uft
gang
lige
adt.
elkar.
I.
½
5⁄)
555
545)
133)
85
220
320)
957
1015
114
1250
236
244
455)
645
86
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1
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243
249
457
650
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115⁄
igen.
148.
Jahrgaug.
RETSTEELLL CULoh
148.
Al mnementspreis
viertelſährtlich 1 Mart 50 Pf. uncl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtauſichlag
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerztz
werdemangenomment unDernkad
von der Expedition, Rhehnſtr. Re. 23.
mBeſſungen von Friedr Blßer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswartz
von allen Annomeen=Expeditlonen
Amtliches Organ
ſür die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N8 147.
Freitag den 31. Juli.
1835
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜MMtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 ⬜ M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1 bis 3 aufgeführten Näume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[5255
Lieferung
von Weißzeug, Bettwerk= und
Kleiderſtoffen für das ſtädtiſche
Hoſpital und das ſtädtiſche
Armen=
haus betreffend.
Für die vorgenannten Anſtalten ſollen
nachfolgende Gegenſtände auf dem
Sub=
miſſionswege angeſchafft werden, nämlich:
a) für das Hoſpital:
54 Met. Leinen zu Glastücher,
144 do. „ Küchenhandtücher,
45
do. „ Windeln,
„
144 Stück weiße Taſchentücher,
12 Servietten,
12 „ Betteppiche, doppeltbreit und
lang,
60 Met. Bettdrell zu Matratzen,
120 „ Zwilch zu Männerkleider;
29 Baumwollzeug zu
Wärter=
ſchürzen,
24 Paar Frauenſtrümpfe, wollene,
24 „ Kinderſtrümpfe, wollene,
ver=
ſchiedener Größe,
18 Stück Schocktuch zu Aufwaſchlumpen,
160 Kilogr. Roßhaare und
150 Met. Cocosläufer, 75 Emt. breit;
b) für das Armenhaus:
155 Met. Baumwollſtoff zu
Männerklei=
dern, einfach breit,
50 „ graues Futter,
36 Stück baumwollene
Männertaſchen=
tücher,
90 Met. Bettücherleinen, einfach breit,
130 „ geſtreiſtes Leinen zu
Bettbe=
zügen,
108
Barchend,
20 Stück braune Betteppiche,
12 Pfund graue Wolle zu Strümpfen.
Den Intereſſenten wird bei den
be=
treffenden Hausverwaltungen jede
ge=
wünſchte Auskunft ertheilt, auch Muſter
ꝛc. vorgelegt werden.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre
verſchloſſenen mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten bis längſtens
Montag den 3. Auguſt d. Js.,
Vor=
mittags 12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten
Submiſſionskaſten einzulegen,
Muſter=
ſtücke dagegen lediglich im ſtädtiſchen
Hoſpitale abzugeben.
Darmſtadt, den 18. Juli 1885.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (694,
Nicht als Heilmittel
ſondern als Univerſalmittel zum
täg=
lichen Gebrauche im Intereſſe für Alle,
denen an Erhaltung eines ſchönen
natür=
lichen Haupthaares und immer reiner
thä=
tiger Kopfhaut etwas gelegen iſt, empfiehlt
man ſtatt Oel oder Pomade
C. Retter's Haarwaſſer
welches durch die ehrendſten Zeugniſſe erſter
Autoritäten ausgezeichnet, beſonders auch
für Inſtitute eindringlichſt zu empfehlen
iſt. Zu haben um 40 Pf. und M. 1.10
bei M. W. Praſſel, Rheinſtraße. (1204
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Die Niederlage des ſeit zwölf
Jahren vorzüglich bewährten
ächlen Bornstein.
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Ctr. Auf 3 Monate Ziel 3 Pfg. per
Centner höher.
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ſebenfalls Vorzugspreiſe.
Hax Remm,
Hügelſtraße I. (6751
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3)
M.
„
24
Mc
L.
vGxe
5⁄
Ph. Baumbach, Rheinſtr. 19.
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Bd. Pfannonschmidt, Dannig,
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ſind unentgeldlich abzufahren Mühlſtr. 45.
454
170₈
M 147
Clie
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ſſ.
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für Prof. Dr. G. Jäger's
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von Wilhelm Bonger Söhne, Stuttgart.
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Carl Hormmamm.
5
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lichen Speiſen und köſtlichen Gebäcken. Erhöht die Verdaulichkeit der Milch
und gibt Milchſpeiſen ganz beſonderen Wohlgeſchmack. Für Kinder und
Kranke von erſten Aerzten empfohlen. Zum Verdicken von Suppen,
Saucen, Cacaos ꝛc. unübertrefflich. Rezepte an jedem Packet.
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Zu haben 60 und 30 Pfg. per ½ und ¹ Pfund engl. bei
H. W. Prassol, Carl Diohm & Co.
H
Oeffentliche Anerkennung.
Ihr neuerfundenes Mortein wirkt vorzüglich und wird mir täglich mehr Lob
Carl Ruckdeschel.
geſpendet. —- Regensburg in Bayern, 13. Mai 1885.
