149.
Wonnementspreis
viertelährlich 1 Mart 50 Pf. mck.
Brungerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Poſtauflchlag
(Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Epeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Vehörden.
R. 18.
Mittwoch den 27. Januar.
1886.
Gefunden: 1 goldenes Medaillon mit ſchwarzer Emaille, worauf eine Roſe. 1 gelbledernes Cigarren=Etuis,
enthal=
tend 5 Cigarren. 1 goldener Ring mit rothem Stein. 1 Chaiſendrücker von Neuſilber. 1 ſchwarzer wollener Handſchuh,
roth gefüttert. 1 grauer geſtrickter Handſchuh. 1 Stiefeleishaken. 1 dunkelblaues ſeidenes Halstüchelchen mit gelber Borde.
1 großer Schlüſſel. 1 ſilbernes Armband. 1 goldene Vorſtecknadel. 1 kleiner Schlüſſel, woran ein Kettchen. 1 großer
Schlüſſel, 1 kleiner Schlüſſel und 1 Drücker, zuſammen vereinigt.
Verloren: 1 Päckchen rehfarbige Wolle. 1 Bleiſederhalter mit Knopf zum Drehen. 1 graues Halstuch mit
brauner Borde.
Darmſtadt, den 25. Januar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 1.
Bekanntmachung, das Bahn=Polizei=Reglement für die Eiſenbahnen Deutſchlands betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Arnsberg, vom 15. Januar 1886, iſt auf
Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Social=
demokratie die nichtperiodiſche Druckſchrift, betitelt: „Mucker=, Pfaffen= und Königsſchwindel (Zur Naturgeſchichte der
Volks=
ausbeuter), auf welcher weder der Name des Verfaſſers, Verlegers oder Herausgebers, noch der Druckort angegeben iſt,
verboten worden.
Darmſtadt, den 25. Januar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[792
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen des Inſtallateurs H. Molter in
Darmſtadt wird, nachdem der im
Ver=
gleichstermine vom 9. Dezember 1885
angenommene, Zwangsvergleich, durch
rechtskräftigen Beſchluß vom 9.
Dezem=
ber 1885 beſtätigt iſt, hierdurch
aufge=
hoben.
Darmſtadt, den 20. Januar 1886.
Das Großherzogliche Amtsgericht
Darmſtadt I.
(gez.) Weller.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
[793
Verſteigerungs=Anzeige.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben
des verſtorbenen Kammmachermeiſters
Franz Thomas ſoll ihre, Ecke der
Marktſtraße und Rittergaſſe belegene
Hof=
raithe:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 55 102,
Donnerstag den 28. Januar 1886,
Vormittags 10 Uhr,
theilungshalber öffentlich verſteigert werden.
Das Haus iſt 3=ſtöckig mit großen
Bodenräumen und 2 Läden, worin in dem
Eckladen ſeit 21 Jahren ein Kamm= und
Korbwaarengeſchäft mit beſtem Erfölg
betrieben wurde und dürfte ſich deshalb
auch vermöge ſeiner guten Lage zum
Be=
triebe eines jeden anderen Geſchäftes eignen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinus.
(666
Main=Neckar=Bahn.
Die am 13. l. Mts. dahier
ſtattge=
habte Schwellen=Verſteigerung iſt
ge=
nehmigt.
Darmſtadt, den 22. Januar 1886.
Der Bau=Inſpector.
[294
Dittmar.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag des Herrn
Wilhelm Ewald zu Frankfurt a. M.
wer=
den die demſelben zu Beſſungen gehörigen
nachbenannten Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 312⁄₁₀ 261 Hofraithe
Holz=
ſtraße
Donnerstag den 28. Januar d. J3.,
Vormittags 1½ Uhr,
ſauf hieſigem Rathhaus wiederholt
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert.
Bemerkt wird, daß das fragliche Haus
zweiſtöckig, gut gebaut iſt und freie
Aus=
ſicht nach dem Großh. Hoforangeriegarten
gewährt.
Beſſungen, den 21. Januar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(667
Holzverſteigerung.
Montag den 1. Februar l. Js.,
Morgens 10 Uhr beginnend,
51
194
werden bei Gaſtwirth Schneider zu
Nieder=Namſtadt aus dem Diſtrict
Kohlberg verſteigert:
Rm. Scheiter: Buchen 34, Nadelhol.
186; Kuüppel: Buche 8,
Nadel=
holz 26; Reiſig Wellen: Buchen
440, Nadelholz 1450.
Nieder=Ranſtadt, am 24. Januar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
[795
Krauß.
Frima Hallonische a; Französ.
Macaronl,
FeIma Bier, Gomüse.
End Supponuudelo,
Foine dupponloige.
KAnSImGh!
der Mehl= und Brodfabrik Hauſen
in plombirten Originalſäckchen von 13½
Pfd. Netto M. 2. 70
Haisermehl,
feinſtes Backmehl, per ¼ Kilo 20 Pf.
Iwelseöl,
feinſte Qualität, billigſt.
671
Emanuel Fuld.
Wurstbendol-Bior
empfiehlt
C. Seſpel,
[796
Arheilger=
ſtraße.
Hpeiſeöl,
feinſter Vorſchlag,
per Schoppen 36 Pfo.,
15
garautirt rein,
per Pfund 55 Pfg.
1)
WRPol,
Bleichſtraße.
[797
R18
Holzuerſteigerung.
Freitag den 29. Januar d. Js., von Vormittags 10 Uhr an,
wird im Germann'ſchen Saale zu Meſſel das Dürrholz aus Forſtwartei Kleeneck
verſteigert und zwar:
Scheiter: 10 RAm. Buchen I. Kl., 81 Am. Buchen II. Kl., 4 Am. Birken,
2 Rm. Obſtbaum, 12 Rm. Eichen I. Kl., 128 Rm. Eichen II. Kl.,
13 Rm. Erlen;
Knüppel: 27 Rm. Buchen, 14 Am. Birken, 1 Am. Obſtbaum, 27 Am.
Eichen, 13 Rm. Erlen;
Reiſig: 1610 Wellen Buchen, 390 Wellen Eichen, 20 Wellen Obſtbaun,
140 Wellen Erlen;
Stöcke: 30 Rm. Buchen, 45 Am. Eichen, 1 Am. Obſtbaum.
Die Eichen=Scheiter eignen ſich theilweiſe für Küfer ꝛc.
Wegen vorheriger Einſichtnahme des Holzes wende man ſich an Großh.
Forſt=
wart Vöglin II. zu Meſſeler Fallthorhaus.
Darmſtadt, den 24. Januar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[798
Eckſtorm.
f.e.
fG.
Reichardts Civorsal-Sicherheits-gol,
vollſͤndig waſſerhell. geruchlos, zu jeder Petoleum=Lampe und jedem Docht
ver=
wendbar, alle anderen Leuchtöle an Güte übertreffend, empfehlen
Friedrich Sehneſer, Ludwigsplatz.
Georg Hebig Sohn, Rheinſtraße. Wilh. Manck, Ballonplatz.
