Darmstädter Tagblatt 1886


20. April 1886

[  ][ ]

Wonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. und.
Bringerlohn. Auswärits werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufſchlag

(Jrag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluftrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, jowie auswärts
von allen Annonzen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 20. April.
D.
1886.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Saalbauſtraße von der Riedeſelſtraße bis zur Sandſtraße für Fuhr=
werke
und Reiter bis auf Weiteres geſperrt.
Darmſtadt, den 15. April 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. April 1886.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1850. Korn per Sack
100 Kilo M. 15. -. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 14.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1450.
Darmſtadt, den 16. April 1886.
Großherzogliches Polizeiamt.

Haas.
(394=

neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. April 1886.
Butter per ¼ Kilo M. 105, desgl. in Partien 100 Kilo
M. 90. Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 25. Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1. 50. Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50
Heu per 50 Kilo M. 4..
Darmſtadt, den 16. April 1886.
(394)
Großherzogliches Polizeiamt.

Steinkohlen=Lieferung.

Die Lieferung des Steinkohlenbedarfs der hieſigen ſtädtiſchen Anſtalten und
der Pumpſtation unſeres Waſſerwerks für das Etatsjahr 1886-87 ſoll vergeben
zwerden.
Es wird nur auf Förderkohlen l. Qualität von einer der beſten Zechen
der Ruhr reflectirt, welche direct von der Zeche nur per Bahn je nach Bedarf in
der Zeit von jetzt bis 1. April 11887 in der Weiſe zu liefern ſind, daß längſtens
8 Tage nach erfolgter Beſtellung täglich 2 Doppelwaggons mit Original= Fracht=
brief
eintreffen.
Das Lieferungsquantum kann ſich für die ſtädtiſchen Anſtalten, lieferbar Bahn=
hof
Bahnhof Darmſtadt, auf etwa 18000 Centner und für die Pumpſtation unſe=
res
Waſſerwerks, lieferbar Bahnhof Eberſtadt-Pfungſtadt, auf etwa 9000 Centner
belaufen. Die Hauptlieferung wird vorausſichtlich im Auguſt und September
erfolgen.
Die Lieferung kann im Ganzen, wie auch getrennt für den hieſigen Bedarf
und für den des ſtädtiſchen Waſſerwerks vergeben werden.
Offerten, in welchen der Preis per Doppelwaggon franco Bahnhof Darmſtadt
reſp. Eberſtadt-Pfungſtadt zu ſtellen, auch der Stückegehalt der Kohlen und der
Schlacken und Aſcherückſtand in Procenten anzugeben iſt, wolle man bis längſtens
Samstag den 1. Mai l. 33., Vormittags 11 Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchrift Kohlenlieferung; verſehen, an uns gelangen
laſſen.
Darmſtadt, den 15. April 1886.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Bekanntmachung.
Der Geſellſchaftsvertrag der Actien=
Geſellſchaft Ultramarinfabrik, W. Büch=
ner
zu Pfungſtadt: wurde durch Beſchluß
der Generalverſammlung, d. d. 11. März
d. J3. abgeändert.
Durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
. d. d. 3. April d. J3., wurden zu
Erſatzmännern des Aufſichtsraths auf 5
Jahre erwählt:
1) Herr Profeſſor Dr. Louis Büchner,
2) Herr Kaufmann Wilhelm Langen=
bach
,
8) Herr Rechtsanwalt Schödler,
ſämmtlich zu Darmſtadt.
Darmſtadt, den 15. April 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Lauer.
[(3946

Oeffentliche Aufforderung.
Im Jahre 1850 wanderte der 22 jährige
Schuhmachergeſelle Leonhard Ewald, Sohn
der Barbara Ewald von Roßdorf bei
Darmſtadt, nach Nord=Amerika aus und ſoll
bereits im Jahre 1853 in Eliſabethtown,
Counth Lancaſter, im Staat Pennſyl=
246

(304

[ ][  ][ ]

956
vanien, verſtorben ſein, ohne daß indeß
der Nachweis ſeines Todes erbracht wer=
den
kann.
Die Barbara Ewald iſt im Jahre 1884
mit Hinterlaſſung eines Vermögens von
ca. 5000 Mk. verſtorben und wird daher
ihr Sohn Leonhard Ewald oder ein etwa
von demſelben hinterlaſſener Erbe aufge=
fordert
, ſich um ſo gewiſſer binnen 3 Mo=
naten
unter Vorlegung ſeiner Legitimation
zur Erbſchaftsantretung bei uns zu melden,
als ſonſt der Nachlaß an die aufgetretenen
Seitenerben ausgeliefert werden wird.
Darmſtadt, den 2. April 1886.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt II.
[3287
von Diemar.
Uſinger.

Bekanntmachung.
Die Bau= und Nutzholz=Verſteigerung
vom 12. und 13. d. Mts. iſt genehmigt.
Bürgſcheine können auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 10, errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag: Dienstag den 20.
d. Mts.
Darmſtadt, den 15. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.
Hickler, Beigeordneter. (3947

Mein reich aſſortirtes Lager
in den verſchiedenſten

U6 OUIu,

als:
Ewetschen,
Aepfekschnitz,
Wirney, Mirschen,
Mirabellen,
Damptäpfel,
Brünellen und
Matharinen-Phaumen
erlaube ich mir in empfehlende
Erinnerung zu bringen.

ROrI Landall,

Mathildenplatz.
(3948

Frische
BraudAtAAdHb,
Hiolor Bückinge
empfiehlt
Jurol Rührich.
Hoflieferant.
[3949

LALALzL.

in grösster Auswahl

29 Elisabethenstragse 29.

drosso Partion Rostol - Aussorgemöhnlich billigi (3808

egen den echten Hausſchwamm iſt für Wohnhäuſer, Schulen,
Kirchen ꝛc. nur das rühmlichſt bekannte und vieltauſendfach bewährte
Dr. H. Zerener'ſche Patent=Antimerulion (Gegen=Schwamm) a. d. Chem.
Fabrik Gustuv Sehallehn, Hagdeburg zu verwenden, weil es

allein gleichzeitig giftfrei, geruchlos, feuerſicher, trocken laſſend und
nachhaltig wirkſam iſt, ohne Geſundheit u. Leben, Kleider, Holz und Stein mit=
zuzerſtören
!
In ſchwierigen Fallen wird mit dem flüſſigen auch das trocken doppelt prü=
parirte
(ie Ko. 50 Pfg.), gegen Feuchtigkeit das trocken einfache Antimerulion
Ko. 25 Pfg.) zum Verſtopfen - Jſoliren - Hinterfüllen ꝛc. mitverwandt, um
jede Garantie für den Erfolg übernehmen zu können! Proſpecte ꝛc. gratis.
Obige Preiſe verſtehen ſich franco jeder Bahnſtation nach Orten, wo ſich Nie=
derlagen
nicht befinden. Beträge bis 30 Mark werden nachgenommen. Original=
packung
- Barrels ca. 250 Ko. u. Säcke 50 Ko. - nicht berechnet.
Die Niederlage in Darmſtadt iſt bei Herren
(3950
Gebrüder Vierheller.

Treſter=Zmetſchenbranntmein
wurde mir von einem der erſten Deſtillateure der Alleinverkauf übertragen und
empfehle ich feinſten Zwetſchenbranntwein, per Liter 1 Mk. 50 Pfg., feinſter
Treſterbranntwein 80 Pfg.
C. Hammann, Casingstrasse 23.

Schönſter Glanz auf Wäſche
wird ſelbſt der ungeübten Hand garantirt durch die jedem
acket aufgedruckte einfache Gebrauchsanweiſung der welt=
erühmten

Amerkaulschen Ganz-Hlärke
von Fritz Schulz jun., Leipzig. Preis pro Packet nur 20 Pfg.
Nur ächt, wenn jedes Packet nebigen Globus (Schutzmarke) trägt. Prüfet und
[3952
urtheilet ſelbſt! Ueberall vorrathig.

[ ][  ][ ]

R77

957

Lum Austrich von kussbödon
empfehle ich meinen ſelbſtgefertigten und vorzüglich bewährten Spiritus-
Glanz-Lack in hellgelb, gelbbraun und braun, beim Anſtrich trocknend,
ohne Geruch, wie Oelfarbe deckend, glänzend und gegen Näſſe ſtehend, nur aus
reinem Schellack hergeſtellt, per Krug von 2 Pfund Inhalt M. 2. 40, bei
5 Kr. M. 2. 30, bei 10 Kr. M. 2.20. - Bernsteinlack in den näm=
lichen
Nüancen, raſch trocknend, wie Oelfarbe deckend, ſehr glänzend, per Krug
M. 2.-, bei 5 Kr. M. 1. 90, bei 10 Kr. M. 1.80. - Grundirkarhe
Gleioryd=Okerfarbe) ausgezeichnet bewährter Anſtrich für Treppen, Vor=
plätze
, Küchen, ſowie als Untergrund für Lack, von hoher Deckkraft und größter
Haltbarkeit, beſitzt neben ihrer Billigkeit (60 Pfg. per Pfund) den großen Vor=
zug
bedeutend raſcher als die ſeither gebräuchlichen Oelfarben zu trocknen.
Gefäße werden gratis beigegeben. Ein ſachverſtändiger und zuver=
läſſiger
Anſtreicher kann nachgewieſen werden.
Oelfarben in allen Nüancen, dick und zum Anſtrich fertig, zu
den billigſten Preiſen; bei größerer Abnahme beſonderer Rabatt.
Leinölſirniss, Leinöl, Oker, hell und dunkel, Spiritus, hoch=
gradig
, Schellack. - Parquetwachs, weiß und gelb, in allerbeſter
Waare. - Stahlspähne für Parquetböden.
Pinsel in denkbar größter Auswahl.
Cristiam Schwimm,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſabethenſtraße. (2720

R

für die evangeliſche und katholiſche Gemeinde
empfiehlt zu ſehr billigen Preiſen
Karl Hess, Buchhandlung,
Carlsſtraße 29.
[363
RRrnrrrrrrrrrRrRrrrrrrrrrrrrr
4
4
Elegant. praktisch. dauerhaft.
580
R
N
Hainzer FussboderGanzLaok R
R ve’Ma éy zum Selbstlackiren der Böden in hellgelb, dunkelgelb. F
SuzL
rothbraun u. rehbraun, gut deckend, trocknet gofort hart, R
R fest und geruchlos mit schönem gegen Nässe stehenden Glanz.
N
Haupt Niederlage in Blechflaschen mit obigem Fabrikverschluss in R
1
R Darmstadt bei A. Fischer, grosse Ochsengasse 14.
[3434 N
RRRrrrurxrurrxxxrxxxrxxxrrrn,
Größte u. billigſte Bezugsquelle in
Sonnenſchirmen
von
[2994
F. W. Sohlllter, Carlsstr. 7.
gegenüber dem Gymnaſium.
Habe für die heurige Saiſon ein wirklich groß=
D artiges Lager in Sonnonschirmon &ap En-tout-Cas
angefertigt und erſtaunlich billige Preiſe geſtellt,
daß gewiß niemand meinen Laden unbefriedigt
verläßt. Reparaturen u. Ueberziehen täglich.

