148.
Jahrgang
Al mementsprelis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inel
Bringerlohn. Ruswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
end=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag
rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
149.
Jahrgug.
Inſerate
werdemangenommen: un Darmſtadt
von der Expebition, Rheinſtr. R. 23.
m Beſſungen von Friedr. Bllßer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswürz
von allen Annonen=Expeditionan.
Amtliches Organ
für die Behannlmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Diensteg ven 25. Auguſt.
Rs 164
1845.
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 30 und 23:
Verordnung, den Bau und Betrieb von Nebenbahnen betreffend.
Bekanntmachung, die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen
Gebrauch von Sprengſtoffen betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 1 Abſ. 2 und 6, Abſ. 2 des Reichsgeſetzes gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Social=
demokratie vom 21. October 1878 ſind die nachſtehend aufgeführten Vereine verboten worden:
1) laut Bekanntmachung des Königl. Regierungs=Präſidenten zu Breslau vom 16. Auguſt l. 33. der dortſelbſt
beſte=
hende, das Buchdruckerei und Verlagsgeſchäft: Sileſia, W. Kuhnert & Co., betreibende Verein;
2) laut Bekanntmachung des Großh. Bad. Landes=Commiſſärs für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach zu
Mannheim vom 19. Auguſt l. J3. die Vereinigung der Metallarbeiter Deutſchlands mit dem Sitze Mannheim; das Verbot
umfaßt die dermals beſtehenden Mitgliederſchaften zu Altenburg, Berlin, Bielefeld, Breslan, Bremerhafen, Braunſchweig,
Chemnitz, Cöln, Darmſtadt, Düſſeldorf, Duisburg, Eßlingen, Gera, Gießen, Göppingen, Hagen, Haspe bei Hagen, Hanau,
Hannover, Herfort, Höchſt a. M., Kalk, Karlsruhe, Liegnitz, Lübeck, Mainz, Magdeburg, Mannheim, Mühlheim a. D.,
Mühl=
heim a. Rh., Neumünſter, Offenbach, Ottersleben, Recklinghauſen, Siegen, Staßfurth, Villingen, Wolfenbüttel und Zeitz.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1885
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[7928
J. V.: Seim, Poligei=Aſſeſſor.
Belanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurden folgende
Ein=
träge vollzogen:
Am 7. Auguſt 1885:
Gottſchalk Schott zu Darmſtadt,
Theilhaber der Firma Strauß L Schott,
iſt verſtorben und die Firma ſeit 1. Juli
1885 mit Activen und Paſſiven auf Louis
Strauß allein übergegangen.
Am 11. Auguſt 1885:
Die Procura des Jean Lutz zu
Darm=
ſtadt als Procuriſt der Firma Lutz'ſche
Maſchinenfabrik - Gebrüder Lutz
iſt vom 11. Auguſt 1885 an erloſchen.
Am 17. Auguſt 1885:
Carl Martin Alexander Eichberg,
In=
haber der Firma Gebrüder Eichberg
zu Darmſtadt iſt verſtorben und die Firma
vom 15. Auguſt 1885 an auf Friedrich
Eichberg mit Activen und Paſiven
über=
gegangen. Die Procura des Friedrich
Weglehner iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
[7929
Bartha.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 12 Stück
guß=
eiſernen Gas=Candelabern (Pariſer
Mo=
dell) ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 26. Auauſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Submiſſions=Bedingungen liegen
ſauf dem Gaswerk zur Einſicht offen.
Muſter=Candelaber können daſelbſt in
Augenſchein genommen werden.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
[782,
Ohlyh.
Arbeitsvergebung.
Die Spengler= und Anſtreicharbeiten
des Dachgeſimſes des neuen Schulhauſes
in der Victoriaſtraße ſollen im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 1. September l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7930
Ohly.
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 ⬜ M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1bis 3 aufgeführten Räume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektauten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5255
Ohly.
502
1890
R 164
Bekanntmachung.
In Folge Reichsgeſehes vom 27. Mai l. J3. findet die Beſtimmung des
Zollvereinigungs=Vertrags vom 8. Juli 1867 (Ziffer l. Art. 5) wonach von allen
bei der Einfuhr mit mehr als 15 Groſchen vom Centner (3 M. von 100 Ko.)
be=
legten ausländiſchen Erzeugniſſen kein Octroi erhoben werden durſte, auf Mehl,
Mühlenfabrikate, Backwaaren, Fleiſch, Fleiſchwaaren, Fett, Bier und
Branntwein, keine Anwendung mehr. Die genannten Gegenſtände ſind hiernach
vom 27. Mai l. Js. an dem ſtädtiſchen Octroi unterworfen.
Wir bringen dies hiermit unter dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß
die Erhebung des Octrois von oben genannten Gegenſtänden, welche bereits
ver=
zollt ſind, durch die betr. Octroierhebſtellen bei der Einfuhr und von
den=
jenigen Gegenſtänden, welche aus der hieſigen Zollniederlage in den freien
Verkehr übergehen, durch Großh. Hauptſteueramt Darmſtadt
voll=
zogen wird.
Darmſtadt, den 15. Auquſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(7828
Bekanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche ihren Communal=Steuerzettel pro
1885-86 noch nicht erhalten haben, wollen zur Vermeidung nachtheiliger
Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=Büreau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Niedlinger, Beigeordueter.
[7931
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 25. Auguſt, Nachmittags 2 Uhr,
werden aus dem Nachlaſſe des Schloſſermeiſters Ludwig Nühl,
„Schloßgaſſe Nr. 24 nachverzeichnete Gegenſtände, als:
1 goldene Uhr mit Kette, 1 ſilberne Uhr, Herrenkleider,
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Kleiderſchrauk und ſonſtiger Hausrath
gegen baare Zahlung verſteigert.
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Donnerstag den 27. Auguſt, Vormittags 9 Uhr,
werden aus einem Nachlaſſe in der früheren Gewerbehalle,
Rheinſtraße Nr. 16 (Hinterbau), nachverzeichnete ſehr gut erhaltene
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1 Herrenſchreibtiſch mit Aufſatz, 1 nußbaumener Schreibſecretär
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Standuhren, 1 Kaſtenuhr, Kerzen=Lüſtres, Armleuchter, 2
Glas=
ſchräuke, 1 Pianino, 1 eichene Eßzimmer=Einrichtung, 2
voll=
ſtändige Betten mit Bettſtellen, 1 Zimmerteppich und Vorlagen,
Glas und Porzellau, Nippſachen, 1 Partie Kupferſtiche und
Oelbilder und ſonſtige Gegenſtände
gegen baare Zahlung verſteigert.
