149.
lhrgang.
- RERhuUuub”.
6SN
149.
Juhrgaug.
Abonnemenigpreis
Gerteljährlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Eringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gigengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag
(Irag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen= inDarmſagt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36. jowie auswärts
von allen Annon=en=Expeditioneu.
für die Bekanntmachungen des Großh.
Amtliches Organ
Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Ne 74.
Donnerstag den 15. April.
1886.
Gefunden: 1 Ohrring mit ſchwarzem Steinchen. 5 verſchiedene Schlüſſel. 1 ſchwarzer Handſchuh. 1 weißes
hſchentuch, F. S. gez. 1 Zwicker mit blauen Gläſern.1 Paar ſchwarze Glackhandſchuhe. 1 altes Taſchenmeſſer mit einer
flinge. 1 Medaillon von gelbem Metall. 1 Stückchen Achat.
Verloren: 1 Porzellanbroſche, bemalt, mit Metalleinfaſſung. 1 Trauring, E. F. 1.4. 1883 gez.
Zugelaufen: 1 kleines braunes Hündchen.
Darmſtadt, den 12. April 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
100 Mark
Am 4. l. Mts. iſt neben dem Viadukt, das die alte Roßdörferſtraße über die
denwaldbahn führt (nächſt dem bolaniſchen Garten) ein Theil der Einzäunung
zwaltſam ausgeriſſen und auf das Schienengeleiſe der Bahn verbracht worden, ſo
uͤß der Transport ſchwer gefährdet war.
Die Direction der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft hat auf die
Er=
ittelung der Thäter eine Belohnung von 100 Mark ausgeſetzt und wird dies,
hermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, am 12. April 1886.
Großherzogliche Staatsanwaltſchaft.
Rüſter.
63751
rkanntmuchung.
Im Jahre 1878 wurde im ſtädtiſchen Lagerhaus auf den Namen Chr. Heß
ker reſp. Michael Flörſchheim von Gaggenau ein Quetſchmaſchinchen eingelagert,
Elches bis jetzt nicht abgeholt wurde.
Wir fordern etwaige Eigenthümer des genannten Maſchinchens auf, ihre
An=
rüche um ſo gewiſſer innerhalb acht Tagen bei uns geltend zu machen, als wir
uſt nach den Beſtimmungen der Lagerhaus=Ordnung die Veräußerung des Objects:
wordnen werden.
Darmſtadt, den 9. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[3752)
Brkanntmachung.
Wir nehmen in Folge mehrfacher Nichtbeobachtung der erlaſſenen Vorſchriften
Lranlaſſung, die intereſirten Hausbeſitzer darauf aufmerkſam zu machen, daß ohne
uere Genehmigung keinerlei Veränderungen an den in den letzten Jahren durch
u Stadt hergeſtellten Cement= und Asphalt=Trottoirs vorgenommen werden dürfen.
Wenn ein Aufbrechen von Trottoirs zu baulichen Herſtellungen ꝛc.
unum=
ßiglich nöthig erſcheint, ſo iſt durch den Hausbeſitzer bezügliche Anzeige an uns
verſtatten; wir werden daraufhin durch den betr. Unternehmer, welcher die
Trot=
urs hergeſtellt und in der Regel noch eine mehrjährige Garantie zu leiſten hat,
u Koſten des betr. Hausbeſitzers das Trottoir aufbrechen und demnächſt wieder
hſtellen laſſen.
Darmſtadt, den 7. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3487
Ohly.
Bekanntmachung.
In dem Firmen=Regiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden ſolgende Einträge
vollzogen:
Am 36. Mürz 1886.
Johannes Chriſtian Heß zu
Darm=
ſtadt betreibt daſelbſt ſeit Auguſt 1884
ein Geſchäft unter der Bezeichnung„
Welt=
verkehr” — Auskunfts=, Incaſſo=,
An=
noncen=, Immobilien=, Commiſſions=,
Spe=
ditions= und Verſteigerungs=Geſchäft.
Dr. Johann Reitz iſt aus der Firma
„Anton Schmidt” zu Darmſtadt
aus=
getreten und dieſelbe vom 1. April 1886
an auf Karl Guſtav Unger und Friedrich
Richard Unger zu Darmſtadt als
gleich=
berechtigte Theilhaber übergegangen.
Die Procura der Ehefrau des Dr.
Reitz iſt erloſchen,
Am 2. April 1886.
Die Firma „Fr. Kröh &m Con zu
Darmſtadt iſt ſeit 1. April l. 33.
er=
loſchen.
Die Firma „Eduard Schüßler” zu
Darmſtadt iſt durch Aufgabe des Geſchäfts
erloſchen.
Darmſtadt, den 10. April 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Gottwerth.
(3753
Bartha.
Bekanntmachung.
In der Curatel der Georg Philipp
Heß II. Wittwe von Weiterſtadt ſollen
11434 M. Immobiliarkaufſchillinge,
zahl=
bar vom 1. Januar 1887 bis dahin 1891
verzinslich zu 5 pCt. vom 1. Jan. 1886
an meiſtbietend verſteigert werden und iſt
Termin auf
233
Dienstag den 20. April 1886,
Nachmittags 3 Uhr,
auf dem Bureau unterzeichneten Gerichts,
Neckarſtraße Nr. 3, Zimmer Nr. 4,
an=
beraumt.
Darmſtadt, den 13. April 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(3754
von Diemar.
Uſinger.
R74
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung verſchiedener
Trot=
toirs und Fahrbahnen vorkommende
Pflaſterarbeit ſoll im Wege der
Submiſ=
ſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 17. April d. 3s.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 24, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 6. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3486
Ohly.
Verſteigerung
von
Hühnerſtällen u. Taubenkäfigen.
Dienstag den 20. d. M.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden in der Hofrailhe Alexanderſtraße
Nr. 5 dahier:
40 Stück Hühnerſtälle,
60 „ zerlegbare Taubenkäfige von
Draht,
120 „ zinkblech. Futter= und
Trink=
gefäße,
eine Partie Latten, Bord u. verzinntes
Drahtgeflecht, 1 blechener Eimer, eine
Gießkanne und ſonſtige Gegenſtände
verſteigert, und bei annehmbarem Gebot
[3684
die Genehmigung ertheilt.
Darmſtadt, am 11. April 1886.
für Damen, Herren, Knaben,
Mädchen und Kinder
empfiehlt in nur guter gediegener Arbeit
bei coloſſal großer Auswahl zu enorm
billigen Preiſen das große Schuhwaaren=
Lager von
Maſtochſen=Verſteigerung.
Kommenden Freitag den 16. April l. J., Vormittags 10½ Uhr,
werden in Großherzoglicher Hofmeierei Darmſtadt 4 prima fette
Ochſen verſteigert.
Oberverwalter Dottwoilor. ¾
J. G. Jacob,
Ecke der gr. Ochſengaſſe, gegenüber
dem Löwenbrunnen.
Maaßarbeiten ſowie Reparaturen
werden ſorgfältigſt ausgeführt. ſ2428
85
Veim S5,
xr
per
½.
Liter 30 Pfg., garantirt rein.
P. Hlein., (3359
Lauteſchlägerſtraße Nr. 4.
Hulzuerſtetgerung.
Montag den 19. April l. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden im Nieder=Ramſtädter Gemeindewald nachſtehende Holzſortimente verſteigert.
8 Pappel=Stämme, 27 bis 35 Emt. Durchmeſſer und 20 bis
23 Meter Länge,
143 Rm. Buchen=Scheiter,
228 „ Buchen=Knüppel,
2 „ Eichen=Knüppel,
1120 Stück Buchen=Wellen,
47 Rm. Buchen=Stöcke und 25 Gebund Erbſen=Reiſer.
Zuſammenkunft in der Mordach an der Mühle des Thomas Krug.
Bemerkt wird noch, daß die Pappel=Stämme zuerſt zur Verſteigerung kommen.
Nieder=Ramſtadt, am 12. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Bender.
(3755
⁄
GUER u GIUr1,
Verkkeigerung.
Freitag den 16. April, Nachmittags 3 Uhr,
läßt der Unterzeichnete in ſeinem Hauſe „Frankfurterſtraße 81- nachverzeichnete
Gegenſtände, als:
eine ſchwere und eine leichte Pritſchen=Rolle, ein zweiſpaͤnniger Kaſtenwagen,
ein Scheerwagen, ein Federwagengeſtell mit Patentachſen, 2 vollſtändige
Pferdegeſchirre, 3 Paar Bordleiter, 2 Paar Ernteleiter mit Zubehör, eine
Decimalwaage mit Gewichte, zwei ſteinerne Thorpfeiler mit Hofthor von
Eichenholz und Beſchläg, 24 eiſerne Gartenſtühle, circa 150 Frucht=Säcke, eine
Partie Wein= und Bierflaſchen, 8 eiſerne Pferdekrippen lganz neu), eine
Partie Guß= und Schmiedeeiſen, und ſonſtige Gegenſtände
gegen gleich baare Zahlung an den Meiſtbietenden verſteigern.
Carl Stumpk.
Verkteigerungz. Anzrige
S
von
Maurer=Werkzeug und Geräthſchaften.
