148.
Jahrgang.
Al
mementsprelb=
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen
ent=
gegengeuommen zu 1 Mark 50 Pf.
dro Quartal incl. Poſtaufichlag
rag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Rhrtrhſtiunhoolhit.
Inſerate
werden angenommen: uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. N 2.
mBeſſungen von Friedr. Allher.
Holzſtraße Nr. 86, ſowie amvär
von allen AnnaneenEwedittonen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Rreigamls, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
N8 149.
Dienstag den 4. Auguſt.
1385.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntuiß gebracht, daß der Baucontroleur und Feuerviſitator Schwalb und der
Zimmermeiſter Philipp Spieß hier zu Stellvertretenden Experten in Brandverſicherungs= und Brandentſchädigungs=
Ange=
legenheiten für Darmſtadt und Beſſungen ernannt worden ſind.
Darmſtadt, den 30. Juli 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Gros.
[7255
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter den Schweinen in Gundernhauſen iſt der Milzbrand ausgebrochen und deshalb Sperre über die betreffenden
Ställe verhängt worden.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Meſſel, Ober Ranſtadt und Roßdorf wollen dieſes in ihren Gemeinden in
orts=
üblicher Weiſe bekannt machen.
Darmſtadt, den 31. Juli 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Gros.
[7256
Bekanntmachung.
Die bei verſchiedenen Herſtellungen in
dem Gebäude der Großh. Techniſchen/
Hochſchule vorkommenden Maurer=,
Stein=
hauer=, Schreiner= und Weißbinderarbeiten/
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 5. Auguſt er.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 28. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
Ohly.
[7153
Bekanntmachung.
Bei der Kaiſerlichen Poſtagentur in
Roßdorf wird am 28. d. Mts. der
Te=
legraphenbetrieb mit Fernſprecher
er=
öffnet.
Darmſtadt, den 25. Juli 1885.
Der Kaiſerliche Ober= Poſtdirector.
Hagemann.
[7257
Verſteigerungs=Anzeige.
Nächſten Mittwoch den 5. Auguſt l. J., Nachmittags 3 Uhr,
werden in dem Amtslokal der unterzeichneten Stelle, „Kyritz'ſches
Gebäuder, Kirchſtraße Nr. 22.
Gold und Silber, Kleider, Weißzeug und Bettwerk,
gegen baare Zahlung an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 30. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinus.
[158
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Zeit zu decken.
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mindeſtens aber nicht unter einem Kiſtchen abgegeben werden, befinden ſich:
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25,000 Moneda.
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20,000 Levunte
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20000 El Trino
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Proben ſtehen zu Dienſten.
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Schlaf=
zimmer) per 1. Auguſt.
6756) Grafenſtr. 20 ein möbl. Zimm. ſof
6871) Ecke d. Carls= u.
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ſtraße 72 zwei fr. möbl. Parterrezimmer.
7016) Mauerſtr. 10 ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſeparatem Eingang zu verm.
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7272) Eliſabethenſtraße Nr. 62,
Hinterbau 1. St., ein ſchön möblirtes
freundliches Zimmer zu vermiethen.
Vretirs.
99 Dach der Rückehr von meiner
Bade=
hé reiſe gegen 12. Auguſt werde ich
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Sprachen ertheilen.
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Dr. J. Prost, Soderſtr. 64.
am Sonntag Nachmittag
-=Grloro von der Ludwigshöhe durch
C-
die Wieſelſchneiſe bis an Ausgang des
Wal=
des eine ächte Korallenkette mit Krenz.
Abzug. geg. gute Belohn. Wilhelmſtr. 12.
u
[ ← ][ ][ → ]n9
9f.
25
506)
835
9 6l
102¼
116
245
458
549.
746
1016
1038
2
739
O21
220
4 6
65
89
1)
2
747
857
25)
52
03¼
92
14
447
0=
R 149
Bei der am Samstag Abend im Saalbau ſtattgehabten Verloſung zu Gunſten
der beiden Fechtverbünde von Lahr und Magdeburg ſind nachfolgende
2
Gewiun=Nummern
gezogen worden:
4 16 24 45 47 48 52 57 fl 68 69 76 78 104 106 119 123 135 140
152 165 179 206 2lb 228 236 277 283 288 294 313 316 323 326 329 336)
341 354 358 387 416 422 431 433 438 441 446 481 484 486 489 492 501
509 510 516 521 528 537 560 561 562 598 614 628 633 634 651 659 666
670 681 697 708 725 728 729 732 744 752 779 787 802 826 841 848 875
878 883 898 904 906 908 922 928 946 956 1002 1007 1010 1015 1032 1041
1052 1058 1075 1096 1098 1106 1112 1121 1130 1132 1135 1136 1140
1155 1160 1165 1191 1207 1227 1230 1246 1248 1252 1259 1264 1280
1316 1334 1350 1380 1384 1388 1397 1410 1412 1428 1447 1450 1479
1499 1500 1510 1515 1542 1544 1553 1561 1563 1579 1586 1587 1611
1615 1620 1622 1623 1630 1635 1636 1638 1645 1665 1667 1670 1672
1684 1693 1716 1741 1755 1766 1758 1780 1782 1793 1800 1803 1809
1828 1831 1844 1849 1853 1854 1856 1864 1866 1877 1880 1896 1901
1909 1911 1931 1935 1948 1950 1963 1973 1979 1980 1996 2005 2029
2044 2049 2082 2095 2096
2097
2100 2104 2115 2127 2130 2142 2149
2151 2158 2175 2193 2195 2205 2224 2235 2244 2246 2248 2249 2251
2285 2310 2325 2335
225
2338 2343 2347 2381 2394 2399 2402 2400
2425 2428 2438 2473 2482 2492 2496 2497 2500.
Die Gewinne können von Dienstag ab Nachmittag zwiſchen 3-5 Uhr im
Damenſalon des Saalbaus in Empfang genommen werden. Alle bis Samstag
nicht abgeholten Gegenſtände werden zu Gunſten der beiden Fechtſchulen verwendet.
Bettſedern und Flaumen,
nur prima Qualität.
J. Böttimger, Mathildenplath 7.
fverrreireeer.er. reeererneiraeirrenrtriseinivetnitr-tertriree.
FA
41
4
16
22
8.
LAa-Au-niduAaA-At.