Ein gut erhaltener Flügel iſt weg=
E= zugshalber billig abzugeben. (3902

Marienplatz 4.

Frühkartoſtehn

Apfelmein
verſchiedener Jahrgänge
im Ausſchank, in Flaſchen und Ge=
binden
.
WIL. Hleber
Wein= und Apfelweinkelterei,
Mathildenplatz 18. (3052

Hohler Weg 11.

(3953

Ludelnstiaroen
wollener, baumwollener, leinener, ſeidener
. Stoffe empfehle ich giftfreie, einfach
zu behandelnde Farben in 38 hübſchen
Nuancen, in Packeten 10 und 25 Pfg.,
Eierſarben,
ſehr ſchön,
in Packeten 5 und 10 Pfg.
=
G. gummann,
Caſinoſtraße 23. (3954
Zu den bevorſtehenden Feier=
tagen
erlaube ich mir meine
Hohl ſieder lage
der
Mehl=L. Brodfabrik in Hauſen
insbeſondere das Mehl in den
plombirten Ctr.=Säckchen,
ſowie die Sorten
18 und 20 PIg.
per Pfund
neben meiner alleinigen Nieder=
lage
von
hoohfeiner Wiener
Ausstich-Prosshofeo
von anerkannt vorzüglicher Trieb=
kraft
aus der Fabrik von Wast,
in empfehlende Erinnerung zu
bringen.
GoII Landall,
Mathildenplatz 1. (3955

Täglich friſch abgekochten
donméen
von bekannter Güte empfiehlt
I. L. Herwogh,
Kirchſtraße 2. (3956

[ ][  ][ ]

95)

L. B. Mülller.
Schulſtraße 12, (3158
empfiehlt:
2 neue Lohnbücher.
unentbehrlich für jeden Gewerb=
treibenden
, der mit dem Unfall=
V.=Geſetz in Berührung ſteht.
Entworfen von Dr. Gallus.
Heue Bureau-Feder.
Das Beſte, was in Stahlfedern
exiſtirt, unübertroffen an Elaſticität
und Dauerhaftigkeit.

Ausverkau,
in
WucESAIm8

und
VOberRCherstoheh
wegen gänzlicher Aufgabe dieſes
Artikels bedeutend unterm Koſten=
preis
.
e. JGnmann-GImoI,
4 Markt 4. (3645
ESSLIAIUOh
in 9 prachtvollen Nüancen
ä Päckchen 5 und 10 Pf.,
Gotd und Silber

Päckchen 10 Pf.
empfiehlt

Carl Watanger.

(395)
Louiſenplatz 4.

Aechte Waizen-Stärke,
Reis=Stärke,
Alanz-Stärke,
Aechie Hernseite, gelb u. weiß,
Soda, Waschpulver, engliſches,
Bleichsoda, Boraz,
Panzmaholz und Seifenwurzel,
Gallseife und Veneilanische Selle.
Ferner:
Stoſl=Parben zum Selbſtfärben
aller Stoffe in allen Nuancen
empfiehlt
FrIoſ. Ochaofor,
(3958
Ludwigsplatz 7.

B77
AG-dy
roh, gobrannt & candirt,
empfehlen in anerkannt vorzüg=
lichen
Qualitäten in großer
Auswahl zu mäßigen Preiſen.
Oostetn édeho11
am Ludwigsplatz. (2504
Bernslein.
ſowie
Spir Aus-Fussboden.
Ganzlaok,
eigene Fabrikation, in verſchiedenen
Farben, unter Garantie der Halt=
barkeit
und raſchen Trocknens,
Leinöl, Leiölfiruiss,
Sohellaok,
alle Sorten trockene und in Oel
geriebene
Warbem,
La0ke, Pinsel
in großer Auswahl,
Parquetachs und
Stahlspähne
empfehlen bei beſter Qualität zu
billigſt geſtellten Preiſen
voorg zoolg & C0.,
Louiſenſtraße 10. (3303
NoulsGhGl do6l
in ¼ und ¼⁄, Flaſchen, von vorzüglicher
Qualität billigſt.
C. HammanD,
Caſinoſtraße 23. (3959.
dommer-Manascſuns,
Spezialität.
Hiegenloder-Handschuhe,
anerkannt beſtes Fabrikat.
ReNL. okert
(3960
Handſchuhfabrik,
Ludwigsstrasse.

Bei gegenwärtiger Verbrauchszeit er=
laube
ich mir auf
G. C. Hisgens

als das geeignetſte Anſtreichmatertal für
Fußböden ꝛc. aufmerkſam zu machen. Die
Vorzüge desſelben ſind in ihrer Vereinig=
ung
unerreicht, und der außerordentliche
Erfolg, deſſen ſich dieſes Fabrikat ſeit
Jahren erfreut, läßt alle gegentheiligen
Beſtrebungen der Concurrenz wirkungslos.
Man achte gefälligſt auf Originalverſchluß
Schutzmarke und den Namenszug
G. C. Hisgen,
(3644
auf dem Etiquett.
Eustav Struve,
Danpl-Laok- und Farhonnerk,
Gösanitz-Lelpziſe,
allein privilegirte Fabrik von G. C. Hisgens
Deutſchem Oelglanzlack.
Der Deutſche Oelglanzlack iſt in
Blechflaſchen von 1, 2½ u. 5 Kilo allein
ächt ſtets vorräthig bei

Hoh. Eisgen, Frankfurt a. M.
Hauptdepoſitär für Frankfurt a. M.,
Provinz Heſſen=Naſſau und Groß=
herzogthum
Heſſen; in Darmſtadt
bei den Herren: A. Castritius,
Mühlſtr. 20, Emanuel Fuld, Kirch=
ſtraße
1, C. P. Poth, Bleichſtr.
M. 2.50 pr. Ko. inel. neuer Blechflaſche.

Billige
Sebuhvaarem.
Eine Partie Damenlederzugſtiefel
M. 4. 70.
M. 4. 50.
Für Confirmanden
Herrenſtiefletten, haltb. Waare, 6. 50,
M. 4. 30
Knabenſtulpſtiefel
1. 80,
Straminſchuhe, ringsbeſetzt
alle übrigen Schuhwaaren ſehr billig.
L. Leilmann,
Schulſtraße 6. (3961

[ ][  ][ ]

unſere enormen Vorräthe in
Hamtelets umd
Tmhämgem
zu verringern, verkaufen wir jetzt ſchon zu erheb=
lich
reducirten Preiſen. Man findet bei uns:
Frachtvolle Mantelets in neueſter
Façon u. aus ſolidem Stoff, reich mit Wollſpitzen
garnirt von M. 12.- an ſſeitheriger Preis 15
bis 16 M.)
Ebenſo größte Auswahl in beſſeren und
den feinſten Sachen zu merklich ermäßigten
Preiſen.
(3706
Jebrüder Hel,
Ludwigsplatz,

Meine vorzüglichen jreingehal=
tenen

EEUAN

in Flaſchen und Gebinden, em=
pfehle
billigſt.
J. Hammann,
Caſinoſtraße 23.
(3962
Für Geometer.
Aelterer Compenſationstheodolit
wird preiswerth abgeben. Näheres in der
Expedition.
[3764

D.

übertrifft jeden bis jetzt bekannten Fuß=
bodenlack
an Haltbarkeit, ſchnellem Trocknen
und elegantem Ausſehen.- Der geſetzlich
geſchützte O. Fritze's Bernſtein=Oel=
Lack hat überraſchend ſchnellen Eingang
gefunden und iſt nicht zu verwechſeln mit
billiger angebotenen minderwerthigen Bern=
ſteinlacken
.
Der Lack wird in 6 Nüanen ſtrich=
fertig
geliefert und ſtehen Muſter zu
Dienſten.
Alleinige Niederlage bei
Louis Hein Haohk.,
(Weiss & Egenolk),
Ludwigsſtraße 18,
in Bessungen bei
(3641
Aug. Harburg.

959
00000000000000
Erlaube mir auf bevorſtehende Feier=
tage
meine Niederlage
Ueberrheiner Weine
in Flaſchen und Gebinden
zu folgenden Preiſen in empfehlende Er=
innerung
zu bringen.
Gaualgesheimer 50 Pf.
O
2

5
Hiersteiner
70

Büdosheimer
90
5
ſowie einen vorzügl.
2
Ingelb. Rothwein M. I.
Hochachtungsvoll
Eelene Venuleth,
11 Gardiſtenſtraße I. (3899

Feinſtes
en S. Roſenheim'ſchen Lokale.
RGSUmOn
der
Mehl=L. Brodfabrik in Hauſen
ohl,
in plombirten Säckchen von 12½ Pfund
netto M. 2. 70.
blüthenweiß, vorzüg=
M
liche Backart,
0. MalsCralGIlg,
per Pfund 22 Pfg., bei 10 Pfd.
vorzügliches Backmehl,
20 Pfg.
per ½ Kilo 20 Pfg.
ſelreldeProsshete,
täglich friſch,
empfiehlt
(3759
Emalet Fuld.
Bleichſtraße. (3699
Aepfelwein,
Meine direct vom Producenten aus
Ungarn bezogenen ächten
von vorzüglicher Qualität und
4
garantirt rein,
Vearischen Weins
bringe hiermit in empfehlende Erinnerung. beſonders zu Bowlen geeignet,
Villanger, roth, Fl. M. 1. 20, ſempfehlen
Preßburger
I.
Adelsberger
= 1.40. Lovstem adanoll
Erlauer
1.50,
am Ludwigsplatz. (3963
Ruſter, ſüß
1.40,
Tokayer,
1. 65,
100
Tokayer,
2. 40,
dugotropteh,
Bei Abnahme von 10 Flaſchen Rabatt.
In Gebinden bedeutend billiger.
(Kräutermagenbitter
Für Flaſchen werden 10 Pf. gerechnet
mit Malagawein)
und ſind ineluſibe obiger Preiſe. (3760 unübertroffen in ſicherem Erfolge bei allen
Friedrich Wost, Funktionsſtörungen des Magens.
Empfohlen von den höchſten medizini=
Beſſ. Carlsſtraße 5.
ſchen Autoritäten.
3
(3654
Zu haben bei
Gute Gartenerde,
Rheinſtraße
fl. L. Hriogk,
kann abgefahren werden Dieburgerſtr. 13.
17.
247

billiger.

