Darmstädter Tagblatt 1885


22. September 1885

[  ][ ]

.4S.
Jahrtälſg.

A1 mementspril=
ferdeljährlich
1 Mark 10 Pf. inci
Pringeohn. Auswäris werden von
allen vohämtern Vejtellungen ent=
Caengenammen zu 1 Mark 50 Pi=
dro
Quartal inel. Poſtaufſchlag

Grag= und Anzeigebkatk.)

Mit der Sonntags=Beilage:

148.
Jahrgang.

2.

Inſernte
werden angenommen: uDarmſtadt
von der Expedliion, Rheinſtr. N. 23,
m Beſſungen von Friedr. Blöher,
Holzſtraße Nr. 88, ſowie auzwärts
von allen Annaneen=Eppeditiöonen.

für die Belannnsmahinugen des Graßh.

Amtsiches Organ
Areisaznks. des Großh. Polizciamks und ſämmlicher Behörden.

38 184.

Dienstag den 22. September.


B e k a n n t n a ch u n g.
Die Firma A. Le Log & Co. beabſichtigt in ihrer am alten Griesheimer Weg in der Gemarkung Darmſtadt ge=
legenen
Fabrikanlage einen neuen Dampfkeſſel an Stelle eines unbrauchbar gewordenen alten Keſſels aufzuſtellen und hat um
Genehmigung hierzu nachgeſucht.
Etwaige Einwendungen gegen das Project, deſſen Zeichnungen ꝛc. auf unſerem Büreau zur Einſicht der Intereſſenten
aufliegen, ſind bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung binnen acht Tagen, vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an ge=
rechnet
, bei uns vorzubringen.
Darmſtadt, den 16. September 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
09024
v. Marquard.
B e k a n n t n a ch z 3 g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Großh. Geomeler 7I. Klaſſe und Lehrer Müller zu Ober=
Namſtadt mit Rückſicht auf ſein vorgerücktes Alter ſein ihm am 23. Juni 1863 ausgeſtelltes Geometer=Patent zurückgegeben
hat und mithin zur Ausübung der geometriſchen Praxis nicht mehr berechtigt iſt.
Darmſtadt, den 18. September 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
9025
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfällen auf der diesjährigen Herbſtmeſſe wird das
Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden hiermit verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an den
Carouſſels und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs beſtraft.
Darmſtadt, den 18. September 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
19026
Haas.
B e k a n n t n a ch A n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes gegen die gemeingsfährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie vom
21. Oktober 1878 ſind die nachſtehend aufgeführten Druckſchriften verboten worden:
1) lant Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers zu Verlin vom 6. cr., die fernere Verbreitung der in
Milwaukee erſcheinenden Amerikaniſchen Turnzeitung=, turneriſche Ausgabe des Freidenkers;
2) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Göln, vom 7. September 1885 die Druck=
ſchriften
: a. La société au lendemain de la révolution, Paris 1882; h. Organisation de la provagande révolutionaire
Johann ſe Vagre, Paris 1883; e. Le Glaneur anarchiste Nr. und 2, Paris den 1. Januar 1835 und Mai 1885;
d. Revue anarehiste internationale, imprimerie A. Rapin, 3 rue des Argentiers, Vordeaur; e. JMſamé, organe eom-
muniste
anarchiste Nr. 4 Marseille, quai de Rive Neuve, la; f. Linsurgé Nr. 3. 5. 7, 8 und 9, Bruxelles, rue des
Alexiens 6; g. Le droit social, organe anarchiste Nr. 1 und 2 Marseille, Grande rue Nr. 84; h. Le drapeau rouge,
organe révolutionaire, anarchiste, internationale, Nr. 1, 2 und 4, Paris rue Geoſtroy-Lasnier 25; i. La révolte, organe
communiste anarchiste Nr. 1, 2, 3, 4 und 5, Paris, rue Saint-Sabin 3; k. Ni dieu ni maitre, organe communiste anar-
chiste
, Nr. 1 2, 4 und 6, Bruxelles, rue de la vierge noire 28;
3) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Arnsberg. vom 8. cr., die ohne Angabe
des Druckortes, des Druckers Verlegers oder Herausgebers in der Stadt Iſerlohn und einigen ländlichen Ortsſchaften des
Kreiſes Iſerlohn verbreitete Druckſchrift: Volt, denke nach!;

566

[ ][  ][ ]

2134

R184
4) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 11. September 1885, die unter dem Titel:
Himmel, Herrgott, Sakrament, oder: Fort mit den Geſpenſtern! von Julian, Apoſtata Popengiſel, Pfarrer; im Selbſt=
verlage
des Verfaſſers, ohne Angabe des Druckortes in gelbem Umſchlage erſchienene, 26 Oetav=Druckſeiten umfaſſende
Broſchüre;
5) laut Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers zu Berlin vom 12. September 1885, die fernere Ver=
breitung
der in ezechiſcher Sprache erſcheinenden periodiſchen Druckſchrift: Proletär Orgön Radikälnich Socialistu Ceskych."
Darmſtadt, den 18. September 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(9027

Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer=Arbeit für
Herſtellung von Rohrkanälen in der Brand=
und Schloßgaſſe, in der Caſernen= und
Friedrichsſtraße ſoll im Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 23. September l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 16. September 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſierei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 18900
Kartoffelverſteigerung.
Dienstag den 29. September d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
werden aus dem Beſſunger Gemeinde=
tannenwald
, Diſtrikt Saufang, Köhler=und
Maitanne von 11,4807 Hect. Kartoffel,
in 69 Looſen öffentlich an die Meiſtbie=
tenden
verſteigert.
Zuſammenkunft und Anfang in dem
Diſtrikt Saufang.
Beſſungen, den 19. September 18e5.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[9028
Kartoffel=Verſteigerung.
Freitag den 25. d. M., Vormittags
9 Uhr,
werden im Domanialwald=Diſtrict Burg=
wald
und dem Diſtrict Eichbaumeck des
Hofheimer Hoſpitalwaldes 657 Hectaren
Kartoffeln in 43 Looſen meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Zuſammenkunft und Anfang auf der
Kreuzung der Eberſtädter Hausſchneiſe
mit der Eſchollbrücker Straße.
Darmſtadt, am 15. September 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
J. V. d. O.:
[8902
Grünewald, Forſt=Aſſeſſor.

rtisirtertrervirartetrez.

hllts

Ml.

14.

[9029
gralis!
100 Bogen engl. geripptes Billet=
Papier von 1 Mark au.
100 Bogen Poſtpapier von 80 Pf. an.
6Stand: Zweite Schloßreihe.