Montag den 19. April, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Geſchäfts=Aufgabe „Kranichſteinerſtraße 43½,
nachver=
zeichnete Gegenſtände, als:
Gerüſtſtangen, Diele, Seiler, zwei= und vierräderige Karren
und Schubkarren, Züber, Bütten und ſonſtige in das
Maurer=
geſchäft einſchlagende Werkzeuge,
gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Strauss, Taxator. 3
ſEin feiner Herren=Schreibtiſch, nußb.
= polirt, und ein Dieffenbach.
Ge=
ſchichte v. Heſſen, ſehr billig zu verk.
Näheres Expedition d. Bl. (3757
Dwei wenig getragene Militär=Uni=
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[3635
kaufen. Näheres Expedition.
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Hobel=und Stemm=Maſchinen zu Fuß=, Hand= und Dampfbetrieb.
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im Hotel Darmſtädter Hof hier ausgeſtellt und wird zu deren Beſichtigung höfl.
[363]
ſeingeladen.
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17
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33
pumpen, Sauger u. ſ. w.;
2
- Stoffe für Betteinlagen, Umſchläge, Schürzen, Badehauben u. ſ. w.;
3 Diverſe in Weich= und Hartgummi: Fußmatten, Schweißblätter, 3
8
Metermaße, Inſektenpulverſpritzen, Blumenſpritzen, Salat=
„
beſtecke, Trinkbecher u. ſ. w.;
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nehme ich jede Garantie.
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über=
nehme ich mit. — Muſterbrettchen ſtehen
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Ernährung und Geſundheit des Hundes
nöthigen Beſtandtheile.
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Gänſe ꝛc., befördert die Production von
Eiern und iſt vorzüglich zur Mäſtung.
Prairie-Pleisch-Anorpel (Grisseh.
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Faſanen=
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Inſecten. Eine Hand voll per Tag iſt
genügend für 1 Dutzend Faſanen oder
Hühner.
Wischſutter,
als Futter und zur Züchtung ſehr
em=
pfehlenswerth.
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vorzügliche Nahrung für Schooß= oder
junge Hunde.
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Meßholz
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ſind billigſt geſtellt und liefere ich frei
Bauſtelle.
[1475
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Schulſtraße 12. (G1l.
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treibenden, der mit dem Unfall=
V.=Geſetz in Berührung ſteht.
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exiſtirt, unübertroffen an Elaſticität
und Dauerhaftigkeit.
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ABSUh
der
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in plombirten Säckchen von 12½ Pfund
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vorzügliches Backmehl,
per ½ Kilv 20 Pfg.
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täglich friſch,
empfiehlt
[3759
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Störungen sohnell u. sicher beseit. kann
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Dr. Werner, Breslau) 18t nebst Gebr.
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Wesp, vorm. J. Kochler Darmst. (1953
Meine direct vom Producenten aus
Ungarn bezogenen ächten
Iogarischen Weins
bringe hiermit in empfehlende Erinnerung
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Preßburger
„ „
Adelsberger
1. 40
*e
„
Erlauer
„ 1. 50,
Ruſter, ſüß
„ „ 1. 40,
Tokayer, „
= 1. 65,
„
Tokayer, „
„ 2. 40,
Bei Abnahme von 10 Flaſchen Rabatt.
In Gebinden bedeutend billiger.
Für Flaſchen werden 10 Pf. gerechne
und ſind ineluſibe obiger Preiſe. (3760.
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Beſſ. Carlsſtraße 5.
R74
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BAlIg!
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legenheits=Einkauf gehabt und verkaufe,
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M. 4.50, ſchön bemalt, Preis M. 8. M. b..
T e l le r
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doppeltſtark, ſchön gerippt, tief und flach,
20 Pfg. jetzt 15 Pfg.
Nachttöpfe,
Preis 60 Pfg. jetzt 40 Pfg.
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Salat= und Gemüſe=Schüſſeln, Taſſen
und Kannen, alles zu ganz billigen
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ſchön, mit kleinen faſt unbemerkbaren
[376.
Fehlern.
- Ga8kaU,
Glas= und Porzellanhandlung,
Darmſtadt - Rheinſtr. 20.
10
ASertan
in
RuckShIms
und
VobeTUGhetStonCh
wegen gänzlicher Aufgabe dieſes
Artikels bedeutend unterm
Koſten=
preis.
6. U6nmann-SImoh,
voors f6b0I.
zur Ludwigshalle
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per Schoppen.
1885er Gau-Algesheimer 36 Pf.
50 „
d0.
1884er
1885er Oppenh. Kuländer 70 „
1884er Hiersteiner
0 „
4 Markt 4.
(3645
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Lurikel, gefüllte Primel,
ſtoldlack Vergissmeinnioht
Süenen, Bux elo.
empfiehlt zur jetzigen Pflanzzeit
Balth. Cehbauor,
Mühlſtraße 52. (3710
Nouon Oborndorkor
GoEVurzsamen
beſter Qualität billigſt
(3496
Emantot
Ful.
3.
Freunden der Fischeror3
empfiehlt ſein großes Lager ücht engl.
direct importirter Angelgeräthe.
Ver=
zinkte, nie roſtende Drahtſiſch=, Aal= u.
Krebsreuſen. Großartiger Erfolg
ga=
rantirt. Fiſchwitterung, lockt die Fiſche
aus der Ferne herbei u. reizt ſolche zum
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Neuheiten enthaltend, gratis u. franco.
R. Flechsenbarger, Kaltennordheim.
Feinſte franzöſiſche
brunkurn,
per Pfund 95 Pfg.
Größte franzöſiſche
BoracauIplahmOh
per Pfund 56 Pfg.
Feinſte amerikaniſche
Dampfupfel,
per Pfund 60 Pf=
prachtvolle Waare, billigſt.
G. L . 1 Ca=
Bleichſtraße.
[342]
v. Eu. Rumme.,
Bank-Coschäft,
28 Rheinſtraße 28.
An und Verkau,
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Loogen, Aetien ete. (205.
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K Salat= u. Paradiesäpfelpflanzen
[3655
abzugeben.
J. Rußler, Schwanenſtraße 12.
1410)
54)
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907
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90)
11)
101)
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1⁄ uchl
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ſine flartonoinfriodigung
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[3464
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friſchmel=
ſb kende Ziege zu verkaufen. (3113
Für doometor.
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Expedition.
Höbel,
Aelterer Compenſationstheodolit Kleider=,Weißzeugſchränke, Kommo=
(3764 den, Küchenſchränke, Bettſtellen, Tiſche
ſowie ganze Ausſtattungen ſehr preis=
Gute Gartenerde¾
kann abgefahren werden Dieburgerſtr. 13.
würdig.
(2672
H. Schulz, Louisonstr. 22.
234
[ ← ][ ][ → ]908
Woisse Weine,
wirkliche Naturweine, empfehle zur
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60 „
Bodenheimer
70
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Flaſchen.
Bei Abnahme von 30 Flaſchen Faß=
(376.
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Beſſ. Carlsſtraße 5.
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Zander,
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Karpfen,
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friſch gewäſſerter Stockfiſch
und Labberdan.
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zu den culanteſten Bedingungen.
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empſiehlt in großer Auswahl zu ermüäßigten Preiſen
Hsjurich Hooser,
(3420
Ludwigsſtraße 12.
Badvau Edh Udadha-
Der unterzeichnete Vorſtand beehrt ſich hiermit die ergebene Anzeige zu
machen, daß die Restauration des Saalbau's dem Herrn G. Ernst aus
Frankfurt a. M. vom 1. April d. Js. an übertragen worden iſt.
Indem der Vorſtand dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringt, erſucht er
zugleich alle Freunde des Hauſes, ihr Intereſſe an dem gemeinnützigen ſchönen
Saalbau=Unternehmen durch recht fleißigen Beſuch bethätigen zu wollen.
Darmſtadt, den 12. April 1886.
Der Vorstand
der Saalbau=Actien=Geſellſchaft.
gſd ezugnehmend auf vorſtehende Anzeige erlaube ich mir, die mir übertragene
Saalbau=Reſtauration hiermit angelegentlichſt zu empfehlen.
Mein Beſtreben wird es ſein, die Gönner und Beſucher des Saal=
G bau's ſtets aufs Beſte zu bedienen, indem ich meine ganze Aufmerkſamkeit
meinen verehrten Gäſten zuwenden werde.
Beſonders glaube ich durch Verabreichung der beſten Speiſen und Getränke,
durch Kaffee, Bäckereien, Eis u. ſ. w., mir das Wohlwollen und die
Zufrieden=
heit meiner verehrten Gäſte zu erwerben.
Zu Diner's, Souper's, Familienfeſten und Hochzeiten ſtehen mir die
Räume des Saalbaus gratis zur Verfügung und werden ſolche Veranſtaltungen bei
Verausbeſtellung von mir gerne übernommen und in prompter Weiſe ausgeführt.
Hochachtungsvoll
e2
8
G. Ermst, Saalbau=Reſtaurateur.
unter hohem Protectorat Sr. Großh. Hoheit des Prinzen.
Alexander von Heſſen.
Ph. Sehmitk’sche Aeadomie für Jonkunst,
Eliſabethenſtraße 36.
Der Unterricht für das Sommerſemeſter beginnt Donnerstag den 29. April,
zugleich beginnt ein Curſus für die erſten Anfänger.
