Abonnemeutspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſtauſchlag.
Grag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
oe
Inſerate
werden angenommen: hDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. N. 2.
m Beſſungen von Friedr. Blßer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärz
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 7. Juli.
M 129.
18485
Betreffend: Den Zuſtand des Gemeinfaſſelweſens im Kreis Darmſtadt, hier die Eber.
Darmſtadt, am 22. Juni 1885.
Das Großherzoglliche Areizauk Darmſtadt;
3. Fer Zoͤhherzogſtchein ou gerreiſereient 3 grench.
Wir bringen in Nachſtehendem das Ergebniß der diesjährigen, durch die Commiſſion des landwirthſchaftlichen
Bezirks=
vereins Darmſtadt vorgenommenen Beſichtigung der Gemeindefaſſeleber zu Ihrer Kenntniß und empfehlen Ihnen dringend,
ſoweit für Ihre Gemeinden hiernach eine Veranlaſſung vorliegt, Ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß von Ihren
reſp. Gemeinderäthen die Betheiligung bei dem von dem landwirthſchaftlichen Bezirksvereins zu vermittelnden Bezug von
Yorkſhire=Ebern beſchloſſen wird. Sie wollen dem Director des Bezirksvereins ſo bald als möglich von den bezüglichen
Beſchlüſſen Nachricht geben.
v. Marquard.
(6399
neberſicht
über das Reſultat der Beſichtigung der Gemeinde=Eber im Kreis Darmſtadt, vorgenommen im Frühjahr 1885 von der
Commiſſion des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins.
Vorbemerkung. Mit Ausnahme von Nieder=Beerbach ſtehen die Eber überall im Eigenthum der betr. Gemeinde. Die Note 1
bedeutet „ſehr gutr, die Note 2 bedeutet „gut: die Note 3 bedeutet genügend. die Note 4 bedeutet „untanglich:.
Monate Race. Urt
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H.
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c. Bemerkungen. Arheilgen Peter Appel Wittwe 12 mittelgr. Yorkſhire 43 Ein zweiter Eber iſt nothwendig. Beſſungen Gg. Tracht Wittwe Vorkſh. Baſtard 2 ½ 2½ 15 Braunshard Peter Schmidt mittelgr. Yorkſhire 15 Erſt vor Kurzem angeſchafft. Darmſtadt, Friedr. Hirſch 2½ J. Vorkſh. Baſtard ½ 1 80 Ein zweiter Eber iſt erforderlich. 26₈ Eberſtadt, Gemeindeh. H. Läuning „ 1 50 „ 14 Yorkſhire Erzhauſen Phil. Haas III 18 Karpfenrace 50 Abzuſchaffen. Eſchollbrücken Hch. Leichtweiß II 24 J. Vorkſhire 2) 3 7. Gräfenhauſen, Phil. März 18 Yorkſh.=Verkſh.=Baſtd. 20 Griesheim, Peter Feldmann VIII 8 Karpfenkreuzung 72 58 Phil. Maſſing; 2½ J. gr. Yorkſhire=Kreuzungl 2 Wird jetzt zu alt. ½ Hahn Philipp Haller 9 Vorkſh. Baſtard, . 64 13 Bürgermeiſter Stark 2 Horkſhire 2 14. Meſſel Heinr. Heberer 24 J. mittelgr. Yorkſhire 12 28 15 Nieder=Beerbach Adam Bärſch(Eigenth.) 8 Vorkſh. Baſtard, 9 55 16 „ „ 3 „
„ 23 Soll erſt demnächſt eingeſtellt 17 Nieder=Ramſtadt Hrch. Breitwieſer II 12 Vorkſhire 2) werden. 18 Ober=Ramſtadt, Gg. Breitwieſer 1 12 Horkſhire Lreuzung 19
20
J. Pfungſtadt Adam Riehl IV. 24
9 Yorkſhire = 41 Abzuſchaffen. Ga. Deweid, 9 Yorkſh. Baſtard, „20 22 Roßdorf Hch. Val. Gunkel, 11 Yorkſhire Kreuzung 2 c. Der zweite Eber nicht angetroffen. 23 Schneppenhauſen Eigenthümer
Adam Schnittſpahn 12 Karpfenbaſtard 2 Iſt abzuſchaffen. 24 Traiſa Ph. Walther 12 mittelgr. Yorkſhire 2 30 Abzuſchaffen. 25 Weiterſtadt Valentin Trabant 15 mittelgr. Yorkſhire „ 69) Zweiter Eber nöthig. 26 Wixhauſen Nikolaus Huck 1V 9 gr. Yorkſhire 2 2
409
[ ← ][ ][ → ]1530
R129
Pro v i nz i alta g.
