Darmstädter Tagblatt 1885


18. August 1885

[  ][ ]

148.

Al. mementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. inch.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtauſſchlag

148.
ahrgang.

(Grag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerzh,
vrdenangenommmin Dernkadt
von der Expedition Rheunſtr. R. V.
mBeſſungen von Friedr. Bllhe,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auwirz
von allen Annoneen=Eweditlonen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Breigamks, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstag den 18. Auguſt.
1385.
159.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß mit dem 17. l. Monats die Jagd auf Feldhühner im Großher=
zogthum
- mit Ausnahme der Kreiſe Alsfeld, Lauterbach und Schotten - eröffnet iſt.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
ſ7692
J. V.: Gros.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der unter den Schweinen in Gundernhauſen ausgebrochene Milzbrand iſt erloſchen und die angeordnete Stallſperre
aufgehoben.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Roßdorf, Ober=Ramſtadt und Meſſel wollen dies in ihren Gemeinden in orts=
üblicher
Weiſe bekannt machen laſſen.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(7693
J. V.: Gros.
Betreffend: Die Bepflanzung der Kreisſtraßen mit Obſtbäumen.
Darmſtadt, am 14. Auguſt 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nachdem ſich der Kreisausſchuß im Prinzip damit einverſtanden erklärt hat, daß den Gemeinden innerhalb ihrer Ge=
markungen
die Bepflanzung der Kreisſtraßen mit Obſtbäumen und die Abnutzung und Unterhaltung dieſer zu überlaſſen ſei,
ſo beauftragen wir diejenigen von Ihnen, deren Gemarkungen von Kreisſtraßen berührt werden, alsbald mit ihren reſp. Ge=
meinderäthen
über die Frage in Berathung zu treten, inwieweit im Herbſt l. J3. die Kreisſtraßen in betreffenden Gemar=
kungen
mit Obſtbäumen der einen oder anderen Gattung bepflanzt werden ſollen.
Wir können nicht dringend genug wünſchen, daß Sie dieſem Gegenſtand, wie überhaupt der Aupflanzung von Obſt=
bäumen
an allen dazu noch geeigneten Stellen Ihrer Gemarkungen Ihr lebhaftes Intereſſe widmen und Ihren ganzen
Einfluß aufbieten, um Ihre Gemeinderäthe zu möglichſt weit gehenden Beſchlüſſen in dieſer Richtung zu beſtimmen.
Da der Herbſt die günſtigſte Pflanzzeit, namientlich für Kernobſt iſt, und es überdies rathſam erſcheint, die Beſtellungen
und Ankäufe in den Baumſchulen möglichſt frühzeitig zu machen, ſo empfehlen wir Ihnen, die Verhandlungen nicht anſtehen
zu laſſen, uns vielmehr längſteus in 14 Tagen über deren Ergebniß Bericht zu erſtatten.
Wir ſind auf Wunſch gern bereit, Ihnen ſachverſtändigen Rath über die Wahl der geeigneten insbeſondere der von der
Obſtbauſection des hieſigen Gartenbauvereins empfohlenen Sorten und über die beſten Bezugsquellen zu vermitteln, bemerken
aber, daß Pflanzungen an Kreisſtraßen im Einvernehmen mit dem Kreisausſchuß und unter der Ueberwachung des Kreis=
technikers
auszuführen ſind.
J. VB.: Gros.
(7694
Betreffend: Die Aufnahme einer Armenſtatiſtik.
Darmſtadt, am 13. Auguſt 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit Erledigung unſerer Verfügung zubricirten Betreffs vom 25. Juli l. 33. (Tagblatt
Nr. 145) noch im Rückſtande ſind, werden hiermit an die baldige bezügliche Vorlage erinnert.
J. V.: Gros.
[7695

Oeffentliche Aufforderung.
Die nachverzeichneten, auf die beige=

fügten Namen im Grundbuch der Ge=
markung
Meſſel eingetragenen Liegen=
ſchaften
, nämlich:

Hock, Jakob (Sohn) Fl. IV. Nr. 111,
Jakob Hock II. Frau, Margarethe, geb.
Laumann: Fl. V. Nr. 289, Fl.
489

[ ][  ][ ]

1838

VII. Nr. 5405⁄₁o, 778. Fl. xV.
Nr. 257,
ſollen veräuhert werden, ohne daß die
Zahlung des Kaufpreiſes urkundlich nach=
gewieſen
werden kann.
E3 ergeht daher die Aufforderung,
Eigenthums= oder ſonſtige dingliche An=
ſprüche
an die bezeichneten Immobilien
um ſo gewiſſer binnen vier Wochen bei
dem unterzeichneten Gerichte geltend zu
machen und zu begründen, als ſonſt die
Erwerbtitel=Zuſätze, beſchränkt gelöſcht
und die vorliegenden Veräußerungs= Ver=
träge
beſtätigt werden.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II
[7696
v. Diemar.
Uhrig.
Verſteigerung.
Donnerstag den 20. Auguſt er.,
Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Hofraume der Garniſon=Bäckerei
Fußmehl, Haferſpreu, Heu= und Stroh=
abfälle
, Coke, diverſe Inventarien und
Geräthe öffentlich an den Meiſtbietenden/
gegen ſofortige Bezahlung verſteigert
werden.
Darnſtadt, den 15. Auguſt 1885.
Proviant=Amt. (7697
Steinkohlen=Lieferung.
Die Lieferung des Steinkohlenbedarfs
des Großherzoglichen Amtsgerichts Darm=
ſtadt
1 für den Winter 1885-86
400 Centner - ſoll auf dem Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Die Offerten ſind verſchloſſen mit der
entſprechenden Auſſchrift bis längſtens
Montag den 24. Auguſt d. 3s.
Mittags 12 Uhr,
bei der Gerichtsſchreiberei des Großher=
zoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt 1 ein=
zureichen
, woſelbſt auch die Lieferungs=
Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1885.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
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Durzartunrtereranrortunrteruterz.
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L. Kloyer, Eliſabetheuſtr. 6.

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Mittwoch den 19. Auguſt 1885, Vormittags 9 Uhr,
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1 Pfeilerſchrank, verſchiedene Bilder, 1 Tiſch, 3 Kommoden, 1 Schreibtiſch,
1 Waſchkommode, 1 Seſſel, diverſes Weißzeug, Bettzeug, Herrenwäſche, Por=
zellan
, 1 Partie Cigarrenſpitzen, 1 Copirpreſſe, 2 Holzböcke, 1 Nachttiſch,
1 Nähtiſch. 1 vollſtändiges Bett, 4 Stühle, 1 Cigarren=Etnis, 2 Piſtolen,
1 Nock und 1 Weſte und 1 goldene Ankeruhr
durch den Unterzeichneten oͤffentlich meiſbietend gegen gleich baare Zahlung
verſteigert
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1885.
[7700
Engel, Gerichtsvollzieher.

f. .