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(358
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Mädchen= und Kinderknopf=, Zug= und Agraffenſtiefeln,
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[753
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Gewinn M. 330. — Looſe abzüglich kleinſten Gewinn, ſo lange Vorrath,
M. 300.½ M. 150 ꝛc.
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Spunden 20 Pfo.,
Edamer,
Gouda,
Emmenthalor,
Hohenburger Rahm,
Ramadoux,
Kränter,
Parmesan,
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(802
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Na 18
195
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Grüne Bohnen,
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Prima Hiorenkeit „ 40 „
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liebteſte Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
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Carlsſtraße 24. (808
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4 Z., preisw. Zu erfr. daſelbſt 2. St.
9236) Marktplatz Nr. 10
im 2. Stock und der Manſarde je eine
Wohnung, 5 Zimmer, Bodenkammer,
Waſſerleitung, Waſchküche per ſofort zu
Th. Kalbfuß.
vermiethen.
9549) Ernſt=Ludwigsſtr. 2, 2. St.,
2 unmöbl. Zimmer mit Bedienung.
10238) Eine Wohnung, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche, Keller, Waſſerleitung
nebſt Waſchküche und Bleichplatz an eine
ruhige, kleine Familie zu vermiethen und
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Niederramſtädterſtraße 28.
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10914) Bleichſtraße 40 zwei ſchöne
Zimmer im dritten Stocke, welche ſich
ſehr gut für ein Büreau eignen, zu
ver=
miethen.
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Par=
terrewohnung von 3 Zimmern zu verm.
102) Kiesſtraße 93 ein Zimmer
mit Küche für eine Dame zu permiethen.
103) 10 Wilhelmſtraße 10
ſchöne Beletage, 6 Piecen mit allem
Zubehör, wegen Wegzugs des Herrn
Prof. Dorn auf 1. April zu verm.
Näheres Beſſ. Carlsſtr. 37.
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109) Dieburgerſtraße S zwer ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel.
148) Ober=Namſtädterſtr. 7 erſter
Stock: 3 heizbare Zimmer, 1
Magdſtüb=
chen und Zugehör, gleich beziehbar, für
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11428) Wohnung
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Schloß=
graben Nr. 15, iſt der mittler=
Stock, beſtehend aus fünf ſchönen
Zimmern, nebſt Küche und ſonſtigem
Zubehör (Keller, Speicher ꝛc.) zu
ver=
miethen. Die Wohnung iſt
vollſtän=
dig neu hergerichtet und mit
Waſſer=
leitung verſehen.
Reflectanten wollen ſich wegen
Aus=
kunftsertheilung an den Gaſtwirth
Herrn G. Gunder hier wenden.
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Ludwigsplatz 7. (11319
hergerichtete Beletage, 4 Zimmer mit
allem Zubehör ev. auch mit Garten ſofort
zu vermiethen.
11685) Kiesſtr. 31 Wohnung z. verm.
12103) Hoffmannſtr. 16 Manſarde
mit Glasabſchluß, 4 Piecen, Küche mit
Waſſer ꝛc., an 1 bis 2 ruhige Leute zu
vermiethen. Gleich beziehbar.
12289) Frankfurterſtraße 2 die
obere Etage: 6 Zimmer, Küche u.
Zube=
hör per 1. April oder ſofort zu beziehen.
12365) Waldſtraße 54 im mittleren
Stock zwei elegante Offizierswohnungen
ſſeither von Frhrn. v. Löw bewohnt) mit
Stallung und Burſchenzimmer für ſofort
12432) Fuhrmannsſtr. 13 zwei
Woh=
nungen pr. Jan. bezw. 1. Februar zu
vermiethen.
12566) Heinrichſtraße 21 iſt der 2.
Stock mit 5 Z. und allen Bequemlichkeiten
ſofort z. verm. L. Schupp, Zimmermſtr.
347) Niederramſtädterſtraße 43
2 Zimmer nebſt Zubehör an eine einzelne
Dame.
389) Grafenſtraße 6, 1. Stock, vier
Zimmer ꝛc., per 1. April.
488) Eine Manſarde (Zimmer und
2 Cabinete), ſowie eine kleine Wohnung
für 1 Perſon zu vermiethen. Zu erfragen
Grafenſtraße 35.
583) Martinſtraße 7 iſt die=
Beletuge, beſtehend in 5 hübſchen
Zimmern, Küche, Speiſekammer und
allen Bequemlichkeiten alsbald
an=
derweit zu verm. W. Schneider,
Hoftheater= u. Hofmuſik=Kaſſier.
E
585) Wendelſtadtſtr. 51 eine 1i.
nung, 1. Stock mit Glasabſchl., 2
Zim=
mer, Küche, Bodenk. mit Zubehör per
ſo=
fort oder 1. April.
586) Neue Kiesſtraße 66 mittlerer
Stock 6 Zimmer, 2 Magdkammern,
Woſch=
küche, Bleichplatz ꝛc. zu vermiethen.
Näheres Soderſtraße 16 im Laden.
591) Schulſtraße 11 im 1. Stock drei
Zimmer mit Küche, abgeſchloſſ. Vorplatz,
Waſſer ꝛc. per April.
Ebendaſelbſt im 2. Stock 5 Zimmer
Küche und Zubehör.
Daudt.
696) Ernſt=Ludwigsſtr. 7 der zweit
Stock, enth. 5 Zimmer, Küche ꝛc. nebſt
2 Kellern, 2 Kammern, Mitgebrauch der
Waſchküche und Trockenplatz.
698) Hoffmannsſtr. 8 die Beletag
zu vermiethen. Näheres parterre.
105) Hölgesſtraße 8 Vorderhaus die
Manſarde per 15. April an eine ruhige
Familie zu vermiethen. Preis 160 M.
712) Müllerſtraße 12 der Parterre
Stock, mit allen Bequemlichkeiten zu verm
g00000oooooooesdiesitboiie”
3 810) Beſſ. untere Schulſtr. 59
3 der mittlere Stock mit 5 Zimmern
8 nebſt, allen Bequemlichkeiten auf
0 1. April zu vermiethen.
o00000ooooooooooooooe2e2)
198
R 18
Friedens=Verein zu Darmſtadt.
Aukrmk.
Als Ausdruck des allgemeinen Bedürfniſſes, den Frieden zu bewahren und
das Vertrauen in denſelben zu ſtärken, geht, wie bekannt, ſeit einiger Zeit eine
Bewegung durch faſt ſämmtliche Kulturſtaaten, welche darauf abzielt, freie
Ver=
einigungen zu gründen, die, durch Einwirkung auf die öffentliche Meinung, dazu
beitragen ſollen, daß die unter verſchiedenen Staaten entſtehenden Streitigkeiten,
wenn irgend möglich, durch internationale ſchiedsrichterliche Entſcheidung beigelegt
werden. Zugleich ſoll auch das gute Einvernehmen zwiſchen den verſchiedenen
Völ=
kern gefördert und der Gelegenheit zu Mißhelligkeiten vorgebeugt werden.
