Darmstädter Tagblatt 1886


23. Februar 1886

[  ][ ]

149.

RoTUGUELL CIN

149.
Zührgllg.

Wonnementspieis
erteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Gringerlohn. Auswuͤrts werden von
illen Poſtämtern Beſtellungen ent=
egengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufſchlag.

Irag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
goaͤ ge
ThuUſelrttd Rittiyutinngsortlh.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 30, jowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditlonen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Rehärden.

N. 37.

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
ten
Gerichts wurden folgende Einträge
uͤllzogen:
Am 25. Januar 1886:
Die Firma -Emil Kahlert zu
Jarmſtadt iſt erloſchen.
Am 26. Januar 1886:
Der Inhaber der Firma Alfred
lehrer Georg Groll zu Darmſtadt,
ſt verſtorben und die Firma auf deſſen
Vittwe Maria Magdalena geb. Böttinger
bergegangen.
Am 10. Februar 1886:
Die Firma B. von Schuler zu
Jarmſtadt iſt erloſchen.
Die Firma Julius Köhler' zu
Jarmſtadt iſt erloſchen.
Die dahier beſtandene Filiale der

Firma Gebrüder Lönholdt: zu Frank=
urt
a. M. iſt erloſchen.
Karl Wenz iſt aus der Firma Ge=
hrüder
Wenz= zu Darmſtadt ausgetreten
nd dieſelbe vom 1. Februar 1886 an auf
Johannes Wenz als Alleininhaber über=
ſegangen
.
Am 11. Februar 1886:
Die Firma Brüder Jungmann=
iſt
erloſchen.
Hoflieferant Ludwig Jungmann zu
Darmſtadt betreibt daſelbſt ſeit 27. Ja=
nuar
1886 ein Geſchäft in Mehl, Landes=
produkten
, Commiſſionen und Agenturen
unter der Firma,Ludwig Jungmann=
und hat ſeiner Ehefrau Eliſabethe geb.
Beſt Procura ertheilt.
Am 15. Februar 1886:
Friedrich Kröh jun. und Georg Leo=
vold
Mohr zu Darmſtadt betreiben daſelbſt
vom 1. März 1886 an eine Fabrik feinſt
präparirter Oelfarben für Kunſtmalerei
und Firniſſe unter der Firma ,Fr. Kröh
& Co. als gleichberechtigte Theilhaber.
Georg Leopold Mohr iſt jedoch nur allein
berechtigt, die Firma zu vertreten und zu

Dienstag dan 23. Februar.

zeichnen, ſowie Brieſe und Sendungen in
Empfang zu nehmen.
Darmſtadt, den 18. Februar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[1669
Gottwerth.
Bartha.
Bekanntmachung.
Das Konkursverfahren über den Nach=
laß
des Johann Peter Koch von Eber=
ſtadt
wird nach erfolgter Abhaltung des
Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 18. Februar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
gez. Dr. Schneider.
Veröffentlicht:
Ufinger,
Gerichtsſchreiber.
[1670

Steinfuhrlohn.
Donnerſtag, den 25. Februar 1886,
Vormittags 9 Uhr,
ſoll im Schützenhof, Hügelſtraße Nr. 27
dahier, das Anfahren der Deckſteine für
verſchiedene Straßen des Baubezirks Darm=
ſtadt
aus dem Roßdörfer Bruch am Haſen=
böll

lhinter dem Beſſunger Forſthaus
gelegen) und zwar für die Straßen:
1) Darmſtadt-Frankfurt,
2) Darmſtadt-Heidelberg,
3) Darmſtadt-Mainz.
4) Darmſtadt-Leeheim,
oͤffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. Februar 1886.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
[1574,

Verſteigerung von
Waldarbeiten.
Freitag den 26. d. M., Vormittags
10 Uhr,
ſoll in den Waldungen des Landes=
Hoſpital Hofheim, Diſtriet Saufang,
das Umroden von 067 Hectaren Wald=
boden
zur Beſtellung mit Kartoffeln in

1886.

6 Abtheilungen wenigſtnehmend ver=
accordirt
werden.
Zuſammenkunft am Kreuzungspunkte
der Mittelſchneiſe mit der Eſchollbrücker
Straße.
Darmſtadt, den 20. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
[1671
Holzanfuhr=Verſteigerung.
Samstag den 27. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
ſoll die Anfuhr von
500 Rm. Kiefern=Scheiter,
70 Kiefern=Knüppel,
aus dem Diſtrict Baſſintheil;
ferner von
400 Rm. Buchen=Scheiter,
500 Buchen=Knüppel,
aus den Diſtricten Kirchſchlag, Moos=
berg
. Dachsberg.Wenzenwieſenſchlag,
Kohlberg und Stockſchlag in dem Holz=
hof
dahier an die Wenigſtfordernden ab=
theilungsweiſe
vergeben werden.
Die Verſteigerung findet im Holz=
hofe
dahier ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
(1672
Bekanntmachung.
Von Montag den 1. März l. J. ab
wird an der Sammelgrube hinter dem
Schießhauſe für Private Jauche abge=
geben
.
Bemerkt wird hierbei, daß die Faß
geaicht ſein müſſen und dies an dem Faß
erkennbar iſt.
Beſſungen, den 22. Februar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
11673

Holzverſteigerung.
Mittwoch den 3. März l. J8.,
Vormittags 9 Uhr,
ſollen auf dem hieſigen Rathhauſe aus

[ ][  ][ ]

R 37

1
406
dem Gemeinde=Kiefernwald und zwar auf
dem Diſtrict Köhlertanne:
472 Rm. Kiefern=Scheiter,
161 Kiefern=Knüppel,
460 Stück Eichen=Wellen,
15130 Kiefern=Wellen,
288 Rm. Kiefern=Stöcke und
Donnerstag den 4. März l. Js.,
Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle
e
355 Stück Kiefern=Stümme von
25 bis 58 Emt. Durchmeſſer und 8
bis 16 Meter Länge (38421 Fſtm.
Inhalt),
öffentlich verſteigert werden.
Zuſammenkunft der Steigerer iſt in
dem Holzſchlag zunächſt dem Grieshermer
Haus.
Beſſungen, den 22. Februar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1674

Freitag den 26. Februar l. J.
werden in Großh. Hofmeierei Darmſtadt
4 fette Ochſen
(677
verſteigert.
Dettweiler.
.

GxyorIbiOn
Flaſche 20 Pfo.
aus der
offenbacher hetienbrauoroi
2um Oberpollinger.
empfiehlt in guter Qualität
G. L. Kriegke,
Rheinſtraße 17. (675
46
ph.
AausvGrkalz.

In ſchöner Lage Beſſungens iſt ein
2½ſtöckiges Wohnhaus mit einem halben
Morgen großen Garten um den Preis
von 13500 Mark zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.
(1676

Lur Ball Lalson
empfiehlt in großer Auswahl:
Bänder, Spitnen, Blonden,
Volants, Rüschen ete.,
alle Sorten und Farben in:
Ballstrümpfen,
Handschuhen, Fächern,
Schmucksachen.
Gichas Schmidt,
Hofpoſamentier,
Louiſenplatz 4. (618

Montag, Dienstag und Mittwoch, den 1, 2. und 3. Mürz 1886, jedesmal
Vormittags 9 Uhr beginnend,
kommen im oberen Saale der 2urnhalle, Woogsplatz 5, aus dem Darm=
ſtädter
Oberwald=Diſtrict Lichtſchlag, Eichelacker und Weidenlache - zur Ver=
ſteigerung
:
1129 Rm. Buchen=Scheitholz,
551 Rm. Buchen=Knlippel,
159 Eichen=Scheitholz,
Stöcke,
310
14900 Buchen=Wellen,
100 Eichen=Stöcke.
1540 Eichen=Wellen,
Mit dem Buchen=Scheitholz wird begonnen und werden den 1. und 2. Tag
Scheiter und Knüppel, den 3. Tag Reiſig und Stöcke verſteigert.
Das in obigen Diſtricten vorhandene eichene Knüppelholz wird nicht verſteigent.
Sämmtliches Holz ſitzt an chauſſirten Wegen in der Nähe der Dieburgerſtraße.
Forſtwart Weber (Darmſtädter Forſthaus) wird auf Verlangen nähen

Auskunft ertheilen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Hickler, Beigeordneter.
[146

Verpachtung

von
Reſtauration und Gelände auf der Ludwigshöhe bei
Darmſtadt.
Die auf der Ludwigshöhe bei Darmſtadt befindlichen dem Großherzoglichen
Haus - Familieneigenthum - gehörigen Gebäulichkeiten als Wohn=, Wirth=
ſchafts
= und Oeconomiegebäude, zum Betrieb einer Reſtauration als beliebter
Ausflugsort vorzüglich geeignet, ſowie das von genanntem Punkte aus leicht
zu bewirthſchaftende fiscaliſche Feld= und Wieſengelände und Teich von zuſam=
men
95282 Hectaren Flächeninhalt, in Fl. XX. und XXI. der Gemarkung Eber=
ſtadt
, ſollen auf dem Submiſſionswege auf 9 Jahre, vom 1. April d. J. ab,
verpachtet werden. Die Submiſſions= und Verpachtungsbedingungen liegen vom
25. l. Mts. ab vierzehn Tage lang und zwar an den Wochentagen von Vormittags
9 bis 12 Uhr auf dem Geſchäftszimmer der unterzeichneten Stelle zur Einſicht offen
und ertheilt dieſe auf Verlangen weitere Auskunft. Auch können Abdrücke der Sub=
miſſions
= und Pachtbedingungen von unterzeichneter Stelle bezogen werden.
Reflectanten wollen ihre Gebote, verſiegelt und mit der Aufſchrift Reſtaurations=
und Geländeverpachtung: verſehen, bis längſtens zum
11. März d. Js., Abends 6 Uhr,
bei genannter Stelle einreichen. Die Eröffnung derſelben erfolgt am 12. März,
Vormittags 10 Uhr, in Gegenwart etwa erſchienener Submittenten.
Darmſtadt, den 20. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
(67

erkteigerungg-Anzeige.
Mittwoch den 24. Februar 1886, Vormittags 10 Uhr,
werden im Schützenhof dahier:
Sopha, 1 Schreibpult, 1 Stammglas, 1 Wanduhr, 1 Betidecke, 2 Reſte
Kleiderſtoffe, Vorhänge, 1 Partie gute Cigarren, 1 Partie guten Cog=
nac
in Flaſchen, 19. Tiſchlampen, 1 Kuchenlampe, 2 Hüngelampen,
2 Wandlampen, 4 Filtrirtrichter, Feuerzeuge ꝛc.,
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung ver=
ſteigert
.
Die Verſteigerung der fettgedruckten Sachen findet unwiderruflich ſtatt.
S.
Engel, Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt. 3

54 34
10 .


