149.
Jahrgang
149.
Jahrgag.
Wonnementspreis
Vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. mc.
Gringerlohn Auswartz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
geyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſtaufſchlaz
Srag= und AnzeigebLaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2luſltieh ulterqueruahvotuli.
Juſerate
werdenangenommen: n Darmſtaot
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
im Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswürtz
von allen Annonzin=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
E 168.
Dienstag den 31. Auguſt.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g,
die landwirthſchaftliche Verſuchs= und Auskunfsſtatton zu Darmſtadt betreffend.
Die Generalverſammlung des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt hat am 14. d. Mts. den Beſchluß gefaßt,
daß die Koſten der Unterſuchung von Saatmitteln, Dünger ꝛc., welche für Mitglieder des Bezirksvereins durch die
land=
nirthſchaftliche Verſuchs= und Auskunftsſtation dahier bis zum 31. März 1887 ausgeführt werden, auf die Vereinskaſſe,
ſo=
weit der hierfür vorgeſehene Credit von 100 Mark reicht, übernommen werden ſollen.
Die verehrlichen Mitglieder werden hiervon mit der Einladung in Kenntniß geſetzt, von dem oben erwähnten Anerbieten,
helches den Zweck hat, die Kenntniß von der Bedeutung und dem Nutzen der landwirthſchaftlichen Verſuchs= und
Auskunfts=
ſtation in landwirthſchaftlichen Kreiſen möglichſt zu verbreiten, den weitgehendſten Gebrauch zu machen.
Zur Legitimation bei der Verſuchsſtation genügt Vorweis der Quittung über die Bezahlung des letzten
Mitglieder=
heitrags.
Darmſtadt, am 20. Auguſt 1886.
Der 2. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Wedekind.
18539
B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau — Amtsgebäude, - Hügelſtraße 31-33 parterre,
Zimmer Nr. 1 - geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte
Dienſtzeug=
liſſe, ſowie die ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangenen Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den Ublichen
Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können. Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den
Re=
hiſtern ertheilt.
ieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines
dienſtboten nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher eingetragenen
tteſte in leider allzu häufigen Füllen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallenden Widerſpruch zu
lem bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter aufgenom=
nenen wahrheitsgemüßen Zeugniſſe bezw. Erläuterungen ertheilten Zeuguiſſe, befinden.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
8387
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor. Bekanntmachung.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 17. Augüſt 1886, beſtätigt am
3. Auguſt 1886 wurde der Unter=Lazarethgehülfe Georg Wittmann der 5. Com=
agnie 3. rheiniſchen Infanterie=Regiments Nr. 29, geboren am 7. Mai 1861 zu
hbeſſungen, Kreis Darmſtadt, evangeliſch, Schriftſetzer, in contumaciam für einen
ſahnenflüchtigen erklärt und mit einer Geldbuße von Einhundert ſechzig (160) Mk. belegt.
Trier, den 25. Auguſt 1886.
(8540
Königliches Gericht der 16. Diviſion. Offerten ſind bis
Samstag den 4. September l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 27. Auguſt 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (8541
538 Bekanntmachung.
Die Schloſſerarbeiten zu den Treppen=
lekändern, Thoren und Staketenwänden der Mädchen=Mittelſchule in der Victoria=
ſtraße ſollen im Wege der Submiſſion
vergeben werden. [ ← ][ ][ → ]
2066
R 168
Bennnntmuchung.
Herr Schloſſermeiſter Joh. Lang von Beſſungen hat den erforderlichen
Nach=
weis über die Geſchäftseinrichtung zur Ausführung von Privatwaſſerleitungen
er=
bracht und ſeinen Preistarif hierüber bei uns hinterlegt.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8542
Ohlh.
Betanntmuchung.
Betreffend: Dte Bildung einer Ortskrankenkaſſe für die
Bau=
handwerker.
Nach Maßgabe des 8 23 Krankenverſicherungs=Geſetzes vom 15. Juni 1883
bringen wir hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß während 3 Tagen, vom
Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, der Entwurf des von uns
aufge=
ſtellten Statuts einer auf Grund des 8 16 des gedachten Geſetzes zu errichtenden
Ortskrankenkaſſe für die Bauhandwerker, als: Dachdecker, Lackirer, Weißbinder,
Maler, Stukkateure und Gypſer, Maurer, Pfläſterer, Steinmetze, Ziegler,
Zimmer=
leute, Bautechniker, Erd= und Grundarbeiter, Steinſetzer, Steinklopfer, ſowie die
Kreisſtraßenwärter und Arbeiter - in dem Stadthauſe, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 5. zur Einſicht offen liegt und daß Bemerkungen hierzu innerhalb der
ange=
gebenen Friſt daſelbſt vorgebracht werden können.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8543
Ohly.
Bekanntmachung.
Das Hebregiſter über die für das Jahr 1886 zur Erhebung kommenden
Til=
gungsrenten iſt drei Tage lang auf unſerem Büreau, Stadthaus, Zimmer Nr. 11,
offen gelegt.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8544
Ohly.
Verkteigerungs Anzeige.
Donnerstag den 2. September, Vormittags von 10 Uhr ab,
verſteigert der Unterzeichnete wegen Abreiſe von hier im Auftrage des Eigenthümers
Waldſtraße Nr. 4:
1 Büffet von Eichenholz, 6 Stühle von Eichenholz für ein Speiſezimmer, 1
Herrenſchreibtiſch in Mahagoni (hochfein). 2 Chaiſelongues, 5 Betten mit
Eiſengeſtelle, 4 Kommoden, 9 verſchiedene Tiſche, dabei 1 Ausziehtiſch,
9 Stühle mit Strohſitz, 4 Stühle mit Rohrſitz, 2 Feldſtühle, 2 Klappſeſſel,
1 Rohrſeſſel, 3 Spiegel, 1 Nipptiſch, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz,
3 Handtuchhalter, 1 Waſchſchrank, 1 Kleiderſchrank, 1 Fliegenkaſten, 11
Bett=
vorlagen, 2 Sopha=Vorlagen, 2 große Teppiche (ganz neu), verſchiedenes
Blechgeſchirr u. d. m.
528
Engel, Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
.
p
Marie Damth, Wilhelminenſtraße 17,
erlaubt ſich auf eine große Auswahl neu eingetroffener Waaren, als:
schwarze Damenschürzen, Herren-Shlipse, Tischdecken,
Rüschen, sowio gämmtliche Parfümerien & Selfen ete.,
aufmerkſam zu machen.
Gleichzeitig mache ich auf einen Poſten zurückgeſetzter Spitzen und
Rüschen, welche zu ſehr billigen Preiſen abgebe, aufmerkſam.
[8446
4*
EELLUN8 dor
AO
Die patenlirton
arrnarxreuzu ræonmzzxAurcuru von urexorson
heilen oder vermindern die Tanbheit,gleichvisl aus welcher Vrsache dioselbe horstammt.
Die bemerkens verthesten Heilungen sind erfolgt. Man sonde 20 pfennig, um franco ein
ilnstrirtesWerk von 80 Soiten zu ompfangon, welches die interossanton Beschreibungen
über die Vorsuche onthaelt, die zur Heilung der Taubheit unternommen vorden
sind; man findet darin auch Anerkennungsschreiben von Doctoren, Advocaten, Verle
gorn und andordn hervorragenden Persönlichkoiten, nelche durch diese
Lrom-
melhäutehen gsheilt vorden sind und dieselbon angolegentlichst ompfehlon.
Han nonde died an L. H. Hrsholsol, , ruo drouot in Parb, untor Angabo diesor Lattuug
B.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 24.
Auguſt 1886 werden nachſtehende
Immo=
bilien der Schreiner Jacob Kroner
Ehe=
leute hier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
V. 166⁸⁄₁₀₀ 41 Grabgarten
Alice=
ſtraße,
V. 166⁄ 281 Hofraithe daſelbſt,
Mittwoch den 29. September 1886,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(8546
Harres.
Ecke Roßdörferſtraße Nr. 21 ſind
nachſtehende gut erhaltene Möbel
(8526
zu verkaufen:
1 Bettſtelle mit Sprungfeder und
Roß=
haarmatratze, 1 do. mit Stroh= und
Roß=
haarmatratze, 1 Waſchtiſch, 1
Spiegel=
ſchrank, 1 Toiletteſpiegel, 1 Sopha mit
6 Stühlen (grün Peluche), 6 Rohrſtühle,
1 Büffet, 1 Ausziehtiſch, 1
Damen=
ſchreibtiſch, 1 runder. Tiſch, 1 Nähtiſch,
1 Nipptiſch und Nippfachen, 1 gr. ovaler
Goldſpiegel, 1 gr. Kommode, 1 Holzkaſten,
1 Blumenbrett, Blumen und Pflanzen,
1 Käfig, Bilder, Lampen, Büſten, ein
Eisſchrank, 1 Anrichte, Küchengeſchirr,
Küchengeräthe, Glas und Porzellan.
Einzuſehen von 9-12 Vormittags.
Ey
1852
9i7-
91
4 A
Vorzügliche Teinl- und
Hedizinische Seifen,
Carbolsäureseife gegen Anſteckung,
Salieyl-Boraz,Benzoe, Cämphor.,
Eränter. und Jodseiſen,
ſämmtlich 35 Pfg. bei, 6045
H. Scharmanr,
Hofbürſtenfabrikant — Ludwigsplatz 2.
vavigerſmlom;
reizende kleine bunte Sänger aus Indien
ſind wieder in 2000 Paaren eingetroffen,
Paar M. 5. — Verſandt unter
Ga=
rantie lebender Ankunft. - Illuſtrirte
Preisliſten gegen 50 Pf. in Marken.
H. Mumss, Warmbrunn,
Weltverſandgeſchäft lebender Thiere.
Friedrichsdorfer
L.wiebaeh.,
von J. F. Pauli.
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende,
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45.
1)
677
729
85
940
1120
1292
129
252
510
6.
74
83
84
925
1015,
110
1 Cont
[ ← ][ ][ → ]2067
0000000000000000000
bur Einmachet.
Zum Einmachen von Obſt, zur Darſtellung von Gele, Obſtweinen und ſühen Speiſen empfiehlt ſch der
in Conſervefabriken, Kochſchulen ꝛc. exprobte
FruchtzuchOr,
V. R. P.
welcher aus reinſter Raffinade als ein klarer, reinſchmeckender Syrup dargeſtellt wird und mit der in ſüßen
Früchten enthaltenen Zuckerart identiſch iſt.
Bei einer weit größeren und angenehmeren Süße (Fruchtſüße) bietet der Fruchtzucker gegenüber der
Raffinade, die großen Vorzüge, daß ſeine Süße das Aroma der Früchte nicht im Mindeſten verdeckt
und bei der leichten und direkten Verwendungsweiſe dieſes flüſigen Zuckers, das Löſen, Läutern und Filtriren
vollſtändig wegfällt.
Für abſolute Reinheit der Waare wird garantirt.
Der Verkauf erfolgt in Korbflaſchen (Origal=Verpackung mit Plombe 2. m.)
von Netto=Inhalt 2½, Pfund 36 Pfg.
5
„ 35 „
per Pfund.
10
„ 34 „
20
„ 33 „
Nähere Auskunft wird ertheilt in den Niederlagen:
Louis Hein Nachfolger, Ludwigsſtraße,
Gg. Liebig & Comp., Louiſenſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz,
Carl Watzinger, Wilhelminenſtraße.
(8023
Prima
i.
neue Sendung, empfiehlt Stück
6 Pfg.,
ſesgleichen marhirl,
10 Pfg.
im Dutzend billiger.
