Darmstädter Tagblatt 1886


24. Februar 1886

[  ][ ]

Wonnementsprels
ertahülhgrlich 1 Mark 50 Pf. md.
Gringerlohn. Auswärtt werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag

Srag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerat=
werden
angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Hohſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
vn alla Annoneen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Mittwoch den 24. Februar.
1886.
4. 38.

Gefunden: 1 Gartenſtuhl. 1 ſchwarzer Schleier. 1 blaßgelber Glackhandſchuh. 1 ſilbernes Armband. 1 desgl'
hurchbrochen. 1 Häkelnadel. 3 Schlüſſel.
Verloren: 1 Nickelarmband mit Ketthen, woran 1 Thaler. 1 grüne Börſe, enthaltend ca. 7 Mk. 1 gegliedertes
pldenes Armband.
Zugelaufen: 1 kleiner dunkelbrauner Hund mit gelben Füßzen, trägt Hundehalsband ohne Marke.
Entlaufen: 1 kleiner gelber Hund. 1 kleiner ſchwarzer Pinſcher mit Marke 112.
Darmſtadt, den 22. Februar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Errichtung einer Ziegelei.
Friedrich Roß l. von Nieder=Beerbach beabſichtigt auf ſeinem Grundſtück Flur I. Nr. 26 ⁄₁₀, A16½, 26
A17¹⁄₁₀ und 217³⁄₁₀ in der Gemarkung Nieder=Beerbach eine Ziegelei zu betreiben und zu dieſem Zweck einen Brennofen
daſelbſt zu errichten.
Dies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß etwaige Einwendungen gegen die Anlage binnen
14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde anzubringen ſind.
Darmſtadt, den 19. Februar 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
UII6
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1886, insbeſondere die Zurückſtellung der mit dem Berechtigungs=
Schein zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt verſehenen Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1866 geborenen Militärpflichtigen, welche im Kreiſe Darmſtadt ihren dauernden Aufenthalts=
ort
haben und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt befinden, werden,
ſofern ſie ihre Zurückſtellung vom Militärdienſt zu beantragen beabſichtigen, hierdurch aufgefordert, ihre Berechtigungsſcheine
allsbald hier Geckarſtraße 3. mittlerer Stock, Büreau für Militkrangelegenheiten) vorzulegen.
Bemerkt wird, daß eine Zurückſtellung nur dann nicht erforderlich erſcheint, wenn beabſichtigt iſt, der Militärpflicht
bereits am 1. April l. J3. bei einem Truppentheil zu genügen; in allen übrigen Füllen, auch dann, wenn eine Abweiſung
vom Truppentheil wegen Untauglichkeit erfolgt iſt, muß die Zurückſtellung ſtattfinden und ſpäteſtens bis zur Muſterung des
laufenden Jahres, bei Meidung von Strafe, beantragt ſein.
Darmſtadt, den 17. Februar 1886.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
[638
v. Graney.

Steinſchlagerlohn.
Freitag, den 26. Februar l. J.
Vormittags 9 Uhr,
ſoll im Schützenhof, Hügelſtraße Nr. 27
dahier, das Zerſchlagen der Deckſteine auf
den Straßen des Baubezirks Darmſtadt
oͤffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. Februar 1886.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
[1575
Wießell.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 13.
Februar 1886 werden nachſtehende Im=
mobilien
des Dachdeckermeiſters F. J.
Weiler dahier, welche ſich laut Grund=
buch
beſchreiben:
Flur. Nr. Meter.
8 2½ 534 Grabgarten Ried=
eſelſtraße
,

728 Hofraithe da=
8 2½0
ſelbſt,
19 11 3069 Acker an der
Nachtweide,
Mittwoch den 17. Mürz l. 3s.,
Vormittags 1 Uhr,
zum zweiten und letzten Mal an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Februar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[1717
Hr. Gervkmus.
105

[ ][  ][ ]

416
R38
Betnnntmuchung.
Betreffend: Landwirthſchaftliche Wandervorträge.
Sonntag den 28. Februar l. J3. werden im Vereinsbezirk Darmſtadt
zwei landwirthſchaftliche Beſprechungen ſtattfinden:
1) Nachmittags 3 Uhr in Nieder=Ramſtadt in der Wirthſchaft zum Löwen=
woſelbſt
Herr Landeskultur=Inſpector Dr. Klaas einen Vortrag über Conſoli=
dation
der Grundſtücke halten wird:
2) Nachmittags 33 Uhr in Meſſel in dem Locale des Herrn Bürger=
meiſters
Germann; dieſe Beſprechung wird eingeleitet durch einen Vortrag
des Landwirthſchaftslehrers Herrn F. König über unſere landwirth=
ſchaftlichen
Unkräuter und deren Vertilgung.
Der Unterzeichnete ladet Alle, welche ſich für die oben erwähnten Gegenſtände
intereſſiren, zur Betheiligung hierdurch ein und erſucht die Herren Bürgermeiſter
von Nieder=Ramſtadt, ſowie von Meſſel und Umgegend, das Vorſtehende in ihren
Gemeinden noch ſpeziell bekannt machen zu wollen.
Darmſtadt, den 20. Februar 1886.
Der 2. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
v. Wedekind.
[1718

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 4.
Februar 1886 ſollen die Immobilien des
Kaufmanns Daniel Schatz dahier 3.
3t. in Frankenthal, welche ſich laut
Grundbuch beſchreiben:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
441 Hofraithe Eliſa=
I. 613
bethenſtraße,
382 Grabgarten da=
614
I.
ſelbſt,
I.
415 Hof und Atelier
615
daſelbſt,
Mittwoch den 3. März 1886,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Februar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[1250
Dr. Gervinus.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter 1. Klaſſe, pr. Rmt.
10 Mk. 30 Pfg.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
7 Mk. 30 Pfg.
Kiefern=Scheiter II. Klaſſe - aus
aufgeſpaltenen Stamm=Knüppeln - pr.
Rmt. 5 Mk. 50 Pfg.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Rmt. 5 Mk. 50 Pfg.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9899

ca. 78 Centner Meſſing, aus Zündern
herrührend,
ca. 9 Centner Weißmetall, aus Zün=
dern
herrührend,
ca. 18 Centner Zink, in Kartätſchkugeln
und Treibſcheiben,
ca. 3 Centner Kupfer, aus Führungs=
ringen
der Geſchoſſe herrührend,
im Submiſſionswege an den Meiſtbie=
tenden
verkauft werden.
Die Bedingungen ſind an allen Werk=
tagen
, morgens von 9-12 Uhr, zu
Darmſtadt, Liebigſtraße 9, 2 Treppen,
einzuſehen und können auch gegen Ein=
ſendung
von 1 Mk. franco bezogen werden.
Verwaltungs=Commiſſion des
Artillerie=Schießplatzes bei Darmſtadt.

Am Montag den 15. März er.,
Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Büreau auf dem Artillerie=
Schießplatze die im Jahre 1886 ſich er=
gebenden
Materialien aus Artillerie= Ge=
ſchoffen
und zwar:
ca. 4100 Centner Gußeiſen, meiſtens
mit anhaftenden Bleireſten,
ca. 6 Centner Eiſenblech und ſonſtig=
Schmiedeeiſenabfälle,
1719
ca. 770 Centuer Blei in Schrapnel=
kugeln
und Bleimantelreſten,

Holzverſteigerung.
Montag den 1. und Dienstag den
2. März l. Js., jedesmal Morgens
9¼ Uhr beginnend,
werden auf dem Dippelshof bei Traiſa
aus dem Diſtrikt Spieß verſteigert:
31 Buchenſtämme mit 50 Fſim.;
ferner:
Buchenſcheiter 1134 Rm.,
Knüppel 137 Rm.,
Reiſig=Wellen 6600,
Stöcke 298 Rm.
Sodann wird am 2. Tage nach Schluß
der Verſteigerung die Anfuhr von
200 Rm. Buchenknüppel
aus den Diſtrikten Gebrannter Schlag u.
Hinterforſt in das Großh. Holzmagazin
zu Darmſtadt öffentlich an die Wenigſt=
nehmenden
verdungen.
Mit Verſteigerung der Stämme wird
am erſten Tage begonnen.
Nähere Auskunft ertheilt der Großh.
Forſtwart Hofmann zu Forſthaus Eiſern=
hand
.
Nieder=Ramſtadt, am 18. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
[1575a

1594) Kiſten zu verk. Caſinoſtr. 25.

2 in der Nähe
Ein Dunu der Bahn=
höfe
mit großen Räumen, großem
Hof, worin ſich ein Engros=Geſchäft
oder ſonſtiges große Fabrik=Geſchäſt
betreiben läßt, ſoll um 10,000 Mk.
unter dem ſeither geforderten Preiſe
mit günſtigen Bedingungen durch den
Unterzeichneten verkauft werden.
Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15.

in der mitt=
Ein DunA lerenAnna-
ſtraße
, 2½ ſtöckig. mit Vor= und
Hintergarten (das Haus iſt in beſtem
Zuſtande), ſoll nun für die Summe
von 35,000 Mk. wegzugshalber ſo=
fort
verkauft werden. Alles Nähere
durch den unterzeichneten Immo=
bilien
=Agenten
Carl Sehnabel,
Hügelſtraße 15. 1720

511ſch eingerroſſen.
Ruſſ. Sardinen,
per Fäſſel 180-200 Pfg.,
dito im Anbruch,
per Pfund 60 Pfg.,
Holl. Voll=Häringe,
per Stück 8 Pfg.,
desgl. fuſt. marinirte,
per Stück 12 Pfg.,
Nollmöpſe,
täglich friſch eintreffend,
Kieler Bückinge und
Sprotten,
ſüße Bratbückinge,
Holl. Sardellen,
per Pfund 80 Pfg.,
beſte vorzügliche Waare.
d⁄
G6DL. KosII8Sr,

6=

ſe,
ſ4½

h.
uns
98
42h
93
ſeges=

Hoflieferanten.