30. Augusl
unWiderruſioh.

Chluss

un widerruflich
30. August.

des

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terbau
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Manſardenwohnung zu vermiethen.
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Louiſenſtr. 42, gegenüber d. Gr. Palais=
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Zimmern, Küche u. Zubehör. Daſelbſt:
I. St. 2 Zimmer beſ. für Geſchäfts=
zwecke
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5 Zimmer, Küche mit allem Zubehör.

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gut möbl. Zimmer an einen anſtändigen
Herrn zu vermiethen.
7651) Sandſtraße 10 zwei Zimmer
möbl. oder unmöbl., per Mitte Septbr.
7652) Wendelſtadtſtr. 40 parterre
ein freundlich möblirtes Zimmer.
7724) Beſſ. Heidelbergerſtr. 17 zwe
möblirte Zimmer zu vermiethen.
7725) Wilhelminenſtr. 14 ein kl.
möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang ſo=
wie
eine unmöbl. Manſarde ſofort zu v.
7726) Waldſtr. 10 möblirtes Zimme=
mit
und ohne Penſion. Daſelbſt eine
Badbütte von Zink abzugeben.

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hat ſeine ärztliche Praxis ſowie
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bei der Expedition.
[7642

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möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
6828) Kirchſtraße5 ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
6871) Ecke d. Carls= u. Heinrich=
ſtraße
72 zwei fr. möbl. Parterrezimmer
7016) Mauerſtr. 10 ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſeparatem Eingang zu verm.
7337) Ein großes möblirtes
Zimmer mitt ſeparatem Ein=
gang
Mühlſtraße 12 im
2. Stock - alsbald zu verm.

7499) Eine gebildete Dame (Wittwe)
erbietet ſich leidenden Damen oder älteren
Herren Vorleſeſtunden in deutſch oder
franzöſiſch zu geben, oder als Pflege der=
ſelben
die Nachmittage einzutreten und iſt
auch gerne bereit Knaben oder Mädcher
während dieſer Zeit zu beaufſichtigen oder
als Geſellſchafterin zu dienen, da dieſelbe
in allen feinen weibl. Arbeiten erfahren
iſt. Näheres unter E. 6. an die Exped.

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Ak legene Scheuer iſt als Lagerraum
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2 frauen- u. Unterleibskrankheſten
=JGlGGlle-terrankt.a . Zinstr ar.
Aesint. Prſ. Ricord's, ungw.brioh.

fen.

7728) Der freundlichen, anonymen
Geberin des ſchönen Geſchenkes den
beſten Dank, obgleich ich weder rauche
noch mein Geburtstag war.
E. W.

¹⁄₈ Vorderplatz, ab=
86, zugeben Bleichſtr. 32.

[ ][  ][ ]

k 159

7

14

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Küche und Hausarbeit wird für ſofort
geſucht. Niederramſtädterſtr. 65.

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1102) Eine perfekte Köchin, welche auch
Hausarbeit übernimmt, ſucht St. Kräft.
Landmädchen, welche ſchon gedient haben,
kann den geehrten Herrſchaften empfehlen.
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.

7753) Ein tüchtiges Mädchen ſucht
Monatsdienſt. Näheres Frau Landau,
Hochſtraße 10.

727
357
325
5) 2
187

7734) Eine tüchtige Frau wünſcht noch
einige Kunden im Waſchen oder Putzen.
Sackgaſſe 8.
709
1135) Ordentliche Mädchen kann ich
den geehrten Herrſchaften für jetzt ſowie
auf Michaeli empfehlen.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. II.
7736) Ein Mädchen von 15 Jahren,
welches etwas nähen kann und Hausarbeit
verſteht, ſucht auf Michaeli eine Stelle.
Näheres Promenadeſtraße 40.
GO
1737) Ein Mädchen aus achtbarer
Familie ſucht St. als beſſ. Hausmädchen
od. zu größerrn Kindern. Näheres Frau
Landau, Hochſtraße 10.
7738) Ein Mädchen von angenehmem
Aeußern ſucht Stelle als Anfängerin in
einem Laden. Näheres zu erfragen in
der Exped. d. Bl.
7739) Ein tüchtiger Zuſchneider für
Herrengarderobe ſucht anderweitige Stelle,
geht auch als Nockarbeiter.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. II.
7740) Eine ordentl. Frau wünſcht bei
einer einzelnen Dame od. älteren Leuten
des Morgens einige Stunden häusliche
Beſchäftigung. Näheres Expedition.

Aahuti

7741) Ein anſtändiges, ſolides Mäd=
chen
findet bei einer bürgerlichen Familie
freundliche Wohnung. - Zu erfragen
Darmſtraße 3.

7135) Auſtändige Mädchen können
unentgeltlich das Kleidermachen er=
lernen
. Zu erfrag. in d. Exped. d. Bl.

7675) Geſucht wird für Ende Auguſt
oder ſpäter ein tüchtiges
Hausmädchen,
welches in feinen Häuſern gedient hat,
gute Zeugniſſe beſitzt und im Nähen, ſo=
wie
im Bügeln bewandert iſt.
Nähere Auskunſt ertheilt Frau Stroh=
menger
, Rheinſtr. 43 im Hinterbau.
7680) Schloſſer können ſofort ein=
treten
Arheilgerſtraße 7.

5232) Eine Lehrlingsſtelle iſt auf
meinem Verſicherungs=Bureau gleich oder
ſpäter zu beſetzen.
C. F. Remuler, Ludwigspl. 10.
Ei

Johnender Vordienst.
Agenten werden gegen hohe Pro=
viſion
event. fixes Gehalt zum Ver=
kauf
geſetzlich geſtatteter Prämien=
looſe
auf monatliche Theilzahlung
geſucht. Schriftliche Offerten unter
Chiffre J. G. 5708 befördert die
Expedition d. Bl.
[7742

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E)
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NVorderplätze, ſind Trauer halber
für die ganze Saiſon abzugeben.
Näheres in der Expedition.
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[7748

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Gier. ene.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Caland: von der Niederl.=
Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher
am 1. Auguſt von Rotterdam abgegangen war,
iſt am 12. Auguſt, und der PoſtdampferNeckars,
Kapitän Buſſius vom Nordd. Llohd in Bre=
men
, welcheram 2. Auguſt von Bremen und
am 4. Auguſt von Southampton abgegangen
war, iſt am 14. Auguſt wohlbehalten in New=
York angekommen.