Das Hodurek'ſche Mortein, weltberühmt, iſt anerkannt der ſicherſte Schutz
gegen Mottenfraß und des ſo großen Schaden verurſachenden Holzwurm,
ver=
nichtet ferner Wanzen, Schwaben, Ruſſen, Flöhe, Fliegen, Ameiſen, Raupen,
Vogel=
milben; Wirkung überraſchend; nicht mit anderem Pulver zu verwechſeln.
[6157
Packet 10, 20, 50 Pfg. bei Moriz Landau, Darmſtadt.
[7022
Soeben erſchien:
jp=
Die vavylonſge Hegriſs-Verwitung,
insbeſondere in der ſocialiſtiſchen Lehre.
Eine Zeitgemälde aus alter und neuer Geſchichte, entworfen von Wilhelm
Schäffer. Preis 20 Pig. Zu haben im Selbſitverlage des Verſaſſers (
Landwehr=
ſtraße 40), ſowie in der Buchdruckerei von Chr. Haun, (Eliſabethenſtraße 10).
E
S.
&4
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aus der königl. holl. Hofweinhandlung von Joh. Schlitz in Mainz.
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gemäß des in der Verkaufsſtelle aushängenden Preisverzeichniſſes. Erhältlich bei:
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frosse hotterlo
der
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4000, 3000, 200
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5000 Gewinne.
Ein Loos oine Mark. H Verkaufsſtellen nu allen Orten. M Generaldobiaire der Looso: Horita Stranss junior in
R,
C Kürnberg urd Mainz.
ERON
14
1
2
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2
W
4
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Stock mit 6 Zimmern, welche eben neu
hergerichtet werden, zu vermiethen.
Werschlaglussſürchtet,
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften
Ner=
venzuſtänden leidet, wolle die Broſchüre
„ Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.=
Bataillonsarzt Rom. Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko,
beziehen.
(6886
ft
zang
ige
dt.
vigs
N. 147
1709
H.
62
H7
835
96
102
110
„21
45₈
549
746
101
1058
7
739₈
102
1220
—
46
65
89
11
C. Hallmayh,
Mineralwaſſer-Fabrik,
liefert:
destillirtes Wasser,
Selters.- & Sodawasser,
Giphons
und alle
medicinischen Wasser.
C½
liefert
alle natürlichen
Mineralwaſſer.
Genernlvertrelung des
Judwigs- & Solnerbrunnon
(Aross-Alarber)
in ¼ und ⁄₄₀ Krügen nur
Original=
in ½ und ½ Flaſchen! Gefäße.
(
3.
4 Kohlenhandiung,
liefert:
Gküchkohlon,
Husskohlon,
Pettschrot,
Sohmiodokohlon oto.,
Tannenhol (kleingemacht).
7421
9 1
12 8
449
1023
5
S.
9
6½
AGARaUtututvnd „WGAUUd-
Den verehrlichen Mitgliedern zur Nachricht, daß die
Aökuhr der Hohlen
begonnen hat. Hierauf bezügliche Wünſche beliebe man baldigſt dem Rechner,
Herrn Heinrich Störger, Eliſabethenſtraße 41, mitzutheilen. Von demſelben
wer=
den auch Anmeldungen neuer Mitglieder entgegengenommen.
Der Vorstand. (714.
Interricht im Infortigon von Damon-Gardorobon.
Montag den 3. Auguſt beginnt ein neuer Curſus im Maaßnehmen und
Zuſchneiden, in welchem eine jede bei mir Unterricht nehmende Dame ſelbſtſtändig
graciöſe, der wechſelnden Mode entſprechende Kleidungsſtücke anzufertigen erlernt.
Die Damen arbeiten für ſich und können je nach Befähigung und Willenskraft
während des Curſus 3 bis 4 Anzüge fertigen.
Hochachtungsvoll
ap55e
am Rheinſtraße 47,
W1s6 lusA M6uor,
3. Stock.
WW. Am 1. jeden Monats beginnt ein neuer Curſus.
[7076
Carlshok.
Sonntag den 2. Auguſt 1885:
der
Juternationalen Ausſtellung
zu Nürnberg
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
Gewinne von 20000, 10,000,
4000, 3000, 2000 ꝛc. Mark.
Eec
Aam
Mrærvrertritreituerrereirtivonrotrcin-tarttaittsar-ensargtrtiar
7145) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Pankratiusſtraße 11.
7
Hs.
9
2.
109
84.
Großes Mulitair-Coucert
ausgeführt von der ganzen
Kapelle des 1. Württemb. Feld=Art.=Regiments Nr. 13
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn J. Sonnlug.
Anfang 5 Uhr. — Entrée 30 Pfg. — Kinder frei.
Zur Aufführung kommen u. A.:
Preciosa, Loreley, Tannhänger, Ungarische oaverture eto.
H.
AildLbrundtrchrE uxnurt-Hirr
die Flaſche 30 Pfg.
