Darmstädter Tagblatt 1886


26. Januar 1886

[  ][ ]

149.

149.
Jahrgang.

106b
GUAA½ ERGUIUI

Abonnementspreis
lerteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inc. Poſtaufichlag.

(Jrag= und Arzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eppeditionen.

Amtliches Organ
F.
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Vehörden.

N. 17.

Dienstag den 26. Januar.

1886

Edictalladung.
Nachdem wider den Musketier Alphons Böhriſger der 7. Compagnie 4.
Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Prinz Carl) Nr. 118, geboren am
18. Februar 1862 zu Oberehnheim, Kreis Erſtein, Elſaß=Lothringen, der förmliche
Deſertionsprogzeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort
bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 24. Mai d. J3., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete
Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
Geldbuße von 150 bis 3000 M. verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 21. Januar 1886.
[748
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
Die Anfuhr des Holzes aus den ſtädtiſchen Waldungen in das Magazin im
Armenhaus, Pallaswieſenſtraße 28, ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis Freitag den 29. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, bei
unterzeichneter Stelle, Stadthaus, Rheinſtraße Nr. 18, verſchloſſen und gehörig über=
ſchrieben
einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf unſerem Büreau, Zimmer Nr 23, uer Ein=
ſicht
offen.
Darmſtadt, den 21. Januar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
663
Ohly.

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unter=
zeichneten
Gerichts wurden folgende Ein=
träge
vollzogen:
Am 5. Januar 1886.
Die Herren Wilhelm Seck, Fabrikant
zu Bockenheim, und Elkan Henry Blumen=
thal
zu Frankfurt a. M., betreiben ſeit.
1. Juli 1885 zu Darmſtadt eine offene
Handelsgeſellſchaft unter der Firma Ge=
brüder
Seck ſie haben der Ehefrau
des Wilhelm Seck Adelgunde, geb. von
Bodenſtaff und dem Herrn Max Falk zu
Darmſtadt Procura ertheilt.
Am 1. Januar 1886.
Die Firma Anna Dilling zu
Darmſtadt iſt gelöſcht.
Fabrikant Theodor Beck zu Darm=
ſtadt
iſt in Folge freundſchaftlichen Ueber=
einkommens
aus der Firma Beck

E Roſenbaum= ausgetreten und das
Geſchäſt mit Activen und Paſſiven auf
Fabrikant Heinrich Roſenbaum vom 1.
Januar 1886 als Alleininhaber überge=
gangen
, welcher dasſelbe unter neuer/
Firma weiter führt. Die Firma Beck
und Roſenbaumi iſt erloſchen.
Fabrikant Heinrich Roſenbaum zu
Darmſtadt betreibt unter der Firma
.Beck &a Roſenbaum Nachfolger= ſeit
1. Januar 1886 zu Beſſungen eine Ma=
ſchinenfabrik
- früher Beck &amp Roſen=
baum
- als Alleininhaber.
Am 18. Januar 1886.
Fabrikant Theodor Beck zu Darm=
ſtadt
betreibt daſelbſt ſeit 15. Januar,
1886 unter der Firma Th. Beck: das
Geſchäft eines Civilingenieurs.
Darmſtadt, den 20. Januar 1886.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt I.
[749
Weller.
Bartha.

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß der Magdalena Andreas
von Darmſtadt ſind binnen 8 Tagen bei
uns anzumelden, andernfalls ſie bei Re=
gulirung
. des Nachlaſſes keine Berückſich=
tigung
finden werden.
Darmſtadt, den 22. Januar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Schäfer.
(750
Bartha.

Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Georg Ludwig Schneider II.
in der Mordach bei Nieder=Ramſtadt
wird Mangels einer den Koſten entſpre=
chenden
Konkursmaſſe eingeſtellt.
Darmſtadt, am 19. Januar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
gez. v. Diemar.
Veröffentlicht:
Uſinger,
Gerichtsſchreiber.
[51

Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 18. d.
Mts. iſt genehmigt und können Bürg=
ſcheine
auf unſerem Bureau, Rheinſtr.18,
Zimmer Nr. 10, errichtet werden.
Erſter Abfuhrtag:
Dienstag den 26. d. Mts.
Darmſtadt, den 21. Januar 1886.
Großherzogliche Bülrgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[664
Bekanntmachung.
Das in den hieſigen Kaſernen in der
Zeit vom 1. April 1886 bis Ende März
1887 zur Ausſchüttung kommende alte
Lagerſtroh ſoll in dem auf
Dienstag den 9. Februar a. c.,
Vormittags 11 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
Verwaltung anſtehenden Termine an den
Meiſtbietenden verkauft werden.
Darmſtadt, den 25. Januar 1886.
Großh. Garniſon=Verwaltung. 3
48

[ ][  ][ ]

184

R 13

HauzYVerkeigerung.

Mittwoch den 27. Januar, Vormittags 10 Uhr,
werden auf freiwilliges Anſtehen der Erben des verſtorbenen Poſt=
meiſters
Herrn A. Schenck das in der Hügelſtraße Nr. 59u ge
legene zweiſtöckige Wohnhaus mit Manſarde, nebſt großem Hof,
Remiſe, Stallung und Garten unter den bei der Verſteigerung be=
kannt
gemacht werdenden Bedingungen öffentlich verſteigert.
H. Neustadt, Hof=Taxator.
Bemerkt wird, daß das Haus nur einer einmaligen Ver=
ſteigerung
ausgeſetzt wird und kann dasſelbe Montag den 25.
und Dienstag den 26. Januar, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, ein=
[610
geſehen werden.
Die Verſteigerung findet im Hauſe Hügelſtraße Nr. 59 ſtatt.

Konkurs=Ausverkauf.

Die großen Waaren=Beſtände der Leopold Kahn'ſchen Konkurg=
maſſe
, beſtehend aus: Weiß=, Wollen=, Mode=, Band=, Seiden=
waaren
, Blumen, Federn, Hauben, Hüten und ſonſtigen
Putz=Artikeln ꝛc., ſollen zu jedem annehmbaren Preiſe verkauft
werden. - Darmſtadt, den 11. Januar 1886.
Der Honkursverwalter.
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[75.

Der Neſidenzkalender

für das Jahr 1886 iſt erſchienen und für 40 Pfg. per Exempla=
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klingen
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6 maſive pat. Phonir=Speiſeloffel,
6 Phönir=Gabeln,
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des Betrages oder durch k. k. Poſt=
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[754

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[ ][  ][ ]