Anmeldungen nimmt täglich entgegen
Ph. Schaidt,
(2738
Großh. Muſikdirector.
713) Kiesſtraße 18 zwei Wohnungen
ſu vermiethen.
2190) Victoriaſtr. 59 Hochparterre
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Küche und Zubehör per 1. Juni c.
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würdig an eine ruhige Familie zu verm.
Näh. Aliceſtr. 23 Parterre links, Nachm.
2475) Ecke d. Carls- u.
Heinrich=
ſtraße 72 eine geräuntige Manſarde mit
Zubehör an eine kl. ruhige Familie.
2476) Liebigſtraße 15
1. Stock, beſtehend aus fünf geräumigen
Zimmern, großem Salon mit Balkon,
Küche, Keller, Magd= und Bodenkammer,
d) Waſſerleitung, Mitgebrauch von
Waſch=
küche und Bleichplatz
oder
2. Stock mit 7 Zimmern und allem
4 Zugehör. Auf Wunſch können vom zwei=
M4ten Stock noch 2-3 Zimmer zum erſten
Stock gegeben werden.
Näheres parterre rechts.
2675) Beſſunger Herrngartenſtr. 15.
ſder 2. Stock nebſt zwer Zimmern im
Dach=
ſtock mit Zubehör zu vermiethen und bis
1. Juni zu beziehen.
3133) Ecke der Hügel= und
ſol Zimmerſtraße eine Manſarde=
Wohnung, beſtehend aus 2
Zim=
mern, Kammer und Küche mit
Waſſerleitung, an eine einzelne
Dame per 1. Juli zu vermiethen.
u6
7½
Näheres in der Exped. d. Bl.
4
8433) Wendelſtadtſtr. 24, am Wil=/
84)
oiſ helmsplatz, die Beletage, enthaltend 7
Zim=
mer nebſt Zubehör, per 1. Juli c.
preis=
ſ würdig zu vermiethen. Näh. Aliceſtr. 23
zl parterre links, Nachmittags.
8
100
117
115.
8½
8
3555) Ernſt Audwigsſtraße 10 eine
Wohnung, 3 Zimmer u. Zugehör, zu
360 Mk. zu vermiethen. Näheres bei M.
Bölling, Ernſt=Ludwigsſtr. 12.
5544) Hofſtallſtraße 6 Nächſt dem
Mathildenplatz eine ſchöne Wohnung, eine
Stiege hoch, von 3 Zimmern und allem,
Zubehör an eine ruhige kinderloſe
Fa=
milie zu vermiethen.
R74
3774) Ludwigsplatz Nr. 4
zwei ſehr freundliche Zimmer,
nicht möblirt, im Seitenbau mit
freund=
licher Ausſicht, an einen einzelnen Herrn
oder eine einzelne Dame zu vermiethen
und am 1. Juli zu beziehen. Näheres
Ludwigsplatz 4 erſter Stock.
pt r.
Jäden, Hagazie elo.
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
LauGUverm. Schulſtr. 10. G0124
mit Entreſolwohng. gleich
Ein Ladon bezbr. Kapellpl. 14. 1859
113656) Rheinſtr. Beletage, 6 Zimm.,
gegb per Anfang Juli, event. auch früher,
zu vermiethen. Näher. i. d. Exped.
310) Mltseſallfale Br
z„Etage mit 8 Zimmern, Küche ꝛc.,
ſowi=
e6ldie Parterre=Wohnung mit 8 Zimmern,
6 Küche ꝛc., per 1. Aug. zu vermiethen.
3771) Wienerſtraße 63 eine ſchöne
uglWohnung von 6 Zimmern nebſt Zubehör
per 1. Juli, auch früher, zu beziehen.
.
3772) Rheinſtraße 16 im Vorderh.
eine Manſardenwohnung per 1. Juli, im
Falle auch früher, zu vermiethen.
3773) Hügelftr. 13 im 3. Stock eine,
hübſche Wohnung an ruhige Leute ohne,
Kinder.
„
2246) Friedrichſtr. 22, 3. St.,
2 Zimmer, möbl., auf Wunſch auch
unmöblirt, an einen ledigen Herrn
zu vermiethen.
2480) Soderſtraße 78 parterre ein
gut möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
3237) Rheinſtraße 33, Hinterbau,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3313) Ecke der Hoch= u. Kiesſtr. 34
ein ſchön möblirtes Zimmer mit hübſcher
Ausſicht per ſofort oder vom 15. Apr. ab.
3565) Mathildeuplatz 3, 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer.
3659) Heidelbergerſtr. 49 part. ein
freundlich möbl. Zimmer in feinem Haus.
3661) Ein ſchön möblirtes Zimmer
in einer Parterrewohnung, verlängerte
Kiesſtraße, auf Wunſch mit Penſion, zu
vermiethen. Näheres im Laden
Hügel=
ſtraße 21.
3775) Waldſtr. 25 im 1. Stock ein
gut moblirtes Zimmer zu vermiethen.
8776) Beſſ. Carlsſtraße 5 möblirte
Zimmer mit ſeparatem Eingang, Parterre,
per 1. Mai.
3777) Waldſtr. 27 ein kl. möblirtes
Zimmer, gleich beziehbar und billig.
3778) Markt zweiſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer alsbald zu vermiethen.
K. Volz, Metzgermeiſter.
Daalvan varmſtadt.
In höflicher Bezugnahme auf die bereits in den öffentlichen Blättern bekannt
gegebene Nachricht, daß mir die Saalbau=Reſtauration übertragen wurde, erlau be
ich mir hiermit alle Freunde und Gönner des Saalbau=Etabliſſements zu dem am
Samstag den 17. April, Abends 8 Uhr, ſtattfindenden souper ergebenſt
einzuladen.
Mit dieſem Souper erlaube ich mir mich als Reſtaurateur bei meinen
ver=
ehrten Gäſten einzuführen und werde ich dieſe Gelegenheit benutzen, um alle
Theil=
nehmer auf 3 Beſte zu befriedigen.
Einzeichnungsliſten liegen außer in der Saalbau=Reſtauration bei den Herren,
W. Pfeil, D. Faiz 6 Söhne und Wilh. Weber, Carlsſtraße 24, offen.
Darmſtadt, den 12. April 1886.
S
G. Hrmst, Saalbau=Reſtaurateur.
Gemälde=Ausſtellung
des
Rheimischem Humst-Vereims
zu Darmſtadt,
in der Aula des Cymnasiums,
von Sonntag den 18. April bis inel. Sonntag den 2. Mai,
einſchließlich der Feiertage, täglich geöffnet von Morgens 10 bis Nachmittags 5 Uhr.
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 50 Pfg.
(3780
Der Vorstand.
Grosse Darmstädter Lotterio.
Liehuug
nächſten Freitag 2½ Ulhr im Großh. Reſidenzſchloß.
Hauptgewinn:
Lehnlausend Hark oder Baar Lohltausend Hark.
Ein Loos M. 2. 10. — Auf 10 Looſe ein Freiloos
im Locale
Urnst-Audwigestrusse 18.
(3803
[ ← ][ ][ → ]910
R74
Wirthſchafts=Cröſſnung
auf der Ludwigshöhe.
Hiermit erlaube ich mir einem hochverehrl. Publikum die ergebeuſte Anzeige
zu machen, daß ich die Wirthſchaft auf der Ludwigshöhe eroͤfflet habe und
alles aufbieten werde, mir das Wohlwollen der mich Beſuchenden zu erwerben
und zu erhalten.
Ganz beſonders glaube ich dies, neben aufmerkſamſter, zuvorkommender
Be=
dienung durch Verabreichung ausgezeichneter direkt bezogener Weine, vorzüglichen
Exportbiers, Kaffee, Thee, Chocolade, ſowie reichhaltige ausgewählte Speiſekarte,
erreichen zu können und gebe ich mich der angenehmen Hoffnung hin, einem zahl=
(3624
reichen Zuſpruch entgegenſehen zu dürfen.
L. Emmel.
on heute an befindet ſich mein Geſchäftslokal.
WUlhelminenstrasse 13,
[3664
im Hauſe des Herrn Ritſert.
Marie Dauth.
Geſchüfts=Eröffnung und Empfehlung.
Mit Gegenwärtigem beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich unter Heutigem
am hieſigem Platze ein Aimmergeschäſt etablirt habe. Indem ich mich bei
allen in mein Fach einſchlagenden Arbeiten beſteus empfehle, ſehe unter Zuſicherung
reeller und pünktlicher Bedienung zahlreichem Zuſpruch entgegen.
Hochachtungsvoll
Ludwig Sommthal, Zimmermeiſter,
(3682
oberer Herdweg.
Darmſtadt-Beſſungen, April 1886. - MB. Wohnung: Kiesſtraße Nr. 54.
Darmſtadt.
Localgewerbverein
Freitag den 16. April l. 33., Abends 8 Uhr: 17. Verſammlung
der Mitglieder im großen Saal der Bierbrauerei Diſchinger (ertor) in
der Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Theodor Weicker, über ſeine Reiſen
durch Central=Amerika und Mexico unter Vorzeigung einer großen Anzahl von
Photographien und anderen Gegenſtänden aus jenen Ländern.