[721

Balsſuttermehhl,
Halzkaimen
ſtaubfrei,
in Waggonladungen und einzelnen Cent=
nern
billigſt.
Früder Jungmann,
Hoflieferanten. 1259.

Büllge Sobuhvaaren
Bahnhofsſtraße 1, eine Stiege h. (722

ſowi

Eh
1X.
42)
9
lege,

6ö
88
3
65
83
90.
be½
u

[ ][  ][ ]

417

Ausvertamf.

1238

GaSkGh-au8

Larven.

Gold

Gillb erborden

und

Spitzen,
Frauzeh

Sterne

Gimpen,

E6o

598

O4
W. =

Rheinstrasse 2

Wegen Aufgabe meines Geſchäftes am hieſigen Platze beabſichtige ich mein
Baarenlager, beſtehend in allen Arten von Parfümerien, Bürſten, Kämmen,
owie allen für die Toilette erfſorderlichen Artikel, von heute ab bis 1. April l. J.
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen auszuverkaufen.
(1570
AIfred Graser, Priseur,
Ernſt=Ludwigsſtraße 10.

frosse Partion
beſchädigter Blumen, Bün=g
der, Stoffe, Spitzen, Fücher 0
u. ſ. w.,
für Maskenbälle ſehr ge=
eignet
, um damit zu räu=

men, zu jedem Preiſe.
Anton behmidt,
Ludwigsſtr. 8. (879

Friſche
Holländ. Schellſische,
Süße Monickendamer
Bratbüchiuge
10 Stück 80 Pfa.,
Kieler und engliſche
Rohoss.Büokingo,
brangeh,
ſüße dünnſchalige Frucht,
10 Stück 70 Pfg.,
empfiehlt
[1723
Emanuel Fuld.
Preißelbeeren
mit 5 p6t. Zucker eingekocht,
per Pfund 50 Pfo.
Hebr. Röſtnger,
Hoflieferanten.
(1724
Sückkohlon. Husskohlon.
Melirte Kohlen, Buchenholz (klein),
Eichenholz (klein), Tannenholz,
Tannäpfel,
billigſt.
[1666
J. Probst, Brandgaſſe Nr. 16.

Baumwollene

Stiok, Häb. ud
Häkelgarne
in reichſter Auswahl und zu den
billigſten Preiſen empfehlen (43
H. Stade &a Beer.

[ ][  ][ ]

nanarren lala-hauee

nach Profeſſor Dr. Juſtus von Liebigs Methode gebr.

ſin ½ ½ und 1 Pfund=Packeten Netto=Inhalt, per Pfund M. 1. 20,
M. 1.40 und M. 1. 50, empfiehlt

Hrch. Erlembach,
2Bei 5 Pfund 5 Pfs, bei 10 Pfund 10 Pfg. billiger per Pfund.

Ernſt=Ludwigsſtr.
Nr. I1.

TArd

Rheinſtraße2. BAESTIVL, Rheinſtraße 2.
Die Neuheiten meines

Gardinon-hagors

ſind eingetroffen und empfehle ich:
englische in weiss und ersme,
GOr arudm Schweizer Mull und Tüll,
Filet-Guipure.

Lurtokgesolzl bedentend unterm Einkauf:
130 Em. engl. Tüllgardinen, 72 lang, von ME. 6 an
730
7 ME. S y
140 Em.
=

Bergen-op-Loomer
Baraouuod,
einſte Marke,
empfiehlt billigſt
Moriz Lundan,
Mathildenplatz L. (1725.

Täglich
riſche Mutzen.
Alleinverkauf bei
L. Halnzor, Hof-Bäckor,
Bleichſtraße 13.
l1222
Samstags geſchloſſen.

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Rosem-Seife,
iu vorallglicher Qualität empf. Packet
(3 Stück) 40 Pf.
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Tressen, Fransen, Kordeln,
Perlen ete.
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für Herren und Damen
in Atlas, Satin und anderen Stoffen.
Mchael Schwidt,
Hofpoſamentier,
Louiſenplatz Nr. 4. 1681

Wegem

Theilung ausnahmsw. abzugeb. recht
guten alten Weißwein a Lt. 33, 40,
50 Pfg., beſt. Rothwein 60, 75, 85 Pfg.
1918
Adr. A. 181 poſtl. Darmſtadt.

Galo Larloſtehy

11

verkauft B. Mayer, Capellplatz 56.

EmSer
Catarrh-Pasten
25, 40 und 75 Pfg.,
Malzzucker
10 und 18 Pfg.
Rheinſtraße
G. L. Kriogk,
17.

Reispuder per Schachtel Mk. 1
und
Felnstor Fettpuder 60 Pf. u. 1 M.
aus C. D. Wunderlich's Hofparfümerie=
fabrik
ſprämiirt 1882) empfiehlt als be=
liebteſte
Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
Riſſigwerden zu bewahren.
Zu haben bei
Hofbürſteuf. B. Scharmann,
Ludwigsplatz 2. 19678

9096) Soderftr. 16 eine ſch. Manſarde,
4 Z., preisw. Zu erfr. daſelbſt 2. St.
00000000000000000000000000,

10900) Louiſenſtraße 14 der 8
1. Stock per ſofort zu vermiethen.
5 Näheres bei Guſtav Schmitz.
ooooooooooooogodeoogooeooe
10911) Bleichſtraße 40 die Beletage,

ganz neu hergerichtet, zu vermiethen und
ofort zu beziehen.
10914) Bleichſtraße 40 zwei ſchön
Zimmer im dritten Stocke, welche ſich
ehr gut für ein Büreau eignen, zu ver=
miethen
.
ooooooooooooooeoooooeooooen

8 11428) Wohnung
2
zu vermiethen. In dem Hauſe Schloß=
8 graben Nr. 15, iſt der mittlere
8 Stock, beſtehend aus fünf ſchönen
6 Zimmern, nebſt Küche und ſonſtigem
28
Zubehör (Keller, Speicher ꝛc.) zu ver=
8 miethen. Die Wohnung iſt vollſtän=
F dig neu hergerichtet und mit Waſſer=
leitung
verſehen.
2
Reflectanten wollen ſich wegen Aus==
8 kunftsertheilung an den Gaſtwirth
3 Herrn G. Gunder hier wenden.
Loooeeooogoooeoooooeeooend
11685) Kiesſtr. 3 1 Wohnung z. verm. H
12103) Hoffmannſtr. 16 Manſarde
nit Glasabſchluß, 4 Piecen, Küche mit
Waſſer ꝛc., an 1 bis 2 ruhige Leute zu
vermiethen. Gleich beziehbar.
12289) Frankfurterſtraße 2 die
obere Etage: 6 Zimmer, Küche u. Zube=
hör
per 1. April oder ſofort zu beziehen.

109) Dieburgerſtraße 8 zwei'ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel.
347) Niederramſtädterſtraße 43
2 Zimmer nebſt Zubehör an eine einzelne
Dame.

[ ][  ][ ]

5.
1V
b12
2
10)
10

103) 10 Wilhelmſtraße 10
ſchöne Beletage, 6 Piecen mit allem
Zubehör, wegen Wegzugs des Herrn
Prof. Dorn auf 1. April zu verm.
Näheres Beſſ. Carlsſtr. 37.

4.

r9.

3½

696) Ernſt=Ludwigsſtr. 7 der zweite
Stock, enth. 5 Zimmer, Küche ꝛc. nebſt
2 Kellern, 2 Kammern, Mitgebrauch der
Waſchküche und Trockenplatz.
z000000000000000000000000006
810) Beſſ. untere Schulſtr. 59
der mittlere Stock mit 5 Zimmern e
8 nebſt, allen Bequemlichkeiten auf
0 1. April zu vermiethen.
3
Loosoosoaoooooaooooogoooooee
946) Alexanderſtraße 19 Wohnun=
nach
der Straße, beſtehend aus 2 Zim=
mern
, Küche nebſt Zubehör, per 1. April
Pauf Wunſch auch früher.
Wohnungen zu vermiethen.
1146) In dem Hauſe Friedrichſtraße
Nr. 26 iſt der zweite u. dritte Stock
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
Die Wohnungen beſtehen aus je 5 Zim=
Hiern, Magdkammer, Bodenraum u. zwei
Kellern, Mitgbrauch der Waſchküche und
es Bleichplatzes, Waſſerleitung. Näheres
Hügelſtraße 55, Seitenbau.
1151) Liebigſtr. 15 das von Herrn
Ober=Stabsarzt Dr. Groß bewohnte
Logis, 7 geräumige Zimmer, Küche,
Magd= und Bodenkammer, Mitgebrauch
von Waſchküche und Bleichplatz, vollſtän=
dig
neu hergerichtet, per 1. Mai. - Zu
exfr. parterre rechts.
1153) Sehr ſchöne Wohnung, ſechs
Zimmer mit allem Zubehör, Gas= und
Waſſerleitung, per Oſtern zu vermiethen.
Näheres Friedrichſtr. 12, Beletage.
1480) Beſſ. Orangerieſtr. 1 iſt der
2. Stock ganz od. getrennt gleich beziehb.
1481) Lauteſchlägerſtr. 28 1. St.
3 Zimmer mit allem Zubehör per 1. Mai
zu beziehen.
1482) Schulſtraße 1 im 2. Stock
5 Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſerltg.
nebſt Zubehör per April.
1484) Heidelbergerſtr. 57 im 2. St.
eine geſunde geräumige Wohnung per ſo=
fort
für 350 M. Desgleichen 3. Stock
vom 15. März ab für 180 M. Beide
Wohnungen zuſammen für 500 M.
Daſelbſt eine ſchöne Seitenbauwohnung
ebener Erde per 1. April zu 140 M.
Gartenantheil wird auf Verlangen billig
abgegeben. Dieſe Wohnungen ſind ſehr
geſund, mit ſchöner Ausſicht und allen
Bequemlichkeiten.
1515) Eliſabethenſtr. 41 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer mit allem Zubehör, per
1. Juni zu beziehen.
1603) Stiftſtr. 52 ſchöne Manſarde
3 grade, 1 bis 2 ſchräge Zimmer mit
Glasabſchluß und allem Zubehör.
1618) Müllerſtraße 20 iſt die Par=
terre
=Wohnung per 1. Mai beziehbar.
1623) Alexanderſtraße 14, parterre
5 Zimmer, alsbald beziehbar.