7232) Eine perfekte Kinderfrau mit
vorzügl. Empfehlungen kann nachgewieſen
werden. Dieſelbe, wäre auch geneigt,
Krankenpflege zu übernehmen, und ſtehen
Ihr auch hierin die beſten Referenzen
zur Seite. Frank'3 Stellenbüreau,
Caſinoſtraße 2.
7275) Eine reinl. Frau ſ. Laufdienſt.
Zu erfragen bei Frau Mattern.
7276) Eine Frau wünſcht
Be=
ſchäftigung im Waſchen und Putzen, auch
wird Waſche in und außer dem Haus zum
Waſchen und Bügeln angenommen
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ſtraße Nr. 27.
7277) Ein junger Mann, der 12
Jahre bei einer Herrſchaft Kutſcher und
Diener war, ſucht Stelle, auch verſteht er
Gartenarbeit. Zu erfr. Schuſtergaſſe 19.
7235) Köchinnen, Haus= u.
Kinder=
müdchen k. ſofort Stellen erh. Frau
Cohn, kl. Ochſengaſſe 9.
7237) Eine brave, zuverläſſige Perſon
wird als Lauffrau im 3. Stock,
Kapell=
glatz 56, geſucht.
7278) Geſucht ſofort ein anſtändiges
fleißiges Mädchen für den ganzen Tag.
Soderſtraße 21.
(Hine ältere Dame, Wittwe bevorzugt,
Es, proteſtantiſch, Deutſche mit
muſika=
liſchen Kenntniſſen, wird als
Geſellſchaf=
terin für ein junges Mädchen in Bordeaux
geſucht. Näh. i. d. Exp. d. Bl. (7279
7280) Eine gut empfohlene Köchin,
die Hausarbeit mit übernimmt, ſofort
geſucht. Näheres zwiſchen 12-3 Uhr
Aliceſtraße 20.
7239) Ein braves Mädchen, welches
einer bürgerlichen Haushaltung ſelbſtändig
vorſtehen kann, wird gegen guten Lohn
zum alsbaldigen Eintritt geſucht. Näheres
Zeughausſtraße 7.
De
890000
G90000
7241) Es wird ein braves, zuverläſſiges
Mädchen zu Kindern geſucht. Der
Ein=
tritt kann gleich oder ſpäter erfolgen.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden. Näheres i. d. Exped. d. Bl.
24
14
G00000008
GO00
Droguist.
Ein tüchtiger, wohlempfohlener Droguiſt,
flotter Verkäufer, welcher das
Detail=
geſchäft vollkommen verſteht, wird für ein
feines Detail=Droguen=Geſchäft zum
Ein=
tritt per 1. September geſucht.
Schrifliche Offerten unter P. E. 45
an G. L. Danbo & Co.
Frank=
furt a. M.
[7281
1759
Die Saalbau=Reſtauration
empfiehlt ein vorzügliches Glas Bier
aus der „Brauerei Diſchinger” zu 12 Pf.
(wenn keine Concerte u. Bälle ſtattfinden),
Kaffee per Portion zu 40 Pf.
Für Hochzeiten und Familienfeſte die
Locale gralis.
Beſtellungen auf ſolche Feſte übernimmt
gerne
(5968
C. Stobinger, Reſtaurateur.
Inter dem Heutigen habe ich ein Stellen=
11 Büreau für weibliche Dienſtboten
er=
richtet, welches ich den geehrten
Herr=
ſchaften, ſowie Dienſtperſonal zur
Kennt=
niß bringe. Gottmann Wittwe,
Wald=
ſtraße Nr. 53.
[7130
Nüſche zum Bügeln, ſowie Alles von
20 Nah= und Flickarbeit wird
angenom=
men. Waldſtraße 53, Seitenbau. (7131
prakt. u. Spocialarzt f. Naut=,
a790
Frauen- u. Untorleihskr ankheiten
Dr.Gbuobtsnerranktea. h. dinotrantr.
1 Tsgist. Vrf. Ricord's, ausw.brieh.
Weine in der Eſchollbrückerſtraße ge=
AL legene Scheuer iſt als Lagerraum
zu vermiethen.
(6288
A. Schmidt, Beſſ. Carlsſtraße 12.
(Einquartierung wird angenommen mit
C, Verpflegung, der Mann per Tag 2 M.
Die Lokalitäten ſtehen zur Einſicht offen.
Feldbergſtr. 28. H. Schäfer. [25
w. 3. Stärken u.
Foine Wäsche Bügeln zu ſehr
billigem Preis angenommen. Kiesſtr. 41,
3. Stock, im Haus rechts.
[7108
Murnung.
Der Finder meines Taſchenmeſſers in
einer Wirthſchaft Beſſungens am
Sams=
tag den 25. Juli 1885 Vormittags iſt
ermittelt. Bei nicht Zurückgabe binnen
24 Stunden werde ich die Sache
gericht=
lich verfolgen.
Beſſungen, den 3. Auguſt 1885.
L. Schwindt.
mit Wohnung, am Markt
Ein vadol oder Rhein=, Ludwigs=,
Ernſt=Ludwigsſtr., zu Ende d. oder Anfang
nächſten Jahres zu miethen geſucht. Offert.
mit Preis unter V. L. an d. Exped. (7283
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Werra”, Kapitän Barre,
vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen, welcher
am 22. Juli von Bremen und am 23. Juli
von Southampton abgegangen war, iſt am
1. Auguſt und der Poſtdampfer Scholten:
von der Niederl.=Amerik. Dampfſchiffahrts=
Geſellſchaft, welcher am 18. Juli von
Rotter=
dam abgegangen war, iſt am 30. Juli
wohl=
behalten in New=York angekommen.
Woog, 3. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 325 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1740 R.
Woog=Polizeiwache.
463
1740
1
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 4. Auguſt.
Deutſches Beich. Fürſt Hohenlohe wird die Geſchäfte der
Bot=
ſchaft in Paris bis Ende September weiterführen und ſein neues
Amt als Statthalter von Elſaß=Lothringen zu Anfang Oktober
über=
nehmen. Die amtliche Ernennung erfolgt nicht vor Ende September.
Zur Ausführung der 88 2-10 des Geſetzes über die
Ausdeh=
nung der Unfall= und Krankenverſicherung vom 28. Mai 1885 iſt
für den Betrieb der Reichspoſt= und Telegraphenverwaltung durch
Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers. v.