Erbffung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 13. April 1886.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
[3781
Tecklenburg.
RAD WDIVGI.
Gegen Stein, Gries, Nieren= u. Blaſenleiden, Bleichſucht, Blutarmnth,
Hyſterie ꝛc. ſind ſeit Jahrhunderten als ſpecifiſche Mittel bekannt: Georg=Victor=
Quelle u. Helenen=Quelle. Waſſer derſelben wird in ſtets friſcher Füllung
ver=
ſendet,
Anfragen über das Bad, Beſtellungen von Wohuungen im
Badelogir=
hauſe u. Europäiſchen Hofe ꝛc. erledigt:
[3782
De Inspoation der Wildunger Hineralg-Adlien=desellsohalt.
n dem von mir ſeit einer Reihe von Jahren ertheilten und nach beſtimmter
Methode geordneten Privatunterricht können noch einige Kinder, die eine
Schule mcht beſuchen und doch den Vorzug gemeinſchaftlichen Unterrichts
91
genießen ſollen, ſich betheiligen und zwar: Knaben für die drei erſten
Schuljahre, Mädchen vom 6. bis 16. Lebensjahre. — Der Unterricht beginnt
Dienstag den 4. Mai.
Näheres zu erfragen: Stolnstraase 6.
(3783
L. Bemder.
41
3784) Eine Kindergärtnerin ſucht
Stelle für Nachmittags. Näheres Exped.
3785) Zwei tüchtige Hausmüdchen
ſuchen Stelle hier od. auswärts zu Oſtern.
Zu erfr. bei Frau Fiſcher, Schirmg. 10.
3786) Ein iſraelitiſches Mädchen ſucht
Stelle zu Ifraeliten. Zu erfragen bei
Frau Fiſcher, Schirmgaſſe 10.
3787) Ein braves Zimmermädchen
ucht Stelle, am liebſten nach Mainz in
ein Hotel. — Stellenbureau Röſe,
Eliſa=
bethenſtraße 46.
3788) Ein braves, von ſeiner Herrſchaft
gutempfohlenes Mädchen ſucht Stelle in
kleinem Haushalt. — Stellenbureau Röſe,
Eliſabethenſtr. 46.
3789) Ein verh. Mann ſucht Stelle
als Auslaufer oder Einkaſſirer von
Gel=
dern u. dgl. Auch iſt derſelbe in
Garten=
arbeit erfahren. Näheres in der Exped.
3790) Köchinnen geſucht, ſowie
an=
dere brave Mädchen. — Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
3791) Eine tüchtige
Reſtaurationsköchin
wird per ſofort geſucht.
E. Riedmatter. Traiſa.
3792) Für den Vormittag zu kleinen
Kindern ein junges Mädchen ab Oſtern
geſucht. Näheres Schützenſtr. 5 im Laden.
Fleißige Frauen
auf leichte, lohnende und dauernde
Accord=
rbeit geſucht.
Aug. Mohlstadt & Co.
[3793
Beſſungen.
3794) Braver Hausburſche mit guten
Zeugniſſen geſucht. WoL ſagt die Exped.
3795) Ein tüchtiger Lackirgehülfe
findet ſofort Beſchäftigung.
E. Geissner, vorm. Ph. Phillippi.
3796) Ein braber, jüngerer
Hausburſche
ſofort geſucht in der Conditorei von
V. Thiermann, Ludwigspl. 3.
Ein mit Anfertigung von
Cigarren=
kiſtchen vertrauter
Arbeiter
ſindet dauernde Beſchäftgung bei
S. Laudenheimer,
Cigarrenfabrik. 63797
3669) Einige Weißbinder oder Lackirer,
owie mehrere Jungen für die Schloſſerei
und Gießerei gegen Lohn geſucht.
Gebrüder Röder.
Diemer.
Geſucht zu alsbaldigem Eintritt ein
unverheiratheter, gewandter und
zuver=
läſſiger Diener. Nur ſolche, die beſte
Zeugniſſe aufzuweiſen haben, wollen ſich
melden i. d. Exped. d. Bl.
29
3203) Einen Lehrling ſucht
Otto Momberger, Spenglermſtr.
3330) 1 Lehrling kann eintreten bei
J. Schäfer, Spenglermeiſter.
2697) Ein auch zwei brave Jungen
in die Lehre geſucht gegen Lohn.
W. Gelfius, Spenglermeiſter
3738) Uhrmacherlehrling geſucht
von Emil Bribach, Alexanderſtr. 18.
3331) Tüchtige Steinhauer ſucht
A. Petri, Darmſtadt.
Einen Lehrling
mit guter Schulbildung ſucht
(3524
C. C. Eisber, Papierhandlung.
Einen Lehrling
ucht A. Müller, Spenglermeiſter,
Caſinoſtraße 27. (3453
3670) Gut empfohlene Agenten für
lohnende Specialitäten theils fur Fabriken,
heils für Materialw.=, Specerei=,
Leder=
zeſchäfte ꝛc. ſucht die Dampf=Vaſelin= u.
fettwaaren=Fabrik Th. Voigt,
Würz=
burg.
20) ordentliche Jungen oder Mädchen
von 14-16 Jahren auf leichte
ind lohnende dauernde Accord=Arbeit
geſucht.
(3606
Aug. Mohlstadt & Co.
Beſſunger Heidelbergerſtraße 90.
3607) Einen Lehrling ſucht
A. Graulich, Hofſpengler.
3798) Einen Lehrjungen ſucht gegen/
Oohn
J. Faatz, Tapezier,
Bleichſtraße 41.
p e.
Fin Fräulein ſucht ein ungenirtes,
E möblirtes Zimmer.
Freo=Offerten unter G. P. 10 poſt=
[3799
agernd erbeten.
Fin kleines. nachweislich gangbares
C. Geſchäft, einerlei welcher Branche,
vird hier zu übernehmen geſucht. Gefl.
Ifferten beliebe man unter L. in der
(3575
Eped. d. Blattes abzugeben.
) Schüler können in einer ruhigen ge=
„ bildeten Familie gute Penſion, auf
Verlangen auch Nachhülfe erhalten.
Räh. Niederramſtädterſtr. 26 part. (3405
ehrere gute Schlafſtellen billig zu
D verm. Näh. Oberg. 15 im Laden.
Hin anſtändiges Frauenzimmer kann
L. Wohnung, auf Wunſch mit Koſt,
rhalten. Eliſabethenſtr. 64 Stb. (3750
K74
911
Restuurant Guitar Shnir.
Donnerstag, 15. April:
Grosses Abschieds-Concert
der Mandolinenvirtuoſen=Familie „Recca”
Anfang 8 Uhr.
Entrée frei. (3800
Ntarerinnen=SoUie
zu Darmſtadt,
unter der Leitung des Großherzogl. Hofmalers R. H. Hröh.
Beginn des Unterrichts für das Sommerhalbjahr:
Hontas den 3. Mai.
Proſpecte ſind in allen Buchhandlungen zu haben.
[3801
Wohnung und Bureau
des Unterzeichneten befinden ſich von heute an
Promenadestrasse 52.
Darmſtadt, den 13. April 1886.
[3743
Dr. Reis, Rechtsanwalt.
Für Auswanderer.
Unterzeichneter, welcher für die ſämmtlichen Dampfer des Norddeutſchen Lloyd
in Bremen und für Poſtſchiffe in Rotterdam conceſſionirt iſt, hat in Darmſtadt
alleim die Berechtigung für die Hamburger Packet=Poſtdampfer, ſowie für die
Red-Star-Line in Antwerpen Auswanderer zu befördern. Kein Anderer dahier iſt
berechtigt, Verträge für beide letztere Linien abzuſchließen.
(3802
H. Bemmth.
(ine Familie ſucht für Anfang oder
Ar Mitte April noch einige Penſionäre,
Schüler der höheren Lehranſtalten
Hl= oder junge Kaufleute.
Freundliche Aufnahme in der
Familie und nöthige Ueberwachung wird
bei guter Verpflegung zugeſichert.
Nähere Auskunft Louiſenſtraße 32,
2 Treppen.
(2369
Dwei bis drei Schüler finden in ge=
) bildeter Familie gute Penſion.
Wienerſtraße I1, 3. Stock.
(3341
frerreri rereeerr. ee.
Gottesdienſt in der Stadtkapelle.
Freitag, den 16. April. Abends 6 Uhr
Paſſionsandacht: Herr Sup. Dr. Sell.
f. rII erns eretereretrnterterntieren.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 17. April.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 85 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
i3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 17. April. Vorabend 6 Uhr 10 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 18. April an:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 5 Uhr 45 Min.
8000 ME.
werden auf erſte gute Hypothek geſucht.
Offerten ſind unter K. H. bei der
Exped. d. Bl. niederzulegen.
(3626
Cf. I.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 15. April.
7 Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.,
Zum erſten Male wiederholt:
Antonius umd Hleopatra.
Oper in 4 Akten von F. E. Wittgenſtein.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Freitag, 16. April.
8. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Der Bibſiothekar.
Schwank in 4 Akten von G. v. Moſer.
Anfang 1 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Samstag, 17. April.
Abonnement suspendu.
Zum fünfzigjährigen Künſtler=Jubiläum und
Benefiz d. Hofſchauſpielerin Frau Agnes Eppert.