Woog, 17. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 3.13 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8¼ Uhr 1510 R.
Woog=Polizeiwache.
490

[ ][  ][ ]

1842

[7749
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Theilnahme ſowie die
überaus reiche Blumenſpende bei dem Verluſte unſeres unver=
geßlichen
Gatten und Vaters
Herrn Josef Baldner
ſtatten wir hiermit unſern herzlichſten Dank ab.
Die Hinterbliebenen.

Dankſagung.

(7750

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Begräbniß unſerer lieben Schwägerin und Tante
Fräulein Margaretha Kunz
unſern innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

[751
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei der
Beerdigung unſerer unvergeßlichen Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
Margarethe Weber, Wittwe,
ſagen wir hiermit unſern innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Standesamtliche Nachrichten
zu Beſſungen.
Geborene:
Am 3. Juli: Dem Landwirt Friedrich Noldt I., T. Helene.
Am 5.: Dem Handarbeiter Franz Ruppert, T. Auguſte Louiſe. Am
8.: Dem Dachdecker Georg Martin Creter III. S. Ludwig. Am
9.: Dem Großh. Hofkoch Franz Anton Thomas Schlitz, S. Am 11.:
Dem Schreiner Georg Schmidt, T. Anna Chriſtine. Am 12.. Dem
Schreinermeiſter Joh. Friedrich Jacobh IV., S. Georg Ludwig. Am 15.:
Dem Kirchendiener Georg Beck, S. Anton Paul. Am 17.. Dem Kamm=
macher
Nicolaus Andel, S. Johann. Dem Schloſſer Johann Chriſtoph
Becker, T. Katharina Eliſabethe. Am 25.: Dem Schloſſer Johann
Jacob Dechert, S. Ludwig. Am 26.: Dem Maurer Joh. Georg
Leonhard Aßmuth, T. Eliſabethe Franziska. Am 30.: Dem Zimmer=
mann
Valentin Kropp, S. Valentin. Dem Weißbinder Friedrich
Daniel Müller, S. Dauiel Jacob. Am 81.: Dem Zimmermann
Heinrich Hartmann, S. Karl.
Proklamirt als Verlobte:
Der Fabrikarbeiter Karl Bender hier, mit Friederike Wilhelmine
Blöcher von Darmſtadt. Der Schuhmacher Joh. Ludwig Melchior
Friſch von Darmſtadt, mit Dorothea Hönig, geb. Bechtel hier. Der
Tapezier Friedrich Valentin Burger mit Eliſabethe Landzettel hier.
Eheſchließungen:
Am 5. Juli: Der Schloſſer Heinrich Chriſtian Ludwig Stein
mit Marie Fey hier. Am 19.: Der Handarbeiter Guſtav Rothen=
berger
dahier, mit Marg. Eliſabethe Keller von Arheilgen. Der
Schuhmacher Franz Karl Enger, mit Anna Marg. Vaith, geb.
mit
Rühl hier. Der Buchdruckereiarbeiter Emil. Friedrich
Anna Maria Schroth von Egelsbach. Der Landwirt Philipt
Lang II., ein Wittwer hier, mit Regine Katharina Schlumpf von
Brensbach.
Geſtorbene:
Am 4. Juli: Dem Poſtbedienſteten Friedrich Auguſt Göller, T.
Emilie, 3 M. 1 T.
Am 5.: Ein totgeb. unehel. S. Am 6.: Die
Emilie Müller, Witwe des Oberzollamts=Rendanten, 69 J. 3 M.
5 T. Ein unehel. S. 6 M. 1 T. Am 7. Dem Feldwebel Heinrich
Friedrich Wagner, T. Eliſabethe Eleonore, 4 M. 18 T. Am 8.
Der Großh. Aſſeſſor i. P. Ludwig Schmidt, 81 J. 10 M. 4 T. Am
11.: Dem Fabrikarbeiter Karl Arnold, S. Friedrich Wilhelm, 1 J.
11 M. Am 12. Dem Poſtbedienſteten Ludwig Chriſtian Karl
Schott, T. Anna Marie Eliſabethe, 2 J. 11 M. Am 16.: Dem
Stabstrompeter Paul Johann Leonhard Stützel, S. Paul Guſtav
Wilhelm, 14. T. Am 18. Dem Schuhmacher Georg Plößer von
Darmſtadt, T. Maria, 3 M. 12 T. Am 29.: Dem Bahnarbeiter
Friedrich Ernſt Kumpf, S. Friedrich Ernſt, 11 M. 8 T.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. Auguſt.
Deutſches Reich. Se. Kaiſ. Hoheit der Kronprinz traf am 16.
d. M. mit dem Kurierzug von Frankfurt um 11 Uhr auf der Station
Wildpark ein und fuhr direkt nach dem neuen Palais. Prinz Wil=

