Darmstädter Tagblatt 1886


27. Januar 1886

[  ][ ]

149.

Wonnementspreis
viertelährlich 1 Mart 50 Pf. mck.
Brungerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Poſtauflchlag

(Grag= und Anzeigeblatt.)

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Epeditionen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Vehörden.

R. 18.

Mittwoch den 27. Januar.

1886.

Gefunden: 1 goldenes Medaillon mit ſchwarzer Emaille, worauf eine Roſe. 1 gelbledernes Cigarren=Etuis, enthal=
tend
5 Cigarren. 1 goldener Ring mit rothem Stein. 1 Chaiſendrücker von Neuſilber. 1 ſchwarzer wollener Handſchuh,
roth gefüttert. 1 grauer geſtrickter Handſchuh. 1 Stiefeleishaken. 1 dunkelblaues ſeidenes Halstüchelchen mit gelber Borde.
1 großer Schlüſſel. 1 ſilbernes Armband. 1 goldene Vorſtecknadel. 1 kleiner Schlüſſel, woran ein Kettchen. 1 großer
Schlüſſel, 1 kleiner Schlüſſel und 1 Drücker, zuſammen vereinigt.
Verloren: 1 Päckchen rehfarbige Wolle. 1 Bleiſederhalter mit Knopf zum Drehen. 1 graues Halstuch mit
brauner Borde.
Darmſtadt, den 25. Januar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 1.
Bekanntmachung, das Bahn=Polizei=Reglement für die Eiſenbahnen Deutſchlands betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Arnsberg, vom 15. Januar 1886, iſt auf
Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Social=
demokratie
die nichtperiodiſche Druckſchrift, betitelt: Mucker=, Pfaffen= und Königsſchwindel (Zur Naturgeſchichte der Volks=
ausbeuter
), auf welcher weder der Name des Verfaſſers, Verlegers oder Herausgebers, noch der Druckort angegeben iſt,
verboten worden.
Darmſtadt, den 25. Januar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[792

Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Inſtallateurs H. Molter in
Darmſtadt wird, nachdem der im Ver=
gleichstermine
vom 9. Dezember 1885
angenommene, Zwangsvergleich, durch
rechtskräftigen Beſchluß vom 9. Dezem=
ber
1885 beſtätigt iſt, hierdurch aufge=
hoben
.
Darmſtadt, den 20. Januar 1886.
Das Großherzogliche Amtsgericht
Darmſtadt I.
(gez.) Weller.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
[793

Verſteigerungs=Anzeige.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben
des verſtorbenen Kammmachermeiſters
Franz Thomas ſoll ihre, Ecke der
Marktſtraße und Rittergaſſe belegene Hof=
raithe
:

Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 55 102,
Donnerstag den 28. Januar 1886,
Vormittags 10 Uhr,
theilungshalber öffentlich verſteigert werden.
Das Haus iſt 3=ſtöckig mit großen
Bodenräumen und 2 Läden, worin in dem
Eckladen ſeit 21 Jahren ein Kamm= und
Korbwaarengeſchäft mit beſtem Erfölg
betrieben wurde und dürfte ſich deshalb
auch vermöge ſeiner guten Lage zum Be=
triebe
eines jeden anderen Geſchäftes eignen.
Darmſtadt, den 22. Januar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinus.
(666

Main=Neckar=Bahn.
Die am 13. l. Mts. dahier ſtattge=
habte
Schwellen=Verſteigerung iſt ge=
nehmigt
.
Darmſtadt, den 22. Januar 1886.
Der Bau=Inſpector.
[294
Dittmar.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag des Herrn
Wilhelm Ewald zu Frankfurt a. M. wer=
den
die demſelben zu Beſſungen gehörigen
nachbenannten Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 312⁄₁₀ 261 Hofraithe Holz=
ſtraße

Donnerstag den 28. Januar d. J3.,
Vormittags 1½ Uhr,
ſauf hieſigem Rathhaus wiederholt öffent=
lich
meiſtbietend verſteigert.
Bemerkt wird, daß das fragliche Haus
zweiſtöckig, gut gebaut iſt und freie Aus=
ſicht
nach dem Großh. Hoforangeriegarten
gewährt.
Beſſungen, den 21. Januar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(667

Holzverſteigerung.
Montag den 1. Februar l. Js.,
Morgens 10 Uhr beginnend,
51

[ ][  ][ ]

194

werden bei Gaſtwirth Schneider zu
Nieder=Namſtadt aus dem Diſtrict
Kohlberg verſteigert:
Rm. Scheiter: Buchen 34, Nadelhol.
186; Kuüppel: Buche 8, Nadel=
holz
26; Reiſig Wellen: Buchen
440, Nadelholz 1450.
Nieder=Ranſtadt, am 24. Januar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
[795
Krauß.

Frima Hallonische a; Französ.
Macaronl,
FeIma Bier, Gomüse.
End Supponuudelo,
Foine dupponloige.
KAnSImGh!

der Mehl= und Brodfabrik Hauſen
in plombirten Originalſäckchen von 13½
Pfd. Netto M. 2. 70
Haisermehl,
feinſtes Backmehl, per ¼ Kilo 20 Pf.
Iwelseöl,
feinſte Qualität, billigſt.
671

Emanuel Fuld.

Wurstbendol-Bior

empfiehlt
C. Seſpel,

[796
Arheilger=
ſtraße
.

Hpeiſeöl,
feinſter Vorſchlag,
per Schoppen 36 Pfo.,

15

garautirt rein,
per Pfund 55 Pfg.

1)

WRPol,

Bleichſtraße.
[797

R18

Holzuerſteigerung.

Freitag den 29. Januar d. Js., von Vormittags 10 Uhr an,
wird im Germann'ſchen Saale zu Meſſel das Dürrholz aus Forſtwartei Kleeneck
verſteigert und zwar:
Scheiter: 10 RAm. Buchen I. Kl., 81 Am. Buchen II. Kl., 4 Am. Birken,
2 Rm. Obſtbaum, 12 Rm. Eichen I. Kl., 128 Rm. Eichen II. Kl.,
13 Rm. Erlen;
Knüppel: 27 Rm. Buchen, 14 Am. Birken, 1 Am. Obſtbaum, 27 Am.
Eichen, 13 Rm. Erlen;
Reiſig: 1610 Wellen Buchen, 390 Wellen Eichen, 20 Wellen Obſtbaun,
140 Wellen Erlen;
Stöcke: 30 Rm. Buchen, 45 Am. Eichen, 1 Am. Obſtbaum.
Die Eichen=Scheiter eignen ſich theilweiſe für Küfer ꝛc.
Wegen vorheriger Einſichtnahme des Holzes wende man ſich an Großh. Forſt=
wart
Vöglin II. zu Meſſeler Fallthorhaus.
Darmſtadt, den 24. Januar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[798
Eckſtorm.

f.e.
fG.

Reichardts Civorsal-Sicherheits-gol,

vollſͤndig waſſerhell. geruchlos, zu jeder Petoleum=Lampe und jedem Docht ver=
wendbar
, alle anderen Leuchtöle an Güte übertreffend, empfehlen
Friedrich Sehneſer, Ludwigsplatz.
Georg Hebig Sohn, Rheinſtraße. Wilh. Manck, Ballonplatz.
WVerkaufspreis 32 Pfennige das Liter. E (14

Geſchmackvolle und billigſte Ausführung

gämmtlicher Pulzarbeilon

zu Ball=Toiletten.

Rudolp Wiol,
(358
ſustav Hichlor's Hachſgr.

Auxurrkan.
im Winter-Schuhen- und Stiefelm.

Meinen noch bedeutenden Vorrath in Filzſchuhen, Stiefeln und Pan=
toffeln
in allen Größen und Sorten, verkaufe von heute an zu und unter Ein=
kaufspreiſen
. Lederſchuhe mit Holzſohlen und Filzfutter ebenfalls billiger. Gleich=
zeitig
empfehle mein colloſal großes Lager in Herren= und Damenzugſtiefeln,
Mädchen= und Kinderknopf=, Zug= und Agraffenſtiefeln, Kuabenſtulpen=
ſtiefeln
mit und ohne Lackſtulpen in nur guter Qualität ſehr preiswürdig.
G. Jacob,
großes Schuhwaaren=Lager, Ecke der großen Ochſengaſſe,
[753
gegenüber dem Löwenbrunnen.

Vellchem-Goife,
Wosen-Soife,
in vorzüglicher Zualität empf. Packet, Mehrere Aecker u. Wieſen in hieſiger
[10232 AC Gemarkung aus freier Hand zu verk.
[3 Stück) 40 Pi.
D. Kieſer's Wwe.. Ernſt=Ludwigſtr. Näh. bei K. Keller, gr. Caplaneig. 37. (800 verkauft B. Mayer, Capellplatz 56.