Montag den 13. Juli 1885, Vormittags 9½ Uhr, findet im Rathhausſaal zu Darmſtadt (Marktplatz 8) eine
öffentliche Sihung des Provinzialtags für die Provinz Startenburg ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände:
1) Vorlage des Verwaltungsberichts des Provinzialausſchuſſes vom Jahr 1883-84;
2) Prüfung der Rechnung der Provinzialkaſſe für 1883-84;
3) Feſiſtellung des Borauſchlags der Provinzialkaſſe 1885-86, insbeſondere auch
A. Vorlage der Pläne und Koſtenvoranſchläge für den Neubau von Kreisſtraßen,
b. Vorlage der Unterhaltungsvoranſchläge für die Kreisſtraßen.
Darmſtadt, am 3. Juli 1885.
Der Vorſitzende des Provinzialtags:
v. Marauard.
Bekanntmachung.
In der Nachlaßſache des Chriſtian
Wolf I von Eberſtadt ſollen
Montag den 13. Juli 1885,
Nachmittags 3 Uhr,
bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer
Nr. 7) vier in Zielen zahlbaren
Kauf=
ſchillinge im Betrag von etwa 6200 M.
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, 3. Juli 1885.
Großherzogliches Amtsgericht II.
(6402
Dr. Schneider.
Uſinger.
Aufgebot.
Ferdinand Göhrs, Sohn des
Ober=
hofthierarztes Heinrich Göhrs von
Darm=
ſtadt, geb. 15. Mai 1815, iſt vor langen
Jahren nach Amerika ausgewandert und
über ſein Verbleiben nichts bekannt
ge=
worden; ſein ihm inzwiſchen erblich
zuge=
fallenes Vermögen wird dahier curatoriſch
verwaltet.
Auf Antrag der als eventuelle Erben
aufgetretenen Geſchwiſter und
Geſchwiſter=
kinder des Ferdinand Göhrs ergeht an
dieſen und ſeine etwaigen unbekannten
Erben die Aufforderung, ſich ſelbſt reſp.
ihre Erbanſprüche bis ſpäteſtens in dem
Termin
Donnerstag den 24. September 1885,
Vormittags 1 Uhr,
bei uns anzumelden, andernfalls Ferdinand
Göhrs für todt erklärt und ſein dahier/
verwaltetes Vermögen den bei uns
ange=
meldeten Erben, zunächſt gegen
Sicher=
heitsleiſtung, ausgehändigt werden wird.
Darmſtadt, den 24. Juni 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
ſgez.) Schäfer.
Für die Ausfertigung:
(6403
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
Edictalladungen.
teigert.
Darmſtadt, den 3. Juli 1885.
Engel, Gerichtsollzeher.
6400
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtig hat dem Bayeriſchen Gewerbe=Muſeum zu Nürnberg die
Er=
laubniß ertheilt, die Looſe einer gelegentlich der in dieſem Jahre daſelbſt ſtattfindenden internationalen Ausſtellung von
Ar=
beiten aus edlen Metallen und Legirungen zu veranſtaltenden Verlooſung von Ausſtellungsgegenſtänden innerhalb des Groß= ſ
herzogthums zu vertreiben.
Es werden 250,000 Looſe 1 Mark ausgegeben.
