Wonnementspreis
Aenteſcheuich 1 Mar 50 Pl. md.
Gruͤngerlohn. Auswürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inch. Poſtaufſchlag
(Irag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
wrdenangenommen: uDarmſtaot
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärts
von allen Annonten=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N8 165.
Donnerstag den 26. Auguſt.
1886.
ekanntmachung.
Auf Anſtehen einiger Intereſſenten hat die Stadtverordneten=Verſammlung in
der Sitzung vom 5. d. Mts. genehmigt, daß auf der Oſtſeite der
Schloßgarten=
ſtraße zwiſchen Frankfurter= und Gardiſtenſtraße - abgeſehen von der an die
Straßenflucht gebauten Gendarmerie=Kaſerne - die Baufluchtlinie um 5 Meter hinter
die Straßenfluchtlinie zur Anlegung von Vorgärten in dieſer Breite
zurück=
gelegt wird.
Wir bringen dies unter Bezugnahme auf Art. 5 der Allgemeinen Bauordnung
mit dem Anfügen zur Kenntniß der Intereſſenten, daß Einwendungen hiergegen bei
Vermeidung des Ausſchluſſes innerhalb der nächſten 14 Tage, vom Erſcheinen dieſer
Bekanntmachung an gerechnet, bei uns vorzubringen ſind.
Ein gemäß dieſes Stadtverordneten=Beſchluſſes aufgeſtellter Bebauungsplan
liegt innerhalb der bemerkten Recursfriſt zur Einſicht auf unſerem Büreau,
Stadt=
haus - Zimmer Nr. 13 - offen.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8422
Ohly.
Aufforderung der Pfandſchuldner
und
Pfünder=Verſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1885 bis incl. März 1886 füllig waren, werden hierdurch
auf=
gefordert, ſolche bis zum 10. September d. J3. einzulöſen, oder die
Pfand=
ſcheine prolongiren zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 1. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt, noch prolongirt worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termin
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, am 11. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7989
Ohly.
Stroh= und Heu=
Lieferung.
Freitag den 3. September,
Nach=
mittags 1 Uhr,
ſoll die Anlieferung von
150 Centner Kornſtroh und
80 Centner Wieſenhen
von beſter Qualität für die Gemeinde=
Faſſelochſen erforderlich unter den auf
dem Bürgermeiſterbüreau offen gelegten
Bedingungen ſubmiſſionsweiſe vergeben/
werden.
Roßdorf, den 24. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
[8423
Müller.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 1. September l. J.,
Vormittags 11 Uhr,
werden zwei Carouſſelplätze für die am
19. und 20. September d. J. ſtattfindende
Vor= und die am 26. September
ſtatt=
findende Nachkirchweihe auf unſerem
Rath=
hauſe öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 18. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[8254
Berth.
Der diesjährige Ertrag
von 11 Nußbäumen
an der Pallaswieſenſtraße ſoll gegen
Baar=
zahlung vergeben werden und erſucht man
diesbezügliche Offerten bei Glumenthal
L. Cio., Aliceſtraße 23, abzugeben. (8424
Rühmaſchinen
der Deutſchen Nähmaſchinenfabrik
vorm. Jos. Vertheim, Frankfurt
a. M., Fabrik=Lager bei d. Pauly,
Darmſtadt, Mauerſtraße 22,
verkaufen gegen Baarzahlung zu
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nend billigen Preiſen. Ratenzahlungen
wöchentlich Mk. 150,
6.
ohne Anzahlung und ohne jede
Preis=
erhöhung. Großartige Leiſtungsfähigkeit,
feinſte Ausſtattung, reelle Garantie und
(5820
Reparaturen.
G. Fauly, Mauerſtraße 22.
für Einmachfaß und Obſtwein
verwend=
bar, billigſt.
Ferdinand Wollk,
Rheinſtraße 22. (8349
529
2032
K 165
Ammahilten Yerſteigerung.
Auf freiwilliges Anſtehen des Herrn Chriſtiau Eß zu Beſſungen werden die
demſelben gehörigen nachbenannten Immobilien, als:
Meter.
228 Hofraithe im Gerauer Weg (Heidelbergerſtraße),
103 Bauplatz daſelbſt, mit darauf erbautem Nebenbau,
1591 Acker daſelbſt GBauplätze),
3981 Acker im Gemmerloch,
988 Acker daſelbſt,
7519 Acker im Irrfeld,
3819 Acker daſelbſt,
2906 Acker daſelbſt,
46
2938 Acker daſelbſt,
Ix.
47
2918 Acker daſelbſt,
Ix.
Samstag den 28. Auguſt d. Js., Vormittags 1 Uhr.
auf hieſigem Rathhaus einer einmaligen öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt und
wird bei annehmbarem Gebote der Zuſchlag ſogleich ertheilt.
Bemerkt wird hierzu. daß die Hofraithe außer einem 2½ſtöckigen Wohnhaus
in einem Seitenbau mit Waſchhaus, ſowie einem Nebenbau mit Stallung beſteht,
gut gebaut iſt, und daß günſtige Zahlungs=Bedingungen geſtellt werden.
Beſſungen, den 20. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(8251
Weimar.
Aerſteigerungz-Anzrigre
Wegzugshalber werden
Dienstag den 31. Auguſt, von Vormittags 9 Uhr ab,
im Hauſe „Weyprechtſtraße 14½ nachverzeichnete Gegenſtände öffentlich an den
Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſteigert:
1 Cauſeuſe (grün Rips), 1 desgl. (Phantaſieſtoffh mit 2 Seſſel, 1 Sopha
mit 6 Stühlen, 1 Sopha, 1 ovaler Tiſch, 1 Ausziehtiſch, 4 Tiſche, 3
Tiſch=
chen, Strohſtühle, Rohrſtühle, 1 Seſſel, 1 Damenſchreibtiſch mit Stuhl,
1 Schreibtiſch mit Bücherreal, 1 Bücherbrett, 1 großes Büffet, 5 Kommoden,
1 Waſchkommode, 2 Waſchtiſche, 1 Nachttiſch, 4 einthürige Kleiderſchränke,
1 zweithüriger Kleiderſchrank, 2 Notenpulte, 1 Notengeſtell, 1 kleine Stand=
Uhr, 1 großer Spiegel mit Trumeaux, 3 Spiegel 10 Betten, eiſerne Geſtelle,
Woll= und Seegras=Matratzen, 2 eiſerne Bettſtellen, 1 Partie Weißzeug,
1 Küchenſchrank, 1 Küchenreal, 1 Anricht, 1 Ablaufbrett, Blech= und
Eiſen=
geſchirr, 6 Eimer, 1 Waſchbütte, 1 Zuber, 1 Waage, 3 Lampen, 3
Küchen=
lampen, Porzellan= und Glaswaaren, darunter ein großes Tafelſervice und
ein feines Theeſervice, Meſſer, Gabeln, Löffel, Brodkörbchen, Einmachgläſer,
2 Badewannen, 1 Kinder=Badewanne, Teppiche, Vorlagen, Vorhänge,
Oel=
gemälde und Bilder, ſowie eine Partie Steinkohlen.
