Darmstädter Tagblatt 1886


25. August 1886

[  ][ ]

149.
Jahrgang.

GOybuuzLi
GON

149.
Jahrgang.

Srag= und Anzeigeblaft.
Mit der Sonntags=Beilage:
nu denat uat Maana zhuUſrites unteryaltungsoſtt. aaunncnaut-
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamtg, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Wonnementhprels
Urntehnuhrlich 1 Mark 50 Pl. hud.
Bringerlohn. Audwartz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.

Inſerate
wendemangenommen: nDarmkian
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auſwärtz

Me 164.

Mittwoch den 25. Auguſt.

1886.

Gefunden: 1 Kinderraſſel von weißem Metall mit 4 Glöckchen. 1 Schlüſſel. 1 Hundehalsband mit Marke 4126.

1 weißes Taſchentuch. B. B. 6 gez. 1 kleines Portemonnaie, enthaltend 1 goldenen Ohrring mit ſchwarzem Stein.
1 ſchwarze Jettbroſche. 1 weißes Taſchentuch am Rande roth, B. S. 6 gez. 1 meſſingenes Kettchen, woran die Hunde=

marke 1368. 1 kleines Strickzeug (roth und weiße Wolle). 2 Mützen und 2 Paar Hoſen. 1 Fünfzigpfenniaſtück. 1 Röll=
ſchen
grauen Zwirn, 1 Stück graue Schnur und 1 Dutzend kleine Metallknbpfe. 1 weißes Taſchentuch, V. G. gezeichnet,
defect. 1 bunter Kinderſonnenſchirm.
Liegen geblieben in einer Droſchke: 2 Regenſchirme von ſchwarzem Stoff.
Verloren: 1 goldenes Medaillon, am Rande mit rothen Steinen beſetzt. 1 goldener Ring, (breit und flachl. 1 Por=
temonnaie
, enthaltend circa 2 Mk. 50 Pfg. 1 desgl., inwendig geſtickt, enthaltend circa 4 Mk. 1 ſilberne Broſche, ein
Blatt darſtellend, mit einem Steinchen beſetzt.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, - Hügelſtraße 31-33 parterre,
Zimmer Nr. 1 - geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte Dienſtzeug=
niſſe
, ſowie die ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangenen Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den Ublichen
Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können. Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den Re=
giſtern
ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften, vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes
dieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines
Dienſtboten nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher eingetragenen
Atteſte in leider allzu häufigen Füllen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallenden Widerſpruch zu
dem bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter aufgenom=
menen
wahrheitsgemäßen Zeugniſſe bezw. Erläuterungen ertheilten Zeugniſſe, befinden.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
(8387

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 31.
Juli 1886 ſoll nachſtehende Hofraithe
des Wirths Johannes Trapp dahier/
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
8 10½ 175 Hofraithe am
Holzhof,
Mittwoch den 22. September d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[7950
Harres.

Bekanntmachung
Donnerstag den 26. Auguſt 1886, Vormittags 10 Uhr,
werden im Verſteigerungs=Lokale Schloßgraben 15 (früher Gießmann) unbedingt
gegen Baarzahlung zwangsweiſe verſteigert:
2) 1 Kanapee, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, 1 Kleiderſchrank, 1 Kommode,
1 Waſchtiſch, 1 Nachttiſch, 1 Nähtiſch, 1 runder Tiſch mit Decke, 1 kleiner
Schreibpult, 1 Spiegel, 1 Wanduhr, 4 Stahlſtiche, 2 große Oeldruckbilder,
6 diverſe Bilder, 1 Kanarienvogel nebſt Käfig, ſowie
b) 1 neue goldene Herren=Cylinderuhr, 1 uene goldene Damenuhr ꝛc.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1886.

Dieter, Gerichtsvollzieher.

[ ][  ][ ]

2024

R164
Brkanntmahung.
Die Rechnung über Einnahme und Ausgabe der evang. Martinsgemeinde
für 1885-86 liegt vom 26. cr. ab acht Tage lang im Amtszimmer des Unter=
zeichneten
zu Jedermanns Einſicht auf.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1886.
Der Kirchenvorſtand der Martinsgemeinde.
8389
Dr. Flöring.
Entrucht.
Geſellſchaft
Vergebung von Bauarbeiten.
Die Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=, Dachdecker=, Schreiner=,
Schloſſer=, Glaſer=, Weißbinder= und Spengler=Arbeiten, ſowie die Eiſen=
Lieferung zur Erbauung eines Reſtaurations= ꝛc. Gebäudes im Garten der Ge=
ſellſchaft
Eintracht: ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Angebote ſind bis zum
28. Auguſt d. Js., Vormittags 10 Uhr,
in unſerem Hauſe, Eliſabethenſtraße 12, 1 Treppe hoch, abzugeben.
Die Pläne und Bedingungen liegen ebendaſelbſt am 25. und 26. Auguſt,
Vormittags von 10-12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhr, zur Einſicht offen,
auch können die Formulare für die Angebote in dieſer Zeit erhoben werden.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1886.
Der Präſident der Geſellſchaft Eintracht.
(8258
Petry.

Wir bringen hierdurch zur Anzeige, daß Herr L. Frohmann in Gries=
heim
den Alleinverkauf unſerer
Veralimfabritzate

für Griesheim, die Provinz Starkenburg und Darmſtadt übernommen hat.
EErſte deutſche Ceralin=Fabrik
Berlin N. Lublinski & Co. Prinzen- Alleo 28.

Bezugnehmend auf obige Anzeige empfehle ich: Cerallin für Imprägnir=
Zwecke; dasſelbe iſt weder ein Waſſer= noch Theerproduct, ſondern ein Oel, wel=
ches
ſich vermöge ſeiner antiſeptiſchen Eigenſchaften als ein ſicheres Mittel gegen
den Hausſchwamm bewährt, es iſt das einzige Mittel, um Eiſen vor Roſt zu ſchützen
und es wurde auch mit Erfolg als Imprägnir=Material zu Pfoſten, Schleuſen,
Böten, Fiſchkäſten ꝛc., angewendet.
Ceralin für Imprägnir=Zwecke findet auch mit Farbe vermiſcht in beliebigen
Nüancen als Anſtrichsmaterial Verwendung, um den imprägnirten Gegenſtänden/
mit dem Conſerviren zugleich ein ſchönes Ausſehen zu verleihen. Ceralin für An=
ſtrichzwecke
übertrifft den beſten Leinöl=Firniß, bewirkt ſchon im rohen Zuſtande ein
ſpiegelblankes Ausſehen und erhält dadurch einen ganz beſonderen Werth, daß es
ſich zum Desinſiciren von Krankenſtuben, Baracken, Kaſernen ꝛc. eignet, ſowie
ſämmtliche Ceralin=Lacke als elaſtiſche und dauerhafte Ueberzüge für Mauerwerk,
Metall, Holz und Leder, Ceralin=Bohnermaſſe und Ceralin=Oele und Fette zu bil=
ligen
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L. Frohmann, Griesheim bei Darmſtadt. (8390

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8 Buchenhol,
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5

[ ][  ][ ]


121

M 164
Hierdurch beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß die regelmäßigen groͤßeren
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Anthracitkohlen für amerikanische oeten,
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Wildpret=, Geflügel= und Delika=
teſſen
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gegenüber der kathol. Kirche.