Kimmelweckmehl
von trockenen Kimmelwecken zu verkaufen
bei H. Darmſtädter, Langgaſſe 19. 11680

unentgelt=
S0Böuor Sänd uich azu.
holen in der Kirſchen=Allee. 11465

[ ][  ][ ]

407

14

Hupfer, Silber & Gold

von

Gh. Adt. Kupferberg & die.,
Malnz,
empfiehlt:
1168¼
H. W. Prassel,
16 Rheinſtr. 16.
lacaroni, ital. und fränzös.,
per Pfund 30, 35 und 40 Pfg.,
Iwetschen, neue türkische,
per Pfund 18, 20, 24 und 30 Pfg.,
pfelspalten, neue amerikan.,
per Pfund 26 und 35 Pfg.,
Blüthenmehl, feinstes,
per Pfund 20, 22 und 24 Pfg.,
Kochmehl
7 Pfund 16 und 18 Pfs., bei 5 und
) Pfund billiger.
Aohurtoh Erlenbäoh,
11 Ernſt=Ludwigsſtr. 1. 1682

Iu LallUIIlo.

F- 96 ſalpeterſaures Natron
15-16 Stickſtoff enth.,
pis zu billigſten Tagespreiſen.
Prima Reisfuttermehl,

trantirt rein, ohne Reisſchalen, 250,
grotein und Fett enth., laut Atteſt der
adwirthſchaftlichen: Verſuchs- Station
Darmſtadt,
Dung., Voh- ud
Rochsalz,
Prima Portland-Cement
u. ganzen. u. halben Tonnen zu Original=
ſreiſen
.
Landwirthſchaftliche
Sämereien
u neuen, guten, keimfähigen Sorten ꝛc.
mpfiehlt
Emanuel Fuld,
Darmſtadt. 1683

Nur beſte Qualität
Ochsemfeisch
per. ¼ Kilo 60 Pfg. (1512
lustav Eöner, Wendelſtadtſtr. 20.

Amerkkanisches Vaschpulver

wird unentbehrlich in jeder Haushaltung ſchon nach einmaligem Gebrauch durch
ſeine große Erſparniß an Seife und Soda; es greift die Wäſche nicht an
und macht das Bleichen überflüſſig. Dieſe große Annehmlichkeit, verbunden
mit dem billigen Preis E15 Pfg. per Packet E wird es ſchnell zum Freunde
jeder Hausfrau machen.
(994
Zu haben in Darmſtadt bei den Herren: M. Jüger, C. Hammann,
J. Eiſenhauer, Carl Alt, J. Hubert, Wilh. Manck, Aug. Büchner, Fritz
Reichert, M. W. Praſſel, Bal. Hebermehl, Ludw. Weſp, Gg. Späth,
Henſel, H. Erlenbach, Ant. Caſtritius; in Beſſungen bei A. Marburg.

Wttadhd nnhan nAu
in ſchwerſtem Baumwolltuch und Halbleine, per Stück M. 280,
in Reinleinen, per Stück M. 3.80, M. 4.- und höher,
empfiehlt
Eichberg's Machfolger,
Großherzoglicher Hoflieferant. (352
CoAmaC.
Hlor

Alten ächt franzöſiſchen Cognac von
vorzüglicher Güte und Reinheit zum aus=
nahmsweiſen
Preis von M. 3. 50 per
Flaſche bei
ouls Hohn Haohl.,
Weiss & Egenolk,
Ludwigsſtraße 18. (578

Wiener Miſchung,
in verſiegelten Halbpfund=Packeten 60 Pf.
bei
Gemens Behle,
Markt.
[684

In der Dampf=Holzſchneiderei von
2) Wilhelm Holtz, Eſchollbrücker=
ſtraße
8, können
T45N
diaaame zum Schneiden
angefahren werden.
[1513
Gelieferte Bretter werden gehobelt, ge=
fügt
, gefalzt; gelieferte Blindrahmen, ge=
hobelt
, genuthet und mit Stab verſehen;
Thürbekleidungen von Kiefernholz aus
einem Stück gefräßt mit Zierleiſte, und
alle Profilleiſten nach gegebenen Profilen
angefertigt.
Zu verkaufen
1 compl. Ladeneinrichtung, geſchmackv.
ausgeſtattet, geeign. f. eine Delicateſſenhdl.,
Coiffeur od. dgl., ferner 3 gr. Glasglocken,
2 Friſirſeſſel und 1 feine Glasabſchl.=
Thure billigſt. Näheres Saalbauſtraße
1468
Nr. 24 parterre.

ſind in friſcher, ſchöner Waare
ſtets vorräthig bei
H. Höser Wwo.,
Kirchſtraße 25. (1510
Puuperniokel,
ocht wostphälischor,
in feinſtem, natürlich ſüßem Geſchmack,
ſtets friſch in 4 Pfd.=Broden 60 Pfg.
G. Stammlor.5

Hacaronl, Hudol,
Vörrobsl,
beſte Qualitäten, zu billigſten Preiſen,
Maoaront Bryoh,
ſo lange Vorrath per Pfund 35 Pfg.,
empfiehlt
floorg liobig Sohn,
Rheinſtraße 28. (321
EBlasenkrankheiten
lauch Bettn., Stein ꝛc.) Geſchlechtskr. Schwü=
che
, Impotenz, Frauenkrankh. ꝛc., ſelbſt in
den verzw. Fällen, heilt ſicher in kurzer Zeit.
Proſp. gratis. - F. C. Bauor, Specialiſt,
(1685
Basel Binningen (Schweiz).

ingertſtraße 12 iſt eine hochträgtige
(1686
Kuh zu verkaufen.

[ ][  ][ ]

408.
Beſte Niederunger
5⁄₈
Hafelbutter
verſ. täglich friſch, 8 Pfd. netto frei gegen
[1687
Nachnahme für M. 7. 80.
Gutsbeſ. L. Siemund,
Gr.=Kryszahnen bei Seckenburg OOſtpr.)
Pohe
116h0 g0 HON
[1688
empfiehlt die Eierhandlung
J. Nathan,
16 Ernſt=Ludwigſtraße 16.
GO
Gamuhousr
zum Schneiden können angefahren wer=
den
in der Dampfholzſchneiderei von
Georg Mahr,
Pallaswieſenſtr. 24. (327
Ein neuer Küchenſchrank
mit Glasaufſatz wird wegen Mangel an
Platz ausnahmsweiſe billig abgegeben.
[1689
Langegaſſe 43, 2. Stock.
1594) Kiſten zu verk. Caſinoſtr. 25.

Na 37
1374) Wendelſtadtſtr. 8, nächſt der
Promenadeſtraße, ein ſchönes
Hoch=Parterre
zu vermiethen. Näheres bei J. Conr.
Hahr, Eſchollbrückerſtraße 1.
1444) Neckarſtr. 24 oberer Stock:
6 Zimmer, Küche u. allem Zubehör an=
derweit
zu vermiethen.
1553) Schloßgaſſe Nr. 10 eine
kleine Wohnung zu vermiethen.
1690) Kaupſtraße 10 die Parterre=
Wohnung mit Gartenantheil zu vermiethen.
Näheres Frankfurterſtraße 36.
1691) Beſſ. Ludwigsſtraße 1 ein
ſchönes großes Zimmer zu vermiethen.
Zwei ſchöne Zimmer
in guter Lage, unmöblirt, auf Wunſch
auch möblirt, per 1. März zu vermiethen.
Zu erfragen bei der Expedition. (1692
Eazistzid
TxTtanuauurm.
GGOa
bädst, Hiydzuls 459
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
haden verm. Schulſtr. 10. G0124,

Frische Lachsſorellen,
Eag. Büakinge,
Russ. Sardinen,
Verlher Rolmops,
Holl. Vollhäringe,
Ditto feiust marinirk,
Goniokond. Sardelen
billigſt bei
IhElm daneſ,
Ballonplatz 5. 160,

9535) Untere Rheinſtraße, ſchöne
Wohnung, 2. Stock, 4 Zimmer nebſt
4 Zubehör, per ſofort zu vermiethen.
Näh. b. C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
12649) Auf 1. April od. früher ſchöne
Wohnung, neu hergerichtet, 6 Zimmer
mit vollſtändigem Zubehör nebſt Waſſer=
leitung
. Auf Wunſch Gartenantheil, wegen
Abreiſe freiwerdend. Näheres durch Herrn
Möbelfabrikanten Glückert, Bleichſtraße.
176) Alexanderſtraße 18 zwei ſchöne
Zimmer mit Küche, 1 Stiege hoch, nach
der Straße, per 1. Februar zu vermiethen.
Näheres Eliſabethenſtr. 29 im Comptoir.
390) Schulſtr. 14 iſt der 3. Stock
ſofort zu verm. Näh. im Laden daſelbſt.
391) Aliceſtr. 25 Hochparterre eine
ſehr ſchöne Wohnung von 4 Zimmern
2 Dachkammern ꝛc. per 1. April preis=
würdig
zu vermiethen. Näheres Alice=
ſtraße
23 parterre, Nachmittags.
588) Promenadeſtr. 3 iſt in dem zu
Wohnungen hergerichteten, ſeitherigen pho=
tographiſchen
Atelier der mittlere u. untere
Stock, aus zuſ. 7 Piecen, Küche ꝛc. be=
tehend
, im April beziehbar, zu verm.
713) Kiesſtraße 18 zwer Wohnungen
zu vermiethen.
1006) Obere Niederramſtädterſtr.7
erſter Stock: 3 heizbare Zimmer, 1 Magd=
ſtübchen
und Zugehör, gleich beziehbar,
für 260 M.
1071) Aliceſtr. 25 per 1. Mai a. c.
eine ſehr ſchöne Wohnung im 4. Stock
von 5 Zimmern nebſt Zubehör, preiswür=
dig
. Näheres Aliceſtraße 23, parterre
links, Nachmittags.

12650) Alexanderſtr. 16 ein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
820) Wilhelminenſtr. 14 ein möbl.
Zimmer mit ſepar. Eingang zu verm.
4 1389) Zu vermiethen
ein gut möblirtes Zimmer mit Ka=
binet
an einen ruhigen, led. Herrn.
Schützenſtraße 8.

