149.
hngang.
VREESTUUILN
1
149.
Juhrgllg.
Wonnementspreis
entellährlich 1 Marl 50 Pf. mdk.
ſungerlohn. Auswärtz werden von
den Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incd. Voſſaufichlag
rag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
JuuſlUiEs uſttthſttnngooldtt.
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtiadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärts
von allen Annomen=Empeditionen
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
KD2.
Dienstag den 13. April.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Durchſchnittsmarktpreiſe.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
de bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
„ Monat März 1886 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 14 Mk., für Heu Mk. 8.-, für Stroh Mk. 6.
7100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 9. April 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(3628
Edictalladung.
Nachdem wider den Dragoner Adalbert Fey der 4. Eskadron 2. Großh.
eſſ. Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner=Regiment) Nr. 24, geboren am 9. Juli
564 zu Bern in der Schweiz, wohnhaft geweſen zu Darmſtadt, der förmliche
eſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei
ſinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Dienstag den 17. Auguſt 1886, Vormittags 9 Uhr,
A4.
beraumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
de wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen und er in eine Geldbuße von
50 bis 3000 Mk. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 6. April 1886.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion. (3629
Edictalladung.
24
Nachdem wider den Gardiſten Georg Kaſpar der 3. Compagnie 1. Großh.
kroßh. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=RRegiments Nr. 115, geboren am 4. Januar/
b64 zu Saaſen, Kreis Gießen, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt,
und derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen,
ſäteſtens aber in dem auf
Dienstag den 17. Auguſt 1886, Vormittags 9 Uhr,
uberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
le wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen und derſelbe in eine Geldbuße
bn 150 bis 3000 Mk. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 6. April 1886.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion. (3630
Maſtochſen=Verſteigerung.
Kommenden Freitag den 16. April l. J., Vormittags 10¼ Uhr,
erden in Großherzoglicher Hofmeierei Darmſtadt 4 prima fette
ochſen verſteigert.
Oberverwalter pottwoilor. H
Bellkedern.
und
Daumen
(doppeltgereinigt und
ſtaub=
frei).
Eine Partie
veme Caunen
M. 3. 20 per Pfund.
Alle
4.
in größter Auswahl.
J. A. Höpprith.
bei
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C. Völker,
unterſte Hügelftraße 15.
227
880
R72
Wein= und Mobiliar=Verſteigerun,
Donnerstag den 15. April d. J., Vormittags von 10 Uhr an
werden auf freiwilligen Antrag auf der Ludwigshöhe bei Beſſungen
ca. 33 Hektoliter und 200 Flaſchen verſchiedener, gut behandelte Rheingauer,
Pfälzer und Bergſträßer Weine - wovon Proben bei der Verſteigerung
ver=
abreicht werden -; ferner ca. 2500 Cigarren, 60 Strohſtühle, mehrere
Spiegel, verſchiedener Hausrath u. Küchenmöbel, ſowie eine kleine
Brennerei=
einrichtung
unter den bei der Verſteigerung bekannt gemacht werdenden Bedingungen an Ort
und Stelle öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.
Beſſungen, den 9. April 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
[3488
Weimar.
=
Lumm-,AungrR-und grenn,
holz Yerkeigerung.
Montag den 19. d. Mts., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict Mark, verſteigert werden und zwar.
7 Stück Nadelſtämme mit 115 Feſtmeter enthaltend,
673 „ Nadel=Derbſtangen mit 2068 Feſtmet. enth.,
3173 „ Nadel=Reisſtangen mit 2064 Feſtmet.; ferner
14 Rm. Nadel=Scheiter,
239 „ Nadel=Knüppel,
4 „ Nadel=Stöcke,
24,800 Stück Nadel=Wellen.
Bemerkt wird, daß das Stamm= und Stangenholz am Anfang der
Ver=
ſteigerung zum Ausgebot kommt.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig am Eingang des Waldes.
Roßdorf, den 10. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
(3633
Müller.
Verktrigerungz-Anzeige.
Mittwoch den 14. April, Vormittags 10 Uhr,
und wenn nöthig Nachmittags 2 Uhr anfangend, werden auf freiwilliges
An=
ſtehen in Folge ſtattgefundener Uebernahme der Wirthſchafts=Lokalitäten auf der
„Ludwigshöhe: ein großer Theil des Wirthſchafts=Inventars, Mobilien, Haus=
und Küchengeräthe des Herrn Gaſtwirths Emmel, bisher auf dem Chauſſeehauſe
zu Beſſungen, öffentlich unwiderruflich gegen gleich baare Zahlung dortſelbſt
ver=
ſteigert. Es kommen zum Ausgebot u. A.:
diverſes Porzellan, Gläſer, Stühle, Tiſche, 1 Brenke,
Waſch=
tiſche, Betten, Spiegel, Lampen, Gartenlaternen, eine Kaute
Dung, mehrere friſchmelkende Ziegen, circa 10 Meter Buchen=
und Eichen=Scheit= und Prügelholz ꝛc.
Darmſtadt, den 12. April 1886.
C
E
Wittich, Gerichtsvollzieher.
Größte u. billigſte Bezugsquelle in
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gegenüber dem Gymnaſium.
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keine Spurmehr davon übrig bleibt.
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Rheinſtraße 28,
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Bensheim
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Bingen
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Bockenheim
Dieburg.
Erbach
Frankfurt
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Jul. Bellesheim
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Hanau
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Michelſtadt
Offenbach
Oppenheim
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Seligenſtadt
Stockſtadt
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Freitag den 16. April, Nachmittags 3 Uhr,
läßt der Unterzeichnete in ſeinem Hauſe „Frankfurterſtraße 81. nachverzeichnete
Gegenſtände, als:
eine ſchwere und eine leichte Pritſchen=Rolle, ein zweiſpanniger Kaſtenwagen,
ein Scheerwagen, ein Federwagengeſtell mit Patentachſen, 2 vollſtändige
Pferdegeſchirre, 3 Paar Bordleiter, 2 Paar Ernteleiter mit Zubehör, eine
Decimalwaage mit Gewichte, zwei ſteinerne Thorpfeiler mit Hofthor von
Eichenholz und Beſchläg, 24 eiſerne Gartenſtühle, circa 150 Frucht=Säcke, eine
Partie Wein= und Bierflaſchen, 8 eiſerne Pferdekrippen lganz neu), eine
Partie Guß= und Schmiedeeiſen, und ſonſtige Gegenſtände
gegen gleich baare Zahlung an den Meiſtbietenden verſteigern.
Carl Stumpf.
881
Die
von
H. Hlefmod,
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PS. Eine Bandſäge zu Fuß= und Handbetrieb iſt bis Ende nächſter Woche
im Hotel Darmſtädter Hof hier ausgeſtellt und wird zu deren Beſichtigung höfl.
eingeladen.
(363]
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Carlsſtraße 29.
[3638
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ſowie eine Partie abgepaßter Gardinen, von welchen nur noch einzelne Fenſter
am Lager ſind.
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Gchber,
3419
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h
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(3639
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Darmſtädter
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geſchützte O. Fritze's Bernſtein=Oel=
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gefunden und iſt nicht zu verwechſeln mit
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Bern=
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ſtrich=
fertig geliefert und ſtehen Muſter zu
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Danzig,
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Cibils Fleiſchertract,
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Schottiſche und amerikaniſche
Hafergrütze,
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Neſtle's Kindermehl,
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(364
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1884er
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1884er Hiersteiner
„
2
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man=
chen veranlaſſen, ſich deſſen Ekkehard od
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Me
ein möblirtes Zimmer.
3237) Rheinſtraße 33, Hinterbar
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3565) Mathildenplatz 3. 2. Stoc,
ein möblirtes Zimmer.