B 38
1615) Frankfurterſtraße 52, eine
elegante Beletage 6 Zimmer mit Garten
ꝛc., ebenſo eine ſchöne Manſarde 4 Zim=
mer
ꝛc. an ruhige Familien zu vermiethen.
Zu erfragen Aliceſtraße 19 P.
1726) Beſſ. Carlsſtraße 39 iſt eine
Hochparterre=Wohnung von 5 Zimmern,
Zubehör u. Gartengenuß wegen Verſetzung.
des ſeitherigen Miethers für M. 550 an
eine ruhige Familie zu vermiethen. Die=
ſelbe
kann am 15. Mai event. am 15.
April bezogen werden.
1727) Arheilgerſtr. 57 4 Zimmer,
Waſſer, Glasabſchl. ꝛc., ſofort beziehbar.
1728) Kiesſtr. 67 iſt die Beletage:
Salon und 4 Zimmer mit allem Zubehörk
Bleichplatz, Garten, an eine ruhige Fa=
milie
alsbald zu vermiethen. Näheres
Capellplatz 12 mittl. Stock.
1729) Beſſ. Wittmannsſtr. 28 iſt
der mittl. Stock, enth. 4 ſchöne Zim. u.
1 Cabinet, mit Waſſereinrichtung, Regen=
ciſterne
u. all. ſonſt. Zubehör, vom 22. Mai
ab zu vermiethen. Näheres parterre.
1730) Arheilgerſtr. 48 ſehr ſchöne
Wohnung, 2. Stock, 3 Zimmer, Waſſer=
leitung
, Glasabſchluß, Theil an Waſchküche
und Bleichplatz, per 19. Mai.
W. Gelfius.
1731) Arheilgerftr. 68 iſt der zweite
Stock mit Waſſerltg., Bleichplatz u. ſonſt
allen Bequemlichkeiten vom 19. Ma ab
beziehbar. Zu erfragen parterre.
1732) Kiesſtr. 93 iſt der 2. Stock
enth. 4-5 Z., per 1. Mai beziehbar.
Eas.
Azra.

Fher Laden des Herrn Hublitz, Beſſ
2 Carlsſtraße 14, nebſt dazu gehö=
rigen
Räumlichkeiten auf 1. Juni 1886
anderweit zu vermiethen.
(11849
350) Wilhelminenplatz 9 Stallung
für 4 Pferde, Burſchenzimmer u. Remiſe
getheilt oder zuſammen, zu vermiethen.
351) Große Räumlichkeiten
ſind in einem Hinterbau in der Saalbau=
traße
zu vermiethen. Näheres in der
Expedition d. Bl.
S Iwer Haganinräume
ind Marktplatz Nr. 4 ſofort
oder per 1. April beziehbar zu
vermiethen.
817) Heidelbergerſtr. 33 iſt Stallung
für 6 Pferde, Burſchenzimmer, Remiſe,
ſowie Heuboden per 1. April zu verm.
Näheres Riedeſelſtraße 35.
neu hergerichtet, mil
8 Hin Laaon, daran ſtoßender
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Keller, Bo=
denraum
, Mitgebrauch der Waſchküche,
mitten in der Stadt gelegen, um d. Preis
per Jahr 425 M. an nur ſolide Leute.
Wo? ſagt die Expedition.

415

W

9549) Ernſt=Ludwigsſtr. 21, 2. St.,
2 unmöbl. Zimmer mit Bedienung.
10762) Carlsſtr. 33 1. St. ein gut
möblt tes Zimmer zu vermiethen.
12437) Ein gut möblirtes Zimmer
in der Nähe der Bahnhöfe zu vermiethen.
Näh. 1. d. Exped. d. Bl.
12676) Liebigſt. 7. 3. St., 2 möbl. Zim.
248) Beſſ. Heidelbergerſtraße 17
Zimmer u. Cabinet, gut möblirt, mit
Burſchenſtube.
352) Niederramſtädterſtraße 43 ein
Zimmer nebſt Cabinet, möblirt, zu verm.
890) 2-3 ſchön möblirte Zimmer
in feiner Lage ſofort zu vermiethen.
Näheres in der Exped. d. Bl.
1075) Friedrichſtr. 9 ein möblirtes
Parterrezimmer zu veriethen.
W.
Promenadeſtraße 70
ein möblirtes Zimmer nebſt Kabinet
an einen einzelnen Herrn od. Dame
zu vermiethen.
[1170
14
1274) Eliſabethenſtr. 62 zwei ſehr
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1277) Rheinſtraße 47 parterre zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
1328) Schloßgraben 13 per 1. Apr.
Zimmer mit Cabinet und Penſion.
1388) Louiſenſtr. 28 parterre ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1391) Rheinſtr. 16 im oberſten Stock
ein möbl. Zimmer, nach dem Hofe zu, an
einen ſoliden Herrn billig abzugeben.
1518) Wienerſtraße 50 zwei fein
möblirte Zimmer mit oder ohne Penſion
ofort zu vermiethen. Metzger Nold.
1625) Beſſ. Carlsſtraße 5, 1. Stock,
ein großes, möblirtes Zimmer zuvermiethen.
1738) Ernſt=Ludwigsſtr. 24 ein möbl.
Zimmer ſofort beziehbar. G. Lerch Wwe.

Matr-xhu=Aes.

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Dieſelbe erſcheint in 12 Lieferungen
M. 2.- in monatl. Zwiſchenräumen,
in bedeutend erweiterter und vervollkomm=
neter
Geſtalt (31 Seiten neuer Karten
und Regiſter von ca. 100 Atlasſeiten mit
über 100000 Namen zum ſofortigen Auf=
ünden
jeden Orts, Fluſſes u. ſ. w.)
Für die Beſitzer der erſten Auflag=
erſcheint
ein
Supplement,
enth. die 31 neuen Kartenſeiten der zwei=
ten
Aufl. in 3 Lieferungen M. 2.
Zur Beſchaffung empfiehlt ſich
Carl HöhlOT,
Buch= und Kunſthandlung
Eliſabethenſtr. 4, nächſt d. Ludwigsplatz.
Probelieferungen werden auf Verlangen
[1734
ins Haus geſandt.
106

[ ][  ][ ]

420

4tad
½OTARAN

R38

zum
Beſten des evangeliſchen Kirchenbauvereins.
Mittwoch den 24. Februar, in der Stadtkapelle,
Abends 7 Uhr:
Herr Pfarrer Pahnoko:
Paulus Gerhardt, der geiſtliche Liederdichter.
Tageskarten zu M. 1. - bei Herrn Waitz.
Der untere Raum der Kirche iſt für die Abonnenten der Vorträge und Beſitzer
von Tageskarten beſtimmt, der Zutritt zu der Emporbühne iſt für Jedermann
unentgeltlich.
[1643,

Im grossen Saale des Saalbaues.
Mittwoch den 24. und Donnerstag den 25. Februar 1886.

Abends 7 Uhr:

GuU UGEUUAIN
der ruſiſchen Vocal-Kapelle
Dmitri Gaviauski CAgrénef.
112 Damen, 16 Knaben, 20 Herren).
Billets: Sperrſitz 4. Mk., nummerirter Saal, Eſtrade und Loge
3 Mk., nichtnummerirte Plätze im Saal, Eſtrade und Logen 2 Mk.,
Vorſaal 1 Mk., ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies,
bei Herrn Saalbau=Inſpektor Belten und Abends an der Kaſſe zu haben.
Geſangsterte 20 Pfg.
(1735

Bürger=Verein.
Gemeral Versammtumg,
Samstag den 6. März, Abends 8½ Uhr, in dem Vereinshauſe.
Tagesordnung:
Rechnungsablage für das Jahr 1885 und Entlaſtung des Rechners.
Etwaige Anträge müſſen acht Tage vorher bei dem Vorſitzenden eingereicht

werden.

Der Vorstand.

[1407

Handelsverenn
für
Darmstadt umd Bessungem.
Zu dem heute Abend 8 Uhr im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes=
dahier
Seitens des deutſchen Colonialvereins ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr.
Breitenbach über das Thema:
Die deutſche Auswanderung und die Frage der ſüd=
amerikauiſchen
Coloniſation:
ſind die Mitglieder des Handelsvereins und diejenigen des Kaufmänniſchen Vereins
beſonders eingeladen, wovon ich denſelben hiermit Kenntniß gebe.
Der Vorſitzende des Handelsvereins:
Philipp Schneider, General=Agent. (736

1737) Ein in der feinen Küche ſowie
Hausweſen erfahrenes Mädchen, geſtützt
auf gute Zeugn., ſucht baldigſt Stelle.
Dasſelbe würde auch zu größeren Kindern
gehen, da ſie perfekt franzöfiſch ſpricht.
Auch ein fein. Hausmädchen m. 3jähr.
Zeugn. ſucht Stelle per 1. März.
Frank's Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.