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die von uns aufgeſtellte
Urliſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen
berufen werden können, 8 Tage lang und zwar vom 19. bis incl. 26. d. Mts.
während der Büreauſtunden auf Großherzoglicher Bürgermeiſterei offen liegt.
Während der angegebenen Zeit kann von Jedermann die Urliſte eingeſehen
und gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit derſelben ſchriftlich oder durch bei uns
ſabgegebenes Protokoll Einſprache erhoben werden.
Beſſungen, am 17. September 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(8906

Immobilien=Verſteigerung.
Die zum Konkurs des Ziegelei=Beſitzers und Gaſtwirths Wilhelm Illig
Zum kühlen Grund= bei Eberſtadt gehörigen Immobilien werden
Donnerstag den 24. September d. Js., Nachmittags 4 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokale zu Eberſtadt an den Meiſtbietenden verſteigert und zwar:
1. In der Gemarkung Eberſtadt:
Flur xIII,
Nr. 34¹⁄,
Meter 3987 Hofraithe.
Das Anweſen beſteht aus dem neu erbauten Gaſthaus, Stallung, Wirth=
ſchaftshalle
, Wirthſchaftsgarten, Grabgarten und einer vollſtändig eingerichteten
Backſtein= und Ziegel=Brennerei.
Es liegt in ſchönſter Lage im Modauthale und iſt von den Stationen Nieder=
Namſtadt-Traiſa, oder Eberſtadt in 5) Stunden zu erreichen.
2. In der Gemarkung Nieder=Ramſtadt:
Flur 22. Nr. 3½, ⬜Meter 1506 Acker auf dem Schabick,
22,
22,
6638 Acker auf dem Bonsthal.
Auf dieſen Grundſtücken befinden ſich die Lehmgruben.
Es kann jederzeit Einſicht genommen werden und ertheilt nähere Auskunft
der Konkursverwalter
Hehurich Störger
in Darmſtadt.
(8907

2
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121

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1122
½2
5
5
10
4.

56
8½
12

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E 184

2135

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2¾

22

17
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3

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707
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8ie Naa1O
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8375) Promenadeſtr. 76 Beletage
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8578) Mühlſtraße 12 im erſten Stock
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8676) Marienplatz 10 ein Zimmer
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8677) Neckarſtraße 26, zunächſt der
Cavalleriekaſerne, 2 ſchön möbl. Parterre=
zimmer
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ein kl. möbl. Zimmer billig per 1. Okt.

8760) Ernſt=Ludwigsſtr. S. zwei
Tr. hoch, 2 fein möblirte Zimmer
zu verm. und gleich zu beziehen.

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möblirtes Zimmer mit oder ohne Penſion
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8954) Rheinſtraße 28, Beletage,
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567

[ ][  ][ ]

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8970) Waldſtraße 7 ein möblirtes
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9046) Wienerſtr. 77, oberer Stock,
zwei gut möbl. Zimmer m. ſep. Eingang
an einen oder 2 Herren.
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Parterre=Zimmer, nach der Straße liegend.
9048) Marktſtraße 1 ein hübſch
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9049) Alexanderſtr. 15, 2. St., zwei
möbl. Zimmer für Einjährige geeignet.
9050) Wienerſtr. 62, 3. Stock, ein
möbl. Zimmer für einen ſoliden Herrn.
9051) Eliſabethenſtraße 68 ſind
zwei möblirte Zimmer zu vermiethen.
9052) Grafenſtraße 31, 2 Tr. h.,
ein möblirtes Zimmer.

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18 Jahre alt,
in ihren großartigen Leiſtungen weiblicher Handarbeit, ſowie Schreiben und
Zitherſpielen in Augenſchein zu nehmen und ſich davon zu überzeugen. 1000 Mk.
Demjenigen der nachweiſen kann, daß es nicht ſo iſt, wie man hier ſchreibt.
Um recht regen Beſuch wird gebeten.
Entree: I. Platz 40 Pf., 2. Platz 20 Pf., Kinder die Hülfte.
Achtungsvoll M. Hausmann. (8972t


Combintrbare
Mundretſebtuete.
Nach getroffener Vereinbarung werden nunmehr auch die combinirbaren Rund=
reiſebillete
des Vereins Deutſcher Eiſenbahn=Verwaltungen während des ganzen
Jahres ausgegeben.
Die Gültigkeitsdauer dieſer Billete beträgt von 600 bis 2000 Kilometer
45 Tage, bei Rundreiſen über 2000 Kilometer 60 Tage.
Darmſtadt, den 16. September 1885.
Direction der Main=Neckar=Bahn. (059

(oſt.
178
Wlſsfaſtr=Eroſſnung und Empſegung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich an hieſigem Platze
10 Schuſtergaſſe 10
eins Sohweine- und kalbsuatzgore
errichtet habe.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine verehrten Abnehmer durch gute
und feine Waare auf das gewiſſenhafteſte und ſorgfältigſte zu bedienen, und
ſehe geneigtem Zuſpruch entgegen.
Hochachtungsvoll
(8987
Amt. Friedrich Brauor,

Verein zur Förderung gemeinvütziger Zwecke
kür Darmstadt u. Bessungem.
Verehnsversammlung
Mittwoch den 23. Sept., Abends 8 Uhr im Ritſert'ſchen
Gartenſaale.
Tagesordnung: Berichterſtattung des Ausſchuſſes; Beſprechung lokaler
Angelegenheiten. Gäſte ſind willkommen.
(8985
Der Ausschuss.

4 N
pr'ßhs
RaMädvrA zzou-rHTOAThmaIU
am 12., 13. und 14. October 1885. (9060
Proisvertheilung am 12. October, Nachmittags 3 Uhr.
Verlooſung am 14. October, Nachmittags 4 Uhr, von ſchönen Reit=
und Wagenpferden, Fohlen, einem eleganten Zweiſpänner mit 2 Pferden
und completem Geſchirr, einem Stuhlwagen mit Pferd und Geſchirr,
vielen Reit= und Fahrgegenſtänden ꝛc. ꝛc.
Der Vertrieb der Looſe 2 Mark per Stück iſt dem Herrn L. F. Ohnacker
in Darmſtadt im einzigen General=Debit übertragen.
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.

[ ][  ][ ]

2139

9061) Eine ſehr gewandte Modiſtin
ſucht Stellung als erſte Arbeiterin, auch
im Verkauf einer anderen größeren Branche
ſehr vertraut. Schriftliche Offerten richte
man an die Expedition unter M. fl. 235.

9062) Ein j. kräftiges Müdchen aus
achtbarer Familie ſ. in fein. Haus ſofort
Stelle. Näh. Frau Landau, Hochſtr. 10.

9063) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen od. auch während
der Meſſe Aushilfsſtelle. Näheres durch
Frau Hahn, Ernſt=Ludwigſtraße 9.

9000) Den geehrten Herrſchaften kann
ich tüchtige Müdchen m. gut. Zeugn. aufs
Ziel nachw. Frau Fiſcher, Schirmgaſſe 10.
8856) Ein junges Mädchen aus
guter Familie ſucht als zweite Arbeiterin
in einem feineren Putzgeſchäfte Stellung.
Gefl. Offerten unter II. M. an die
Expedition d. Bl.

9064) Ein fein. Hausmädchen, wel=
ches
auf der Nähmaſchine geübt iſt, geſucht.
Frau Cohn, kl. Ochſengaſſe 9.

7908) Tücht. Mädchen erh. ſtets ſehr
gute St. K. Knecht, Beſſ. Heerdwegſt. 20.
9065) Ein Mädchen, das gut kochen
kann und Hausarbeit verrichtet, wird ſo=
fort
geſucht. Näheres in der Expedition.

Mädchen
im Alter von 14 bis 16 Jahren finden
dauernde Beſchäftigung in der Strumpf=
waarenfabrik
von
Ph. Wrich,
Carlsſtraße 12. (9066,
9067) Ein zuverläſſiger, mit guten
Zeugniſſen verſehener
Hausdiener
wird geſucht. Eliſabethenſtr. 60. 3. St.
9068) Ein lediger Kutſcher und
Diener, der 12 Jahre bei einer Herr=
ſchaft
war und wegen Sterbefall ſeine
Stelle aufgeben mußte, ſucht ähnliche
Stelle. Beſte Zeugniſſe.
Zu erfragen in der Expedition.
9069) Ein Taglöhner,
welcher in Gartenarbeit tüchtig iſt, wird
geſucht. Heerdweg 97.
Relherlohring
nach auswärts geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
[8894
9070) Brave Mädchen erhalten ſehr
gute Stelle hier und auswärts. Stellen=
bureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.