3½ CölnHindener Thlr. 100 SerieLoose.
Ziehung am 1. Februar. Hauptgewinn M. 165,000 ꝛc. Niedrigſter
Gewinn M. 330. Looſe abzüglich kleinſten Gewinn, ſo lange Vorrath,
M. 300.½ M. 150 ꝛc.
Moriz Stiebel Göhne, Bankgeſchäft, Frankfurt a. M. 1799

Gale Harlofiehn

[ ][  ][ ]

Chestor,
Roquekort,
Camembert 80 Pfo.,
Lothringer 40 Pfo.,
Brie, per Pfund Mk. 1.20,
Neufchäteler 25 Pfo.,
Spunden 20 Pfo.,
Edamer,
Gouda,
Emmenthalor,
Hohenburger Rahm,
Ramadoux,
Kränter,
Parmesan,
Limburger Alpenwaare,
Handköse.
0e
- Mlipp -eber,
Carlsſtraße 24. (801
gl i ch
trische Hreppol,
Gute n
Laffee, Chocolade, Thos,
Bayr.Wier,
Billaxrd.
Café Höppol,
Grafenſtraße 27. (739
Eiſerne Wendeltreppe
(672
billig zu verkaufen.
Wuter, Eliſabethenſtr. 10.
Prima Amsterdamer

Mittwoch eintreffend.
Engliſche Roheßbückinge,
Kieler Bückinge
zum Roheſſen und Backen,
Holl. Häringe,
naturell und marinirt,
Prima Holländ. Sardellen
per ½ Ko. 80 Pf.
Prima friſchen Elb=Caviar
billigſt
empfiehlt
(802
Emanuet FüId.

Na 18
195

Frima Flaschenbl,
aus der Brauerei C. Fay empfiehlt
A. Herz'öches Flaſchenbie
geſchäft. 15
Sohuhvsart!
1
in allen Sorten, Lederſchuhe u. Stiefel.
Gute Waare! Billige Preiſe!
r= Herrenſtiefel von M. 6.50 bis M. 12,
(803 Frauenſtiefel 4.75
12. PreNſerdeeren
mit 50 p6t. Zucker,
Rothrüben,
Essig. und Salzgurker
Perlzwiebol,
Grüne Bohnen,
Krobs-Conserven.
Früchte
gemachte
in Gläſern und Blechdoſen.
G. . 1 Uy ſeſte
Bleichſtraße. Schuſtergaſſe
J. Händler,
5. (806 19
Prima Aindfleisoé ¼ Ko. 60 Pf.,
Frima Kalbfleisch 50
Prima Hiorenkeit 40

E. Hahm,
Schirmgaſſe 10. (688 1
beſte
viele
(804 Drangen,
8 Pfg., bei
Gemons Behle
am Marktplatz. ( Vegem
Theilung ausnahmsw. abzugeb. recht
guten alten Weißwein Lt. 33, 40,
5 50 Pfg., beſt. Rothwein 60, 72, 85 Pfg.
805 Adr. A. 181 poſtl. Darmſtadt. 11407 Feinſtefranzöſ. und italieniſ
AGAOU,
in den bekannten vorzüglic
Qualitäten, empfehle ſtets
dem billigſten Preis.
Morrz Landan
Mathildenplatz 1. ( Zur Beachtung.
che
Emal geſchnittenes und gehacktes
Brennholz von vorzüglicher Qualität zu
dem billigſten Preis von M. 1. 10 per
Centner frei an das Haus geliefert. Bei
ſen Abnahme von mehreren Centnern etwas
zu billiger.
Tannäpfel
empfiehlt billigſt
L.
J. Probst, 128
115) Ecke der Brand= u. Püdagogſtraße. Zu Maskenbälle Reispuder per Schachtel Mr. 1
und
1
Feinster Fellpuder 60 Pf. u. 1 M.
aus C. D. Wunderlich's Hofparfümerie=
jabrik
ſprämirt 1882) empfiehlt als be=
liebteſte
Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
t, Riſſigwerden zu bewahren.
Zu haben bei

Hofbürſtenf. E. Scharmann,
,
9678
Ludwigsplatz 2. neu eingetroffen
in großartiger Auswahl:
Larven, Nasen,
Kopfbedeckungen jeder A
Gold. und Silberspitzen.
Sendel, Gimben, Vordon.
Trossen, Fransen, Kordel
Perlen ete.
Zu verleihen und zu verkaufen:
Domino's
für Herren und Damen
in Atlas, Satin und anderen Stoffen
Wichasl Sohmiaͤ
Hofpoſamentier,
Louiſenplatz Nr. 4. (. [ ][  ][ ]

196

Vorzügliches

Süße, große
1
CürElsGheIvetsahen
per. Pfund 20, 25 und 30 Pfg.,
Franz. vordeanz-Pſlaumen,
ſtaiberger Eirschen,
Französische Brünellen,
Halienische Anckerbirnchen,
Loobkeigen,
Amerikanische Apfelspalten,
Dampläpkel,
9.
Hirabellen.
GeL.k DoDd.
(807
Bleichſtraße.

Hochfeinſte Gothaer
TrrCktülUUIp.
(Winterwaare),
Braunschv. Lsborwurst,
Lusgebeinte Schinken.
- HIPP Ne0ek,
Carlsſtraße 24. (808
RUSIAGIIO
bei
Wilh. Eckhardl,
obere Waldſtraße. (806
Hs
n EEma eetlsohrol,
Nuß= und Stückkohlen,
die allein ächten
Anthracitkohlen,
Holz und Briquettes
zu den billigſten Preiſen.
68
C. Stammlor.

4544) Grafenſtr. 35, 2. Stock, vier
9096) Soderſtr. 16 eine ſch. Manſarde,
4 Z., preisw. Zu erfr. daſelbſt 2. St.
9236) Marktplatz Nr. 10
im 2. Stock und der Manſarde je eine
Wohnung, 5 Zimmer, Bodenkammer,
Waſſerleitung, Waſchküche per ſofort zu
Th. Kalbfuß.
vermiethen.
9549) Ernſt=Ludwigsſtr. 2, 2. St.,
2 unmöbl. Zimmer mit Bedienung.
10238) Eine Wohnung, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche, Keller, Waſſerleitung
nebſt Waſchküche und Bleichplatz an eine
ruhige, kleine Familie zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
Leopold Reinhard, Holzhandlung,
Niederramſtädterſtraße 28.
10759) Promenade 46 Manſarden
4 Piecen, Küche mit Waſſerleitung ſofort.
aoo0oooooooooooooooooooooooe
10900) Louiſenſtraße 14 der 5
1. Stock per ſofort zu vermiethen.
8 Näheres bei GuſtavSchmitz.
cooooooonoooooooonaoponoooe
10911) Bleichſtraße 40 die Beletage,
ganz neu hergerichtet, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
10914) Bleichſtraße 40 zwei ſchöne
Zimmer im dritten Stocke, welche ſich
ſehr gut für ein Büreau eignen, zu ver=
miethen
.
ooooooooooooooooeoooooooooo

12106) Leichhausſtraße 8 eine Par=
terrewohnung
von 3 Zimmern zu verm.
102) Kiesſtraße 93 ein Zimmer
mit Küche für eine Dame zu permiethen.

103) 10 Wilhelmſtraße 10
ſchöne Beletage, 6 Piecen mit allem
Zubehör, wegen Wegzugs des Herrn
Prof. Dorn auf 1. April zu verm.
Näheres Beſſ. Carlsſtr. 37.
k
109) Dieburgerſtraße S zwer ſchöne
Zimmer mit oder ohne Möbel.
148) Ober=Namſtädterſtr. 7 erſter
Stock: 3 heizbare Zimmer, 1 Magdſtüb=
chen
und Zugehör, gleich beziehbar, für
260 M.