1693) Beſſ. Carlsſtraße 5 möblirte
Zimmer ebener Erde, mit ſeparatem Ein=
gang
für 1 oder 2 Perſonen.
k I ie
7.

3)
14.
1
EGLON
(1694
oder
REGAOTVSTEAUO

Industrio & Familiongobrauch
bei gutem Verdienſt von einer be=
deutenden
Fabrik geſucht. Offerten
erbeten sub B. H. 951 an die
Annoncen=Expedition von Rudolk
Mosse in Frankkurt a. M.

Aöbol von

werden gründlich aufpolirt
Gottliob Foy, Schreiner,
Beſſunger Hügelſtraße 16. 11695

GR06sk IOTTERII
zu Darmstadt.
Staatlich genehmigte
Vorlosllg u. Goniuns i

Jafelgodeck für 36 Por.
80nen in Silber.
Wird gegen bereits fest.
gestellten Nachlass ganz
od. theilweise nach Wunsch
des Los-Inhabers in
BAAR-
bezahlt
.
Liehung in Darmstadt
am 23. Härz 1886.
Der Lishungstermin
wird nicht verlogt.
Gewinnplan:
I. Gow. v. 10000 Mk.
od. ia Baar 8000
L. Com. v. 2500
3. 7 2000
4. 1700
5. 1500
6. 1200
1000 Cew. auf nur
30000 Lose.
E- Usher 70 Procent
Lewinne.
Ein Los 2 H. 10;
Elf Lose 21 H. 10.
RLOOAN
an allen Orten bei sämmtlichen
Verkaufstellen, sowie bei dem
unterzeichneten Generaldebit
HOhIIL GTRIV6S I.
in Mainz. (1629

[ ][  ][ ]

37

11.

5

9.
2=

Kunſtverein zu Darmſtadt.
Das Portrait
des
Papstes LEO XIII.,
gemalt von
Er. von Lenbach,
ſt von Sonntag den 21. bis inel. den 28. Februar täglich
von 11 bis 4 Uhr,
im hocale der Vereinigtan Cesellschalt
ſEingang Rheinſtraße) ausgeſtellt.
ſEintrittspreis 50 Pfg.
(1524
Der Vorstand.
MMittwoch den 24. Febr. in der Stadtkapelle
Abends 7 Uhr.
Herr Pfarrer Pahneke:
Paulus Gerhard, der geiſtliche Liederdichter.
Tageskarten zu M. 1.- bei Herrn Waitz.
Der untere Raum der Kirche iſt für die Abonnenten der Vorträge und Beſitzer
in Tageskarten beſtimmt, der Zutritt zu der Emporbühne iſt für Jedermann
(1643
nan mentgeltlich.
Städtiſche Sparkaſſe.
Zur Vereinfachung des Geſchäfts, ſowohl für die Kaſſe als für die Einleger,
vird von heute an bis Ende d. M. die nach Bekanntmachung vom 16. Januar 1886
orzunehmende Ueberſchreibung der Einlagen ſpäterer Büchlein eines Einlegers in
Iim früheres an den
Nachmittagen von 2 bis 4 Uhr
glind nur zu dieſer Zeit vorgenommen; außer un Samstag Nachmittagen,
vo die Kaſſe geſchloſſen iſt.
Wer dieſe Umſchreibung nicht bis Ende d. M. vornehmen ließ, hat ſich des
nlachtheils zu gewärtigen, welchen die Bekanntmachung vom 16. Januar 1886
in droht.
Alle anderen Sparkaſſengeſchäfte ſind Vormittags von 9 bis 12 Uhr
zu erledigen.
18
Sonntags iſt die Kaſſe überhaupt geſchloſſen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
1400

7a.
85
122
5
102

9¼
14.
100

b13
ſbachk
ſagene-

Deuiſcher Colomalverein.
Zweigverein Darmſtadt.
Mittwoch den 24. Februar, Abends präcis 8 Uhr, im Gartenſaale
des Darmstädter Hokes:
Hurtrug
des Herrn Dr. W. Breitenbach über:
Die deutſche Auswanderung und die Frage der ſüd=
amerikauiſchen
Coloniſation.
Die Mitglieder des Vereins, deren Angehoͤrige und alle, welche ſich für die
Angelegenheit intereſſiren, ſind zum Beſuche eingeladen.
Der Vorstand des Aweigvereins. 1697

1

1698) Eine gewandte Modiſtin, welche
längere Zeit in einem feinen Geſchäft
thätig war, ſucht ſofort Stelle. Zu erfr.
bei Metzger Daudt, Schulſtraße 11.

ſin Mädchen, im Weißzeugnähen u.
E= Flicken, ſowie auf der Maſchine ge=
übt
, wünſcht noch Kunden. Per Tag 1 M.
Beſſ. Carlsſtr. 47 eine St. hoch. 11699

1700) Mehrere junge Müdchen ſuchen
ſofort Stelle. Näheres Frau Landau,
Kirchſtraße 19.

1701) Eine j. Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen u. Putzen, nimmt auch Lauf=
ſtelle
an. Zu erfr. kl. Ochſeng. 11 im Lad.

1657) Arbeiterinnen
für Herrenhemden werden geſucht von
Eichberg's Hachkolger.
Geſucht
für den 15. März ein erfahrenes, ſehr ge=
wandtes
, gut empfohlenes Hausmädchen,
das in feinen Häuſern gedient hat.
Sprechſtunden: Vormittags von 10.
bis 1 Uhr Annaſtraße 46.
[1702
1703) Ein mit guten Schulkenntniſſen
verſehener junger Menſch in die kaufmän=
niſche
Lehre geſucht.
Schlager & Best.
1704) In meinem Atelier iſt eine
Lehrlingsſtelle offen.
C. Spamer, Hofphotograph.

1705) Ein Schreiner findet dauernde
Arbeit bei Georg Wilh. Creter,
Schreinermeiſter in Beſſungen.

Zwei Lehrlinge
für eine Conditorei geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.

[1706

(Eine gebildete Dame erbietet ſich gegen
C mäßiges Honorar Vorleſeſtunden
in Deutſch oder Franzöſiſch bei älteren
Herren oder Damen zu geben und iſt auch
gerne bereit bei Leidenden vorzuleſen.
Näheres Roßdörferſtr. 32, 3. St. (766

1090

des Darmſtädter Kunſtvereins
d M. 2. 10
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
Ziehung 23. März.

103

[ ][  ][ ]

410

R6 37

ROTAI.
Ziehungs=Liſte der Lotterie:
4 7 13 23 31 59 61 6263 64 66 668 72 7 78 97 101 109 110 113
114 122 132 136 154 156 157 161 164 183 188 191 192 199 211 212 220
225 231 238 249 250 260 261 294 297 298 299 303 316 318 319 328 332
De
333 334 335 337 338 342 346 347 361 369 374 375 382 387 398 399 408
419 422 424 425 436 438 444 453 463 470 474 475 483 487 500 504 506
509 513 516 520 523 525 539 556 562 570 580 582 587 591 599 601 602
608 613 631 637 641 648 656 658 668 683 689 694 697 705 708 713 714
715 717 722 724 727 735 741 753 758 760 765 772 775 777 780 786 789
793 796 798 809 810 811 816 820 823 826 828 846 849 850 856 860 864
866 880 885 888 894 900 902 908 911 925 927 929 933 935 936 937 938
941 948 959 967 969 978 980 982 986 989 991.
Die auf die vorſtehenden Nummern entfallenen Gewinne werden auf dem
Rathhauſe am Markt abgegeben.
[1707

Verem ſürverbreitung von Volbsbildung.
General=Verſammlung.
Donnerstag den 4. März, Abends 8 Uhr, im oberen Saal der
Turngemeinde.
Tagesordnung nach 8 14 der Satzungen:
1) Jahresbericht, 2) Rechnungsablage, 3) Voranſchlag, 4) Ergänzung des
Vorſtandes, ferner 5) Etwaige Anträge.
Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder iſt erwünſcht.
[708
Der Vorstand.

Allgmeine
Renten-Anſtalt zu Stuttgort.
Verſicherung auf Leibrenten.
Jährliche Rente aus einer Einlage von 100 Mark.
Lebensalter beim
ſEintritt:
40 45 50 55 60 65 70 Jahre,
Betragd. Rente Mk. 641 685 140 808 8.93 1003 116l,
mit Anſpruch auf Dividende,
welche ſeit mehr als 20 Jahren mindeſtens 10.25 pCt. der Rente betragen hat.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung
gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich die Rente etwas niedriger ſtellt.
Anzahl der Rentenverſicherungen Ende I884 - 11,877, welche eine jähr=
liche
Rente von 600,700 Mk. beziehen.
Wir machen auf obige Verſicherungsform aufmerkſam, weil es bei dem ge=
ſunkenen
Zinsfuß vielen Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Er=
trägniß
ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth ſein wird, eine Gelegenheit
zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen.
Die Anſtalt ſchließt auch Verſicherungen auf den Todesfall ab, ebenſo
den verſchiedenſten Verhältniſſen angepaßt, Ausſteuer=, Kapital= und Mili=
tär
=Verſicherungen.
Die Anſtalt, im Jahre 1855 reorganiſirt, ſteht unter Aufſicht der kgl. Staats=
regierung
und hat die ausreichendſten Reſerve= und Sicherheitsfonds, ſie iſt auf
volle Gegenſeitigkei gegründet, ſo daß aller Gewinn nur den Verſicherten zu
Gute kommt.
[151
Für das Großherzogthum Heſſen und Naſſau:
Hofmannsſtraße
19
EGRGTageUIUTDarmstadt
3.
vom 1. Mai d. J3. an: Waldſtraße 1.)
Madm.Bohny, Lehrinſtitut u. Confection, Kirchſtr. 5,
empfiehlt ſich den geehrt. Damen zur Anfertigung einfacher u. eleg. Damencoſtumen
nach Pariſer Schnitt. Verkauf angepaßter und zur Anprobe zugerichteter Taillen=
muſter
für Selbſtanſertigung. 1-Zmonatl. Unterrichtskurſe im Zuſchneiden Znd
Anfertigen von Damengarderobe nach Pariſer Meth. u. gar. Erfolg. Gelegenheit
zu franzöſ. Converſation.
[(10469

Gekochte, getrocknete
2
grüno Bohven
15
Lossnkohl
1
3
Iullonns
Mnorrist gämmtliche
Lupponelulagen
empfiehlt
(709
C. Schmongor,
Rheinſtraße 14 Gechtold's Haus).