[7144
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15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reigende Ausſicht
ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
Spaziergäugen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
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rein gehaltene Weine und gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mk., empfiehlt allen
Reiſenden und Familien beſtens.
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Monatsdienſt. Kiesſtr. 10, Seitenbau rechts.
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guten Zeugniſſen ſucht Stelle als Diener
oder Hausburſche. Näheres in d. Exp. d. Bl.
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ſinden dauernde Beſchäftigung.
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wird ein kautionsfühiger Zäpfer geſucht.
Beck, Mathildenplatz 11.
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hamburg. Hannorer. Joipzig. Jondon.
München. Paris. Stuttgart. Wieu.
A Pronpte Betorderung allor Art
2 Anzeigen.-
2
Eu Gokannte liberalo Bedlngungen.
Bel gröoseren Auſträgen
B
A Auon aumepreiee.
Haz Annoncen-Monopol dor
bedeutondston Jouruale dos
Auslandes.
1
„ .
9 1
„ B B D.
2
5o
Der Beſitzer: Jul. Rbert. 6l31
[ ← ][ ][ → ]
Na 147
Dut Hrſöhyet Hudlusg.
Um den in der letzten Zeit verbreiteten falſchen Gerüchten
entgegen zu treten, erlaube ich mir, hochverehrl. Publikum
von Darmſtadt und Umgegend ergebeuſt zu benachrichtigen, daß
ich nach wie vor die
Restauralion auf dem Carlshoſe
inne habe und ſtets bemüht ſein werde, mir das ſeither
ge=
ſchenkte Vertrauen zu bewahren.
Hochachtungsvollſt
August Adam,
Rostauratour a. d. Carlshof.
Darmstädter Täther-Aub.
Samstag den 1. Auguſt 1885:
peß,
bu. Whrungdiest alll dGm barIsnol.
Anfang 8 Uhr.
Der Vorstand. (7o77
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werden von einem hier durchreisenden Horrn
Alterthümer zll kaufen geslcht.
Altes Meissner und anderes Porzellan, als: Figuren, Vasen, Tassen,
Teller ete, Schnupftabaksdosen, Nadelbüchsen, Richflacons und andere
Hippsachen, alterthümliche Steinkrüge, gemalte und geschliffene Gläser,
altmodische Sonnenfächer, Spitzen, gestickte Seidenstoffe, Schuhschnallon
und sonstiger Schmuck mit weissen Glassteinen, Kloine Bildchen, Portraits
auf Elfenbein gemalt, alte Waffen, antike Heubles ete. Cto.
Oſſerten bittet man unter Chiſfre II. 88 in der Bxpedition dieses Blattes
niederzulegeu.
(7150
Augwürtige Offerten werden cbenfalls berücksichtigt.
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44¼⁄
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Al legene Scheuer iſt als Lagerraum
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Cartsſtraße 24.
Woog, 30. Juli 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 329 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 17z0 R.
Woog=Polizeiwache.
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firmo,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Donau;, Kapitän Ringk,
vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen, welcher
am 15. Juli von Bremen und am 16. Juli
von Southampton abgegangen war, iſt am
27. Juli wohlbehalten in Newyorklangekommen.
4u.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 31. Juli.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer erfreut ſich in Gaſtein des
beſten Wohlſeins und nimmt täglich Vorträge des Geheimerats
v. Bülow und der Vorſteher des Militär= und Civilkabinets
ent=
gegen. Der deutſche Botſchafter in Wien, Prinz Reuß, wird am
6. Auguſt und der militäriſche Vertreter Rußlands bei dem
deut=
ſchen Kaiſer, Fürſt Dolgorucki, zu mehrtägigem Aufenthalte in Gaſtein
eintreffen.
Die Zuſammenkunft zwiſchen Bismarck und Kalnocki wird nach
der „K. 8tg.: ebenfalls in Gaſtein ſtattfinden, ob jedoch gleichzeitig
mit der am 6. Auguſt erfolgenden Ankunft Kaiſer Franz Joſephs
iſt noch unbeſtimmt. Die beiden leitenden Staatsmänner werden
vorzugsweiſe handelspolitiſche Fragen verhandeln.
