Wonnementspreis
ſerteljährlich 1 Mark 50 Pf. unck.
hingerlohn. Uuswärtz werden von
dla Poſtämtern Beſtellungen
ent=
pengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſlaufichlag.
(Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen:in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Freitag den 19. Februar.
1886.
. 35.
B e k a n n t m a ch u n g.
Itreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1886, insbeſondere die Zurückſtellung der mit dem Berechtigungs=
Schein zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt verſehenen Militärpflichtigen.
Diejenigen im Jahre 1866 geborenen Militärpflichtigen, welche im Kreiſe Darmſtadt ihren dauernden
Aufenthalts=
it haben und ſich im Beſitz des Berechtigungsſcheins zum einjährig=freiwilligen Militärdienſt befinden, werden,
fern ſie ihre Zurückſtellung vom Militärdienſt zu beantragen beabſichtigen, hierdurch aufgefordert, ihre Berechtigungsſcheine
ſiſe bald hier GReckarſtraße 3. mittlerer Stock, Büreau für Militärangelegenheiten) vorzulegen.
Bemerkt wird, daß eine Zurückſtellung nur dann nicht erforderlich erſcheint, wenn beabſichtigt iſt, der Militärpflicht
ekeits am 1. April l. Js. bei einem Truppentheil zu genügen; in allen übrigen Fällen, auch dann, wenn eine Abweiſung
om Truppentheil wegen Untauglichkeit erfolgt iſt, muß die Zurückſtellung ſtattfinden und ſpäteſtens bis zur Muſterung des
hufenden Jahres, bei Meidung von Strafe, beantragt ſein.
Darmſtadt, den 17. Februar 1886.
Der Eivil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
11538
v. Grancy.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Februar 1886.
baizen per Sack 100 Kilo M. 1750. — Korn per Sack
100 Kilo M. 15. -. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.50.
Darmſtadt, den 16. Februar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. Februar 1886.
Butter per ¼ Kilo M. - 91, desgl. in Partien 100 Kilo
M. - 86. Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 75. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1.40. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50.
Heu per 50 Kilo M. 3.50.
[1539
Darmſtadt, den 16. Februar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt.
ſ7.
5
22
452
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde
ein=
tragen:
„Heinrich Gräff I. betreibt zu
Pfung=
ſtadt ein Handelsgeſchäft mit Spengler=,
Glas= und Porzellanwaaren unter der
Firma Heinrich Gräff.”
Darmſtadt, den 12. Februar 1886.
kroßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[1540
Lauer.
Uſinger.
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde
ein=
tragen:
Philipp Krämer III. und Friedrich,
Müller IV. betreiben zu Traiſa eine
Kohlenhandlung in offener Handels=
geſellſchaft unter der Fir ma „Krümer
und Comp.
Darmſtadt, den 16. Februar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[154]
Lauer.
Uſinger.
Bekanntmachung.
In unſerem Firmenregiſter wurde die
Firma:
„Georg Krug zu Nieder=
Ramſtadr=
gelöſcht.
Darmſtadt, den 15. Februar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(1542
Lauer.
Uſinger.
Bekanntmachung.
Das durch das Ausäſten der Alle=
bäume ſich ergebende Holz ſoll bis
Montag den 22. Februar l. 3s.,
Nachmittags 3 Uhr,
oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert
werden.
Die Verſteigerung beginnt Ecke der
Schloßgarten= und Schwanenſtraße und
ſetzt ſich fort auf dem Wilhelmsplatze und
in der Bahnhofſtraße.
Darmſtadt, den 17. Februar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1543
Ohlh.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 2.
Februar 1886 ſollen nachſtehende
Immo=
bilien des Bäckermeiſters Ludwig Bücking
dahier, welche ſich laut Grundbuch
be=
ſchreiben:
94
376
Flur. Nr. Meter. II. 431 247 Hofraithe, kleineCaplaneigaſſe, 6 91 1306 Acker am Oppen=
heimer Gau, 20 18 1494 Acker am Groh=
berg, 20 19 1125 Acker daſelbſt, 40 71 1300 Acker vor dem
Eichelacker,
Samstag den 27. Februar l. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. Februar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinns.
[1319
Bekanntmachung.
Die Lieferung des für die Zeit vom
1. April 1886 bis dahin 1887
erforder=
lichen Bedarfs an weißer Kernſeife und
eryſtalliſirter Soda für die hieſige
Gar=
niſonverwaltung und das Garniſon=
Laza=
reth m Darmſtadt ſoll im
Submiſſions=
wege vergeben werden.
Unternehmungsluſtige haben ihre
An=
gebote verſiegelt und portofrei bis
Freitag den 5. März d. Js.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
auf dem Büreau der unterzeichneten
Ver=
waltung abzugeben woſelbſt auch die
Bedingungen zur Einſicht aufliegen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 16. Februar 1886.
Garniſon=Verwaltung. (1544
A35
Stöcke: Buchen 19, Eichen 62,
Na=
delholz 20: Reiſig Wellen: Buchen
7350, Eichen 1400, Nadelholz 1000.
Das Stammholz wird zuerſt
ver=
ſteigert.
Nieder=Ramſtadt, den 12. Febr. 1886.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
[1437
Echl chines. & ostind.
HGLO8
neuer Ernte
empfiehlt in den bekannten
vorzüg=
lichen Qualitäten
(ar1 GaIIIngOr,
Thee= und Droquenhandlung,
Louiſenplatz 4. (0313
Berren-Cravalten
Spezialität,
Neuheiten eingetroffen.
Ime,
Ball-vravaten
von 50 Pfg. an.
Ball-Aandsshuhe
von Mk. 1.50 an.
Bekanntmachung.