Bereits haben ſich zu dieſem Zwecke in Amerika, England, Frankreich, Holland,
Italien und Rußland Friedens=Vereine gebildet, und auch in Deutſchland, welches
man gewohnt iſt beim Erſtreben hoher idealer Ziele anderen Nationen vorangehen zu
ſehen, ſind in letzter Zeit in einzelnen Städten Geſellſchaften ähnlicher Art gegründet
worden. Das Vertrauen in die für uns Alle unantaſtbare Machtſtellung des
deutſchen Reiches und in die ſeit Jahren,auf Erhaltung des Friedens gerichteten
Beſtrebungen der Reichsregierung mögen die Erklärung dafür geben, daß in
Deutſch=
land die auf Erhaltung des Friedens gerichtete Bewegung bis jetzt keinen
lebhaf=
teren Widerhall gefunden hat.
Gleichwohl darf Deutſchland nicht länger zögern ſeine Sympathie mit einer
großen civiliſatoriſchen Idee kundzugeben. Es darf die von den edelſten Männern,
anderer Nationen zu friedlichem Einvernehmen dargebotene Hand nicht zurückweiſen;
handelt es ſich doch zur Zeit nicht mehr um utopiſche Ideen von Schwärmern,
ſondern um Ziele, die praktiſch, erreichbar, maßvoll, dem beſcheidenen Wirken jedes
Einzelnen angemeſſen erſcheinen.
Von dieſen Erwägungen geleitet, iſt auch in Darmſtadt in den letzten Wochen
eine Anzahl von Männern zuſammengetreten und hat einen Friedensverein gegründet,
deſſen Satzungen Jedermann zur Verfügung ſtehen.
Indem die Unterzeichneteu ihre, friedlichem Einvernehmen mit anderen Nationen
zugeneigten Mitbürger einladen, ihre Geſinnungen dadurch zu bethätigen, daß ſie
dem neugebildeten Vereine beitreten, erklären ſich dieſelben zur Entgegennahme der
Beitrittserklärungen und des Jahresbeitrages von mindeſtens einer Mark bereit.
Darmſtadt, im Januar 1886.
Dr. Adami. H. Andriano, Fabrikbeſitzer. H. Bodenheimer, Großhändler. Prof.
Büchner. H. u. A. Courths. Pfarrer Dingeldey. Staatsprocur. Friedrich.
Dr. Hangen. Rentner Heil. Oecon. A. Heil. Hofmetzger Jakoby. Rentner
Fr. Kofler. Dr. G. Krauß. Dr. Landsberger. Rechtsanwalt Langenbach.
Kaufm. Langenbach. Dr. Marr. Rentner J. Nold. Kaufmann A. Nold.
Bauinſp. Rettig. Dr. Röder. Dr. Röll. Inſp. Schröder. C. Spamer.
Kaufm. S. Strauß. Kaufm. A. Trier. Kaufm. Theod. Trier. Dr. Vir.
Frhr. Dr. v. Wedekind. Geheimerath Dr. Weber. Dr. Weil. Banquier Otto
Wolfskehl. Director Dr. Wulckow.
[825
Von der ſo beliebt gewordenen
Gothaer
Cervelatwurst
habe ſoeben friſche Sendung aller Größen
und empfehle ich ſolche beſtens.
A. W. Prassel,
Rheinſtraße 16. (828
.
Hine tüchtige Weißzeug= u. Kleider=
E. macherin wünſcht noch einige
Kun=
den in und außer dem Hauſe.
Magdalenenſtraße 5.
(725
829) Ein braves Mädchen aus guter
Familie, das nähen u. bügeln kann, ſucht
Stelle. Stellenb. Röſe, Eliſabethenſt. 46.
Eine geübte Modiſtin
ſucht Stelle ſofort oder auch ſpäter.
Näheres bei Frl. Dieterich, Beſſunger
Martinſtraße 17.
(830.
831) Ein reinliches Mädchen ſucht
Beſchäftigung für Nachmittags.
Fuhr=
mannsſtraße 8, Hinterbau, 1 Stiege hoch.
IO
1
Bärm.
2*
RAlUuiAm.
832) Hausmädchen, welche gute Z.
beſitzen, Kleidermachen und bügeln können,
nach auswärts geſucht.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. 11.
833) Für ein gebildetes ig. Mädchen
aus beſſerer Familie wird Stelle zu einer
Dame, zur Unterhaltung oder Pflege,
geſucht.
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gernd Darmſtadt erbeten.
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Iniverga-Latarrh- &am; HustenBonbons.
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15 Pfg. von Ar. C. m06Or &a; vS., diunga”
Lu haben in Darmstadt bei den Herren: Arth, Fr. Eichberg. V. Thiermann;
in Babenhausen bei Herrn Heinr. Löb jr.; in Bensheim bei Herrn M. Lickroth;
in Gross-Gerau bei Herren I. G. Molff Erben; in Michelstadt bei Herrn H. Soidol.
835) Knecht f. landwirthſch. Arbeiten
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Freitag den 29. Januar l. 33., Abends 8 Uhr: 8. Verſammlung
der Mitglieder, im großen Saal der Brauerei Diſchinger (Textor) in der
Saalbauſtraße. Tagesordnung: Vortrag des Afrika=Reiſenden Herrn Auguſt
Einwald über ſeine dritte und vierte Afrikareiſe durch die Länder der Zulu's,
Tonga's und Swazies, nebſt Handel und Wandel, Sitten und Gebräuche der
Ein=
geborenen in Süldoſt=Afrika. Die verehrl. Vereinsmitglieder konnen zu dieſem
Vor=
trag Nichtmitglieder unſeres Vereins einführen.
Eroſſnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 26. Januar 1886.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
J. V.:
[837
Tecklenburg.
„
E9
Butholtkenur:
5 1
Sonntag den 31. Januar, Abends 8 Uhr:
Vortrag
von Herrn Johannes Moser aus Mainz,
über:
„Das Wunder und die Einwände der Wiſſenſchaft;
[838
Der Vorstand.
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(841
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[842
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(730
„
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Wo? ſagt die Expedition d. Bl. (843
Peſſunger Klappacherſtr. 46 ſind einige
Meter dürres, vorjähriges
Buchenholz.
zu verkaufen; auch kann dasſelbe
klein=
gemacht ins Haus geliefert werden. (844
jeder Art für alle Zei=
Annoncel tungen,
Fachzeitſchrif=
ten ꝛc. der Welt beſorgt prompt u. unter
bekannt coulanten Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. I.
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Grafenſtraße 30.
(325
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Scholten! von der Niederl.=
Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher
am 9. Januar von Rotterdam abgegangen
war, iſt am 24. Januar wohlbehalten in
New=York angekommen.
R18
200
der Hauptſammelſtelle:
A. Geld.
H. Ferdinand Jordis.
b. Verkaufsgegenſtände.
vergolder G. Zaun, J. Hachenburger junior, Kürſchner Georg Gräff die Vermehrung vor ſich gehe, hänge ab vom Gange der äußeren
Carl Reinemer, C. J. Wenz. Uhrmacher Georg Rauch, Heinrich Volitik Deutſchlands. Schon im verfloſſenen Jahre habe man in
Möſer, Spengler Carl Rockel, Spengler Adolf Kling, Koch und Folge der Anforderungen der Kolonialpolitik mehrfach auswärtige
Staehely, Philipp Huwert, Frau Eliſe Nungeſſer, von den Herren Marineſtationen reduzieren müſſen. Infolge des von der Kommſſiön
Wilhelm Hublitz, Heinrich Jakob Lampe, Rudolf Nick (Hickler's beſchloſſenen Abſtriches liege die Gefahr nahe, daß, wenn wieder
Nachfolger) Uhrmacher Wilhelm Speyer Uhrmacher Eduard Göbel, groͤßere Anforderungen an die Marine herantreten; man zu einer
Spengler F. Groß, Schloſſer Wilhelm Möſer Wilhelm Gutenberg, keilweiſen Mobiliſierung werde ſchreiten müſſen.