WIIIy Huber,
(8253
Taxator.
Die vorzüglichen weißen und rothen Flaschenwoine aus dem Keller der
Verrinigten Geſellſchaft,
welche auch an Nichtmitglieder abgegeben werden, bringe in hochgeneigte Erinnerung,
von 60 Pfg. bis zu M. 3. 50 per Flaſche, desgl. Schaumweine, Champagner,
Südweine und Spirituoſen, laut Preisverzeichniß der Geſellſchaft. Speiſen
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nach der Karte und auf Beſtellung über die Straße.
G. Eeil, Rostauratour.
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c RoensalzGenair ,)
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deAédéeine-
nöneyen, ProknBuhl-Rnkisrns,
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BE66, ProkFürstnar, ete.-
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rr uchCAuthe
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zu Fabrikpreiſen,
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[7991
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man deshalb die ſo beliebt gewordene
Friedr. Schaefer,
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Ludwigsplatz 7.
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[54]
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ſerste, ſerstenschrot,
Mais, Maisschrot,
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Roggen- und Waizenkleien,
diverse Futtormehle
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Eliſabethenſtraße 35.
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Gewaschene Nusskohlen,
Anthrucitkohlen,
StüchEohlen,
Nuss-Schmiedekohlen, (8264
Tannen- und Buchenholz.
Zu verkaufen:
Ein Keſſel von Kupfer ca. von 400
Liter mit Hut und Kühlrohr, ein desgl.
mit größerer Oeffnung und Meſſinghahn,
ein eiſerner Dampfkeſſel ca. 400 Liter
haltend, mit Sicherheitsventil, 1
Schlauch=
geſchirr mit 2 kupfernen Randrohren u.
Meſſinghahnen, alles in gutem Zuſtande,
ſowie gebrauchte Weinfäſſer von 200-
1000 Liter.
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Burgunder-Vein-
Essig.
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Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
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Turbot,
Aal,
Seezungen, Hechte,
Zander,
Karpfen,
Cabliau,
Schollen
Schellfiſche,
Schleien.
Hebr. Röſinger,
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C. Abtheilung streichmusik),
von der Kapelle des Großh. Heſſ. 1. Dragoner=Regiments Nr. 23,
unter Leitung ihres Muſikdirectors. Herrn O. Engel.
Entrée 40 Pfo. Kinder 10 Pfo.
Eintrittskarten zu 10 Stück für 2 Mk. ſind bei den Herren D. Fair am Söhne,
W. Pfeil, ſowie an der Saalbaukaſſe zu haben.
Programme an der Kaſſe.
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Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert in den Sälen ſtatt.
Für nur
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abonnirt man bei allen deutſchen und bſterreichiſchen Poſtanſtalten auf die
in Berlin täglich laußer Montags) erſcheinenden
vollkommen unparteiiſchen
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W
und erhält nachſtehend verzeichnete 7 Beiblätter gratis:
1) „Von Nah und Fern, ein illuſtrirtes Familienblatt erſten Nanges
(16 Druckſeiten ſtark; — wöchentlich),
2) „ Neueſte Moden, illuſtrirte Modenzeitung mit Schnittmuſter=
Bei=
lagen, monatlich,
3) Producten= und Waarenmarkt=Bericht=, betr. Baumwolle, Wolle,
Getreide, Leder, Colonial= und Fettwaaren ꝛc. - wöchentlich,
4) Verlooſungsblatt” betr. Staatspapiere, Prioritäten, Anlehens=
Looſe ꝛc. - wöchentlich,
5) Zeitung für Landwirthſchaft und Gartenbau, 2 Mal
monat=
lich,
6) „ Hausfrauen=Zeitung; 2 Mal monatlich,
wöchentlich.
7) „Humoriſtiſches Echo,
Die unparteiiſchen „ N. N.. enthalten u. A.: „Wiedergabe der
intereſſanteſten Meinungsäußerungen aus der Preſſe aller Parteien.
Nachrichten über Theater, Muſik, Kunſt und Wiſſenſchaft;
Gerichts=
halle, lokale Nachrichten. — Spannende Nomane. - Sorgfältige
Börſen= und Hundelsnachrichten. — Vollſtändiges Berliner
Cours=
blatt. — Lotterieliſten. — Amtliche Nachrichten.
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[8434
Probenummern gratis und franco.
Rön dnazmt J. uudtundtu.
Hügelſtraße Nr. 71,
empfiehlt ſich zu:
Reit=Unterricht für Damen und Herren. Reitpferde zu Ausritten.
Ca=
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An=
nahme von Koſtpferden. Bewegen und Oreſſur von Koſt= und fremden
Pferden. Ueberlaſſung von Pferden zum Mansverdienſt. Benutzung der
Reitbahn während der Wintermonate. Freie Benutzung derſelben für Beſitzer
von Koſtpferden.) Abonnements können jederzeit begonnen werden.
Zu freundlichem Beſuche ladet ein
C.
Wissembach,
alleiniger Beſitzer.
18435
K 165
2035
Angeregt durch die großen Erfolge, welche berühmte Sängercorporationen auf Concertreiſen und Wettreite vom
vierſtimmigen Chorgeſange zu erringen wußten, ſowie nicht minder durch Wort und Schrift berufener muſikaliſcher
Autori=
täten, geht zur Zeit durch die deutſchen Männergeſangvereine ein friſcher Zug eifrigen und ernſten Strebens nach immer
größer Vervollkommnung ihrer Leiſtungsfähigkeit.
Auch der hieſige Mozart=Verein darf ſich wohl auf Grund ſeiner, faſt durch ein halbes Jahrhundert unter der
ver=
ſtändnißvollen Leitung trefflicher Dirigenten bethätigten Wirkſamkeit, mit unter diejenigen zählen, welche ſtets bemüht waren,
nach beſten Kräften ihr beſcheidenes Theil zur Hebung und Förderung des Männergeſanges beizutragen. Allein noch bietei
ſich ein weites Feld angeſtrengter und ernſter Arbeit um diejenigen Vorausſetzungen zu ſchaffen, welche die Erreichung
höchſt=
geſtellter Ziele erhoffen laſſen.
Die Sänger des Mozart=Vereins und an der Spitze ihr neu ernannter Dirigent, wollen hierfür auch in Zukunft
ihr ganzes Können einſetzen, ſie wollen, in der Ueberzeugung von der bildenden und veredelnden Kraft des deutſchen Männer=
Geſanges, mit Begeiſterung darnach zu ſtreben verſuchen, demſelben auch in hieſiger Stadt eine wahrhaft künſtleriſche und
immer hervorragendere Heim= und Pflegeſtätte zu errichten.