N. 184
Vermiethung.
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Beſſunger Carlsſtraße 48. (9008
Das Burcau Grossh. Landes-Waisenkasso
befindet ſich von heute an im Hauſe
Steinſtraße Nr. 2, eine Treppe hoch.
Darmſtadt, den 7. September 1885.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
(8510
Langsdorf, Rechnungsrath.

Schoe.

Das Lokal - Saalbaureſtauration - befindet ſich von jetzt an wieder in
dem Nebenzimmer des Reſtaurationsſaals, Saalbauſtraße.
Der Geſellſchaftsabend iſt während der Wintermonate Donnergtaps.
Nichtmitgliedern iſt dreimaliger Beſuch ohne beſondere Einführung geſtattet.
Darmſtadt, den 16. September 1885.
(9071
Der Vorstand.

Moso Loherls
der
Internationalen
Ausstellung
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5000 Gewinne.
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drs Stenugrunhenuereins.
Der Stenographenverein dahier eröffnet Mitte Oktober ſeinen diesjährigen
Unterrichtskurſus in Gabelsberger Stenographie. Den Unterricht ertheilt Herr
Reallehrer Kaßlick an wöchentlich 2 Abenden während des Winterſemeſters im ſeit=
herigen
Vereinsübungslokal (Mittelſchule, hinter der Stadtkirche, 3. Stock.
Das Unterrichtshonorar beträgt für die ganze Dauer des Kurſus 10 Mark,
welche in einer der erſten Uebungsſtunden durch den Vereinsrechner erhoben werden.
Anmeldungen werden entgegengenommen von Herrn Kaßlick, Roßdörferſtr. 17.
ſowie von den Herren Emil Reuter, Ecke der Schul= und Kirchſtraße, Buchhändler
Säng, Kirchſtr. 20, Buchhändler Waitz, Ernſt=Ludwigsſtr. 19.
[7964
Der Vorſtand des Gabelsberger Stenographenvereins.

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auswärtigen Fabrik zum Vertriebe eines
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werksbeſitzer
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[ ][  ][ ]

214

5a 184

für einfache Buchführung, welche allmo=
natlich
mehrere Tage Arbeit erfordert.
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Expedition d. Bl. zu richten.
[9072
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55
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Die Neueſte Nachrichten enthalten bei täglichem Erſcheinen ſaußer Mon=
tags
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intereſſanter Meinungsäußerungen aus der Preſſe aller Parteien. Nach=
richten
über Bſeaker, Ruſiſi, Kunſt und Wiſſenſchaft; Gerichtshalle; lokale
Nachrichten. - Hpannende Romane. - Horgfätlige Börſen- und Handels
nachrichten. Vollſtändiges Berliner Coursblatt. Lotterieliſten.
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ros & en détail. 4 HHAIVVL LVID,
67896)
Kirchſtraße.

Woog, 21. September 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 3,20 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 84 Uhr 1440 R.
Woog=Polizeiwache.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 22. September.
13. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Zriny.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Körner.
4* Helene . Frl. Heindl, von München
als Gaſt
Vorher: Ouvertüre zu Die Belagerung von
Corinth' von Roſſini.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Am Laubhüttenfeſte.
Mittwoch den 23. September am Vorabend
des Feſtes, um 5 Uhr 45 Min
Donnerstag den 24. und Freitag den 25.
September an den Tagen des Feſtes, Morgens
um 8 Uhr.
Donnerstag Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Nachmittags Gottesdienſt um 4 Uhr.
Donnerstag am zweiten Abend des Feſtes,
um 6 Uhr 25 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Suckausſeſt.
Donnerstag, 24. Sept.:Vorabend5 Uhr 40 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 4 Uhr-M.
Abends 6 Uhr 40 Min.
Freitag, 25. Sept.: Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr 20 Min.
Samstag, 26. Sept. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr.
Sabbathausgang 6 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag, 27. Sept. an:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 5 Uhr.

Todes=Anzeige.
Heute, den 20., ſtarb plötzlich unſere gute, liebe

(9074

Mutter
Louise Hermes,
Wittwe des Großherzogl. Hoftheaterfriſeurs in Penſion,
was wir Verwandten, Freunden und Bekannten mit der
Bitte um ſtille Theilnahme tiefbetrübt hiermit anzeigen.
Die tieftrauernden Kinder:
Emilie v. d. Triesch, geb. Hermes,
Wiesbaden,
Eisabeth Hormes, Frankfurt,
Margarethe Frank, geb. Hermes,
Nürnberg,
Carl Hermes,
Louis Hermes,
Maris Hermes.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 23. September,
Nachmittags 3 Uhr, vom Leichenhauſe aus, ſtatt.

Todes=Anzeige.

(9075

Tief erſchüttert widmen wir ſtatt jeder beſonderen
Anzeige unſeren Verwandten und Bekannten die ſchmerz=
liche
Nachricht, daß der allmächtige Gott in ſeinem
unerforſchlichen Rathſchluß unſere herzinnig geliebte
EIse
im Alter von nahe 6 Jahren heute Nacht wieder zu
ſich berufen hat.
Darmſtadt, am 21. September 1885.
Karl Stimmel,
Anna Stmmel, geb. Schneeberger,
Induig Sohneeberger.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 23. September,
Vormittags 9 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Hügelſtraße
Nr. 4, ſtatt.

[ ][  ][ ]

