Wbonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Md
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal incl. Poſtaufſchlag
(Srag= und Arzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ThuINuttred vnktininnhhhiutt.
Inſerat=
werden angenommen: in
Darmſtad=
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonzem =Epedltionen
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamnts und ſümmtlicher Behörden.
N. 49.
Donnerſtag den 11. März.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1886 insbeſondere Antrüge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung
Militärpflichtiger vom Militärdienſt auf Grund häuslicher Verhältniſſe ꝛc.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder
Militär=
pflichtige ſelbſt, welche glauben die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 30, 2 der E=O. in Anſpruch nehmen
zu können, ihre desfallſigen Anträge alsbald und ſpäteſtens bis zum Erſatz=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben. Hierbei mache ich ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Geſuche der
rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung. mehr finden können, es ſei denn, daß die
Ver=
hältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 16. Februar 1886.
Der Eivil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
Abdruck.
ꝛc.
ꝛc.
2. Es dürfen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Püchters und Gewerbetreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt;
o) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfühig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
c) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß
zuge=
fallen, ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
6) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſofern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchäft oder
Vermächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber
von Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
4) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder
eines Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Ausland haben.
ꝛc.
ꝛc.
[1817
Darmſtadt, den 16. Februar 1886.
Beteffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1886, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflichiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Burgermeiſtereten des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekatntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, beauftrage ich Sie zugleich, die
aufgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtändigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen auch,
ſoweit thunlich, für. die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeinden Sorge tragen und namentlich ſolche Leute,
von den Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Antrag rechtfertigen, auf dieſelbe aufmerkſam
machen.
(1848
v. Granch.
140
[ ← ][ ][ → ]548
M 49
Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrs=Faſſelmarkt ſoll, wie im Kalender angegeben,
Samstag den 13. März d. Js. zu Reinheim abgehalten werden.
Sämmt=
liche vorgeführte 1¼ bis zweijährige Zuchtſtiere werden durch eine von der
Gene=
ralverſammlung des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg gewählte
Kom=
miſſion gemuſtert. Die Beſitzer der als preiswürdigſt erkannten Thiere erhalten
kunſtvoll gearbeitete Diplome (Prämienſcheine) und zugleich kleinere Geldprämien,
wofür die Summe von 70 Mark verwendet werden ſoll. Bullen, welche von dem
Odenwälder Viehſchlag nicht verwandten Racen abſtammen, ſowie ſolche, welche für
Gemeinden noch Dienſte thun, ſind von der Konkurrenz ausgeſchloſſen.
Dieburg, den 8. Februar 1886.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg.
[2237
Heß.
Bekanntmachung.
In unſer Firmen=Regiſter wurde
ein=
getragen:
Hermann Hirſch Adler von
Arheil=
gen betreibt daſelbſt ein Landespro= 7 300 „ Shirting und Schottiſch
ducten= und Fouragegeſchäft unter der
Firma „Hermann Hirſch Adler=
Darmſtadt, am 8. März 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(2238
Lauer.
Malzan.
Haferlieferung.
Für den ſtädtiſchen Faſſelſtall ſind
30 Centner Hafer anzuliefern.
Ueber=
nahmsluſtige wollen auf Grund der
während der Büreauſtunden auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
einzuſehen=
den Lieferungs=Bedingungen ſchriftliche
Offerten bis längſtens
Donnerstag den 1. d. Mts.,
Vormittags 1 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 3. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2174
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 26.
Februar 1886 wird nachſtehende Hofraithe
der Schmiedmeiſter Ewald Chriſtian
Wer=
ner's Eheleute dahier, welche ſich laut
Grundbuch beſchreibt:
Flur. Nr. ⬜Meter.
4 432¹⁄₁₀ 327 Hofraithe
Löffel=
gäßchen.
Mittwoch den 21. April 1886,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 6. März 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinus.
[2230
Großherzogliches
Landes=Hoſpital.
Die Lieferung der in dem
Rechnungs=
jahr 1886-87 erforderlich werdenden
Kleider, Weißzeug= und Bettwerks=
Gegen=
ſtänden ꝛc., ſollen auf dem
Submiſſions=
wege vergeben werden und zwar:
1) 100 Meter Baumwollenbieber,
2) 900 „ Baumwollenzeug,
3) 100 Meter Bettbarchent,
4) 500 „ Druckzeug,
5) 150 „ Kattun,
Sarſenet und Zanella,
6) 870 „
Battiſt,
8) 300
Drell, verſchiedener Qua=/
lität,
9) 325
blaue, weiße und ge=
„
ſtreifte Leinwand,
10) 400
Strohſackleinen,
11) 230 „ weißen und farbigen
Flanell,
12) 150
Lüſte, Tibet und Ca=
„
chemir,
13) 200
„ Buckskin, Wollentuch u.
Sommerzeug,
14) 100 Kilo farbiges Wollgarn,
15) 50 Liter Fiſchthran,
16) 50 Meter Gummiſtoff,
17) 100 Kilo Roßhaare,
18) 40 Stück weiße Bettteppiche,
19) 100 Paar Holzſchuhe,
20) 100 Stück Gebild=Handtücher,
21) 48 Stück Gebild=Servietten,
22) 80 Meter Gebild=Tiſchtücherzeug,
farbiges,
23) der Bedarf an Knöpfen, Zwirn,
Schnur, Neublau, Pommade, Stärke,
Corſetten, Halsbinden, Halstüchern,
Sacktüchern, Hoſenträgern, Hüten,
Kappen, Unterjacken und Hemden
kragen, ſowie
24) das Reinigen der Betteppiche.
Die Muſter und Lieferungsbedingungen
liegen auf dem Büreau des
Unterzeich=
neten am 15., 16. und 17. d. Mts.,
Vormittags von 8 bis 12 und
Nachmit=
tags von 2 bis 6 Uhr offen.
Die Offerten ſind verſchloſſen und
ver=
ſehen mit der Aufſchrift „Submiſſion zu
der am 8. d. Mts. ausgeſchriebenen
Lie=
ferung:
bis zum 20. d. Mts., Vormittags
10 Uhr,
ſentweder per Poſt einzuſenden oder in
den Submiſſionskaſten einzulegen.
Die von den Submittenten
einzu=
reichenden Waarenmuſter müſſen getrennt
von der Submiſſion verpackt und
beſon=
ders adreſſirt werden. Ferner dürfen den
Waarenmuſtern weder Preiſe noch die
Namen der Submittenten oder deren
Firmenſtempel ꝛc. vielmehr nur ein
Zeichen beigefügt werden, und ſind dieſe
Zeichen in der Submiſſion zuz
wieder=
holen.
In den Offerten ſind die Bedingungen
ausdrücklich anzuerkennen.
Hofheim, am 8. März 1886.
Großherzogliche Direction des
Landes=Hoſpitals.
J. A.:
12240
Stroh, Großh. Hausverwalter.
„
Cre.
f.
Die
hanpf-Raſſo-Brounnerei
von
A. Luntz sel. Wwe.,
Tad.
3
Lonn
8erlin.
H4.½
Beills.
ſg. Un.
Pürtz=
egr. Wl.
bringt hre Spezialititen
Gobr. Javo-Hafkee's
in empfehlende Erinnerung.
Niederlage in Darmstadt
beiden Herren CarlWalzinger,
Louisenplatz 4; Eman. Fuld,
Kirchstrasse 1; F. Buss,
Die-
burgerstrasse 9, Horis ban-
Gad, Mathildenpl. 1. Fr.
Prö-
scher, Kirchstrasse, Georg
Liebig & Co., Louisenstr. 19,
C. Alt, Wendelstadtstrasse 22,
Clomons Behle am Markt,
J. V. Haonzel, Rheinstr. 37.
Frau Sophio Eaduer, Ecke
der Sodor- u. Wienerstrasse,
Ph. Huworth, Rossdörferstr. 21.
Frau L. Jacoby Vyo., Eoke
der Rossdörker- u. Stiktstr.,
Frau Perd. Vaguar Wvo.,
Ecke der Rossdörfer. u.
Wie-
nerstrasse. In Bessungen
bei den Herren Ph. Greinert,
Eeke der Martin- u. Rückert.