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Ludwigsſtr., E. Scharmann, Ludwigs=
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Pa. Stückr. Fettschrot,
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geſasch. Kusskohlen,

Authracitkohlen f. ame.
rikanische oefen,
Braunkohl. Briquettes,
Sohmiedekohlen und
Coaks
begonnen hat und bitte um gefl. baldige
Ueberſchreibung ihrer werthen Beſtellungen.
Sorgfältigſte Bedienung ſowie möglichſt
billigſte Berechnung ſichere zu.
Bei Abnahme von ganzen Waggons
ſentſprechende Preisermäßigung.
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Holz= und Kohlenhandlung,
52 Caſerneſtraße 52.
B Beſtellungen und Zahlungen
nehmen auch die Herren C. Pettmann,
Schuſtergaſſe 16, und M. W. Praſſel,
ſ8043
Rheinſtraße 16, entgegen.

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empfiehlt warmes und kaltes Frühſtück,
Mittagstiſch von 50 Pfg. an, feinſte
Exportbiere, guten Wein, Kaffee,
Chocolade. Billige Speiſekarte.
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Geöffnet Morgens 6 Uhr.
Nach fetten Speiſen iſt nichts zuträglicher
als ein Gläschen Widtfeldts Aach. Magen=
behagen
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wei kl. Affenpinſcher, ſehr ſchön u.
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würdig
bei H. Döring, Herd= und Ofen=
[(8395
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100 Stück 4 M. empfiehlt (8396
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(8397
C. Hauſt, Herdweg 58.

[ ][  ][ ]

2026

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2
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Sbillig

S
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2

Philipp Weber,
(8398
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Gutes Talelklavior
zu verkaufen. Näheres Expedition. (8263

1

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hergerichtete Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern und allen Bequemlichkeiten, iſt
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5 Zimmern und die Manſarde mit drei
Zimmern zu verm.
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7104) Neckarftr. 16 zwei unmöbl. 8.
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Beſſunger Schulſtraße 57 Neu=
bau
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Etage, beſtehend in 5 Zimmern,
Küche mit Waſſer und allen Be=
quemlichkeiten
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[7413
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ſchaftliche
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Mansarde alsbald zu beziehen.
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7510) Marienplatz 11 iſt die Bel=
Etage, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt
allem Zubehör, vom 20. Oktober an zu
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Ph. Jacobi IV., Glaſermſtr.
7632) Alexanderſtr. 11 eine Wohng.,
5 Zimmer, Küche m. Waſſerl., Keller, gr.
Boden u. allem Zubeh., am 1. Okt. be=
ziehbar
. Näh. im Hinterbau. Ebendaſ.
ein Zimmer ohne Möbel.

7750) Hügelſtr. 5½ die Par=
terrewohnung
, 5 Zimmer, 2 Entre=
ſols
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Zimmer, Waſchküche, Platz zum
Trocknen, Waſſerltg. und ſonſt alle
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zu beziehen. Näheres Beletage.

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Hauſe, Ecke der Heinrich=
und Hochſtraße, ſind
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2. Stock mit je fünf Zimmern,
Badezimmer, Magdkammer, geräu=
migen
Boden= und Keller= Räum=
lichkeiten
, Mitgebrauch der Waſch=
küche
und des Bleichplatzes, ſowie ;
allen ſonſtigen Bequemlichkeiten,
ferner im 3. Stock:
eine aus 6 Zimmern beſtehende
Wohnung mit allem Zubehör und
hübſcher Fernſicht
alsbald zu vermiethen und zu be= 8
ziehen. Einzuſehen Nachmittags
zwiſchen 3 und 6 Uhr. Näheres bei
Hofmetzger Carl Jacobi.

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wohnung
, 2 Zimmer, Küche ꝛc. per erſten
Oktober zu vermiethen.
7871) Verlüng. Kiesſtr. 91 in dem
neuerbauten Hauſe iſt der Parterreſtock u.
die Manſarde zu vermiethen und Anfan=
September zu beziehen. Näheres daſelbſt.
7874) Lautenſchlägerſtraße 36 eine
Wohnung zu verm. Zu erfr. i. Hinterb.
7962) Ballonplatz 6 im Hinterbau
eine Wohnung mit Raum für Magazin
oder Werkſtatt für Dachdecker ꝛc. per 1.
Nov. auch früher zu beziehen.
7963) Schuſtergaſſe 13 eine hübſche
Wohnung, 6 geräumige Zimmer u. alles
Zubehör, per 1. Sept. zu vermiethen.
7964) Heidelbergerſtraße!eine Woh=
nung
, beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör zu vermiethen. Näheres parterre
oder bei Herrn Möbelfabrikant Alter.
8003) Kiesſtr. 20 Neubau) eine
Wohnung, 1. Stock, 3 J., Küche, Mitge=
brauch
d. Waſchk. u. Bleichpl., 15. Okto=
ber
zu beziehen. Preis 280 M.

