Darmstädter Tagblatt 1886


24. Juni 1886

[  ][ ]

149.
Jahrgang.

149.
Jahrgung.

Wonnementspreis
viertelſährlich 1 Marr 50 Pf. mnd
Eringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſiämiern Beſtellungen ent=
zegengenomlmen
zu 1 Mark 50 Pf.
hro Quartal inck. Poſtaufſchlag

rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
von allen Annonzen=Expeditionen

Amtliches Organ
für die Bellaunkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

E 120.

Donnerstag den 24. Juni.

1886.


Provinzialtag.

Samstag den 26. Juni 1886, Vormittags 9½ Uhr, findet im Rathhausſaal zu Darmſtadt Marktplatz 8)
ſeine öffentliche Sitzung des Provinzialtags der Provinz Starkenburg ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände:
1. Vorlage des Verwaltungsberichts des Provinzial=Ausſchuſſes vom Jahr 188485;
2. Prüfung der Rechnung der Provinzialkaſſe für 188485;
3. Feſiſtellung des Boranſchlags der Provinzialkaſſe für 1886187; insbeſondere auch:
a) Vorlage der Pläne und Koſtenvoranſchläge für den Neubau von Kreisſtraßen;
b) Vorlage der Unterhaltungsvoranſchläge für die Kreisſtraßen;
4. Mittheilung über die beabſichtigte Errichtung eines Siechenhauſes für die Provinz und über die von Stock=
hauſen
-Mettingh-Stiftung'.
Darmſtaͤdt, am 16. Juni 1886.
Der Vorſitzende des Provinzialtags:
v. Marquard.
66248
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 83 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Sociademokratie ſind verboten worden:
1) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 17. Juni 1886 die Druckſchrift: Sozialdemo=
kratiſche
Bibliothek VII., ſozialpolitiſche Vorträge von Joſeph Dietzgen: 1. National=Oekonomiſches, 2. die bürgerliche Geſell=
ſchaft
; Hottingen-Zürich, Verlag. der Volksbuchhandlung 1886;
2) laut Bekanntmachung des Großh. Kreisamts zu Offenbach vom 15. Juni 1886 die Nr. 24 der Staatsbürgerin=,
Organ für die Intereſſen der Arbeiterinnen und der Central=Kranken= und Begräbnißkaſſe für Frauen und Mädchen in
Deutſchland und wurde das fernere Erſcheinen des gedachten Blattes, welches ſeither von C. Ullrich in Offenbach gedruckt
und verlegt wurde, unterſagt.
Darmſtadt, den 21. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(6352
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wittwe des am 13. Juni l. Js. zu Beſſungen verſtorbenen Dienſtmanns Juſtus Meiſel Gr. 41) hat die Rück.
gabe der von ihrem verſtorbenen Ehemann hinterlegten Kaution beantragt.
Alle diejenigen, welche glauben, in Gemäßheit des 8 4 d. Polizeireglements, d. d. 24. Mai 1872, Anſprüche an dieſe
Kaution erheben zu können, werden aufgefordert, ſolche um ſo gewiſſer bis zum 10. Juli l. J8. bei der unterzeichneten
Pehörde begründen zu wollen, als ſonſt dem geſtellten Antrage ſtattgegeben wird.
Darmſtadt, den 17. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[6251
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Dienſtboten=Meldungen.
Nach den Beſtimmungen der Melde=Ordnung ſind Dienſtboten, welche in einen Dienſt eintreten oder denſelben
verlaſſen, verpflichtet, vierundzwanzig Stunden nach erfolgtem Dienſteintritt oder Austritt der Polizei=Behorde davon Meldung
zu erſtatten.
Die Meldungen haben, inſoweit ſie einen Dienſtwechſel betreffen, in den Büreaus der Polizelreviere zu geſchehen,
dagegen müſſen ſolche Dienſtboten, welche neu in den Dienſt eintreten, ſich in dem Hauptmeldebüreau des Großher=
zoglichen
Polizeiamts im Amtsgebäude, Hügelſtraße 3133 Parterre, Zimmer 1, perſönlich unmelden.
398

[ ][  ][ ]

m 120
1540
Bei der großen Zahl der quartaliter hier neu in den Geſindedienſt eintretenden Dienſtboten iſt es nun nicht ausführ=
bar
, daß alle Neuanmeldende an einem Tage nach dem betreffenden Termine im Hauptmeldebüreau abgefertigt werden, zumal
die Meldepflichtigen die üble Gewohnheit haben, in der Regel erſt am Nachmittage kurz vor Schluß der Büreauſtunden im
beſagten Büreau zu erſcheinen.
Wir haben deshalb eine Einrichtung getroffen, welche die Vertheilung der Meldungen auf mehrere Tage ermöglicht.
Demzuſolge werden nach Maßgabe der Namen der Dienſtherrſchaften am 24. Juni l. Is. in Geſindedienſt Neu=
Eintretende zur Meldung geladen:
auf Donnerstag den 24. Juni 1886, ſolche bei denen der Namen der Dienſtherrſchaft mit A-E,
Freitag
F-K,
25.

L-P.

Samstag 26.

O-U,
Montag 28.


Dienstag 29.
B-8.


beginnt. Die Meldeſtunden ſind für dieſe Meldefriſt auf die Zeit von täglich 8-12 Uhr Vormittags und ½3 bis ½ 7 Uhr
Nachmittags beſtimmt. Nach Ablauf der Meldeſtunden können Meldungen nicht mehr angenommen werden, ebenſo ſind
Dienſtboten, welche innerhalb dieſer fünftägigen Meldefriſt die Meldung verſäumen, ſowie deren Herrſchaften, ſtrafbar.
An die letzteren richten wir die Bitte, ihre meldepflichtigen Dienſtboten hierauf aufmerkſam zu machen, auch denſelben
die erforderliche Zeit zur Meldung zu gewähren und namentlich zu veranlaſſen, daß die Dienſtboten ſich nicht erſt kurz vor
Ende der Meldeſtunden am Nachmittage, ſondern wenn thunlich, ſchon Vormittags einfinden.
Bezüglich der Meldungen der Dienſtwechſel, welche binnen, 24 Stunden in den Revierbüreaus zu erſolgen haben, behält
es ſein Bewenden.
Darmſtadt, den 8. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Haas.
594

Das Schulgeld pro L. Quartal 1886
für das Großh. Nealgymnaſium, die Realſchule und Vorſchule, die Victoria=
ſchule
und die beiden Mittelſchulen iſt innerhalb 10 Tagen bei Vermeidung der
Mahnung Vormittags von 8 bis 12 Uhr, zur Stadtkaſſe zu bezahlen.
Darmſtadt, am 18. Juni 1886.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
(6162
Lirſchen Verſteigerung.
Freitag den 25. Juni, Nachmittags 5 Uhr,
wird in dem Wolfskehl'ſchen Garten, Beſſunger Carlsſtraße, die
(6353
Kirſchenernte gegen Baarzahlung öffentlich verſteigert.

Saison-Ausverkauf.
OCämmtliche garnirte und ungarnirte Strohhüto o
verkaufe von heute an zu bedeutend herabgeſezten Preiſen.
Havie Weber,
(6354
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(6355

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zendweiß
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4
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(6357
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185

[ ][  ][ ]

E 120

4
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(635
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Bthe
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napuoniu h Guooke Lungo-Obtevie
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5000 Senunne w. (50000 Nark.