D.
M. W.arassel,
16 Rheinſtraße 16. (8447
Ja. Hafer, Haferschrol,
ſerste, Gerstenschrol,
Mais, Haisschrol,
Hühner- und Taubenkutter,
Roggen- und Waizenkleien,
diverse Futtermehle
fferirt billigſt
Judwig Jungmann,
Hoflieferant,
10 Dieburgerſtr. 10.
Neue Linſen
L.
EBergmanns M ſsoas
J0riginal-Thoerschwofolsoiſok
von Bergmann & Co., Frankfurt a. M
Allein echtes, erſtes und älteſtes
Fabriku=
m Deutſchland. Anerkannt von
vorzüg=
lcher Wirkung gegen alle Arten
Haut=
unreinigkeiten Sommerſproſſen,
zroſt=
beulen, Finnen ꝛc. Vorräthig: Stüdh
50 Pf. bei L. A. Burkhardt, Rheinſtr.
käferfrei und vorzüglich
kochend,
eingetroffen.
Murtz Landan.
Mathildenplatz 1. (854
C. HOllhahId
8e Kohlenhandlung,?
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigsbahn.
Stückkohlon,
Fettschrot,
Ausskohlon I. & II.
Huss Sehmiodokohlon,
9 Anthracitkohlon,
42 Tannenholn,
5 Buchonholn,
T Lohkäso.
[92s
00000000000000
fl. Ilon IO lulh 80,
Hamburg.
Wiener Puddingpulver Cart. 25 Pf.
„ Backpulvor (Trockenhefe)
Packet 10 Pf.
Backmehl Pfd. 35 Pf.
Vänillin Auaker, Packet 25 Pf.
Prima Haismehl
empfehlen ſich zur ſchnellen und billigen
Herſtellung aller Backwaaren.
Vorräthig in Colonialw=, Delicateß=
[8549
und Droquen=Geſchäften.
von
hervorragend vorzüglicher
Qualität
empfiehlt
Grlotian Sehminn,
[8478
Wilhelminenſtraße.
Erima
10.
2Lrvelatwulße
ſüchte Gothaer)
friſche Waare, wieder eingetroffen.
G. P. Pold,
(8479
Bleichſtraße.
2068
In den jetzt ſo beliebten
K168
S0OGmavU Gfhösomt aod;
(lousenſorm)
habe ich wieder neue Sendungen erhalten und empfehle dieſelben bei
größter Auswahl zu billigſten Preiſen.
LolGOtL RICk, h. MGhlols haéulgl.
AGGIIOO
Voralgliches Taſeluasaor.
ineral-Brunnen.
Luntallung
W88l.
Distetisches Getrünk.
GeneralDepot für die Provinz Starkenburg bei Heinr. Fehrer in
Darmstadt.
[8267
Creſter= a; Zuetſchen=Branntmein
wurde mir von einem der erſten Deſtillateure der Alleinverkauf übertragen und
empfehle ich feinſten Zwetſchenbranntwein, per Liter 1 Mk. 50 Pfg., feinſten
Treſterbranntwein 80 Pfg.
CALammann, Casinostrasse 23.
aaaaaaaaaaaaaaaeeeee
20.
Nächste Tshung am 7. 8. und 9. Soptember d. I. é.
Ausstellungs-Lottorie Weimar 1886
) gewinne
in
Grel
Klassen
Dies
l.
G
12000 „. 650000 Mark
kommen noch zur Verloosung, darunter Hauptgewinne
i. W. v. 60000, 40000, 20000, 8 10000,
8 5000, 6 3000, 6 2000, 25 1000,
60 3 500 Mark u. 8. w.
Au=Fungs 2½ Purk,
Vall=Funar, güllig für alle Liehungen 5 Purk,
versendet und stellt noch Verkänfer unter günstigen Bedingungen a
. Der Vorstand der Stündigen Ausstellung in Welmar.-
E5 Loose aind auch zu baben bei:
L. F. Ohnacker, Darmstadt, General-Agentur,
gowie P. Baumbach, Rheinstr. 19, D. Falx & Söhne, Fritz Reichert,
Kaut-
mann, Paul Störger Sohn, G. L. Kriogk, Carl Diehm & Comp., G. Jonghaus
Exped. d. Darmst. Leitung), Philipp Vogel, Kirchstrasse 10, Joh. Ph. Schneider.
(8045
gr. Ochsengasse I, Loop. Schünemann & Co., Louisenstrasse 34.
AON
memer Ermte
in ganz vorzüglichen Qualitäten
zu gewohnten billigſten Preiſen
eingetroffen.
Carl Diohm & Co.
Thee-Imporl,
3 obere Rheinſtraße 3.
CXOCGL-
MEUIEB
(Das beſte Frühſtlik)
prüparlrt aus ſenſter Cacao und raffutntem
Zucker koſtet nur 1 M. 60 per Pfund;
vorrä=
thig und immer friſch boi:
l4744
Moriz Landau,
Wilh. Weber Hachfolger.
Dimmerſpähne zu verkaufen.
O thal, Oberer Herdweg.
L. Sonn=
[7922
Heklr. Hauslelegraphen,
Sprachrohr= und
Telephon=
anlagen, Lager ſämmtl.
Arma=
turen. Voranſchläge gratis. (6260
Ghr. Wamboldt Fr.,
Grafenſtraße 29.
van Wührens
Fy.
Sedten-Araol,
Seifenpulver),
G. C. Hisgen's
3
1va.
2.
SeQualität von keiner Konkurrenz 24
54
übertroffen.
D.
5
8.
30 Nr. Jac. Schäffer,
Neue Kiesſtraße 66 und Soder= 3
[7020
ſtraße 16.
vorzüglichſtes Material für
Fuß=
boden=Anſtrich,
empfehlen M. 2. 50 per Kilo:
A. Caſtritius, Mühlſtraße 20,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße 1,
[7262
G. P. Poth, Bleichſtraße.
ROIh. =0=dRGIOr,
feinſter Miſchung,
das Beſte, was darin geboten
werden kann, bei
M. F. Prassel,
16 Rheinstr. 16.
Hiederlagen!
F. Wagner Wwe., Mühlſtraße 14,
M. Herge, Holzſtraße 17,
5
Carl Löhr, Promenadeſtraße 27.
Zu verkaufen:
Ein Reſſel von Kupfer ca. von 400
Liter mit Hut und Kühlrohr, ein desgl.
mit größerer Oeffnung und Meſſinghahn,
ein eiſerner Dampfkeſſel ca. 400 Liter
haltend, mit Sicherheitsventil, 1
Schlauch=
geſchirr mit 2 kupfernen Randrohren u.
Meſſinghahnen, alles in gutem Zuſtande,
ſowie gebrauchte Weinfäſſer von 200.
1000 Liter.
8348
Zu erfragen Carlsſtr. 41.
8½
Hine Partie Einmachgläſer mit u. ohne
C. Verſchluß, Conſerve=Blechbüchſen.
für Bohnen ꝛc. ſehr billig abzugeben.
Heidelbergerſtraße 37 parterre. 8551
ede Dame versuche
Bergmann's Ellienmilch-Seike
von Bergmann & Co., Frankfurt a. Ml.
Dieſelbe iſt vermöge ihres vegetabiliſchen
Gehaltes zur Herſtellung und Erhaltung
eines zarten blendendweißen Teints
uner=
läßlich. Vorräthig Stück 50 Pfg. bei
Cg. Fraulr, Eliſabethenſtr. 2. (7923
1 I
W.
Ein gutgehaltener, kleiner
Reslaurations-Herd
von Röder wird wegen Bauveränderung
villig abgegeben. Caſinoſtraße Nr. 12
[853¾
im Laden.
Welm,
gut, alt, mild u. reell Lt. 25, 30, 40
bis 65 Pfg. verkauft C. B. C. poſtl. Hier.
Neues Bauernbrod. (566
Mein üchtes Kornbrod backe von heute
an aus neuem Kornmehl und empfehle
dasſelbe beſtens. Achtungsvoll
P. Olbert, Nieder=Ramſtädterſtraße 52.
4089) Aliceſtraße 23 am
Wilhelms=
ſ platz die Beletage, beſtehend aus 6
Zim=
ſ9 mern, Küche, 3 Dachkammern ꝛc., per 1
ſ Oktober c. zu vermiethen. Näheres
da=
ſelbſt parterre, Nachmittags.
2
g000oooooeoooooonoooooooooe
4748) Heidelbergerſtr. 7
8 Beletage mit Balkon, 8 Piecen
e und allem Zubehör, zu vermiethen.
oeoooooaoooonoooeeoooooooooe
6003) Ob. Miederramſtädterſtr.
der mittlere Stock, 3 heizbare und ein
Manſardezimmer mit Zubehör f. 320 M.
per 1. Septbr. beziehbar.
6794) Ecke der Hoffmanns= und
Niederramſtädterſtraße iſt die Beletage
5 Zimmer, 2 Bodenkammern,
Gartenan=
theil ꝛc. per 1. October zu vermiethen.
Heinrich Beſt.
7181) Aliceſtraße 25 CLouvre) die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche, Keller, 3 Dachkammern ꝛc., auf
Wunſch mit Stallung, per 1. October c.
preiswürdig zu vermiethen. Näh.
Alice=
traße 23 Hochpart. links, Nachmittags.
7199) Victoriaſtraße 32
eine ſchöne Parterrewohnung, beſtehend,
aus 6 Zimmern, Küche ꝛc. anderweitig.
zu vermiethen. Näheres zu erfragen Lie=
Vigſtraße 13½.
7281) Im erſten Stock meines Hauſes
ſt eine geräumige Wohnung, beſtehend
us 5 Zimmern nebſt allem Zubehör, per
57 l. October 2. c. zu vermiethen. Dieſelbe
hann eventuell auch ſchon früher bezogen
verden.
Gg. Schneider, Friedrichſtr. 40.
7790) Schulſtraße 14 der 3. Stock,
6 Zimmer nebſt allem Zubehör,
neuher=
erichtet, Waſſerltg. ꝛc., ſofort zu verm.
7855) Eichbergſtr. 27 Manſarde:
ſ2 Zimmer, Küche mit Waſſerleitung und
Reller demnächſt an eine ſtille Familie
Uhne Kinder.
7934) Wittmannſtraße 30 iſt der
2. Stock mit 4 Zimmern und allen
Be=
quemlichkeiten zu verm. u. gleich zu bez.
8055) Beſſ. Holzſtr. 17 eine
freund=
ck uche Manſardenwohnung mit allen
Be=
quemlichkeiten zu vermiethen.
4 165
8235) Beſſungen. Holzſtraße 32
iſt die Parterre=Wohnung, 3 Zimmer,
ab=
geſchl. Vorpl. nebſt Zubehör, baldigſt
be=
iehbar zu verm. Näheres 34 daſelbſt.
8350) Mühlſtraße 24 im Neubau
Manſarde: 2 Z., Küche, abgeſchl. Vorplatz
u. Zubeh. Näh. L. Koch, Dieburgerſtr. 5.
8351) Ernſt=Ludwigsſtraße 14 der
2. Stock, enthaltend 5 Zimmer, Küche,
abgeſchloſſenen Vorplatz, Magd= und
Bo=
denkammer, Waſſer= und Gasleitung,
an=
derweitig zu vermiethen.
8400) Heinheimerſtraße 23 eine
Wohnung zu vermiethen.