Um aber in die Lage verſetzt zu ſein, mit Erfolg auch an die Bewältigung größter Aufgaben herantreten
zu können, bedarf der Chor in erſter Linie einer möglichſt bedeutenden Verſtürkung, denn nur das wohlgeſchulte und
harmoniſche Zuſammenwirken eines großen und ſtarken Chores vermag die Macht des Männergeſanges in ſeiner ganzen
Be=
deutung zur Geltung zu bringen.
Zur Erreichung dieſes Zweckes wird der Verein zunächſt Anfang kommenden Monats eine
Chor-Gesangschule
ins Leben treten laſſen.
Dieſelbe ſteht unter der Leitung des Vereins=Dirigenten Herrn Muſikdirector Verlett, und ſtellt ſich die Aufgabe,
geeignete Geſangskräfte, welche vorerſt noch nicht den in muſikaliſcher Beziehung beſtehenden Aufnahme=Bedingungen des
Ver=
eins zu entſprechen vermögen, in gründlicher Weiſe ſowohl im Einzel= wie im Chorgeſange praktiſch und theoretiſch
für den Eintritt in den Vereinschor vorzubereiten.
Die Unterrichtsſtunden, welche wöchentlich einmal ſtattfinden, nehmen Montag den 6. September ihren Anfang
und iſt der Beitrag auf monatlich eine Mark feſtgeſetzt. Derſelbe berechtigt zugleich zum Beſuche ſämmtlicher
Veranſtal=
tungen des Vereins und ermäßigt ſich für Solche, welche bereits Vereinsmitglieder ſind auf die Hälfte.
Erfahrungsgemäß haben ſolche Einrichtungen an anderen Orten ſchon in ganz kurzer Zeit zu dem gewünſchten Ziele
geführt und ſich weiterhin als ein vortreffliches Mittel erwieſen, die Leiſtungsfähigkeit und Sangestüchtigkeit der betr. Vereine
einer immer größeren Vollendung entgegen zu führen.
Wir richten deshalb an alle diejenigen, welche die Luſt und Liebe, ſowie die Beanlagung in ſich führen,
an den Beſtrebungen des Vereins activ Theil zu nehmen, die eindringliche Aufforderung, in die zu errichtende
Chorgeſangſchule einzutreten und ſehen recht zahlreichen Anmeldungen entgegen.
Dieſelben wolle man bis zum 31. d. Mts. an die Adreſſe des Herrn Muſikdirector Forlett, Liebigſtraße
Nr. 15, gelangen laſſen.
Aufnahmsgeſuche zum directen Eintritt in den Bereinschor ſind uns ſelbſtverſtändlich zu jeder Leit
hoch=
willommen.
Darmſtadt, den 24. Juli 1886.
Her Horſtand des Mourt=vereins.
Hin Offiniors=Manöver-Jolt
für eine Perſon wird ſofort geſucht.
Von wem' ſagt die Expedition. (8437
4Hin durch Krankheit zurückgekommener
Schneidermeiſter empfiehlt ſich im
Flicken und Ausbeſſern
außer dem Hauſe. Gefl. ſchriftl. Aufträge
ſin die Expedition d. Bl. erbeten. (8319
Ewei Sperrsitze,
nebeneinander, je abzugeben.
Waldſtraße 18, erſter Stock.
[8408
Erste Rangloge
wei halbe Plätze noch abzugeben.
Saalbauftr. 73, eine St. hoch. (837]
[8438
Geſuch1
ene Wohnung von 2-3 Zimm., Küche
u. ſ. w. für eine kleine Familie bis Ende
Sept. auch früher. Näh. Sandſt. 8 Manſ.
wird angenommen große Ochſengaſſe 21. W Für das erſte Abonnement iſt ein
l. Rang-Logenplatn
ganz oder getheilt abzugeben.
(8320
M. Hungesser, Kirchſtraße 17. 8440) Ein Mädchen, welches nähen
ſu. bügeln kann, die Zimmerarbeit gründl.
verſteht, ſucht Stelle als Hausmädchen in
einem feinen Hauſe.
Näheres Saalbauſtraße 26 parterre. Einquartierung
wird angenommen.
H. Hepting vorm. Hohmann,
Blumenthalſtraße 51. 8439 8365) Ein 18jähriges braves Mäd=
ſchen, welches bügeln, nähen u. die Haus=
arbeit verſteht, ſucht eine Stelle in einem
kleinen ruhigen Haushalt.
Näheres Sandſtraße 8 Manſarde. 6000 Mark
auf erſte Hypothek anfangs September
auszuleihen geſucht. Näheres Exped. 18014 (Fin halber Sperrſitz, ſehr ſchön gelegen,
2 iſt abzugeben. Wo? ſagt die Exped.
Ein halber Sperrſitzplatz
ſlinks) abzugeben. Rheinſtr. 16. (8383 [ ← ][ ][ → ]
2036
8363) Ein Müdchen, welches nähen
und bügeln kann, ſucht Stelle in beſſerem
Hauſe. Franks Stellenbureau,
Caſino=
ſtraße 2.
ſFin junger Mann ſucht ſeine freie
b Zeit nach Schluß der Büreauſtunden
mit ſchriftlichen Arbeiten, auszufüllen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (8010
8442) Ein reinliches, gewandtes
Mäd=
chen, das ſelbſtſtändig kochen kann u. alle
Hausarheit verſteht, wird gegen guten
Lohn auf Michaeli geſucht.
Wilhelminenſtraße 35, 2. Stock.
Aehrmüdchen &i
gegen Vergütung in ein größeres
Ge=
ſchäft geſucht. Adreſſe in der Expedition.
8303) Geſucht wird auf Michaeli ein
braves Hausmüdchen, das nähen und
bügeln kann. Näh. Frankfurterſtr. 22.
8368) In einen größeren Haushalt
wird ein tüchtiges Mädchen mit gnten
Zeugniſſen für Küche und etwas
Haus=
arbeit geſucht. Näheres Annaſtr. 34.
8443) Eine Frau oder ülteres
Müdchen wird für einige Stunden des
Tages geſucht. Näheres zu erfragen
Wilhelminenſtraße 31, oberſte Etage.
E165
8444)
Ein zuverläſſiger, geprüfter
Hehzor
findet dauernde Stelle bei
Gobrüder Roeder.
8
Commis-Gesuoh.
Für ein Lotterie=Comptoir wird ein
junger Mann, welcher ſchon in einem
Lotterie=Geſchäft thätig wär und ziemlich
ſelbſtändig zu führen verſteht. geſucht.-
Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
Ein tüchtiger Hausburſche
geſucht.