Strasse, Aug. Karburg,
Carls-
strasse 54, A. Veinmann,
Carls-
strasse 8. In Griesheim
bei Herrn L. Frohmann,
Proben gratis! (382
Inentgolthoh Rettung von
in vierrädriger Handwagen zu verk.
Rundethurmſtr. 5. Sommer. (2241
verſ. Anweiſung zur
Trunksnohl.
1
Letztere beſeitigt nach der berühmten Methode
des Dr. v. Brühl, mit auch ohne Vorwiſſen,
M. Falkenberg, Berlin NO.Friedenstr.105.
Täglich eingehende, ſowie 100te gerichtlich
gepr. Dankſchreiben bezeugen die Wieder=
(2176
tehr häuslichen Glückes.
19½
151
1.
G
45
91
legel
58
.
[62⁄
82
12
61
82
95
böh
N. 49
In Folge Uebernahme eines Fabriklagers in rein wollenen ſchwarzen
Cachemires bin ich in der Lage zu nachftehend bedeutend redueirten Preiſen
verkaufen zu können:
„ 5 „ „ 1 „ 50„ 2 „ 20 „
2
25 „
„
6 „
„
„
Rezte beſonders billig. Bemerke noch, daß die Waare tadellos,
vorzüglich im Tragen und beſtes Greizer Fabrikat iſt.
12242
Die Preiſe ſind ſtreng feſt und nur gegen Baar.
Ludwigsſtraße 7, Hermann Löb, Ludwigsſtraße 7.
Das Koßlengeſchäft W. Hoſmaun,
Geſchüftslokal: Grafenstrasse 18.
empfiehlt REAhrkohlsn vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Loche vor. Hamburg, ſowie (674
Wuss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
Frevsekrdht. Blssheorr Madrndt.Frankturt. Anterdan, Froar. Authörpeo
Diete Feder schreibe oune
Dmck-Anwendung.
4
Diese
Feder er.
M
leichtert das Schreiben,
verschönert die schlechte Schniftund ritst nie.
In allon Schrelbwarenhdlg. vorrätig. AusfUhrl. Prolaliste Logtonſtel.
Berz -rSziEas Tlivis
Die Musik alien-Handlung
V9
H. BöllIng,
12 Ernst-Ludwigsstrasse 12,
empfiehlt ihre reiehhaltige, durch sofortige Aufnahme der bedeutend.
sten Novitäten fortwährend vergrösserte
LCfh-Amstalt.
Einkaches Abonnement auf 6 Loihhekte:
. Jahr M. 4.½ Jahr Mk. 7. 1 Jahr M. 12.
(2054
Auswärtige erhalten die doppelte Anzahl Leihhefte.
Hsässer Cretonnos
Schellfiſche
friſch, erſte Qualität,
für Bett= und Leibwäſche 38. 42,
50, 53, 57 und 60 Pf. billigſt bei
Gebrüder Heu,
eingetroffen.
(2242
Ludwigsplatz.
im früheren S. Roſenheim'ſchen Locale.
Gemens
Veſſ. Weinbergſtraße 11 iſt ein Pferd
preiswürdig zu verkaufen. (2188
Marktplatz. (2244
Bohle,
549
Frische hachsforellen,
Engl. Büokinge,
Russ. Sardinen,
Berlner Rollmops,
Holl. Vollhäringe,
Ditto feinst marinirt,
Honiokend. Sardellen
Caviar, Capern,
billigſt bei
Wilhelm Hanch,
Ballonplatz 5. (696
W
GR06sk IOTTRI
zu Darmstadt.
Staatlich genehmigte
Vorloaung u. Goniunsi .
von
4L,E50 UL.
1. Cew. 10000 Mk.
*
Tafelgodock für 36 Por.
80non in Silbor.
Wird gegen bereits
fest-
gestellten Nachlass ganz
od. theilweise nach Wunsch
des Los Inhabers in
BARB-
bezahlt.
Liehune in Darmstadt,
am 23. Kärz 1886.
Der Lishungstermin
wird nicht vorlegt.
Gewinnplan:
I. Com. v. 10000 Mk.
od. in Baar8000 y
2. Gew. v. 2500,
3. „ 7 2090 „
4. „ „ 1700
5. „ 7 1500 „
6. „ „ 1200 „
1000 Cew. auf nur
30000 Lose.
W.Ueher 70Procont
Gewinne.
Ein Los 2 M. 10;
f Lose 21 M. 10.
R Losp R.
an allen Orten bei sämmtlichen
Verkaufstellen, sovie bei dem
unterzeichneten Generaldebit
IN GTR4I66 .
in Mainz. (6206
550
1A1GUOS10
in den neueſten diesjährigen Muſtern
und garantirt waſchechten Qualitäten
offeriren in Coupons von 10 bis
20 Meter
50 Prg. per Hoter
netto gegen Baar,
regulärer Preis 80 Pf. u. M. 1.
Gebr. Neu,
Ludwigsplatz, (2245
im früheren S. Roſenheim'ſchen Locale.
Rauo.
AdO-
Chester.
Edamer Takel,
Roquekort,
Camembert,
Neufchateler,
Hohenburger,
Emmenthaler Schweizor,
Prima Limburger,
Schweizer Kräuteor,
Parmesan und
Hainzer Kümmelkäschen,
alle Sorten ſind von fſt. Qualttät
und friſchen Bezügen.
d. L- 0h,
Bleichſtraße. 1929
4 49
Ein köſtl. Erfriſchungstrank iſt kohlenſ. Waſſer
m.½ Aachener Magenbehagen v. A. Widtfeldt.
La060
des Darmſtädter Kunſtvereins
4 M. 2.10,
des Darmſtädter Pferdemarkts
4 M. 2
4 ſind in der Expedition d. B. zu haben.
Branar Wallaoh,
durchaus ſicherer Einſpänner, auch als
ſtarkes Arbeitspferd brauchbar, zu verk.
Zu erfr. Heidelbergerſtraße 37, 1. (1805
2246) Friedrichſtr. 22, 3. St.,
2 Zimmer, möbl., auf Wunſch auch
unmöblirt, an einen ledigen Herrn
zu vermiethen.
E.rrr.r.e.
AAAAAt
Wud
Frische Sondung!
Maniha-Ctgarron,
1885er Import,
per Stück 10 Pfg. empfiehlt
L. F. Ohnackor,
Ludwigſtraße L. (1928 4
Hacaronl, al. und französ.,
per Pfund 30, 35 und 40 Pfg.,
Awelschen, neue türkische,
per Pfund 18, 20, 24 und 30 Pfg.,
Lpfelspalten, nene amerikan.
per Pfund 26 und 35 Pfg.,
Blüthenmehl, keinstes,
per Pfund 20, 22 und 24 Pfg.,
Lochmehl
per Pfund 16 und 18 Pfg, bei 5 und
10 Pfund billiger.
RGIIIGI EIGnbaGI,
11 Ernſt=Ludwigſtr. H. (1682
390) Schulſtr. 14 iſt der 3. Stock
ſofort zu verm. Näh. im Laden daſelbſt.
391) Aliceſtr. 25 Hochparterre eine
ſehr ſchöne Wohnung von 4 Zimmern,
2 Dachkammern ꝛc. per 1. April
preis=
würdig zu vermiethen. Näheres
Alice=
traße 23 parterre, Nachmittags.
713) Kiesſtraße 18 zwei Wohnungen
zu vermiethen.
1072) Rheinſtr. 47 zwei ſchöne
un=
möblirte Entreſol=Zimmer zu vermiethen.
Hugo de Waal.
1777a) Grafenſtr. 21, 1. St., Zimmer
u. Cabinet ohne Möbel per April.
2190) Victoriaſtr. 59 Hochparterre
eine ſchöne Wohnung von 4 Zimmern,
Küche und Zubehör per 1. Juni c.
preis=
würdig an eine ruhige Familie zu verm.
Näh. Aliceſtr. 23 Parterre links, Nachm.
2192) Soderſtr. 51 Wohnung, vier
ſchöne Zimmer, Vorplatz u. ſchöner
Bleich=
platz, Anfangs Mai zu beziehen.