8494) Ernſt=Ludwigsſtr. 14 im
Sei=
teubau eine kleine Wohnung anderweitig.
8552) Bleichſtraße 40 eine kleine
Wohnung an eine kinderloſe Familie ſofort.
8553) Neckarſtr. 26, 3. St., eine
ſeh=
hübſche Wohnung, 3 3., Küche m. Waſſerltg.
u. ſ. w., für ſofort oder ſpäter, zu 330 M.
8554) Beſſung. Kirchſtraße 7 eine
freundliche Wohnung zu vermiethen.
8555) Rheinſtr. 8 eine kleine
freund=
liche Wohnung mit allem Zubehör.
8069) Eliſabethenſtr. 39 Laden u.
Wohnung zu vermiethen.
8555a) Größere Räumlichkeiten,
ür Fabrikbetrieb, Werkſtätten od.
Lager=
räume geeignet, in der unteren Rheinſtr.
zu vermiethen. Näheres bei C. Köhler,
Eliſabethenſtraße 4.
8352) Beſſ. Carlsſtr. 5 im 1. St.
ein gut möblirtes Zimmer nach d. Straße
mit ſeparatem Eingang.
8431) Soderſtr. 67 (ecke der
Ger=
vinusſtraße) iſt ein freundliches möblirtes
Zimmer mit ſeparatem Eingang und
auf=
merkſamer Bedienung zu vermiethen.
8432) Mathildenplatz 11, eine St.
hoch, ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
27
3509) Heidelbergerſtr. 5 part. ein
gut möbl. Zimmer an einen Herrn.
8556) Hofſtallſtr. 6 nächſt dem
Ma=
thildenplatz ein fein möblirtes Parterre=
Zimmer gleich beziehbar.
8 8557) Ernſt=Ludwigsſtraße 8,
8 2 Tr. hoch, zwei feinmöbl. Zimmer
8 zu verm. und gleich beziehbar.
„
7484) Ein junges Mädchen, welches
als Kindergärtnerm gelernt hat, ſucht
Stellung. Näheres Pankratiusſtr. 25.
Fin junger Mann ſucht ſeine freie
- Zeit nach Schluß der Büreauſtunden
mit ſchriftlichen Arbeiten, auszufüllen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (8010
2069
8558) Jemand ſucht Stelle als
Aus=
hülfe oder Laufſtelle reſp. Monatsdienſt.
Zu erfragen Kaupſtraße 12.
Fine perfecte Kleidermacherin em=
C= pfiehlt ſich den geehrten Herrſchaften
zum Anfertigen von Damengarderoben in
und außer dem Hauſe. Zu erfr. Ecke der
Ober= und Schloßgaſſe 34.
[8559
Frau Müller.
Lehrmadchen
gegen Vergütung in ein größeres
Ge=
ſchäft geſucht. Adreſſe in der Expedition.
8560) Ein tüchtiges, zuverläſſiges
Mädchen für einen kleinen Haushalt auf
Michaeli geſucht. Heinrichſtr. 56, 1. St.
8561) Zu Michaeli wird ein braves,
fleißiges und reinliches Mädchen, das
waſchen, bügeln, kochen und alle
Haus=
arbeiten verſteht, in eine ruhige
Haushal=
tung geſucht. Nur ſolche, welche gute und
langjährige Zeugniſſe aufzuweiſen haben
wollen ſich melden: Abends 7—9 Uhr
Hoffmannsſtr. 18, 2. Stock.
8517) Auf Michaeli geſucht ein
zu=
verläſſiges geſetztes Müdchen, welches
einem kleinen Haushalte ſelbſtſtändig
vor=
tehen kann. Gute Zeugniſſe erforderlich.
Näheres Expedition.
8519) Ein braves, junges Mädchen
mit guten Zeugniſſen für einen kleinen
Haushalt auf Michaeli geſucht. Zu
er=
fragen im Laden Hügelſtraße 21.
Junge Mädchen
zum Einwickeln von Chokolade geſucht.
Wehner & Cahr,
Holzhof=Allee 1. (8520
8522) Riedeſelſtraße 54 wird zu
Mi=
chaelis eine Köchin geſucht, die ſelbſtändig
kocht und Hausarbeit übernimmt.
8442) Ein reinliches, gewandtes
Mäd=
chen, das ſelbſtſtändig kochen kann u. alle
Hausarbeit verſteht, wird gegen guten
Lohn auf Michaeli geſucht.
Wilhelminenſtraße 35, 2. Stock.
8562) Ein tüchtiger Buchhalter für
einige Stunden der Woche geſucht. Off.
bef. die Exped. d. Bl. sub S. B.
8563) Geſucht wird auf Michaeli ein
kräftiges Müdchen, welches nähen und
bügeln und die Hausarbeit gründlich
ver=
ſteht. Näheres Heinrichſtraße 52.
8564) Ein in der Kinderpflege
erfah=
renes Mädchen wird zu einem kleinen
ſinde geſucht. Gute Zeugniſſe
erforder=
lich. Auskunft Neckarſtr. 12 mittl. St.
8417) Ein tüchtiger Schloſſer
wird geſucht. Aug. Nold, Caſinoſtr. 16.
539
2070
E168
Angeregt durch die großen Erfolge, welche berühmte Sängereorporationen auf Concertreiſen und bei Wettſtreiten dem
vierſtimmigen Chorgeſange zu erringen wußten, ſowie nicht minder durch Wort und Schrift berufener muſikaliſcher
Autori=
täten, geht zur Zeit durch die deutſchen Männergeſangvereine ein friſcher Zug eifrigen und ernſten Strebens nach immer
größerer Vervollkommnung ihrer Leiſtungsfähigkeit.
Auch der hieſige Mozart=Verein darf ſich wohl auf Grund ſeiner faſt durch ein halbes Jahrhundert unter der
ver=
ſtändnißvollen Leitung trefflicher Dirigenten bethätigten Wirkſamkeit, mit unter diejenigen zühlen, welche ſtets bemüht waren,
nach beſten Kräften ihr beſcheidenes Theil zur Hebung und Förderung des Männergeſanges beizutragen. Allein noch bietet
ſich ein weites Feld angeſtrengter und ernſter Arbeit um diejenigen Vorausſetzungen zu ſchaffen, welche die Erreichung
höchſt=
geſtellter Ziele erhoffen laſſen.
Die Sänger des Mozart=Vereins und an der Spitze ihr neu ernannter Dirigent, wollen hierfür auch in Zukunft
ihr ganzes Köͤnnen einſetzen, ſie wollen, in der Ueberzeugung von der bildenden und veredelnden Kraft des deutſchen
Männer=
geſanges, mit Begeiſterunng darnach zu ſtreben verſuchen, demſelben auch in hieſiger Stadt eine wahrhaft künſtleriſche und
immer hervorragendere Heim= und Pflegeſtätte zu errichten.
Um aber in die Lage verſetzt zu ſein, mit Erfolg auch an die Bewältigung größter Aufgaben herantreten
zu können, bedarf der Chor in erſter Linie einer möglichſt bedeutenden Verſtürkung, denn nur das wohlgeſchulte und
harmoniſche Zuſammenwirken eines großen und ſtarken Chores vermag die Macht des Männergeſanges in ſeiner ganzen
Be=
deutung zur Geltung zu bringen.
Zur Erreichung dieſes Zweckes wird der Verein zunächſt Anfang kommenden Monats eine
Chor-Gesargschule
ins Leben treten laſſen.
Dieſelbe ſteht unter der Leitung des Vereins=Dirigenten Herrn Muſikdirector Verlett, und ſtellt ſich die Aufgabe,
geeignete Geſangskräfte, welche vorerſt noch nicht den in muſikaliſcher Beziehung beſtehenden Aufnahme=Bedingungen des
Ver=
eins zu entſprechen vermögen, in gründlicher Weiſe ſowohl im Einzel=wie im Chorgeſange praktiſch und theoretiſch
für den Eintritt in den Vereinschor vorzubereiten.
Die Unterrichtsſtunden, welche wöchentlich einmal ſtattfinden, nehmen Montag den 6. September ihren Anfang
und iſt der Beitrag auf monatlich eine Mark feſtgeſetzt. Derſelbe berechtigt zugleich zum Beſuche ſämmtlicher
Beranſtal=
tungen des Vexeins und ermäßigt ſich für Solche, welche bereits Vereinsmitglieder ſind auf die Hülfte.
Erfahrungsgemäß haben ſolche Einrichtungen an anderen Orten ſchon in ganz kurzer Zeit zu dem gewünſchten Ziele
geführt und ſich weiterhin als ein vortreffliches Mittel erwieſen, die Leiſtungsfähigkeit und Sangestüchtigkeit der betr. Vereine
einer immer größeren Vollendung entgegen zu führen.
Wir richten deshalb an alle diejenigen, welche die Luft und Liebe, ſowie die Beanlagung in ſich fühlen,
an den Beſtrebungen des Vereins activ Theil zu nehmen, die eindringliche Aufforderung, in die zu errichtende
Chorgeſangſchule einzutreten und ſehen recht zahlreichen Anmeldungen entgegen.
Dieſelben wolle man alsbald an die Adreſſe des Herrn Muſikdirector Aerlett, Liebigſtraße Nr. 15,
ge=
langen laſſen.
Aufnahmsgeſuche zum directen Eintritt in den Vereinschor ſind uns ſelbſtverſtändlich zu jeder Zeit
hoch=
willkommen.
Darmſtadt, den 24. Juli 1886.
Her Horſtand des Mozart=Yereins.
p.
pC.
pl.
Tüchtige Cas- & Wassor.
Installatoure
finden dauernde Arbeit, ebenſo einige
Taglöhner.
Gebrüder Becher,
Rheinſtraße 3. (8565
8566) Eine ültere erfahrene
Hinderfrau
oder älteres Müdchen mit guten
Zeug=
niſſen zu einem 8=Monate alten Kinde
geſucht. Hoher Gehalt und dauernde
Stellung. Zu erfragen bei der Exped.
Ein Lehrling
wird zum Herbſt oder früher in eine
Droquenhandlung geſucht. Zu erfragen/
bei der Expedition d. Bl.
(7579
8418) Ein ordentliches Müdchen, im
Kochen und Hausarbeit bewandert, in eine
kl. Familie jetzt oder aufs Ziel geſucht.
Niederramſtädterſtraße 39. 1. Stock.
8567) Ein braver Junge in die Lehre
geſucht bei H. Weimar, Tapezier,
Kirchſtraße 21.
Mehrere Jungen
von 14-11 Jahren finden bei hohem
Lohn dauernde Beſchäftigung bei (8568
Gebrüder Rooder.
Vom 1. September d. J3. an
befindet ſich meine Wohnung
Waldstrasse 17.
Tämmer,
Stabsveterinärarzt i. P.
Dr. Arthur Hofmann,
Hügelstr. 4,
hat ſeine ärztliche Praxis wieder
übernommen.
(8533
ogährend meiner
dreiwöchent=
lichen Abweſenheit werden
V mich die Herren:
Dr. Beoker, Waldſtr. 30,
Dr. Hofimann, Hügelſtraße 4,
Dr. Rüffell, Hölgesſtraße 14,
Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
gütigſt vertreten. Die Vertrelung
bei den Kaſſen „Merkur= und für
„Fabrikarbeiter” übernimmt Herr
[8532
Dr. Hoffmann.
Dr. Hauror.
2071
R168
1l
5½
Be
24⁄₈
84
9e½
1⁄₈
2½
3
5
55₈
722
8
O1
02s
32e)
340
35⁷⁄₈
Den
14¼
250½
2300
2444
4550
6e)
86,
90
120
118)
Nationalfeier vom L. September.