2142

R. 184

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 22. September.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer beabſichtigt nach Beendigung
der Manöver des württembergiſchen (3.) Armeecorps ſich nach
Baden=Baden zu begeben und wird ſchwerlich vor Ende Oktober
oder Anfang November nach Berlin zurückkehren.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck iſt mit Familie am Samstag
abend in Berlin eingetroffen, wo er einige Tage verweilen und dann
nach Friedrichsruhe gehen wird.
Der Bundesrat ſtimmte dem Antrag Preußens wegen Ver=
längerung
des kleinen Belagerungszuſtandes für Berlin auf ein Jahr
zu, ſetzte aber die Verhandlung über einen analogen Antrag Ham=
burgs
aus.
Ein Erlaß des Miniſters des Innern vom 11. d. ordnet an,
mit den Vorbereitungen für die Neuwahlen zum Landtage unver=
züglich
vorzugehen, da beabſichtigt iſt, unmittelbar nach dem Ablauf
der Legislaturperiode die Neuwahlen vorzunehmen. Die definitive
Feſtſetzung des Wahltermins bleibt vorbehalten.
Laut Admiralitätsverfügung werden noch 150 Reſerviſten des
Maſchinenperſonals einberufen und ſämtliche zur Entlaſſung kom=
menden
Reſerviſten aller Marineteile beider Marineſtationen vor=
läufig
zurückbehalten.
Das deutſche Kanonenboot Iltis' iſt am 19. d. M. in Singa=
pore
angekommen.
Der Herzog von Cumberland hat es entſchieden abgelehnt, an
Braunſchweig die Erbſchaftsſteuer im Betrage von 500000 M. für
den Privatnachlaß des verſtorbenen Herzogs Wilhelm zu zahlen,
da er als Landesherr; nicht verpflichtet ſei Steuern zu zahlen.
Schweiz. Der Bundesrat dehnte angeſichts der Ausbreitung
der Cholera in Oberitalien die für die franzöſiſche Grenze getroffenen
polizeilichen Maßregeln auch auf die italieniſche Grenze aus und
verbot die Ein=und Durchführung von Hadern, gebrauchtem Bettzeug,
ungewaſchenen Kleidern ſausgenommen das Gepäck von Reiſenden).
Heſterreich=Angarn. Nach in Wien eingetroffenen Berichten
erfolgte der Sturz der Regierung in Oſt=Rumelien bereits am 18.
d. M. nachmittags, ob plötzlich infolge eines beſtimmten Vorkomm=
niſſes
oder nach langer Vorbereitung, iſt unbekannt. Der Fürſt von
Bulgarien befand ſich einer ſtarken Erregung der politiſchen Kreiſe
Bulgariens gegenüber und ſcheint bei der Verordnung der Mobil=
machung
vor der Abreiſe von Varna über Tirnowa nach Philippopel
nahezu in einer Zwangslage geweſen zu ſein. Kein fremder Ver=
treter
begleitete den Fürſten nach Philippopel.
Die Wiener Morgenblätter vom 20. d. M. erachten in ihrer
Beſprechung der Ereigniſſe in Philippopel die Situation für ſchwierig
und führen übereinſtimmend aus, daß die weiteren Konſequenzen
von den Eindrücken an der zunächſt beteiligten Stelle, in Konſtan=
tinopel
, ſowie von den Berliner Vertragsmächten abhängen, welche
vorerſt abzuwarten ſeien.
In Oeſterreich iſt noch kurz vor der Eröffnung des Reichsrates
ein Pairsſchub erfolgt, indem der Kaiſer 14 Ernennungen von
lebenslänglichen Herrenhausmitgliedern vollzogen hat. Unter den
neuen Pairs befinden ſich auch mehrere Polen.
Der König von Serbien iſt in der Nacht vom 20. d. M. von
Bad Gleichenberg mit dem Kourierzug nach Wien abgereiſt, wo er
am 21. d. M. eintraf, zwei Stunden mit dem engliſchen Botſchafter
konferierte und abends 11 Uhr nach Belgrad weiterreiſte. Das
rumäniſche Königspaar traf am 21. früh von München in Wien
ein und reiſte um 8 Uhr nach Bukareſt.
Franſtreich. Der Marineminiſter erhielt eine Depeſche des
Admirals Miot aus Tamatave vom 12. d. M., welche meldet:
Miot unternahm am 10. d. M. gewaltſam eine Recognoscierung,
um Näheres über die Arbeiten der Howas in ihren Poſitionen bei
Farafat zu erfahren und führte die Recognoscierungs=Kolonne gegen
Esmaf. Auf der rechten Flanke des Feindes ſtellte er die Anweſen=
heit
ſtarker, hinter vier regelrechten anſcheinend gut konſtruierten
Befeſtigungswerken verſchanzter Abteilungen feſt und verlor bei dem
Gefecht 31 Verwundete (darunter 4 Offiziere) und 2 Tode.
Ein Telegramm aus Hüe vom 19. meldet: Heute fand die
feierliche Salbung des neuen Königs unter großen Feierlichkeiten
ſtatt. Courey wird am Sonntag nach Hanoi zurückkehren, die
politiſche Situation gilt als gebeſſert.
Der bisherige franzöſiſche Geſandte Patenotre wird endgültig
durch den Botſchaftsrat Cogordan, der wegen des chineſiſch= franzö=
ſiſchen
Handelsvertrages nach China abgeſandt wurde, erſetzt wer=
den
. Derſelbe ſoll dieſer Tage zum bevollmächtigten Miniſter und
Geſandten in Peking ernannt werden.
Baron Courcel kehrt erſt am 28. September nach Berlin auf
ſeinen Poſten zurück.
Das Journal des Debats= hält trotz der offiziellen Dementis
die Nachricht aufrecht, daß die chineſiſche Regierung beabſichtige,
gegen die durch den General von Courey vorgenommene Einſetzung
eines neuen Königs von Annam, wenn auch nicht formell zu pro=
teſtieren
, ſo doch zu beanſpruchen, daß ſie um ihre Beſtätigung an=
gegangen
werde.

Die Pariſer=Agence Havas' meldet: In gewiſſen diplomati=
ſchen
Kreiſen wird beſtimmt für unbegründet erklärt, daß die Er=
eigniſſe
in Bulgarien in Kremſier vorbereitet und das Ergebnis
einer Verſtändigung der drei Kaiſer ſeien.
An dem Bankett, welches von der deutſchen Kolonie in Paris
dem ſcheidenden Fürſten Hohenlohe gegeben wurde, nahmen 120
Perſonen Teil. Fürſt Hohenlohe warf in ſeiner Dankrede einen
Rückblick auf die 12 Jahre ſeines Aufenthaltes in Paris, wobei er
mit lebhafter Anerkennung der ihm zu Teil gewordenen Aufnahme
gedachte, die ihm ſeine Aufgabe erleichtert habe. In Bezug auf
ſeinen neuen Wirkungskreis in Elſaß=Lothringen hege er dasſelbe
Vertrauen und er hoffe, die Bevölkerung werde ſeine Gefühle und
ſeine Hingabe an die von ihm zu erfüllenden neuen Pflichten verſtehen.
Engkand. Die amtliche London Gazetter veröffentlicht eine
königliche Bekanntmachung, welche das bis zum 31. Oktober d. J.
vertagte Parlament bis zum 5. Dezember weiter vertagt. Eine
zweite Bekanntmachung verfügt die Entlaſſung der im Februar
mobiliſierten Milizregimenter.
Das Wahlmanifeſt Gladſtone's hofft auf den völligen Rückzug
aus Egypten, ſobald dies mit Ehren möglich ſei. Gladſtone iſt ent=
ſchieden
gegen eine Annexion, Protektorat oder unbeſtimmt verlängerte
Occupation Eoyptens; auch weiſt derſelbe irgend welche Entſchädi=
gung
ab. Die britiſche Politik in Egypten beruhte auf einem Irr=
tum
; das Beſte ſei, derſelben ſchnell ein Ende zu ſetzen. Gladſtone
hofft, England werde dann einen heilſamen ſEinfluß zur Stütze der
kleineren Staaten und aufblühenden Freiheiten des Orients ausüben.
Zuverläſſige Mitteilungen beſtätigen, daß der engliſche Ge=
ſchäftsträger
in Madrid, Herr v. Bunſen, welchen bekanntlich Herr
Elduayen bisher zu vermeiden bemüht war, dem letzten in ſehr ent=
chiedener
Weiſe eröffnet hat, daß England durchaus nicht ohne
weiteres die Karolinen= und Palao=Inſeln als ſpaniſchen Beſitz an=
erkennen
, und daß es ſich vielmehr empfehlen würde, wenn die
ſtreitige Frage um die Souveränetät auf dieſen Inſeln durch das
von Deutſchland vorgeſchlagene Schiedsgericht zu einem endgültigen
Austrage gebracht werde.
Die Times' bezweifeln, daß die bulgariſche Erhebung von
ruſſiſchen Agenten inſpiriert oder den Karſermächten geplant ſei.
Bulgarien habe auf eigene Fauſt gehandelt in der Vorausſetzung
der Parteinahme oder des Schutzes Rußlands. Der Sultan werde
ſchwerlich die Kriegsmöglichkeit involvierende Maßnahme treffen,
ohne die Befragung der Signatarmächte, welche zweifellos die
Störung auf die engſte Grenze beſchränken und eine mit dem Ber=
liner
Vertrag vereinbarliche Löſung herbeiführen werden. Daily
News= undStandard: befürworten die Nichteinmiſchung Englands.
Dänemark. Der König und die Königin beabſichtigen, ſofern
nicht Hinderniſſe eintreten, der in Frankreich ſtattfindenden Hoch=
zeitsfeier
des Prinzen Waldemar beizuwohnen.
Der Reichstag wurde auf den 5. Oktober einberufen.
In Dänemark herrſcht große Aufregung wegen der zahlreich in
däniſchen Gewäſſern kreuzenden Kriegsſchiffe. Das deutſche Flotten=
manöver
iſt Anlaß dazu. Dem Programm zufolge hat eine Anzahl
Torpedoboote und Aviſos Befehl, den von der Nordſee
durch
Sund und Belt - kommenden Feind auszukundſchaften. Dänemark
macht ſich aber große Sorgen, daß dieſer Aufenthalt der deutſchen
Kriegsſchiffe eigentlich ihm gelte, und das geſamte däniſche Uebungs=
geſchwader
hat daher Befehl erhalten, nach dem Sund und Belt
abzugehen, um die deutſchen Schiffe zu beobachten. Dieſe Maßregel
kann der däniſchen Regierung nicht weiter verübelt werden, wohl
aber dürfte ein Artikel der National=Tidende: nicht ohne ſcharfe
Erwiderung von Berlin aus bleiben. Der Artikel trägt die Ueber=
ſchrift
: Deutſche Spione= und führt Beſchwerde darüber, daß die
deutſchen Schiffe im Sund und im Belt Peilungen, Sondierungen
und Vermeſſungen vornehmen und daß deutſche Offiziere auf Aggerſö
gelandet ſind, wo die Dänen eine Feſtung erbauen wollen, und das
Terrain rekognosziert und photographiert hätten. Die National=
Tidender fordert die däniſche Regierung auf, den deutſchen Kriegs=
ſchiffen
den Zutritt in däniſches Seeterritorium zu verbieten, und
wenn dieſer in aller Freundſchaft gegebene Wink ſeine Wirkung ver=
fehlen
ſollte, jedes einzelne deutſche Schiff durch ein däniſches be=
wachen
zu laſſen.
Spanien. Wie aus Madrid gemeldet wird, hat der Kriegs=
miniſter
zu wiederholten Malen dem General Salamanca ſeine Miß=
billigung
darüber ausgeſprochen, daß er ſeine deutſchen Orden zu=
rückgeſandt
hat; gegen die Offiziere, welche ſeinem Beiſpiel gefolgt
ſind, iſt auf disziplinariſchem Wege eingeſchritten worden. Die=
enigen
Offiziere, welche den Vorſchlag des Generals, die Namen
der deutſchen Fürſtlichkeiten und Offiziere aus der Liſte der Ehren=
mitglieder
des Militärzirkels zu ſtreichen, annahmen, haben Befehl
erhalten, ſich binnen 24 Stunden in entlegene Städte der Provinz
zurückzuziehen.
In Madrid hält man für wahrſcheinlich, daß zur Regelung der
Angelegenheiten in Oeeanien eine europäiſche Konferenz berufen
wird, doch würde ſich dieſelbe auf keinen Fall mit vergangenen Er=
eigniſſen
zu beſchäftigen haben.
Außkand. Großfürſt Wladimir hat ſich am 18. abends nach
Warſchau begeben.