186

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25 Pfg.
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der 3. Stock, enthaltend 5 Zimmer mit
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[ ][  ][ ] R 17 187 P. P.
Ich mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich das von meinem
Mann, Herrn Georg. Groll, welcher am 19. Dezember v. J3. ge=
ſtorben
iſt, unter der Firma
H.
Azxred Kehrer
dahier betriebene
Papior-, Schreib- und Hoichnen-Matorialion- deschäft
unter der gleichen Firma in unveränderter Weiſe fortführen werde.
Indem ich bitte, das der Firma erwieſene Vertrauen gütigſt auf
mich übertragen zu wollen, welches ich mit allem Eifer zu erhalten be=
ſtrebt
ſein werde, zeichne in aller Hochachtung
Darmſtadt, im Januar 1886.
Georg Aroll Wittwe,
[763
in Firma Alfred Hehrer. MashCm.
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Halbhefter 30 Pf. nur durch die Buchhandlungen.
661
Städtiſche Sparkaſſe. Nach 8 7 f. kann niemand für ſich mehr als ein Einlagebüchlein beſitzen.
Es wird dies vielfach umgangen, um dadurch den höheren Zinsfuß zu genießen,
welcher für kleinere Einlagen beſteht. Indem wir hierauf hinweiſen, bemerken wir,
daß den Zuwiderhandelnden nur Zinſen ihres erſten Einlagebuchs, nicht aber ihrer
ſpäteren gut gethan werden. Dieſem Nachtheil können ſich ſolche, welche bereits 2) Ein Geſammrild von Darmſtadt, wie es
war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
8) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Häuſer
einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche,
Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer.
Leben am
Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau
und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz
und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſt=
lichkeiten
. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 15) Oertlichkeiten bei Tarmſtadt.
L. C. Litlich'ſche Zofbuchdruchkerei.
Ein gebrauchter, noch gut erhaltener
Caſſa=Schrank
wird zu kaufen geſucht. Gefl. Offerten
mit Preisangabe an die Expedition d. Bl.
unter Chiffre F. 507.
[733
Wohnungs=Geſuch. (745 dermalen mehrere ſolche Büchlein beſitzen, nur dadurch entziehen, daß ſie längſtens
bis Ende Februar d. J3. die Beträge der ſpäteren Büchlein in das erſte über=
tragen
laſſen.
Darmſtadt, den 16. Januar 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
(621
Purtrage
über
die erſte Hilfe bei Unglücksfällen in Verbindung mit
praktiſchen Uebungen.
Die Vorträge finden in der Aula der Realſchule um 5 Uhr ſtatt. Dritter Vortrag Mittwoch den 27. Januar: Herr Dr. Maurer: Ueber
Verletzungen, Blutungen und vergiftete Wunden.
Die praktiſchen Uebungen den 30. Januar finden in dem Alic=Hoſpital
Samstag 5 Uhr ſtatt.
Eintrittskarten für ſämmtliche Vorträge und die praktiſchen Uebungen ſind
in der Bergſträßer'ſchen Buchhandlung, Rheinſtraße 6, zu 4 Mark für eine
Perſon und am Abend des Vortrags beim Eintritt in die Aula zu haben.
Der Reinertrag iſt für Freibetten im Alice=Hoſpital beſtimmt.
Das Central-Comité
(764
des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege. Eine ruhige Fam. ſucht bis Mai eine
Wohnung von 8 Zimm. in einem Stock od.
getrennt. Gefl. Off. unt. L. L. a. d. Exp.
Ein kleines, zweiſtöckiges
Maus, (Mitte der Stadt), worin eine gangbare
Wirthſchaft betrieben wird, iſt unter ſehr
günſtigen Bedingungen zu vermiethen ev.
zu verkaufen. Näheres Expedition. (767
49 [ ][  ][ ]

188

O0.

55

1M

Ma 17

4 Aär gok
E.AAi N

von Montag den 1. Februar ab bei ſämmtlichen Ochſenmetzgern
66 PEg. per Kilo. G6 PIg.

Auſforderung.
Etwaige Forderungen an den Unterzeichneten bittet man als=
bald
bei Herrn Bankdirector Aug. van der Kors in Karlsruhe
anmelden zu wollen.
Darmſtadt, den 24. Januar 1886.
Vermhard van der Hors. 3

Etädkiſchr Hpurkaſe.
In den Monaten Januar und Februar d. J3. können die Zinſen des abge=
laufenen
Jahres bei unſerer Kaſſe in den üblichen Zahlſtunden, Werktags von 9-12
Uhr, in Empfang genommen werden. Die nicht baar erhobenen Zinſen werden dem
Kapital beigeſchrieben. Das Beiſchreiben der Zinſen kann erſt vom 1. März an
erfolgen.
Darmſtadt, den 15. Januar 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
(558
Buchner.

14ö
ASAIO

für
Errichtung einer Erziehungs=Anſtalt ſittlich
verwahrloſter Kinder.
Die Hauptſammelſtelle für den Bazar vom 16.-19. Februar befindet ſich in
dem vorderen Zimmer des früheren Hauptſtaatskaſſelokals im Großherzoglichen Re=
ſidenzſchloß
, Eingang von der Rheinſtraße, und iſt täglich von 3-5 Uhr geöffnet.
Daſelbſt werden Gaben, auch Geldbeiträge, dankbar angenommen.
Das Comité.
[770

Voreins-Dampiuolkerel Darmstadt.
Unſeren verehrten Kunden und Abnehmern die ergebene Mit=
theilung
, daß wir die Landbutter von Dienstag den 26. Januar an/
[790
das Pfund zu 90 Pfg. verkaufen.

ſßin Offizier wünſcht von der Mitte des
C, Februar ab eine ruhige, aus zwei bis
drei unmöbl. Zimmern u. womöglich einem
Burſchengelaß beſtehende Wohnung mit
ſeparatem Eingang in der Nähe der In=
fanterie
=Kaſerne oder Rheinſtr. zu miethen.
Off. unt. L. 99 an die Exped. (771
ſin 2- 3ſtöckiges rentables Wohnhaus
E mit Garten wird zu kauſen geſucht.
Offerten mit Preisangabe unter B. K.
an die Expedition d. Bl.
[772

Interzeichneter empfiehlt ſich in allen
18 vorkommenden Reparaturen von Her=
renkleidern
, ſowie im Waſchen u. Reinigen
derſelben. - H. Schmidt, Schneider,
große Ochſengaſſe 16.
[775

Ein Ringfaſan
entflogen. Dem Wiederbringer Belohnun,
Capellplatz 12.
[773
Verlorem
eine goldene Lorgnette. Abzugeben gegen
Belohnung Wilhelmſtraße 36.
[774

Foldenes Medaillon, 1 Bild enth.,
wurde verloren. Finder w. gebeten,
e3 Steinſtraße 37 abzugeben.
[776

777) Per ſofort oder 1. März wird
eine durchaus
Mchüge Vorkäuterhn
für ein Manufacturwaaren=Geſchäft gegen
hohes Salair zu engagiren geſucht.
Offerten unter A. L. 500 befördert
die Expedition.

778) Ein junges Fräul. ſucht Beſchäf=
tigung
in einem Putzgeſchäft, um ſich in
dieſem Fache zu vervollſtändigen.
Adreſſen an die Expedition.

779) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt per
1. Febr. für den ganzen Tag. Große
Bachgaſſe 5 eine Treppe hoch.

780) Ein ält. Frauenz., welches 12
Jahre ſelbſtſtändig die Haushltg. führte,
ſucht bei einer kl. Familie ähnliche Stelle.
Näheres Frankfurterſtraße 36.
781) Eine Köchin, welche Hausarbeit
übernimmt, ſucht Stelle für ſofort oder
ſpäter. Zu erfragen Obergaſſe 11, 1. St
638) Ein junger, thätiger Mann
mit den beſten Zeugniſſen verſehen
wünſcht Stellung als Hausdiener
oder Wärter bei einem kränklichen
Herrn. Näheres Caſerneſtr. 64
im Seitenbau.

782) Ein tüchtiges Mädchen für Küche
und Hausarbeit geſucht, ſowie ein Kinder=
mädchen
. Näheres Expedition.

Eüme Höchim,
welche auch Hausarbeit verrichtet, wird
geſucht. Wo? ſagt die Expedition. (783.
784) Geſucht ein Fräulein als
Verkänferim
und zur Stütze in der Haushaltung.
Näheres Bleichſtraße 43 im Laden.

785) Mit der Nadel geübte
Mädchen und Frauen,
auch einige Schneider finden dauernde
und lohnende Beſchäftigung bei
H. Schuchard.

Ein Lohrmädehen
aus guter Familie, welches etwas.
im Kleidermachen verſteht, kann in
ein Manufacturwaarengeſchäft gegen
ſofortige Vergltung eintreten.
Wo? ſagt die Expedition. (786

Ein jungerKaufmann,

welcher ſeine Lehrzeit jetzt beendigt hat,
in der Buchführung ſowie Correſpondenz
ſelbſtſtändig und gewiſſenhaft iſt, findet
gleich oder auch ſpäter Anſtellung.
Offerten mit Gehaltsanſprüchen beliebe
man unter H. 100 in der Expedition d.
Bl. niederzulegen.
(658

[ ][  ][ ]

74

ooffentlicher Vortrag
Donnerstag den 28. Januar,
Abends 8 Uhr,
im Hauſe Schützenſtraße 9.
Thema:
Wer iſt ein Chriſtz
Gläubige wie ungläubige Chriſten
ſind freundlichſt eingeladen.
(787
Zutritt fret.