159
helm war zum Empfang auf der Station Wildpark anweſend. Der
Zug hatte ſich um eine Stunde verſpätet.
Der Bundesrat gedenkt ſeine Arbeiten in etwa vierzehn Tagen
wieder aufzunehmen, da die Vorarbeiten bezüglich der Einbringung
des Börſenſteuergeſetzes im Reichstage dies nötig machen.
Die am 15. d. M. begonnene Uebungsreiſe des großen General=
ſtabs
, welcher ſeither mehr das ſüdliche und ſüdweſtliche Deutſchland
berückſichtigte, berührt diesmal die Oſtgrenze.
Die am 14. in Berlin eingetroffene Meldung des Komodore
Paſchen lautet: Der Sultan von Zanzibar hat die Schutzherrſchaft
Sr. Majeſtät des Kaiſers über alle von Deutſchen in Beſitz genom=
menen
Gebiete einſchließlich des Feſtlandgebietes Witu ohne Be=
dingung
anerkannt. Die Truppen und Beamten von Zanzibar haben
ſich aus den genannten Gebieten zurückgezogen. Da ein Zuſammen=
ſtoß
in Witu als nahe bevorſtehend gemeldet war, ſo iſt bereits
geſtern der Befehl des Sultans an alle ſeine Behörden ergangen,
Frieden zu halten.: Wie aus Berlin geſchrieben wird, werden
deutſcherſeits beſtimmte Garantien verlangt, damit ſich die Verwicke=
lungen
nicht wiederholen. Dazu iſt der Abſchluß eines förmlichen
Vertrages mit dem Sultan Bargaſch=Ben Said erforderlich, und
erſt wenn ein ſolcher Vertrag abgeſchloſſen ſein wird, dürfte die
Aufgabe des Geſchwaders als erfüllt anzuſehen ſein.
Der öſterreichiſche Miniſter des Aeußern, Graf Kalnocky, iſt von
Varzin, wo er ſich einer äußerſt freundlichen Aufnahme erfreut
haben ſoll, am 15. abends 6 Uhr wieder in Berlin eingetroffen und
ſetzte abends 9 Uhr 20 Min. über Dresden die Reiſe nach Wien
fort. Faſt gleichzeitig mit dem öſterreichiſchen Miniſter weilte auch
Herr v. Schlözer, der Geſandte Preußens beim Vatican, in Varzin,
wo er jedenfalls dem Fürſten Bismarck über die Abſichten und Ge=
ſinnungen
der Curie über die zur Zeit ſchwebenden kirchlichen Fragen
eingehenden Bericht erſtattet hat. Außerdem wird ſich auch der
deutſche Botſchafter in Rom, Baron Keudell, welcher anläßlich ſeines
Urlaubes in Berlin eingetroffen iſt, dieſer Tage wahrſcheinlich nach
Varzin begeben.
Es beſtätigt ſich, daß der Vorſchlag Deutſchlands, die Herab=
ſetzung
des internationalen Telegraphentarifs im europäiſchen Netz
betreffend, bei der gegenwärtig in Berlin tagenden internationalen
Telegraphen=Konferenz vielfach auf Widerſpruch ſtößt. Ob es ge=
lingen
wird, dieſen Vorſchlag oder einen den finanziellen Anforde=
rungen
der Staaten und Kabelgeſellſchaften mehr entſprechenden
durchzuſetzen, muß abgewartet werden. Man darfjedenfalls hoffen,
daß wenigſtens eine teilweiſe Rejorm eines in der Begründung des
deutſchen Vorſchlages ſo ſcharf kritiſierten Zuſtandes eintreten wird.
Ueber die angebliche Beſetzung einer Inſel der Karolinengruppe
durch Deutſchland lagen bis zum Sonntag weitere Nachrichten noch
nicht vor. Die deutſche Regierung ſoll ſich indeſſen ſchon lange mit
dieſem Gedanken getragen haben, da auf den Karolinen der Handel
faſt vollſtändig in deutſchen Händen ruht und eine Okkupation der=
ſelben
zur Wahrung der deutſchen Intereſſen mehr und mehr zu
einer Notwendigkeit geworden iſt. Spanien beanſprucht allerdings
die Oberhoheit über dieſe Inſeln, aber dieſer Anſpruch iſt ſtets be=
ſtritten
worden und noch im Jahre 1875 haben Deutſchland und
England der ſpaniſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie die beanſpruchte
Oberhoheit nicht anerkennen. Die Spanier haben allerdings die
Karolinen entdeckt, ſich aber in der Folge faſt gar nicht um ſie ge=
kümmert
. Jedenfalls wird man in Berlin die ſpaniſchen Anſprüche
noch einmal ſehr unbefangen prüfen.
Das Wilhelmsh. Tagbl. vom 14. d. ſchreibt: Geſtern ver=
breitete
ſich durch unſere Stadt das Gerücht, es ſeien hier nach=
mittags
gegen 5 Uhr Depeſchen eingetroffen, laut welchen S. M.
Schiff Auguſta Sidney erreicht habe und zwar mit gekappten
Maſten. Wir finden es unangemeſſen, in ſo ernſter Sache, welche
der Einwohnerſchaft unſerer Stadt ſo nahe geht, durch falſche Nach=
richten
ein frevles Spiel mit den Gefühlen Aller zu treiben, die mit
Sehnſucht erwarten, etwas von dem Schiff zu hören. Sobald wir
offizielle Nachrichten erlangen, werden wir dieſelben ſofort durch
trablatt weiter verbreiten. Keinesfalls liegt bis jetzt Grund vor,
übertriebene Befürchtungen zu hegen.
Die Veränderungen, welche an dem für den Gouverneur von
Kamerun beſtimmten Dampfer Nachtigal' zur Ueberführung nach
Afrika vorzunehmen waren, als Verkürzung der Maſten, Vertauſch=
ung
der ſchweren Takelage mit einer leichteren ꝛc. ſind jetzt zu Ende
neführt. Der Nachtigal: iſt denn auch bereits unter Führung der
Lieutenants 3. S. Vanſelow nach Kamerun in See gegangen.
Der Wiener Männergeſangverein, welcher in voriger Woche in
Verlin zu einem Beſuche der Reichshauptſtadt eingetroffen war,
brachte den kaiſerlichen Majeſtäten am Montag eine Ovation in
Babelsberg dar.
Oeſterreich=Angarn. Die Begegnung zwiſchen dem öſterreichi=
ſchen
und dem ruſſiſchen Kaiſerpaare in Kremſier ſoll nun beſtimmt
am 24. Auguſt ſtattfinden, womit ſich die bezüglichen, zuerſt von der
Wiener Preſſe' gebrachten Meldungen beſtätigen würden. Bereits
am nächſten Tage erfolgt die Wiederabreiſe der beiden Herrſcher=
paare
und zwar begibt ſich Kaiſer Franz Joſef zu den Manövern
in Böhmen, während Kaiſerin Eliſabeth nach Schönbrunn zurück=
reiſt
. Das ruſiſche Kaiſerpaar gedenkt dagegen der Familie des

[ ][  ][ ]

19

l1.

54
54:
720
91
185
220
2-
210
35
55
545
720
8-
930
O13
02

R
Herzogs von Cumberland in Gmunden zunächſt einen Beſuch abzu=
ſtatten
, ehe es nach Rußland heimkehrt; bekanntlich iſt die Gemah=
lin
des Herzogs von Cumberland eine Schweſter der ruſſiſchen