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3,,0000 N. 425000 M., 725000 MC. u. o. 10, u. o. ꝛo.
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Jorter
Hauptgewinn

30000 w.

der Ständigen Ausſtellung, Beimar.
Loose sind auch zu haben bei:

Hauptgeminn
20000 M. W.

Die grwarkungen weik übertroffen.
Herrn W. H. Zickenheimer, Mainz. Nachdem ich ſeit einer Reihe von Jahren,
zuerſt 1874, Ihren Theinischen Trauben-Brust-Monig* geführt,
maͤche mir das Vergnügen, Ihnen zu berichten, daß meine Erwartungen da=
mals
bei Uebernahme einer Niederlage weit übertroffen ſind. Sie wiſſen ja
wie viel und wie oft ich neue Sendung beſtellte. Jeder Conſument iſt des
Lobes voll über die große Vorzüglichkeit Ihres köſtlichen Trauben=
Präparats und die oft überraſchend ſchnelle Wirkung desſelben.
Senden Sie auf3 Neue (folgt Beſtellg).
Demmin, den 20. Februar 1886.
Friedr. Altmüller, Apotheker.
2) Zu haben Flaſche 1. 1½ und 3 Mark nebſt Gebr.=Anw. und vielen
Atteſten in Darmſtadt bei den Herren: M. W. Praſſel, Rheinſtraße 16,
A. Fiſcher, große Ochſengaſſe, Gg. Liebig Sohn, Rheinſtraße 28. Emanuel
Fuld, Kirchſtr., Friedr. Schaefer, Droquenhandlung, Moriz Landau, Mathil=
denplatz
1, Georg Liebig & Co., Louiſenplatz 10; in Boſſungen bei Aug.
(6359
Marburg.

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züm- Angetzen
H.
Einmachen
erforderlichen Artikel in hochfeiner
Qualität zu äußerſt billigen Prei=
ſen
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G. Hammann,
[6360
Caſinoſtraße 23.

1541

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Eirschtorte Girschmichel),
Gofüllte Caramellen,
neueſtes Genre,
Gummipaſtillen,
Althes-Papilotten.

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gowie P Baumhach, Rheinstr. 19. D. Faix & Söhno, Fritz Reinhardt, Kauf-
mann
, Paul Störger Sohn, G. L. Kriegk, Carl Hagenburgor, Grafenstrasse 31,
Carl Diohm & Co., G. Jonghaus Exped. d. Darmst. Leitung). Carl Fulda,
Wilhelminenstrasse 23, Philipp Vogel, Marktplatz 6, Joh. Ph. Schneider,
(6080
gr. Ochsengasse I.

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ſtbrungen
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Emanuel Fuld.

(626=
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Kirchstrasse 1; F. Buss, Die-
burgerstrasse
9, Horiz ban
dau, Mathildenpl. 1, Pr. Prö-
scher
, Kirchstrasse, Georg
Liebig & Co, Louisenstr. 19,
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J. V. Haenzol, Rheinstr. 37.
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der Soder- u. Wienerstrasse,
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der Rossdörfer- u. Stiftstr.,
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nerstrasse
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Eeke der Martin- u. Rückert.
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strasse
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strasse
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[ ][  ][ ]

1542

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helmsplatz
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mer
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würdig
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parterre links, Nachmittags.
4089) Aliceſtraße 23 am Wilhelms=
platz
die Beletage, beſtehend aus 6 Zim=
mern
, Küche, 3 Dachkammern ꝛc., per 1
Oktober c. zu vermiethen. Näheres da=
ſelbſt
parterre, Nachmittags.
4448) Soderſtraße 82, 2. St., vier
Zimmer nebſt Zubehör. Näheres daſelbſt.
4750) Wilhelminenſtr. 8 2 ſchön=
geräumige
Zimmer mit Alkoven per ſof
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4748) Heidelbergerſtr. 7
Beletage mit Balkon, 8 Piecen,
und allem Zubehör, per Auguſt zu
vermiethen.

R 120
5467) Lautenſchlägerſtraße 24 eine
Manſardenwohnung an ruhige Leute.
5478) Kiesſtraße 69 eine ſchöne
Wohnung von 5 Zimmern, abgeſchloſſenem
Vorplatz und allen ſonſtigen Bequemlich=
keiten
bis 1. September zu vermiethen.
5564) Beſſunger Herrngartenſtr. 15
der 2. Stock mit Zubehör, gleich beziehbar,
zu vermiethen.
5617) Friedrichſtraße 36, in der
Nähe der Bahnhöfe, der 2. Stock von 6
Zimmern nebſt Zubehör an ruhige Fam.
6190) Schloßgartenſtr. 55 eine kl.
freundl. Wohnung m. a. Bequemlichkeiten
an eine kinderloſe Fam. od. alleinſtehend=
Perſon zu verm. u, ſofort zu, beziehen.
Daſelbſt;eine größere-Wohnung per
Le=September beziehbar.
126200)) Beſſ. Carlsſtr. 3Parterre:
5.Zimmer:nebſt Zubehör, Mitte Septbr.
beziehbar.-Auskunft iim 2. Stock.
6268) Magdalenenſtr. 9 eine klein=
Wohnung zu verm. und gleich zu bez.
6364) Beſſ. Carlsſtraße 23 eine
eine ſchöne Parterre=Wohnung, 3 Zimmer,
Küche, Keller, Magdſtube und alle Be=
quemlichkeiten
, Anfangs Juli zu beziehen.

Läden, Hagazine elo.
5795) In der Nähe der Main=
Neckar=Bahn iſt eine große helle
Werkſtätte mit anſtoßendem Zim=
mer
alsbald zu vermiethen. Auch
iſt dieſer Raum als Lager oder
Magazin nebſt Comptoir ſehr ge=
eignet
. Näheres Expedition.
W
6269) Magdalenenſtr. 9 Scheuer
and Stallung, auch als Lagerräume.

44
4
4

6366) Eine unabhängige zuverl. Frau
ſucht für- Morgens Laufdienſt und für
halbe Tage zu Waſchen und Putzen große
Ochſengaſſe Nr. 35, parterre.

6324) Ein braves Dienſtmädchen
wird geſucht.Hochſtraße 6,2½Stock.
Ein ordentliches Mädchen
nach Mannheim geſucht. Näheres
Mauerſtraße 20, 3. Stock.
(6367

Haushälterm-Coslon.
Für den kleinen Haushalt eines Wittwers
in einem Landſtädtchen wird zur ſelbſt=
ſtändigen
Führung der Haushaltung eine
ältere Dame geſucht, am liebſten eine
alleinſtehende Wittwe, die ſchon auf dem
Lande gelebt hat. Offert. befördert die
Exped. unt. G. W.
(6366
6369) Unter beſcheidenen Anſprüchen
ucht ein junger Mann (guter Steno=
graf
) als Correſpondent oder zur
Führung der Bücher ꝛc. dauernde
Stellung auf einem Comptorr. Gefällig=
Offerten unter Ch. C. A. 10 beför=
dert
die Expedition d. Bl.