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ſicheren Tode gerettet worden bin. Ich
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7651) Sandſtraße 10 zwei Zimmer,
möbl. oder unmöbl., per Mitte Septbr.
7652) Wendelſtadtſtr. 40 parterre
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7725) Wilhelminenſtr. 14 ein kl.
möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang
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wie im Bügeln bewandert iſt.
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7915) Ein Weiß= und
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7955) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ſofort eintreten.
Näheres in der Exped. d. Bl.
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Logem-
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für die ganze Saiſon abzugeben.
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abzugeben.
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C
10
11
85
94
112
122
1
510
C
79
8
92
[101
1199
5 m
R 164
9
824
1018
1145)
25¾
5 24₈
5 24
457
650
G 810
1010
1154
Vereinigte Geſellſchaft.
Das auf Dienstag den 25. Auguſt angekündigte Garten=Concert
findet wegen ungünſtiger Witterung nicht ſtatt, —- dagegen Abends
8 Uhr eine
REEGAIuN
in den oberen Geſellſchaftsräumen.
ſi962
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1885.
Der Ausschuss der Vexeinigton Gosellschaſt.
Aufforderung
18
Alle Diejenigen, welche etwa an den Nachlaß des am 21. April d. 33.
da=
hier verſtorbenen Königl. Preuß. Majors a. D. Hermann Namdohr noch
For=
derungen oder ſonſtige Anſprüche zu bilden haben, werden hiermit höflichſt erſucht
olche, ſoweit dies nicht bereits geſchehen, innerhalb acht Tagen bei dem
Unter=
zeich neten anzumelden und erforderlichen Falls näher zu begründen, damit dieſelben
vor Aushändigung des Nachlaſſes an die fernwohnenden Erben noch regulirt
werden können.
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Rechtsanwalt.
[7963
Uuterrichtskurſus
140
9¾
des Stenngaanhunuttuans.
Der Stenographenderein dahier eröffnet Mitte Oktober ſeinen diesjährigen
Unterrichtskurſus in Gabelsberger Stenographie. Den Unterricht ertheilt Herr
Reallehrer Kaßlick an wöchentlich 2 Abenden während des Winterſemeſters im
ſeit=
herigen Vereinsübungslokal (Mittelſchule, hinter der Stadtkirche, 3. Stock).
Das Unterrichtshonorar beträgt für die ganze Dauer des Kurſus 10 Mark,
welche in einer der erſten Uebungsſtunden durch den Vereinsrechner erhoben werden.
Anmeldungen werden entgegengenommen von Herrn Kaßlick, Roßdörferſtr. 17,
ſowie von den Herren Emil Reuter, Ecke der Schul= und Kirchſtraße, Buchhändler
Säng, Kirchſtr. 20, Buchhändler Waitz, Ernſt=Ludwigsſtr. 19.
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3
WOn
4
FasAe.
Ich warne hierdurch Jeden, meiner
Frau etwas zu leihen oder zu borgen, da
ich für nichts mehr hafte.
A. Schwarz. Schneider. (7965
ſeine in der Eſchollbrückerſtraße ge=
Ae legene Scheuer iſt als Lagerraum
Vergebung
1803
vn
zu vermiethen.
A. Schmidt,
6288
Beſſ. Carlsſtraße 12.
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auf gute Hypothek auszuleihen.
Näheres in der Expedition.
(7966
Pemsiom
in gut bürgerlichem Hauſe für
junge Damen, welche hieſige
Lehr=
anſtalten beſuchen, Lehrerinnen
oder Ladnerinnen.
Näheres in der Exped. (7488
d.
Aimmermann, Sonderrechte
Prov. Starkenberg u. Oberheſſen
ſucht zu kaufen
Carl Röhlor, Buchhandlung,
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Phe=
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2m
bei8 O0ST 40E8T
in der Nähe der Heidelbergerſtraße oder
Kaſerne dauernd zu miethen geſucht.
Untere Hügelſtraße 75.
[7972
Schreiner= und Lackier=Arbeiten.
Die für Ausſtattung einer Schulklaſſe
in der Mädchenſchule, vorkommenden
Schreiner= und Lackierarbeiten
wo=
runter 23 Stück dreiſitzige
Subſellien-
ſollen
Samstag den 29. Auguſt d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
auf dem Submiſſionswege im Rathhauſe
dahier vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
bei uns zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[7967
Etauz-ue
krrteiz
Meine Wohmung
iſt von heute ab Aliceſtraße 14.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1885.
Dr. Wulchow. (7968
4W in Hamburger Cigarreu=Haus
He ſucht tüchtige Agenten. Off. suh
C. H. o5613 an Haasenslein
&. Vogler, Hamburg. 6971
8
Dameh Comlostioh.-
Ergebenſt Unterzeichnete beabſichtigt vom
1. September ab einen Curſus im
An=
meſſen und Zuſchneiden eleganter
Damen=Garderobe zu eröffnen.
Junge Damen, die daran Theil zu
nehmen wünſchen, können ſich melden bei
Lina Ceyser, Schützenſtr. 6.
Owei Damen ſuchen bei einer gebil=
O deten, ruhigen Familie 2 gut
mö=
blirte Zimmer, wenn möglich mit
kleinem Cabinet auf ſofort oder zum
1. Septbr. Offert. unter E. D. 110 in
der Exped. d. Bl. abzugeben.
7585
GErierrirrrerninnnnne
. l.
Hchiff=znachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer„General Werder, Kapitän
Chriſtoffers, vom Nordd. Lloyd in Bremen,
welcher am 9. Auguſt von Bremen und am
11. Auguſt von Southamvton abgegangen war,
und der Poſtdampfer Eider; Kapitän
Wil=
ligerod vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 12. Auguſt von Bremen und am 18. Auguſt
von Southampton abgegangen war, ſind am
21. Auguſt wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
Für die Brandbeſchädigten z1 Appeurod
gingen weiter ein:
F. W. 1 M. C. O. Wwe. 2. M. N. L.
8 M. Major v. Bechtold 5 M. A. Heller
3 M. N. W. 5 M. W. Gr.: M. Frau
Geh. Juſtizrath Vogel 3 M. O. N. 2.50 M.
Summa 27 M. 50 Pf. Hierzu früherer
Be=
trag 17 M. Bis heute 44 M. 50 Pf.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition.