Marktplatz 1 (Hirſchapotheke). (8419
8371) Ein Auslaufer im Alter von
16 bis 18 Jahren geſucht.
Otto Homberger.
8417) Ein tüchtiger Schloſſer
wird geſucht. Aug. Nold, Caſinoſtr. 16.
8312) Ein tüchtiger
Schreinerge=
hülfe für ſofort geſucht. L. Thomas,
Schreinermeiſter, Niederramſtädterſtr. 9.
8445) Ecke der Caſino= und
Bleich=
ſtraße 36 die Manſarden=Wohnung, 6
Zimmer (4 grade, 2 ſchräge), Küche, 3
Kammern, Boden, Keller, Bleichplatz, zu
vermiethen und gleich zu beziehen. Näh.
i. III. Etage. Düringer, Bleichſtraße 36.
ie Urheberin der vielen, an mir
näher Bekannte und mich ge=
B richteten anonymen
Verleum=
dungsbriefe, möge ſich nennen,
damit ich ſie gerichtlich bekämpfen
kann.
(8384
V.
Woog 25. Auguſt 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 360 Mtr.
Lufttemperatur 160 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 180 R.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 28. Auguſt.
Verbunden mit Vorfeier des Sedantages.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 7 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 28. Aug.: Vorabend 6 Uhr 25 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr-Min.
Sabbathausgang 1 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 29. Aug. an:
Morgens 6 Uhr
Min.
Nachm. 6 Uhr
Min.
WB. Dienstag und Mittwoch den 81. Aug.
und 1. September:
Rausch Chandesch Elul.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 26. Auguſt.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer verlieh dem franzöſiſchen
Botſchafter v. Courcel bei ſeinem Scheiden den ſchwarzen
Adler=
orden, eine Auszeichnung, welche nur wenigen Vorgängern des
Botſchafters zuteil wurde. Die deutſche Regierung wollte damit
offenbar zu erkennen geben, wie großes Gewicht ſie auf gute
Be=
ziehungen mit Frankreich lege, für welche allerdings der bisherige
Botſchafter mit voller Kraft eingetreten war. Derſelbe zieht ſich
zunächſt von dem Schauplatz der öffentlichen Thätigkeit zurück und
ſein Nachfolger in Berlin wird Herr Lefebre de Behaine. Herr
Waddington bleibt als Vertreter Frankreichs in London.
Marquis Tſeng machte am 28. dem Unterſtaatsſekretär Grafen
v. Berchem im Auswärtigen Amte ſeinen Abſchiedsbeſuch, welcher
eine volle Stunde dauerte. Während desſelben nahm der chineſiſche
Staatsmann wiederholt Anlaß, dem Vertreter unſeres Auswärtigen
Amtes ſeinen lebhaften Dank für die ihm in Deutſchland zuteil
gewordene ausgezeichnete Aufnahme auszuſprechen. Tſeng hat ſich
vor ſeiner Rückreiſe noch nach Eſſen begeben, wo er am 25.
einzu=
treffen beabſichtigte. 1500, Tons Stahlſchienen für die chineſiſche
Regierung ſind bereits am letzten Samstag auf einem Krupp'ſchen
Separatdampfer nach China abgegangen. — Eine von der
franzö=
ſiſchen Regierung erhaltene ſehr freundſchaftliche Einladung nach
Paris zu kommen, hat Marquis Tſeng ausgeſchlagen, da er zu
dieſer Reiſe von ſeiner Regierung keinen Auftrag habe.
Infolge einer Entſcheidung des Reichskanzlers ſoll Kiel der
Sitz der Nordoſtſeekanal=Kommiſſion ſein.
deſſerreich=Angarn. Wie aus Peſt mitgeteilt wird, hat Graf
Zichy ein Telegramm erhalten, worin ihm König Milan von Serbien
erklärt, daß er infolge der bulgariſchen Revolution die beabſichtigte
Reiſe nach Peſt aufgeben müſſe. Uebrigens ſoll in Serbien eine
mächtige Bewegung gegen König Milan ſich vorbereiten.
Einer am 24. in Wien eingetroffenen Meldung aus Giurgewo
zufolge, machte die rumeliſche Armee ein Pronunciamento zu Gunſten
des Fürſten Alexander. Oberſt Mutkurow wurde dort für
Rume=
lien zum Regierungschef ernannt. Die Garniſonen von Schumla
und Tirnowa erklärten ſich mit der Bevölkerung für den Fürſten.
Dieſe Bewegung breitet ſich aus. Der Fürſt wurde als Gefangener
auf einer Pacht weggebracht. Der Telegraphenverkehr wurde
neuer=
lich unterbrochen. Die Nachrichten lauten ſehr widerſpruchsvoll
und verworren, beſonders über den Aufenthalt des Fürſten, was
vielleicht Abſicht iſt. Rumäniſche Agenten, die nach Widdin geſandt
waren, konnten nichts erfahren, da die Behörden jede Auskunft
verweigerten. Der bulgariſche Geſchäftsträger Natſchowitſch iſt von
Bratiano in Audienz empfangen worden. Am Samstag Morgen
erhielten ſämtliche bulgariſche Präfekten nachſtehendes Telegramm:
Prinz Alexander von Battenberg iſt entthront, teilen Sie das
Er=
eignis dem Volke mit und organiſieren Sie Verſammlungen, welche
zum Geſchehenen zuſtimmende Beſchlüſſe faſſen. Nach Widdin
unter=
blieb die Zuſendung, weil an der Spitze der dortigen Garniſon dem
Fürſten ergebene Offiziere, Ciuhowski und Uſumow, ſtehen.
Die Wiener „N. Fr. Pr. meldet aus Kalafat den Sturz der
bulgariſchen proviſoriſchen Regierung, die Verhaftung der
Mitglie=
der derſelben und die Wiedereinſetzung des Miniſteriums Karawelow
(Karawelow ſcheint ſonach an dem Sturze des Fürſten unbeteiligt
zu ſein). Das Volk wie das Militär ſei höchſt erbittert und weiſe
jede neue Regierung zurück. Deputationen ſollen abgehen nach
Bukareſt, Wien, Berlin und Darmſtadt, um den Fürſten, wo ſie
ihn treffen, zur Rückkehr zu bewegen.
Engkand. Das Unterhaus ſetzte am 24. die Adreßdebatte fort.
Der Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen, Ferguſſon, erklärte, die
der Regierung zugegangenen Nachrichten in Betreff Bulgariens
ent=
hielten nichts, was nicht ſchon durch die Heitungen bekannt ſei. Die
Regierung verfolge die Ereigniſſe in Bulgarien nicht ohne große
Beſorgnis. Ferguſſon teilte ferner mit, die Regierung ſei mit Rutß
land übereingekommen, die Grenzkommiſſion in Centralaſien
auf=
zulöſen, da die afghariſche Grenze bis Dukchik abgeſteckt ſei. Die
Feſtſetzung des Grenzabſchnittes bis zum Orus werde direkt zwiſchen
den beiden Regierungen erfolgen.