11428) Wohnung
zu vermiethen. In dem Hauſe Schloß=
graben
Nr. 15, iſt der mittler=
Stock, beſtehend aus fünf ſchönen
Zimmern, nebſt Küche und ſonſtigem
Zubehör (Keller, Speicher ꝛc.) zu ver=
miethen
. Die Wohnung iſt vollſtän=
dig
neu hergerichtet und mit Waſſer=
leitung
verſehen.
Reflectanten wollen ſich wegen Aus=
kunftsertheilung
an den Gaſtwirth
Herrn G. Gunder hier wenden.

odoooeaeoeooooaoooe
679) Eliſabethenſtr. 47 die neu

401SEtepeIIeh,
große Auswahl in beſten Qualitäten
Sarg's Toilette-, Aygerin- und
flüssige Alyoerin-Seife,
Foinste Taschentuch-Parküms
in ſchönen Original=Flacons und offen
empfiehlt
Fpiedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. (11319

hergerichtete Beletage, 4 Zimmer mit
allem Zubehör ev. auch mit Garten ſofort
zu vermiethen.
11685) Kiesſtr. 31 Wohnung z. verm.
12103) Hoffmannſtr. 16 Manſarde
mit Glasabſchluß, 4 Piecen, Küche mit
Waſſer ꝛc., an 1 bis 2 ruhige Leute zu
vermiethen. Gleich beziehbar.
12289) Frankfurterſtraße 2 die
obere Etage: 6 Zimmer, Küche u. Zube=
hör
per 1. April oder ſofort zu beziehen.
12365) Waldſtraße 54 im mittleren
Stock zwei elegante Offizierswohnungen
ſſeither von Frhrn. v. Löw bewohnt) mit
Stallung und Burſchenzimmer für ſofort
12432) Fuhrmannsſtr. 13 zwei Woh=
nungen
pr. Jan. bezw. 1. Februar zu
vermiethen.
12566) Heinrichſtraße 21 iſt der 2.
Stock mit 5 Z. und allen Bequemlichkeiten
ſofort z. verm. L. Schupp, Zimmermſtr.

347) Niederramſtädterſtraße 43
2 Zimmer nebſt Zubehör an eine einzelne
Dame.
389) Grafenſtraße 6, 1. Stock, vier
Zimmer ꝛc., per 1. April.
488) Eine Manſarde (Zimmer und
2 Cabinete), ſowie eine kleine Wohnung
für 1 Perſon zu vermiethen. Zu erfragen
Grafenſtraße 35.

583) Martinſtraße 7 iſt die=
Beletuge, beſtehend in 5 hübſchen
Zimmern, Küche, Speiſekammer und
allen Bequemlichkeiten alsbald an=
derweit
zu verm. W. Schneider,
Hoftheater= u. Hofmuſik=Kaſſier.
E
585) Wendelſtadtſtr. 51 eine 1i.
nung, 1. Stock mit Glasabſchl., 2 Zim=
mer
, Küche, Bodenk. mit Zubehör per ſo=
fort
oder 1. April.
586) Neue Kiesſtraße 66 mittlerer
Stock 6 Zimmer, 2 Magdkammern, Woſch=
küche
, Bleichplatz ꝛc. zu vermiethen.
Näheres Soderſtraße 16 im Laden.
591) Schulſtraße 11 im 1. Stock drei
Zimmer mit Küche, abgeſchloſſ. Vorplatz,
Waſſer ꝛc. per April.
Ebendaſelbſt im 2. Stock 5 Zimmer
Küche und Zubehör.
Daudt.
696) Ernſt=Ludwigsſtr. 7 der zweit
Stock, enth. 5 Zimmer, Küche ꝛc. nebſt
2 Kellern, 2 Kammern, Mitgebrauch der
Waſchküche und Trockenplatz.
698) Hoffmannsſtr. 8 die Beletag
zu vermiethen. Näheres parterre.
105) Hölgesſtraße 8 Vorderhaus die
Manſarde per 15. April an eine ruhige
Familie zu vermiethen. Preis 160 M.
712) Müllerſtraße 12 der Parterre
Stock, mit allen Bequemlichkeiten zu verm
g00000oooooooesdiesitboiie
3 810) Beſſ. untere Schulſtr. 59
3 der mittlere Stock mit 5 Zimmern
8 nebſt, allen Bequemlichkeiten auf
0 1. April zu vermiethen.
o00000ooooooooooooooe2e2)

[ ][  ][ ]

198

R 18
Friedens=Verein zu Darmſtadt.

Aukrmk.
Als Ausdruck des allgemeinen Bedürfniſſes, den Frieden zu bewahren und
das Vertrauen in denſelben zu ſtärken, geht, wie bekannt, ſeit einiger Zeit eine
Bewegung durch faſt ſämmtliche Kulturſtaaten, welche darauf abzielt, freie Ver=
einigungen
zu gründen, die, durch Einwirkung auf die öffentliche Meinung, dazu
beitragen ſollen, daß die unter verſchiedenen Staaten entſtehenden Streitigkeiten,
wenn irgend möglich, durch internationale ſchiedsrichterliche Entſcheidung beigelegt
werden. Zugleich ſoll auch das gute Einvernehmen zwiſchen den verſchiedenen Völ=
kern
gefördert und der Gelegenheit zu Mißhelligkeiten vorgebeugt werden.
Bereits haben ſich zu dieſem Zwecke in Amerika, England, Frankreich, Holland,
Italien und Rußland Friedens=Vereine gebildet, und auch in Deutſchland, welches
man gewohnt iſt beim Erſtreben hoher idealer Ziele anderen Nationen vorangehen zu
ſehen, ſind in letzter Zeit in einzelnen Städten Geſellſchaften ähnlicher Art gegründet
worden. Das Vertrauen in die für uns Alle unantaſtbare Machtſtellung des
deutſchen Reiches und in die ſeit Jahren,auf Erhaltung des Friedens gerichteten
Beſtrebungen der Reichsregierung mögen die Erklärung dafür geben, daß in Deutſch=
land
die auf Erhaltung des Friedens gerichtete Bewegung bis jetzt keinen lebhaf=
teren
Widerhall gefunden hat.
Gleichwohl darf Deutſchland nicht länger zögern ſeine Sympathie mit einer
großen civiliſatoriſchen Idee kundzugeben. Es darf die von den edelſten Männern,
anderer Nationen zu friedlichem Einvernehmen dargebotene Hand nicht zurückweiſen;
handelt es ſich doch zur Zeit nicht mehr um utopiſche Ideen von Schwärmern,
ſondern um Ziele, die praktiſch, erreichbar, maßvoll, dem beſcheidenen Wirken jedes
Einzelnen angemeſſen erſcheinen.
Von dieſen Erwägungen geleitet, iſt auch in Darmſtadt in den letzten Wochen
eine Anzahl von Männern zuſammengetreten und hat einen Friedensverein gegründet,
deſſen Satzungen Jedermann zur Verfügung ſtehen.
Indem die Unterzeichneteu ihre, friedlichem Einvernehmen mit anderen Nationen
zugeneigten Mitbürger einladen, ihre Geſinnungen dadurch zu bethätigen, daß ſie
dem neugebildeten Vereine beitreten, erklären ſich dieſelben zur Entgegennahme der
Beitrittserklärungen und des Jahresbeitrages von mindeſtens einer Mark bereit.
Darmſtadt, im Januar 1886.
Dr. Adami. H. Andriano, Fabrikbeſitzer. H. Bodenheimer, Großhändler. Prof.
Büchner. H. u. A. Courths. Pfarrer Dingeldey. Staatsprocur. Friedrich.
Dr. Hangen. Rentner Heil. Oecon. A. Heil. Hofmetzger Jakoby. Rentner
Fr. Kofler. Dr. G. Krauß. Dr. Landsberger. Rechtsanwalt Langenbach.
Kaufm. Langenbach. Dr. Marr. Rentner J. Nold. Kaufmann A. Nold.
Bauinſp. Rettig. Dr. Röder. Dr. Röll. Inſp. Schröder. C. Spamer.
Kaufm. S. Strauß. Kaufm. A. Trier. Kaufm. Theod. Trier. Dr. Vir.
Frhr. Dr. v. Wedekind. Geheimerath Dr. Weber. Dr. Weil. Banquier Otto
Wolfskehl. Director Dr. Wulckow.
[825

Von der ſo beliebt gewordenen
Gothaer
Cervelatwurst
habe ſoeben friſche Sendung aller Größen
und empfehle ich ſolche beſtens.
A. W. Prassel,
Rheinſtraße 16. (828
.

Hine tüchtige Weißzeug= u. Kleider=
E. macherin wünſcht noch einige Kun=
den
in und außer dem Hauſe.
Magdalenenſtraße 5.
(725

829) Ein braves Mädchen aus guter
Familie, das nähen u. bügeln kann, ſucht
Stelle. Stellenb. Röſe, Eliſabethenſt. 46.

Eine geübte Modiſtin
ſucht Stelle ſofort oder auch ſpäter.
Näheres bei Frl. Dieterich, Beſſunger
Martinſtraße 17.
(830.

831) Ein reinliches Mädchen ſucht
Beſchäftigung für Nachmittags. Fuhr=
mannsſtraße
8, Hinterbau, 1 Stiege hoch.

IO
1
Bärm.
2*
RAlUuiAm.