Aur=æalirtdsæ-ivaravrnsrntrt rrtriart.Dier-rrerrrrrrstnoizr.
Woog, 24. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 3.9 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1340 R.
Woog=Polizeiwache.
503
1894
[7973
Todes=Anzeige.
Heute Nacht um 2½ Uhr verſchied nach kurzem
Krankenlager unſer innigſt geliebter Gatte und Vater
Eduard Wagner, Rentner,
im Alter von 74 Jahren.
Um ſtilles Beileid bitten
Frau Marie Waguer, geb. Janitſch,
Heinrich Wagner - Leipzig,
Eduard Wagner - Karlsruhe,
Ludwig Wagner - London,
Wilhelm Wagner - Frankfurt a. M.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1885.
Die Beerdigung findet Mittwoch Vormittag um
10 Uhr vom Sterbehauſe, Promenadeſtraße Nr. 58,
aus ſtatt.
EAxia
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 25. Auguſt.
Deutſches Reich. Das Befinden des Kaiſers iſt andauernd ein
gutes und kann ſich derſelbe täglich den laufenden
Regierungsge=
ſchäften widmen. Am letzten Freitag hatte der türkiſche Botſchafter
Said Paſcha die Ehre, von dem Kaiſer in beſonderer Privat=Audienz
zur Ueberreichung eines Handſchreibens des Sultans empfangen
und bald darauf zur kaiſerlichen Tafel gezogen zu werden, zu welcher
außerdem auch der türkiſche General Hobe Paſcha, der
Staatsſekre=
tär des Aeußern Graf von Hatzfeld, die Staatsminiſter Dr.
Fried=
berg und Dr. Lucius, der deutſche Votſchafter in London Graf
Münſter ꝛc. mit Einladungen beehrt worden ſind. Man bringt
dieſen Vorgang vielleicht nicht mit Unrecht in Verbindung mit der
egypliſchen Frage, welche auf den Vorſchlag Deutſchlands durch ein
gemeinſames Vorgehen der Türkei und Englands ihre Löſung
er=
halten ſoll.
In politiſchen Kreiſen kurſiert ein Gerücht, wonach der deutſche
Reichskanzler Fürſt Bismarck, der ruſiſche Miniſter v. Giers und
der engliſche Miniſter Marquis v. Salisbury eine Zuſammenkunft
haben würden, um über die Regelung des afghaniſchen Grenzſtreites
eine endgültige Vereinbarung zu treffen. Der unerquicklichen Lage
dieſes Grenzſtreites entſprechend dürfte man ſich in London wie in
Petersburg wohl nicht ungern der Vermittlung Deutſchlands
be=
dienen, doch muß erſt noch die Beſtätigung obiger Nachricht
abge=
wartet werden.
Durch eine Bekanntmachung des Reichskanzlers wird unter
Bezugnahme auf die von Regierungen der Bundes=Seeſtaaten wegen
der geſundheitspolizeilichen Kontrole der Seeſchiffe der Hafenplatz
Marſeille als der Cholera verdächtig erklärt.
Die mehrfach genannte außerordentliche Geſandtſchaft, die der
Schah von Perſien in Erwiderung der im vorigen Jahre nach
Teheran im Auftrag des Kaiſers gereiſten außerordentlichen
Geſandt=
ſchaft geſandt hat, wird mehrere Wochen in Verlin verweilen. Sie
beſteht in dem außerordentlichen Botſchafter Mohſin Khau und vier
Begleitern, den Generalkonſulu Mirza Mahomed Khan, Hadii Mirza
Huſſein Khau und Hadji Mirza Razi Khan ſowie dem Dolmetſcher
Oberſt Mirza Haſſan Khau.
Der preußiſche Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen und
Forſten hat die Regierungspräſidenten an der öſterreichiſch=ungariſchen
Landesgrenze angewieſen, die Einfuhr von Schweinn aus
Oeſter=
reich=Ungarn unter geeigneten veterinärpolizeilichen
Vorſichtsmaß=
regeln vom 1. September d. J. ab nun doch bis auf Weiteres zu
geſtatten. Desgleichen wird die Einfuhr von Schweinen aus
Ruß=
land vom 1. September bis Ende Oktober d. J. unter angemeſſenen
veterinärpolizeilichen Vorſichtsmaßregeln geſtattet unter Vorbehalt
der ſofortigen Schließung der Landesgrenzen bei eintretenden Seuchen
in den genannten Ländern.
In der Plenarſitzung der Berliner internationalen
Telegraphen=
kouferenz vom Samstag wurde das einheitliche Tarif=Syſtem
ange=
nommen. Es ſtimmten 25 Staaten, wovon 21 mit ja, 4 enthielten
ſich der Abſtimmung wegen noch nicht eingetroffener Iuſtruktion.
Eine verneinende Stimme wurde überhaupt nicht abgegeben.
Oeſter=
reich=Ungarn, Rußland, England, Frankreich ſtimmten mit
Deutſch=
land, ebenſo alle übrigen europäiſchen Staaten, abgeſehen von jenen
vier Enthaltungen. Die zweite Leſung wird in etwa 8 Tagen
ſtatt=
finden.
Die in Eiſenach tagende Generalverſammlung der deutſchen
Eiſeninduſtriellen beſchloß eine Dankadreſſe an den Reichskanzler
Fürſten Bismarck für die Foͤrderung der Kolonialbeſtrebungen, durch
welche der internationale Verkehr und Export gehoben werde.
Die „Nordd. Allg. Stg. meldet, daß nach aus Zanzibar ein=
M 164
getroffener telegraphiſcher Meldung vom 21. Auguſt der bekannte
Afrikareiſende Reichard wohlbehalten in Uſagara eingetroffen iſt.
Schweiz. Der franzöſiſche Miniſter des Auswärtigen, Freyeinet,
iſt zu einem dreiwöchentlichen Aufenthalt in Bevey angekommen
und im Hotel de la Couronne abgeſtiegen.
geſterreich=Angarn.