Boet=
ticher, vom 25. Juli Folgendes beſtimmt: 1) Die Geſchäfte der
Aus=
führungsbehörde werden von einer jeden Ober=Poſtdirektion für die
ihr nachgeordneten Dienſtzweige wahrgenommen. Die Ober=
Poſt=
direktion in Berlin iſt Ausführungbehörde auch in Anſehnung
der=
jenigen Dienſtzweige, welche unmittelbar von der Centralverwaltung
abhängig ſind. Den Ober=Poſtdirektionen liegt insbeſondere auch
die Feſtſtellung der Entſchädigungen ob. 2) Die vorgeſchriebene
Anzeige eines Unfalles iſt ſeitens des der verunglückten Perſon un
mittelbar vorgeſetzten Beamten an diejenige Ober=Poſtdirektion zu
erſtatten, in deren räumlichem Bezirk ſich der Unfall ereignet hat.
Die letztere hat den Unfall in das von ihr zu führende
Unfallver=
zeichnis einzutragen, die Vornahme der erforderlichen Unterſuchung
zu veranlaſſen und die Vergütung für den Bevollmächtigten der
Krankenkaſſe feſtzuſetzen.
Kriegsminiſter Bronſart v. Schellendorf iſt am Samstag
vor=
mittaa in Gaſtein eingetroffen.
Nach einem Miniſterial=Erlaß ſoll inskünftig von den
Civil=
verſorgungsberechtigten, welche in den Verwaltungsdienſt
übernom=
men worden, ein genauer Nachweis über deren Lebensführung ſeit
ihrem Ausſcheiden aus dem Militärdienſt verlangt werden, behufs
künftiger Vermeidung von Unzuträglichkeiten, die aus dem bisherigen
Mangel einer diesbezüglichen ſtrengen Kontrole erwuchſen.
Der franzöſiſche Botſchafter Baron Courcel iſt am 1. Auguſt
nachmittags von Berlin nach Paris abgereiſt.
Am Montag 10. Auguſt wird die Eröffnungsſitzung des
inter=
nationalen Telegraphenkongreſſes im großen Hörſaale der Reichs
poſtverwaltung in Berlin ſtattfinden. Bis jetzt ſind 82
Bevollmäch=
tigte angemeldet, darunter von außereuropäiſchen Staaten: Braſilien,
Oſtindien, Japan, Perſien, Niederländiſch=Indien, Egypten, Siam,
Ferner
Süd=Auſtralien, Neu=Südwales, Neuſeeland, Tasmanien.
von Kabel=Geſellſchaften: die Bevollmächtigten der Anglo=Amerikan,
der Submarine, der Indo European, der Great Northern, der
Ver=
einigten deutſchen, der Eaſtern Extenſion Auſtralia and China, der
Compagnie françaiſe, der Direct United, des Schwarzen Meeres
der Braſilianiſchen Submarine, der Caſtern and South Africa, der
Direct Spaniſh, der Weſt India and Panama, endlich der Weſtern
and Brazilian Kabel=Kompagnie. Es finden ſich darunter die größten
Autoritäten auf dieſem Gebiete, u. a.: Werner Siemens, Sir James
Anderſon, Mr. John Pender, Sir Julian Goldſmid, Mr. Jules,
Deſpecher, Kapitän Suenſon und andere.
Der Entwurf der internationalen Lachskonvention ſieht eine
von Mitte Auguſt bis Mitte Oktober dauernde Schonzeit des Lachſes
für den Rhein und deſſen Nebenflüſſe vor. Außerdem ruht von
Schaaffhauſen bis zur Rheinmündung der Lachsfang an jedem
Sonntag im Jahre und zwar von Samstag 6 Uhr abends bis
Sonntag 6 Uhr abends. In den oberen Rheinuferſtaaten, alſo von
Mannheim ab aufwärts, tritt auch noch eine Herbſtſchonzeit zum
Schutz der Lachsbrut ein, ſo zwar, daß in dieſer Zeit im Rhein und
ſeinen Nebenflüſſen nur mit ſtaatlicher Erlaubnis der Lachsfang
be=
trieben werden darf, wobei die reifen Lachſe zur Weiterzucht
ver=
wendet werden müſſen. Als Vertragsdauer ſind zehn Jahre
vor=
geſchlagen.
Schweiz. Zum Beſuch der diesjährigen großen Herbſtübungen
des 14. deutſchen Armeecorps ſiud vom Bundesrat abgeordnet die
Herren Oberſt Feiß, Waffenchef der Infanterie, in Bern, und Oberſt
Wild, Kommandant des 22. Infanterieregiments in Zürich.
Heſterreich=Angarn. Die Gründung eines politiſchen ezechiſchen
Vereins in Wien iſt ein Thema, welches die öſterreichiſche
Tages=
preſſe noch immer beſchäftigt. Natürlich ſind es in erſter Linie die
149
ezechiſchen Blätter, welche dieſem Kapitel ihre Aufmerkſamkeit
wid=
men und iſt es nicht unintereſſant, wie ſich z. B. die Narodnh
Liſty” über Zweck und Ziel des ezechiſchen Vereins in Wien äußern.
Das jungezechiſche Organ ſieht in demſelben das beſte Mittel, durch
Förderung ezechiſcher Schulen der Entnationaliſierung der Czechen
in Wien und damit deren „Demoraliſation' entgegenzuwirken. Einen
zunächſt praktiſchen Zweck erkennt das Blatt vor allem der
politi=
ſchen Organiſation zu, welche der Verein anſtreben will. Mit ſeiner
Hilfe ſollen aus dem Wiener Gemeinderat, aus dem Reichsrat und
dem niederöſterreichiſchen Landtag die Feinde der ezechiſchen Nation,
die Männer der „ſchärferen Tonart”, beſeitigt werden. Schon bei
den letzten Reichsratswahlen habe man den erſten Verſuch nach
dieſer Richtung gemacht, und man habe die Ueberzeugung
gewon=
nen, daß bei beſſerer Organiſation der ezechiſchen Wähler ihr
Ein=
fluß auf den Ausfall der Wahlen ein großer ſein könne. In
dieſem Wirkungskreis winkt dem politiſchen Verein der Ezechen in
Wien ſchon in nächſter Zeit ein Erfolg, während bei allen übrigen
Programmpunkten mit tauſend Verhältniſſen gerechnet werden muß.
