148.
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Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
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gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
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(rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
zhaINilzird ſnlergaltuigvotul.
Inſerat
verdmangenommeni unDarn kadt
von der Expediton, Rheuſtr. Re 23.
mBeſſungen von Friedr. Buße,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auvirn
von allen Annonen=Expeditimen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
N8 165.
Mittwoch den 26. Auguſt.
1885.
Gefunden: 1 Schlüſſel. 1 altes aufgebrauchtes Notizbuch. 4 Quaſten. 1 Schraubenzieher. 1 Paar weiße
waſch=
lederne Handſchuhe. 1 ſchwarzſeidener Sonnenſchirm. 2 deſecte grüne Vorhänge. 1 ſilberne Taſchenuhr mit Meſingkette.
1 Photographie, zwei junge Männer darſtellend.
Verloren: 1 Trauring, gez. A. W. 1869.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel. Entflogen: 2 junge Hühner.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Auguſt 1885.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 18.-. — Korn per Sack
100 Kilo M. 16. - — Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 1750. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.50.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
Neberſicht
der Markipreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. Auguſt 1885.
Butter per ½ Kilo M. 1.02, desgl. in Partien 100 Kilo
88 Pfg. — Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 38. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.75, desgl. per
25 Kilo M. 2. - — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50.-
Heu per 50 Kilo M. 3.25.
[7974
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie vom
21. Oktober 1878 ſind die nachſtehend aufgeführten Schriften verboten worden:
1) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 8 er. der Rechenſchaftsbericht der
ſocialdemo=
kratiſchen Reichstagsfraktion in Geſtalt eines vier Seiten ſtarken Flugblattes mit der Ueberſchrift; „An die
Parteigenoſſen=
mit den Worten beginnend: „Nachdem die erſte Seſſion der laufenden Legislaturperioden und endigend: „Hoch die
Social=
demokratiel mit den Unterſchriften der 24 Mitglieder der ſocialdemokratiſchen Reichstagsfraktion und mit dem Druckvermerk.
„Genoſſenſchäftsbuchdruckerei Hottingen-Fürich= verſehen;
2) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung von Miltelfranken, Kammer des Innern zu Ansbach vom 11. Auguſt
l. Js., die Nr. 25 des erſten Jahrgangs der in Milwaukee erſcheinenden „Amerikaniſchen Turnzeitung, turneriſche Ausgabe
des Freidenkers”;
3) laut Bekanntmachung der Königl. ſächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 14. Auguſt l. J3. die
Druck=
ſchrift: „Revolutionäre Kriegswiſſenſchaft: von Johann Moſt, Verlag und Druck des internationalen Zeitungs=Vereins
zu New=York;
4) laut Bekanntmachung der Königl. württembergiſchen Regierung des Neckarkreiſes zu Ludwigsburg vom 18. Auguſt
l. J3. das 5. Heft der uichtperiodiſchen Druckſchriſt: „Vorwärtsi, eine Sammlung von Gedichten für das arbeitende Volkr;
Zürich, Verlag der Volksbuchhandlung in Hottingen, 1885.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[2975
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Dienstag den 1. September d. 3s.,
Nachmittags 3 Uhr,
werden 2 Carouſſelplätze für die am 20.
und 21. September d. J3. dahier ſtatt=
findende Vor= und die am 27. September
ſtattfindende Nachkirchweihe auf unſerem
Rathhauſe öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen
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Freitag den 28. Auguſt 1885, Nachmittags 5 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete in ſeinem Geſchäftslocale „Ernſt=
Lud=
wigsſtraße Nr. 10 dahier 1 Police der Lebens=Vrrſicherungs=
Geſellſchaft „Germania” zu Stettin, errichtet am 18. Juni 1881
über 5000 Mark, fällig am 15. Juni 1901 oder früher bei
Todes=
fall des Verſicherten, zwangsmeiſe gegen baare Zahlung.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1885.
5)
Engel, Gerichtsvollzieher.
Pferde=Verkauf.
Freitag den 28. d. Mts., Vormittags halb 12 Uhr,
werden drei für den Militärdienſt nicht geeignete Pferde auf dem
Hofe der Cavallerie=Kaſerne hier öffentlich an den Meiſtbietenden
verſteigert.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1885.
2. Großherzoglich Heſſiſches Dragoner=Regiment (Leib=
Dragoner=Regiment) Nr. 24.
7978
Wee.
30. Augusl
unwiderrufich
unniderruſich. CIIIISS 30. Angust.
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5 Zimmer mit allem Zubehör zu ver=
Bechtold.
miethen.
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7990) Beſſgr. Carlsſtraße 16 der
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7890) Louiſenplatz 7, 2. Stock, ein
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¾.
73
82¼
018
145
55
21¾₈
1) 24¾
457
650
810
0i0
186
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7öoho
ſigenfehler-
circulation,
funktionssohaäche radicale u.danernde
Hei-
lung Einz dustoh ärztl gel,Rogonerations-
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3 M. F. Hochſtätter 5 M. Ungenannt 20 M.
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2 M. H. Schuchard, Kommerzienrath, 10 M.
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L. Alter 3 M. Chr. Fink 2 M. J. A.
Zöppritz 5 M. Ga. Gräff 1 M. C.
Horn=
mann 3 M. Joſ. Trier 5 M. Sell,
Superin=
tendent, 20 M. Fr. K. Walz 3 M. Summa
165 Mark.
Um weitere Gaben wird dringend gebeten.
Atei
uaaaarz.
Woog. 25. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 38 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1340 R.
Woog=Polizeiwache.
505
1902
K 165
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 26. Auguſt.
Deutſches Reich. Wie aus zuverläſiger Quelle mitgeteilt wird,
hat die deutſche Regierung vorgeſchlagen, die Streitfrage wegen der
Karolinen=Inſeln dem Schiedsgericht einer befreundeten Macht zu
unterbreiten.