8050) Ecke der verl. Hoch= und
Mathildenſtraße die Beletage, 5 bis
6 Zimmer, Waſſerleitung ꝛc., per 1. Oe=
tober
zu vermiethen.
8051) Victoriaſtr. 55 der 1. Stock,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, 1 Man=
ſarde
ꝛc. per 1. October c. zu vermiethen.
Näheres Aliceſtr. 23 parterre Nachm.
8057) Grafenſtraße 16 im 3. Stock
3 Zimmer nebſt Zubehör, Anfang Novem=
her
zu beziehen.
8058) Niederramſtädterſtr. 26 iſt
im Vorderhaus die Manſardewohnung,
3 Zimmer mit Zubehör, anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen im Seitenbau.
8066) Mathildenplatz 4 mittlerer
Stock mit Balkon alsbald zu vermiethen.
Näheres 2 Treppen hoch.
8123) Ecke der Caſino= u. Bleich=
ſtraße
36 eine Wohnung, 6 Zimmer,
Küche, 2 Kammern, Boden, Keller zu ver=
miethen
. Näheres 3. Etage.
8156) Kapellplatz 64 Beletage: ſechs
Zimmer nebſt allen Bequemlichkeiten bis
November zu vermiethen, auf Wunſch auch
früher. Näheres Parterre.
8157) Fuhrmannsſtr. 13 eine kleine
fr. Wohnung an ruhige Familie alsbald.
8161) Martinsſtraße 35 zu ver=
miethen
: Beletage mit Balkon, 5 Zimmer.
Anzuſehen Nachmittags 3-5 Uhr.
In der Billa, Herdweg 56, eine
Manſardewohnung.
8192) Eliſabethenſtr. 59 Manſarde
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche ꝛc. mit
abgeſchloſſenem Vorplatz per 15. Oktober
oder 1. November zu vermiethen.
8193) Schwanenſtraße 29 im Sei=
tenbau
eine kleine, freundliche Wohnung
an eine einzelne ſolide Perſon. Preis
10 Mark monatlich.
8194) Sackgaſſe 10 eine kleine Woh=
nung
zu vermiethen.
8274) Caſinoſtraße 20 iſt der mittl.
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern m. Zu=
behör
, neu hergerichtet, zu vermiethen.
Zu erfragen bei B. L. Trier.
8275) Grafenftr. 33 eine Wohnung
mit allem Zubehör im Seitenbau. Preis
250 Mark.
8280) Neckarſtraße 24, 3. Stock,
geräumige Wohnung, 6 Zimmer u. allem
Zubehör, gleich beziehbar.
8282) Ecke der Arheilger= u. Lieb=
frauenſtraße
37 im Neubau ſind 5 Woh=
nungen
, je 3 Zimmer mit Waſſerl. zu verm.
8399) Beſſ. Carlsſtr. 6 eine Man=
ſardewohnung
zu vermiethen und am 1.
Oktober beziehbar.
8400) Heinheimerſtraße 23 eine
Wohnung zu vermiethen.
8401)
Stiftſtraße 7 eine freundliche
Manſardenwohnung, 2 Zimmer u. Cabinet
nebſt allem Zugehör an ruhige Familie
baldigſt zu vermiethen.
8402) Carlsſtr. 35 ein unmöbl. Zim.
8403) Ruthsſtraße 9 iſt ein freundl.,
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen. Näh.
in der Manſarde Morgens bis 8 u. Abends.

[ ][  ][ ]

6203)
Zwei Räume
zu Werkſtätten ſowie zu Lagerräumen ge=
eignet
, zu vermiethen. Auf Wunſch kann
ſpäter auch Wohnung dazu gegehen wer=
den
. Näheres in der Expedition.
ooooeoeoooooooooooooooooooo
6831) Hübſche Stallung zu ver= 8
2 miethen. Wendelſtadtſtraße 15.
Leooeooeooooeoooeoooooooeoes
7640) Eine Schreinerwerkſtätte mit
Wohnung per Oktbr. Näheres Exped.
8068) Waldſtraße 7 ein Laden zu
vermiethen mit oder ohne Wohnung.
Desgl. 1. Stock, 4 Zimmer, Küche mit
5) Waſſerleitung, abgeſchl. Vorplatz, Magd=
und Bodenkammer, 2 Keller, Waſchküche,
per Oktbr. Desgl. Manſarde, 3 Zim=
ki
mer, 3 Kabinette, Küche mit Waſſerltg.
und Küchenkammer, Boden, Keller und
Waſchküche, per Oktober.
8164) In beſter Lage der Stadt ſind
große Fabrik=Räumlichkeiten
ſowie ausgedehnte Lagerräume, auch für
eine größere Druckerei geeignet, zu verm.
Auskunft ertheilt Auguſt Werner,
Niederramſtädterſtraße 26.
8284) Carlsſtr. 16 Laden nebſt
Zubehör per Anfangs Dezember ev.
auch früher zu vermiethen.
O
in beſter Geſchäftslage
5 haden zum 1. Ottober zu ver=
miethen
. Näheres Expedition.

2442) Ballonplatz 7 zwei möblirte,
Zimmer ſofort zu vermiethen.
4240) Heerdwegftr. 37 möbl. Zim=
mer
und Kabinet mit od. ohne Penſion.
5842) Mauerſtraße 14 ein neuher=
gerichtetes
möbl. Zimmer ſofort beziehbar.
6605) Landwehrſtr. 11, part., nach
der Straße, Wohn= und Schlafzimmer,
gut möblirt, zu vermiethen.
6718) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer per ſofort
zu beziehen. K. Volz, Metzgermſtr.
6832) Rheinſtr. 8 ein gut möblirtes:
großes Zimmer zu vermiethen.
6835) Dieburgerftr. 28 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6962) Lauteſchlägerſtr. 18 ſchön
mäbl. Zimmer mit Kabinet zu verm.
7067) Schützenſtraße 18 ein möbl.
Wohn= und zwei Schlafzimmer gleich zu
beziehen.
7320) Niedeſelftr. 46 zwei feinmöbl.
Zimmer per ſofort beziehbar.
7431) Wendelſtadtſtr. 39 1. St. ein
gut möbl. Zimmer mit Kabinet ſofort.

M 164
2027

7516) Iu nächſter Nähe der Drago=
nerkaſerne
2 ſchön möbl. Zimmer zu
vermiethen u. am 1. October zu beziehen.
Näheres Neckarſtr. 18 parterre rechts.
7514) Hügelſtr. 2 iſt ein möblirtes
Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
7754) Beſſ. Heidelbergerſtr. 7 ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zu erfragen im Hauſe ſelbſt.
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Zimmer mit Kabinett per Sept. zu verm.
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Zimmer mit oder ohne Penſion.
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In Mitte der Stadt wird ein Haus
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geeigneter Platz vorhanden iſt, um
einen als Fabrikgebäude geeigneten Hin=
terbau
aufführen zu können. Offerten
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möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen. Awei Sperrsitze.
nebeneinander, je , abzugeben. 8166) Wilhelminenſtraße 27 ein
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möblirtes Zimmer mit od. ohne Penſion
an einen oder 2 Herrn.
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möblirtes Zimmerchen per 1. Sept.
8405) Carlsſtr. 35 ein möbl. Zim. Waldſtraße 18, erſter Stock. 8408 Ein halber Sperrſitzplatz
Cinks) abzugeben. Rheinſtr. 16. 18383

Vereinigte Geſellſchaft.
Zur Feier des Allerhöchſten Namenstags Seiner Königl. Höheit des
Großherzogs:
Mittwoch den 25. Auguſt d. J., bei günſtiger Witterung,
um 6 Uhr:
Concert im Garten
ausgeführt
von der Kapelle des Großh. Heſſiſchen Leib=Dragoner=
Regiments Nr. 24.
unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Stützel.
Anmerkung: Bei ungünſtiger Witterung findet um 8 Uhr:
Réunion in den oberen Räumen ſtatt.
Das obere Local wird um 7 Uhr geöffnet.
68355
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1886.
Der Ausschuss der Voroinigten Gesellschaft.
Chausseehaus.
Zur Feier des Ludwigstages am 25. Auguſt:
Ewei grosse Concerte
ausgeführt von der Kapelle des Gr. Feld=Artillerie=Regmts. Nr. 25.
Entrée 15 Pfo. Anfang 4 Uhr und Abends 8 Uhr.
Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein
[(8409
Jean Wenz.