Sowohl die am 11. und 12. d. M.
im Diſtrict Baſſintheil abgehaltene
Ver=
ſteigerung von Stammholz, wie auch
die am 15. d. M. ebendaſelbſt
abge=
haltene Verſteigerung von Brennholz
ſind genehmigt und können die
Abfuhr=
ſcheine für eine jede der beiden
Ver=
ſteigerungen von
Dienstag den 23. d. Mts.
an bei Großherzoglichem Rentamte
Darm=
ſtadt in Empfang genommen werden.
Holzüberweiſung und erſter
Ab=
fuhrtag: Mittwoch den 24. Februar,
außerſter Abfuhrtermin: den 20. März
v. Js.
Darmſtadt, den 17. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[1545
Preuſchen.
Holzverſteigerung.
Montag den 22. und Dienstag den
23. I. Mts., jedesmal Morgens
10 beginnend,
werden in der „Goldenen Traube” zu
Ober=Ramſtadt aus dem Diſtrict
Dörn=
bach verſteigert:
23 Eichenſtämme mit 23113 Feſtm.,
Rm. Scheiter: Buchen 670, Eichen 182,
Nadelholz 103; Knüppel: Buchen
136, Eichen 24, Nadelholz 10;
uODL. EGEOIk,
Handſchuhfabrik und chemiſche
Handſchuhwaſcherei,
Ludwigsſtraße.
[546
Prima oohsenfleisch
66 Pfennig,
rettes oohsenſeisch
(d. h. beſtimmte Stücke) 60 Pfg.,
5⁄
Prima ausgelassenes Saoklett
vorzüglich zu allen Bäckereien) 60 Pfg.,
Ausgelassenos Fet II. qual.
50 Pfennig,
Canzes Hierentett
40 Pfennig.
10AIS GCI8l,
Ochſenmetzger, (1547
Ecke der Zeughausſtr. u. Mathildenplatz.
Fandelkloren-Sorfe,
mildeste aller Seifen, besonders zum
Waschen u. Baden kleiner Kinder.
Vorräth. Paqu.- 3 St. 50 Pf. bei
D. Kisfer's Nuo., Ernst-Ludwigstrasse,
E. Scharmann, Ludwigsplatz, C.
Ham-
mann. Casinostrasse.
[11352
Feinſtes
GAlkuenmeh,
vorzüglich zum Kreppel= und
Kuchenbacken,
per Fſund 20 Pk.
bei Abnahme von 5-10 Pfund
per Pfund 18 Pfo.,
desgl. von 20 Pfund 17 Pfg.
Feinſtes
Lafelschmalz.
per Pfund 50 Pf.,
Femstes Lpoisenél
(Vorſchlag)
per ½ Liter 35 Pk.
4 AL1NL Ne01
Carlsſtraße 24. (1501
Friſche
empfiehlt
ſ.
[548
ERaAUO1 FUId-
1 ½
Preisgekrönte, (0312
Ae
Vellshen Raduselte
aus Wunderlich's Hof=
Parfümerie=
fabrik mit köſtl., nachhaltendem Aroma,
gut ſchäumend und mild, 50 Pf. bei
H. Scharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
Kaoaron, Hude,
Vörrobst,
beſte Qualitäten, zu billigſten Preiſen,
HacaronlBruoh,
ſo lange Vorrath per Pfund 35 Pfg,
empfiehlt
woors M0b18 donl,
Rheinſtraße 28. (321
Die Hof=Buchhandlung von
August Elingehhöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten ehinesischen Thee, Ernte
1885, zu Mk. 7, 5. 25, 4.75, 3.75, 3.-
[7831
2.75 und 2.50 per Pfund.
Theespitzen ¹½ Pfd. Mk. 125.
ſoo
5
1
610
85
92
im=
12.
1l.
2
32
10.
Sch
12
R6 35
logelloehafk Gntracht.
ürgorvoroin.
Samstag den 20. Februar 1886
in den ſämmtlichen Räumen des Saalbaues:
Aroooer Mashen=Ball
mit
377
Amerikauiſche Dampfäpfel la.,
das Pfund 50 Pfg.,
Amerikauiſche Aepfelſpalten,
das Pfund 35 Pfg.,
Gemiſchtes Obſt,
das Pfund 30 Pfg.,
desgleichen la.
per Pfund 60 Pfg.
[423
außerordentlich reichhal igem Programm.
Emanuel Fuid.
Anfang Abends 8 Uhr.
Die Haalthüren werden vor 7 Aſr nicht geöffnel.)
Stammhölzer
Die Anmeldungen einzuführender Fremden bezw. die Anforderung von
Masken=
uim Schneiden können angefahren wer=bkarten für die Mitglieder hat in der Zeit vom 15. bis 18. d. Mts. ſchriftlich
on in der Dampfholzſchneiderei von
oder mündlich, im letzteren Falle Abends zwiſchen 5 und 6 Uhr, in den
Geſellſchafts=
lokalen bei den zur Entgegennahme der Anmeldungen beauftragten Mitgliedern der
Georg Mahr, Vergnügungs-Commiſſion zu erfolgen und konnen die Karten alsdann
Pallaswieſenſtr. 24. (327
vom 19. Februar ab
ſin Piauino (Paliſander) zu ver= bei den betr. Hausverwaltern in Empfang genommen werden.
Im Uebrigen wird auf die generellen Beſtimmungen vom 20. Oktober 1884
[1549
⁵⁄₄ kaufen. Kiesſtraße 72.
Bezug genommen mit dem Anfügen, daß hier oder in Beſſungen wohnende
lE ine gebr. franzöfiſche Bettſtelle mit Nichtmitglieder unter keinen Umſtänden eingeführt werden können. (336
ſ.J Sprungfeder= und Wollmatratze iſt
Dio Vorgnügungs-Commission.
fllig zu verkaufen.
1550
J. Böttinger, Mathildenplatz 7.
Frühlaltitz
zeſſunger Hügelſtraße 16.
(551
Prima neue
alentia Orangen
10 Stück 70 Pfg.
o⁄ upfiehlt
[1552
1
Emandet Fhid.