Ueber die drei bedeutſamen Karolinen=Inſeln Jap, Kuſaie und
Vonapé ſei folgendes mitgeteilt: Die erſteren beiden werden von
je einem König, die Inſel Ponapé von fünf Häuptlingen regiert.
Jap hat gut gepflaſterte Straßen am Strande. Ehemals, bevor
europäiſche Schiffe die Inſeln beſuchten, dehnte das heute ungefähr
10 000 Seelen zählende Völkchen ſeine Fahrten bis zu den Mariannen
aus und unterhielt einen lebhaften Tauſchhandel. Die Inſel zählt
67 unabhängige Dörfer. Unter den epidemiſchen Krankheiten wird
neben einer Halsentzündung vor allem ein bösartig anſteckender
Huſten erwähnt, der meiſt ſchon nach wenigen Tagen tötlich
ver=
läuft. In Kuſaie finden ſich die Ruinen gewaltiger Cyklopenbauten,
die allein noch Zeugnis ablegen, daß Kuſaie früher von einem
kräftigeren und intelligenteren Menſchenſchlag bewohnt und ſtärker
bevölkert geweſen iſt. Von Seuchen und anſteckenden Krankheiten
iſt Kuſaie iſt nichts bekannt. Die Inſel Ponapé wird von den Matroſen,
und Händlern wegen ihres Reichtums und ihres ſchönen
Menſchen=
ſchlages ſehr gerühmt. Noch vor 30 Jahren ſoll die Inſel von
mehr als 15000 Menſchen bevölkert geweſen ſein. Ein engliſches
Schiff ſchleppte die Blattern ein, heute iſt die Zahl der Bewohner
unter 2000 gefallen. Auch hier legen Königsgräber Zeugnis von
einer früheren höheren Kulturſtufe ab.
Die „Nordd. Allg. 8ta. bringt eine Entgeanung auf einen von
der Madrider „Correſpondencia” gebrachten Artikel bezügl. der
Karolineninſeln, worin ſie auf die von dem erwähnten Blatte
auf=
geſtellten Behauptungen entgeanet, daß das Faktum der Entdeckung
einer Inſel bei weitem keinen Beſitztitel ergebe; daß die mißlungenen
Verſuche eines religiöſen Ordens, heidniſche Bewohner zu
evangeli=
ſieren, das Gegenteil einer beabſichtigten Beſitzergreifung bewieſen,
und daß die vom Papſt Alexander VI. dekretierte ,Teilung der
Welt=
zwiſchen Portugal und Spanien ohne Geſetzeskraft ſei. Schließlich
wird auf eine deutſche und engliſche Verwahrung aufmerkſam
ge=
macht, als die Spanier 1875 die Karolinen=Inſeln als ſpaniſches
Eigentum reklamierten. Gegen dieſe Verwahrung habe die ſpaniſche
Regierung ſeit zehn Jahren keinerlei Widerſpruch erhoben.
Das Schickſal der „Kreuzer=Korvette „Auguſta' muß nunmehr
leider als beſiegelt betrachtet werden. Nach den vorliegenden
Mit=
teilungen iſt kaum mehr zu bezweifeln, daß das Schiff dem in dem
erſten Junitagen im Rothen Meere wüthenden Cyelone zum Opfer
gefallen iſt, und daß Deutſchlands Kriegsmarine ſomit wiederum
den Verluſt von 258 braven Seeleuten zu beklagen hat. Hoffentlich
wird ſich auch die allgemeine Teilnahme den Hinterbliebenen der
Verunglückten von der „Auguſtau in eben demſelben reichen Maße
zuwenden, wie dies anläßlich der Kataſtrophe des Großen „Kur
fürſten' geſchehen iſt.
Die Nachricht, daß Prinz Wilhelm von Preußen zum Oberſten
befoͤrdert und zum Kommandeur des Garde=Huſaren=
Regiment=
ernannt ſei. wird als irrig bezeichnet.
Graf Herbert Bismarck iſt wieder in Berlin eingetroffen. Fürſt
Leopold von Hohenzollern wird zu kurzem Aufenthalt von
Heiligen=
damm in Berlin erwartet. Der rumäniſche Miniſter der
auswär=
tigen Angelegenheiten, Campineano, iſt im Beiſein des Direktors
des auswärtigen Amtes, Grafen v. Berchem von S. M. dem Kaiſer
in Babelsberg empfangen worden. Demnächſt wird der Kaiſer auch
den perſiſchen außerordentlichen Botſchafter Mohſin Khan zur
Ueber=
reichung eines eigenhändigen Schreibens des Schah's empfangen.
Außer der Annahme eines einheitlichen Tarifſyſtems wurde in
der Sitzung der Telegraphen=Konferenz am 22. Auguſt u. a.
be=
ſchloſſen, daß künftighin die Bezeichnung des Beſtimmungsortes
für ein Wort zu rechnen ſei, auch wenn begleitende Zuſätze zu
näherer Bezeichnung erforderlich wären.
Die Ausweiſung ruſiſch=polniſcher Unterthanen aus Preußen
beginnt Rußland jetzt mit gleichen Maßregeln zu beantworten: ſo
ſind z. B. aus Lodz und anderen Plätzen Volens eine größere
An=
zahl Gewerbtreibender deutſcher Nationalität ausgewieſen worden.
Heſſerreich=Angarn. Das Kaiſerpaar, der Kronprinz und deren
Suite, darunter Graf Kalnoky. Popp, Nopeſa mit Gemahlin, Graf
Pejacſevich, Gräfin Goeß, Graf Noſtitz, Fräulein Majlath, haben
am 24. d. vormittags 11 Uhr mit Separathofzug die Reiſe nach
Kremſier angetreten. Eine Viertelſtunde ſpäter iſt Lobanow mit
Begleitung nach Kremſier gereiſt. Bis jetzt ſind 38 Berichterſtatter
einheimiſcher und ausländiſcher Blätter in Kremſier eingetroffen.