Die „Times' beſtreitet die beſondere Benachteiligung der
In=
tereſſen Englands durch die Vorgänge in Bulgarien, will aber nicht
leugnen, daß England dadurch dem lange vorausgeſehenen
Intereſſen=
konflikte mit Rußland näher gebracht worden ſei.
Außkand. Das „Journal de St. Petersbaurg vom 24. hofft,
die politiſchen Männer von Bulgarien und Oſtrumelien würden
durch ihr Verhalten ſich das Wohlwollen der Mächte zu ſichern
ſuchen welche die Erhaltung des Friedens wünſchen und von denen
das Schickſal des Landes abhänge, ſowie ſich jeder Agitation und
jeden Unternehmens enthalten, das die „wohlwollende Aktion der
Mächte; hindern könnte.
Bulgarien. In Tirnowo iſt eine zweite proviſoriſche
Regie=
rung zu Gunſten des Fürſten Alexander unter Vorſitz Stambulows
errichtet worden.
.
N6.
Der „Vol. Korreſp." wird telegraphiert: „Die Truppen in
Oſt=
rumelien, ſowie die in Schumla liegende Diviſion und die
Bevölke=
rung daſelbſt erklärten ſich für den Fürſten. Oberſt Mutkurow
wurde zum Chef der Regierung proklamiert.
Außer den Garniſonen von Schumla und Tirnowo ſollen ſich
auch diejenigen von Widdin, Nikopolis und Siliſtria offen gegen die
proviſoriſche Regierung ausgeſprochen haben. Oberſt Mutkurow,
Chef der rumeliſchen Milizen, hätte ſich erboten, den Fürſten mit
militäriſcher Hilfe nach Sofia zurückzuführen. Der Kammerpräſident
Stambulow befinde ſich mit Mutkurow im Einvernehmen und
werde die Leitung der Proteſtbewegung übernehmen. Stambulow
ſoll die bulgariſchen Milizen einberufen und erklärt haben, die
Gar=
niſon von Sofia, welche die revolutionäre Bewegung anfänglich
be=
günſtigte, wäre heute bereit, die Waffen niederzulegen, wenn ihr
Amneſtie verſprochen würde. Auf das Gerücht, der Fürſt Alexander
werde nach Bukareſt kommen, ſoll ſich eine bulgariſche Deputation
dorthin begeben, um den Fürſten abzuholen.
Zuverläſſigen Nachrichten aus Philippopel vom 24. zufolge iſt
daſelbſt die Garniſon zu Gunſten des Fürſten Alexander unter die
Waffen getreten. Das dortige Infanterie=Regiment marſchierte mit
klingendem Spiel vor die verſchiedenen Konſulate, wo der
Kom=
mandeur erklärte, die ganze bulgariſche Armee widerſetze ſich der
Abſetzung des Fürſten und ſei bereit, für ihn zu ſtreiten und zu
ſterben. Aus allen umliegenden Dörfern wird morgen die
Land=
bevölkerung erwartet, welche durchweg dem Fürſten ergeben ſcheint.
In der Stadt fraterniſiert das Volk mit den Truppen.
Ueber ſämtliche Städte Bulgariens iſt der Belagerungszuſtand
verhängt. Der telegraphiſche und Poſt=Verkehr iſt für Private
ſuſpendiert. ebenſo der Verkehr auf der Eiſenbahn Varna=Ruſtſchuk
für Reiſende, die aus dem Auslande kommen; auch in Philippopel
iſt der Bahnverkehr eingeſtellt.
Herbien. König Milan iſt aus Kragujewatz nach Belgrad ge
eilt und hielt Miniſterrat, zu dem auch die Generäle beigezogen
wur=
den. Ein Teil der Armee ſoll mobiliſiert werden. Ueber des Fürſten
Alexander perſönliches Schickſal fehlt jede verläßliche Mitteilung.
Rumänien. Die Pacht des Fürſten Alexander iſt bei Schumla
nicht ans Land gekommen, ſondern wurde am 24. vormittags in der
Nähe von Siliſtria, ihren Lauf fortſetzend, geſehen. Man ſchließt
daraus, daß ſeitens der proviſoriſchen Regierung beabſichtigt ſei, den
Fürſten auf ruſſiſchem Gebiete an das Land zu ſetzen. Die
rumä=
niſche Regierung traf Anordnungen, daß dem Fürſten Alexander,
ſobald er irgendwo auf rumäniſchem Gebiete landen ſollte, ſofort
Schutz gewährt werde.
Nach einem Telegramm der „K. 8. aus Bukareſt vom 24. d.,
nachmittags 5 Uhr 20 Min., iſt die Pacht, auf welcher ſich der Fürſt
Alexander befindet, an Braila und Galatz vorbeigegangen und
be=
findet ſich jetzt in der Nähe von der erſten ruſſiſchen Stadt an der
Donau, Reni, wo die Landung erfolgen dürfte.
Türktei. In dem Cirkular, welches die Pforte an die Mächte
anläßlich der Vorgänge in Bulgarien gerichtet hat, giebt dieſelbe
auch Kenntnis von dem Telegramm, welches ſie an ihren Kommiſſar
in Bulgarien, Gadban Effendi, gerichtet hat. Dasſelbe beſagt, die
Pforte, welche ſich augenblicklich noch in Unwiſſenheit befinde über
den Grad der Berechtigung des Aktes, welcher den Fürſten ſo
plötzlich ſeiner Würde beraubte, bedauere dieſes Ereignis und müſſe
für den Fall einer Ruheſtörung in Bulgarien oder Rumelien, bis
zu dem Augenblick, wo die kaiſerliche Regierung in der Lage ſei,
nach vorangegangenem Einvernehmen mit den Mächten über die
Situation Beſchlüſſe zu faſſen, alle Urheber derartiger Unruhen für
dieſelben verantwortlich machen. Gadban Effendi wird daher
be=
auftragt, dieſes den Perſonen, welche die Macht in Sofia in Händen
haben, mitzuteilen.
Vereinigte Staaten. Redakteur Cutting iſt von der
mexikani=
ſchen Regierung in Freiheit geſetzt worden.
der
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den General der Infanterie z. D. v. Woyna aus Mainz, den
Pre=
mierlieutenant Frhrn. Gedult v. Jungenfeld 1. 8. des 2. Großh.