Am Kachmittag des 2. September von 4 bis 5 Uhr; Musik am Landes-Denkmal.
Am Abend werden ſich die Geſang=, Krieger= und Turnvereine, Feuerwehren ꝛc. von Darmſtadt-Beſſungen im
Eug vom Woogsplatz aus (präcis 8 Uhr) durch die Schulſtraße, Ludwigsplatz und Ludwigsſtraße über den Markt nach dem
KLandes=Denkmal begeben, wo Geſang und Beleuchtung des Denkmals, insbeſondere auch Darſtellung des eiſernen
Kreuzes (8½ Uhr) ſtattfindet.
Eine möglichst allgemeine Betheiligung der Bürgerschaft an dem Lug ist erwünscht.
Wir laden deshalb alle Corporationen und Vereine, insbeſondere auch die Innungen in Darmſtadt-Beſſungen hiermit zur
Theilnahme daran freundlichſt ein. Ihre Lampions ꝛc. haben ſich die Theilnehmer ſelbſt zu ſtellen.
Hieran ſchließt ſich
Gesellige
Vereinigung.
der Zugtheilnehmer in den Räumen des Saalbaues, wohin (9 Uhr) vom Landesdenkmal aus im Zug gegangen wird.
Solche, welche ohne am Zug theilzunehmen, der geſelligen Vereinigung anwohnen wollen, können eine Eintrittskarte
für 40 Pfg. bei den Herren D. Faiz & Söhne, W. Pfoil, Eliſabethenſtraße, Inſpector Velten im Saalbau und
ſam Feſtabend an der Saalbaukaſſe löſen.
Anmeldungen zum Zug bitten wir baldigſt (längſtens bis zum 31. d. Mts.) und zwar mit Angabe der Zahl und Art
der Betheiligung, z. B. ob ein Verein eine ſelbſtſtändige Muſik mitbringt, bei Herrn Brand=Director Juſtus, Kapellplatz,
vorzubringen.
Sehliesslich bitten wir unsere Mitbürger ihre Hänser zum 2. September ſestlich zu
Sehmüchen.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1886.
Das geschäftsführende Comité für die Mationalkeier.
Einem hochgeehrten Publikum erlaube ich mir meine neu eröffnete
Pols Onkolior-Giriüsshaſi
an der Straße Darmſtadt-Griesheim (etwa Stunde von
Griesheim, Halteſtelle der Dampfſtraßenbahn)
beſtens zu empfehlen.
Für vorzügliches Getränke und gute Speisen, ſowie für gute
bedienung iſt beſtens geſorgt. — Geneigtem Zuſpruch entgegenſehend, zeichne
Hochachtungsvoll
Dr. Kölkimger.
54
4l
114¼
125₈
242
244
454
654)
818
10u=
1126
1154=
Maes
der 80 beliebten, weil den Spielern ungewöhnlich
C. ACUU sunstige Chancen bietenden und erlaubton
HHL. Baden-Badener Lotterie
mit 6500 Gewinne i. W. von 250,100 M. mit Haupttrefker zu 50,000,
20000, 15,000, 10000 M. u. 2. m., ist schon am 28. Sept. d. J.1 Loose
dazu nur M. 4.20, VollLoose auch für die 3. Liehung am 1-3. Der. d. J.
blos M. 6. 30 excl. Porto bei der Generalagentur Jooss EStröbel
in Baden-Baden und Heilbronn am Heckar, sowie bei dem Agenten
(8571
Herrn L. F. Ohnaeker, Lotteriegeschäft in Darmstadt.
Thätige und zuverlässige Verkäufer werden stets noch allerwärts
unter günstigen Bedingungen angenommen durch obige Generalagentur.
„
Darmſtadter Pfſerde- é zohtenmartt
am 27. 28. und 20. September 1i886,
Preisvertheilung am 27. September, Nachmittags 3 Uhr.
Verlooſung am 29. September, Nachmittags 4 Uhr, von ſchönen
ſeit= und Wagenpferden, Fohlen, einem eleganten Zweiſpünner mit zwei
pferden und completem Geſchirr, einem Stuhlwagen mit Pferd und
Ge=
chirr, vielen Reit= und Fahrgegenſtänden ꝛc. ꝛc.
Der Vertrieb der Looſe 2 Mark per Stück iſt dem Herrn L. F.
Ohn-
ié ker in Darmſtadt und Frankfurt a. M. im einzigen General=Debit über=
[7938
rſ gen.
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.
Alle Arten
Gchuhidtaren
von den einfachſten bis zu den
elegan=
teſten Sorten empfiehlt in guter Waare
bei größter Auswahl enorm billig.
J. G. Jacob,
großes Schuhwaarenlager Ecke der
großen Ochſengaſſe, gegenüber dem
Löwenbrunnen.
Reparaturen, Maaßarbeiten prompt
und billigſt.
7375
Meine
hamyfroinigung
lneueſtes Syſtem)
für Bettfedern und Flaumen halte
beſtens empfohlen.
5. Pöktinger,
Mathildenplatz 7. (286
2072
A 168
B. Sprengel &.; Co, Hannover,
Königliche Hof=Chocoladen=Fabrik.
Felnste Trink- é; Speise-Chocoladen
rein Cacao und Zucker, beſonders reichhaltig an Cacao, von feinſtem Aroma.
f. Jorchtlösliche ontölte Cacao's
Vereitung ſofort durch Aufguß kochenden Waſſers, 100 Taſſen aus einem
Pfunde, Preis per Pfund 3 Mark.
„ Unſere Cacao'3 zeichnen ſich vor anderen Fabrikaten durch reinen aroma=
„tiſchen Geſchmack, ſowie auch dadurch aus, daß ſie reiner entölt und deshalb
„leichter verdaulich ſind und ſich dennoch der Preis billiger ſtellt, als bei den
nmeiſten Concurrenz=Fabrikaten.”
Niederlagen für Darmetadt bei den Herren: Gebr. Vierheller,
Carl Watzinger, Wilh. Weber Nachf., Hoflieferant.
(6515
Ki. ve. . . Größte, verbreitetſte deutſche
29
„⁄₈
Monatsſchrift, alle Gebiete um=
P zum
12
faſſend. Muſterh. Gediegenheit u.
N äußerſt amüſanter Inhalt durch
om,
LH DEE2 Marbeiter 1. Ranges verbürgt.
Illuſtrat. nach Zahl u. Wert 1. Ranges. Viele Kunſtbl. Wertvolle
Extra=
beil. Alles in Allem:Zeſtes Blatt für jede Familie. Nur 1 Mll. jedes Heft.
Wegen hoher Aufl. beſtes Inſertionsmittel. — Jetzt beſ. zu beachten: Ein
grandioses Panorama -8erlin im 90. Lebensjahre Kaiser Milhelms:
Für nur
R. 16
P19.
abonnirt man bei allen deutſchen und bſterreichiſchen Poſtanſtalten auf die
in Berlin täglich laußer Montags) erſcheinenden
vollkommen unparteiiſchen
pro September
66 E
W½GLueſte =lcrichten
M
und erhält nachſtehend verzeichnete 7 Beiblätter gratis:
1) Von Nah und Fern, ein illuſtrirtes Familienblatt erſten Ranges
(16 Druckſeiten ſtark; — wöchentlich),
2) „ Neueſte Moden, illuſtrirte Modenzeitung mit Schnittmuſter=
Bei=
lagen, monatlich,
3) Producten= und Waarenmarkt=Bericht, betr. Baumwolle, Wolle,
Getreide, Leder, Colonial= und Fettwaaren ꝛc. - wöchentlich,
4) Verlooſungsblatt=, betr. Staatspapiere, Prioritäten, Anleheus=
Looſe ꝛc. - wöchentlich
5) Zeitung für Landwirthſchaft und Gartenbau, 2 Mal
monat=
lich,
6) „Hausfrauen=Zeitung;, 2 Mal monatlich,
7) „Humoriſtiſches Echo
wöchentlich.
Die unparteiiſchen „N. N. enthalten u. A.: „Wiedergabe der
intereſſanteſten Meinungsäußerungen aus der Preſſe aller Parteien.
Nachrichten über Theater, Muſik, Kunſt und Wiſſenſchaft;
Gerichts=
halle, lokale Nachrichten. — Spannende Romane.
- Sorgfältige
Börſen= und Hondelsnachrichten.
Vollſtändiges Berliner
Cours=
blatt. — Lotterieliſten. - Amtliche Nachrichten.
Een' Inſerate hervorragend wirkſam! 2N
[8434
Probenummern gratts und franco.
Ein junges Hündchen,
kleinſte Raſſe, preiswürdig zu verkaufen.
Große Ochſengaſſe 28.
(8572
Ein halber Sperrsitz
(links) abzugeben. Näheres
Promenade=
ſtraße 45, 3. Stock.
(8573
Meine
(piritus & Bornsteinlach)
eigener Herſtellung,
bringe ich hierdurch in empfehlende
Er=
innerung.
Dieſelben zeichnen ſich bei hoher
Deck=
kraft und ſchönem Glanz durch größte
Haltbarkeit und raſches Trocknen aus
und repräſentiren das Beſte, was darin
geboten werden kann.
Bleiorhd=Oker=Farbe und
Blei=
oæyd=Umbraunfarbe, als Anſtrich für
Treppen, Vorplätze, Küchen, ſowie als
Lackuntergrund vorzüglich; trocknen
un=
bedingt Uber Nacht, decken ausgezeichnet
und ſind weit haltbarer als
gewöhn=
liche Oelfarben, wobei noch auf den
bil=
ligen Preis - 60 Pfa. per Pfund,
beſonders hinzuweiſen iſt.
Gefäße werden gratis beigegeben.
Ein ſachverſtändiger und
zuver=
läſſiger Anſtreicher kann nachgewieſen
werden.
Oelfarben in allen Nuancen,
ſtreich=
fertig und dick, billigſt.
Pinſel in denkbar größter Auswahl.
Leinölfirniß, Leinöl und alle
trocke=
nen Farben.
Schellack, Spiritus ꝛc., zum
Selbſt=
verfertigen von Lack, in zuverläſſigſten
Qualitäten.
Parquetwachs, weiß und gelb,
re=
nommirtes Fabrikat von Finsler, Fürich.
Stahlſpähne, grob und fein.
Muſteraufſtriche der Lacke, ſowie
be=
ſondere Preisliſten und genaue
Ge=
brauchsanweiſungen gerne zu Dienſten.
GAIGlan oGnWII,
Ecke der Wilhelminen=u.
Eliſabethen=
ſtraße, Eingang Wilhelminenſtraße.
puzerereirre.
0
10
nterzeichneter hat ſeine ärztliche
Praxis wieder angetreten.
Fine Wohnung von 5 Zimmern mit
C nöthigem Zubehör in der Hügel=,
Heidelberger=, Heinrichs= oder Hochſtraße,
womöglich mit Garten, zu miethen geſucht.
Offert. mit Preisangabe erbittet man unt.
Chiffre L. P. an die Exped. d. Bl. (8461
8575) Ein höchſt leiſtungsfähiges
Haffec-Ungrosgeschäſt
ſucht für Darmſtadt und Umgegend
einen tüchtigen, bei der Kundſchaft gut
eingeführten
Vertreter.
Offerten mit Referenzen unter I. V. 221
befördert G. L. Daube & Co.
Frankfurt a. M.
207₈
R168
AferdeVerkauf.