2216) Ballonplatz 7 eine
neuherge=
richtete Wohnung, beſtehend in 3
Zim=
mern, Küche, Boden, Keller ꝛc. an eine
ruhige Familie bis 1. April zu verm.
Läden, Haguzlno sto.
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
Faden verm. Schulſtr. 10. 10124
mit Entreſolwohng. gleich
Hin Ladon bezbr. Kapellpl. 14. 16859
2022) Heidelbergerftr. 33 gut
ein=
gerichtete Stallung für 3-4 Pferde,
Heuboden ſowie Burſchenzimmer ſofort zu
vermiethen. Zu erfr. Riedeſelſtraße 35.
eingetragene Genoſſenſchaft.
Abtheilung Sparkaſſe.
Auf Grund des 8 3 alinea 5 und 6
unſeres Sparkaſſe=Reglements bringen wir
hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß
der Zinsfuß für Einlagen von über 300
Mark mit Wirkung vom 1. April d. J.
ab auf drei Procent herabgeſetzt
wor=
den iſt.
2247
Darmſtadt, den 10. März 1886.
Der Vorſtand.
Bernhardt. Rohde. Geminder.
2194) Kiesſtraße 62 zwei möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion.
v. E L. RmOl,
Bank-Geschäft,
28 Rheinſtraße 28.
An und Verkauf
von
Werthpapieren, Obligationen,
Loosen, Aetien ete. (2059
Der Vortrag des Herrn Pfarrer
Pahncke
über
00
Pau Gerhardl,3
den geiſtlichen Liederdichter,
iſt als Separatabdruck aus den
Deutſch=
evangeliſchen Blättern erſchienen und bei
Herrn J. Waitz zuhaben. Preis 40 Pf.
Friſche
GGhUzmnUI0N
A. 1. 1 CLTI,
[2260
Bleichſtraße.
S Ule Arbeiten in Weißſticken, Stielſtich,
Plattſticken und Bunt=Stickereien,
Gb Häkel= und Filetarbeiten, ſowie
Ma=
ſchinenarbeiten werden ſchnell und
billig verfertigt Roßdörferſtr 32. 1330
2053) Eine erfahrene, geſchulte
Kran=
kenpflegerin empfiehlt ſich. Zu erfr
in der Expedition d. Bl.
N 49
Locakgewerßverenn Darmſtadt.
Freitag den 12. Mürz l. 33., Abends 8 Uhr: General=Verſammlung
der Mitglieder im großen Saal der Winter'ſchen Bierbrauerei (Textor.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Kultur=Ingenieur Mangold über
Bildung der Rheinebene und ſpeziell des Neckarbettes lunter Vorzeigen von
Karten und Profilen).
Neuwahl des Vorſtandes.
Eröffnung des Locals 7 Uhr in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 10. März 1886.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
[2248
.
Welnea
W
2249) Eine perfekte Herrſchaftsköchin,
ſowie ein gewandtes Hausmädchen, das
Kleidermachen, Nähen u. Bügeln kann, beſte
Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle.
Frau Neßling, Louiſenſtraße 30.
2250) Ein braves Mädchen mit
gut. Zeugn., welches gut bürgerl. kochen
kann und alle Arbeit verſteht, ſucht gleich
od. zum 15. d. M. Stelle durch
Katzen=
bach. Alexanderſtraße 15.
2251) Ein junger Mann, der in der
Verſicherungsbranche bewandert iſt, ſucht
Stelle als Inſpector oder Beſchäftigung
auf einem Bureau. Gute Zeugniſſe ſtehen/
zu Dienſten. Näheres in der Expedition.
En Hausburache
geſucht.
L. F. Ohnacker.
2257) Zur Bedienung eines älteren
leidenden Herrn wird für die Nachtzeit
von Abends 9 Uhr bis Morgens gegen
9 Uhr ein zuverläſſiger Mann geſucht.
Näheres Rheinſtraße Nr. 6 im mittleren
Stock, Mittags von 12 bis 1 Uhr.
Holländiſche und Helgoländer
)
13
ſi0
2141) Ein tüchtiger Steinmetz, welcher
auch in architektoniſchen Bildhauerarbeiten
bewandert iſt, ſucht dauernde Beſchäftigung.
Wer L ſagt die Exped. d. Bl.
2144) Ein braves Hausmädchen,
das alle Hausarbeit verſteht, zum
ſofor=
tigen Eintritt geſucht. Sprechſtunden
Nach=
mittags 2-5 Uhr.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen
wol=
len ſich melden Heinrichſtraße 52.
H.
oe
GAlzs
80 ..
35 2
824 2-
4..
200¾ 6.0
310u 8
240
24)
loe
20
Mæilſe
ellefhl.
Mit der Nadel geübte
Mäd=
chen und Frauen, auch einige
Schneider, finden dauernde und
lohnende Beſchäfttgung bei (2252
H. Sohnchard.
2253) Eine tüchtige
Reſtaurations=
köchin auf ſofort geſucht. Stellenbureau
F. Lukhaupt, Grafenſtraße 16.
Ordentliche Amme
geſucht. Wo? ſagt die Exped.
(2254
Ein zuverläſſiger, junger Mann als
Paeher
geſucht. Nur mit vorzüglichen Zeugniſſen
Verſehene wollen ſich melden.
2255
Emil Sander, Theaterplatz.
heute eintreffend.
Murtz Lundau,
Mathildenplatz I.
(2258
Ex am Samstag Nachmit=
GL10Ldu tag durch die Wald=
Neckar=, Eliſabethen= u. Saalbauſtraße ein
goldener Trauring, gez. G. W. 24285.
Gegen ſehr gute Belohnung abzugeben
Saalbauſtraße 63 parterre.
12259
2053) Eine erfahrene, geſchulte
Kran=
kenpflegerin empfiehlt ſich. Zu erfr.
in der Expedition d. Bl.
2261) Mühlſtraße 15 eine
Man=
ſardenwohnung, 3 Zimmer mit allem
Zubehör per 1. April.
auf erſte Hypotheke,
8000 Mark mit gerichtl. doppelter
Sicherheit auszuleihen.
Erfrag. i. d. Exped. d. Bl. (2169
auf dem Lagerhaus=
EeL platz, Darmſtadt.
ulE=
Heute Donuerstag:
Eine große Vorſtellung
Anfang 8 Uhr.
Dabei Auftreten der beſten Reiter und
Reiterinnen, Reiten und Vorführen der
beſten Schul= und Freiheitspferde, ſowie
Vorführen der indiſchen und afrikaniſchen
Elephanten. Jede Vorſtellung mit neuem
Programm. Der Circus iſt durch
Coaks=
öfen geheizt.
Mit Hochachtung (2207
die Direction.
Prbeit zum Ausbeſſern wird angenom=
(I men. Mühlſtr. 74 Seitenb. (2039
Adrrßbuch 1886.
Bogen 11 von
Niederramſtädter=
ſtraße-Sandſtraße liegt am 11. März
auf.
Für den Carnevalszug ſind weiter bei
uns eingegangen: Nachträzlich dankbarſt
ent=
richtetes Zuſchauer=Entre für 5 Perſonen zum
ehr gelungenen Carnevalszug, - vivat sequens
1887, 10 M. von R. A. 3 M. Beigeordneter
Riedlinger 10 M., als zweiter Beitrag 10 M.
von R. Wittich.
In Summa 33 M. Hierzu früherer Betrag
30 M., in Summa bis heute 63 M.
Weiteren Beiträgen ſieht entgegen
Die Expedition.
ne
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 13. März.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 6 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 18. März. Vorabend 5 Uhr 25 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr-Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 14. März am.
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
f. e.
pe.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 11. März.
1. Vorſtellung in d. 8. Abonnementgabtheilung.
Glaue Karten gültig.)
von Juan.
Oper in 4 Akten von W. A. Mozart.
Perſonen:
Don Juan
Don Pedro.
Donna Anna
Don Octavio
Donna Elvira
Maſetto, ein Bauer
Zerline, ſeine Braut
Herr Feßler.
Herr Gillmeiſter.
Fräul. Roth.
Herr Hofmüller.
grau Mayr=Olbrich
Herr Bögel
Fräul. Stmony.