[ ][  ][ ]

N 164

2028

Preißelbeeren
prachtvolle Waare,
wieder eingetroffen.
C. Lz OAa.
[8410
Bleichſtraße.
Gl.
Vexloren
auf dem Wege von der Faſanerie nach
Traiſa ein ſchwarzſeidener Sonnen=
ſchirm
. Gegen Belohnung abzugeben
[8411
Eliſabethenſtraße 5. 2. St.
Zwei halbe 1. Nanglogen=
Plätze Clau)
abzugeben. Zu erfragen Wilhelminen=
ſtraße
Nr. 43.
(8412
ſine gut erhaltene Zither zu verkauf.
C Wor ſagt die Exped. d. Bl. (8413

Strümpfe, Sockon, Längon ote.
beſte Qualitäten, werden nur noch Lurze
Zeit ſehr billig ausverkauft. Ecke der
Eliſabethen= u. Louiſenſtraße 42, 2. St.
Ebendaſelbſt Puppenſtube und Küche,
compl., nebſt Haus zum Einſchieben,
langer Tiſch mit Doppelboden und zwei
Schubladen, Kommoden, Tiſche u. ſ. w.
Fin Krankenwärter mit prima Zeug=
E, niſſen ſucht Stellung bei 1 leidendem
Herrn, übernimmt auch Wachen bei Kranken.
Off. sub I. M. M. 28 a. d. Exped. (8414

Eeider.

werden angefertigt. So=
derſtraße
25.
(8328

1
u
A1I

8363) Ein Mädchen, welches nähen
und bügeln kann, ſucht Stelle in beſſerem
Hauſe. Franks Stellenbureau, Caſino=
ſtraße
2.
8415) Ordentliche Müdchen kann ich
den geehrten Herrſchaften aufs Ziel em=
pfehlen
. K. Gluske, Caſinoſtr. 14.

Fute zweitſtillende Amme ſofort zu
C) haben bei Johann Spieß i
Eberſtadt.
[8416

8370) Ein junges Mädchen für
leichte Hausarbeit geſucht.

Schützenſtr. 5, Manſ.

8304) Ein junges Mädchen, welches
ſchon gedient hat, wird auf Michaeli ge=
ſucht
. Waldſtr. 2, 2 Tr. hoch.

8305) Ein braves, ſolides Mädchen,
das in allen Hausarbeiten erfahren iſt u.
gute Zeugniſſe vorlegen kann, wird auf
Michaeli zu miethen geſucht.
Promenadeſtraße 44 parterre.
8308) Ein Mädchen, welches ſelbſt=
ſtändig
kochen kann und die übrige Haus.
arbeit leiſtet, wird gegen hohen Lohn zu
zwei älteren Leuten auf Michaeli geſucht.
Näheres Rheinſtraße 1, 1 Stiege hoch.
Zu ſprechen Abends von 7-9 Uhr.
8371) Ein Auslaufer im Alter von
16 bis 18 Jahren geſucht.
Otto Homberger.
8417) Ein tüchtiger Schloſſer
wird geſucht. Aug. Nold, Caſinoſtr. 16.

kohrmidohen
unter günſtigen Bedingungen von einem
hieſigen Manufakturwaaren=Geſchäft
geſucht. Offerten mit Angabe des Alters
unter fl. 50 an die Exped. d. Bl. (8309

8317) Ein reinliches Müdchen geſucht
für leichte Hausarbeiten.
M. Reiſchock, Kirchſtraße 9.
8313) Einen Jungen gegen Lohn ſucht
die Feilenhauerei von Val. Michel.
8418) Ein ordentliches Mädchen, im
Kochen und Hausarbeit bewandert, in eine
kl. Familie jetzt oder aufs Ziel geſucht.
Niederramſtädterſtraße 39, 1. Stock.
Ein tüchtiger Hausburſche
geſucht.
Marktplatz 1 (Hirſchapotheke). (8419

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od. Hinterb., beſt. aus 3 Zim., Küche ꝛc.
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Preisang. unter Nr. 200 poſtl. Offen=
bach
a. M.
[8324
Woog 24. Auguſt 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 361 Mtr.
Lufttemperatur 170 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 180 R.
Woogpolizeiwache.

Hchiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Voſtdampfer,Eider' Kapitän Hellmers.
vom Nordd. Loyd. in Bremen, welcher am
11. Auguſt von Bremen und am 12. Auguſt
von Southampton abgegangen war, iſt am
19. Auguſt wohlbehalten in New=York ange=
kommen
.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 25. Auguſt.
Deulſches Reich. Auf der Reiſe zu den Manbvern des 15.
Armeecorps nach Straßburg am 9. September wird der Kaiſer vom
Kronprinzen und andern königlichen Prinzen begleitet ſein. Nach
den bisherigen Anordnungen werden auch der König und der Prinz
Georg von Sachſen, der Großherzog von Heſſen, der Großherzog
von Baden mit Gemahlin, Prinz Wilhelm von Württemberg, Prinz
Karl von Schweden ſowie andere Fürſtlichkeiten den Manövern
zeitweiſe beiwohnen.
Die Luſammenkunft des deutſchen Reichskanzlers mit v. Giers
ſoll nach einer Mitteilung aus Berlin in den nächſten Tagen ſtatt=
finden
.
Der Staatsſekretär im Reichsamt des Innern Staatsminiſter
v. Bötticher wird täglich aus Gaſtein in Berlin zurückerwartet.
Derſelbe hatte dort mit dem Reichskanzler mehrfache Beſprechungen
über die für Bundesrat und Reichstag beſtimmten Arbeiten, worüber
nähere Feſtſetzungen noch voxbehalten ſind.
Die Nordd. Allg. 8tg. reproduziert die über Konſtantinopel
und Bukareſt eingegangenen Nachrichten über die Abſetzung des
Fürſten Alexander und fügt hinzu: Deutſche Intereſſen werden
durch dieſe oder, andere bulgariſche Bewegungen nicht berührt
Der K. Z. wird aus Berlin geſchrieben: Darüber, daß Ruß=
land
ſeine Pläne in Bulgarien nach dem erſten großen Mißerfolg
nicht aufgeben werde, war man in der ganzen politiſchen Welt einig,
daß ihm aber gleich beim erſten neuen Verſuch der Mann als Ver=
räter
an Fürſt und Land willig ſein würde, deſſen Name neben dem
des Fürſten als Erretter des Volkes aus Ruſſenmacht gefeiert ward
das konnte auch der nicht ahnen, der einen Bulgaren für grade
ſo gut und ehrlich hielt, wie den andern. Karawelow hat ſich als
ein Scheuſal von Ehrloſigkeit erwieſen, indem er Hand an den Für=
ſten
legte, der vor wenig Monaten noch durch die heldenmütige Art,

