Darmstädter Tagblatt 1886


23. März 1886

[  ][ ]

149.
Jahrgang.

H
EEUTUII-
E
1

149.

Wonnementzprels
vertelſhrlch 1 Matk 50 Pf. udl
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag

Irag= und Anzeigeblaft.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswäͤrtz
von allen Annonten=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 57.

Dienstag den 23. März.

1986.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß eine Verſammlung des Kreistags
Montag den 29. März l. Js., Vormittags 10 Uhr,
it dem Rathhausſaal dahier (Marktplatz 8) ſtattfindet. Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
1) Vorlage des Verwaltungsberichts des Kreis=Ausſchuſſes für 1884-85;
2) Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung für 1884-85;
3) Die Naturalverpflegungsſtation für arme Durchreiſende, insbeſondere Crediterweiterung für 1885-86;
4) Die Krankenverſicherung der Kreisſtraßenwarte, bezw. Uebernahme der Verſicherungsbeiträge auf die Kreiskaſſe;
5) Die Wegſamkeit der Kreisſtraßen, insbeſondere Beſtreitung der Koſten für Entfernung des Schnees;
6) Feſiſetzung des Voranſchlags über Einnahme und Ausgabe der Kreiskaſſe für 1886-87, event. auch Nachträge
wegen pos. 2 bis 5 vorher.
Darmſtadt, den 16. März 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(2651
J. V.: Dr. Zeller.
Darmſtadt, am 17. März 1886.
Petreffend: Die Ausführung des Unfallverſicherungsgeſetzes.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen.
Wir benachrichtigen Sie, daß die Papierverarbeitungs=Berufsgenoſſenſchaft keine Vertrauensmänner beſtellt hat, und daß
Arher in Gemäßheit des 8 54 des Unfallverſicherungsgeſetzes von der Einleitung einer Unfallunterſuchung dem Sektions=
vorſtande
dieſer Genoſſenſchaft, welcher ſeinen Sitz in Straßburg hat, Nachricht zu geben iſt.
12652
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidiums zu Verlin vom 11. März 1886, iſt auf Grund des 8 12 des
heichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die nichtperiodiſche
Aruckſchrift: Socialdemokratiſche Bibliothek, V. Unſere Ziele, von A. Bebel; eine Streitſchrift gegen die demokratiſche
Lorreſpondenz; Hottingen-Fürich, Verlag der Volksbuchhandlung 1886, nach 8 11 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 19. März 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
2653
Haas.

Vergebung
von
glaſer=, Zimmer= und Schreiner=
Arbeit.
Die Ausführung der Glaſer=Arbeiter
m Neubau der Mädchen=Mittelſchule in
er Victoriaſtraße, ſowie die Herſtellung
er hölzernen Dach= und Deckenconſtruction
ür die Turnhalle daſelbſt ſoll im Wege
ſer Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis

Samstag den 27. Mürz, Vormit=
tags
10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
und.
Darmſtadt, den 17. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 12535

Verſteigerung.
Donnerstag den 25. März er.,
Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Hofe der Garniſon=Bäckerei
Fußmehl, Haferſpreu, Heu= und Stroh=
Abfälle, Köke, Sackabfälle ꝛc., öffentlich
an den Meiſtbietenden gegen ſofortige
Bezahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 22. März 1886. 8
Großherzogliches Proviant=Amt. K
168

[ ][  ][ ]

652

K 57
Bekunntmuchung.
In Folge der ungünſtigen Witterung wird die zufolge Bekanntmachung vom
19. Februar 1886 auf den 23., 24. und 25. ds. Mts. feſtgeſetzte Viſitation der
Bäume, Geſträuchen und Hecken in der Gemarkung durch das ſtädtiſche Feldſchutz=
perſonal
hinſichtlich der vorgeſchriebenen Säuberung und Beſeitigung von Raupen=
neſtern
auf die Tage:
5., 6. und 7. April l. J.
verſchoben.
Die beſtimmte Reihenfolge und Tageszeit zur Vornahme der Biſitation bleibt
unverändert.
Darmſtadt, den 18. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2533
J. V.: Hickler, Beigeordneter.

J-.
GErkanUunaantz vgrennhulz.
Die am 8. März dieſes Jahres auf dem Seitengelände der Main=Neckar=
Bahn in der Gemarkung Beſſungen abgehaltene Holzverſteigerung wurde nicht
genehmigt.
Freitag den 26. März dieſes Jahres
findet wiederholt die Verſteigerung von
80 Raummeter Kiefern=Scheitholz,
126
Prügelholz,

51

Stockholz,
4050 Stück
Wellen,
eine kleine Partie Kiefern=Stammholz und Akazien=Stangenholz ſtatt.
Die Verſteigerung beginnt Vormittags 9 Uhr auf der Oſtſeite der Bahn
nächſt der Station Beſſungen und wird noch bemerkt, daß der größte Theil des
Holzes gut abzufahren iſt, und die Bezahlung gegen Beibringung von Bürgſcheinen
bis zum 15. September dieſes Jahres geſtundet wird.
Darmſtadt, den 17. März 1886.
Der Bau=Inſpector:
Dittmar.
(2542

(Die am 1. April 1886 fälligen Pfleg=
T, gelder und Unterſtlltzungen für
Waiſen werden vom 23. d. Mts. an ſchon
ausbezahlt.
Darmſtadt, den 20. März 1886.
Großherzogliche Landes=Waiſen=
Kaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath. (534

Bekanntmachung.
Betreffend: Das Abholen von
Jauche aus den Privathäuſern.
Samstag den 27. März l. J., Vor=
mittags
10¼ Uhr,
werden auf dem hieſigen Rathhauſe für
das Rechnungsjahr 1886-87 die Fuhren
zum Abholen der Jauche aus den Privat=
häuſern
und deren Verbringung zu der:
Sammelgrube öffentlich an die Wenigſt=
nehmenden
verſteigert.
Beſſungen, den 20. März 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterer Beſſungen.
Berth.
2655

Bekanntmachung.
Samstag den 27. März l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
werden auf dem hieſigen Rathhauſe die
in dem Rechnungsjahr 1886 (vom 1. April
1886 bis 1. April 1887) für Rechnung;

der Gemeinde Beſſungen zu leiſtenden
Fuhren, als: Armen= Kies=, Sand=,
Schlemm=, Kehricht=, Stein=, Tagelohn=
und ſonſtige Fuhren; ferner die Anlie=
ſerung
von Armenſärgen, ſowie die Lie=
ferung
von Brennöl, Stearinlichter, Zünd=
hölzer
u. ſ. w., an den Wenigſtnehmenden
verſteigert.
Beſſungen, den 20. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2656

Bekanntmachung.
Montag den 29. März l. Js., Vor=
mittags
11 Uhr,
ſoll für die Straßenbeleuchtung der Ge=
meinde
Beſſungen die Lieferung von 150
Centner Prima Petroleum, 800 Stück
Lampen=Cylinder nach Muſter und den
nöthigen Docht für das Etatsjahr 1886-87
durch Submiſſion auf dem Rathhauſe ver=
geben
werden.
Die Lieferungs=Bedingungen ſind auf
unſerem Büreau einzuſehen. Schriftliche
Offerten ſind verſchloſſen und gehörig
überſchrieben bis zum Termin bei uns
einzureichen.
Beſſungen, den 20. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2657

Bekanntmachung

Samstag den 27. März l. J3., Vor=
mittags
11 Uhr,
werden die vom 1. April 1886 bis den
1. April 1887 bei der Gemeinde Beſ=
ſungen
vorkommenden Reparatur=Arbeiten,
als: Maurer=, Zimmer=, Steinhauer=,
Dachdecker=, Schreiner=, Schloſſer=, Weiß=
binder
=, Glaſer=, Spengler=, Wagner=,
Schmiede= und Pfläſterer=Arbeiten, ſowie
Eiſenlieferung (ſog. Progentarbeiten) durch
Submiſſion in Akkord vergeben.
Tarife und Bedingungen liegen zur
Einſichtnahme der Intereſſenten auf un=
ſerem
Büreau offen, woſelbſt auch die
Submiſſionsformularien zu beziehen ſind.
Verſiegelte Offerten mit der Aufſchrift
der betreffenden Arbeiten ſind bis zum
Termin bei uns einzureichen.
Beſſungen, den 20. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2658
Pferdedung=Verkauf.
Am Mittwoch den 24. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
wird in der Artillerie=Kaſerne die Ma=
tratzenſtreu
von einer Batterie - 10 bis
12 Wagen - verkauft.
(2659
Darmſtadt, den 21. März 1886.
l. Abtheilung Großh. Heſſiſchen Feld=
Artillerie=Regiments Nr. 25.
Bekanntmachung.
Die am 18. d. Mts. aus den Do=
manial
=Diſtricten Kohlberg, Wenzenwie=
ſenſchlag
und Stockſchlag ſtattgefundene
Holzverſteigerung iſt genehmigt und können,
die Abfuhrſcheine von
Freitag den 26. d. Mts. an
bei Großherzoglichem Rentamte Darmſtadt
in Empfang genommen werden.
Holzüberweiſung und Beginn der Ab=
ſuhr
Montag den 29. März, Mor=
gens
6 Uhr. Schluß der Abfuhr
Samstag den 24. April d. J3.
Darmſtadt, den 20. März 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(2660
Preuſchen.

Höbelstoſſe.

Damast in allen Farben,
Rips,
Fantasiestoſte,
Jutestoffe
mpfiehlt in überraſchend großer Aus
wahl zu Fabrikpreiſen
J. Johmann-Gimon

4 Markt 4.
266

Kinderwagen,
zut erhalten, billig zu verkaufen. Pr
(266
menadeſtraße 27, 1. Stock.

[ ][  ][ ]

K57

653

B=
P18
Coßzo.
AouGAu 1GuNohene Casheuires.
In Folge Uebernahme eines Fabriklagers in rein wollenen ſchwarzen

verkaufen zu können:
Qualität 1 per Meter 2 Mk. 50 Pfg., Sonſtiger Preis:
4 Mk. - Pfg. 2
2 25 3 50 3 2 3
4

1 70 2 50 5 1
50 2 20 6 25
2

Reste beſonders billig. Bemerke nöch, daß die Waare tadellos,
vorzüglich im Tragen und beſtes Greizer Fabrikat iſt.
2242
Die Preiſe ſind ſtreng feſt und nur gegen Baar.
Ludwigsſtraße 7, Hermann Löb, Ludwigsſtraße 7.