832) Hausmädchen, welche gute Z.
beſitzen, Kleidermachen und bügeln können,
nach auswärts geſucht.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. 11.

833) Für ein gebildetes ig. Mädchen
aus beſſerer Familie wird Stelle zu einer
Dame, zur Unterhaltung oder Pflege,
geſucht.
Gefl. Offerten unter M. P. U poſtla=
gernd
Darmſtadt erbeten.

Passagierbeförderung nach Imorika.
Jede Woche zweimal für den Norddeutſchen Loyd in Bremen und für die
Packetſchiffe in Hamburg. - Jeden Samstag für die Poſtſchiffe von Autwerpen,
Rotterdam und Amſterdam durch
[826
L. Demuth, Saalbauſtraße 36.

Preis pro Ouartal M. 4. -, in Berlin M. 3.50, durch jode Buohhandlung und jedes Postamt.
Probe-quartal M. 3.-, in Berlin N. 250. Probenummern durch jede Buchhandlung gratil 516a

650) Ein reinliches Müdchen ſuch=
Laufdienſt oder Aushilfsſtelle. Näheres
Pankratiusſtraße 1I.

Eüme Höchim,
welche auch Hausarbeit verrichtet, wird
geſucht. Wo? ſagt die Expedition. (783

Ordentliche Jungen
von 14-16 Jahren auf lohnende und
ſau bere Arbeit geſucht.
Aug. Rohlstadt & Co.,
(834
Beſſungen.

Iniverga-Latarrh- &am; HustenBonbons.
Packet
P.
15 Pfg. von Ar. C. m06Or &a; vS., diunga
Lu haben in Darmstadt bei den Herren: Arth, Fr. Eichberg. V. Thiermann;
in Babenhausen bei Herrn Heinr. Löb jr.; in Bensheim bei Herrn M. Lickroth;
in Gross-Gerau bei Herren I. G. Molff Erben; in Michelstadt bei Herrn H. Soidol.

835) Knecht f. landwirthſch. Arbeiten
geſucht durch Frau Cohn, kl. Ochſeng. 9.
p.

Fin elegant. Damen=Maskencoſtüm
CE= GRegimentstochter), beſtehend ganz in
Atlas, billig zu verkaufen. Näheres in
(836
der Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

R18
Locaſgewerßverern Darmſtadt.
Freitag den 29. Januar l. 33., Abends 8 Uhr: 8. Verſammlung
der Mitglieder, im großen Saal der Brauerei Diſchinger (Textor) in der
Saalbauſtraße. Tagesordnung: Vortrag des Afrika=Reiſenden Herrn Auguſt
Einwald über ſeine dritte und vierte Afrikareiſe durch die Länder der Zulu's,
Tonga's und Swazies, nebſt Handel und Wandel, Sitten und Gebräuche der Ein=
geborenen
in Süldoſt=Afrika. Die verehrl. Vereinsmitglieder konnen zu dieſem Vor=
trag
Nichtmitglieder unſeres Vereins einführen.
Eroſſnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
ſchriften
aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 26. Januar 1886.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
J. V.:
[837
Tecklenburg.



E9
Butholtkenur:
5 1
Sonntag den 31. Januar, Abends 8 Uhr:
Vortrag
von Herrn Johannes Moser aus Mainz,
über:
Das Wunder und die Einwände der Wiſſenſchaft;
[838
Der Vorstand.

Masham-Costume,
neue ſowie gebrauchte, für Damen und Herren, leihweiſe bei
F. Kodrioh, Stiftſtraße 40, parterre.

(Aufl. 270,000 Expl.) das billigſte u. verbreitetſte deutſche Familienblatt,
ein Beſtz von dauerndem Verthe für jedes deutſche Haus,
iſt zu beziehen: in Wochennummern M. 1.C0. vierteljährl.) durch
in Heften 50 Pf. und
alle Buchhandlungen und Poſtämter-
Halbkeften 30 Pf. nur durch die Buchhandlungen.

(661

Die vorzüglichen Flaschenweine aus dem Keller der
Bereinigten Geſelllchaft,
ſwelche auch an Nichtmitglieder abgegeben werden, bringe in hochgeneigte Erinnerung,
von 60 Pfg. bis zu M. 3.50 per Flaſche, laut Preisverzeichniß der Geſellſchaft.
(864]
Speiſen nach der Karte und auf Beſtellung über die Straße.
G. Heil, Rostauratour.

EStellenſuchende jeden Berufs
4 Reiche Heiratsvorſchläge erhalten Sie S.
placirt ſchnell Reuterss Bureau Heiratiwenm udoinä Coivertoi. (
creth. Porto 20 Pf. General. S.
in Dresden, Reitbahnſtraße 25. GI531 Anzelger-, Rerilio 3lv. 61. Für Damn ſri.

Die Vereins=Dampfmolkerei
Darmſtadt,
leingetragene Genoſſenſchaft) ſucht weitere
Milchfahrer zu engagiren; ſolche, welche
mit der ſtädtiſchen Kundſchaft vertraut,
erhalten den Vorzug. Näheres, bei dem
Herrn Molkerei=Inſpector Dehms,
Saalbauſtraße Nr. 73.
[827
Frankfurter
16
GOO AN
in Flaſchen bei
M.
W. Prassel,
Rheinſtraße 16. (840
Friſche
Schellfiſche
wieder eingetroffen.
WeAOnOUU

Bleichſtraße.

(841

möblirt, mit ſepar.
1.2 Limmer, Eingang. Rheinſtraße
od. unmittelb. Nähe, von einzelnem Herrn
zu miethen geſucht. Offerten sub fl. 8.
befoͤrdert die Expedition d. Bl.
[842

Volontair=Stelle geſucht
in einem hieſigen Manufactur= od. Mode=
waarengeſchäft
. Offerten gub fl. B. l an
die Exped. d. Bl.
(730

Fin gebrauchtes Handwägelchen zu
kaufen geſucht.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl. (843
Peſſunger Klappacherſtr. 46 ſind einige
Meter dürres, vorjähriges
Buchenholz.
zu verkaufen; auch kann dasſelbe klein=
gemacht
ins Haus geliefert werden. (844

jeder Art für alle Zei=
Annoncel tungen, Fachzeitſchrif=
ten
ꝛc. der Welt beſorgt prompt u. unter
bekannt coulanten Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. I.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
(325

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Scholten! von der Niederl.=
Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher
am 9. Januar von Rotterdam abgegangen
war, iſt am 24. Januar wohlbehalten in
New=York angekommen.

[ ][  ][ ]

R18
200
der Hauptſammelſtelle:
A. Geld.
H. Ferdinand Jordis.
b. Verkaufsgegenſtände.
vergolder G. Zaun, J. Hachenburger junior, Kürſchner Georg Gräff die Vermehrung vor ſich gehe, hänge ab vom Gange der äußeren
Carl Reinemer, C. J. Wenz. Uhrmacher Georg Rauch, Heinrich Volitik Deutſchlands. Schon im verfloſſenen Jahre habe man in
Möſer, Spengler Carl Rockel, Spengler Adolf Kling, Koch und Folge der Anforderungen der Kolonialpolitik mehrfach auswärtige
Staehely, Philipp Huwert, Frau Eliſe Nungeſſer, von den Herren Marineſtationen reduzieren müſſen. Infolge des von der Kommſſiön
Wilhelm Hublitz, Heinrich Jakob Lampe, Rudolf Nick (Hickler's beſchloſſenen Abſtriches liege die Gefahr nahe, daß, wenn wieder
Nachfolger) Uhrmacher Wilhelm Speyer Uhrmacher Eduard Göbel, groͤßere Anforderungen an die Marine herantreten; man zu einer
Spengler F. Groß, Schloſſer Wilhelm Möſer Wilhelm Gutenberg, keilweiſen Mobiliſierung werde ſchreiten müſſen.
Carl Diehm Reſtäurateur Weber Gleichſtraße), Auguſt Cellarius,
Schirmfabrikant Carl Jordan, Stuhlfabrikant Carl Knaub. Litho= ſchleunigſt ausgerüſtet. um ſich, wie man hört, in den nächſten Tagen
graph Friedrich Groll,. Georg Liebig u. Comp., Anton Schmidt, nach dem Piräus zu begeben.
Freifrau von Ricou geb. von Willich, von den Herren Hofpoſamentier
Michael Schmidt, Rentner C. Kleber ſenior, Arnold Kleber iFirma Monopol an der Hand der hierzu vorliegenden Petitionen erſt im
C. C. Kleber) Carl Arnheiter, Frau Louiſe Kleber Frau Ober= Ausſchuſſe beſprechen.
lieutenant Schmidt Frau Thereſe Lindt, Frau Lina Lindt, Frl. A.1 Monapol ſein, im Bundesrate will ſich die Regierung Bayerns auf
Bernhardt, Frau Oberſtlieutenant Franck, Frl. Elwert, Frl. Friede= Grund von Art. 7 der Verfaſſung, wonach bei den nicht das ganze
rike Hügel, Frau Profeſſor Schmitt, Frau Major Kröll (Worms). Reich umfaſſenden Gegenſtänden'nur die Stimmen der davon be=
Frau Oberſtlieutenant Julie von Hombergk, Frl. K. Eckſtein, Fraüi troffenen Staaten zählen, der Abſtimmung über die Monopol=
Oberlandesgerichtsrat von Heſſe, Frl. Ewald. von den Herren Kauf= Vorlage enthalten.
mann Lerch, Alexander Ackermann, Joſeph Stade, Friſeur Auguſt
Schmidt, Theodor von Lyncker, D. Kiefer Witwe, Wehner u. Fahr, Beifall des Hauſes einen Antrag angenommen wonach das Brannt=
Schuhmacher Georg Keilmann, Hofjuwelier Schnittſpahn Stade u. ſ weinmonopol in finanzieller und moraliſcher Beziehung dem Lande
Beer, Heinrich Elbert Franz Sitte. Hofſpengler Joh. Rühl, Frau großen Vorteil biete und dasſelbe deshalb anzunehmen ſei, ſobald
Buchbinder Wandel, Frau Louiſe Blumenthal, Frl. Helene Roͤmer, ) die Lage die Kleinbrenner Elſaß=Lothringens die erforderliche Sicher=
Herren J. Dexheimer und Sohne.
Das Comite.
Um weitere freundliche Gaben bittet