6370) Ein Schreiner, welcher auf
Kiſten, ſowie auf Reparatur, hewandert
iſt, bittet noch ein paar Tage in der
Woche um Beſchäftigung. Näh. Marktſtr. 8.

4450) W Promenadeſtraße 42
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4680) Dieburgerſtraße 9 ſchön =
blirtes
Zimmer.
5885) Ein möbl. Manſardezim. zu
verm. Näheres Beſſ. Wingerlsſtr. 6.
6065) Stiftsſtraße 50 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu beziehen.
6108) In ſchöner Lage 1-2 gut
möbl. Zimmer mit vorzüglicher Penſion
zu mäßigem Preis an Herrn Beamte od.
Kaufleute zu vermiethen. Näheres Exped.
6212) Sandſtr. 28, dem Palaisgar
ten gegenüber, ein gut möblirtes Zimmer
und Cabinet zu vermiethen.
6365) Friedrichſtraße 40, den Bahn=
höfen
gegenüber, ein freundliches möbl.
Zimmer vom 1. Juli ab zu vermiethen.

Fin junger Mann ſucht ein möblirtes
- Zimmer, wenn möglich mit voller
Penſion. Offerten beſorgt die Expe=
dition
unter M. H. Nr. 6200. 6373

6379) Als Hausburſche wird ein
junger Menſch, der auch etwas kutſchiren
verſteht, geſucht. Näh. Wilhelminenſtr. 9.

6380) In meinem Geſchäft kanz ein
Lehrling placirt werden.
Conditorei Wieninger,
Eliſabethenſtraße 9.

Ordentliche Jungen
v. 14-16 Jahren und Frauen auf loh=
nende
, leichte und ſaubere Accordarbeit
geſucht.
Aug. Hohlstadt & Co..
Beſſungen.
(6038

5888) Ein cautionsfähiger Mann ſucht
ſofort oder Anfangs-Juli eine Wirth=
ſchaft
auf Zapf oder eine gangbare
Wirthſchaft zu pachten. Offerten unter
H. S. 10681 an die Expedition.

Ha Z Vermsthen.
In Miltenberg am Main iſt per
ſofort der Parterreſtock einer inmitten
eines mehrere Morgen großen Parks ge=
legenen
Herrſchaftsvilla zu vermiethen.
Reflektanten belieben ſich sub S. H.
an die Exped. d. Bl. zu wenden. (6076

[ ][  ][ ]

1543

perz

eine

K120
eit wenigen Tagen ſind in der Auslage der Buchhandlung des Herrn G.
v. Aiener zwei in ganzer Lebensgröße nach Viſitphotographien. ge=
malte
Oelportraits ausgeſtellt, die wegen der überraſchenden Aehnlich=
keit
mit den zur Controle daneben geſtellten Photograßhien allgemeines
Aufſehen erregen. Dieſelben ſtammen aus dem für ſeine künſtleriſchen
Erzeugniſſe mehrfach prämiirten Kunſtinſtitut von Joſeph Machaczek
in Prag und Wien. Die Portraits werden auf eigens prüparirte, für
ewige Zeiten haltende Malerleinwand gemalt und ſind in Anbetracht der
höchkünſtleriſchen Leiſtungen die Preiſe ſehr gering. Wer mit der Abſicht
umgeht, ſolche unvergängliche getreue Oelportraits ausführen zu laſſen, verſäume
nicht, dieſelben zu beſichtigen, zudem ſich augenblicklich der Generalvertreter der
Kunſtanſtalt in hieſiger Gegend befindet, um ſelbſt die Nolizen über Geſichtsfarbe,
Haare, Augen u. ſ.w., entgegen zu nehmen.
(6371
Pfennigſpurkaſſe zuDarmſtadt.
Samstag den 26. d. Mts. iſt der letzte Termin dieſes Quartals, an wel=
chem
Einlagen in die Pfennigſparkaſſe gemacht werden können. Die Einleger wer=
den
daher erſucht, ihre während des Vierteljahrs eingelegten Beträge durch die= Ein=
lage
an dieſem Tage auf volle Mark abzurunden, da andernfalls ihre Einlagen
nicht in die Sparkaſſebücher übertragen werden können.
Darmſtadt, den 22. Juni 1886.
(6372
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.

LmſtEurort Neckargemumd.
Gaſthof und Penſion zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reizende Aus=
ſicht
ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hüb=
ſchen
Spaziergangen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſthofe, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortable Zimmer mit Balkon, gute
Küche, reingehaltene Weine, gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark, empfiehlt
allen Reiſenden und Familien beſtens
(589.
der Beſitzer Vr. Bullerdieck.

Geſucht
eine Wohnung von 3 Zimmern mit
Zubehör. Offerten unter E. J. Can
die Expedition d. Bl.
[6377

Scheuer
zu miethen geſucht.
(6378
C. G. Faber, Promenadeſtraße 42.

werden zu leihen geſucht.
200 Alk. Zu erfragen in der Expe=
dition
d. Bl.
(6349

Wohnungs-Lasuoh.
Eine beſſre, kl. Familie, nur Herr u.
Frau, mit d. beſt. Referenzen, ſucht bis
1. Sept. d. J. eine Wohnung von 3-4
Zimmer in anſtändigem Hauſe, nur Som=
merſeite
. Offerten unter H. M. bittet
man abzugeben in der Expedition. (6271

Rheinſalm,
Tuxbot,
Seezungen,
Zander,
Hummern,

Aal,
Hechte,
Karpfen,
Schleien,
lebend und gekocht.

färingo.
None Matjes
Hebr.Röſinger,
(6373
Hoflieferanten.

10-15 Kubikmeter
Pfastarsteine
ſwenn auch gebraucht) ſuchen
6344
Gebrüder Roeder.

Verlauſen.
C4 Ein kurzhaariger junger Hund ( fox-
terrior
) auf den Namen Tim hörend,
hat ſich verlaufen. Weiß mit ſchwarzem
Sattel, ſchwarz=gelbes Geſicht. Der Wie=
derbringer
erhält eine gute Belohnung
66374
Heidelbergerſtraße 12.

ſcs wird ein Flaſchenbiergeſchäft mit
guter Kundſchaft zu kaufen geſucht
oder an einem ſolchen ſich zu betheiligen.
Näheres in der Expediton.
[6375
4gonl gosnohl
zum Vertriebe eines in Weinhandlungen
leicht zu verwerthenden Maſſenartikels.
Kleiner Lagerraum erforderlich.
In
Weinhandlungen gut Eingeführte erhalten
Vorzug.
[6341
Offert. unter Nr. 300 beſ. die Exp.
Din einer anſtändigen beſſeren isra=
elitiſchen
Familie wird von einem
P jungen Manne Koſt geſucht.
Gefällige Offerten unter K. ſo=
fort
an die Exped. d. Bl. (6376

Dahrſtuhl zu kaufen geſucht von Beck,
2 Rheinſtraße 47.
(6381
Werschlagqussfürchtet
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften Ner=
venzuſtänden
leidet, wolle die Broſchüre
Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.=
Bataillonsarzt-Rom.-Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko
[1117
eziehen.
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn; auf Wunſch mit Firma.
M. 7 per-Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

M.hönson.

prakt.uspec. ArztfNaut-Frauon-
und- Unlerleihskrankheſten ote.
Fronkkurt a. H., Stiſtetraso 22, kr.
Laist. Prof. Rieord'e, auav. bries.