Gegen 28UErerMange

ſchützt ſich jeder Landwirth,
welcher den von mir einge=
führten
ſo vorzüglichen
Bokhara Riesen Honig Elee anbaut.
Dieſer Klee iſt ſo recht berufen, Futterarmuth mit einem Male abzuhelfen.
Ein er wächſt und gedeiht auf jedem leichten Boden. Sobald offenes Wetter ein=
ſſct
, geſäet, giebt er im erſten Jahre 3-4, im zweiten 5-6 Schnitt. Unter Gerſte
ſn Hafer geſäet, mit letzterem zuſammen geſchnitten, gibt er ein herrliches Futter
il Pferde, auch ſeines großen Futterreichthums wegen ganz beſonders für Milch=
lice
und Schafvieh zu empfehlen. Vollſaat per Morgen 12 Pfund, mit Gemenge
Pfund. Das Pfund Samen, echte Originalſaat, koſtet 3 M. Unter 1 Pfund
ſird nicht abgegeben.
Ernst Lange, Hipperniese, Bez. Steltin.
2663
Frankirte Aufträge werden umgehend per Nachnahme expedirt.
In neuerer Zeit wird häufig verſucht,
wenig Werth habende Stärkepräparate
Mblhedy, als Glanz=Stärke einzuführen u. durch
Nachahmung der Packung meiner
Amerikaniſchen Glanz=Stürke das Publikum zu täuſchen,
weßhalb ich hiermit ganz beſonders darauf aufmerkſam mache,
daß jedes Packet meines Fabrikats meine Firma und
obigen Globus trägt, denn ich will nicht, daß der Ruf meines
linhaus reellen, allgemein als vorzüglich anerkannten Fabrikats geſchmülert wird.
lon den Vorzügen meiner Glanz=Stärke anderen Fabrikaten gegenüber wird man
lh durch einen Verſuch leicht überzeugen. Packet 20 Pfg. in den meiſten/
(2664
roguen=, Seifen= und Colonialwaarenhandlungen vorrathig.
Fritz Schulz jun., Leipzig.

Die alleinige Niederlage
des
borh Bienonzüchier
Verahs
in garantirt reinem

Jalſoo.
roh, gobrannt & candirt,
empfehlen in anerkannt vorzüg=
lichen
Qualitäten in großer
Auswahl zu mäßigen Preiſen.
ſehlonderHonig.
introlirt durch den Vorſtand dieſes
OSEGIREdAO1-
Vereins,
ndet ſich bei
am Ludwigsplatz. (2504
8
Jorſæ handau,
SAII1g=SAtAls
(684
Mathildenplatz 1.

En junger Hahn, ljähr., u. 2 Hennen
zu verkaufen Annaſtr. 26.
(2571

1
Erusl Sohulz.
Bessungen.

Buluondu 1ool
Hupfer, Gilbor & ſold
v.
n
Ch. Adt. Kupferberg &Cle.,
Mainz,
empfiehlt
(1681
M. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug. Mar=
burg
, Beſſung. Carlsſtraße.

Schvarze
CAvAvmil6
in reiner Wolle, anerkannt gutes Fa=
brikat
, empfehle infolge bedeutenden Ab=
ſchlags
der Wolle:

ſeith. Preis 1 zu 1. 20 per Mtr., 1.50 11 1. 50 2. III 1.80 2. 25 IV 2. 2. 50 V 2. 30 3.- VI 2. 50 3. 30

bis zu den feinſten Qualitäken.

J. nGhmanI-Imoh,

4 Markt 4.

[2665

zahle ich Dem, der beim
5
500 Hlaf Gebrauch von
R6,
Kotns’s Sahnluodr
Flacon 60 Pfg. jemals Zahnſchmerzen
bekommt oder aus dem Munde riecht.
Joh. Goorge Kothe's Hachfl., Berlin.
In Darmſtadt bei Chr. Schwinn,
Wilhelminenſtr. 1, und Carl Watzinger,
Luiſenplatz 4.
[1926
Amorik. Sichorheitsö.
Exoelsior,
das beſte aller bis jetzt vorhandenen Pe=
troleumarten
, waſſerhell, geruchlos beim
Gebrauch, brennt ſehr ſparſam und bei
ſtärkſter Leuchtkraft, keine Exploſionsgefahr
zu befürchten,
per Liter 30 Pfg.
Gutos gowöhnliches Potroloum
per Liter 20 Pfg.
Auch wird dasſelbe in guten Blech=
kannen
von 2-20 Liter bei Beſtellung,
ohne Extravergütung, ins Haus gebracht.
-4
W. Gelflus, Sponglormstr.
Arheilgerſtraße 48. (2666

[ ][  ][ ]

GUd. vAGN
5

Den Eingang der

beehren sich ergebenst anzuzeigen

G. Sdho G Oo=

(2506a

gdCdonlbſIon
30 Pfg. das Pfund bei
Wilhélm Hanok,
Ballonplatz 5.
(2181

bei

haltig Salat

C. Völker,
unterſte Hügelſtraße 75.

Hacaroni, ital. und französ.,
per Pfund 30, 35 und 40 Pfg.,
Ewetschen, nene türkische,
per Pfund 18, 20, 24 und 30 Pfg.,
Lpfelspalten, neue amerikan,
per Pfund 26 und 35 Pfg.,
Blüthenmehl, feinstes,
per Pfund 20, 22 und 24 Pfg.,
Lochmehl
per Pfund 16 und 18 Pfg, bei 5 und
10 Pfund billiger.
Hoinrich Erlonbach,
11 Ernſt=Ludwigſtr. H. (1682
Veme,
dilbaul Hal tavi,
ſowie
foine Jafoläpfol
empfiehlt
H. Cxizz,
Schulſtraße 16. 0429

Japolon.
Reſte jeder Stückzahl und
zurückgeſetzt,
enorm billig,
empfiehlt
(2556
C. k. Gtütok,
Schützenſtr. 5.
1OLOOUU,
Haiseröl,
Schneefockené!
zu bedeutend herabgeſetzten
Preiſen empfiehlt
Mortz Lundan,
Mathildenplatz 1. (2557
Gtrümpie, Looken,
Beinläugen,
Tricotanzuge
für Knaben,
fertige auf Beſtellung auf der
Strickmaſchine ſchnellſtens an.
D. Schaſfner Wwo.
Eliſabethenſtraße 58. (2564

GIGION

in

Heiderstokken,
Regenmäntelm,
Mantelets & Faletots
ſind in großer Auswahl eingetroffen.
J. Johmann-Cimon.
4 Markt 4. 2667

10.
AlGO-ASEha,
Meinen verehrten Abnehmern
zur Nachricht, daß ich von heute
an in der Lage bin
ſeinſte Raffinade
bedeutend billiger als ſeither zu
verkaufen.
Mortz Landau,
Mathildenplatz 1. (2566

auch Bettn., Stein ꝛc.) Geſchlechtskr. Schwü=
che
, Impotenz, Frauenkrankh. ꝛc., ſelbſt in
den verzw. Füllen, heilt ſicher in kurzer Zeit,
Proſp. gratis. - k. C. Bauor, Specialiſt.
[1658
Basel=Binningen (Schweiz).
Heinrich Hoacl's
Handelsgärtnerei empfiehlt bei beginnender
Säe= und Pflanzzeit: Blumen= und Ge
müſeſamen, ſowie die reichen Vor=
räthe
von Obſt= und Zierbäumen und
Sträuchern, Coniferen (Nadelhölzer,
und alle ſonſtigen in dies Fach einſchla=
gende
Artikel der Gewächshäuſer und
Baumſchulen, worüber Cataloge gratis.

[ ][  ][ ]

ſchwarz und furbtg.
in allen Preislagen ſoeben in neuer Sendung
eingetroffen.

Rudolk Hiok, fustav Hichlor's lachfolgor.

Glsässor Crotonnes
ſir Bett= und Leibwäſche 38, 42,
50, 53, 57 und 60 Pf. billigſt bei
Gebrüder Neu,
[2243
Ludwigsplatz,
im früheren S. Roſenheim'ſchen Locale.

Specialität.
Reuheiten
eingetroffen.
Hosenträger
reichſter Auswahl
g1 billigſt geſtellten Preiſen.

gebr. Gehert,
Handſchuhfabrik,
L668a) Ludwigsstrasse.

des Darmſtädter Kunſtvereins
M. 2.10,
Ades Darmſtädter Pferdemarkts
M. 2
ſind in der Expedition d. B. zu haben.

Humd,

öner Bernhardiner, zu verkaufen.
WoL ſagt die Expedition.

(2669

mzugsh. zu verkaufen: 1 Stoßkarren,
C. 1 Nähmaſchine, 1 Decimalwage, ein
Pmmenſtänder, 1 Bücherſchrank nebſt =
hun
, 1 Blumenkübel und 1 Aquarium
ni Springbrunnen. Mühlſtr. 23. (2670

ſine faſt neue Singer=Nähmaſchine
= preisw. zu verk. Gr. Ochſengaſſe 5.
ziur terbau, 1 Stiege hoch.
(2671

Höbel,

leider=,Weißzeugſchränke, Kommo=
en
, Küchenſchränke, Bettſtellen, Tiſch=
weie
ganze Ausſtattungen ſehr preis.
urdig.
(2672
H. Sohulz, Louisonstr. 22.

6.
2

unde aller Racen zu verkaufen. Beſ.
[2487
Heidelbergerſtraße 105.

ſolociped (neu) billig zu verkaufen.
Näh. i. d. Exped. d. Bl. (2673

9535) Untere Rheinſtraße, ſchöne
Wohnung, 2. Stock, 4 Zimmer nebſt,
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ſehr ſchöne Wohnung von 4 Zimmern,
2 Dachkammern ꝛc. per 1. April preis=
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ſtraße
23 parterre, Nachmittags.
713) Kiesſtraße 18 zwei Wohnungen
zu vermiethen.
1444) Neckarſtr. 24 oberer Stock:
6 Zimmer, Küche u. allem Zubehör an=
derweit
zu vermiethen.
2110) Schulſtraße 8, 2 Treppen,
3 große Zim., Küche, 2 Dachkammern ꝛc.,
pr. 1. oder 15. Mai preiswürdig an
1-2 Damen zu vermiethen.
2190) Victoriaſtr. 59 Hochparterre
eine ſchöne Wohnung von 4 Zimmern,
Küche und Zubehör per 1. Juni c. preis=
würdig
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2476) Liebigſtraße 15
1. Stock, beſtehend aus fünf geräumigen
Zimmern, großem Salon mit Balkon,
Küche, Keller, Magd= und Bodenkammer,
Waſſerleitung, Mitgebrauch von Waſch=
küche
und Bleichplatz
oder
2. Stock mit 7 Zimmern und allem
Zugehör. Auf Wunſch können vom zwei=
ten
Stock noch 2-3 Zimmer zum erſten
Stock gegeben werden.
Näheres parterre rechts.
2674) Wienerſtraße 63 eine Woh=
nung
per. 1. Juli, auch früher, zu verm.
2675) Beſſunger Herrngartenſtr. 15
der 2. Stock nebſt zwei Zimmern im Dach=
ſtock
mit Zubehör zu vermiethen und bis
1. Juni zu beziehen.
2676) Marktſtraße 8 zwei Zimmer,
Kabinet, Küche für 1-2 Perſonen.
2677) Arheilgerſtraße 48 eine kl.
Wohnung im Seitenbau.

läden, Hagazine olo.
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
vAdGUverm. Schulſtr. 10. 10124
2022) Heidelbergerſtr. 33 gut ein=
gerichtete
Stallung für 3-4 Pferde,
Heuboden ſowie Burſchenzimmer ſofort zu
vermiethen. Zu erfr. Riedeſelſtraße 35.
2678) Schreinerwerkſtätte nebſt Woh=
nung
in der unteren Rheinſtraße per 1.
Juli zu vermiethen. Näheres bei C.
Köhler, Eliſabethenſtr. 4.