Der von dem preußiſchen Miniſter der öffentlichen Arbeiten
er=
gangene Erlaß bezüglich der Vergebung von Leiſtungen und
Lie=
ferungen zerfällt in zwei Teile; er trifft zuerſt die allgemeinen
Be=
ſtimmungen über die Vergebung von Leiſtungen und Lieferungen
und ſodann die allgemeinen Vertragsbedingungen für die
Ausfüh=
rung von Hochbauten. Für die Regel wird, wie bisher, öffentliche
Ausſchreibung der Leiſtungen und Lieferungen vorgeſchrieben. Unter
Ausſchluß jeder Ausſchreibung kann die Vergebung erfolgen bei
Gegenſtänden unter 1000 M., bei Dringlichkeit, bei Arbeiten, die
beſondere Kunſtfertigkeit verlangen, und bei Nachbeſtellung von
Materialien zur Ergänzung des ausgeſchriebenen Geſamtbedarfs,
falls kein höherer Preis vereinbart wird. Mit Ausſchluß der Oeffent
lichkeit zu eugerer Bewerbung können ausgeſchrieben werden:
1) Leiſtungen und Lieferungen, welche nur ein beſchränkter Kreis
von Unternehmern in geeigneter Weiſe ausführt; 2) Leiſtungen und
Lieferungen, bezüglich deren in einer abgehaltenen öffentlichen
Aus=
ſchreibung ein geeignetes Ergebnis nicht erzielt worden iſt. Die
niedrigſte Geldforderung als ſolche iſt bei der Zuſchlagserteilung
keineswegs vorzugsweiſe zu berückſichtigen. Der Zuſchlag darf nur
auf ein in jeder Beziehung annehmbares, die tüchtige und
recht=
zeitige Ausführung der betreffenden Arbeit oder Lieferung
gewähr=
leiſtendes Gebot erteilt werden. Ausgeſchloſſen von der
Berückſich=
tigung ſind ſolche Angebote: a. welche den der Ausſchreibung zu
Grunde gelegten Bedingungen oder Proben nicht entſprechen; b. welche
nach den von den Bewerbern eingereichten Proben für den
vor=
liegenden Zweck nicht geeignet ſind; c. welche eine in offenbarem
Mißverhältnis zu der betreffenden Leiſtung oder Lieferung ſtehende
Preisforderung enthalten, ſo daß nach dem geforderten Preiſe an
und für ſich eine tüchtige Ausführung nicht erwartet werden kann.
Nur ausnahmsweiſe darf in dem letzteren Falle (zu e) der Zuſchlag
erteilt werden, ſofern der Bewerber als zuverläſſig und
leiſtungs=
fähig bekannt iſt und ausreichende Gründe für die Abgabe des
aus=
nahmsweiſe niedrigen Gebotes beigebracht ſind oder auf Befragen
beigebracht werden. Im übrigen iſt bei öffentlichen Ausſchreibungen
der Zuſchlag demjenigen der drei Mindeſtfordernden zu erteilen,
deſſen Angebot unter Berückſichtigung aller in Betracht kommenden
Umſtände als das annehmbarſte zu erachten iſt. Bei engeren
Aus=
ſchreibungen hat unter ſonſt gleichwertigen Angeboten die Vergebung
an den Mindeſtfordernden zu erfolgen. Sind ausnahmsweiſe den
Bewerbern die näheren Vorſchläge in betreff der im einzelnen zu
wählenden Konſtruktionen und Einrichtungen überlaſſen worden, ſo
iſt der Zuſchlag auf dasjenige Angebot zu erteilen, welches für den
gegebenen Fall als das geeignetſte und zugleich in Abwägung aller
in Betracht kommenden Umſtände als das preiswürdigſte erſcheint.
Iſt keines der hiernach in Betracht kommenden Mindeſtgebote für
annehmbar zu erachten, ſo ſind ſämtliche Gebote abzulehnen. Bei
der Vergebung von Bauarbeiten ſind im Falle gleicher Preisſtellung
die am Orte der Ausführung oder in der Nähe desſelben wohnenden
Gewerbetreibenden vorzugsweiſe zu berückſichtigen.
Heſterreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſeph und die Kaiſerin
werden am 6. Auguſt abends 6 Uhr in Gaſtein zum Beſuche Kaiſer
Wilhelms eintreffen und bis zum 7. abends dort verweilen. Das
Kaiſerpaar nimmt Aufenthalt im Hotel Straubinger, gegenüber
dem Badeſchloß, wo Kaiſer Wilhelm Aufenthalt genommen hat.
Kaiſer Wilhelm gibt am 7. Auguſt dem öſterreichiſchen Kaiſerpaar
ein Eſſen. Gaſtein bereitet Feſtlichkeiten, die Beleuchtung des
Waſſerfalles ꝛc. vor.
In Favoriten, einem Vororte von Wien, iſt es zu einem
förm=
lichem Kampfe zwiſchen Artilleriſten und Sicherheitswachleuten ge
kommen, zu welchem ein Wirtshausexceß der erſteren den Anlaß
gegeben hat. Die in der Minderheit befindlichen Wachleute mußten,
Um ihr Leben vor den wüthend auf ſie eindringenden Artilleriſten
zu retten, von ihren Revolvern Gebrauch machen, wobei ein Artilleriſt
getödet, mehrere andere ſchwer verwundet wurden. Auch die
Sicher=
heitswachleute trugen faſt ſämtlich mehr oder minder ſchwere
Ver=
letzungen davon. Von der Wiener Polizeidirektion wie von der
Militärbehörde iſt ſofort eine ſtrenge Unterſuchung über den großes
Auſſehen erregenden Vorfall eingeleitet worden
Franſreich. Im Senat wurde am 29. d. M. die allgemeine
Beratung des Budgets begonnen und am 30. fortgeſetzt.
Fürſt Hohenlohe iſt am Mittwoch Nachmittag wieder in Paris
eingetroffen.