Carl Diehm Reſtäurateur Weber Gleichſtraße), Auguſt Cellarius,
Schirmfabrikant Carl Jordan, Stuhlfabrikant Carl Knaub. Litho= ſchleunigſt ausgerüſtet. um ſich, wie man hört, in den nächſten Tagen
graph Friedrich Groll,. Georg Liebig u. Comp., Anton Schmidt, nach dem Piräus zu begeben.
Freifrau von Ricou geb. von Willich, von den Herren Hofpoſamentier
Michael Schmidt, Rentner C. Kleber ſenior, Arnold Kleber iFirma Monopol an der Hand der hierzu vorliegenden Petitionen erſt im
C. C. Kleber) Carl Arnheiter, Frau Louiſe Kleber Frau Ober= Ausſchuſſe beſprechen.
lieutenant Schmidt Frau Thereſe Lindt, Frau Lina Lindt, Frl. A.1 Monapol ſein, im Bundesrate will ſich die Regierung Bayerns auf
Bernhardt, Frau Oberſtlieutenant Franck, Frl. Elwert, Frl. Friede= Grund von Art. 7 der Verfaſſung, wonach bei den nicht das ganze
rike Hügel, Frau Profeſſor Schmitt, Frau Major Kröll (Worms). Reich umfaſſenden Gegenſtänden'nur die Stimmen der davon be=
Frau Oberſtlieutenant Julie von Hombergk, Frl. K. Eckſtein, Fraüi troffenen Staaten zählen, der Abſtimmung über die Monopol=
Oberlandesgerichtsrat von Heſſe, Frl. Ewald. von den Herren Kauf= Vorlage enthalten.
mann Lerch, Alexander Ackermann, Joſeph Stade, Friſeur Auguſt
Schmidt, Theodor von Lyncker, D. Kiefer Witwe, Wehner u. Fahr, Beifall des Hauſes einen Antrag angenommen wonach das Brannt=
Schuhmacher Georg Keilmann, Hofjuwelier Schnittſpahn Stade u. ſ weinmonopol in finanzieller und moraliſcher Beziehung dem Lande
Beer, Heinrich Elbert Franz Sitte. Hofſpengler Joh. Rühl, Frau großen Vorteil biete und dasſelbe deshalb anzunehmen ſei, ſobald
Buchbinder Wandel, Frau Louiſe Blumenthal, Frl. Helene Roͤmer, ) die Lage die Kleinbrenner Elſaß=Lothringens die erforderliche Sicher=
Herren J. Dexheimer und Sohne.
Das Comite.
Um weitere freundliche Gaben bittet
[845
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mittheilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, unſer einziges, innigſtgeliebtes Töchterchen
Louise
im Alter von 7 Jahren nach kurzem, ſchwerem Leiden
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Eltern:
Philipp Bartholomä, Schreinermeiſter,
Katharina Bartholomä.
Suſanna Bartholomä, Schweſter.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachm. 3 Uhr ſtatt.
[846
Todes=Anzeige.
Heute Vormittag 10 Uhr verſchied ſanft nach langem
ſchweren Leiden unſere innigſt geliebte Tochter, Schweſter
und Schwägerin
Johanna Andress
im 24. Lebensjahre, was wir allen Verwandten
Freun=
den und Bekannten ſtatt jeder beſonderen Anzeige mit
der Bitte um ſtille Theilnahme mittheilen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag halb
3 Uhr vom Sterbehauſe, Schloßgartenſtraße 19, aus ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 27. Januar.
Deutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin empfingen am
25. Mittags den Beſuch des Herzogs von Edinburg. Nächmittags
machte der Kaiſer eine Spazierfahrt, wobei er den Gemahlinnen des
ruſſiſchen und des öſterreichiſchen Botſchafters, ſowie der Fürſtin
Radziwil Beſuche abſtattete.
Am 24. fand unter dem Vorſitze des Fürſten Bismarck ein
Miniſterrat ſtatt.
Der Marine Etat iſt aus der Budget=Kommiſſion in etwas
reduziertem Buſtande an das Reichstagsplenum zurückgelangt, in
Für den Bazar ſind bis inel. 23. Januar eingegangen bei ſ dem an den einzelnen Poſitionen zum Teil nicht unerhebliche
Ab=
ſtriche gemacht worden ſind. 1. a. iſt auch die Poſition, welche
eine Vermehrung des Militär=Verſonals der Marine um 826 Mann
Von Herrn und Frau Wilhelm Merck, R. v. A., Frau Dr. Pöhn, fordert, nur teilweiſe bewilligt worden. Habei erklärte der Chef
der Admiralität. v. Caprivi, daß eine Entwickelung der Marine zu
einer ſolchen erſten Ranges nicht beabſichtigt werde, man wolle nur
Von den Herren Ch. Berdur, zur Sonne, Georg Mylius, Hof= etwa der ruſſiſchen Marine gleichkommen. Das Tempo, in welchem
Das Panzerſchiff Prinz Friedrich Karl wird in Wilhelmshaven
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer wird das Branntwein=
Die Mehrheit der Kammer ſoll gegen das
Der Landesausſchuß von Elſaß=Lothringen hat unter lautem
ſtellung erfahren habe.
Die letzthin in Berlin ſtattgefundene Generalverſammlung der
deutſchen Spiritus=Induſtriellen iſt zu einem klaren Beſchluſſe
hin=
ſichtlich des Monopols nicht gekommen. Es wurde lediglich eine
Reſolution angenommen, welche beſagt, daß die verſchiedenen beim
Branntwein=Monopol in Betracht kommenden Fragen noch weiter
geklärt werden müßten. Schließlich wurde eine Kommiſſion
einge=
ſetzt, welche die zu ergreifenden Maßregeln weiter erörtern ſoll.
Heſterreich=Angarn. Im ungariſchen Unterhaus richtete Graf
Julius Andraſſy die Anfrage an die Regierung, ob es wahr ſei,
daß zwiſchen der Türkei und dem Fürſten von Bülgarien
Verhand=
lungen ſtattfänden, um die oſtrumeliſche Frage auf dem Boden der
Perſonalunion zu löſen, und welche Stellung die Regierung zu
dieſer Löſung bisher eingenommen habe, und welche Stellung ſie in
Zukunft zu derſelben einzunehmen gedenke. Miniſterpräſident Tiſza
erwiderte, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß im gegenwärtigen
Augen=
blick verſchiedene Pläne und Strebungen zu Tage träten. Das
Be=
ſtreben müſſe zweifellos darauf gerichtet ſein, im Einvernehmen der
Mächte eine ſolche dauernde Läſung der Frage zu erreichen, wie ſie
überhaupt nur möglich ſei. Angeſichts der Verhandlungen der
Mächte enthalte er ſich jeder weiteren Aeußerung.