4

12650) Alexanderſtr. 16 einmöbl. Z.

2246) Friedrichſtr. 22, 3. St.,
2 Zimmer, möbl., auf Wunſch auch
unmöblirt, an einen ledigen Herrn
zu vermiethen.

2491) Mühſtr. 28 ein ſchön möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
2679) Kahlertſtraße 12 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
2680) Kiesſtraße 26 ein einfach
möblirtes Zimmer.

4

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ntiquitsten
Her Arten,
18 Figuren und Gefässe in
Porzellan, Metall ete.,
uch Spitzon & alte Pächer,
4
1te Möbel, geschnitat od. ein-
gelegt
,
E
Andere, joglich erdonkliche
Gegenstände.
Alles wird zu höchsten Prei-
zen
angekauft bei
(259
. Gimon, Hirchstr. 8.
E-Bestellungen erbitte per Post.

Aulegen von Luſt= und
Gemüſegärten,
Zeichnen der Pläne, ſowie alle ins
Gärtnerfach ſchagenden Arbeiten über=
nehme
unter korrekter Ausführung und be=
findet
ſich meine Wohnung und Gärtnerei
unmehe in Beſſungen, Holzſtraße 63.
Hochachtungsvoll
Thilipp Loos.
1631)
Kunſt= und Handelsgärtner.
169

[ ][  ][ ]

Tonangebend, unterhaltend und nützlich iſt
AU RAAAh
Illuſtrirte Damenzeitung.
Preis vierteljährlich 2½ Mark.
Erſcheint alle 8 Tage in reichſter Ausſtattung
und bringt
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Romane und Novellen von erſten Schriftſtellern.
Prachtvolle Illuſtrationen.

Alle Poſtanſtalten und Buchhandlungen
nehmen jederzeit Beſtellungen an.
Einzelne Rummern zur Anſicht verſendet franco die
Adminiſtration des Bazar, Berlin M.

2681

Dienstag den 23. März, Abends 9 Uhr:
Hauptprobe
zu der
Musikalisch -dramatischen Auſührung
von Studirenden der techniſchen Hochſchule,
arrangirt vom Academischen Verein im grosson Saale des
Gaalbaues,
zum
Beſten unbemittelter Lehrerwittwen des Großherzogthums.
Probe des muſikaliſchen Theils.
Il. Probe der Poſſe: Das Feſt der Handwerker! von Louis Angely.
Billets zu 50 Pfg. ſind nur Abends an der Kaſſe zu haben.
Das Comité. (2682

Verein für Volksbildung.
Vortrag des Herrn Direktor Chr. Fr. Mauror von Landau
über:
Die geſchichtliche Entwickelung des Verhältniſſes zwiſchen Deutſchen
und Claven, ſowie Darlegung einiger Urſachen des Rückgangs des
deutſchen Elementes im Often
Samstag den 27. März, Abends 8 Uhr,
Im grossen Saulo der Turngemeinde.
Mitglieder und Freunde des deutſchen Schulvereins und Deutſch=öſterreichiſchen
Alpenvereins machen wir hierauf beſonders aufmerkſam.
Eintritt frei für Jedermann.
[2620
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich vom 1. März an eine
Danpfreintgung (uenssten 55816ms) fül
Voilodern und Flannen
errichtet habe. Gebrauchte Federn werden dadurch vollſtändig neu belebt und von
jedem falſchen Beſtandtheil befreit und halte mich dem geehrten Publikum für Darm=
ſtadt
und Umgegend beſtens empfohlen.
[2211
Hochachtungsvoll
J. Wöttimger, Mathildenplatz 7.

Gebrauchte Schulbücher
und Wörterbücher,
Atlanten,
ſowie überhaupt alte Bücher kauft
ſtets an
G. v. Aiguer,
Buchhandlung und Antiquariat,
Wilhelminenſtr. 21. (2683
Darmstadt.
Zu vermiethen: zwei bis drei gut
möblirte Zimmer nebſt Küche u. Diener=
ſtube
, mit Gartenantheil, in feiner Lage,
wegen Verreiſen der Herrſchaft vorüber=
gehend
auf 5-6 Monate. Anfragen
werden unter Chiffre V Nr. 238 an
G. L. Daube & Co. in Darmſtadt
beantwortet.
[2684

AgGnAesnoh.
Eine leiſtungsfähige Fabrik, welche
6 in Darmſtadt ſchon ſehr gut einge
8 führt iſt, ſucht für dieſen Platz einen
tüchtigen u. ſtrebſamen Agenten.
Nur ſolche wollen ſich melden,
6 welche in den Colonial=u. Spezerei=
H Handlungen gut eingeführt ſind 5
8 und dort regelmäßig verkehren.
8 Offerten sub A. 1612 an Rudolf
Hogse in Cöln.
(2685
oooeee0oo0ooooooooaoooeoodi

50,000 Hark

5

werden auf ein gutes Obiect geſucht.
Offerten a. d. Exped. d. Bl. u. B. J. 100.

Hochſtraße 28, parterre, in nächſter Nähe
4 der Schulen, finden mehrere Schüler
pr. ſofort freundliche Aufnahme. (2687

2645) Man ſucht einen durchaus zu=
verläſſigen
, empfohlenen Diener, allein,
der ſeinen Dienſt verſteht, in ein Herr=
ſchaftshaus
. Nur ſolche mit guten Zeug=
niſſen
finden Berückſichtigung.
Photographie des Dieners u. Adreſſen
der früheren Herrſchaften behufs näherer
Erkundigung werden verlangt. Weitere
Auskunft ertheilt Fr. Eliſe Hahn, Ernſt=
Ludwigsſtraße 9.

geſucht im Hoſpital zum heiligen
90)
Geiſt: in Frankfurt a. M. (418

3-4 unmöblirte Zimmer
Mitte d. Stadt gelegen, alsbald für eine
alleinſtehende Dame zu miethen geſucht.
Es müßte Bedienung u. vollſtändige Pen=
ſion
dabei gegeben werden. Gef. Offerten
beliebe man an Herrn B. L. Trier, Lud=
wigsſtraße
, zu richten.
(2457
goooooooooooeooooooooooooooo

[ ][  ][ ]

657

R58
Mittwoch den 24. März 1886,
Abends 7½ Uhr,
im grossen Saale des Saalbaues:

GAUGURGAISGnL RAGLU
nebſt darauffolgendem
R A L. L,
zum Beſten
unbemittelter Lehrerwittwen des Großherzogthums,
von Studirenden der techniſchen Hochſchule,
arrangirt vom Aeudemlschen Vexeip,
nter gütiger Mitwirkung der Großh. Hofſängerin Fräulein Johanna Loiſiuger,
des Kammerſängers und Großh. Hofſängers Herrn Eduard Feßler und des
Großh. Hofconcertmeiſters Herrn Otto Hohlfeld von hier.

PROARA UI.
1) Ouverture zu Titus=
2) a. Im Herbſt
b. La veritable Manola.
Vorgetragen von Fräulein Loiſinger.
3) a. Adagio aus dem E.moll=Concort
b. Ungariſcher Tanz
C. Legende
Vorgetragen von Herrn Hohlfeld.
4) a. Schwanenlied
b. Abendſtille
c. Wie mir der Himmel lacht
Vorgetragen von Herrn Feßler.
FROLOO.
5) Ouverture zu =Maurer und Schloſſers.
Aubor.
Das Pest der Handwerker.
Voſſe in 1 Akte von L. Angely. - Regie: Herr Hofſchauſpiel=Regiſſeur Steude.
Die Leitung des Orcheſters hat Herr Hofmuſiker W. Petr gütigſt Ubernommen.
Die Klavierbegleitung des muſikaliſchen Theiles hat Herr Muſikdirector Fritz
Keiſer übernommen.
Eintrittskarten zur Auführung ſind in der Buchhandlung des Herrn A.
AlGergſträßer, Rheinſtraße 6, 2 Mk. 50 Pfg, ſowie Abends an der Kaſſe
3 Mk. zu haben.
W. Die Theilnahme am Ball iſt nur den Inhabern von Ballkarten ge=
hiuttet
und bitten wir deshalb die verehrlichen Balltheilnehmer dringend ihre Karten
mitbringen zu wollen.
Das Comits für Aufführung und Ball. (2513

W. A. Morart.
B. Franz.
E. Burgeois.
L. Spohr.
Brahms-Joachim.
Mioniausky.
L. Hartmann.
Ed. Fossler.
O. Malter.

P.

hum Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins
im kleinen Saal des Saalbaus
Donnerstag den 25. März, Abends 7 Uhr.
Herr Dekan Dr. Stromborger:

Neber die geiſtliche Dichtung iu Heſſen.
Tageskarten 1 M. bei Herrn Buchhändler Waitz und an der Kaſſe. (2621

Darmſtädter Pferde=cFohlen=Markt
am 15., 16. und 17. April 1886.
Preisvertheilung am 15. April, Nachmittags 8 Uhr.
Verlooſung am 17. April, Nachm. 4 Uhr, von ſchönen Reit= u. Wagen=
ßferden
, Fohlen, einem eleganten Zweiſpänner mit zwei Pferden und
ſeumpletem Geſchier, einem Stuhlwagen mit Pferd und Geſchirr, vielen
Reit= und Fahrgegenſtänden ꝛc. ꝛc.
Der Vertrieb der Looſe 2 Mark per Stück iſt dem Herrn L. F. Ohnacker
j. Darmſtadt und Frankfurt a. M. im einzigen General=Debit übertragen.
[2688
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.

2689) Ein Mädchen, welches bei fei=
neren
Herrſchaften ſchon gedient, die
ſämmtlichen Hausarbeiten gründlich ver=
ſteht
und ſich event. auch der Beaufſichti=
gung
von Kindern unterzieht, ſucht
ſauf Oſtern Stelle. Näheres bei Frau
Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
2690) Ein Mädchen von 16 Jahren/
welches Hausarbeit verſteht und Liebe zu
Kindern hat, ſucht auf Oſtern eine Stelle.
Zu erfragen in der Expedition.

2691) Ein gebildetes Mädchen ſucht
Stelle als Stütze der Hausfrau oder bei
größeren Kindern. Näheres Expedition.