wie er ſein Leben für des Landes Unabhängigkeit in die Schanze
ſchlug, Europa in Bewunderung ſetzte; er hat aber auch das Land
betrogen, indem er es aus dem Luſtande der Freiheit unter die
ruſſiſche Beherrſchung zurückgeworfen hat. Daß ein Land, in wel=
chem
möglich war, was wir ſoeben in Bulgarien erlebt haben, zur
Freiheit und Selbſtändigkeit nicht reif iſt, bedarf eines weitern Be=
weiſes
nicht, und das Gefühl mag dem Fürſten Alexander die Ge=
fangenſchaft
am ürgſten verbittern, daß er für ſolche Schurken Mühe
und Arbeit, ſeine Jugend und ſein Leben eingeſetzt hat. Hoffentlich
tröſtet er ſich wieder in dem Gedanken, daß die Bulgarenſchaft ſeiner
nicht wert war.
Die Deutſchfreiſinnigen in Graudenz haben ſich entſchloſſen, den
nationalliberalen Kandidaten Hobrecht zu unterſtützen, damit kein
Pole gewählt werde.
Heſterreich=Angarn. Miniſter Graf Kalnoky iſt am 22. abends
nach Wien zurückgekehrt. General Jgnatiew iſt aus Kreuznach in
Wien eingetroffen. Der Adjutant des Fürſten Alexander, Baron
Riedeſel, traf ebenfalls in Wien ein und reiſte ſofort nach der Bal=
kanhalbinſel
ab. Fürſt Bismark wird, wie verlautet, über Eger
zurückreiſen und wird daraus auf eine Begegnung daſelbſt mit
v. Giers geſchloſſen.
Dem Wiener Fremdenbl. zufolge konnte das Verſchwinden
des Fürſten Alexander von der orientaliſchen Bildfläche für die
Großmächte kaum eine Ueberraſchung bilden. Das Ereignis werde
kaum aus den diplomatiſchen Geleiſen heraustreten und ſich ebenſo
wenig ſeines lokalen Charakters entäußern. Von maßgebendem Ein=
fluß
ſei die Haltung der Pforte, welche für den Fürſten Alexander
weder diplomatiſch noch werkthätig Partei ergreife.
Jrankreich. Der Kriegsminiſter wird die Kammer ſofort nach
der Wiedereröffnung um eine Geldbewilligung zur Abſendung von
Verſtärkungen nach Anam=Tonking angehen. Der Miniſter ſtützt
ſeine Forderung auf die Verminderung des thatſächlichen Beſtandes
der Beſatzungsabteilung, auf die Heimſendung von über 1800 Mann,

[ ][  ][ ]

Ml.

Kuk 5
k.15

12
Dek,

deren Dienſtzeit abgelaufen iſt, und die Erweiterung des Operations=
feldes
infolge der Angriffe der Freibeuter.
Engtand. Die Pall Mall Gazette' ſagt in einer Beſprechung
der bulgariſchen Vorgänge, nicht England ſei es, welches am näch=
ſten
von dieſem Ereignis berührt werde. Wir haben nichts zu
thun, als abzuwarten und zu ſehen, wie ſich die andern Mächte
verhalten werden. Wenn das Ergebnis des gegenwärtigen Staats=
ſtreiches
das wäre, eine Verſtändigung zwiſchen Rußland und Oeſter=
reich
über die Abgrenzung ihrer Einflußgebiete herbeizuführen ſo
wäre ein großer Schritt vorwärts geſchehen, da alsdann die Ver=
tagung
eines allgemeinen Brandes im Orient auf unbeſtimmte Zeit
eintreten würde.
Die St. James Gazette' ſchreibt: Nicht Englands Sache ſei
es, den Fürſten Alexander zu rächen, vielmehr liege es der Türkei
ob. die entſprechenden Schritte zu thun. Lord Iddesleigh werde
zweifellos der Pforte geraten haben, ihre Suzeränetätsrechte in Oſt=
rumelien
wieder ganz in Anſpruch zu nehmen. Die Entſcheidung
der Frage könne in Wirklichkeit nur im Einverſtändnis mit den lei=
tenden
Staatsmännern Deutſchlands und Oeſterreichs erfolgen.
Zänemark. Am letzten Sonntag fand eine außerordentlich zahl=
reiche
Volksverſammlung auf einem Felde in der Nähe des im Bau
begriffenen erſten Forts bei Charlottenlund ſtatt. Es galt, entſchie=
denſte
Verwahrung einzulegen gegen die Befeſtigung Kopenhagens
und die damit verbundene Abholzung des Tiergartens.
Butgarien. Einem Berichte der K. 8. aus Sofia vom 23.
zufolge, umzingelte am Samstag den 21. das 2. Kavallerieregi=
ment
von Koſtendil, Kommandant Oberſt Stojanow, das Palais
des Fürſten Alexander. Hierauf begaben ſich Zankow und Metro=
polit
Clement, von einigen anderen Mitverſchworenen gefolgt, zum
Fürſten und verlangten, er ſolle abdanken. Was dort vorgefallen,
iſt uubekannt. Schließlich unterſchrieb (2) der Fürſt eine Erklärung,
die beſagte, er ſei überzeugt worden, daß ſein Verbleiben auf dem
Throne der Verderb Bulgariens ſein würde, und danke ab. Gegen
Morgen wurde der Fürſt unter militäriſchem Geleit nach Lompa=
lanka
gebracht. Nachdem das Geſchehene bekannt gegeben war,
wurde eine Schar vor das ruſſiſche Konſulat geleitet, um den Schutz
des Zaren zu erflehen. Ein Erlaß der vorläufigen Regierung be=
ſagt
ferner, Leben und Rechte der Eingeborenen und Fremden ſeien
ſicher. Die Mitglieder der vorläufigen Regierung beſuchten den
ruſſiſchen Agenten Bagdanow und baten ihn, dem Haren ihre Er=
gebenheit
zu übermitteln. Die Armee wurde auf die vorläufige
Regierung vereidigt. Karawelow und Major Nicolajew ſind dahin
verſtändigt worden, daß der ruſſiſche Kandidat für die Nachfolge
des Fürſten Alexander Prinz Alexander von Oldenburg, General=
Adjutant des Zaren und Kommandeur der ruſſiſchen Garden,
ſein werde.
Eine anſcheinend bulgariſchoffiziöſe Meldung aus Sofia ſucht
im Gegenſatz zu allen bisherigen Meldungen den Miniſterpräſidenten
Karawelow und ſeine Partei als bei dem Staatsſtreich unbeteiligt
hinzuſtellen. Die Ereigniſſe hätten ſich vielmehr folgendermaßen
vollzogen: In der Nacht vom 20. auf den 21. ds. hätten plötzlich
meuteriſche Truppen, welche ſich mit den Zöglingen der Militär.
ſchule vereint hatten, den fürſtlichen Konak in Sofia umſtellt, den
Fürſten Alexander gezwungen, ſchriftlich ſeine Entlaſſung einzu=
reichen
und ihn ſodann unter militäriſcher Bedeckung an die Grenze
geſchafft. Darauf wurde unmittelbar eine Regierung gebildet, an
deren Spitze ſich der Metropolit von Sofia, Clement, als Stellver=
treter
des Fürſten von Bulgarien ſtellte. Die Stadt Sofia wurde
in Belagerungszuſtand erklärt. Andere Mitglieder der neuen revo=
lutionären
Regierung ſind noch Zankow, Stojanow, Honjew, lauter
Anhänger Ruplands und der konſervativen Partei.
Rumanien. Aus Bukareſt wird vom 23. gemeldet: Die Havas=
meldung
, Fürſt Alexander von Bulgarien habe infolge der gegen
ihn ausgebrochenen Revolution ſchriftlich abgedankt, iſt vorläufig
Unbeſtätigt. Dagegen gilt es hier für Thatſache, daß die geſtern
und vorgeſtern in einer Entrüſtungsverſammlung gegen die angeb=
lich
antiſlaviſche Politik Alexanders ausgebrochene und natürlich
längſt abgekartete und ſorgfältig vorbereitete Verſchwörung die Re=
gierung
und Bevölkerung derart überrumpelte, daß ſie widerſtands=
1os den vollen Machtbeſitz erlangen konnte. Der Revolutionsaus=
ſchuß
hat den Poſt= und Telegraphenverkehr mit dem Auslande
abgeſchnitten und man iſt daher vorläufig auf Vermutungen über
den eigentlichen Hergang angewieſen.
Einer weiteren Meldung vom gleichen Tage zufolge iſt die Ver=
bindung
zwiſchen Rumänien und den am Ufer der Donau gelegenen
bulgariſchen Städten wieder hergeſtellt, jedoch zwiſchen den Grenz=
ſtädten
und dem Innern von Bulgarien iſt die Verbindung noch
unterbrochen.
Fürktei. Ein Zirkular der Pforte an ihre Vertreter im Aus=
lande
teilt denſelben die Ereigniſſe in Sofia mit und beauftragt
dieſelben, die Anſchauung der Regierungen darüber in Erfahrung
5. zu bringen.