147
1711
Die Deputirtenkammer beſchäftigte ſich am Montag und
Diens=
tag wieder einmal mit dem alten Thema der Kolonialpolitik. Es
handelte ſich um den von der Regierung geforderten Zwölf=
Mil=
lionen=Kredit für Madagascar und war namentlich die Dienstags.
ſitzung dadurch intereſſant, daß in ihr der frühere Miniſterpräſident,
Jules Ferry, ſein kolonialpolitiſches Programm erörterte. Er wies
den Vorwurf, daß es ihm an Entſchloſſenheit gefehlt habe, zurück,
und führte aus, daß die Kolonialpolitik Frankreichs auf politiſchen
und wirtſchſchaftlichen Gründen beruhe, und daß gerade jetzt in dem
Augenblick einer bedenklichen wirtſchaftlichen Kriſis, die Schaffung
von Kolonien nutzbringend ſei. Die Rede Ferrys wurde indeſſen
an verſchiedenen Stellen durch lebhaften Widerſpruch unterbrochen,
was darauf hindeutet, daß in der Kammer keine große Neigung zu
neuen kolonialen Expeditionen vorhanden iſt. Ferry hob in ſeiner
Rede noch hervor, daß die Kolonialpolitik notwendig ſei, um neue
Wege zur Ausbreitung der Civiliſation zu ſchaffen, welche die höher
ſtehenden Völker den auf einer niedrigen Bildungsſtufe ſtehenden
bringen dürften und müßten. Da alle Völker in die koloniale
Be=
wegung eintraten, mußte auch Frankreich dies thun. Auf Autrag
Clemenceaus wurde ſodann die Weiterberatung des
Madagascar=
kredits auf Donnerstag vertagt.
England. Lord Salisbury erklärte am 28. d. M. im
Ober=
hauſe, die Ausgabe der egyptiſchen Anleihe erfolge mit Zuſtimmung
aller Mächte, er hoffe, daß die Lage der egyptiſchen Regierung
da=
durch erleichtert werde. Ueber die hierbei in Betracht kommende
ſehr verwickelte Frage wolle er jetzt keine Aufklärungen geben, da
die Schriftſtücke, welche volle Kunde geben würden, bald vorgelegt
würden.
Im Unterhauſe erwiderte der Schazkanzler Hicks=Beach auf
eine Anfrage, Drummond Wolff ſei beim Sultan in einer auf die
eghptiſchen Angelegenheiten bezüglichen Sendung beglaubigt und
werde zur Ausführung derſelben Sendung ſpäter nach Cgypten
gehen. Die engliſche Regierung beſchäftige ſich mit mehreren eruſten
und ſchwierigen noch unerledigten Fragen hinſichtlich Egyptens und
hoffe, ſie ſo weit als möglich zu regeln. Die durch den Ferman
vom Jahre 1879 dem Khedive unterſtellten Gebiete müßten gegen
eine Wiederholung von Unruhen, wie ſie in den letzten Jahren
vor=
gekommen ſeien, geſchützt und ihnen die Segnungen einer guten
Ver=
waltung und des Friedens möglichſt geſichert werden. Zur Erfüllung
dieſer Pflicht ſei die beſagte Sendung beſchloſſen worden. Es ſei
übrigens nicht üblich, die einem Geſandten gegebenen Weiſungen im
voraus mitzuteilen. Das Haus nahm die Budgetvorlage in dritter
Leſung an.
In England begleitet man die Miſſion Drummond Wolffs mit
um ſo größeren Hoffnungen, als gerade jetzt aus dem Sudan die
Beſtätigung vom Tode des Mahdi eintrifft. Mit dem Ableben
Achmet Mahommeds hat ſich die ſo verwickelte ſudaneſiſch=egpptiſche
Frage für England auf das glücklichſte vereinfacht. Die Südgrenze
Eghptens, deren Sicherung Lord Calisbury in ſeiner
Programm=
rede als einen der ſchwierigſten Punkte der egyptiſchen Frage
be=
zeichnete, ſcheint nun geſichert und dürfte höchſtens noch gegen
Bri=
ganten zu ſchützen ſein. Dem angeblichen Nachfolger des Mahdi,
dem „Khalifen Abdullah, über welchen übrigens keine Nachrichten
vorliegen, wird es ſchwerlich gelingen, den Nimbus des Mahdismus
wieder aufzufriſchen und die aufſtändiſchen Sudaneſen zum weiteren
Kampfe gegen den Khedive und deſſen engliſchen Beſchützer
zuſam=
menzuhalten.