1738) Ein geb. Mädchen aus achtb.
Fam., das einen Haush. ſelbſtſtänd. führen
kann, ſucht Stelle als Stütze der Hausfrau.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtr. 46.

1739) Ein braves Mädchen, 17 J.
alt, Waiſe, ſucht Stelle. - Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
1740) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Große Caplaneigaſſe 15.
1741) Ein älteres Mädchen m. gu=
ten
Zeugniſſen ſucht Stelle zur ſelbſtſtän=
digen
Führung eines Haushalts, auch zu
Kindern. Auskunft ertheilt Frau Hahn,
Ernſt=Ludwigsſtraße 9.

1742) Eine reinl. Frau ſucht Monat=
dienſt
. Zu erfr. Soderſtr. 36, 3. Stock.

1743) Ein Müdchen, welches Kleider
macht und im Weißzeugnähen bewandert
iſt, ſucht Beſchäftigung. Zu erfragen bei
Frau Fiſcher, Schirmgaſſe 10.

1494) Ein ſolid. verh. Mann, der an
10 J. in einem Engros=Geſchäft als Packer
thätig war u. wegen Aufgabe d. Geſchäfts
ſtellenlos wurde, ſucht weiteres Engagement
als Packer oder Auslaufer. Beſte Zeugn.
ſtehen gefl. zu Dienſten. Näheres Riedeſel=
ſtraße
66.

Laza1d

1744) Geſucht wird per 15. März
eine gutempfohlene Köchin, welche in
beſſeren Häuſern gedient hat.
Annaſtraße 46. Sprechſtunden: Vor=
mittags
von 10-1 Uhr.

oooooooooooooooeooeooooeee0
1647) Eine gewandte Verkäuferin der
Manufakturwaarenbranche, mit den beſten
Zeugniſſen und Empfehlungen, ſucht hier
oder auswärts Stellung. Gefl. Offerten
bitte bei der Exped. d. Blattes sub 15
niederzulegen.
0ooooLseoeeeooeeeooooeoeooo

1745) Ein gewandtes Mädchen, das
gut ſchneidern kann und ſchon in beſſern
Häuſern war, als Jungfer nach Frank=
furt
geſucht. Beck, Stellenbureau, Ma=
thildenplatz
11.

1746) Ein zuverläſſiges Mädchen, das
elbſtſtändig der Haushaltung vorſtehen
kann, wird bei gutem Lohn zu ſofortigem
Eintritt geſucht.
Alfred Graſer, Ernſt=Ludwigsſtr. 10.

[ ][  ][ ]

19

1747) Ich brauche ein Dienſtmädchen,
belches die Hausarbeit gründlich verſteht
nd gute Zeugniſſe beſitzt. Lohn 15 M.
nonatlich.
Vila Cornel, Beſſungen.

1748) Für ein feines Naplserle-
ſeschüft
eine in der Branche voll=
bmmen
erfahrene
GehUlEm
eſucht. Offerten unter H. C. Darm=
fadt
poſtlagernd erbeten.
1749) Ein gewandter Kutſcher ge=
uicht
. Gedienter Cavalleriſt bevorzugt.
Heck, Stellenbureau, Mathildenplatz 11.

fir Costumes ſowohl als auch für
Häntel werden ſofort bei hohem Lohn
ſngenommen.
Ebenſo wird für ſofort eine
büchtige Haschinen Häherin
ſei hohem Lohn geſucht.
Zu erfragen in der Expedition. 1750
Lehrlings=Stelle
hen für einen jungen Mann mit guten
Will Zhulkenntniſſen.
(1306
H. Stade & Leer.

82
45
65 1309) Ein junger Mann mit guten
huis Mſchulkenntniſſen in die Lehre geſucht.
J. Ph. Leuthner,
Hof=Papierhandlung.

E 37
421
Vorderuugem, den Bazar betr.,
bitten wir innerhalb der nächſten 8 Tage bei Herrn Ferd. Jordis,
Saalbauſtraße 11, anzumelden.
Darmſtadt, den 19. Februar 1886.
Das Comité. (7i3
Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meinen geſchätzten Kunden, ſowie einem verehrlichen Publikum hierdurch die
ergebene Anzeige, daß ſich mein Geſchäfts= und Verkaufslokal nunmehr Eliſa=
bethenſtraße
Nr. 10 im Hinterbau befindet.
Achtungsvoll
Adam Hrämor, Schuhmachermeiſter.
Bischingor's Banoroi, Saalbanſtraße.
Mittwoch den 24. Februar:
CONCEU der italieniſchen Mandolinen=
Virtnoſen=Familie Necca (Damen=Quartett.
Jreiwiſkige Durner Jeuerwehr.
Ressungen.
Samstag den 27. Februar d. J3., Abends 9 Uhr:
M
General-Versammlung
bei Gaſtwirth Kropp.
Tagesordnung; 1) Berichterſtattung.
2) Vorlage des Rechnungsabſchluſſes.
3) Anträge.
4) Wahl der Obleute und Führer.
Die Obmannschaft. (753

Dur gründlichen Erlernung des Haus=
2) haltes finden junge Mädchen aus
gebildeten Ständen in einem beſtens em=
pfohlenen
Familienpenſionate anf dem
Lande die freundlichſte Aufnahme. Gefl.
Irankenvirterslole.
Anfr. unter W. 1632 beſ. d. Exped. d. Bl.
In dem Bürgerhoſpital zu Worms
k die Stelle eines zweiten Kranken=
Hark 10-1000
ärters auf 1. April 1886 anderweitig
auf gute Sicherheit auszuleihen. (1665
beſetzen.
Näheres Wilhelminenſtraße II.
Reflectanten wollen ihre Geſuche unter
heifügung von Atteſten unter der Adreſſe
werden gründlich aufpolirt
Hoſpital=Secretariat Worms=
Höbol vn
nreichen.
[1751

Badebütte
für alt zu kaufen geſucht.
Beſſunger Carlsſtraße 5.

) am Abend des 21. ds.
aJOTIOrOD auf dem Weg von der
857
l2ns heinrichſtraße nach d. Theater ein breites,
5 Megliedertes, goldenes Armband. Abzu=
- eben gegen Belohn. Wilhelminenſtr. 5.
1037
P lle Arbeiten in Weißſticken, Stielſtich,
Plattſticken und Bunt=Stickereien,
A Häkel= und Filetarbeiten, ſovie Ma=
ſchinenarbeiten
werden ſchnell und
9aillig verfertigt Roßdörferſtr. 32. (1330

14
4e7
10 2

bu
ach.

4en.

5 9000 Hark
ür erſte Hypothek Prima=Objecti zu
ihen geſucht. Offerten sub H. C. an
ſie Exped. d. Bl.
[1664

Gottlieb Poy, Schreiner,
Beſſunger Hügelſtraße 16. (695
Fine ſtudentiſche Corporation ſucht ein
2=
Kneiplokal
für 15- 20 Perſonen, event. in einem
Privathauſe. Offerten unter C. R. 17
befoͤrdert die Expedition d. Bl. (754
Damon-Polzkragon
von Hermelin vertauſcht auf einem Ball
im Militär=Caſino am 30. Januar.
Näheres in der Expedition.
[1755
Möblirtes Zimmer (756
in der Nähe des Ludwigsplatzes geſucht. 19. Februar wohlbehalten in New=York an=
Off. mit Preis gub C. P. 22 an d. Exp.

1757
Fin waſſerfreier Weinkeller wird in
C, Beſſungen bald zu miethen geſucht.
Näheres durch Küferm. Heilmann, Holzſtr.
=ff eſchwerden über unregelmäßige oder
verſpätete Ueberbringung des Tage=
blatts
bitten wir auf unſerer Expe=
s
dition ſofort zur Anzeige bringen zu
wollen.
Die Expedition des Tageblatts.

IOo64
des Darmſtädter Kunſtvereins
M. 2. 10
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
Ziehung 23. Mürz.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 2.
Der Poſtdampfer Ems, Kapitän Willigerod,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
10. Februar von Bremen und am 11. Februar
von Southampton abgegangen war, iſt am
gekommen.