Woog 23. Juni 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 382 Mtr.
Lufttemperatur 100 B.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 120 R.
Voogpoſizeiwache.

Vsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 26. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengotiesdienſt um 8 Uhr Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 9 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 26. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr-Min.
Zabbathausgang 9 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 27. Jum an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 7 Uhr Min.
399

[ ][  ][ ]

1544

1

Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tagblatt
[149. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das Tagblatt bringt neben einer pofiliſchen Aeberſticht reich=
hattige
Mittheikungen von allgemeinem und loſtakem Intereſſe aus
Stadt und Land; Anterhaltung wird ferner durch das damit ver=
bundene
Ilkuſtrierte Anterhaltungsskatts mit Beiträgen namhafter
Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen= ge=
boten
. Ein ausführlicher Kursbericht der Frankfurter Börſe wird
2 Imal wöchentlich veröffentlicht.
Annoncen werden von der= Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annonten=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis: pro Quartal M. 150 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt= bezogen M.l.50einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonuements können, jederzeit bei der= Expedition, Rheinſtraße W,
ſowie auf, allen, Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wöhnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das=Tagblatt am Tage des Erſcheinenssmit
lce
dem erſten=Beſtellgang.
Diel Expedition.
Neyhinzutretende Abpunenten erhalten das Plattzbis. zum 17. Juli gratis.

=

Politiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 24. Juni.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer wird näch Beendigung der
Kur in Ems ſich wie im=vorigen Jahre zum Beſuch der Großh.
badiſchen Herrſchaften. nach der Inſel Mainau begeben und von
dort zu einer dreiwöchenflichen,Kur nach Gaſtein gehen. Bis zur
Reiſe zu den Manövern in den Reichslanden, welche auch die
Kaiſerin zum erſtenmale beſuchen würde, bleibt dann der Kaiſer im
Schloß Babelsberg. Anordnungen für den Gaſteiner Aufenthalt
des Monarchen ſind bereits ergangen. Von einer Abſicht des Fürſten
Bismarck, im Auguſt. nach Gaſtein. zu. kommen, iſt in Berlin vor=
läufia
noch nichts bekannt.
Der Kronprinz von Japan hat ſeine Abreiſe nach Kopenhagen
infoͤlge einer Einladung des Kronprinzen und der Kronprinzeſſin
noch um einen Tag verſchoben. Am 22. Vormittags begab er ſich
mit ſeinen Begleitenn von Berlin nach Potsdam und demnächſt nach
dem neuen=Palais, wb. er von den kronprinzlichen Herrſchaften em=
pfangen
wurde. Nachmittags traf er wieder in Berlin ein, um
über Hamburg, Kiel, Korför nach Kopenhagen zu reiſen.
Fürſt Bismarck hat ſich zam 22. nach Potsdam zum Kronprinzen
begeben.
Miniſter v. Bötticher gedenkt Ende d. M. der in Bremen ſtatt=
findenden
Feier zur, Eröffnung des Betriebs der Reichspoſtdampfer
beizuwohnen.
In der Plenarſitzung des Bundesrats vom 23. kommen die Vor=
lagen
betr. die Induſtrie=Ausſtellung in Berlin, das Reliktengeſetz
für Angehörige der Armée und Marine, die Ausdehnung des Un=
ſallgeſetzes
, der Antrag Sachſens wegen Verlängerung des kleinen
Belagerungszuſtandes für= Leipzig=und Umgebung und die Mittei=
lung
über Reviſion des Handelsvertrags mit der Schweiz zur Be=
ratung
.
Die Branntweinſteuer=Kommiſſion des Reichstags hat am 22.
die Arbeit der Feſtſtellung des Berichts nur zur Hälfte erledigt und
den Schluß auf Freitag vertagt. Es hatten ſich gegen den Bericht
mancherlei Bedenken erhoben und ganz beſonders waren Richtig=
ſtellungen
der Ausführungen des Finanzminiſters v. Scholz erfor=
derlich
geworden. Die Vertagung zerſtört augenblicklich alle Hoff=
nung
, daß der Reichstag bereits am 26. ds. geſchloſſen werden könnte.
Es wird freilich erwartet, der Schluß werde am 30. d. doch erfolgen,
weil alle Parteien darüber einverſtanden ſeien, daß außer der Brannt=
weinſteuer
nichts weiter zu erledigen ſei.
Das Armee=Verordnungsblatt veröffentlicht die ſchon bekannte
allerhöchſte Ordre vom 20. Mai d. J. betreffend den Vermögens=
nachweis
der Offiziere vom Hauptmann und Rittmeiſter zweiter
Klaſſe bei Nachſuchung des Heiratskonſenſes.
Der für den Dienſt in Kamerun beſtimmte Dampfer Nachtigal,
der im vorigen Jahre in Falmouth liegen blieb, hat am 8. d. ſeine
Weiterreiſe angetreten und verweilte vom 7. bis zum 14. d. im
Hafen von Liſſabon.
Heſterreich=Angarn. Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus nahm
am 22. den Zolltarif in dritter Leſung mit 157 gegen 86 Stimmen
an. Ebenſo wurde das Geſetz betreffs nochmaliger Verlängerung
der Wirkſamkeit des Lokalbahngeſetzes angenommen.
Im ungariſchen Unterhauſe erklärte Tisza, die Regierung müſſe
infolge weſentlicher Abänderungen des Zolltarifs ſeitens des öſter=
reichiſchen
Abgeordnetenhauſes, wodurch neuerdings Unterhandlungen