2692) Eine junge
Zu erfr. bei Frau F

rau ſucht Laufdienſt
ſcher, Schirmg. 10.

2693) Eine unabh. Frau ſucht Stelle als
Aushilfe oder Laufdienſt. Zu erfragen:
Schloßgraben Nr. 3.
2694) Ein Militür=Zuvalide ( Ka=
valleriſt
) mit guten Zeugniſſen, 28 J. alt,
ſucht Stelle, als Portier, Hausdiener,
Kaſſediener ꝛc., kann ſofort eintreten.
Auf Wunſch Caution. Beck, Stellen=
bureau
, Mathildenplatz 11.

19
Ei4l
1.

Geſucht als Müdchen allein
zu einer einzelnen Dame ein älteres
Mädchen, welches längere Jahre in einem
und demſelben Dienſte geſtanden hat und
ſehr gute Zeugniſſe beſitzt.
Schriftliche Angebote mit Angabe der
Lohnanſprüche ſind unter J. x. in der
Expedition d. Bl. niederzulegen. (2520

Oooeeeoogooeoooooeooogaooe
2634) Geſucht ein braves Madchen
zur Beaufſichtigung von Kindern. Zu
rf. i. d. Exped. d. Bl.

2695) Köchinnen und Hausmädchen
erh. ſehr gute Stelle a. Ziel g. hohen Lohn.
Stellenbureau Röſe Eliſabethenſtr. 46.

2636) Ein Schreiner auf dauernde
Arbeit geſucht.
Georg Wilh. Croter, Schreinermſtr.,
Beſſungen.
2696) Ein fleißiger, ſolider Haus=
burſche
, der ſtadtkundig iſt, wird geſucht
von der Conditorei, Eliſabethenſtr. 9.
2697) Ein auch zwei brave Jungen
in die Lehre geſucht gegen Lohn.
W. Gelfius, Spenglermeiſter.

2698) Ein braver Junge mit guten
Zeugniſſen wünſcht in Darmſtadt bei einem
tüchtigen Meiſter als Schloſſer in die
Lehre zu treten.
Briefl. Offerten an Wilhelm Joſt,
Bleichſtr. 3, Offenbach a. M.

[ ][  ][ ]

658

N 57

M. 3.50.

Nachſtehend verzeichnete 7 Beiblätter:

M. 3.50.

1) Von Nah und Fern=, ein illuſtrirtes Familienblatt erſten
Nanges (16 Druckſeiten ſtark; wöchentlich),
2) Neueſte Moden, illuſtr. Modenzeitung m. Schnittmuſter=Beilagen, monatl.,
3) Produkten= und Waarenmarkt=Bericht:, betr. Baumwolle, Wolle,
Getreide, Leder, Colonial= und Fettwaaren ꝛc., wöchentlich,
4 Verlooſungsblatt=, betreffend Staatspapiere, Prioritäten, Anl=Looſe ꝛc.,
wöchentlich,
5) Zeitung für Landwirthſchaft und Gartenbau, 2mal monatlich,
6) Hausfrauen=Zeitung;, 2mal monatlich,
7) Humoriſtiſches Echo=, wöchentlich,
erhalten die Abonnenten der In BerUn erſcheinenden
Neueſte Nachrichten
Letztere Zeitung zählt nach erſt fünfjährigem Beſtehen bereits zu den (2699
geleſenſten Tagesblättern des deutſchen Reichs.
Sie verdankt dieſe ſtets wachſende Ausbreitung und Beliebtheit vor
allem ihrer
vollkommen unparteiſchen Haltung.
Die Neueſte Nachrichten enthalten bei tüäglichem Erſcheinen laußer
Montags): Ausführliche unparteiiſche politiſche Mittheilungen, ferner
Wiedergabe intereſſanter Meinungsäußerungen aus der Preſſe aller Parteien.
Nachrichten über Theater, Muſik, Kunſt und Wiſſenſchaft; Gerichtshalle,
lokale Nachrichten. - Spannende Romane.- Sorgfältige Börſen= und
Handelsnachrichten. - Vollſtändiges Berliner Coursblatt.
Lotterie=
liſten
. Amtliche Nachrichten.
Abonnements der Neueſte Nachrichten' Inelmsive obiger ſieben
Beiblätter pro Quartal nur 3.50 Mk. nehmen alle deutſchen und
öſterreichiſchen Poſtanſtalten entgegen.
Der im Feuilleton der Neueſten Nachrichten im März begonnene unge=
mein
ſpannende Original=Roman Umnachtet! von Fr. Leonardt, wird, ſoweit
er bis zum neuen Quartal erſchienen iſt, den neu hinzutretenden Abonnenten
auf Verlangen gratis und franko überſandt werden.
WInſerate haben bei der großen Verbreitung des Blattes die
denkbar günſtigſte Wirkung.

Probenummern gratis und franko.- Billigste Berliner Tages=
Zeitung (M. 3.50).
tCToTtaOUtC.
Anmeldungen für die Victoriaſchule und das Lehrerinnen=Seminar können
jetzt noch nicht ſtattfinden. Die Aufnahmetermine werden rechtzeitig bekannt ge=
macht
werden.
Die Großherzogliche Direction der Victoriaſchule.
(2700
Dr. Wulckow.
*
9ne
daa E 1Tand.
Samstag den 25. März, Abends 6½ Uhr:
COTTURI
Gll. Kammermusikabench
von Martin Wallenstein, Großh. Kammervirtuos,
unter gütiger Mitwirkung von Frau Mayr=Olbrich, Gr. Kammerſängerin, Frln.
M. Hofmann, Altiſtin aus Frankfurt, Frln. Toni Jaide und der Herren Kraus
(Tenor), Gillmeiſter, Gr. Hofſänger, Hofconcertmeiſter Hohlfeldt, Valentin
Müller aus Frankfurt.
Der Ertrag des Concerts iſt zum Beſten des Diakoniſſenhauſes
und des Lehrerinnenheims beſtimmt.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 M. Saal 2 M. ſind zu haben bei Herrn
A. Bergſträßer, Rheinſtraße, Herrn Verwalter Ruppel, Grafenßraße 35, und
Abends an der Kaſſe.
[2701

Grous horoh.
Dienstag, Abends 8 Uhr:
Große brillante
Volks=Vorſtellung.
Zum Schluß derſelben eine komiſche
Pantomime.
Mittwoch, den 24.
2 Vorſtellungen.
Nachmittags 2 Uhr:
Große
Extra=Kinder=Vorſtellung.
Dabei ermäßigte Preiſe.
Abends 8 Uhr:
Unwiderruflich letzte
Haupt=
und Abſchieds=Vorſtellung.
Achtungsvoll (2102
die Direktion.

2703) Ein junger Mann mit guten
Schulkenntniſſen kann bei mir als Lehr=
ling
eintreten.
A. Anton.
Magazin f. Haus= u. Küchen=Einrichtungen.
Fute Gartenerde, v. Wag. 40 Pfa, kanl
P abgefahren werden Roßdörferſtr. 36.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Februar ſind eingegangen:
A. Legate: 1) Des Georg Deſch und Maric
Deſch, geb. Eiſinger von Seeheim, eingezahl!
durch Kurator Lehrer Papſt von Jugenhein
17 M. 14 Pf. 2) Der Barbara und Katharino
Ludwig von Dieburg, eingezahlt durch Maſſe
kurator Heinrich Blank 1I1. daſ. 8 M. 57Pf.
3) Der verſtorbenen Joh. Preuſch V. Witw=
v
. Wallernhauſen, eingezahlt durch Kuraton
Karl Weſterweller daſ. 8 M. 57 Pf.
b. Geſchenke: Nichts.
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſer=
haus
29 M. 22 Pf. teilweiſe mit folgende:
Inſchriften: 1) Ihr l. W. bittet Gott, daß e:
meinen Wunſch erfüllen möge 20 Pf. 2) Des
a. W. 1 M. mit der Bitte ꝛc., 20.2. 8b. B
M. H. 3) Ihr l. W. betet zu Gott, daß e.
uns alle jetzt geſund läßt ꝛc. A. M. 3 M1.
4) Ihr l. W. betet, daß ich in Darmſtad
bleiben darf 5 Pf. 5) Ihr a. W. bittet Got.
er wolle mir zu der von mir erwünſchte
Stelle verhelfen. K. 50 Pf. 6) Den L. Wl.
die verſprochenen 20 Pf. mein Wunſch mös
in Erfüllung gehen. B. K. 7 H. Die ver
ſprochenen 3 M. 8) Aus Dankbarkeit 3P
9) Herr erbarme Dich meiner 10 Pf. 10) 3k
l. W. bittet den l. Gott, daß er unſer Vo=
haben
ſegne: 50 Pf. K. G. 50 Pf. A. G
50 Pf. A. G. 11) Den a. W. die verſproch;
nen 5 M. für die Entlarfung eines Verleurs
ders. 12) Anbei 50 Pf. Ihr l. W. danket de
l. Gott, daß er mir ſeither ſo gütig war ur.
bittet ihn um mein weiteres Fortkomme
Dieſe 50 Pf. von meiner Löhnung. Ein arm=
Soldat J. B. 18) Den a. W. zum Da!
1 M. 14) Ihr l. W. bittet Gott, daß eru.
eren Wunſch recht bald in Erfüllung geh!
läßt. J. und M. 20 P.
Darmſtadt, den 4. März 1886.
Großherzogliche Landeswaiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrat.