[845

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Mittheilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, unſer einziges, innigſtgeliebtes Töchterchen
Louise
im Alter von 7 Jahren nach kurzem, ſchwerem Leiden
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Eltern:
Philipp Bartholomä, Schreinermeiſter,
Katharina Bartholomä.
Suſanna Bartholomä, Schweſter.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachm. 3 Uhr ſtatt.

[846
Todes=Anzeige.
Heute Vormittag 10 Uhr verſchied ſanft nach langem
ſchweren Leiden unſere innigſt geliebte Tochter, Schweſter
und Schwägerin
Johanna Andress
im 24. Lebensjahre, was wir allen Verwandten Freun=
den
und Bekannten ſtatt jeder beſonderen Anzeige mit
der Bitte um ſtille Theilnahme mittheilen.
Darmſtadt, den 26. Januar 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag halb
3 Uhr vom Sterbehauſe, Schloßgartenſtraße 19, aus ſtatt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 27. Januar.
Deutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin empfingen am
25. Mittags den Beſuch des Herzogs von Edinburg. Nächmittags
machte der Kaiſer eine Spazierfahrt, wobei er den Gemahlinnen des
ruſſiſchen und des öſterreichiſchen Botſchafters, ſowie der Fürſtin
Radziwil Beſuche abſtattete.
Am 24. fand unter dem Vorſitze des Fürſten Bismarck ein
Miniſterrat ſtatt.
Der Marine Etat iſt aus der Budget=Kommiſſion in etwas
reduziertem Buſtande an das Reichstagsplenum zurückgelangt, in

Für den Bazar ſind bis inel. 23. Januar eingegangen bei ſ dem an den einzelnen Poſitionen zum Teil nicht unerhebliche Ab=
ſtriche
gemacht worden ſind. 1. a. iſt auch die Poſition, welche
eine Vermehrung des Militär=Verſonals der Marine um 826 Mann
Von Herrn und Frau Wilhelm Merck, R. v. A., Frau Dr. Pöhn, fordert, nur teilweiſe bewilligt worden. Habei erklärte der Chef
der Admiralität. v. Caprivi, daß eine Entwickelung der Marine zu
einer ſolchen erſten Ranges nicht beabſichtigt werde, man wolle nur
Von den Herren Ch. Berdur, zur Sonne, Georg Mylius, Hof= etwa der ruſſiſchen Marine gleichkommen. Das Tempo, in welchem
Das Panzerſchiff Prinz Friedrich Karl wird in Wilhelmshaven
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer wird das Branntwein=
Die Mehrheit der Kammer ſoll gegen das
Der Landesausſchuß von Elſaß=Lothringen hat unter lautem
ſtellung erfahren habe.
Die letzthin in Berlin ſtattgefundene Generalverſammlung der
deutſchen Spiritus=Induſtriellen iſt zu einem klaren Beſchluſſe hin=
ſichtlich
des Monopols nicht gekommen. Es wurde lediglich eine
Reſolution angenommen, welche beſagt, daß die verſchiedenen beim
Branntwein=Monopol in Betracht kommenden Fragen noch weiter
geklärt werden müßten. Schließlich wurde eine Kommiſſion einge=
ſetzt
, welche die zu ergreifenden Maßregeln weiter erörtern ſoll.
Heſterreich=Angarn. Im ungariſchen Unterhaus richtete Graf
Julius Andraſſy die Anfrage an die Regierung, ob es wahr ſei,
daß zwiſchen der Türkei und dem Fürſten von Bülgarien Verhand=
lungen
ſtattfänden, um die oſtrumeliſche Frage auf dem Boden der
Perſonalunion zu löſen, und welche Stellung die Regierung zu
dieſer Löſung bisher eingenommen habe, und welche Stellung ſie in
Zukunft zu derſelben einzunehmen gedenke. Miniſterpräſident Tiſza
erwiderte, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß im gegenwärtigen Augen=
blick
verſchiedene Pläne und Strebungen zu Tage träten. Das Be=
ſtreben
müſſe zweifellos darauf gerichtet ſein, im Einvernehmen der
Mächte eine ſolche dauernde Läſung der Frage zu erreichen, wie ſie
überhaupt nur möglich ſei. Angeſichts der Verhandlungen der
Mächte enthalte er ſich jeder weiteren Aeußerung.
Der neue öſterreichiſche Unterrichtsminiſter, Herr v. Gautſch,
galt bisher als ein politiſches Räthſel. Namentlich war die Stel=
lung
des Miniſters in der Nationalitätenfrage eine unbekannte, da
er ſich bis dato allen bezüglichen Anzapfungen= gegenülber ableh=
nend
verhielt. Herr von Gautſch hat nun endlich Farbe bekannt;
von ihm iſt letzthin der merkwürdige Erlaß an die Direktoren der
Volkzſchulen, Mittelſchulen und Lehrerbildungsanſtalten ergangen,
das im Spamer'ſchen Verlage in Leipzig erſchienene Werk: Die
großen Schlachttage im nationalen Kampfe Deutſchlands gegen
Frankreich im Jahre 1870 aus den Bibliotheken der genannnten
Inſtitute in unauffälliger Weiſe' zu entfernen. Dieſe Kundgebung
charakteriſierk die politiſche Denkart des Leiters des öſterreichiſchen
Unterrichtsweſens zur Genüge; den Czechen, Slovenen, Polen ꝛc.
zu Liebe, ſoll im deutſchebſterreichiſchen Volke die Erinnerung an
die Thaten ſeiner Brüder draußen im Reiche im Heldenkampfe
gegen Frankreich nicht fortleben.
Rranktreich. Nach Kenntnisnahme der Akten des Oberſtlieute=
nants
Herbinger hat nunmehr der Kriegsminiſter, General Bou=
langer
, das Hüſammentreten des Unterſuchunggrates über die An=
gelegeit
Herbinger angeordnet.
Freyeinet wird am Donnerstag dem Miniſterrate den Organi=
ſationzentwurf
für Tonking vorlegen.
Auf Befehl des Marine=
miniſters
werden in Toulon die Torpedoboote zu Uebungen im Früh=
jahr
zuſammengezogen.
Briefe aus Kambodſcha, die mit der letzten engliſchen Poſt in
Paris eingetroffen ſind ſchildern die große Anfregung in dieſem
Lande: der Handelsverkehr liege faſt ganz darnieder die Aufſtän=
diſchen
zerſtören die Telegravhenlinien, deren Pfähle ſie verbrennen.
England. Es wird befürchtet, daß das Miniſterium in den
nächſten Tagen fällt.
Brucke ſagte im Unterhaus, auf Antrag Englands übergaben
die ſechs Großmächte am 24. in Athen eine Kollektivnote, worin er=
klärk
wird, daß ein Angriff gegen die Türkei nicht geſtättet werde.
Eine Antwort Griechenlands war bis zum 25. in London noch nicht
eingelaufen.