Der Verkehr in der Stadt, abgeſehen von den Schloßräumlichkeiten
und deren nächſter Umgebung, wohin der Zutritt nicht mehr
ge=
ſtattet iſt, iſt ganz unbehindert.
Die Generalverſammlung des Vereins der deutſchen
Eiſenbahn=
verwaltungen trat am 24. im Sitzungsſaal des ungariſchen
Abge=
ordnetenhauſes in Peſt zuſammen und wurde von dem
Arbeitsmi=
niſter Kemeny auf das wärmſte begrüßt. Zum Präſidenten wurde
dinſtimmig der preußiſche Direktionspräſident Wer gewählt. Nach
der Sitzung fand ein gemeinſamer Beſuch der Ausſtellung ſtatt. Am
Nachmittag war Banket bei Miniſter Kemeny.
Jranſtreich. In Marſeille kamen am 23. d. M. 45
Cholera=
todesfälle vor. In Toulon ſtarben am 23. d. M. 10, am 24. d. M.
14 Perſonen an der Cholera.
Engkand. Den neueſten Vorſchlägen zufolge verzichtet Rußland
auf den weſtlichen der zwei Parallelpäſſe, aus welchen Zulſikar
be=
ſteht und begnügt ſich mit den Ausläufern des öſtlichen Paſſes. Ob
England ſich damit einverſtanden erklären wird, iſt bis jetzt noch
nicht entſchi den.
Dänemark. Der König von Griechenland, welcher am 24. d.
von Wien abreiſte, wird im Laufe dieſer Woche in Kopenhagen
ein=
treffen und bei dem Kronprinzen wohnen.
Spanien. Die,Korr. Havas! meldet aus Madrid vom 24. d.:
Die Antwort des deutſchen Reichskanzlers wegen der Karolinen=
Angelegenheit iſt heute hier eingetroffen und wird morgen
veröffent=
licht werden. Wie verſichert wird. werden Deutſchlands Anſprüche
aufrecht erhalten. Das Gerücht geht, Spanien werde 25000 Mann
nach den Philippinen ſchicken C). Die Regierung erhielt zahlreiche
Adreſſen, welche die Aufrechterhaltung der Unverletzbarkeit des
Ge=
bietes verlangen.
Am 23. kamen in Spanien 5831 Cholerafälle vor, worunter
1930 mit tötlichem Ausgang.
Ein im Miniſterrat am 24. d. M., der unter dem Vorſitz des
Königs ſtattfand, verleſenes Berliner Telegramm erklärt, die deutſche
Regierung lege dem Zwiſchenfall, betreffend die Karolinen=Inſeln,
welcher die guten Beziehungen zu Spanien nicht alterieren könne,
keine Wichtigkeit bei und betrachte die Karolinen bis zum Beweiſe
des Gegenteils als niemand gehörig. Spanien habe dort keine
Be=
hörde eingeſetzt; eingehendere Erklärungen würden durch Kuriere
erfolgen.
Cappten. General Grenfell telegraphierte am 23. d. M. nach
Kairo, Dongola ſei von 4000 Derwiſchen beſetzt, welche über 800
Gewehre und 7 Geſchütze verfügten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Auguſt
Die für Donnerstag nachmittag 3 Uhr anberaumte
Stadt=
verordneten=Verſammlung hat nachſtehende Tagesordnung:
1) Mitteilungen. 2) Ankauf des Naffziger'ſchen Gutes. 3) Schlacht=
und Fleiſchverkaufsordnung.
Wie verlautet, hat die Stadt Darmſtadt, vorbehaltlich
der Genehmigung durch die Stadtverordneten, das früher
Naffziger'ſche Beſitztum in der Frankfurterſtraße, das außer
9 Morgen Land ein Wohnhaus und mehrere Oekonomiegebäude
enthält, für den billigen Preis von 60000 M. erworben, um das
ſtädtiſche Armenhaus, deſſen jetzige Räume dem Zwecke nicht me r
entſprechen, dahin zu verlegen. Die Vermittlung geſchah durch den
derzeitigen Verwalter des Beſitztums, Herrn Gärtner und Oekonomen
Andreas, ohne deſſen anzuerkennende Mithilfe die betreffende
Liegenſchaft vorausſichtlich in die Hände von Privatkäufern
über=
gegangen wäre. Anerkennung gebührt auch dem Verkäufer, welcher
in Anbetracht des Umſtandes, daß das Beſitztum einer Armenanſtalt
dienen ſoll, ſeine Forderung erheblich ermäßigt hat,
- Das Großherzogtum Heſſen beſitzt 1Univerſität, 1
tech=
niſche Hochſchule, 7 humaniſtiſche und 4 Realaymnaſien, 13
Real=
ſchulen, 3 höhere Töchterſchulen und über 1700 Volksſchulen, 3
Schul=
lehrerſeminare, wovon 2 mit Unterrichts=Anſtalten für Taubſtumme
und Lehrer von Taubſtummen verbunden, 3 Präparanden= 1
Blin=
den= und 1 Jdiotenanſtalt.
.
Auch in einem hieſigen Rebengarten, an der Arheilger
Chauſſee nächſt der Eiſenbahn, hat ſich die Krankheit „ſchwarze
Vocken; eingeſtellt, jedoch bis jetzt in ſo geringem Grade, daß die
Beſorgnis erheblicher Schädigung des wahrhaft ſehenswerten
Reich=
tums an ſchönen Trauben, womit dieſer Garten in Folge ſinniger
und ſachgemäßer Behandlung und guten Bodens geſegnet iſt, für
dieſes Jahr nicht gerechtfertigt erſcheint.