Die „Morning=Poſt' ſchreibt: „Der Tag muß unvermeidlich
bald kommen, an dem die ganze engliſche Nation zu entſcheiden
haben wird, ob — nicht einige Punkte hier und einige Punkte dort
ſondern das ganze politiſche Gebäude, welches ſie mit ſo großen
Koſten aufgebaut hat, erhalten oder aufgegeben werden ſoll. Jeder
verfloſſene Tag iſt gegenwärtig ein Gewinn für Rußland und ein
Verluſt für England. Die Unterhandlungen ſind jetzt zu einem
Punkte zugeſpitzt, der abſolut einfach und abſolut wichtig iſt. Unter
dieſen Umſtänden wird ein fortgeſetzter und reſultatloſer
Aus=
tauſch von Noten nachgerade poſſenhaft. Wie es auch ausfallen
mag, wir müſſen bald einen Schritt thun, der uns zeigen wird, ob
England von nun an ein Sprichwort oder eine Wirklichkeit ſein ſoll.
Es iſt eher Information, als die bloße Erklärung einer Grenzlinie,
worauf die civiliſierte Welt begierig wartet.
Bei dem Bankett im Manſionhouſe am 29. hob Lord Salisbury
hervor, die Regiernung wünſche lebhaft, auf dem Wege des Friedens
und Fortſchritts vorzugehen, ſie hoffe in ncht langer Zeit Nußland
und England, umgeben von Verbündeten, friedlich Seite an Seite
zu ſehen und ſei beſeelt von den Gefühlen gegenſeitiger Achtung.
Fürſt Alexander von Bulgarien hat ſich von London nach Paris
begeben.
Ikalten. Der deutſche Botſchafter, v. Kendell, hat am 20. d.
ſeine Urlaubsreiſe angetreten.
Die marokkaniſche Geſandtſchaft wird am 29. in Mailand vom
König empfangen werden und ſodann den König nach Benedig be
gleiten, um dem Stapellauf des Panzerſchiffes „Moroſini;
beizu=
wohnen.
Die Allokution des Papſtes vom Montag beklagt die religiöſen
Zuſtände Italiens und die Schwierigkeiten, welche auch in Frankreich
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1712
No. 147
und Deutſchland dem Wirken der Kirche entgegengeſtellt würden,
gibt jedoch der Hoffnung Ausdruck, daß die Wiederherſtellung des
religiöſen Friedens in Deutſchland und Frankreich erreicht werden
könne, und ſchließt mit der Mahnung, daß Eintracht und
Einmütig=
keit in dieſem Augenblick beſonders notwendig ſeien.
Jänemarſt. Aus Kopenhagen wird vom 29. d. M. berichtet,
daß der Miniſter des Innern, Finſen, aus Geſundheitsrückſichten
ſeine Entlaſſung erbeten hat.
Spanien. Die Cholera, welche bereits in nächſter Nähe der
franzöſiſchen Grenze, in Torvella=Montgris, ausgebrochen ſein ſoll,
tritt immer heftiger und bösartiger in Spanien auf. Allein in der
Provinz Saragoſſa ſind innerhalb 48 Stunden 1700 Perſonen
er=
krankt und 600 geſtorben. Einzelne Dörfer und Flecken ſind total
ausgeſtorben; an ein Beſtatten der Leichen wird vielerorts nicht
mehr gedacht. In einigen Ortſchaften herrſcht infolge der Flucht
der Behörden völlige Anarchie. Die Zuſtände ſind ganz troſtlos.
Rußland. Das „Journal de St. Petersbourg! vom 27. Juli
bezeichnet die „Daily News= über den angeblichen Inhalt der
ruſ=
ſiſchen Antwort in der Zulſikarfrage als ncht gut unterrichtet. Die
Zulſikarfrage ſchwebe noch und ſei Gegenſtand der Verhandlungen.
Bevor die Regierung über den Stand der Verhandlungen keine
Mitteilung machte, werde man gut thun, anderweitige bezügliche
Mitteilungen vorſichtig aufzunehmen.
Türkiei. In dem Beſinden des Großvezirs welcher vor einigen
Tagen im Bade von einem Schlaganfall betroffen worden war, iſt
Beſſerung eingetreten.
Am 27. Juli wurde in Bellovar der Bau einer Eiſenbahn zur
Verbindung des türkiſchen Eiſenbahnnetzes mit dem europäiſchen
cierlich begonnen.
Egppten. Bei der engliſchen Armee unterhalb Dongola iſt ein
Bote angelangt, welcher von Kaſſala über Omderman ankam. Er
ſah den Leichnam des Mahdi, welcher am 21. Juni dort am
Fleck=
typhus ſtarb und wohnte deſſen Beerdigung bei. Khalife Abdullah
ſoll die Leitung der Heerſcharen übernommen haben. Da der letztere
aber nur der Scheik eines kleinen Stammes iſt, ſo ſoll ihm das
Auſehen des Mahdi mangeln.
Die Entſetzung Kaſſala's wird wahrſcheinlich durch den König
von Abeſſinien erfolgen.
Vereinigte Htaaten. Die Beerdigung der Leiche des General
Grant wird nicht im New=Yorker Centralpark, ſondern auf Wunſch
der Familie Grant's im Riverſidepark, am Ufer des Hudſon,
ſtatt=
finden. Der New=Yorker Centralpark wäre allerdings die paſſendſte
Ruheſtätte für den Retter der Union geweſen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Juli.