A164

Aus Stadt und Land.

2029

ige. 2
traph

Darmſtadt, 25. Auguſt.
Die N. H. V.= bringen nachſtehende Mitteiluugen vom
24.: Se. Großh. Hoh. Prinz Alexander iſt bis jetzt immer noch
ohne direkte Nachrichten von ſeinen Söhnen, dem Fürſten
Alexander und Prinz Franz Joſeph.
Es liegen bis jetzt nur folgende heute eingetroffene telegraphiſche
Nachrichten vor:
Hofprediger Koch, welcher dem Fürſten nachreiſte, als dieſer
nach Lompalanka entführt wurde, telegraphiert heute, er höre von
einem rumüniſchen Miniſter, daß Fürſt Alexander am 23., abends
6 Uhr. von Rahova ſtromabwärts abgeführt ſei.
Bankdirektor Parcus telegraphiert heute aus Pirot: Der
Fürſt und ſein Bruder ſeien am 22. Aug. nach Wartza und am 23.
nach Nicopoli oder Grahovo gebracht worden und per Schiff weiter
gereiſt.
Folgendes iſt nach der D. 8tg. die Zeiteinteilung der
Großherzoglichen (25.) Diviſion für die Herbſtübun=
gen
1886:
Die Regimentsübungen des 1. Großh. Infanterie= Regi=
ments
Nr. 115 finden bei Darmſtadt vom 23. bis 28. d. Mts. ſtatt.
Das 2. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 116 übt vom 27. Auguſt
bis 1. September bei Friedberg. Das 3. Großh. Infanterie= Regi=
ment
Nr. 117 hält ſeine Uebungen bei Mainz vom 23. bis 28., das
4. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 118 die ſeinigen bei Darmſtadt
vom 26. bis 31. ds. Mts. ab. Die Großh. Dragoner=Regimenter
Nr. 23 und 24 exerzieren bei Darmſtadt vom 17. Auguſt an.
Die Brigadeübungen finden für die 49. Infanterie= Bri=
gade
(Infanterie=Regimenter Nr. 115 und 116) vom 3. bis 8. Sep=
tember
bei Friedberg ſtatt, für die 50. Infanterie=Brigade ( nfan=
terie
=Regimenter Nr. 11, und 118) vom 2. bis 7. September auf
dem Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt. An dem letztgenannten
Tage exerziert die Brigade im Terrain bei Urberach. Da das 2.
Großh. Dragoner=Regiment Nr. 24 an den Kaiſermanövern in
Elſaß=Lothringen teilzunehmen hat und zu dieſem Zweck am 28. ds.
per Bahn in die Umgegend von Nieder=Schäffolsheim befördert
wird, ſo übt das genannte Regiment nicht im Verband der Großh.
25. Kavallerie=Brigade. An ſeiner Statt rückt am 29. Auguſt das
Huſaren=Regiment Nr. 13 im Griesheimer Lager ein um auf Be=
ſehl
des Corpscommandos an den Uebungen der 25. Kavallerie=
Brigade teilzunehmen. Dieſelben werden am 4. September beendet
ſein. (Das 13. Huſaren=Regiment rückt am 6. September wieder
aus dem Barackenlager ab und nimmt demnächſt an den Detache=
ments
=Uebungen der 21. Diviſion teil.)
Die Detachements=Uebungen finden für die kombi=
nierte
49. Brigade vom 10. bis 14. September zwiſchen Friedberg
und Hanau ſtatt. An dieſen Uebungen nehmen die 49. Infanterie=
Brigade, die 2., 3. und 4. Eskadron des 1. Großh. Dragoner= Regi=
ments
Nr. 23, die zweite Abteilung des Großh. Feld=Artillerie= Regi=
ments
Nr. 25 mit Ausnahme der reitenden Batterie, welche zu den
Kaiſermanövern im Elſaß detachiert und am 23. d3. von hier ab=
marſchiert
iſt - die 2. und 3. Batterie der reitenden Abteilung des
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 11, die 4. Kompagnie des Pionier=
Bataillons Nr. 11, 1 Krankentransport= und 1 Schanzzeugwagen
teil. Während der angegebenen Zeit finden 3 Biwaks der Vorpoſten
ſtatt. Die 50. kombinierte Brigade übt vom 10. bis 14. September
zwiſchen Büdingen und Hanau mit ebenfalls 3 Biwaks der Vor=
poſten
. Dieſes Detachement iſt zuſammengeſetzt aus der 50. Infan=
terie
=Brigade, der Leib= und 5. Eskadron des 1. Großh. Dragoner=
Regiments Nr. 23. den drei Batterien der 1. Abteilung des Großh.
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, der 1. Batterie der reitenden Ab=
teilung
des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 11, der 1. Kompagnie des
Pionier=Bataillons Nr. 11, 1 Krankentransport= und 1 Schanzzeug=
wagen
.
Die Diviſionsmanöver ſind am 16., 17. und 18. Sept.
zwiſchen Hanau und Echzell mit zwei Biwaks der Vorpoſten. Am
20., 21. und 22. September finden Manöver gegen die 21. Diviſion
zwiſchen Staden und Gießen mit zwei Biwaks der ganzen Diviſion
ſtatt.
Der 9. und 15. September ſind Ruhetage.
Nach dem letzten Mansvertag kehren die Fußtruppen per Bahn
in ihre Garniſonen zurück. Eine Ausnahme machen das Infanterie=
Regiment Nr. 116 und das Füſilier=Bataillon des Infanterie= Regi=
ments
Nr. 118. welche am 23. per Fußmarſch in ihren Garniſonen
(Gießen reſp. Offenbach) einrücken. Die Kavallerie und Artillerie
der Garniſon Darmſtadt=Beſſungen kehren am 25. September per
Fußmarſch zurück, die Schwadronen der Garniſon. Babenhauſen
am 24.
2 Mit dem 25. d. Mts. treten die für Darmſtadt ernannten
32 Hilfsſchutzleute in Dienſt. Dieſelben werden ausſchließlich
für den Nachtwachedienſt verwendet und erhalten faſt die gleiche
Uniform und Ausrüſtung wie die Schutzleute. Zur beſſeren Kon=
trollierung
der Dienſtthätigkeit der Mannſchaft ſind für jedes Polizei=
revier
zwei Kontrolluhren angeſchafft worden und ſteht zu er=