2 Auf dem letzten Wochenmarkt kam einer Frau ein noch neuer
Regenſchirm abhanden. - Gegen zwei Soldaten iſt Anzeige wegen
Ruheſtörung erhoben worden.
L. Beſſungen, 24. Auguſt. Nach einem im Herbſt v. J.
ge=
faßten Gemeinderatsbeſchluß wird unſere Vor=Kirchweihe im
Einverſtändnis mit dem Herrn Ortsgeiſtlichen am 20. und 21.
Sep=
tember d. J. und die Nachkirchweihe am 27. September gefeiert
werden. Dieſelbe fällt mit der Darmſtädter Herbſtmeſſe zuſammen.
f Groß=Gerau, 25. Aug. (Heſſiſcher Landeslehrer=
Verein). In der heute Nachmittag hier ſtattgefundenen Delegirten=
Verſammlung des Heſſ. Landeslehrer=Vereins wurde der ſeitherige
Obmann des Vereins, Herr Lehrer Backes in Darmſtadt, für die
nächſten 3 Jahre einſtimmig als ſolcher wiedergewählt.
7 Bensheim. Die Erbauung eines Ausſichtsturmes auf
der Knodener Höhe lvergl. die Verhandlungen der Generalverſammlung
des Odenwaldklubs in Hirſchhorn unter dem 3. Mai d. J.) iſt von
der Sektion Beusheim feſt im Auge behalten worden. Man hat
Ermittelungen und Unterſuchungen nach allen Seiten hin angeſtellt,
51
ang
ze
9t.
4.
5as
835
9
102
11
24
458
545
746
1016
10658
739
102¼
1220
4 6.
65
8
11
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91
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5
747)
857,
225
937₈
32
14
(7₈
2½
auf deren Grund man ſich entſchloſſen hat, einen Turm in
Eiſen=
konſtruktion zu erbauen. Ein Turm von Stein iſt für die hier in
Betracht kommenden Verhältniſſe zu teuer, die Konſtruktion in Holz
Ausſichtstürme vollſtändig aus Eiſen,
hat ſich nicht bewährt.
ſtehen, ſoweit man dieſes in Erfahrung gebracht hat, in Tharandt,
Sebnitz, Neuſtadt bei Stolpen und in Pforzheim. Auf die
einge=
zogenen Erkundigungen, ob ſich dieſe Türme bewährt hätten, und
ob ſie bezüglich der Feſtigkeit, Dauerhaftigkeit ꝛc. hinreichende
Ga=
rantie darböten, ſind aus den genannten Orten höchſt günſtige
Mit=
teilungen hier eingegangen. Unter Begleitung Sachverſtändiger
haben verſchiedene Mitglieder der Sektion Bensheim den
Ausſichts=
turm in Pforzheim einer eingehenden Beſichtigung unterzogen, deren
Reſultat vollſtäudige Befriedigung hervorgerufen hat.
Es liegt nun in der Abſicht, einen derartigen Turm bei Knoden
in der Höhe von 15 Meter zu erbauen, auf einer Stelle, von
wel=
cher ſich die entzückendſte Rundſicht darbietet. Mit dieſem Turme
ſoll einem Bedürfnis genügt werden, das von allen Touriſten, die
jährlich in großer Anzahl Knoden beſuchen oder dasſelbe auf dem
Wege von und nach Lindenfels berühren, als ein dringendes längſt
anerkannt iſt. Die Knodener Höhe iſt nunmehr auch mittelſt Wagen
auf gut chauſſiertem Wege von Gadernheim ab bequem zu erreichen.
Möchten nun die Bewohner der Umgebung von Knoden, die
ein=
zelnen Sektionen des Odenwaldklubs, die Bewohner der
benach=
barten Städte, namentlich von Darmſtadt und Frankfurt, von
wel=
chen jährlich hunderte die ſchöne Knodener Höhe aufſuchen, um gute
Bergluft einzuatmen und herrliche Ausſicht zu genießen, ihr
Scherf=
lein dazu beitragenk damit es ermöglicht wird den Ausſichtsturm
auf der Knodener Höhe recht bald beſteigen zu können. Abbildungen
des projektierten Turmes werden demnächſt an verſchiedenen Orten
zum Aushange gelangen.
4 Beiträge nimmt die Expedition d. Bl. zur Weiterbeförderung
entgegen.
Mainz. 25. Auguſt. In heute morgen ſtattgehabteröffentlicher
Stadtverordnetenverſammlung hat die Einführung des nunmehr
durch Se. Königl. Hoheit den Großherzog beſtätigten
Bürger=
meiſters Dr. Oechsner durch Herrn Provinzialdirektor Küchler
ſtattgefunden. Für heute abend iſt zur Feier des Ereigniſſes ein
Fackelzug vorgeſehen, an welchem ſich ſämtliche hieſige Vereine
be=
teiligen werden. Die Geſangvereine werden dabei verſchiedene
Chorgeſänge vortragen.
Mainz, 24. Auguſt. Im hieſigen Zollamte iſt am Samstag
aus Italien ein neuer Weinwagen mit italieniſchem Rotwein
gefüllt, welcher für eine hieſige Firma beſtimmt iſt, eingetroffen.
Der Wagen iſt wie ein gewöhnlicher Eiſenbahnwagen, aber völlig
dicht mit Zink ausgeſchlagen, hermetriſch verſchloſſen und enthält
etwa 10 Stück Wein.
Der Vorſtand des hieſigen Gewerbevereins beſchloß mit allen
gegen eine Stimme ſich für das Verbot der Sonntagsarbeit
zu erklären.