[ ][  ][ ]

E 18
201

Dem Standard! wird aus Bombay gemeldet, daß China die
deutſchen Syndikatsvorſchläge abzulehnen beabſichtigt.
Itakien. Der in Venedig geſtorbene frühere Präſident des ita=
lieniſchen
Senats, Techio, war eines der Häupter der antiöſterreichi=
ſchen
Partei Italiens: wegen einer im Senate gehaltenen Rede, in
welcher er deutlich auf die Notwendigkeit für Italien, Südthrol
und Trieſt zu beſitzen, anſpielte, mußte Techio ſeine Entlaſſung
nehmen. Die Rede hatte damals allenthalben großes Aufſehen er=
regt
und in Wien ſehr peinlich berührt.
Herbien. Die von ſeiten des Kabinetts dem König vorgeſchla=
genen
Friedensbedingungen betreffen die bulgariſchen Paßſchwierig=
keiten
, die Grenzſperre, Regelung der Emigrantenfrage und den Ab=
ſchluß
einer Zoll= und Handelskonvention. Serbiſche Regierungs=
kreiſe
halten bei einigem guten Willen Bulgariens den Friedens=
ſchluß
für geſichert.
Griechenland. Ueber die letzten Ereigniſſe in Athen liegen jetzt
folgende zuverläſſige Meldungen vor: Am Samstag hat ſich der
engliſche Geſandte zum Miniſterpräſidenten Delhanns begeben, ihn
mündlich von dem bevorſtehenden Schritt der Großmächte verſtän
digt und ihm vertraulich den dringenden Rat gegeben, ſich dem
Wunſche der Mächte zu fügen. Am Sonntag Morgen hat Delhan=
uis
dem engliſchen Geſandten die ſchriftliche Antwort zugehen laſſen,
daß er die Abrüſtung ablehne. Darauf haben gleichfalls noch am
nämlichen Tage alle Vertreter der Großmächte einſchließlich Frank=
reichs
ſich zu Delyannis begeben und ihm die von ſämtlichen Ver=
tretern
unterzeichnete gemeinſame Note übergeben, in der nochmals
die ſofortige Abrüſtung verlangt und für den verneinenden Fall die
Flottenkundgebung zur Verhütung jeden Seekriegs angedroht wird.
England hat beſtimmt erklärt, es werde mit den zuſtimmenden
Mächten alle diejenigen Mittel anwenden, welche dem zu erreichen=
den
Zwecke einer unbedingten Verhütung des Seekriegs zwiſchen der
Türkei und Griechenland entſprächen. Welchen Nachdruck es dieſer
Drohung geben kann, folat ſchon daraus, daß ſich zur Zeit im
Mittelmeer von der engliſchen Flotte 6 Panzerſchiffe, 6 Kreuzer
und eine bedeutende Zahl von Kanonenbooten befinden. Die
griechiſche Flotte kann dem gegenüber kaum in Betracht kommen,
man nimmt ſogar hier an, daß ihr Auslaufen am 25. ds. aus
dem Piräus mit verſiegelter Anweiſung nur geſchehen iſt, um die
Schiffe vor einer engliſchen Blokade im eigenen Heimatshafen zu
ſichern.
Die =Agence Havas' bringt aus Athen folgende Meldung:
Man befürchtet hier, daß das Zeughaus zu Salamis durch die
Engländer beſchoſſen werde; die griechiſche Flotte iſt mit Beſatzung
und Kriegsbedarf bereits von dort verlegt worden. Das Erſcheinen
einer engliſchen Flotte in den griechiſchen Gewäſſern wird nach der
hier allgemein geteilten Anſicht den Gang der Ereigniſſe nur be=
ſchleunigen
.
Türſtei. Wie aus Varna unterm 24. gemeldet wird, iſt ſeit
dem 23. zwiſchen dem Sultan und dem Fürſten Alexander eine Ver=
ſtändigung
erfolgt auf der Grundlage der Verſonalunion. Zanow
iſt mit Gadban Effendi in Konſtantinopel eingetroffen, um das ein=
zelne
feſtzuſtellen. Guten Quellen zufolge iſt Rußland und die an=
dern
Mächte bereit, das Ergebnis der direkten Unterhandlungen
zwiſchen dem Sultan und Bulgarien anzuerkennen.
Nach Berichten, die mit der letztfälligen Poſt aus Konſtantino=
pel
anlangten, fährt die Pforte mit ihren militäriſchen und mariti=
men
Rüſtungen ununterbrochen fort. Im Arſenal ſind zahlreiche
Hände mit der Equipierung mehrerer Panzerſchiffe und mit der An=
fertigung
von Netzen zum Schutze derſelben gegen Torpedoangriffe
beſchäftigt und die Ausrüſtung von Torpillenbooten geht erfolgreich
vor ſich. Weitere Truppentransporte ſind aus Syrien in Salonichi
eingetroffen. An der Befeſtigung der Dardanellen wird eifrig ge=
arbeitet
und hat ſich Riſtow Paſcha in Begleitung eines türkiſchen
Generals zur Beſichtigung dieſer Arbeiten an Ort und Stelle be=
geben
. Es ſind Befehle zum Ankaufe einer beträchtlichen Anzahl
von Transportpferden ergangen.
Ein Rundſchreiben der Pforte an die Vertreter bei den Mächten
behufs der Herbeiführung der Abrüſtung Griechenlands erklärt, ſo
ſehr die Pforte Geduld und Friedensliebe bewieſen habe, die Wahr=
nehmung
ihrer Rechte und die Sorge für ihre Intereſſen gebieten
ihr, bei der geringſten Provokation die Herausforderung Griechen=
lands
anzunehmen.
Die Pforte macht Griechenland für die Folgen, ſowie für die
ſchweren Nachteile, welche die Haltung Griechenlands für die Türkei
im Gefolge hat, verantwortlich, welche Nachteile Kompenſation er=
heiſchen
.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Regierungs=
aſſeſſor
Auguſt Karl Weber aus Darmſtadt zum Polizei=Kommiſſär
zweiter Klaſſe bei dem Polizeiamte Darmſtadt unter Verleihung des
Amtstitels: Volizer=Inſpektor; den Mitprediger und Dirigenten
der höheren Bürgerſchule zu Groß=Gerau Georg Philipp Müller,
zum Kreisſchulinſpektor bei der Kreisſchulkommiſſion Darmſtadt,