Die Galloschen des Glüeks.
W Die Abonnenten, welche ihre Plätze zu
dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchen,
vollen die Billets Freitag, den 16. April,
Vormittags von 10-1 Uhr, gegen
Vor=
zeigung der gelben reſp. blauen
Abonne=
ments=Karte an der Tageskaſſe im Großh.
Hoftheater in Empfang nehmen.
235
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 15. April.
Staatsprüfung zur Bekleidung eines geiſtlichen Amtes aufhebt, ſprach
Dr. Kopp dem Fürſten Bismarck ſeinen Dank für deſſen geſtrige
Er=
klärungen aus, bedauert dagegen das Auftreten Miquels, der ſich
mit ſeiner eigenen Haltung in der Kommiſſion in Widerſpruch
ge=
ſetzt habe und bat in dem Augenblick, wo man an dem Abſchluß
eines langen Streites ſtehe, nicht an Worten zu deuteln. Die Note
der Kurie, welche die Anzeigepflicht lediglich von einer
weitergehen=
den Reviſion der Maigeſetze abhängig mache, ſer ein großartiges
Zeichen des Vertrauens ſeitens des heiligen Stuhles. Möge man
ſeine Anträge annehmen und dadurch zeigen, daß man den
Kultur=
kampf nicht verewigen, ſondern den Frieden herbeiführen wolle.
Dr. Forchhammer trat für die Reſolution ein. Während der Rede
desſelben erſcheint Fürſt Bismarck. Freiherr v. Maltzahn wird nur
für die Regierungsvorlage ſtimmen, da die Kurie nicht genügendes
Entgegenkommen gezeigt habe. Der Präſident zeigte hierauf an,
daß der dritte Teil des Kopp'ſchen Antrages, nach welchem das
Leſen der Meſſe und das Spenden der Sakramente unter allen
Umſtänden ſtraffrei ſein ſolle, zurückgezogen ſet. Dr. Dove ſprach
für die Reſolution, Frhr. v. Manteuffel gegen dieſelbe und für
Kom=
miſſionsvorſchläge mit Anträgen Kopps. Hr. Miquel erklärte, daß
man wichtige Rechte des Staates nicht preisgeben dürfe, wenn
da=
durch nicht der dauernde Friede geſichert werde. Was die Kurie
jetzt zugeſtehe, ſeien lediglich Vorbehalte, die jederzeit
zurückgenom=
men werden könnten. Struckmann ſprach ſich im gleichen Sinne
aus und ſagte, daß die Kurie die Anzeigepflicht ſtets ſo auffaßte,
daß die letzte Entſcheidung beim Papſte liege; daß man auch jetzt
noch dieſer Auffaſſung huldige, lehre ein Artikel der „Germania
Reichskanzler Fürſt Bismarck konſtatierte, daß die Note Jacobini's
vom 26. März unzweifelhaft ein amtliches Aktenſtück ſei. Das
Staatsminiſterium ſei in dieſem Stadium nicht geſonnen, Antwort
auf die geſtellte Frage zu geben, er ſei nicht berufen, den
Inten=
tionen der Kurie eine beſtimmte Auslegung zu geben, wenn ſich
Differenzen über die Auslegung ergeben, werde das Miniſterium
nach ſeiner Auffaſſung zu verfahren haben. Der Reichskanzler wies
die „Germania als die Interpretin der Anzeigepflicht zurück; wenn
die „Germania' die berechtigte Interpretin wäre, würde er
über=
haupt nicht mit Rom unterhandeln. Die „Germania” wolle den
Unfrieden, der Papſt wolle Frieden. Oberbürgermeiſter Miquel
bemerkte, die Reſolution habe nur den Zweck, wenn die Vorlage
und die Amendements gefallen ſein würden, einen neuen Boden zur
Fortarbeit zu ſchaffen. Bei der Abſtimmung wird Artikel 1 der
Vorlage mit großer Mehrheit angenommen. Nachdem ein
Unter=
amendement Dietze, welches die deutſche Staatsangehörigkeit der
angeſtellten Kirchenlehrer fordert, angenommen, wird das Amendement
Kopp: Im Artikel 1a den Abſatz: „Als Leiter und Lehrer können
diejenigen Perſonen nicht angeſtellt werden, welche der Staat als
minder genehm bezeichnet hat,, zu ſtreichen, in namentlicher
Ab=
ſtimmung mit 123 gegen 46 Stimmen und dann der ganze Artikel
angenommen. Der Reichskanzler ſtimmte für das Kopp'ſche
Amen=
dement. Die übrigen Paragraphen wurden durchweg in der
Kom=
miſſionsfaſſung mit den Kopp'ſchen Amendements angenommen.
Dieſelben lauten: In den Artikeln 7-14 die Abſätze 1, 2, 3. 5 und
6 zu ſtreichen und an deren Stelle als Abſaßz 1 treten zu laſſen:
„Die Beſtimmungen des Abſchnitts II. des Geſetzes vom 12. Mai
1873 über die Berufung an den Staat werden aufgehoben' und im
Zuſabartikel 5 die Worte, in Notfällen' zu ſtreichen. Ebenſo wurde
das ganze Geſetz in der Schlußabſtimmung genehmigt.
Bei der Beſprechung der Interpellation der Abg. Minnigerode
und Genoſſen im Abgeordnetenhauſe am 13., in welcher übrigens
alle Redner die Notlage der Landwirtſchaft anerkannten, erklärte
der Finanzminiſter, die Regierung hege ein unausgeſetztes Intereſſe
für die Landwirtſchaft; mit der Einführung der Doppelwährung
werde die Währung nicht verbeſſert, ſondern verſchlechtert, und dieſe
Währungsverſchlechterung könne der Landwirtſchaft keinen Nutzen
bringen. Die Urteile engliſcher Männer, wie des Miniſters für
Indien, über die Doppelwährung, ſeien für deutſche Verhältniſſe
nicht maßgebend. Die Frage des Wollzolles müſſe jedenfalls noch
der eingehendſten Diskuſſion unterliegen. Diejenigen, welche
Doppel=
währung und höhere Getreidezölle forderten, überſähen die Mittel,
welche die Regierung. zur Beſeitigung des Notſtandes geboten habe.
Sie möchten die Regierung wenigſtens bei neuen Vorſchlägen
unter=
ſtützen. Zur Hebung des Credits der kleineren Grundbeſitzer ſtellt
der Miniſter ein Geſetz in Ausſicht, welches der Selbſtverwaltung
Die Verlegung des Braunſchweigiſchen Infanterie=Regiments
Nr. 92 von Metz nach Braunſchweig und Blankenburg iſt zum 3l.
Schutz und Unterſtützung zur Regelung des Creditweſens wie zur
Verhinderung eines wucheriſchen Ausſaugens gewähren ſolle. Der
Miniſter erklärt ferner, die Regierung wolle keine erhöhten
Ein=
nahmen aus direkten Steuern und ſchließt mit der Verſicherung, daß
geeignete und ausführbare Wünſche aus den Kreiſen der
Landwirt=
ſchaft ſtets Berückſichtigung finden würden.
März 1887 angeordnet.
Der Badiſchen Kammer wurde am 13. ein Schreiben des
Staats=
miniſteriums mitgeteilt, wonach die Regierung nicht in der Lage iſt,
die klerikale Interpellation betreffend Reviſion der kirchenpolitiſchen
Geſetze nach dem Vorgange Preußens zu beantworten. Die
Petitions=
kommiſſion empfahl dem Hauſe auf eine Beratung des Berichts
über die Ordensmiſſions=Petitionen nicht mehr einzugehen. Bei der
Abſtimmung ging die Kammer mit allen gegen 9 Stimmen über
die Petitionen betr. die Ordensmiſſionen zur Tagesordnung über.
Jranſtreich. In der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 13.
ſtand die Interpellation wegen der Vorgänge bei Schließung der
Kapelle in Chauteauvillain auf der Tagesordnung. Nach mehreren
heftigen Reden Seitens der Abgeordneten der Rechten, wie Graf
de Mun und Keller, wurde nach Verwerfung verſchiedener anderer
Tagesordnungen nachſtehende, von der Regierung gutgeheißene
Tages=
ordnung mit 340 gegen 187 Stimmen angenommen: „Die
Depu=
tiertenkammer iſt durch die Erklärungen der Regierung befriedigt
und geht zur Tagesordnung über.
England. Bei der am 13. erfolgten Fortſetzung der Beratung
der iriſchen Verwaltungsbill im Unterhaus ſprach ſich Schatzkanzler
Harcourt abfällig über die Gegenprojekte Trevelyans, Chamberlains
und Hartingtons aus, deren Hauptfehler ſei, daß ſie niemand
accep=
tieren könne. Es handle ſich Irland gegenüber entweder um einen
Plan der Regierung oder um Zwangsgeſetze; dazu aber gehöre
eine ſtarke, einige, von einer überwältigenden Majorität im
Unter=
hauſe unterſtützte Regierung; eine ſolche ſei jedenfalls nicht im
Koalitionsminiſterium zu finden. Am 14. nahm das Unterhaus die
iriſche Verwaltungsbill in erſter Leſung ohne Abſtimmung an und
ſezte die zweite Leſung auf den 6. Mai feſt. Im Laufe der
De=
batte erklärte Gladſtone, er habe nicht die Reichskontrolle über
gölle und Acciſe und die Ausſchließung iriſcher Vertreter vom
Reichsparlamente als weſentliche Prinzipien der Bill bezeichnet.