Herr Oberbürgermeiſter Ohly iſt am Mittwoch von jeiner
Erholungsreiſ. wieder hierher zurückgekehrt.
Der Bau von 2 Artillerie=Wagenhäuſern für die
Garniſon Darmſtadt=Beſſungen, wofür bei den letzten
Reichstags=
verhandlungen als erſte Anzahlung (für Grunderwerb und
Ent=
wurfsbearbeitung) 76000 M. bereits bewilligt ſind, dürfte wohl bald
in Augriff genommen werden. Die Geſamtkoſten werden ſich auf
Ctwa 35000 M. belaufen.
Im Damenſalon des Saalbaus hatten wir Gelegenheit die
von den Damen der Fechtverbände Lahr und Magdeburg arrangierte
Ausſtellung der Gewiungegenſtände zu der am Samstag den
1. Auguſt ſtattſindenden Verlooſung zu ſehen und überraſchte uns,
nicht allein die Fülle, ſondern auch die Schönheit der von Seiten
des hieſigen Publikums geſpendeten Gaben. Bei den, von dem
Vergnügungskomite getroffenen Veranſtaltungen und dem reichhaltigem
Programm darf im Voraus auf völlige Befriedigung der
Feſtteil=
nehmer gezählt werden, die ſich ohne Zweifel recht zahlreich zu
genem, einem ſo wohltätigen Zweck gewidmeten Sommerfeſt einfinden.
Es hat ſich das Gerücht verbreitet, daß das von Herrn Adam
auf dem Karlshofe gepachtete Saalgebäude ſchadhaft ſei. Dies
beruht auf einem Irrtum und hat wahrſcheinlich ſeinen Grund darin,
daß ein Stallgebäude auf dem Karlshof der Reparatur bedürftig iſt.
88 Pfungſtadt, 29. Juli. Aus dem Berichte der letzten
Ge=
meinderatsſitzung vom 16. d. Mts. entnehmen wir
nachſtehen=
des betreffs der Erbauung der Zweigbahn Station
Eber=
ſtadt und Pfungſtadt. Hohe Staatsbehörde ſtellt folgende
Forderungen an die Gemeinde Pfungſtadt: 1) an Baar 25000 M.
2) an Gelände: a. in der Gemarkung Eberſtadt, Ackerland, 334465
L.=Mtr. - 535 O.=Klftr., Tannenwald, 2086 O.=Mtr. - 334 2.=Klftr.
b. in der Gemarkung Pfungſtadt, Ackerland 29976,75 L.=Mtr.-
4795 O.=Klftr., Tannenwald 8506 L.=Mtr. 2 1361 O=Klftr. Geſtern
fand wiederholt eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, im Beiſein eines
Verwaltungsbeamten von Darmſtadt, in der man ſich über die
wich=
tigſten Punkte geeinigt haben ſoll. Morgen ſoll eine
Kommiſſions=
ſitzung mit den Haupt=Jutereſſenten ſtatthaben und ſollen danach
definitive Beſchlüſſe gefaßt werden.
Mainz, 2. Juli. Die Bürgermeiſterfrage iſt jetzt in
ein neues Stadium getreten, indem die Nationalliberalen durch
Druck und Verlag:zL. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Bildung eines beſoldeten Magiſtrats - ähnlich wie in Frankfurt
die ſtädtiſche Verwaltung reorganiſieren wollen. An und für ſich
iſt die Jdee erwägenswert, aber bevor man derſelben näher treten
kann, muß man ſich immerhin über die Perſon des zukünftigen
Bürgermeiſters geeinigt haben, anſonſten man vor dem gleichen
Dilemma wie heute ſteht.
M. N.
Aus der oberen Wetterau. Jetzt, da hier zu Lande die
erſte Sichel in Thätigkeit iſt, läßt ſich der Stand der Früchte in
der geſegneten Wetterau nit Sicherheit beurteilen. Gott hat für
dieſes Jahr einen reichen Sogen an Feld= und beſonders an
Kör=
nerfrüchten beſcheert. Die Kornhalme beugen ſich wahrhaft unter
der Fülle ihrer goldenen Aehren. Die Gerſte hat im allgemeinen
eine ungewöhnliche Höhe erreicht und ſich, überladen mit Frucht,
bei dem letzten mehrmaligen ſtarken Regen niedergelegt. Vor allem
bieten die Weizenfelder einen herrlichen Anblick, woran unſere Gegend,
vor allen übrigen Teilen des Großherzogtums bevorzugt iſt. Eine
olche Fülle von Segen iſt ſonſt nicht leicht zu ſehen und zu finden.
Ebenſo iſt bis jetzt der Hafer ſchön zum Gedeihen gekommen.
Scheuern die Wetterauer glücklich die Fruchtſorten ein und erzielen
ſie, beſonders für ihren ausgezeichneten Weizen, auch nur
annehm=
bare Preiſe, dann „Heil dem hieſigen Bauernſtande!