Für die Kaiſerbegegnung in Kremſier iſt
folgendes offizielle Programm feſtgeſtellt worden: Am 25. d. M.
treffen die ruſſiſchen Herrſchaften in Szczakowa ein, wo dieſelben
durch den kommandierenden General, den Corpskommandanten und
den Statthalter Galiziens empfangen werden. An den
Landes=
grenzen Schleſiens und Mährens erwarten der Landespräſident und
der Statthalter die hohen Gäſte. Der Kaiſer und der Kronprinz
fahren denſelben bis Hüllein eutgegen. Am Bahuhofe in Kremſier,
wo die Civil= und Militärbehörden und eine Ehrenkompagnie
auf=
geſtellt ſind begrüßt die Kaiſerin die ruſſiſchen Herrſchaften. In der
erzbiſchöflichen Reſidenz werden dieſelben von dem Oberſthofmeiſter
und dem Oberceremonienmeiſter erwartet und in den Saal geleitet,
woſelbſt die übrigen Würdenträger vorgeſtellt werden. Nach dem
Diner findet in der Reſidenz im engen Kreiſe eine Theatervorſtellung
ſtatt, daran ſchließen ſich Thee und Souper. Am 26. d. M. iſt
eine Jagd in Ausſicht genommen, auf welche ein Dejeuner folgt;
vor der Abreiſe der Gäſte findet das Diner ſtatt.
Ir Begleitung des ruſſiſchen Kaiſerpaares befinden ſich der
Großfürſt=Thronfolger, die Großfürſten Georg und Wladimir, ſowie
die Großfürſtin Maria Paulowna. Zum Gefolge des Kaiſers
ge=
hören der Miniſter des Aeußern v. Giers, der Hausminiſter Graf
Woronzow, die Generale Richter, Danilowitſch und Tſcherewin, der
Oberſthofmarſchall Troubetzkoy u. a. Ferner werden anweſend ſein
der ruſſiſche Botſchafter am hieſigen Hofe Fürſt Lobanow, die
Bot=
ſchaftsſekretäre v. Giers und von Budberg, der
Militärbevollmäch=
tigte Oberſt von Kaulbars.
Der Geſetzentwurf über die Ausdehnung des Wirkungskreiſes
der ungariſchen Obergeſpane iſt nunmehr vollendet. Er ſtellt ſtatt
des Gewählten den Ernannten an die Spitze der Komitats=
Admini=
ſtration, ſämtliche Staatsämter, wie Schulinſpektorat,
Staatswirt=
ſchaft, Poſt, Telegraph und Steueramt u. ſ. w. ſind ihm untergeordnet.
Jranſtreich. Der Kriegsminiſter hat angeordnet, daß die
Trup=
pen der Garniſon Toulon zerſtreute Quartiere außerhalb des Platzes
beziehen. Auch die armierten Kriegsſchiffe werden den Hafen
ver=
laſſen. Zugleich wurde Anordnung getroffen, um Breſt zum
Aus=
gaugshafen für Sendungen nach Cochiuchina und Madagaskar zu
machen.
Ueber Olivier Pain wurden im Miniſterium des Auswärtigen
am 22. d. M. von dem engliſchen Botſchaftsſekretär Walsham ein
Telegramm Egertous aus Kairo vom 21. und ein Telegramm des
engliſchen Majors Kitchener mitgeteilt. Das Telegramm Egertons
ſagt, Pain ſei im Frühjahr 1884 nilaufwärts gereiſt, um ſich zum
Mahdi zu begeben, er war indes genötigt, nach Alfa Esneh
zu=
rückzukehren. Dank dem Einfluß des franzöſiſchen Inſpektors bei
den Zuckerfabriken in Esmont habe Vain jedoch im Juli des
vori=
gen Jahres ſeine Reiſe fortſetzen können und ſei in Elobeiel
ange=
kommen; von da habe er ſich zum Mahdi nach Rahad begeben,
habe den Mahdi aber nicht nach Khartum begleitet, ſei vielmehr
ſchon im letzten Herbſt am weißen Nil auf dem Wege nach
Om=
durman geſtorben. Egerton fügt hinzu, ſeine Mitteilung weide
durch mehrere unparteiiſche Zeugen beſtätigt, welche namhaft
ge=
macht werden. Selikowitſch habe in engliſchen Dienſten geſtanden,
ſei aber wegen Unregelmäßigkeiten und bösartigen Charakters aus
denſelben entlaſſen worden. Das Telegramm Kitcheners beſtätigt,
daß die Mitteilungen Selikowitſch3 über den Tod Pains falſch
und unrichtig ſeien. Kitchener fügt hinzu, er habe von der
eng=
liſchen Regierung niemals Iuſtruktionen bezüglich Pains erhalten,
ſeinerſeits ſei niemals verſucht worden, ſich der Perſon Pains zu
bemächtigen.
Das Amtsblatt veröffentlicht das Dekret vom 20. Auguſt, wel
ches bis zu 50 pCt. vom Werte die Eingangszölle für direkt oder
indirekt in Frankreich eingefühcte Erzeugniſſe aus Rumänien
feſt=
ſetzt. Der dem Dekret vorausgehende Bericht bemerkt: „Da
Ru=
mänien nicht die Abſicht zeigt, ſem Prohibitioſyſtem für franzöſiſche
Erzeugniſſe zu ändern, ſo muß die Regierung die ihr zuſtehende
Machtvollkommenheit anwenden.
In der Nähe von Boue (Algier) ſind Waldbrände entſtanden,
welche ſich augenblicklich 16 Kilometer weit erſtrecken; man fürchtet,
daß ſich dieſelben über das ganze Gebiet ausbreiten.
Engkand. Der Prinz von Wales hat am 22. über Aberdeen
ſeine Reiſe nach Skandinavien angetreten.
In London iſt das nachſtehende Telegramm von dem Sultan
von Zanzibar eingetroffen: „Der deutſche Admiral kam heute (10.,
in dem „Bismarck; an. Wir willigten am 12. d3. ein, die deutſche
Schutzherrſchaft über Uſagara, Ukami, Uguru, Uſugona und Vitu
anzuerkennen, aber erſt nachdem ein Ultimatum geſtellt worden war.
Am 22. nachmittags fand im Hydepark Condon) zur
Unter=
ſtützung der von der „Pall Mall Gazette; angeregten und ſodann
von mehreren Biſchöfen, Peers. Deputierten und zahlreichen
politi=
ſchen Perſönlichkeiten begünſtigten Bewegung zum Schutz junger
Mädchen eine öffentliche Verſammlung ſtatt. Etwa 100 00 Per=
164
1895
v„8₈
335
12½
110
2e=
158
548
146
116
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Jer!
220
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35⁷⁄₈
225
5 2
9=
14
447
02
8.
ſonen waren anweſend. Von elf Tribünen aus wurden zahlreiche
Reden gehalten und ſodann Reſolutionen angenommen, nach welchen
die Bürger aufgefordert werden ſollten, die Behörden bei der
Aus=
führung des von dem Parlamente zum Schutz junger Mädchen
an=
genommenen Geſetzes zu unterſtützen.