Kaiſerin.
Jranſreich. Der Kriegsminiſter ſandte an Courey Weiſungen
über die Verwaltungs= und Militärorganiſation von Annam und
Tonking und die Durchführung der franzöſiſchen Schutzherrſchaft in
dieſen Kolonien. Dieſe Weiſungen ſind die Antwort auf den kürz
lich von Courey eingeſchickten Organiſationsplan und wurden im
Miniſterium feſtgeſtellt. Sie beziehen ſich hauptſächlich auf die
Umgeſtaltung der annamitiſchen Armee. Die Vermittlung wird
annamitiſchen Mandarinen, denen man franzöſiſche Beamte beigeben
wird, anvertraut werden. Im ganzen wird Annam ungefähr die
nämlichen Einrichtungen erhalten wie Tuneſien.
Da in Algerien am vorigen Sonntag die Judenverfolgungen
erneuert wurden, ſo ſandte die jüdiſche Bevölkerung eine aus vier
Perſonen beſtehende Abordnung nach Paris, um bei der Regierung
Klage zu führen. Dieſe Abordnung wurde nach ihrer Ankunft in
Paris ſofort vom Konſeilspräſidenten empfangen, der ihr verſprach,
daß die ſtrengſten Maßregeln ergriffen werden würden, wenn die
Verfolgungen fortdauern ſollten.
In Marſeille wurden am 15. ds. Mts. 34 Todesfälle an der
Cholera gemeldet. Die Desinfizierungsarbeiten werden Tag und
Nacht fortgeſetzt. Die Seuche ſoll den letzten Nachrichten zufolge
einen bedenklichen Charakter angenommen haben. Der Präfekt
reiſte, von den Doktoren Gueyrel und Villard begleitet, nach Salon
und Peliſanne, von wo verdächtige Krankheitsfälle ſignaliſiert wur=
den
. Zahlreiche italieniſche Arbeiter verlaſſen Marſeille. In
Avignon ſind eine Nonne und ein Profeſſor, welcher aus Marſeille
gekommen war, an der Cholera geſtorben.
In Oran (Algerien) kamen vier Cholerafälle, darunter ein
tötlicher auf einem engliſchen in Obſervation befindlichen Dampfer vor.
Am 16.hat in Le Mans die Enthüllung des dem General Chanzy,
dem ehemaligen Führer der franzöſiſchen Loire=Armee, geſetzten Denk=
mals
ſtattgefunden. Daß der Kriegsminiſter Campenon der Ent=
hüllung
beiwohnte, lag in der Natur der Sache, urſprünglich hatte
aber auch der Konſeilspräſident die Abſicht, mit in Le Mans an
weſend zu ſein. Indeſſen iſt dieſe Abſicht von ihm wieder aufge=
geben
worden, in der richtigen Empfindung, daß die Anweſenheit
des Kabinetschefs bei der Denkmalfeier in Le Mans leicht zu Miß=
deutungen
führen könnte.
England. Die Thronrede, mit welcher die Seſſion des engli=
ſchen
Parlaments und hiermit zugleich die gegenwärtige Legislatur=
periode
geſchloſſen wurde, iſt ziemlich knapp und allgemein gehalten.
Es wird in ihr das Mißlingen der Expedition nach Khartum be=
dauert
, daneben aber der Verſicherung Ausdruck verliehen, daß Eng=
land
in ſeinen Bemühungen nicht nachlaſſen werde, die Ordnung in
Egypten auf feſter Grundlage wieder herzuſtellen. Die Beziehungen
zu andern Mächten werden als freundſchaftliche geſchildert. Bezüg=
uch
der afghaniſchen Grenzfrage heißt es in der Thronrede lediglich,
daß die betreffenden Verhandlungen mit Rußland noch fortdauerten
und daß die engliſche Regierung von ihnen das Beſte hoffe. Die
nordweſtliche Grenze werde in einen angemeſſenen Verteidigungs=
zuſtand
geſetzt, da dies die Wohlfahrt und Sicherheit der indiſchen
Unterthanen erheiſche. Sonſt berührt die Thronrede nur innere
Fragen ohne allgemeines Intereſſe; auffällig erſcheint, daß die Miſ=
ſion
Drummond Wolffs nach Konſtantinopel und Eghpten in der
Thronrede nicht die mindeſte Erwähnung findet.
Eduard Stanhope, der bisherige Vicepräſident des Konſeils, iſt
an Stelle des Herzogs von Richmond zum Präſidenten des Han=
delsamtes
mit dem Sitze im Kabinet ernannt worden.
Jänemarkt. Die Verlobung des Prinzen Waldemar von Däne=
mark
mit der Prinzeſſin Marie von Orleans, Tochter des Herzogs
von Chartres, iſt in Gmunden proklamiert worden.
Schweden=Yorwegen. Bekanntlich ſtattete der Chef des Neu=
märker
Dragoner=Regiments, Oberſt v. Albedyll, begleitet von einigen
Offizieren desſelben, im Juni dem Huſaren=Regiment des deutſchen
Kronprinzen auf der Heide von Bonarp einen Beſuch ab. Infolge
erhaltener Einladung werden jetzt 14 Offiziere des letztern Regiments.
worunter Oberſt Sjöcrona, während der Uebungen der Neumärki=
ſchen
Dragoner einen Gegenbeſuch in Treptow machen. Dieſelben
reiſen über Kopenhagen und Stettin nach Treptow, wo ſie am 21.
Auguſt eintreffen und bis zum 24. Auguſt verbleiben.
Spanien. Seitens Deutſchlands iſt eine Inſel der Karolinen=
gruppe
beſetzt worden und hat die Regierung beſchloſſen, dieſerhalb
bei der deutſchen Regierung vorſtellig zu werden. Von Manilla
ſollen am 12. d. M. bereits 2 Kriegsſchiffe nach den Karolinen ab=
gegangen
ſein, um dort die ſpaniſchen Intereſſen wahrzunehmen.
Nach Mitteilungen aus Sevilla hat die geſamte Munizipalität
demiſſioniert, weil der Präfekt die Quarantainebeſtimmungen auf=
hob
. Auf den öffentlichen Plätzen fanden Anſammlungen der Be=
völkerung
ſtatt, welche die Aufrechterhaltung der Beſtimmungen
gegen die Cholera verlangt.
Rußkand. Die Abreiſe des Kaiſers, der Kaiſerin und des Thron=
folgers
nach Kremſier erfolgt am 19. und 20. Auguſt. Von den
Miniſtern folgen dem Kaiſer Woronzow=Daſchkow und Wannowsky