3313) Ecke der Hoch= u. Kiesſtr. 3.
ein ſchön möblirtes Zimmer mit hübſchs
Ausſicht per ſofort oder vom 15. Apr. d
3658) Ballonplatz 10 ein gut möb
Zimmer zu vermiethen.
3659) Heidelbergerſtr. 49 part. e
freundlich möbl. Zimmer in feinem Hauſ!!
3660) Hügelſtraße 13, 1. Stock, ey
ſchön möblirtes Zimmer, auf Wunſch m
Penſion.
3661) Ein ſchön müöblirtes
Zimme=
in einer Parterrewohnung, verlängerk
Kiesſtraße, auf Wunſch mit Penſion, 3
vermiethen. Näheres im Laden Hügel
ſtraße 21.
Basel Binuingen (Schweiz).
[165
Nühmaſchinen=Verkäufer
ür den Darmſtädter Bezirk findet
ſofo=
dauernde Stellung mit 600 M. feſte=
Gehalt und hoher Proviſion.
Offerten unter A. B. 12 beförder
[361
die Exped. d. Blattes.
Wirthſchafts=Eröſfnung
17.
hda
auf der Ludwigshöhe.
Hiermit erlaube ich mir einem hochverehrl. Publikum die ergebenſte Anzeige,
machen, daß ich die Wirthſchaft auf der Ludwigshöhe erbffnet habe und
des aufbieten werde, mir das Wohlwollen der mich Beſuchenden zu erwerben
ſ4) zu erhalten.
Ganz beſonders glaube ich dies, neben aufmerkſamſter, zuvorkommender
Be=
ſgenung durch Verabreichung ausgezeichneter direkt bezogener Weine, vorzüglichen
Eportbiers, Kaffee, Thee, Chocolade, ſowie reichhaltige ausgewählte Speiſekarte,
ſereichen zu können und gebe ich mich der angenehmen Hoffnung hin, einem
zahl=
ſ'ſichen Zuſpruch entgegenſehen zu dürfen.
[3624
L. Emmeh.
verein heſſiſcher Lehrerinnen.
Einladung zur Gonoral-Vorsammlung
auf
Mittwoch den 28. April 1886, Nachmittags 3 Uhr, im
oberen Rathhausſaale.
Gegenſtände der Tagesordnung:
1) Rechnungsſtellung für 1885 ⬜I. Vereinsjahr;
2) Rechenſchaftsbericht;
3) Das von Ihrer Durchlaucht der Frau Gräfin zu Erbach-Schönberg
ge=
uichte Anerbieten eines Sommeraufenthalts in Schönberg und Antrag betreffend
kſes Anerbieten;
4) Einige andere Anträge.
Nicht nur Mitglieder, auch Freunde des Vereins ſind willklommen.
Darmſtadt, im April 1886.
Der Vorstand.
(3662
zu jeder Zeit eintreten können. Gelehrt wird: das Anſertigen von natürlichen
wie künſtlichen Blumenkarten, Goldſtickerei, das Broncemalen, verbunden
mit Malerei auf Atlas ꝛc. — Muſter jeder genannten Technik liegen zur gefl.
Anſicht auf. Beſtellungen darauf werden in meiner Wohnung, Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße 21, 2 Treppen, entgegengenommen.
Gratulationskarten werden in allen Größen friſch angefertigt.
Indem ich für mein Unternehmen um geneigtes Wohlwollen bitte, zeichne
[3399
Hochachtungsvoll
Ernſt=Ludwigsſtraße 21,
Frau Hormine Sehlousener,
2 Treppen.
Mathilden=Stiftung
für Btarkenburg.
Zu der Montag den 19. April, Nachmittags 3 Uhr, im Lokale des
ſroßherzoglichen Oberconſiſtoriums ſtattfindenden General=Verſammlung
urden die Mitglieder freundlich eingeladen.
Darmſtadt, den 10. April 1886.
(3663
Der Vorstand.
M
3665) Ein Hausmädchen, welches
ſchon in feinern Häuſern gedient hat, ſucht
Stelle. Näheres Exped.
3666) Ein Mädchen, das bügeln u.
maſchinennähen, auch Hausarbeit verſteht,
ſucht Stelle als beſſeres Haus= oder
Kin=
dermädchen. Näheres Expedition.
3589) Ein Müdchen, das gut bürgerlich
kochen kann u. alle Hausarbeit übernimmt,
1. Stelle auf Oſtern. Beſſ. Wittmannſtr. 43.
3590) Eine tüchtige Maſchinennäherin
ſucht dauernde Beſchäftigung.
Näheres in der Expedition d. Bl.
3593) Ein Mädchen zum Laufdienſt
für Vormittags geſucht.
Näheres Zimmerſtraße 8.
3667) Drei brave Müdchen für Oſtern
gegen hohen Lohn aufs Land geſucht
durch Frau Landau, Kirchſtraße 19.
Diemer.
Geſucht zu alsbaldigem Eintritt ein
unverheiratheter, gewandter und
zuver=
läſſiger Diener. Nur ſolche, die beſte
Zeugniſſe aufzuweiſen haben, wollen ſich
melden i. d. Exped. d. Bl.
3668) Geſucht zum ſofortigen Eintritt
ein jüngerer, kräftiger Hausburſche.
Zu erfragen in der Conditorei B.
Thier=
mann, Ludwigsplatz 3.
3669) Einige Weißbinder oder Lackirer,
ſowie mehrere Jungen für die Schloſſerei
und Gießerei gegen Lohn geſucht.
Gebrüder Röder.
2697) Ein auch zwei brave Jungen
in die Lehre geſucht gegen Lohn.
W. Gelfius, Spenglermeiſter.
3331) Tüchtige Steinhauer ſucht
A. Petri, Darmſtadt.
3602) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung findet
L. Chrsbelle
bei
L. B. Müller,
Schulſtraße 14.
2
Kon heute an befindet ſich mein Geſchäftslokal
VAlhelminenstrasse 13,
(3664
im Hauſe des Herrn Ritſert.
Marie Dauth.
ordentliche Jungen oder Mädchen
20 von 14-16 Jahren auf leichte
und lohnende dauernde Accord=Arbeit
(3606
geſucht.
Aug. Mohlstadt & Co.
Beſſunger Heidelbergerſtraße 90.
3607) Einen Lehrling ſucht
A. Graulich, Hofſpengler.
3330) 1 Lehrling kann eintreten bei
J. Schäfer, Spenglermeiſter.
886
3670) Gut empfohlene Agenten für
lohnende Specialitäten theils fur Fabriken,
theils für Materialw.=, Specerei=
Leder=
geſchäfte ꝛc. ſucht die Dampf=Vaſelin= u.
Fettwaaren=Fabrik Th. Voigt,
Würz=
burg.
3671) Für ein hieſiges En-gros=Geſchäft
wird bis 1. Mai ein Lehrling mit den
nöthigen Vorkenntniſſen gegen Vergütung
geſucht. Selbſtgeſchriebene Offerten unter
L. 100 an die Exped. d. Blattes.
3333) Einen Lehrling ſucht
Otto Momberger, Spenglermſtr.
p
20
2O1hangſoſe
und alle Sorten,
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in reichhaltigſter Auswahl empfiehlt billigſt
Eon J. GeVSk,
Ludwigsſtraße 12. (3672
Ritte.
Ein igr. Mann, welcher wegen
mehr=
monatlicher Stellenloſigkeit Geld
aufneh=
men mußte, bittet um ein Darlehen von
300 Mark gegen mäßige Zinſen. Die;
Rückzahlung erfolgt in Monatsraten
bin=
nen ½ Jahr u. wird genügende
Sicher=
heit geboten. Gefl. Offerten sub H. J.