Darmſtadt, den 30. Juni 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(6401
1. Nachdem wider den Gefreiten Karl Philipp Backhaus der 2. Compagnie
2. Großh. HeſſiſchenInfanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116, geb. am 19.
Sep=
tember 1861 zu Katzenellnbogen, Kreis Unterlahnkreis, Königreich Preußen, der
förm=
liche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich
ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Mittwoch den 30. September 1885, Vormittags 10¼ Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen und derſelbe in eine Geldbuße
von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
2. Nachdem wider den Gardiſten Johann Franz Maſſot der 6. Compagnie
1. Großh. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115, geb. am 9. Januar
1863 zu Offenbach, Kreis Offenbach, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet
wor=
den iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu
geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Mittwoch den 30. September 1885, Vormittags 10½ Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen und derſelbe in eine Geldbuße
von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 30. Juni 1885.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion. (6405
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 8. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſerrſchen Saale „zum Schützenhof” dahier
1 goldene Ankeruhr, 1 goldene Remontoiruhr, 1 goldene Damenuhr
mit guten Steinen beſetzt, 25 complete Herrenanzüge, 10 Paar Hoſen und
Weſten, 2 Sopha'3 mit je 6 gepolſterten Stühlen, 2 Tiſche, 2 Spiegel,
1 Bücherſchrank mit Meyer's Lezikon und mehrere deutſche Claſſiker, 2
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pha's, 4 Kleiderſchränke, 4 Kommoden, 10 Bilder, 2 Standuhren, 2 Trümeaux,
1 Weißzeugſchrank, 1 Regulator, 1 Schreibſecretär, 1 Wagen, 1 Pferd,
2 Reale, 1 Aushängekaſten, Schreibhefte, Bilderbücher, Kaſten, Notizbücher,
Bleifedern, 2000 Cigarren, 1 Ladentiſch, 1 Schreibpult, 1 ſilberne Cylinder=
Uhr, 1 Partie Eichen=Werkholz ꝛc.
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung ver=
1529
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 ⬜ M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener,
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1bis 3 aufgeführten Näume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5255
Ohly.
Dienstag den 7. Juli, Nachmittags
2¼ Uhr,
werden auf dem Großh. Hofgut Kran
ich=
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Zuſammenkunft an der Faſanerie.
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(6408
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Orangerie=
garten werden groß= und
klein=
früchtige Erdbeeren abgegeben.
Beſſungen, 25. Juni 1885.
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abzugeben. Dieburgerſtraße 45. 66113
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Bekanntmachung.
Die von der Stadtverordneten=Verſammlung feſtgeſtellten Voranſchläge der
Stadtkaſſe, ſowie der Pfandhaus=, Armen=, Hoſpital=, Waſſerwerks= und Gaswerks=
Kaſſe für das Etatsjahr 1885-86 ſind gemäß Art. 83 der Städteordnung von
einſchließlich 6. bis einſchließlich 14. d. Mts. auf dem Rathhauſe offen gelegt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6298
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Anfuhr der für das Etatsjahr 1885-86 erforderlichen Steinkohlen vom
Bahnhof in die verſchiedenen ſtädtiſchen Anſtalten ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden. Die Bedingungen können auf unſerem Büreau eingeſehen werden.
An=
gebote wolle man verſchloſſen und gehörig überſchrieben bis längſtens
Mittwoch den 8. Juli, Vormittags 1 Uhr,
in den auf dem Rathhaus befindlichen Submiſſionskaſten einlegen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
6381
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 10. Juli 1885, Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete auf Forſthaus Einſiedel die Grasnutzung von 19
Mor=
gen Wieſen für die diesjährige Ernte öffentlich meiſtbietend. Die Bedingungen
werden an Ort und Stelle bekannt gegeben. Bei vorſchriftsmäßiger
Bürgſchafts=
leiſtung wird Zahlungsfriſt bis Ende Dezember l. Js. gewährt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1885.
8
Engel, Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Nächſten Mittwoch den 8. Juni 1885, Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Hauſe „Waldſtraße Nr. 44.
Ein Pianino, ein Flügel, ſehr gut erhaltene Möbel, Schränke,
Conſols, Sopha und Stühle, Glas und Porzellan, Weißzeug,
Vorhänge, Bücher, Küchen= und ſonſtiges Hausgeräthe,
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 3. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(6303
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Louiſenſtraße 30.
6435) Ein Taglöhner wird geſucht,
welcher in Gartenarbeit tüchtig iſt.
Heerdweg 97.
8
Modes.
Eine tüchtige Modiſtin, welche auch
ſehr gewandt im Verkauf iſt, geſucht von
V. Breivogel, Hodes,
Mainz.