Der neue öſterreichiſche Unterrichtsminiſter, Herr v. Gautſch,
galt bisher als ein politiſches Räthſel. Namentlich war die
Stel=
lung des Miniſters in der Nationalitätenfrage eine unbekannte, da
er ſich bis dato allen bezüglichen Anzapfungen= gegenülber
ableh=
nend verhielt. Herr von Gautſch hat nun endlich Farbe bekannt;
von ihm iſt letzthin der merkwürdige Erlaß an die Direktoren der
Volkzſchulen, Mittelſchulen und Lehrerbildungsanſtalten ergangen,
das im Spamer'ſchen Verlage in Leipzig erſchienene Werk: „Die
großen Schlachttage im nationalen Kampfe Deutſchlands gegen
Frankreich im Jahre 1870 aus den Bibliotheken der genannnten
Inſtitute in „unauffälliger Weiſe' zu entfernen. Dieſe Kundgebung
charakteriſierk die politiſche Denkart des Leiters des öſterreichiſchen
Unterrichtsweſens zur Genüge; den Czechen, Slovenen, Polen ꝛc.
zu Liebe, ſoll im deutſchebſterreichiſchen Volke die Erinnerung an
die Thaten ſeiner Brüder draußen im Reiche im Heldenkampfe
gegen Frankreich nicht fortleben.
Rranktreich. Nach Kenntnisnahme der Akten des
Oberſtlieute=
nants Herbinger hat nunmehr der Kriegsminiſter, General
Bou=
langer, das Hüſammentreten des Unterſuchunggrates über die
An=
gelegeit Herbinger angeordnet.
Freyeinet wird am Donnerstag dem Miniſterrate den
Organi=
ſationzentwurf für Tonking vorlegen.
Auf Befehl des
Marine=
miniſters werden in Toulon die Torpedoboote zu Uebungen im
Früh=
jahr zuſammengezogen.
Briefe aus Kambodſcha, die mit der letzten engliſchen Poſt in
Paris eingetroffen ſind ſchildern die große Anfregung in dieſem
Lande: der Handelsverkehr liege faſt ganz darnieder die
Aufſtän=
diſchen zerſtören die Telegravhenlinien, deren Pfähle ſie verbrennen.
England. Es wird befürchtet, daß das Miniſterium in den
nächſten Tagen fällt.
Brucke ſagte im Unterhaus, auf Antrag Englands übergaben
die ſechs Großmächte am 24. in Athen eine Kollektivnote, worin
er=
klärk wird, daß ein Angriff gegen die Türkei nicht geſtättet werde.
Eine Antwort Griechenlands war bis zum 25. in London noch nicht
eingelaufen.
E 18
201
Dem „Standard! wird aus Bombay gemeldet, daß China die
deutſchen Syndikatsvorſchläge abzulehnen beabſichtigt.
Itakien. Der in Venedig geſtorbene frühere Präſident des
ita=
lieniſchen Senats, Techio, war eines der Häupter der
antiöſterreichi=
ſchen Partei Italiens: wegen einer im Senate gehaltenen Rede, in
welcher er deutlich auf die Notwendigkeit für Italien, Südthrol
und Trieſt zu beſitzen, anſpielte, mußte Techio ſeine Entlaſſung
nehmen. Die Rede hatte damals allenthalben großes Aufſehen
er=
regt und in Wien ſehr peinlich berührt.
Herbien. Die von ſeiten des Kabinetts dem König
vorgeſchla=
genen Friedensbedingungen betreffen die bulgariſchen
Paßſchwierig=
keiten, die Grenzſperre, Regelung der Emigrantenfrage und den
Ab=
ſchluß einer Zoll= und Handelskonvention. Serbiſche
Regierungs=
kreiſe halten bei einigem guten Willen Bulgariens den
Friedens=
ſchluß für geſichert.
Griechenland. Ueber die letzten Ereigniſſe in Athen liegen jetzt
folgende zuverläſſige Meldungen vor: Am Samstag hat ſich der
engliſche Geſandte zum Miniſterpräſidenten Delhanns begeben, ihn
mündlich von dem bevorſtehenden Schritt der Großmächte verſtän
digt und ihm vertraulich den dringenden Rat gegeben, ſich dem
Wunſche der Mächte zu fügen. Am Sonntag Morgen hat
Delhan=
uis dem engliſchen Geſandten die ſchriftliche Antwort zugehen laſſen,
daß er die Abrüſtung ablehne. Darauf haben gleichfalls noch am
nämlichen Tage alle Vertreter der Großmächte einſchließlich
Frank=
reichs ſich zu Delyannis begeben und ihm die von ſämtlichen
Ver=
tretern unterzeichnete gemeinſame Note übergeben, in der nochmals
die ſofortige Abrüſtung verlangt und für den verneinenden Fall die
Flottenkundgebung zur Verhütung jeden Seekriegs angedroht wird.
England hat beſtimmt erklärt, es werde mit den zuſtimmenden
Mächten alle diejenigen Mittel anwenden, welche dem zu
erreichen=
den Zwecke einer unbedingten Verhütung des Seekriegs zwiſchen der
Türkei und Griechenland entſprächen. Welchen Nachdruck es dieſer
Drohung geben kann, folat ſchon daraus, daß ſich zur Zeit im
Mittelmeer von der engliſchen Flotte 6 Panzerſchiffe, 6 Kreuzer
und eine bedeutende Zahl von Kanonenbooten befinden. Die
griechiſche Flotte kann dem gegenüber kaum in Betracht kommen,
man nimmt ſogar hier an, daß ihr Auslaufen am 25. ds. aus
dem Piräus mit verſiegelter Anweiſung nur geſchehen iſt, um die
Schiffe vor einer engliſchen Blokade im eigenen Heimatshafen zu
ſichern.
Die =Agence Havas' bringt aus Athen folgende Meldung:
„ Man befürchtet hier, daß das Zeughaus zu Salamis durch die
Engländer beſchoſſen werde; die griechiſche Flotte iſt mit Beſatzung
und Kriegsbedarf bereits von dort verlegt worden. Das Erſcheinen
einer engliſchen Flotte in den griechiſchen Gewäſſern wird nach der
hier allgemein geteilten Anſicht den Gang der Ereigniſſe nur
be=
ſchleunigen.
Türſtei. Wie aus Varna unterm 24. gemeldet wird, iſt ſeit
dem 23. zwiſchen dem Sultan und dem Fürſten Alexander eine
Ver=
ſtändigung erfolgt auf der Grundlage der Verſonalunion. Zanow
iſt mit Gadban Effendi in Konſtantinopel eingetroffen, um das
ein=
zelne feſtzuſtellen. Guten Quellen zufolge iſt Rußland und die
an=
dern Mächte bereit, das Ergebnis der direkten Unterhandlungen
zwiſchen dem Sultan und Bulgarien anzuerkennen.