Carneval Jug
124⁄
ie Hols
n44
1554
5¼
824n
Aooch
ll255⁄₈
243l6
809
lioen
I3ox
I54
f 176) Alexanderſtraße 18 zwei ſchöne
himmer mit Küche, 1 Stiege hoch, nach
er Straße, per 1. Februar zu vermiethen.
ſäheres Eliſabethenſtr. 29 im Comptoir.
1444) Neckarſtr. 24 oberer Stock:
Zimmer, Küche u. allem Zubehör
an=
kerweit zu vermiethen.
1553) Schloßgaſſe Nr. 10 eine
lisßleine Wohnung zu vermiethen.
doanelask.
Unterzeichnete Firma hat große
Quan=
täten ordinäre Militärhoſen mit rothem
aspoil zu machen und belieben ſich
ſchneider zu wenden an
Beyder & Gattmann.
Herrenkleiderfabrik, 1554
Frankfurt a. M.
44
Die Liſte der Anmeldungen zum Zuge wird
Montag deu 22. Februar geſchloſſen. Vereine 4
1411
4
L und Corporationen, welche ihre bisher pro- B-4.
viſoriſchen Anmeldungen aufrecht erhalten, wollen bis zu genanntem
Termin Herrn Decorationsmaler C. Beyer, Landwehrſtraße 11,
unter Vorlage einer Skizze, hiervon Mittheilung machen.
Der Lug. und Decorations-Ausschuss. (555
Beißbinder,Maler=K. Jacier=Znnung
Barmstadt.
Die Schülerarbeiten der Fachſchule obiger Innung ſind von
Freitag den 19. bis Montag den 22. Februar einſchließlich;
in dem früheren Pfarrhauſe, Capellſtraße Nr. 2. von Morgens 9
bis 4 Uhr Nachmittags ausgeſtellt.
Wir erlauben uns zum Beſuch dieſer Ausſtellung ergebenſt
ein=
zuladen.
Der Vorstand. (1556
ſosangvorein Hännor-quartett Bossungon.
RAILI.
Masken haben Zutritt.
Samstag den 20. Februar 1886, im Saale des Chaussoehausos.
Abends S Dhr.
Eintrittskarten für Mitglieder mit Familie 50 Pfg. Nichtmitglieder mit
Einführung einer Dame 1 Mk. 50 Pfg., bei Mitnahme mehrerer Damen je 40 Pfg.
weiter. Billetverkaufsſtellen befinden ſich bei Herrn Spenglermeiſter Roth,
Kirch=
ſtraße, und Herrn Gaſtwirth Hartmann, Heidelbergerſtraße, ſowie Abends an der
Kaſſe. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein
Der Vorstand. (557
R. 35
8378
Kus der Landrichter Dr. Müller'ſchen Stiftung in Darmſtadt iſt an einen
bedürſtigen elternloſen Studioſen der Rechtswiſſenſchaft aus Starkenburg,
d4 oder Oberheſſen ein Unterſtützungslegat von jährlich 500 Mark von
uns zu vergeben. Zur Bewerbung, mit Nachweis über die Qualification,
wird hiermit Friſt von vier Wochen geſetzt.
Darmſtadt, am 13. Februar 1886.
Großherzogliche Civildiener=Wittwenkaſſe=Commiſſion.
(558
Welcker.
Dr. Lembke.
BaTAI.
Freitag den 19. Februar, Abends 7½ Uhr, im großen Saal des
Saalbaues:
CCALAL-
des „Inſtrumenkal-Vereins Darmſtadt:
und darauf folgende Aufführung des
atterich!
durch Mitglieder des „Aelomanen-Vereing"
Sperrſitz M. 3, Saal, Gallerie und Eſtrade M. 2, Vorſaal M. 1.
Dte Karten werden Freitag Vormittag von 10 bis 12 Uhr im
Saalbau und Abends an der Kaſſe verkauft.
[1559
Das Comité.
Gloarmkarzen
der Straßburger Lichterfaßriß
viekor Mashn ≈ Comp.
empfehlen ſich durch ſchönen, hellen Brand, durch große Dauer der Brennzeit,
was ſich durch einen Verſuch mit einer gleich ſchweren Kerze anderer Fabriken leicht/
conſtatiren läßt, und insbeſondere auch durch die ſchätzbare Eigenſchaft, daß
die=
ſelben nach dem Ausblaſen keinen üblen Geruch verbreiten. Man ſehe beim
Ein=
kauf von Stearinkerzen nicht allein auf die blendende Weiſe der Maſſe, welche ja
leicht herzuſtellen iſt, ſondern achte mehr auf den in obigen Punkten angegebenen
praktiſchen Werth der Kerzen.
Käuflich in den meiſten größeren Colonial= und Materialwaaren=Geſchäften.
1561) Für ein hieſiges
Colonial=
waarengeſchäft wird per 1. April c. ein:
junger Mann, welcher
tüchtiger Verkäufer
ſein muß, geſucht. Offert. mit
Gehalts=
anſprüchen unter D. E. an die Exped.
d. Bl. erbeten.
1562) Ein Mann übernimmt
Nacht=
wächterdienſt. Näh. Döngesborngaſſe 7.
1455) Für einen jungen Mann mit
guten Schulkenntniſſen iſt in unſerm
Detail=Geſchäfte eine Lehrlingſtelle offen.
C. Hochstätter & Söhne.
1568) Für ein 1jähriges
Mäd=
chen wird ſofort gegen mäßige Vergütung
ein Laufdienſt geſucht. Gefl. Anerbieten
unter M. B. an die Exped. d. Bl.
Ein Prima.
ChampagnerHaus
sucht tüchtige Platz-Agenten
in allen grösseren Städten Hessen-
Nassaus zum directen Verkauf an
Private und Wirthe. Franco-Offerten
gub f. F. 563 an Haasenstein & Vogler
in Fraukfurt a. M.