[ ][  ]

R16,
3030
warten, daß für die Folge der Nachtwachedienſt in ausreichender
Weiſe ausgeübt werden wird.
88 Pfungſtadt, 22. Auguſt. Geſtern ereigneten ſich hier zwei
recht bedauerliche Unfälle. Wilh. Lang, Beſitzer der Ober= Brücken=
mühle
(ſog. Galgenmühle), pflügte in der Nähe der neuen Bahn=
ſtrecke
. Das Rollen der Erdwagen machte das Pferd ſcheu, es ge=
riet
in den Pflug und verletzte ſich die Hinterbeine derart, daß es
wohl für die Zukunft nicht mehr brauchbar iſt. Lang ſelbſt ſoll
ſtarke Verletzungen an der einen Ferſe und der Kinnlade erhalten
haben. - Geſtern gegen abend ließ Gaſtwirt Vetter ſeine 3 Pferde
in die Modau zur Schwimme bringen. Eines derſelben trat im
Waſſer in einen ſcharfen Gegenſtand und ſchnitt ſich buchſtäblich
eine Sehne an einem Hinterhufe durch. Das ſehr wertvolle Pferd
mußte getötet werden.
88 Pfungſtadt, 23. Auguſt. Die geſtrige Gravelottefeier
verlief in glänzender Weiſe. Am Vormittag war Kirchenparade,
nachmittags und abends Konzert bei Gaſtwirt Feidel. Bei benga=
liſcher
Beleuchtung und Feuerwerk ſpielte die hieſige Feuerwehr=
kapelle
und ſangen die Vereine Sängerluſt, Harmonie und Männer=
quartett
patriotiſche Lieder. Die Feſtrede hielt Herr Lehrer Ehſen=
bach
; dieſelbe ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer
Wilhelm. Herr Bürgermeiſter Schiemer toaſtierte auf den Führer
der heſſiſchen Diviſion, unſeren allverehrten Großherzog, und Herr
Oberlehrer Hahn auf das deutſche Vaterland; ebenſo Herr Buch=
halter
Theiß auf die deutſchen Truppen. Trotzdem der Garten zum
Erdrücken voll war, ſo verlief der Abend in größter Ruhe und
Ordnung.
8t. Frankfurt, 24. Auguſt. Alle kleinen Leute der Welt
ſcheinen ſich hier Rendez=vous geben zu wollen, denn heute treffen
auch General Mite und ſeine kleine Gemahlin ein, um ſich im
Saalbau ſehen und bewundern zu laſſen. Die Ausſtattung des
niedlichen Pärchens iſt eine ganz neue und bringt dasſelbe auch
ſeinen berühmten Hochzeitswagen mit, welchen man eher für Puppen
als für Menſchen beſtimmt glaubte.
Leipzig. In den Verhandlungen der Tarifkommiſſion der
Buchdrucker Deutſchlands, beſtehend aus Prinzipalen und
Gehilfen, iſt eine Einigung dahin erzielt worden, daß die Grund=
poſitionen
um 63 pCt. lalſo um 2 Pf. für 1000 Buchſtaben) er=
höht
worden ſind; das Minimum des gewiſſen Geldes iſt dement=
ſprechend
auf 21 Mark feſtgeſetzt worden. Die zehnſtündige Arbeits=
zeit
iſt geblieben. Die Lehrlingsfrage iſt nach Maßgabe und im
vorgeſchlagenen Verhältnis zu der Zahl der beſchäftigten Gehilfen
entſchieden worden. Der Maſchinenmeiſtertarif kam nicht zur Be=
ratung
. Die Einführung des neuen Tarifs iſt auf den 1. Januar
1887 feſtgeſetzt.
Der Staatsſtreich im Orient.
Alexander von Bulgarien abgeſetzt; der Fürſt ſelbſt gefangen
und bereits außer Landes. In Sofia die proviſoriſche Regierung
ausgerufen! So lauten die inhaltsſchweren Sonntagstelegramme,
die allerwärts mit befremdetem Erſtaunen geleſen werden und einen
tiefen Eindruck machen müſſen auf Jeden, der mit Aufmerkſamkeit
die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe verfolgt und auch zwiſchen den
Spalten der Zeitungsberichte zu leſen verſteht. Das alſo wäre das
Ende vom Liedel Der letzte Vers eines Heldenliedes, das ſo voll
und kräftig unſere Zeit durchklungen! So viel tüchtiges, ehrliches
Ringen, ſo viel treue, aufreibende Kopf= und Herzensarbeit
eines Mannes, der mit perſönlichem Mut und ritterlicher Geſin=
nung
für das Wohl des ihm anvertrauten Volkes gekämpft
e3
iſt verloren. Der deutſche Fürſt, der nach dem Ausgange des
ſerbiſch=bulgariſchen Krieges feſter denn je zu ſtehen ſchien, iſt ge=
ſtürzt
worden. Weshalb? Die Antwort darauf iſt nicht leicht. Die
genaue Kenntnis der Vorgänge und ihrer geheimſten Triebfedern
entzieht ſich zur Zeit noch den Blicken der Oeffentlichkeit. Alexander
war eine ſelbſtändige Perſönlichkeit; damit iſt vor der Hand
alles geſagt, das iſt ſeine Ehre und ſeine Unglück. Für den ritter=
lichen
Fürſten giebt es kein anderes Forum als den Geiſt der
Weltgeſchichte, und dieſer wird über kurz oder lang ſeinen
Spruch fällen, von dem der Parteien Gunſt und Haß auch kein
Titelchen ſtreichen ſoll. Alexander glaubte ſich eins mit dem
Willen der bulgariſchen Nation, als er 1885 in einem Aufrufe an
das Volk erklärte: er erkenne die Vereinigung von Oſtrumelien und
Bulgarien als vollzogene Thatſache und nehme den Titel Fürſt
von Nord= und Südbulgarien' an. Dieſer Schrittſetzte den Fürſten
in Konflikt mit ſämtlichen Mächten des Berliner Vertrags, und
doch war er ein Gebot der Notwendigkeit, und als Alexander von
Battenberg ihn that, hat er ſich feſt verlaſſen auf jene Geſinnung,
von der es im Liede heißt: ſie gründet den Herrſcherthron wie Fels
im Meer. Anfangs ſollte ihn dieſe Zuverſicht auch nicht getäuſcht
haben. Mit Begeiſterung folgten die Bulgaren ihrem helden=
mütigen
Führer, als dieſer den Serben die Früchte dentſcher Kriegs=
kunſt
zu ſchmecken gab. Die Popularität des jungen Siegers er=
reichte
in wenigen Tagen eine unglaubliche Höhe; er ward gefeiert
in Lied, Wort und Bild, und die Volksgunſt erhielt ihn auf dem