120
erforderlich ſeien, darauf verzichten, daß der Geſetzentwurf noch
der jetzigen Seſſion erledigt werde. Die Regierung wünſche n
die Erledigung der bereits auf die Tagesorduung geſtellten En.
würfe. Hiernach erfolgt der Schluß der Seſſion ſpäteſtens Son,
abend. Die Eröffnung der neuen Seſſion findet vorausſichtl
krung
gegen den 18. September ſtatt.
Engkand. Bei der am 22. im Oberhauſe ſtattgehabten Speziahniol
debatte über die Bill, betr. die Koſten für die Wahlbeamten, wurhſim,
gie
der Artikel, wonach die Koſten aus Lokalabgaben beſtritten werd
ii
ſollen, geſtrichen. Die Bill, betreffend die Gewährung von Er
ſchädigungen, veranlaßt durch die Ruheſtörungen, wurde in däph
dritten Leſung angenommen. Die Spezialdebatte der Weinzollbſene,
wurde erledigt.
Itatien. Der deutſche Botſchafter von Keudell und Gemahl hös
ſind von Rom nach Berlin abgereiſt und werden anfangs Juli natzoh.
ſonto
Rom zurückkehren.
Rußkand. Miniſter v. Giers mit Familie trifft am 6. Juhtalm
zum Kurgebrauche in Franzensbad ein.
Türſtet. Die Bemühungen der Pforte, mit Verſien ein Bünd
nis abzuſchließen, ſind geſcheitert. Die Urſache davon ſoll ſein, da
Rußland Perſien wiſſen ließ, daß, ſobald Verſien ein Bündnis mi
der Türkei einginge, ruſſiſche Truppen in Perſien einrücken würde)
Wie die=Dinge ſtehen, iſt die Pforte ſtark beunruhigt über
ruſſiſchen Truppenbewegungen an der türkiſchen Grenze. Ein neuch.
Armeecorps iſt nach Beſſarabien geſchickt worden.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 24. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Generallieutenant v. Guretzky=Cornitz, Kommandeur der Kalalb l
Württemb. 27. Diviſion, den Major v. Kracht vom Juf.=Reg. Nr. 8½.
die Hauptleute v. Borke und v. Ditfurth, den Premierlieutenant.
und Adjutant der 61. Inf.=Brigade, ſowie den Oberſtabs= und Re= Dr. Haaſe von demſelben Regiment, den Major Henrich,
den Hauptmann v. Lariſch, die Sekondlieutenants Becker u. BerninsP
vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Sekondlieutenant Müller
vom Inf.=Regt. Nr. 72, den Zahlmeiſter Wickmann vom Inf.=Regtſc Geſ
Nr. 115. den Rittmeiſter und Kammerherrn Frhrn= Röder v. Diers=
burg
, eine aus Hofjuwelier Leonhard, Hoftapezier Netz= und Hof=hFe
muſiker Reitz beſtehende Deputation des Mainthal=Sängerbundesi.5Fe
zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den MiniſterialpräſidentenlIf.
Weber, den Geheimerat Dr. Becker, den Hofjägermeiſter v. Werner
den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrerb
an der Mittelſchule für Knaben zu Darmſtadt Johannes Kargl 2
zum Kreisſchulinſpektor bei der Kreisſchulkommiſſion Schötten, dersarm
Rektor und erſten Lehrer an der erweiterten Volksſchule zu= Butz =eſſun
bach, im Kreiſe Friedberg, Chriſtian Buß zum Kreisſchulinſpektorlſom
bei der Kreisſchulkommiſſion Büdingen ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem OberVrt
lehrer Wilhelm Schad und dem Schullehrer AdamWißmannſherd,
beide an der Volksſchule in Darmſtadt, das ſilberne Kreuz desh. L=
Verdienſt=Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
B. Schwurgerichtsverhandlungen.- Zu unſerem letztehſſind b.
Berichte tragen wir heute nach, daß vorgeſtern abend gegen 10 Uhrsur 9
Jakob Rebſcher 11. aus Kirch=Brombach, der ihm zur Laſt gelegtenlin,
Vergehen der Urkundenfälſchung und des verſuchten Betruges vorſſetzen
den Geſchworenen für nichtſchuldig erklärt und daher freigeſprochen
wurde.
In der geſtrigen Sitzung wurde zunächſt von dem Vorſitzendenlat
bekannt gegeben, daß des Fronleichnamsfeſtes wegen heute keineſheitr
Sitzung ſtattfindet und der auf heute angeſetzte Fall erſt am Diens=Phahn
tag den 6. Juli zur Verhandlung kommen wird. Darauf hatte ſichl
der vorher noch nicht beſtrafte verehelichte Fabrikarbeiter Ludwig
Büchler aus Lampertheim wegen Meineids zu verantworten. Der=Luh,
ſelbe iſt beſchuldigt, am 24. März d. J. vor, dem Schöffengerichte uni,
in Lorſch wiſſentlich einen falſchen Eid geſchworen zu haben. Vor
geladen waren 18 Zeugen, die Verteidigung führte Herr Dr. Hoff= m=
mann
, den Gerichtshof bildeten die Herren Landgerichtsräte Joſt,
eht!
Baur und Seriba, als Vertreter der Staatsanwalt fungierte Herr
Dieffenbach. Das Urteil tragen wir in mörgiger Nummer nach.
nitt=
Der Brandverſicherungswert, der unſerer Stadt eigen= Mete
tümlich gehörenden Gebäulichkeiten beträgt zur Zeit ncht uhal=
weniger
als 2712470 M. Darunter ſteht als. höchſtes Obiekt die ſ ſge,
Realſchule mit 506 090 M. obenan, dann kommen die Stadtkirche, ho=
mit
270680 M. und die techniſche Hochſchule mit 257830 M. Das,
neu erworbene Stadthaus in der Rheinſtraße iſt mit= 73760
angeſetzt.
Die am 1. März 1885 ins Leben getretene Ortskranken
kaſſe Merkur' für Handlungs== und Apothekergehülfen und Lehr
linge hat nach dem Rechnungsabſchluß vom 31. Dezember 1855
alſo in einem Zeitraume von 10 Monaten, an Beiträgen 6347 M.
erhoben und davon etwa 4200 M. erübrigt, da ſich die Bedürfniſe
der Kaſſe in äußerſt mäßigen Grenzen bewegten. Bei dieſem günſtigen
Vermögensſtand und da ja notoriſch in den betreffenden Berufs

wer

[ ][  ][ ]

Gün=

K
uͤſſen der Geſundheitszuſtand verhältnismäßig immer ein ſehr
gter zu nennen iſt, alſo auch für die Zukunft gute Abſchlüſſe er=
urtet
werden dürfen, ſoll eine Ermäßigung der Beiträge in Aus=
4t genommen ſein. - Bei der gedachten Kaſſe iſt das Recht der
hitglieder zum Bezug von Krankenrente bis zur Dauer eines
Pihres lals höchſte geſetzlich zuläſſige Zeit) normiert. Eine Erwei=
tung
der Leiſtungen der Kaſſe wäre aber noch nach der Seite hin
nglich, daß (wie es. bei vielen ſolchen Kaſſen der Fall) auch den
grmilienangehörigen der Kaſſenmitglieder im Krankheitsfall
ſeie ärztliche Behandlung und Medicamente gewährt werden. Die
hitiative zu der in dieſem Fall nöthigen Statutenänderung könnte
phl von verheirateten Mitgliedern, als nächſten Intereſſenten, er=
iffen
werden.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Mai
W6. Aktiva. Kaſſebeſtand 22 765 M. 67. Pf. Mobilien 1413 M.
ſebitoren=Vorſchuß=und Lombard=Contoll 171312 M. 90Pf. Wechſel=
onto
105 200 M. 57 Pf. Effekten=Conto 27998 M. 91 Pf. Ver=
gamltungskoſten
8201 M. 24 Pf. Haus= und Immobilien=Conto
169 M. 59 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 3328 M. 68. Pf.- Dividende=Conto
h. d4d2 M. 91, Pf. Reſervefond 69 716 M. 52 Pf. Gewinn=
mleſerve
= und Deleredere=Conto 21860 M. 38 Pf. Stammanteile
ürde 54023 M. 73. Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc.
er M1140 M. 26 Pf. Umſchlag, im Mai 1022872 M. Zahl der
neuf Ritglieder 805.
Beſſungen, 23. Juni. Nachſtehende Ueberſicht über die Ver=
nögensverhältniſſe
Darmſtadts und Beſſungens wird
nohl vielen Leſern dieſes Blattes von Intereſſe ſein. Zu Grunde
legt iſt der Verwaltungsbericht der Bürgermeiſterei Darmſtadt
r das Rechnungsjahr 1884,85 und der von dem Kreisamte geprüfte
loranſchlag der Gemeinde Beſſungen für 188687; letzterer macht
ſo Anſpruch auf Genauigkeit.
Darmſtadt
Beſſungen
Das Vermögen beſteht=aus:
M.
M.