[1564
Für ein kinderloſes, höchſt ſolides
Ehe=
paar ſuchen wir auf 1. April eine
freund=
liche, nicht allzu entfernte
Wohnung
von 3 Zimmern mit Zubehör u. womögl.
Gartengenuß zu mäßigem Preiſe.
C. F. Winter'ſche Buchdruckerei,
Promenadeſtr. 51. (1505
Größere Koralle (irne)
gefunden. Gegen Inſertionsgebühr auf
der Expedition in Empfang zu nehmen.
Ein Verein ſucht zu
Büreauzwecken
zwei nebeneinanderliegende Zimmer,
mög=
lichſt in der Mitte der Stadt, vom erſten
April d. J. an zu miethen. —- Gefällige
Offerten unter Chiffre A. V. an die
Ex=
pedition erbeten.
[1566
4 Koſt und Logis in
Geſuch1 guter Familie für
zwei junge Kaufleute (Brüder). Näh.
bei Joseph Stade.
(1567
Halber Gporrsitu Nr. 72
ſofort abzugeben Landwehrſtraße 19½
erſter Stock.
(1568
ohne Wohnung, für
L.Adem Papiergeſchäft geeignet,
per Juli oder ſpäter zu miethen geſucht.
Offerten unter A. E. poſtlagernd
Darmſtadt.
(904
Geſ u cht
Fin Reit=u. Wagenpferd u. ein kl.
ein=
ſpänn. Wagen (Korbwagen) bill. z. kauf.
Off. u. Chiffre B. A. a. d. Exp. d. Bl. 11339
bels
f
Süsse
Bratbüchinge
eingetroffen.
Murtz Landau,
Mathildenplatz 1. 1569
unentgelt=
Sohöner Sand uich
abzu=
holen in der Kirſchen=Allee.
(1465
Adreßbuch 1886.
Sign. 2, Beutel-Ebener, liegt am
19. Februar offen.
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolßph Rady, Eliſabethenſtraße A.
Der Poſtdampfer „Hermann, Kapitän Baur,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
31. Januar von Bremen und am 2. Februar
von Southampton abgegangen war, iſt am
14. Februar wohlbehalten in New=York
an=
gekommen.
C2b
64.
8
F=
62
74₈
112]
9
42)
912
1942
5
Ge1l
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 19. Februar.
5. Vorſtellung in d. 7. Abonnements=Abteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Z er Hüttenbeſttzer.
Schauſpiel in 4 Aufzügen von G. Ohnet.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 12. Februar.
6. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Der Trompeter von Säkkingen.
Oper in 3 Akten nebſt einem Vorſpiel. Muſik
von Victor E. Neßler.
44)
119
45
9½
lege
⁄⁄
85
12⁄
61
92
95
12
Wl
V9
[ ← ][ ][ → ] R. 35
370
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 19. Februar.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer hat den General der Kavallerie
v. Rauch 1., Ehef der preußiſchen Landgendarmerie, zu deſſen
fünf=
zigjährigem militäriſchen Dienſtjubiläum in einem ſehr huldvoller
Handſchreiben beglückwünſcht. Als beſondere Auszeichnung iſt dem
Jubilar vom Kaiſer ein Patent ſeiner Charge verliehen worden,
was nur in ſeltenen Fällen zu geſchehen pflegt.
Die Etatsdebatten im preußiſchen Abgeordnetenhauſe ſpinnen
ſich fortgeſetzt in ermüdender Gleichförmigkeit ab und bieten für
weitere Kreiſe nur wenig Bemerkenswertes dar. Am Dienſtag
wurde der Etat der Bauverwaltung nach langer Debatte genehmigt
Dem Bundesrate iſt noch ein Nachtragsetat zugegangen. Ir
demſelben werden zur Beſchaffung eines Dienſtgebäudes für das
Patentamt ſowie für das Reichsverſicherungsamt und zur
Erricht=
ung eines ſechſten Civilſenats beim Reichsgerichte 750,000 M.
ge=
fordert
Dem Bundesrat iſt eine ſeit langer Zeit allſeitig gewünſchte
Vorlage, betreffend die Handhabung einer ſchärferen Kontrole im
Verkehr mit Kunſtbutter zugegangen. Dieſelbe gelangt bereits heute
zur Verhandlung nebſt den anderen ſchon bezeichneten Vorlagen, die
in den letzten Tagen eingegangen ſind.
Im Reichstag wurde am 17. der Antrag des Grafen Moltke,
betr. die Abänderung des Militärpenſionsgeſetzes, wegen Erkrankung
des Antragsſtellers von der Tagesordnung abgeſetzt. Abg. Haſenclever
begründet hierauf ſeinen Diätenantrag. Abg. v. Kardorff wendet
ſich gegen den Antrag und hält es für unnötig, ſo erfolgloſe
An=
träge immer zu wiederholen. Abg. Meyer (Halle) iſt prinzipiell
für den Antrag, aber gegen die ausſichtsloſe ſtete Wiederholung
desſelben. Das Haus tritt ſofort in die zweite Leſung ein und
nimmt denſelben mit Stimmenmehrheit debattenlos an. Am 18.
erfolgte die Beratung über die Verlängerung des Sozialiſtengeſetzes.
Ein dem Reichstage zugegangener Geſetzentwurf, betr.
Abände=
rung des Wahlgeſetzes und Wahlreglements, beantragt u. a. Das
aktive Wahlrecht ſoll mit dem zurückgelegten 21. Lebensjahr
er=
worben werden: die Stimmzettel ſollen von dem Wähler in einem
amtlich geſtempelten Umſchlage dem Wahlvorſtande verſchloſſen
übergeben werden und von dieſem in Gegenwart des Wählers un
verzüglich in die Wahlurne medergelegt werden; das Format der
Stimmzettel muß den Umſchlägen entſprechen und darf nicht
größe=
ſein als dieſe.