Grabgarten m. Obſtbäumen
im Hohlen Weg, 4000 Meter groß, iſt
ſauf 3 Jahre zu verpachten, auch zu ver=
(1635
kaufen.
Philipp Pullmann,
Bäckermeiſter.


Ein Verein ſucht zu
Büreauzwecken
zwei nebeneinanderliegende Zimmer, mög=
lichſt
in der Mitte der Stadt, vom erſten
April d. J. an zu miethen. Gefällige
Offerten unter Chiffre A. V. an die Ex=
[1566
pedition erbeten.

Lohnander Vordensl

bietet ſich einem gut empfohlenen, ge=
wandten
Mann durch den Verkauf eines
ſehr leicht verkäuflichen Artikels. (710
A. Leinberger, Beſſ. Carlsſtr. 6.

pom am Abend des 21.
Verloluh auf dem Weg von der

Heinrichſtraße nach d. Theater ein breites,
gegliedertes, goldenes Armband. Abzu=
geben
gegen Belohn. Wilhelminenſtr. 5.

Adrrßbuch 1886.
Sign. 5, Heuß-Kern, 23. Febr.

Werschlaguussfürchtet
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Cöngeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften Ner=
venzuſtänden
leidet, wolle die Broſchüre
Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw=
Bataillonsarzt Rom. Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko
[1117
veziehen.

12123) Bei Schwächezuſtänden, welche die
Folge chroniſcher Krankheiten ( Lungenkrank=
yeiten
, Nierenkrankheiten, bösartige Geſchwülſte
u. ſ. w.) ſind, empfiehlt ſich an Stelle des
Kaffees und Thees der Gebrauch des reinen
ntölten Cacaos, der einmal die ſchädlichen
narkotiſchen Wirkungen jener nicht hat, ander
ſeits aber wegen ſeines hohen Gehaltes an
Proteinſtoffen gerade für Schwächezuſtände
von nicht zu unterſchützendem Nährwert iſt.
Der Cacao muß natürlich rein und von
einſtem Geſchmack ſein, und iſt Blookers hol=
ländiſcher
Cacao beſonders zu empfehlen.

[ ][  ][ ]

9

R37

Heſanqverein Melomanen.
Samstag den 27. Februar 1886, Abends 8 Uhr:
GEAUUUU
im grossen Saal zum Sohützenhok,
vozu die geehrten Mitglieder und Freunde des Vereins hiermit eingeladen werden.
Für Nichtmitglider ſind Herrenkarten ¾ Mk. 1.50, Damenkarten Mk. 1,
bei den Herren Juwelier Leonhard, Eliſabethenſtraße, Bäckermeiſter Hiſſerich,
Fliſabethenſtraße, Kürſchner Lortz, Ernſt=Ludwigsſtraße, zu haben.
Damen und Herren, welche nicht maskirt erſcheinen, haben ſich an der Kaſſe
ine näͤrriſche Kopfbedeckung zu kaufen.
[1712
Der Vorstand.

he
)44
fboge-
728

137
22¾
3½

h0E

Vorderumgem, den Baxar betr.,
itten wir innerhalb der nächſten 8 Tage bei Herrn Ford. Jordis,
Saalbauſtraße 11, anzumelden.
Darmſtadt, den 19. Februar 1886.
Das Comité. (713

1714) Ein reinl. Mädchen ſucht Aus=
hülfſtelle
od. Waſchen u. Putzen. Mag=
dalenenſtraße
9.
Ein'ſolider Hausburſche
geſucht. Näheres Expedition.
[1715
taiararraraarrrrrrnnanrAntaerun
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 23. Februar.
J. Vorſtellung in d. 1. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Ein Tropfen Gift.
Schauſpiel in 4 Akten von O. Blumenthal.
Perſonen:
Lothar, Frhr. v. Mettenborn Herr Steude.
Prinz Karl Emil-
Herr Wagner.
Erwin von Weidegg Herr Edward.
Hertha, ſeine Gattin Frl. Cramer.
Liddy, ihre Schweſter. rau Kläger.
Albrecht, Graf Pahlberg. Herr Dalmonico.
Geheimrat Fabricius
Herr Knispel.
Baronin Breitenbach
Frl. Berl.
Oberſt von Wendlingen Herr Mickler.
Lieut. Bruno, ſein Sohn Herr Hacker.
Baron Brendel
Herr Werner.

Aſſeſſor von Drewitz
Präſident Lehnhardt
Werner, Diener
Franz,
Anfang 7 Uhr.

Herr Hanſen.
Herr Butterweck.
Herr Krüger.
Herr Kuorzer.
Ende halb 10 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 23. Februar.
Zeutſches Beich. Der Reichstag beſchloß in ſeiner Sitzung vom
1. nach dem Antrage Windthorſt die Vorlage in betreff der Ver=
laͤngerung
des Sozialiſtengeſetzes an eine Kommiſſion von 21 Mit=
ſſiedern
zu verweiſen.
In der Sitzung vom 20. wurde das Liſſabonner Zuſatzabkom=
nen
zum Weltpoſtvertrag in erſter und zweiter Leſung unverändert
genehmigt. Bei der darauf folgenden zweiten Leſung der Nord=
de
. S..
Oſtſee=Kanal=Vorlage erklärt auf Anfragen der Staatsſekretär
von Bötticher, der Baukoſtenzuſchuß Preußens im Betrage von
50 Millionen Mark ſei nicht auf einmal ſondern allmälig zahlbar;

8mſſchuß ſei ein feſter. Für die Steinlieferungen wolle mnn nur deutſche
oudſonkurrenz zulaſſen. Die Befürchtung, Oberſchleſien werde durch
den Kanalbau, welcher Rheinland und Weſtphalen große Vorteile
Albringe, zu große Konkurrenz gemacht, ſer zu weitgehend; nur die
2ſengliſche Kohle wolle man aus dem Felde ſchlagen. Das oberſchleſi=
24¼ſche Abſatzgebiet werde man durch Herſtellung guter Waſſerwege zu

8

5.

an etwaigen Bauerſparniſſen nehme Preußen nicht Teil, ſein Zu=

4uylerweitern ſuchen. Bezüglich der Elbeerweiterung an der Kanal=
soſmündung
müſſe man Hamburg das Weitere überlaſſen, das bisher
ſchon freiwillig für die Sicherung des Elbeverkehrs geſorgt habe.
Die 8s 1 und 2 werden unverändert angenommen; 8 3 wird in
oecdr Kommiſſionsfaſſung, welche auch Schiffen der Bau=Verwaltung
Misndie Abgabe=Freiheit bei der Benutzung des Canals zugeſteht und die
113IFeſtſetzung des Abgaben=Tarifs einem ſpäteren Geſetze vorbehält,
mit dem Zuſatzantrage des Abg. Schalcha genehmigt, wonach der
Jarif bis zum Ablauf des erſten Jahres nach der Inbetriebſetzung
des ganzen Kanals durch den Kaiſer im Einvernehmen mit dem
Pundesrate feſtzuſtellen iſt. Der Reſt des Geſetzes wurde unver=
ändert
angenommen. Tagesordnung für Dienstag: Abänderung des
5 fGerichtsverfaſſungsgeſetzes: Wiedereinführung der Berufung.
Die Reichstags=Kommiſſion zur Vorberatung der Anträge, für
ſeine Reihe von Handwerkern die Forderung des Befähigungsnach=
8ällweiſes aufzuſtellen, nahm am 18. die Paragraphen 14e und 141
00an. Der erſtere beſtimmt, daß der vorgeſchriebene Befühigungsnach=
11
ſweis auch durch das Zeugnis einer ſtaatlich anerkannten gewerbli=
2.
chen Unterrichtsanſtalt nach den Beſtimmungen der Landesregierung
2e
v verſetzt werden kann. Paragraph 14f fordert als Vorbedingung für
die Zülaſſung zur Meiſterprüfung eine dreijährige Lehrlingszeit,
4-Jeine dreijährige Geſellenzeit und das zurückgelegte 24. Lebensjahr.
Die Beſtimmung darüber, unter welchen Verhältniſſen eine Prüfung
88.
bei kürzerer Lehrlingszeit und kürzerer Geſellenzeit, ſowie bei einer
landeren Ausbildung als in dem betreffenden Handwerk zuläſſig ſein
ooſſöll, bleibt dem Bundesrat überlaſſen.
11X
Heſterreich=Angarn. Der Fürſt von Montenegro empfing Frei=
11Iag nachmittag längere Beſuche von dem Miniſter des Aeußern,
Grafen Kalnokh, und dem ruſſiſchen Botſchafter Fürſten Lobanow=
Roſtowski. Samstag vormittag wurde der Fürſt von dem Kaiſer
in Privataudienz empfangen.
Das Abgeordnetenhaus erteilte der Generalakte der Berliner
ſtonferenz vom vorigen Jahre ſeine Zuſtimmung. Die Beratuug
der Vorlage, betr. die Verſtaatlichung der Prag=Duxer und der