[ ][  ][ ]

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 24. Februar.
Deutſches Beich. Der preußiſche Miniſter des Innern hat in
einem Cirkularerlaß ſich prinzipiell gegen die Einführung des Check=
verkehrs
bei den Sparkaſſen ausgeſprochen.
Die Branntweinmonopolvorlage iſt am 22. d. M. dem Reichs=
tage
zu negangen. Nach der beigefügten Ertragsberechnung iſt für
gewöhnlichen Branntwein 35 M. pr. Hektoliter im Durchſchnitt in
Ausſicht genommen, für Getreidebranntwein 65 M. für Treſter=
branntwein
135 M. für feinere Sorten aus Beeren und Obſt ꝛc.
400 M. pr. Hektoliter. An laufenden Ausgaben ſind hiernach an=
genommen
für Ankauf von Branntwein 165 748000 M. für die
Kontrolle der Brennereien 11270000 M., für Geräte, Lagerräume
und Fabriken 10725000 M., für Zinſen und Amortiſation des für
Entſchädigungen ꝛc. aufgewendeten Kapitals 24300000 M., für
Betriebskoſten 153905 000 M. zuſammen 365948000 M. Die ein=
maligen
Ausgaben betragen 770500000 M. worunter 540000 000
für Entſchädigungen. Die Einnahme iſt auf 668692000 M. be=
rechnet
, ſo daß ein Reinertrag von ca. 303000000 M. verbleibt,
welcher ſich nach der Tilgung der für die einmaligen Ausgaben
aufzunehmenden 770500000 M. um deren Zinſen, alſo um ca.
30000 000 M., noch ſteigern würde.
Der dem Reichstage vorgelegte Geſetzentwurf, betreffend den
Verkehr mit Kunſtbutter, beſtimmt, daß in den Geſchäftsräumen
und Verkaufsſtellen die Gefäße und Umhüllungen die deutliche und
unverwiſchbare Bezeichnung Kunſtbutter tragen müſſen. Im
Detailverkauf müſſen die Stücke eine viereckige Form mit der Be=
zeichnung
Kunſtbutter ſowie den Namen und die Firma des Ver=
käufers
enthalten. Als Kunſtbutter gilt diejenige Butter, welche
nicht ausſchließlich aus Milch entſtanden iſt. Zuwiderhandlungen
werden mit 150 M. beſtraft. Das Geſetz tritt am 1. Juli 1886 in
Kraft. Dem Entwurf iſt eine ſehr eingehende Begründnng beige=
geben
, aus welcher die beträchtliche Ausdehnung hervorgeht, welche
die Fabrikation der Kunſtbutter' im Laufe der letzten Jahre er=
reicht
hat. Es beſtehen im deutſchen Reiche jetzt 45 Fabriken, wo=
von
auf Preußen 30, auf Baiern 10, auf Würtemberg und Elſaß=
Lothringen je 2 und auf Heſſen 1 kommen, daneben beſtehen noch
7 Betriebe, welche ſich mit der Herſtellung von Kurſtbutter befaſſen.
Die Geſamterzeugung in Deutſchland wird auf 16 Millionen Kilo=
gramm
zu einem Verkaufswerte von etwa 18 Millionen Mark ge=
ſchätzt
; außerdem findet eine nicht unerhebliche Einfuhr von Kunſt=
butter
ſtatt, insbeſondere aus Oeſterreich, den Niederlanden und
Nordamerika.
Die Berufung des Staatsrats erfolgt behufs Feſtſtellung der
Befugniſſe der Kommiſion, welche zur Durchführung der Koloni=
ſationsgeſetze
in den Oſtprovinzen eingeſetzt werden ſoll. Im übrigen
ſoll nicht das Plenum, ſondern ſollen die Abteilungen des Staats
rats für Inneres und für Landwirtſchaft zuſammentreten.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe ſprach am 22. d3. zunächſt
Wierzbinski gegen die Polenvorlagen. Miniſter Lucius bezeichnet
die Vorlagen als Akt der Selbſtverteidigung gegenüber den Volen,
welche die Hoffnung auf die Wiederherſtellung Polens ſtets feſt=
hielten
. Es ſolle ein ſeßhafter und leiſtungsfähiger deutſcher Bauern=
und Arbeiterſtand geſchaffen werden, wobei die Parzellierung der
Domänen nicht angängig ſei. Dabei ſei der Erwerb des polmiſchen
Großgrundbeſitzes ins Auge zu faſſen. Die einzuſetzende Kommiſſion
ſolle nicht blos beratende, ſondern auch praktiſche Thätigkeit ent=
falten
. Die Regierung, welche ſich der Schwierigkeiten der auf
Menſchenalter zu berechnenden agrarpolitiſchen Aufgabe wohlbewußt
iſt, zähle auf die Unterſtützung des Landtags und der patriotiſchen
Bevölkerung des Landes; 19 Redner ſind für und gegen die Vor=
lage
angemeldet. Im weiteren Laufe der Debatte ſprachen noch die
Abgeordneten Holtz und Treskow für die Vorlage, Oſterwitz und
v. Schorlemmer=Alſt gegen dieſelbe. Letzterem gegenüber bemerkt
der Miniſter Lucius, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung
ſei der Anſicht, daß die Politik des Reichskanzlers das nationale
Intereſſe fördere; es ſei ein ſchöpferiſcher Gedanke, worauf die
Vorlage beruhe.
Es gilt als ſicher, daß die Regelung der Frage betreffend die
Heranziehung der Offiziere zu Gemeindeabgaben unabhängig vom
Penſionsgeſetz verſucht und dem Abgeordnetenhauſe eine hierauf be=
zügliche
Vorlage in kurzem gemacht wird, welche die Frage einheit=
lich
für die ganze Monarchie löſt.
Als Nachſpiel zum Landesverratsprozeß Sarauw wurde am
22. d3. der Redakteur des Kieler Tagblattes', Prohl, verhaftet.
Heſterreich=Angarn. Im ungariſchen Unterhaus erklärte Tisza,
es werde keine Orientpolitik befolgt werden, welche eine Teilung
der Balkanhalbinſel zwiſchen Oeſterreich und Rußland bezwecke es
werde auch kein derartiges Abkommen mit irgend jemand beabſich=
tigt
. Der Leiter der öſterreichiſchen Politik ſei bemüht, in Ueberein=
ſtimmung
mit den Mächten den Frieden zu ſichern. - Das Budget
wurde mit großer Majorität angenommen.
Engkand. Der Prinz von Wales iſt am A. mit ſeinem Sohne
Georg nach Paris abgereiſt, um ſich nach Cannes zu begeben.
Der Staatsſekretär des Krieges erklärte im Unterhaus, es

würde den Lieferanten, mit welchen die Regierung Verträge wegen
Waffenlieferung geſchloſſen, geſtattet, deutſchen Stahl zur Komple=
tierung
der ihnen erteilten Aufträge auf Säbel zu verwenden. Den
auswärtigen Firmen werde jedoch kein Auftrag gegeben, wenn das
erforderliche Material im Inlande zu haben ſer. - Brhce erwiderte
auf eine Anfrage, daß das Abkommen zwiſchen Frankreich und Eng=
land
bezüglich der neuen Hebriden=Inſel Raiatea fortbeſteht. Die
auſtraliſchen Kolonien hätten ſich gegen die Aufhebung des Abkom=
mens
mit Frankreich wegen der neuen Hebriden ausgeſprochen.
Kay=Schuttleworth erklärte, die genauen Grenzen des annektierten
Gebietes Birmas ſeien noch nicht feſtgeſtellt. Childers legte einen
Bericht der Kommiſſion vor, welche wegen der jüngſten Ruhe=
ſtörungen
eingeſetzt iſt. Das Oberhaus nahm den vom Kabinett
geſtellten Antrag an, daß Indien die Koſten für die Expedition nach
Birma tragen ſolle. Kimberley erklärte, daß auch das jetzige Ka=
binett
für die Annexion Birmas ſei.
Churchill iſt am 22. d. in Larne bei Belfaſt eingetroffen. Er
wurde enthuſiaſtiſch empfangen und hielt eine Rede, worin er die
Politik der Regierung bezüglich Irlands bekämpfte. Die Orangiſten
bereiten einen großartigen Empfang Churchills in Belfaſt vor.
Von einer Nachgiebigkeit Griechenlands iſt im Londoner Auz=
wärtigen
Amte bisher noch nichts bekannt. Die griechiſche Flotte
hat Salamis verlaſſen und ſich angeblich nach Euböa begeben.
Spanien. Die amtliche Zeitung veröffentlichte den königlichen
Befehl zur Einberufung von 50000 Mann.
Die Vermählungsfeier der Prinzeſſin Eulalia mit dem Vrinzen
Anton von Montpenſier iſt wegen Erkrankung der Prinzeſſin auf=
geſchoben
.
Vortugak. Das Miniſterium Fontes hat die beim Könige nach=
geſuchte
Entlaſſung erhalten. Fontes hatte dem Könige vorgeſchla=
gen
, die Kammern für zwei Monate nach Hauſe zu ſchicken und
während dieſer Zeit eine Art Belagerungszuſtand im Lande zu ver=
hängen
. Als König Ludwig ſich weigerte, darauf einzugehen, legt=
das
Kabinett ſein Amt nieder und der Progreſſiſtenführer Luciano
Caſtro wurde mit der Neubildung des Miniſteriums beauftragt.
Buſgarien. Fürſt Alexander von Bulgarien weilt ſeit vor. Woche
in Philippopel, der Hauptſtadt Oſt=Rumeliens, und empfängt hier
Beglückwünſchungsdeputationen aus allen Teilen des Landes. Bei
einem am Sonnabend der Hauptmoſchee abgeſtatteten Beſuche
wurde der Fürſt von den anweſenden Moslems enthuſiaſtiſch be=
grüßt
.
Herbten. Der König iſt aus Niſch in Belgrad eingetroffen.-
Die Vertreter der Mächte machten auf Initiative Englands den
Vorſchlag, Serbien ſolle davon abſtehen, daß der Abſchluß eines
Handelsvertrags mit Bulgarien in den Friedensvertrag aufgenom=
men
werde, wogegen die Mächte auf die Aufnahme einer Beſtim=
mung
hinwirken würden, welche beide Teile verpflichte, ſofort nach
dem Friedensſchluß zu dem Abſchluß eines Handelsvertrages zu
ſchreiten. Das Miniſterium erklärte ſeine Bereitwilligkert, zur
Abrüſtung zu ſchreiten, ſobald die Friedensverhandlungen ſoweil
fortgeſchritten ſeien, daß der Abſchluß des Friedensvertrags als
völlig geſichert erſcheine. Die Verſchmelzungsverhandlungen zwiſchen
der Fortſchrittspartei und den Radikalen haben zu keinem Ergebnis
geführt.
Aumänien. Nachrichten aus Bukareſt zufolge ſind die dortigen
Friedensverhandlungen in ein neues Stadium getreten. Auf das
Drängen der Mächte in Belgrad auf Beſchleunigung der Verhand=
lungen
, vor allem auf Weglaſſen der Beſtimmungen über einen
Handelsvertrag, hat jetzt die ſerbiſche Regierung ihren Bevoll=
mächtigten
angewieſen, einen neuen Friedensvertragsentwurf vorzu
legen. Derſelbe beſteht nur aus einem Artikel und beſagt im we=
ſentlichen
, daß der durch die Ereigniſſe ſeit dem 2. November bezw.
14. November neuen Stils geſtörte Frieden zwiſchen Serbien und
Bulgarien von jetzt an wiederhergeſtellt ſein ſolle. Mijatovitſch
iſt angewieſen worden, über dieſen Entwurf eine einfache Zuſtim=
mungserklärung
der Pforte und Bulgariens einzuholen und ſofort
abzureiſen, falls von den Bevollmächtigten derſelben die Zuſtimmung
verſagt und Weiterungen verſucht werden ſollten.
Die Delegierten zur Friedenskonferenz hielten am Montag eine
Sitzung ab. Der ſerbiſche Delegierte Mijatovitſch teilte die ſerbi=
ſchen
Vorſchläge mit. Madjid Paſcha und Geſchow verlangten die
elbeu ihren Regierungen zu übermitteln, ehe ſie entſcheidende An=
träge
feſtſtellen könnten
Griechenkand. Die National=Liga hat eine Reſolution ange=
nommen
, welche der Regierung empfiehlt, die Rüſtungen zu vollen=
den
und bei ihrem Einſpruch gegen fremde Eingriffe zu beharren.
Die Reſolution wurde von den Vertretern der Liga Delyannis über=
mittelt
, welcher ihnen erklärte, daß die Regierung ihre bisherige
Volitik ohne Aenderung fortführen werde: der Miniſterpräſiden
ſprach ferner die Hoffnung aus, daß die Hellenen der Regierung
vertrauen und den falſchen Nachrichten, welche die Feinde Griechen=
lands
ausſtreuten, keinen Glauben ſchenken würden.
Fürſei. Die Pforte hatte geglaubt, daß Rußland, nachdem
einen Wünſchen in Bezug auf den erſten Einwurf gegen das tür=
kiſch
=bulgariſche Abkommen Genüge geſchehen war, den Vertrag im
übrigen annehmen werde; es hat aber ankündigen laſſen, daß es