Leporello
Herr Eilers.
2262) Ein Hchatz der Hausfrau genannt zu= Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
werden, verdient mit vollem Recht die ſeit
Jahren als beſte bewährte Amerik. Glanz=
Freitag, 12. März.
Stärke von Fritz Schulz jun. Leipzig. 2. Vorſtellung in d. 8. Abonnements=Abteilung.
Durch Anwendung derſelben erzielt ſelbſt die
(Rothe Karten gültig.)
ungeübte Hand ſicher eine hochelegante atlas=
Zum erſten Male wiederholt:
artig glänzende Plättwäſche. Das Packet koſtet;
nur 20 Pfg. und iſt in faſt allen guten
Kolo=
nialwaaren=, Droguen= und Seifenhandlungen
vorrätig.
Zer Graf von Hammerſtein.
Hiſtoriſches Schauſpiel in 5 Akten von Adolf
Wilbrandt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
141
552
M 49
Darmſtadt, 11. März.
Deutſches Beich. Der Geſundheitszuſtand des Reichskanzlers
hat ſich leider wieder verſchlechtert; die rheumatiſchen Schmerzen
haben ſich erheblich verſchärft, was, wie es ſcheint, darauf
zurück=
zuführen iſt, daß Fürſt Bismarck gegen den ärztlichen Rat ſein
Stimmorgan einer zu großen Anſtrengung ausgeſetzt hat.
Die ,Nordd. Allg. 3tg.” führt in eingehender Darlegung aus,
daß Fürſt Bismarck an den Bundesratsbeſchluß wegen der höhern
Branntweinbeſteuerung, alſo an das Branntweinmonopol gebunden
ſei und demgemäß unmöglich an den Arbeiten der
Reichstagskom=
miſſion ſich mit der Abſicht beteiligen könne, dort eine andere
Be=
ſteuerungsart durchzuſetzen. Nur diejenigen könnten eine Beteiligung
des Kanzlers wünſchen, welche für die Würde, die das Alter und
die Stellung dem Kanzler geben, kein Verſtändnis haben.
Ueber das parlamentariſche Diner, welches Fürſt Bismarck
kürzlich gegeben hat, verlautet, daß der Reichskanzler, welcher bei
dieſer Gelegenheit den Chriſtusorden trug, auf die Bemerkung
Dernburgs, die Mark Brandenburg gebe das beſte
Koloniſations=
material für Volen, erklärt habe, die Schwaben als ein echt
deut=
ſcher Stamm, der ſeine Nationalität mit beſonderer Zähigkeit unter
fremden Völkern aufrecht erhalte, ſeien hierfür beſonders geeignet.
Dem Biſchof Kopp gegenüber habe ſich Fürſt Bismarck in ungemein
anerkennender Weiſe über den Papſt ausgeſprochen. Leo XIII. ſei
einer der ſcharfſichtigaſten und erleuchtetſten Staatsmänner unſerer
Zeit, der erkannt habe, welche Bedeutung ein konſervatives und
ge=
ordnetes Staatsweſen, im Mittelpunkte Europas wie Deutſchland,
gegenüber der allgemeinen Lage der Verhältniſſe beſitzt.
Die Neu=Guinea=Kompagnie hat den Viceadmiral a. D.
Frei=
herrn v. Schleinitz als Landeshauptmann für die deutſchen
Schutz=
gebiete im Kaiſer Wilhelms=Land und im Bismarck=Archipel
ge=
wählt: derſelbe hat die Wahl angenommen, auch iſt die Ernennung
von dem Reichskanzler genehmigt worden.
Die eminente Bedeutung unſerer oſtafrikaniſchen Kolonien für
Deutſchlands Handel und Induſtrie der Zukunft wird von der
deutſchen Preſſe noch lange nicht genügend gewürdigt. Und doch
läßt ſchon die geographiſche Ausdehnung dieſer Gebiete die
unge=
heuere Bedeutung derſelben erkennen. Die Beſitzungen der
oſtafri=
kaniſchen Geſellſchaft gehen nämlich von Berbera am Meerbuſen
von Aden längs der Küſte fort über das Kap Guardafui bis zum
Tama, von da ins Innere, wo ein ſchmaler Küſtenſtrich dem
Sul=
tan von Zanzibar gelaſſen iſt, bis zum Ruſidſchi und von dort bis
zum Rowuma und Kap Delhado, wo das portugieſiſche Gebiet
be=
ginnt, vom 11. Grad nördlicher Breite bis zum 12. Grad ſüdlicher
Breite in einer Länge von circa 400 geographiſchen Meilen und
erſtreckt ſich circa 80 Meilen ins Innere hinein. Esi umfaßt das
ganze Somals= und Suaheli=Land, zuſammen ungefähr 30000
geo=
graphiſche Quadratmeilen. Es ſichern uns die bisherigen
Erwer=
bungen die Oberherrſchaft in ganz Oſtafrika, bis zum Kongogebiet
reſp. -Staat und bis zum oberen Nil, alſo über ein teilweiſe äußerſt
fruchtbares Land, das in der Größe beinahe engliſch Indien
gleich=
kommt, und dieſe koloſſalen Erfolge hat die oſtafrikaniſche
Geſell=
ſchaft in kaum anderthalb Jahren errungen, mit geringen Mitteln
und ohne Blutvergießen.
Dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt ein Geſetzentwurf, betr.
die Erweiterung des Staatsſchuldenbuches auch auf 3½ prozentige
Konſols, zugegangen.
Heſterreich=Angarn. Die Stellung der Deutſchen in Oeſterreich
zu der eben ſchwebenden Ausgleichsverhandlung zwiſchen Oeſterreich=
Ungarn, ſowie zu dem Handelsvertrag mit Rumänien wird am
beſten durch eine Rede bezeichnet, welche der Reichenberger Abg.
Prade dieſer Tage in einem Wiener Vereine hielt. Abg. Prade
ſagte u. A.: „Wir erſtreben ein Zollbündnis mit dem deutſchen
Reiche, ja, womöglich einen mitteleuropäiſchen Staatenbund, der ſich
dann durch Hollſchranken abſchließt gegen die Getreideproduktion
überſeeiſcher Länder und gegen Rußland. Das wird ein Bund ſein
ſtark im Innern, mächtig nach außen; ein Bund, der allen Völkern
Raum bieten wird zur freien Entfaltung ihrer wirtſchaftlichen
Kräfte und auch zur Pflege ihrer Nationalität und Sprache,
inſo=
weit dieſe mit dem Intereſſe des Geſamtſtaats vereinbar ſind. Ein
Bund in dem alle Bürger eine geſicherte Stätte finden werden zur
friedlichen Arbeit, deſſen Flaggen ſtolz auf allen Meeren wehen
und an deſſen Spitzen die erlauchten Fürſtengeſchlechter der
Habs=
burger und Hohenzollern die Geſchicke Europas diktieren. Dann
wird auch unſere Reſidenzſtadt Wien wieder zu neuer Blüte
ge=
langen, denn es wird eins der wichtigſten, wenn nicht das wichtigſte
Centrum des ſich dann entwickelnden gewaltigen Verkehrs werden;
dann wird auch in den Mauern dieſer Stadt, deren
Gaſtfreund=
ſchaft wir dankend genießen, wieder Handel, Gewerbe und Induſtrie
blühen und jener Wohlſtand des deutſchen Bürgertums, aber auch
ſeine Tugenden und insbeſondere das nationale Bewußtſein und die
Zuſammengehörigkeit mit der großen deutſchen Nation wieder zum
Durchbruch gelangen. Das walte Gott” Dem Vortrage folgte
anhaltender, ſtürmiſcher Applaus, die Verſammlung erhob ſich zum
Dank für den Redner von den Sitzen.
Frankreich. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich am 9. ds. mit
den Arbeiterverhältniſſen in Decazeville. Nach den dem Miniſter
des Innern vorliegenden Berichten beſſerte ſich die Lage daſelbſt.
Eine Depeſche aus Saigon teilt mit, daß die Aufſtändiſchen in
der Umgegend von Tourane einen Kapitän und zehn Soldaten
ge=
tötet hätten und bis Quinhone vorgerückt ſeien. Eine amtliche
Be=
ſtätigung liegt bisher nicht vor.