Dur=Bodenbacher Bahn wurde am Freitag zu Ende geführt. Der
Handelsminiſter Pino ſuchte die ſeit drei Tagen gegen ihn erhobe=
nen
Beſchuldigungen zurückzuweiſen und forderte die Linke auf,
Anklage auf Grund des Miniſterverantwortlichkeitsgeſetzes gegen
ihn zu erheben, falls man auf den ihm gemachten Anſchuldigungen
beharre. Der Antrag Kronawetters auf Uebergang zur Tagesord=
nung
wurde abgelehnt, das Eingehen auf die Einzelberatung wurde
in namentlicher Abſtimmung mit 166 gegen 135 Stimmen beſchloſſen.
Franſtreich. Der Großfürſt Wladimir kehrte am Montag von
Paris nach Rußland zurück.
Die Regierung hat ſich dahin ſchlüſſig gemacht, daß die für
das Jahr 1889 proiektierte Ausſtellung eine univerſelle ſein ſoll, an
welcher ſich alle Nationen beteiligen können.
Bei den Beratungen der Initiativkommiſſion wies der Miniſter=
präſident
Freyeinet nach, daß der Antrag auf Ausweiſung der
Prinzen inopportun ſei, die Behauptungen von der Exiſtenz eines
Komplotes entbehrten jeder Begründung. Mit 11 gegen 6 Stim=
men
wurde hierauf ein Antrag Rivets angenommen, welcher dem
Miniſterium das Recht zur Ausweiſung der Prinzen verleiht, falls
die Umtriebe der Prinzen die Sicherheit des Staates gefährden
ſollten. Was die Verlegung der Kavallerieregimenter von Tours
anbelange, ſo ſei dieſelbe durch unangemeſſenes Verhalten von An=
gehörigen
dieſer Regimenter hervorgerufen, indem dieſelben ſich ge=
weigert
hätten, den Präfekten zu grüßen.
England. Der Herzog von Edinburg iſt am Samstag auf dem
Transportſchiff Tamar nach Malta abgereiſt, um den Oberbefehl
über das Mittelmeergeſchwader zu übernehmen. Die dem engliſchen
Admiral als Oberbefehlshaber des aus Schiffen der Mächte kom=
binierten
Geſchwaders erteilten Inſtruktionen ſollen im weſentlichen
dahin gehen, alle erforderlichen Maßregeln zu ergreifen, um unter
ſcharfer Ueberwachung der griechiſchen Flotte jede Kolliſion zwiſchen
türkiſchen und griechiſchen Kriegsſchiffen zu verhindern. Die Be=
fehlshaber
der Schiffe derjenigen Machte, welche im Einvernehmen
mit England handeln, ſind angewieſen worden, in entſprechender
Weiſe vorzugehen.
Im Oberhauſe gab Lord Roſebery bezüglich der griechiſchen
Frage Erklärungen ab, analog denjenigen Gladſtones im Unterhauſe
und ſchloß, die Regierung wünſche nicht nur den europäiſchen Frie=
den
zu wahren, ſondern auch Griechenland gegen ſich ſelbſt zu
ſchützen: ſie ſei deshalb entſchloſſen, die Verpflichtungen ihrer Vor=
gänger
aufrecht zu erhalten und mit aller Feſtigkeit danach zu
handeln.
In beiden Parlamentshäuſern veranlaßten die jüngſten Un=
ruhen
im Lande eine lebhafte Debatte. Der Miniſter des Innern,
Childers, erklärte im Unterhauſe, gegen die Wiederholung derſelben
ſeien Maßregeln getroffen, übrigens ſei der Bericht der Unter=
ſuchungskommiſſion
abzuwarten. Das Unterhaus hat die Adreſſe
und die Bill, betreffend das Wahlrecht unabhängiger Frauen, in
zweiter Leſung genehmigt. - Gladſtone betonte im Laufe der De=
batte
, die Regierung ſei entſchloſſen, die iriſche Frage, mit welcher
ſie eingehendſt beſchäftigt ſei, möglichſt ſchnell zu löſen.
Nach in London vorliegenden offiziellen Nachrichten iſt das
ruſſiſche Geſchwader in der Sudabey eingetroffen.
Am 21. d. fand in London ein ſozialdemokratiſches Meetlua in

[ ][  ][ ]

412
R3

Hydepark ſtatt, das von 20 000 Perſonen beſucht war. Führer auf
Wagen mit roten Fahnen hielten Anſprachen. Als Burns die
Menge nochmals anredete, ſchritt die berittene Polizei ein und be=
ſchlagnahmte
Burns Wagen, worauf ſich die Menge zerſtreute.
Der neue Vicekönig von Irland, Graf Aberdeen, hat am Sonn=
abend
ſeinen Einzug in Dublin gehalten und wurde hierbei von
der Bevölkerung ſympathiſch begrüßt. Ganz ohne Ausſchreitungen
ging es aber doch nicht ab. Auf dem College green' entſtand ein
Exceß, dadurch veranlaßt, daß die Studenten Hochrufe auf die
Königin ausbrachten, worauf der Pöbel unter Hochrufen auf Par=
nell
über die Studenten herfiel, die ſich mit Stöcken verteidigten.
Auf beiden Seiten gab es infolge deſſen blutige Köpfe.
Ikalien. In der Deputiertenkammer erklärte der Miniſter des
Aeußeren, Graf Robilant, in Beantwortung einer Interpellation,
Italien habe bedingungsweiſe die Vermittelung Spaniens in den
Streitfragen mit Kolumbien angenommen. Sollten die diploma=
tiſchen
Mittel erſchöpft ſein, ſo werde man zu anderen Mitteln
greifen und werde es ſich ſodann darum handeln, mit welcher von jenen
Republiken begonnen werden ſolle, welche ſeit langer Zeit die Ge=
duld
Italiens auf die Probe ſtellten.
Die Kammer lehnte mit
121 gegen 117 Stimmen den Geſetzentwurf betreffend die Arbeits=
zinſtellungen
ab.
DerMoniteur de Rome' bemerkt über die preußiſche kirchen=
politiſche
Vorlage, daß ſie in einigen Punkten unklar ſei, ſonſt aber
befriedige. Die übrige vatikaniſche Preſſe ſchiebt ein endgiltiges
Urteil hinaus.
Rutzland. Am 15. d. M. wurden nihiliſtiſcher Umtriebe ver=
dächtig
acht Studenten der Petersburger Univerſität und zwölf
Studierende der militär=mediziniſchen Akademie verhaftet.
Anmauien. Die Geſandten der Großmächte in Bukareſt haben
dem ſerbiſchen Bevollmächtigten den Rat erteilt, die gegenwärtig
das einzige Konferenzhemmnis bildende Lheigerung aufzugeben, die
ſerbiſchen Geſamtwünſche mit dem türkiſch=bulgariſchen Friedensent=
wurf
gemeinſam vorzulegen. Mijatowitſch hat darüber nach Belgrad
berichtet und erwartet eine zuſtimmende Antwort.
Griechenkand. Der Kriegsminiſter hat ſich zu Truppenbeſichti=
gungen
nach der Grenze begeben. Die griechiſche Regierung wird
bei der eingeſchlagenen Politik verharren und die Entſcheidung der
Mächte in betreff der orientaliſchen Frage abwarten, ehe ſie end=
giltig
ihre Entſchließung trifft. Man ſchmeichelt ſich in Athen mit
dem Gedanken, das europäiſche Konzert werde an der feſten, aber
nicht herausfordernden Haltung Griechenlands ſcheitern.: Die Unter=
handlungen
zwiſchen Serbien und Griechenland dauern fort.
Türſei. Der ruſſiſche Botſchafter Nelidoff überreichte am 20.
der Pforte eine Note, in welcher die bekannten Einwendungen
Rußlands gegen das türkiſch=bulgariſche Uebereinkommen präciniert
werden.
Cgppten. Mukhtar Paſcha unterbreitete dem Khedive und
Drummond Wolff eine Denkſchrift, in der er ſich entſchieden für die
Wiederbeſetzung von Dongola als ſtrategiſche Notwendigkeit aus=
ſprichs
und ſagt, Dongola ſei die einzig wirkſame Schranke zwiſchen
Egypten und den aufſtändiſchen Araberſtämmen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind mit Ihrer Großh.
Hoheit der Prinzeſſin Irene, begleitet von der Hofdame Freiin
von Grancy und dem Flügeladjutanten Wernher, Freitag abend
9 Uhr 55 Minuten mit dem Schnellzug über Kaſſel nach Berlin
abgereiſt und Samstag vormittag 10 Uhr 53 Minuten auf dem
dortigen Bahnhof Friedrichſtraße angekommen. Die Allerhöchſten
Herrſchaften wurden dortſelbſt von Ihren Kaiſerl. Hoheiten dem
Kronprinzen und der Kronprinzeſſin des Deutſchen Reichs
empfangen und begaben ſich darauf nach dem Kronprinzlichen Palais,
wo Allerhöchſtdieſelben bis zum Abend verweilten. Am nachmittag
wurden Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh.
Hoheit die Prinzeſſin Irene von J.J. M. M. dem Kaiſer und der
Kaiſerin empfangeu. Die Weiterreiſe nach St. Petersburg erfolgte
Samstag abend 11 Uhr 25 Minuten und begleitete Se. Kaiſerl.
und Königl. Hoheit der Kronprinz Se. Königl. Hoheit den Groß=
herzog
und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Jrene zum Bahn=
hof
. Der Großh. Geſandte Wirkl. Geheimerat Neidhardt war da=
ſelbſt
anweſend; ebenſo hatte ſich der engliſche Botſchafter Sir
Alexander Malet daſelbſt eingefunden. Nach weiteren Mitteilungen
erreichten die hohen Reiſenden am Sonntag früh 8 Uhr 37 Min.
die Station Dirſchau. Major Müller vom 8. Oſtpreuß. Grenadier=
Regt. Nr. 4 und Hauptmann Draudt vom Weſtpreuß. Feld=Art.=Regt.
Nr. 16, welche von Danzig herübergefahren waren, hatten die Ehre,
ſich bei Sr. Königl. Hoheit zu melden. In Königsberg waren Se.
Excellenz der kommandierende General des 1. Armeecorps General=
lieutenant
v. Kleiſt und Generalmajor v. Treskow, der frühere
Kommandeur des I. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, ſowie Hauptmann
Thomas vom 6. Oſtpreuß. Inf=Regt. Nr. 43 zum Empfang auf
dem Bahnhof anweſend und hatten die Ehre, das Dejeuner mit den
Höchſten Herrſchaften zu nehmen. In Gumbinnen ſahen Se. Königl.