Graf Moltke, welcher am 17. d. M. verhindert war der Sitzung
des Reichstages beizuwohnen, leidet an einer Erkältung, die indeß
in keiner Weiſe zu ernſteren Beſorgniſſen Anlaß bietet.
Auf Grund beſter Informationen wird der „Schleſ. 3tg."
ver=
ſichert, daß die Arbeiten zur Weiterführung der ſpeziell unter den
Begriff der Sozialreform fallenden legislatoriſchen Maßnahmen
ihren ungeſtörten Fortgang nehmen. Insbeſondere iſt man jetzt in
verſchiedenen Reichsämtern an der Gewinnung der Grundlagen für
einen Geſetzentwurf, betr. die Altersverſicherung der Arbeiter thätig.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Erfahrungen, die innerhalb
ge=
wiſſer Schranken auf dieſem Gebiete in anderen Ländern bereits
gemacht worden ſind, eingehendſte Berückſichtigung finden. Sowird
beiſpielsweiſe das in Holland beſtehende Inſtitut der Sterbetafeln,
welches ſich ziemlich gut bewährt haben ſoll, ſehr beachtet.
Biſchof Dr. Kopp aus Fulda iſt zur Teilnahme an den
Sitz=
ungen des Herrenhauſes, das jetzt die wichtige kirchenpolitiſche
Vor=
lage zu behandeln hat, am 17. in Berlin angekommen.
Der Fürſt von Montenegro trat in Begleitung ſeines
Flügel=
adjutanten Petrovich Niegoſch am 17. aus Petersburg in Berlin
ein und wurde bei ſeiner Ankunft auf dem Bahnhof an der
Fried=
richſtraße vom Kommandanten Generalmajor von Derenthall
em=
pfangen und nach dem Kaiſerhof geleitet, wo der Fürſt Wohnung
genommen hat. Am nachmittag hatte der Fürſt die Ehre, von dem
Kaiſer und der Kaiſerin und darauf auch von dem Kronprinzen
und der Kronprinzeſſin empfangen zu werden. Später ſtattete er
auch dem Reichskanzler Fürſten Bismarck einen Beſuch ab.
So=
weit bis jetzt bekannt, gedenkt Fürſt Nikita einige Tage in Berlin
zu bleiben.
Das Panzerſchiff Friedrich Karl=, Kommandant Kapitän z. S.
Stempel, iſt am 15. d. M. in Meſſina eingetroffen.
Heſterreich= Angarn. Bei der Beratung im Abgeordnetenhaus
der Regierungsvorlage betr. die Uebernahme der Prag=Duxer
Eiſen=
bahn ſeitens des Staates brachte Abg. Steinwender eine Reihe von
Beſchuldigungen gegen den Handelsminiſter Baron Pino vor. Dieſer
wies die Behauptungen Steinwender's zurück, bezeichnete dieſelben
als Verdächtigungen und Verläumdungen und erklärte, er werde
ſeine Handlungsweiſe vor jedem Richter vertreten.
Der öſterreichiſche Geſandte in Belgrad Graf Khevenhüller,
deſſen eigenmächtiger perſönlicher Politik zum großen Teil die
un=
friedliche Haltung Serbiens zugeſchrieben worden iſt, wird, wie die
„ K. Z. aus zuverlüſſiger Quelle erfährt, auf ſeinen Poſten nach
Belgrad nicht mehr zurückehren.
In den polniſchen Landesteilen Oeſterreichs haben die
Maß=
regeln der preußiſchen Regierung gegen die Poloniſierungsgefahr
eine merkwürdige Reaktion hervorgerufen. In welcher Richtung
ſich dieſelbe bewegt, erhellt aus einem von einer in Krakau
ſtattge=
fundenen Bürgerverſammlung gefaßten Beſchluſſe, demzufolge der
Waareneinkauf in Preußen als Vergehen gegen die patriotiſchen
Pflichten betrachtet wird; ſämtliche Lebensmittel müſſen im Lande
angeſchafft werden, nach Möglichkeit aus galiziſchen Erzeugniſſen.
Auf Antrag des Landtagsabgeordneten Romanowicz wurde eine
ſiebengliederige Kommiſſion mit der Aufgabe gewählt, Fachmänner
aus allen Gewerbszweigen einzuberufen, um neue Quellen zum
Be=
zuge der bisher aus Preußen importierten Waaren zu ermitteln
und den in der Verſammlung geſtellten Antrag wegen Bildung
eines Konſumvereins auf Tantisme zu prüfen. Aus anderen
galizi=
ſchen Städten werden ähnliche Kundgebungen gemeldet; nun, die
preußiſchen Induſtriellen und Gewerbe= und Handeltreibenden
wer=
den wohl auch ohne die galiziſche Kundſchaft beſtehen können.
Jrankreich. Der radikale Pariſer Gemeinderat, welcher immer
gern in Politik macht, hat ſich mit großer Mehrheit zu Gunſten einer
vollſtändigen Amneſtie für alle wegen politiſcher Verbrechen
Ver=
urteilte ausgeſprochen.
Engkand. Von Mr. Gladſtone, dem engliſchen Premier, liegt
wieder einmal eine Kundgebung über ſeine iriſche Reformpolitik
vor. In einem Schreiben an einen iriſchen Pair, den Viscount de
Vesci, ſchlägt Herr Gladſtone einen freien Meinungsaustauſch
ſeitens aller Klaſſen der Bevölkerung Irlands über deren
Bedürf=
niſſe und Wünſche vor. Die ſchwierige Aufgabe der Regierung
werde, wie der Premier meint, durch die ihr hierdurch zugehenden
Informationen ſehr erleichtert werden. Feſte Entſchlüſſe hat alſo
Gladſtone bezüglich Irlands noch immer nicht gefaßt und dieſe
Thatſache dürfte in den Kreiſen der iriſchen Homeruler, in denen
man ungeduldig dem praktiſchen Beginn der verheißenen
Reform=
politik entgegenſieht, gerade nicht ſehr angenehm berühren.
Der neue engliſche Botſchafter bei der Pforte, Lord Thornton,
iſt am 17. d. M. nach Konſtantinopel abgereiſt.
Die Socialiſtenführer Burns, Hyndman, Champion und Williams
erſchienen am 17. vormittags vor dem Polizeigerichtshof Bowſtreet
in London unter der Anſchuldigung, am 8. d. auf dem Trafalgar
Square aufrühreriſche Reden gehalten zu haben, durch welche eine
Menſchenmenge zum Aufruhr und Straßenraub aufgereizt wurde.
Die Angeſchuldigten beantragten die Vertagung der Verhandlung,
weil ſie noch nicht zur Verteidigung vorbereitet ſeien. Der
Ge=
richtshof lehnte die Vertagung ab. Der Staatsanwalt beantragte,
die Angeſchuldigten wegen der erwähnten Anklagepunkte vor die
Aſſiſen zu verweiſen. Die weitere Verhandlung in der Unterſuchung
wurde auf 8 Tage vertagt und die Angeklagten gegen Kaution
frei=
gelaſſen. Die Berichterſtatter der „Times” legten Zeugnis ab über
die von den Angeklagten gehaltenen aufrühreriſchen Reden.- Der
Bürgermeiſter von Birmingham, wo am 16. Ruheſtörungen
ſtatt=
gefunden hatten, unterſagte in einer Proklamation Anſammlungen
in den Straßen nach ſEintritt der Dunkelheit.
Spanien. In Tarifa ſind innerhalb 24 Stunden 7 Cholera=
Erkrankungen und zwei Todesfälle und in Barbate 2 Erkrankungen
vorgekommen.
Außkand. Das „Journal de St. Pelersbourg' konſtatiert, daß
die von Belgrad verbreitete Behauptung, Rußland habe
vorgeſchla=
gen, den Grenzkonflikt wegen Bregova von den
Friedensverhand=
lungen auszuſchließen und dieſer Vorſchlag habe die Zuſtimmune
des deutſchen Geſandten und der meiſten übrigen Vertreter der
Mächte nicht gefunden, durchaus unbegründet iſt; Rußland habe im
Gegenteil empfohlen, dieſe Frage bei den Friedensverhandlungen in
Bukareſt zu regeln.
Aumänien. Infolge eines Zwiſchenfalls. in der
Deputierten=
kammer bei Beratung des Geſetzentwurfs, betr. die Nationalbank
gab Bratiano am 11. ſeine Entlaſſung. Die Majorität erſuchte
Bratiano um Zurücknahme ſeiner Demiſſion. Bratiano behielt ſich
eine Antwort vor. Der König berief die Präſidenten des Senats
und der Kammer zur Beſprechung der Sachlage.
Griechenkand. Die Rückkehr der Flotte nach dem Hafen von
Salamis wird als ein Zeichen gedeutet, daß Griechenland den
For=
derungen der Mächte nachgeben wird, denn ſonſt wäre es nicht
er=
klärlich, weshalb die Flotte ſich vom hohen Meere an einen Ort
begeben haben ſollte, wo ſie von den vereinigten Flotten der
Groß=
mächte mit Leichtigkeit blockiert werden kann.
Vereinigte Staaten. Der Bericht der Münzkommiſſion der
Kammer, welcher ſich gegen die unbegrenzte Silberausprägung
aus=
ſpricht, iſt der Kammer bereits zugegangen; derſelbe beſagt: Die
Majorität der Kammer ſei der Anſicht, daß die Annahme der
un=
begrenzten Silberausprägung für das öffentliche Intereſſe nur
nach=
teilig ſei.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 19. Februar.
Se. Köpigl. Hoheit der Großherzog werden mit Ihrer
Großh. Hoheit der Prinzeſſin Jrene heute abend auf einige Zeit
nach Rußland zum Beſuch der Großfürſtin Eliſabeth verreiſen
und daher von Samstag den 20. d. M. ab keine Meldungen und
Vorträge entgegen nehmen.
95
380
M 35
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Miniſte=
rialrat in dem Miniſterium der Finanzen Karl Müller die
Ge=
nehmigung zur Uebernahme der kommiſſariſchen Funktionen des
Reichsbevollmächtigten für Zölle und Steuern zu Hannover mit
Wirkung vom 1. März d. J. an erteilt und demſelben für die
Dauer dieſer ſeiner kommiſſariſchen Verwendung im Reichsdienſte
unter Belaſſung ſeines Ranges als Miniſterialrat den Titel
Gehei=
mer Oberfinanzrat verliehen, den vortragenden Rat in der
Abtei=
lung des Miniſteriums der Finanzen für Steuerweſen, Geheimen
Oberſteuerrat Ludwig Baur zum Miniſterialrat in dem
Miniſte=
rium der Finanzen und zum Vorſitzenden der Abteilung dieſes
Mi=
niſteriums für Steuerweſen, den Oberſteuerinſpektor des
Haupt=
ſteueramts Gießen, Steuerrat Franz Engiſch zum vortragenden
Rat in dem Miniſterium der Fmanzen, Abteilung für Steuerweſen
mit dem Amtstitel Oberſteuerrat und den
Hauptſteueramtsaſſiſten=
ten 1. Klaſſe bei dem Hauptſteueramte Mainz Auguſt Irle zum
Steuerkontroleur ernannt
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den in der
Eigenſchaft als Volksſchullehrer angeſtellten Lehrer am
Realgymna=
num und an der Realſchule zu Gießen Clemens Theiſen mit den
Rechten eines Civilbeamten zum Lehrer an den genannten Anſtalten
ernannt.