[ ][  ][ ]

zwei neue Einwendungen erhebe und ſo ſind die Schwierigkeiten der Ueberſetzung aber enthält überhaupt keine Hinweiſes, denn die
Lage eher vermehrt als vermindert worden. Dieſe neuen Einwen= unſeren Bibelausgaben beigefügten ſog. Parallelſtellen ſtammen aus
nalunion unter dem Fürſten Alexander und des nur aus Türken Zitate aufzufaſen, ſondern als Belegſtellen zur Beleuchtung des
und Bulgaren zuſammengeſetzten Ausſchuſſes zur Aenderung des or= im Terte ausgeſprochenen Gedankens.
ganiſchen Statuts.
deſſen Amtsfriſt am 1. März abläuft, hatte ſich das Recht ange= ſo wäre Beiden zu entgegnen, daß weder die Propheten noch das
mäßt, eigenmächtig ſeinen Nachfolger zu ernennen; demgegenüber Evangelium den Weltfrieden gebracht haben. Auch Chriſtus wußte,
der Bewegung geſtellt und ſoll im Begriff ſtehen, mit 5000 Mann, und er hat den Weltfrieden erſt für den Vollendungszuſtand des
einer Anzahl' von Schiffen und drei Kruppſchen Batterien von Reiches Gottes' in Ausſicht geſtellt. Darüber aber dürfte für eine
Buenos=Aires aus die Feindſeligkeiten gegen Montevideo zu er= geſchichtliche Betrachtung kein Zweifel und Streit ſein, wer zur
öffnen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Februar.
lat=
vorletzten
Station Gatſchina begrüßten Ihre Kaiſerl. Hoheiten der l auch, was Herr Dr. Beyer im Sinne hatte.
Großfürſt und die Großfürſtin Sergius die Allerhöchſten Herr=
Majeſtät der Kaiſer mit allen Großfurſten und großer Suite erſchienen, gezeigte Vortrag des Herrn Pfarrer Pahncke über Paulus Gerhardt
welcher ſich auch der Deutſche Botſchafter General der Infanterie der vierte der Vorträge züm Beſten des evangel. Kirchen=
v
. Schweinitz und der Großbritanniſche Botſchafter Sir Robert bauvereins iſt.
l u.
Morier angeſchloſſen hatten. Eine Kompagnie des Garde=Regiments
le
Lein
ſtuf dem Perron des Bahnhofs aufgeſtellt.
D. Htg
Seligenſtadt auf ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit Anzahl von Vereinen und zwar abgeſehen von dem neugebildeten
Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die Bahnwärter und Heppenheim a. d. W. gerichtet werden.
Johannes Schäfer und Heinrich Schreiner beide zu Heppenheim
wegen geſchwächter Geſundheit mit Wirkung vom 1. März d. J. an ausſichtlich am 27. April in Darmſtadt ſtaffinden.
n den Ruheſtand verſetzt.
ſaltteſtamentliche und neuteſtamentliche Stimmen in betreff desWelt= Frankfurt a. M. ſtattfindende Vortrag über die deutſche Auswande=
Anlaß zu einigen Bemerkungen, die einer irrigen Auffaſſung der ( mann iſt.
Ausführungen des Herrn Dr. Landsberger vorbeugen ſollen.
bereits im alten Teſtamente enthaltene und nicht erſt von Jeſus
Chriſtus aufgeſtellte Gebot der Nächſtenliebe auf die thatſächliche
Empfehlung der Feindesliebe und auf die Weisſagungen der Pro= der Zuhörer wegen plötzlich eingetretenen Katarrhs in Anſpruch
bölker hinweiſt. Es erſcheint auch uns nicht blos als verkehrt, ſon= erkrankt war, bot ſich noch in der letzten Stunde Erſatz durch ein
dern als ungerecht. wenn man die Bedeutung des Evangeliums geſchätztes Mitglied unſeres Hoftheaters. Die Aufführung hatte
dadurch zu erhöhen ſucht, daß man die nach chriſtlicher Ueberzeugung ſonach von vornherein mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und
der nationalen Beſchränkung willen, die ſie haben mußte, herunter=
berger
ſagt, Pauluis empfehle,die Liebesthat gegen den Feind nur 5)
12, 20 wo er geboreuen Juden oder jüdiſchen Proſelyten, die Chriſten
ſchon längſt ngeſchrieben ſteht.: Aber das zuſammenfaſſende Wort ſtudierung.
des Paulus über die Liebe, das in der ganzen Litteratur der Welt
ſeines Gleichen nicht hat 1. Kor. Kap. 13, hat Paulus nicht aus
Tode Chriſti vor ſich ſah, ſeinen Gedanken den Weg gezeigt.
das Wort der Bergpredigt (Matth. 5, 43). Ihr habt gehört, daß l wähnen wir, daß der Ausſchuß bei dem Verſchönerungs= und dem
geſagt iſt, du ſollſt deinen Nächſten lieben und deinen Feind häſſen."
Er ſagt: da bei dieſem Spruche in Luthers Ueberſetzung auf 3. Moſ.
zu ſein, da im ganzen alten Teſtament ein ſolches Gebot nicht ent=
yalten
iſt. In dem von Luther gemachten Hinweiſe, in 3. Moſ. 19.
hiermit geſagt werden, daß leine Einſchiebung (Interpolation) nach=
Teſtament, oder in Luthers Ueberſetzung? Die chriſtlichen Schrift=
ausleger
bemerken zu dieſer Stelle, daß ſich ein deraͤrtiger Satz im
alten Teſtament nicht nachweiſen laſſe, ſie halten auch eine Einſchie=
Hung, wonach dieſer Satz zu Jeſu Heiten im alten Teſtament zu
leſen war, für ſehr wenig wahrſcheinlich, nehmen darum an, daß
Jeſus hier eine gangbare mündliche Ueberlieferung lihr habt ge=
Hört, daß geſagt iſt) der damaligen Schulen anzieht. Luthers