Eine zweitſtillende Amme
für ſogleich geſucht.
(788
Näheres Expedition.
(Eine Frau wünſcht ein Kind mitzu=
ſtillen
. Näheres bei Frau Amend.
(789
Hebamme.

LRezaz4

E.

73)
1021
122

das feinſte und nachhaltigſte ſeiner Art
(7717
verkauft nur
H. W. Prassel, Rheinſtraße 14.

der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahu, auf Wunſch mit Zirma.
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hozbuchdruckerei.

R1
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Dezember ſind eingeganngen:
a. Legate: Der Adam Mathes L. Eheleute
von Eberſtadt, eingezahlt durch Philipp Heiß
daſelbſt 2 M.
b. Geſchenke: Nichts.
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſen=
haus
40 M. 96 Pf., teilweiſe mit folgenden
Inſchriften: 1) Den a. W. am Shlveſterabend,
1885 5 M. 2) Den a. W. hierbei die ver=
ſprochene
1 M. 3) Von dem erſten Verdienſt
meines Sohnes, ihr a. W. bittet den l. Gott
um weiteren Verdienſt 20 Pf. 4) Den l. W.
verſprochen, B. 30 Pf. 5) Unrecht Gut ge=
deiht
nicht gut, darum dieſe 2 M. den a. W.
6) Aus Dankbarkeit gegen den l. Gott 50 Pf.
7) Ihr l. W. bittet zu Gott, daß er uns ſeine
Gnade wie ſeither immer'ſchenke 1 M. 8) Den
a. W. aus Dankbarkeit 20 Pf. 9) Vom erſten
Verdienſt K. K. 10 Pf. 10) Lieber Gott ich
danke Dir 50 Pf. 11) Den l. W. 20 Pf.,
weil mir der l. Gott neulich ſo gnädig ge=
weſen
, A. 12) Den a. W. die verſprochenen
20 Pf. K. F., G. M. 13) Den a. W. ver
ſprochen 36 Pf. E. H. 14) Ihr l. W. danket
Gott, daß er meinen Mann wieder von ſeinen
Leiden erlöſt hat; Ungenannt 20 Pf. 15) Ihr
I. W. danket Gott, daß er meinem Kind ꝛc.
10 Pf. 16) Ihr l. W. bittet zu Gott, daß er
mich auch durch einen Gewinnſt erfreuen moͤge
in G. W. H. 20 Pf. 17) Den a. W. die ver=
ſprochenen
10 M. O. und R. und 1 M. H.
18) Den a. W. zur Verlobung meiner Tochter
10 M. und bittet den l. Gott um Glück und
Segen, Einigkeit und Zufriedenheit. 19) Von,
der Geſellſchaft Fidelio' in der Blumenthal=
ſtraße
dahier 2 M. 85 Pf. geſammelt, worunter
1 M. 55 Pf. von einer Hochzeit am 18. Sep=
tember
1885.
Darmſtadt, den 8. Januar 1886.
Großherzogliche Landeswaiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrat.

aller Ins
Cokonkalwaarenfah
cinsohlegenden
Artikeb
Sahkager.

Landes-Prodncte,
Heneateſſen,
Mineratwaſſer,
Famereien.

En gros & en dstail.
BIIVVI
LOI½
7896)
Lirchſtraße.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Ems', Kapitän Willigard,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
13. Januar von Bremen und am 14. Januar
von Southampton abgegangen war, iſt
am 23. Januar wohlbehalten in New=York
angekommen.

AAiami

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 26. Januar.
5. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Gaſtdarſtellung des Herrn Perotti.

R a r t h a.
Oper in 4 Akten. Muſik von F. v. Flotow.
44 Lyonel Herr Perotti, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.

4t=
6
8
1.

742
z12
440
1023

727
857
225
5
os

2
92
4e⁷
10 2

boi=
hich
.
hen.

HNe
[791
Loev=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß
meine liebe Gattin, unſere Mutter, Schwieger= und
Großmutter ſowie Tante
Therese Hohenadel, geb. Schmanok,
Sonntag Mittag 3 Uhr nach langem Leiden ſanft dem
Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus ſtatt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. Januar.
Deutſches Reich. Der Reichskanzler hat bei dem Bundesrat
einen Beſchluß dahin beantragt, daß unter Abänderung der Be=
ſchlüſſe
vom 25. Juni 1881 und vom 15. November 1883 der Um=
lauf
der Reichskaſſenſcheine in Abſchnitten zu 20 M. auf den Be=
trag
von 30 Millionen, und der Reichskaſſenſcheine in Abſchnitten
zu 5 M. auf den Betrag von 20 Millionen zu erhöhen ſei.
In der am 23. Januar abgehaltenen Plenarſitzung des Bundes=
rats
legte der Vorſitzende, Staatsminiſter Staatsſekretär des In=
nern
v. Bötticher, ein Schreiben des Präſidenten des Reichstags
vor, nach welchem der Letztere in der Sitzung vom 16. d. bei Be=
ratung
der von den Abgeordneten Liebknecht und Genoſſen, Dr. von
Jazdzewski und Genoſſen, ſowie Ausfeld und Genoſſen eingebrach=
ten
Anträge, betreffend die von der preußiſchen Regierung veran=
laßten
Ausweiſungen fremder Staatsangehöriger, beſchloſſen hat:
Die Ueberzeugung auszuſprechen, daß die von der königlich preu=
tziſchen
Regierung verfügten Ausweiſungen ruſſiſcher und öſterrei=
chiſcher
Unterthanen nach ihrem Umfange und nach ihrer Art nicht
gerechtfertigt erſcheinen und mit dem Intereſſe der Reichsangehöri=
gen
nicht vereinbar ſind. Der Vorſitzende knüpfte an dieſe Mit=

teilung folgende Erklärung: Die königlich preußiſche Regierung
hält die in der Reſolution vom 16. d. ausgeſprochene Anſicht der
Mehrheit des Reichstags für eine irrtümliche und hält an ihrer
Ueberzeugung feſt, daß die fraglichen Ausweiſungen, welche ſie in=
nerhalb
ihrer verfaſſungsmäßigen Rechte angeordnet hat, im In=
tereſſe
Preußens und der deutſchen Nationalität zweckmäßig waren.-
Es wurde einſtimmig beſchloſſen: Der Bundesrat lehnt es ab, die
vom Reichstag am 16. Januar 1886 beſchloſſene Reſolution in Be=
ratung
zu ziehen, da die Kompetenz der preußiſchen Regierung zu
den in der Reſolution erwähnten Ausweiſungsmaßregeln eine zwei=
felloſe
und ausſchließliche iſt.
In der Reichstagsſitzung vom 23. d. M. wurde die Beratung
des Etats fortgeſetzt und der Reſt desſelben, Zölle und Stempel=
abgaben
, unverändert genehmigt. In der Dienstagsſitzung (26.)
wird der Marine=Etat zur Beratung kommen.
Die Kommiſſion zur Vorberatung der Anträge wegen Ent=
ſchädigung
unſchuldig Verurteilter beſchloß, daß nicht uur die auf
Grund eines geführten Unſchuldsbeweiſes Freigeſprochenen, ſondern
alle im Wiederaufnahmeverfahren Freigeſprochenen zu entſchädigen
ſeien.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hat in einer zweitägigen
Generaldebatte über den Etat gleich dem Reichstage die ſchwebenden
Fragen unſerer Wirtſchaftspolitik eingehend erörtert. Mit beſonderer
Gründlichkeit iſt dies in Bezug auf das Branntweinmonopol ge=
ſchehen
, welches die Redner der freiſinnigen Partei wiederum in
ſchärfſter Weiſe angriffen; aber auch einer der Wortführer der
Centrumspartei im Abgeordnetenhauſe, Herr von Schorlemer=Alſt,
prach ſich ſo ablehnend gegen das Projekt aus, daß man hieraus
ſchließen muß, das Centrum ſei für das Branntweinmonopol nicht
zu haben. Bei der ausſchlaggebenden Stellung dieſer Partei koͤnnte
man alſo die bezügliche Vorlage jetzt ſchon als geſcheitert betrachten,
immerhin aber iſt die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß zwiſchen
Regierung und Centrum allerhand Transaktionen ſtattfinden könn=
ten
, die das letztere vielleicht zu einer weniger ſchroffen Stellung=
nahme
gegenüber der Monopolvorlage bewegen würden. Daneben
fehlte es nicht an langen Erörterungen über Zuckerſteuer, Zölle,
Goldwährung ꝛc.; hinſichtlich der letzteren Frage iſt aus der Frei=
tagsſitzung
hervorzuheben, daß Finanzminiſter Scholz eine entſchie=
dene
Erklärung gegen die Forderung des Ueberganges zur Doppel=
währung
und für die Goldwährung abgab, wobei er ſich lebhaft
gegen die agrariſche Doppelwährungsagitation ausſprach. Am
Montag trat das Haus in die Spezialberatung des Etats ein.

[ ][  ][ ]

N6.
190
Seitens der Konſervativen, Nationalliberalen und Freikonſer=
vativen
des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wird folgende Reſo=
lution
dem Hauſe zur Annahme unterbreitet werden: Das Haus
der Abgeordneten wolle beſchließen: 1) In Anerkennung des Rechts
und der Verpflichtung der königlichen Staatsregierung, zum Schutz
der deutſchen nationalen Intereſſen in den öſtlichen Provinzen nach=
drücklich
einzugreifen, die Genugthuung auszuſprechen, daß in der
allerhöchſten Thronrede Maßregeln, welche den Beſtand und die
Entwicklung der deutſchen Bevölkerung und der deutſchen Kultur in
dieſen Provinzen ſicher zu ſtellen geeignet ſind, in Ausſicht geſtellt
ſind. 2) Die Bereitwilligkeit zu erklären, zur Durchführung dieſer
Maßregeln, insbeſondere auf dem Gebiete der Volksſchule und der
allgemeinen Verwaltung, ſowie zur Förderung der Niederlaſſung
deutſcher Landwirte und Bauern in dieſen Provinzen die erforder=
lichen
Mittel zu gewähren.
Es ſoll ſich in der That beſtätigen, daß die preußiſche Regierung
beabſichtigt, dem Landtage - zunächſt dem Herrenhauſe - eine neue
kirchenpolitiſche Vorlage zu machen, obwohl die Thronrede hierüber
keine Silbe enthielt. Dem Vernehmen ſchlägt die ſignaliſierte Vor=
lage
die Aufhebung des kirchlichen Gerichtshofes und Abänderung
der Beſtimmungen über die Vorbildung der Geiſtlichen vor. Die
Aufhebung des kirchlichen Gerichtshofes würde keine beſondere Ueber=
raſchung
ſein, denn er hat ſchon ſeit geraumer Heit ſo gut wie gar
nicht mehr ſeine Funktionen ausgeübt, was jedoch den angedeuteten
weiteren Inhalt der kirchenpolitiſchen Vorlage anbelangt, ſo müſſen
hierüber erſt nähere Mitteilungen abgewartet werden. Bekanntlich
fordert das jüngſte päpſtliche Rundſchreiben an die preußiſchen
Biſchöfe die Freigabe der Erziehung des Clerus, d. h. dieſelbe ſoll
lediglich in die Hände der Biſchöfe gelegt werden. Vielleicht beab=
ſichtigt
die preußiſche Regierung, dieſem Wunſche durch die Ab=
änderung
der genannten Beſtimmungen bis zu einem gewiſſen Grade
entgegenzukommen; freilich würde dies nur eine weitere Abbröckelung
der beſtehenden kirchenpolitiſchen Geſetzgebung bedeuten.
Nach Mitteilungen einer Berliner offiziöſen Korreſpondenz
werden die Beratungen des Bundesrates über die Branntwein=
monopol
=Vorlage ſich ſehr ausführlich geſtalten und derſelben mög=
licherweiſe
eine weſentlich veränderte Faſſung geben.
Der württembergiſche Zweigverein der deutſchen Branntwein=
brenner
hat ſich am 24. einſtimmig gegen das Branntweinmonopol
ausgeſprochen. Von Handelskammern entſchieden ſich diejenigen von
Mannheim und Karlsruhe, letztere mit 8 gegen 7 Stimmen, gegen
das Monopol.
Der braunſchweigiſche Landtag tritt am 2. Februar zuſammen,
Um zunächſt die neue Militärkonvention mit Preußen zu beraten.
Heſterreich=Angarn. Die ſerbiſche Geſandtſchaft in Wien erhielt
am 23. folgende, von Garaſchanin unterſchriebene Depeſche: Ich
ermächtige Sie, alle übelwollenden Gerüchte, betreffend überſturzte
Rüſtungen Serbiens, für falſch zu erklären. Ganz im Gegenteil
macht die königliche Regierung alle Anſtrengungen, um den Zu=
ſammentritt
, der Konferenz und die Herſtellung des Friedens zu be=
ſchleunigen
.

Rranſtreich. Der Präſident Grevy empfing am Freitag den
neuen ſpaniſchen Botſchafter Albareda, welcher ſein Beglaubigungs=
ſchreiben
überreichte. Grevy drückte dem Botſchafter ſeine lebhaften
Shmpathien und beſten Wünſche für die Königin=Regentin aus.
Das von Jules Roche geplante Branntweinmonopol wird fort=
dauernd
von allen Blättern beſprochen. Mit Ausnahme der radi=
kalen
Blätter tritt die geſamte republikaniſche Preſſe für das Mo=
nopol
ein, während die Ultramontanen und Monarchiſten dasſelbe
bekampfen. Trothdem wird das Monopol wahrſcheinlich angenom=
men
werden und in dieſer Ausſicht freut man ſich ſchon im voraus
darüber, daß in Deutſchland der Antrag der Regierung wahrſchein=
lich
abgelehnt werden wird.
Der Fürſt von Montenegro iſt in Parls eingetroffen und hat
am 24. Vormittags dem Miniſterpräſidenten Freyeinet einen Beſuch
gemacht. Ein Telegramm aus Haiphong vom 21. d. M. meldet,
die Ruhe im Delta ſei vollſtändig hergeſtellt, General Courcy ſei
nach Hongkong abgereiſt, wo er ſich am 26. d. Mts. zur Rückkehr
nach Frankreich einſchiffen werde.
Engkand. Der Eiſenbahnzug, mit welchem der Prinz von
Wales ſich am 22. d. abends über Cheſter nach Catonhall zum
Beſuch des Herzogs von Weſtminiſter zu begeben gedachte, iſt auf
polizeiliche Veranlaſſung infolge von Anzeigen über einen beab=
ſichtigten
Anſchlag bereits auf der Station Waverton vor Cheſter
angehalten worden. Der Prinz begab ſich, anſtatt die Stadt Cheſter
zu berühren, welche feſtlich beleuchtet war und große Vorbereitungen
zu einem glänzenden Empfang getroffen hatte, von der Station
Waverton zu Wagen direkt nach Catonhall.
Die Prinzeſſin von Wales iſt an der Diphtheritis erkrankt, be=
findet
ſich aber wieder beſſer.
Der Lordpräſident des Geheimen Rats. Viscount Cranbrook,
iſt an Stelle Smiths zum Staatsſekretär des Krieges ernannt
worden.
Der am Samstag ſtattgehabte Kabinetsrat galt ausſchließlich
Griechenland.- Von ſeiten Englands iſt bei den Mächten in An=
regung
gebracht worden, Griechenland durch erneute energiſche

17

Schritte von einem aggreſſiven Vorgehen gegen die Turkei, ſpeziell
auf dem Seewege, ernſtlich abzumahnen. Dieſer Schritt, welcher
ſich bezüglich Griechenlands mit dem ruſſiſchen Antrage deckt, hat
wie dieſer die Zuſtimmung der meiſten Mächte gefunden.
Jänemark. Der Präſident des Folkething, Berg, hat am 24.
ſeine Gefängnisſtrafe angetreten.
3tatten. In Beantwortung verſchiedener Interpellationen im
Abgeordnetenhauſe über die Haltung Italiens in der Balkanfrage,
erklärte der Miniſter des Aeußeren, Graf Robilant, er wiſſe nichts
von einer Zwangsaktion der Mächte, doch wäre er geneigt, ſich bei
einer ſolchen den Mächten anzuſchließen. Er befolge keine Politik
der Sentimentalität, wohl aber eine ſolche, welche den Intereſſen
und der Würde des Landes entſpreche.
Spanien. Aus Madrid wird berichtet: Obgleich die amtlichen
Meldungen aus Frankreich zufriedenſtellender lauten, haben die Re=
volutionäre
an der Nordgrenze ihre Vorbereitungen keineswegs ein=
geſtellt
, und außerdem ſind eingehende Nachrichten über ein von
Marſeille aus geplantes Unternehmen hier eingetroffen. Die fran=
zöſiſche
Regierung wird den Verſchwbrungen und dem Waffen=
ſchmuggel
nicht eher Einhalt thun können, als bis fie die gegen=
wärtigen
Grenzbeamten durch andere erſetzt hat, welche ſich noch
nicht mit den Horilliſten eingelaſſen und dadurch blosgeſtellt haben.
Rußland. Das Journal de St. Petersbourg: beſtätigt die
Nachrichten von einem demnächſt bevorſtehenden Schritt der Mächte
bezüglich der Abrüſtung der Balkanſtaaten und ſagt: Europa ſei
entſchloſſen, die beſtehenden territorialen Verhältniſſe des Orients
reſpektieren zu laſſen. Dem von Rußland angeregten bevorſtehen=
den
verſchärften Kollektivſchritte bei den Balkanſtaaten haben alle
Mächte mit Ausnahme Frankreichs zugeſtimmt. DerGaraſchdanin
konſtatiert, es ſtehe jetzt außer Zweifel, daß Fürſt Alexander die
ihm zugeſchriebenen, für die ruſſiſchen Offiziere beleidigenden Worte
nicht geſprochen habe.
Herbien. Der König hat den auf einen raſchen Abſchluß des
Friedens mit Bulgarien gerichteten Vorſchlag der Regierung ange=
nommen
; der Miniſterpräſident Garaſchanin hat ſich infolge deſſen
am 24. mit dem Kriegsminiſter und mit dem Finanzminiſter nach
Niſch begeben, um daſelbſt die Inſtruktionen für die Friedensver=
handlungen
feſtzuſtellen.
Gegenüber den von mehreren Seiten gegen Serbien erhobenen
Vorwürfen, als verzögere es die Erbffnung der Friedensverhand=
lungen
, wird darauf hingewieſen, daß von der Pforte noch keine
Zuſtimmungserklärung bezüglich des Ortes dieſer Verhandlungen
ſeither nach Belgrad gelangt war.
Rumänien. Der Kriegsminiſter, General St. Falcojano, hat
ſeine Demiſſion gegeben. Miniſterpräſident Bratiano hat interimi=
ſtiſch
das Kriegsminiſterium übernommen.
Griechenkand. Der engliſche Geſandte in Athen hat am 23.
dem Miniſterpräſidenten Delhannis ein Telegramm des Marquis
von Salisburh überreicht, in welchem erklärt wird, daß, falls Grie=
chenland
die Türkei ohne legitime Motive angreifen ſollte, England
lim Einverſtändnis mit den anderen Mächten) das Vorgehen Grie=
chenlands
verhindern werde. Delhannis antwortete hierauf ablehnend.
Am Samstag fanden große Volkskundgebungen vor dem Königspalais
ſtatt. Der König war abweſend. Delyannis antwortete auf den
Proteſt der Manifeſtanten gegen das Vorgehen Englands, die Re=
gierung
werde das nationale Programm gemäß der Erklärungen in
der Kammer ausführen.
Türſtei. Gutem Vernehmen nach ſind die direkten Verhand=
lungen
zwiſchen der Pforte und dem Fürſten Alexander nahe daran,
auf dem Boden der Perſonalunion zu einer Einigung zu führen,-
Die Pforte ermächtigte Madjid Paſcha, mit den bulgariſchen Dele=
gierten
zu den Friedensverhandlungen nach Bukareſt zu gehen, und
ſandte demſelben Inſtruktionen zu.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 26. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Se. Großh.
Hoheit den Prinzen Alexander von Heſſen und bei Rhein für
die Dauer des gegenwärtigen (XXV.) Landtags zum 1. Präſidenten
der erſten Kammer ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
den Oberſt z. D. v. Winterfeld, den Hauptmann und Adjutant
der Großh. (25.) Diviſion Clauſon von Kaas, den Oberſt v. Klüber,
Kommandeur des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, den Oberſt und
Kommandeur v. Prittwitz und Gaffron und den Sekondlieutenant
Kroll vom Großh. Feld=Art.=Regt. 25, den Major v. Voremsky vom
Inf.=Regt. Nr. 87, den Hauptmann Joachimi, den Premierlieute=
nant
Clößner, die Sekondlieutenants Lindpaintner und Höfeld, ſo=
wie
den Oberſtabsarzt Dr. John vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116,
den Archivdirektor Dr. Frhrn. Schenk zu Schweinsberg. den Ober=
medizinalrat
Dr. Lorenz. den Geh. Medizinalrat Dr. Hellwig aus
Mainz. den Oberamtsrichter Römheld aus Lorſch, den Staatsan=
walt
Seeger aus Gießen; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger,
den Oberſtkammerherrn v. Grolman, den Miniſterialrat Müller,
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Geheime=
rat
Dr. Becker, den Hoftheater=Direktor Wünzer.

[ ][  ][ ]

M 17
berg zum Direktor des Haus= und Staats=Archibs, den Rat bei Großh. Amtsgericht Groß=Umſtadt erſtattet worden.
der Provinzial=Direktion Mainz. Regierungsrat Guſtav von Zangen,
zum Kammerherrn, ſowie die Finanzaſpiranten H. Fauſk und A. Herzog von Naſſau wie alljährlich um dieſe Zeit nach Wien be=
Wickenhöfer, beide aus Darmſtadt. zu Hauptſteueramts=Aſſiſtenten geben hat, trat Se. Königl. Hoheit der Landgraf von Heſſen im
II. Kl. bei den Hauptſteuerämtern Gießen bezw. Mainz ernannt.
Hofveterinärarzt ernannt.
ſammentreten. Derſelben iſt u. a. ein Geſetzentwurf betr. die Feld= welcher am 7. Februar im Palmengarten abgehalten wird, ſind die
ereinigung, zugegangen.
Dr. Habicht, welcher ſich bekanntlich mit mehreren Ber= belebt wie glänzend zu werden verſpricht.
liner Aerzten auf den bulgariſchen Kriegsſchauplatz begab, hat ſeine
Laufe dieſer Woche wieder hier zurückerwartet.
nicht gelungen Herrn Maler Fach am Leben zu erhalten und iſt Sproſſe von den fünf Kindern des Herzogs und der Herzogin, be=
ſeinen
Leiden erlegen. Ber dem hohen Alter des Verſtorbenen und 1874 geboren, demnach 11½ Jahre alt.
der Schwere der Verletzungen kann dieſer Ausgang nicht über=
diente
Strafe ereilen! Frau Fach geht es ziemlich gut.
Pfaff. ſeither Lehrer an der Mittelſchule für Knaben, übertragen Höhe von 50 M. aus ſeiner Taſche zu zahlen. Eine Warnung für
gewieſen worden.
Ueber das Reſultat der am 23. d. Mts. ſtattgehabten ordent=
platze
) wird aus den Rechenſchaftsberichten der Vereinsorgane folgen= 3120 000 bis 3180000 M wovon er 33600 M. Einkommenſteuer
des mitgeteilt: Die Mitgliederzahl erhöhte ſich im Jahre 1885 auf zu zahlen hat. Das iſt alſo ein achtzigfacher Millionär.
551 während unter Berückſichtigung der Fluctuation ein Maxi=
malſtand
von 707 Mitgliedern konſtatiert wurde. Einnahme und
Ausgabe bewegten ſich in den Summen von 7200-7300 M. Durch
Errichtung eines Neubaus für Aufbewahrung der Geräthe und Oel=
Anſtrich von Decke und Wänden des Turnhällenkaumes wurde der
Immobiliarwert, welcher auf 40300 M. angewachſen iſt, erhöht. der Tragödie, ſo iſt Minna von Barnhelm' noch heute maß=
Das Aktiv=Vermögen beträgt 44800 M, die Paſſiv=Kapitalien ca.1 gebend für die Techüik des Luſtſpiels. Leſſing, der gegen die An=
12800 M., das Reinvermögen alſo 32000 M. Der Turnbetrieb wendung, welche die Franzoſen von den drei Ariſtoteliſchen Ein=
ſunter
Leitung der Turnwarte Mehlbrech und Menzlaw) war in heiten machten eine ſo ſchneidige Polemik führte, zeigt in ſeinen
den Jugend= und Zöglings=Riegen ein ſehr fleißiger (durchſchnittlich1 Dramen, in welchem Geiſte der Dichter dieſe Regeln zu beobachten
48 Mann pro Abendſ und auch die nun ſeit 12 Jahren beſtehende! hatr In der Minna von Barnhelmu entſpringt die Einheit der
Männer=Abteilung erfreute ſich lebhafter Beteiligung. Die bei Gau= Peit und des Orts aus der Einheit der Handlung. Die vorge=
und auswärtigen Turnfeſten - teilweiſe unter ernſtlicher Konkur=
renz
der Vereine aus größeren Nachbarſtädten - errungenen zahl= von 24 Stunden abſpielen, ja, ſie müſſen es jogar. Die Handlung
reichen Preiſe bekunden die hervorrägende Ausbildung der Riegen= beginnt am frühen Morgen das Nachtlicht brennt noch auf dem
turner: aber auch die Fechtmannſchaft leiſtete unter der Leitung 1 Tiſch. vor welchem Juſt im Halbſchlummer ſitzt. Aus dem Munde
ihres Fechtmeiſters Herrn Müller Vorzügliches; ſie errang bei Ge= des kreuen Dieners hören wir daß ein Schurke von Wirt ſeinem
legenheit des deutſchen Turnfeſtes in Dresden im Fleuret=Fechten Herrn, dem Major, in der Abweſenheit das Zimmer ausgeräumt
den 1. Preis. Der Sängerchor des Vereins, unter der anerkannten habe, um eine vornehme Dame aufzunehmen: wir ſehen dann den
Leitung des Herrn Muſikdirektors Ackermann, veranſtaltete mehrere von widrigen Schickſalsſchlägen verfolgten Major von Tellheim
Konzerte mit günſtigſtem Erfolge. Das Schiedsgericht hatte nur ſelbſt, erfahren, daß die im Gaſthauſe angekommene Dame keine
einmal in Thätigkeit zu treten und erzielte dabei einen gütlichen andere als ſeine Braut iſt, und erleben am Abend oder am Spät=
Vergleich. In den parlamentariſch geführten Wochenverſammlungen nachmittag die glückliche Wiedervereinigung der Verlobten.
fanden eine Reihe von Vorträgen belehrenden Inhaltes und außer=
dem
rege Beſprechung von Vereinsfragen ſtatt, ſo daß ſie den nie iſt nicht ſo umfangreich, daß es ſich nicht innerhalb eines Tages ab=
verſiegenden
Born eines friſchen Vereinslebens bildeten. Aus der
Bibliothek wurden nahezu 800 Bände mehr ausgeliehen als in den wickeln könnte.
Vorjahren. Das Geſamt=Ergebnis der Verwaltung darf hiernach botenen Leiſtungen anlanät, ſo beginnen wir der Abwechſelung
als ein recht günſtiges bezeichnet werden. Die Vorſtände und 1 wegen einmal mit den Figuren wie ſie die ſeniſche Reihenfolgs
ſonſtige bewährten Vereins=Organe wurden meiſt wiedergewählt; bringt. Juſt und der Wirt ſind zurerſt auf dem Platz. Daß de
die Vereinsleitung lieat in den Händen des langjährigen 1. Sprechers Charaktere des Dramas nur diejenigen Seiten ihrer Natur zeigen
Profeſſors Dr. mod. Büchner.
Feſtlichkeiten ſtatt. Die eine war das in der Reſtauration Mark= für ein Menſch, welche Perſönlichkeit der Wirt iſt, darüber ſind
wort gefeierte 14. Stiftungsfeſt des nunmehr ca. 300 Mitglieder wir nach dem erſten Dialog im Reinen. Finden ſich dann zwei
zählenden Akademiſchen Vereins. welches die zahlreichen Teil= Schauſpieler, die wie Herr Werner und Herr Butterweck den
nehmer bei muſikaliſchen Vorträgen, Reden und Toaſten bis zum Gegenſatz zwiſchen den beiden Temperamenten und Geſinnungen
frühen Morgen zuſammenhielt; das andere die erſte diesjährige lebendig und ohne Uebertreibung veranſchaulichen, ſo iſt die Ex=
Vereinigung der hieſigen Karneval=Geſellſchaft im großen poſition in ihrem Erfolge geſichert. Im erſten Auftreten Tellheims
Saal des Saalbaues. Heitere Reden in Poeſie und Proſa wechſelten verkünden ſich gleichfalls die Grundzüge ſeines Weſens.- Herrn
mit Vorträgen der Kapelle des Leibgarde=Infanterie=Regiments und Edward's Auffaſſung verleiht der noblen, im Pinkt der Ehre
bildete ein flottes Tanzvergnügen den Schluß des angeregten Abends, höchſt reizbaren Perſönlichkeit des Majors würdigen Ausdruck, an
dem wir noch recht viele fölgende wünſchen.
Groß=Gerau. Der erſten Feldeiſenbahn in Heſſen der doch ein wenig zu ſtark den Melancholiker und Peſſimiſten heraus=
des
Herrn Oekonomen H. Schudt zu Hof Rheinfelden 12000 Meter kehrte, wodurch die ſtramme, willenskräftige Soldatennatur unnötig
langſ, iſt jetzt raſch die zweite, gleichfalls im Kreis Groß=Gerau beeinträchtigt wird. Die Dame in Trauer, welche vom Dichter ein=
gefolgt
, indem auch Herr Aug. Heil zu Bensheimer=Hof ſich eine geführt wird, um Tellheim Gelegenheit zu geben, gleich zu Anfang
Feldbahn (3500 Meter lang. mit 45 Rollwagen) erwarb. Herr der Handlung ſeine ſelbſtloſe Denkungsart zu offenbaren, wurde
Schudt vom Hof Rheinfelden wird, falls er die Konzeſſion, die von Frl. Berl mit Wärme gegeben. Wenn ſich die Dame ent=
Staatsſtraße zu benutzen erhält, nächſten Herbſt die Bahn von ſchließen wollte, die inlautenden Konſonanten 9, d, die ſie faſt immer
M. N.
ſeinen Feldern bis zur hieſigen Zuckerfabrik legen.
Groß=Zimmern, 23. Januar. In der Nacht von geſtern an ihrer Diktion, die von einem ſonoren und umfangreichen Organ
auf heute ſind zwei arme Fremben, welche obdachlos hier betröffen l unterſtützt wird, nichts auszuſetzen. Der Wachtmeiſter, Paul Werner,