Auf dieſem Gebiete kann der Verein unabhängig vorgehen und
einen nicht geringen Erfolg erzielen. „Daher nur friſch voran und
keine Halbheitl Aus allen dieſen Auslaſſungen der ezechiſchen
Blätter iſt erſichtlich, weſſen man ſich von dem neuen Verein zu
verſehen hat.
Franktreich. In der Sitzung der Münzkonferenz vom 1. Aug.
lehnten die Delegierten Frankreichs, Italiens und der Schweiz die
von Belgien beantragte Verlängerung der Münzkonvention ab. Der
auf Erleichterung der Liquidation bei Aufhebung der Münzunion
gerichtete Antrag Belgiens wurde ebenfalls abgelehnt. Die
belgi=
ſchen Delegierten erklärten darauf, Belgien werde dadurch
wahr=
ſcheinlich genötigt ſein, aus der Münzunion auszutreten.
Ueber die Lage in Annam berichtet General de Courey, daß
dieſelbe ſich von Tag zu Tag beſſert. Nur einige Unruhen werden
zwiſchen Quine=Hone und der Bucht von Courane gemeldet. Dieſer
letztere Punkt wird ſeit einigen Tagen von einer Kompagnie beſetzt
und das Kanonenboot „Lionne; bewacht jenen Teil der Küſte. Ein
Teil der von Chu=Pet fortgeſchleppten Summen wurden wieder
ge=
funden, nämlich: etwa eine Million in Dong=Hani und 250000 Fres.
von einem annamitiſchen Detachement, das nach Quang=Bu geſchickt
wurde, welches ich beſetzen ließ. Der Vater Chu=Pets, der den
Angriff auf die Geſandtſchaft leitete, wurde gefangen genommen.
Eine am 1. Auguſt in Paris eingelaufene Depeſche Courey's
berichtet, daß zwei frühere, an dem Aufſtande beteiligte annamitiſche
Miniſter gefangen genommen ſeien und das Land ſich mehr und
mehr beruhige.
Dem „Temps' zufolge ſind die Truppen in Tonking von der
Oyſenterie und bösartigen Fiebern ſtark heimgeſucht. Im Monat
Mai ſtarben 161 gegen 46 im Mai des Vorjahrs; während der
erſten Junihälfte kamen täglich 12 Todesfälle vor. Der „
Temps=
hält es für unumgänglich notwendig, Truppen, die ſeit achtzehn
Monaten in Tonking ſtänden, zurückzurufen.
Nachdem der portugieſiſche Konſul in Marſeille ſowie der
Po=
lizeiinſpector Charriere der Cholera erlegen ſind, wird zugegeben,
daß dieſelbe ſeit dem 11. Juli dort herrſcht. Am 2. Juli ſtarben
6, am 30. 13 Perſonen an der Cholera. Auch in Lyon kamen zwei
Todesfälle vor. Dagegen läßt ſich die,France' aus Marſeille
tele=
graphiſch melden, es entbehrten die Gerüchte von dort
vorgekom=
menen Cholerafällen der Begründung. Gegen die Urheber dieſer
Gerüchte werde gerichtlich eingeſchritten.
Engkand. Lord Salisbury empfing eine Depeſche Thornton's
aus Petersburg über die Zulfikarfrage. Die „Morning Poſt= will
wiſſen, Giers habe Thornton verſichert, der Kaiſer von Rußland
ſei der Meinung, daß eine ſchleunige Löſung der afghaniſchen
Grenz=
frage von größter Wichtigkeit und im Intereſſe des Friedens ſei,
der ihm ebenſo ſehr am Herzen liege, wie den übrigen europäiſchen
Mächten.
In einer beſonderen Sitzung des Oberhauſes leiſtete am 31.
Juli Prinz Heinrich von Battenberg in üblicher Form der Königin
den Eid der Treue. In der Abendſitzung desſelben Tages wurde
von dem Oberhauſe die Bill über die Naturaliſierung des Prinzen
Heinrich von Battenberg in allen Leſungen ohne Abſtimmung
an=
genommen, ebenſo in dem Unterhauſe.
Im Unterhauſe erklärte Bourke, über die Entſetzung Kaſſala's
fänden noch Erwägungen ſtatt. Eine Mitteilung hierüber erſcheine
daher unthunlich. Die Kreditforderung erfolge in der jetzigen
Seſſion nicht, die Unterhandlurgen über die eghptiſche Anleihe hätten
zu dem Reſultat geführt, daß Deutſchland, Oeſterreich und Italien
einwilligten, die Anleihe ihren bezw. Parlamenten bei deren
Zu=
ſammentritt zur Ratifikation zu unterbreiten und die ſofortige
Emiſ=
ſion der Anleihe zu geſtatten. Die anderen Mächte ſeien dieſem
Beſchluß beigetreten.
Jänemarſ. Bei einer vor kurzem in Holſtebro (Jütland)
ab=
gehaltenen politiſchen Verſammlung wurde der anweſende
Polizei=
meiſter von einigen an der Verſammlung teilnehmenden Mitgliedern
der Linken des Folkething mit Gewalt von der Rednertribüne
ent=
fernt; deshalb iſt bereits die ſtrafrechtliche Verfolgung gegen den
19
Präſidenten des Folkething, ſowie gegen zwei andere Mitglieder
desſelben angeordnet worden.
Spanien. Die jüngſten Provinzialzeitungen bringen eine
wahr=
haft furchtbare Beſchreibung von der Intenſität der Epidemie an
vielen Orten. In der Provinz Soria, ſo lieſt man z. B. im
„ Correo, wurden in einem einzigen Dorfe von 700 Einwohnern
innerhalb 48 Stunden 250 Perſonen von der Cholera befallen.
150 Leichname blieben drei Tage auf der Straße liegen, weil alle
Totengräber, Gendarmen, Gemeinderäte u. ſ. w. weggerafft waren.
In der Gegend von Cuenca ſtarben in einem Dorfe von einer
Be=
völkerung von 300 Perſonen innerhalb dreier Tage 137. Aehnliche
Fälle werden aus der Provinz Murcia und Ferrol mitgeteilt. Die
Cholera hat nun auch Barcelona erreicht, iſt mit Heftigkeit in
Ge=
rona, Grenzprovinz gegen Frankreich, ausgebrochen und forderte
bereits mehrere Opfer in Navarra, Pamplona und Lerida.