Die Regierung habe kein Recht, im gegenwärtigen Stadium der
Bill der Erwägung der inzwiſchen angeregten Zulaſſung iriſcher
Vertreter mit beſchränkten Befugniſſen oder in verminderter Za
die Thür zu ſchließen.
Nach der in parlamentariſchen Kreiſen ausgeſprochenen Anſicht
erſcheint die Niederlage des Miniſteriums reſp. Gladſtone'3
unver=
meidlich.
Riederſande. Das geſamte Kabinet demiſſionierte gutem Ve
nehmen nach wegen der Abſtimmung der Kammer vom 9. d. P
über die Verfaſſungsänderungen des Unterrichtsweſens, da zu
fürchten ſteht, daß bei der von der Rechten in jener Sitzung
beobach=
teten Haltung die beantragte Reviſion des Verfahrens ſcheitern
werde. Die Entſcheidung des Königs iſt noch nicht erfolgt.
Die erſte Kammer hat ebenfalls den mit Deutſchland und der
Schweiz über die Salmſiſcherei geſchloſſenen Vertrag genehmigt.
Rußland. Das Geſetzblatt veröffentlicht das Statut der C
ſellſchaft für Dampfſchiffahrt auf dem Schwarzen Meere und 1
Donau, welche für wöchentliche Fahrten Odeſſa=Siſtowa und
zurü=
mit obligatoriſcher Berührung von Sulina, Tultſcha, Galatz, Braila,
Tſchernawoda, Siliſtria, Turtukai und Ruſtſchuk, ferner für je
zweiwöchentliche Tourfahrten Odeſſa=Jsmail Subſidien erhält. Die
Geſellſchaftsdampfer ſind in Kriegszeiten der Regierung auf
Ve=
langen zur Verfügung zu ſtellen.
Bukgarien. Fürſt Alexander erklärte in ſeiner Antwort an
den Großbezier auf die Mitteilung von dem Konferenzbeſchluß der
Mächte, daß er ſich unter Aufrechthaltung der von ihm gemachten
und bereits bekannten Vorbehalte der einſtimmigen Entſcheidung
der Mächte füge. Der Fürſt iſt bereit, ſofort Vertreter für die ver
ſchiedenen Kommiſſionen zu ernennen. Die Antwort des Grol
veziers giebt der Befriedigung des Sultans über die Annahme der
Entſcheidung der Mächte durch den Fürſten Ausdruck und
beglück=
wünſcht denſelben zu der neuen hohen Stellung, die er jetzt ein
nehme. Der Großvezier zeigte gleichzeitig an, daß die Ernennung
der Grenzkommiſſion ſofort erfolgen ſolle und daß Gadban Effendi
mit dem Auftrag zu einer Verſtändigung über die Bildung der
Kommiſſion für die Abänderung des oſtrumeliſchen Statuts ver
ſehen worden ſei. Der Wortlaut des Firmaus, durch welchen der
Fürſt Alexander zum Generalgouverneur von Oſtrumelien ernannt
wird, ſoll auf den Wunſch Bulgariens im Einvernehmen mit dem
Fürſten Alexander feſtgeſtellt werden.
Griechenland. Die Kammer nahm am 13. ds. ſämtliche
Re=
gierungsvorlagen, darunter den Entwurf einer Anleihe von fün
undzwanzig Millionen, an.
Fürkei. Das neue Rundſchreiben der Pforte betreſſs der
Ent=
waffnung Griechenlands hebt hervor, daß nunmehr, nachdem die
bulgariſche Angelegenheit durch die Zuſtimmung des Fürſten Alexan
der zu dem Konferenzbeſchluſſe erledigt ſei, Mittel und Wege ge
ſucht werden müßten, um dem Stande der Dinge an der griechiſcher
Grenze ein Ende zu machen, da die kriegeriſche Haltung
Griechen=
lands die Pforte nötige, dauernd bedeutende Ausgaben zu machen,
um die Armee auf dem Kriegsfuße zu erhalten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 15. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſitern
den Major Kluck, Kommandeur des Train=Bataillons Nr. 11, den
Hauptmann Bialowski la suite des 8. Fuß=Artillerie=Regts.,
ſommandiert zur Dienſtleiſtung bei der Königlich Württembergiſchen
Feld=Artillerie=Brigade Nr. 13 und mit zwei Landwehr=Kompagnien
zu. Uebungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim, den
Maſchiniſten (Deckoffizier) Weber von der Kaiſerlich Deutſchen 1.
Verftdiviſion Kiel, den Gymnaſiallehrer Dr. Schneider aus Mainz;
den Grafen Sahn=Wittgenſtein=Berleburg, den Generallieutenant
. la guite und Oberſtkammerherrn v. Grolman, den Geheimen
3taatsrat Knorr v. Roſenroth, den Kammerherrn Frhrn. v. Löw
von und zu Steinfurth; zum Vortrag den Staatsmmiſter Finger,
en Miniſterialpräſidenten Weber, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v.
Nordeck zur Rabenau, den Geheimerat Dr. Becker.
Es dürfte von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß der in Heſſen
neu belebte Name „Knorr von Roſenroth; mit großen Ehren in
der Geſchichte des geiſtlichen Liedes genannt wird. Chriſtian
Knorr von Roſenroth, ein Schleſier, geboren 1636, geſtorben 1689
als Geheimerat und Kanzler zu Sulzbach in der Oberpfalz (
Bahn=
linie Nürnberg=Amberg) iſt der Dichter eines der ſchönſten
Morgen=
ieder „Morgenglanz der Ewigkeit=, (in verkürzter Geſtalt auch im
heſſiſchen Geſangbuch Nr. 371) das eine ungemein ſtimmungsvolle
Melodie beſitzt. Der Dichter ſchloß ſich an die Weiſe des berühmten
Johann Scheffler an. Seine Dichtungen erſchienen zu Nürnberg
ſ684 unter dem Titel „Neuer Helikon mit ſeinen 9 Muſen=, d. 1.
geiſtliche Sittenlieder.
1 Ein in der Zimmerſtraße wohnhafter Dekorationsmaler
verurſachte vorgeſtern abend gegen 8 Uhr durch fortgeſetzte
Miß=
handlung ſeiner Ehefrau ruheſtörenden Lärm und veranlaßte
hier=
be.
durch einen Anflauf von Menſchen. Um dem Skandal ein Ende
zn machen, verbrachte die Schutzmannſchaft den Mann in das
Vo=
lizeigefängnis. - Im Großherzogl. Akaziengarten wurden von
l.
Knaben mehrere Goldfiſche entwendet. — Vorgeſtern
nach=
mittag iſt ein dreijähriges Kind am Monument von einem
fuhrwerk überfahren worden. Außer einer unbedeutenden
hautabſchürfung am Bein, hat das Kind weitere Verletzungen nicht
davongetragen. — Einer Milchhändlerin aus Wixhauſen wurde in
der Grafenſtraße eine Milchkanne geſtohlen.
Aus einem
Neubau in der Kiesſtraße iſt, durch Erbrechen eines Kaſtens,
ver=
ſchiedenes Handwerkszeug geſtohlen worden. - Ein
Bild=
hauerlehrling iſt unter Mitnahme von ca. 75 M., welchen
Be=
trag er für ſeinen Meiſter einkaſſiert hatte, flüchtig gegangen.
Das dem Kommunalſteuerausſchlag für Darmſtadt zu
Grund gelegte Steuerkapital betrug 1875 1106 120 fl., in 188384
1222 769 fl. und in 1884185 1241875 fl.
Die Einnahmen der ſtädt. Brückenwagen betrugen in
188485 7525. 49 M. gegen 5875.70 M. in 1883,84.
Der deutſche und öſterreichiſche Alpenverein hat in
den Alpen zahlreiche Unterkunftshütten - teilweiſe mit
Wirtſchafts=
oetriek
errichtet, welche die Bereiſung des Gebirgs erleichtern,
ger und da erſt ermöglichen; einzelne Sektionen haben aus eigenen
Mitteln mehrere Hütten erbaut und unterhalten, andere Sektionen
Wege angelegt oder markiert, Führer angeſtellt und ausgebildet,
Auskunftsbureaus errichtet.
Dieſe und ähnliche Einrichtungen
führen für den Touriſten nicht unbedeutende Erſparniſſe herbei.