RGGMOhk
G. L. roIu,

[ ][  ][ ]

iſt eröffnet und bietet die
reichste Auswahl
(3964
neueſter und billigſter Artikel, zu deren Beſuch ich ergebenſt
einlade.

Conditor.

Ocherers Cropfen,
Geſundheits=Liqueur erſter Güte,
Fl. M. 2.- Fl. M. 1.20,
Feinsten GetreideEſimmel
per Literflaſche M. 1.20,
Eohten dentschen CO6l46
per Literflaſche M. 1.50
empfiehlt
Carl Watuingor,
Louiſenplatz 4. (3965

Großes Schuhwaarenlager
11 Holzſtraße 11.
Herrenzugſtiefel von M. 6.60 an,
Herrenſchaftenſtiefel 6. 50
Herrenpromenadeſchuhe 6.

Damenknopfſtiefel
7. 80
Damenzugſtiefel
4. 80
Damenpeluchepantoffeln 2.80
Knaben= Conſirmanden=
ſtiefel

5.

Mädchen= Conſirmanden=
ſtiefel

4. 80
ſowie alle Arten von Schuhwaaren in ver=
ſchiedenen
Lederſorten von den einfachſten
bis zu den feinſten in ſolider dauerhafter
Waare zu den billigſten Preiſen empfiehlt
8.
I. Ph. Kahr.
Rhoinhessische Woino
per Flaſche 45 Pf. 60 Pf., 70 Pf.,
1 Mark, 1 Mk. 50 Pf., 2 Mark.
Bei Abnahme von 10 Flaſchen ent=
prechend
billiger.
[3296
P. Hlein, Lautenſchlägerſtr. 4.

Mottengeist,
Mottenpulver,
Naphtalin,
Ausettenpulver,
Campher
empfehlen billigſt
floorg liobig & Co.,
Louiſenſtraße 10. (3305

bei

per Stück 15 Pfo.
G. I. Hrrogk,

Rheinſtraße 17.

ESSTIAwoU,
giſtfrei,
in vielen ſchönen Nüancen und in Packet=
chen
zu 5 und 10 Pf. bei
Lobotein & Scholl,
am Ludwigsplatz.
(3966

WBlasenkrankheiton
lauch Bettn., Stein ꝛc.) Geſchlechtskr. Schwä=
che
, Impotenz, Frauenkraukh. ꝛc., ſelbſt in
den verzw. Fällen, heilt ſicher in kurzer Zeit,
Proſp. gratts. - F. C. Bauer, Specialiſt.
Basol=Binningen (Schweizl.
[1658

AA
Die anerkannt vorzüglichen
Mehle der Mehl= und Brod=
fabrik
in Hauſen von 16 bis
24 Pf. das Pfund, letzteres auch
in den ſo beliebten ¹⁄ Centner=
Säckchen zu M. 2.70 bringen
in empfehlende Erinnerung
uObstem adohol
am Ludwigsplatz. (3967

Hacarohl,
ächt italien. und franzöſiſche,
per Pfund 27, 30, 40 u. 50 Pf.,
Eiergemüſe=Nudeln,
extrafein,
Türkiſche Zwetſchen,
ſper Pfd. 15, 20, 25, 30 und 35 Pfg=,
Bordeaux-Puaumen,
Edelbirnen, Kirschen,
Hirabellem,
Dampfäpſel,
Feinſtes Blüthenmehl
per Pfd. 22 und 24 Pfg.,
Rochmehl
per Pfund 18 und 20 Pfg., bei 5 und
10 Pfd. billiger, empfiehlt
v. Aammah,
Caſinoſtraße 23. (396,

Empfehle meine reingehaltenen
4
84 8)
PenAt,
In
auf die Feiertage beſtens.
Flaſchen 45, 60 und 70 Pfg.
ohne Glas, in Gebinden entſpre=
chend
billiger.
I. Hohel,
zum rothen Löwen'.

ſEin Pianino (Pr. 300 M.), ſowie ein
lack. Glasſchrank zu verk. Kiesſt.72.

713) Kiesſtraße 18 zwei Wohnungen
zu vermiethen.
1444) Neckarſtr. 24 oberer Stock,
6 Zimmer, Küche u. allem Zubehör an=
derweit
zu vermiethen.

1.

[ ][  ][ ]

2110) Schulſtraße 8, 2 Treppen,
4 große Zim., Küche, 2 Dachkammern ꝛc.,
hr. 1. oder 15. Mai preiswürdig an
- 2 Damen zu vermiethen.
2190) Victoriaſtr. 59 Hochparterre
line ſchöne Wohnung von 4 Zimmern,
Küche und Zubehör per 1. Juni c. preis=
würdig
an eine ruhige Familie zu verm.
Näh. Aliceſtr. 23 Parterre links, Nachm.
5476) Liebigſtraße 15
. Stock, beſtehend aus fünf geräumigen
Zimmern, großem Salon mit Balkon,
Küche, Keller, Magd= und Bodenkammer,
Waſſerleitung, Mitgebrauch von Waſch=
lüche
und Bleichplatz
oder
2. Stock mit 7 Zimmern und allem
¾. Zugehör. Auf Wunſch können vom zwei=
E ten Stock noch 2-3 Zimmer zum erſten
44 Stock gegeben werden.
Näheres parterre rechts.
2675) Beſſunger Herrngartenſtr. 15
er 2. Stock nebſt zwei Zimmern im Dach=
E5tock mit Zubehör zu vermiethen und bis
Juni zu beziehen.
55 2912) Lauteſchlägerſtraße 17. I. St.,
2 Zimmer, Küche nebſt Zubehör an 1
bis 2 Perſonen.
3057) Steinſtraße 85 ſchöne Zim=
xier
nebſt Zubehör, 2 Treppen hoch.-
Näheres parterre.
3133) Ecke der Hügel= und
e Zimmerſtraße eine Manſarde=
Wohnung, beſtehend aus 2 Zim=
)mern, Kammer und Küche mit
2 Waſſerleitung, an eine einzelne
gel Dame per 1. Juli zu vermiethen.
G4
Näheres in der Exped. d. Bl.
L4.

2½
23

5555) Ernſt=Ludwigsſtraße 10 eine
Wohnung, 3 Zimmer u. Zugehör, zu
59360 Mk. zu vermiethen. Näheres bei M.
6RBölling, Ernſt=Ludwigsſtr. 12.
3453) Wendelſtadtſtr. 24. am Vl=
02
ugl helmsplatz, die Beletage, enthaltend 7 Zim=
ſlcmer
nebſt Zubehör, per 1. Juli c. preis=

würdig zu vermiethen. Näh. Aliceſtr. 23
Jharterre links, Nachmittags.
3656) Rheinſtr. Beletage, 6 Zimm.,
per Anfang Juli, event. auch früher,
145
4
4 zu vermiethen. Näher. i. d. Exped.

3657) Beſſunger Holzftr. 54 eine
Wohnung an eine ruhige Familie zu verm.
1

3716) Lauteſchlägerſtraße 7
eine freundliche Manſarde=Wohnung
von drei Zimmern, Küche, Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche, mit
Waſſerleitung zu vermiethen u. bald
beziehbar.

140)

3770) Riedeſelſtraße 55 die Vel=
Stage mit 8 Zimmern, Küche ꝛc., ſowi=
de
Parterre=Wohnung mit 8 Zimmern
Eüche ꝛc., per 1. Aug. zu vermiethen.
3971) Marktſtraße 8 zwei Zimmer,
Kabinet, Küche für 1-2 Perſonen.

R 1
3972) Dieburgerſtraße 69 die neu
hergerichtete Parterre=Wohnung mit ſepa=
ratem
Eingang von der Straße, 7 Zim=
mer
und allem Zubehör, ſogleich zu be=
ziehen
. Näheres daſelbſt.
3973) Eliſabethenſtraße 36 eine
kleine Wohnung mit vollſtändigem Zibe=
hör
vom 15. Juli an zu beziehen.
Preis 310 M.
3974) Nieder=Ramſtädterſtraße 1
iſt der 2. Stock zu vermiethen.
r..er. Ge.
Cee.

961

L300n, Kaganne elo.
8
2.

Aleuer badon
mit Wohnung zu vermiethen.
Franz Gaydoul.

p

2246) Friedrichſtr. 22, 3. St.,
2 Zimmer, möbl., auf Wunſch auch
unmöblirt, an einen ledigen Herrn
zu vermiethen.

W) Whelklahe N. bnlahdl.
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3565) Mathildenplatz 3. 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer.
3975) Steinſtr. 21 parterre 2 gut
möblirte Zimmer.
inrn
.

Ich nehme meine ärztliche
Praxis wieder auf.
Sprechſtunden nur von
2 4 Uhr.
(3928
Mo
WL. RaHlOk,
pract. Arzt,
Hölgesſtr. 16, parterre.

Ialionischer Unterricht:
Grammatik, Leſen von Schriftſtellern
und Converſation
ertheilt
Emma Hanm,
Wilhelminenſtraße 3. (3576

Gavuri,
Foraluhton
werden überall eincaſſirt.
(3038
J. C. Mess,Einkaſſirungsbureau,
Darmſtadt, Schulſtraße I.