Anda=
luſien und ſelbſt Eſtremadura ſind innerhalb 10 Tagen von der
Cholera ganz überzogen worden. Der Hauptherd der Seuche iſt
augenblicklich in der Stadt und der Provinz Saragoſſa, wo an 900
Menſchen täglich erkranken. Die Zahl der von der Cholera
be=
fallenen Perſonen wird von der offiziellen Zeitung auf 70000, die
der Verſtorbenen auf 26000 angegeben. Die furchtbaren
Verhee=
rungen der Epidemie in Spanien ſtehen im Gegenſatze zu den
Er=
klärungen der franzöſiſchen Aerzte, welche beim vorjährigen
Aus=
bruche der Seuche in Frankreich von der milden Form der Cholera
berichteten und die Behauptung von der Aklimatiſation derſelben
an das europäiſche Klima aufſtellten. Eine Depeſche aus Madrid
meldet, daß die geſammelten Geldmittel zur Unterſtützung der
Cho=
lerakranken erſchöpft und die letzten 75000 Fres. an Hilfsbedürftige
nach Valencia gegangen ſeien.
Rußkand. Das ruſſiſche Kaiſerpaar hat in Begleitung des
Großfürſten=Thronfolgers und einer großen Suite am Sonntag zu
Schiff eine Reiſe nach Finnland angetreten. Die Ankunft in Wiborg
erfolgte am 3. Auguſt; von hier begibt ſich der Kaiſer nach
Wil=
manſtrand, um den dortigen Manövern beizuwohnen. In
Helſing=
fors wird ein mehrtägiger Aufenthalt genommen und ſind daſelbſt
zahlreiche Feierlichkeiten in Ausſicht genommen.
Das „Journal de St. Petersbourg; bemerkt bezüglich der Rede
Salisbury's im Manſion Houſe: Salisbury führte nicht immer eine
ſolche Sprache; es geſchehe dies, ſeitdem er ſich über die
Stim=
mungen Europas unterrichten konnte. Der Wunſch, England in den
Kreis ruſſiſcher Allianzen aufgenommen zu ſehen, bezeugt, daß
wenn in London jemals beabſichtigt war, die kontinentale
Gemein=
ſchaft zum Nutzen Englands zu brechen, man jetzt darauf verzichtet.
Bürgermeiſter Bünger von Riga, welcher ſich weigerte, in der
Stadtverwaltung die ruſſiſche Sprache als Amtsſprache einzuführen,
wurde vom Miniſterium des Innern bedeutet, er möge ſeine Würde
als Bürgermeiſter niederlegen. Der Gemeinderat beabſichtigt, Herrn
Bünger wiederzuwählen.
Rontenegro. Fürſt Nikolaus von Montenegro begibt ſich im
Laufe des Auguſt nach Sofia zum Gegenbeſuch des Fürſten von
Bulgarien und reiſt ſodann über Konſtantinopel nach Wien.
Fürſtei. Die Meldungen über die Aufhebung ſämtlicher
grie=
chiſcher Konſulate in der Türkei ſtellen ſich jetzt als bedeutend
über=
trieben heraus. Es handelte ſich nur um die Ernennung griechiſcher
Konſuln in mehreren kleineren Städten und wollte jenen die Pforte
das Exequatur nicht ertheilen, da im Umkreiſe der betreffenden Orte
keine griechiſchen Unterthanen anſäſſig ſeien. Inzwiſchen hat aber
die griechiſche Regierung beſchloſſen, von der Errichtung der neuen
Konſulate aus Erſparungsrückſichten abzuſehen und iſt ſomit die
ganze Sache gegenſtandslos geworden.
Oſtindien. Die indiſche Regierung hat die Errichtung eines
befeſtigten Lagers im Piſchin=Thale beſchloſſen; General Mac Gregor
wird nach Quetta gehen, um einen geeigneten Platz auszuwählen.
Kanada. Der Gerichtshof von Regina hat am 2. Auguſt den
Führer der Aufſtändiſchen Louis Riel zum Tode durch den Strang
verurteilt. Riel hat die Appellation angemeldet.
Hüd=Afriſta. Der Präſident der von den ausgewanderten
Transvaalboers neugegründeten Republik, Weyer, hat an die
euro=
päiſchen Mächte und an die nordamerikaniſche Union eine Note
ge=
richtet, in welcher er gegen die Anſprüche Englands auf die St.
Luciabai (Oſtafrika) proteſtiert. Der Präſident erklärt, daß die
Bai der neuen Republik abgetreten worden ſei, welche ſie in Beſitz
genommen und als einen allen allen Nationen geöffneten Freihafen
eingerichtet haben.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Auguſt.
S. Exc. der Großh. Staatsminiſter Finger hat am
1. d. M. eine mehrwöchige Urlaubsreiſe angetreten.
An Stelle des Herrn Oberſten v. Dresky, welcher zum
Brigadekommandeur ernannt wurde, iſt Herr v. Alvensleben,
welcher früher bereits als Diviſionsadjutant unſerer Garniſon
an=
gehörte, mit der Führung des 2. Gr. Dragoner=Regiments Nr. 24
beauftragt worden.
Eingeſandt.) Seitens der Direktion der Heſſ. Ludwigsbahn
149
1741
iſt jedenfalls in der dankenswerten Abſicht auf billigſte Weiſe die
Dampfſchiffahrt auf dem Rhein benutzen zu können, für den Sommer
ein Lokalzug mit der Abfahrtzeit 8 Uhr 15 Min. von hier
einge=
richtet worden, zu welchem die Sonntagsretourbillete Gültigkeit
haben. Sehr befremden mußte es, daß fragl. Zug am verfloſſenen
Sonntag, wie verlautet auf Anordnung der Direktion, erſt 8 Uhr
36 Min. von hier abfuhr und damit die Erreichung des um 9 Uhr
30 Min. von Mainz abfahrenden Salon=Bootes unmöglich machte.
Den Reiſenden, welche im Vertrauen auf den Fahrplan ihre Billete
an der Kaſſe nahmen, wurde von der Aenderung in der
Abfahrts=
zeit nichts mitgeteilt und ließ man dieſelben in den Warteſälen
ruhig warten, bis endlich der Ruf zum Einſteigen erfolgte. Wenn
man auch ſelbſtverſtändlich ſich fügen muß, wenn durch Aufenthalt
unterwegs eine Verſpätung eintritt, ſo muß es doch als ein großer
Mangel an Rückſicht erſcheinen, wenn ein Lokalzug ohne das
Publi=
kum an der Kaſſe oder im Warteſaal davon in Kenntniß zu ſetzen,
faſt eine halbe Stunde ſpäter abgeht.
th. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt fand am Samstag Abend
im Garten und ſämtlichen Räumen des Saalbaues das von den
beiden dahier beſtehenden Verbänden der Reichsfechtſchulen von
Lahr und Magdeburg arrangierte gemeinſame Sommerfeſt ſtatt,
welches wohl mit zu den ſchönſten Veranſtaltungen gerechnet werden
darf, welche überhaupt in dieſem Etabliſſement bis jetzt ſtattgefunden
haben. Der feſtlich erleuchtete Garten, welcher durch die mit den
prachtvollſten Farben elektriſch erleuchtete Fontäne und dem vom
Oberfeuerwerker Bürſtlein arrangierten Feuerwerk ein beſonderer
Reiz verliehen wurde, war bis auf den letzten Platz beſetzt, ſo daß
dem Zweck des Unternehmens, ein Scherflein für den weiteren
Aus=
bau zweier Reichswaiſenhäuſer beizutragen, ſeitens der hieſigen
Ein=
wohnerſchaft auf das ſchönſte entſprochen worden iſt. Während im
Garten verſchiedene Erfriſchungen, Blumen ꝛc. von ſchöner Hand
verabreicht wurden, hatte man im Saale die Verloſung einer großen
Anzahl hübſcher, freiwillig geſtifteter Geſchenke vorgenommen, deren
Ertrag allein ſchon hinreichen dürfte, die für dieſes Feſt entſtandenen
ſehr weſentlichen Unkoſten zu decken. Nach einigen von der Kapelle
des Großh. Leibgarde=Regiments Nr. 115 vorausgegangenen
Muſik=
piecen, beſtieg der Verbandsfechtmeiſter Herr Kaufmann C. Will
die Tribüne, um die ſo zahlreich Erſchienenen herzlich zu begrüßen
und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß noch viele, welche der
Sache der Reichsfechtſchulen ferne ſtehen, denſelben durch derartige
Veranſtaltungen zugeführt werden möchten, umſomehr, als bei dieſen
humanitären Beſtrebungen keinerlei Partei= oder konfeſſionelle
Unte=
ſchiede obwalteten. Nach der zweiten Abteilung des gut gewählten
Konzertprogramms nahm der Feſtball im großen Saale ſeinen
An=
jang, an welchem ſich über 200 Perſonen beteiligten und welcher
erſt zur frühen Morgenſtunde das ſchöne Feſt zum Abſchluß brachte.
Ueber das finanzielle Ergebnis konnten wir noch nichts erfahren,
doch dürfte dasſelbe dem ganzen Verlauf nach zu urteilen, ein für
alle Teile zufriedenſtellendes ſein.
0 Wie verlautet, dürfte dieſes Jahr die Jagd mit Rückſicht
auf die faſt vollſtändig eingebrachte Ernte früher wie gewöhnlich
eröffnet werden und ſchildert man die Ausſichten auf eine reiche
Haſen= und Hühnerjagd als ganz beſonders glänzend.
Bei der Reichsbanknebenſtelle zu Darmſtadt wurden
im Jahre 1884 angekauft: 1) Platzwechſel: Stück 3306 im Betrage
von M. 2477202.2. 2) Rimeſſenwechſel: Stück 10743 im Betrage
von M. 26706 682.76. 3) Wechſel auf das Ausland: Stück 10 im
Betrage von M. 55434.80. Eingezogen wurden. 1) Platzwechſel:
Stück 3321 im Betrage von M. 2444000.16. 2) Incaſſowechſel:
Stück 8554 im Betrage von M. 6282315.28. 3) Kommiſſionswechſel:
50
Stück 16 im Betrage von M. 9220.75. Lombarddarlehen wurden:
1) ausgeliehen M. 223 900, 2) zurückgeahlt M. 207800. Der
Ge=
ſamt=Kaſſenumſatz betrug M. 120 136 085.74.
Die Zahl der bei den Gerichten des Bezirks der Großh.
Handelskammer Darmſtadt anhängigen Konkurſe hat in 1884
einen kleinen Rückgang erfahren, was auf ein Steigen der Solidität
im Geſchäftsleben deutet. Nachſtehend geben wir das Verzeichnis
der Konkurſe. Es waren anhängig bei dem Amtsgericht:
1884:
1883:
1) Darmſtadt I.
23 (darunter 12 überjährige) 22
5
2) Darmſtadt II.
12
3) Beerfelden
4) Fürth i. O.
5) Gernsheim
6) Groß=Gerau
7) Groß=Umſtadt.
8) Höchſt i. O.
9) Hirſchhorn
10) Lorſch
11) Michelſtadt.
12) Reinheim,
13) Wimpfen
14) Wald=Michelbad
15) Zwingenberg
10
2
6
10
8
5
6
Im Rechnungsjahr 1883ſ84 würden in der Skadt Darmſtadt
lohne Beſſungen) 909 171 Centner Steinkohlen, Braunkohlen und
1742
R 149
Kokes mit Oktroi belegt gegen 865632 Centner im Vorjahre. Die
Mehreinfuhr iſt offenbar nur die Folge eines Mehrverbrauchs der
hieſigen Induſtrie, da der Privatkonſum weit hinter dem des
Vor=
jahres zurückblieb und die Ausfuhr ſich nur auf einige hundert
Centner belief.
4 Bei der anhaltend trockenen Witterung iſt es dringend
not=
wendig. die Lindenbäume in Rhein= und Neckarſtraße zu
begießen, wenn dieſelben nicht vor der Zeit welk werden bezw.
der Gefahr des völligen Abſterbens ausgeſetzt werden ſollen.