Dragoner=Regiments Nr. 24, Adjutant der 18. Kavallerie=Brigade:
zum Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat
Dr. Becker, den Hofjägermeiſter v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Staats=
miniſter Miniſter des Großherzoglichen Hauſes und des Aeußern,
ſowie Miniſter des Innern und der Juſtiz Jacob Finger das
Großkreuz des Verdienſt=Ordens Philipps des Großmütigen und
dem Präſidenten des Miniſteriums der Finanzen Auguſt Weber
das Ritterkreuz 1. Kl. des Ludewigs=Ordens verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kammer=
liunker Heinrich Frhrn. Ueberbruck von Rodenſtein zu
Bens=
he im zum Kammerherrn und den Forſtacceſſiſten Walther Frhrn.
van der Hoop zum Hofjagdjunker ernannt.
Se. Gr. Hoh. Prinz Alexander erhielt geſtern folgende
Nachricht: Fürſt Alexander mit ſeinem Bruder Franz Joſeph
165
2037
wurde am 24. abends in Reni an der Donau, auf ruſiſchem
Bo=
den, geländet; der Kapitän des Schiffes wendete ſich um weitere
Befehle nach Sofia. Da unterdeſſen die revolutionäre Regierung
geſtürzt worden war, ſo erhielt der Kapitän von der neuen
fürſt=
lichen Regierung den Befehl, ſofort den Fürſten nach Siſtovo in
Bulgarien zu bringen.
Aus Sofia meldet Kabinettsrat Menges. nachdem der
Telegraph wieder freigegeben und die „Revolutions=Regierung!
ge=
ſtürzt, Karawelow, Stambulow und Nikiforow beſeitigt, neue
Re=
gierung bilden Radoslorow, Stoilow, Geſchow und Panow, die
ganze Armee für den Fürſten. Das Land iſt ruhig.
Die neue Regierung für Oſtrumelien unter Oberſt Mittkourow
erſuchte telegraphiſch den Prinzen Alexander, er möge den Fürſten
beſchwören, in ſein Land zurückzukehren, welches ihn mit dem größten
Enthuſiasmus empfangen werde.
Ebenſo gingen aus Tirnowo und aus. Philippopel Delegierte
ab, welche den Fürſten aufſuchen und mitbringen wollen.
Aus Widdin fuhr eine Deputation geſtern die Donau hinab,
um den Fürſten abzuholen. Hofprediger Koch begleitet dieſe
De=
putation.
„N. H. V.
Einer weiteren Depeſche zufolge ſind Hankow und Clement
verhaftet.
Aus Anlaß des Ludwigstags war geſtern eine Reihe von
Gebäuden mit Fahnen geſchmückt. Die Schulen waren geſchloſſen.
Am Vorabend fand Zapfenſtreich ſtatt.
Militärdienſtnachrichten. Spieß, Vicefeldwebel vom
2. Bat. (Düſſeldorf) 4. Weſtfäl. Landw.=Regts. Nr. 17, zum Sek.=
Lieutenant der Reſ. des 2. Großh. Inf.=Regts. Nr. 116;
Schleier=
macher, Vicefeldw. vom 2. Bat. (Karlsruhe) 3. Bad. Landw.=
Regts. Nr. 111, zum Sek=Lt. der Reſ. des Großh. Feld=Art.=Regts.
Nr. 25 befordert: Arnold, Kaſerneninſpektor ad. int. in Darmſtadt,
definitiv angeſtellt.
Die Eröffnung der Dampfſtraßenbahn wird nun
wohl nicht vor Samstag oder Sonntag ſtattfinden. Abgeſehen von
der an einzelnen Stellen notwendig gewordenen Verkürzung der
Verbindungen der beiden Schienengeleiſe ſteht auch die
Geneh=
migung des Reichseiſenbahnamtes noch aus, welche übrigens jetzt
ſchon eingetroffen ſein dürfte. Dem Vernehmen nach ſollen auch
noch an einem der Eröffnung vorhergehenden Tage ſämtliche
fahr=
planmäßige Hüge durch das Fahrperſonal allein gefahren werden.
Der Eröffnungstag wird ſelbſtverſtändlich vorher bekannt gemacht
werden.
Wie wir erfahren, werden diejenigen (344) Unteroffiziere
und Gemeine des 8. Großh. Infanterie=Regiments Nr. 117
wahr=
ſcheinlich nur in der Eliſabethen= Wald= und
Saalbau=
ſtraße einquartiert werden. Die Einquartierung dauert vom 31.
Auguſt bis 6. September. Zur Beruhigung des„Gießener Anzors.
ſügen wir noch bei, daß mit dem 117. Regiment ſelbſtverſtändlich
das Z. Großh. und nicht das vorerſt noch in Gießen verbleibende
2. Großh. Inf=Regt. Nr. 116 gemeint iſt.
Gar häufig geſchehen hier bei Behörden ſowohl wie
Pri=
vaten Anfragen von auswärts wohnenden Rentnern, Penſionären
u. ſ. w. welche ihren Wohnſitz in unſerer Stadt nehmen wollen,
um Auskunft über die hieſigen Verhältniſſe. Gewöhnlich wird in
dieſen Anfragen mit ein großer Wert auf die Höhe der Steuern
gelegt. Glücklicherweiſe kann den Anfragenden gerade über letzteren
Punkt eine ſehr befriedigende Antwort zuteil werden. Die Steuern
ſind in derartigen Fällen in unſerer Stadt thatſächlich nicht hoch,
es dürfte wohl kaum eine andere mit uns auf gleicher Stufe ſtehende
Stadt geben, welche in dieſer Beziehung noch beſſere Verhältniſſe
aufzuweiſen hätte. Rentner, welche nichtheſſiſche
Staats=
angehörige, alſo der Kapitalrentenſteuer nicht
unter=
worfen ſind, haben beiſpielsweiſe in unſerer Stadt lnachdem ſie
ein volles Jahr lang Steuerfreiheit genoſſen) an Staats= und
Kommunalſteuern zu entrichten:
bei einem Einkommen von 2000 M. rund 57 M.
„ 8000 „ 98
„
„
„
1000 „ „ 126 „
„
„
„ „
162 „
„ 5000 „
„
„ „
„
„ 6000 „ „ 200 „
„ „
„
238 „
7000 „
„
„
„
„
„
8000 „ 278 „
„
„ „
318 „
„
„ „
„
9000 „ „ 363 „
„ 10000
„ „
„
„
11000 „ „ 405 „
„
„
„
„
12 000
„ 450
u. ſ. w.