Nächſten Mittwoch den 1. September d. Js., Vormittags
10 Uhr,
wird im Hinterhofe der Cavallerie=Kaſerne hier ein ausrangirtes
Dienſtpferd öffentlich meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1886.
(8576
Verpachtung
der 1886er Weißtannen=Samen=
Ernte.
Nüchſten Freitag den 3. Septbr. l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll bei Gaſtwirth Wiener zu Ober=
Ramſtadt die diesjährige Ernte des
Weiß=
tannen=Samens aus den Domanialwal=
1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiment (G.=D.=R.) Nr. 23.
6280
Marke.
Entöltes Maisprodukt.
Mit Milch gekocht erhöht es deren Verdaulichkeit.
Vorzüg=
lich für Kinder und Kranke. Zu Sandtorten, feinen Speiſen
(ohne Gelatine) und zur Suppenverdickung ausgezeichnet.
Zu haben 60 und 30 Pfg. per ¼ und ¹⁄ Pfd. engl. in Darmſtadt bei
H. W. Frassel, Cg. Liebig Sohn und Carl Diehm & Co.
Ewei Sperrsitze.
nebeneinander, je ½ abzugeben.
Waldſtraße 18, erſter Stock. (8408
6000 Mark
auf erſte Hypothek anfangs September
auszuleihen geſucht. Näheres Exped. (8014
dungen der Oberförſtereien Ernſthofen und
Nieder=Ramſtadt meiſtbietend verpachtet
werden.
Darmſtadt, am 29. Auguſt 1886.
J. A.:
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
(8577
Krauß.
8578) Eine brave alleinſtehende
Wittwe beſſerer Stände, die durchaus
tüchtig im Haushalt iſt, auch feine
Hand=
arbeit verſteht, ſucht Stelle als Stütze der
Hausfrau, als Geſellſchafterin von Damen
oder zur Erziehung von Kinbern.
An=
ſprüche beſcheiden. Zu erfrag. in Frank'3
Büreau, Caſinoſtraße 2.
Woog 30. Auguſt 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 355 Mtr.
Lufttemperatur 180 R.
Waſſerwärme Vorm.½9 Uhr 18½ R.
Voogpoſizeiwache.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 31. Auguſt.
Zeutſches Reich. Von Sr. M. dem Kaiſer wurde beſtimmt,
daß zu den Feſtlichkeiten in Ofen, welche am 1. und 2. September
ſtattfinden ſollen, ſich eine militäriſche Deputation, beſtehend aus
dem Generallieutenant v. Schlichting, Kommandeur der 1. Garde=
Infanteriediviſion, dem Oberſt v. Etzdorff, Kommandeur des
Gre=
nadierregiments Kronprinz Nr. 1, dem Oberſt Freiherrn v. Schleinitz,
Kommandeur des Leib=Küraſſierregiments Nr. 1, dem Hauptmann
v. Kalckſtein vom Kaiſer Alexander Garde=Grenadier=Regiment Nr. 1
und dem Rittmeiſter Graf zu Dohna L. vom 1. Garde=Dragoner=
Regiment - nach Ofen begebe. Die genannten zwei Oberſten ſind
die Kommandeure der beiden noch in derſelben Formation
beſtehen=
den Regimenter, welche im Jahre 1686 mit den Verbündeten
ge=
fochten haben; die beiden anderen Offiziere tragen Namen, die ſich
vor Ofen zu jener Zeit beſonders guten Klang erworben haben.
Die „Nordd. Allg. 3tg. vom 29. wiederholt, durch die
Vor=
gänge in Bulgarien würden deutſche Intereſſen nicht berührt. Das
Urteil in politiſchen Dingen dürfe man nicht lediglich nach
perſön=
lichen Schwärmereien einrichten. Kein deutſcher Staatsmann habe
das Recht, unſere freundſchaftlichen Beziehungen zu Rußland zu
Gunſten eines Fürſten in Bulgarien zu opfern und wäre derſelbe
auch ein Engel in Menſchengeſtalt. Die Protektionierung des
Für=
ſten Alexander von Bulgarien durch die ultramontane und freiſinnige
Preſſe compromittiere denſelben in den Augen jeder deutſchen
Re=
gierung.
Der „Polit. Korreſp.! wird aus Wien gemeldet: „Das
Wich=
tigſte, um neuen orientaliſchen Verwickelungen vorzubeugen, bleibt
immer die Aufrechterhaltung eines vollſtändigen Einvernehmens der
Mächte, weshalb man alles aufbieten müſſe, keinerlei Mißtrauen
aufkommen zu laſſen und keinerlei Gerüchten Raum zu geben, welche
ein ſolches provozieren könnten. Es kann deshalb nicht als
über=
flüſſig betrachtet werden, einer Beſorgnis vorzugreifen, welche ſich
ſicherlich der öffentlichen Meinung aufdrängen wird, und kann
dem=
nach aus zuverläſſiger Quelle verſichert werden, daß jedes Gerücht
über eine frühere oder ſpätere Occupation Bulgariens durch ruſſiſche
Truppen vollſtändig grundlos ſei.
Heſterreich=Angarn. Das Wiener „Fremdenblatt= ſagt über
die Rückkehr des Fürſten Alexander nach Bulgarien: Mit der
An=
kunft desſelben auf bulgariſchem Boden werde für die politiſche
Berechnung und für das poſitive Intereſſe Europas jedenfalls ein
gewichtiges Element für die Ruhe des Landes gewonnen ſein, die
Herſtellung der legalen Ordnung ſchaffe die wichtigſte Vorausſetzung
für die Wahrung des Friedens im Orient.
Die „Neue freie Preſſe' beſorgt nicht, daß die Rückkehr des
Fürſten das Signal zu ſchweren Verwicklungen bilden werde, glaubt
aber, daß der Fürſt eine ſchwere Stellung haben und vielleich
große Stürme werde beſtehen müſſen; indeß ſei auch die
Möglich=
keit nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich mit Rußland verſöhne.
Aus Wien wird gemeldet, der Militärattache des ruſſiſchen
Generalkonſulats in Sofia, Oberſt Zacharow, früherer
Komman=
dant der Junkerſchule, habe einigen Offizieren des bulgariſchen
Kriegsminiſteriums und der Junkerſchule für den Fall, daß ſie den
Fürſten verjagten und der Wiedereintritt ruſſiſcher Offiziere in die
bulgariſche Armee zugelaſſen würde, verſprochen, daß die
bulgari=
ſchen Ofſiziere mit ihrem bulgariſchen Range in die ruſſiſche Armee
übernommen, die Brigadekommandanten penſioniert würden.
Ueber die Vorgänge in Sofia liegt jetzt ein, wie es ſcheint,
glaubwürdiger Bericht des „Peſter Loyd” vor. Der Streich ſtellt
nch danach als eine reine Palaſtrevolution im Stile bekannter
ruſſi=
ſcher Beiſpiele dar, nur mit dem Unterſchiede, daß die Urheber
der=
ſelben weder des Heeres noch des Volkes irgendwie ſicher waren.
Der militäriſche Verräter, Major Gruew, hat von jeher als ein
fanatiſches Werkzeug Rußlands und, wie der „P. Al.” ſich ausdrückt,
als ein verbittertes, mit aller Welt zerfallenes Subſekt gegolten.
Er wurde u. a. wegen Inſubordination im Dienſte durch den
Fürſten wiederholt beſtraft. Sein Genoſſe Zankow iſt, nach
dem=
ſelben Gewährsmann, „ein Menſch, der hundert Eide geſchworen
und hundert Eide gebrochen hat und dem es auf einen Verrat mehr
oder weniger nicht ankommen kann. Der Metropolit Clement ſoll
ſich Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung der ihm während des
letzten Krieges anvertrauten Gelder des „Roten Kreuzes= zu
Schul=
den haben kommen laſſen, und ſeitdem mit der Regierung zerfallen
geweſen ſein. Karavelow ſoll bei der Uebernahme der Regierung
den Metropoliten Clement, der als Prieſter eidbrüchig geworden,
angeſpien haben.
Frankreich. Eine regierungsſeitige Mitteilung der „Agentur
Havas' beſagt, die Nachricht von dem Abbruch der diplomatiſchen
Beziehungen zwiſchen Frankreich und dem Vatikan ſei mindeſtens
verfrüht.
England. Das Unterhaus hat den Zuſatzantrag Parnell's zur
Adreſſe mit 304 gegen 181 Stimmen abgelehnt.
Sicherm Vernehmen nach iſt Sir E. Thornton in
Konſtantin=
opel von der hieſigen Regierung angewieſen worden, unverzüglich
und nachdrücklich der Pforte vorzuſtellen, daß nach Anſicht der
eng=
liſchen Regierung allein die ſofortige Rückkehr des Fürſten Alexander
imſtande ſei, die Ruhe und Ordnung in Bulgarien dauernd zu
ver=
bürgen. - In London iſt bekannt geworden, daß der ruſſiſche
Bot=
ſchafter in Konſtantinopel, Nelidow, alles aufbietet, der Pforte die
umgekehrte Ueberzeugung beizubringen, damit ſie den Fürſten
Ale=
rander zur Abdankung veranlaſſe.
Die engliſchen Blätter ſprechen ſich faſt einſtimmig dahin aus,
540
2074
1
daß Fürſt Alexander einen großen Fehler begehen würde, wenn er
nicht unverzüglich nach Sofig zurückkehre.
Ikaſien. Am 27. abends fanden in Catania, Regaio (Calabrien)
Shrakus, auf der Inſel Iſchia, in Bari, Avellino. Lecle und
Vo=
tenza heftige Erderſchütterungen ſtatt. Die Bevölkerung verbrachte
die Nacht entweder im freien Felde oder in den Kirchen. - Ein
leichtes Erdbeben wurde gleichzeitig in Caſerta, Foggia und Tarento
beobachtet, ein ſtärkeres in Brindiſi, dem ein zweiter Stoß folgte.
Rußland. Die „Deutſche Petersburger Zeitung rät dem Fürſten
Alexander ab, die Regierung Bulgariens wieder aufzunehmen, da
unter den gegenwärtigen verſchlungenen Verhältniſſen nur ein zweiter
und nachhaltigerer Sturz die Folge ſein würde.
Aus Petersburg wird vom 28. d. berichtet, der frühere ruſſiſche
Militärbevollmächte in Berlin, Fürſt Dolgoruki, ſei nach Bulgarien
abgegangen, um über die dortigen Zuſtände und die zu ergreifenden
Maßregeln Bericht abzuſtatten.
Butgarien. Nach Samſtag nachmittag 3 Uhr eingetroffenem
Telegramm iſt Fürſt Alexander von Bulgarien, nachdem ihm ſein
Bruder, Prinz Ludwig von Battenberg in Lemberg die für ihn
mit=
gebrachten Depeſchen behändigt hatte, ſofort mit Extrazug über
Czernowitz und Bukareſt nach Bulgarien abgereiſt, wo er am 29.
Nachmittag eintreffen wird. Ein großartiger Empfang ſteht ihm
daſelbſt bevor und dürfte hiermit die Verſchwörung ihr Ende
ge=
funden haben.