R 38
423
dungen beziehen ſich auf die bereits bekannten Punkte der Perſo=l ſpäterer Zeit und ſind, wie unſere Bibelleſer wiſſen, nicht als
Wenn zum Schluſſe Herr Dr. Landsberger den Satz des Herrn
Nruguay. Die Erbitterung gegen das Regiment des Präſiden= Dr. Beyer beſtreitet, daß das Evangelium den Weltfrieden gebracht
ten Santos hat ſich in offenem Aufſtande Luft gemacht. Santos, habe, weil ihn ja ſchon die Propheten in Jsrael verkündigt hätten,
fordert das Volk ungeſtüm Freiheit der Wahl, und der Kandidatl daß er trotz ſeiner Friedenspredigt gekommen ſei, das Schwert zu
der Revolutionspartei, Tomas Gomenioro, hat ſich an die Spitze ſenden' ſwelcher Ausſpruch hier nicht näher erläutert werden kann)
Herbeiführung dieſes Huſtandes, zur Verbreitung des Glaubens an
ſene Weisſagung der Propheten und zu ihrer Verwirklichung mehr
beigetragen hat: das Judentum, das im Talmud den Charakter
einer ausſchließlich nationalen Religion behauptet hat, oder das
Chriſtentum, das mit einem Schlage alle Rangunterſchiede unter
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. den Völkern aufhob. Hier iſt kein Jude noch Grieche, hier iſt kein
Hoheit die Prinzeſin Jrene ſind Montag nachmittag 2 Uhr 30 Min.) Knecht noch Freier, hier iſt kein Mann noch Weib; denn ihr ſeid
mit dem Kaiſerl. Extrazug in Petersburg angekommen. Auf der allzumal Einer in Chriſto Jeſu' (Gal. 3, 28. Dies war es wohl
Dr. Sell.
Um Mißverſtändniſſen zu begeanen, wird darauf aufmerkſam
ſchaften. In St. Petersburg waren auf dem Bahnhof Seine gemacht, daß der auf heute Abend 7 Uhr in der Stadtkapelle an=
Das 8. Kirchengeſangfeſt des evang. Kirchengeſang=
Preobraſchenski war mit Fahne und Müſikcorps als Ehrenwache vereins für Heſſen wird Mittwoch den 8. Juni l. J. in Mainz
abgehalten werden. Da die dortige evangeliſche Kirche jedoch nur
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter Raum für einen Chor von 250 Mitgliedern bietet ſo koͤnnten die
der Oberförſterei Hellhäuſen, Forſtinſpektor Karl Trautwein zu Einladungen zur Mitwirkung nur an eine verhältnismäßig kleine
unter Anerkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten Dienſte in den Mainzer Verein, in der Reihenfolge des Beitritts zu dem heſſiſchen
Landesverein, an die Vereine von Alsheim, Worms, Oppenheim
Die Generalverſammluna des Kirchengeſangvereins wird vor=
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß der heute abend
Die Huſchrift des Herrn Dr. Landsberger in Nr. 36 d. Bl., 8 Uhr im Gartenſaal des Darmſtädter Hofs auf Veranlaſſung des
worin gewiſſe Sätze eines Vortrags von Herrn Dr. Beyer über hieſigen Kolonial=Vereins von Herrn Dr. Breitenbach aus
friedens= und der allgemeinen Liebespflicht berichtiat werden, gibt l rung, insbeſ. diejenige nach Südbraſilien, unentgeltlich für Jeder=
Drittes Konzert des Muſikvereinz. Max Bruchs
Dieſer iſt gewiß in ſeinem vollen Rechte, wenn er gegenüber Lied von der Glocke; hatte am Montag ein recht zahlreiches Publi=
einer
weit verbreiteten Unkenntnis altteſtamentlicher Lehren auf das kum im Saalbau verſammelt. Leider war Fräulein Wally Schau=
ſeil
durch Krankſein verhindert und Fräulein Marie Fillunger,
welche für ſie eintrat, mußte vor Beginn des Konzerts die Nachſicht
pheten von einem dereinſtigen Friedensreiche Gottes über alle Welt= nehmen laſſen. Für Herrn A. Knapp von Mannheim, welcher auch
auch im alten Teſtament ſchon enthaltene Offenbarung Gottes um wenn trotzdem der Erfolg des Konzerts noch ein ſehr erfreulicher
war, ſo iſt dies zunuͤchſt Fräulein Anna Göring zu danken, welche
e5t. Aber es iſt doch mißverſtändlich, wenn Herr Dr. Lands= mit ihrer ſchönen ſympathiſchen, in Jugendfriſche prangenden Alt=
ſtimme
ihren Part zum ſchönſten Ausdruck brachte. Auch die
unter Berufung auf das alte Teſtament. Das thut er Römerbrief Herren Franz Litzinger (Duͤſſeldorf) und Kammerſänger Feßler
trugen das ihrige in vorzüglicher Weiſe zum Gelingen des Ganzen
geworden, zeigen will, daß, was das Chriſtentum von ihnen verlangt, bei. Die Chöre gingen recht gut und zeügten von ſorgfältiger Ein=
B. Im oberen Saale des Gaſthauſes zum Prinzen Karl fand
vorgeſtern Abend unter dem Vorſitze des Herrn Volksbankdirektor
dem alten Teſtament. Ein ſolche; Wort über die Liebe war erſt l Bernhardt die General=Verſammlung des Vereins zur
möglich, nachdem eine Liebesthat,/ wie ſie Paulus im Leben und Förderung gemeinnütziger Zwecke für Darmſtadt ünd
Beſſungen ſtatt. Aus dem von dem Vorſitzenden erſtatteten
Eine weitere Bemerkung des Herrn Dr. Landsberger betrifft Rechenſchäftsberichte über die ſeitherige Thätigkeit des Vereins er=
Droſchkentutſcherverein verſchiedene Schritte zu gemeinſamem Vor=
gehen
gethan, daß ein Auskunftsbureau für Fremde von der Volks=
1o. 18 hingeweiſen wird, ſo ſcheint dies eine ſpätere Interpolation bank unentgeltlich übernommen wurde, die Veranſtaltung und Ver=
breitung
des Führers durch Darmſtadt und weiterer Maßregeln,
um die Vorzüge und Schönheiten Darmſtadts nach außen kund zu
B. 18 iſt vielmehr zu leſen. Du ſollſt dich nicht rächen= u. ſ. w. Soll geben. Nach der durch den Rechner Herrn Kaſſierer Rohde er=
ſtatteten
Kaſſenüberſicht betrug im vorigen Jahre die Einnahme
träglich im alten Teſtament ſtattgefunden habe, oder im neuen 542 M. 11 Pf., die Ausgabe 133 M. 86 Pf. und der Kaſſenreſt
408 M. 25 Pf. Nachdem dem Rechner und dem Vorſtand Decharge
erteilt, wurden die ſtatutengemäß ausſcheidenden vier Ausſchußmik=
alieder
für dieſes Jahr wieder gewählt und die Beſchlüſſe übe=
Aufforderung zum Beitritt durch Cirkulare, ſowie über außerhalb
zu verbreitende Plakate dem Ermeſſen des Ausſchuſſes überlaſſen.
Bei der darauf folgenden Beſprechung der in der Tagesordnung
bezeichneten Anträge ergab ſich, daß der Antrag wegen Herſtellung