[ ][  ][ ]

Das Journal de St. Petersbourg; ſchreibt: Dank einer
kühn angelegten und geſchickt geleiteten Verſchwörung iſt das General=
gouvernement
von Oſt=Rumelien geſtürzt worden. Wir haben in
dieſem Augenblick nur eine Bemerkung zu machen: bei der Wichtig=
keit
des Ereigniſſes erſcheint es angezeigt, daran zu erinnern, daß
die politiſche Organiſation, an welcher die friedliche Revolution von
Philippopel ſoeben gerührt hat, das Werk des Berliner Kongreſſes,
d. h. der Mächte iſt. An dieſen alſo iſt es, die entſprechenden Er=
wägungen
eintreten zu laſſen. Die anderen Petersburger Zeitungen
betrachten die proklamierte Vereinigung Oſt=Rumeliens mit Bul=
garien
als unvermeidliches Reſultat der Sachlage auf der Balkan=
halbinſel
. Obwohl die Blätter ſich der Vereinigung freuen, zeigen
ſich die Nowoſti; doch um die Folgen derſelben beſorgt. Die
Nowoje Wremja meint, die Türker könne ihre Exiſtenz in Europa
nur verlängern, wenn ſie ſich einer nachgiebigeren Politik gegenüber
Rußland, den Balkanfürſtentümern und Oeſterreich=Ungarn befleißige.
Die deutſche Petersburger Zeitung= ſagt. die faktiſche Vereinigung
Oſt=Rumeliens mit Bulgarien ſei nur ein Akt der Gerechtigkeit,
wenngleich eingeräumt werden müſſe, daß Oſt=Rumelien eine nicht
unerhebliche nicht=bulgariſche Bevölkerung habe.
Bulgarien. Einem Telegramm aus Sofia vom 18. ds. Mts.
zufolge iſt der Gouverneur von Rumelien, Criſtie Paſcha, und deſſen
Regierung infolge einer Erhebung durch einen vorläufigen Verwal=
tungsausſchuß
erſetzt worden, welcher einen Aufruf an den Norden
Bulgariens gerichtet hat. Nach weiteren Meldungen vom 19.
haben die Rumelier die ſtrategiſch wichtigen Punkte der türkiſchen
Grenze beſetzt. die Telegraphenleitungen zerſtört und die Brücke bei
Muſtapha Paſcha in die Luft geſprengt.
Einem Telegramm aus Sofia vom 19. d. zufolge, befiehlt ein
Ukas des Fürſten Alexander die Mobilmachung der Armee und be=
ruft
die Kammern auf denn 22. d. M. nach Sofia ein. Auf Auf=
forderung
der proviſoriſchen Regierung und der rumeliſchen Armee
hat der Fürſt Varna verlaſſen und begiebt ſich in Begleitung des
Präſidenten des Miniſterrats nach Philippopel, der Hauptſtadt von
Rumelien.
Aus Philippopel wird vom 19. d. gemeldet: Fürſt Alexande=
trifft
über den Schipkapaß ein; die Milizen ſind bereits ver
eidigt. Der Fürſt von Bulgarien wird allgemein als Landesherr
ausgerufen."
Nachrichten aus Philippopel zufolge haben die Aufſtändiſchen
Criſtie Paſcha und andere türkiſche Beamten gefangen genommen.
Aus Sofia wird vom 20. d. M. gemeldet, die Proklamation
des Fürſten von Bulgarien verkündet die Annahme des Titels
Fürſt von Nord= und Südbulgarien. Der Fürſt trifft am 22. in
Philippopel ein, wo enthuſiſcher Empfang vorbereitet wird.
Türſtei. Aus Konſtantinopel geht der Polit. Corr. die Mit=
teilung
zu, daß die Pforte in den Maßnahmen zur Erhöhung der
Verteidigungsfähigkeit ihrer nordafrikaniſchen Küſtengebiete mit Eifer
fortfährt. Es ſind ſoeben ungefähr 700 Mann türkiſcher Nizams
nebſt verſchiedenen Kriegsmatertalien nach Tripolis eingeſchifft wor=
den
und eine zweite derartige Sendung wird vorbereitet. Auch
ſoll nach einem von den deutſchen Offizieren in türkiſchen Dienſten
ausgearbeiteten Plane ein ganzes Syſtem von Werken und anderen
Befeſtigungen an ſolchen Küſtenpunkten, die einem Angriff beſonders
ausgeſetzt erſcheinen, angelegt werden.