(Eingeſandt.) In den Darmſtadtumgebenden Wäldern werden
neuerdings die Wege vielfach einer gewiſſermaßen gartenmäßigen
Be=
handlung unterworfen. Die Wegränder werden ähnlich wie
Garten=
raſen abgeſtochen und alles Gras, Unkraut und Wurzelwerk wird
ſorgfältig entfernt. Es iſt viel Arbeit, die man ſich damit macht.
Leider wird nur der feſtere Boden damit zerſtört, der Sand tritt
zu Tage und ganze Generationen gehen der Wohlthat ſtaubfreier
Waldwege verluſtig.
0 Die Wirtſchaftsverhältniſſe auf dem Dippelshof haben
ſich neuerdings ſo gebeſſert, daß man denſelben Spaziergängern zum
Beſuche nur empfehlen kann. Speiſen und Getränke ſind gut und
billig, reinliche Gefäße, aufmerkſame Bedienung. Zu wünſchen
bleibt nur noch, daß Tiſche und Bänke in ihrer allzu ländlichen
Beſchaffenheit etwas verbeſſert werden, der Erdboden an den
Wirt=
ſchaftsplätzen mit Kies belegt und dieſe Plätze durch Aubringen von
niederem Buſchwerk am Rande einigermaßen verſchönert werden.
Ein Burſche, welcher in einem Fabrikgebäude in der
Beſſun=
ger Weinbergſtraße etliche Fenſterſcheiben einwarf, wurde zur
An=
zeige gebracht. — Wegen Entwendung von verſchiedenem
Hand=
werkszeug iſt gegen einen Schuhmacher Anklage erhoben worden.
In der Mühlſtraße wurde einem Schuhmacher das Firmenſchild
abgeriſſen und entwendet.-
Am Samstag nachmittag ſiel ein
Knecht des Pachters Pitthan in der Ringſtraße von dem Sitzbrett
ſeines Pfuhlwagens und erlitt hierbei einen Schlüſſelbeinbruch.
Der Knecht wurde ins Landkrankenhaus verbracht. — Wegen
Miß=
handlung ſeiner Tochter wurde gegen einen Gasfabrikarbeiter
An=
zeige erhoben. — In einem Hauſe in der Promenadeſtraße fand ein
Einbruchsverſuch ſtatt. Der Thäter ſcheint in ſeinem Handwerk
geſtört worden zu ſein. - Am Schloßgraben kam ein neuer eiſerner
Kanalrahmen mit Gußdeckel von ca. 85 Pfd. Gewicht abhanden.-
Einem Schloſſer in der Hochſtraße wurden aus ſeinem Hausgarten
Aprikoſen entwendet.-
Heute morgen gegen ½10 Uhr erhängte
ſich in ſeiner Wohnung in der Obergaſſe ein Gardeunterofſizier.
In der Saline Wimpfen wurden im Jahre 1884 an
Salz produziert 13416766 Ka., verſteuert wurden 3291738 Kg.,
was einem Steuerbetrag von 39500s Mark entſpricht. Dieſes Salz
verblieb ſämtlich im Großherzogtum. Unter Begleitſchein=Kontrole
wurde nach heſſiſchen Stationen und Stationen des
Zollvereins=
inlandes verſendet 7568405 Ka., auf welcher Salzmenge ein
Steuer=
anſpruch von 908208 Mark laſtet. Denaturiertes Vieh= und
Ge=
werbeſalz wurde im ganzen verſendet 2450226 Kg. Nach dem
Zollvereinsausland wurde kein Salz verſendet.
Mainz. 2. Auguſt. Das hieſige Feſtungsgefängnis
deſſen Iuſaſſen bekanntlich vom 1. Oktober ab in benachbarten
Feſtungen untergebracht werden, ſoll zur Kaſerne umgebaut werden.
Mainz. 2. Auguſt. Die Frage wegen der Wahl eines
Bürgermeiſters dürfte nunmehr raſcher erledigt ſein als man
anjänglich glaubte; die Majorität der Stadtverordnetenverſammlung
hat gelegentlich einer vertraulichen Beratung beſchloſſen, den Herrn
Beigeordneten Dr. Oechsuer zum Bürgermeiſter unſerer Stadt zu
wählen und ſoll dieſe Wahl bereits in der nächſten
Stadtverord=
netenverſammlung vorgenommen werden. Für die alsdann zur
Er=
ledigung kommende Stelle des erſten Adjunkten iſt, wie wir hören,
Herr Staatsanwalt Dr. H. Gaßner in Ausſicht genommen
Koſtheim, 1. Auguſt. Von nun an wird auch eine regelmäßige
Dampfbootverbindung mit unſerem Orte eingerichtet, indem ſich der
Schiffsunternehmer Herr St. verpflichtet hat, dieſelbe zwiſchen Mainz
und Koſtheim in Gang zu erhalten. Die erſten Fahrten beginnen
bereits heute.
Am 1. bis 3. September beabſichtigt der Forſtverein für
das Großherzoatum Heſſen in Bingen zu tagen. Die Einladung
ergeht an die Mitglieder und Freunde des Vereins. Der 1.
Sep=
tember wird zur Beſichtigung des Niederwalddenkmals benutzt. Der
2. Tag iſt zur Excurſion in dem Bingerwald bis Lauſchhütte und
zurück aufs Jägerhaus beſtimmt, woſelbſt um 12 Uhr Frühſtück.
Abends Feſteſſen im weißen Roß. Am 3. morgens 7 Uhr Sitzung
in dem Rathausſaale, dann Gang über Scharlachkopf bis Hotel
Wilhelm, woſelbſt 1 Uhr Gabelfrühſtück. Die Fahrten in Wald und
auf Niederwald beſtreitet die Vereinskaſſe. Die Damen werden ſich
gleichfalls ſtark beteiligen.
Das Gießener Corps „Haſſial veranſtaltet am 4. Auguſt
l. J. auf dem Rochusberg bei Bingen einen alle fünf Jahre
wiederkehrenden Erinnerungs=Kommers alter Herren. Die
Feſtteil=
nehmer treffen an genanntem Tage in der Stadthalle in Mainz
zu=
ſammen, um alsdann die Fahrt nach Bingen auf feſtlich geſchmücktem
Dampfboot der Heſſiſchen Ludwias=Eiſenbahn=Geſellſchaft
zurückzu=
legen. Die Abfahrt in Mainz iſt auf vier Uhr nachmittags
feſt=
geſetzt und es werden auf der Fahrt dahin die zu paſſierenden Orte
und Villen des herrlichen Rheingau in üblicher Weiſe mit Muſik
und Böllerſchüſſen begrüßt. Nach Ankunſt in Bingen findet zunächſt
Verſammlung im Gaſthof, Zum deutſchen Haus:
ſtatt, ſodann
ge=
meinſchaftlicher Ing mit Muſik nach dem „Nochus=Hotel' in deſſen
Räumen von abends 8 Uhr an der Feſt=Kommers abgehalten wird.