Bei der durch die Auflöſung des Metallarbeiter=
Fach=
vereins verurſachten Beſchlagnahme der Hauptkaſſe am hieſigen
Platze fand ſich ein Baarvorrat von 8 Reichspfennigen und
Schul=
den im Betrage von 8 Mark.
Worms, 24. Auguſt. Wie die „W. 3tg.- erfährt hat ſich bei
Abfaſſung des Beſchluſſes des hieſigen Lokalgewerbevereins betreffend
das Verbot der Sonntagsarbeit auch die hieſige Großinduſtrie
in energiſcher Weiſe beteiligt. Der Vertreter der Firma Cornelins
Heyl hat die Notwendigkeit der Sonntagsruhe auf das lebhafteſte
befürwortet, zugleich der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß mit dem
Verbot der Sonntagsarbeit auch eine Einſchränkung des Mißbrauchs
bezüglich der Sonntagsluſtbarkeiten ſtattfinden möchte.
8t. Frankfurt, 25. Auguſt.
Im Zoologiſchen Garten, iſt
nächſten Sonntag den ganzen Tag über, um den Beſuch der Singhaleſen
zu erleichtern, das Entrée auf 50 Pf. ermäßigt. Letzten Sonntag
war die Singhaleſen=Karawane trotz der nicht günſtigen Witterung
von circa 12000 Perſonen beſucht. Eine Verlängerung des
Aufent=
haltes der braunen Gäſte kann unter keinen Umſtänden ſtattfinden.
Oppenheim, 25. Auguſt. Nachſtehend geben wir das
Pro=
gramm für das am nächſten Sonntag nachmittag 4 Uhr in der
Katharinenkirche zum Beſten der Erbauung einer evangeliſchen
Kirche zu Bodenheim veranſtaltete Konzert. 1) Toccata für Orgel
(geſpielt von Herrn A. Hänlein). 2) a. „Es ſtrahlen hell die
Ge=
rechteni, b. „Geſegnet ſind die Toten' (geſungen vom Mozartverein).
3) Arie aus „Meſſias; (geſungen von Frl. Roth). 4) Adagio für
Cello (geſpielt von Herrn Vollrath). 5) Arie aus „Elias' (geſungen
von Frau v. Knappſtädt). 6) a. Geiſtliches Lied, b. Gottes Gnade
bleibt (geſungen vom Mozartverein). 7) Reverie für Harfe lgeſpielt
von Herrn Arnold). 8) Arie aus „Elias= (geſungen von Herrn
Bär). 9) 4. Gebet von Savanarola, b. Gebet zu Gott (geſungen
von Frl. Roth). 10) Ave Maria für Orgel (geſpielt von Herrn
Hänlein). 11) „2 Schutzgeiſt alles Schönen' (geſungen vom
Mozart=
verein). 12) a. Wanderes Abendlied, b. Geiſtliches Lied (geſungen
von Frau v. Knappſtädt). 13) Adagio für Cello (geſpielt von Herrn
Vollrath), 14) a. Bußlied. b. Abendlied (geſungen von Herrn Bär).
15) Largo von Händel, Arrangement für Cello, Harfe und Orgel
ſgeſpielt von den Herren Vollrath, Arnold und Hänlein). 16) Pſalm
1905
lgeſungen vom Mozartverein). 17) Phantaſie für Orgel lgeſpielt
165
von Herrn Hänlein).
Die heſſiſche Ludwigsbahn gewährt den Beſuchern des Konzerts
Fahrpreisermäßigung in der Art, daß die bei ſämtlichen
rheinheſſi=
ſchen Stationen und in Darmſtadt und Frankfurt gelöſten einfachen
Billete zur freien Rückfahrt gültig ſind, wenn gleichzeitig die
Ein=
trittskarten zum Konzert vorgelegt werden.
Berlin, 23. Auguſt.
Schönhauſen=Stiftung.) Die
„Nordd. Allg. 3tg. veröffentlicht eine Kabinetsordre des Kaiſers
dd. Gaſtein, 8. Auguſt, welche die vom Fürſten Bismarck aus den
Sammlungen anläßlich des 70. Geburtstages gegründete
Schön=
hauſen=Stiftung genehmigt und derſelben die Rechte einer juriſtiſchen
Perſon verleiht. Das beigefügte Stiftungsſtatut gibt als Zweck
der Stiftung an: Deutſchen jungen Männern, welche ſich dem höheren
Lehrfache an deutſchen höheren Lehranſtalten widmen, vor ihrer
beſoldeten Anſtellung Unterſtützung zu gewähren und im Inlande
wohnenden Witwen von Lehrern des höheren Lehrfachs Beihülfe für
den Lebensunterhalt und die Erziehung ihrer Kinder zu leiſten.
Der Sitz der Stiftung iſt Schönhauſen. Das Stiftungskapital
be=
trägt 1,200 000 M. Stiftungsverwalter iſt der Reichskanzler, nach
dem Tode dasjenige Familienglied, welches den Stammſitz
Schön=
hauſen erhält. Die Unterſtützungen betragen jährlich 1000 M. und
werden nach Ablegung der zur Anſtellung berechtigenden
Staats=
prüfung bis zum Zeitpunkte der erfolgenden beſoldeten Anſtellung,
jedoch höchſtens auf die Dauer von 6 Jahren, gewährt. Der
Stif=
tungsvorſteher kann aber auch bereits geprüften Lehrern des höheren
Lehrfachs, ohne Rückſicht darauf, ob ſie bereits eine beſoldete Stelle
bekleiden oder nicht, ein Stipendium zu Studien im Ausland oder
im Inland, ſowie den Söhnen von Lehrern höherer Schulen während,
ihrer Studienzeit Unterſtützungen gewähren. Die Verteilung der
Unterſtützungsbeträge auf die Angehörigen der deutſchen
Einzel=
ſtaaten ſoll in einem der Bevölkerung oder der Zahl der höheren
Lehranſtalten in denſelben entſprechenden Verhältniſſe erfolgen.