1843
159
Herr v. Giers ſoll, wie verſichert wird, ebenfalls an der Kaiſerbe=
gegnung
teilnehmen. In der großen Suite befinden ſich: die Ge=
nerale
Richter, Tſcherewin und Danilewski, der deutſche Militär=
bevollmächtigte
General Werder, Hofmarſchall Fürſt Obolenski und
der Leibarzt Hirſch. Ein längerer Aufenthalt iſt nur in Kiew und
auf der Rückreiſe in Moskau in Ausſicht genommen.
Nach dem gegenwärtig in Bearbeitung begriffenen Entwur,
ſollen die neu auszugebenden ruſſiſchen Banknoten forthin nicht mehr
aus Lumpen, ſondern aus ausgekämmter Seide hergeſtellt werden.
Man hofft auf dieſe Weiſe die Kreditbillete mehr vor Abnutzung
und Fälſchung zu ſchützen.
Bürkei. Die ſpaniſchen und franzöſiſchen Provenienzen aus
dem Mittelländiſchen Meer unterliegen einer Meldung aus Kon=
ſtantinopel
vom 15. zufolge einer zwölftägigen anſtatt zehntägigen
Quarantaine und werden in den Dardanellen einer ſtrengen Viſita=
tion
unterzogen.
Caypten. Die Auszahlung der Entſchädigungsbeträge für die
bei der Beſchießung von Alexandrien erlittenen Beſchädigungen hat
am 16. d. M. begonnen und ſoll noch vor Schluß dieſes Monats
zu Ende geführt werden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 18. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begleitet von den
Prinzen Ludwig und Heinrich von Battenberg beſuchten im Laufe
voriger Woche das in dem Hafen von Cowes vor Anker liegende
deutſche Schulſchiff Niobe; welches 37 Seekadetten an Bord hatte.
Der gerade wachthabende Offizier war Lieutenantz. S. Z i m m er=
mann
aus Darmſtadt. Montag den 17. d. M. beabſichtigten ſich
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, begleitet von dem Flügeladju=
tanten
Oberſtlieutenant Wernher. mit dem Prinzen von Wales nach
London und am 18. nach Alderſhot zu begeben, wo ein größeres
Manöver ſtattfindet. Se. Königl. Hoheit kehren am 19. nach Os=
borne
zurück und wird die Rückreiſe nach Darmſtadt im Laufe
nächſter Woche erfolgen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſori=
ſchen
Lehrer am Realaymnaſium und an der Realſchule zu Mainz
H. J. Roskopf zum Lehrer an dieſen Anſtalten, den proviſoriſchen
Reallehrer J. Eck aus Heidelberg zum Lehrer an der Realſchule zu
Wimpfen a. B. und den proviſoriſchen Reallehrer Fr. Obenauer
zu Oppenheim zum Lehrer an der Realſchule daſelbſt ernannt.
Zur Vorfeier des Namenstages Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs findet am Abend des 24. großer Zapfenſtreich ſtatt.
Am Namenstag ſelbſt iſt Reveille und wird derſelbe von der ge
ſamten Garniſon feſtlich begangen.
Das Verordnungsblatt für die evangeliſche Kirche des Groß
herzogtums Heſſen, Nr. 3. enthält Ausſchreiben des Großh. Ober=
konſiſtoriums
an die evangeliſchen Pfarrämter, betr. die geiſtliche
Fürſorge für die Gefangenen.
Die Nr. 8 des Amtsblatts des Großh. Oberkonſiſtoriums
enthält Ausſchreiben, betr. die kirchlichen Nachrichten aus dem Jahre
1884.
Den ſpeziellen Nachrichten aus der Superintendentur
Darmſtadt entnehmen wir das Folgende: Eingeweiht wurden die
reſtaurierten Kirchen zu Beſſungen und Ueberau, der Betſaal und
das Kinderpflegehaus zu Bürgel. Kirchenviſitationen fanden ſtatt:
zu Arheilgen, Beerfelden, Bullau, Dieburg, Eberſtadt, Geinsheim,
Gundernhauſen, Habitzheim, Hergershauſen, Heubach, Klein=Umſtadt,
König, Langen, Lindenfels, Mörfelden, Nauheim, Ober=Beerbach,
Reinheim, Richen, Rothenberg, Schaafheim, Schöllenbach, Schwan
heim, Seeheim, Sickenhofen, Schlierbach, Spachbrücken, Steinbach,
Trebur, Vielbrunn.
Die evangeliſche Gemeinde zu Dieburg, welche ſeit
einer langen Reihe von Jahren ihre Gottesdienſte in dem dortigen,
einer würdigen kirchlichen Einrichtung natürlich entbehrenden Rat=
hausſaale
abhält, wünſcht, um dieſen Notſtand zu beſeitigen, in den
Beſitz einer, ihren Verhältniſſen entſprechenden, Kapelle zu gelangen.
Sie hat zu dieſem Zwecke bereits einen Bauplatz angekauft und be
zahlt, ein Baukapital von mehr als 4000 M. angeſammelt und ſich
außerdem bereit erklärt, einen ihren Kräften angemeſſenen Teil der
Baukoſten zu übernehmen. Da indeſſen troßdem an den Baukoſten
noch etwa 10000 M. fehlen, ſo hat, mit Rückſicht auf das vorliegende
dringende Bedürfnis, Se. Königl. Hoheit der Großherzog auf An=
trag
des Oberkonſiſtoriums genehmigt, daß eine Kirchenkollekte in
allen evangeliſchen Gemeinden des Großherzogtums zu beſagtem
Zwecke erhoben werde. Das Großh. Oberkonſiſtorium beauftragt
in einem in Nr. X des Amtsblatts enthaltenen Ausſchreiben die
Geiſtlichen, dieſe Kollekte an einem ihnen geeignet ſcheinenden Sonn=
tage
in der zweiten Hälfte dieſes Jahres nach vorheriger Bekannt=
machung
und Empfehlung von der Kanzel erheben zu laſſen. Die
eingehenden Beträge ſind an die Großh. evangeliſchen Dekanate zur
Weiterbeförderung an Großh. Kreisamt Dieburg einzuſenden. D. 8.
Militärdienſtnachrichten. Die Aſſiſtenz=Aerzte 2. Klaſſe
der Reſerve Dr. Kolb vom 1. Bat. 1. Großh. Heſſiſchen Landwehr=
Regts. Nr. 115. Dr. Stühlinger vom 2. Bat. ſ(Erbach i. O.)
3. Großh. Heſſiſchen Landwehr=Regts. Nr. 117. wurden zu Aſſiſtenz
Aerzten 1. Klaſſe der Reſerve befördert.