[ ][  ][ ]

K 57
Geldreform iſt Steuerfreiheit.
Ich erlaube mir hiermit nachfolgende neue Wahrheit, die von dem verneinenden
Geiſte des Einfluſſes von vorneherein als nicht diseutirbar betrachtet wird, nochmals
Horzutragen.
Wir ſagen: Der Staat war nicht genöthigt, die Metallwährung einzuführen
weil er die Competenz beſaß, ſich die erforderlichen Geldmittel zu den Staatsaus=
yaben
durch die Einführung einer Staatswährung zu verſchaffen. Er konnte damit,
borgehen, das Staatsvermögen zur Baſis des Staatsgeldes zu erheben, reſp. deſſen
Nennwerth mit Werththeilen des Staatsvermögens dotiren und dem ſo dotirten
Gelde Zahlkraft geben, er konnte dieſes Geld in hinreichendem Maaße anfertigen
laſſen, und ſämmtliche Staatsausgaben damit bezahlen. Bei dieſem Vorgehen wären
ie Geldinhaber die Privateigenthümer eines Werththeils des Staatsvermögens ge=
worden
, ſie könnten ihre Forderungen an den Staat beliebig flüſſig machen und
erwerthen, und ſie wären in Gemeinſchaft mit der ganzen Bürgerſchaft der Steuer=
ahlung
überhoben geweſen.
Es iſt nicht abzuſehen, mit welchen gleich ſchlagenden und einleuchtenden Grün=
en
man die Praxis der jetzigen Metallwährung reſp. die damit verbundene Volks=
heſteuerung
rechtfertigen konnte, da auch das Vorhandenſein einer Weltpraxis, der
rößten Staatsklugheit, Gelehrſamkeit, Intelligenz ꝛc. als Solche, weder ein Beweis
ſür, noch wider die Wahrheit liefern könnte, weil lediglich nur die Vernunft hier
zu entſcheiden hat; oder anderſeits nur ein Urtheil der obrigkeitlichen Behörden
ſnaßgebend iſt.
Es iſt nun hieraus der Schluß zu ziehen, daß mit einer Reformation des Geld=
ſoſtems
das Problem gelöſet iſt, durch natürliche und gerechte Mittel den Segen der
Steuerfreiheit herbeizuführen.
Exemplare einiger kleiner Brochüren, welche dieſen Gegenſtand illuſtriren, ſtehen
mit Vergnügen unentgeltlich und franco zu Dienſten.
Bremen, 1886.
Albertus Heyer, Bernhardſtraße 2.
Im Selbſtverlage des Verfaſſers.
2707

Verlag von J. Bädeker in Iſerlohn, in allen Buchhandlungen vorräthig:
Henrielte Davidis,

Der achen= und zrumengarten;
für Hausfrauen.
14. Auflage.
Praktiſche Anleitung zur möglichſt vortheilhaften Kultur der bekannten Ge=
mächſe
für Küche und Keller, nach den Monaten geordnet, und Anleitung zur
Kultur des Blumengartens. Nebſt einem Anhange: Bemerkungen über bewährte
hrilkräfte verſchiedener Gartengewüchſe als Haus= und Hilfsmittel. Auf eigene und
lrngjährige Erfahrungen praktiſcher Gartenfreunde gegründet. Bearbeitet von
J. Hartwig, Großherzoglich Sächſiſcher Garteninſpektor in Weimar.
Elegant brochirt M. 3.- Fein gebunden M. 4..

Werschlagqussfürchtet
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften Ner=
venzuſtänden
leidet, wolle die Broſchüre
Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.=
Bataillonsarzt Rom. Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko
beziehen.
[1117
Iee. e.
Wrxanm

162) Magenkeidende vertragen bekanntlich
nicht den Genuß von Kaffee und Thee, des=
halb
iſt denſelben, ſei es nun, daß es ſich um
ein primäres Magenleiden oder um ein ſecun=
däres
im Gefolge anderer Krankheiten (wie
Blutarmut, Lungenſchwindſucht ꝛc.) handelt,
an ihrer Stelle der Gebrauch des reinen ent=
ölten
Cacao zu empfehlen, der einmal die
ſchädlichen Wirkungen jener auf die Verdau=
ung
nicht hat, andererſeits aber durch ſeinen
hohen Gehalt an Proteinſtoffen auf die E,
nährung und die Aufbeſſerung der Blut=
miſchung
von hohem Einfluß iſt. Der Cacao
muß natürlich rein und von feinſtem Ge=
ſchmack
ſein, und iſt Blookers holländiſcher
Cacao beſonders zu empfehlen.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Elber, Kapitän Richter,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
7. März von Bremen und am 10. März von
Southampton abgegangen war, iſt am 19. März
wohlbehalten in New=York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag. 23. März.
9. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Doctor Klaus.
Luſtſpiel in 5 Akten von BArronge.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Donnerstag, 25. März.
10. Vorſtellung in d. 8. Abonnements=Abteilung.
Blaue Karten gültig.)
Sonntagspreiſe.
Zweite und letzte Gaſtdarſtellung des Fräul.
Maria Derivis.
Romeo und Julie.
Große Oper mit Ballet in 5 Akten von Gounod.
Julie. Frl. Derivis, als Gaſt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 23. März.
Zeutſches Reich. Die Geburtstagsfeier unſeres allverehrten
Kniſers iſt auch diesmal unter freudiger Anteilnahme der weiteſten
Bevölkerungskreiſe in allen Gauen des deutſchen Reiches begangen
lhorden und legen hiervon die in vielen Orten veranſtalteten feſt=
ſichen
Kundgebungen ſowie die zahlreichen Beglückwünſchungs= Tele=
mamme
, die dem Kaiſer zu ſeinem Ehrentage zugegangen ſind,
hinlänglich Zeugnis ab. Was die Teilnahme der deutſchen Nation
r dem Geburtsfeſte ihres Kaiſers in dieſem Jahre noch inniger
uchte, iſt der Umſtand, daß es dem greiſen Monarchen nach längerem
Irwohlſein geſtattet iſt, in gewohnter körperlicher Rüſtigkeit und
heirſtiger Spannkraft in ein neues Lebensjahr einzutreten und ſo er=
ichte
denn die neue erfolgte vollſtändige Geneſung des Kaiſers nur
ie= Feſtesfreude. Selbſtverſtändlich geſtaltete ſich die Feier des
J. Geburtstages Kaiſer Wilhelms in Berlin, der kaiſerlichen Reſi=
benz
, beſonders glänzend und namentlich trug die außergewöhnlich
roße Zahl der anweſenden fürſtlichen Gäſte dazu bei, den Glanz
es Feſttages zu erhöhen. Die Gratulationscour beim Kaiſer voll=
og
uich am Montag in der üblichen Weiſe, ſo daß um 11 Uhr zu=
lächſt
die Mitglieder der königlichen Familie und die am Berliner
ſofe eingetroffenen fremden Fürſtlichkeiten gratulierten, worauf
I. Uhr der geſamte königliche Hof, um 12 Uhr die Generalität,
lsdann die landſäſſigen Fürſten und um 1 Uhr die aktiven Mit=
liæder
des Staatsminiſteriums zur Beglückwünſchung erſchienen.

Der Reichstag nahm am Sonnabend die Vorlage über die
Kommunalbeſteuerung der Offiziere in zweiter Leſung im einzelnen
nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen gegen die Stimmen der Freiſin=
nigen
an. Bei der Fortſetzung der zweiten Beratung der Zucker=
ſteuer
=Vorlage wurden die 88 3 und 4 des Art. 1 (Steuerkredite)
im weſentlichen nach den Kommiſſionsanträgen genehmigt, 8 5
(Unrichtige Deklaration, Defraudation u. ſ. w.) erhielt debattelos
die Zuſtimmung des Hauſes, auch die 88 6 und 7 ( Steuervergü=
tung
für Fabrikate, ze2 deren Herſtellung vergütungsfähiger inlän=
diſcher
Zucker oder für Zucker, welcher zur Viehfütterung verwendet
wird) gelangten gleichfalls gemäß den Kommiſſionsbeſchlüſſen zur
Annahme. Debattelos paſſierten Art. 2 und 3 der Vorlage; der
von konſervativer Seite beantragte neue Art. 4, der den Bundesrat
ermüchtigt, die aus dem Betriebsjahre 1885-86 fälligen Rüben=
ſteuerkredite
unter gewiſſen Vorausſetzungen auf drei Monate zu
verlängern, wurde ebenfalls ohne weitere Debatte genehmigt und
desgleichen der Reſt des Entwurfes. Auf der Tagesordnung der
heutigen Sitzung, am Dienstag, ſteht nicht, wie allgemein er=
wartet
wurde, die zweite Leſung der Monopol=Vorlage, ſondern
neben der dritten Beratung des Geſetzentwurfes über die Kommu=
nalbeſteuerung
der Offiziere die erſte und zweite Leſung des Ge=
ſetzentwurfes
über den Zuſatz zu 8 5 des Zolltarifs, die erſte Le=
ſung
des Entwurfes, betr. die Korporationsrechte der Innungen,
und zweite Leſung der Vorlage über die Rechtspflege in den deut=
ſchen
Kolonien.

[ ][  ][ ]