Wegen Mangels an Bewerbung nicht zur Verwendung gelangende
Beträge gelangen an Witwen von Lehrern des höheren Lehrfaches
nach dem nämlichen Maßſtab zur Verteilung. Die erſtmalige
Ver=
leihung der Unterſtützungen aus der Stiftung erfolgt am 1. Oktbr. 1885.
Iffezheim 24. Auguſt. Bei dem heutigen Rennen gewann
„ Plaiſanterie; Herrn Bony gehörig, den Jubiläumspreis,
be=
ſtehend in 40000 Mark und einem Goldpokal.
— Der kommandierende General des Xl. Armeecorps, General
der Kavallerie Freiherr von Schlotheim, welcher am 22. Auguſt
ſein 50jähriges Dienſtjubiläum beging, iſt am 22. Auguſt 1818 zu
Uthleben bei Nordhauſen geboren und am 1. Juli 1835 als Avantageur
in das 12. Huſaren=Regiment eingetreten. Am 10. September 1836
zum Sekonde=Lieutenant befördert, machte er 1849 als Adjutant der
Reſerve=Kavallerie des 2. Armeecorps der Rhein=Armee den
Feld=
zug in Baden mit, wurde 1858 Rittmeiſter; bald darauf als
Haupt=
mann in den Generalſtab verſetzt, wurde er zum Kommando des
2. Armeecorps kommandiert, und 1857 unter Beförderung zum
Major in den Großen Generalſtab verſetzt. Dann nacheinander zum
Generalſtabe der 1. Garde=Diviſion, der 2. Garde=Diviſion und der
Garde=Kavallerie=Diviſion verſetzt, wurde er am 1. Juli zum
Kom=
mandeur des 2. Garde=Dragoner=Regiments ernannt. Am 25. Juni
1864 zum Oberſt avanciert, folgte am 14. Dezember 1865 ſeine
Er=
nennung zum Chef des Generalſtabes des 8. Armeecorps. Im
Feldzug gegen Oeſterreich fungierte v. Schlotheim als Chef des
Generalſtabes bei der Elbarmee, und machte die Gefechte bei
Hühner=
waſſer, Münchengrätz und die Schlacht bei Königgrätz mit, wofür
er mit dem Orden pour le mérite und dem Mecklenburgiſchen Militär=
Verdienſtkreuz dekoriert wurde. Am 30. Oktober 1866 erhielt er den
Rang eines Brigade=Kommandeurs. Am 22. März 1868 zum
Ge=
neralmajor befördert, wurde ihm und ſeiner Deſcendenz am 27. April
1868 die Annahme und Führung des freiherrlichen Prädikats geſtattet.
Zu den Offizieren von der Armee verſetzt, übernahm er im November
1869 das Kommando über die Großh. Heſſiſche (25.) Kavallerie=
Brigade. Im Kriege gegen Frankreich kommandierte er bei
Grave=
lotte und St. Privat ſeine Lruppen, und wurde am 19. Auguſt
zum Chef des Stabes bei dem Kronprinzen von Sachſen ernannt,
nahm an den Schlachten bei Beaumont und Sedan teil, und erhielt
am 4. September in Vendreſſe vom Könige eigenhändig das eiſerne
Kreuz 2. Kl., deſſen 1. Kl. ihm am 1. November verliehen wurde.
Für dieſen Feldzug, in dem er noch an der Cernierung von Paris
und am Gefecht von Le Bourget teilnahm, wurde er auch mit dem
Orden pour le mérite mit Eichenlaub, dem Sächſiſchen Albrechts=
Orden 1. Kl. mit Schwertern und andern fremdländiſchen Orden
dekoriert. Als die 8. und Maas=Armee unter dem Kronprinzen von
Sachſen vereinigt wurden, wurde er zum Chef des Stabes des
Ober=Kommandos dieſer Armee ernanut. Am 23. Mai 1871 erhielt
v. Schlotheim das Kommando der 5. Kavallerie=Brigade und am
10. Juli wurde er mit den Kompetenzen eines Diviſions=
Komman=
deurs dem Oberkommando der Occupationsarmee überwieſen. Am
11. Juli 1871 machte er den feierlichen Einzug des Ober=Komman=
1904
54
dos der Maas=Armee und des 12. Armeecorps in Dresden mit und
ging am 18. Auguſt zur Vertretung des Kommandeurs der 19.
Di=
viſion nach Nancy. Am 20. März 1872 mit Führung der 17.
Di=
viſion beauftragt, wurde er am 28. November desſ. J. zum
Kom=
mandeur derſelben ernannt. Am 20. März 1873 zum
Generallieute=
nant befördert, wurde ihm im September die Führung einer
Kaval=
lerie=Diviſion von 30 Eskadrons und 3 reitenden Batterien
über=
geben. Dann erhielt er das Kommando über das 11. Armeecorps.
Seine Beförderung zum General der Kavallerie erfolgte am 18.
September 1880.
Eduard Strauß konzertierte mit ſeinem Orcheſter vom
1. Juni bis 1. Auguſt in London in der Invention Exhibition und
erhielt für die beiden Monate die koloſſale Gage von 6000 Pfund
Sterling.
Aus dem Rheingau. In den Weinbergen ſieht es im
ganzen Gaue herrlich aus, was die Qualität der Trauben anlangt.
Wir bedürfen nur noch eines ein= bis zweitägen warmen Regens
und überall wird ein gewaltiger Schritt zur Reife gethan ſein. Ein
Gang, den Schreiber dieſes in verſchiedenen Gemarkungen machte,
hat ihn übrigens davon überzeugt, daß ſtellenweiſe entſchieden mehr
Qualität zu erwarten ſteht, als man allgemein annimmt. Von den
Naſſ. V3tg.)
nächſten Wochen hängt Alles ab.