Hoheit noch den Major Weygand vom 2. Oſtpreuß. Grenadier=
Regt. Nr. 3.
Auf dem Bahnhof in Wirballen, der erſten ruſſiſchen Station,
war eine Ehrenwache aufgeſtellt. Se. Excellenz der Generaladjutant
Sr. Majeſtät des Kaiſers General Mörder und der Flügeladjutant
Oberſt Bibikoff, welche zum Dienſt bei Sr. Königl. Hoheit dem
Großherzog kommandiert ſind empfingen die Höchſten Herrſchaften,
welche nach eingenommenem Diner in einem Kaiſerl. Extrazuge, der
zur Verfügung geſtellt war, die Reiſe fortſetzten.
D. H.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſori=
ſchen
Lehrer an dem Gymnaſium zu Gießen Dr. Georg Clemm
zum Lehrer an dieſer Anſtalt, den Lehrer an dem Ludwigs=Georgs=
Gymnaſium zu Darmſtadt Dr. Karl Germann zum Direktor der
Realſchule zu Alzey, mit Wirkung vom 16. April d. J. an, den
Miniſterialprotokolliſten Wilhelm Zuckmaher zum Miniſterial=
regiſtrator
und den Miniſterialkalkulator 1. Klaſſe Matthäus Schön=
berger
zum Miniſterialprotokolliſten bei der Regiſtratur des Großh.
Miniſteriums der Finanzen, den Reviſionsgehilfen Friedrich Schar=
mann
aus Homberg a. d. Ohm zum Oberrechnungsprobator 2. Kl.
bei der zweiten Abteilung der Juſtiſikatur der Oberrechnungskammer,
den Finanzaſpiranten Wilhelm Kinkel aus Darmſtadt zum Re=
Liſtratur=Aſſiſtenten bei der Regiſtratur des Miniſteriums des
onnern und der Juſtiz ernannt, ſowie dem Tanz= und Fechtlehrer
Friedrich Röſc zu Gießen den Charakter Univerſitäts=Tanz= und
Fechtlehrer' verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Baumeiſter
Georg Friedrich Jäger von Darmſtadt zum techniſchen Reviſor
bei der Direktion der Main=Neckar=Eiſenbahn mit dem Titel Eiſen=
bahn
=Baumeiſter' ernannt, ſowie dem Miniſterialſekretär bei dem
Staatsminiſterium Dr. Andreas Breidert den Charakter als
Legationsrati verliehen.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 3, enthält.
1) Verzeichnis der Vorleſungen, Uebungen und Praktika, welche im
Sommerſemeſter 1886 in den ſechs Fachabteilungen der Großh.
techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt gehalten werden. 2) Ueberſicht
der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für 1886,8
zur Erhebung genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Kommunal=
bedürfniſſe
deriſraelitiſchen Religions=Gemeinden des Kreiſes Büdingen.
3) Promotionen an der Großh. Heſſiſchen Landes=Univerſität Gießen.
4) Ordensverleihungen. 5) Ermächtigung zur Annahme und zum
Tragen eines fremden Ordens. 6) Namensveränderung. 7) Dienſt=
nachrichten
. 8) Ruheſtandsverſetzungen. 9) Konkurrenzeröffnungen.
- Militärdienſtnachrichten. Schroeder Hauptman
und Kompagniechef vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. Nr. 117, ein
Patent ſeiner Charge, v. Radecke, Oberſtlieutenant a. D., zuletzt
im 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, der Character als Oberſt
verliehen.
Es iſt bereits berichtet worden, daß durch die Beförderung
des Herrn Oberſteuerrat Baur zum Miniſterialrat deſſen Mandat
für die zweite Kammer der Landſtände erloſchen und deshalb von
dem betreffenden Wahlkreis GGroß=Gerau) eine Neuwahl vorzu=
nehmen
ſei. Dazu iſt noch zu bemerken, daß eine Wiederwahl
des Herrn Baur nicht möglich iſt, indem die Mitglieder der Mini=
ſterien
, zu welchen Herr Baur nunmehr gehört, der Kammer nicht
angehören können.
In der Großh. Gemälde=Gallerie ſind 2 Oelgemälde,
Pan und Pfyche= und treue Pflege, von einem Dresdener Künſtler
ausgeſtellt.
Der Kontrakt mit Fräulein Loiſinger iſt zunächſt auf ein
Jahr verlängert worden. Frl. Simony wird demnächſt mit unter=
legtem
Kontrakt in Hannover gaſtieren. Frau Eppert feiert an
17. April ihr 50jähriges Künſtierjubiläum, zugleich das Jubiläum
der 40jährigen ununterbrochenen Thätigkeit an dem hieſigen Hof=
theater
.
E Nach uns beſtimmt gewordenen Mitteilungen ſteht zu be=
fürchten
, daß Fräulein Weiner, die beliebte Solotänzerin des
Hofballets, mit Ende dieſer Saiſon von hieſiger Bühne ſcheidet.
Dieſelbe erklärte, zu der ihr ſeither bewilligten Gage ihren Ver=
trag
, deſſen Kündigungsfriſt auf den 28. Februar feſtgeſetzt iſt, nicht
verlängern zu können und deshalb von dem Kündigungsrechte Ge=
brauch
machen müſſe. Eine Einigung iſt zur Zeit auch noch nicht
erfolgt, da Fräulein Weiner die Mitteilung wurde, daß die Direk=
tion
ſich zu keiner Konzeſſion betreffs der beſcheidenen Mehrforder=
ung
verſtehen könne.
B. Zum Bazar. Freitag. 19. Februar. Die Volksbühne
ſt es, die den geiſtigen Zuſammenhang von unten nach oben wahrt
und mit der, ſollte ſie in Vergeſſenheit geraten, ein wichtiges Bil=
dungsmittel
der Nation verloren ginge. Unſere nivellierende Bil=
dungsſprache
hat nachgerade alle Ecken und Härten abgeſtreift, wo=
bei
auch viel Markiges und Urwüchſiges ausgeſtoßen wurde. Ein
ebenes Parket entſtand, wo ehemals Thal und Hügel war. Wenn
wir die Dialekte gegenüber der maßgebenden Umgangsſprache nicht
13 hilfloſes, ungebildetes Stammeln auffaſſen, ſondern vielmehr
als die kräftige, jugendfriſche Quelle, die den breiten Strom der
Ullgemeinſprache unaufhörlich mit neuem Leben tränkt und ihn vor
Stagnation bewahrt, werden wir mit herzlichem Behagen die

[ ][  ][ ]

2
humoriſtiſche Poeſie entgegennehmen, die aus jeder Zeile des Dat=
terich
ſpricht und die für unſeren Geſchmack eine ganze Wagen=
ladung
von Luſtſpielen und Schwänken modernſter Fabrikation weit
hinter ſich läßt. Abgeſehen von den lokalen und partikularen Be=
ziehungen
, bleibt in dieſer Darmſtädter Poſſe doch noch genug, was
ſeiner allgemeinen, thpiſchen Bedeutung nach intereſſieren kann.
Wer überhaupt Verſtändnis für das Leben der Dialekte hat, wird
im Datterich; vieles finden, das an die glücklichſten Zeiten des
deutſchen Volkstheaters erinnert. Geſpielt wurde ſo, daß wir uns
manchmal keiner Schaubühne, ſondern einem Stück wirklichen Lebens
gegenüber glaubten. Die Darſteller dieſes Dialektſtücks ſind nicht
Dillettanten im eigentlichen Wortverſtande, ſondern bilden eine kleine
gut einexerzierte Truppe die ſich überall mit Ehren ſehen laſſen
könnte. Sprache und Spiel ſämtlicher Mitwirkenden brachte den
im Datterich: liegenden kräftigen, an konkreten Ausdrücken und
Bildern reichen Humor zu unverfälſchter Wirkung. Volle Anerken=
nung
gebührt Herrn Reichardt für die Sorgfalt, mit der er
ſeinen Pflichten als Regiſſeur nachgekommen iſt. Die Vorſtellung
ſand vor faſt ausverkauftem Saale ſtatt. Voran ging ein kleines
Konzert des Inſtrumentalvereins unter Leitung des Herrn Hof=
muſiker
Petr: die Ausführung der einzelnen Nummern erfolgte
mit großer Akkurateſſe, und hatte eine höchſt wohlwollende Auf=
nahme
zu verzeichnen. Der Vorſtellung, die 3 Stunden währte,
wohnten die Herrſchaften bei von Anfang bis zu Ende.
J. Die Brutto=Einnahme des Bazars beläuft ſich inkluſive
des geſpendeten baaren Geldes und M. 570 für Komite=Karten auf
M. 2946753. Es befanden ſich darunter ca. M. 900 in Nickel,
ca. M. 920 in 20=Pfennigſtücken und ca. M. 1600 in 50= Pfennig=
ſtücken
. - Mit dem Sortieren, Zählen und Rollen des Geldes
waren 3 Perſonen ca. 20 Stunden anſtrengend beſchäftigt.
Wir machen auf die im Inſeratenteil enthaltene Verlos=
ungsliſte
des Bazars aufmerkſam.
GA. Obgleich die Liſte zur Anmeldung für den Darmſtädter
Carneval=Zug erſt heute abend geſchloſſen wird, können wir doch
bereits jetzt mitteilen, daß der Zug, vorbehältlich des Arrangements
und der Zuſätze, aus folgenden Gruppen beſtehen wird: 1) Herold
und Fanfarenbläſer. 2, 3), 4, 5) vier Muſik=Kapellen, davon zwei
berittene. 6) Darmſtädter Ruderklub. 7) Woogs=Verein. 8) Pferde=
bahn
. 9) Unſere Sangesbrüder aus Oeſterreich. 10) Die Wiener
Damen=Kapelle. 11) Die neuen deutſchen Kolonien. 12) Rekruten
in Kamerun. 13) Ueberſeeiſcher Import. 14) Siameſiſche Geſandt=
ſchaft
. 15) Prinzen=Garde. 16) Prinz Carneval mit Gefolge.
17) Das närriſche Miniſterium. 18) Das Frankenſteiner Eſelslehen
zu Beſſungen und Darmſtadt. 19) Beſſunger Waſſer=Kommiſſion.
20) Eine Gemeinderats=Sitzung in N. 21) Flora und Feronia.
22) Darmſtädter Reſtaurants erſten Ranges. 23) Korſofahrt la
Incroyable. 24) Branntwein=Monopol. 25) Darmſtädter Ratskeller.
26) Närriſche Kapelle. 27) Heim für Unverbeſſerliche. 28) Steiger=
turm
. 29) Die Hebung der Landwirtſchaft und 30) der deutſche
Landwirtſchaftsrat. 31) Dampfſtraßenbahn von Darmſtadt nach
Griesheim. 32) Bergſträßer Winzer. 33) Darmſtädter Originale.
34) Schlußgruppe. Uuſeren jüngſten Mitteilungen bezüglich der
Allerhöchſten Orts gegebenen Zuſage zur Förderung des Carneval=
Zuges können wir heute beifügen, daß auch die Herren Regiments=
Kommandeure, das Großh. Polizei=Amt und der Großh. Ober=
bürgermeiſter
allen billigen Anſuchen des Komites bereitwilligſt
tattgegeben haben. Jetzt fehlt nur noch die nötige thatkräftige
Unterſtützung des verehrungswürdigen Publikums und der Zug
kann losaehen.
Seitens der Firma Gebrüder Seck, Maſchinenfabrik und
Eiſengießerei dahier, von deren Arbeiterperſonal ſich ſeither ein
großer Teil in der Gemeindekrankenverſicherung befand, wird nun=
mehr
ebenfalls eine Fabrikkrankenkaſſe errichtet werden.
Das Innungsweſen entwickelt ſich auch in unſerer Stadt
unter dem Schutz der nun hinſichtlich des Haltens von Lehrlingen
u. ſ. w. beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften immer mehr. Nun ſind
auch eine große Anzahl hieſiger Schloſſermeiſter zu einer Inn=
ung
zuſammengetreten.
b. Der am Sonntag von der hieſigen Carnevalgeſellſchaft
veranſtaltete dritte Damen= und Herren=Abend hatte wieder
eine ſehr zahlreiche Schaar von Freunden und Freundinnen carne=
valiſtiſchen
Treibens im großen Saale des Saalbaus vereinigt, wo
Muſik und Geſang, geiſtreiche und humoriſtiſche Anſprachen in reicher
Abwechſelung einander folgten. Von letzteren, die in großer Anzahl
angemeldet waren, konnte nur eine Auswahl zum Vortrage kommen,
und waren dabei insbeſondere die von Nichtkomitsmitgliedern ange=
meldeten
berückſichtigt worden. Außer der üblichen Protokollver=
leſung
durch Herrn Hohmann waren es noch die Borträge der
Herren Bodenſchatz, Boßler, Geider, Harres, Henne, Hohmann,
Litzendorf, Strohmberg und Weber, ſowie die von Herrn Nerking
vorgetragenen Lieder, welche, dem Zwecke des Abends in jeder Be=
ziehung
entſprechend, den Anweſenden ein paar gewiß genußreiche
Stunden bereiteten. Herr Oberbürgermeiſter Ohly, deſſen Erſcheinen
dem Vorſitzenden Veranlaſſung zu einer Begrüßung der Ehrengäſte
gab, toaſtierte in ſeiner Erwiderung auf die erſt vor Kurzem wie=
der
ſo glänzend bewährte Narrheit unſerer Stadt in gemeinnützigen