Engkand. Der Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen, Bryee,
teilt im Unterhaus mit, Deutſchland habe ſich bereit erklärt,
Ver=
treter zu der im Haag ſtattfindenden Konferenz über den
Brannt=
weinhandel auf der Nordſee zu entſenden. Weiter nahm das Unterhaus
nach 7ſtündiger Debatte abſtimmungslos die ſchottiſche
Kleinbauern=
bill in zweiter Leſung an
Dem „Dailh Telegraphi zufolge würde dem in Ausſicht
ge=
nommenen iriſchen Parlament voller Spielraum zur Erledigung
rein lokaler Angelegenheiten gewährt, vielleicht auch die
Machtbe=
fugnis zur Erhebung der Zölle und Acciſe verliehen. Die
gegen=
wärtige iriſche Polizei bliebe Reichspolizei, eine neuzuerrichtende
Lokalpolizei werde den iriſchen Behörden unterſtellt. Irland ſendet
Vertreter ins engliſche Unterhaus, welche an den Beratungen über
das ganze Reich angehenden Fragen teilnehmen.
Eine Meldung des Bureau Reuter' aus Rangun vom 8. März
teilt mit, daß die etwa 300 Mann zühlende engliſche Garniſon in
Bemethen (Birma) von circa 9000 Aufſtändiſchen umzingelt iſt.
General Prendergaſt rückt mit einigen hundert Mann nach Pemethen
und wird wahrſcheinlich auf heftigen Widerſtand ſtoßen. Sobald
Prendergaſt in Bemethen eingetroffen iſt, ſoll ſofort eine
Truppen=
abteilung von Mandalay nach Vemethen nachrücken.
Rußkand. Durch kaiſerlichen Befehl werden die lutheriſchen
Parochial=Landgemeinde=Schulen Livlands, ſowie die
Dorfvolks=
ſchulen Eſthlands und Kurlands, desgleichen die Lehrerſeminare der
baltiſchen Provinzen dem Miniſterium für Volksaufklärung unterſtellt.
Türkei. Die Botſchafter in Konſtantinopel werden Ende der
Woche zu zwangsloſen Beſprechungen zuſammentreten, um die
Kon=
ferenz vorzubereiten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. März.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 4, enthält:
1) Bekanntmachung, die Beſtätigung einer Schenkung betr. 2)
Be=
kanntmachung, die Erweiterung der Hafenſtation Guſtavsburg der
Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn betr. 3) Bekanntmachung, die
Ver=
größerung des Familien=Fideikommiſſes der Freiherrl. Familie Schenck
zu Schweinsberg auf Rülfenrod betr. 4) Bekanntmachung, die
Um=
lagen der iſraelitiſchen Religionsgemeinde zu Romrod für 1885 betr.
5) Ueberſicht der für das Jahr 1886-87 von Großh. Miniſterium
des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
von Kommunalbedürfniſſen in den Landgemeinden des Kreiſes
Offen=
bach. 6) Bekanntmachung, den Gehalt des Rabbinen zu Alzey betr.
7) Ordensverleihungen. 8) Namensveränderungen. 9) Zulaſſung
zur Rechtsanwaltſchaft. 10) Aufgabe der Zulaſſung zur
Rechtsan=
waltſchaft. 11) Abweſenheitserklärung. 12) Dienſtnachrichten. 18)
Charaktererteilungen. 14) Ruheſtandsverſetzungen. 15)
Konkurrenz=
eröffnungen. 16) Sterbefälle.
Von 69 in hieſiger Stadt im Februar d. J. verſtorbenen
Perſonen hatten 2 das 80., 10 das 70. und 10 das 60. Lebensjahr
zurückgelegt. An Kindern unter 1 Jahre ſind 9 verſtorben. Die
Anzahl der Verſtorbenen überhaupt, auf den Jahresdurchſchnitt
reduziert, ergiebt - bei einer Einwohnerzahl von 41 149 = 18.9%,
was als eine außerordentlich günſtige Sterblichkeitsziffer bezeichnet
werden kann.
Im ſtädtiſchen Armenhaus ſind im Februar d. J. folgende
Aenderungen im Inſaſſenbeſtand eingetreten: 5 Männer, 6 Frauen
und 10 Kinder ſind zu=, dagegen 4 Männer, 4 Frauen und 8
Kin=
der abgegangen, ſo daß zu Ende des genannten Monats 85
Per=
ſonen, nämlich 34 Männer, 26 Frauen und 25 Kinder verblieben
ſind. — In der Pfründneranſtalt hat ein Zugang ſtattgefunden
und ſind in derſelben nunmehr 22 Männer und 21 Frauen, zuſ. 43
Perſonen, aufgenommen.
2 Im Monat Februar l. J. ſind durch die Schutzmannſchaft
715 Milchreviſionen vorgenommen worden.
Fräulein Ella Menſch hat in dieſen Tagen in Zürich nach
beſtandenem Examen den Doctorgrad erworben.
B. Wie nicht anders zu erwarten war, hatte am Dienstag auch
der den Abſchluß der in dieſem Jahre von der
Karnevalgeſell=
ſchaft veranſtalteten Faſchingsfeſtlichkeiten bildende vierte Damen=
und Herren=Abend einen überaus zahlreichen Beſuch zu
ver=
zeichnen, und wollen wir erwähnen, daß, der Einladung des Komites
folgend, auch die Herren Oberbürgermeiſter Ohly, Kommerzienrat
Hickler und Polizeirat Haas als Ehrengäſte erſchienen waren. Nach
Eröffnung der Sitzung und Begrüßung des mit ſeinem Gefolge
er=
ſchienenen Prinzen Karneval folgten in reicher Abwechſelung im
Chore geſungene Lieder (verfaßt von den Herren Bodenſchatz,
Boßler, Litzendorf und Rittershaus), Muſikvorträge der Kapelle
Hilge und humoriſtiſche Vorträge der Herren Geider, Harres, Henne,
Hohmann, Litzendorf, Notti und Strohmberg, denen der
wohlver=
diente Beifall der Anweſenden nicht ausblieb. Auch die Herren
Oberbürgermeiſter Ohly und Kommerzienrat Hickler ergriffen im
eblang, Laufe des in ſeiner Ausführung alle Teilnehmer beſtens
befriedigen=
er!
den Abends das Wort, dadurch nicht wenig zu der gehobenen
Stim=
mung beitragend.
lüie
Ueber den hieſigen Karnevalszug ſchreibt u. a. der„Mainzer
Anzeiger': „Alles in Mainz, was närriſch denkt und fühlt, ſah
den Dingen in Darmſtadt mit großer Spannung entgegen. Min=
Mat.
deſtens nelfhundert und elfu Mainzer Narren waren in Darmſtadt
und, ſagen wir es gleich heraus, ſie haben nicht wenig dazu
beige=
lüg3) tragen, daß die Darmſtädter Stimmung eine „gehobenel wurde.
Wir wollen aber auch von vornherein betonen, die Darmſtädter
haben für den Anfang gezeigt, daß ſie ganz gediegen närriſch ſein
können.