[3673
3687 an die Expedition.
2eberſehungen aus allen und in alle
= germaniſchen, romaniſchen und
flaviſchen Sprachen werden korrekt
und raſch gefertigt. Näheres sub
L. R. 5353 an die Exped. (3674
3675) Gegen doppelte hypothekariſche
Sicherheit ſind per 1. Juli d. J.
30- 40,000 Mark
ganz oder getrennt auszuleihen. Offerten
unter A. L. an die Expedition.
Geſu cht
per 1. Mai oder ſpäter in der Nähe der
Heidelbergerſtraße eine Wohnung von
4 bis 5 Zimmern mit allem Zubehör zu
400- 500 M.
Offerten mit Preiangabe zub C. C.
an die Exped. d. Bl.
[3676
HL. Röder Wwe.,
Couvertſtepperin, wohnt Ecke der
Hügel= u. Zimmerſtr. 11. (3677
Fin auch zwei Mädchen finden gut=
C. Penſion in einer hieſigen
Lehrer=
familie. Nachhilfe in allen Füchern. (3678
A72
Der unter dem hohen Protectorate
Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzeſſin von Battenberg
ſtehende
Frauenverein
[3679
der
Gustav-Adolk-Stiktung
wird ſeine diesjährige Verloogung zum Beſten von Kirchen und Schulen armer
evangeliſcher Gemeinden und zur Unterſtützung bedürftiger Wittwen von Predigern
und Lehrern, zu Ende Mai veranſtalten. Es werden alle Freunde des Vereins
gebeten, die zu obigem Zwecke beſtimmten Gaben baldigſt an eines der
unterzeich=
neten Vorſtandsmitglieder abzugeben, ſowie den Verein durch Abnahme von Looſen
20 Pfg. freundlichſt zu unterſtützen.
Darmſtadt, im April 1886.
Frau d’Amour, Frau L. Baur, Frau A. Dandt, Frau L. Draudt, Frau W.
Ebel, Frl. M. Fehr, Frau E. Goldmann, Frau L. Grünewald, Frau E.
Habicht, Frau R. Kleinſchmidt, Frau E. Reuling, Frau L. Ritſert, Frau E.
Stamm, Frau Walz, Frau E. Zimmermann, Frl. W. Zimmermann.
Romaenulsonss aalGhGhAstRIt.
Das neue Schuljahr beginnt Mittwoch den 5. Mai.
Tags zuvor, morgens um 10 Uhr, iſt die Aufnahmeprüſung für diejenigen,
Schülerinnen, welche nicht in die unterſte Klaſſe eintreten.
Unſere Schule beſteht aus 10 Klaſſen, deren jede, bei normalen Leiſtungen,
in einem Jahre abſolvirt wird. Die Auſnahme in die 10. Klaſſe findet vom
6. Lebensjahre an ſtatt.
Anmeldungen nimmt der unterzeichnete Vorſtand ſNeckarſtraße 5). entgegen.
A. Grein.
E. Davidsohn.
(3680
Th. Stamm.
ie Ziehung unſerer Lotterie findet im Großh. Reſidenzſchloſſe
(Eingang von der Hauptwache links, dem Muſeum gegen=
D= über) nächſten Freitag, Nachmittags
Bl Uhr,
öffentlich ſtatt und werden Intereſſenten hierzu eingeladen.
Looſe bis dahin werden auch einzeln im Lokale
Ernſt=Ludwigsſtraße 18
abgegeben.
Darmſtadt, 12. April 1886.
(3681
Der Vorſtand des Kunſtvereins.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Mit. Gegenwärtigem beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich unter Heutigem
am hieſigem Platze ein Aimmergeschäft etablirt habe. Indem ich mich bei,
allen in mein Fach einſchlagenden Arbeiten beſtens empfehle, ſehe unter Zuſicherung
reeller und pünktlicher Bedienung zahlreichem Zuſpruch entgegen.
Hochachtungsvoll
Lmduig Sommthal, Zimmermeiſter,
[3682
oberer Herdweg.
Darmſtadt-Beſſungen, April 1886.
WB. Wohnung: Kiesſtraße Nr. 54.
Du verpachten: ein Ackerfeld, Bach.
Höbel,
2) gang. Auskunft Luiſenſtr. 16. (3616
Kleider=, Weißzeugſchränke,
Kommo=
den, Küchenſchränke, Bettſtellen, Tiſche (in kleines, nachweislich gangbares
k== Geſchäft, einerlei welcher Branche,
ſowie ganze Ausſtattungen ſehr
preis=
wird hier zu übernehmen geſucht. Gefl.
würdig.
(2672
Offerten beliebe man unter L. in der
H. Sohulz, Jouisonstr. 22. Eped. d. Blattes abzugeben. 635ſlb
A72
Feinſten
ALin-YA1U,
billigſt,
im ganzen Fiſch, ſowie im
Anſchnitt.
Turbots (Steinbutt),
Seexungen,
Cabliau,
SchellAsch,
Lander.
Grosse Haifscho,
per Pfd. 75 Pfo.,
ſowie im Ausſchnitt.
EaalRsche.
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Carlsſtraße 24. (3683
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Hier- und weeichraſen:
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Grassamenmisohung,
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3516
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Gegen=
ſtände empfehle ich giftfreie
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einfach zu behandeln und vorzüglich
be=
währt, in 38 hübſchen Nuancen,
in Packetchen 10 und 25 Pfg.
Gierkarbem,
ſehr ſchön,
in Packetchen 5 und 10 Pfg.
OſlISban dsaWInn,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
[3422
bethenſtraße.
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wverden auf erſte gute Hypothek geſucht.
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(3626
Eped, d. Bl. niederzulegen.
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pfeßlen. Aeßerall vorräthig.
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z014
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und ſchnell trocknend, in verſchiedenen
ſchönen Farben, zu ermäßigten Preiſen.
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GAOtArAIss,
farblos und in verſchiedenen ſchönen
Far=
ben, zum Grundiren vor dem Lackanſtrich,
ſowie zum Anſtrich von Küchen,
Vor=
plätzen und Treppen.
purket-eouhs
und
gelves Ooynwags
beide in vorzüglicher Qualität.
zum Abſchleifen der Fußböden.
Pumsel
für Lack und Oelfarben empfiehlt
P0
r 1rour, LcuGiot,
Ludwigsplatz 7.
Geübte Arbeiter, die den Anſtrich der
Fußböden, ſowie Neuherſtellung und
Aus=
beſſerung der Parketböden billig und gut
ausführen, kann ich empfehlen. (3101
3454) Wanted a Situation as House
& parlour- or Childrensmaid by a ger
man girl, age 22, protest., speaks eng.
lish perfectly. Good Referenees. Apply
under A. R. at 26 Niederramstädter
strasse, Hinterhaus.
2) Schüler können in einer ruhigen ge=
( bildeten Familie gute Penſion, auf
Verlangen auch Nachhülfe erhalten.
Näh. Niederramſtädterſtr. 26 part. (3405
887
Verſteigerung
von
Hühnerſtällen u. Taubenkäfigen.
Dienstag den 20. d. M.
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden in der Hofrailhe Alexanderſtraße
Nr. 5 dahier:
40 Stück Hühnerſtälle,
60 „ zerlegbare Taubenkäfige von
Draht,
120 „ zinkblech. Futter= und
Trink=
gefäße,
eine Partie Latten, Bord u. verzinntes
Drahtgeflecht, 1 blechener Eimer, eine
Gießkanne und ſonſtige Gegenſtände
verſteigert, und bei annehmbarem Gebot
die Genehmigung ertheilt.
(3684
Darmſtadt, am 11. April 1886.