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eines Trottoirs von der Rheinſtraße ab bis zum Theater dem
Paradeplatz entlang durch einen entſprechenden Beſchluß der Stadt=
verordneten
bezw. der Baukommiſſion erledigt iſt. Alsdann referierte
Herr Kaufmann J. Querner über den Antrag der Verein wolle
bei dem Stadtvorſtand wegen Aufhebung des Oktrois auf Stein=
kohlen
vorſtellig werdens, und wurde nach einer längeren Debatte,
in welcher von verſchiedenen Seiten die Reſultatloſigkeit eines ſolchen
Vorgehens hervorgehoben wurde, der Antrag angenommen. Da=
gegen
beſchloß man dem weiteren Antrage der Verein wolle an
den Stadtvorſtand das Erſuchen richten, auf dem Luiſenplatz zwei Fon=
tänen
herſtellen zu laſſen, eventuell dazu die Hilfe des Verſchöne=
rungsvereins
in Anſpruch zu nehmen, dabei von Aufſtellung künſt=
leriſcher
monumentaler Obiekte abzuſehen, vielmehr einfache Baſſins
mit Füllwaſſer zu errrichten und vorzuſehen, daß periodiſch größere
Strahlen durch Speiſung aus der ſtädtiſchen Waſſerleitung ſpringen
(Referent Herr Bauunternehmer Barth) keine Folge zu geben
und vorderhand dem Ausſchuß die Aufſtellung von Projekten unter
Zuziehung techniſcher Kräfte zu übertragen.
Nach einer Mitteilung des Vorſtandes der chemiſchen Prüf=
ungs
= und Auskunfts=Stotion für die Gewerbe ( Heinrich=
ſtraße
55) ſind bei derſelben von Mitte Dez. 1885 bis Ende Januar
1886 zur Unterſuchung eingegangen: 1) ein Leinölfirniß; 2) ein Kleb=
ſtoff
; 3) ein Treſterbranntwein; 4) zwei Mehlſorten; 5) ein Graham=
brod
: 6) zwei Cementmörtel;
) ein Mörtelſand; 8) ein gefärbter
Hanf; 9) drei Lacke; zuſammen 13 Proben.
In das Offizier=Kaſino auf dem Artillerie= Schieß=
platz
bei Griesheim wurde kürzlich eingebrochen. Die Diebe zogen
jedoch unverrichteter Dinge ab, da die Räume dermalen gänzlich
leer ſtehen.
1. Der Beſchluß des Beſſunger Gemeinderats wonach
der von der Mehrheit der Waſſerkommiſſion mit Darmſtadt
vorläufig abgeſchloſſene Vertrag wegen Anſchluſſes an das
Darmſtädter Waſſerwerk abgelehnt wurde, hat nicht blos bei
den Hausbeſitzern große Mißſtimmung erregt. Viel weitere Kreiſe
ſind damit unzufrieden. Wäre der Vertrag genehmigt worden, ſo
hätten die Erdarbeiten für die Rohrlegung alsbald beginnen können und
es würde eine erhebliche Anzahl von Arbeitern Beſſungens
für geraume Zeit lohnende Beſchäftigung gefunden haben. Außer=
dem
hätten durch die in den angeſchloſſenen Häuſern notwendigen
ſEinrichtungen für die Waſſerleitung, Badezimmer, Cloſets, Garten=
leitungen
ꝛc. eine ganze Reihe von Gewerbtreibenden und Hand=
werkern
, namentlich Inſtallateure, Schreiner, Weißbinder, Schloſſer
und Gärtner guten Verdienſt gehabt. Was dies heißt, wird klar,
wenn man bedenkt, daß es ſich um 126 Häuſer handelt, die ihren
Anſchluß ſchon jetzt feſt erklärt haben. Statt Arbeit und Verdienſt
zu ſchaffen, ſollen nun im Gegenteil 500 M. zur Aufſuchung von
Waſſer verwendet werden. Wenn dieſe Summe, was ſehr bald ge=
ſchehen
ſein würde, verbraucht wäre, müßten nur immer neue Aus=
gaben
folgen. Und dies bei einer ſich ſtets vermehrenden Ge=
meindeſteuerlaſt
, die namentlich der Arbeiter um ſo peinlicher
empfindet, als im benachbarten Darmſtadt, das den Arbeitern doch
viel mehr Vorteile als Beſſungen bietet, weſentlich geringere Steuer
ſütze bezahlt werden.
Beſſungen. Der Ball des Beſſunger Bürgervereins,
zu welchem auch Masken Zutritt haben, findet Samstag den 27. Febr.
im Saale des Chauſſeehauſes ſtatt, und ſind Karten daſelbſt, ſowie
bei Frau Kaufmann Lind und Kaufmann Leißler zu haben. Da
die von dem Verein arrangierten Veranſtaltungen jederzeit beifällig
aufgenommen wurden, ſieht man auch diesmal einem zahlreichen
Beſuch des Balles ſeitens von Nichtmitgliedern entgegen.
Mainz, 22. Februar. Auf dem Wege von hier nach Frank=
furt
a. M. verlor vor einigen Wochen der Banquier O. von hier
ein Packet mit Banknoten und Wertpapieren im Betrage
von ca. 5000 M. Am Samstag erhielt der Verlierer ein Telegramm
von einem Kollegen in Köln, inhaltlich deſſen bei dem Abſender
der Depeſche einge Koupons, die den Stempel des Verlierers
trugen, zur Zahlung präſentiert ſeien. Die ſofort angeſtellten
Recherchen ſtellten einen Sattler in Köln als Präſentanten der
Koupons feſt, man fand auch bei ihm die ganze Summe, bis aul
500 M. Nach Angabe des Sattlers, welcher wegen Diebſtahls ein=
gezogen
wurde, hatte ſich das Packet zwiſchen die Polſter des Eiſen=
bahnwagens
und die eigentliche Wand desſelben geſchoben und ward
von dem Manne gelegentlich einer Reparatur gefunden.
Mainz. 23. Februar. Nachdem die Schüler der hieſigen
höheren Lehranſtalten bereits einige Mal unter Aufſicht der Lehrer
ſich dem Eisſport hingegeben hatten, unterſagte die Volizeibehörde
geſtern das Veranügen unter Hinweis auf die Unſicherheit des Eiſes.
Einige Schüler begaben ſich hierauf nach dem Floßhafen, brachen
ein und ein 15jähriger junger Menſch, Schüler der Realſchule, er=
trank
.
Nieder=Ingelheim, 21. Februar. Die Unterſuchung wegen
des Diebſtahls bei Baron v. Erlanger ſcheint bis jetzt noch
zu keinem greifbaren Reſultat geführt zu haben.
W Gießen, 22. Februar. Heute wurde hier der Gymnaſial=
lehrer
Dr. Ludwig Textor, der vor mehreren Jahren auch in

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Darmſtadt amtiert hat, zur letzten Ruheſtätte geleitet. Derſelbe hat
noch vor wenigen Tagen eine Petition den einzelnen Abgeordneten
der heſſiſchen Landſtände überreicht, worin er dafür plaidiert, daß
den Waiſen die Unterſtützung bis zum 24. Lebensjahre und nicht
blos, wie es die Regierungsvorlage will, zum vollendeten 20. Jahre
gezahlt werde.
Am nächſten Sonntag wird der Konzert=Verein das Byron=
ſche
dramatiſche Gedicht Manfred: mit der Muſik von R. Schu=
mann
zur Aufführung bringen. Die Rolle des Manfred wird
Ernſt Poſſart aus München ſprechen, die übrigen Partien ſind
unter Frl. Marie Langsdorff von hier und Herrn Diegelmann
vom Frankfurter Stadttheater verteilt.
8t. Frankfurt, 23. Februar. Die Frankfurter Bierbrauerei=
Geſellſchaft vormals H. Henninger u. Cie. hat in ihren Räumen
nunmehr ihre ſämtlichen Eismaſchinen Syſtem Lindel in Be=
trieb
und iſt dadurch imſtande täglich 1600 Ctr. Eis zu produzieren,
ſodaß ſie von den Witterungsverhältniſſen total unabhängig iſt. Die
Geſellſchaft iſt dadurch ungemein konkurrenzfähig und liefert einen
Stoff von ſtets vorzüglicher Güte.
Kaſſel, 22. Febr. Der kommandierende General des 11. Armee=
Korps, General v. Schlotheim, iſt auf längere Zeit nach Berlin
als Präſes einer dort zuſammenberufenen Kommiſſion von morgen
ab kommandiert. Als Stellvertreter desſelben führt der Komman=
deur
der Heſſiſchen (25.) Diviſion, Prinz Heinrich von Heſſen,
dem ſchon ſeit längerer Zeit der Rang eines kommandierenden
Generals verliehen worden, das Kommando des Armee=Korps. Der=

ſelbe wird jedoch in Darmſtadt verbleiben und von dort aus die
Dienſtgeſchäfte des General=Kommandos erledigen.
Leipzig. Profeſſor Windſcheid, der berühmte Juriſt, liegt
ſchwer krank darnieder.
Vermiſchtes.
Der preußiſche Juſtizminiſter hat amtlich ein Urteil des
Reichsgerichts über die Haftung eines Rechtsanwalts für
Unredlichkeiten ſeines Bureauvorſtehers mitteilen laſſen. In
demſelben kommt folgende Ausführung über die Stellung des Rechts=
anwalts
überhaupt vor, indem bemerkt wird: Der Rechtsanwalt, ob=
wohl
er nicht Staatsbeamter iſt, hat eine Stellung öffentlich=rechtlicher
Natur. Vermöge geſetzlicher Beſtimmung nimmt er weſentlich teil an

der Uebung der Rechtspflege und ſeinen Akten iſt eine gewiſſe Legalität
und Authenticität beigelegt. Seine Thätigkeit iſt beſtimmt, dem Publi=
kum
überhaupt zu dienen, wenn er auch einzelne Aufträge ablehnen darf,

und er übt ſeinen Beruf und übernimmt deſſen Pflichten gegenüber dem
Publikum, nicht nur gegenüber einzelnen, deren Aufträge er ausdrücklich
angenommen hat, und nicht blos für einzelne beſtimmte Geſchäfte. Er
hat Beruſspflichten allgemeiner Art, und zu dieſen gehört die Pflicht,
daß er diejenigen aus dem Publikum, welche ſich in ſeinen Bernfsan=
gelegenheiten
an ihn wenden, nicht durch ſeine Handlungen oder Unter=
laſſungen
in einen durch ihn abwendbaren Schaden bringt, auch wenn er
nicht civilrechtlich ſich gegen die betr. Perſonen zu einer Handlung oder
Unterlaſſung verbindlich gemacht hat. Jene allgemeine, gegen das Publikum
dem Rechtsanwalte obliegende Pflicht hat die Folge, daß er den Bureau=
vorſteher
, abgeſehen von den ausdrucklich demſelben aufgetragenen Geſchäften,
auch hinſichtlich der vorauszuſehenden, nach den Gewohnheiten des
Publikums vorkommenden Geſchäfte, mit möglichſter Sorgfalt ausſuchen
und beauſſichtigen muß, ſodaß durch die Untüchtigkeit des Bureauvor=
ſtehers
aus den mit dieſem verhandelten Geſchäften kein Schaden,
erwächſt. Durch ein gegen dieſe Pflicht verſtoßendes Verhalten verletzt
er ſeine Pflicht gegen den, der ſich mit dem Bureauvorſteher einge=
laſſen
hat.

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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer innigſtgeliebten Frau, Mutter, Schweſter
und Schwägerin
Friedericke Struve, geb. Horn,
ſowie für die reichen Blumenſpenden und den erhebenden
Grabgeſang des Darmſtädter Männergeſangvereins ſagen wir
hiermit unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Tagedkakender.
Mittwoch. 24. und Donnerstag, 25. Februar: Zwei große Konzerte
der ruſſiſchen Vokal=Kapelle Dmitri Slaviauski d’Agrensff im
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Saalbau. - Vortrag des Herrn Pfarrer Pahncke über Paulus
Gerhardt, der geiſtliche Liederdichter, in der Stadtkapelle.
Vortrag des Herrn Dr. W. Breitenbach im deutſchen Kolonial=
verein
, Zweigverein Darmſtadt, im Darmſtädter Hof. Konzert
der italieniſchen Mandolinen=Virtuoſen=Familie Recca in der
Diſchinger'ſchen Brauerei (vorm. Winter).
Sonntag, 28. Februar: Maskenball im Katholikenverein.

Druck und Verlag: L. C. Wittichche Fofbuchhruſſerei,
Verantwortlich für die Mebaction: Carl Mittſch.