149.
SALURuALé CUIUIN
149.
Jahrgalg.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
(Grag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluftrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
N. 12.
Dienstag den 19. Januar.
1886.
Bekanntmachung.
Benunntmuchung.
Die 1885er Einquartierungsgelder ſollen zur Auszahlung kommen und for= Die Holzverſteigerung vom 11. und
dern wir daher hiermit alle Intereſſenten auf, die Einquartierungsbillets zur Er= 12. d. Mts. iſt genehmigt und können
theilung der Zahlungsanweiſung auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18. Bürgſcheine auf unſerem Büreau, Stadt=
Zimmer Nr. 12. vorlegen zu wollen. Zugleich machen wir wiederholt darauf auf= haus, Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 10,
merkſam, daß nach 8 17 des Geſetzes vom 28. Juni 1868., betreffend die errichtet werden. Erſter Abfuhrtag
Dienstag den 19. d. Mts.
Quartierleiſtung für die bewaffnete Macht während des Friedenszuſtandes. Darmſtadt, den 14. Januar 1886,
alle Entſchädigungsanſprüche für gewährtes Naturalquartier ſowie alle
Nachforderungen zur Vermeidung der Verjührung ſpäteſtens im Laufe Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
Ohly.
[542
des Kalenderjahres, welches auf dasjenige folgt, in welchem die
Zahlungs=
verpflichtung begründet worden iſt, bei dem Gemeindevorſtand anzumelden
ſind. Dieſe Friſt läuft auch gegen Minderjährige und Bevormundete, ſowie zu=) Bekanntmachung.
riſtiſche Perſonen, denen geſetzlich die Rechte der Minderjährigen zuſtehen, ohne Zu= Die Holzverſteigerung vom 14.
Ja=
laſſung der Wiedereinſetzung in den vorigen Stand, jedoch mit Vorbehalt des Re= nuar d. Js. iſt genehmigt und können die
greſſes gegen die Vormünder und Verwalter.
Abfuhrſcheine von
Darmſtadt, den 12. Januar 1886.
Samstag den 23. d. Mts.
ſab bei Großh. Rentamt Darmſtadt in
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(411 Empfang genommen werden. Die Holz=
Ohly.
Aufforderung.
überweiſung und Abfuhr findet Montag
den 25. Januar, Vormittags 8 Uhr,
ſtatt; letzter Abfuhrtag: 15. Februar
d. Js.
Mit Bezug auf das am 17. I. Mts., Vormittags 3 Uhr, gegen die Eheleute
Darmſtadt, den 18. Januar 1886.
Fach dahier verübte ſchwere Verbrechen wird die Einwohnerſchaft von Darmſtadt! Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
und Umgegend ergebenſt erſucht, im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit, alle, auch
[543
Preuſchen.
die geringſten Anhaltspunkte, die zur Ermittelung und Ueberführung der Thäter
führen können, der nächſten Polizeiſtation unverzüglich anzuzeigen. Die Verbrecher. Holzverſteigerung.
4-5 Perſonen, haben ſich nach der That in die Stadt begeben; es ſteht anzu= Freitag den 22. d. Mts., Vormittags
nehmen, daß ſie vor der That ſich irgendwo zuſammengefunden und verabredet,
9½ Uhr anfangend,
daß ſie auch nachher über die Vorfälle ſich beſprochen und Spuren des Verbrechens, kommen in dem Gräfenhäuſer
Gemeinde=
insbeſondere Blutſpuren, an ſich getragen haben.
wald zur Verſteigerung:
Darmſtadt, den 18. Januar 1886.
180 Rm. Kieſern=Scheiter,
Großherzogliche Staatsanwaltſchaft.
400 „
„ Knüppel,
Dr. Rüſter.
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57
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4700 Gtück „ Wellen,
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Das Holz kann nicht alle vorgezeig.
waaren, Blumen, Federn, Hauben, Hüten und ſonſtigen/werden und wollen Steigerer von dem=
Putz=Artikeln ꝛc., ſollen zu jedem annehmbaren Preiſe verkauft ſelben vorher Einſicht nehmen.
Gräfenhauſen, am 15. Januar 1886.
werden. — Darmſtadt, den 11. Januar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Der Konkursverwalter.
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Gräfenhauſen.
6544
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Fritz Reichert, Marktplatz,
Chriſtian Schwinn, Eliſabethenſtr.
[557
Dtadtiſche
Sparkaſſe.
In den Monaten Januar und Februar d. J3. können die Zinſen des
abge=
laufenen Jahres bei unſerer Kaſſe in den üblichen Zahlſtunden, Werktags von 9--12
Uhr, in Empfang genommen werden. Die nicht baar erhobenen Zinſen werden dem
Kapital beigeſchrieben. Das Beiſchreiben der Zinſen kann erſt vom 1. März an
erfolgen.
Darmſtadt, den 15. Januar 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
[558
Buchner.
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Dasſelbe nimmt den ſtärkſten Bart mit Leichtigkeit. Großer
Abſatz bei Coiffeurs. Jedes nicht paſſende Meſſer kann innert 8 Tagen umgetauſcht
werden. Preis M. 2. - gegen Briefmarken.
[559
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Mittwoch den 20. Januar, 8 Uhr Abends:
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Opiritistisch ſiabolische Cituung
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Spiritismus, Klopfgeiſterei, Illuſion, Magie u. ſ. w.
gegeben vom weltberühmten
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Kaiſ. Ruſſ. Hof=Preſtidigitateur und Spirtiſt,
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Platz 1 Mk., ſind zu haben in der Muſikalienhandlung des Herrn Thies und bei
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Halbkerten 30 Pf. nur durch die Buchhandlungen.
[561
44
562) Ein braves Müdchen, welches
kochen kann u. gute Zeugniſſe hat, ſucht
gleich Stelle durch Frau Katzenbach,
Alexanderſtraße 15.
563) Ein braves Müdchen ſucht Stelle
zu Kindern oder als Hausmädchen.
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564) Ein älteres Frauenz., welches
12 J. ſelbſtſtändig die Haushaltg. führte,
wünſcht bei einem od. zwei älteren Perſ.
ähnl. Stellung. Näheres Frankfurterſt. 36.
Kindermädchen,
gut empfohlen und mit der Behandlung
eines kleinen Kindes vertraut, ſofort
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Privatehren Aceſſiſth
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Realgymnaſiums bei ſeinen Schulaufgaben
geſucht. Offerten unter P. und
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bedingungen bittet man an die Exped.
[565
d. Bl. gelangen zu laſſen.
Geſucht per April eine
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mit Preisangabe unter D. M. an die
(566
Expedition d. Bl.
R1
Holzverſteigerung.
Montag den 25. Januar l. Js., Vormittags 9½ Uhr,
ſollen auf dem hieſigen Rathhauſe aus dem Gemeindetannenwald und zwar aus
den Diſtricten Kaiſerſchlag und Köhlertanne:
384 Rm. Kiefern=Scheiter, 64 Rm. Kiefern=Knüppel,
440 Stück Eichen=Wellen, 5640 Stück Kiefern=Wellen,
69 Rm. Kiefern=Stöcke und
Dienstag den 26. Januar, Vormittags 9½ Uhr,
ſan Ort und Stelle:
199 Stück Kiefern=Stämme von 190,18 Cbm. Inhalt, ſowie
120 Stück Kiefern=Derbſtangen von 3,40 Meter Länge,
Zu Baumſtangen geeignet, öffentlich verſteigert werden.
Zuſammenkunft der Steigerer iſt in dem Holzſchlag zunächſt dem
Gries=
heimer Haus.
Beſſungen, den 18. Januar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[567
Die offizielle Gewinnliſte der Nürnberger
Aus=
ſtellungs=Lotterie kann in der Expedition d. Bl. zu
10 Pf. per Exemplar bezogen werden.
Friſche
Holländ. Schollfische,
[AVIOI,
9)
Früne Häringe
zum Backen.
Hebr. Nöſinger,
(568
Hoflieferanten.
goffentlicher Jortrag
Donnerstag den 23. Januar,
Abends 8 Uhr,
im Hauſe Schützenſtraße 9.
Thema:
„Die Bibel und ihre
Glaub=
würdigkeit.”
Gläubige wie ungläubige Chriſten
ſind freundlichſt eingeladen.
Zutritt frei.
(570
E. Gegen 50 M. monatl. ſucht e. .
Mann (prakt. Kaufm.) irg. welche Stellung.
Offerten sub M. 500 poſtl.
(569
W
Eine freundliche Parterrewohnung
4 Zimmer mit Zubehör, in einem ruhigen
Hauſe, wird bei pünktlichſter Bezahlung
von 2 ruhigen Perſonen bis April, auch
ſpäter, zu miethen geſucht. — Gefällige
Offerten an die Expedition d. Bl. unter
A. E. 110.
(156
10000 bis 15000 Mark
ſind gegen erſte Hypothek zu 4½ pCt.
auszulethen. Näheres Expedition. (571
Wa rn u n g.
Ich warne hiermit Jedermann,
Nie=
mandem auf meinen oder meiner Frau
Namen Etwas zu leihen oder zu borgen,
indem ich für nchts hafte.
(370
Anton Heyer, Kaminfegermeiſter.
Ein möblirtes Zimmer,
für ein auch zwei Herren mit oder ohne
Penſion zu verm. Näh. Exped. (1269
133
jeder Art für alle Zei=
Annoncen tungen,
Fachzeitſchrif=
ten ꝛc. der Welt beſorgt prompt u. unter
bekannt coulanten Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. I.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
(325
Jas Bewährteſte zu Einreibungen gegen
L= gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
Caſtanienblüthen=Eſſenz,
verkauft um 1 Mark.
[7787
H. W. Prassel, Rheinſtrrße 16.
572) Eine Quelle der Sorge, die manches
Familienglück trübt iſt oft die ungenügende
Ernährung der Allerkleinſten, die doppelte
Freude machen, erſcheinen die kleinen Formen
rund und reizend. Dieſes Hiel iſt faſt ſtets
gewonnen, reicht man den Kindern die
Kuh=
milch mit Zuſatz von Eimpes Kindernahrung,
welche die Ernährung ſo erfolgreich unter=
Lützt, daß ſie als beliebte und altbewährte
Freundin der Kiuderſtube mit Recht zu
be=
zeichnen iſt.
Schiſfsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Neckar', Kapitän Pfeiffer,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
3. Januar von Bremen und am 5. Januar
von Southampton abgegangen war, der
Poſtdampfer „Fulda”, Kapitän Ringk, vom
Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 6. Jan.
von Bremen und am 7. Jan. von Southampton
abgegangen war, ſind am 16. Januar
wohl=
behalten in New=York angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 19. Januar.
2. Vorſtellung in d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Ein Tropfen Gift.
Schauſpiel in 4 Akten von O. Blumenthal.
Perſonen:
LotharFrhr. von Mettenborn Herr Steude.
Vrinz Karl Emil
Erwin von Weideag
Hertha, ſeine Gattin
Liddy, ihre Schweſter prau Kläger.
Albrecht, Graf Vahlberg . Herr Dalmonico.
Geheimrat Fabricius.
Baronin Breitenbach
Oberſt von Wendlingen. Herr Mickler.
Lieut. Bruno, ſein Sohn Herr Hacker.
Baron Brendel
Aſſeſſor Drewitz
Präſident Lehnhardt
Werner,) Diener
Franz,
A.
nfang 7 Uhr.
Herr Wagner.
Herr Edward.
Frl. Cramer.
Herr Knispel.
Frl. Berl.
Herr Werner.
Herr Hanſen.
Herr Butterweck.
Herr Krüger
Herr Knörzer
Ende halb 10 Uhr.
d.
(573
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, welche
uns bei dem Verluſte unſerer lieben Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter und Tante
Frau Franziska Piorotti, Wittwe,
von den verſchiedenſten Seiten dargebracht worden ſind, ſprechen
wir hiermit unſern wärmſten Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterhliebenen:
Jaeger,
Premierlieutenant i. P.
Darmſtadt, den 16. Januar 1886.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 19. Januar.
Deutſches Beich. Im königlichen Schloſſe zu Berlin hat an
dieſem Sonntage das Krönungs= und Ordensfeſt in der
herkömm=
lichen Weiſe ſtattgefunden.
In der Reichstagsſitzung vom Sonnabend wurde die Debatte
über die Ausweiſungsfrage fortgeſetzt und nach einſtündiger
Unter=
brechung zu Ende geführt. Von Seiten der Reichspartei
kenn=
zeichnete Abg. v. Rheinbaben die Hauptpunkte, um die es ſich in
der ganzen Frage handelt; er betonte, daß Fürſt Bismarck ſich bei
dieſer Maßregel lediglich vom Wohle des Vaterlandes habe leiten
laſſen, denn die Fortſchritte des Polentums in den öſtlichen
Pro=
vinzen könne niemand leugnen. Es handele ſich bei den
Aus=
weiſungen nicht um eine Verfolgung der Katholiken: vor Allem
hätte der Reichstag aber ſchweigen ſollen, bis die Angelegenheit im
35
4
134
preußiſchen Abgeordnetenhauſe zur Sprache gebracht worden ſei.
Das Vorgehen der Majorität in derſelben ſchädige nur das
An=
ſehen des Reichstages wie der Nation; ſchließlich äußerte der Redner,
daß die Annahme der Anträge nur zu einem zweiten 15. Dezember
führen würde. Von freiſinniger Seite ſuchte Abg. Rickert die
Be=
rechtigung des Antrages ſeiner Partei durch Aufzählung vieler
Einzelfälle nachzuweiſen. Abg. Marquardſen legte den Standpunkt
der nationalliberalen Partei dahin klar, daß ſte keine
Kompetenz=
bedenken an ſich hege, aber ſo lange das Abgeordnetenhaus ſich
nicht geäußert, könne der Reichstag kein abſchließendes Urteil fällen.
Der Centrumsabgeordnete Spahn fand die für die Ausweiſungen
angeführten Gründe nicht ſtichhaltig; von ſeiten der Konſervativen
ſprach ſich Abg. von Hammerſtein dahin aus, daß der ganze
Sturm=
lauf der Oppoſition in der Ausweiſungsfrage nur bezwecke, den
ſEinfluß des Reichstages auch auf Gebieten anzuwenden, wo die
Hoheitsrechte des Einzelſtaates unzweifelhaft anerkannt ſeien. Die
Sitzung endete ſchließlich mit Annahme des Windthorſtſchen Antrags
gegen die Stimmen der Konſervativen und Nationalliberalen
der die Ausweiſungen nur in einer milderen Form verurteilt, als
die übrigen Anträge. Derſelbe lautet: „Der Reichstag wolle
be=
ſchließen, die Ueberzeugung auszuſprechen: daß die von der
könig=
lich preußiſchen Regierung verfügten Ausweiſungen ruſſiſcher und
öſterreichiſcher Unterthanen in ihrem Umfange und ihrer Art nicht
gerechtfertigt erſcheinen und mit dem Intereſſe der Reichsangehörigen
nicht vereinbar ſind. Vom Bundesrate war wiederum niemand
anweſend.
Das preußiſche Herrenhaus nahm in der Sitzung vom 15. die
von dem Fürſten Bismarck beantragte Aufſicht des jeweiligen erſten
Präſidenten dieſes Hauſes über die „Schönhauſener Stiftung' an.
In dem gleichzeitig verleſenen Schreiben des Fürſten heißt es:
Maßgebend für dieſe Beſtimmung (die Unterſtützung für Befliſſene
des höheren Lehrfaches betreffend) war für mich der Gedanke, daß
die Stiftung, deren Mittel im ganzen Reiche aufgebracht wurden,
auch in ihrer Wirkung im gleichen Umfange ſichtbar gemacht
wer=
den müßte. Aus dieſer Erwägung verbot ſich eine Zuwendung zu
Gunſten der Arbeiter, weil ſolche nur den einzelnen Landesteilen zu
gute kommen können. Eine Verwendung zu Gunſten der Theologen
fand in der Verſchiedenheit der Konfeſſionen ein Hindernis; dagegen
bedarf das höhere Lehrfach auch noch deshalb einer beſonderen
Un=
terſtützung, weil es die Pflegſtätte des nationalen Gedankens bildet
und in ſeiner idealen Geſinnung, ohne welche der Lehrerſtand ſeinem
mühevollen, ſelten einträglichen Berufe nicht würde treu bleiben
können, ein ſittliches Gegengewicht zu dem Materialismus unſerer
Zeit darſtellt. Die Erhaltung und Pflege dieſer Geſinnung bei der
gugend liegt in den Händen der Lehrer; ſie iſt für unſere nationale
Entwickelung von hoher Bedeutung.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus wählte am Sonnabend das
bisherige Präſidium v. Köller, v. Heermann, v. Benda per
Accla=
mation wieder. Vom Finanzminiſter wurde der Etat eingebracht
und begründet, wobei der Miniſter ausführte, daß angeſichts der
ſtarken Ueberweiſungen vom Reiche von einem Fiasco der
Reichs=
ſteuerpolitik keine Rede ſein könne; ohne dieſe Politik würden die
Finanzen der Einzelſtaaten kläglich ausſehen. Die Deckung des
Defizits ſei nur durch indirekte Steuern möglich und hierzu ſei das
Branntweinmonopel mit 800 Mill. Mark Mehreinnahme dringend
notwendig. Zum Schluß betonte der Miniſter die Dringlichkeit der
Reichsſteuerreform. Nächſte Sitzung Donnerstag.
Der preußiſche Staatshaushalts=Etat für das Jahr 188687
veranſchlagt die Einnahmen auf 1288674442 M., die Ausgaben im
Ordinarium auf 1265993871 Mark, im Extraordinarium auf
36 834571 M. zuſammen alſo auf 1302828 442 M. Der
Fehlbe=
trag beläuft ſich demnach auf 14 154000 M.
Die Enchelica des Papſtes an die preußiſchen Biſchöfe iſt die
Antwort des Papſtes auf die von dem preußiſchen Episcopate nach
dem Erlaß des Fuldaer Hirtenbriefes an den Papſt gerichtete Adreſſe.
In dieſer Encyelica lobt der Pontifex die Biſchöfe und Gläubigen
wegen ihres trotz der Bedrängnis durch die Maigeſetze mit
Fürſten=
treue und Vaterlandsliebe verbundenen Glaubensmutes; weiter
be=
tont er die Notwendigkeit der Freiheit der Kirchenregierung in der
Erziehung der Geiſtlichkeit und hofft eine baldige Beſſerung der
Verhältniſſe.
Die württembergiſche Centralſtelle für Landwirtſchaft hat ſich
nach eingehender Beratung des Branntweinmonopolentwurfs
ein=
ſtimmig für die Einführung desſelben ausgeſprochen und
ausge=
drückt, daß der Entwurf die Intereſſen der Landwirtſchaft und die
Verhältniſſe der kleineren Brennereien berückſichtige.
Heſterreich=Angarn. Der Reichsrat iſt auf den 28. Januar
einberufen worden.
Sämtliche Wiener Blätter beſprechen die preußiſche Thronrede
in anerkennendſter Weiſe, namentlich den auf die auswürtigen
Be=
ziehungen bezüglichen Paſſus. Das „Fremdenblatt' betont: Wenn
der Herrſcher dieſes großen Reiches in ernſter feierlicher Stunde
vollem Vertrauen für die geſicherte Fortdauer des Friedens
Aus=
druck giebt, ſo werden dieſe Worte nicht verfehlen, eine mächtige
Wirkung auszuüben; ſie bezeugen, daß die lokalen Störungen auf
der Balkanhalbinſel auf den Frieden des Weltteils ohne Einfluß
12
ſind, daß die Grundlage des europäiſchen Friedens, die Einigkeit
der Mächte fortbeſtehe, daß der deutſche Kaiſer der mächtige
Schir=
mer des Friedens ſei. Die „Wiener Allgemeine Zeitung; weiſt auf
die zahlreichen ökonomiſchen Vorlagen hin und ſagt: Die Thronrede
ſei eine der bedeutendſten, mit welcher je ein preußiſcher Landtag
eröffnet worden.
Der Abg. Facek hat ſeinen im böhmiſchen Landtage eingebrachten
und vom Sprachenausſchuß angenommenen Sprachenantrag, der unter
den Deutſchen ſo viel Entrüſtung erreate, wieder zurückgezogen.
Der Wiener Korreſpondent der „Times' hat Einſicht in einen
vom Fürſten Alexander an eine Perſönlichkeit in Wien gerichteten
Brief erhalten, welcher den nachſtehenden Paſſus enthält:. Ich wünſche,
Sie würden es bekannt werden laſſen, daß ich keine perſönliche
Feindſchaft gegen König Milan hege. Ich wünſche mit ſeinem Lande
in Frieden und mit ihm ſelber auf gutem Fuße zu leben. Ich
denke, die Dynaſtie Obrenovitſch iſt die beſte, die Serbien haben
könnte, und ich habe weder bis jetzt irgend ein Projekt zu deren
Sturz ermuntert, noch werde ich dies thun. Es ſcheint mir, daß
der König den unglücklichen Streit zwiſchen uns nicht ärger machen
ſollte, damit er nicht dauernd wird und unſere beiden Nationen für
Generationen in Feindſchaft miteinander hält.
Franſtreich. Julius Roche hat über den von ihm geſtellten
Antrag auf „Einführung des Branntweinmonopols in Frankreich!
einen längeren Artikel veröffentlicht, worin er u. a. ſagt: „Mein
Antrag beruht auf einer geſundheitlichen und einer finanziellen
Not=
wendigkeit. Die Krankheit unſerer Zeit, welche den Arbeiter
ver=
giftet und tötet, iſt der Alkoholismus. Dieſer vergiftende
Alkoholis=
mus iſt aber nicht eine Folge des übermäßigen Genuſſes der
Ge=
tränke, ſondern der Fälſchung derſelben. Der gereinigte Weinalkohol
birgt nur geringe Gefahren; was vergiftet, was tötet, das iſt der
durch eine mangelhafte Darſtellungsweiſe erzeugte Alkohol.
Schwer=
wiegende geſundheitliche Intereſſen gebieten alſo, die Bereitung des
giftigen Alkohols zu verhindern und dem öffentlichen Verbrauch nur
gereinigte und gefahrloſe Getränke zu liefern, und das kann erreicht
werden, einerler, ob der Staat Deſtillateur oder Zwiſchenhändler
iſt. Die finanzielle Notwendigkeit iſt ebenſo dringend. Was man
auch thun mag, das Budget von 1887 wird zum wenigſten einen
Ausfall von 80 Millionen auf das Budget von 1886 ergeben, von
Tonking gar nicht zu reden! Wie ſoll dieſer Ausfall gedeckt
wer=
den2 Man ſpricht von einer Verringerung des Kriegsbudgets, die
ſich aber nur ſehr ſchwer erzielen laſſen wird.Eine Vermehrung der
Alkoholſteuer aber hieße eine Belohnung auf die Steuerhinterziehung
ausſetzen und die öffentliche Vergiftung würde in erſchrecklicher
Weiſe zunehmen. Deshalb ſchlage ich das Monopol vor. Der
finanzielle Ertrag des Monopols wird großartig ſein, man kann
ihn mit Sicherheit auf 800 Millionen ſchätzen. Mit dieſen 800
Millionen kann man 1) alle nützlichen Steuererleichterungen
be=
werkſtelligen; 2) den finanziellen Notwendigkeiten des Augenblicks
gerecht werden; 3) die demokratiſchen Arbeiten und Reformen
be=
ginnen; 4) an die Tilgung der Staatsſchuld denken.
Engkand. Das Kabinet beſchloß, mehrere Beſtimmungen des
aufgehobenen iriſchen Zwangsgeſetzes wieder in Kraft zu ſetzen, um
die vorgekommenen Vergewaltigungen einzelner Einwohner zu
unterdrücken.
Im undiſchen Amte iſt die nachſtehende Depeſche des Vicekönigs
von Indien vom 12. d. eingegangen: „Der Kommiſſär von
Peſcha=
wur meldet, daß an der Boner Grenze beträchtliche Aufregung
herrſche. Ein zum Schutz der Grenzdörfer entſandtes Detachement
wurde während der Nacht angegriffen, und Oberſt Hutchinſon von
den Guiden iſt ſeinen bei der Gelegenheit erhaltenen Wunden bereits
erlegen. Bonenvals iſt ſchon ſeit geraumer Zeit blockiert.”
In London iſt die Nachricht von fortgeſetzten ruſſiſchen
Rüſt=
ungen eingetroffen. Desgl. wird von dort berichtet, daß der
Ein=
tritt ruſſiſcher Offiziere in die bulgariſche Armee nahe bevorſtehe.
Italien. In dem am 15. ſtattgehabten Konſiſtorium erklärte
der Papſt in einer Allocution, er habe mit Vergnügen die Rolle
eines Friedensvermittlers angenommen, weil er dadurch zur
Ein=
tracht und zum Wohle der Menſchheit habe beitragen können. Der
Papſt gab die hiſtoriſchen Gründe an, aus denen er die Souveränität
Spaniens über die Karolineninſeln geglaubt habe anerkennen zu
ſollen, und legte die Umſtände dar, welche ihn beſtimmten, die
Handelsintereſſen Deutſchlands daſelbſt zu ſichern, und ſchloß aus
dieſer Thatſache, es ergebe ſich von Neuem, welch ſchweres Uebel in
den Angriffen gegen den heiligen Stuhl und in der Verringerung ſeiner
legitimen Freiheit enthalten ſei; nicht allein die Gerechtigkeit und
die Religion würden dadurch verweltlicht, ſondern auch der
öffent=
liche Nutzen leide darunter. Das römiſche Pontiſikat würde im
Stande ſein, der Welt ihre höchſten Güter zu ſichern, wenn es in
aller Freiheit ſeiner Rechte ſeine wirkſame Kraft zu Gunſten des
Heiles des Menſchengeſchlechtes ausüben könnte.
Spanien. Die Regierung wird im Februar eine
außerordent=
liche Geſandtſchaft nach Marocco ſenden, um den jüngſt
verabrede=
ten Beſitzaustauſch zu regeln.
Valera iſt zum Geſandten in Berlin, Riquelme zum Geſandten
in Petersburg ernannt worden. — Nachrichten aus Saragoſſa zu=
„9
S48
835
492
10
245
258
59
[46
1019
⁄.
739
1021
1220
L6
65
8¾
12
12
7
44
10
ü=
Ruah.
Anm.
Na
folge ſind dort 10 Anhänger Zorillas verhaftet worden: die 8 in
Saragoſſa Verhafteten ſind wieder in Freiheit geſetzt worden.
Bulgarien. Die Delegierten, welche nach Sofia geſandt
wor=
den waren, um den Fürſten Alexander zu ſeinen Siegen zu
beglück=
wünſchen, ſind nach Philippopel zurückgekehrt. Der Fürſt gab ihnen
die Verſicherung, daß Rußland in die Union einwillige und daß die
Mächte Bulgarien geſtatten würden die Frage durch direkte
Un=
terhandlungen mit der Pforte zu regeln. Die Delegierten berichten
auch, daß Gadbar Effendi, gute Nachrichten nach Sofia gebracht
ſabe.
M. Berndorff, der Unterſtaatsſekretär des Krieges in Sofia,
iſt in Philippopel eingetroffen, um die militäriſche Reorganiſation
von Oſtrumelien zu leiten. — Es ſind Befehle ergangen, daß die
Gerichtshöfe in ganz Oſtrumelien im Namen des Fürſten Alexander
eröffnet werden ſollen. - M. Berndorff hat den Auftrag erhalten,
die Eiſenbahnverbindung zwiſchen Philippopel und Konſtantinopel
unverzüglich wieder herzuſtellen.
Herbien. Die Verſammlung der Skupſchtina=Delegierten bei
Pirotſchanu hat ſich für den Friedensſchluß ausgeſprochen; ebenſo
ſoll im ganzen Lande die Friedensſtimmung überwiegen.
Dem Vernehmen nach hat der Miniſter Garaſchanin das
Ab=
rüſtungsverlangen der Mächte abgelehnt, da mit Rückſicht auf die
noch gar nicht begonnenen Friedensverhandlungen Serbien vor
Ueberraſchungen geſichert ſein wolle, und mit Rückſicht auf Artikel 1
des Waffenſtillſtands=Inſtrumentes, welcher eine Kündigung des
Waffenſtillſtandes vorſieht, eine Kollektivnote für die gleichzeitige
und vollſtändige Abrüſtung aller Beteiligten keine Garantie biete.
Griechenland. Das Miniſterium hat den Mächten angezeigt,
daß es die Abrüſtung für unmöglich halte. Wenn der König anderer
Anſicht ſei, ſo werde das Kabinet ſeine Entlaſſung nachſuchen.
Cappten. Das Budget für 1886 veranſchlagt die Einnahme
auf 9290000 egyptiſche Pfund, die Ausgaben auf 9282000.
In
dem Budget iſt die unverkürzte Zahlung aller Coupons vorgeſehen.
Guatemala. General Menendez, Präſident von Salvador, hat
die konſtituierende Verſammlung, welche eine von der Regierung als
unannehmbar bezeichnete Verfaſſung beſchloſſen hatte und das Land
durch den in ihr ſich geräuſchvoll kundgebenden Zwieſpalt in ſteter
Spannung erhielt, aufgelöſt und wiederum die Diktatur übernommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Sams=
tag den Miniſterialpräſidenten Weber und den Geheimerat Dr.
Becker zum Vortrag.
J. K. Hoh. die Landgräfin von Heſſen kamen
Sonn=
tag von Frankfurt zu Beſuch im Neuen Palais an, nahmen an der
Großh. Familientafel Teil und kehrten dann wieder nach
Frank=
furt zurück.
Gelegentlich des am Sonntag in Berlin begangenen
Krö=
nungs= und Ordensfeſtes haben nach der „D. Z. u. a.
erhalten: den Roten Adlerorden 3. Kl. mit der Schleiſe: v. Klüber,
Oberſt und Kommandeur des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23:
den Roten Adlerorden 4. Kl.: Clauſon von Kaas, Hauptmann im
2. Garde=Feld=Art.=Regt, kommandiert als Adjutant bei der Großh.
Heſſ. (25.) Diviſion, Sartorius, Hauptmann im 3. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 117. Dr. Schäfer, Oberſtabsarzt 2. Kl. und
Regi=
mentsarzt beim Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt. Nr. 25. von Scholl,
Rittmeiſter im 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 24; den Königl.
Kronenorden 3. Kl.: Dr. Kappeſſer, Oberſtabsarzt 1. Kl. und Regi
mentsarzt beim 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23, beauftragt mit
Wahrneymung der diviſionsärztlichen Funktionen bei der Großh.
Heſſ. (25.) Diviſion Rothe, Major im Großen Generalſtabe; den
Königl. Kronenorden 4. Kl.: Schloſſer, Zahlmeiſter beim 3. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117; das Allgemeine Ehrenzeichen: Hiebel,
Feldwebel im 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, Höhnke, Roßarzt
beim Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, Koenig, Sergeant im 4.
Großh.Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, Krauße, Stabshautboiſt im 2.
Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, Loeffler, Feldwebel im 3. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. Mann, Bezirksfeldwebel im 1. Bataillon
8. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 117, Schäfer, Bezirksfeldwebel
im 1. Bataillon 2. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 116, Wülfing,
Bezirksfeldwebel im 1. Bataillon 4. Großh. Heſſ. Landwehr=Regts.
Nr. 118, Zeller, Zeughaus=Büchſenmacher beim Artilleriedepot in
Mainz.
— Militärdienſtnachrichten. Frhr. v. Starck I. Vr.=Lt.
vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 24, ein Patent ſeiner Charge
verliehen; v. Porembsky, Hauptm. und Comp.=Chef vom 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, unter Beförderung zum überzähligen
Major, in die erſte Hauptmannsſtelle des 1. Naſſ. Inf=Regts. Nr. 87
verſetzt; Joachimi, Pr.=Lt. vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 116, zum Hauptmann und Comp=Chef, Lindpaintner, Sek.=
Lt. von demſ. Regt., zum Pr.=Lt., Kroll, Port.=Fähnrich vom
Großh. Feld.=Art.=Regt. Nr. 25 zum außeretatsmäßigen Sek.=Lt.,
Rothamel Vice=Feldwebel vom Reſ.=Landw.=Regt. N. 80, zum
Sek.=Lieut. der Reſ. des 4. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 118,
12
135
Hecht, Vicefeldwebel vom 1. Bat. 1. Großh. Heſſ. Landw.=Regts.
Nr. 115. zum Sek.=Lt. der Reſ. des 4. Großh. Heſſ. Inf. Regts.
Nr. 118. Braun, Vicefeldwebel von demſ. Bat., zum Sek.=Lt. der
Reſ. des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115, Lochmann,
Rüt=
gers, Vicewachtmeiſter von demſ. Vat., zu Sek.=Lts. der Reſ. des
2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 24, Egly, Vicewachtmeiſter vom
2. Bat. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 118. zum Sek.=Lt. der
Großh. Heſſ. Train=Comp., - befördert.
Wie verlautet, wird die 2. Kammer der Stände für die
erſten Tage des kommenden Monats zu einer kurzen Seſſion
ein=
berufen werden in welcher hauptſächlich über die
Regierungsvor=
lagen in Betreff der für die Landesuniverſität vorgeſehenen
Bauten beraten werden ſoll.
Gegenüber dem von dem Abg. v. Wedekind namens des
4. Ausſchuſſes erſtatteten Bericht über den bei der zweiten Kammer
geſtellen Antrag der Abag. Weith und Reinhart: dem Rehbock,
ganz analog wie in Preußen, für die Monate März und April
Schonzeit zu gewähren, hat ſich die Majorität des Ausſchuſſes für
Annahme des Antrags ausgeſprochen, während die Minorität für
Ablehnung eintrat. Auf eine bezw. Anfrage bei dem Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz äußerte ſich dasſelbe
da=
hin, daß die Großh. Regierung im Intereſſe einer beſſeren
Jagd=
pflege und um zugleich Uebereinſtimmung mit den im Königreich
Preußen geltenden bezüglichen Geſetzesbeſtimmungen herbeizuführen,
geneigt ſein würde, im Falle der Annahme des geſtellten Antrages
eine demſelben entſprechende Geſetzesvorlage an die Stände des
Großherzogtums gelangen zu laſſen.
Am Sonntag morgen gegen 3 Uhr ſind die Maler Auguſt
Fach Eheleute in ihrem außerhalb der Stadt in der
Dieburger=
ſtraße gelegenen Wohnhaus von mehreren, wohl 4-5, Individuen
im Schlafe überfallen und mittelſt eines Handbeils ſchwer
ver=
letzt worden. Die Thäter ſind durch ein im Erdgeſchoß befindliches
Fenſter eingeſtiegen nachdem ſie vorher eine Fenſterſcheibe
zertrüm=
mert hatten; ſie begaben ſich alsdann nach dem erſten Stock, wo die
Fach'ſchen Eheleute ſchliefen und überfielen dieſelben in ihren Betten.
Der bereits 80jährige Herr Fach hat ſchwere Verletzungen der
Schä=
deldecke davongetragen, Frau Fach, welche ebenfalls Schläge auf
den Kopf mit einem Handbeil erhielt, und welcher mehrere Finger
abgeſchlagen wurden, iſt noch im Stande Ausſagen zu machen und
wird wenigſtens einen der Moͤrder beſtimmt wieder erkennen. Auf
die Hilferufe der Verletzten eilten neben dem Fach'ſchen Hauſe wohnende
Leute herbei und ergriffen daraufhin die Thäter die Flucht, mehrere
Gegenſtände, deren ſie ſich bei ihrem fluchwürdigen Beginnen
be=
dient hatten, zurücklaſſend. Wie geſtern morgen feſtgeſtellt werden
konnte ſind die vorgefundenen Inſtrumente, eine Axt, ein Ladeeiſen,
eine Beißzange und Steigeiſenriemen, aus einer verſchloſſen
gewe=
ſenen Vordhütte, welche in einem Steinbruch in der Nähe des
Glasbergs ſteht und die gewaltſam erbrochen worden iſt,
wahr=
ſcheinlich am Samstag abend, entwendet worden. Der Beſitzer des
Steinbruchs, ein Steinbrecher aus Roßdorf, hat dieſelben bereits
als die ſeinigen erkannt. Soviel bis jetzt ermittelt werden konnte,
ſind keinerlei Wertgegenſtände geraubt worden. Den angeſtrengten
Bemühungen der Polizei iſt es inzwiſchen gelungen Spuren zu
fin=
den, die hoffentlich bald zur Verhaftung der Verbrecher führen
wer=
den. Die ſchwerverletzten Eheleute Fach ſind Sonntag früh nach
dem ſtädtiſchen Hoſpital verbracht worden. Nach geſtern abend
eingezogenen Erkundigungen iſt Herr Fach wieder bei Beſinnung,
doch muß immer noch an ſeinem Aufkommen gezweifelt werden.
Frau Fach iſt auf dem Weg der Beſſerung.
Herrn Münzmeiſter Krauß von hier, der ſich auf
Veran=
laſſung des inzwiſchen nach China übergeſiedelten Herrn v.
Möllen=
dorff nach Korea begeben hatte, um dort nach deutſchem Muſter
eine Münze einzurichten, ſind, Privatmitteilungen zufolge, die
ur=
ſprünglich nur mit Herrn v. Möllendorff abgeſchloſſenen Verträge
von der koreaniſchen Regierung beſtätigt worden.
Wie wir hören, hat der Vorſtand der Saalbau=
Geſell=
ſchaft in ſeiner Sitzung am 15. die definitive Wahl des neuen
Reſtaurateurs vollzogen. Der Pachtpreis ſoll ein weſentlich
höherer (wie verlautet 4000 M.) die Pachtzeit auf fünf Jahre
feſtgeſtellt und das ganze Uebereinkommen der Intervention des Herrn
Diſchinger zu danken ſein, welcher damit auch der ſEinführung
remden Bieres in den Saalbau einen Riegel vorſchob. Die Wahl
ſelbſt fiel auf Herrn G. Ernſt aus Frankfurt a. M., einen
that=
kräftigen Fachmann mit den beſten Referenzen verſehen und ein
Mann in den beſten Jahren, welchem ebenſo tüchtige gewandte
Angehörige zur Seite ſtehen. Es mag für die mit dieſer ſchwierigen
Frage betraute Kommiſſion keine leichte Aufgabe geweſen ſein, aus
einigen 80 Bewerbern, die zum größten Teil ſehr gut empfohlene
Kräfte waren, den, wie man hoffen darf, tüchtigſten herauszufinden;
zollen wir der Kommiſſion für ihre mühevolle Arbeit einſtweilen
unſern Dank, die größte Anerkennung wird ſie dann finden, wenn
der von ihr Vorgeſchlagene und Erwählte ſich die Achtung und
An=
erkennung des Publikums zu erwerben wiſſen wird, was ja einem
tüchtigen Mann in unſerem Darmſtadt bei freundlichem
Entgegen=
kommen leicht fallen muß.
136
Tenoriſt Verotti, welcher gegenwärtig in Frankfurt
gaſtiert, wird kommenden Sonntag in der „Jüdin' an Großh.
Hof=
theater auftreten.
Geſtern morgen wurde eine Frau, welche vor dem Hauſe
Rheinſtraße Nr. 28 von einem heftigen Krampfaderbruch befallen
worden war, nach dem ſtädtiſchen Hoſpital verbracht.
Herſtellungen, insbeſondere die Errichtung eines Saals, im Laufe des treue. Dieſe Elemente ſind es. die das Stück über das Niveau
Frühjahrs vorzunehmen.
einen Buchbindergeſellen aus Bürgel welcher bei einem hieſigen gebunden, ſp findet es doch den Weg in die Sphäre des rein
er ſich nicht auszuweiſen vermochte, veräußern wollte und die der= abſoluten Bedeutung, eben weil die Ideen, welche dieſes ausmachen,
macher, in der Schloßgartenſtraße wohnhaft, ſind Sonntag morgen und Begründung finden. Kein Judividuum, kein dramatiſcher Held
einiger Zeit ließ ſich ein unbekanntes Frauenzimmer in einem hie= ſterben.: Es iſt dieſe Idee, welche ſich in den verſchiedenſten Per=
Nachfrage ſeitens des Poſamentiers hat ſich herausgeſtellt, daß die
Dame memand fraglichen Auftrag erteilt hat und der Poſamentier ſchlüſſen, treibt noch den alten Invaliden in den Kampf und feſſelt
durch eine Schwindlerin um ca. 40 M. geſchädigt worden iſt.
ration Markwort ſtatt.
begeht am Mittwoch im Saale des Darmſtädter Hofes ſein viertes nicht ſolche, die nur wiſſen, was ein Mann auf griechiſch heißt,
bunden iſt. Das Programm umfaßt mehrere Vorträge des Zither= Spott. Aber ſiehe da, im entſcheidenden Augenblick erhebt auch
Clubs und den Beſchluß des Feſtes bildet ein Tanzvergnügen.
„ Karlsruher Nachrichten' ſchreiben u. a. über denſelben: „Die vom Leben der Wirklichkeit trennt, ſondern zu einer Brücke welche
mneiſten ſeiner Vorgänger überragt Herr Epſtein durch die Elezanz die Vergangenheit mit der Gegenwart in Beziehung ſetzt. Aus der
ſeines Auftretens, durch gewandten, mit liebenswürdigem Humok l Erinnerung an die bei Thermöpylae gefallenen Spartaner zieht er
Virtuoſität in Vorführung ſeiner Experimente auf dem Gebiete der 1 Rede den ſchon geſunkenen Mut der Bürgerſchaft zu neuem
Wider=
höheren Salon=Magie, der Illuſion und des Spiritismus. In ſtande.
bunter Reihenfolge, wie ſie das reichhaltige Progkamm verzeichnet,
ſtücke faſt ohne Apparate, lediglich durch die Geſchicklichkeit ſeiner ſchütterliche Manneswille der ſich auch in den kritiſchſten Augen=
Publikums.
1) Mainz. 18. Januar. In landwirtſchaftlichen Kreiſen der
Provinz Rheinheſſen dirkuliert augenblichlich eine Petition an den Heinrich Blank, den Herr Hacker mit einer dem Geiſt der Jugend
Reichskanzler, worin derſelbe gebeten wird; ſeinen Einfluß dahin zugeſtimmten jügendlichen Leidenſchaftlichkeit ſpielte nur daß er ſich
für die Verproviantierung des deutſchen Heeres ausſchließlich
deut=
den Petenten behauptete Thatſache, daß die Proviantmagazine augen=/ gemein ſympathiſch berühren mußte. Roſe Blank, das tüchtige,
blicklich mit ruſſiſchem und böhmiſchem Getreide angefüllt ſeien.
nereien ſich ermöglichen laſſe.
nalen Ruſſiſchen Vocal=Kapelle Dmitri Slavianski d’Agreneff l gedeihen ließ, höchſt charakteriſtiſch aus. — Die kleinen Partien der
ſtatt. Die Kapelle, einzig in ihrer Art, beſteht aus 12 Damen, 16 Mutter Blank, des Lieutenant Brunnow, des Gefreiten, des
fran=
des 16. und 17. Jahrhunderts auftreten, und hat für Deutſchland Herren Steude, Klotz, Göbel. geeignet beſetzt.
deckte bei jedem Vortrag neue Vorzüge.
Dem „Hamb. Korr. wird geſchrieben: Jennh Lind, die teiligten verdient.
jetzt über 65 Jahre alte Künſtlerin, welche ſich noch einer ganz
be=
ſonderen geiſtigen und körperlichen Friſche erfreut und ſich in
Privat=
kreiſen ink London, wo die berühmte „ſchwediſche Nachtigall' be= Dienstag, 19. Januar: Generalverſammlung der Orts=Krankenkaſſe
kanntlich ſeit Jahren ihren Wohnſitz genommen hat, noch ſehr oft
hören läßt, hat ſich auf Anraten ihrer Freunde entſchlöſſen, im Laufe Mittwoch, 20. Januar: General=Verſammlung der Orts=
Kranken=
des nächſten Sommers in einigen Konzerten wieder öffentlich
auf=
zutreten.
R ls
Großherzogliches Hoſtheater.
Freitag den 15. Januar.
„ Colberg.”
E Wir nahmen ſchon bei der erſten Aufführung dieſes
Heyſe=
ſchen Schauſpiels (I. Dezember v. J.) Anlaß, uns zu äußern über
Dem Vernehmen nach beabſichtigt Herr Gaſtwirt Strohmenger die kräftige, beſtimmte Sprache, die markige Zeichnung der Charaktere
auf dem von ihm angekauften Heiligen Kreuz größere bauliche und die die Ereigniſſe tragende Zdee der opferfreudigen
Volks=
eines patriotiſchen Tendenzſtückes hinausheben. Wurzelt „Colberg=
7 Am Samstag nachmittag verhaftete die Schutzmannſchaft weſentlich im nationalen Boden und iſt mit allen Faſern an dieſen
Trödler verſchiedene Kleidungsſtücke, über deren rechtmäßigen Erwerb Menſchlichen zurück und bringt das nationale Moment zu einer
ſelbe höchſt wahrſcheinlich dahier entwendet hat. — Einem Schuh. durch die geſchichtliche Entwicklung der Menſchheit ihre Beſtätigung
zwiſchen 5 und 6 Uhr aus einem Schuppen verſchiedene zum trocknen 1 im eigentlichen Wortverſtande ſteht im Mittelpunkt der Ereigniſſe,
aufgehängt geweſene Kleidungsſtücke entwendet worden. — Vor ſondern der Gedanke, die Idee: „Süß iſt's, fürs Vaterland zu
ſigen Poſamentiergeſchäft für eine hier wohnhafte Dame eine Aus. ſönlichkeilen auszuwirken ſtrebt, ſie ſchreibt der Bruſt eines Gneiſenau
Geſetze vor, treibt den ehrenwerten Bürger Nettelbeck zu kräftigem
wahl von Knöpfen ꝛc. zur Einſicht einhändigen. Auf jetzt erfolgte Widerſtand, bewegt die Seele eines Mädchens zu heroiſchen
Ent=
ſchließlich noch eine ihr widerſtrebende Weltanſchauung an ihren
Kommenden Samstag, den 23. Januar, findet das 24. Stif= Siegeswagen, der durch Nacht zum Licht führt. Den Männern der
tungsfeſt des Akademiſchen Vereins im Saale der Reſtau= That ſteht der Gelehrte, der Büchermenſch in der Perſon des
Rektors Zipfel gegenüber, der ſcheint in dem Colberg von 1807,
Der Verein der Gaſtwirte von Darmſtadt und Beſſungen ! wo man nur ſolche Leute brauchen kann, welche Männer ſind,
Skiſtungsfeſt, mit welchem eine Prämirung Treudienender ver= ſchlecht am Platz, eine paſſende Zielſcheibe für Würges beißenden
dieſe Verſönlichkeit ſich zur Größe der Situation; die Welt der
Herr Profeſſor Epſtein, kaiſerlich ruſſiſcher Hofpreſtidigitateur, Griechen und Römer, in der des Rektors Geiſt ausſchließlich
ge=
wird dieſen Mittwoch im Saalbau eine Vorſtellung geben. Die lebt und zu Hauſe war, wird ihm nicht zu einer Schränke die ihn
gewürzten Vortrag und durch eine in der That ſtäunenswerte die Nutzanwendung für ſeine Zeit und entflammt durch ſeine warme
Die ſoldatiſche Pflichttreue, die ſtille Größe eines Gneiſenau,
vollführt vor den Augen des Zuſchauers der treffliche Zauberkünſtler die ohne alles Pathos ihre ſchwere Arbeit thut, fand in Herrn
mit anerkennenswerter Ruhe und Sicherheit ſeine ſchwierigen Kunſt= Edward einen würdigen Vertreter. Die Beſonnenheit der uner=
Hände und öfters unmittelbar vor den Augen des höchſtüberraſchten 1 blicken zu keinen Affektäußerungen hinreißen läßt, ließ Spiel und
Rede des Künſtlers zu klarem, imponierendem Ausdruck gelangen.
Das gerade Gegenteil zu Gneiſenau's Weſen findek ſich in
geltend zu machen, daß den Armeelieferanten vorgeſchrieben werde, für unſer Gefühl gleich am Anfang an einigen Stellen etwas zu
ſehr im Affekt verlor. - Herr Dalmonico verkörperte den biederen,
ſches Getreide zu liefern Anlaß zu dieſer Petition gab die von ehrenfeſten Nettelbeck in einer ſchlichten, treuherzigen Art, die
un=
mutige Mädchen, war bei Frl. Cramer recht gut aufgehoben: die
Aus Rheinheſſen 18. Januar. In den landwirtſchaft= Leiſtung der Schauſpielerin gipfelte in dem Bericht von ihrer Reiſe
lichen Kreiſen der Provinz ſteht man, im Gegenſatz zu der StadtI nach Memel C2. Akt). In den erſten Szenen des 1. Aktes wäre
Mainz. dem Branntweinmonopolprojekt entſchieden ſympa= uns ein deutlicheres Sprechen ſowohl von ſeiten Frl. Cramer'3
thiſch gegenüber, unter der Vorausſetzung, daß durch eine der kex als Herrn Hacker's exwünſcht geweſen, wiederum fanden ganze
Ruene bähnlichen Beſtimmung ein Teil des Ertrages der neuen Sätze ihren Weg nicht ins Publikum. - Herr Wagner hatte ſich
Steuer den Gemeinden überwieſen wird, da man glaubt, daß auf l mit der ihm eigenen Anpaſſungsfähigkeit an den Charakter der ver=
Grund des Monopols die Wiederinbetriebſetzung der kleinen Bren= ſchiedenen Rollen trefflich in die Perſönlichkeit des Rektor Zipfel
hineingelebt. — Der alte Haudegen Würges, der in ſeiner Perſon
8t. Frankfurt, 17. Januar. Am 18., 22. und 23. Fabruar ein Stück der Soldateska, wie ſie unter dem alten Fritz exiſtierte,
finden im großen Saale des Saalbaues Konzerte der internatio= vertritt, nahm ſich in der Wiedergabe, die Herr Werner ihm an=
Knaben und 20 Herren, welche in althiſtoriſchen Nationalkoſtümen 3öſiſchen Parlementärs, waren durch Frl. Schütky und durch die
Um die
ge=
jedenfalls den Reiz der abſoluten Neuheit. Die Berliner Kritik ! lungene Wiedergabe der Bürgerſzenen im Rathauskeller, die formell
nahm dieſe ruſſiſche Geſellſchaft mit öffenen Armen auf und ent= an die Sprache in Wallenſteins Lager, inhaltlich an die
Spazier=
gangsſzene in Göthe s „Fauſt= gemahnen, machten ſich alle dabei Be=
Tageskalender.
für Nahrungsmittelgewerbe in der Turnhalle am Kapellplatz.
kaſſe für weibliche Beſchäftigungen im Schulhaus hinter der
Stadtkirche. - Spiritiſtiſch=diaboliſche Sitzung von Pröf. Epſtein
im Saalbau.
Donnerstag, 23. Januar: Oeffentl. Vortrag im Saale Schützenſtr. 9.
Montag, 25. Januar: Konzert von Julius Stockhauſen und Hugo
Heermann im Saalbau.
Samstag, 30. Januar: Generalverſammlung des
Verſchönerungs=
vereins für Darmſtadt und Beſſungen im Saalbau.
Dusk und Berags L. 6. Milnladge Hohusdnuſerel.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.