Welche Schwierigkeiten waren aber auch dort von dem
ne
leidenden' Komits hinwegzuräumen; alle Unkoſten mußten von den
6
Hugsteilnehmern ſelbſt getragen werden. Aus dem Huge
4
ſelbſt ſind folgende Gruppen erwähnenswert. Vor allen Dingen
ſind 5 Harlequins hervorzuheben, welche beim Anfange des Zuges
5 ohne polizeiliche Hülfe die Maſſen von Zuſchauern in der drolligſten
Art und nie unartig in der ſchönſten Ordnung hielten. Dann kamen
-G
asl Kehrmaſchinen ꝛc., welche aber nicht imſtande waren, die ungeheueren
545 3₈
Schmutzmaſſen, welche geſtern noch in den Straßen lagen,
hin=
amt h2⁄ wegzuräumen, und die Darmſtädter Bürger werden jedenfalls froh
ärhja0 ſein, wenn die Mainzer Studienreiſe ihres Oberbürgermeiſters wegen
565 ah des Reinigungsweſens baldigſt praktiſche Reſultate bringt. In den
131⁄₀s Gruppen der Zukunftspferdebahn, Heim verwahrloſter Junggeſellen,
garlrao Durmſtädter Kindermädchen, Ruderklub, Afrikaniſche Geſandtſchaft,
504N. Löſung der Waſſerfrage, „Waſſerbohrer aus dem Vogelsberg,
.
auch für Mainz höchſt paſſend geweſen - Klepperbuben und
Aus=
zug deutſcher Bauern zur Koloniſation nach Ruſſiſchſ2=Polen
O=
verkörperte ſich ein wirklich geſunder Humor. Die Prinzengruppe
war diejenige, welche am ſchwächſten ausgeſtattet war. Ferner blieb
der Sinn für die Gruppe „Ohly's Ruhe' ſelbſt für die
Einheimi=
ſchen fremd. Denken wir uns zwei große Fröſche mit dem Rücken
ffehz 5
aneinander und drollige Bewegungen machend und über ihnen
eine Inſchrift, Ohly's Ruh. ⬜2
731
4 Uhr 11 Min. war Alles
vor=
über und nur hie und da hörte man in den Wirtshäuſern einen
Mainzer (1) Jubelruf und erkannte man daraus, daß
girgendwo=
ßo ilſwol noch Faſtnacht ſei.
Morgen abend findet die Generalverſammlung des
500 Lokal=Gewerbvereins ſtatt. Herr Kultur=Ingenieur Mangold
wird vor derſelben einen Vortrag über die Bildung der Rheinebene
apol und ſpeziell des Neckarbettes halten.
63
Die Fleiſch=Preiſe in nachbenannten Städten betrugen
ge2 am 1. März 1886.
49
lo
Ochſen= Rind= Kalb= Hammel= Schweine= fleiſch. fleiſch. fleiſch. fleiſch. fleiſch. Pf. Pf. Pf. Pf. Pf. 60 60 50 60 60 70 30 55 60 70 60 49 55 55 70 60 56 50 50 56Niel
⁵o⁄e
9c½-
2
a6.
h.
Städte
Aſchaffenburg
Frankfurt a. M.
Hanau
Schweinfurt
Geſtern früh 6 Uhr zeiate der Thermograph des Großh.
Kataſteramtes -1063 C. bei N.
r. Der diesjährige Maskenball des Darmſtädter Männer=
Geſang=Vereins, welcher ſehr zahlreich beſucht war und in
glänzendſter Weiſe verlief, wurde am letzten Samstag abend in dem
Saale des Schützenhofes abgehalten. Se. Närriſche Hoheit Prinz
Karneval nebſt hohem Gefolge beehrten den Ball mit Ihrer
An=
weſenheit und nahmen in regſter Lheiſe an den Vergnügungen Teil.
Die von Mitgliedern des Vereins, unter Leitung des Hofſolotänzers
i. P. Herrn Dornewas getanzte Quadrille, gelangte ſchön und
prä=
cis zur Aufführung und gebührt Herrn D. ſowie den Mitwirkenden
das größte Lob. Küche und Keller des Herrn Ritſert leiſteten wie
immer vorzügliches und herrſchte bis zum frühen morgen die
fröh=
lichſte Stimmung.
Beſſungen, 10. Mürz. Der für heute von dem
Kreisaus=
ſchuß anberaumt geweſene Termin in Sachen der
Waſſerver=
ſorgung von Beſſungen iſt auf 8 Tage verſchoben worden.
Jugenheim, 10. März. Se. Großh. Hoheit Prinz
Alexan=
der von Heſſen und Durchlauchtigſte Gemahlin haben der hieſigen
evangeliſchen Kirche zum Zwecke der Herſtellung der Kirche die
Summe von 5000 M. zur Verfügung geſtellt.
Alzey, 7. März. Zug 135, der 6 Uhr geſtern abend hier
ein=
treffen ſollte, blieb zwiſchen Worms=Pfeddersheim im Schnee ſtecken
und bedurfte es 3 Maſchinen, ihn wieder flott zu machen. Derſelbe
traf 7 Uhr 14 Minuten hier ein.
Grünberg, 7. März. Ueber die traurigen Ereigniſſe,
durch welche eine hieſige Familie in tiefſte Trauer verſetzt wurde,
iſt der „G. A.. in der Lage aus zuverläſſiger Quelle die
nachſtehen=
den Mitteilungen zu machen: Die Brüder Guſtav und Karl
Peppler betrieben hier ein Fabrik= und Bankgeſchäft. G. P.
er=
lag am 20. Februar einem längeren Leiden und nahm nach ſeinem
Tode ſein Vater, Herr Peter Auguſt Peppler, ein Mann von 62
Jahren, der früher dem Fabrikgeſchäfte vorgeſtanden und ſich vor
eiigen Jahren zur Ruhe geſetzt hatte, Einſicht von den Geſchäfts=
büchern. Er glaubte zu der Ueberzeugung gekommen zu ſein, daß
das Geſchäft vor dem Ruin ſtehe. Bei ſeinem außerordentlichen
Ehrgefühl glaubte der alte Mann dieſen ſeiner hochgeehrten Firma
drohenden Schimpf nicht überleben zu können und machte er ſeinem
Leben durch Erſchießen ein Ende. Am 3. d. Mts. wurde er neben
ſeinem Sohne G. P. zur Ruhe beſtattet. Sein zweiter Sohn, der
von dem Stande des Geſchäfts weniger unterrichtet zu ſein ſchien,
vielmehr deſſen Führung hauptſächlich dem älteren Bruder
über=
laſſen hatte, war wohl in Folge der Vorwürfe des verzweifelten
Vaters flüchtig geworden, und nun kommt die Nachricht, daß er
ſich in Lille Frankreich) ebenfalls erſchoſſen habe. Durch inzwiſchen
vorgenommene Einſicht in die Bücher durch Sachverſtändige ſoll
ſich ergeben haben, daß die Lage des Geſchäfts durchaus nicht eine
ſo ſchlimme und hoffnungsloſe war als der Vater und Sohn in
ihrer Verzweiflung angenommen haben und ihr beklagenswerter
Schritt nur als ein Akt vollſtändiger Kopfloſigkeit angeſehen
wer=
den kann.
Frankfurt, 8. März. Die Propoſitionen für die hier auf der
Rennbahn des Rheiniſchen Rennvereins am 3. und 6. Juni von
dem Verein zur Hebung der Pferdezucht (Trabrennverein) mit dem
Sitz in Frankfurt a. M. abzuhaltenden Trabrennen ſind die
folgenden: Donnerstag, 3. Juni, 1) Eröffnungsrennen, Ehrenpreiſe
dem Erſten und Zweiten, Herrenreiten. 2) Wäldchesrennen, Preis
M. 1500, davon M. 1200 dem Erſten, M. 300 dem Zweiten,
Heat=
fahren im Sulky. 3) Forſthausrennen, Preis M. 2200, davon M. 1600
dem Erſten, M. 400 dem Zweiten, M. 200 dem Dritten, Heatfahren im
Sulky. 4) Großes Internationales Frankfurter Meilenfahren, Preij.
M.4400, davon M. 3000 dem Erſten, M. 1000 dem Zweiten, M. 400:
dem Dritten, Heatfahren im Sulkh. Sonntag, 6. Juni: 5)
Zwei=
ſpänniges Fahren, Ehrenpreis dem Erſten und Zweiten,
Herren=
fahren. 6) Sandhofsrennen, Preis M. 1400, davon M. 1000 dem
Erſten, M. 400 dem Zweiten, Heatfahren im Sulky. 7) Großes
Internationales Frankfurter Trabreiten, Preis M. 4400, davon
M. 3000 dem Erſten, M. 1000 dem Zweiten, M. 400 dem Dritten.
8) Troſtfahren, Preis M. 1400, davon M. 800 dem Erſten, M. 40:
dem Zweiten, M. 200 dem Orttten, Heatfahren im Sulky.
Karlsruhe, 9. März. Das Befinden des Erbgroßher=
3093 iſt nahezu das gleiche wie vorgeſtern. Die Gelenkſchmerzen
und das Fieber verliefen geſtern unter wiederholten Schwankungen.