Bei eintretender Dunkelheit iſt die bengaliſche Beleuchtung
des Niederwald=Denkmals in Ausſicht genommen. Am
5. Auguſt l. J. vormittags 11 Uhr vereinigen ſich die Feſtteilnehmer
zu einem Frühſtück, an welches ſich nachmittags Ausflüge in die
Umgebung von Bingen anſchließen.
Mannheim, 1. Auguſt. Der „Neuen Badiſchen Landesztg.
zufolge beſchloß die Generalverſammlung des Heidelberger
Schloß=
vereins mit großer Mehrheit ſich gegen das jetzt vorliegende
Pro=
jekt einer Drahtſeilbahn nach Schloß Molkenkur zu erklären.
In der Verſammlung wurde gegen die Abſtimmung Proteſt erhoben.
Frankfurt, 2. Auguſt. Im Laufe dieſer Woche ſoll zum
erſtenmale eine probeweiſe Stauung des Mains ſtattfinden.
Königſtein i. T. Der König und die Königin von
Ru=
mänien werden zum 15. Auguſt zum Kurgebrauch hier erwartet.
Dem ſoeben herausgegebenen Jahresbericht der „Deutſchen
Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger' entnehmen wir,
daß die Geſellſchaft zur Zeit aus 54 Bezirksvereinen, darunter 23
Küſten= und 31 binnenländiſche Bezirksvereine, und 219
Vertreter=
ſchaften beſteht. Die Zahl der außerordentlichen Mitglieder iſt um
51 gegen das Vorjahr gewachſen und beträat jetzt 1667. Die
Ge=
ſamt=Einnahme der Geſellſchaft im verfloſſenen Jahre betrug
211 135.26 M. Vom 25. Mar 1884 bis zum 21. März d. J. wurden
64 Perſonen gerettet ſo daß die Geſamtzahl der von den deutſchen
Rettungsſtationen Geretteten ſich jetzt auf 1546 Mann beläuft.
Nach Kamerun hat das bekannte Reiſeburcau von Carl
Stangen eine Geſellſchaftsreiſe arrangiert. Bei der Teilnahme von
12 Perſonen iſt das Unternehmen geſichert; 6 Reiſeluſtige haben
ſich bereits gemeldet. Als Reiſedauer ſind 9 Wochen in Ausſicht
genommen, der Ueberfahrtspreis iſt auf 2800 M. feſtgeſetzt.
Vermiſchtes.
Ball in einem Geldſchrank. Der in Buenos Ahres
erſcheinende „Standard: bringt die intereſſante Mitteilung von einem
für die Provinzialbauk in La Plata angefertigten Geldſchrank,
welcher unter perſönlicher Leitung der Patentinhaber, Herren
Ge=
brüder Baſh, in der Fabrik von Schwartz u. Co. ſoeben vollendet
wurde. Die Länge desſelben beträgt 9 Mtr., die Höhe 5 Mtr., die
Breite 6 Mtr. und ſein Gewicht 90000 Kilo, aber trotz dieſer
koloſſalen, wohl noch nie erreichten Dimenſionen machte der
Geld=
ſchrank den Eindruck eines Kunſtwerkes, ſowohl wegen ſeiner äußeren
Ausſtattung, als auch wegen ſeiner ſauberen und bis ins Einzelne
muſtergültigen Ausführung. Nach Fertigſtellung desſelben gaben
die Herren Gebrüder Baſh ihren dabei tätig geweſenen Arbeitern
einen Ball in dem Geldſchranke, welcher, feſtlich erleuchtet und reich
geſchmückt, den tanzenden Paaren genügend Raum in ſeinem Innern
bot.
Dieſes originelle Feſt bildete das Tagesgeſpräch von Buenos
Ahres und es wurde allgemein anerkannt, daß die Fabrikanten durch
ihre hervorragenden Leiſtungen auch in dem fernen Argentinien
deutſche Iutelligenz und deutſche Arbeit zu Ehren zu bringen wiſſen.
Luthers Gebeine. Nach der „Köth. 3t9. wird aus
Anlaß des Umbaues der Wittenberger Schloßkirche eine aus hohen
Beamten, Geiſtlichen, Baumeiſtern und ärztlichen Fachmännern
ge=
bildete Kommiſſion demnächſt auch die in derſSchloßkirche ruhenden
Gebeine Luther's einer Beſichtigung unterziehen. Man hegt
näm=
lich, da nachweislich ſeit Jahrhunderten keiue derartige Beſichtigung
ſtattgefunden hat, die Vermutung, daß die Gebeine ſeinerzeit auf
Befehl des Herzogs Alba ausgegraben und verbrannt worden ſeien.
Gelegentlich ſeiner Anweſenheit in der Wittenberger Schloßkirche ſoll
bekanntlich Philipp II. von Spanien, als ihn der Herzog
auffor=
derte, die ſterblichen Ueberreſte des „Ketzersu Luther den Flammen
zu übergeben, die denkwürdigen hiſtoriſchen Worte geſprochen haben:
„Ich führe Krieg mit den Lebenden, aber nicht mit den Toden.
Zu einer Nachforſchung, ob Alba nicht doch ſein Vorhaben
ausge=
führt habe, iſt es freilich nie gekommen und ſo bleibt es denn unſeren
Tagen vorbehalten, zu konſtatieren, ob der gefürchtete Feldherr die
Worte ſeines Herrſchers befolgt und die Gebeine Luther's an ihrem
Orte belaſſen habe. Jedenfalls darf man dem Reſultat der geplanten
Unterſuchung mit großer Spannung entgegenſehen.
Tageskalender.
Mittwoch, 5. Auguſt: Uebung der ganzen Mannſchaft der Freiwilligen
Turner=Feuerwehr in Beſſungen.
Samstag, 8. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins
Sänger=
luſt auf dem Karlshof.
Druck und Verlag:zL. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.