3684a) Ein ſehr empfehlensw., junger,
verheiratheter Mann ſucht unter
be=
ſcheidenen Anſprüchen eine Stellung als
Schreiber, Kopiſt oder dergl. Gefällige
Offerten sub J. D. 53 a. d. Exp. d. Bl.
H üIe
werden geſchmackvoll garnirt.
Baronowehy.
Ernſt=Ludwigsſtr. 4 (Schwab'ſches Haus).
Schöner Kies kann abgefahren werden:
Dieburgerſtraße 13. Zu erfragen
Ballonplatz Nr. 2.
(3579
Möbl. Wohnung und Penſion,
Mitte der Stadt, für 1-2 Herren.
Näheres i. d. Exped. d. Bl. (3032
ehrere gute Schlafſtellen billig zu
De verm. Näh. Oberg. 15 im Laden.
Jwei bis drei Schüler finden in
ge=
bildeter Familie gute Penſion.
Wienerſtraße 71, 3. Stock.
[3341
Wie war der
Franken-
stomer Ausſlug
am 4. d. M.
[(3481
V. S.-Atxig.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 13. April.
5. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabtheilung.
Blaue Karten gültig.)
König Aichard der Zweite.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
Vorher wird die von Beethoven komponierte
Ouvertüre zu „Coriolan; ausgeführt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Mittwoch, 14. April.
6. Vorſtellung i. d. 9. Abonnementsabtheilung
(Rothe Karten gültig.)
Die weiße Zame.
Komiſche Oper in 3 Akten von Boyeldieu.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
229
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. April.
Deutſches Reich. Die Frau Kronprinzeſſin iſt von ihrer
Krank=
heit faſt vollſtändig geneſen. Das Befinden der Prinzeſſinnen Töchter
Sophie und Margarethe iſt gegenwärtig bei Abnahme des Fiebers
durchaus befriedigend. Wie aus dem Harz gemeldet wird, iſt der
Verlauf der Krankheit bei dem Prinzen Heinrich durchweg
be=
friedigend.
Der Reichstag genehmigte am Freitag den Geſetzentwurf betr.
Unzuläſſigkeit der Pfändung von Eiſenbahnfahrbetriebsmitteln in
zweiter Leſung nach den Kommiſſionsanträgen und erledigte ſodann
in dritter Leſung den Geſetzentwurf, betr. die Unfall=Verſicherung
der landwirtſchaftlichen und forſtwirtſchaftlichen Arbeiter nach den
Beſchlüſſen zweiter Leſung u. a. mit einem Zuſatzantrag Buhl,
wonach 2 Beiſitzer des Schiedsgerichts aus dem Kreiſe der Arbeiter
ſeitens der Vorſtände der Orts= und Betriebskrankenkaſſen unter
Ausſchluß der Arbeitgeber zu wählen ſind. — Das Geſetz über die
Penſionsanſprüche des Statthalters der Reichslande wurde in
erſter und zweiter Leſung genehmigt.
Am Samstag erledigte der Reichstag zunächſt die Ueberſichten
der Ausgaben und Einnahmen des Reiches für das Etatsjahr
1884185 nach den Kommiſſionsberichten und ebenſo verſchiedene
andere Rechnungsſachen und genehmigte hierauf definitiv den
Ent=
wurf über die Rechtspflege in den deutſchen Schutzgebieten. In der
Debatte legte Staatsſekretär v. Schelling nochmals den Standpunkt
der verbündeten Regierungen den Beſchlüſſen zweiter Leſung
gegen=
über dar; ein vom Abg. Windthorſt geſtellter Antrag auf
Zurück=
verweiſung der Vorlage an die Kommiſſion wurde abgelehnt. In
dritter Leſung genehmigte das Haus ſodann nach meiſt unerheblicher
Debatte die Vorlagen, betr. die Unzuläſſigkeit der Pfändung von
Eiſenbahnwagen und betr. die Penſion für den Statthalter von
Elſaß=Lothringen, ſowie unverändert das Militärpenſionsgeſetz und
nahm zum Schluß auch den Ausfeld'ſchen Antrag, betr. die
Ver=
zollung der Petroleumfäſſer, endgültig an. Der Präſident teilte
nunmehr mit, daß dem Hauſe noch die Vorlage über die
Brannt=
weinſteuer ſowie ein anderweitiger Zuckerſteuergeſetzentwurf zugehen
würden. Da dies aber vor Mitte nächſten Monats nicht geſchehen
könne, ſo ſchlage er ſchon jetzt vor, eine Pauſe in den Beratungen
eintreten zu laſſen; der Reichstag ſtimmte dem Vorſchlage des
Präſidenten, die nächſte Sitzung am Montag den 17. Mai (kleinere
Vorlagen, Petitionen) abzuhalten, debattelos zu.
Am Freitag führte die erſte Leſung der Vorlage über die
Kom=
munalbeſteuerung der Offiziere im preuß. Abgeordnetenhauſe zu
langen und lebhaften Debatten, die im Allgemeinen bekundeten,
daß das Haus der Regierungsvorlage ſympathiſch gegenüberſteht.
Allerdings wurden noch verſchiedene Ausſtellungen an derſelben
ge=
macht, namentlich betonte man von freiſinniger Seite, daß die
Re=
gierungsvorlage nicht weit genug gehe, denn es müßten die Offiziere
mit ihrem vollen Vermögen zur Kommunalbeſteuerung herangezogen
werden, dem gegenüber Kriegsminiſter Bronſart v. Schellendorf
ein=
gehend das Verhältnis der Offiziere zu den Kommunen darlegte,
und hieraus folgerte, man müſſe bei Beſeitigung eines rechtlich
be=
ſtehenden Privilegiums mit Schonung vorgehen. In der beſonderen
Kommiſſion von 21 Mitgliedern, an welche das Geſetz ſchließlich
verwieſen wurde, wird es hoffentlich gelingen, die gegen dasſelbe
beſtehenden Bedenken zu beſeitigen.
Der „Kreuz=8tg. zufolge hat die Kurie ſich neuerdings bereit
erklärt, die Anzeigepflicht ohne Rückhalt jetzt zu bewilligen, nachdem
Bismarck erklärt hatte, ohne ſolche Konzeſſion würde die
Kirchen=
vorlage von beiden Landtagshäuſern abgelehnt werden. Die Kurie
ſetze dabei voraus, die Regierung werde die Erklärung abgeben,
daß ſie demnächſt eine Reviſion der maigeſetzlichen Anzeigepflicht
dem Landtage vorzuſchlagen bereit ſei. Dem Vernehmen nach ſei
die Regierung dazu bereit; die Annahme der Kirchenvorlage und
damit die Herſtellung des Friedens erſcheine ſonach geſichert.
Die baheriſche Abgeordnetenkammer hat den Antrag Soden
betr. ſtaatliche Mobiliarverſicherung mit 84 gegen 59 Stimmen
an=
genommen, obwohl der Miniſter des Innern ſich wiederholt dagegen
ausſprach.
Die katholiſche Volkspartei des badiſchen Landtags brachte die
Interpellation ein, ob die Regierung die kirchenpolitiſche
Geſetz=
gebung des Landes nach dem Vorgange Preußens zu revidieren
gedenke. — Der feierliche Schluß des Landtages findet nächſten
Donnerstag ſtatt.
Schweiz. Das Militärdepartement wird dem Bundesrat einen
Geſetzentwurf über den Landſturm vorlegen, um demſelben eine
kriegsrechtliche geſicherte Stellung zu verſchaffen.