Nach Berichten, die mit der letztfälligen Poſt aus
Konſtantino=
pel anlangten, fährt die Pforte mit ihren militäriſchen und
mariti=
men Rüſtungen ununterbrochen fort. Im Arſenal ſind zahlreiche
Hände mit der Equipierung mehrerer Panzerſchiffe und mit der
An=
fertigung von Netzen zum Schutze derſelben gegen Torpedoangriffe
beſchäftigt und die Ausrüſtung von Torpillenbooten geht erfolgreich
vor ſich. Weitere Truppentransporte ſind aus Syrien in Salonichi
eingetroffen. An der Befeſtigung der Dardanellen wird eifrig
ge=
arbeitet und hat ſich Riſtow Paſcha in Begleitung eines türkiſchen
Generals zur Beſichtigung dieſer Arbeiten an Ort und Stelle
be=
geben. Es ſind Befehle zum Ankaufe einer beträchtlichen Anzahl
von Transportpferden ergangen.
Ein Rundſchreiben der Pforte an die Vertreter bei den Mächten
behufs der Herbeiführung der Abrüſtung Griechenlands erklärt, ſo
ſehr die Pforte Geduld und Friedensliebe bewieſen habe, die
Wahr=
nehmung ihrer Rechte und die Sorge für ihre Intereſſen gebieten
ihr, bei der geringſten Provokation die Herausforderung
Griechen=
lands anzunehmen.
Die Pforte macht Griechenland für die Folgen, ſowie für die
ſchweren Nachteile, welche die Haltung Griechenlands für die Türkei
im Gefolge hat, verantwortlich, welche Nachteile Kompenſation
er=
heiſchen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Regierungs=
aſſeſſor Auguſt Karl Weber aus Darmſtadt zum Polizei=Kommiſſär
zweiter Klaſſe bei dem Polizeiamte Darmſtadt unter Verleihung des
Amtstitels: „Volizer=Inſpektor; den Mitprediger und Dirigenten
der höheren Bürgerſchule zu Groß=Gerau Georg Philipp Müller,
zum Kreisſchulinſpektor bei der Kreisſchulkommiſſion Darmſtadt,
den Gerichtsſchreiber=Aſpiranten Karl Hohenſtein aus Hungen
zum Gerichtskoſtenreviſor ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Profeſſor
Dr. Kittler zu Darmſtadt die nachgeſuchte Erlaubnis zur
An=
nahme und zum Tragen des ihm von Sr. Majeſtät dem Könige
von Italien verliehenen Offizierskreuzes des Ordens der italieniſchen
Krone und dem Oberſtkammerherrn Generallieutenant la guite
von Grolman, Excellenz. die Erlaubnis zur Annahme und zum
Tragen des ihm von Sr. Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer und König.
von Preußen verliehenen Kronenordens 1. Klaſſe erteilt.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 1, enthält:
1) Bekanntmachung, Vermächtniſſe und Schenkungen an verſchiedene
Wohlthätigkeitsanſtalten betr. 2) Bekanntmachung, die
Vergröße=
rung des Familien=Fideikommiſſes der Gräflichen Familie von
Wal=
derdorff betr. 3) Bekanntmachung, die Beſtätigung von Stiftungen
und Vermächtniſſen betr. 4) Summariſche Ueberſicht der Rechnung
Großh. Landes=Waiſenanſtalt zu Darmſtadt für 1884-85. 5)
Er=
mächtigung zur Annahme und zum Tragen eines fremden Ordens.
6) Namensveränderung. 7) Dienſtnachrichten. 8)
Konkurrenzer=
öffnungen.
Ihre Königliche Hoheit die höchſtſelige Frau Prinzeſſin
Karl von Heſſen haben nach dem Reg.=Bl., Beil. Nr. 1. 1) Dem
Diakoniſſenhaus „Eliſabethenſtift” zu Darmſtadt 60000 M. 2) Den
Stadtarmen zu Darmſtadt 1000 M. 3) den Ortsarmen zu Beſſungen
1000 M. letztwillig zugewandt. Sodann haben anläßlich des
Ab=
lebens Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzeſſin Karl Se. Königl.
Hoheit der Großherzog in Gemeinſchaft mit Ihren Großh.
Hoheiten den Prinzen Heinrich und Wilhelm von Heſſen den
nachſtehenden Wohlthätigkeitsanſtalten die beigeſetzten Beträge
Aller=
gnädigſt zugewendet: 1) Dem Rettungshaus zu Hähnlein 800 M.
2) Dem Rettungshaus zu Jugenheim 200 M. 3) Dem
Rettungs=
haus zu Arnsburg 200 M. 4) Dem Eliſabethhaus zu Nauheim
310 M. 5) Der Kleinkinderſchule zu Beſſungen 300 M. 6) Der
Kleinkinderſchule zu Seeheim 200 M. 7) Dem Mathilden=
Land=
krankenhaus zu Darmſtadt 200 M. 8) Dem Alice=Hoſpital zu
Darmſtadt 200 M. 9) Dem Magdalenenverein zu Darmſtadt 200 M.
10) dem Süddeutſchen Verein für innere Miſſion zu Darmſtadt
200 M. 11) Dem Verein zur Unterſtützung der aus den
Strafan=
ſtalten Entlaſſenen zu Darmſtadt 200 M. 12) Der Heidenreich von
Siebold=Stiftung zu Darmſtadt 200 M. 13) Der Sonntagsſchule
zu Darmſtadt 200 M. 14) Dem Sonntagsverein zu Darmſtadt
200 M. 15) Der Guſtav=Adolf=Stiftung zu Darmſtadt 200 M.
Im Laufe des 4. Quartals 1885 ſind von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiftungen und Vermächtniſſe
beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu deren Annahme
ermächtigt worden: Das Vermächtnis der Georg Ludwig Rau
Ehe=
leute zu Hahn, im Kreiſe Darmſtadt, zu Gunſten der Hausarmen,
im Betrage von 400 M. Das Vermächtnis des Wilhelm Stamm
zu Alzey an die Aliceſtiftung zu Darmſtadt, im Betrage von 500 M.
Die Schenkung des evangel. Pfarrers Dr. Römheld in Seeheim an
die evangeliſche Kirche daſelbſt, zur Unterſtützung armer und kranker
Gemeindeangehöriger, im Betrage von 500 M. Das Vermächtnis
des früheren Apothekers W. Stamm in Alzey an die Freiherrlich
von Weyhers'ſche Eleonoren=Stiftung im Betrage von 1714 M.
Die Schenkung der Sparkaſſe zu Erbach an das Mathilden=
Land=
krankenhaus zu Darmſtadt, im Betrage von 300 M. Das
Vermächtnis der Michael Rupprecht Witwe zu Wachenheim
an der Pfrimm an das Schullehrer=Seminar zu Alzey, zu Gunſten
bedürftiger Seminariſten, im Betrage von 4000 M. Das
Vermächt=
nis des Oberbürgermeiſters Dr. Du Mont an die Stadt Mainz.
beſtehend in der Bibliothek und Kupferſtichſammlung des Genannten,
im Werte von ungefähr 1000 M. Das Vermächtnis des praktiſchen
Arztes Dr. Kupferberg zu Mainz an den Unterſtützungsfonds für
rheinheſſiſche Aerzte und ihre Hinterbliebenen zu Mainz, im
Be=
trage von 4000 M. Das Vermächtnis des Rentners Anton Gröſer
zu Wiesbaden an den Hoſpizienfond der Stadt Mainz, beſtehend in
ſeinem ganzen Nachlaß abzüglich verſchiedener Legate, im
unge=
fähren Betrage von 221980 M.