Bei dieſer Sachlage hat ſich die Sektion Darmſtadt des
Alpenver=
eins, die in erfreulichem Aufſchwung begriffen iſt und über 200
Mitglieder zählt, veranlaßt geſehen, ebenfalls mit einem nützlichen
Unternehmen vorzugehen und im Moosthale bei St. Anton am
Arl=
berg die Errichtung einer Hütte in Ausſicht zu nehmen, welche die
Durchwanderung eines der ſchönſten Teile des Alpenlandes
weſent=
lich fördern wird. Die Sektion hat ſoeben einen Aufruf an ihre
Mitglieder zur Zeichnung von Beiträgen erlaſſen, worin ſie nach
kurzer Begründung der Notwendigkeit eines aktiven Vorgehens die
Platzfrage in nachſtehender Weiſe erörtert: „Das maleriſche
Alpen=
land Vorarlberg iſt neuerdings ein bevorzugtes Touriſtenziel
ge=
worden; einerſeits die glückliche Verbindung von ſonnigen
Thal=
gründen mit den duftigen Matten und Alpen des Mittelgebirgs
und den ſtolzen ausſichtsreichen vielfach eis= und firngepanzerten
Berggipfeln, andererſeits die anheimelnde Einfachheit und
Natür=
lichkert der Landeszuſtände und Bewohner, welche der Trefflichkeit
billiger Gaſtwirtſchaften keinen Eintrag thun, haben ihm die Herzen
aller Fußwanderer raſch und dauernd gewonnen; dazu tritt die
leichte Erreichbarkeit des Landes für Südweſtdeutſchland mittelſt
des Bodenſees und der Arlbergbahn, ſo daß ſich dort bereits die
Sektionen Schwaben und Konſtanz anſäſſig gemacht haben und
Heidelberg mit der gleichen Abſicht ſich trägt.
Wo Vorarlberg an Tirol grenzt lam Arlberg) zweigt ſich von
St. Anton ſüdlich ein Thal ab, das Moosthal, welches in 3½
Stun=
den zu einem großartigen Thalſchluſſe am Fuße des Küchelferners
führt; eine Reihe gewaltiger Bergrieſen in Höhe von über oder
gegen 3000 Meter (Kartell=, Küchel=, Küchen, Saum=Ochſen=Spitze
u. a.), zwiſchen denen zahlreiche Gletſcher zu Thal fließen, trennt
74
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das Moosthal nach Süden von Paznaun, nach Weſten von Faſul: ein
recht lohnender Uebergang führt über das 2800 Meter hohe Schneidjöchl
zu dem herrlich gelegenen Iſchal im Paznaun. Dicht am
Küchel=
erner in großartiger, einen Ausflug für ſich reichlich lohnenden,
Umgebung iſt die Errichtung der neuen Hütte in einer Höhe von
2500 Meter geplant; ſie wird die Beſteigung der genannten
aus=
ſichtsreichen Gipfel erleichtern, den Uebergang ins Faſul und das
vielgerühmte Montavon oder in einem äußerſt lohnenden nur
vier=
ſtündigen Marſche über das Schneidjöchl ins Paznaun vermitteln,
von wo aus der Touriſt dem Thal entlang nach Wiesberg (dem
ſchönſten Punkte an der Arlbergbahn) oder ſüdöſtlich durch das
herrliche Samnann nach Finſtermünz oder ſüdlich durch das
Fimber=
thal nach dem Engadin, oder endlich ſüdweſtlich nach der
Silveretta=
gruppe - alles unſchwierige aber hoch befriedigende Wanderungen
gelangen kann. Nach Lage der Verhältniſſe war eine
glück=
lichere Wahl nicht zu treffen.”
K. Daß man auch im feineren Wagenbau hier in
Darm=
ſtadt etwas tüchtiges zu leiſten vermag. davon haben wir uns
jetzt wieder überzeugt. Die Pferdemarkt=Kommiſſion hat nämlich
im vergangenen Herbſt einen eleganten Landauer, und zu
dies=
jährigem Frühjahrsmarkte einen feinen Mylord (Halbverdeckwagen)
aus dem Geſchäft des Herrn Hofwagners A. Beſt zur Verloſung
angekauft. Wir machen unſere hieſigen Pferde= und Wagenbeſitzer
beſonders hierauf aufmerkſam, da gerade in dieſem Artikel ſeither
viele Einkäufe außerhalb gemacht wurden.
Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen
be=
finden ſich in Darmſtadt bei den Herren J. Eiſenhauer,
Blumen=
thalſtraße 46, W. Endner, Wienersſtraße 5½, J. Hartmann,
Heidel=
bergerſtraße 24, Ph. Huwert, Roßdörferſtr. 21. G. L. Kriegk,
Rheinſtraße 17. F. Lautermann Große Kaplaneigaſſe 26, Fräul.
Marg. Leißler, Beſſunger Kirchſtraße 37, Herrn J. H. Möſer,
Ruthsſtraße 16, G. P. Poth, Caſinoſtraße 12. J. Schuchmann,
Beckſtraße 2, Frau Marg. Spengler, Feldbergſtraße 39; in Arheilgen
bei Th. Brücher und Heinr. Stork, Kaufmann; in Biblis bei
Salomon Fränkel II., Maher und Miſchler II.; in Bickenbach bei
S. Bendheim und K. Rebnig; in Biebesheim bei Rothermel:
Geipert und Knöbel; in Egelsbach bei Nathan Kahn und J. Schrodt V.,
in Groß=Zimmern bei M. Brücher Sohn, Gebr. Brücher und Jean
Göbel XVII.; in Heubach bei J. Zieres I1. und P. Zieres V. in
Lengfeld bei Nik. Lippert; in Meſſel bei H. Heberer; in Nieder=
Ramſtadt bei Geſchwiſter Stenger; in Ober=Ramſtadt bei A.
Hoffer=
berth; in Roßdorf bei Konr. Poth V1I.; in Schneppenhauſen bei
Frau Geduldig; in Seeheim bei A. Hufnagel; in Stockſtadt (Rh.)
bei L. Herbert. Die Verkäufer geben die Poſtwertzeichen zu
dem=
ſelben Betrage wie die Poſtanſtalten an das Publikum ab.
⬜ Mainz, 14. April. Als Eröffnungstermin für die neuen
Hafenanlagen iſt jetzt definitiv der 1. Oktober d. J. in Ausſicht
genommen, da die maſchinellen Einrichtungen zu einer früheren
Friſt nicht fertig geſtellt werden können.
- Herr v. Schlemmer
in Hochheim hat ſeine Malzfabrik in ein Aktienunternehmen
ver=
wandelt. Das Grundkapital der Geſellſchaft beſteht aus 500000 M.,
worunter 400000 M. für Immobilien. Die Emmiſſion erfolgt in
500 auf den Namen des Inhabers lautenden Aktien zu je 1000 M.
In den Aufſichtsrat ſind gewählt die Herren Gasdirektor Heſſemer,
Stadtverordneter Rühl und Heiſinger, ſämtlich in Mainz wohnhaft.
Ems, 12. April. Die Vorarbeiten für die von den jetzigen
Beſitzern des Mahlberghofes geplante Drahtſeilbahn auf den
Mahlberg haben begonnen; von dem Ingenieur der Geſellſchaft
wurde in Anweſenheit des Königl. Kreisbaumeiſters und des
Ober=
ſörſters die Richtung der Bahn abgeſteckt. Die Bahn beginnt an
der Villa Bella Riva gegenüber der Kaiſerbrücke und führt durch
eine kleine Einſenkung in der Bergwand ſteil aufwärts nach dem
Punkte hin, an welchem ſich der bisherige Ausſichtsturm befindet.
Bis zum nächſten Jahre ſoll die Bahn bereits dem Betrieb
über=
geben werden.
Köln, 13. April. In den internationalen Hühnerhund
Prüfungsſuchen wurde der 1. Preiß für deutſche Griffoos=Hunde
Herrn L. Stein in Darmſtadt für deſſen einjährigen Hund
„ Fauſt' zuerkannt.
Elbing, 10. April. Am 8. d. M. haben die auf der
Schichau=
ſchen Werft für die türkiſche Regierung erbauten fünf
Torpedo=
boote behufs Ueberführung nach ihrem Beſtimmungsort
Konſtan=
tinopel den hieſigen Hafen verlaſſen. Die Abfahrt dieſer kleinen
Flotille ſchlanker ſeetüchtiger Boote gewährte einen impoſanten
An=
blick.
Das erſte der von Schichau für die ruſſiſche Regierung
erbauten neun Torpedoboote machte eine 6ſtündige Probefahrt, bei
welcher es eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 22, 24 Knoten erreichte.
Die Abnahme erfolgte ſofort.
Lichterfelde, 12. April. In dieſem Jahre begann zum erſten
Male für alle Cadetten=Anſtalten gleichmäßig der neue Curſus
mit Anfang April, während bisher der Anfang für die Curſe der
Voranſtalten und der untern Claſſen der Hauptanſtalt Mai, für
die oberen Claſſen Aprilgeweſen war. Die Ablegung der Abiturienten=
Prüfung findet ſtets im Januar, diejenige der Portepee=Fähnrich=
Prüfung in der erſten Hälfte des Februar ſtatt; die Offizier=Prüfung
der Selectaner wird im März abgehalten. Ende März erfolgt
914
Cadetten in die Armee.
Verſammlung des deutſchen Schulvereins in Deutſch= tät in Zeiten, wo Parteinahme Pflicht iſt.
Land ſtatt. Am Abend des 1. Tags iſt zur Begrüßung der Gäſte
abends Feſtvorſtellung im Thaliatheater.
löſt wurde. Der Sprecher der Burſchenſchaft erklärte, daß er konnte die Scene, in der ſich Bolingbroke über den Lebenswandel
gegen dieſe Verfüaung den Recurs anmelden werde.