- Lie neue Uhr für den Thurm der Martinskirche wird
in ca. 14 Tagen zur Aufſtellung gelangen. Dieſelbe wird
Ziffer=
blatt nach allen 4 Seiten haben
N Zwei noch ſchulpflichtige Jungen entwendeten einem
Kauf=
mann in der Roßdörferſtraße von einem Fenſter ſeiner parterre
gelegenen Wohnung einen Kanarienvogel mit Käſig. Die Jungen
wurden zur Anzeige gebracht. — In der Nacht vom Montag auf
Dienstag wurde in einem Hauſe in der Karlsſtraße ein Einbruch
verübt. Der Dieb ſtieg durch ein offenſtehendes Fenſter in den
Abtritt, ein weiteres Vordringen in das Haus war demſelben nicht
2038
möglich, da die Abtrittstüre von außen verſchloſſen war. Von hier Gouverneur v. Schlippenbach trifft heute abend hier ein. -
An=
küche, zertrümmerte eine Fenſterſcheibe ſowie drei Waſchbütten, und
mußte ſchließlich, da die Hausbewohner durch den Lärm inzwiſchen und einige Privatgebäude beflaggt.
erwacht waren, ohne ſeinen Zweck erreicht zu haben, wieder
ab=
ziehen.
Eingeſandt. In dem kürzlich hier ausgegebenen =
Pro=
die Worte„Präſidium'Starter= und „Sürveillance”- Wir finden
alſo ein lateiniſches ein engliſches und ein franzöſiſches
erſetzt werden könnten.
Mainz, 23. Auguſt. Zum Submiſſionsweſen.
Gelegent=
lich der Anfrage der Großh. Centralſtelle in Darmſtadt wegen
Ver=
anſtaltung einer Enquete über die Lage des Kleingewerbes haben
die hieſigen Innungsausſchüſſe nachſtehende Eingabe, das
Submiſſionsweſen betr. der Centralſtelle übermittelt: „
Nach=
dem das heutige Submiſſionsweſen als ein Uebel bezeichnet wird,
welches wie ein Krebsſchaden ſich immer tiefer in das
Gewerbs=
leben einfreſſe, heißt es in der Eingabe weiter: Die Submiſſionen
ganz abzuſchaffen, wollen wir unter keiner Bedingung das Wort
keden, denn ſie ſollen quaſi den Markt bilden, der Allen zugängig
iſt, um ihre gewerblichen Erzeugniſſe preiswert aus= oder
anzu=
bieten; aber ſie ſollen nicht handwerklichen Jobbern=oder
Vabanque=
ſpielern Gelegenheit geben, das Feld allein einzunehmen und den
ehrbaren Handwerksmann bei Seite zu ſetzen. Wir laſſen nun
nachſtehend jene Grundſätze folgen, die bei Aufſtellung von
Sub=
miſſionen unter die allgemeinen Bedingungen aufzunehmen dringend
notwendig ſind und welche ſich als das Produkt jahrelanger
Kon=
troverſen und reicher Erfahrungen wohldurchdacht in allen
Hand=
werkskreiſen, deren Reſolutionen und Protokolle zugängig,
heraus=
gebildet haben.
Offerenten, die allgemein als zahlungsunfähig bekannt ſind und
ſolche die innerhalb verfloſſener drei Jahre genötiat waren, ihre
Zahlungen einzuſtellen, ſind vom Zuſchlag ausgeſchloſſen.
Bei Einreichung von Offerten muß zugleich die angeſetzte Kaution,
die in keinem Fall höher wie 5 pCt. des Lieferungsbetrags ſein
darf eingezahlt reſp. deponiert werden. Dieſelbe bleibt für die zwei
nächſtfolgenden Mindeſtbietenden, welche nach dem, den Zuſchlag
erhaltenden Offerenten kommen, ſo lange der Arbeits= oder
Liefe=
rungsvergebung zur Verfügung, bis dieſelbe die Ueberzeugung gewinnt,
daß der den Zuſchlag Erhaltene auch wirklich in Ausführung des
ihm übertragenen Verdinggegenſtandes iſt. Tritt jedoch der den
Zuſchlag erhaltene Offerent vor Ausführung der Sache zurück, ſo
verfällt die deponierte Kaution als Reugeld und der nächſtfolgende
Mindeſtfordernde tritt zur Ausführung heran.
Der Mindeſtbietende iſt unter allen Umſtänden vom
Zu=
ſchlaa ausgeſchloſſen.
Die Ausfüllung der Preiſe im Einzelnen und nach dem
ange=
ſetzten Maſſenverzeichnis hat durch den Offerenten ſelbſt zu geſchehen.
Innungen, die ſich als Körperſchaft an Submiſſionsofferten
beteiligen, ſind als eine Vereinigung von Gewerbetreibenden mit
gemeinſchaftlichem Geſchäftsbetrieb nach 8 9a Abſatz 4 der
Gewerbe=
ordnung anzuſehen.
Im Uebrigen ſollten ſich die Beſtimmungen über das
Sub=
miſſionsverfahren dem diesbezüglichen Erlaſſe des preußiſchen
Miniſters der öffentlichen Arbeiten vom 17. Juni 1885 in ſeiner
Tendenz außer vorgenannten Punkten ſtreng anlehnen. Dieſelben
ſind in allen Teilen acceptabel und nach folgenden extraktiven Grund=
Die Ausſchreibung muß den Bewerbern
ſätzen ausgearbeitet. 1
einen vollen Einblick in den zu verdingenden Gegenſtand gewähren.
2) Die ermittelten Preisanſätze dürfen in dem Ausſchreiben nicht
enthalten ſein. 3) Umfangreiche Arbeiten müſſen auch kleinen
Ge=
werbetreibenden und Handwerkern zugängig gemacht werden. 4) Die
nötigen Friſten zur Fertigſtellung und Lieferung der zu
verdingen=
den Gegenſtände ſind ausreichend zu bemeſſen. 5) Die niedrigſte
Geldforderung als ſolche iſt keineswegs vorzugweiſe zu berückſichtigen.
6) Die Verbindlichkeiten, welche den Submittenten auferlegt werden,
dürfen dasjenige Maß nicht überſteigen, welches Privatperſonen in
Die Zahlungen
ähnlichen Fällen ſich auszubedingen pflegen.
ſind aufs äußerſte zu beſchleunigen und haben ſich
Abſchlagszahl=
ungen auf die ganze Höhe des jeweiligen verdienten Guthabens zu
erſtrecken. 8) Die Kaution iſt nicht höher als 5 Procent zu bemeſſen.
9) Eine Veröffentlichung der abgegebenen Gebote iſt nicht geſtattet.