R. 183
2143
S. D. der Prinz Ludwig von Battenberg waren nach Schloß

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den außer=
ordentlichen
Profeſſor an der Landes=Univerſität Roſtock Dr. Konrad
Hellwig zum ordentlichen Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät
der Großh. Landesunverſität ernannt.
JJ. K.K. H.H. der Herzog und die Herzogin von
Connaught, am Donnerstag zum Beſuch in Wolfsgarten ange=
kommen
, fuhren am Samstag zur Großh. Tafel nach Darmſtadt
mit J. Gr. H. der Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig von
Battenberg, und S. D. dem Prinzen Ludwig von Batten=
berg
. J.J. Gr. Gr. H.H. die Prinzeſſinnen Jrene und Alix, ſo=
wie
die beiden Prinzeſſinnen von Schleswig=Holſtein waren
ſchon vorher mit S. K. H. dem Großherzog gefahren: S. Gr. H.
der Prinz Heinrich hatten ſich von der Tafel entſchuldigen laſſen.
S. Erl. der Graf Arthur zu Erbach=Erbach, welcher ſpäter mit
S. K. G. dem Großherzog nach der Bukowina abreiſte, hatte die
Ehre, zur Großh. Tafel geladen zu werden.
S. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Schullehrer
Ch. H. Fritſch zu Zwingenberg das ſilberne Kreuz des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen verliehen und den Kalkulator
L. Rullmann zum Reviſor 2. Klaſſe bei den Oberheſſiſchen
Bahnen, den Reviſionsgehilfen H. Erlinger aus Grünberg zum
Ober=Rechnungsprobator 2. Klaſſe bei der zweiten Abteilung der
Juſtiſikatur der Oberrechnungskammer ernannt.
J.J. K.K. H.5. der Herzog und die Herzogin von
Lonnaught, J.J. Gr. Gr. H.H. die Prinzeſſinnen Jrene und
Alix, J. J. H.cH. die Prinzeſſinnen Victoria und Louiſe von
Schleswig=Holſtein beſuchten am Sonntag den Gdttesdienſt in
der Stadtkirche zu Langen.

Heiligenberg bei Jugenheim gefahren.
J.J. K. K. H. H. der Herzog und die Herzogin von Connaught,
führen mit J. G. H. Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, nach Homburg, um dort J. K. H. die Prinzeſſin
Chriſtian von Schleswig=Holſtein zu beſuchen, und kamen abends
wieder nach Wolfsgarten zurück.
D. Z.
Militärdienſtnachrichten. Major v. Beier vom
1. Großh. Inf=Reg. Nr. 115 wurde mit dem Charakter als Oberſt=
lieutenant
zur Dispoſition geſtellt, Major Merkel zum Bataillons=
Kommandeur ernannt, Hauptmann Mangold zum Major, Premier=
lieutenant
Mickel zum Hauptmann u. Sekondlieutenantv. Bothmerl.
zum Premierlieutenant befördert. Der Hauptmann und Kompagnie=
chef
Becker von demſelben Regiment wurde unter Vordatierung
ſeines Patentes in ein ſchleſiſches Infanterie=Regiment nach Glogau
verſetzt.
() Schwurgericht.) Geſtern wurde und zwar unter dem
Vorſitz des Herrn Landgerichtsrat Rohde die Seſſion des 3. Quar=
tals
, die ſehr kurz ſein wird, eröffnet und nach eingehender Beweis=
aufnahme
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit der eines Verbrechens

gegen die Sittlichkeit beſchuldigte Chriſtian Schaffner von Dorn=
heim
zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Verteidigung führte

Rechtsanwalt Hoffmann.
Dem Vernehmen nach ſoll die neue Straßenbahn, an=
fangend
am Ernſt=Ludewigsplatze, ſchon Anfang des nächſten Mo=
nats
in Angriff genommen und möglichſt raſch fertig geſtellt werden.
Wenn an entſprechenden Punkten derſelben, z. B. am Rheinthor,
Halteplätze beſtimmt und zu entſprechenden Zeiten und zu billiger
Taxe die Fahrten gemacht werden, dürfte ſelbſt in unſerer nicht
ſehr verkehrsreichen Stadt dieſe Bahn dennoch gut rentieren. N. H. V.
E. Vor den ſeit Sonntag den 20. September ausſtgeſtellten Ge=
mälden
des Frl. Clara Groſch hatte ſich eine große Anzahl Be=
ſchauer
eingefunden. In Blick und Worten der Anweſenden ſprach
ſich eine aufrichtige Befriedigung über die Kunſtſchöpfungen der
jungen Malerin aus. Was Frl. Groſch dem Urteil des Publikums
unterbreitet hat, legt, wofern es auch noch nicht durchgehend den
Stempel der Reife an ſich trägt, vollgiltiges Zeugnis für eine das
Mittelmaß überragende Begabung ab. Mit einer leichten Auffaſ=
ſungsgabe
, die Hand in Hand mit einer peinlichen Genauigkeit geht,
verbindet die junge Dame den echten Künſtlerblick, der ſich von Ein=
zelheiten
nicht den Weg verſperren läßt, ſondern immer auf den
großen Geſamteindruck, auf das innere Leben eines Kopfes hin=
arbeitet
. Die Studienköpfe, welche unverkennbar dem Leben abge=
lauſcht
ſind, verraten ein bedeutendes Geſchick für die Vortraitmalerei;
jedes dieſer Geſichter erzählt uns eine eigene, inhaltvolle Geſchichte.
Das in Oel ausgeführte Bild einer jungen Dame entſpricht Zug
für Zug dem lebenden Original und zeigt auch eine große Sorgfalt
in der Detailarbeit. Es iſt unverkennbar daß Frl. Groſch einen
gediegenen und methodiſch gründlichen Unterricht genoſſen hat.
Der Firma J. Schröder (Polytechniſches Arbeits=Inſtitut)
wurde auf der Antwerpener Weltausſtellung ein Ehrendiplom und
eine goldene Medaille zuerkannt. Eine weitere Darmſtädter Firma,
A. Le Cog und Komp, erhielt die goldene und die ſilberne Me
daille.
- Heute, Dienstag den 22. früh 7 Uhr wurde die Darmſtädter
Telephonleitung in Betrieb geſetzt. Bis jetzt ſind erſt 29 An=
ſchlüſſe
erfolgt, welche ſich übrigens wohl bald vermehren werden.
Der als vortrefflicher Porträtmaler in weiten Kreiſen be=
kannte
und geſchätzte Herr Hofmaler J. Hartmann iſt am 19. d.
M. nach ſchwerem Leiden geſtorben.
H. Der hieſige Zwerg=Verein der Geſellſchaft für
Verbreitung von Volksbildung beabſichtigt in Verfolg der
ihm geſtellten Aufgaben Montag den 28. September einen
mehrtägigen Kurſus für Volksſchullehrer im Zeichnenſaale
der Mittelſchule dahier in Geometrie, Körperzeichnen und Farben=
lehre
- mit Rückſicht auf praktiſche Anwendung - durch ſein hierin
wohlbewährtes, mit anſehnlichen Lehrmitteln ausgeſtattetes Vor=
ſtandsmitglied
, Herrn Profeſſor Kumpa, eröffnen laſſen. Eine An=
zahl
Lehrer von Auswärts iſt hierzu bereits angemeldet. Es gilt
damit zur Löſung der hochwichtigen Frage beizutragen, wie es mög=
lich
zu machen ſei: daß Wiſſen und Können in der Schule gleichen
Schritt halte. Der genannte Verein wird auch in der Lage ſein,
demnächſt für kommenden Winter eine Reihe von gemeinnützigen
und allgemein intereſſante Fragen behandelnde Vorträge zu bieten,
deren nähere Ankündigung noch vorbehalten bleibt.
Dem hieſigen Publikum ſteht ein intereſſanter Kunſtgenuß
bevor. Der jugendliche Violinvirtuoſe Alfred Heß aus Frank=
furt
a. M., der ja hier wohl accreditiert, gibt mit ſeiner Familie am
5. Oktober im Saale zur Traube ein Konzert, in welchem außer
Solonummern auch Kammermuſik zum Vortrag gelangen wird.-
Es zeugt dies von dem außerordentlichen muſikaliſchen Talente des
jungen Künſtlers, da es wohl in dieſem Alter gute Soliſten gibt,
edoch Quartettſpieler nicht exiſtieren. Und gerade dieſen Teil der
Muſik pflegt er mit Vorliebe. So ſchreibt die Homburger Kreis=
zeitung
: Wir begrüßen in dem jungen Alfred Heß wieder eines
jener phänommalen muſikaliſchen Wundertalente, welche die Muſik=