roch=

verzinslichen Cavitalien
10 Rel
nrich ) unverzinslichen Forderungen
ernin 3) Mobilien.
lüllek Gebäude vermiethet.
) Gebäude als Beſoldung hingegeben
1.Rel
diers 1) Gebäude zu ſonſtigem Gebrauch

Hofſſ Feldgüter verpachtet.
mdes).J) Feldgüter als Beſoldung hingegeben
genten 9) Feldgüter in eigener Benutzung
erner) 5) Waldungen
Jagdberechtigung
Eehnal P früheres katholiſches Schulvermögen
Karg Die Feldgüter unter pos. 9 ertrugen
den Larmſtadt für 1884185 M. 9468. 85, für
Buhl Leſſungen ſind vorgeſehen M. 5092. aſo mehr als die Hälfte von M. 9468.85,
werden nach dieſem Verhältnis dem
Pert der Güter in Beſſungen zugeſetzt
Obe=
anil
herden dürfen mindeſtens
Die, Waldungen der Stadt ertrugen
de.
fr 1884,85 M. 53,739.48. für Beſſungen
ehtal hid vorgeſehen M. 32021. 53, Differenz
hͤr. M. 21,717. 95. Man wird mithin
gtal hm Wert des Beſſunger Waldes zu=
ſten
dürfen

92972. 81
376416. 87
388.286. 32.
295 578. 75
174725.-
2481612. 11
23868. 50
3648.-
152,180.
31776920.
44240..
21,556. 57

23562. 86
21,922. 18
32848. 09

11,700.-
221450.
20430.
43920. -
430000.-
20228.-

35,000.

1820,000.-

1
Summe des Vermögens
Die Schulden (wovon für Darm=
endel
ſ. dt. M. 315,108. 57, als reſtierender
keinb Leitrag zum Gelände der Odenwald=
n
hhn abgehen) betragen

7781399. 3 26870l.13

3539282. 11 325 44l. 24
bleibt Vermögen 4192,117.82 236161989.
Gas= und Waſſerwerk blieb außer Betracht. Die Bevölkerung
O Jarmſtadts zu 42000 und die von Beſſungen zu 8200 angenommen,
richd tträgt es einem Bewohner 98 reſp. 288 M.
T. A.
Bensheim, 23. Juni. Für den Ausſichtsthurm auf der
hnodener Höhe ſind weiter 116.50, M. eingegangen, zuſammen bis
itzt 329080 M.
Mainz, 22. Juni. In der Bauerngaſſe ſtießen geſtern nach=
nittag
bei den Kanalbauten die Arbeiter in einer Tiefe von 420
ſeter auf einen römiſchen Eſtrich=(Moſaik) Boden, der ſo gut
thalten iſt, wie noch keiner bis jetzt in der Stadt aufgedeckter römi=
her
Boden; es wird Vorſorge getroffen werden, daß der ganze
hoden herausgehoben und in das Muſeum verbracht werden kann.
Bei denſelben Arbeiten wurden auch ein ſehr gut erhaltener
ßmiſcher Altar aufgefunden.
Mainz, 28. Juni. Wie wir vernehmen, hat das kürzlich
terſtorbene Fraul. v. Heuß ihre Diamanten dem zukünftigen
hiſchof von Mainz teſtamentariſch vermacht.
Langen, 20. Juni. Auf dem henachbarten Großh. Jagdſchloß
Volfsgarten iſt in den letzten Tagen ein Zwinger fertiggeſtellt
borden, der zur Aufnahme von zwei Wölfen dienen ſoll. Bekannt=
ſlch
wurden im vorigen Jahre Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog

120
1545
von dem Fürſten von Bulgarien vier Wölfe zum Geſchenk gemacht,
die damals etwa vier Wochen alt ſein mochten. Seither waren
dieſe im neuen Palais in Darmſtadt untergebracht. Ein Paar da=
von
wurde dem zoologiſchen Garten in Frankfurt geſchenkt und ſoll
nun das andere auf dem Wolfsgarten in den an einem für Jeder=
mann
zugänglichen Platze errichteten Zwinger geſperrt werden. W. 8.
Offenbach, 22. Juni. Herr Kirchenrat Karl Bonhard,
iſt geſtern in ſeinem 44. Lebensjahre hier verſchieden. Der Ver=
blichene
, dem es vor wenigen Jahren vergönnt war, ſein 50jähriges
Dienſtiubiläum als Pfarrer zu, feiern, erfreute ſich wegen ſeiner
Toleranz und ſeines freundlichen liebevollen Weſens der größten
Beliebtheit.
Frankfurt, 28. Juni. Die Höhe der angemeldeten Forder=
ungen
zum Konkurs der Firma J. Rauſcher (Wohlfahrt) ſoll
nahezu 2600000 M. betragen. Eine Offenbacher Firma ſoll dabei
in bedeutendem Maße beteiligt ſein.
Frankfurt, 23. Juni. Ein Villenbeſitzer des Weſtends, deſſen
Frau am Ende der letzten Woche ihren Geburtstag feierte, ſtaunte
nicht wenig, als ihr ihr Gatte, in einem Salon geſchmackvoll auf=
geſtappelt
, einen einſt geäußerten Wunſch ſeiner Gattin erfüllend,
zehntauſend der verſchiedenſten Roſen ſchenkte. In dem Salon
herrſchte ein derartig betäubender Duft, daß man permanent für
lebhaften Durchzug Sorge tragen mußte, da der Aufenthalt in dem
Roſenmeer ſonſt =unmöglich geweſen wäre.
8t. Frankfurt, 28. Juni. Das Programm des Donnerstag
1. Juli im Palmengarten ſtattfindenden Beneſizkonzerts des Herrn
Kapellmeiſters Gotsloeber iſt nunmehr erſchienen und bringt des
Guten und Schönen überaus viel. Namentlich hat der Benefiziant,
wie ſtets an ſeinem Ehren=Abend, für viele Neuheiten Sorge ge=
tragen
, ſo =gelangen u. ä. Oberthürs Virgo Maria, Waguer's
Album=Sonate;, Arditis ſchwungvoller Walzer Parlalu ꝛc. zum
Vortrag.
Frankfurt, 23. Jüni. Nach dem 23. Jahresbericht des hieſigen
Magdalenen=Vereins wurden zu 22 Pfleglingen, die am An=
fang
des letztvergangenen Vereinsjahres ſich im Aſhl befanden, noch
16 weiter neu aufgenommen. Hiervon ſind noch in der Anſtalt 20,
in Dienſt getreten 9, nach Hauſe zuruckgekehrt 3, freiwillig weg=
gegangen
3, entlaſſen 2, aks Gehülfin im Hauſe verblieben 1. Die
Berichte von Seiten der Herrſchaften, welche die Pfleglinge des
Aſhls, nachdem dieſe zwei Jahre in der Anſtalt verbracht, in Dienſt=
nahmen
, lauten meiſt ſehr günſtig. Frühere Pfleglinge betrachten
das Aſhl als eine Heimat und kommen oft an Sonntagen, um ihre
Angelegenheiten mit der Hausmutter zu beſprechen. Die Beiträge
der regelmäßig beitragenden Mitglieder beliefen ſich auf 1690 M.
Pfennigſammlungen brachten 40 M. 71 Pf.; das Erträgnis der
Arbeit im Magdalenum beziffert ſich auf die anſehnliche Summe
von 5948 M. Die Rückerſtattung für Pfleglinge betrua 1329 M.
Die Rechnung ſchließt in Soll und Haben mit 13950 M. ab.
Baden=Baden, 22. Juni. Die Kaiſerin iſt geſtern näch=
mittag
nach Koblenz abgereiſt. Die Frau Großherzogin begleitete
Ihre Majeſtät bis nach Koblenz. Der Großherzog iſt von
München zu längerem Aufenthalt hier eingetroffen.
8t. Bäder=Frequenz. Aachen 11467 Baden=Baden 17887.
Brückenau 136. Ems 4953. Hombura 2498. Kiſſingen 4063. Kreuz=
nach
1571. Münſter a. St. 525. Nauheim 1667. Schlangenbad
434. Schwalbach 1118.-Soden i. T. 99l. Weilbach 48. Wies=
baden
32824. Scheveningen und Haag 1578.
Vermiſchtes.
Kaiſer Wilhelm ein Franzoſe. Nun iſt es alſo glück=
lich
heraus: nicht die Deutſchen haben im Jahre 1870 die Franzoſen
beſiegt - wie konnte man auch nur einen Augenblick Derartiges
glauben! - ſondern die Franzoſen ſind natürlich nur von einem
Franzoſen beſiegt worden. Die Pariſer Liberter hat dieſe merk=
würdige
Entdeckung gemacht und der Figaro= beeilt ſich, derſelben
in ſeinen vielgeleſenen Spalten die weiteſte Verbreitung zu ver=
ſchaffen
. In Deutſchland wird man darüber nicht wenig erſtaunt
ſein, beſonders wenn man erfahren wird, wer der Franzoſe iſt. Es
iſt kein Geringerer als Kaiſer Wilhelm ſelbſtl Das iſt durchaus
kein Scherz, ſondern wird von den genannten Blättern allen Ernſtes
als eine bedeutſame Enthüllung mitgeteilt. Die Gelehrten der
Liberte; haben nämlich herausgefunden, daß die erſte Gemahlin
bes Großen Kurfürſten Henriette Louiſe, eine Urenkelin des franzö=
ſiſchen
Admirals Coligny war, und daß demnach Kaiſer Wilhelm
der direkte Nachkomme eines Franzoſen iſt. Mit berechtigter Ent=
rüſtung
fügt La Liberte' hinzu, daß die deutſchen Hiſtoriker dieſe
unbequeme Thatſache hartnäckig mit Stillſchweigen übergehen. Jetzt
iſt die Sache alſo endlich ans Tageslicht gekommen und kann nicht
länger verdunkelt werden. Der alte Grundſatz: Les Français sont
tonjours vainqueursi (Die Franzoſen ſind immer die Sieger), findet
alſo von Neuem eine unerwartete Beſtaͤtigung, bemerkt weiſe der
Figaror Eigentlich müßten ſich demnach die Franzoſen ſehr ge=
ehrt
fühlen, daß ſie 1870 die ſchönſten Schläge bekommen haben:
denn nach den neueſten Forſchungen iſt es ja ein Franzoſe' ge=
weſen
, der ſie ausgeteilt hat. Der Figaro' ſchließt ſeinen Artikel