Franſtreich. Die Interpellation Maillard über die
Verhaft=
ungen Duc=Querey's und Roche'3 in Decazeville hat zu einem neuen
Siege des Kabinets Freyeinet Veranlaſſung gegeben. Die Kammer
verwarf die einfache Tagesordnung auf Verlangen der Regierung,
lehnte ein von Lacroix beantragtes Tadelsvotum mit großer Majorität
ab und nahm mit noch größerer Majorität eine Tagesordnung an,
welche das Vorgehen der Regierung billigt.
Die Pariſer Blätter bringen folgende Note: „Die mit der
Vorberatung über den Geſetzentwurf, betr. die Beſtrafung der
Spio=
nage, betraute Kommiſſion hat von dem Kriegsmmiſter vertrauliche
Mitteilungen über gewiſſe Fälle von Spionage erhalten, die ihm
angezeigt worden waren. Die Kommiſſion ernannte Herrn Durand=
Savohard zum Berichterſtatter mit der Miſſion, einen=kurz=
ge=
aßten Bericht abzufaſſen und von der Kammer die Annahme der
Regierungsvorlage ohne Diskuſſion zu verlangen.
Die Lage in Decazeville iſt noch immer ſehr geſpannt, die
Arbeiter ſind höchſt erregt und ein Zuſammenſtoß zu befürchten.
Die Miniſter der Juſtiz und des Innern haben dem
Generalpro=
kurator und dem Präfekten des Aveyron die größte Vorſicht und
Mäßigung empfohlen und letzteren nach Paris beſchieden.
Der Unterpräfekt des Iſere=Departements, La tour du pin,
hatte ſich nach Lacombe begeben, um dort eine Kapelle im
Privat=
beſitz ſchließen zu laſſen; der dortige Fabrikdirektor mit einigen
Einwohnern, namentlich ein Haufen von Arbeiterinnen, ſuchten die
Polizei an der Schließung zu hindern. Dabei fielen mehrere
Re=
volverſchüſſe und es wurden 3 Gendarmen verwundet, eine Frau
getötet und ſechs andere verwundet.
Nach Meldungen vom Senegal iſt das Fort Bakel von den
Eingeborenen angegriffen und hat daſelbſt ein ſehr blutiger
Zuſammen=
ſtoß ſtattgeſunden, welcher drei Tage dauerte. Mehrere Dörfer und
Faktoreien wurden angezündet, die Verbindungen ſind abgeſchnitten.
Die Lage wird als ernſt bezeichnet.
Engtand. Im Unterhaus ſprach ſich Hartington am 10. ds.
entſchieden gegen die iriſchen Vorſchläge Gladſtones aus, und hob
hervor, das Land habe bei den Wahlen keine Kenntnis von
den=
ſelben gehabt; er glaube, es billige die Vorſchläge nicht, ſondern
erwarte von ſeinen Vertretern und den Mitgliedern aller Parteien,
daß ſie wie ein Mann zuſammenſtehen würden, um die volle
In=
tegrität des Reiches und die Suprematie des Geſetzes überall im
Lande aufrecht zu erhalten. Morley meint, weder Chamberlau
noch Hartington hätten die Schwere der Lage erkannt; ein
Miß=
erfolg der Regierung würde die Unterdrückung der Nationalliga
durch ſtrenge Zwangsmaßregeln notwendig machen. Diejenigen,
welche die Gefahr erkennen, würden der Vorlage der Regierung
zuſtimmen, ſowie einer billigen Prüfung, um die Politik der
Ver=
ſöhnung durchzuführen. Die Beratung wurde Montag fortgeſetzt.
Die Londoner Blätter äußern ſich über Gladſtones iriſche
Vor=
ſchläge durchweg ungünſtig. Die „St. James Gazetter hält
die=
ſelben für noch verderblicher, als man befürchtet hatte, und für
gleichbedeutend mit der Errichtung eines unabhängigen
amerikaniſch=
riſchen Staates an den Ufern Großbritanniens. Die „Pall Mall
Gazette; ſagt, Gladſtones Plan ſei in ſeiner gegenwärtigen Form
unmöglich, aber einer Verbeſſerung nicht unfähig. Gegenwärtig ziele
derſelbe nicht auf eine Union, ſondern auf eine Trennung ab. Der
„Globe” meint, Gladſtones Plan würde zu einer vollſtändigen
Tren=
nung Englands und Irlands führen, und bezeichnet denſelben als
unſinnig und gefahrvoll.
Die „Times” behauptet, außer Benage, dem Kanzler des
Her=
zoatums Lancaſter, habe auch der Arbeitsminiſter Morley ſeine
Ent=
laſſung eingereicht. Auch aus den Kreiſen der oberſten
Hofwürden=
träger ſollen Entlaſſungsgeſuche bevorſtehen
Im Sozialiſtenprozeß gegen Hyndmann und Genoſſen
er=
achteten die Geſchworenen die von Burns und Champion
ge=
haltenen Anſprachen für ſehr aufrühreriſch, ſprachen jedoch nach
Berückſichtigung aller Umſtände die Angeklagten von verbrecheriſcher
Abſicht frei.:
Holland. Die zweite Kammer beendete die Beratung der
Vor=
lage über die Abänderung des Unterrichtsweſens. Die
Amende=
ments der Rechten wurden mit 43 gegen 42 Stimmen und das
Amendement der Linken mit 64 gegen 22 Stimmen verworfen, und
zog der Miniſter des Innern, Dr. Heemskerk, ſchließlich den
Ge=
ſetzentwurf zurück.
Rutßland. Das „Journal de St. Petersbourg' dementiert die
Meldung des „Gauloisl von einem angeblichen ruſſiſchen Cirkular
bezüglich der Entſcheidungen Rußlands für den Fall, daß der Fürſt
von Bulgarien ſich weigern ſollte, ſich dem Arrangement der Machte
zu unterwerfen. Ebenſo bezeichnet das Journal die Nachricht der
„Independance belgel von in Petersburg neuerdings ſtattgehabten
Verhaftungen nihiliſtiſcher Agitatoren als unbegründet.
Bulgarien. Die Vertreter der Großmächte in Sofia richteten
eine gemeinſame Note an die bulgariſche Regierung, in welcher ſie
den Beſchluß der Conferenz mitteilen und die Hoffnung ausdrücken,
der Fürſt werde denſelben acceptieren. — Miniſter Zanoff teilte den
Vertretern mit, der Fürſt werde wahrſcheinlich den Beſchluß der
Conferenz acceptieren, wolle aber vorher ſich der Zuſtimmung der
Volksvertretung vergewiſſern.
Ein Dekret des Fürſten Alexander vom 10. April verfügt
die Aufhebung des Belagerungszuſtandes in Bulgarien und
Oſt=
rumelien. Ein weiteres Dekret vom gleichen Datum ordnet die
Wahlen der Deputierten Bulgariens für die Nationalverſammlung
in Sofia an und beſtimmt, daß die Wahlen am 23. Mai ſtattfinden
ſollen.
leber den Inhalt des von den Mächten jetzt vollzogenen
tür=
liſch=bulgariſchen Abkommens erfährt die ,K. 8.folgendes Nähere:
flr.
nder
eie=
rw
lird
10.
In 8 1 wird der Fürſt von Bulgarien in Gemäßheit des Art. 17
des Berliner Vertrags auf fünf Jahre zum Generalgouverneur von
Oſtrumelien ernannt. Laut 8 2 wird, ſo lange die Verwaltung der
beiden Bulgarien in einer Hand vereinigt iſt, der Rhodopebezirk
der Pforte überlaſſen. 8 3 beſtimmt, daß die Reviſion des
organi=
ſchen Statuts binnen vier Monaten durch eine türkiſch=bulgariſche
Kommiſſion erledigt ſein ſoll, das abgeänderte Statut ſoll alsdann
der Konferenz zur Genehmigung unterbreitet werden. Bis das
ge=
ſchehen, wird die Verwaltung Oſtrumeliens dem Ermeſſen, oder wie
es wörtlich heißt, der sagesse et fdélits des Fürſten überlaſſen.