Eine nachmittags ſich einſtellende Steigerung der Temperatur er= ſich gegen abend. Darauf hatte der Erbgroßherzoo
ruhige und ſchlafreiche Nacht. Auch die inneren Veränderunge. „3
harrten nahezu auf demſelben Stand wie geſtern. Beklemmun.,
traten nicht mehr auf,
Heidelberg. Das im „Schloß=Hotel' oberhalb des alten
Schloſſes errichtete Sanatorium ſteht unter der perſönlichen
Ober=
leitung des Herrn Prof. Dr. Schweninger, welcher zur
gewiſſen=
haften Ausführung ſeiner Anordnungen ſowohl, als zur
Ueberwach=
ung über die vorſchriftsmäßig zu verabreichenden Speiſen und
Ge=
tränke ꝛc. Stellvertreter und Aſſiſtenten angeſtellt hat, welche in
der Anſtalt wohnen. Die Anſtalt wird Mitte dieſes Monats
er-
öffnet; Anmeldungen werden von jetzt ab bei Herrn Profeſſch
Schweninger in Berlin oder im Sanatorium,Schloß=Hotel Heide
berg” entgegengenommen. Die Preiſe der Wohnung ſtellen ſich
nach Wahl der Zimmer von 4 Markaufwärts pro Tag; im Uebrigſ
werden die Tarife, die in allen Zimmern angeſchlagen ſind,
Preiſe eines Hotels erſten Ranges nicht überſchreiten.
Vonder Saar. Der Verein gegen den Wucherlz
Saargebiet hat während ſeines erſt fünfmonatlichen Beſths
bereits recht erfreuliche Erfolge aufzuweiſen. Namentlich wirdſt
aus allen dem Verein erreichbaren Orten das Aufhören des ſhn.
Weinkaufs gemeldet, d. h. der von den Zwiſchenhändlern frühebei
Verſteigerungen veranſtalteten, verwerflichen und verderblſen
Trinkgelage. Letztere kommen jetzt faſt nur noch in den kleinſen,
vom Verkehr abliegenden Ortſchaften vor, wo die Zwiſchenhählet
wegen der fehlenden Ueberwachung ihre unſittlichen Mittel
weiter anwenden zu dürfen glauben, um dadurch die Preiſe
1.
Grund und Boden auf eine vielfach unrentable Höhe zu trei
Die öffentlichen Spar= und Darlehnskaſſen werden
viel mehr als früher von den kleineren Leuten mit Darlehnsgeſuch,
in Anſpruch genommen, man zieht jetzt doch immer mehr den b.
ligen Kredit bei den öffentlichen Kaſſen dem teuren Kredit bei dch
verſchwiegenen Wucherer vor. Es unterliegt keinem Zweiſel, de
die Fortſchritte nach dieſer Richtung hin noch weit größer ſein wei
den, wenn erſt die von dem Verein angeſtrebte Neugeſtaltung der
öffentlichen Darlehnskaſſen, die namentlich die Geſtattung des Pro
tokollhandels für dieſe Kaſſen bezweckt, ins Leben getreten ſe;
wird. Der Verein hofft, daß dann der wucheriſchen Ausbeutuſtz
der ländlichen Bevölkerung ein endgiltiges Ziel geſetzt werden wird
da den öffentlichen Spar= und Darlehnskaſſen die erforderliche:
Geldmittel in reichlichem Maße zur Verfügung ſtehen, während
die geſuchten Anleihen von den genoſſenſchaftlichen Darlehnskaſſen
nicht im ganzen Vereinsgebiet gewährt werden können.
München, 9. März. In der letzten Generalverſammlung der
Münchener Künſtler=Genoſſenſchaft konnte der Vorſitzende
di=
erfreuliche Mitteilung machen, daß die erſt vor drei Jahren!
gonnene Sammlung zur Erbauung eines Künſtlerhauſez,
552
4
Centenarfeier König Ludwigs l. ſoll der Grundſtein zu dem Hauſe
ſchon über eine halbe Million ertragen habe. Gelegentlich der
gelegt werden.
Berlin, 9. März. Der Herausgeber des =Fliegenden
Rat=
geber: William Becker, welcher in Moabit ein ſog. „ärztliches
Bureau' beſitzt, iſt wegen ſeiner „tropiſchen Naturheilmethode' zu
einem Jahr Gefängnis und zwei Jahr Ehrverluſt verurteilt
wor=
den. Die Verhaftung des Verurteilten erfolgte ſofort trotzdem er
eine Kaution von 10000 M. anbot. Becker hat ſelbſt eingeräumt,
daß er innerhalb 6 Monaten einen Umſchlag von 45000 M. erzielte.
Paris, 9. März. Die Akademie der Wiſſenſchaften ſtimmte
geſtern dem Projekt zu, für Paſteur ein Heilinſtitut gegen Tollwut
zu errichten, welches zur Aufnahme von Franzoſen und Ausländern
beſtimmt iſl. Die Morgenblätter fordern das Publikum zur
Sub=
ſkription für das Inſtitut auf.
Dem „Luginsland' entnehmen wir das nachſtehende
be=
herzigenswerte Mahnwort an die Eltern: Ein Schuhwaarenhändler,
der viel Landkundſchaft beſitzt, erzählte kürzlich, daß er zu ſeinen
Abnehmern auch manche Arbeiter zähle, welche oft die allerfeinſten
Stoffe, die er überhaupt führe, kauften. Wennſchon es als ein
Fortſchritt zu betrachten iſt, daß der Arbeiter zur Einſicht kommt,
daß billig meiſt gleichbedeutend mit ſchlecht iſt und eine ſolide, im
Preiſe höher ſtehende Waare ſich durch ihre größere Dauerhaftigkeit
bezahlt macht, ſo gibt es doch noch einen Unterſchied zwiſchen
ſchlecht und allerbeſt: den goldenen Mittelweg, den man mit „gut”
bezeichnet. Ein guter ſolider Stoff iſt immer nicht ſo theuer wie
der allerfeinſte und erfüllt ebenſo den Zweck wie dieſer, weshalb die
Anſchaffung des beſten eine unnütze Mehrausgabe iſt. Ebenſo
ver=
wenden viele Arbeiterinnen ihren Lohn nur dazu, um für ihren
Putz zu ſorgen. Statt eines einfachen, ſauberen Sonntagskleides,
das ihnen auch viel beſſer zu Geſicht ſtünde, iſt ihr Sinnen und
Trachten darauf gerichtet Sonntags die feine Dame zu ſpielen. Auf
dieſe Weiſe wird der Lohn für unnützen Tand vergeudet. Fragt
man, ob für Fälle der Not etwas zurückgelegt, oder ob'ſchon etwas
Weißzeug angeſchafft ſei, ſo erhält man immer die Antwort, daß
er Verdienſt eben ſchlecht wäre und dafür nichts übrig bleibe.
Für den Staat hat er aber immer ausgereicht!
Unſer Mahnwort richtet ſich daher an die Eltern bei ihren
Kindern den Sinn für Einfachheit zu fördern und zu pflegen und
49
ſie anzuhalten ihren Verdienſt nicht für unnütze Ausgaben zu
ver=
ſchwenden. Wo dieſer Sinn für Einfachheit abhanden gekommen
und an deſſen Stelle die Sucht getreten iſt, mehr zu ſcheinen, als
man iſt, da findet auch die Unzufriedenheit ihre Freunde, die die
Wurzel alles Uebels iſt.
Litterariſches.
2CPerlen der Weltlitteraturl von H. Normann.