Aus der Ueberſicht der Großh. Landes=Waiſenanſtalt
zu Darmſtadt für 1884-85 ergiebt ſich Nachſtehendes: Die
ordent=
lichen Einnahmen betrugen 17273713 M. und ſetzten ſich dieſelben
hauptſächlich wie folgt zuſammen: Kapitalzinſen 1283185 M.,
Zuſchuß aus Großh. Hauptſtaatskaſſe 13484452 M. Opfer, Legate,
Illate der Kinder 25 00l.16 M. Die außerordentlichen Einnahmen
betrugen 20 41723 M. Die ordentlichen Ausgaben belaufen ſich auf
172 82124 M., darunter 138543.96 M. Pflegegelder. Die
außer=
ordentlichen Ausgaben betragen 18901.90 M. Der Stand der
Waiſen für das Jahr 1885 ergab 2306 Kinder, entlaſſen wurden
420 Kinder, es blieben mithin am Schluſſe des Rechnungsjahres
Ende März 1885 in Verpflegung 1886 Kinder.
Statiſtiſche Zahlen erlangen ihren wahren Wert durch
die Vergleichung mit Gleichartigen, das iſt ein anerkannter
Grund=
ſatz. Durch die am 1. Dezember v. J. ſlattgehabte Volkszählung
hat ſich für die Nachbarſtädte Mainz, Darmſtadt und Worms an
Bevölkerungsziffer ergeben:
53
202
N
Darmſtadt
Worms
Mainz
43 149
65 701
21927
Vor uns liegen nun noch die Zahlen über die
Bevölkerungs=
bewegung dieſer Städte im abgelaufenen Jahre. Es fanden ſtatt in
Darmſtadt,
Worms.
Mainz
Geburten:
1000
1969
750
565
241
291
Heiraten:
1594
915
523.
Todesfälle:
Daraus reſultiert nun, daß Darmſtadt ſowohl im Vergleich
mit Worms, wie mit Mainz ganz außerordentlich niedrige Ziffern
an Geborenen, Trauungen und Todesfällen hat. Darmſtadt hat
doppelt ſo viele Einwohner wie Worms: die doppelte Zahl von
Geburten, Heiraten und Todesfällen betrüge alſo für Darmſtadt
1500, bezw. 482 und 1046; ſtatt deſſen die um ſo viel niedrigeren
Zahlen. Die Einwohnerzahl von Darmſtadt verhält ſich zu
der=
jenigen von Mainz etwa wie 1 zu 1½; unter Zugrundlegung der
Ergebniſſe zu Mainz müßte alſo für Darmſtadt betragen: die Zahl
der Geborenen 1318, der Heiraten 379, der Todesfälle 1063. An
ſich können ja dieſe Zahlen vom Standpunkt der Intereſſen unſerer
Stadt aus nur als günſtige betrachtet werden; das ungünſtige
Verhältnis in Bezug auf die Zahl der Heiraten dürfte freilich
von Darmſtadts Töchtern kaum freudig begrüßt werden. Uebrigens
iſt auch in Worms die Bevölkerungsbewegung viel größer als in
Mainz. Bei dem Verhältnis beider Städte zu einander wie 1 zu 3
würden ſich unter Zugrundlegung des Ergebniſſes in Worms für
Mainz 2250 Geburten, 723 Heiraten, aber nur 1569 Todesfälle
ergeben.
In einer am Montag Nachmittag im „Darmſtädter Hof
dahier ſtattgehabten Verſammlung, welcher u. a. auch die Herren
Stadtv. Rückert und Kaufmann Langenbach anwohnten, wurde der
Beſchluß gefaßt, die Regierung zu erſuchen, ihren Vertreter im
Bundesrat anzuweiſen gegen das Branntweinmonopol zu
ſtimmen. Die in der Verſammlung anweſenden Branntweinbrenner
erklärten ſich mehr oder weniger für das Monopol.
Die hieſige Handelskammer hat ſich nunmehr ebenfalls und
zwar, wie verlautet, einſtimmig gegen das Branntweinmonopol
aus=
geſprochen.
B. Kaufmänniſcher Verein. Montag, 25. Jan.: Vortrag
von Frau Kapitän Pichler: „Ein Ausflug an die
erleuch=
teten Meeresküſtenr. Wiewohl man auch ſchon im Altertum
durch Anzünden von Holzfeuern an den Küſten den Seefahrern die
Waſſerbahnen kenntlich zu machen ſtrebte, iſt doch die durchgängige
Erleuchtung der Küſten erſt eine Errungenſchaft der 2. Hälfte
un=
ſeres Jahrhunderts, zu welcher ſich drei mächtige Faktoren
verban=
den: die ausgebildete Lehre vom Licht, die Wiſſenſchaft der
Mathe=
matik und die Technik in der Bearbeitung von Glas und Eiſen.
Die deutſchen Küſten ſind jetzt mit 130 Leuchttürmen verſehen.
Frau Pichler ſchilderte die Bauart eines ſolchen Turms, vor allem
die Schwierigkeiten, welche ſich der Fundamentierung auf Fels= und
Sandboden entgegenſtellen und gab hierauf ein anſchauliches Bild
von der Beſchaffenheit der Leuchtfeuer, die auf Grund ihrer
Licht=
ſtärke in Ordnungen eingeteilt, durch die Verſchiedenartigkeit ihrer
Shſteme nicht verwechſelt werden können. DieſCampen der
Leucht=
türme werden meiſtenteils durch Petroleum geſpeiſt, doch beginnt bereits
die epochemachende Erfindung des elektriſchen Lichts ſich auch für die
Erleuchtung der Meeresküſten Bahn zu brechen; in einzelnen Fällen hat
man Gebrauch davon gemacht; das Leuchtfeuer, das im Hafen von
New=York brennt und eine Lichtſtärke von 54000 Kerzen
repräſen=
tiert, iſt gegenwärtig das größte der Erde. Die Bedenken, die ſich
vor der Hand noch der durchgängigen Einführung des elektriſchen
Lichtes an den Küſten entgegenſtellen, werden allmählich
verſchwin=
den; wie der elektriſche Funke als Gedankenvermittler den Erdball
umkreiſt, wird er einſt den Erdball erleuchten. Den Schluß des
ehr ausführlichen Vortrags bildete die Schilderung des
Feuer=
ſchiffs, das da leuchten muß, wo die Signale von den Türmen
nicht mehr ausreichen; die Berankerung eines ſolchen Schiffes
be=
reitet ähnliche Schwierigkeiten wie die Fundamentierung eines
Leucht=
turms. In dem Leben der Mannſchaft auf dieſem ſchwankenden,
meerumtoſten Wachtpoſten macht ſich das ermüdende Gleichmaß der
Tage noch ſtärker fühlbar als in der Exiſtenz der
Leuchtturms=
wächter.