Die „Neue Fr. Vr. meldet aus Kalafat: Die Verſchwörer
Major Gruew, Kapitän Benderew und zwei Complicen wurden,
als ſie zwiſchen Rahova und Lompalanka flüchtend auf eine Barke
über die Donau überſetzen wollten, von bulgariſchen Grenzſoldaten
arretiert und über Lompalanka nach Widdin geführt.— Der
Hof=
prediger Koch telegraphiert demſelben Blatte: Die Revolution wurde
vom ruſſiſchen Militär=Attache Oberſt Zacharew gemacht, der den
Offizieren für die Verjagung Alexanders im Namen des Zaren die
Uebernahme in die ruſſiſche Armee mit dem gleichen Range
ver=
ſprach. Die Verſchwörung war ſeit fünf Monaten im Gange, in
die über 60 bulgariſche Offiziere verwickelt waren. In Rußland
wurde dem Fürſten die Rückkehr nach Rumänien verboten und ihm
nur die Wahl zwiſchen Warſchau und Lemberg gelaſſen. Bis an
die öſterreichiſche Grenze escortierten den Fürſten ruſſiſche
Gen=
darmen.
Zankow ſoll der „N. Fr. Pr. zufolge vom Volke gelyucht
worden ſein. Bukareſter Meldungen beſagen, Zankow und Gruew
ſeien zum Tode, der Metropolit Clement zu lebenslänglicher
Zwangs=
arbeit verurteilt.
Fürſt Alexander paſſierte am 28. Aug. abends 6 Uhr die
Eiſen=
bahnſtation Czernowitz. Der Zug hielt nur wenige Minuten.
Während derſelben wurden dem Fürſten aber von der auf dem
Bahnhofe verſammelten Menſchenmenge unausgeſetzt Ovationen
dar=
gebracht.
Fürſt Alexander iſt am 29. Aug. vormittags 11 Uhr in
Buka=
reſt eingetroffen und von den dort wohnenden Bulgaren am
Bahn=
hof enthuſiaſtiſch begrüßt worden. Der Fürſt ſetzte ſeine Reiſe über
Giurgewo nach Ruſtſchuk unverzüglich fort.
Von den Großmächten erhielt der Fürſt keinerlei Zuſtimmung
zu ſeiner Rückkehr, doch läßt ſich wohl annehmen, daß ihm auch
nicht geradezu abgeraten wurde. In Bukareſt nimmt der Fürſt
einen mehrſtündigen Aufenthalt, jedoch ſteht der Uebergang über die
Donau morgen nicht vor den erſten Nachmittagsſtunden in Ausſicht.
Griechenkand. In ganz Griechenland fanden am 27. d. heftige
Erderſchütterungen ſtatt. Der größte Schaden iſt auf Pyrgos
ent=
ſtanden, woſelbſt alle Häuſer zerſtört ſind. Eine Ortſchaft in der
Nähe von Pyrgos iſt vollſtändig vernichtet. Die Zahl der
umge=
kommenen Opfer wird auf 300 geſchätzt. Auch in Zante fand ein
Erdbeben ſtand, wodurch viele Häuſer beſchädigt wurden, doch iſt
dort Menſchenverluſt nicht zu beklagen.
Türſtei. Wie verlautet, hat der engliſche Botſchafter bei der
Pforte einen Schritt zur Wiedereinſetzung des Fürſten
unternom=
men. Der Miniſter des Aeußern, Said Paſcha, ſoll darauf
geant=
wortet haben, daß die Pforte ein derartiges beſonderes Vorgehen
nicht wählen könne, nachdem ſie beſchloſſen, nur im Einvernehmen
mit allen Mächten vorzugehen.
Die Bankiers von Galata haben ſich dahin geeinigt, der Pforte
die verlangten 600 000 türkiſche Pfund vorzuſtrecken.
168
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 31. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Se. Königl.
Hoheit der Erbaroßherzog begaben ſich am camstag vormittag
von Jagdſchloß Wolfsgarten aus auf den Artillerie=Schießplatz bei
Griesheim, um der Beſichtigung des 1. Großh. Inf=Regts. Nr. 115
beizuwohnen.
Am Samstag mittag gegen 12 Uhr begaben ſich S. K. H.
der Großherzog nach Schloß Heiligenberg.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Sams=
tag den Königl. Großbritanniſchen Oberſtlieutenant a. D. Delmi=
Radeliff, den Reallehrer Heil aus Oppenheim, den Hoftaxator
Adler; zum Vortrag den Geheimen Staatsrat Dr. Knorr v.
Roſen=
roth, den Geheimerat Dr. Becker, den Hofjägermeiſter v. Werner.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den könial.
württembergiſchen außerordentlichen Profeſſor Dr. Theodor
Nörd=
linger zu Tübingen zum außerordentlichen Profeſſor bei der
philo=
ſophiſchen Fakultät der Landes=Univerſität, insbeſondere für das
Lehrfach der Forſtwiſſenſchaft, mit Wirkung vom 1. Oktober d. J.
an, ernannt.
Die neueſten telegraphiſchen Mitteilungen der „
Darm=
ſtädter Zeitung= über die Heimreiſe des Fürſten Alexander
lauten:
Giurgewo, 29. Auguſt. Fürſt Alexander iſt nachmittags
1 Uhr in Smarda (Giurgewo) eingetroffen.
Giurgewo, 29. Auguſt, abends. Die Ueberfahrt des Fürſten
Alexander nach Ruſtſchuk erfolgte auf der nämlichen Pacht, welche
denſelben am 23. Auguſt nach Reni brachte, unter unausgeſetzten
Freudenkundgebungen; alle Schiffe hatten feſtlich geflaggt, auf
den Schiffen und von den Geſchützen Ruſtſchuks wurden
Freuden=
ſchüſſe abgefeuert. Auf der Landebrücke in Ruſtſchuk begrüßten
den Fürſten der Metropolitan und die Konſuln, ſowie eine von
Stambulow geführte Deputation. Der Fürſt wurde hierauf unter
unaufhörlichen ſtürmiſchen Kundgebungen in das Fürſtenpalais
geleitet. Die Weiterreiſe nach Siſtowa erfolgt morgen früh.
Ruſtſchuk, 29. Auguſt. Die Landung des Fürſten
Alexan=
der erfolgte unter Salutſchüſſen und ſtürmiſchen
Freudenkund=
gebungen. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt und beflaggt. Der
Fürſt wurde zunächſt vom Metropolitan und dem Konſularcorps
begrüßt, ſodann von Stambulow namens des bulgariſchen Volkes
bewillkommnet, welches die Verräter verabſcheue und die
Re=
gierungsgewalt wieder in die Hände des Fürſten lege. Der
Fürſt erwiderte, er ſei überzeugt, daß das Bulgarenvolk ihm
ſortgeſetzt ſein Vertrauen zuwende, er werde ſein Leben deſſen
Wohlfahrt widmen. Wie verlautet begiebt ſich der Fürſt morgen
früh nach Siſtowa, dann nach Tirnowa, Philippopel, ſchließlich
nach Sofia.
Sofia, 29. Auguſt. Zwei aufſtändiſche Bataillone mit fünf
Batterien begaben ſich von Sofia nach Radomir.
Der kommandierende General des 11. Armeecorps General
der Kavallerie Frhr. v. Schlotheim traf am Samstag Abend zu
Truppenbeſichtigungen hier ein.
Militärdienſtnachrichten.) Braun, Premierlieutenant
vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117, unter Beförderung zum
Haupt=
mann und Kompagniechef, in das 5. Pommerſche Inf.=Regt. Nr. 42
verſetzt: Babſt 1, Sekondlieutenant vom 3. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 117. zum Premierlieutenant befördert; Chälons,
Sekond=
lieutenant vom 2. Magdeb. Inf.=Regt. Nr. 27, in das Z3. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 117 verſetzt; Frhr. Gedult v. Jungenfeld,
Pre=
mierlieutenant vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, unter Stellung
L la suite dieſes Regts., als Adjutant zur 18. Kavallerie=Brigade
kommandiert; Frhr. v. Lyncker, Premierlieutenant vom 1.
Han=
nover'ſchen Drag.=Regt. Nr. 9 in das 2. Großh. Drag=Regt. Nr. 24
verſetzt.
Das Repertoire für die am 2. l. M. neu beginnende
Theater=Saiſon unſeres Hoftheaters, inſoweit es bis jetzt feſtſteht,
iſt folgendes: Donnerstag, 2. Sept. „Fideliov. - Freitag, 3. Sept.:
„Romeo und Julia” (Schauſpiel).
Sonntag, 5. Sept.: „Jüdin”
Dienstag, 7. Sept.: „Tannhäuſer-
Donnerstag. 9. Sept.:
„Der Waffenſchmied.
Freitag, 10 Sept.: „Ein Glas
Waſſer=
neu einſt.) — Sonntag, 12. Sept.: „Die Walkürer (neu einſt.) -
Dienstag, 14. Sept.: „Don Carlos” (neu einſt.).
Donnerstag
16. Sept.: „Hans Heiling”
Freitag. 17. Sept.: „Das. Lügen!
lneu einſt.). — Sonntag, 19. Sept.: „Der Prophet”.
Dienstag:
21. Sept.: Richard IILU ſneu einſt.) — Donnerstag, 23. Septbr.:
„Der ſchwarze Domino” (neu einſt.).
(N. H. Vbl.)
Der ſoeben ausgegebene Jahresbericht der Großh. tech.
niſchen Hochſchule für das Studienjahr 1885-86 enthält einen
längeren Bericht über die in den Tagen vom 1.-4. Juli d. J.
ſtatt=
gehabte Feier des 50jährigen Beſtehens der Anſtalt. In dem
Be=
richt wird weiter mitgeteilt, daß mit dem 1. Januar d. J. die
„ Chemiſche Prüſungs= und Auskunftsſtation für die Gewerbe' ins
Leben getreten iſt, ſowie die Thatſache, daß der Beſuch der Anſtalt
ſich während der beiden verfloſſenen Semeſter in erfreulicher Weiſe
gehoben hat. Die Geſamtzahl der Studierenden und Hoſpitanten
beträgt am Ende des gegenwärtigen Sommer=Semeſters 215;
da=
gegen gehören 127 dem Großherzogtum Heſſen, 51 dem Königreich
Preußen, 18 anderen deutſchen Staaten und 19 dem Auslande an.
Von der Großh. Regierung. der Stadt Darmſtadt, ſowie von
an=
deren Behörden und von Privaten wurde auch im verfloſſenen Jahre
der techniſchen Hochſchule reichliche Unterſtützung zu Teil.
Intereſſenten finden in dem Programm reichliches Material über
Einrichtung der Hochſchule, Aufnahme=Bedingungen, Beſtimmungen
über Zeugniſſe und Prüfungen, Perſonalbeſtand, ordentliche und
außerordentliche Vorleſungen und Uebungen; Studienpläne,
Lehr=
mittel=Sammlungen, Laboratorium und ſonſtige Hilfsmittel für den
Unterricht, Preisaufgaben, Stiftungen, Gebühren=Ordnung, über
Teſtate, Prüſungen und Zeugniſſe.
R
Anmaldungen zur Aufnahme haben bis zum 16. Oktober bei
der Direktion zu erfolgen, Aufnahme und Immatrikulation finden
vom 19. Oktober an ſtatt. Der Beginn der Vorleſungen und
Uebungen für das Winterſemeſter iſt am 19. Oktober d. J. und für
das Sommerſemeſter am 19. April k. J.
Das 2. Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24 iſt. am
Samstag per Bahn zu den Kaiſermanövern nach dem Elſaß
ab=
gegangen.
Nachdem bereits am Samstag die Quartiermacher hier
ein=
getroffen waren, kam am Sonntag der größere Teil des 13.
Hu=
ſarenregiments von Bockenheim hier an und bezog die Dragoner
kaſerne. Der Reſt des Regimentes. von Mainz kommend, blieb im
Griesheimer. Barackenlager.