Die von den meiſten Forſchern ins Gebiet der Sage
ver=
wieſene Figur des Wilh. Tell beginnt wieder hiſtoriſche
Bedeu=
tung zu erlangen. Die Amerikauiſche Schweizer=Zeitung
veröffent=
lichte am 18. Juli einen Brief, der von zwei lebenden Nachkommen
des Wilhelm Tell berichtet. Eine Frau Florentine Joha,
gegen=
wärtig wohnhaft in Milwaukee, gebürtig aus Hobbach (Gerichtsbez.
Aſchaffenburg) bezeugt folgendes: daß ſie und ihr Bruder Joſeph,
40 Jahre alt, geborene Tell ſind, daß ſie noch ein paar Brüder in
Bayern haben, und daß ſie nach den Berichten ihrer Eltern und
Großeltern überzeugt ſeien, wirkliche Nachkommen des
Schweizer=
helden Wilhelm Tell zu ſein und daß ihr Geſchlecht von jeher das
folgende Wappen führte, nämlich: ein mit einem Pfeil durchſchoſſener
Apfel, worin der Pfeil noch ſteckt und ein zweiter Pfeil daneben,
darunter der Namenszug „Tell. Frau Joha will ſich ferner
er=
innern, daß, als ſie noch ein junges Mädchen war, der Pfarrer von
Eſchau ihren Großvater veranlaßte, den Namen „Telli in „
Dell=
umzuwandeln. Der Berichterſtatter erklärt ſich den Umſtand, daß
ſich in der Schweiz kein Tell mehr befinde, daraus, daß wohl ſchon
die Söhne Wilhelm Tells nach Bayern übergeſiedelt ſeien.
Einen einträglichen Geſchäftszweig bildet in Paris die
Her=
ſtellung jener „Lieders, welche in den Cafés chantants geſungen
werden. Es gibt dort etwa ein halbes Hundert ſolcher
Chanſon=
fabrikanten, welche alljährlich eine unvernünftige Menge ihrer
Waaren auf den Markt bringen. Die Firma Willemer und Delormel
produziert durchſchnittlich 15 bis 20 Chanſons im Monat, das heißt
nur den Text, während andere Text und Kompoſition mit gleicher
Fingerfertigkeit zuſammenleimen. Das Einkommen der Genannten
beläuft ſich auf 36,000 Franes.
- Guſtav von Moſer, der Verfaſſer ſo vieler beliebter
Luſt=
ſpiele, hat die Aufforderung erhalten, in Nordamerika 60 Vorträge
über deutſche Bühnenverhältniſſe zu halten; für jeden Vortrag
wer=
den ihm 400 Mark garantiert.
Der Fremdenverkehr=Verein in Graz läßt die
Theater=
zettel zu den Sommervorſtellungen des Stadttheaters auf die
Rückſeite kleiner japaniſcher Fächer drucken und die Billeteure
dürfen für dieſelben nicht mehr als den gewöhnlichen Preis, 10 Kreuzer,
fordern.
Berlin. Der Gedanke. dem verewigten Prinzen Friedrich
Karl von Preußen, dem Sieger in ſo vielen Schlachten, hier in
Berlin ein Denkmal zu errichten, findet in den weiteſten Kreiſen,
insbeſondere aber in den zahlreichen Kriegervereinen, deren
Protek=
tor der Verewigte war, den lebhafteſten Widerhall, und es ſteht
ſchon heute außzer Frage, daß ein an die Krieger Deutſchlands
ge=
richteter Aufruf zur Beteiligung an einer zu dieſem Zwecke zu
er=
öffnenden Subſkription nicht erfolglos bleiben, ſondern reiche
Geld=
ſpenden einbringen wird. Wie wir hören. wird vorausſichtlich der
Vorſtand des deutſchen Kriegerbundes die Sache in die Hand nehmen,
doch ſoll zunächſt in vertraulichen Verhandlungen das Nähere
zwi=
ſchen den einzelnen Kriegervereinigungen feſtgeſtellt werden, um einer
Zerſplitterung der Kräfte im Vorhinein vorzubeugen.
Vom 1. Oktober ab wird in Berlin eine halbmonatlich
erſchei=
nende Zeitſchrift herausgegeben, die ſich vornehmlich der Löſung der
unſere Zeit mit Recht ſo lebhaft bewegenden Frauenfragen,
ſpe=
ziell der Emanzipation, im edelſten Sinne des Wortes, widmen ſoll.
Die Zeitſchrift wird den Namen „Die Emanzipierte' führen.
Marſeille. In ſeinem bereits erwähnten Berichte über die
Cholera welche wie im vorigen Jahr auch diesmal ausſchließlich
in den Vierteln der Börſe, des Hotel Dieu, des Stadthauſes und
am Weſtkai des alten Hafens herrſcht, ſchildert Profeſſor
Brouardel den in dieſen Gegenden unausrottbaren Schmutz
fol=
gendermaßen: „Der Unrat wird auf die Gaſſen geworfen.
Senk=
gruben gibt es in jenen Häuſern nicht. In einigen Straßen ſteht
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ein Kübel in einer Ecke öfter noch im Hausgang, und immer fließt
er über. Im alten Hafen laufen alle Cloaken der Stadt zuſammen,
ſein Waſſer iſt ſchwarz und ſtinkend und Fäulnisblaſen ſammeln ſich
auf der Oberfläche. In noch ekelhafterem Zuſtande ſind die häufig
unbedeckten Cloaken. Am Oſtufer des alten Hafens zeigten uns der
Präfekt und der Maire ein Haus, welches 700 Einwohner
beher=
bergt. Es hat im ganzen nur zwei Treppen. Die Bewohner
wer=
fen aus dem fünften Stock den Unrat in das Treppenhaus hinunter.