L. Röder Wwe.
Couvertſtepperin, wohnt Ecke der
Hügel= u. Zimmerſtr. 11. (3677

3675) Gegen doppelte hypothekariſche
Sicherheit ſind per 1. Juli d. J.
30- 40,000 Mark
ganz oder getrennt auszuleihen. Offerten
unter A. L. an die Expedition.
pazzen.
Ein
rer.

ootor-Hior, ostor-Hason
von Chocolade, Zucker & Biscuit,
9otorHörbchon la Hahart
von den billigſten bis zu den feinſten empfiehlt in größter
Auswahl

Pr. Eohberg,

Rheinſtraße 16.

(3977

EunſturreinzLutterte.
Wir machen hierdurch bekannt, daß die Gewinne unſerer Lotterie, Dienstag
den 20., Mittwoch den 21., Donnerstag den 22. und Samstag den 24. l. Mts.,
jedesmal Nachmittags von 2 Uhr bis 6 Uhr, im Großh. Reſidenzſchloſſe (früheres
Hauptſtaatskaſſelokal) gegen Abgabe der betr. Looſe in Empfang genommen werden
können.
Ziehungsliſten ſind bei den bekannten Looſeverkaufsſtellen, ſowie in der Expe=
dition
des Darmſtädter Tagblatts zu haben.
Der Vorſtand des Kunſtvereins. 6978

[ ][  ][ ]

K7
962
Auourutmontaohod OGlbort
Muſtk-Vereins.
Charfreitig den 23. April 1886,
Abends 7 Uhr,
m derStadtAirche.

Uin deoutsches Requiem
nach Worten der heiligen Schrift für Solt, Chor und Orcheſter
von
Johannes Brahms,
unter Leitung von Herrn Hofmuſikdirector C. A. Mangold, unter
gütiger Mitwirkung von Frau Lydia Holm aus Frankfurt und
Herrn Kammerſänger Eduard Fessler von hier, ſowie von der
Grossherzoglichen Hofmusik.
Eintrittskarten: a) für die Sperrſitze auf der Emporhühne zu 3 Mk.,
b) Perſonenkarten für die anderen Räume zu 1 Mkl. 75 Pfg., o) Familienkarten
für 3 Perſonen zu 4 Mk., d) Schülerkarten zu 80 Pfg., ſowie Programme zu
10 Pfg., ſind zu haben in den Buch= und Muſikalien Handlungen von Bergſträßer,
Klingelhöffer, Thies, Bölling, ſowie bei Herrn Kaufmann, Steingäſſer ſvor=
mals
Kühn), gegenüber der Stadtkirche. Zu der am Donnerstag um 7 Uhr
ſtattfindenden Hauptprobe ſind an denſelben Stellen Karten zu 1 Mk. zu erhalten.
Bekanntmachung.
Wir benachrichtigen die Intereſſenten unſeres Bezirks, daß nach einer Ver=
fügung
des Schatzamts zu Waſhington vom 6. Februar l. J3. in Zukunft
Waarenſendungen im Werthe von weniger als 50 Dollars ohne Vor=
legung
einer legaliſirten Faktura nach den Vereinigten Staaten von Nord=
amerika
dann zugelaſſen werden ſollen, wenn die Zollbehörde davon überzeugt
iſt, daß der Importeur im guten Glauben gehandelt hat, und daß die Einfuhr=
waaren
nicht abſichtlich getheilt worden ſind, um die Vorſchriften in Betreff der
Legaliſirung der Fakturen zu umgehen.
Auch iſt die Nachricht hierher gelangt, daß für die Beglaubigung der Fak=
turen
bei Sendungen im Werthe von 50 bis 100 Dollars eine Herabſetzung der
Konſulatsgebühren auf 50 Cts. in Ausſicht genommen ſei.
Darmſtadt, den 14. April 1886.
Großherzogliche Handelskammer Darmſtadt.
Merck.
(3980
Dr. Kahlert.

Die Comablurienten
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums zu Darmſtadt von Oſtern 1885 werden von
einem Commilitonen freundlichſt eingeladen, ſich zu einer gemüthlichen Zuſammen=
kunft

am 27. d., Abends 8½ Uhr o. t.,
im Saale der Reſtauration Markwortu einzufinden.
(3981

Heine Husikaben Handlung
befindet ſich von heute an
10 Urust-Luduigsstrasse 10.
Darmſtadt, 20. April 1886.

Feinſte lebendfriſche
Rheinſalm,
im Ausſchnitt billigſt.
Seezungen 1 Hk. 30 Pl.
Cabliau
70
Schellfscke,
40
Rheinhechte, ungeputzt, 70.
d0.
geputzt, 80
Schollen,
35
Bärsche
40
Grüne Häringe
20
ſonäss. Stookſisahe 25
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. (3983

3984) Ein älteres Müdchen, von der
Herrſchaft empf., ſucht auf Oſtern Stelle
durch Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.

3985) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Mauerſtr. 28, 2. St.

3910) Ein gebild. Mädchen, welches
bürgerlich kochen kann und im Kleider=
machen
geübt iſt, ſucht Stelle als Stütze
der Hausfrau oder als feineres Zimmer=
mädchen
.
Näheres Mathildenplatz 19, 3 Stiegen.
E
E
3986) Ein Mädchen, welches bürger=
lich
kochen kann und gute Zeugn. beſitzt,
ſucht ſof. Stelle. K. Gluske, Stellen=
bureau
, Caſinoſtr. 14.
3987) Ein gut empfohlener, junger
Mann, 21 J., militärfrei, ſucht Stellung
als angehender Gärtner oder auch Haus=
diener
mit beſcheidenen Anſprüchen. Näh.
Landwehrſtraße 21, Darmſtadt.

Fleißige Frauen
auf leichte, lohnende und dauernde Accord=
arbeit
geſucht.
Aug. Mohlstadt & Co.,
Beſſungen.
(3793
3920) Dienſtſuchende Müdchen aller
Branchen erhalten gute Stellen u. bil=
lige
Wohnung durch Schug'sStellen=
bureau
in Wiesbaden, Hochſtätte 6.
3988) Ein Mädchen wird für den
Haushalt einer älteren Dame jetzt geſucht.
Der ſEintritt erſt zwiſchen Oſtern und
Pfingſten. Näheres in der Expedition.
2697) Ein auch zwei brave Jungen
in die Lehre geſucht gegen Lohn.
W. Gelfius, Spenglermeiſter

H. Bölluy.

[ ][  ][ ]

963

3989) Sohn achtbarer Eltern mit gu=
ter
Schulbildung wird als Kellnerlehr=
ling
geſucht. Desgleichen ein Mädchen,
welches das Kochen erlernen will und ein
Hausmüdchen per ſofort.
Saalbau Darmſtadt.
3990) Ein ſolider, fleißiger Haus.
burſche ſofort geſucht.
Moriz Nathan, Lederhandlung.
3991) Zwei tüchtige Schreiner und
zwei Schreinerlehrlinge per ſofort ge=
ſucht
.
J. Schröder, Heinrichſtr. 59.
3992) Ein Schreiner geſucht.
Klappacherſtr. 66, Beſſungen.
65
F
Diener.
Geſucht zu alsbaldigem Eintritt ein
unverheiratheter, gewandter und zuver=
läſſiger
Diener. Nur ſolche, die beſte
Zeugniſſe aufzuweiſen haben, wollen ſich
melden i. d. Exped. d. Bl.
3330) 1 Lehrling kann eintreten bei
J. Schäfer, Spenglermeiſter.
3922) Einen Lehrling ſucht
Georg Selbel, Uhrmacher.

M77
Hausfrauen Yerein.
Prämien für Dienſtboten.
Nach Beſchluß der General=Verſammlung vom 29. März d. Js. kann, wie in
früheren Jahren der feſtgeſetzte Betrag in verſchiedenen Summen an brabe, wenig=
ſtens
3 Jahre in demſelben Dienſtverhältniſſe ſtehende Dienſtboten derjenigen
Mitglieder, welche im Jahre 1884 gemäß des 87 Waaren aus dem
Verein bezogen haben, vertheilt werden.
Diejenigen Dienſtboten, welche in dem Jahre 1882 Prämien erhalten haben,
können ſich ebenfalls melden; die 1883, 1884 und 1885 Prämiirten ſind aus=
geſchloſſen
.
Anmeldungen zu Prämien ſind zu den gewöhnlichen Stunden im Vereins=
locale
eutgegenzunehmen und ſorgfältig ausgefüllt bis längſtens 25. April daſelbſt
einzureichen. Spätere Anmeldungen können nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 13. April 1886.
Der Vorstand.
(3727
14
BRTUUEUSURAnanshautoten

beginnt im Inſtitute der Engliſchen Fräulein am 4. Mai. Anmeldungen werden
entgegengenommen Waldſtraße 35.
Die Vorsteherin.