Nach 8 4 endlich bleibt im übrigen der Berliner Vertrag in Kraft.
Griechenkand. Die Kammer lehnte eine Tagesordnung, die
be=
ſagt, die Kammer dürfe nur zu dem Miniſter Vertrauen haben, der
zum ſofortigen Kriegsbeginn entſchloſſen ſet, ab, und nahm mit 129
gegen 83 Stimmen eine Tagesordnung an, die beſagte: Die
Kam=
mer drückt nach ſtattgehabten Debatten ihr vollſtändiges Vertrauen
zur Regierung aus. 5 Abgeordnete enthielten ſich der Abſtimmung.
Athener Berichten zufolge gilt die Eventualität einer kriegeriſchen
Aktion Griechenlands gegen die Türkei als nahezu beſeitigt. Der
bisherige Verlauf der Kammerdebatten habe weſentlich dazu
bei=
getragen, dem Kabinete Delyannis einen Rückzug zu ermöglichen,
ſchon deshalb, weil die Oppoſition unter Führung von Trikupis
ſich gegen eine Kriegsführung ausgeſprochen habe, und die bis jetzt
ſupponierte Einſtimmigkeit der öffentlichen Meinung des Landes in
dieſer Frage nicht mehr exiſtiere.
Engländer, Italiener und Oeſterreicher treffen Vorbereitung,
die ganze Oſtküſte und die Inſeln Griechenlands derartig abzuſperren,
daß der Handel völlig unterbunden werde.
Cürkei. Rußland hat durch ſeinen Geſandten bei der Pforte
die Zahlung der rückſtändigen Beträge der vereinbarten
Kriegsent=
ſchädigung gefordert. Dieſes Vorgehen Rußlands wird in
Kon=
ſtantinopel als ſehr bezeichnend für die politiſche Situation
an=
geſehen.
Der bisherige engliſche Geſchäftsträger White iſt am 11. April
von Konſtantinopel abgereiſt.
Vereinigle Htaaten. Das Repräſentantenhaus hat den von
Bland eingebrachten Antrag auf freie Silberausprägung mit 161
gegen 126 Stimmen abgelehnt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Sams=
tag den Oberſtlieutenant Münch, den Sekondlieutenant Fiſcher=
Treuenfeld, den Stabs. und Bataillons=Arzt Dr. Wutzdorff vom
Inf.=Regt. Nr. 81, den Major Asbrand v. Porbeck vom
Branden=
burgiſchen Fuß=Artillerie=Regt. Nr. 8, den Oberhofprediger Dr.
Bender, den Oberamtsrichter Ebel aus Wald=Michelbach; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Geheimerat Dr. Becker, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit empfingen im Laufe des Freitag
nachmit=
ſtag den Beſuch Sr. Durchl. des Fürſten zu Pſenburg=Birſtein.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Geheimen.
Staatsrat im Miniſterium des Innern und der Juſtiz Dr.
Hein=
rich Knorr geſtattet, von dem ſeiner Familie anerkannter Maßen
in Oeſterreich zuſtändig geweſenen Adel für ſich und ſeine ehelichen
Nachkommen im Großherzogtum Gebrauch zu machen und fortan
en Namen und das Wappen der Familie=Knorrvon Roſenroth.
zu führen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kreisbau=
neiſter des Kreisbauamts Friedberg Adalbert Schneller in gleicher
Dienſteigenſchaft an das Kreisbauamt Bingen verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Gymnaſial=
ehrer Dr. Guſtav Marx in Greifswald zum Lehrer an der höheren
Nädchenſchule zu Worms, den Lehrer am Gymnaſium zu Mainz
Dr. Hermann Balſer zum Lehrer am Gymnaſium zu Gießen, den
Lreisſchulinſpektor Georg Müller zu Oppenheim zum Kreis=
Schulinſpektor bei der Kreis=Schulkommiſſion Alsfeld, den Kreis=
Schulinſpektor Peter Müller zu Alsfeld zum Kreis=Schulinſpektor
ei der Kreis=Schulkommiſſion Oppenheim, den Baumeiſter Karl
Vieſenbach von Melbach zum Brandverſicherungs=Inſpektor
rnannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
ordent=
ſchen Profeſſor in der philoſophiſchen Fakultät der Landes=
Univer=
ſtät Geheimen Baurat Dr. Hugo von Ritgen aus Anlaß der
heier ſeines fünfzigjährigen Dienſtjubiläums den Charakter „
Ge=
eimerat: verliehen.
Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander und Durchlauchtige
hemahlin begaben ſich geſtern früh, einer Einladung der
Fürſtlich=
yſenburg'ſchen Herrſchaften folgend, nach Büdingen und kehrten
bends wieder zurück.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 7, enthält:
) Bekanntmachung, die Errichtung eines Familienfideikommiſſes
us dem früheren Dalberg'ſchen Gute bei Herrnsheim durch den
heheimen Kommerzienrat C. W. Heyl zu Worms betr. 2)
Ueber=
icht der für das Jahr 1886 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
72
889
der Bedürſniſſe der israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes
Alzey. 3) Ueberſicht der für das Jahr 1886187 von Großh.
Mini=
ſterium des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur
Be=
ſtreitung von Kommunalbedürfuiſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Dieburg. 4) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern
und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Kom=
munalbedürfniſſen der israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes
Erbach pro 1886. 5) Bekanntmachung, den Steuerausſchlag zur
Bezahlung des Gehalts des Rabbinen zu Offenbach für das Jahr
1886187 betr. 6) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern
und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der
Bedürf=
niſſe der israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Oppenheim
für 1886. 7) Ordensverleihungen. 8) Namensveränderungen.
9) Abweſenheitserklärung. 10) Konkurrenzeröffnungen.
Militärdienſtnachricht. Frhr. v. Rolshauſen, Hauptm.
und Comp.=Chef vom Inf=Regt. Nr. 98, unter Beförderung zum
überzähl. Major, in die erſte Hauptmannsſtelle des 4. Großh. Heſſ.
Inf.=Reats. Nr. 118 verſetzt.
Wie andere gemeinnützige Anſtalten unſerer Stadt verdankt
auch der hieſige Alice=Verein für Frauen=Bildung und=
Er=
werb Herrn Kommerzienrat Wolfskehl aus Aulaß des Ablebens
ſeiner Mutter ein Gabe von 200 Mark.
r. Schreiber dieſes hatte Gelegenheit der am Samstag abend
in der Viktoriaſchule ſtattgehabten muſikaliſch=deklamatoriſchen
Aufführung beizuwohnen und fühlt ſich gedrungen, der Schule und
ihrem Dtrektor aufrichtigen Dank zu ſagen für den bereiteten
Ge=
nuß. Es war eine wahre Freude, wie friſch und nett von der 10.
bis zur 1. Klaſſe die Kinder ihre Aufgaben löſten. Wiſſen wir auch
wohl, daß das Können der Anſtalt, die Leiſtungen, nach dieſem
Abend nicht zu beurteilen ſind, ſo wird mir doch Jeder zugeben,
daß ſich aus der Aufführung auf zweierlei ſchließen ließ, auf den
Ton, der in der Schule herrſcht und auf das Verhältnis der
Schülerinnen zu den Lehrern und Lehrerinnen. — Und der Ton,
der zu Tage trat, verriet Zucht und Ordnung und doch auch eine
Freiheit der Bewegung, die angenehm berührt. Ebenſo war recht
erſichtlich, wie freundlich und ſchön die Beziehungen der Lehrer zu
den Kindern ſind.