[ ][  ]

1546

130

mit dem Stoßſeufzer,Helasſé womit er unzweifelhaft ſeinem patrio=
tiſchen
Schmerze darüber Ausdruck geben wollte, daß ein= Franzoſe=
ſich
dazu hergeben konnte, die eigenen Landsleute zu ſchlagen.
Durch das nun ſchön wochenlang andauernde Regenwetter
ſind die anfangs ſo günſtigen Ernteausſichten ſehr getrübt worden
und iſt ſogar eine Mißernte zu erwarten, wenn nicht bald eine
Wendung zum beſſeren eintritt. Das bereits gemähte Futter iſt
verfault und teilweiſe ſchon als Dung untergeackert; das noch
ſtehende Futter iſt am Halm gefault. Ebenſo hat die Frucht ſchon
ſehr Not gelitten. Am ſchwerſten vielleicht iſt der Weinſtock be=
troffen
. Die Blüten, die ſich nicht entwickeln können, werden gelb
und fallen ab; in den beſieren Weinbergslagen der Hardt u. ſ. w.
zeigt ſich der gefürchtete Sauerwurm. Dabei iſt die Temperatur
eine abnorm niedere. Auf dem Feldberg und anderen Höhen des
Taunus iſt Schnee gefallen. Aus Schleſien wird gemeldet, daß
das Rieſengebirge voll Schnee liegt und die Fenſterſcheiben Eis=
blumen
zeigen. Der Hannov. Cour." berichtet, daß es in Hannover
ſchneidend kalt ſei und die Oefen wieder benützt werden. Er
fügt bei: Hoffentlich ſchlägt das Wetter bald zum Beſſeren um. Es
wäre ſonſt geraten, um etwas Sommerwärme zu gemießen, nach
Lappland auszuwandern. Kein Scherzl Man ſehe nur die Witte=
rungsberichte
ein. Als wir hier -7-8. C. hatten, wurden aus dem
hohen Norden 420-22 C. gemeldet
Die Gugelmänner.-So=oft ein Mitglied des königlichen
Hauſes in Bayern an ſeine letzte Ruheſtätte gebracht wird, haben
dem Programm gemäß hinter dem Erzbiſchof und vor dem Leichen=
wagen
vierundzwanzig Männer in der Gugel mit den königlichen
Wappen und doppelt brennenden weißen Kerzen, ein fünfund=
zwanzigſter
aber mit dem Bildniſſe des heiligen Georg zu gehen.
Man fragt ſich vielfach über dieſe Sitte. Eine Gugel trugen be=
reits
die alten Römer, welche an der paenula - einen mit einem
Schlitzloch verſehenen Mantel - angebracht war. Von den egypti=
ſchen
Mönchen, welche ſie getrennt als ein über Kopf und Schultern
reichendes Tuch trugen, ging die Gugel in die Kapuze bei unſeren
Mönchsorden über und machte die verſchiedenſten Formen durch.
Schon Karl der Große ſchreibt vor, daß niemand eine Gugel trage,
denn es ſei ein Mönch oder kalte Witterung. Im Parſifal kommt
die Gugel als ein Stück Thorenbekleidung vor. Im 14. Jahr=
hundert
gehört die Gugel zur Frauenbekleidung; ſpäter wird ſie von

Hofnarren getragen, welche ſie mit Zacken, Eſelsohren, einem
Hahnenkamm u. ſ. w. verſahen. Später blieb die Gugel nur noch
bei Prozeſſionen, Bitt= und Bußgängen im Gebrauche. In Kon=
ſtanz
begleiteten Gugelmänner die Leichenzüge mit ſchwarzen Pech=
fackeln
. Weſtenrieder erwähnt in ſeiner=Beſchreibung von München:
über die dortigen Sitten bei einem Leichenbegängniſſe; Wer ein
Wappen führt, dem hängt man ſie um den Sarg und die Haupt=
kläger
gehen in Gugel, das iſt in einem langen ſchwarzen Mantel
und ſolcher Kapuze über den Kopf.; In der Gugel zu gehen und
die hohe Leiche in die Gruft hinabzutragen, war in München ein
Recht der Trocken'=Lader.