[3995

3739) Einen Lehrling ſucht
K. Arheilger, Kunſt= u. Handelsgärtner.
3607) Einen Lehrling ſucht
A. Graulich, Hofipengler.
3333) Einen Lehrling ſucht
Otto Momberger, Spenglermſtr.
5
Fe=
9.
L8hr söllsEesnah.
Für einen jungen Mann aus guter
Familie wird in einem gut geleiteten Ge=
chäft
, einerlei welcher Branche, für die
Dauer von 1½ Jahr eine Lehrſtelle zur
gründlichen Erlernung der Comptoirwiſſen=
ſchaften
und Buchführung geſucht.
Freo.=Offerten unt. 8. bef. die Exped.
p. .
ped.
Die amtliche
Gewimmliste
des Kunſtvereins iſt in der Expedition
d. Bl. zu haben.
Ein großer, ſchwarzer Hund
E
mit gelben Beinen iſt mir zu=
Egelaufen. Derſelbe muß binnen
8 Tagen gegen Erſtattung des Futtergeldes
und der Inſeratgebühren abgeholt werden,
andernfalls er verkauft wird. Näh. Exp
In einer bürgerlichen und geachteten
79 Familie werden von Geſchwiſtern
zwei unmöblirte Zimmer,
nebſt Peuſion geſucht. Offerten unter
C. 396 an die Exped. d. Bl. (3994
(Fin bis zwei Schülerinnen finden gute
L, Penſion. Offerten A. B. an die
Expedition d. Blattes.
(3903

2 cn dem von mir ſeit einer Reihe von Jahren ertheilten und nach beſtimmter
9
Methode geordneten Privatunterricht können noch einige Kinder, die eine
44 Schule micht beſuchen und doch den Vorzug gemeinſchaftlichen Unterrichts
genießen ſollen, ſich betheiligen und zwar: Knaben für die drei erſten
Schuljahre, Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahre. Der Unterricht beginnt
Dienstag den 4. Mai.
Näheres zu erfragen: Stelnstragse 6.
3783
L. Bemder.
5) Schüler können in einer ruhigen ge=
( bildeten Familie gute Penſion, auf
Verlangen auch Nachhülfe erhalten.
Nah. Niederramſtädterſtr. 26 part. (3405 Jollluvuull vovi
Möbl. Wohnung und Peuſion, h Kupfor, Silber & Gold
Mitte der Stadt, für 1-2 Herren.
von
Näheres i. d. Exped. d. Bl. (3032

Höbel,
Kleider=, Weißzeugſchränke, Kommo=
den
, Küchenſchranke, Bettſtellen, Tiſche
ſowie ganze Ausſtattungen ſehr preis=
würdig
.
[2672
H. Sohulz, Jouisonstr. 22.

in Eberstadt
wird ein kleineres Haus zu miethen evt.
zu kaufen geſucht. Auskunft bei Küfer
Ackermann daſelbſt.
(3996
Teberſetzungen aus allen und in all,
Lo germaniſchen, romauiſchen und
flaviſchen Sprachen werden korrekt,
und raſch gefertigt. Näheres zub
I. R. 5353 an die Exped. (3674
Och ſuche für meinen 9jährigen Sohn
19 einen geprüften Lehrer für der
Unterricht der Sexta des Gymnaſiums.
Näheres Aliceſtraße 17. 2 Tr. hoch, Vor=
(3997
mittags von 9 bis 1 Uhr.

Ch. Adt. Eupierberg &a Cie.,
Maiuz,
4 empfiehlt
168½
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug. Mar=
burg
, Beſſung. Carlsſtraße.
C
E
(Veſucht eine Wohnung von 2-3 Zim=
C) mern, Küche, im Hinterhaus oder
Manſarde, ſofort. Offerten unter L. M.
in der Exped. d. Bl. abzugeben. (3998
Dwei Schüler finden gute Penſion
O in einer gebildeten Familie.
Zu erfragen Expedition.
(3999
(ie Adreſſe des gub H. J. 3687
L= um ein Darlehen nachſuchenden
Mannes iſt in der Exp. zu erfr. (4000

7½
Dr. hönse,

prakt.u. Spec. Arzt ſ.Raut-Frauon-
und Unterlehskrankheiton ete.
5 Frunkfurt u. Ar.) Btſſtatrasae 22. kr.
Lmizt. Prof. Kioordy, zuuw. brieh.

2944) Eine Frau empfiehlt ſich im
An- und Auskleiden von Todten.
Mühlſtr. 18, Seitenbbu rechts, 1 Treppe=
248

[ ][  ][ ]

964

Na 77

Politiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 20. April.
Deutſches Aeich. S. M. der Kaiſer empfing am 18. den mit
Familie von Petersburg zurückgekehrten deutſchen Botſchafter am
ruſſiſchen Hofe, General v. Schweinitz, und unterhielt ſich längere
Zeit mit ihm. Der Botſchafter hatte bereits zwei Beſprechungen
mit dem Reichskanzler Fürſten Bismarck.
Das Befinden des deutſchen Kronprinzen wird fortdauernd als
zufriedenſtellend bezeichnet.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck begibt ſich im Laufe dieſer
Woche nach Friedrichsruhe und wird daſelbſt bis zum Wiederbeginn
der parlamentariſchen Kampagne verbleiben.
Eine Verfügung des Miniſters des Innern, betreffend das
Verhalten der Behoͤrden bei Arbeitseinſtellungen, betont, daß die
Polizei der geſetzlichen Koalitionsfreiheit nicht hinderlich ſein, doch
ſtrenge darauf achten ſoll, daß der Lohnkampf ausſchließlich auf
freundlichem Wege mit geſetzlichen Waffen ausgetragen werde. Be=
ſondere
Ueberwachung ſoll den Streiks gewidmet werden, welche
durch ſozialdemokratiſche Agitation angezettelt ſind.
Im Diätenprozeß des Fiskus gegen den früheren Reichstags=
abgeordneten
Langhoff verurteilte das Berliner Kammergericht den
Beklagten zur Herauszahlung von 1500 M. empfangener Fraktions=
diäten
, weil Artikel 32 der Verfaſſung nach ſeiner Entſtehung und
nach der übereinſtimmenden Anſicht der überwiegenden Anzahl der
Staatsrechtslehrer ein abſolutes Verbotsgeſetz enthalte und die be=
zügliche
Beſtimmung des allgemeinen Landrechts ſich auch auf Hand=
lungen
gegen reichsrechtliche Verbotsgeſetze beziehe.
Einer Mitteilung aus München zufolge hatte Kabinettsſekretär
v. Schneider, welcher von Hohenſchwangau gekommen war, am
15. eine Unterredung mit Miniſter Frhrn. v. Lutz. Wie aus guter
Quelle verlautet, hat ſich der König bereit erklärt von weiteren
Bauten abzuſehen und ſoll von dem Familienrat des Königl. Hauſes
daraufhin der Beſchluß gefaßt worden ſein, die Verhältniſſe der
Kabinettskaſſe zu ordnen. Kabinettsſekretär v. Schneider iſt bereits
wieder nach Hohenſchwangau abgereiſt.
Die bahriſche Abgeordnetenkammer beendete am 17. die Einzel=
beratung
des Flurbereinigungsgeſetzes nach Einfügung eines Zuſatz=
artikels
48a für die Pfalz und fonſtigen unbedeutenden Aenderungen
und nahm das ganze Geſetz mit 120 gegen 18 Stimmen an.
Das Hamburger Abkommen zwiſchen den weſtfäliſchen Kohlen=
zechen
, den Eiſenbahnverwaltungen und den Nordſee=Küſtenplätzen
hat eine Erweiterung erfahren, die nun auch die Gefahr beſeitigt,
daß der Norddeutſche Lloyd ſeinen Heizbedarf aus England bezieht.
Er konnte bisher die Schiffskohle für ſeine eigenen Schiffe nicht
zum Tarif für Exportkohle (45 M.) erhalten, ſondern mußte für
jene Bunkerkohle 50 M. Fracht per Tonne bezahlen. Die Verein=
barung
geht nun dahin, daß die Bahnfracht auf 48 M. ermäßigt
wird, daß die Zechen 1 M. im Preis herabgehen und der Llohd
demnach den Reſt der Differenz mit 1 M. mehr aufzuwenden ſich
entſchließt.
Heſterreich=Angarn. Die Reiſe des Kaiſers Franz Joſef nach
München ſoll, wie verſichert wird, mit ſpeziell bahriſchen Angelegen=
heiten
nicht in Verbindung geſtanden und nur dem Beſuche der
Erzherzogin Giſela gegolten haben.
Das Wiener Fremdenblatt erklärt officiös, die Berufung der
gemeinſamen Nationalverſammlung nach Sofia widerſpreche dem
durch die Mächte feſtgeſtellten dualiſtiſchen Syſtem.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus hat die Landſturmvorlage
mit 178 gegen 88 Stimmen in dritter Leſung angenommen: Ver=
ſchiedene
Anträge, welche eine Erleichterung für die Landſturm=
pflichtigen
bezweckten, wurden abgelehnt, dagegen fand ein Zuſatz=
antrag
des Abg. Pickert, wonach die zur Ergänzung des Heeres
und der Landwehr herangezogenen Landwehrmänner nach Beendig=
ung
eines Krieges ſofort zu entlaſſen ſind, einſtimmige Annahme.
Wie der Neuen Fr. Preſſel aus Lemberg gemeldet wird, hat
Fürſt Adam Sapieha im Namen der galiziſchen Landwirthſchafts=
geſellſchaft
einen Aufruf erlaſſen, in welchem er unter Hinweis auf
die bevorſtehende Enteignung polniſcher Grundbeſitzer in Preußen
die Gründung eines Vereins empfiehlt, mit der Auſgabe, die Ver=
äußerung
großer verſchuldeter Grundcomplexe in Galizien an Nicht=
polen
im ontereſſe der nationalen Sache zu verhüten. Die Sub=
ſcription
auf Stammantheile von 100 Gulden iſt bereits eröffnet.
Infolge des Auftretens der Cholera in Brindiſi werden die
Provenienzen aus ſämtlichen italieniſchen Häfen am Adriatiſchen
Meer einer ſiebentägigen Obſervations=Quarantäne unterworfen.
Rranſtreich. Nach kurzer Debatte iſt in der Sitzung der Depu=
tiertenkammer
am 17. die deutſch=franzöſiſche Konvention betreffend
die Grenzabſteckung in den weſtafrikaniſchen Gebieten genehmigt
worden.

Der Ausſchuß der Deputiertenkammer für Zollangelegenheiten
beſchloß: Erhöhung des Eingangszolles von Getreide auf 5 Fr.,
wenn das Getreide den Preis von 25 Fr. erreicht hat, dagegen An=
ſetzung
des Eingangszolles auf 3 Fr., wenn der Preis von 25 auf
28 Fr. geſtiegen iſt, und Aufhebung des Eingangszolles, wenn der
Preis 28 Fr. überſteigen wird.