- Sind die Leiſtungen der Schule
dement=
ſprechend, ſo dürfen wir ſtolz darauf ſein, eine ſo ſchöne Schule
aus ſtädtiſchen Mitteln den Einwohnern Darmſtadts zu bieten.
N Geſtern morgen ſind die wegen des Fach'ſchen
Raub=
mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten Verbrecher
Kern und Oldendorf nach dem Landeszuchthaus Marienſchloß
ver=
bracht worden. — Am Samstag abend gerieten in einer Herberge
in der Brandgaſſe zwei Handwerksgeſellen in Streit. wobei
einer derſelben mehrere Stiche in den Rücken erhielt, welche ſeine
Aufnahme in das ſtädtiſche Hospital notwendig machten. Die
Ver=
letzungen ſollen gefährliche ſein. Der Thäter wurde in Haft
ge=
nommen. — Wegen Ruheſtörung in der Dieburger=Straße wurden
gegen einige junge Leute Anzeige erhoben. — Samſtag nacht gegen
Uhr fanden Schutzleute eine Waſchfrau aus Bockenheim am
Marktbrunnen ſchlafend. Die Frau gab auf Befragen an, ſie wolle
nach Ober=Ramſtadt Verwandte zu beſuchen, habe aber keine
Geldmittel mehr um ſich in einer Wirtſchaft einlogieren zu
können. Dieſelbe wurde daraufhin im Polizeirevier untergebracht.
Wegen Bettelns und Landſtreicherei wurden ſechs Perſonen
in Haft genommen.
Für unſere Leſer dürfte es von Intereſſe ſein zu
er=
fahren, daß während des im Februar d. J. im Saalbau
veranſtal=
teten Bazars an den verſchiedenen Buffets zuſammen konſumiert
wurden; an Wein 6 Hektoliter, an Bier vom Faß 19½ Hektoliter,
an Flaſchenbier 51 ganze und 220 halbe Flaſchen.
- Immobilienverkauf. Das Haus der Herren Harres
und Barth, Kiesſtraße 92, ging um den Preis von 22000 M. an
Herrn Kaufmann G. Hornung über; ſowie das Hermann'ſche
Haus, Eliſabethenſtraße 46, für den Preis von 60000 M. an Herrn
Schweinemetzger A. Appel.
Mainz, 11. April. In der geſtrigen Verſammlung ſämtlicher
Ausſchüſſe für die Landesgewerbeausſtellung 1887 teilte der
Vorſitzende des hieſigen Gewerbevereins mit, daß auf Antrag des
Finanz= und des Exekutivkomités die Ausſtellung nicht abgehalten
würde. Als Gründe hierfür wurde mangelnde Teilnahme (ſtatt
der erwarteten ca. 1500 hatten ſich nur 287 Ausſteller gemeldet)
und ein hieraus zu erwartendes Defizit von ca. 200 000 M. bezeichnet.
Mainz, 12. April. Am Samstag abend entlud ſich über
unſerer Stadt ein fürchterliches Unwetter mit Hagelſchlag. Die
Hagelkörner verſtopften die Kanaleinläufe, ſo daß ganze Straßen
überſchwemmt wurden. In eine Reſtauration drang das Waſſer
derart, daß die Gäſte auf die Tiſche flüchten mußten. - Infolge
einer Denunziation wurde am Freitag bei dem Waſenmeiſter zu
Marienborn Hausſuchung gehalten und hierbei eine große Anzahl
Cervelatwürſte, gefertigt aus dem Fleiſche verendeter Tiere, gefunden.
Ein auf dem Speicher liegendes krepiertes Schwein harrte ſeiner
demnächſtigen Verarbeitung.
Karlsruhe, 10. April. J. V. von Scheffel, der Sänger
des „Ekkehardi der „Frau Aventure” des Trompeter v. Säckingen!
und anderer Perlen der deutſchen Lhrik, iſt am Abend des 9. April
890
M.
ſeinen langen und ſchweren Leiden im Alter von 60 Jahren erlegen.
Noch in den letzten Wochen ſchien es mit dem Dichter ſich zum
Beſſeren wenden zu wollen, ſo daß er ſogar von Heidelberg nach
Karlsruhe zurücktransportiert werden konnte, aber es war nur ein
letztes Aufflackern ſeiner erlöſchenden Lebenskraft. Scheffel war
geboren am 16. Februar 1826, alſo erſt 59 Jahre alt. In den
weiteſten Kreiſen der deutſchen Nation wird die Trauernachricht von
dem Dahinſcheiden des frohmütigen und liebenswürdigen Dichters,
deſſen Werke in vollſtem Sinne des Wortes Eigentum unſeres Volkes
geworden ſind, die ſchmerzlichſte Teilnahme erregen.
Freiburg i. B., 10. April. Zum Verweſer des Erzbistums
wurde heute Domdekan Weickum gewählt.
Berlin, 11. April. In der Berliner Arbeiterinnen=
Be=
wegung iſt ein heftiger politiſcher Zwiſt ausgebrochen. Bisher
befand ſich die Bewegung bekanntlich mehr oder weniger im
Fahr=
waſſer der Sozialdemokratie, in neuerer Zeit hat ſich jedoch ein
Teil der Damen den Chriſtlich=Sozialen zugewendet. Dieſer
Um=
ſtand war die Veranlaſſung zu einer am Freitaͤg abend im
Etabliſſe=
ment „Sansſouci' ſtattgehabten zahlreich beſuchten Verſammlung
der Mäntel=Näherinnen und Tricot=Taillen=Arbeilerinnen, die ſehr
bald mit polizeilicher Auflöſung endete.
Padua, 9. April. Einer Bekanntmachung des Gemeinderats
zufolge ſind bei dem hier garniſonierenden Infanterie=Regiment ſeit
dem 1. d. M. 7 Cholerafälle vorgekommen, worunter einige mit
tötlichem Erfolg.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 11. April.
Antonius und Kleopatrau.
B. A. Wittgenſtein entfaltet in dieſer Oper die Vorzüge
einer vielſeitigen Begabung, Phantaſie, fließende Schreibweiſe,
poly=
phoniſche Behandlung in den Enſembles und Chören. Die
Inſtru=
mentation feſſelt durch Mannigfaltigkeit der Kombination und
ent=
hält viele intereſſante Züge. In Rückſicht auf den Stil iſt
Wittgen=
ſtein Ekletiker, im großen und ganzen iſt es der Geiſt der modernen
Muſik, unter deſſen Einfluſſe das Werk ſteht: das Orcheſterkolorit
gemahnt an Wagner, ebenſo die Art und Weiſe, die Muſik dem
Worte anzupaſſen, andererſeits iſt die Stellung, welche der
Kompo=
uiſt den Chören einräumt, ein Zugeſtändnis an die ältere Schule.
Daß moderne Komponiſten einer wirklichen Quvertüre möglichſt aus
dem Wege gehen, geſchieht nicht ohne Grund; auch Graf
Wittgen=
ſtein hat ein Vorſpiel zur Eröffnung gewählt. Im
Einleitungs=
ſatz hat die Harfe das erſte Wort, worauf die Geigen folgen. Das
Vorſpiel berührt bereits einige der wichtigſten Momente in der
Oper: Sturmmotiv, Liebesmotiv haben in ihm Geſtalt gewonnen.-
Den erſten Akt charakteriſiert eine auf= und niederwogende, auf dem
Kothurn daherſchreitende Bewegung; ſtimmungsvoll iſt die Muſik,
während die Sklaven den Thron bauen und beim Nahen der
Kleo=
patra. Das Des-dur Finale ſtürzt in Sturm und Drang dahin, es
trägt das echte, ruhelos forteilende Weſen des Schlußſatzes in ſich.