[ ][  ]

2144
4
welt geradezu in Erſtaunen ſetzen. Das gewählte Programm brachte
zuerſt ein Quartett für Klavier, Violine, Bratſche und Cello von
Rheinberger, welches in ausgezeichnet feinſt nuancierter Weiſe zum
Vortrag gebracht wurde. Auch in den Violinſolis: Fantaſie appaſ=
ſonata
von Vieuxtemps, Nocturno von Chopin, Wilhelmi, Ungari=
ſcher
Tanz von Brahms=Joachim, vorgetragen von dem jungen
Konzertgeber, fanden wir alle jene Vorzüge beſtätigt, welche aus=
wärtige
Blätter rühmend hervorgehoben; Kraft und Fülle des Tones,
unbefangenes ſicheres Auftreten und jene routinierte Manier, welche
ſonſt nur Virtuoſen reiferen Alters zu Gebote ſtehen. Herr Fried=
rich
Heß zeigte ſich als vorzüglicher Celliſt in dem Vortrage einer
Volonaiſe von Chopin.
- Die verſchiedenen Pianofortebegleitungen
wurden von Frlu. Louiſe Heß in ſehr geſchmackvoller, befriedigen=
der
Weiſe ausgeführt.
C) Wie man uns mitteilt, ſind dieſer Tage hier nicht unbe=
trächtliche
Lieferungen von Mockſtädter Zwiebeln zu 5½ Mark
pro Zentner loco Darmſtadt abgeſchloſſen worden.
2 Samstag nachmittag verhaftete die Schutzmannſchaft dahier
einen Taglöhner wegen Kuppelei
- Gegen einen Bäckermeiſter in
der Ochſengaſſe iſt Anklage wegen Mißhandlung ſeines Geſellen er=
hoben
worden.-
Ein bei einem hieſigen Bierbrauereibeſitzer ſeit=
her
beſchäftigt geweſener Kellner hat ſich Freitag nacht unter Mit=
nahme
ſeiner Effekten, ſowie nach Unterſchlagung von etwa 11 M.
zum Nachteil ſeines Dienſtherrn heimlich von hier entfernt.
Aus
einem Manſardenzimmer in der Waldſtraße iſt ein Regenmantel
von ca. 15 M. Wert entwendet worden.
Wegen Tierquälerei
iſt ein Knecht zur Anzeige gebracht worden. - Samstag abend
gegen 10 Uhr entſtand über dem Backofen des Bäckers Breitwieſer
in Beſſungen ein Brand, der aber alsbald wieder gelöſcht wurde.
Bei einem Wirt in der Erbacherſtraße wurde Sonntag nacht
ein Einbruch verübt und verſchiedene Eßwaaren entwendet.
Frankfurt, 2. Sept. Das Frankf. J. ſchreibt: Wir haben
erſt kürzlich von drei Ueberfällen berichtet, welche angeblich von
mehreren Perſonen an den Abenden des 29. v. M. und 1. und 5.
d. M. auf die hinter der Taunuswarte belegene Gärtnerei des Han=
dels
= und Kunſtaärtners Philipp Rühl ausgeübt worden ſind. Hier=
bei
wurden 30 Topfpflanzen weggetragen, ein Zaun eingeriſſen, 11
Fenſterſcheiben an den Gebäuden ꝛc. eingeſchlagen, eine Anzahl
ſcharfer Schüſſe abgefeuert und an einem Schuppen Feuer angelegt.
Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den Thäter in der Perſon eines
Gärtnergehilfen zu ermitteln, welcher von Herrn Nühl als zweiter
Wächter für die in Rede ſtehende Beſitzung beſtellt war und der
auch ſelbſt über die Vorfälle jedesmal bei der Polizei ausführliche
Anzeige erſtattet hat. Der Thäter, jetzt auch geſtändig, iſt nunmehr
verhaftet worden und wird Zeit haben über ſeine Heldenthaten, die
er nur aus Renommage ausgeführt hat, nachzudenken.
Karlsruhe, 20. Sept. Heute vormittags 11 Uhr 9 Minuten
hat die Vermählung des Erbgroßherzogs mit der Prinzeſſin
Hilda von Naſſau auf Schloß Hohenburg ſtattgefunden.
Mannheim, 18. September. In dem Prozeß gegen die Firma
Volz und Lichtenberger in Ludwigshafen, welche im Laufe des
März eine Anzahl Säckchen mit Sprengſtoff unter der Dekla=
ration
Waldſamen; nach Temesvar ſendete, wo ein Teil derſelben
im Poſtlokale explodierte und mehrere Poſtbeamte verletzte, ſind
Friedrich Lichtenberger und Voltz wegen fahrläſſiger Körperver=
letzung
zu je 200 M. Karl Lichtenberger zu 100 M. Geldſtrafe
verurteilt worden.
Der auf der Generalverſammlung des Vereins deutſcher
Eiſenbahn=Verwaltungen zu Budapeſt vom 24.-26. Auguſt d. J3.
gefaßte Beſchluß: Die combinierbaren Rundreiſe=Billets
werden während des ganzen Jahres ausgegeben. Die Ausgabe
derſelben erfolgt unter der Vorausſetzung, daß die Summe der
Entfernungen ſämtlicher Couponſtrecken mindeſtens 600 Kilometer
beträgt. Die Giltigkeitsdauer dieſer Billets beträgt 45 Tage, bei
Rundreiſen von über 2000 Kilometern 60 Tager hat bis auf zwei
die Zuſtimmung ſämmtlicher am Verein beteiligten Verwaltungen
erhalten. Der Beſchluß iſt ſomit von der geſchäftsführenden Direk=
tion
des Vereins für perfekt erklärt und gelangt ſofort zur Aus=
führung
. Die Ausgabe kombinierbarer Rundreiſe Billets wird alſo
nicht mit Ablauf dieſes Monats geſchloſſen, ſondern dauert ununter=
brochen
fort.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 18. September.
E. Dem grellen Lichte der Lampen ausgeſetzt büßt die kleine
dramatiſche Dichtung König Rene's Tochter' ihren eigentlichen
Zauber ein; die Lektüre gewährt uns einen größeren Genuß als es
die Aufführung, obſchon dieſe eine dem Geiſt der Dichtung durchaus
angemeſſene iſt, vermag. In Frl. Heindl aus München lernten
wir eine recht ſympathiſche, vorerſt aber noch ganz im Stadium
der Anfängerſchaft ſtehende Schauſpielerin kennen. Ein auf die
Dauer ermüdendes Schwelgen im Klang der Worte, unbekümmert
um die logiſche Bedeutung derſelben, macht ſich in der Redeweiſe