Bei der Anslooſung der Geſchworenen für das erſte
Quartal 1886 wurden nachſtehende 30 Herren ausgelooſt: Volz,
Bürgermeiſter von Semd. Roßmann II., Philipp, Beigeordneter
von Nieder=Modau. Bendheim, Zadick, Handelsmann von
Zwingen=
berg. Bauer I1., Peter, Bierbrauer von Eberſtadt. Eidmann
Bürgermeiſter von Groß=Umſtadt. Bloch, Jakob, Fabrikant von
Offenbach. Leo, Louis, Weinhändler von Bensheim. Stieb, Georg,
Holzhändler von Rüſſelsheim. v. Klipſtein, Karl, Major a. D.,
von Darmſtadt. Wecker, Heinrich Theodor, Fabrikant von
Offen=
bach. Heckler, Eduard, Rentner von Bensheim. Knöß l., Heinrich,
Gaſtwirt von Egelsbach. Rau, Heinrich, Kaufmann von
Darm=
ſtadt. Gerlach, Karl, Major a. D. von Darmſtadt. Kofler,
Fried=
rich, Rentner von Darmſtadt. Mathes, Johannes, Rentner von
Fränkiſch=Crumbach. Michel, Georg Ludwig, Landwirt von
Beer=
felden. Meiſinger, Johannes, Landwirt von Schönnen. Behrens,
Heinrich Georg Chriſtian, Schuhfabrikant von Offenbach.
Hart=
mann L., Wilhelm, Landwirt von Harreshauſen. Heyl II., Heinrich,
Oekonom von Habitzheim. Becker, Peter, Seifenfabrikant von
Offen=
bach. Andre, Philipp, von Hirſchhorn. Fiſcher, Friedrich Chriſtian.
von Babenhauſen. Schuchmann V., Chriſtoph, Bürgermeiſter von
Weiterſtadt. Wörner, Louis, Oekonom von Dilshofen. Benz VIII.,
Georg, Gemeinde=Einnehmer von Arheilgen. Hüter 1. Jakob,
Tüncher von Lampertheim. Frey, Bürgermeiſter von Arheilgen.
Schneider I., Wilhelm, Gaſtwirt von Nieder=Ramſtadt.
B. In der geſtrigen Sitzung der Stadtverordneten, auf die
wir morgen ausführlicher zurückkommen werden, wurde der
bean=
tragte Ankauf des Schäfer'ſchen Hauſes am Ballonplatz
be=
ſchloſſen und der vorgelegte Kaufvertrag genehmigt. Der Preis
iſt 50000 M.
Zum Bazar. In ſehr anſprechender Weiſe verliefen am
Mittwoch die Nachmittags= und Abendſtunden, in letzteren war der
Menſchenzudrang außerordentlich. Einzelne Stände waren bereits
ausverkauft verſchiedene größere Gegenſtände fielen der Verlooſung
anheim. Während die Theatervorſtellungen im Gartenſaal ihren
Anfang nahmen, dauerte das Treiben im Bazar und an den Buffets
ununterbrochen fort. Soviel wir bemerken konnten, bildete eine
Wahrſagerin, die ſich meiſterlich auf die Führung der clavis artis
magicae verſteht, das Ziel eifriger Wanderungen. Trohdem der
prophetiſche Sinn der liebenswürdigen Wahrſagerin faſt ohne Pauſe
in Anſpruch genommen wurde, geriet der Quell ihres Talents keinen
Augenblick ins Stocken, für Jede und Jeden ſtanden ihr kluge,
paſſende Worte zur Verfügung. Die Aufführungen der anmutenden
kleinen Schwänke „Die Gouvernante; v. Moſer und „ Guten Morgen,
Herr Fiſcherl von W. Friedrich erfolgten in glatter anſprechender
Weiſe, und geben uns Anlaß, ſowohl das Talent ſämtlicher
Mit=
wirkenden als den Eifer und die Sorgſamkeit der Regiſſeure
Steude und Dalmonico rühmend hervorzuheben. Se. Königl.
Hoheit der Großherzog und die Großh. Familie beehrten die
Vorſtellung mit allerhöchſtihrer Gegenwart.
Die Ausſchmückung des Saalbaues für den Bazar
hat ſich der allgemeinſten Anerkennung zu erfreuen und geben wir
nachſtehend die Namen derjenigen, welche ſich hieran beteiligten.
Die prächtige Dekoration des großen Saales ſtand, wie bereits
mit=
geteilt, unter der Leitung des Herrn Architekten Jacoby. Die
hierbei zur Verwendung gekommenen Guirlanden ſind von den
In=
gaſſen des Armenhauſes geflochten. Die Dekoration des oberen
Teils des Saales und der Gallerien rührt von Herrn Hoftapezier
Glückert her, während die Buden auf den Eſtraden durch Herrn
Hofmöbelfabrikant Glückert mit den prächtigſten Teppichen
arrangiert waren. Die Dekorationen der Oſteria und des Tractirs
auf dem Podium hatte Herr Hoftheatermaſchinenmeiſter Kranich
in Verbindung mit Herrn Hofgärtner Dittmann geliefert. Der
Blumentempel iſt ein Werk der Herren Hofzimmermeiſter Rahn,
HofgärtnerHenkel, Schloſſermeiſter Nold und Hoftapezier Glückert,
während die Tombola ihre Herſtellung den Herren Hofzimmermeiſter
Mahr und Hofmöbelfabrikant Glückert verdankt; das Zelt der
Wahrſagerin hatte Herr Kranich aufgeſtellt. Die an den Buden ꝛc.
angebrachten Schilder haben die Herren Hofweißbinder Beſt und
Zimmermaler Frank geliefert. Die Ausſchmückung der Büffets
im Damenſaal und Vorſaal rührt von Herrn Tapetenfabrikant
Hochſtätter, während Herr Hofmöbelfabrikant Bechtold diejenige
des Fürſtenſaals übernommen hatte.