In ſchwermütiger, gedämpfter Tonart beginnt der 2. Akt, in
welchem Charmion eine große lhriſche Scene hat. Mit dem
Er=
ſcheinen Kleopatras und dem Terzett, gebildet von Sopran, Tenor
und Alt, wird die Muſik wieder leidenſchaftlich bewegt und breitet
ſich, ſobald der Zwiſchenvorhang aufgeht und die Feldherren und
Krieger auf der Bühne ſichtbar werden, zu einem farbengeſättigten
Tongemälde aus, das einen ebenſo unvertilgbaren Finalecharakter
trägt wie der erſte Schlußſatz.- Das Solo, mit dem Antonius zu
Anfang des dritten Akts auftritt, entwirft in energiſchen Zügen ein
Bild von der Größe des Triumvir und des in ſeiner Verſon
reprä=
ſentierten weltbezwingenden Roms. Die egyptiſchen Feldherrn, zu
denen ſich auch der abgewieſene Freier Artavasd geſellt hat
er=
ſcheinen und melden, daß ſie Kleopatra als Gefangene brächten.
Antonius' Abſicht, die übermütige Fürſtin ob ihres Ungehorſams
gegen Rom zu ſtrafen verſchwindet, ſobald er Kleopatra geſehen
und geſprochen: der Zauber der von ihr ausgeht, bezwingt auch
ihn. Nach dem erſten ſtürmiſchen Liebeserguß: „O namenlos
Be=
glücken, o nie geahnt Entzücken!.. verbreitet der Satz: „Am Nil,
wo mit Mimoſen, die lauen Lüfte koſen, im Dufte glühnder Roſen,
dort lagern wir im Moos...
ſüße, wohlthuende Ruhe.
Anto=
nius und Kleopatra ſind nunmehr vereint, zum Schrecken der
eghpt=
iſchen Verſchwornen, die nur auf Kleopatra's Fürbitte Begnadigung
empfangen. Der Schlußſatz, zu welchem ſich wiederum Soli und
Chöre verbinden, ſteht, in Bezug auf orcheſtrales Leben, den beiden
Finales nicht nach.
Zwiſchen den 3. und 4. Akt fallen Ereigniſſe, die das Textbuch
nicht weiter berührt, die wir uns aber aus jedem geſchichtlichen
Leitfaden oder aus Shakeſpeare's Tragödie ergänzen können.
Antonius vergißt bei Kleopatra, im üppigen Orient, Rom und die
Staatsgeſchäfte; ſeine Beziehungen zu der egyptiſchen Königin führen
zu einem Bruch mit Cäſar Oktavian, ſeinem Mitregenten; es kommt
zwiſchen ihnen zur Seeſchlacht bei Aktium. Im entſcheidenden
Augenblick der Schlacht ergreift die launenhafte Kleopatra nebſt
allen ihren Schiffen die Flucht und Antonius flieht ihr nach und
läßt Glück und Ehre im Stich. Die extravaganten, unſtäten Züge
im Weſen dieſer Frau treten im Textbuch bedeutend gemildert auf,
ja machen ſogar einer gewiſſen ernſten Größe Platz. Die Kleopatra
der Moſenthal'ſchen Dichtung übt keinen Verrat, ſie will vielmehr
bei Antonius im Unglück ausharren, aber ſie ſieht ſich machtlos der
Willkür Heliodor's preisgegeben; ihr größter Schmerz iſt der, daß
Antonius ſie für treulos halten muß. Die Scene in der Antonius,
um nicht in Oktavians Hände zu fallen, ſich ſelbſt den Tod giebt,
einen kurzen, ergreifenden Abſchiedsgeſang auf den Lippen, deſſen
letztes Wort: Kleopatra, - dieſe Scene gehört unſeres Erachtens
zu den Stellen der Oper, in welchen das Ringen des Komponiſten
nach Originalität den erfreulichſten Ausdruck gefunden hat. Die
feierlichen Tubenklänge, die das Nahen Oktavians verkünden, welchen
nunmehr der „Herr der Weltl iſt, erreichen die vom Komponiſten
beabſichtigte Wirkung vollſtändig. Mit einer kurzen Anſprache
Oktavians ſchließt der 4. Akt. Wir würden mit einem Gefühl des
Nichtbefriedigtſeins das Haus verlaſſen, wenn uns nicht noch einmal
Kleopatra, die Hauptfigur, entgegenträte, ihr gehört billig das letzte
Wort in dieſem lyriſchen Drama. Das iſt es auch wohl geweſen,
was den Tondichter veranlaßt hat, das Nachſpiel zu ſchreiben;
dieſes ſchließt alles Vorhergehende in einen einheitsvollen Tonring:
es endet mit dem Sterbegeſang der Kleopatra, welcher zurückgreift
auf die Motive im Zwiegeſpräch mit Antonio (3. Akt) „Am Nil,
wo mit Mimoſen.
Wieder erklingen die Tuben, ſie malen
das Hereinbrechen des Weltgerichts.
Das Werk fand eine außerordentlich ſchmeichelhafte
Auf=
nahme; nach jedem Akt mußte ſich der Vorhang zwei Mal heben,
nach dem dritten Akt wurde der Komponiſt gerufen, ebenſo am
Schluß, auch flogen zwei Lorbeerkränze auf die Scene. Die
Sänger, welchen die Oper ſehr dankbare Rollen bietet, waren ohne
Ausnahme höchſt verdienſtlich. Frl. Sidonie Roth ſang die
Partie der Kleopatra, die bis in die höchſten Regionen
hinauf=
ſteigt, mit dem ganzen Aufgebot ihrer ſtimmlichen Mittel und
ihrer reichen dramatiſchen Geſtaltungskraft, die der Situation,
ſo=
bald ſie einen mächtigen Aufſchwung nimmt, jeder Zeit gerecht wird.
Herr Feßler war vom Scheitel bis zur Sohle ein imponierender
Mark Antonius. Die Rolle gab dieſem Sänger zur Entfaltung
ſeiner Vorzüge vollauf Gelegenheit. Der Heliodor erhielt durch
Herrn Bär die Glut und Energie, mit welcher Dichter und
Kompo=
niſt dieſe Figur ausgeſtattet haben. Der Charmion des Frl.
Finkel=
ſtein iſt Innigkeit und Wärme des Vortrags, ſowie lebendiges Spiel
nachzurühmen. Anerkennenswert waren auch die Leiſtungen der
Herren Gillmeiſter Eilers, Hofmüller und Bögel als
Achillas, Oktavian, Artavasd und Plotinus. Die trefflich eingeüb=.
ten Chöre unterſtützten die Geſamtwirkung in hervorragender Weiſe.
Seitens der Direktion hatte man Sorge getragen, daß der
Schau=
platz der Vorgänge, das Land der ſchlanken Obelisken und plumpen
Pyramiden, durch charakteriſtiſche Dekorationen und reiche Koſtüme
veranſchaulicht wurde.
Verwandten und Freunden hiermit die traurige
Mit=
theilung, daß
Frau Mathilde Günther,
geb. Haußmann,
heute Nacht nach langem, ſchwerem Leiden ſanft dem
Herrn entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 12. April 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 15. April,
Morgens 9 Uhr, vom ſtädtiſchen Hoſpital aus ſtatt.
Tageskalender.
Montag, 19. April: Generalverſammlung der Mathilden=Stiftung
für Starkenburg im Lokal des Großh. Oberkonſiſtoriums.
Mittwoch. 28. April: Generalverſammlung des Vereins heſſiſchen
Lehrerinnen im oberen Rathausſaale.
Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten, „Heilung von Bandwurm betr."
Drus und Verlag: L. C. Wittichiſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittih.