14S.
Al muementsprels
Vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inc
Beingerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
geſaengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inel. Voſtaufſchlag
Jrag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Unterhaltungsblatt.
Inſerat=
verdenangenommen: hDarmſiadt
von der Expedition, Rheinſtr. Rr. V.
mBeſſungen von Friedr. Ellhez,
Holzſtraße Nr. 86. ſowie auzwärt
von allen Aunonzen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
3 199
Dienstag den 13. Oktober.
1285.
Betreffend: Die Feuerwehr=Uebungen in den Gemeinden des Kreiſes.
Darmſtadt, am 7. Oktober 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen bis zum 30. l. Mts. hierher berichten, wie viele Uebungen der Pflicht=Feuerwehren, ſei es allein oder in
Gemeinſchaft mit den beſtehenden freiwilligen Feuerwehren, in Ihren Gemeinden im Laufe dieſes Sommers ſtattgefunden
haben, und eventuell dafür beſorgt ſein, daß in denjenigen Gemeinden, in welchen die Uebungen etwa noch nicht in der durch
unſer Amtsblatt Nr. 14 von 1882 vorgeſchriebenen Anzahl abgehalten worden ſein ſollten, ſolches noch vor Eintritt der
ungünſtigeren Jahreszeit nachgeholt werde.
v. Marquard.
ſ9891
B e k a n n t m a ch u n g.
In dem Diakoniſſenhaus „Eliſabethenſtift= hier ſoll ein zweiter Dampfkeſſel aufgeſtellt werden.
Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage, deren Plan und Beſchreibung zur Auſicht der Iutereſſenten
auf=
liegen, ſind bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung binnen acht Tagen, vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an
ge=
rechnet, bei uns vorzubringen.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
19892
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öfentlichen Kenntniß gebracht, daß für
den Monat Septbr. 1885 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 14 Mk., für Heu Mk. 6.-, für Stroh Mk. 6.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
19893
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Erſatz=Reſerve des 13. Württembergiſchen Fuß=Artillerie=
Bataillons am Montag den 19. und Mittwoch den 21. d. Mts. auf dem Schießplatz bei Griesheim Schießübungen mit
ſcharfer Munition abhalten wird.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[9894
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das 1. Großh. Heſſiſche Iufanterie=Leibgarde=Regiment
Nr. 115 am Mittwoch den 14. und Donnerstag den 15. d. Mts. auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim Schieß=
Uebungen mit ſcharfer Munition abhalten wird.
Das Schießen am 14. Otober l. Js. findet Vormittags zwiſchen 8 und 12 Uhr, dagjenige am 15. Olober l. Js,
Abends zwiſchen 5 und 8 Uhr, ſtatt.
Darmſtadt, den 12. Otober 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
09895
620
[ ← ][ ][ → ] 2336
K199
Betreffend: Die Herbſt=Control=Verſammlung pro 1885 im Kreiſe Darmſtadt.
Darmſtadt, am 9. Oktober 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Großh. Landwehrbezirks=Commando's Darmſtadt I. wollen Sie in Ihren
Ge=
meinden in ortsüblicher Weiſe bekanntmachen und die Beſitzer von Fabriken ꝛc. behufs ebenmäßiger Bekanntgabe an die von
denſelben beſchäftigten Perſonen beſonders bedeuten.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Herbſt=Coutrol=Verſammlung pro 1885 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus der 1. und 2. Compagnie des
1. Vataillous (Darmſtadt 1.) I. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 115, werden in nachſtehender Weiſe
abgehalten:
2. Compagnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exerzierplatzes zu Darmſtadt.
u) L. Appell. Montag den 16. November 1885, Vormittags 8 Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten und
Dispoſitions=Urlauber aller Waffen und ſonſtigen Kategorieen, mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden
ent=
laſſenen Mannſchaften aus den Bürgermeiſtereien Arheilgen, Beſſungen, Braunshardt, Eberſtadt, Erzhauſen, Eſchollbrücken,
Gräfenhauſen, Griesheim, Hahn mit Eich, Malchen.
Von Wehrleuten ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche beſondere
Ordres erhalten werden.
b) H. Appell. Montag den 16. November 1885, Vormittags 8¾ Uhr. Für dieſelben Mannſchaften
des Beurlaubtenſtandes aus den Bürgermeiſtereien Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Weiterſtadt, Wixhauſen.
L. Compugnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
a) L. Appell. Montag den 16. November 1885, Vormittags 9½ Uhr. Für ſämmtiche Reſerviſten der
Inſanterie von den Jahrgängen 1878 bis incl. 1880 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Von Wehrleuten ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche beſondere
Ordres erhalten werden.
b) H. Appell. Montag den 16. November 1885, Vormittags 10½ Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten
und Dispoſitions=Urlauber der Infanterie von den Jahrgängen 1881 bis incl. 1855 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
c) HHL. Appell. Montag den 16. November 1885, Vormittags 11 Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten und
Dispoſitions=Urlauber der Jäger, der Cavallerie, der Feld= und Fuß=Artillerie, der Pioniere, des Eiſenbahuregiments, des
Trains, der Kraukenträger, der Militär=Bäcker, der Marine, des ärztlichen und ſanitätlichen Perſonals, der Oekonomie=
Hand=
werker und ſonſtigen Mannſchaften mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften von den
Jahrgängen 1818 bis incl. 1885 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Sämmtliche genannten Mannſchaften ſind zur Theilnahme an dieſen Control=Verſammlungen geſetzlich verpflichtet und
werden hierzu mit dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung ſehlenden oder zu ſpät kommenden Leute die
geſetzliche Strafe zu gewärtigen haben.
Die Militärpapiere ſind mit zur Stelle zu bringen.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1885.
von Hombergk zu Bach, Major z. D. und Bezirks=Commandeur.
19896
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern au den
Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von cirea 340 ⬜ Met.
Flächenraum,
2) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum, früher als Comptoir benutzt,
3) ein Kellerraum von circa 130 ⬜ Met.
Flächenraum.
Die unter Ord.=Nr. 1 und 2
aufge=
führten Näume eignen ſich vorzugsweiſe
zur Lagerung von Frucht, Mehl und
dergleichen.
Reflectanten wollen ſich auf unſerem
Büreau melden.
Darmſtadt, den 19. September 1885.
GroßherzoglicheBürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. (9315
Belnnntmuchung.
Unfallverſicherung betr.
Nach 8 51 des mit dem 1. Okiober 1885 in Kraft getretenen
Unfallver=
ſicherungsgeſetzes vom 6. Juli 1884 iſt von jedem in einem verſicherten Betriebe
im diesſeitigen Dienſtbezirke vorkommenden Unfall, durch welchen eine in demſelben
beſchäftigte Perſon getödtet wird oder eine Körperverletzung erleidet, welche eine
Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder den Tod zur Folge hat, von dem
Betriebsunternehmer der unterzeichneten Behörde ſchriftlich Anzeige zu erſtatten.
Die Anzeige, welche nach dem nachſtehend abgedruckten Formular zu erfolgen
hat, muß binnen zwei Tagen nach dem Tage erſtattet werden, an welchem der
Betriebsunternehmer von dem Unfall Kenntuiß erlangt hat.
Für den Betriebsunternehmer kann derjenige, welcher zur Zeit des Unfalls
den Betrieb oder den Betriebstheil, in welchem ſich der Unfall ereignete, zu leiten
hatte, die Anzeige erſtatten; im Falle der Abweſenheit oder Verhinderung des
Be=
triebsunternehmers iſt er dazu verpflichtet.
Die Anzeigen können ſowohl bei dem Großh. Polizeiamt wie bei den
unter=
ſtellten Polizeirevier=Commiſſariaten abgegeben werden.
Die Unterlaſung rechtzeitiger Anzeige eines Unfalls iſt nach 8 104
vorer=
wähnten Geſetzes ſtrafbar.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
09720
K 199
2337
Berufsgenoſſenſchaft:; Sektion:
Vertrauensmann: (Name, Wohnort, Wohnung): Betriesunternehmer: Nr. - des Genoſſenſchaftskataſters.
Mame (Firmal, Wohnort, Wohnung)
Vergl. Mitgliedſchein.)
Unfall=Anzeige
an die Orts=Polizeibehörde zu
Kreis (Amt)
Für jede verletzte oder getodtete Perſon iſt ein beſonderes Anzeige=Formular
auszufüllen. 1) Betrieb, in welchem ſich der Unfall
ereignet hat
(Genaue Bezeichnung und Orts=
angabe, Straße und Hausnummer;
(ber großen Betrieben auch Betriebs=
abtheilung). 2) Vor= und Zuname der verletzten
oder getödteten Perſon.
Im Betriebe beſchäftigt als? (Art
der Beſchäftigung, Arbeitspoſten.)
Wohnort, Wohnung.
Lebensalter ſungefähre Angabe in
Jahren genügend). 3) Worin beſteht die Verlezungs
Wird dieſelbe vorausſichtlich den
Tod oder eine Erwerbsunfähigkeit
von mehr als dreizehn Wochen zur
Folge haben? 4) Wo iſt die verletzte Perſon unter=
gebracht?
(Krankenhaus, Wohnung.) 5) Krankenkaſſe, welcher die verletzte
Perſon angehört. 6) Wochentag, Datum, Tageszeit und
Stunde des Unfalls. 7) Veranlaſſung und Hergang des Un=
falls.
Hier iſt eine möglichſt eingehende
Schilderung des Unfalls zu geben.
Insbeſondere iſt die Werkſtätte, in
welcher, ſowie die Arbeit und die
Maſchine, bei welcher ſich der Unfall
ereignet hat, genau zu bezeichnen,
geeigneten Falls unter Beifügung
einer erläuternden Handſkizze. 8) Augenzeugen des Unfalls.
Mame, Wohnort, Wohnung). 9) Etwaige Bemerkungen.
G8. B. Angabe von Vorkehrungen
zur Verhütung ähnlicher Unfälle,
u. d. m.) Ort und Datum:
Name und Stand der die Anzeige
erſtattenden Perſon: Die Formularien zu den Unfall=Anzeigen ſind bei dem einſchlägigen Polizei=
Revier=Commiſſariat zu erhalten.
Bekanntmachung.
Die Blitzableiter=Anlage und die Lie=
ferung von eiſernen Schneefangrahmen
für das neue Gebäude der Mädchen=
Mittelſchule in der Victoriaſtraße ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden. Offerten ſind bis
Freitag den 16. Oktober 1885,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 9. Oktober 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[9898
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
10 Mk. 30 Pfg.
Buchen=Scheiter II. Klaſſe - aus
aufgeſpaltenen Stamm=Knüppeln - per
Nmt. 8 Mk. 50 Pfg.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
7 Mk. 30 Pfg.
Kiefern=Scheiter II. Klaſſe - aus
aufgeſpaltenen Stamm=Knüppeln - pr.
Rmt. 5 Mk. 50 Pfg.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Amt. 5 Mk. 50 Pfg.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9899
Faſſelochſen=Verkauf.
Die Gemeinde Nieder=Ramſtadt
beab=
ſichtigt einen gut gehaltenen Faſſelochſen
ſauf dem Submiſſionsweg zu veräußern.
Angebote ſind bis längſtens
Donnerstag den 17. d. Mts., Nach=
-Gni. mittags 4 Uhr,
bei unterfertigter Stelle verſchloſſen
ein=
zureichen.
Nieder=Ramſtadt, den 9. Okbr. 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Nieder=Ramſtadt.
109900
Bender.
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2338
R 199
Edictalladung.
Nachdem wider den zur Dispoſition der Erſatzbehorden entlaſſenen
Militär=
gefangenen Georg Hamm aus dem Bezirk des 1. Bataillons MMainz) 4.
Großher=
zoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118, geb. am 8. Februar 1860 zu
Mainz der förmliche Deſertionsprogeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit
aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem
auf
Montag den 8. Februar 1886, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen und er in eine Geldbuße von
150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
19897
Darmſtadt, den 8. Oktober 1885.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Pferde=Verkauf.
Freitag den 16. und Sonnabend den 17. d. M.,
jedesmal um 9 Uhr Vormittags anfangend, ſollen im hinteren
Kaſernenhofe der Train=Kaſerne in Wessungen
ca. 102 überzählige Dienſtpferde,
und zwar an jedem Tage die Hälfte, öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert werden.
[9795
Großherzoglich Heſſiſche Train=Compaguie.
MeinküherYerſteigerung.
Mittwoch den 14. Oktober d. Js., Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Saalbau dahier
20-40 Weinküsser
von einem halben Stück an und kleinere Sorten, ſowie ſonſtige
Kellergeräthe öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1885.
C
J. A.: Voltem.
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573
325₈
92
101
4⁄
559
74
119
117
73¼
)21
22
((
35
3
7½2₈
3 1
„2
449
v23
74)
357
22.
5
7
2339
Röder sohe Joarkoohhorde.
Um unangenehmen Verwechſelungen vorzubeugen, machen wir darauf
auf=
merkſam, daß ſich in hieſiger Stadt keine Verkaufsſtelle unſerer bekannten
Sparkoehherde befindet und ſolche nur allein in uuſerer Fabrik zu haben
ſind. Alle anderen unter dem Namen„Herde Darmſtädter Conſtruction” angebotene
Fabrikate ſind Nachahmungen unſeres Syſtems.
In unſerem Lager unterhalten wir ſtets eine Auswahl von mehreren
Hun=
dert Herden in Schmiedeiſen, Gußeiſen, Fayence, Emaille und Marmor, mit
und ohne Regulireinrichtung und verkaufen ſolche zu den jetzt ſehr niederen
Fabrik=
preiſen unter jahrelanger Garantie.
Nur ſolche Herde, welche unſere Firma tragen, ſind von uns gefertigt.
Erſte Darmſtädter Herdfabrik und EEiſengießerei
2
RSUEUAGL „0A6L.
Wegen Räumung meines Waarenlagers,
Niederramſtädter=
ſtraße 20, übernehme
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Cloſets, Pumpen=Anlagen und Bierpreſſionen
ür Luft= und Waſſerdruck
bei ſolider Ausführung zu Mostenpreisen.
H. Holter.
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4
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zwecke. Näheres 1. Stock.
9918) Schloßgartenſtr. 55 eine
Woh=
nung zu verm. und alsbald zu beziehen.
ln 5
7½ 0
105 r9.
.
8½
10
11½
5„
4½
455
6½
86
—
102
113
11
52)
11
12½
213
24
45
65.
8i=
102
113
115¼
ge.
6M0
äd01, Hagaai0 660.
Stallung für 3 Pferde,
Harienplatz 10, ſofort beziehbar.
Laden nebſt Wohnung
per ſofort zu vermiethen.
19739
Franz Caydoul.
8212) Hochſtraße 30 ein ſchön möbl.
Zimmer, auf Wunſch mit Kabinet, ſofort.
8676) Marienplatz 10 ein Zimmer
mit Cabinet, fein möblirt, ſowie Stallung
für 3 Pferde ꝛc., ſofort zuſammen oder
auch getrennt zu vermiethen.
WAI
2
4
8760) Ernſt=Ludwigsſtr. 8, zwei
Tr. hoch, 2 fein möblirte Zimmer
zu verm. und gleich zu beziehen.
8970) Waldſtraße 7 ein möblirtes
Manſardenzimmer mit Cab. per 15. Oct.
zu vermiethen.
9253) Mathildenplatz 3, 2 Treppen
hoch, ein möblirtes Zimmer mit 1 auch
2 Betten, mit und ohne Penſion.
9469) Schulſtraße 12 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9771) Schloßgraben 1 ein möblirtes
Zimmer zu verm. und gleich zu beziehen.
9919) N. Namſtädterſtr. 21 möbl. 3.
9920) Stiftſtraße 6s ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſeparat. Eingang, auf Wunſch
mit Penſion zu verm. u. gleich zu bez.
9921) Ludwigsplatz 6, Hinterb. rechts,
ein klein möbl. Zimmer billig zu verm.
9922) Heidelbergerſtr. 21 Seitenbau
zwei ſchön möbl. Zimmer mit oder ohne
Penſion ſogleich zu vermiethen.
9923) Ecke der Friedrichſtr. ein gr.
reundl. möbl. Zimmer ſogleich oder am
1. Nov. Näheres Friedrichſtr. 40, 2 Tr.
Ein ſchöner großer
Ssa Eil Robiliar,
in der Alexanderſtraße, für Bureaux
oder zur Ertheiluug von
Schulunter-
richt ſehr geeignet, alsbald zu verm.
Näheres bei der Expedition. (9476
K 199
2341
Em Saalbal.
Mittwoch den 21. Oktober 1885, Abends 7
76
Uhr:
dos Violinvirtuosen
Herrn Maurice Dengremont,
der Pianiſlin Fräuſein Martha Seelmann und der Con
cerlſängerin Frau Gertrud Trüger.
Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., Vorſaal 1 Mk., ſind in der S
Muſikalien=Handlung von Georg Thies und bei Herrn Saalbau=Juſpector
Velten zu haben.
[9924
2RUngeReinse SAUURAöb.
Heohd’Thock uhttuug,
veranſtaltet
uon der Turner=Singmannſchaft,
Samstag den 17. Oktober 1885, Abends präcis 8 Uhr,
im unteren Saale des Turnhauses.
welche zum unentgeldlichen Eintritt für die Mitglieder und deren
Harton, Angehörige berechtigen, ſind bei den Turnern Kriegk (Rheinſtr.)
Stein (Marklſtr.) und beim Hausverwalter in Empfang zu nehmen.
Nichtmitglieder haben keinen Zutritt.
Die Obmannschalt.
09925
Bekanntmachung.
In Gemäßheit der Verfügung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz vom 25. Oktober 1882, betreffend die Wirthſchaftsrechnungen über
die Kanzleikoſten der Großh. Handelskammern, benachrichtigen wir die Intereſſenten
unſeres Bezirks, daß unſere Wirthſchaftsrechnung über Ausgaben und Einnahmen
im Etatsjahr 1884-85 nebſt Belegen auf unſerem Secretariat, Aliceſtraße 20, zur
Einſicht der Wahlberechtigten vom 13. bis 20. Oktober l. J3. beides einſchließlich,
von 4-5 Uhr, aufliegt.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1885.
19026
Großherzogliche Handelskammer.
Merck.
Dr. Meiſel.
Wirthſchafts=Uebernahme.
Dem geehrten Publikum von Beſſungen und Darmſtadt zur gefälligen
Nach=
richt, daß ich die Reſtauration zur früheren Poſt in Beſſungen von Herrn
Wagner übernommen habe. Ein gutes Bier, ſowie vorzüglichen Apfelwein,
kalte und warme Speiſen in und außer dem Hauſe kann ich meinen geehrten Gäſten
empfehlen. - Zahlreichem Beſuche entgegenſehend, zeichnet
Hochachtungsvoll
(9859
Jacob Urill.
L=
5S inem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich von
Le uun au 2 Gardiſtenſtraße 20 wohne.
Achtungsvoll
Voseph Geiger, Lohnkutschor.
ſEs können Leute Koſt erhalten. Großeſ Prave Mädchen können das Kleider=
C= Bachgaſſe 3.
19927 D machen erlernen. Kiesſtr. 32. 19028
2342
Fr. 199
Grosse Hotterie zun Darmstadt,
voranstaltet vom Kunstverein dasolbst.
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1000 Gewinne
42G50 Mark I. W.
Erster Hauptgewinn
Lohntausend Mark
in Gold- und Silborgegenständen.
W
9929) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Näheres Erbacherſtraße 14.
9930) Ein tüchtiges Mädchen mit
guten Zeugniſſen ſucht eine Stelle für alle
Arbeiten. Näheres durch Frau Becker,
Holzſtraße 24 im Laden.
9702) Ein feineres Mädchen aus
acht=
barer Familie, welches perfekt nähen und
bügeln kann, wünſcht Stelle. Zu erfragen
Kirchſtraße 10, 3. Stock.
9931) Ein unverheiratheter,
militär=
freier Mann ſucht Stelle als Kutſcher
oder Hausburſche. Zu erfahren bei
Herrn Hermann, Holzſtraße 5.
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186
8
VSrhauorin
wird vom 15. Oktober bis 1. Januar zu
engagiren geſucht. Event. weiteres
En=
gagement. — Näheres Expedition.
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Mau=
facturwaarengeſchäft iſt eine
Lehrlings=
ſtelle offen. Näh. i. d. Exped. d. Blattes.
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Strohhut=Nähen
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sowie bei dessen
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1000
2
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„ 2500
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1700
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ein Herrſchaftskutſcher mit beſten
Zeug=
uiſſen. Zu erfragen bei der Exped. (993]
Sieinhanet
ſucht
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Gross-Geruu.
19749
10090
des Darmſtädter Kunſtvereins
M. 2.10,
des Darmſtädter Pferdemarkts
M. 2.
der Nürnberger Ausſtellung
M. 1.
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
—
ghdährend meiner
mehrwöchent=
hß lichen Abweſenheit werden
4)
die Herren:
Dr. Büchner, Hölgesſtraße 14,
Dr. Leydhesker,
Wilhelminen=
platz 2,
Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
Dr. Becker, Waldſtr. 30,
Dr. Haurer, Hügelſtr. 37,
die Güte haben mich in meiner
ärztlichen Praxis zu vertreten.
Dr. Hüſfell.¾
WIlOl
Donnerstag den 15. Oktober:
Aufnahmeprüfung der neu
ange=
meldeten Schüler.
[9939
Der Direſtor:
Capellmeiſter Martin Wallenstein.
448 Asbolken
in Stielſtich, Monogramme, Stramin,
Häkel= u. Filet=Arbeiten werden ſchnell
und billig verfertigt.
Roßdorferſtraße 32, 3. Stock. 19645
Eine alte, deutſche
Lebensverſiche=
rungs=Geſellſchaft hat in Darmſtadt
eine
Haupl-Ageylur
mit erheblichem Ineaſſo neu zu beſetzen.
Gefl. Offerten wolle man unter L. V. 4500
in der Annoncen=Expedition von
Haaſen=
ſtein am; Vogler dahier, Waldſtraße 24,
niederlegen.
19710
ſEin engliſcher Herr mit Frau und zwei
C, Kindern wünſcht in guter Lage der
Stadt bei einer Familie, welche ſich ſonſt
nicht mit Vermiethungen befaßt, drei
oder vier gut möblirte Zimmer im
erſten Stock mit Penſion.
Offerten unter W. 20 mit
Preisan=
gabe an die Expedition.
[9940
Sn nächſter Nähe der Schule (Oſtviertel)
29 können einige Schüler oder
Schüle=
rinnen vollſtändige Penſion erhalten.
Auf Verlangen kann auch theilweiſe Peuſion
gewährt werden.
Nähere Auskunft ertheilt: Herr H.
Fehrer, Promenadeſtraße 45. (9581
m. Blasenkrankheitons
ſowie Geſchlechtskr., Schwächungen,
Impotenz ꝛc. ſelbſt in den verzw. Fällen,
heilt ſicher. Proſp. gratis. F. C. Bauer.
Specialarzt, Baſel=Binningen Schweiz,
7782) Ein auch zwei junge Mädchen
aus anſtändiger Familie können bei einer
kinderloſen Familie
billige Penſion
erhalten. Näheres in der Expedition.
anarienvogel entflogen. Abzugeben
o Kranichſteinerſtraße 47.
(9941
Im grossen Saale
„Aur Traubot=
Nur drei Abende in Darmſtadt.
Dienstag den 20., Freitag den 23.
und Saustag den 24. Oktober:
Phänomenal, Chemisch-magisch.
physikalische Soirée,
gegeben von Dr. Wiljalba- (994.
Grafenſtraße 35.
Beginn des Semeſters: Donnerstag
den 15. Oktober.
Vorbereitungsſchule. I. Claſſe: Clavier
und Treffübungen (3 Stunden
wöchent=
lich) Rmk. 10. II. Claſſe: Clavier und
Enſembleſpiel (3 Stunden wöchentlich
Rmk. 15 viertelj.
[8971
Der Direkkor:
Kapellmeiſter Kartin Wallenstein.
Uin Drittel-Sporrsitl &F
geſucht. Von wem? ſagt die Expedition.
Für zwei engliſche Mädchen
von 11 und 13 Jahren wird Unterkunf.
in einem mit Schule verbundenen
Penſio=
nat zu mäßigem Preiſe geſucht. Offerten
unter St. an die Expedition.
(9944
Ein halber Sperrsttplatu,
rechts, wird abgegeben.
Näheres Expedition.
[9945
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Haupt=Niederlage: M.W. Prassel
2343
Gold.
Gilber.
Kuuſer.
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Gewaſchene Nußkohlen,
Schwere Schmiedekohlen,
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Braunkohlen=Preßſteine,
Buchen= und Tannenholz, trockene
Qua=
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[8198
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alten Mädchen, beſſere Schule beſuchend,
ſisrael.), in Pflege genommen. Offert. unter
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C der Realſchule billig Koſt erhalten.
Näh. i. d. Exped. d. Bl.
19872
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„4
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Wo? ſagt die Expedition. (9329
rAnxianzarzaazuaatnnntnatee.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Ems”, Kapitän Leiſt, vom
Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 30.
September von Bremen und am 1. Oktober
von Southampton abgegangen war, iſt am 9
Oktober wohlbehalten in New=York ange
kommen.
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7-10 Prg. pr. Pfd. vüliger als von Laxburs.
Brexen oder Exzerich bezogen
Filiale Obergasse 36,
2C.
zc
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 18. Oktober.
9. Vorſtellung in d. 2. Abonnements=Abteilung
(Blaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Anſer Zigeuner.
Luſtſpiel in 3 Akten von Oscar Juſtinus.
Perſonen:
Kommerzienrat Klugemann Herr Dalmonico.
Erna, deſſen Tochter
Frl. Ethel.
Fräulein v. Zwiebel
Frau Eppert.
Ernſt Feßler, Disponent
Herr Wagner.
Wilfert, techniſcher Direktor Herr Steude.
Ottilie, Wilfert's Frau Frl. Cramer.
Jda, deren Schweſter
Frau Kläger
Baron v. Meermann
Herr Knispel.
Adolar v. Meermann, ſein
Neffe
Herr Hanſen.
Otto Kolbe
Herr Hacker.
Fedor Hausmann
Herr Butterweck.
Frau Poſträtin Schneider . Frl. Schütky.
Frau Paſtorin Hofmann Frau Kilian.
Frau Oberlehrerin Müller Frau Kugler.
Irma,
Frl. Bernhard.
Hulda,
Erna's Freund= Frau Mickler.
Gudrun,
innen
Frl. Beck.
Hannchen,
Frl. Wehn.
Schneidermeiſter Tauchitz, Herr Mickler
Auguſt, Bedienter bei Klug=
Mary.
Herr Krüger
Roſalie, Dienſtmädchen bei
Frl. Hettwetter.
Wilfert,
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
622
2344
R199
[9947
Dankſagung.
Für die beim Begräbniß meiner lieben Frau ſo
reichlich bewieſene Theilnahme ſage allen Betreffenden,
ſoweit es mündlich nicht geſchehen konnte, hiermit meinen
herzlichſten Dank.
Beſſungen, den 12. Oktober 1885.
H. Stangnowshy,
Zahlmeiſter=Aſpirant.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. Oktober.
Deutſches Reich. Der„Reichs=Anzeiger: vom 10. Oktober meldet:
S. M. der Kaiſer haben allergnädigſt geruht, im Namen des Reichs
Allerhöchſtihren bisherigen Botſchafter in Paris, Fürſten von
Hohen=
lohe=Schillingsfürſt, Prinzen von Ratibor und Corvey, zum
kaiſer=
lichen Statthalter in Elſaß=Lothringen zu ernennen.
Die Kaiſerin hat durch Vermittlung des Chefs der Admiralität
dem Komite für die Unterſtützung der Hinterbliebenen der mit S.
M. Korvette „Auguſta” untergegangenen Beſatzung, und zwar zum
Beſten beſonders Hilfsbedürftiger von Hinterbliebenen, die Summe
von 1000 M. überwieſen.
Prinz und Prinzeſin Wilhelm von Preußen werden zum 13.
Oktober aus Laxenburg in Berlin zurückerwartet.
Der Staatsſekretär im Reichspoſtamt hat im Intereſſe der
Sammlungen für die Hinterbliebenen der mit Sr. Maj. Korvette
„Auguſta” untergegangenen Beſatzung genehmigt, daß an denjenigen
Orten, an welchen ſich keine beſonderen Sammelſtellen gebildet
haben, auch die Reichspoſtanſtalten Spenden in Empfang nehmen.
Die Schiffe „Bismarck;, „Eliſabeth', „Gneiſenau;, „Möwe=
„Hhäne= und „Adler' gehen unter dem Geſchwaderchef Knorr nach
Aden; die Schiffe „Stoſch;, Prinz Adalbert „Habicht= und „
Cy=
clop; gehen nach Kamerun und St. Vincent, „Luiſe= und
Mus=
quito' unter dem Geſchwaderchef Paaſchen nach Bahia und,
Maria-
nach Aden.
Der braunſchweigiſche Landtag wird am 20. ds. Mts.
zuſam=
mentreten.
Zum erſtenmale überhaupt werden in dieſem Jahre entlaſſene
Kavalleriſten eine zwölftägige Uebung bei der Artillerie mitmachen.
Da im Falle einer Mobilmachung Schwierigkeiten durch eine nicht
genügende Anzahl von Trainſoldaten entſtehen könnten, ſollen
nun=
mehr die ausgedienten Soldaten als Fahrer ausgebildet werden.
Heſterreich=Angarn. Der =Peſter Loyd: dementiert die
Nach=
richt, daß Graf Kalnocky'3 Stellung erſchüttert ſei.
Oeſterreichiſcherſeits wird entſchieden in Abrede geſtellt, daß die
ſerbiſchen Vergrößerungsgelüſte von maßgebender Stelle in Wien
irgend welche Förderung erfahren hätten.
Aus Wien wird berichtet, daß Oeſterreich den Standpunkt
ver=
trete, falls Serbien und Griechenland Waffengewalt anwenden,
ſol=
len die Mächte die Türkei mit genannten Staaten ihr Recht
aus=
ſechten laſſen. Deutſchland ſolle Rußland zur Nichteinmiſchung
be=
ſtimmen unter der Bedingung, daß Oeſterreich neutral bleibe. Nur
in der Unſicherheit, ob Deutſchland ſo vermittele, liege die Gefahr
der Situation
Der diesjährige Beſatzungswechſel in den beſetzten Provinzen
unterbleibt vorläufig inſofern, als die zum Abgang in die Monarchie
beſtimmten Truppen, welche noch nicht abmarſchiert ſind, im
Be=
ſetzungsgebiet zurückbleiben, die Ablöſungstruppen aber ihren Marſch
in dasſelbe fortſetzen. Ein Teil der abzulöſenden Truppen iſt
üb=
rigens bereits in ſeinen Garniſonen in der Monarchie eingetroffen,
ſodaß die Verſtärkung der Truppen in Bosnien nur wenige
Batail=
lone beträgt.
Der Statthalter von Böhmen hat die Auflöſung der
Königin=
hofer Gemeindevertretung angeordnet.
Im ungariſchen Unterhauſe brachte am Samstag der Deputierte
Thaſſy eine Interpellation darüber ein, ob es wahr ſei, daß
Oeſter=
reich=Ungarn eine Garantie für die ſerbiſche Anleihe ſübernommen
habe.
Der kroatiſche Landtag hat am 10. d. M. beſchloſſen, über die
Anträge der Abgg. Tuskan und Mazzura, betreffend die
Ausliefe=
rung von Archivakten, zur Tagesordnung überzugehen. Die
Ange=
legenheit hat damit ihre Erledigung gefunden.
Der „Wiener Allg. 3tg. zufolge beginnt Rußland Truppen
nach Beſſarabien vorzuſchieben.
Frankreich. Das Kabinett hat gutem Vernehmen nach bis
jetzt noch nicht über die in Tonking einzuſchlagende Politik beraten.
Die Gerüchte über die Abſichten der Regierung in betreff Tonkings
werden von unterrichteter Seite als unbegründet bezeichnet. Der
„Temps' dementiert die der Regierung zugeſchriebene Abſicht, Ton=
Nach den bis zum 11. d. M. vorliegenden vollſtändigen
Feſt=
ſtellungen der Wahlreſultate ſind 127 republikaniſche und 177
kon=
ſervative Kandidaten gewählt worden. Außerdem ſind 270
Stich=
wahlen erforderlich.
In dem Seinedepartement ſind nach dem definitiven Reſultat
Lokroy, Floquet, de la Forge und Miniſter Briſſon mit 272000 bis
215000 Stimmen gewählt.
Die lateiniſche Münzkonferenz iſt auf Wunſch Frankreichs bis
zum 20. d. M. vertagt worden.
Der „Temps” meldet: Die Pforte erklärte den Botſchaftern,
falls nicht die Herſtellung des staius guo durch die Mächte erfolge,
erachte ſie den Berliner Vertrag als nicht mehr bindend und
be=
halte ſich Aktionsfreiheit vor. Die Türkei iſt demnach zu energiſchem
Handeln entſchloſſen.
Engkand. In dem letzten Kabinetsrat wurde dem Vernehmen
nach der Bericht Whites aus Konſtantinopel über die Konferenz der
Botſchafter diskutiert. Es heißt, das Kabinet habe die Intentionen
der Konferenz hinſichtlich der bulgariſchrumeliſchen Frage günſtig
aufgenommen.
Der Marquis of Hartington wies in einem liberalen Meeting
zu Burh darauf hin, daß er nun 21 Jahre Mitglied des
Unter=
hauſes geweſen ſei und der Augenblick herannahen dürfe, wo er
die Frage des Rücktritts aus dem öffentlichen Leben ernſtlich in
Er=
wägung nehme.
Eine in London eingetroffene Meldung aus Tamatave (
Mada=
daskar) vom 26. September ſagt: Zwiſchen den Hovas und den
Franzoſen hat ein Gefecht ohne entſcheidendes Reſultat an der
Paſſandava=Bai ſtattgefunden. Die Franzoſen verloren 21 Tode
und Verwundete, die Hovas 200.
Die „Times' ſchreibt: Längſtens in 14 Tagen dürfte in Serbien
die Revolution ausbrechen oder der Einmarſch der ſerbiſchen
Trup=
pen in Altſerbien erfolgen.
Ikakien. Das Amtsblatt vom 10. d. M. publiziert die
Ernen=
nung Robilants zum Miniſter des Aeußern.
Der italieniſche Geſandte in Athen iſt beauftragt, die griechiſche
Regierung zu ermahnen, den Frieden zu wahren, da die Mächte
ſonſt Griechenland hierzu zwingen würden.
Spanien. Es wird demnächſt unter dem Vorſitz des Königs
ein Miniſterrat ſtattfinden, in welchem über die direkten
Verhand=
lungen mit Deutſchland Bericht erſtattet werden wird. Spanien
wird den Pavſt nur über die Frage entſcheiden laſſen, wer zuerſt
von Bap Beſitz ergriffen hat.
Rutßkand. Miniſter v. Giers iſt am 10. abends wieder in
Pe=
tersburg eingetroffen.
Das „Journal de St. Petersbourg; beſpricht die bulgariſche
Angelegenheit und hebt hervor, bisher ſei nur offiziell feſtgeſtellt,
daß der Großvezier und die übrigen türkiſchen Miniſter die
bulga=
riſche Deputation empfingen, eine Antwort der Miniſter auf die
Forderungen der Deputation ſei noch nicht bekannt. Daſſelbe Blatt
bemerkt zu der offiziellen Nachricht von dem ruhigen Abwarten
Montenegros, das durch die Großmächte vertretene Europa werde
keine Gefährdung des Friedens durch tollkühne Unternehmungen
ge=
ſtatten; es habe den Willen und die Macht, einer ſolchen Kalamität
vorzubeugen.
Der ruſſiſche diplomatiſche Agent in Sofia hat von Herrn v.
Giers folgendes Telegramm empfangen: „Der Kaiſer hat die
bul=
gariſche Deputation empfangen und ihr verſichert, daß die Geſin
nungen Rußlands gegen Bulgarien ungeachtet des jüngſten
Vor=
gehens der bulgariſchen Regierung unverändert bleiben. Die Jdee
einer Vereinigung der zwei Bulgarien iſt natürlich. Rußland
wünſchte ebenfalls die Vereinigung, aber der Kaiſer billigt nicht die
von Bulgarien gewählten Mittel zu deren Bewerkſtelligung. Trotz
des Wohlwollens des Kaiſers hat dieſes Vorgehen die Bulgaren in
eine kritiſche Lage verſetzt. Die kaiſerliche Regierung wird ihr
Beſtes thun, um Bulgarien mit gehöriger Berückſichtigung ſeiner
Intereſſen von den Gefahren zu retten, die es umringen. Zu dieſem
Behufe muß Bulgarien jedoch ruhig bleiben und eine endgiltige
Entſcheidung über ſein Schickſal abwarten.
Rumekien. Fürſt Alexander iſt nach Hermanli und Jamboli
abgereiſt, um die Stellung der Truppen zu beſichtigen.
Die neugebildeten Bataillone und die Freiwilligencorps haben
dem Fürſten Alexander den Fahneneid geleiſtet. Mehrere
bulga=
riſche Offiziere, die ſich in Rußland aufhielten, ſind von dort
zurück=
gekehrt und verſchiedenen Teilen des Heeres zugeteilt worden.
Montenegro. Das amtliche Blatt ſagt: Montenegro beobachte
die gegenwärtige Situation ruhig und warte die weitere
Entwick=
lung der Ereigniſſe ab.
Herbien. Der türkiſche Geſandte, Halil Bey, welcher von
Ga=
raſchanin eine Erklärung über den Zweck der ſerbiſchen
Kriegsbe=
reitſchaft zu verlangen hatte, hat ſein Abberufungsſchreiben
über=
geben.
Ein hart an der Grenze gelegenes Dorf namens Jaſſenovac,
gegenüber dem ſerbiſchen Dorfe Bournik, im Krjazevacer Kreiſe,
wurde am 9. von den bulgariſchen Truppen beſetzt.
Griechenland. Sämtliche Vertreter der Mächte begaben ſich
Ende voriger Woche, nachdem ſie ſchon vorher wiederholt Vor=
N. 199
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ſtellungen und Mahnungen an die Regierung gerichtet hatten, zu
dem Miniſterpräſidenten Delyannis und forderten die griechiſche
Regierung zur Vorſicht auf, empfahlen namentlich aber die
Ent=
haltung von jeglichen gewaltſamen Akten, ſolche könnten
Griechen=
land in ernſte Gefahr bringen. Jeder der Geſandten ließ hierauf
eine Verbalnote zurück. — Ein königlicher Befehl zur Einberufung
weiterer Reſerven ſoll unterzeichnet ſein.
Der türkiſche Geſandte forderte eine Erklärung wegen der
Kon=
zentrierung von Truppen an der Grenze und teilte mit, daß, wenn
die Truppenſendung fortdauere, die Pforte ebenfalls Truppen an die
Grenze dirigieren werde.
Türſtei. Der Sultan richtete einen Aufruf an die albaniſche
Bevölkerung, in welchem er ſie erſucht, angeſichts der
gegenwärti=
gen Lage der Dinge keine Verſchlimmerung der Situation zu
be=
reiten.
Die Softas erklären die Proklamierung des heiligen Krieges
als einziges Rettungsmittel der Türkei.
Die Pforte hat die Bildung von drei Armeecorps beſchloſſen,
von denen eins die griechiſche Grenze und die übrigen zwei die
Grenzen Serbiens und Bulgariens überwachen ſollen. Die
Thätig=
keit im türkiſchen Zeughaus iſt größer, als vor dem ruſſiſch=
türki=
ſchen Krieg. Die Pforte unterhandelt über eine Anleihe mit der
Ottomaniſchen Bank. Die Rüſtungen der Pforte ſollen
hauptſäch=
lich gegen Serbien und Griechenland gerichtet ſein. Angeblich ſind
nach Adrianopel 18000 Redifs und 6 Bataillone Nizams nebſt
Artillerie und Kavallerie unterwegs, desgleichen eine ſyriſche
Divi=
ſion. Bei Salonichi zieht die Pforte gleichfalls beträchtliche
Streit=
kräfte zuſammen.
Der bisherige Botſchafter in Berlin, Said Paſcha, iſt am
Sams=
tag vom Sultan empfangen worden und hat ſodann ſeine Funktionen
als Miniſter des Auswärtigen übernommen. - Gavril Paſcha iſt
in Konſtantinopel eingetroffen.
Wie der „Agence Havas' verſichert wird, ſteht die Herſtellung
eines Einvernehmens zwiſchen der Pforte und Drummond Wolff
unmittelbar bevor, und zwar auf der Grundlage der Entſendung
engliſch=türkiſcher Kommiſſare nach Aegppten.
Die Anerkennung der Vereinigung Oſtrumeliens durch den
Sultan beſtätigt ſich nicht. Von Philippopel aus wurde die Nach.
richt offenbar verfrüht in die Welt geſchickt. Dagegen iſt es
That=
ſache, daß die bulgariſche und die proviſoriſche oſtrumeliſche
Regie=
rung eine direkte Verſtändigung mit dem Sultan anſtreben und aus
dieſem Grunde eine Deputation unter Führung des Miniſters des
Aeußern Bulgariens, Zankow, nach Konſtantinopel entſendet haben.
Auf der Inſel Kreta wird eine aufſtändiſche Bewegung
be=
fürchtet, und ſollen Truppenverſtärkungen dorthin geſendet werden.
Vereinigte Staaten. Die Sprengung des Felſens in Hell=Gate
am Eingange des Hafens von New=York iſt am 10. d. M.
vor=
mittags 11 Uhr erfolgt. Das Dynamit wurde von der Küſte von
Long=Jsland aus durch einen elektriſchen Draht entzündet. Die
Sprengungsarbeit iſt vollkommen gelungen. Die Exploſion wurde
an den Ufern nur leicht wahrgenommen, dagegen wurde die
Er=
ſchütterung überall in New=York und in der Entfernung von
mehre=
ren Meilen empfunden. Im Augenblick der Exploſion war das
Waſſer ſehr bewegt, eine ungeheure Menge Waſſer mit Steinen
und Holz wurde 150 bis 200 Fuß in die Höhe geſchleudert. Jrgend
welcher Schaden iſt nicht angerichtet. Die Ufer waren von
Schau=
uſtigen dicht beſetzt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind Sonntag
vor=
mittag 7 Uhr 47 Minuten in erwünſchtem Wohlbefinden von
Bu=
dapeſt über Wien hierher zurückgekehrt.
Ihre Königlich=Kaiſerlichen Hoheiten der Herzog und die
Herzogin von Edinburg ſind im Laufe des Sonntags zu
Beſuch der Großh. Familie hier eingetroffen. Höchſtdieſelben
be=
ſuchten am abend mit den Allerhöchſten Herrſchaften die Vorſtellung
im Großh. Hoftheater und reiſten am Montag nachmittag 5 Uhr
20 Min. nach England ab.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Schul=
lehrer W. Roth zu Laubach, im Kreiſe Schotten, das Allgemeine
Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für fünfzigjährige treue Dienſte
verliehen.
Auf dem diesjährigen Herbſt=Pferdemarkt ſind ca. 300
Tiere angetrieben, wovon die Hälfte in den Stallungen des Vereins
untergebracht iſt. Es iſt vorherrſchend prächtige Waare und iſt das
Geſchäft bedeutend lebhafter als auf den letzten Märkten; es
wur=
den verhältnismäßig viel definitive Abſchlüſſe gemacht. Bei der
geſtrigen Prämirung erhielten folgende Züchter und Händler
Prämien:
Für Mutterſtuten mit Fohlen. 1. Preis Nikolaus Gutjahr
zu Klein=Rohrheim 80 M. vom Landespferdezuchtvereinl. 2. Preis
Adam Hefermehl zu Goddelau 60 M. 3. Preis Jakob Heyl VI.
zu Crumſtadt 50 M. ½. Preis Ga. Kleinböhl zu Dornheim 50 M.
5. Preis Gg. Simmermacher zu Niederbeerbach 40 M.
Für Zuchtſtuten. 1. Preis Chriſtoph Ludwig Schäfer V. zu
Wolfskehlen 50 M. 2. Preis Philipp Scherer zu Wallerſtädten
40 M. J. Preis Hch. Strohauer zu Crumſtadt 40 M. 4. Preis
Gg. Scherer I. zu Wallerſtädten 40 M. 5. Preis Gg. Klotz zu
Groß=Umſtadt 40 M. 6. Preis Ernſt Krug III. zu Crumſtadt 30 M.
7. Preis Gg. Gärtner zu Klein=Gerau 30 M. 8. Preis Nikolaus
Gutjahr zu Klein=Rohrheim 30 M.
Für dreijährige Fohlen lim Lande gezüchtet. 1. Preis
Peter Schulz zu Dornheim 80 M. 2. Preis Andreas Naab zu
Nierſtein 60 M. 3. Preis Johs. Dörr 1V. zu Leeheim 60 M. 4.
Preis Ernſt Thhrauer zu Biebesheim 50 M. 1. Preis Joh. Fey V.
zu Dornheim 50 M. 6. Preis Peter Michel L. zu Hähnlein 40 M.
1. Preis Jakob Ruckelshauſen II. zu Wallerſtädten 40 M. 8. Preis
Jakob Steinmetz zu Leeheim 30 M. 9. Preis Peter Schrimpf zu
Erfelden 30 M. 10. Preis Jakob Himmelhöfer zu Nieder=Klingen
30 M.
Für zweijährige Fohlen (im Lande gezüchtet. 1. Preis
Heinrich Heyl III. zu Crumſtadt 60 M. 2. Preis Ph. Beiſinger zu
Dieburg 50 M. 3. Preis Gg. Gärtner zu Klein=Gerau 40 M. 4.
Preis Ph. Peter Schäfer zu Wolfskehlen 40 M. 5. Preis Heinrich
Schaftner zu Dornheim 30 M. 6. Preis Hch. Blank I. zu
Dorn=
heim 30 M. 1. Preis Ad. Vollard zu Reichelsheim 30 M. 8. Preis
Johs. König zu Biebesheim 20 M. 9. Preis Mich. Kurz I1. zu
Schneppenhauſen 20 M. 10. Preis Chriſtian Ficke zu Dornheim
20 M.
Für einjährige Fohlen (im Lande gezüchteh). 1. Preis
Michacl Bonn zu Leeheim 40 M. 2. Preis Johannes Appel zu
Wolfskehlen 30 M. 3. Preis Philipp Biebel zu Dornheim
20 M. 4. Preis Daniel Scheerer zu Wallerſtädten 20 M.
5. Preis Heinrich Bender zu Weiterſtadt 20 M. 6. Preis
Jakob Seibel zu Leeheim ſvom Pferdezuchtverein) 20 M. 7. Preis
Heinrich Johs. Oſterrath zu Wolfskehlen 20 M. 8. Preis
Gg. Nees zu Kl. Rohrheim 20 M. 9. Preis Jakob Hamann zu
Biebesheim 20 M. 10. Preis Peter Gehrhardt V. zu Reinheim
20 M.
Fürſchwere Reitpferde. 1. Preis Gebr. Bodenheimer zu
Heidelberg 60 M. 2. Preis Gebr. Heß Söhne zu Bockenheim 40 M.
Für leichte Reitpferde. 1. Preis Gebr. Bodenheimer zu
Heidelberg 75 M.
Für Wagenpferde ſchweren Schlags. 1. Preis Bender
&a Strauß zu Frankfurt 100 M. 2. Preis Gebr. Heß Söhne zu
Bockenheim 50 M.
Für Wagenpferde mittleren Schlags. 1. Preis H. Cohn
zu Düſſeldorf 60 M. 2. Preis Bender a; Strauß zu Frankfurt
40 M.
Für Wagenpferde leichten Schlags. I. Preis Wilh.
Buchholz zu Aachen 50 M. 2. Preis Gebr. Heß Söhne zu
Bocken=
heim 30 M.
Fürſchwere Zugpferde. Gebr. Bellmont zu Alzey 40 M.
Für leichte Zugpferde. 1. Preis Gebr. Bellmont zu Alzey
50 M. 2. Preis Siegmund Nathan zu Ober=Ingelheim 45 M.
FürFohlen=Kollektionen. Hermann Löwenſtein zu Hadamar
40 M. Jſaak Kaufmann zu Bockenheim 40 M.
Ueber den am 2. hier auftretenden Geigerprinzen
Dengre=
mont ſchreibt der „Courierz. „Wir wollen nicht reden von der
Macht des Knaben über die Technik ſeines Inſtrumentes, von dem
untrügeriſchen Gedächtniſſe, von dem ſüdlichen Feuer ſeiner Diktion,
von der kriſtallklaren Reinheit des Spiels - nur von dem herr
lichen Ton wollen wir ſprechen, von dem Ton, ſo weich, ſo voll, ſo
geſättigt von Wohllaut, wie kaum je eine Geige unſerm Ohr geſungen
hat, dem Ton, der in dem einfach=frommen „Gott erhalte Franz den
Kaiſer= und in dem unvergleichlich ſchönen Nocturne von Chopin=
Saraſate das Herz erzittern und das Auge feucht werden ließ.
Für alle Zeit hat ſich der Wunderknabe uns ins Herz geſpielt, und
wir werden ſeiner noch gedenken, wenn er längſt kein Knabe mehr
iſt - möge Gott ihm gewähren, was er ſo vielen reichbegabten
Muſikern verſagt, ein langes Leben in voller Kraft zur eigenen und
zur Freude ſeiner Zeitgenoſſen.
Der hier 5 Uhr 8 Min. ankommende Schnellzug von
Heidelberg ſtieß Sonntag abend auf die hinteren Waggons eines
vor dem Holzhof haltenden Güterzugs. Obwohl der Zugführer
ſo=
fort, als er der Gefahr anſichtig wurde, Contredampf gab, war doch
ein Zuſammenſtoß nicht zu vermeiden. An dem Perſonenzug kam
kein Unfall vor, während mehrere Waggons des Güterzugs
be=
ſchädigt und ein Wagen aus dem Geleis gehoben und der
Schienen=
ſtrang unerheblich demoliert wurde. Mit etwa einer Stunde
Ver=
ſpätung lief der Zug in den Bahnhof ein.
In dem früher Loſſen'ſchen Beſitztum in der breiten Allee
ſoll demnächſt eine große Spinneret eingerichtet werden.
Mainz, 10. Oktober. Als geſtern abend im Hauſe des Herrn
Spezereihändlers F. auf der Auguſtinerſtraße ein Arbeiter
Spiri=
tus im Keller abfüllen wollte ſcheint derſelbe mit dem Licht
dem=
ſelben zu nahe gekommen zu ſein. Es entſtand ein furchtbarer Knall
und der Hausburſche ſtürzte, am ganzen Körper brennend und lant
jammernd, die Treppe herauf. Der Arme hat ſo bedeutende Brand.
wunden erlitten, daß er nach ſchweren Leiden heute nachmittag im
K199
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Hoſpital ſeinen Wunden erlegen iſt. Der durch die Exploſion im, dramatiſches Werk unbedingt erforderliche einheitliche Stimmung
Keller entſtandene Brand konnte erſt nach 1½ſtündigem Bemühen feſtzuhalten. Ja, da eben liegts! Die ausſchließlich Weber'ſche
der Feuerwehr gelöſcht werden.
Witterung vernichtet faſt alle Hoffnung unſerer Winzer; in ein=" auch noch ſo ſchön ſein, ſondern der Geiſt, der ſie, den Geſetzen
zelnen Gemeinden beginnen die Trauben bereits zu faulen. Wenn ſeiner Künſtlerindividualität gehorchend, zu einem Ganzen
zuſammen=
nicht bald beſſeres Wetter eintritt, dann iſt dies ein ſchwerer Schlag zwingt, iſt das Lebendige und Originale an einem Kunſtwerk. Die
für die Weinbau treibenden Gemeinden.
Aßmannshauſen, 11. Oktober. Die Zahnradbahn von der Reeitative bereitet, um dieſe dem Charakter des Ganzen
anzu=
hier nach dem Niederwaͤlde iſt geſtern nachmittag eröffnet worden. paſſen, mußten für ſie charakteriſtiſche Tonfolgen der Silvana=Muſik
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 9. Oktober.
„Die Journaliſten”
B. Wenn uns Jemand fragte: wie muß ein gutes Luſtſpiel
be=
ſchaffen ſein? ſo würden wir ihm ſtatt aller Dramaturgien
Frey=
tag's „Journaliſten: in die Hand drücken. Es iſt unſere aufrichtige
Ueberzeugung, daß ſich an dieſem Werk die Technik des Luſtſpiels
ſtudieren laſſe. Jede Vorführung des Stücks giebt von neuem
An=
laß zur Vewunderung ſeiner dramatiſchen Kraft, ſeines ſtarken,
bühnenfeſten Gliederbaus. Wie viele unſerer heutigen
Luſtſpiel=
dichter halten es denn noch der Mühe wert, eine planvolle Fabel
zu entwickeln ?½ Mit einer Menge zuſammengetragener Wirkungen
unterhalten ſie das Publikum. In Guſtav Freytags„Journaliſten!
haben wir ein rundes einheitliches Ganze; der Geiſt der guten
Lanne, der es durchweht, bedarf nicht jener poſſenhaften Hilfsmittel,
die jetzt meiſt auf der theatraliſchen Tagesordnung ſtehen. Um nur
ein Beiſpiel anzuführen: wie anders nehmen ſich hier die luſtigen,
bewegten Scenen im Redaktionsbureau aus im Vergleich zu den
burlesken Auftritten, welche ſich in v. Schönthan's., Roderich
Heller=
am gleichen Ort abſpielen. Die heutige Aufführung war dazu
an=
gethan, das gut beſetzte Haus von Beginn bis Schluß in der
ani=
mirteſten Stimmung zu erhalten. Von der Hauptfigur des Konrad
Bolz bis herab zum Faktotum waren alle Rollen angemeſſen
ver=
teilt. Reiches Lob verdienen vor allem die Herren Steude (Konr.
Bolz), Dalmonico (Oberſth, Hacker (Profeſſor), Wagner
Gell=
maus), Butterweck (iepenbrink), Werner (Schmock, Knispel
(v. Senden) Hanſen Glumenthal. Als Salondame war Irl.
Cramer (Adelheid) wieder ganz am Platz und entfaltete ein
feines Spiel. Als Fräul. v. Runeck zuerſt auftritt, ſagt ſie zum
Stehen
Oberſten: „Reichen Sie Ihrem Landmädchen die Hand=.
die überaus glänzenden Toiletten, welche die Darſtellerin an dieſem
Abend vorführte, ganz im Einklange mit dem „Landmädchen'?
Sonntag, 11. Oktober.
„Silvanas.
E. Ueber die Entſtehungsgeſchichte der Oper ſowie über das
vorgefundene Material der Silvana=Partitur. und ihrer
Vervoll=
ſtändigung durch die Herren Langer und Pasaus giebt uns das
Vorwort des Textbuchs hinreichenden Aufſchluß. Die Bearbeitung
war eine ſchwere und im Grunde keine allzu dankbare Aufgabe,
denn nur zu leicht iſt das Publikum geneigt,. das, was ihm an der
Oper, die gleichſam mit dem Charäkter der Novität auftritt,
ge=
fällt, auf Rechnung des verewigten Meiſters zu ſetzen, und das,
was ihm weniger behagt, den Bearbeitern in die Schuhe zu ſchieben.
Auf dieſe Weiſe wahrt man einerſeits die Pietät gegen den berühmten
Namen und vergibt andererſeits nichts ſeiner kritiſchen Urteilskraft.
Wir wollen nicht in dieſen häßlichen Fehler verfallen, vielmehr
gerne bekennen, daß der Hauptanteil des Erfolges, den die Oper
in ihrer nunmehrigen bühnengemäßen, den modernen Bedürfniſſen
angepaßten Geſtalt an den deütſchen Theatern erringt, den Herren
Langer und Pasqus zuzuweiſen iſt, denn als Weber die Umriſſe der
Silvana entwarf, lehnte er ſich noch ganz an den überlieferten Stil
an und ließ wenig oder gar nichts von ſeiner ſpäteren Eigenart
blicken. Ein anderes freilich iſt es wenn man uns die Frage ſtellt:
begrüßen wir in „Silvana' eine Tonſchöpfung, die ſich dem „
Frei=
dann müſſen
wi=
ſchütz; der „Eurhanthe' ebenbürtig anſchließt ? Farbe bekennen und mit „Nein' antworten. Das Verdienſt
der Bearbeiter, die das Auge des Publikums wieder auf das halb
vergeſſene Werk eines deutſchen Tondichters hingelenkt haben, bleibt
deswegen doch ungeſchmälert, und ſie wiſſen es ſelbſt am beſten,
daß ihre Arbeit ſich nur innerhalb beſtimmt gezogener Schranken
freibewegen konnte. Zu pietätvoll und beſcheiden, um den
Weber=
ſchen Kömpoſitionen die eigenen an die Seite zu ſtellen, unterzog
ſich Ferdinand Langer lieber der heiklen Aufgabe, aus dem reichen
muſikaliſchen Vorraͤt, den Weber hinterlaſſen, das Paſſendſte und
Nötigſte zur Deckung der Lücken herbeizuziehen. Ja noch mehr!
Um durch Wegfall des geſprochenen Dialogs den wir in neuen
Opern nicht mehr vertragen, die Verbindung der einzelnen
Num=
mern und Situationen mit Weber'ſcher Muſik bewerkſtelligen zu
können, hat Langer an geeigneter Stelle muſikaliſche Motive
aus=
gezogen und verwertet, die den Charakter der handelnden Perſonen,
ſowie die jeweil aus der Situation entſpringende Stimmung
be=
zeichnen; 5dadurch dürfte es ihm gelungen ſein, ohne fremde
Zu=
thaten, mit ausſchließlich Weber'ſcher Muſik die für ein
Muſik ſtellt noch keine geſchloſſene muſikaliſch=dramatiſche Einheit
Aus Rheinheſſen, 10. Oktober. Die fortwährend naſſe her. Nicht die einzelnen Teile, mögen dieſelben für ſich betrachtet
größte Schwierigkeit hat dem Komponiſten unſtreitig der Aufbau
als Motive verwendet werden, ein Verfahren, das Einige an die
Verwendung von Leitmotiven la Wagner erinnert hat, doch
aber füglich nicht mit dieſen zu vergleichen iſt, ſobald man ſich über
die wahre Bedeutung des Leitmotivs klar iſt. Bei Wagner, wo
der Schwerpunkt des dramatiſchen Ausdrucks im Orcheſter ruht,
hat dieſes die Aufgabe mittelſt der Leitmotive die muſikaliſche
Kauſalität herzuſtellen, d. h. durch melodiſche Wendungen, die in
mannigfachſter Geſtaltung immer wiederkehren, bedeutſame in der
Vergangenheit oder Zukunft liegende Momente, die ſich aus der
Unmittelbar angeſchauten Situatiöon nicht ergeben vor das geiſtige
Auge zu bringen. Dieſes vor= und rückwärtsblickenlaſſen wird bei
Weber zuweilen durch orcheſtrale Andeutungen, die ſich aber
keines=
wegs zu vollſtändigen Leitmotiven entwickeln, bewerkſtelligt. Uebrigens
zeigen uns „Freiſchütz', „Eurhanthe; eine weit größere Anteilnahme
des Orcheſters an den Vorgängen als dies in der Silvana: der
Fall iſt. Das wird uns ſofort beim Anhören der Luvertüre klar.
Im „Freiſchütz; bringt dieſelbe die Grundzüge der Handlung, das
waltende Weſen derſelben vordeutend zum ſymboliſchen Ausdruck, bei
der Silvana=Duvertüre empfinden wir nicht, daß ſie der
Lebens=
grund iſt, aus dem das Folgende hervorblühen ſoll, es treten uns
da wohl recht anſprechende Tonverbindungen entgegen. aber ein
inſtrumentales Prachtſtück iſt dieſe Quverture nicht. Der ganze
1. Akt verläuft etwas matt, das Duo zwiſchen Silvana und Gerold
bewegt ſich ganz in herkömmlichem Geleiſe, feſſelnder iſt hinaegen
das Geſpräch zwiſchen Silvana und Dryada am Eingang des Aktes
und die lange Geroldarie: Wie wunderbar ergreift mich dieſe
Ein=
ſamkeit.. Der Jagdchor verliert bei der Erinnerung an die weit
wirkſamere Nummer gleichen Namens im „Freiſchütz.: Im 2. Akt
bewegen wir uns bereits in aufſteigender Linie, was jedenfalls beſſer
iſt, äls wenn die Kraft der Muͤſik gegen das Ende zu erlahmte.
Den erſten dramatiſchen Anlauf nimmk die Oper bei dem Aufteten
des Rheingrafen Boland. Einen ſchmelzenden Melodienfluß zeigt
der Sätz: balde, ſchon balde ſchlägt die ſüße Stunde. Die Muſik
zur Dorfkirmeß hat eine friſche, belebende Wirkung; höchſt geſchickt
iſt die glänzende Konzertpiece „Aufforderung zum Tanz' in das
Ballet der Winzer'und Winzerinnen verflochten. Die Ballade,
welche Dryada als Sänger verkleidet bei der Vermählungsfeier
ſingt, hätte wohl in feſteren, markigeren Strichen gezeichnet werden
können, fußt doch auf ihr der Wendepunkt der Handlung und ſpäter
im 4. Akt die Aufklärung und Verſöhnung. Wäre Dryada dazu
gelangt, die dritte Strophe noch im 2. Akt zu ſingen, ſo wären die
beiden folgenden überflüſſig geworden, ſo aber muͤß man ſich
wun=
dern, daß das Waldweibchen da, wo es nur eines einzigen
befreien=
den Wortes bedurft hätte, hartnäckig ſchweigt. In großen ſchönen
Tonwellen baut ſich das Finale des 2. Aktes auf. Entſchieden tragiſch
färbt die Muſik ſich im 3. und 4. Akt. Ob dieſe Tragik, die doch
einen ziemlich breiten Raum einnimmt und uns in der
Gerichts=
ſcene ſogar an die grellen, düſteren Bilder von Halevy'3 „Jüdin”
gemahnt, nicht einer anderen Vorausſetzung bedarf als die friedlich
ſylliſche Waldeinſamkeit des 1. Aktes, iſt freilich eine Frage für ſich.
Der Text, wie ihn die rheiniſchen Sagen von Sternberg und
Liebenſtein dem Dichter an die Hand gegeben haben, iſt ein der deutſchen
Märchenwelt äußerſt geläuſiger Stoff. „Die Sage iſt wie ein Wald,
wer die Wege weiß. durchwandert ihü raſch= (Felix Dahn). Das
Thema von dem Fürſtenkinde, das infolge von Familienzwiſten
in früheſter Jugend in die Einöde geſchickt wird und erſt, nachdem
es zur Jungfrau herangeblüht, durch wunderbare Schickſalsfügung
die Seinigen wiederfindet,
iſt von Volks=und Kunſtpoeſie in den
manigfachſten Tonarten behandelt worden. Geſtalten wie
Schnee=
wittchen, Undine u. v. a. gehören in das Literaturkapitel. Die
wertvollſte lhriſch=epiſche Ausgeſtaltung hat der Stoff wohl in
Joſeph v. Zedlitz „Waldfräulein' erhalten; an dies duftige,
lieb=
liche Märchen erinnert uns das Tertbuch zu „Silvana' an mehr
als einer Stelle. In ſinniger Weiſe ſind die Vorgänge der Oper
durch Prolog und Epilog eingerahmt; wir ſollen keinen Augenblick
vergeſſen, daß wir uns auf dem Boden der Sage, des Mürchens
befinden, in unſeren heimatlichen Wäldern, wo wohlthätige Feen
und neckiſche Kobolde ihr Weſen treiben, auf den alten Ritterburgen.
wo ehemals ein ſtolzes glänzendes Leben herrſchte. Frau Saga
ſelbſt öffnet ihren Mund und führt uns ein in ihr luftiges Reich,
zu dem die Phantaſie die Brücke ſchlägt.
Rheinland, Wunderland! ſo reich an Poeſie!
Wer Dich geſchaut, der läßt dich nie.
Die Aufführung werden wir bei der erſten Wiederholung
aus=
führlich beſprechen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.