Die„Morning Poſt! vom 24. d. M. meldet: Das britiſche
Kabinet empfing neue ruſiſche Vorſchläge, wonach der Zulfikarpaß
Afghaniſtan, die Weideplätze Rußland verblieben.
Jtakien. Die Wahl eines Oberbefehlshabers der italieniſchen
Truppen in Afrika ſteht bevor. Dieſelbe dürfte auf den General
des Geniecorps, Gene, fallen. - In Neapel werden große
Vorbe=
reitungen zur Abſendung eines größeren Expeditionscorps getroffen.
Der dortige Kommandierende, Generallieutenant Luigi Mezzacapo,
wurde von dem Kriegsminiſter nach Rom berufen.- Der „Popolo
Romano' ſchließt einen Artikel über die Kolonienfrage, wie folgt:
In Maſſauah ſind und bleiben wir.
Hpanien. Die Cholera iſt nun auch in Cadix aufgetreten.
Billaverde, der Miniſter des Innern, reiſte mit
Unterſtützungsgel=
dern im Betrage von 100000 Peſetas nach Granada ab.
Am 21. d. M. ſind 4489 Erkrankungen und 1412 Todesfälle in
Folge von Cholera vorgekommen.
Rußkand. Der „Regierungsbote: vom 23. d. Mts. meldet die
in der letzten Nacht erfolgte Abreiſe des Kaiſers und der Kaiſerin,
welche ſich, begleitet von dem Thronfolger, dem Großfürſten Georg
Alexandrowitſch, ſowie dem Großfürſten Wladimir Alexandrowitſch
zum Beſuch des Kaiſers und der Kaiſerin von Oeſterreich nach
Kremſier begeben haben. Außerdem befanden ſich im Gefolge der
Miniſter des kaiſerlichen Hauſes Graf Woronzow=Daſchkow und
mehrere Hofchargen. An der Grenze werden ſich anſchließen der
Miniſter des Auswärtigen v. Giers, der öſterreichiſche
Militär=
attache Oberſtlieutenant Klepſch, der Kammerherr Graf Lambsdorff,
der Kammerjunker v. Giers, der Kommandeur des Kexholm'ſchen
Garderegiments Panjutin und der Kommandeur der 1. Kompagnie
dieſes Regiments.
Der Petersburger „Herold' erfährt aus guter Quelle, die
ruſ=
ſiſche Regierung habe, nachdem ſie kürzlich eine an Ort und Stelle
topographiſch aufgenommene Spezialkarte der afghaniſchen Grenze
erhalten, ſich entſchloſſen, nicht weiter auf Einverleibung der als
Zulſikarpaß bezeichneten Grenzgegend zu beſtehen.
Dasſelbe Blatt teilt ferner mit, die Nachricht, Korea habe ſich
unter ruſſiſche Oberhoheit geſtellt, ſei vollſtändig erfunden.
Die revolutionäre Propaganda der Nihiliſten ſcheint thatſächlich
im Niedergange begriffen zu ſein. Eine Korreſpondenz eines „
Ein=
geweihten; aus Zürich betont dies ausdrücklich und erklärt, daß das
anarchiſche Vorgehen der Nihiliſten weiter keinen Erfolg gehabt
hätte, als einen Teil der die Freiheit liebenden ruſſiſchen Jugend
auf die Schlachtbank zu liefern und die große Maſſe des ruſſiſchen
Volkes gleichgiltig zu laſſen. Die Liberalen Rußlands müßten mit
geiſtigen Waffen kämpfen und die nihiliſtiſchen Ideen aus ihrem
Ideenkreiſe verbannen.
Bürſtei. Drummond Wolff wurde am 22. vormittags aus der
Quarantäne entlaſſen, hatte alsbald eine Beſprechung mit Mr. White
und machte nachmittags dem Großvezier Ayym Paſcha einen
offi=
ziellen Beſuch.
Cappten. Der eghptiſchen Regierung iſt am 23. d. M. die
telegraphiſche Nachricht zugegangen, daß es in Berber zu blutigen
Zuſammenſtößen gekommen iſt und daß die Bevölkerung, welche dem
heftigſten Mangel an Lebensmitteln ausgeſetzt iſt, ſich der
öffent=
lichen Kaſſen bemächtigt habe.
Die Uebergabe von Kaſſala erfolgte am 30. Juli. Durch Hunger
ausgemergelt, ſo lautet die Nachricht, kapitulierte die Beſatzung.
General Grenfell telegraphierte, daß in Akaſheh ein vom 17. d.
datierter Brief von dem Scheich El Abre eingegangen ſei. Derſelbe
beſtätigt die Beſetzung von Debbeh und Abn durch die Armee der
Derwiſche.
Eine Batterie der britiſchen Feldartillerie, die 26. Kompagnie
der Genietruppen, das 1. Bataillon des Regiments„Royal
Jriſh=
das 2. Bataillon des Regiments „Eaſt Surreys, das 1. Bataillon
des Suſſer=Regiments, das 3. Bataillon der Grenadier=Garde, das
1. Bataillon der Coldſtream=Garde und das 2. Bataillon der
ſchot=
tiſchen Garde werden unverzüglich nach England zurückkehren. Das
1. Bataillon der Gordon=Hochländer iſt nach Malta beordert
worden.
Oflindien. Sir C. M. Macgregor, der Generalquartiermeiſter,
begab ſich am 20. d. M. nach Quettah in Geſchäften, welche mit
den Befeſtigungen im Zuſammenhange ſtehen, die für den Schutz
der nordweſtlichen Grenze errichtet werden ſollen.
Einer Meldung aus Bombay vom 21. d. M. zufolge iſt der
neuernannte engliſche Geſandte bei dem Emir von Afghaniſtan am
9. Auguſt in Kabul eingetroffen. An der Grenze wurde der
Ge=
ſandte von einer Ehrenwache empfangen, welche ihm bis Kabul das
Geleit gab. In Kabul fand eine feierliche Begrüßung des
Ge=
ſandten ſtatt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 2. Auguſt.
S. Königliche Hoheit der Großherzog, Ihre Großh.
Hoheit die Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig von
Batten=
verg, nebſt Prinzeſſin=Tochter Alice, ſowie Ihre Großh. Hoheiten
die Prinzeſſinnen Jrene und Alix ſind Sonntag nachmittag 5 Uhr
23 Min. aus England hier eingetroffen. Allerhöchſtdieſelben wurden
am Bahnhof der Heſſiſchen Ludwigsbahn von Ihren Großh. Hoheiten
den Prinzen Heinrich und Wilhelm begrüßt und fuhren darauf
nach dem Großh. Schloſſe, woſelbſt die Herrſchaften abgeſtiegen ſind.