Stuttgart, Levy und Müller. Der Verfaſſer hat ſich bekanntlich
die Aufgabe geſtellt, der gebildeten Welt eine erholende und
be=
lehrende Lektüre in der Erläuterung hervorragender Dichterwerke
zu liefern, und dieſe Aufgabe iſt von ihm in lobenswerter Weiſe
gelöſt worden. Mit dem Geſchick eines gewiegten Aeſthetikers und
guten Stiliſten führt er uns die intereſſanteſten Dichtungen aller
Kulturnationen vor, beurteilt ſie nach ihrer Weſenheit und
worauf wir das Hauptgewicht legen - ſeine anregende Darlegung
reizt uns, das ganze Werk zu leſen. Das Werk iſt nach Belieben
ſowohl ſucceſſive in Lieferungen 50 oder 35 Pf. als auch ſofort
auf Einmal in 6 kompleten Bänden zu beziehen. Jeder Band bildet
ein vollkommen ſelbſtändiges, in ſich abgeſchloſſenes Ganzes und iſt
auch einzeln käuflich. Preis eines jeden Bandes komplett broſchiert
4 M., in Original=Leinenband (zu eleganten Geſchenken paſſend)
5 M. 50 Pf.
Julius Lippert: Die Kulturgeſchichte in einzelnen
Hauptſtücken. 11. Abteilung. Mit 5 in den Text gedruckten
Ab=
bildungen. (Das Wiſſen der Gegenwart 47. Band., 80 266 Seiten.
1886. - Leipzig: G. Freitag. 1 M. In der 2. Abteilung ſeiner
Kulturgeſchichte behandelt der rühmlichſt bekannte Verfaner „die
Geſellſchaft; nach den vier Geſichtspunkten: Familie Eigentum,
Regierung und Gericht. Fünf in den Text eingedruckte Abbildungen
zieren das Buch, welches auf verhältnißmäßig engem Raume eine
große Reihe bedeutſamer Gegenſtände von allgemeinſtem Intereſſe
in erſchöpfender Weiſe muſtergiltig behandelt.
Togeskalenper.
Donnerstag, 11. März: General=Verſammlung der Heidenreich
v. Siebold'ſchen Stiftung Rheinſtraße 43.
Freitag, 12. März: General=Verſammlung des Lokalgewerbvereins
Darmſtadt in der Winter'ſchen Brauerei (Textor).
Staats=Papiere.
49. Deutſche Reichsanleihe 106,10
4⁄ Preuß. Conſols
4⁄₁₀ Naſſ. Oblig.
4l. Bayr. „
Kursbericht der Frankfurter Börſe vom 10. März 1886.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach, Rheinſtraße 23.
= 1878179
1875, 80,
81, 82
„ 1885
4⁄ Sächſ.
44⁄₈ Württ. v. 1877
44¾
4¹⁄ „
2⁄. Bad.
⁵⁄₈ Heſſ.
Culkurrente
74 Oeſt. Goldrente
4½ Silberrente
4lo „ Papierrente
4) Ung. Goldrente
500er u. 100er Goldrente
F. Ung. Papierrent=
Be
E. B. Oſtbahn
B4 Jkal. Rente
10,000er
9½. Ital. Rente
P⁄e Rum. Obligationen
Amort. Rente
⁹⁄₈
A.
⁄. Ruſſ. Goldanleihe
In Proc.
105 60
104,
105 35
104,50
10375
10665
10545
10485
105,10
93
69,90
6985
8460
6495
75.80
103,30
9865
¹⁄₈
³⁄o
4⁄₈
20⁄₈
Obkig. v. 1862
1172,73
„ „
Ner
„
A.
J. Orient. I. Em.
II. „
4⁄ Oblig. von 1880
V⁄ Sorb. Goldrente
6⁵⁄₈
E
4⁵⁄.
4⁵⁄₈
42⁄₈
St=Eiſenb. Hyp.
B.
Schwed. Obligationen
Nowweger Obligationen
Spaniſche Ausl. Anl.
In Proc.
4½⁄ Schweiz. Berer v. 1880 103,50
10⁄₁₀ Türk. Convert. Oblig.
16,15
4⁄₁₀ Cgypt. Unif. Oblig.
70,
Bank=Aktien.
Deutſche Reichsbank
138.40
Darmſtädter Bank
138,70
Deutſche Bank
155 20
Disconto Commandit
2108.
Mitteld. Credit=Bank
94,4
Oeſter. Credit=Bank
240,
Süddeutſche Bank
109,50
Wiener Bankverein
89,
Zuländiſche Eiſenbahn=Aktien.
Heſſ. Ludwigsbahn
99,70
Ludwigshafen Berzbacher
221,
Marienburg Mlawka
5720
Werra Bahn
85,10
Ansländiſche Eiſenbahn=Atien
Eiſenbahn=Obligationen.
Inländiſche: In Proc.
4⁄₁₀ H. Ludwigsb. v. 1875178 103,50
4⁄₄ convertirte von 186869 10360
40⁄₈
108,45
= 1874
„
4olo „
1863165 103,
42⁄
10345
„ 1881
4⁄₈. Pfalz. Ludwig. Bexbach. 10850
10850
4½ „ Nordbahn
Ausländiſche:
—
5⁶⁄ Albrecht Gold
50⁄ Alföld.=Fiumaner
8371
4⁄₈ ſteuerpfl. Eliſabeth Gold 96
4⁄ ſteuerfreie
100,80
4⁄₈ Franz=Joſeph
7760
5⁶⁄₈ Oeſterr. Süd=Lombard. 106,20
9730
4½⁄ „
30⁄
6450
55⁄₈ Oeſter=Ungar. Staatsb. 108,
9) Albrecht 49 9675 Alföld=Fiume 155½ 9675 Buſchtehrader Bahn 161³ 11430 Dux Bodenbacher 254, 100,10 Galig. Carl=Ludwig 172, Oeſter. Ungar. Staatzsbahn 207½ 99, Oeſter. Süd. Lombard. 102½ 99 Nordweſtbahn 140½ 6460 B. 189½ 6460 Ungar. Galigier 149 8770 In Proc. 82,20 Gotthardbahn 10880 81,40 Schweizer Centralbahn 8760 7990 Nordoſtbahn 53,30 10240 Ruſſiſche Südweſtbahn 7080 10250 Italieniſche Mittelmeerbahn 11680 5860 Weſtſicilianiſch. 84,
4l do.
32 dy. L.-VIII. Em
80 ds.
L. Em.
32⁄₈ do.
L. Em.
3⁄₈ Ergänzungsnetz
4⁄₁. Prag=Duxer
3⁸⁄₈ Raab=Oedenburger
4⁄₁₀ Rudolf=Salzkammergut
5%⁄₈ Ungar.-Galiziſche
4%⁄₁₀ Voralberger
40⁄₀ Berner Juraſſtaatl. gar.)
59 Gotthard IV. Serie
4³⁄
80⁄₀ Große Ruſſ. Eiſenbahn
4⁵⁄₁₀ Ruſſ. Südweſt=Oblig.
3⁸⁄₁₀ Livorneſer
5⁸⁄₀ Loseaner
4½
40⁄₈
4⁄₈
4¹⁄₈
Pfandbriefe.
Frankf. Hypothekenbank
Hyp. Credit=Ver.
Suͤdd. Boden=Credit
Schwediſche Pfandbriefe
100,70
81,10
7860
77,10
78.15
9845
6960
99 20
82,50
7750
10380
107
102 4.
78.
89,40
67
105,70
10260
101, 30
10275
100 30
Verzinsliche Anlehens=Looſe.
In Proc
34⁄₈ Cöln=Mindener Looſe
4⁄₈ Baheriſche
49 Badiſche
4⁄o Meininger Prämien Pfb. 11960
3⁄₁₀ Oldenburger
4⁄₁₀ Oeſter. 1854er
5⁵⁄₈
1860er
4³⁄₈. Raab=Grazer
Unverzinsliche Looſe.
Braunſchweiger
Kurheſſiſche
Oeſter 1864er
1858er
Ungariſche
Finnländer
Ansbacher
Augsburger
Bukareſter
Freiburger Frg. 15 Looſe
Mailänder Frs. 10 Looſe
frs. 45 Looſe
Meiningen fl. 7 Looſe
Neuſchateler
Schwediſche
Venezianer
Provinzial= und Kommunal=
Obligationen.
4⁄ Stadt Darmſtadt
185
136 80
129 50
111,70
12050
9880
96.30
302,40
290 20
806,
226-
5090
30,10
2770
41,90
2570
17,70
2550
6950
2430
42⁄.
1⁄₈
44¹
4e
Mainz von 1888
1884
Offenbach
Worms
Gold=Kurs.
103 30
10250
Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. Pf.
16 70
16 18
20 22
4 16
Druck und Verlag: L. C. Pittich che Hofhuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Witzch.