Was Frau Pichler uns erzählte, war ſchon inſofern intereſſaut,
als es den Stempel des Selbſterlebten, der eigenen Anſchauung
trug, doch würde der Vortrag der Dame gewinnen, wenn ſie ihren
Stoff in etwas gedrängterer, überſichtlicherer Faſſung gäbe und ſich
in Anwendung des rhetoriſchen Schmuckes eine größere
Beſchrän=
kung auferlegte. Bilder und Gleichniſſe ſind nur dann am Platz,
wenn ſie zur Verdeutlichung des logiſchen Sinnes dienen, das
Ab=
ſtrakte konkreter machen. Das Streben, den einfachſten Gedanken
auszuſchmücken, verleitete die Dame oft zum Gebrauchſchiefer
Aus=
drücke und ſchielender Gleichniſſe; man kann z. B. - um nur eins
herauszugreifen
unmöglich von einem Felſen ſagen, er habe den
Untergang unzähliger Schiffe auf dem „Gewiſſen: Einiges war
nach unſerer Auffaſſung auch gar zu elementar gehalten. Wenn
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ch; Hofbrichdruckerei.
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die Darmſtädter auch im Binnenlande leben, wiſſen ſie doch ganz
gut, was ein „Lotſen iſt und bedürfen darüber keiner Erklärung.
In die Form des Aufſatzes gebracht, dürften ſich Frau Pichlers
Schilderungen vorteilhafter ausnehmen, und wie wir aus dem
deutſchen Litteraturkalender erſehen, hat die Dame ja auch bereits
Skizzen dieſer Art auf den Büchermarkt gebracht unter dem Titel
„Genrebilder aus dem Seelebenv.
Es beſtätigt ſich, daß Herr Muſikdirektor Th. Adam, der
frühere Kapellmeiſter des Großh. Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115,
welcher ſeither in der Nähe von Halle einem ſtädtiſchen Orcheſter
vorſtand, an der Kopfroſe geſtorben iſt.
Im Lokalgewerbverein wird am Freitag abend der
Afrika=Reiſende Auguſt Einwald über ſeine dritte und vierte
Afrikareiſe durch die Länder der Zulus, Tongas und Swazies, nebſt
Handel und Wandel, Sitten und Gebräuche der Eingeborenen in
Südoſt=Afrika ſprechen. Es können durch Vereinsmitglieder
Nicht=
mitglieder eingeführt werden.
8t. Frankfurt, 26. Januar. Der König von Rumänien hat
dem Bahnhof=Inſpektor der Heſſ. Ludwigsbahn, Oſtbahnhof hier,
Herrn von Flamerdinghe das Ritterkreuz des Rumäniſchen
Kronen=
ordens verliehen.
Keiper's Sinfonie=Konzerte im Zoologiſchen Garten.
Das für den 29. d. M. in Ausſicht genommene Konzert, verbunden
mit einer Feier von Mozarts 130. Geburtstag, muß wegen
des Jubiläumsfeſtes der Frankfurter Turngemeinde, welches die
Säle des Zoologiſchen Gartens in Anſpruch nimmt, verſchoben
wer=
den. Das Konzert ſoll nun unter Beibehaltung des dafür
auf=
geſtellten Programms 14 Tage ſpäter, alſo am 12. Februar,
ſtatt=
finden.
Berlin, 25. Januar. Die Macht der Preſſe hat ſich
wie=
derum bewährt, der Trauring, der, wie in verſchiedenen Blättern
berichtet wurde, in dem Magen eines, bei dem hieſigen Engros=
Schlächter Grieſe geſchlachteten Kalbes gefunden wurde, ziert
wie=
derum den Finger ſeines Eigentümers. Der Ring gehörte dem
Fett=
viehhändler Franz Jordan zu Labes in Hinterpommern, der über
die Wanderung des Ringes folgendes mitteilt: Am 2. Januar er.
hat er einige Kälber auf dem Bahnhofe zu Labes nach Berlin
ver=
laden. Seiner Gewohnheit treu, pflegte er das Vieh erſt zu
trän=
ken; eines der Kälber wollte aber nicht ſaufen und wandte er
des=
halb ein altes Mittel an, er ſteckte dem Tiere den Finger in das
Maul. Das Kalb ſog nun vortrefflich und hat ihm dabei den
Trauring vom Finger abgeſogen. Erſt einige Tage ſpäter vermißte
er den Ring und hatte keine Ahnung, wie ihm derſelbe abhanden
gekommen. Um ſo größer war ſeine Ueberraſchung, als er aus den
Zeitungen die Auffindung des Ringes erfuhr; ſeit 33 Jahren hatte
er denſelben an ſeinem Finger getragen.
St. Gallen, 25. Januar. Der frühere ſchweizeriſche Geſandte
in Wien, der berühmte Verfaſſer des „Tierlebens der Alpenwelt;
v. Tſchudi, iſt hier geſtorben.
Paris. Der Mörder des Präfekten des Euredepartements iſt
verhaftet. Auf Verlangen des Unterſuchungsrichters iſt die Gattin
des Ermordeten nach Paris gekommen.
Eine Schlittenfahrt des Königs Ludwig. Aus dem
bayeriſchen Hochlande wird der „N. f. Preſſe' geſchrieben: Der
Winter iſt in unſerem Gebirge mit ſeiner ganzen Pracht eingezogen.
Die Berge erſcheinen höher und mächtiger in ihrem weißen und
glänzenden Kleide, und die Sonne erglänzt auf den mächtigen
Sil=
berfeldern in den wunderbarſten Farben. Am ſchönſten iſt es zu
dieſer Zeit in Linderhof, dem geheimnisvollen Trianon des Königs
Ludwig. Auch bequemer iſt in Linderhof der Verkehr als anderswo
in den Bergen; denn Hunderte von Arbeitern ſind täglich beſchäftigt
insbeſondere die herrliche Straße vom Schnee freizuhalten, welche
zwiſchen den dunklen Bäumen des Ammerwaldes dahinzieht. Wie
ein Zaubermärchen begegnet dem Wanderer hie und da die
wunder=
bare Erſcheinung des königlichen Schlittens, der meiſtens in ſtiller
Nacht durch den Wald dahinfliegt. Man denke ſich einen goldenen
Schlitten mit Krone und Wappen und einem vergoldeten Coupé,
der die Form eines Schwanes mit aufgeblähten Flügeln hat. Im
Innern des Coupés ſieht man auf blauem goldgeſticktem
Hinter=
grunde die volle Geſtalt und das blaſſe Geſicht des Könias, neben
dem einer ſeiner Lieblinge zu ſitzen pflegt. Das Innere iſt magiſch
erhellt von einem milden ſtrahlenden Lichte, das aus dem Coupé
heraus in breitem Kreiſe den Schlitten und die dampfenden Pferde
beleuchtet und ſogar den Vorreiter mit ſeiner Laterne weit
über=
ſtrahlt. Es ſoll elektriſches Licht ſein, das durch Accumulatoren
im Innern des Schlittens erzeugt wird. Wie ein Blitz fliegt der
goldene Schlitten vorüber, ſo daß man kaum Zeit hat, die Brillanten=
Agraffe an dem Künſtlerhute des Königs oder die Uniform des
jungen Chevauxlegers neben ihm ins Auge zu faſſen. Bald iſt die
Cavalcade hinter einer Biegung der Straße verſchwunden.
Tageskalender.
Donnerstag, 28. Januar: Oeffentl. Vortrag im Saale Schützenſtr. 9.
Freitag, 29. Januar: Verſammlung des Lokalgewerbvereins
Darm=
ſtadt in der Brauerei Diſchinger (Textor).
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.