Engkand. Das Unterhaus nahm am 16. nach mehrſtündiger
Debatte die Anträge der Regierung zum Einnahmebudget ohne Ab=
ſtimmung
in erſter Leſung an. Am 17. ſagte Gladſtone im Unter=
haus
über die Landankaufsbill, dieſelbe ſoll gleichzeitig mit der
iriſchen Verwaltungsbill in Kraft treten. Die Dubliner Legislatur
ſoll eine Körperſchaft ernennen, welche mit der Staatsbehörde über
al pari auszugebender Konſols verhandelt. Die Verkaufsoption ſoll
nur dem unmittelbaren Grundeigentümer zuſtehen, der zwanzigjäh=
rige
Betrag der Nettopachtzinſen ſoll die Baſis des Kaufpreiſes ſein:
zum Landankauf ſollen 50 Millionen auf drei Rechnungsjahre 1887
bis 1890 verteilt verwendet werden. Von den durch die Hände der
engliſchen General=Einnehmer gehenden Einkünften ſoll nichts für
Irland verwendet werden, bis die Jahreszinſen von 6242000 M.
bezahlt ſind. Die Bodenankaufsbill wurde ſchließlich in erſter, be=
deutungsloſer
, Leſung ohne Abſtimmung angenommen und die zweite
Leſung auf den 13. Mai feſtgeſetzt.
Die Landankaufsbill wird, die Dailh News ausgenommen,
allgemein ungünſtig beurteilt, da ſie in der gegenwärtigen Formaus
finanziellen und politiſchen Gründen unannehmbar ſei.
Belgien. Die belgiſche Regierung hat folgende Geſetzentwürfe
eingebracht: 1) Beſtrafung jeder auch erfolglos gebliebener Auf=
reizung
zu Verbrechen und Vergehen. 2) Verſchärfung des Spreng=
ſtoffgeſetzes
. 3) Regelung des Rechtes, Feuerwaffen zu führen.
4) Nachtragskredit für die Gendarmerie. 5) Bewilligung einer
Million zur Entſchädigung der Beſitzer zerſtörter Anlagen.
Der Finanzminiſter zeigte dem Abgeordneten dOultremont an,
daß die Mitglieder der Mehrheit überwiegend gegen die Berück=
ſichtigung
ſeines Antrages auf Einführung der allgemeinen Wehr=
pflicht
ſtimmen werden.
Spanien. Der Miniſterrat ſprach ſich gegen die von der Königin
gewünſchte Begnadigung des Herzogs von Sevilla aus und ent=
ſchied
ſich für die Verbannung desſelben nach den Balearen.
Außkand. Der deutſche Botſchafter von Schweinitz hat eine
Urlaubsreiſe nach Deutſchland angetreten. Der bisherige fran=
zöſiſche
Botſchafter, General Appert, hat ebenfalls Petersburg ver=
laſſen
.
Rumänien. Der Miniſter des Aeußern und der Delegierte der
Donankommiſſion, Ghika, reiſten am 16.d. nach Wien ab.
Die Kammer hat ſich bis zum 1. Juni vertagt.
Herbien. Ein Erlaß des Königs beauftragt während Ab=
weſenheit
Franaſſovies Garaſchanin mit der Leitung der aus=
wärtigen
Angelegenheiten.
Griechenkand. Der Miniſter Delyannis übergab am 16. abends
die Antwort der Regierung auf die letzte Note der Mächte. In
derſelben heißt es, die Regierung habe nichts gethan, was den
Frieden ſtören könnte, um ſo dem oft geäußerten Wunſche der Mächte
nachzukommen; ſie müſſe aber mindeſtens die Grenzlinie feſthalten,
von welcher im Berliner Vertrage die Rede war, um ſo mehr, als
dieſe damals ſchon Griechenland durch die Mächte aufgezwungen
worden ſei, ohne daß man dem nationalen Gefühle Rechnung ge=
tragen
hätte. Uebrigens werde die Kammer, in der Ueberzeugung,
daß die Erreichung der gedachten Linie das ſchon gefährdete Gleich=
gewicht
auf dem Balkan wiederherſtellen und den Frieden im Orient
ſichern werde, die Sitzungen ſchließen, nachdem ſämtliche Regier=
ungsvorlagen
votiert ſind. Der Kriegsminiſter hat ſeine Ent=
laſſung
genommen.
Gegen die Provenienzen der adriatiſchen Küſte Italiens wurde
eine elftägige Quarantäne verhängt.
Fürſtei. Ein Jrade betreffend den Firman über die Einſetzung
des Fürſten Alexander zum Gouverneur von Oſtrumelien iſt am 17.
erlaſſen worden. Die Pforte wird den Firman in nächſter Zeit
nach Sofia ſenden und die beiden Commiſſare für die Abänderung
des organiſchen Statuts von Oſtrumelien ernennen.
Auf die letzte Circularnote der Pforte betreffend die in Athen
zu thuenden Schritte liegen jetzt die Antworten ſämmtlicher Mächte
vor. Nach denſelben herrſcht vollſtändige Uebereinſtimmung über
die Nothwendigkeit, eine Abrüſtung Griechenlands herbeizuführen.
Die bisherige gegen die venetianiſchen Provenienzen beſtehende
10tägige Quarantäne wurde auf die adriatiſche Küſte Italiens,
einſchließlich Brindiſi, ausgedehnt und gegen die Provenienzen aus
Tarifa und der Provinz Cadiz auf fünf Tage reduciert.
Der Gouverneur von Scutari, Muſchir Muſtapha Paſcha, ließ
Zemel Bey, den politiſchen Führer der albaneſiſchen Bergſtämme,
und andere Mohamedaner verhaften, welche angeblich gegen die
ottomaniſche Regierung eine Verſchwörung angezettelt zu haben an=
geklagt
ſind.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
den Major la suite v. Heyl aus Worms, den Betriebskon=
troleur
Mülwert von der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn, den Direk=
tor
der Realſchule zu Wimpfen Münch, den Lehrer Seib von Ober=
Ingelheim, den Brandinſpektor Wieſenbach; zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Hoftheater=Direktor Wünzer.

[ ][  ][ ]

R77
Jehrer an der Gemeindeſchule zu Eberſtadt, im Kreiſe Darmſtadt, Albüms aufſchlagen würden, um ſich deſto lebhafterer Erinnerung
F. Emich das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: Für
langjährige treue Dienſtes verliehen.
betreffend, wurden nach Beſtehen der im Februar l. J. ſtattgehabten Kollegium fanden, ein gutes Vorzeichen für die Aufnahme im
Staatsprüſung der Acceſſiſt Dr. Guſtav Clemm in Darmſtadt zum neuen ſein.
Regierungsaſſeſſor, die Acceſſiſten: Heinrich Köhler in Darmſtadt,
Joſef Zuckmeyer in Mainz, Friedrich Tenner in Darmſtadt,
Dr. Markus Löb in Worms, Dr. Emil Gottelmann in Mainz.
Dr. Bertram Sichel in Mainz, Karl Schueider in Darmſtadt, richts waren deutſche Sprache (Geſchäftsaufſaß und Buchführung),
zu Gerichtsaſſeſſoren ernannt.
wurde dem Garniſonspfarrer zu Mainz Fürske der Rang als 2 St.) nahmen zuletzt noch 7 Schüler teil. Am 16. 1. M. fand in
Militär=Oberpfarrer verliehen. - Otto, Unteroffizier vom 3. Großh.
Heſſ. Inf=Regt. Nr. 117. zum Portepeefähnrich, Zimmermann, Kreisſchulinſpektors Müller eine Prüfung und der Schluß des
Vicefeldwebel vom 1. Bat. 3. Hannov. Landw.=Rat. Nr. 79. zum erſten Jahreskurſus ſtatt. Die beiden Herren überzeugten ſich von
Sekondlieut. der Reſ. des 1. Großh. Heſſ. Inf=Rgts. Nr. 115. Alfeld, der Zweckmäßigkeit und dem Nutzen der Einrichtung, welche ohne
Sek.=Lt. von der Landw.=Kavallerie des l. Bats. 4. Großh. Heſſ. große Koſten für die Teilnehmer lie nach Wahl der Fächer 12 oder
Landw.=Rgts. Nr. 118, Porth, Sek=Lt. von der Landw.=Infant. 24 M. jährlich) den Bedürfniſſen der Lehrlinge von Handwerkern
lieutenants befördert Laiſt, Hauptmann von der Landw.=Infant.
des 2. Bats. 4. Großh. Heſſ. Landwehr=Rgts. Nr. 118, ein Patent
ſeiner Charge verliehen: Müller, Major vom 3. Oſtpreuß. Gren.=
Rgt. Nr. 4, als Oberſtlieutenant mit Penſion und der Unitorm des
1. Großh. Heſſ. Inf.=Rats. Nr. 115 der Abſchied bewilligt; Scharch,
Prem.=Lt. von der Landw=Inf. des 1. Bats. 4. Großh. Heſſ. Land=
wehr
.=Rgts. Nr. 118, der Abſchied bewilligt.
Der 17 Verkinsabend im Lokalgewerbverein, welcher
für dieſes Winterſemeſter zugleich den Schluß bildete, hatte die Finanzexamen vorbereiten, in allgemeiner Arithmetik und Algebra
Mitglieder noch einmal zu ſehr zahlreichem Erſcheinen veranlaßt.
Herr Kaufmann Theodor Weicker von hier der ſchon vor einigen angeſchloſſen werden. Die Fortbildungsklaſſe urſprünglich im In=
Wochen über den Iſthmus von Panama geſprochen, wußte auch
heute durch eine Schilderung ſeiner Reiſen und Erlebniſſe in Cen= Knaben=Mittelſchule durchgemacht haben, iſt auch Schülern zugäng=
tralamerika
in etwa 1ſtündigem Vortrag zu feſſeln. Anknüpfend lich, welche anderswo ihre Schulbildung genoſſen haben und dürfte
an den erſten Vortrag, entwarf Redner zünächſt eine farbenreiche,
lebendige Darſtellung des Reiſens durch die tropiſchen Urwälder, haben, anzuempfehlen ſein. Hoffen wir, daß die beſprochene, jetzt
woran ſich Mitteilungen über die Bewohner und über die politiſchen, noch im Stadium der Entwickelung begriffene Einrichtung die Auf=
ſocialen
und kirchlichen Verhältniſſe ſchloſſen. Die fraglichen, von
der Natur ſo reich geſegneten Länder, in welchen der Boden mühe=
los
alles liefert, was der Menſch bedarf, leiden unter dem Mangel
ſtarker Regierüngen und ſind fortwährenden Revolutionen und
Parteikämpfen, angezettelt durch habſüchtige Führer, ausgeſetzt, wozu
ſoch die Ausſchreikungen eines ſit enloſen Klerus kommen. Trotz Wochentagen) unverkürzt gewähren. Die Fortſetzung des Unterrichts
der großen Fruchtbarkeit des Bodens ſind die geſchilderten Länder
doch zur Zeit noch kein gebiet für ſtrebſame Koloniſten, da es an
ordentlichen Verkehrsſtraßen vom Innern nach den Küſten voll=
ſtändig
mangelt, eine noch ſo reichliche Produktion alſo den Kolo= gekommenen Gäſten, und zwar im erſten Rang links ein früherer
niſten gar üichts nutzen würde, da die Möglichkeit der lohnenden Liebling der Darmſtädter, die hier als das kleine Marlöwche=
Verwertung mangelt. Im Uebrigen vermochte Redner über die
Stellung der Deutſchen, die in den größeren Städten reichlich ver= Markow aus Stuttaart. Dieſelbe hatte einen der prächtigſten
treten und an dem Handel weſentlich beteiligt ſind auch von dieſen
Landen viel Erfreuliches und Rühmliches zu berichten. Dem Vor= grünen Grunde noch einen goldenen Kranz zeigte. Die Atlas=
Zum Schluß ſoll des vielen Anregenden und Gediegenen, welches
der Lokalgewerbverein im abgelaufenen Winter ſeinen Mitgliedern
und Gäſten brachte, nochmals anerkennend gedacht werden, mit dem
Wunſche, daß ein gleich reges Leben auch der weiteren Thätigkeit
des Vereins innewohnen möge.
7. Bei der am 14. d. M. im hieſigen Gymnaſium im engeren
Kreiſe der Schule abgehaltenen Schlußfeier gedachte Herr Direktor
Dr. Becker in warmen Worten der beiden Herren, welche demnächſt
aus dem Lehrerkollegium ſcheiden, um ſelbſt die Leitung höherer unterſchreiben können.
- Herr Dr. Germann in Alzey, Herr Münch in
Lehranſtalten
Wimpfen a. B. - zu übernehmen. Er wies därauf hin, wie die unter günſtigen Bedingungen engagirt worden.
abgehenden Kollegen ſeit einer Reihe von Jahren mit unermüd=
lichem
Pflichteifer am hieſigen Gymnaſium gewirkt und ſprach im alter Corpsſtudenten ſind, dem Vernehmen nach, bereits zahl=
Namen der Schule den Scheidenden herzlichen Dank aus wobei er
der Hoffnung Raum gab. daß ihnen ein gleicher Erfolg in ihrer
neuen Stellung nicht ausbleiben möge.
für deren Anhänglichkeit abgelegt, ſo hatte in gleicher Weiſe die
ſchon am Samstag vorher im Gaſthof Prinz Karl veranſtaltete
Abſchiedsfeier, bei welcher der Direktor des Gymnaſiums, ſämtliche
Real=Gymnaſium anweſend waren, gezeigt, wie die Genannten es
verſtanden hatten, ſich die Liebe und Achtung aller Kollegen durch dem Kaſſenſchrank einer Buchdrückerei die Summe von 4200 M.
Geradheit, Biederkeit und aufrichtige Freundlichkeit zu erwerben. entwendet: die Polizei ermittelte alsbald den Hausburſchen als
Freude über die Befoͤrderung derſelben aber auch die Wehmut über
die Trennung von den liebgewordenen Freunden. Die Erwiderungen