7 Da es ſich bei den ſeitherigen Probefahrten der Dampf.
ſtraßenbahn ergeben hat, daß die Schuljugend geneigt iſt, den
Betrieb durch Herandrängen an die Züge, Springen auf die
Tritt=
bretter u. ſ. w. zu beläſtigen, ſo iſt in den Schulen die nötige
Ver=
warnung erlaſſen worden. — Dabei ſei bemerkt, daß das
Fahr=
material zunächſt aus 5 Lokomotiven (je 2 für die beiden zu
befahrenden Strecken und 1 zur Reſerve) ſowie 16
Perſonen=
wagen beſteht. — Weiter vernehmen wir, daß die nötig gewordenen
Umlegungen der Schienengeleiſe in der Rhein= und Neckarſtraße
durch Unrichtigkeiten in der Spurweite des Wagenmaterials, nicht
in der Anlage der Geleiſe verurſacht waren. Es ſoll denn auch die
betreffende Wagenfabrik den entſtandenen Schaden zu tragen haben.
Die feſtliche Einweihung des Ausſichtsthurmes auf
der Knodener Höhe fand am Sonntag in programmgemäßer
Weiſe ſtatt. Ueberaus zahlreich waren die Feſtgäſte von allen
Sei=
ten herbeigeſtrömt und trugen, neben dem Dörflein Knoden, auch
alle benachbarten Orte reichen Flaggenſchmuck. Um 2 Uhr ſetzte ſich
der Feſtzug (beſtehend aus Mitgliedern des Odenwaldklubs, den
eingeladenen Gäſten, den Bürgermeiſtern und Ortsvorſtänden ꝛc.
nach dem Thurmplatze in Bewegung. Die Handlung eröffnete Herr
Poſtdirector Hallwachs in Bensheim mit der feierlichen
Ueber=
gabe des vollendeten Bauwerks an die Oeffentlichkeit unter
herz=
lichem Dankes=Ausdruck für alle diejenigen, welche durch ihre Gaben
zur Schaffung des Werkes beigetragen. Hierauf wurde die
Stif=
tungs=Urkunde, laut welcher der Turm nach dem Tauf=Namen Sr.
Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs den Namen=Ernſt=
Ludwigs=
turm; tragen ſoll, in den Schlußſtein eingemauert. Spezielle
Betonung fand dabei die Thatſache, daß die Errichtung des Turmes
einzig und allein der Jnitiative und unermüdlichen Thätigkeit des
Herrn Poſtdirektors Ernſt Hallwachs in Bensheim zu danken ſei.
Herr Oberbürgermeiſter Ohly von Darmſtadt ſprach namens des
Central=Ausſchuſſes des Odenwald=Klubs der Sektion Bensheim für
ihre Thätigkeit bei Errichtung des Turmes Dank und Anerkennung
aus. Das uun beginnende fröhliche Treiben auf dem Feſtplatze trug
Wald den Charakter eines richtigen Volksfeſtes und nahmen gewiß
halle Teilnehmer das Bewußtſein mit nach Hauſe, daß der
Ein=
weihungs=Akt auf der Knodener Höhe einen nach allen Richtungen
befriedigenden und genußvollen Verlauf genommen.
N Von maßgebender Stelle wird uns mitgeteilt, daß die geplante
MNeuregelung des polizeilichen Nachtaufſichtsdienſtes am 26. d. M. ins
Leben getreten iſt. Der Wachtdienſt dauert nunmehr von abends 10
Uhr bis morgens 6 Uhr und ſind in jeder Nacht 8 Schutzleute ſowie
16 Hilfsſchutzleute in den Dienſt geſtellt. Als Grundlage der
Ver=
ſehung des Nachtdienſtes iſt ein gemiſchtes Syſtem zur Anwendung
gelangt. Ständige, die ganze Nacht über beſetzte Polizeipoſten ſind
auf dem Woogsplatze, Ecke der Nieder=Ramſtädter= und
Roßdörfer=
ſtraße, Ecke der Ober= und Ochſengaſſe, Lauteſchlägerſtraße,
Louiſen=
platz, Wilhelmsplatz, Ludwigsplatz und Marienplatz aufgeſtellt.
Au=
dieſen Poſtenſtandorten bezw. in unmittelbarer Nähe derſelben wird.
das Publikum im Bedarfsfalle, mithin jederzeit, polizeiliche Hilfe
finden. Die Verbindung zwiſchen den Poſten wird außerdem durch
die ſämtliche Straßen der Stadt unausgeſetzt begehenden Patronillen
aufrecht erhalten, ſo daß über die ganze Stadt ein förmliches
Aufſichtsnetz gezogen iſt und auch die dienſtthuenden Mannſchaften
ſich jederzeit mit der Signalpfeife Succurs herbeirufen können. Die
Wacheſtationen der Polizeirevier=Kommiſſariate ſind außerdem die
nanze Nacht über mit mindeſtens je zwei Beamten beſetzt. Eine
trenge Kontrolle des Nachtdienſtes iſt angeordnet. Dieſelbe wird
von der Polizeihauptwache im Amtsgebäude ausgeübt, in welchem
Lich demnächſt auch eine Nachtwache, ſowie die
Centralfeuertelegraphen=
atation befindet. Zur Kontrolle wird jede Nacht ein Revier=Polizei=
Commiſſär bezw. ein Polizeiwachtmeiſter beordert. Außerdem ſind
Kontrolluhren eingeführt. Es darf angenommen werden, daß die
meue Organiſation zum nächtlichen Schutze der Stadt und ihrer
Bewohnerſchaft ſich als ausreichend erweiſt.
N Einem Schloſſergeſellen in der kleinen Ochſengaſſe wohnhaft
ſiſt aus ſeiner Wohnung eine ſilberne Chlinderuhr entwendet worden;
ebenſo einem Taglöhner eine Cylinderuhr aus der Weſtentaſche.
Am Sonntag nachmittag gerieten beim Baden im Woog ein Soldat
und ein Junge in Gefahr des Ertrinkens. Die Beiden wurden
Durch den Fährmann Möſer gerettet. - Heute morgen zog eine
Etwa 40 Köpfe ſtarke Zigeunerbande. von Griesheim kommend, in
hieſige Stadt ein, wo dieſelbe von der Schutzmannſchaft ſofort in
168
2075
Empfang genommen und auf dem Pferdemarktplatz interniert wurde.
Den Häuptern der Bande wurde der Prozeß wegen Landſtreicherei
gemacht und da die Geſellſchaft unrein war, eine gründliche
Reini=
gung derſelben, wobei auch das Haar ganz kurz geſchnitten wurde,
vorgenommen. — Nach ſoeben eingetroffener Nachricht iſt in der
Nähe der Griesheimer Chauſſee am ſ. 9. Baſſin ein Waldbrand
ausgebrochen.
Die Generalverſammlung des Vereins derFreunde in
der Not findet Mittwoch nachmittag 5 Uhr im Locale der
Haupt=
ſtaatskaſſe Neckarſtraße 13 ſtatt.
O Eberſtadt, 30. Auguſt. Unſere Dampfſtraßenbahn iſt
nun erfreulicher Weiſe ſo weit fertig geſtellt, daß dieſelbe heute dem
Betrieb übergeben werden konnte. Aus dieſem Anlaſſe hatte das
hieſige Eiſenbahn=Komits am 25. eine Feier dahier veranſtaltet,
welche einen recht ſchönen Verlauf nahm. An die Behörden und
Korporationen, welche bei dem Zuſtandekommen dieſer neuen
Ver=
kehrseinrichtung mitgewirkt hatten, waren Einladungen ergangen.
Nachdem eine größere Anzahl Herren aus Darmſtadt per
Dampf=
ſtraßenbahn dahier eingetroffen waren, wurden ſie von dem Komiteé,
welchem ſich noch viele hieſige Bürger angeſchloſſen hatten, begrüßt
und unter den Klängen der Muſik in die freundliche
Gartenwirt=
ſchaft des Herrn Jacob geleitet. In der nun folgenden
Vereinig=
ung der zahlreichen Feſtteilnehmer entwickelte ſich bald eine
gemüt=
liche Stimmung. Die große Reihe der hierbei ausgebrachten Toaſte
müſſen wir, um uns kurz zu faſſen, aufzuzählen unterlaſſen, wir
erwähnen nur die auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog und
den Fürſten Alexander von Bulgarten, welche Trinkſprüche in
den Herzen der Feſtteilnehmer den lebhafteſten Wiederhall fanden.
Hohem Miniſterium, der Bank für Handel und Induſtrie und allen
übrigen Faktoren, welche dem zeitgemäßen Bahnunternehmen ihre
Unterſtützung zuteil werden ließen, wurden in beredten Worten
Dank ausgeſprochen. Die prächtige Illumination des Gartens und
das Abbrennen von Feuerwerken nach eingetretener Dunkelheit
bildeten den Glanzpunkt des ſchönen Feſtes. Als die fremoen
Gäſte mit Befriedigung über die hier verlebten ſchönen Stunden
die Heimreiſe antraten, wurden ſie von den zahlreichen Feſtgenoſſen
auf den neuen Bahnhof begleitet, wo die Abfahrt mittelſt
Extra=
zugs nach Darmſtadt unter lebhaften Hochrufen der Menge erfolgte.
Die Betriebsverwaltung hatte die Freundlichkeit, dem hieſigen
Komite und den übrigen Feſtteilnehmern auf Sonntag den 29. l. M.
nachmittags 4 Uhr einen Extrazug nach Darmſtadt und zurück
gütigſt zur Verfügung zu ſtellen. Wünſchen wir unſerer neuen
Dampfſtraßenbahn ein fröhliches Gedeihen! Möge ſie einen regen
Verkehr zwiſchen Darmſtadt und Eberſtadt herbeiführen zum Wohle
der beteiligten Gemeinden.
⬜ Mainz. 30. Aug. Der geſtrige Tag war reich an
Unglücks=
fällen und Verluſten. Nachdem am Morgen der Sohn eines
Buch=
druckereibeſitzers vom Schlage getroffen tot niederſank, erſchoß ſich
am Abend ein wegen zahlreichen Diebſtählen verhafteter Verbrecher
im Haftlokal und ſprang heute gegen Tagesanbruch ein Beſucher
der Caſteler Kirchweihe von der Rheinbrücke in den Strom, um
ſofort zu verſinken. — Das geſtrige Banket zu Ehren des
ſcheiden=
den Gouverneurs verlief aufs glänzendſte. Die Zahl der Teilnehmer
betrug gegen 300. Aufgefallen iſt die geringe Beteiligung der
Offi=
ziere bei dem Feſteſſen.
Gießen, 28. Auguſt. Zu Ehren des als Kreisrat nach Erbach
verſetzten Herrn Regierungsrat v. Bechtold fand geſtern abend
im Stein'ſchen Garten ein Abſchiedseſſen ſtatt, deſſen ſchöner
Ver=
lauf Herrn v. Bechtold bewies, daß er es verſtand, in der kurzen
Zeit ſeines Aufenthalts in Gießen ſich zahlreiche Freunde zu
er=
werben.
Frankfurt. Der Verein für Lehrerinnen und
Er=
zieherinnen hat außer der Kranken= und Unterſtützungskaſſe,
deren ſegensreiches Wirken ſich auch hier in verſchiedenen Fällen
bewieſen hat, im Anfang des Sommers d. J. auch ein
Stellen=
vermittlungs=Büreau eröffnet, das es ſich zur Aufgabe macht,
für eine kleine Entſchädigung Lehrerinnen und Erzieherinnen mit
Stellen zu verſehen. Die Vorſitzende iſt Frau Marie Weißenborn,
Lindenſtraße Nr. 36. Die Dame iſt jederzeit zur Auskunft bereit.