R
660.
Dem Reichstag iſt am Samstag ein Geſetzentwurf betr. die
Abänderung des 8 22 des Preßgeſetzes zugegangen.
Die Kommiſſion des Reichstages zur Vorberatung der Offi=
zierpenſions
=Novelle beendete die erſte Leſung des Moltke'ſchen Ge=
ſetzantrages
. Dieſelbe ſtimmte den Anträgen v. Manteuffel und
Delbrück, welche der Penſionserhöhung rückwirkende Kraft bis 1870
und (für Preußen) bis 1864 geben wollen, bei. Zur genaueren Faſſung
der Zuſatzanträge iſt eine Redaktionskommiſſion eingeſetzt worden,
deren Vorſchläge der zweiten Leſung zu Grunde gelegt werden ſollen.
Letztere findet im Laufe dieſer Woche ſtatt.
Bei der Wiederaufnahme ſeiner Plenarſitzungen am 20. d. be=
auftragte
das Haus ſein Präſidium Sr. M. dem Kaiſer die Glück=
wünſche
des Herrenhauſes zu ſeinem Geburtstage zu überbringen.
Im Abgeordnetenhauſe erklärte Juſtizminiſter Friedberg am
Samstag auf die von dem Abg. Dr. Hänel vorgebrachten Beſchwer=
den
des ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Heine, daß die
von letzterem erhobenen Beſchuldigungen gegen Staatsanwalt Schöne
nach deſſen Angaben vollſtändig falſch ſeien und ſeien bereits von
Schöne die noͤtigen Anträge geſtellt, um Satisfaktion zu erhalten.
Die Kommiſſion des Abgeordnetenhauſes für die Vorlage über
die Beförderung deutſcher Anſiedlungen in den Oſtprovinzen er=
ledigte
die zweite Leſung unter Annahme mehrerer Aenderungen,
namentlich betreffs der Rentengüter, welche Wehr, Enneccerus und
Rauchhaupt gemeinſchaftlich gegenüber den Beſchlüſſen erſter Leſung
beantragt hatten. Kantak erklärte namens der polniſchen Kom=
miſſions
=Mitglieder, das Geſetz enthalte eine Verfaſſungsverletzung,
weshalb ſie ihr Mandat zur Kommiſſion niederlegten.
Die Geſetze über die Fürſorge für Beamte und Perſonen des
Soldatenſtandes infolge von Betriebsunfällen und über den Nord=
oſtſeekanal
ſind am Samstag publiziert worden.
Königin Carola von Sachſen iſt am 20. nachmittags mit Prin=
zeſſin
Joſefa zu längerem Aufenthalt nach Meran abgereiſt.
Die zweite ſächſiſche Kammer erteilte der Regierung die Er=
mächtigung
zum vorläufigen Erlaß einer Verordnung wegen Her=
anziehung
der Militärperſonen zu den Gemeindeabgaben, genehmigte
den neuen Bauplan für das ganze ehemalige militärſiskaliſche Areal
in Neuſtadt=Dresden und bewilligte 1 Million Mark als Beitrag
zu einer von der Stadt zu erbauenden vierten Elbbrücke.
Der Statthalter Fürſt Hohenlohe iſt von Straßburg nach Berlin
abgereiſt, von wo er noch vor Ende dieſes Monats zurückkehren wird.
Das Marineverordnungsblatt vom 22. d. M. veröffentlicht eine
Kaiſerliche Ordre vom 16. März, durch welche eine Inſpektion des
Torpedoweſens mit dem Stabs=Quartier Kiel geſchaffen wird. Eine
weitere Kaiſerliche Ordre desſelben Datums beſtimmt die Formier=
ung
der dritten, aus drei Kompagnien beſtehenden Matroſenartil=
lerieabteilung
mit der Garniſon in Lehe. Ferner wurde die Zahl
der Kompagnien bei den Werftdiviſionen von vier auf fünf erhöht.
England. Im Unterhauſe legte der Sekretär der Admiralität,
Hibbert, das Flottenbudget vor, deſſen Voranſchläge im Betrage
von 12993000 Lſtrl. die vorjährigen um 298200 Lſtrl. überſchreiten.
Die neuen Schiffe würden innerhalb drei anſtatt fünf Jahren fertig
geſtellt werden. Gegenwärtig ſeien auf Staats= und Privatwerften
nicht weniger als 103 Schiffe, darunter 20 Panzerſchiffe, 4 geſchützte
und 25 ungeſchützte Schiffe, ſowie 54 Torpedoboote im Bau be=
griffen
, deren Geſamtkoſten ſich auf 13155000 Lſtrl. beziffern. Dieſe
Fahrzeuge müßten vollendet werden, ehe an neue Unternehmungen
gedacht werden könnte. Inzwiſchen würde die Admiralität ihre
Aufmerkſamkeit der Frage zuwenden, welches das Schiff der Zu=
kunft
ſein ſoll. Die größten Panzerſchiffe, welche für die britiſche
Marine jemals gebaut wurden, ſeien derNil= und derTrafalgar=,
deren jedes nicht weniger als 919000 Lſtrl. koſten würde. Der
Entwicklung der Torpedoflottille würde von der Marineverwaltung
große Aufmerkſamkeit gezollt. Mehrere ſeegehende Torpedoboote
näherten ſich raſch der Vollendung. 541 Torpedos ſeien fertig und
gegen Ende des Jahres würden zu der erforderlichen Geſamtzahl
nur etwa 300 fehlen. Schließlich wurden die Poſten des Flotten=
budgets
für die Belöhnung und Bekleidung der Mannſchaften der
Flotte und der Seetruppen genehmigt. Gladſtone erwiderte auf
eine Anfrage im Unterhauſe, das evangeliſche Bistum in Jeruſalem
ſer noch nicht wiederbeſetzt. Die Reihe der Beſetzung ſei an Kaiſer
Wilhelm. Derſelbe wünſche jedoch eine Modifizierung oder gänz=
liche
Aufhebung des Abkommens von 1841. Gladſtone bemerkte
feruer, er hoffe demnächſt einen Tag für die Erklärung über die
iriſche Politik der Regierung angeben zu können. Die umlaufen=
den
bezüglichen Gerüchte anlangend, möchte er daran erinnern, daf
die Wahrheit ohne Treubruch nicht mitteilbar ſei; er möchte be=
treffs
der Gerüchte daher nur Zurückhaltung, wie er ſagen möchte:
eine geſunde Skeptik anempfehlen. Das Unterhaus verwarf als=
dann
mit 115 Stimmen gegen 109 Stimmen den von Gladſtone
als unpraktiſch bekämpften Antrag Richards, der beſagt, daß es un=
gerecht
und unzweckmäßig ſei, ohne Genehmigung des Parlaments
Krieg zu erklären, Verträge zu ſchließen und Gebiete zu annektieren.
Das Oberhaus nahm mit 76 gegen 62 Stimmen den Antrag
Thurlows, die Londoner Muſeen an Sonntagen für die Beſucher zu
öffnen, an.

57
Griechenland. Die Athener Zeitungen vom A. d. verzeichnen
ein Gerücht, nach welchem 4 oder gar 5 weitere Reſerveklaſſen ein=
berufen
werden ſollen. Die Einberuſungsordre für 2 Klaſſen iſt
vom König unterzeichnet, die Ausführung wurde aber bis jetzt noch
auf die Vorſtellungen der Vertreter hin verzögert. Im Hafen kom=
men
täglich Waffen= und Kriegsmaterialſendungen an; die kriegeriſche
Stimmung der Bevölkerung iſt durch das Bekanntwerden der für
den Zuſtand der Armee günſtig lautenden Gutachten der 3 Corps=
kommandeure
noch verſchärft worden.
Belgien. Für den 21. waren in den Vorſtädten von Brüſſel
mehrere ſozialiſtiſche Verſammlungen angekündigt. Die für den
Schutz der öffentlichen Ordnung gebildeten Abteilungen der Bürger=
garde
waren deshalb einbeordert und die Polizeimannſchaften und die
Gendarmerie konſigniert. Es war der formelle Befehl erteilt, jeden
Volkshaufen, welcher in die Stadt einzudringen ſucht, unter An=
wendung
von Gewalt auseinander zu treiben.
Rutzkand. Ein Cirkular des Miniſters des Innern weiſt die
Gouverneure an, darauf zu achten, daß bei Beerdigungen Anders=
gläubiger
, Proteſtanten und Katholiken keine Kränze und andere
Zeichen ohne kirchliche und offiziell ſtaatliche Bedeutung angewendet
werden.
Die ſeit dem 17. d. M. durch Schneewehen vollſtändig unter=
brochene
Poſtverbindung von Warſchau mit dem Auslande iſt ſeit
dem 19. wieder hergeſtellt.

Bulgarien. Der Einſpruch des Fürſten Alexander gegen den
Beſchluß, den die Konferenz zu faſſen im Begrlffe war, hat die
widerſprechendſten Deutungen erfahren. Der enzig richtige Sach=
verhalt
aber iſt nach der K. Z.- folgender: Fürſt Alexander er=
kennt
nur dasjenige bulgariſch=türkiſche Abkommen an, welches der
Sultan und der Fürſt unterzeichnet haben. Die Pforte aber hat
infolge des Widerſpruchs der Mächte jenes Abkommen Punkt für
Punkt gänzlich abgeändert, ohne dazu die Zuſtimmung des Fürſten
zu beſitzen oder zu erhalten. Trohdem ſchickte ſich die Konferenz
an, dieſes Abkommen, welches jetzt mehr ein türkiſch=europäiſches
als ein türkiſch=bulgariſches geworden war, zu unterzeichnen. Gegen
dieſe weſentliche Veränderung der Sachlage richtet ſich der Einſpruch
des Fürſten. Wenn die Großmächte deſſenungeachtet geſonnen ſind,
eine ihren augenblicklichen Wünſchen entſprechende Vereinigung dem
Fürſten aufzuzwingen, kann der Fürſt allein natürlich dieſem Be=
ginnen
nicht entgegentreten, ſondern wird dieſer einſeitigen Ent=
ſcheidung
widerſprechend, ſich ſeiner der Türkei gegenüber einge=
gangenen
Verpflichtungen entbunden erklären. Der Fürſt verwahrt
ſich aber mit allem Nachdruck dagegen, daß dieſes Abkommen den
Bulgaren als das türkiſch=bulgariſche dargeſtellt werde und beſteht
darauf, daß es beim richtigen Namen als europäiſcher Machtſprud
genannt werde.
Cappten. In Kairo verlautet auf das Beſtimmteſte, daß mehrere
engliſche Regimenter die Ordre erhalten haben, nach Unteregypten
zurückzukehren, und daß Aſſouan den äußerſten von engliſchen Truppen
beſetzten Poſten bilden werde.
Nord=Ameriſta. In der Verwaltung New=York's ſcheint noch
immer manches faul zu ſein. Das Mitglied der Municipalver=
waltung
, Jähne, iſt unter der ſchweren Beſchuldigung, Geſchenke,
angenommen zu haben, um die Forderungen der Broadway= Straßen=
bahn
zu begünſtigen, verhaftet worden. Jähne ſoll 20000 Dollars
erhalten und noch andere Mitglieder des Munizipalrats bezeichnet
haben, die ſich ebenfalls hätten beſtechen laſſen.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt. 23. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzo9, Se. Königl. Hoheit
der Erboroßherzog und Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Jrene
ſind Samstag vormittag 7 Uhr 25 Minuten in erwünſchtem Wohl=
befinden
mit Extrazug von Berlin hier angekommen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit
der Erbaroßherzog, ſowie Se. Durchl. Prinz Ludwig von
Battenberg und militäriſche Suite zu Pferde wohnten heute vor=
mittag
dem Militärgottesdienſt bei, welcher zur Feier des Aller=
höchſten
Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des Kaiſers auf dem Infan=
terie
=Exerzierplatz abgehalten wurde. Nach dem Gottesdienſt nah=
men
Se. Königl. Hoheit der Großherzog den Parademarſch der
Truppen ab, welchem Ihre Großh. Hoheiten die Prinzeſſinnen
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, Jrene und Aliz
zu Wagen beiwohnten.
Zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät
des Kaiſers fand geſtern abend 6 Uhr im Weißen Saale des
Großh. Schloſſes Tafel ſtatt.
Das Allerhöchſte Geburtsfeſt Sr. Majeſtät des
Kaiſers wurde in der Frühe mit einer Reveille eingeleitet; die
ſtaatlichen, die ſtädtiſchen und viele Privatgebäude haben Feſtes=
ſchmuck
angelegt. Um 10 Uhr vormittags fand auf dem Infanterie=
Exerzierplatz eine Parade der hier garniſonierenden Truppen ſtatt
Sie ſtand unter dem Kommando des Kommandeurs der 49. Infan=
terie
=Brigade Generalmajor v. Wulfen und war in zwei Treffer=
formiert
. Das erſte Treffen bildeten die Garde=Unteroffiziers=Kom=

[ ][  ][ ]