10) Die Abrechnungen haben ſchnellſtens nach der Abnahme der
Arbeiten oder Lieferungen zu erfolgen. Dieſe alle von uns
ange=
gebenen Punkte, wenn ſie von allen ausſchreibenden Behörden zur
Geltung kommen, müſſen ſowohl die Offertnehmer wie die Offerenten
befriedigen und dem Submiſſionsweſen ſeinen verderblichen Charakter
nehmen.:
⬜ Mainz, 25. Auguſt. Auf Anregung des früheren
Gouver=
neurs v. Woyna ſelbſt wird das proiektierte Bankett ſtatt im Kaſino
zum Gutenberg in der Stadthalle ſtattfinden und der Preis des
Couverts von 1 M. auf 3.50 M. herabgeſetzt werden.— Der neue
R 165
begab er ſich in die im Souterrain des Hauſes gelegene Waſch= lätzlich des Namenstags Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs fand
geſtern abend ein Zapfenſtreich ſtatt und ſind heute die öffentlichen
Bensheim. Der Ausſichtsturm auf der Knodener
„2
Höhe iſt in der Zeit vom 8. bis einſchließlich den 22. d. M. von
500 Perſonen (zu 80 Pfg.) erſtiegen worden. Nach allen Anzeichen
gramm eines ſehr angeſehenen Vereins ſinden ſich an der Spitze wird die Knodener Höhe gelegentlich der Einweihung des Turmes
am 29. d. M. von allen Seiten ſehr ſtark beſucht werden. Man
macht daher nochmals darauf aufmerkſam, daß alle diejenigen,
Wort, welche wohl nicht allzuſchwer durch deutſche Bezeichnungen welche bei dieſer Gelegenheit an einem gemeinſamen Frühſtück gegen
12 Uhr mittags teilnehmen wollen, ſich längſtens bis Freitaa den
27. d. Mts. bei dem Rechner der Sektion Bensheim des
Oden=
waldklubs, Herrn Joh. Ehrhardt mit Einſendung des
betreffen=
den Betrags anmelden müſſen. In Darmſtadt ſind Teilnahmekarten
bei Herrn Buchhändler Bergſträßer zu haben.
8t Frankfurt, 2. Auguſt. Die Wein=Ausſtellung
er=
freut ſich täglich lebhaften Beſuches. Zur Mittagsſtunde, wenn es
ſtiller iſt, laſſen ſich mit Ruhe die einzelnen Ausſtellungsobiekte
betrachten. Unter ihnen ragt in erſter Linie der großartige Tempel
der Champagnerfabrik „Schloß Rheinberg” zu Geiſenheim a. Rh.
hervor.- Verlende Proben laden hier zum Verweilen ein. Das
Abſatzgebiet der Fabrik, welches ſich ſchon zu Zeiten der Patent=
Ausſtellung auf alle Weltteile erſtreckte hat noch mehr zugenommen,
ſo daß man die MarkeSchloß Rheinberg='ebenſowohl in San
Franzisko wie in der Kapſtadt oder in Melbourne antrifft.
Die
in der Nähe ausgeſtellten roten Waldweine und Waldwein=Mouſſeux
von J. Fromm werden ſeit einiger Zeit mit großem Erfolg in den
Handel gebracht. Seine günſtige Wirkung auf die Verdauung hat
dieſem reinen Beer=Wein raſch einen ausgedehnten Konſum eröffnet.
Das Fabrikat „Fürſt Bismarck=Sekt hat mit Recht ſchnelles
An=
ſehen gewonnen. — Die deutſchen Cognae=Deſtillateure zeigen, daß
ſie ein, dem franzöſiſchen Fabrikate nicht nur ebenbürtiges, ſondern
es auch noch übertreffendes Produkt herzuſtellen vermögen. Dies
zeigen uns beſondere die Cognac=Proben der Frankfurter
Dampf=
brennerei und Fruchtſaftpreſſerei Gebrüder Adler=Schott. Das
ge=
ſchmackvolle Etalage der genannten Firma weiſt auch noch
ver=
ſchiedene Fruchtſäfte auf, deren Güte gleichfalls ſehr gelobt wird.
Berſin. Aus Lehrerkreiſen wird folgende „niedlicherEpiſode
berichtet: Zwei für die Vorſchule einer Berliner höheren
Lehran=
ſtalt aufgenommene Knaben, 6-7 Jahre alt, wurden auch behufs
Feſtſtellung ihrer Stimme und muſikaliſchen Begabung geprüft. Von
dem Geſanglehrer zu dieſem Zwecke aufgefordert, irgend ein
be=
kanntes Liedchen zu ſingen, wählte der eine der Knaben: „Anna,
zu Dir iſt mein liebſter Gang=
- während der andere als
Probe=
nummer das berühmte Schunkellied: „Denke Dir, mein Liebchen,
was ich im Traume geſehen: wählte. Beide Lieder wurden „mit
Wärme, vorgetragen.
München. Das Einladungsſchreiben an die Münchener
Ge=
meindevertretung nach Budapeſt ſoll nur in ungariſcher Sprache
abgefaßt geweſen ſein. Da nun im Münchener Stadtrat ſich
nie=
mand befand, der das ungariſche Schreiben entziffern konnte, ſo
wandte man ſich an die öſterreichiſche Geſandtſchaft in München
mit der Bitte um Ueberſetzung des Schriftſtücks. Hier wurde aber
die Erklärung abgegeben, daß augenblicklich ebenfalls niemand auf
der Geſandtſchaft ſich befände, welcher der ungariſchen Sprachs
mächtig ſei.
Bahreuth. Das„Bayreuther Tagblatt= hringt einen
Ab=
chiedsgruß an die ſcheidenden Mitwirkenden bei den
Feſt=
pielen, aus welchem folgender Satz hervorzuheben iſt: „Heute,
am Schluß der Feſtſpiele, da wir zurückblicken auf einen Erfolg,
ſo unerwartet glänzend und ſiegreich, daß auch die letzten Zweifler
verſtummen müſſen, da können wir wohl ſagen: Die ganze gebildete
Welt hat den Manen Wagners ihre Huldigung dargebracht,
rück=
haltlos, begeiſtert. Der Fortbeſtand der Bayreuther Feſtſpiele iſt
nicht nur materiell geſichert, er iſt - was viel mehr bedeutet:
von allen Anhängern und Jüngern Wagners als abſolut notwendig
für die Erhaltung und Weiterführung der Intentionen des großen
Meiſters erkannt worden. Das Bahreuther Feſtſpielhaus iſt und
bleibt unbeſtritten die einzige Stätte, an welcher die geiſtige
Hinter=
laſſenſchaft Wagners in Wahrheit und pietätvoller Treue der Welt
vermittelt wird=
Von der Moſel 14. Auguſt. Der Stand unſerer
Wein=
berge iſt ein vortrefflicher. Die Trauben entwickeln ſich
pracht=
voll und viele werden angetroffen, die bereits im Weine ſind. Unſere
Winzer machen vergnügte Geſichter und hoffen, wenn die Witterung
günſtig bleibt, einen dem 1884er ebenbürtigen Wein zu erhalten.
Hinſichtlich der Quantität erwartet man allgemein einen voller
Herbſt.
Tageskalender.
Donnerstag, 26. Auguſt: Großes Konzert im Saalbau.
Samstag, 28. Auguſt: Sommer=Kaſino des Männer=Quartetts
Beſſungen auf dem Chauſſeehaus.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.