184
des Frl. Heindl ſtörend bemerkbar. Es iſt dies ein Fehler, in den
die meiſten Anfängerinnen verfallen, der aber mit der Zeit durch
eifriges Studium und vor allem durch ſtrenge Selbſtkritik getilgt
werden kann. Daß Frl. Heindl bereits jetzt ſchon kräftigere, natur=
wahrere
Töne zu Gebot ſtehen, bewies die Stelle, in welcher Jolanthe
faſſungslos und bange vor der neuen, fremden Welt ſteht, welche
ſich ihr durch Wiedererlangung des Augenlichts erſchloſſen hat.
Auf König Rene's Tochter' folgte Bauernfelds zweiaktiges
Luſtſpiel Das Tagebuch: Bauernfeld hat ſeine Verdienſte um
das deutſche Luſtſpiel, und das Wiener Burgtheater hat das neulich
in ehrenvollſter Weiſe anerkannt, indem es das 50jährige Bühnen=
jubiläum
von Bauernfelds Luſtſpiel Bürgerlich und Nomantiſch
mit einer Aufführung dieſes Stückes feſtlich beging. Das aber kann
uns nicht abhalten, den Zweiakter Das Tagebuch: herzlich matt
und ſchwach zu finden. Das Publikum verzeiht einem Autor alles,
nur nicht das, daß er es langweilt. Und gelangweilt haben wir
uns geſtern wie ſchon lange nicht! Ganz abgeſehen davon, daß die
Perſonen und Situationen, denen wir hier begegnen, ganz alte
Ladenhüter ſind, ſo iſt auch der Dialog unſagbar wäſſerig, frei von
jedem Körnchen attiſchen Salzes. Die Witze, die vorkommen, wer=
den
nur von den Darſtellern belacht, und es iſt eine bekannte Sache,
daß zu viel Heiterkeit auf der Bühne, die Heiterkeit im Hauſe verſtum=
men
macht. Sollen wir etwa als geiſtreich Redensarten hinnehmen
wie: A. 3ch ließ neulich ſchon ein Wort fallen: B. Ich habe
es nicht aufgehoben.? Trotzdem die Rollen ſich in ſo tüchtigen
Händen befanden, Frau Kläger, die Herren Steude, Hacker
und Dalmonico muſterhaft ſpielten, konnte es das Stück zu keinem
Erfolge bringen.

Sonntag, 20. September.
Wilhelm Tell (oſſini).
G. Wir kamen neulich bei der Aufführung des Gounod'ſchen
Fanſt darauf zu ſprechen, welch mißliche Sache es iſt, klaſſiſche Meiſter=
werke
zu Opernterten zuzuſchneiden. In der That iſt nun aber
faſt keine Dichtung von Bedeutung dieſem Schickſal entgangen, und
ſeitdem man ſogar Goethe's gewaltige Schöpfung dieſem Zwecke
dienſtbar zu machen gewußt hat, ſcheint kein Drama zu weitſchichtig
oder zu innerlich, um nicht die Blicke Librettibedürftiger Kompo=
niſten
auf ſich zu lenken. Wir ſehen auch nicht ein, weßhalb ſich
die Helden des ſchweizeriſchen Freiheitskampfes, wie ſie uns Schiller
vorführt, nicht ebenſo gut oder ebenſo ſchlecht in einer Oper aus=
nehmen
ſollten wie die Geſtalt des Spekulierers Fauſt oder die
des Macbeth, des Othello, die der Königin Eliſabeth von England.
Die beiden letzten Figuren ſind ja gleichfalls von Roſſini zu Opern=
helden
gemacht worden. Die Defekte, die Mängel, welche ſich bei
einer ſolchen Umprägung notwendigerweiſe herausſtellen, müſſen wir
in den Kauf nehmen und uns an der Muſik ſchadlos halten. Roſ=
ſini's
heroiſch=romantiſche Oper weiſt in ihrem Text noch eine relativ
geſchickte Bearbeitung auf. Hat auch die Figur des Tell weſentlich
andere Züge erhalten, hat Arnold von Melchthal die Eigenſchaften
des jungen Freiherrn Rudenz mit übernehmen müſſen, iſt aus der
friſchen, heldenmütigen Bertha die ſentimentale Theaterprinzeſſin
Mathilde geworden, die Jdee, welche Schiller's Dichtung leuchtend
und erwärmend durchſtrömt, ſie iſt in ihren Grundzügen beibehalten
worden und hat eine höchſt ergreifende und würdige Ausmalung
in der Muſik gefunden. Wir nennen nur das Männerterzett und
das Finale: die Rütliſcene C2. Akt). Ueberhaupt gehören die beiden
erſten Akte des Tell zu dem Beſten, was auf dem Gebiete der großen
Oper in den letzten 55 Jahren geſchrieben worden iſt. Der 3. Akt,
der in der Apfelſchußſcene gipfelt, iſt nur durch einen vorzüglichen
Darſteller der Titelrolle zu halten, der vierte iſt ſo nichtsſagend und
lach, daß man im muſikaliſchen Intereſſe ſehr erfreut iſt, daß der
Schluß der Oper ſo viel als möglich zuſammengeſtrichen wird.
Die Partie des Tell erfordert einen ebenſo ſchauſpieleriſch als ge=
ſanglich
tüchtigen Interpreten. Die wohllautendſte Stimme wäre,
ohne die Fähigkeit des Künſtlers ein packendes Charakterbild zu
geſtalten, nicht im Stande, den Tell genießbar zu machen. Herr
Feßler beſitzt dieſe Fähigkeit und kann ſich in ſeiner Auffaſſung
des Tell getroſt mit einem Schauſpieler meſſen. Seine ſchönen
Stimmmittel zeigten ſich in ihrem ganzen Umfange in dem Duett
mit Arnold, dem Terzett und Finale des 2. Aktes. Nächſt Herrn
Feßler erwarben ſich an dieſem Abend den Dank der Hörer: Herr
Bär als Arnold; Frau Mayr=Olbrich als Mathilde. Frl. Si=
mony
als Gemmy, Frl. Finkelſtein als Hedwig und die Herren
Bögel und Gillmeiſter als Geßler und Walter Fürſt. Die
Leiſtungen der Chöre im 1. Akt verdienen hervorgehoben zu werden;
auch die Rütliſcene machte trotz der Dreiteilung des ohnehin nicht.
ſtarken Männerchors den entſprechenden Eindruck. Das Orcheſter
war, wie dies unter Herrn de Haan's Leitung gewöhnlich zu ge=
ſchehen
pflegt, von Anfang bis zu Ende mit Eifer bei ſeiner Auf=
gabe
; die Ouverture wurde ob ihrer gediegenen Durchführung leb=
haft
applaudiert. Mit einem Wort des Lobes gedenken wir noch
der Leiſtungen des Ballets im 3. Akt; das corps de ballet ſowie die
Solotänzerinnen Frl. Weiner, Frl. Swoboda und Frl. Röſch
zeichneten ſich durch geſchmackvolle, unterhaltende Touren aus.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.