R57

prgnie und die drei Bataillone des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115:
dirs zweite Treffen beſtand aus fünf Eskadrons der Großh. Dra=
ubner
=Regimenter Nr. 23 und 24, dem Heſſiſchen Feld=Art.=Regt.
Nx. 25 und der Großh. Train=Kompagnie. Die Truppen waren
alle zu Fuß ausgerückt. Da der Diviſions=Kommandeur, Se. Großh.
ſoheit der Prinz Heinrich, ſich zur perſönlichen Gratulation nach
Verlin begeben hatte, ſo nahm der nächſtälteſte General der Divi=
ſion
, Generalmajor v. Locquenghien, Kommandeur der Großh.
A. Kavallerie=Brigade, die Parade ab. Nach dem dreimaligen
Gtrrah auf Seine Majeſtät den Kaiſer und oberſten Kriegsherrn
nkonierten die in der Parade ſtehenden Muſikcorps die National=
hh
mne; zugleich begann die Salutierbatterie die üblichen 101 Schüſſe
k löſen. Demnächſt formierten ſich die Truppen zum Feldgottes=
jenſte
, welchen der Diviſionspfarrer Strack celebrierte. Zum Schluſſe
lgrd ein einmaliger Parademarſch ſtatt. Derſelbe wurde von der
Imfanterie in Zügen, von der Kavallerie in Halbeskadrons, von der
dctillerie in Halbbatterie=Fronten ausgeführt. Unmittelbar darauf
narſchierten die Truppen unter klingendem Spiel in ihre Kaſernen
rück.
D. H.
Der Geburtstag des Kaiſers wurde wie alljährlich
rrch ein Feſteſſen der Offiziere im Militärkaſino und der Beamten
u.d Bürger im Darmſtädter Hof, ſowie von zahlreichen anderen
æreinigungen gefeiert.
Am 21. d. Mts., als dem Todestage J. K. H. der Frau
kæinzeſſin Karl, beſuchte die Großherzogliche Familie das
Mauſoleum auf der Roſenhöhe.
Prinz und Prinzeſſin Ludwigvon Battenberg werden
H dem Vernehmen nach im Laufe k. M. wieder nach England
ſeben
Der am Sonntag mittag ſtattgehabte erſte Kindergottes=
enſt
in der Stadtkirche war von etwa 700-800 Kindern beſucht,
in erfreuliches Zeichen dafür, wie ſehr dieſe Einrichtung den Wün=
chen
der Eltern entgegenkommt.
Aus der am Samstag ſtattgehabten Verſammlung des
vo kalgewerbvereins iſt zunächſt noch die diesjährige Zuſammen=
eizung
der Schulkommiſſion, welche in der vorhergegangenen
S.tzung gewählt wurde, nachzutragen. Dieſelbe beſteht hiernach
ſs den Herren Weißbindermeiſter Bäſſell, Oberbuchhalter Beſt,
Gaurat Buſch, Schloſſermeiſter Deutſch, Maurermeiſter W. Ganß,
Schloſſermeiſter F. Ganß, Herbſt Profeſſor Linke, Schreiner=
meiſter
H. Schmidt, Zimmermeiſter Ph. Spieß, Lithograph.
Welzbacher und Aſſiſtent Rumpf. In dem dann folgenden
Cortrag gab Herr Ingenieur W. Lange von Remſcheid zunächſt
mrige allgemeine Erläuterungen, wie in der Kulturgeſchichte der
Genſchheit an Stelle des Gebrauchs der Muskelkräfte von
Menſch und Haustier, nur allmälig die Elementarkräfte ge=
rten
ſeien. Der heutige glänzende Stand der Wiſſenſchaft und
Juchnik habe freilich die Kehrſeite, daß der Arbeiter zum Diener
err Maſchine herabgedrückt werde und der handwerksmäßige Ge=
cäftsbetrieb
immer mehr in dem fabrikmäßigen Betrieb aufgehe.
Dus Handwerk und die Hausinduſtrie ſeien aber in gar vieler Hin=
t
40t in der Lage, ſich gegen dieſen Prozeß dadurch zu ſchützen, daß
ie die vorhandenen Maſchinenkräfte ſelbſt in Dienſt nähmen. Dies
k beſonders hinſichtlich der Nähmaſchinen der Fall, welche
enen der Uhr die verbreitetſte Arbeitsmaſchine ſei und wegen ihrer
froßen Bedeutung für Haus und Geſchäft eine beſondere Betrach=
lug
verdiene. Die erſten Verſuche, eine Nähmaſchine herzuſtellen,
arierten aus dem Jahr 1804, aber erſt im Jahre 1814 ſei der
Meener Schneider Madersperger, nach vielen mißlungenen Be=
. hungen, auf eine Idee gekommen, welche heute noch die Grund=
hae
der Nähmaſchine bilde. Maßgebend war jedoch für die Ent=
oſckelung
der Nähmaſchine die Thätigkeit des Amerikaners Elias
pwe. Nachdem Redner die Entwickelungsgeſchichte noch aus=
ſhrlich
geſchildert, kam er am Schluſſe des lehrreichen Vortrags noch
nick warmen Worten auf die deutſche Nähmaſchineninduſtrie
U ſprechen, welche ſich aus den kleinſten Anfängen zu ihrer heutigen
eutung emporgeſchwungen und durch vorzügliche Arbeit in der
gge ſei, auf dem Weltmarkt mit der nordamerikaniſchen erfolgreich
konkurrieren. Als beſonders intereſſant wollen wir noch die
lrZeinanderſetzungen des Redners über die Frage hervorheben, ob
enrn die Beſchäftigung an der Nähmaſchine wirklich ſo ungeſund
Pi. wie häufig angenommen werde? Die Erfahrungen und ärzt=
ichen
Ausſprüche beſtätiaten das Gegenteil. Für Perſonen von an
ch ſchwacher Körperkonſtitution ſei die Beſchäftigung an der Näh=
m
ſchine allerdings nicht geeignet. Für geſunde Perſonen aber ſei
ie Arbeit an der Nähmaſchine, bei Gradehaltung des Oberkörpers.
er adezu förderlich, indem die Tretarbeit eine richtige Blutzirku=
ason
herbeiführe. Natürliche Vorausſetzung ſei dabei, daß die
lweit in geſunder Luft ausgeülbt werde. Der Vortrag erfreute
ch lebhaften Beifalls von Seiten der auch aus einigen Damen
eſ.eehenden Verſammlung, und wurden am Schluſſe desſelben mehrere
Ruſchinen verſchiedener Syſteme in Betrieb geſetzt und beſichtigt.
Wie uns mitgeteilt wird, iſt Fräulein Jungk, nach ihrem
ingſten erfolgreichen Gaſtſpiel, von nächſter Saiſon ab an die hieſige
of bühne engagirt worden.
In einer verfloſſenen Samstag Abend in der Reſtauration

Formhals dahier ſtattgehabten Komite=Sitzung früherer Corps=
ſtudenten
wurde der Beſchluß gefaßt, Anſang Mai l. J. einen
großen Kommers im hieſigen Saalbau abzuhalten und in nächſter
Heit einen hierauf bezüglichen öffentlichen Aufruf zu erlaſſen. N. H. V.
Zu der heute und morgen ſtattfindenden Schwurgerichtsver=
handlung
gegen die bei dem Fach'ſchen Raubmord Beteiligten
iſt der Eintritt in den Aſſienſaal nur gegen Karten geſtattet, welche
von der Großh. Staatsanwaltſchaft ausgegeben werden.
Frau
Fach ſelbſt befindet ſich noch im ſtädtiſchen Hoſpital.
Das Intereſſe, welches der für den 27. l. Mts. durch den
Verein für Volksbildung angekündigte Vortrag des Herrn Direktor
Ch. F. Maurer: Ueber die geſchichtliche Entwickelung des Ver=
hältniſſes
zwiſchen Deutſchen und Slaven nebſt Darlegung einiger
Urſachen des Rückgangs des Deutſchtums im Oſten', ſchon in Rückſicht
auf die neuerdings hervorgetretene Verſchärfung des Gegenſatzes
zwiſchen den Deutſchen und den deutſchfeindlichen Nationalitäten
der öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie im voraus erweckt, dürfte
geſteigert werden durch die Mitteilung. daß der Redner, geborener
Siebenbürge, ſich als hiſtoriſcher Schriftſteller und dramatiſcher
Dichter rühmlichſt ausgezeichnet hat. An geſchichtlichen Arbeiten
erwähnen wir in erſter Linie ſeine: Geſchichte der Beſitzergreifung
Siebenbürgens durch die das Land jetzt bewohnenden Volksſtämme
ferner Markſteine in der Entwickelungsgeſchichte der Volker= und
Die Entſcheidungsſchlachten der Weltgeſchichte Seine dramatiſchen
Dichtungen wurzeln in dem Boden der älteſten germaniſchen Geſchichte
und Sage, ſo die Tragödien Harra' ferner Ganna, die Seherin
der Chatten= und ſeine Gotentrilogie Im,Ulfilass dem dritten
Teil der Gotentrilogie unterliegen, während im Oſten die Hunnen=
gefahr
droht, die von Ulfilas dem Chriſtentum gewonnenen Weſtgoten
unter König Fridigern im Kampfe den heidniſchen Weſtgoten unter
Athanerich. Während Fridrigern beanadigt wird, ſoll Ulfilas ſterben
und wählt den qualvollen Kreuzestod. Während der Vorbereitungen
zur Kreuzigung wird Ulfilas als Abkömmling des erloſchen geglaubten
alten Königsgeſchlechts der Gauten erkannt, und weil er auch in der
Führung der Waffen allen überlegen iſt, wollen angeſichts der Hunnen=
gefahr
, die drei Gotenkönige, die Genannten und der greiſe Oſtgoten=
könig
Ermanrich, ihre Königsreife auf der Stirn des Sprößlings
des alten Königsgeſchlechts vereinigen. Aber der Biſchof bleibt
ſeinem inneren Beruf, ſeiner Miſſion, für Chriſtum zu kämpfen,
getreu. Unverſehrt von den Geſchoſſen des Donnergottes, fällt er
eine demſelben geheiligte Eiche, und während des unglücklichen Hunnen=
krieges
iſt er eifrig mit der Ueberſetzung der Evangelien beſchäftigt.
In der Folgezeit bewirkt er durch Vertrag mit Kaiſer Valens die
Ueberführung der chriſtlichen Goten in das thrakiſche Gebiet. Als
die Goten, durch die Treuloſigkeit der Römer zum Kampf gezwungen,
in der entſcheidenden Schlacht bei Adrianopel vor dem aus dem
Orient herbeigeeilten Kaiſer Valens zurückweichen, ſtürzt ſich der
ſtreitbare Biſchof in den Kampf und entreißt den Römern den Sieg.
Nachdem er mit der Streitaxt den Kaiſer gefällt, ſtirbt er den
Heldentod.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 88. Februar
1886. Aktiva. Kaſſebeſtand 14 815 M. 90 Pf. Mobilien 1418 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1197254 M. 96 Pf. Wechſel=
Conto 102 816 M. 69 Pf. Effekten=Conto 53744 M. 01 Pf. Ver=
waltungskoſten
2179 M. 97 Pf. Haus= und Immobilien=Conto
94598 M. 90 Pf. Zinſen=Conto 688 M. 77 Pf.
Paſſiva. Gewinn= und Verluſt=Conto 1170 M. Dividende=
Conto 16247 M. 38 Pf. Reſervefond 69674 M. 52 Pf. Gewinn=
Reſerve= und Deleredere=Conto 20 860 M. 38 Pf. Stammanteile
562002 M. 60 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc.
798557 M. 82 Pf. Umſchlag im Februar 942950 M. 08 Pf. -
Zahl der Mitglieder 812.
Heute findet die Ziehung der Darmſtädter Silber=
Lotterie zum Beſten der Errichtung einer Kunſthalle ſtatt. Der
Loſeverkauf war ein verhältnismäßig günſtiger und dürfte ein nam=
hafter
Betrag für den gedachten Zweck erübrigt werden.
E. In Erinnerung an die ganz beſondere Fürſorge, welche Ihre
Königliche Hoheit die verewigte Frau Prinzeſſin Karl dem Diako=
niſſenhauſe
Eliſabethenſtift= und an das warme Intereſſe, welches
dieſelbe dem Verein Heſſiſcher Lehrerinnen zur Gründung eines
Lehrerinnenheims ſtets bewährte, hat Herr Kapellmeiſter M. Wallen=
ſtein
, deſſen Konſervatorium für Muſik ſich der hohen Protektion
der verewigten Frau Prinzeſſin bis zu deren Lebensende zu er=
freuen
hatte, den Ertrag ſeiner am 2. März ſtattfindenden Kammer=
muſikſoirée
zum Beſten der beiden genannten wohlthätigen Anſtalten
beſtimmt. Den inſtrumentalen Teil übernehmen die Herren
Wallenſtein, Valentin Müller aus Frankfurt ſowie Herr Hohl=
feld
und Frl. Jaide (Klavierſpielerin) von hier. Den geſanglichen
Teil: Frau Mahr=Olbrich, die verdienſtvolle und ſo beliebte
Opernſängerin, ferner Frl. Hofmann, Konzertſängerin aus Frank=
furt
, Herr Karl Gillmeiſter und Herr Siegmund Krauß. Frau
Lilli Wolfskehl, die diesmal nicht ſelbſt mitwirkt, hat ſich doch
Um das Arrangement des Konzerts äußerſt verdient gemacht. Es
ſteht zu erwarten, daß alle Freunde des Diakoniſſenhauſes und des
Lehrerinnenheims dem dankenswerten Unternehmen des Herrn M.
Wallenſtein ihr Intereſſe und ihre Unterſtützung zuwenden werden.