[ ][  ]

1844
R 159
dahier eintreffenden Infanterie=Regiment Nr. 117 werden 60 Offi= der genannten Orte mit der Bitte, die Bildung von Lokalkomites in
ziere und ca. 400 Mann mit etwa 30 Pferden vom 22. bis 28. Auguſt den betreffenden Gemeinden zu veranlaſſen, welche dann in nächſter
ohne Verpflegung einquartiert und in nachverzeichneten Straßen Zeit vereint eine Verſammlung abhalten ſollten um Mittel und
untergebraͤcht werden: Alexanderſtraße, Mühlſtraße, Magdalenen= Wege zu beraten, vermöge derer die Verwirklichung jenes Zieles
ſtraße, Mauerſtraße, Obergaſſe, Lauteſchlägerſtraße, Arheilgerſtraße, erreicht werden könnte. Das Projekt fand, wie nicht anders zu er=
Müllerſtraße, Heinheimerſtraße, Erbacherſtraße und Wilhelminen= warten, in unſerem Gemeinderate eine beifällige Aufnahme und
ſtraße. Die Offiziere werden in der Stadt zerſtreut untergebracht, wurden ſofort die Herren Bürgermeiſter Söhngen, Beigeordneter
während der Reſt des Reaiments nach Abrücken des Inſanterie= Luft, G. Wittich, Konrad Koch, Jacob Pons, J. P. Paſſet, Peter
Regiments Nr. 115 in der Kaſerne Kantonnementsquartiere bezieht. Lorey und A. Koch als Mitglieder des Lokalkomites gewählt.
Herr Gendarmie=Oberſtlieutenant Barthel hatte geſtern
morgen bei der Rückkehr von einer Inſpektionsreiſe das Unglück denliſte hat Jugenheim eine Geſamtfrequenz von 1680 Perſonen,
von dem Tritt des Eiſenbahnwagens zu ſtürzen und dabei den Arm Auerbach eine ſolche von 1076.
aus der Pfanne zu fallen.
- Steuerzettel. Es wird vielfach als Mißſtand empfunden der prächtigen, altehrwürdigen Katharinenkirche zu Oppenheim ein
daß auf den (direkten) Steuerzetteln nur die Steuerkapitalien nicht großes Krchenkonzert ſtatt unter gefälliger Mitwirkung der
aber der Cosfficient angegeben iſt; es iſt auf den Zetteln nur be= Königl. Hofopernſängerin Fräul. Anna Raͤdecke in Wiesbaden, Fräul.
merkt: nach der im Regierungsblatt erſchienenen Bekanntmachung. Roth und Herrn Ludwig Bär am Hoftheater in Darmſtadt, des
Wenn der Steuerzahler ſich vor der Richtigkeit des Ausſchlags Mozart=Vereins, Dirigent Herr Hof=Kapellmeiſter Wilh. de Haan in
überzeugen will, muß er, da auch die Rummer des betr. Reg.=Bl. Darmſtadt, Herrn Muſik=Direktor A. Hänlein in Mannheim OOrgel),
nicht angeführt iſt, ſich erſt auch hierüber noch erkundigen. Für das Anton Arnold, Harfe, und Richard Vollrath, Cello, Mitglieder der
Jahr 1885-86 iſt laut Bekanntmachung in Nr. 4 des Regierungs= ſtädtiſchen Kapelle in Mainz. Der Ertrag dieſes Konzertes iſt für
blattes vom 31. März 1885 in 8 1 der Cosfficient für die Grund= den Bau einer evangeliſchen Kirche in Bodenheim beſtimmt. Das
ſteuer zu 15 Pf für Gewerbe= Einkommen= und Kapital= Programm iſt vorzüglich gewählt und machen wir ſchon jetzt Kunſt=
rentenſteuer
zu 17 Pf. auf die Mark Steuerkapital ange=
çelen.) Die Kommunal= und (Evang.) Kirchenſteuerzettel ent= ſelben möchte ſchon die Katharinenkirche ein größeres Intereſſe haben.
halten weder Steuerkapitalien noch Coöfficienten und bleibt es
den Steuerzahlern überlaſſen, die Steuerkapitalien aus den direkten ausgebrochenen Braͤnde ſind 23 Hofraithen, die Kirche, das Schul=
Steuerzetteln zu entnehmen. Was den Corfficienten betrifft, ſo iſt haus und die Bürgermeiſterei niedergebrannt. Verſichert ſind
im Regierungsblatt, Beilage Nr. 18 vom 22. Juli 1885 derſelbe alle abgebrannten außer zweien. Verluſte an Menſchen und Vieh
für Gründ=Gewerbe= und Kapitalrentenſteuer zu 195 Pf. ange= ſind keine zu beklagen. Die Entſtehung des Brandes wird einem
geben. Der Cosfficient für die Fyang. Kirchenſteuer beträgt näch Kinde zugeſchrieben.
Reg.=Blatt, Beilage Nr. 13. vom 27. Juni 1885 für die Kommunal=
ſteuerkapitälien
15 Pf. auf die Mark. Es iſt ſicher, daß eine An= eben das lebensgroße Portrait (Knieſtück' Ihrer Hoheit der Erb=
gabe
des Cosfficienten auf den direkten Steuerzetteln, ſowie den prinzeſſin Eliſabet von Anhalt, Tochter des im v. J. ver=
Steuerkapitalien und des Cosfficienten auf den Kommunalſteuer= ewigten Landgrafen Friedrich Wilhelm von Heſſen, Königl. Hoheit,
zetteln, was doch nicht allzugroße Schwierigkeiten machen kann, die auf kurze Zeit ausgeſtellt. Dasſelbe wurde kurz vor der im v. J.
an und für ſich nicht beſonders angenehme Arbeit der Prüfung der zu Schloß Philippsruhe ſtattgefundenen Vermählung der Erb=
Anſätze ſehr erleichtern und manche Reklamationen verhüten würde. prinzeſſin von Profeſſor Guſſow zu Berlin gemalt und kann mit
gehen der Regierung gegen die Abgeordneten des Reichstags, welche verlohnt ſich wirklich der Mühe eines Beſuchs des Kunſtvereins,
Parteidiäten empfangen, bevorſteht. Das Vorgehen bezieht ſich auf um die herrliche Malerei des bekannten Meiſters in Augenſchein zu
das allgemeine preußiſche Landrecht, Teil 1, Titel 16, 88 172, 175 nehmen.
205 und 206. Danach hat der Fiskus das Recht, dem Empfänger
von Zahlungen aus einem Geſchäfte, welches gegen ein ausdrück= Albert Frank hier wird eben der Hochzeitsſtaat J. H. der Prin=
liches
Verbotsgeſetz läuft, den verbotenen Gewinn zu entreißen. Nach zeſſin Hilda von Naſſau, demnächſtigen Erbgroßherzogin von
8 205 kann nur der Fiskus zurückfordern, was zu einem unerlaubten ! Baden, fertiggeſtellt. Die Arbeiten werden in Geſchmack und Ele=
Zweck gegeben worden, und 8 206 beſagt: Ein Gleiches gilt von ganz rivaliſieren.
dem, was zu einem wider die Ehrbarkeit laufenden Zwecke gegeben
worden, ſobald dieſer Zweck und das Verwerfliche desſelben auch
dem Empfänger bekannt war.
Der frühere Landgerichtsaktuar in Wimpfen, Kronen= Herzog von Cambridge iſt hier eingetroffen.
berger, iſt in dem Hoſpital Hofheim geſtorben.
Zu dem am 2. und 5. September in Berlin ſtattfindenden der Kaiſer und die Kaiſerin am 10. Septbr. hier ein und nehmen im
deutſchen Artilleriſten=Kommers hat die Heſſ. Ludwigsbahn Schloſſe Wohnung. Die Majeſtäten werden bis zum 16. September
auf ihren größeren Stationen Retourbillete nach Berlin mit einer bleiben, worauf der Kaiſer ſich nach Stuttgart begeben wird, während
Gültigkeitsdauer von 8 Tagen aufliegen.
der auf deutſchen Eiſenbahnen - ausſchließlich Bayerns!
im Monat Juni d. J. beim Eiſenbahnbetriebe (mit Ausſchluß als dem erbgroßherzoglichen Paare Ständchen bringen. Nach dem
der Werkſtätten) vorgekommenen Unfälle waren im ganzen zu 30. September, dem Geburtstag der Kaiſerin, welcher in Baden ge=
verzeichnen
: 4 Entgleiſungen und 2 Zuſammenſtöße auf freier Bahn. ſeiert werden ſoll, wird das erbgroßherzogliche Paar wieder auf
11 Entgleiſungen und 12 Zuſammenſtöße in Stationen und 125 einige Zeit hierherkommen und den Höffeſtlichkeiten beiwohnen.
ſonſtige Unfälle (eberfahren von Fuhrwerken, Feuer im Zuge,
Keſſel=Exploſionen und andere Betriebs=Ereigniſſe, ſofern bei letzteren von den noch in demſelben wohnenden Herrn General=Major
Perſonen getötet oder verletzt worden ſind). Bei dieſen Unfällen v. Weſternhagen und Oberſt v. d. Lochau geräumt; auch werden in
ſind im ganzen, und zwar größtenteils durch eigenes Verſchulden, dem Gebäude durch den Architekten Schmitz im Auftrage des künf=
1353 Perſonen verunglückt, ſowie 44 Eiſenbähnfahrzeuge erheblich tigen Erzbiſchofs Vermeſſungen vorgenommen.
und 61 unerheblich beſchädigt. Es wurden von den 32 017043 über=
haupt
beforderten Reiſenden 2 getötet, 1 verletzt (hiervon entfallen dem jungen Baron Oppenheim aus Köln fand dieſer Tage ein
je4 Tötung auf den Verwaltungsbezirk der Königlichen Eiſenbahn= Viſtolenduell ſtatt, in welchem Herr Oehlſchläger ſchwer ver=
Direktion Frankfurt a. M. und die Reichs=Eiſenbahnen in Elſaß=
Lothringen und 1 Verletzung auf die Oldenburgiſchen Staatsbahnen; vorjährigen Badener Meeting geweſen ſein, deſſen Austrag nunmehr
von Bahnbeamten und Arbeitern wurden im Dienſt beim eigentlichen von Baron Oppenheim, als ſich derſelbe zum Offiziersexamen meldete.
Eiſenbahnbetriebe 18getötet und 62verletzt und bei Nebenbeſchäftigungen/ gefordert wurde.
1 getötet, 3 verletzt: von Steuer= ꝛc. Beamten 2 verletzt; von frem=
den
Perſonen leinſchließlich der nicht im Dienſt befindlichen Bahn= dung Berlins mit Leipzig findet namentlich in letztgenannter
beamten und Arbeiter) 19 getstet und 8 verletzt, ſowie bei Selbſt= Stadt großen Anklang. So hat eine Aufforderung der dortigen
mordverſuchen 17 Perſonen getötet.
Neu=Iſenburg, 14. Auguſt. In der am vergangenen Diens= fortige Anmeldung von etwa 40 Firmen zur Folge gehabt, und
tag abgehaltenen öffentlichen Gemeinderatsſitzung kam die Erbau= täglich gehen noch weitere Anmeldungen ein, ſo daß die Ausführung
ung einer Secundärbahn von Langen über Dreieichenhain, des Planes geſichert erſcheint.
Sprendlingen, Neu=Iſenburg nach Frankfurt a. M. zur Sprache.
In Dreieichenhain hat ſich nämlich ein Lokalkomite zu dem Zwecke iſt nunmehr fertiggeſtellt, ſie funktioniert, wie eine am Mittwoch
gebildet, die Erbauung der vorgenannten Bahn zu betreiben. Von abend ſtattgehabte Generalprobe ergab. zur vollen Zufriedenheit.