191
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Haus= worden waren und denen ein Zimmer im Rathaus zur Nächtigung
und Staats=Archivar Dr. Guſtav Freiherrn Schenk zu Schweins= angewieſen war, an Kohlengas erſtickt. Es iſt Anzeige dem
D. 8.
8t Frankfurt, 25. Januar. Während ſich Se. Hoheit der
ſtrengſten Jucognito, eine Reiſe nach Italien än. Raupps Weih=
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Landge= nachtskomödie Prinzeſſin Goldhaar' wird, nachdem ſie einige
ſtütsveterinärarzt Obermedicinalrat Dr. Lorenz zugleich auch zum zwanzigmal zur Freude der kleinen Welt in Nachmittags= Vorſtel=
lungen
geſpielt wurde, nächſten Mittwoch auch einmal Abends ge=
Die 2. Kammer der Stände wird am 2. Februar zu= ſpielt werden. - Zum Balle der RudergeſellſchaftGermania;,
Anmeldungen uͤberaus zahlreich eingelaufen, ſo daß das Feſtebenſo
Coburg. Der Herzog von Edinburg, der deſignierte
Rückreiſe von Sofia über Konſtantinopel angetreten und wird im Thronfolger des Herzogs von Sachſen=Coburg, hat den Entſchluß
gefaßt, ſeinen Sohn von Oſtern u. J3. ab das hieſige Gymnaſium
Leider iſt es, trotz der ſorgfältigſten ärztlichen Bemühungen, beſuchen zu laſſen. Prinz Alfred, übrigens der einzige männliche
derſelbe am Montag morgen gegen 3 Uhr im ſtädtiſchen Hoſpital l kanntlich der einzigen Schweſter des Zaren, iſt am 15. Oktober
Weilbürg. Ein Arbeitgeber in hieſiger Stadt hatte es ver=
raſchen
. Möchte nun auch den ruchloſen Mörder bald die ver= ſäumt, einen ſeiner Arbeiter zur Krankenkaſſe anzumelden.
Dieſer Arbeiter wurde am 2. Tage, als dieſer in die Dienſte des
Die erledigte Stelle eines Oberlehrers an der Stadt= erſteren trat, krank und ſtarb bald darauf. Der Arbeitgeber wurde
mädchenſchule, für den verſtorbenen Herrn Sauerwein, iſt Herrn deshalb angehalten die Krankheits= und Beerdigungsköſten in der
und der Genannte am Montag morgen bereits in ſeinen Dienſt ein= alle Arbeitgeber ſofort nach Eintritt das Arbeitsperſonal anzu=
melden

Der reichſte ſteuerpflichtige Mann in Preußen wohnt im
lichen Hauptverſammlung der Turngemeinde lam Woogs= Regierungsbezirk Düſſeldorf, veranſchlagt mit einem Einkommen von

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 22. Januar.
Minna von Barnhelm.
B. So wie Emilia Galottis müſtergiltig für den Aufbau
führten Ereigniſſe können ſich ſehr wohl innerhalb des Zeitraums
Was
ſich an Auftritten und Epiſoden zwiſchen Anfang und Ende drängt,
Was nun die Beſprechung der von unſeren Schauſpielern ge=
dürfen
, durch welche die Handlung fortgeführt und motiviert wird,
Am Samstag Abend fanden gleichzeitig zwei recht gelungene zeigt üns die erſte Scene mit nuſtergiltiger Klarheit. Was Juſt
einigen Stellen nur wollte es uns bedünken, als wenn der Künſtler
in k, t verändert, ſunklücklich, dulten) korrekt zu ſprechen, hätten wir

[ ][  ]

45
192
findet durch Herrn Wünzer eine Interpretation, die man mit
klaſſiſch' bezeichnen darf. Die Figur des Wachtmeiſters hat viel
Verwandtes mit der des Juſt, aber auch viel von derſelben Ab=
weichendes
. Es bleibt dem Darſteller überlaſſen, ob er mehr die
Uebereinſtimmung oder den Unterſchied betonen will; Herr Wünzer
that das letztere und hat damit wohl auch des Dichters eigenſte
Abſicht getroffen. Paul Werner kann auch in Horn geraten, aber
ihm geht die Galle ab, die bei Juſt in ſo reichlichen Portionen her=
vorbricht
, auch iſt er im Kriegshandwerk nicht derartig aufgegangen,
daß ihm das hübſche, muntere Kammerkäzchen nicht ſofort in die
Augen ſtechen ſollte; Juſt iſt für derartige Erſcheinungen taub und
blind. Offenbaren ſich in den Scenen mit Tellheim diejenigen
Seiten in Werner's Natur, die ihn mit Juſt in Berührung bringen,
ſo läßt der Verkehr mit Franziska die Eigenſchaften hervortreten,
durch welche er ſich von Juſt ganz beſtimmt unterſcheidet.
Mit der Wiedergabe, die Frl. Cramer der Titelrolle ange=
deihen
ließ, können wir uns einverſtanden erkluͤren. In dieſer
Minna von Barnhelm vereinigte ſich Energie mit Anmut. Dem
heitern, klugen, aber vornehmeren Weſen des Fräuleins geſellt ſich
die ſtärker aufgetragene Schalkhaftigkeit Franziska's, die Frau
Kläger höchſt verdienſtvoll zur Geltung brachte, in wirkſamer Er=
gänzung
bei. Die geiſtreich fkizzierte epiſodiſche Charge des Ric=
caut
de la Marliniere wurde von Herrn Knispel mit der erfor=
derlichen
Geſchmeidigkeit gegeben. Riccaut iſt das Gegenſtück zu
Tellheim, wie der Diener des Fräulein von Barnhelm das Gegen=
ſtück
zu Juſt bildet. Der Dichter läßt den Bedienten nur wenige
Worte ſagen, aber ſie genügen zur Charakterieſierung; dieſer Menſch
gehört zu der nämlichen Sorte, von der Juſt ſo treffliche Skizzen
entwirft. Herr Hanſen brachte in der überladenen Livrée ſowie
in dem ganzen Auftreten das Genre zur rechten Veranſchaulichung.
Warum man die Figur des Grafen v. Bruchſal ausgemerzt hat, iſt
uns nicht recht erſichtlich. Da der Dichter ſie zum Schluß einführt,
ſollte das reſpektiert werden.
Somtag, 24. Januar.
Die Jüdinr. Herr Perotti als Gaſt.
E. In der heutigen Aufführung dieſer Oper kamen die Momente
eidenſchaftlicher Kraft und ernſter Größe, welche Halevy's Jüdin
vorteilhaft von ſo und ſo viel großen; Opern unterſcheidet, zu
ihrem ganzen unverkürzten Recht. Herrn Perotti's künſtleriſche

17
Eigenſchaften ſind der Art, daß ſie keine Konkurrenz zu ſcheuen
haben; da iſt nicht nur eine Stimme, deren mächtige Tonwellen und
ſüß zauberiſcher Klang unſer Ohr mit Wohllaut ſättigt, unſer Herz
bis auf den Grund erbeben macht, ſondern auch ein hoch charakte=
riſtiſches
, der feinſten Schattierungen mächtiges Spiel. Wo Dar=
ſtellung
, Wort und Geſang ſich ſo innig durchdringen und, wie bei
der Jüdin der Fall, eine Rolle vom Dichter und vom Komponiſten
dramatiſch richtig koncipiert iſt, iſt es natürlich, daß die Höhepunkte
der muſikaliſch=techniſchen Leiſtung mit denen der ſchauſpieleriſchen
zuſammenfallen. Vom erſten Augenblicke an blieb die Aufmerkſam=
keit
der Hörer im geſpannteſten Verfolgen der Phaſen aller Rollen
gleichmäßig rege, denn ſchon in dem am Schluſſe des 1. Aktes
ſtehenden Satz: Komm Recha, laß uns fliehnl zeigte ſich der Gaſt
als ein Sänger, deſſen Leiſtung jedesmal eine Kunſtthat iſt. Als
beſonders feſſelnde Züge des lebenswahren Bildes werden ſich
Jedem eingeprägt haben jene voller Beweglichkeit und mit gut ge=
heuchelter
Devotion geſpielte Scene mit der Prinzeſſin, der in dem
Trio mit Recha und Leopold ergreifend dargeſtellte Konflikt zwiſchen
väterlicher Liebe und Glaubenspflicht; am packendſten aber wirkte
die Darſtellung wohl da, wo alles ſich vereint, um das Hochtragiſche
der Figur des Eleaſar Einem mit größtem Nachdruck vorzuführen,
im 4. Akt. Der Künſtler verſetzte das Publikum in eine Stimmung,
die ſich in ſtürmiſchen Beifallsbezeigungen und wiederholten Her=
vorrufen
lebhaften Ausdruck ſchaffte.
Durchaus ebenbürtig war dem Gaſt Frl. Roth als Recha; die
hochentwickelten muſikaliſchen Fühigkeiten der Künſtlerin ſinden in
dieſer Partie ihr angemeſſenes Feld. Momente, wie die Anklage
Leopolds im 3. Akt, wie das Anfangsthema des Duetts mit Leopold
im 2. Akt mit ſeinem energiſchen Oktavenſprung, ſind für eine
Sängerin gedacht, die, wie Frl. Roth, durch angeborene Fülle des
Tones für den großen Stil des Geſanges befähigt iſt. Der Kar=
dinal
des Herrn Gillmeiſter war eine beifallswerte Leiſtung, des=
gleichen
ſprachen an: Herr Hofmüller als Leopold und Frau
Mahr=Olbrich als Eudoxia; die beiden Sänger machten aus
ihren wenig dankbaren Rollen alles, was ſich daraus machen läßt.
Das Haus war gut beſucht.