angefochtenen Thron. Der politiſche Horizont auf der Balkanhalb=
inſel
ſchien ſich zu klären, die Großmächte traten vermittelnd ein,
und ſelbſt Rußland, das zuerſt mit unerhörter Rückſichtsloſigkeit
gegen den Fürſten vorgegangen war, ſchien den Thatſachen Rech=
nung
tragen zu wollen. Letzteres iſt wohl ſtets nur Schein geweſen,
denn insgeheim wühlte die ruſſiſche Agitation in den Eingeweiden
des bulgariſchen Landes und ſuchte das gute Einvernehmen, das
zwiſchen Volk und Fürſten beſtand, zu untergraben. Man ſprach
ſogar von einem Attentat auf den Fürſten. Hierzu wollte man es
vielleicht doch nicht kommen laſſen, das hätte in Europa zu viel
Lärm gegeben, aber ſich der Perſon Alexanders hinterrücks bemäch=
tigen
, ihm die Krone rauben, das ging ſchon eher, wenn auch die
That nicht gerade geeignet iſt, das Anſehen der hierbei Beteiligten
in den Volksgemütern zu befeſtigen. Alexander von Bulgarien,
geliebt und bewundert von ſeinem Volke, das war kein Mann nach
dem Herzen Rußlands, das einen Regenten Bulgariens nur als
ruſſiſchen Statthalter wollte.
Laſſen ſich nun die Bulgaren den von Rußland in Scene ge=
jetzten
Staatsſtreich ſo ruhig gefallen? Die Antwort darauf lautet:
Das was man unter öffentlicher Meinungr verſteht, iſt dort noch
eine ſchwankende, wenig ſelbſtbewußte Macht, der Trübung und
Verfälſchung in hohem Grade unterworſen. Es wird kein großes
Stück Arbeit ſein, der Maſſe den Glauben beizubringen, Alexander
habe weichen müſſen, damit das Land vor weiteren kriegeriſchen
Verwicklungen verſchont bleibe. Vielleicht erinnern ſich die Bul=
garen
noch einmal daran, daß es ein deutſcher Fürſt war, der
in der Entſcheidungsſchlacht bei Pirot am 27. November, als die
Reihen der Bulgaren zu wanken begonnen, vom Pferde ſprang und
ich mit dem Säbel in der Fauſt an die Spitze der Sturmkolonnen
ſtellte. Und, wie immer auch die Würfel in Zukunft fallen mögen,
dem Prinzen von Battenberg bleibt der Ruhm und das Verdienſt,
Europa das ſympathiſche Bild eines ſelbſtbewußten energiſchen
Regenten vor Augen geſtellt zu haben. Es iſt beſſer abzutreten
vom Schauplatz der politiſchen Ereigniſſe, als ſich zu einem bloßen
Satelliten degradieren zu laſſen.
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N Htatt beſonderer Anzeige.
4.
Die glückliche Geburt eines munteren
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Wöchterchens
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E zeigen hocherfreut an
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H. opponheimer und Frau. 3
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R Darmſtadt, 23. Auguſt 1886.
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1.
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(8421.
Todes=Anzeige.
Theilnehmende Freunde und Bekannte benachrichtigen
wir tiefbetrübt, daß es Gott gefallen hat, unſere theure
geliebte Gattin, Mutter, Schwieger= und Großmutter
Frau Anna Babette Schmitts,
geb. Muth,
heute Nacht zwiſchen 12 u. 1 Uhr nach kurzem ſchwerem
Leiden im 81. Lebensjahre in ein beſſeres Jenſeits ab=
zurufen
.
Darmſtadt, 24. Auguſt 1886.
Die trauernden Familien:
Auguſt Schmitts,
Ch. Zimmer, Stuttgart.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 26. Auguſt, Nach=
mittags
5 Uhr, ſtatt.

Tageskalender.
Mittwoch, 25. Auguſt: Konzert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Zwei große Konzerte auf dem Chauſſeehaus.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.