Von dem nächſten Samstag zu den Brigade=Uebungen dieſem Lokalkomits erging ein Schreiben an die Bürgermeiſtereien
Jugenheim, 16. Auguſt. Nach der heute ausgegebenen Frem=
Oppenheim, 16. Auguſt. Sonntag den 30. Auguſt findet in
freunde auf dieſes Konzert aufmerkſam. Für viele Beſucher des=
AppenLod, Kreis Alsfeld, 15. Auguſt. Bei dem geſtern
8t. Frankfurt, 16. Auguſt. Im hieſigen Kunſtverein iſt ſo=
Es iſt bereits gemeldet worden, daß ein gerichtliches Vor= Recht als ein Prachtwerk erſten Ranges bezeichnet werden. Es
8t. Frankfurt, 16. Auguſt. In den Ateliers der Firma
Homburg v. d. H., 16. Auguſt. J. M. Kaiſerin Auguſtla
reiſte geſtern früh 9½ Uhr mit Extrazug nach Potsdam ab. Der
Karlsruhe, 17. Auguſt. Den neueſten Nachrichten zufolget reffen
die Kaiſerin nach Baden reiſt. Am 26. September wird daͤs Kaiſer=
Nach der im Reichs=Eiſenbahnamt aufgeſtellten Nachweiſung paar zum Einzug des neuvermählten großherzoglichen Enkels wie=
der
hier ſein. Die hieſigen Geſangvereine werden ſowohl dem Kaiſer
Köͤln, 16 Auguſt. Das erzbiſchöfliche Palais iſt geſtern
Zwiſchen dem bekännten Sportsmann Oehlſchläger und
wundet wurde. Anlaß zu dem Duell ſoll ein Wortwechſel beim
Berlin, 15. Auguſt. Der Plan einer Fernſprechverbin=
Handelskammer zur Beteiligung an einer ſolchen Anlage, die ſo=
Die elektriſche Beleuchtung im Königl. Schauſpielhauſe

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