Tageskalender.
Donnerstag, 28. Januar: Oeffentl. Vortrag im Saale Schützenſtr. 9.

Staats=Papiere.
4lo Deutſche Reichsanleihe 105,
4%⁄₁₀ Preuß. Conſols
49⁄₀ Naſſ. Oblig.
4o₁o Bayr.
40⁄₁₀ Sächſ.
4½⁄₀ Württ. v. 1877
44⁄₈ 1878179
⁹⁄o
1875, 80,

Kursbericht der Frankfurter Börſe vom 25. Januar 1886.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach, Rheinſtraße 23.

81, 82
1885

In Proc.
105,
10230
10450
10360
103,40
106,40

4

4⁸⁄₁₀ Bad.
40⁄₁₀ Heſſ.
4½ Culkurrente
4⁄₁₀ Oeſt. Goldrente
41¾ Silberrente
4½0 Papierrente
4⁵⁄₁₀ Ung. Goldrente
500er u. 100er Goldrente
59 Ung. Papierrente
H0
E. B. Oſtbahn
50o Ikal. Rente
10,000er
3⁄₀ Ital. Rente
6⁶⁄₈ Rum. Obligationen

6
5
5⁄₈
50⁄₈
50⁄₈
5³⁄₈
40⁄₈
50⁄₈

kI.

Amort. Rente

Ruſſ. Goldanleihe
Oblig. v. 1862
772,73
77er
kI.
Orient. II. Em.
III.
Oblig. von 1880
Serb. Goldrente
59l. St=Eiſenb. Hyp.

59
B.
4⁸⁄₀ Schwed. Obligationen
4⁸⁄₁₀ Norweger Obligationen
40⁄₁₀ Spaniſche Ausl. Anl.

0480
105
10395
10441
10420
9035
68,
6730
8155
82,10
75,10
102,45
9840
98.
6450
1049
933.
93,70
111,
9730
9760
3750
979
31,10
31,05
383,
81,9=
81,10.
79
101,40
101,45
5505

In Proc.
4⁄₈ Schweiz. Berner v. 1880 10270
10 Turk. Convert. Oblig. 14,
65
4⁄₀ Eghpt. Unif. Oblig.
Bank=Aktien.
13160
Deutſche Reichsbank
134,90
Darmſtädter Bank
Deutſche Bank
15150
Disconto Commandit
199
9135
Mitteld. Credit=Bank
289¹⁄₈
Oeſter. Credit=Bank
Süddeutſche Bank
109
Wiener Bankverein
85,50
Inländiſche Eiſenbahn=Aktien.
Heſſ. Ludwigsbahn
99,20
Ludwigshafen Bezbacher 2460
Marienburg Mlawka
55,30
Werra Bahn
85,80
Ausländiſche Eiſenbahn=Aktien
per Stück in fl. ö. W.
Albrecht
50,
Alföld=Fiume
150,
Buſchtehrader Bahn
Dux Bodenbacher
241
Galiz. Carl=Ludwig
177
Oeſter. Ungar. Staatsbahn 213½
Oeſter. Süd. Lombard.
106½
135.½
Nordweſtbahn
B.
131,

Ungar. Galizier
141¼
In Proc.
Gotthardbahn
108,40
Schweizer Centralbahn
86,70
54
Nordoſtbahn
Ruſſiſche Südweſtbahn
6650
Italieniſche Mittelmeerbahn 111.7.
Weſtſicilianiſche
84,10

Eiſenbahn=Obligationen.
Inländiſche: In Proc.
50⁄₁₀ H. Ludwigsb. v. 1875178 101,50
4o⁄ convertirte von 186869 102,90
42⁄₈
102,15
1874

40⁄₈
1863165

4%⁄₈
1881
4⁄₈. Pfälz. Ludwig=Berbach.
4o⁄₈
Nordbahn
Ausländiſche:
5⁄₁₈ Albrecht Gold
5%⁄ Alföld.=Fiumaner
4⁄₈ ſteuerpfl. Eliſabeth Gold
4%⁄₀ ſteuerfreie
49. Franz=Joſeph
59. Oeſterr. Süd=Lombard.
42⁄₈

3%⁄₈₀
5o⁄o Oeſter.=Ungar. Staatsb.
49 do.
30 do. L.-VIII. Em.
Zo do.
1T. Em.
32⁄₈ do.
L. Em.
. Ergänzungsnetz
4. Prag=Duxer
3⁄₈₀ Raab=Oedenburger
4³⁄₈ Rudolf=Salzkammergut
50 Ungar.=Galiziſche
4le Voralberger
4o⁄₈ Berner Jura ſſtaatl. gar.)
5⁄₁₀ Gotthard IV. Serie
4l=
3o⁄₀ Große Ruſſ. Eiſenbahn
4⁄₈ Ruſſ. Südweſt=Oblig.
3%⁄ Livorneſer
59. Toscaner
Pfandbriefe.
49⁄₈ Frankf. Hypothekenbank
4½⁄
Hyp. Credit=Ver.
40⁄e Südd. Boden=Credit
40⁄₁₀ Schwediſche Pfandbrief=

101 20

10
105,4
103,
10415
8050
9345
100 30
74,80
105,15
95,60
638
10690
10005
81,35
7880
77½
7855
96.
68,10
98.4
7990
74,15
102,50
106,20
101,4
855b
6495
103 30
10150
100, 50
101,90
99,90

½ Verzinsliche Anlehens=Looſe.
In Proc.
34⁄₈ Cöln=Mindener Looſe 127,50
4⁄₁₀ Baheriſche
49⁄₁₀ Badiſche
4⁄₈ Meininger Prämien Pfb. 11850
3⁄₁₀ Oldenburger
4o⁄o Oeſter. 1854er
5⁵⁄₈
1860er
4⁄₈ Raab=Grazer
Unverzinsliche Looſe.
Braunſchweiger
Kurheſſiſche
Oeſter 1864er
1858er
Ungariſche
Finnländer
Ansbacher
Augsburger
Bukareſter
Freiburger Frs. 15 Looſe
Mailänder frs. 10 Looſe
frs. 45 Looſe
Meiningen fl. 7 Looſe
Neuſchateler
Schwediſche
Venezianer
Provinzial= und Kommunal=
Obligationen.
4⁄₁₀ Stadt Darmſtad=
40⁄₈
Mainz von 1883 102,0

4¹⁄₈
1884

44½₈
Offenbach
10310
4⁵⁄₈
Worms
101,70

Gold=Kurs.
M. Pf.
Ruſſiſche Imperiales
16 67
20 Franken=Stücke
16 15
20 30
Engliſche Sovereigns
4 15
Dollars in Gold

13375
13425
127
111,20
118,10
95,60
96,70
301,
288
30020
21840
51,20
2980
2750
3690
24
1555
42.
24-
1880
67
2380

Druck und Verlag: L. C. Wittichche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Witttch.