(6382
Todes=Anzeige.
Heute Morgen 9 Uhr verſchied plötzlich in Folge
eines Hirnſchlags unſere innigſtgeliebte Gattm, Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Elisabethe Lösch,
geb. Mohr,
wovon ſchmerzerfüllt Freunde, Verwandte und Bekannte
hiermit in Kenntniß ſetzen und um ſtille Theilnahme
bitten.
Familie Lösch,
Camilie Wirthwein.
Beſſungen, den 22. Juni 1886.
Die Beerdigung findet Freitag den 25., Nachmittags.
3 Uhr, ſtatt.

Staats=Papiere.
401a Deutſche Reichsanleihe 106,
4⁸⁄₁₀ Preuß. Conſols
4⁄₀ Naſſ. Oblig.
49⁄₀ Bahr.
40⁄₁₀ Sächl.
44⁄₈ Wurtt. 7 v. 187.
44½⁄₈ 187879
4½ 1875, 80,

Kursbericht der Frankfurter Börſe vom 23. Juni 1886.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.

81, 82
1885

In Proc.
105 30
10285
10505
9370

4⁄₈
4⁄₁₀ Bad.
4%⁄₁₀ Heſſ.
4½ Culturrente
4⁸⁄₁₀ Oeſt. Goldrente
44½ Silberrente
44L Papierrente
4⁄₈ Ung. Goldrente
500er u. 100er Goldrente
5½ Ung. Papierrente
52
E. B. Oſtbahn
59 Jkal. Rente
1000er
39 Ital. Rente
6⁸⁄₁₀ Rum. Obligationen
5⁵⁄₈
Amort. Rente
kI.
6⁶⁄₁ Ruſſ. Goldanleihe

5⁵⁄₈
H⁷⁄₈
5⁵⁄

k.

Oblig. v. 1862
172,73

7er

5l. Orient. I. Em.
Ho⁄₈
III.
4½. Oblig. von 1880
5o⁄ Serb. Goldrente
5½ St.=Eiſenb. Hyp.
5¾₈
B.
4⁄₁₀ Schwed. Obligationen
4⁄₁₀ Norweger Obligationen
4 Spaniſche Ausl. Anl.

10540
10555
105,60
10460
10485
94,10
6895
6860
85,40.
3560.
7650
103,20
100,20
100 20
6885
106 95
95.95
9650
11435
100,
9930.
99,80
6095
61,80
88
81,60
82
7990
10305
10285
5930

In Proc.
4½⁄. Schweiz. Berner v. 1880 105 9
1⁄₈ Turk. Convert. Oblig. 15.20
4⁄₈₀ Eghpt. Unif. Oblig.
73
Bank=Aktien,
Deutſche Reichsbank
139,
Darmſtädter Bank
138,40
Deutſche Bank
15750
Disconto Commandit
208,
Mitteld. Credit=Bank
9441
22
Oeſter. Credit=Bank
25 ½
Süddeutſche Bank
108
Wiener Bankverein
83⁵⁄₈
Juländiſche Eiſenbahn=Atien.
Heſſ. Ludwigsbahn
9750
Ludwigshaſen Berbacher
222
Marienburg Mlayka.
47,70
Werra Bahn
8050
Ausländiſche Eiſenbahn=Aktien
per Stück in fl. v. W.
Albrecht
Alföld=Fiume
154¼
Buſchtehrader Bahn
160
Dur Bodenbacher
270¾
Galiz. Carl=Ludwig
151¼
Oeſter. Ungar. Staatsbahn 185½
Oeſter. Süd. Lombard.
93¼
Nordweſtbahn
184¾
134-
B.
Ungar. Galizier

Eiſenbahn=Obligationen.
Inländiſche: In Proc.
4⁄₀ H. Ludwigsb. v. 1875178 103 05
4o⁄e convertirte von 1868ſ69 102,75
1874
40⁄₀
10285


1863165 10285
40l0
42⁄₈
1881
103,10
4⁄₈. Pfälz. Ludwig.=Berbach. 102.90
4½ Nordbahn
103,
Ausländiſche:
50 Albrecht Gold
106,
50⁄₀ Alföld.=Fiumaner
82,90
4olo ſteuerpfl. Eliſabeth Golb
4o⁄ ſteuerfreie
10075
49⁄₈ Franz=Joſeph
77,70
5⁄₈ Oeſterr. Süd=Lombard. 10550
42
9875
Zo
64,90
5⁄₈ Oeſter=Ungar. Staatsb. 10750

Gotthardbahn
Schweizer Centralbahn
Nordoſtbahn
Ruſſiſche Südweſtbahn
Italieniſche Mittelmeerbahn 11240
Weſtſicilianiſche

In Proc.
105 80
94,
50,80
6885
8175

42 do.
3o⁄₈ do. L.-VII. Em.
32 do.
1L. Em.
30 do.
L. Em.
3⁄₁₀ Ergänzungsnetz
4½⁄. Prag=Duxer
30⁄₁₀ Raab=Oedenburger
4⁄₁₀ Rudolf=Salzkammergut
5⁄₀ Ungar.=Galiziſche
4⁄lo Voralberger
40⁄₈ Berner Jura ſtaatl. gar.)
50 Gotthard IV. Serie,
42⁄₈
3³⁄₈ Große Ruſſ. Eiſenbahn
4⁸⁄₁₀ Ruſſ. Südweſt=Oblig.
3⁶⁄ Livorneſer
50⁄₀ Toscaner
Pfandbriefe:
4⁄o Frankf. Hypothekenbank
4⁄l
Hyp. Credit=Ver.
49⁄₈ Südd. Boden=Credit
40⁄₀ Schwediſche Pfandbriefe

101 25
8060
783¾
77.
2.
7705
100
71,90
100,70
81,90
76,10
103.60
103
10230
8055
9105
6790

10125
101, 50
101 35
101 30

Verzinsliche Aulehens=Looſe.
In Proc
34⁄₈₀ Cöln=Mindener Looſe 129,50
49⁄₁₀ Bayeriſche
4%₁₀ Badiſche
40⁄₈ Meininger Prämien=Pfb. 123 20
3%⁄₁₀ Oldenburger.
40⁄₁₀ Oeſter. 1854er
50
1860er

4⁵⁄₈ Raab=Grazer
Unverzinsliche Looſe.
Braunſchweiger
9750.
298,80
Kurheſſiſche.
Oeſter 1864er
28680.
1858er
299 60
Ungariſche
21860
Finnländer
5090
Ansbacher
82,80
Augsburger
28.20,
4060
Bukareſter
2730
Freiburger Frs. 15 Looſe
16,90
Mailänder frs. 10 Looſe
44,50
frs. 45 Looſe
2510
Meiningen fl. 7 Looſe
Neuſchateler
1940.
Schwediſche
2540
Venezianer
Provinzial= und Kommunal=
Obligationen.
4⁄₀ Stadt Darmſtadt

136,50
136,50
131,10
111,75
11870.
99,90

4
42⁄₈
44¹⁄₈
42⁄₈

Mainz von 1883
1884
Offenbach
Worms
Gold=Kurs.

Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold

M. Pf.
16 65
16 16
20 32
4 18

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.