Bei dieſer Gelegenheit iſt dem Publikum der Beweis erbracht
worden, was unſere Geſchäftsleute zu leiſten im Stande ſind und
wahrlich, ſie können die Konkurrenz mit den größeren
Nachbar=
ſtädten getroſt aufnehmen.
J. Bei dem Bazar ſind am Mittwoch eingegangen für:
Ein=
trittskarten 1852 Stück M. 1 M. 1852.-. Buffet: Damen=Salon
und Vorſaal M. 115431. Buffet: Fürſten=Salon und Gartenſaal
M. 1243.49. Oſteria und Traktir M 106385. Bulgariſche Bude
M. 50380. Weißwaren und Handarbeiten und Waage M. 43813.
Seifen, Parfümerien und Cigarren M. 368.- Kunſtgegenſtände
und Papier M. 47387. Blumenſtand M.6448s. Glas, Porzellan
und Luxusgegenſtände M. 334.1. Haushaltungs=Gegenſtände
M. 245.- Kartenſchlägerin M. 95.2. Theaterkarten M. 648.-
Programme M. 44.20. Drehorgel M. 19.33. Tombola M. 413.55.
Zuſammen M. 9542.44. - Geſtern nachmittag war der Andrang
zum Bazar ſo außerordentlich groß, wie zu keiner Stunde an den
beiden vorhergegangenen Tagen.
8 Pfungſtadt, 18. Februar. In voriger Woche hielt Herr
Ingenieur Brockmann aus Offenbach im hieſigen
Lokalgewerb=
verein einen Vortrag über: „Die Naturerſcheinungen der Gewitter
und die Schutzmittel gegen den Blitzſchlag==
In gewandter Rede
feſſelte der Vortragende die zahlreichen Zuhörer, und ſchloß ſich an
den Vortrag eine ſehr lehrreiche Diskuſſion.
Der Ball des Caſinos am Samstag abend verlief in
glänzen=
der Weiſe. Der Saal des Herrn Zeh war durch die
Bereitwillig=
keit des Präſidenten, Herrn Berchelmann, reich geſchmückt und die
Muſikkapelle Stützel erfreute das Ohr, was denn auch zur Folge
hatte, daß die Geſellſchaft ſich erſt ſpät trennte.
Mainz. 17. Februar. Das Programm des diesjährigen
Carnevalzuges wurde in der geſtern abend ſtattgehabten
Zugs=
kommiſſions=Sitzung folgendermaßen feſtgeſtellt: 1) Branntwein=
Monopol. 2) Kellerei des Prinzen Carneval. 3) Neujahrskarten.
4) Letzte Schießbudicke. 5) Rheinheſſen. 6) Vegetarianer. 7
Volks=
bad. 8) Traiektſchiff. 9), 10), 11). 12), Gärtnerwagen reſp. die 4
Elemente, die Erde, die Luft, das Waſſer das Feuer. 13)
Stadt=
theater. 14) Ein achteckiges Haus, geeignet für Wirtſchaft. 15)
Orient=
frage. 16) Vermählung des Tagblattes mit der Mainzer Zeitung.
17) Generalverſammlung des konſervativen Vereins. 18)
Hochmuts=
garde. 19) Brücke. 20) Normaljäger. 21) Hofküche. 22)
Klepper=
buben. 23) Froſchklub. 24) Byeicleklub. 25) Prinzenwagen. 26)
Komitewagen. 27) Prinzengarde. Außerdem wirken 6 Muſikeorps,
für welche neue Coſtüme angefertigt werden, und mehrere
Reiter=
corps mit.
Mainz. 17. Februar. Diebshöhle. In einer von allerlei
Geſindel beſuchten hieſigen Herberge fand die Kriminalpolizei heute
bei einer Hausſuchung ein ganzes Lager geſtohlener Gegenſtände,
unter anderem 1 ſilbernen Becher, 1 ſchwere ſilberne Platte mehr
als 100 Uhren ꝛc., zwei große Karren waren nötig, um die Sachen
zur Polizei zu transportieren.
Mainz, 18. Febr. Ein vor einiger Zeit von hier nach
Frankfurt übergeſiedelter Herr glaubte ſeinem Sohne, einem etwa
18jährigen jungen Mann, in einer gewiſſen Angelegenheit ernſte
Vorhaltungen machen zu müſſen, was dieſer ſich ſo zu Herzen
nahm, daß er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende machte.
Frankfurt a. M., 18. Februar. Muſikdirektor Eliaſon,
wel=
cher am 17. d. abends ein Konzert abzuhalten beabſichtigte, iſt
wenige Stunden vorher geſtorben.
Ueber eine am 16. ds. vormittags in der Nähe der neuen
Staatsbahn=Brücke gefundene männliche Leiche gehen dem
„ Fr. J.” nachfolgende Mitteilungen zu: Dieſelbe war bekleidet mit
einem feinen ſchwarzen Tuchanzug, Glacehandſchuhen und ſeidener
Kravatte mit goldener Vorſtecknadel. Am Halſe waren Spuren
von Strangulat ion bemerkbar und außerdem befanden ſich am
Kopf mehrere Wunden. Die von den Behörden ſofort
vorge=
nommene Unterſuchung wird das weitere ergeben.
8t. Frankfurt a. M. 18. Febr. Am 13. März veranſtaltet
das Schwanenkränzchen in den Geſellſchaftsräumen des Zoologiſchen
Gartens ein Maskenfeſt in Form eines Faſchings=Jahrmarktes.
Das Komite iſt bereits in voller Thätigkeit, um recht viel
Karne=
vals=Unterhaltungen zu bieten.
Tageskalenner.
Samstag, 20. Februar: Ball des Geſangvereins Männer=Quartett
in Beſſungen im Chauſſeehaus. - Großer Masken=Ball der
Ver=
eine Eintracht und Bürgerverein im Saalbau.
5⁄.cb.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ch; Hofbuchdrucleret. — Verantwartlich für die Redaction: Carl Ainzzæ.