Der Königlich Großbritanniſche Geſchäftsführer Naſſau Jocelyn
war ebenfalls bei der Ankunft der Herrſchaften am Bahnhof
zu=
gegen.
S. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten mit S. Großh.
Hoheit dem Prinzen Heinrich geſtern den Uebungen der 50.
Infan=
terie= und der 25. Kavallerie=Brigade bei, welche auf dem Griesheimer
Artillerie=Schießplatz ſtattfanden.
S. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Montag
im Großh. Schloſſe: den Generaladjutanten, Generallieutenant und
Ordenskanzler v. Grolman; zum Vortrag den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Miniſterialrat v. Werner, den Hofjägermeiſter v. Werner;
den Oberſtallmeiſter Frhr. v. Nordeck zur Rabenau.
S. Königl. Hoheit der Großherzog und die Großh.
Familie nahmen von geſtern nachmittag an Aufenthalt im
Jagd=
ſchloß Wolfsgarten.
S. Königl. Hoheit der Großherzog haben der am 5. l. Mts.
durch die Stadtverordneten zu Mainz erfolgten Wahl des
Beigeord=
neten Dr. Georg Oechsner daſelbſt zum Bürgermeiſter der
Provinzial=
hauptſtadt Mainz die Beſtätigung erteilt.
S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſoriſchen
Lehrer an der Realſchule zu Bingen L. Falkenhagen zum Lehrer
an dieſer Anſtalt ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 23 enthält:
Bekannt=
machung, die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884
gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen Gebrauch von
Sprengſtoffen betr.
Zur Sedanfeier. Seit Wochen bereits iſt das
Komit=
für Veranſtaltung der Nationalfeier am 2. September in gewohnter
Weiſe thätig, und die Mittwoch, den 19. d3., im kleinen Ritſert'ſchen
Saale ſtattgehabte ſehr zahlreiche allgemeine Verſammlung hat
ſo=
wohl die lebhaften Sympathien der hieſigen Bevölkeruug für die
Feier dieſes Ruhmestages in der deutſchen Geſchichte als auch das
eifrige Beſtreben aller Anweſenden, das Feſt zu einem würdigen zu
geſtalten, hinlänglich bewieſen. Von den in der gen. Verſammlung
gefaßten Beſchlüſſen ſind folgende hervorzuheben: Das Feſt ſoll in
der bisher üblichen Weiſe auch dieſes Jahr gefeiert werden, worüber
näheres das demnächſt zu veröffentlichende Programm enthalten wird.
Von einem allgemeinen Jugendfeſt wird auch diesmal abgeſehen;
jedoch dürften wohl, inſoweit dies im einzelnen Fall nötig erſcheint,
die hieſigen Lehranſtalten aufgefordert werden, den 2. September
durch Feſtakte, Ausflüge u. dgl. - im Rahmen jeder einzelnen
Schule - feſtlich zu begehen. Vier Volksſchulgruppen wurde zu
angemeſſener Ausſtattung des Feſtes ein recht bedeutender, über den
früheren weit hinausgehender Kredit bewilligt. Ebenſo wurde den
Vereinen, die bekanntlich ſeit Jahren zur Verſchönerung des Feſtes
beim Feſtzug, Bankett u. dgl.) in höchſt anerkennenswerter und
ge=
wiß auch nachahmungswerter Weiſe beitragen, eine Anzahl von
Freikarten zur Verfügung geſtellt, um auch den Angehörigen der
Zugteilnehmer - welche letztere ſelbſtverſtändlich freien Eintritt
zum Bankett haben - die Teilnahme an dieſem zu erleichtern.
Endlich wurde dem Komits der Auftrag gegeben, im nächſten Jahre,
etwa im Mai, eine allgemeine Verſammlung einzuberufen zum
Zwecke der Beſchlußfaſſung über einzelne wichtige Punkte,
insbe=
ſondere auch über die Verwirklichung des längſt geplanten
Jugend=
feſtes. Schon aus den mitgeteilten Beſchlüſſen geht zur Genüge
hervor, daß die Koſten der Feſtfeier ſich dieſes Jahr bedeutend höher
belaufen werden als ſonſt. Dazu kommen aber weiter noch erhöhte
Ausgaben für Beſchaffung der Muſik, Anſchaffung von Lampions,
jür Saalmiete u. dgl. Es iſt deshalb im höchſten Grade
wünſchens=
wert, daß die bereits vom Komité ausgegebenen Sammelliſten mit
recht zahlreichen Beiträgen bedeckt zurückkommen - ſonſt wäre ein
Deſizit kaum zu vermeiden. Der patriotiſche Sinn der Bevölkerung
Darmſtadts und Beſſungens giebt dem Komits die gewiſſe Hoffnung,
daß es von allen aufrichtigen Vaterlandsfreunden reichlich
unter=
ſtützt werde in ſeinem Beſtreben, unſere Nationalfeier, den Tag
ſchmachvollen Sturzes derjenigen Dynaſtie, welche faſt ein
Jahr=
hundert lang Schande und Elend über unſer Vaterland gebracht
hat, zugleich aber auch den Tag, an welchem das Morgenrot
deut=
ſcher Einigkeit und Herrlichkeit nach langer trüber Finſternis zum
erſtenmal wieder uns entgegenſtrahlte, den Tag von Sedan zu einem
würdigen Feſte zu geſtalten.
N. Das 10jährige Stiftungsfeſt des hieſigen Krieger=
Vereins, mit welchem auch zugleich die Erinnerungsfeier an den
Schlachttag von Gravelotte verbunden war, und welches am Samſtag
Abend im feſtlich dekorierten Garten und Saale des Schützenhofes
1896
B 164
ſtattfand, war nicht ſo zahlreich beſucht wie bei früheren ähnlichen
Gelegenheiten. Mag dies einesteils als Beweis dafür angeſehen
werden, daß die Erinnerungen an jene große Zeit nicht mehr den
begeiſterten Wiederhall finden wie in früheren Jahren, ſo iſt
andrer=
ſeits auch die bedauerliche Thatſache zu konſtatieren, daß der hieſige
Krieger=Verein in den letzten Jahren an Mitgliederzahl erheblich
abgenommen hat, und die Beſtrebungen desſelben, ſeitens der aus
dem Militär=Verband ausſcheidenden Kameraden, nicht die nötige
Beachtung finden, wie es ſolche verdienen. Nichts deſto weniger
verlief das Feſt in würdigſter Weiſe und blieb nur zu bedauern,
daß der Aufenthalt in dem hübſch erleuchteten Garten der kühlen
Witterung wegen nur von kurzer Dauer ſein konnte. Nach der
Er=
öffnungsrede des Präſidenten Herrn Reallehrer Dr. Nies, welcher
in einem Rückblick auf die Thätigkeit des Vereins, auch die
Er=
eiquiſſe des Jahres 185071 berührte und mit einem Hoch auf Se.