Dingen. Die nächſte lletzte) Sitzung ſoll am Faſtnachtsdienstag
9. März ſtattfinden.
Die Verpachtung der Reſtauration ꝛc. auf der Ludwigs=
höhe
iſt nunmehr zur Bewerbung im Submiſſionswege ausge=
ſchrieben
. Die Pacht beginnt am 1. April und erſtreckt ſich auf
9 Jahre.
Wie man uns mitteilt, wird das durch ſeine Leiſtungen beſtens
renommierte l. öſterreichiſche Damen=Quartett GGeſchwiſter
Tſchampa und Frl. Anna von Lidl) im Laufe des kommenden
Monats dahier konzertieren. Wir leſen in der,N. preuß. Kreuzztg.
über das Auftreten derſelben in der Reichshauptſtadt folgendes:
Im Konzertſaal des königl. Opernhauſes wurde am Sonntag eine
Matinée gegeben, deren Ertrag für den unter dem Protektorat J.
K. H. der Frau Prinzeſſin Friedrich Karl ſtehenden,Frauen=Verein:
beſtimmt war. An der Ausführung des intereſſanten Programms
beteiligte ſich das öſterreichiſche Damen=Quartett. Einen reizenden
Effekt machten die Ausführungen des letzteren, der Geſang zeugt von
Sorgſamkeit und Akkurateſſe, feines muſikaliſches Gefühl und zarte
Behandlung der einzelnen Stimmen prägten ſich in den Vorträgen
aus und verſchafften ihnen unmittelbaren Erfolg.
Aehnliche
günſtige Berichte leſen wir in den Leipz. Nachr.Muſik. Wochen=
blatt'
ꝛc., ſowie in franzöſiſchen und belgiſchen Zeitungen; wir
machen deshalb ſchon jetzt auf das Auftreten des Quartetts in
unſerer Stadt hiermit aufmerkſam.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 31. Januar
1886. Aktiva. Kaſſebeſtand 14886 M. 74 Pf. Mobilien 1413 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1140 904 M. 26 Pf. Wechſel=
Conto 99 160 M. 92 Pf. Effekten=Conto 98 128 M. 81 Pf. Ver=
waltungskoſten
1802 M. 54 Pf. Haus= und Immobilien=Conto
94695 M. 89 Pf. Zinſen=Conto 1781 M. 11 Pf.
Paſſiva. Dividende, Jubiläumskoſten, Verbandsbeiträge
35278 M. 30 Pf. Reſervefond 69632 M. 52 Pf. Gewinn=Reſerve=
und Delcredere=Conto 20 860 M. 38 Pf. Stammanteile 563 426 M.
42 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 763075 M.
15 Pf. Umſchlag im Oktober 1240529 M. - Zahl der Mit=
glieder
815.
Erbach i. O. Auf Anregung des Rhein=Main= Gaſtwirt=
verbands
fand am 18. d. M. im Schützenhofe dahier, eine von
verſchiedenen Städten und Orten gut beſuchte Verſammlung ſtatt,
um das Branntweinmonopol zu beſprechen. Nach einer leb=
haften
Debatte wurde einſtimmig folgende Reſolution angenommen:
Die heute zu Erbach i. O. tagende Verſammlung von Gaſtwirten,
Brennereibeſtzern und ſonſtigen Intereſſenten erblickt in der Ein=
führung
des Branntweinmonopols eine ſchwere Schädigung ihres
Erwerbslebens ſowie eine Verkümmerung der gewerblichen Selbſt=
ſtändigkeit
eines jeden Einzelnen. Sie iſt der Ueberzeugung, daß
die Trunkſucht dadurch nicht vermindert, ſondern im Gegenteil der=
ſelben
Vorſchub geleiſtet würde. Das Bureau wird beauftragt, die
geeigneten Schritte bei der Großh. Staatsregierung, dem deutſchen
Reichstage und dem Reichstagsabgeordneten Herrn Scipio zu er=
greifen
, um eine Ablehnung der Monopolvorlage, in welcher Ge=
ſtalt
ſie auch erſcheinen möge herbeizuführen. Hierauf fand eine
Beſprechung der heſſ. Weinſteuer ſtatt und fand nachfolgender
Beſchluß einſtimmige Annahme: Wir erblicken in der unter falſchem
Namen beſtehenden Weinſteuer nur eine, den Gaſtwirtſtand hart
ſchädigende doppelte Gewerbeſteuer; wir werden mit allen geſetz=
lichen
Mitteln dahin arbeiten, daß eine gerechte, alle Konſumenten,
ohne Ausnahme, gleichmäßig treffende Weinſteuer, welche die ver=
ſchieden
Weinſorten nach ihrem Werte belaſten würde, eingeführt
werde; dieſelbe müßte an der Quelle erhoben werden, ohne den
Produzenten zu beläſtigen, und zwar ſowie der Wein in andere
Hände übergeht, oder gezapft wird. Wenn ferner ſtatt der jetzt
7 M. bezw. 5 M. pro 100 Liter betragenden Steuer, nur 2 M.
pro 100 Liter erhoben würden, wäre der Steuerertrag ein höherer
als jetzt und die Steuer doch ſo gering, daß ſie zu Defraudationen
wenig oder gar keinen Aulaß bieten würde Nachdem noch eine
Anzahl der Anweſenden dem Verbande als Mitglieder beigetreten,
wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Mainz. 22. Februar. Prinz und Prinzeſſin Carneval
ſind jetzt auch gefunden; zwei Mitglieder des Komites, welche die
nötige Anmut und das materielle Zubehör beſitzen, die Herren Gotts=
leben
und Friedmann, haben ſich bereit finden laſſen, die Würden
und Bürden des erlauchten Herrſcherpaares zu übernehmen. M. N.
Worms, 22. Februar. Ein Vermißter von 1870. Durch
einen Unteroffizier und einen Soldaten des heſſiſchen Infanterie=
Regiments Nr. 117 wurde am 17. d. M. ein gewiſſer Nagel, aus
Hofheim bei Worms gebürtig, aus dem Gefängnis in Kaiſerslautern
abgeholt, welcher während des Feldzugs 1870 nach den Kämpfen
bei Metz von ſeinem Regimente mit Sack und Pack deſertierte und
ſich, der Pf. V3tg.- zufolge, ſeit dem Jahre 1873 unter falſchem
Namen als Fuhrknecht in Kaiſerslautern aufhielt. Die Erlangung
der zu ſeiner Verehelichung nötigen Papiere hat den Deſerteur ver=
raten
, der in den Liſten ſeiner Abteilung als Vermißter' geführt
wurde. Wie man mitteilt, glänzt ſein Name ſogar auf der Ehren=
tafel
, welche das Regiment ſeinen im Heldenkampfe gefallenen Kame=
W. 8tg.
raden errichten ließ!
104

[ ][  ]

2. St. Frankfurt, 22. Febr. Samſtag Abend gelangte Ludwig
Fuldas dreiaktiges Luſtſpiel Das Recht der Frau' erſtmals hier
zur Aufführung und errang einen durchſchlagenden Erfolg. Die
Darſteller und der Dichter wurden ſtürmiſch gerufen.
Frankfurt, A. Februar. In einer hieſigen Abendgeſellſchaft
war kürzlich ein von dem erſten unſerer Damenſchneider, welcher
auch für die Kaiſerin arbeitet, verfertigtes Damenkleid in bulga=
riſchem
Geſchmack zu ſehen. Vielleicht dürften zur Abwechſelung
jetzt einmal die Moden aus dem Orient bezogen werden.
In voriger Woche konſtituierte ſich dahier der Verein zur
Hebung der Pferdezucht (Trabrennverein), welcher bereits 250
Mitglieder zählt. In das Direktorium wurden Prinz Nikolas von
Naſſau, Landſtallmeiſter v. Willich, Baron L. v. Erlanger, Baron
A. v. Rainach, Dr. Lucius, Kohn=Speyer, R. Speltz, Carl Müller,
M. Livingſton, Conr. Binding, Stallmeiſter Kappel und Jeſſe=
Seligmann und als Sekretär W. Moeſſinger gewählt. Die erſten
Trabrennen ſollen am 6. und 7. Juni d. J. ſtattfinden.
Berlin, 21. Februar. Unter dem Vorſitze des Prof. Gneiſt
wurde hier in einer Verſammlung von Reichstags= und Landtags=
abgeordneten
die Errichtung eines deutſchen Centralkomites be=
ſchloſſen
, um die Mittel für das proiektierte Hutten=Sickingen=
Denkmal zu beſchaffen. Der von Bildhauer Cauer entworfene
Plan wird zu ſeiner Ausführung etwa 100000 M. erfordern und
liegen bereits namhafte Zeichnungen vor. Das Denkmal ſoll auf
der Ebernburg bei Münſter a. Stein errichtet werden.
Die Hilfsaktion des deutſchen und öſterreichiſchen
Alpenvereins. Anläßlich der Hochwaſſer vom September und
Oktober des Vorjahres hatte der deutſche und öſterreichiſche Alpen=
verein
wie im Jahre 1882 eine Hilfsaktion eingeleitet, über deren
Ergebnis bis Ende 1885 ein Bericht des Centralausſchuſſes vor=
liegt
. Danach waren bis 31. Dezember aus den Kreiſen der Ver=
einsmitglieder
bei dem Central=Ausſchuß eingegangen 10 296 fl.
45 kr.
Außerdem hatten jedoch einzelne Sektionen des Vereins
ſelbſtſtändige Sammlungen eröffnet; ſo brachte das Komits der
Südthroler Sektionen die Summe von 3523 fl., die Sektion Villach
1622 fl. ꝛc. auf; ſo daß die Summe der Spenden bis zum Jahres=
ſchluſſe
16000 fl. erreichte. Inzwiſchen ſind beim Central=Ausſchuß
noch weitere Beträge eingelaufen. Verteilt wurden vom Central=
Ausſchuß ſofort in Kärnten 8700 fl., in Krain 600 fl., in Südthrol