Die Haufen werden erſt weggeräumt, wenn ſie den Umfang von
2 Kubikmetern haben. Die Herren führten uns auch in eine
Kleinkinderſchule, welche in einem engen, düſtern, von den Abtritten
verpeſteten Hauſe angelegt iſt."
Nom.
Juwelen=Diebſtahl. Wie dem „Standard
tele=
graphiert wird, ſind aus dem Königsſchloſſe in Turin, wo die
Ju=
welen des Hauſes Savoyen und ſämtliche Orden aller Mitglieder
des Königshauſes, darunter ſolche von hohem materiellem und
kunſthiſtoriſchem Wert aufbewahrt werden, mehrere ſolcher
Koſtbar=
keiten geſtohlen worden, u. a. vier Annunciata=Orden mit Brillanten,
die allenn einen Wert von 600 000 Franes repräſentieren. Der Wert
ſämtlicher geſtohlener Gegenſtände beträgt eine Million. Einer der
Schloßwächter wurde als der That verdächtig verhaftet.
Das Gebetbuch und der Religionsunterricht. Zwei
hochwichtige Fragen im jetzigen Judentume. Hiſtoriſch kritiſch
be=
leuchtet von M. Mannheimer, emerit. Rabbinatsverweſer und
Religionslehrer in Darmſtadt. Selbſtverlag. Zu haben in der
Hofbuchhandlung von Klingelhöffer in Darmſtadt. Ueber das bereits
früher anerkennend erwähnte Buch unſeres gelehrten Landsmannes
Herrn M. Mannheimer äußert ſich der berühmte Kenner
orientali=
ſcher Sprachen Lic. Dr. Auguſt Wünſche zu Dresden
folgender=
maßen: So geläufig und bekannt auch die alten jüdiſchen Gebete
ſind, ſo iſt doch die wiſſenſchaftliche Forſchung nach ihrer Entſtehung,
ihren Urhebern, ihrer allmählichen Herausbildung aus den religiöſen
Anſchauungen und Zuſtänden, ihrer Erweiterung aus Anlaß
ge=
ſchichtlicher Ereigniſſe und Verhältniſſe und ihrer Einführung in den
Kultus erſt in der neueſten Zeit ernſtlich in Angriff genommen
worden. Mannheimers Buch bildet in dieſer Beziehung eine ſehr
beachtenswerte Erſcheinung. Hervorzuheben iſt daran vor Allem
die Unbefangenheit, mit welcher der Verfaſſer ſeinem Gegenſtande
gegenüberſteht, ſowie die Gründlichkeit und Schärfe des Urteils, mit
welcher die Unterſuchung geführt wird. Das Werkchen, aus
lang=
jährigen Studien hervorgegangen, gibt dem Leſer ein klares und
lichtvolles Bild von der hiſtoriſchen Geneſis der tradierten
Gebets=
formeln.
Vor uns liegt der 75. Jahrgang (886) von Leskes
Schreib= und Geſchäftskalender. Außer einem Notizkalender
mit der Einrichtung zur Berechnung der Zinſen auf den Tag, einem
Kalender der Juden, einem Kaſſenbuch, bietet er in überſichtlichſter,
praktiſchſter Weiſe die Intereſſenrechnung nach der deutſchen
Reichs=
währung zu 3 3½, 4, 4= 5 und 6 pCt. auf 1 Jahr, 1 Monat
und 1 Tag, Tabellen zu allen in unſerem Geſchäftsleben
vorkom=
menden Umrechnungen lauch zur engliſchen und amerikuaniſchen
Wäh=
rung), ſowie wohl zu verwertende ſtatiſtiſche Notizen einen
Ver=
looſungskalender, Poſt= und Telegraphen=Tarif, und ſchließlich u. a.
eine ausführliche Genealogie der Regenten und fürſtlichen Häuſer.
Das Büchlein - handlichſten Formats und über 20 Bogen ſtark;
iſt ſolid gebunden; es kann ſowohl vom Verleger, C. W. Leske in
Darmſtadt, als auch von jeder Buch= und Papierhandlung zu dem
Preis von M. 1.25 bezogen werden. Gegen portofreie Einſendung
dieſes Betrages an den Verleger lauch in Briefmarken) ſendet dieſer
den Kalender franko.
Als die Heitſchrift „Vom Fels zum Meerl vor 4 Jahren
ihren erſten Ausflug unternahm, that ſie ſich rühmlich durch eine
bis dahin nicht gekannte Eleganz und Reichhaltigkeit hervor. Und
heute, wo ſie zum fünftenmal einen Jahrgang beginnt, hat ſie es
verſtanden, wieder als ein Neues ſich zu präſentieren und in noch
erhöhtem Maße den Eindruck unübertroffener Vornehmheit,
verbun=
den mit geſunder Gemütlichkeit hervorgerufen. Ihr Format iſt ſo
ſtark vergrößert worden, daß es faſt das unſerer Wochenblätter
er=
reicht, das Heft prangt in neuem wirkungsvollem Umſchlag, die
Illuſtration hat, dank der bedeutenden Größe des Formats, eine
neue erhöhte Wirkung erhalten, aus jedem Blatt leuchtet ſo zu ſagen
der friſche kräftige Geiſt der unerſchöpflichen Redaktion hervor.
Trotz ſeiner durchgreifenden Veränderung koſtet das Heft nach wie
vor nur eine Mark.
Tageskalender.
Samstag, 29. Auguſt: Sommer=Caſino des Darmſtädter Oekonomen
Vereins auf dem Karlshof.
Sonntag, 30. Auguſt: Ausflug des Beſſunger älteren Geſangvereins
nach Heidelberg.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei — Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.