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Schul= herigen Berufsgenoſſen denken und manchmal die ihnen überreichten
an die Zeiten gemeinſamer Arbeit und gemeinſamer Freude hinzu=
geben
. Die ſchönen Abendſtunden ſchwanden bei deklamatoriſchen
Auf Grund der Verordnung vom6. Dezember 1884, die Vor= und muſikaliſchen Solovorträgen, ſowie gemeinſamen Geſängen raſch
bereitung für den Staatsdienſt im Juſtiz= und Verwaltungsfach dahin. Möge der herzliche Abſchied, den die Gefeierten im alten
8. Die im Juni v. J. eröffnete Fortbildungsklaſſe der Knaben=
Mittelſchule zählte 22 Schüler, von welchen 18 bis zum Schluſſe
des Schuljahrs am Unterricht teilnahmen. Gegenſtände des Unter=
Eugen Calman in Mainz, Berthold Mannheimer in Worms kaufmänniſches Rechnen und Geometrie (hauptſächlich geometriſche
Berechnungen) in je 2 Stunden. Am Zeichenunterricht (2 St.)
Militärdienſtnachrichten Durch Allerhöchſtes Patent nahmen 6, am Unterricht in der franzöſiſchen Sprache lebenfalls
Gegenwart des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly und des Herrn
des 2. Bats. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 118 - zu Premier= und der Lehrlinge aus kaufmänniſchen Geſchäften entgegenkommt
und dieſelben nach zweijähriger Benutzung von der Verpflichtung
zur obligatoriſchen Fortbildungsſchule befreit. Sie ſprachen den
Wunſch und die Hoffnung aus, daß die Einrichtung bekannter und
von einer größeren Schülerzahl künftig benutzt würde. Sollte ſich
dieſe Hoffnung erfüllen, ſo würde es möglich ſein, mehr Gruppen,
zu bilden und nach verſchiedenen Richtungen weitergehenden Be=
dürfniſſen
gerecht zu werden. Schon im abgelaufenen Schuljahr
hat Herr Wenzel einige Schüler, welche ſich für das Expeditor=oder
Unterrichtet. Ein Kurius für engliſche Sprache könnte ebenfalls
tereſſe der Schüler geſchaffen, welche die 1. oder 17. Klaſſe der
auch ſtrebſamen Leuten, welche das 16. Lebensjahr überſchritten
merkſamkeit der hieſigen Bürgerſchaft in gebührendem Maaße auf
ſich ziehe, und daß insbeſondere die Handwerker und Geſchäftsleute
in ihrem eigenen, wohlverſtandenen Intereſſe ihre Lehrlinge zum
Beſuch dieſer Fortbildungsſchule anhalten und ihnen die zum Be=
ſuch
derſelben notwendige Zeit (die Abendſtunden von 7- 9 Uhr an
und die Eröffnung der zweiten Klaſſe ſoll am 14. Mai ſtattfinden.
Irren wir nicht, ſo befand ſich am Samstag im Theaſer unter
den zahlreich zu dem Jubiläum von Frau Eppert aus der Ferne
unvergeſſene ſpätere kgl. württ. Kammerſängerin Frau Math. v.
Lorbeerkränze aus künſtlichen Blättern gebracht, der auf ſeinem
trag gebührte der am Schluſſe ſich geltend machende laute Beifall. ſchleifen in den heſſiſchen Farben tragen folgende goldgedruckte Wid=
mung
:
50 Jahre bei der Kunſt,
40 an dem ſchönen Darml
Dir ward höchſte Schickſalsgunſt
Alles liebt Dich, herzlich - warm!
Bleib noch lange friſch und heiter,
Spiel noch lang in Darmſtadt weiter
Ein Wunſch, den wir Darmſtädter' unbedenklich und freudig
Fräulein Simony iſt am Königl. Hoftheater in Hannover
Zu dem am 1. Mai im Saalbau ſtattfindenden Commers
reiche Anmeldungen eingelaufen.
Für das am l. April d. J. begonnene neue Steuerjahr ſind
in hieſiger Stadt 2437 Gewerbs= und 56 Hauſierpatente zur
Hatten die Andenken, welche den künftigen Direktoren von ihren Ausfertigung gekommen. Bei einer Einwohnerzahl von 48149 und
ſeitherigen Schülern überreicht worden waren, ein beredtes Zeugnis 2493 Gewerbtreibenden kommt alſo ſchon auf 17 Einwohner ein
ſteuerpflichtiges Gewerbe.
- Söweit bekannt, ſiel von den Hauptgewinnen der Darmſtädter
Silber=Lotterie nur der 12, ein Oelgemälde von Profeſſor A.
Gymnaſiallehrer, die Lehrer der Vorſchule und mehrere Herren vom v. Achenbach, hierher und hat dasſelbe ein Gärtnergehülfe gewonnen.
Mainz, 15. April. Am Samstag nachmittag wurde aus
Die auf die Gefeierten ausgebrachten Trinkſprüche bezeugten die den Thäter und fand man nach deſſen Angabe die Wertſumme in
Die ſtädtiſche Deputation
dem Keller desſelben vergraben vor.
für Verwaltung des Gaswerks unterbreitet der Stadtverordneten=
beider
ließen erkennen, daß ihnen das Scheiden von der hieſigen verſammlung 3 Projekte über Erweiterung des Gaswerks.
Anſtalt nicht leicht wird, däß ſie in der Ferne wohl oft an die ſeit=1 Projekt 1, Erweiterung des alten Werks, erfordert einen Koſtenauf=

[ ][  ]