Majeſtät den Kaiſer und Se. Königl. Hoheit den Großherzog ſchloß,
verließ man den Garten und begab ſich in den Saal. Hier
ent=
wickelte ſich bald ein munteres Treiben indem bei Muſik, Reden
und Geſängen, welch letztere in präziſer Weiſe von dem Schubert=
Verein zu Gehör gebracht wurden, die Zeit raſch verſtrich und der
tanzluſtigen Jugend erſt nach Mitternacht das Recht eines
unge=
zwüngenen Tanzvergnügens eingeräumt werden konnte. Für ſeine
Verdienſte um das Krieger=Vereins Weſen überhaupt, wie ſpeciell
wegen ſeiner fünfjährigen erſprießlichen Thätigkeit als Vorſitzender
des hieſigen Krieger=Vercins, wurde Herrn Dr. Nies ein prachtvolles
Ge=
ſchenk beſtehend in einer auf einem Poſtament von cuivre poli
ruhenden Büſte Sr. Majeſtät des Kaiſers von den Mitgliedern
des Vereins überreicht, welches derſelbe tief gerührt mit herzlichen
Dankesworten annahm.
Als am Samstag mittag das 3. Großh. Iufanterie=
Regi=
ment Nr. 117 hier einrückte, ereignete ſich auf der unteren
Rheili=
ſtraße ein bedauerlicher Unfall. Zu gleicher Zeit berührten
nämilich drei von Babenhauſen ꝛc. kommende und nach Griesheim
reitende Schwadronen Dragoner die genannte Stelle, wodurch eine
leichte Stockung entſtand. Ein Offizier, welcher die Ordnung des
Zuges wiederherſtellen wollte, erlitt hierbei durch ein Pferd eine
Verlehzung, ſo daß er vom Platze geführt werden mußte.
Hoffent=
lich iſt die Verwündung nur eine leichte.
(D. B.)
Der in weiteren Kreiſen bekannte Förſter Dillemuth
auf der Faſanerie iſt am Sonntag geſtorben.
2 Am Sonntag Abend gegen 12 Uhr wurde in der Obergaſſe
ein Schreiner von einem Sergeanten des 117. Regiments mittels
des Seitengewehres ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß ſeine
Ueber=
führung in's Hoſpital erfolgen mußte. — Montag morgen ſind
durch die hieſige Polizei zwei Handwerksburſchen feſtgenommen
worden, die tags vorher mittelſt Einbruchs in Altheim ca. 40 Mk.
Geld, 1 ſilberne Chlinderuhr, ſowie Kleidungsſtücke eutwendet
hatten.
Mainz, 24. Aug. In Sachen des kriegsgerichtlichen
Urteils gegen den Herrn Stabsarzt Dr. Henuicken ſvom 27.
naſſauiſchen Feld=Artillerie=Regiment und den Herrn Oberſtabsarzt
erſter Klaſſe vom 97. Juf=Regiment liegt das Urteil dem Kaiſer
zur Beſtätigung vor. Vor derſelben iſt das geſammte
Gerichts=
perſonal verpflichtet, das ſtrengſte Stillſchweigen hierüber zu
beob=
achten. - In der Ludwigsbahn ſteckt, Alles in Allem, ein
Aulage=
kapital von Mk. 203 405 07744: durch Fertigſtellung der
Bahnver=
legung und des Tunnels bei Mainz, des Centralbahnhofes daſelbſt
ꝛc. iſt eine Vermehrung des Kapitals um Mk. 19750 450.47
ein=
getreten.
Nachdem die Unterhandlungen der Direktion der Pferdebahn
mit der Regierung einen beide Teile befriedigenden Abſchluß
ge=
funden haben, wird dieſe Woche mit dem Legen der Geleiſe auf den
beiderſeitigen Rampen der Rheinbrücke begonnen werden.
8t. Frankfurt, 23. Auguſt. Im Schauſpielhaus gelangte
geſtern abend zum erſtenmale Wilbrandt's Tragödie „Arria und
Meſſalina” zur Aufführung. Fräulein Gertrude Giers, welche als
Nachfolgerin von Fräulein Weiße beſtimmt iſt, trat zum erſtenmale
und zwar als „Meſſalina” auf. Kann man auch nach einer einzigen
Rolle kein endgültiges Urteil abgeben, ſo muß män doch konſtatieren,
daß Fräulein Giers mit der Partie einen großen Beifall und
viel=
fachen Hervorruf bei dem ſehr animierten Publikum erzielte,
Aus=
zeichnungen. an welchen Frau Charlotte Lange, welche ſich durch
ſeelenvolle Darſtellung der „Arria' hervorthat, ſteten und verdienten
Anteil hatte.
8t. Frankfurt, 23. Auguſt. Nächſten Mittwoch beginnen in
der großen landwirtſchaftlichen Halle die Vorſtellungen des Engl=
Amerikauiſchen Circus der Herren Gebr. Pinder. Dieſelben
haben eine Geſellſchaft von über 40 Künſtler, einen Marſtall von
etwa 115 Pferden, ſowie einen Tierpark von Elephanten, Kameelen
u. ſ. w. Nach amerikaniſcher Weiſe wird die Geſellſchaft in den
Nachmittagsſtunden große Galla=Umzüge veranſtalten.
— (Von den zahlreichen Hochzeitsgeſchenken der
Prinzeſſin Beatrièe von England) entnehmen wird der in
der „Timess erſchienenen Liſte nur die folgenden: Von der Königin:
Diadem, Collier, Ohrringe und Broſche von Diamanten und Rubinen.
Collir, Broſche und Ohrringe von Diamanten und roſa Perlen.