[ ][  ]

662

R57

Vom 1. April ab können nach Japan, und zwar nach den
Orten Hiogo oder Kobe, Hakodate,. Kioto, Nagaſaki, Oſaka, Tokio
und Pokohama, durch die Deutſchen Poſtanſtalten Zahlungen bis
zum Betrage von 500 Franken im Wege der Poſtanweiſung ver=
mittelt
werden. Der einzuzahlende Betrag iſt auf dem Poſtan=
weiſungsformular
in der Frankenwährung anzugeben; die Umwand=
lung
in die Markrechnung wird durch die Einlieferungspoſtanſtalt
bewirkt. Die Gebühr beträgt 20 Pf. für je 20 M. oder einen Teil
von 20 M. mindeſtens jedoch 40 Pf. Der Abſchnitt kann zu ſchrift=
lichen
Mitteilungen jeder Art benutzt werden. Nach Tokio und
Pokohama können die Poſtanweiſungszahlungen auch telegraphiſch,
gegen Entrichtung der Telegrammgebühren überwieſen werden.
Vom 1. April d. J. ab tritt Bolivien dem Weltpoſtverein
mit dem für denſelben üblichen Tarif bei.
Gießen, 22. März. Gegenwärtig iſt in der Aula des Uni=
verſitätsgebäudes
das Modell für die hier zu errichtende Statue
von Profeſſor Juſtus v. Liebig ausgeſtellt.
Frankfurt, 26. März. Die Champagnerfirma Mokt und
Chanton verlegt einen Teil ihres Geſchäfts nach hier und hat
bereits die erforderlichen Räume erworben.
Karlsruhe, A. März. Nachdem geſtern in dem Befinden
des Erbgroßherzogs eine Verſchlimmerung eingetreten war, iſt
heute nach einer ruhig verbrachten Nacht das Befinden zufrieden=
ſtellend
.
Berlin, 21. März. Ein theures Heizmaterial. Ein in
der Bergmannſtraße wohnhafter Fuhrherr hat am 17. d. M. abends
beim Verlaſſen ſeiner Wohnung ſeine Wertpapiere im Betrage von
16 700 M., angeblich zur beſſeren Sicherheit, in den Ofen geſteckt,
und am anderen Morgen darauf vergeſſen, dieſelben wieder heraus=
zunehmen
. Am folgenden Tage, während der Fuhrherr ſeinen Ge=
ſchäften
nachgegangen war, heizte das Dienſtmädchen den Ofen und
verbrannte die darin befindlichen Papiere.
Berlin, 21. März. Beim Untergange des engliſchen Dampfers
Oreaon', welcher Queen=Stown am 8. März verlaſſen hatte, iſt
nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten die mit demſelben be=
foͤrderte
deutſche Poſt für die Vereinigten Staaten von
Amerika und für Meriko in Verluſt geraten.
Die Actiengeſellſchaft ſtädtiſche Elektricitätswerke hat dem Ma=
giſtrat
angezeigt, daß ſchon in naher Heit die elektriſche Be=
leuchtung
des weſtlichen Teiles der Leipzigerſtraße, des Leipziger
Platzes und des Potsdamer Platzes wieder begonnen werde; die
Herſtellung der Station in der Mauerſtraße iſt ſoweit gediehen, daß
von dort aus das erforderliche Bogenlicht geliefert werden kann.
Wie dem Malta Vortfolio aus Tripolis geſchrieben wird,
liegen jetzt in dieſer Stadt für drei Millionen Franken Strauß
federn aufgeſpeichert, infolgedeſſen der Preis derſelben bedeutend
geſunken iſt.

Großherzogliches Hoftheater.
Samstag, 20. März.
Fauſt.
B Das Gaſtſpiel der tüchtigen und geſchätzten Sängerin Frl.
Maria Dérivis aus Brüſſel bringt eine angenehme Abwechſelung
in unſer Opernrepertoire. In der Rolle der Margarethe begegnete
die Künſtlerin dem hieſigen Publikum zum zweiten Male. Es gibt
Viele, die ſich die Gretchengeſtalt nun einmal nicht losgelöſt von
deutſcher Art und deutſcher Sprache denken können. Sobald es ſich
um Wolfgang Goethe's Margarethe; handelt, iſt dies gewiß der
richtige Standpunkt, aber Gounod hat für ſeine Opernfigur nur
einzelne, äußerliche Hüge der Goethe'ſchen Dichtung beibehalten;
ſeine Margarethe ſingt wohl auch das ſchwermütige Volkslied vom
König in Thule, aber ſie ſcheint uns doch weit nähere Bekanntſchaft
mit den Romanen Dumas als mit ſchlichten Volksgeſängen gemacht
zu haben. Der vorwiegend ſentimentale Zug, der dann ziemlich
unvermittelt einer tollen Ausgelaſſenheit Platz macht, entſpricht
durchaus dem Temperament der Franzöſin. Die kokette Schmuck=
arie
nimmt ſich, für unſeren Geſchmack, in franzöſiſcher Sprache
weit zierlicher und graziöſer aus. Frl. Derivis Darſtellung deckte
ſich von Anfang bis zu Ende mit dem Charakter der zu verkör=
pernden
Geſtalt. Innig und gefühlvoll in der großen Liebesſcene
des 3. Aktes, wußte Frl. Derivis Geſang und Spiel in der ergrei=
fenden
Schlußſeene zu einer Extaſe zu entflammen, welche im Pub=
likum
das entſprechende Echo fand. Die vollendete Grazie ihrer
Bewegungen lätt uns ganz vergeſſen, daß die Figur der Künſtlerin
ſich weniger zur Verkoͤrperung der Gretchengeſtalt eignet. Am
Donnerstag wird die Sängerin uns Gounods Juliar vorführen,
eine Rolle, in der ſie, wie wir aus auswärtigen Kritiken erſehen,
gleichfalls recht Bedeutendes leiſten ſoll. Für unſer Empfinden
liefert freilich die Carmen' allein den richtigen Maßſtab für die
Leiſtungsfähigkeit von Frl. Derivis, aus welchem Grunde wir die
Künſtlerin am liebſten wieder in dieſer Partie geſehen hätten.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'che Hafluchdruckerei.

Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tagblatt
149. Jahrgang.
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das Tagblatt bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht eich.
hattige Mittheikungen von allgemeinem und ſoſtakem Intereſſe aus
Htadt und Land; Anterhattung wird ferner durch das damit ver= Iſkuſtrierte Auterhattungsstatt'( mit Beiträgen namhaſter
Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen ge=
boten
. Ein ausführlicher Kursbericht der Frankfurter Börſe wird,
2 - mal wöchentlich veröffentlicht.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allem
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 150 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße V,
ſowie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mil
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
M
Neu hinzutretende Abonnenten erhalteu das Blatt bis
1. April gratis.

(2708
Todes=Anzeige.
Heute Morgen zwiſchen 3 und 4 Uhr verſchied ſanft
nach langem ſchweren Leiden im 67. Lebensjahr der
Bezirks=Ingenieur i. P.
Herr Philipp Otto Weiss.
Es bitten um ſtille Theilnahme
die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 22. März 1886.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 24. März, Nach=
mittags
4 Uhr, vom Sterbehaus, Carlsſtraße Nr. 53½
aus ſtatt.

270
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei
der Beerdigung ihres unvergeßlichen Gatten und Vaters
Audwig Kühuly
ſogen wir hiermit Allen, insbeſondere Herrn Stadtpfarrer Ritſerd
für die troſtreichen Worte am Grabe, ſowie ſeinen Freunden/
und der Turngeſellſchaft Darmſtadt unſeren tiefgefühlteſten
Dank.
Darmſtadt, den 22. März 1886.
Louiſe Kühnly
nebſt Kinder.
TagesLaiender.
Täglich Vorſtellung im Circus Lorch.
Mittwoch, 24. März: Dramatiſch=muſikaliſche Aufführung nebſt Ball
zum Beſten unbemittelter Lehrerwitwen des Großherzogtums in?
Saalbau.
Donnerstag. 25. März: Vortrag zum Beſten des evangeliſcher
Kirchenbauvereins im Saalbau.
Vortrag des Herrn Direkton
Chr. Fr. Maurer im Verein für Volksbildung, im Saale der
Turngemeinde.
Samstag, 27. März: Konzert mit Tanz des Darmſtädter Zither
Klubs im Saalbau. Dritter Kammermuſikabend von Martir
Wallenſtein, zum Beſten des Diakoniſſenhauſes und des Lehrer=
innenheims
, im Saal zur Traube.
Montag, 29. März: Ordentl. Generalverſammlung der Ortskranken=
kaſſe
für Fabrikarbeiter in der ſtädt. Turnhalle. General= Ver=
ſammlung
des Hausfrauen=Vereins, Wilhelminenſtraße Nr. 35.

Verantmortlich für die Retaction: Lazl Rtze.