966
4i7
wand von 799000 M. Projekt I, Belaſſung des alten Werkes und
Erbauung einer Filialanſtalt in der Neuſtadt, erfordert 1289 400 M.
Proiekt III, Kaſſierung des alten Etabliſſements und Errichtung
einer neuen außerhalb der Stadt in der Gemarkung Mombach, er=
fordert
1927380 M. Die Deputation entſchied ſich für Proiekt I.
Offenbach, 18. April. Bei Gelegenheit der am 1. d. M. im
Großh. Palais zu Darmſtadt ſtattgehabten Generalverſammlung
des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege verlieh Se.
Königl. Hoh. der Großherzog den Vorſteherinnen des Offenbacher
Vereins, den Damen Anna Böhm, Roſalie Maynz. Eliſe Merz,
Lili Pirazzi und Ottilie Weber, ſowie dem Geſchäftsführer, Herrn
Emil Pirazzi, die zum Andenken an die verſtorbene Fürſtin, die
Gründerin des Vereins, deren Namen er trägt, geſtiftete ſilberne
Erinnerungsmedaille. Zugleich iſt von Seiten des Darmſtädter
Geſchäftsführers bei der hieſigen Leitung ein Schreiben eingelaufen,
das in den anerkennendſten Ausdrücken ſich über die Bedeutung und
die ausgezeichne en Erfolge des Offenbacher Vereins ausſpricht.
Frankfurt a. M. 16. April. Polizeikommiſſär Meyer hat
das gegen das Urteil der hieſigen Strafkammer in der bekannten
Friedhofsaffaire eingewendete Rechtsmittel der Riviſion wieder zu=
rückgezogen
.
Köln, 18. April. In nächſter Zeit wird ein Offizier von Köln
ſcheiden, der ſich in den weiteſten Kreiſen einer großen Beliebtheit
und Wertſchätzung erfreut, der Kommandant der Feſtung Herr Oberſt=
Lieutenant Hofmann (aus Darmſtadt). Derſelbe iſt zum Komman=
danten
von Küſtrin ernannt und gleichzeitig zum Oberſten befördert
worden. An ſeine Stelle tritt der ebenfalls zum Oberſten beförderte
bisherige Oberſt=Lieutenant de Lorne de St. Ange vom 47. In=
fanterie
=Regiment.
R. Z.)
Friedrichsruhe, 16. April. In der letzten Nacht iſt die
dem Fürſten Bismarck gehörende große Sägemühle vollſtändig
niedergebrannt. Der Schaden wird auf hundertauſende Mark
geſchätzt. Ueber die Entſtehung des Feuers iſt Beſtimmtes bisher
nicht bekannt geworden.
Brindiſi 18. April. Wie verſichert wird, iſt die Cholera
durch ein aus Indien gekommenes Schiff eingeſchleppt und hat ſich
inzwiſchen auch nach Monopoli, Maſagne und San Vito del Nor=
manni
verbreitet. Am 16. kamen hier 15 Cholerafälle vor, davon
6 mit tötlichem Ausgange, am 17. erfolgten ebenfalls 6 Cholera=
todesfälle
. Der Unterpräfekt und der Bürgermeiſter ſind ſuspendiert
worden.
Madrid, 18. April. In der hieſigen Cathedrale wurden heute
auf den Biſchof, als er eben die Palmzweige einſegnete, von einem
Prieſter drei Schüſſe aus einem Revolver abgefeuert. Der Biſchof
iſt an den erhaltenen Verletzungen verſchieden. Der Mörder des
Biſchofs iſt verhaftet, das Gericht hat mit der Unterſuchung be=
gonnen
. Die Cathedrale iſt geſchloſſen und von Gendarmerie um=
geben
.
New=York. Wegen Beſtechungen in der Broadway= Straßen=
bahnangelegenheit
ſind bis jetzt 16 Stadträte verhaftet. Dieſe
bilden, zuſammengenommen mit zwei, welche unſchuldig ſind, drer,
welche flüchtig geworden ſind, zwei, die tot ſind und einem, der An=
geber
, das Stadt=Aelteſten=Kollegium von 1884.
New=York, 15. April. Geſtern Nachmittag iſt Minne=
ſota
von einem furchtbaren Wirbelſturm heimgeſucht worden.
Von Südweſten her rückte eine dunkle Wolke von tauſend Fuß Durch=
meſſer
langſam gegen St. Cloud und Saux Rapids heran und über=
ſchritt
, alles vor ſich her zerſtörend und eine Brücke mit ſich fort=
reißend
, den Miſſiſſippi. Der Gouverneur von Minneſota hat, wie
der Times berichtet wird, dringend um Hülfe gebeten, die beiden
genannten Städte lägen vollſtändig in Trümmern, 67 Tote und
160 Verletzte ſeien bis jetzt feſtgeſtellt worden und die Schädigung
an Eigentum wurde auf 500000 Dollars geſchätzt. NNach neueren
Mittheilungen beträgt die Zahl der Toten bis jetzt weit über 100;
die Zahl der Schwerverwundeten iſt ſicher dreimal ſo groß.) Iu
Rice Station ſtürzte der Cyclon ein Haus um, in welchem eben
eine Hochzeit gefeiert wurde; 20 Perſonen, darunter die Braut und
der Bräutigam, wurden getötet. Von St. Paul aus ſind Sonder=
züge
mit Aerzten. Verbandzeug und Lebensmitteln nach der Unglücks=
ſtätte
abgegangen.
Großherzogliches Hoftheater.
Samſtag, 17. April.
Die 50jährige Jubiläumsfeier der Frau Agnes Eppert.
Die Galloſchen des Glücks.
E. M. Es iſt erfriſchend und erhebend zugleich, ein Publikum,
das durch die Verſchiedenheit ſeiner Intereſſen und Anſchauungen
mehr oder minder in große und kleine Lager zerfällt, einmal doch
in Einer Stimmung und in Gefühlen, die zu ihrer Kundgebung den
nämlichen Ausdruck wählen, verbunden zu ſehen. Ein ſolches Bild
bietet ſich nur bei ganz beſonderer Gelegenheit dar. Tage wie der
heutige ſind daher Markſteinen zu vergleichen, bei welchen wir
gerne länger verweilen, um uns der Erinnerung an die Vergangen=

77
heit und dem Genuß. der Gegenwart hinzugeben. Frau Eppert's
Ehrentag geſtaltete ſich zu einem Ereignis in der Geſchichte unſeres
Theaters. Die Freude am Gedeihen unſeres Kunſttempels, die
herzlichſten Sympathien für eins ſeiner wackerſten Mitdlieder ent=
feſſelte
einen Sturm des Enthuſiasmus, wie man ihn lange nicht
gehört hatte. Begleitet waren dieſe erfreulichen Beifallsbezeigungen
von 18 Lorbeerkränzen und 30 Bouquets. - Unſer Leben wühret
ſiebenzig Jahre, und wenn es hoch kommt, ſo ſind es achtzig Jahre,
und wenn es köſtlich geweſen iſt, ſo iſt es Mühe und Arbeit ge=
weſen
!' Wer 50 Jahre redlicher Künſtlerthätigkeit zurückgelegt hat,
der kann dieſen Ausſpruch des Pſalmiſten in ſeiner ganzen Trag=
weite
ermeſſen; Mühe und Arbeit ſind wahrlich nicht ausgeblieben,
aber die Jubilarin weiß auch davon zu erzählen, daß es köſtlich ge=
weſen
, und das letztere muß ihr mit voller Ueberzeugung in's
Bewußtſein rreten an einem Tage, wo die alte und die junge
Generation ſich einſtellt, ihr Beweiſe der Liebe und Verehrung
zu geben. Frau Agnes Eppert hat in dieſen Tagen in den aus
Nah und Fern eingelaufenen Telegrammen und auf den kkoſtbaren
Schleifen der geſpendeten Lorbeerkränze leſen können, mit welcher
Achtung Künſtler und Theaterfreunde ſolch halb Jahrhundert ehren=
vollen
Wirkens begrüßen. Sein Schifflein durch die brandenden
Wogen des Bühnenlebens mit ſeinen Klippen und Untiefen ſo zu
ſteuern, daß es im ſicheren Hafen des Erfolgs anlangt, dazu bedarf
es einer echten Berufstreue, eines nie ermattenden, vom ſittlichen
Ernſt getragenen Künſtlerſtrebens und einer Jugendbegeiſterung, über
welche die Jahre keine Gewalt haben.
Wenn auch Blüt auf Blüte fällt
Von des Lebens Stamme,
Tief im Innern, friſch und jung.
Schaffet der Begeiſterung
Gottgeweihte Flamme!
Um auch von dem äußeren Bild des heutigen Theaterabends
einige Worte zu ſagen, ſo ſei erwähnt, daß im Hauſe von Anfang
bis zu Ende eine warme, teilnahmsvolle Stimmung herrſchte; bei
jeder Gelegenheit wurde die Jubilarin durch Applaus ausgezeichnet,
auch die übrigen Darſteller, die heute ihr beſtes gaben, kamen daben
nicht zu kurz. So oft ſich Anlaß zur Improviſation bot, geſtatteten
ſich die Mitwirkenden Anſpielungen auf die Feier des Tages, die
dann jedesmal im Publikum entſprechende Echos fanden. Im
Schlußtableau, das im Hintergrund das Feenreich, im Vordergrunde
die glückliche Familie Kullrich zeigte, bildeten die zahlreichen Kränze,
Sträuße und Blumenkörbe einen höchſt paſſenden Schmuck. Nach
beendeter Vorſtellung fand auf der Bühne eine kleine Feier ſtatt,
die internen Charakter hatte. Ein Abt'ſcher Lobgeſang. vorgetragen
vom Männerchor, begrüßte die Jubilarin, worauf Herr Direktor
Wünzer eine feierliche Anſprache hielt, welche begleitet war mit
Ueberreichung der Glückwünſche und des Vortraits Sr. Kgl. Hoheit
des Großherzogs: hieran ſchloß ſich die Ueberreichung der Ehrengaben
der Kollegen; dieſe beſtehen in einen goldenen Lorbeerkranz und
einem Prachtalbum, das die Bildniſſe ſämmtlicher Künſtler und
Künſtlerinnen enthält. Frau Eppert's kleiner Salon gewährt zur
Zeit den Anblick eines Schmuckkäſtchens. an Wänden, Tiſchen und
Stühlen hängen und liegen in geſchmackvoller Anordnung die zahl=
reichen
Blumenſpenden und ſonſtigen Ehrengaben. Um ſich eine
dauernde Erinnerung an dies feſtlich geſchmückte Stübchen zu be=
wahren
, wird Frau Eppert dasſelbe photographieren laſſen.
Druckfehlerberichtigung. In dem Referat über =Antonius
und Kleopatra hat ſich Spalte - 3. Zeile von oben geleſen in dem
Satz: Wir leben in keiner Zeit u. ſ. w. ein fehlerhaftes nicht:
eingeſchlichen.

LobCo=znzeige.

(4001

Verwandten, Freunden und Bekannten ſtatt beſonderer
4 Anzeige die traurige Mittheilung von dem plötzlichen
4 Hinſcheiden unſeres lieben Herrn
Otto Amend, Geometer a. D.
Darmſtadt, den 18. April 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch den 21. April,
Nachmittags 3½ Uhr.
4.
WAAuzaur.

Tageskalender.
Charfreitag, 23. April: Außerordentliches Konzert des Muſik= Ver=
eins
in der Stadtkirche.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.