den Gerichtsſchreiber=Aſpiranten Karl Hohenſtein aus Hungen
zum Gerichtskoſtenreviſor ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Profeſſor
Dr. Kittler zu Darmſtadt die nachgeſuchte Erlaubnis zur An=
nahme
und zum Tragen des ihm von Sr. Majeſtät dem Könige
von Italien verliehenen Offizierskreuzes des Ordens der italieniſchen
Krone und dem Oberſtkammerherrn Generallieutenant la guite
von Grolman, Excellenz. die Erlaubnis zur Annahme und zum
Tragen des ihm von Sr. Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer und König.
von Preußen verliehenen Kronenordens 1. Klaſſe erteilt.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 1, enthält:
1) Bekanntmachung, Vermächtniſſe und Schenkungen an verſchiedene
Wohlthätigkeitsanſtalten betr. 2) Bekanntmachung, die Vergröße=
rung
des Familien=Fideikommiſſes der Gräflichen Familie von Wal=
derdorff
betr. 3) Bekanntmachung, die Beſtätigung von Stiftungen
und Vermächtniſſen betr. 4) Summariſche Ueberſicht der Rechnung
Großh. Landes=Waiſenanſtalt zu Darmſtadt für 1884-85. 5) Er=
mächtigung
zur Annahme und zum Tragen eines fremden Ordens.
6) Namensveränderung. 7) Dienſtnachrichten. 8) Konkurrenzer=
öffnungen
.
Ihre Königliche Hoheit die höchſtſelige Frau Prinzeſſin
Karl von Heſſen haben nach dem Reg.=Bl., Beil. Nr. 1. 1) Dem
Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift zu Darmſtadt 60000 M. 2) Den
Stadtarmen zu Darmſtadt 1000 M. 3) den Ortsarmen zu Beſſungen
1000 M. letztwillig zugewandt. Sodann haben anläßlich des Ab=
lebens
Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzeſſin Karl Se. Königl.
Hoheit der Großherzog in Gemeinſchaft mit Ihren Großh.
Hoheiten den Prinzen Heinrich und Wilhelm von Heſſen den
nachſtehenden Wohlthätigkeitsanſtalten die beigeſetzten Beträge Aller=
gnädigſt
zugewendet: 1) Dem Rettungshaus zu Hähnlein 800 M.
2) Dem Rettungshaus zu Jugenheim 200 M. 3) Dem Rettungs=
haus
zu Arnsburg 200 M. 4) Dem Eliſabethhaus zu Nauheim
310 M. 5) Der Kleinkinderſchule zu Beſſungen 300 M. 6) Der
Kleinkinderſchule zu Seeheim 200 M. 7) Dem Mathilden= Land=
krankenhaus
zu Darmſtadt 200 M. 8) Dem Alice=Hoſpital zu
Darmſtadt 200 M. 9) Dem Magdalenenverein zu Darmſtadt 200 M.
10) dem Süddeutſchen Verein für innere Miſſion zu Darmſtadt
200 M. 11) Dem Verein zur Unterſtützung der aus den Strafan=
ſtalten
Entlaſſenen zu Darmſtadt 200 M. 12) Der Heidenreich von
Siebold=Stiftung zu Darmſtadt 200 M. 13) Der Sonntagsſchule
zu Darmſtadt 200 M. 14) Dem Sonntagsverein zu Darmſtadt
200 M. 15) Der Guſtav=Adolf=Stiftung zu Darmſtadt 200 M.
Im Laufe des 4. Quartals 1885 ſind von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiftungen und Vermächtniſſe
beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu deren Annahme
ermächtigt worden: Das Vermächtnis der Georg Ludwig Rau Ehe=
leute
zu Hahn, im Kreiſe Darmſtadt, zu Gunſten der Hausarmen,
im Betrage von 400 M. Das Vermächtnis des Wilhelm Stamm
zu Alzey an die Aliceſtiftung zu Darmſtadt, im Betrage von 500 M.
Die Schenkung des evangel. Pfarrers Dr. Römheld in Seeheim an
die evangeliſche Kirche daſelbſt, zur Unterſtützung armer und kranker
Gemeindeangehöriger, im Betrage von 500 M. Das Vermächtnis
des früheren Apothekers W. Stamm in Alzey an die Freiherrlich
von Weyhers'ſche Eleonoren=Stiftung im Betrage von 1714 M.
Die Schenkung der Sparkaſſe zu Erbach an das Mathilden= Land=
krankenhaus
zu Darmſtadt, im Betrage von 300 M. Das
Vermächtnis der Michael Rupprecht Witwe zu Wachenheim
an der Pfrimm an das Schullehrer=Seminar zu Alzey, zu Gunſten
bedürftiger Seminariſten, im Betrage von 4000 M. Das Vermächt=
nis
des Oberbürgermeiſters Dr. Du Mont an die Stadt Mainz.
beſtehend in der Bibliothek und Kupferſtichſammlung des Genannten,
im Werte von ungefähr 1000 M. Das Vermächtnis des praktiſchen
Arztes Dr. Kupferberg zu Mainz an den Unterſtützungsfonds für
rheinheſſiſche Aerzte und ihre Hinterbliebenen zu Mainz, im Be=
trage
von 4000 M. Das Vermächtnis des Rentners Anton Gröſer
zu Wiesbaden an den Hoſpizienfond der Stadt Mainz, beſtehend in
ſeinem ganzen Nachlaß abzüglich verſchiedener Legate, im unge=
fähren
Betrage von 221980 M.
Aus der Ueberſicht der Großh. Landes=Waiſenanſtalt
zu Darmſtadt für 1884-85 ergiebt ſich Nachſtehendes: Die ordent=
lichen
Einnahmen betrugen 17273713 M. und ſetzten ſich dieſelben
hauptſächlich wie folgt zuſammen: Kapitalzinſen 1283185 M.,
Zuſchuß aus Großh. Hauptſtaatskaſſe 13484452 M. Opfer, Legate,
Illate der Kinder 25 00l.16 M. Die außerordentlichen Einnahmen
betrugen 20 41723 M. Die ordentlichen Ausgaben belaufen ſich auf
172 82124 M., darunter 138543.96 M. Pflegegelder. Die außer=
ordentlichen
Ausgaben betragen 18901.90 M. Der Stand der
Waiſen für das Jahr 1885 ergab 2306 Kinder, entlaſſen wurden
420 Kinder, es blieben mithin am Schluſſe des Rechnungsjahres
Ende März 1885 in Verpflegung 1886 Kinder.
Statiſtiſche Zahlen erlangen ihren wahren Wert durch
die Vergleichung mit Gleichartigen, das iſt ein anerkannter Grund=
ſatz
. Durch die am 1. Dezember v. J. ſlattgehabte Volkszählung
hat ſich für die Nachbarſtädte Mainz, Darmſtadt und Worms an
Bevölkerungsziffer ergeben:
53

[ ][  ]

202

N
Darmſtadt
Worms
Mainz
43 149
65 701
21927
Vor uns liegen nun noch die Zahlen über die Bevölkerungs=
bewegung
dieſer Städte im abgelaufenen Jahre. Es fanden ſtatt in
Darmſtadt,
Worms.
Mainz
Geburten:
1000
1969
750
565
241
291
Heiraten:
1594
915
523.
Todesfälle:
Daraus reſultiert nun, daß Darmſtadt ſowohl im Vergleich
mit Worms, wie mit Mainz ganz außerordentlich niedrige Ziffern
an Geborenen, Trauungen und Todesfällen hat. Darmſtadt hat
doppelt ſo viele Einwohner wie Worms: die doppelte Zahl von
Geburten, Heiraten und Todesfällen betrüge alſo für Darmſtadt
1500, bezw. 482 und 1046; ſtatt deſſen die um ſo viel niedrigeren
Zahlen. Die Einwohnerzahl von Darmſtadt verhält ſich zu der=
jenigen
von Mainz etwa wie 1 zu 1½; unter Zugrundlegung der
Ergebniſſe zu Mainz müßte alſo für Darmſtadt betragen: die Zahl
der Geborenen 1318, der Heiraten 379, der Todesfälle 1063. An
ſich können ja dieſe Zahlen vom Standpunkt der Intereſſen unſerer
Stadt aus nur als günſtige betrachtet werden; das ungünſtige
Verhältnis in Bezug auf die Zahl der Heiraten dürfte freilich
von Darmſtadts Töchtern kaum freudig begrüßt werden. Uebrigens
iſt auch in Worms die Bevölkerungsbewegung viel größer als in
Mainz. Bei dem Verhältnis beider Städte zu einander wie 1 zu 3
würden ſich unter Zugrundlegung des Ergebniſſes in Worms für
Mainz 2250 Geburten, 723 Heiraten, aber nur 1569 Todesfälle
ergeben.
In einer am Montag Nachmittag im Darmſtädter Hof
dahier ſtattgehabten Verſammlung, welcher u. a. auch die Herren
Stadtv. Rückert und Kaufmann Langenbach anwohnten, wurde der
Beſchluß gefaßt, die Regierung zu erſuchen, ihren Vertreter im
Bundesrat anzuweiſen gegen das Branntweinmonopol zu
ſtimmen. Die in der Verſammlung anweſenden Branntweinbrenner
erklärten ſich mehr oder weniger für das Monopol.
Die hieſige Handelskammer hat ſich nunmehr ebenfalls und
zwar, wie verlautet, einſtimmig gegen das Branntweinmonopol aus=
geſprochen
.
B. Kaufmänniſcher Verein. Montag, 25. Jan.: Vortrag
von Frau Kapitän Pichler: Ein Ausflug an die erleuch=
teten
Meeresküſtenr. Wiewohl man auch ſchon im Altertum
durch Anzünden von Holzfeuern an den Küſten den Seefahrern die
Waſſerbahnen kenntlich zu machen ſtrebte, iſt doch die durchgängige
Erleuchtung der Küſten erſt eine Errungenſchaft der 2. Hälfte un=
ſeres
Jahrhunderts, zu welcher ſich drei mächtige Faktoren verban=
den
: die ausgebildete Lehre vom Licht, die Wiſſenſchaft der Mathe=
matik
und die Technik in der Bearbeitung von Glas und Eiſen.
Die deutſchen Küſten ſind jetzt mit 130 Leuchttürmen verſehen.
Frau Pichler ſchilderte die Bauart eines ſolchen Turms, vor allem
die Schwierigkeiten, welche ſich der Fundamentierung auf Fels= und
Sandboden entgegenſtellen und gab hierauf ein anſchauliches Bild
von der Beſchaffenheit der Leuchtfeuer, die auf Grund ihrer Licht=
ſtärke
in Ordnungen eingeteilt, durch die Verſchiedenartigkeit ihrer
Shſteme nicht verwechſelt werden können. DieſCampen der Leucht=
türme
werden meiſtenteils durch Petroleum geſpeiſt, doch beginnt bereits
die epochemachende Erfindung des elektriſchen Lichts ſich auch für die
Erleuchtung der Meeresküſten Bahn zu brechen; in einzelnen Fällen hat
man Gebrauch davon gemacht; das Leuchtfeuer, das im Hafen von
New=York brennt und eine Lichtſtärke von 54000 Kerzen repräſen=
tiert
, iſt gegenwärtig das größte der Erde. Die Bedenken, die ſich
vor der Hand noch der durchgängigen Einführung des elektriſchen
Lichtes an den Küſten entgegenſtellen, werden allmählich verſchwin=
den
; wie der elektriſche Funke als Gedankenvermittler den Erdball
umkreiſt, wird er einſt den Erdball erleuchten. Den Schluß des
ehr ausführlichen Vortrags bildete die Schilderung des Feuer=
ſchiffs
, das da leuchten muß, wo die Signale von den Türmen
nicht mehr ausreichen; die Berankerung eines ſolchen Schiffes be=
reitet
ähnliche Schwierigkeiten wie die Fundamentierung eines Leucht=
turms
. In dem Leben der Mannſchaft auf dieſem ſchwankenden,
meerumtoſten Wachtpoſten macht ſich das ermüdende Gleichmaß der
Tage noch ſtärker fühlbar als in der Exiſtenz der Leuchtturms=
wächter
.
Was Frau Pichler uns erzählte, war ſchon inſofern intereſſaut,
als es den Stempel des Selbſterlebten, der eigenen Anſchauung
trug, doch würde der Vortrag der Dame gewinnen, wenn ſie ihren
Stoff in etwas gedrängterer, überſichtlicherer Faſſung gäbe und ſich
in Anwendung des rhetoriſchen Schmuckes eine größere Beſchrän=
kung
auferlegte. Bilder und Gleichniſſe ſind nur dann am Platz,
wenn ſie zur Verdeutlichung des logiſchen Sinnes dienen, das Ab=
ſtrakte
konkreter machen. Das Streben, den einfachſten Gedanken
auszuſchmücken, verleitete die Dame oft zum Gebrauchſchiefer Aus=
drücke
und ſchielender Gleichniſſe; man kann z. B. - um nur eins
herauszugreifen
unmöglich von einem Felſen ſagen, er habe den
Untergang unzähliger Schiffe auf dem Gewiſſen: Einiges war
nach unſerer Auffaſſung auch gar zu elementar gehalten. Wenn
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ch; Hofbrichdruckerei.