8t. Frankfurt a. M. Der Luftſchiffer Securius wird
am nächſten Sonntag vom Zoologiſchen Garten aus ſeine 283te
Luftreiſe unternehmen und zwar in Begleitung ſeiner Frau und
etwaiger Paſſagiere, welche die Fahrt gegen die von Herrn
Secu=
rius beanſpruchte Vergütung mitmachen wollen. Es muß doch
einen eigentümlichen Reiz haben, ſo über die Erde hinwegzufliegen
und beſonders Securius ſcheint daran großes Vergnügen zu haben,
denn jedesmal bekundet ſein Weſen ſchon während der intereſſanten
Füllungs=Zeit eine gewiſſe freudige Erregung, als ob er es kaum
abwarten könne, bis er das Kommando zum Loslaſſen geben und
über die Köpfe der Zuſchauer hinaufſchweben kann.
Frankfurt, 29. Juli. Wie das „F. J. aus zuverläſſiger
Quelle erfahren haben will, iſt Polizeikommiſſarius Meyer durch
Verfügung des Polizeipräſidenten vom 26. d. M. auf Grund des
8 54 des Disziplinargeſetzes vorläufig ſeiner Dienſtverrichtungen
enthoben worden. Gleichzeitig ſeien ſeitens des königl.
Polizeiprä=
ſidiums die Verhandlungen der königl. Staatsanwaltſchaft zur
wei=
teren Veranlaſſung vorgelegt worden und habe demnächſt der
Unter=
ſuchungsrichter die Vorunterſuchung eröffnet.
Vor der hieſigen Strafkammer erſchienen am Mittwoch der
Rechtsanwalt Dr. jur. W. Stultz, deſſen Schreiber Fr. Galſter und
der Dienſtmann Joh. Notheiß der Beſtechung, beziehungsweiſe
Be=
ſtechungsverſuchs und Beihilfe hierzu angeklagt. Es handelte ſich
um den Fall, daß ſich der erſtgenannte dem Mörder Rumpffs,
Lieske, als Verteidiger angeboten hatte. Das Urteil lautete gegen
ſämtliche Angeklagten auf Freiſprechung. Das Gericht hält den
Thatbeſtand des 8337 des Strafgeſetzbuches nicht für erbracht. Die
Koſten wurden der Staatskaſſe auferlegt.
Königſtein, 20. Juli. Polizeipräſident v. Madai von Berlin
wird kommende Woche zu längerem Aufenthalte hier erwartet.
London, 29. Juli. Der durch ſeine großartige Wohlthätigkeit
bekannte Sir Moſes Montefiore iſt geſtern geſtorben. Am 24.
Oktober 1884 war unter allgemeiner Teilnahme ſein hundertjähriger
Geburtstag gefeiert worden.
Ueber das Unglück durch Blitzſchlag, welches ſich in Torre
Cajetani, Provinz Rom, zugetragen, wurden dem „Peſt.
Lloyd=
nachſtehende Einzelheiten mitgeteilt: Am 22. Juli nachmittags
ent=
lud ſich ein ſchreckliches Gewitter mit Donner und Blitz über Torre
Cajetani. Etwa fünfzig Perſonen, die auf dem Felde arbeiteten,
hatten ſich in ein einzelnſtehendes großes Gebäude geflüchtet. Auf
einmal hörte man ein fürchterliches Geräuſch und ein Blitz ſchlug
in das Haus. Es vergingen zehn Minuten der Augſt und
unbe=
ſchreiblichen Schreckens. Als ſich die durch den Blitzſtrahl
hervor=
gebrachten dichten Staubwolken verzogen hatten, zeigte ſich den
Augen der Ueberlebenden ein entſetzliches Schauſpiel.
Fünfund=
dreißig dieſer Unglücklichen lagen bewußtlos auf dem Boden.
Drei=
zehn von dieſen waren tod, die anderen zweiundzwanzig tödlich
ver=
letzt. Gegen Abend begann der Transport der Armen. Es war
ein unendlich trauriges, unbeſchreibliches Schauſpiel. Schwarze,
unkenntliche, verkohlte Leichen, alte Männer, Frauen, Kinder mit
ürchterlich zerriſſenen Gliedern im Todeskampfe liegend. Und nun
begann der Zug derjenigen, welche bei der Kataſtrophe einen Freund
oder Verwandten verloren zu haben glaubten nach dem Ort des
Unglücks. Die Feder ſträubt ſich, dieſe Szene zu ſchildern. Sie
lachen, weinen und begehen die ſeltſamſten Akte, von ſchrecklichen
Nervenanfällen ergriffen. Das kleine ruhige Oertchen und die
benach=
barten Gemeinden ſind in der höchſten Verwirrung und Aufregung.
Tageskalender.
Samstag, 1. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins
Lieder=
tafel im Schützenhof. — Großes Sommerfeſt, veranſtaltet von den
Fecht=Verbänden Lahr und Magdeburg (Saalbau).
71. Stif
tungsfeſt des Darmſtädter Zither=Clubs (Karlshof).
Sonntag, 2. Auguſt: Großes Militär=Konzert (Karlshof).
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.