4100 fl., in Nordtyrol 1100 fl.; zuſammen w0 fl. -er reuriche
Fond wird zur Unterſtützung der Rekultivierung von verwüſteten
Gründen verwendet.
26. (Schluße) Verzeichnis
der für die Verwundeten und Kranken der bulgariſchen Armee
eingegangenen Gaben.
Durch Herrn Kreisrat Joſt in Erbach weitere 16 M. 15 Pf.
Vom Zweig=Hilfsverein Bensheim durch Herrn Kreisrat Dr. Uſinger
36 M. 45 Pf. Von Freifrau v. Edelsheim in Karlsruhe 30 M.
Durch Herrn Kreisrat Joſt in Erbach: vom Turnverein Kirch= Brom=
bach
4 M. 15 Pf. von der Gemeinde Rothenberg 20 M. Von dem
Vorſtand des bulgariſchen Klubs Herrn C. Müller und Gaſtwirt
H. Heß geſammelt 11 M. 10 Pf. Von Bürgermeiſter Bramm in
Gießen 1 M. 30 Pf. Durch Herrn Provinzialdirektor Marquardt
von der Gemeinde Nieder=Ramſtadt 37 M. 10 Pf. Von einer
Sammlung, veranſtaltet durch Herrn Hoflieferant Schürmann in
Frankfurt a. M., welche bereits direkt nach Sofia abgeliefert wurde,
Reſt 10 M. 22 Pf. Vom vaterländiſchen Frauenverein in Caſſel
26 M. Durch Herrn Kreisrat Gräff in Heppenheim, Sammlung
233 M. 83 Pf. Von Herrn Graf und Frau Gräfin Keßler zu Paris
300 M.
Zuſammen 726 M. 30 Pf.
Hierzu die früheren 47798 16
Summe 48524 M. 46 Pf.

Tageskalender.
Mittwoch 24. und Donnerstag, 25. Februar: Zwei große Konzerte
der ruſſiſchen Vokal=Kapelle Dmitri Slavianski d’Agreneff im
Saalbau. - Vortrag des Herrn Pfarrer Pahncke über Paulus
Gerhardt, der geiſtliche Liederdichter, in der Stadtkapelle.-
Vortrag des Herrn Dr. W. Breitenbach im deutſchen Kolonial=
verein
, Zyeigverein Darmſtadt, im Darmſtädter Hof.
Samstag, 27. Februar: Maskenball des Geſangvereins Liedertafel
im Saal zur Traube. Maskenball des Beſſunger älteren Ge=
ſangvereins
in der Reſtauration Markwort.
Maskenball des
Geſangvereins Melomanen im Schützenhof.
Sonntag, 28. Februar: Maskenball im Katholikenverein.
Montag, 1. März: Konzert von Profeſſor Julius Stockhauſen und
Hugo Heermann im Saalbau.

Staats=Papiere.
4⁄₀ Deutſche Reichsanleihe 10535
4o₁o Preuß. Conſols
105,15
40⁄₀ Naſſ. Oblig.
102 80
40⁄₁₀ Bayr.
105,

Kursbericht der Frankfurter Börſe vom 22. Februar 1886.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach, Rheinſtraße 33.
Eiſenbahn=Obligationen.
In Proc.
In Proc. 4⁄₀ Schweiz. Verner v. 1880 108 20
Inländiſche: In Proc.

40 Sächſ.
44⁸⁄₁₀ Württ.
440⁄₀
42

v. 1877
r 1878179
1875. 80,
81, 82
= 1885

104,
10361
106,50

42⁄₈
4½. Bad.
4o⁄₁₀ Heſſ.
4l Culkurrente
4⁄₁₀ Oeſt. Goldrente
44⁄₀ Silberrente
440⁄₀
Papierrente
4. Ung. Goldrent=
500er u. 100er Goldrente
5% Ung. Papierrente
Hle
E. B. Oſtbahn
5 Ikal. Rente
10 000er
32 Ital. Rente
6o⁄₈ Rum. Obligationen
5o⁄₈
Amort. Rente
kI.
6³⁄₈ Ruſſ. Goldanleihe

50⁄₀
500
59ſ₈

A.

Oblig. v. 1862
172,78

Ner

5½. Orient. II. Em.
5⁷⁄₈
IL.
4⁄₀ Oblig. von 1880
5o⁄₁₀ Serb. Goldrente
Hf St=Eiſenb. Hyp.
5
B.
4½⁄₁ Schwed. Obligationen
4⁄₀ Norweger Obligationen
48 Spaniſche Ausl. Anl.

1053
105 4l
104,90
10465
.
9175
6890
6885
84,10
84,40
5660.
102 80
9860.
9860
646.
105 20
9560
9565
112
98,80
99,40
98,10
98,10
623
6235
8660
81,20
8080
5960
102,20
10460
5780

10 Türk. Convert. Oblig. 1535
4¹⁄₀ Egypt. Unif. Oblig.
38,20

Bank=Aktien.
Deutſche Reichsbank
132,5
Darmſtädter Bank
135,40
Deutſche Bank
154,20
Disconto Commandit
202,
Mitteld. Credit=Bank
94,
Oeſter. Credit=Bank
243-
Süddeutſche Bank
109 80
88¾
Wiener Bankverein
Inländiſche Eiſenbahn=Aktien.
Heſſ. Ludwigsbahn
9920
Ludwigshafen Berzbacher
215,70
Marienburg Mlawka
56,10
Werra Bahn
83,20
Ausländiſche Eiſenbahn=Aktien
per Stück in fl. v. W.
Albrecht
49,
Alföld=Fiume
152¼
Buſchtehrader Bahn
153½
Dux Bodenbacher
T44¹¼
Galiz. Carl=Ludwig
164¾
Oeſter. Ungar. Staatsbahn 207
Oeſter. Süd. Lombard.
101
137.
7 Nordweſtbahn
B.
136 ¾⁄
Ungar. Galizier
In Proc.
Gotthardbahn
109,
8
Schweizer Centralbahn
54,10
Nordoſtbahn.
Ruſſiſche Sudweſtbahn
6835
Italieniſche Mittelmeerbahn 1156l
Weſtficilianiſche
85,

4⁄₁₀ H. Ludwigsb. v. 1875i78 103,
4⁸⁄₁₀ convertirte von 1868169 108,
40⁄₈
1874

40
1863165 10250

49⁄₈
10320
1881
4. Pfälz. Ludwig= Berbach. 10840
Nordbahn
103,15
4³⁄₈
Ausländiſche:
5%⁄₀ Albrecht Gold
10430
5%⁄₁₀ Alföld.=Fiumaner
81,80
4⁄₁₀ ſteuerpfl. Eliſabeth Gold 9415
4⁄₀ ſteuerfreie
10040
4⁄₈ Franz=Joſeph
76,10
50⁄₀ Oeſterr. Süd=Lombard. 106,45
97,10
42⁄₈
30
6430
59⁄₈ Oeſter.=Ungar. Staatsb. 10730
4½ do.
10050
39½ do. L.-VIII. Em. 81
32 do.
78
IX. Em.
10
30 do.
A. Em.
5½
30⁄₀ Ergänzungsnetz
70
4o⁄ Prag=Duxer
97,70
3⁶⁄₈ Raab=Oedenburger
6960
4⁵⁄₁₀ Rudolf=Salzkammergut 98.90
5o⁄e Ungar=Galiziſche
8125
75,
40⁄₁ Voralberger
40⁄₁₀ Berner Jura ſtaatl. gar.) 103,
5⁸⁄₁₀ Gotthard IV. Serie
106,70
42⁄₈
102,
30 Große Ruſſ. Eiſenbahn 75.50
40⁄₀ Ruſſ. Südweſt=Oblig.
65,70
3⁸⁄ Livorneſer
50 Toscaner
108,9l
Pfandbriefe.
4³⁄₈ Frankf. Hypothekenbank 102,
4¹⁄₈
Hyp. Credit=Ver. 10065
10235
4½⁄. Süldd. Boden=Credit
4%⁄₁₀ Schwediſche Pfandbriefe 100,10

Verzinsliche Aulehens=Looſe.
In Proc
34⁄₀ Cöln=Mindener Looſe
5
4⁸⁄₁₀ Bayeriſche
135,
49₁₀ Badiſche
18540
4io Meininger Prämien=Pfb. 11880
3%⁄₁₀ Oldenburger
12940
4⁄₁₀ Oeſter. 1854er
11090
5⁵⁄₈
1860er
11860
4L⁄₈. Raab=Grazer
96,60
Unverzinsliche Looſe.
Braunſchweiger
9750
Kurheſſiſche
3024
3925
Oeſter 1864er
1858er
802,50

Ungariſche
22040
Finnländer
Ansbacher
2940
Augsburger
27
421
Bukareſter,
2450
Freiburger Frs. 15 Looſe
15 76
Mailänder Frs. 10 Looſ=
43,70
krs. 45 Looſe
2450
Meiningen fl. 7 Looſe
Neuſchateler
19
Schwediſche
Venezianer
2380
Provinzial= und Kommunal=
Obligationen.
40⁄₈ Stadt Darmſtadt

40⁄₈
4³⁄₈
440
45⁄₈

Mainz von 1883
1884
Offenbach
Worms
Gold=Kurs.

10280
108,10

Ruſſiſche Imperialas
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold

M. Pf.
16 70
16 18
2 32
4 16

Druck und Verlag: L. c. Mittich che Hofbuchdruckerel. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Witſch.