— Ein Rubinring. — Ein weißſeidener Fächer, mit Orangeblüten ꝛc.
bemalt, in Elfenbein und Silber montiert. Vom deutſchen
Kron=
prinz und der Kronprinzeiſin: zwei Paar vierarmige ſilberne
Kande=
laber. Von der deutſchen Kaiſerin: eine Standuhr von Verliner
Vorzellan mit einem Cupido darauf gemalt. Vom Prinzen und der
Prinzelſin von Wales: ein großes Oelgemälde von Haffner, Schloß
Windſor darſtellend. Vom Herzog und der Herzogin von Edinburg:
ein Armband mit Diamanten und Saphiren. Vom Herzog und der
Herzogin von Connaught: ein indiſches Halsband mit Turquoiſen
und Perlen. Von Prinz und Prinzeſſin Chriſtian, Prinzeſſin Luiſe
und dem Marquis von Lorne, ſowie der Herzogin von Albany: ein
großes ſilbernes Theebrett. Von Seiner Königlichen Hoheit dem
Großherzog von Heſſen: zwei Broſchen von Gold und Diamanten.
Vom Prinzen Alexander und der Prinzeſſin von Battenberg: ein
Diaden von Diamanten und Saphiren. Dazu paſſend: vom
Prin=
zen Heinrich von Vattenberg; ein Armband, ein Anhänger und
Ohrringe von Diamanten und Saphiren. Vom Fürſten von
Bul=
garien: eine große Broſche von Diamanten und Saphiren. Vom
Prinzen und der Prinzeiſin Wilhelm von Preußen: ein Ring von
Perlen. Von der Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen: eine goldne
Broſche mit Saphiren. Von Prinzeſſin Viktoria von Preußen: ein
goldnes Armband. Von den Prinzeiſinnen Sophie und Margaretha
von Preußen: ein Rahmen von Porzellan mit einem Cupido. Vom
Großfürſten und der Großfürſtin Sergius: ein Spitzenfächer mit
Malerei, in geſchlagenem Gold montiert und mit Saphiren und
Diamanten bejetzt. Von der Kaiſerin Eugenie: ein großer
Schmetter=
ling von Diamanten. Vom Herzog und der Herzogin von Sachſen=
Koburg: ein goldner Fächer mit Diamantchiffre. Von Prinz und
Prinzeſſin Ludwig von Vattenberg. Graf und Gräfin zu Erbach=
Schönberg und Prinz Franz Joſeph von Battenberg: ein ſilbernes
Theeſervice. Von der Herzogin von Cambridge: ein hellblaues
Emaille=Armband wit Haaren von der Herzogin Glouceſter. Vom
Herzog von Cambridge: ein Etui mit 18 goldenen Beſtecken. Von
der Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz: ſechs goldene
Deſſert=
löffel in getriebener Arbeit. Vom Herzog und der Herzogin von
Teck: ſechs ſilberne Salzfäſſer. Von der Fürſtin von Waldeck: ein
ſilbernes Brett, Zuckerdoſe, Löffel und 2 Gläſer. Von der Fürſtn
zu Leiningen: ein Hufeiſen von Diamanten und Rubinen. Von der
Herzogin von Hamilton: Kaſfeeſervice von weißen gemaltem Sövres.
Von Prinz und Prinzeſſin Philipp von Sachſen=Koburg: ein
türki=
ſches Kaffeeſervice und ein Ring von Saphiren und Diamanten.
Von Prinz und Prinzeſſin Eduard von Sachſen=Weimar: eine
algie=
riſche Marmoruhr und zwei alte Porzellanfiguren. Von den zehn
Prinzeſſinnen=Brautführerinnen: Haarnadeln von Diamanten und
Saphiren. Vom Maharadja von Johore: ein prachtvolles goldnes
Theeſervice, vergoldete Taſſen und goldner Tafelaufſatz. Vom
Hof=
ſtaat des Prinzen: ein ſilberner Tafelaufſaßz und Leuchter. Von der
Tinerſchaft der Königin: eine große Uhr, Leuchter, ſilbernes
Tinten=
fas und ſilberne Blumenvaſen. Von den Kammerfrauen und
Haus=
hälterinnen der Köligin: eine große Uhr. Von den engliſchen
Johannitern: ein goldner Spiegel mit einer Krone und dem roten
Maltheſerkreuz in Emaille und dem engliſchen und battenberg'ſchen
Wappen. Von den Malern des königlichen Inſtituts für
Aquarell=
malerei: ein Album mit Aquarellen. Von den in London lebenden
Hindus: Alabaſter= und Bronze Uhr und Leuchter. Von den Lehrern
und Schülern von Eton: ein Armband und ein Medaillon von
Diamanten. Von den Schulkindern von Whippingham: ein Leuchter
und zwölf Blumenvaſen von Opalglas. Von den Damen von Weſt=
Kenſington: ein Flügel. Von Lord und Lady Salisbury: eine große
ſilberne Schüſſel in getriebener Arbeit. Von den Damen von
Windſor: eine vergoldete Toilette. Von der Stadt Windſor: ein
Armband von Diamanten. Von den Einwohnern von Cowes: ein
großer ſilberner Spiegel mit Doppelwappen. Von einem Verein für
Bienenzucht: eine Biene von Diamanten. Von Sir Eduard und
Lady Ementrude Malet: ein goldner Leuchter mit ſilbernen
Amo=
retten. Von Fräulein Gordon, Schweſter des verſtorbenen Generals
Gordon: eine kunſivoll geſchnittene Agraffe von Speckſtein, die dem
Kaiſer Cham=Tung von China gehört hatte. Von den Univerſitäten
Opford und Cambridge: eine Bivel. Von den Jungfrauen des
ver=
einigten Königreichs: eine Bibel und zwei Andachtsbücher. Vom
Blindeninſiitut zu Predford: ein geſtickter Shawl. Von einem
chineſiſchen Chepaar: zwei chineſiſche Anzüge. Von der Stadt
Liver=
pool: ein Hochzeitskuchen auf ſilbernem und emailliertem Unterſatz.
Von Lord Granville: ein altes Cevres=Service. Von Frau
Glad=
ſtone: ſieben Bände eines Werkes von Mr. Gladſtone.
Außerdem ſehen wir noch auf der Liſte verſchiedene Geſchenke
von Städten und Korporationen und eine weitere große Anzahl von
Kunſt= und wertvollen Gegenſtänden jeder Art, Gaben von
Mit=
gliedern der engliſchen, ſchoͤttiſchen und iriſchen Ariſtokratie, ſowie
von der Prinzeſſin naheſtehenden Freunden und Bekannten.
Hierzu zwei Beilagen für Nichtpoſtabonnenten von A. Merz, Wein= und Bierhandlung, und Gebr. Becker, Rheinſtr. 3.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.