18
die Darmſtädter auch im Binnenlande leben, wiſſen ſie doch ganz
gut, was ein Lotſen iſt und bedürfen darüber keiner Erklärung.
In die Form des Aufſatzes gebracht, dürften ſich Frau Pichlers
Schilderungen vorteilhafter ausnehmen, und wie wir aus dem
deutſchen Litteraturkalender erſehen, hat die Dame ja auch bereits
Skizzen dieſer Art auf den Büchermarkt gebracht unter dem Titel
Genrebilder aus dem Seelebenv.
Es beſtätigt ſich, daß Herr Muſikdirektor Th. Adam, der
frühere Kapellmeiſter des Großh. Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115,
welcher ſeither in der Nähe von Halle einem ſtädtiſchen Orcheſter
vorſtand, an der Kopfroſe geſtorben iſt.
Im Lokalgewerbverein wird am Freitag abend der
Afrika=Reiſende Auguſt Einwald über ſeine dritte und vierte
Afrikareiſe durch die Länder der Zulus, Tongas und Swazies, nebſt
Handel und Wandel, Sitten und Gebräuche der Eingeborenen in
Südoſt=Afrika ſprechen. Es können durch Vereinsmitglieder Nicht=
mitglieder
eingeführt werden.
8t. Frankfurt, 26. Januar. Der König von Rumänien hat
dem Bahnhof=Inſpektor der Heſſ. Ludwigsbahn, Oſtbahnhof hier,
Herrn von Flamerdinghe das Ritterkreuz des Rumäniſchen Kronen=
ordens
verliehen.
Keiper's Sinfonie=Konzerte im Zoologiſchen Garten.
Das für den 29. d. M. in Ausſicht genommene Konzert, verbunden
mit einer Feier von Mozarts 130. Geburtstag, muß wegen
des Jubiläumsfeſtes der Frankfurter Turngemeinde, welches die
Säle des Zoologiſchen Gartens in Anſpruch nimmt, verſchoben wer=
den
. Das Konzert ſoll nun unter Beibehaltung des dafür auf=
geſtellten
Programms 14 Tage ſpäter, alſo am 12. Februar, ſtatt=
finden
.
Berlin, 25. Januar. Die Macht der Preſſe hat ſich wie=
derum
bewährt, der Trauring, der, wie in verſchiedenen Blättern
berichtet wurde, in dem Magen eines, bei dem hieſigen Engros=
Schlächter Grieſe geſchlachteten Kalbes gefunden wurde, ziert wie=
derum
den Finger ſeines Eigentümers. Der Ring gehörte dem Fett=
viehhändler
Franz Jordan zu Labes in Hinterpommern, der über
die Wanderung des Ringes folgendes mitteilt: Am 2. Januar er.
hat er einige Kälber auf dem Bahnhofe zu Labes nach Berlin ver=
laden
. Seiner Gewohnheit treu, pflegte er das Vieh erſt zu trän=
ken
; eines der Kälber wollte aber nicht ſaufen und wandte er des=
halb
ein altes Mittel an, er ſteckte dem Tiere den Finger in das
Maul. Das Kalb ſog nun vortrefflich und hat ihm dabei den
Trauring vom Finger abgeſogen. Erſt einige Tage ſpäter vermißte
er den Ring und hatte keine Ahnung, wie ihm derſelbe abhanden
gekommen. Um ſo größer war ſeine Ueberraſchung, als er aus den
Zeitungen die Auffindung des Ringes erfuhr; ſeit 33 Jahren hatte
er denſelben an ſeinem Finger getragen.
St. Gallen, 25. Januar. Der frühere ſchweizeriſche Geſandte
in Wien, der berühmte Verfaſſer des Tierlebens der Alpenwelt;
v. Tſchudi, iſt hier geſtorben.
Paris. Der Mörder des Präfekten des Euredepartements iſt
verhaftet. Auf Verlangen des Unterſuchungsrichters iſt die Gattin
des Ermordeten nach Paris gekommen.
Eine Schlittenfahrt des Königs Ludwig. Aus dem
bayeriſchen Hochlande wird der N. f. Preſſe' geſchrieben: Der
Winter iſt in unſerem Gebirge mit ſeiner ganzen Pracht eingezogen.
Die Berge erſcheinen höher und mächtiger in ihrem weißen und
glänzenden Kleide, und die Sonne erglänzt auf den mächtigen Sil=
berfeldern
in den wunderbarſten Farben. Am ſchönſten iſt es zu
dieſer Zeit in Linderhof, dem geheimnisvollen Trianon des Königs
Ludwig. Auch bequemer iſt in Linderhof der Verkehr als anderswo
in den Bergen; denn Hunderte von Arbeitern ſind täglich beſchäftigt
insbeſondere die herrliche Straße vom Schnee freizuhalten, welche
zwiſchen den dunklen Bäumen des Ammerwaldes dahinzieht. Wie
ein Zaubermärchen begegnet dem Wanderer hie und da die wunder=
bare
Erſcheinung des königlichen Schlittens, der meiſtens in ſtiller
Nacht durch den Wald dahinfliegt. Man denke ſich einen goldenen
Schlitten mit Krone und Wappen und einem vergoldeten Coupé,
der die Form eines Schwanes mit aufgeblähten Flügeln hat. Im
Innern des Coupés ſieht man auf blauem goldgeſticktem Hinter=
grunde
die volle Geſtalt und das blaſſe Geſicht des Könias, neben
dem einer ſeiner Lieblinge zu ſitzen pflegt. Das Innere iſt magiſch
erhellt von einem milden ſtrahlenden Lichte, das aus dem Coupé
heraus in breitem Kreiſe den Schlitten und die dampfenden Pferde
beleuchtet und ſogar den Vorreiter mit ſeiner Laterne weit über=
ſtrahlt
. Es ſoll elektriſches Licht ſein, das durch Accumulatoren
im Innern des Schlittens erzeugt wird. Wie ein Blitz fliegt der
goldene Schlitten vorüber, ſo daß man kaum Zeit hat, die Brillanten=
Agraffe an dem Künſtlerhute des Königs oder die Uniform des
jungen Chevauxlegers neben ihm ins Auge zu faſſen. Bald iſt die
Cavalcade hinter einer Biegung der Straße verſchwunden.
Tageskalender.
Donnerstag, 28. Januar: Oeffentl. Vortrag im Saale Schützenſtr. 9.
Freitag, 29. Januar: Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darm=
ſtadt
in der Brauerei Diſchinger (Textor).

Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.