Berlin. Als der Kaiſer mit ſeinem Gaſte dem König von
Portugal, welchen er am Bahnhofe empfangen hatte, in Berlin
einluhr, wurden denſelben die Hurrahs mit einer Kraft und Fülle
entgegengerufen, wie ſie nur bei außerordentlichen Gelegenheiten
gehört werden: um ſo mehr imponierte die Huldigung dem
könig=
lichen Gaſte. Die Freude vieler war eine außerordentliche, daß
der Zufall ihnen vergönnt habe, wenigſtens auf Augenblicke des
„bulgariſchen: Helden anſichtig zu werden. Als nach aufgehobener
Tafel der König von Portugal mit den Adjutanten des Kaiſers
zwanglos ſich unterhielt, entſtand plötzlich ein Lachen, das ſtärker
und ſtärker wurde: einer der Herren erzählte, die Menge vor dem
Bahnhof wäre in dem Glauben geweſen, Alexander von
Bul=
garien hätte ſeinen Einzug in Berlin gehalten. Den königlichen
Gaſt des Kaiſers hat das Mißverſtändnis ungemein amüſiert.
2060
N.
— Ueber die Reiſe des Fürſten Alexander zur Donau
wird aus Bukareſt vom 24. d. M. geſchrieben: „Die Reiſe des
Fürſten Alexander von Sofia bis zur Donau vollzog ſich mit einer
Geſchwindigkeit, als gelte es einer Flucht. Major Gruew, welcher
die Abſetzung des Fürſten mit einer faſt diaboliſchen Geſchicklichkeit
in der Verwendung der nötigen Mannſchaften geleitet hatte, wollte
ſeinem Werke auch den vollen Erfolg ſichern. Er begnügte ſich
nicht damit, den Fürſten unter ſicherer Eskorte abreiſen zu ſehen,
er wollte die Expedition perſönlich leiten, bis ſie außer Bereich des
Mißlingens war. In ſcharfem Galopp ritt er eine Strecke hinter
Sofia an der Spitze der Eskadron, hinter welcher die drei Wagen
mit den Gefangenen und eine zweite Eskadron folgten. Die
Offi=
ziere des ſeltſamen Zuges waren durchwegs Leute, welche in
ruſſi=
ſchen Schulen aufgewachſen waren. Niemand wußte, wohin es
ging. Als Sofia außer Sicht war, hielt die Kolonne an, Gruew
ritt an den Wagen des Fürſten heran und nahm in deſſen
Gegen=
wart den zwei neben ihm ſitzenden Offizieren, deren Revolver
ge=
laden waren, das Ehrenwort ab daß ſie den Knes Alexander”
ſicher und lebendig nach dem beſtimmten Orte bringen werden.
Dasſelbe geſchah bei den übrigen Offizieren. Hierauf ſprengte
Major Gruew mit einem Adjutanten nach Sofia zurück, um den
beim Metropoliten Clement verſammelten Verſchwörern die
glück=
liche Abreiſe der Kolonne zu melden. Der Fürſt ſaß im erſten
Wagen. Im zweiten fuhren zwei Offiziere, und erſt im dritten
Wagen folgte Prinz Franz Joſeph in Begleitung eines Kavallerie=
Lieutenants. Der Kapitän der erſten voranreitenden Eskadron
lenkte ſofort den Weg nach dem Gincilpaſſe ein, und mit größter
Schnelligkeit ging es über die in ziemlich ſchlechtem Zuſtande
be=
findliche Straße. Die beiden Prinzen kamen den ganzen Tag nicht
dazu, ein Wort mit einander zu wechſeln. Cigarren und Tabak
hatten ſie nicht bei ſich. Die Eskorte trachtete möglichſt wenig in
den Bereich menſchlicher Wohnungen zu kommen. Zu Mittag
wurde im Schatten eines kleinen Wäldchens, in der Nähe eines
Landſtraßen=Wirtshauſes Halt gemacht. Der Fürſt und ſein
Bru=
der, welche noch nichts zu ſich genommen hatten, wurden von den
Offizieren befragt, ob ſie etwas wünſchten. Der Fürſt erbat ſich
ein Glas Waſſer, doch verlangte er, das Waſſer mit eigenen Augen
ſchöpfen zu ſehen, da er den edlen Herren offenbar nicht recht traute.
Das war alles, was der Fürſt mit den beiden Offizieren ſeiner
Begleitung ſprach, die, wie verſichert wird zwei vor Kurzem aus
einer ruſſiſchen Kadettenſchule in Varna gelandete junge Bulgaren
waren. Nach einer kurzen Raſt ging es weiter gegen Lom=Palanka.
Diesmal ritten die Soldaten langſam voran und die drei Wagen
folgten in mäßigem Trab. Die Kolonne hatte den Befehl, erſt
abends in Lom=Palanka einzutreffen, deſſen Bevölkerung noch keine
Ahnung von der Abſetzung des Fürſten hatte. In einzelnen Dörfern,
welche der ſeltſame Zug paſſieren mußte, blieben hie und da die
Leute verwundert ſtehen und ſahen der Kolonne nach. Sicherlich
hatte Niemand eine Ahnung, daß der ſchweigſam vor ſich
hin=
blickende Mann im erſten Wagen der Fürſt des Landes ſei. Nur in
einem größeren Dorfe vor Palanka wurde der Fürſt von einigen
Urlaubern erkannt. Dieſe liefen dem Wagen nach, ſchrien Hurrahl
und allarmierten die übrigen Bewohner, welche zu den Thüren
eilten und bald ebenfalls Hurrahl riefen. Ein ſchnellerer Trab,
und der Zug hatte bald das Dorf hinter ſich. Im erſten, ziemlich
weit vor Lom=Palanka liegenden Han (Wirtshaus) wurde
über=
nachtet, das heißt, der Fürſt und ſein Bruder, welche ſich endlich
am Abend ſprechen konnten, da ſie den ganzen Tag von einander
getrennt gehalten worden, verblieben bis gegen 2 Morgens an
einem Tiſche abſeits von der Schänke, aus welcher das Spiel und
der Geſang einer Zigeunermuſik ertönten. Gegen 3 Uhr morgens
erfolgte der Aufbruch in der Richtung nach Nikopoli. Die
Be=
wohner vou Lom=Palanka ſchliefen ruhig, nicht ahnend, daß ihr
Fürſt, dem ſie nach der September=Revolution und nach dem Kriege
ſo laut zugejubelt hatten, als Gefangener draußen vor ihrer Stadt
in einer elenden Dorfſchänke ſeines weiteren Schickſals harrte. Erſt
Sonntag früh, nachdem der Zug ſchon längſtens Lom=Palanka
ver=
laſſen hatte, erfuhren ſie, welch hoher Gaſt in ihrer Nähe als ,
ent=
thronter Fürſt' geweilt hatte. Die kleine Stadt geriet in hellen
Aufruhr darüber. Trotz des errichteten Kordons brachen viele
Bürger in Wagen auf, um dem Fürſten nachzufahren und
womög=
lich ihn einzuholen. Allein Niemand hatte eine Ahnung, nach
welcher Richtung der Fürſt entführt worden ſei, und ſo kehrten die
Leute wieder nach Lom=Palanka zurück, wo ſie von den Offizieren
und Soldaten ausgelacht wurden. Aber auch am zweiten Tageder
Weiterreiſe durfte Prinz Franz Joſeph nicht neben ſeinem Bruder
im Wagen ſitzen, ſondern wie am vorigen Tage nur im dritten
Wagen folgen. Unterdeſſen hatte ſich längs des rechten
Donau=
ufers bis zur Dobrudſcha hin die Nachricht von der Entthronung
des Fürſten verbreitet.
In einzelnen Ortſchaften, wo ſich wenig
oder gar kein Militär befand, ließ die proviſoriſche Regierung
unter dem Namen Karawelow's die Meldung verbreiten, der Fürſt
begebe ſich nach Rußland, um ſich mit dem Zaren zu verſöhnen,
man ſolle ihn daher in ſeiner Reiſe nicht ſtören. Wo aber wird
der Fürſt zu Schiffe ſteigen? Dies war die allgemeine Frage längs
167
des ganzen rechten Donau=Ufers. Aus einzelnen Orten liefen die
Leute, da es Sonntag war, weilenweit ins Land hinein, der Kolonne
entgegen, von der aber nirgends eine Spur zu entdecken war. Es
verbreiteten ſich die verſchiedenſten Meldungen; bald hieß es. der
Fürſt ſei getötet und unterwegs in einen Brunnen geworfen
wor=
den; dann hieß es, er wäre in einem Kloſter interniert; Andere
wollten beſtimmt wiſſen, daß man den abgeſetzten Herrſcher nach
Varna und von dort nach Rußland bringen werde. Kurz, es lag
keine beſtimmte Kunde vor, denn die proviſoriſche Regierung hatte
dafür geſorgt, daß man den Aufenthalt des Fürſten erſt dann
er=
fahre, wenn er ſich bereits außer Lande befände. Die Pacht
Alexander's war telegraphiſch von Widdin in die Nähe von
Niko=
poli kommandiert worden, wo ſie ſich den ganzen Sonntag und die
Nacht über in der Bucht verborgen hielt. In Nikopoli ſelbſt hatte
man keine Ahnung von der Nähe der Pacht. Da die Verſchwörer
es darauf abgeſehen hatten, den Fürſten an Rußland auszuliefern,
wurden die beiden Prinzen nicht nach Ruſtſchuk, ſondern in die
Gegend von Nikopoli gebracht, von wo aus der Weg nach Reni
ein bedeutend kürzerer iſt. In der Sonntagnacht gegen 3 Uhr
morgens wurden die Beiden von Wachen und durch das Schütteln
des Wagens ſehr ermüdeten Prinzen auf der Pacht abgeſetzt, wo
ſie eine gemeinſame Kajüte bezogen. Vor. der Thür hielten zwei
Offiziere mit gezogenen Säbeln Wache. Die einzige Perſon, welche
zu den Prinzen zugelaſſen wurde, war - der Schiffskoch. Doch
dieſe verlanaten nur eine uneröffnete Schachtel Sardinen und etwas
Brot, denn ſie wollten friſch bereitete Speiſen aus leicht erklärlichem
Mißtrauen nicht annehmen. Fürſt Alexander, obwohl er das Ziel
wohl ahnen mochte, richtete an den einen der wachthabenden
Offi=
ziere die Frage, wohin denn die Reiſe gehe. Der Offizier ſoll
er=
widert haben: „Das werden Sie in Petersburg erfahren, Knes!
Den ganzen Montag gings donauabwärts, bis das Schiff gegen
Abend in Reni anlangte. Dort wurde, wie bekannt, Fürſt
Alexan=
der mit ſeinem Bruder ans Land geſetzt.”
W
(8580
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige Verwandten und Freunden
die Trauernachricht, daß mein lieber Vater
der Großh. Oberſtabsquartiermeiſter i. P.
Jacob Hetzlor
heute Abend ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
die trauernde Tochter
Frieda Hetaler.
Beſſungen, den 28. Auguſt 1886.
(8581
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Begräbniſſe unſerer lieben Pflegetochter
Elisabeth Müller
ſagen wir Allen unſern aufrichtigen Dank.
Familie Karl Seibel.
Druck und Verlag: A. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.