Paris, 13. April. In der geſtrigen Sitzung der Akademie
der Wiſſenſchaften teilte Paſteur mit, daß er 726 Kranke. von
denen 6s8 von tollen Hunden und 38 von tollen Wölfen
ge=
biſſen worden ſeien, behandelt habe. Von den erſteren ſeien infolge
ſeiner Behandlung nur einer. von den letzteren nur drei geſtorben.
Neapel, 11. April. In der Nähe der Stadt verſtarb kürzlich
ein reicher Hageſtolz. Die Erben konnten ſich nicht gleich über die
Teilung der Erbſchaft einigen, ließen bis dahin alle Thüren ꝛc.
des Schloſſes verſiegeln und ſtellten Wachtpoſten um dasſelbe. Als
man nun nach einiger Zeit das Schloß öffnete, fand man Geld,
Juwelen und alles Koſtbare geraubt. Von den Dieben hat man
keine Spurl.
Aus Waſhington vom 8. April wird gemeldet: Geſtern
Abend lief ein Paſſagierzug auf der Fitchburg=Eiſenbahn in
Maſſa=
chuſetts auf einem Bahndamm, der in einer Höhe von 200 Fuß
längs des Deerfield=Fluſſes angelegt iſt. Der anhaltende Regen
hatte das Senken des Geleiſes verurſacht, und der ganze Zulg
rollte den Dammhinab in den Fluß. Die Trümmer gerieten
in Brand und ſchreckliche Scenen folgten. Mit drei Ausnahmen
wurden alle Perſonen im Zuge entweder getötet oder verletzt. 13
blieben auf der Stelle tot und fanden meiſtenteils ihr Ende in den
Flammen, und 80 andere wurden verletzt, darunter mehrere
lebens=
gefährlich.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 13. April.
Richardder Zweiten
B. Trotz Gervinus und Ulrici, den bedeutenden Shakeſpeare
Interpreten, welche in dieſem hiſtoriſchen Trauerſpiel ein Kunſtwerk
von vollendeter Organiſation ſehen, dünkt es dem Unbefangenen,
als ob die Geſchichte als Haupt= und Staatsaktion gar zu ſehr auf
dieſem Stücke laſte, daß das rein Menſchliche in den Perſonen und
Handlungen zurückträte vor einer Politik, die heutzutage kein
un=
mittelbares Intereſſe mehr einzuflößen vermag. Zudem muß dies
Königsdrama, ſobald es aus dem Zuſammenhang der
Lancaſter=
tetralogie geriſſen und auf ſich geſtellt, an Wirkung entſchieden
ein=
büßen, da die feinſten Züge zur Erklärung der Charaktere und der
Vorgänge in den nächſtfolgenden Dramen enthalten ſind. Der heutigen
Aufführung können wir den Vorwurf nicht erſparen, daß ſie in den
meiſten Scenen matt und lahm war. Herr Edward, als Träger
der Titelrolle, war freilich mit ſchönem Erfolge beſtrebt, die Figur
des zwiſchen Schwäche und unzeitiger Herrſcherkraft ſchwankenden
Richard in glaubwürdiger Weiſe zu verkörpern. Er fand ſowohl
den Ton für die Scenen, wo aus Richard noch das ganze
Selbſt=
vertrauen des Königtums von Gottes Gnaden ſpricht, als für die
Momente, wo das Unglück aus dieſer gut angelegten Natur die
Lichtfunken heraus ſchlägt. Wahrhaft ergreifend war die Scene,
wo Richard dem heimgekehrten Bolingbroke gegenüber die ganze
Ratloſigkeit eines Mannes offenbart, der zu ſich ſelbſt das
Ver=
trauen verloren hat. Ueberzelgender und ergreifender konnte der
Zuſammenſturz dieſes glänzenden Phaeton's nicht geſchildert werden.
Herr Dalmonico brachte in ſeiner Darſtellung des
Boling=
broke wohl den Biedermann, der ja der vierte Heinrich im Grunde
genommei iſt, zu glücklichem Ausdruck, konnte aber nicht den Glauben
erwecken, daß dies die Perſönlichkeit ſei, der Reich und Volksgunſt
mit Notwendigkeit zufallen muß. Der beſte Teil ſeiner Leiſtung
war die Scene, wo Bolingbroke verbannt. in warmen Worten von
Englands Erde Abſchied nimmt. Die Oheime des Königs,
Lan=
caſter und York, waren durch die Herren Knispel und Werner
in ſehr geeigneter Weiſe vertreten; beſonders gut zeichnete erſterer
R74
dann bereits die Allerhöchſte Cabinetsordre betreffend die Ein= den Sterbenden, welcher den Mut hat, dem leichtfinnigen,
verblen=
ſtellung der in den beiden letztgenannten Prüfungen beſtandenen deten König die Wahrheit zu ſagen. Nach entgegengeſetzter
Richt=
ung erſtreckte ſich die Arbeit des Herrn Werner, der im alten
Chemnitz, 12. April. Am 1. und 2. Mai findet hier eine York das Urbild politiſcher Mattherzigkeit vorführte, der Neutrali=
Die Frauenrollen in dieſem Stück bedeuten gar wenig, ein
ein Konzert des Lehrergeſanavereins vorgeſehen, dem ſich ein Kom= Mangel, den ſchon Schröder empfand, und dem er dadurch
abzu=
mers anſchließt. Am 2. Mai iſt erſt Verſammlung der Abgeord= helfen ſüchte, daß er die Rolle der Jſabella von Valois durch Reden
neten, dann Generalverſammlung; um 2½ Uhr folgt Feſttafel und der Konſtanze aus Könia Johann brillanter machte, ein Verfahren,
das heutzutage keinen Verteidiger finden dürfte. Frl. Cramer
Wien. Im Mai und Juni wird hier im Skating=Rink eine gab ſich um die Repräſentation der Königin reichliche Mühe und
internationale Ausſtellung von Velociped= und Sport= brachte die unſcheinbare Partie in der Abſchiedsſeene zu einiger
Be=
gegenſtänden ſtattfinden für welche ſich in Sportkreiſen lebhaftes deutung. Lob verdienen auch die Damen Ethel und Schütky für
Intereſſe geltend macht. Wiener und auswärtige Geſellſchaften ſo= ihre zütreffende Wiedergabe der Eleonore und der Herzogin von
wie viele Fabrikanten haben die Beſchickung angemeldet, ſo daß es York: Frl. Ethel ſpielte außerdem noch den Pagen aus dem
König=
dem Ausſchuſſe, an deſſen Spitze Graf Lamezan ſteht, vorausſicht= lichen Marſtall, der Richard im Gefängnis beſucht. Wenig zum
lich gelingen wird, den Beſuchern ein intereſſantes Bild vorzuführen. Vorteil gereichte der heutigen Vorſtellung der Umſtand, daß man
Graz. Wie der „N. Fr. Pr. von hier berichtet wird ver= zur Vertretung verſchiedener Nebenfiguren Opernſänger herbeigezogen
anſtaltete dieſer Tage die hieſige akademiſche Burſchenſchaft „Fran= hatte, deren Art und Weiſe zu reden und ſich zu bewegen ſtets dem
conia' anläßlich des Semeſterſchluſſes einen Feſtkömmers. welcher Charakter der Oper angepaßt iſt. Die Streichungen waren nicht
von dem anweſenden Regierungsvertreter, infolge der Abſingung immer glücklich ausgeführt, wie denn überhaupt die Dingelſtedr'ſche
des Scheffel'ſchen Liedes „Als die Römer frech geworden aufge= Bearbeitung manches zu wünſchen übrig läßt. Sehr gut wegbleiben
des Sohnes berichten läßt, da der bekreffende ja garnicht erſcheint.
Vermiſchtes.
— Der Mann mit dem Coaks iſt jetzt international
gewor=
den. Um das epochemachende Lied:„Mutter der Mann mit dem
Coaks iſt dar auch anderen Nationen zugänglich zu machen, haben
vier Studenten zu Eiſenberg i. Th. kürzlich verſucht, dasſelbe in
fremde Sprachen zu übertragen. Die Ueberſetzungen ſind nicht alle
von gleicher Schöne. Sie läuten:
Maman, Phomme au coke est ici.
Silence, jo Pai déj appris!
As.tu de Pargent? Pas un denier,
Cui donc a Smmands lo charbonnier?
Mother, the man with the coak is here.
Alas! be still. LEnow it. my dear.
I have no money, have von then come?
Who has then wished the man to come?
Madre, Luomo al coak e qua.
Sia quieto, io lo 80 gia.
Puoi pagar? Non posso pagar!
Chi era si stolido di lo Kandar?
Hama, el hombre con coak est!
Callate, hija, vo lo sé yal
Puedes parar; No puedo pagar.
Auisn fusal hombre con coak Hamas?
O mater, homo cum coaks adest!
Apage, mihi jam notum est!
Pecuniam Ego - nullam!
Cuis eum misit? me miseram!
Imi, ha isch im ha coaks nimzah!
Hoalem, biti, hasoht jadah!
Ha keseph läk ? Loh keseph l!
Mi et ha isch im ha coaks hebieh?
Tagrskalender.
Donnerstag 15. April. Abſchieds=Konzert der Mandolinen=Virtuoſen=
Familie Recca in der Reſtauration G. Schmitz.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.