Reinliche Mädchen
von 14-16 Jahren zum Einſchlagen
für Chocolade geſucht.
Wehner & Fahr,
Chocoladefabrik. (6436
Eine ordentliche Frau
zum Aufwarten geſucht. Zeug=
6437
hausſtraße 3.
6068) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ſofort eintreten bei
Heinr. Moeſer.
408
1532
Unterzeichneter ſucht zum
als=
baldigen Eintritt einen tüchtigen,
wenn möglich geprüften
Gehtilſem.
Darmſtadt, am 4. Juli 1885.
Der Oberſtaatsanwalt.
Ein gewiegter Vertreter
wird von einer großen Berliner
Mö=
belfabrik geſucht. Gefl. Adreſſen sub
L. U. 596 befördert die Annoncen=
Expe=
dition von S. Kornik, Berlin Sul.,
Mark=
grafenſtraße 71.
(6391
Ein Comploirstuhl
(Bock) zu kaufen geſucht. Näheres durch
die Expedition d. Bl.
[(6439
Verlorem
ein vernickeltes Armband mit alter Münze
Abzugeben gegen Belohnung in der
Expe=
dition d. Bl.
[6440
Entflogen
ſtraße 57.
ein Kanarienvogel
Abzugeben Heinrich=
[6441
Nou heute ab jeden Mittwoch Vormittag
D fr. Zwiebelkuchen. Gr. Ochſeng.
Maſche zum Waſchen u. Bügeln wird
T angen. Schloßgraben 3. Frau Fuchs.
M 129
Vergebung
vonWeißbinderarbeit.
Die beim Ausweißen der Säle in der
Mädchenſchule vorkommenden Weißbinder=
Arbeiten ſollen
Samstag den 11. Juli l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion auf dem Rathhauſe zu
Beſſungen in Accord gegeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
bis dahin während den Bureauſtunden
l auf der Großh. Bürgermeiſterei offen.
Beſſungen, den 6. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(6445
Vergebung
von Chauſſirſteinen.
Die Lieferung von kleingeſchlagenen
Baſaltſteinen zum Einſteinen der
Heidel=
bergerſtraße ſoll
Samstag den 11. Juli d. J.,
Vormittags 10¼ Uhr,
durch Submiſſion auf dem Rathhauſe in
Accord gegeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
bis dahin während der Bureauſtunden
auf der Großh. Bürgermeiſterei offen.
Beſſungen, den 6. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(6444
Berth.
ährend meiner mehrwöchentlichen
Ab=
weſenheit werden die Herren:
Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
Dr. Hoffmann, Hügelſtr. 4,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigſtr. 21,
Dr. Martin, Promenadeſtraße Nr. 9,
Dr. Orth jun., Steinſtr. 25,
Dr. Stimmel, Neckarſtr. 1,
die Güte haben mich in meiner Praxis
zu vertreten.
Dr. Buzmann.
5
rbeiter können Koſt u. Logis erhalten.
4L Näh. Bleichſtr. 39 im Laden. 16240.
6199) Ein ſachverſtändiger und
zuver=
läſſiger Mann empfiehlt ſich zum
Anstreichen von Pussböden
gegen mäßige Vergütung.
Nüheres zu erfragen bei Herrn
Christian Sohvinz,
Wilhelminenſtraße.
Jandsomely-furnished, apartments
1L wanted (bed- a; sitting room) in
private family by a gentleman for a
permaneney.
Address lettres with terms to Home
Darmetädter Tagblatt.
(6397
Woog, 6. Juli 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 343 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 160 R.
Woog=Polizeiwache.
(6445
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche bei dem Ableben
meiner innigſtgeliebten Frau ſo herzlichen Antheil nahmen,
ſowie Deuen, welche ſie zur letzten Ruheſtätte begleiteten, ſage
ich hiermit herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 4. Juli 1885.
Adam Krichbaum, Schuhmachermeiſter.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 7. Juli.
Deutſches Reich. Die Kaiſerin begab ſich am Samstag von Coblenz
zu Wagen nach dem Fort Alexander und war dort bei dem aus
Anlaß des 25jährigen Jubiläums abgehaltenen Regimentsappell des
4. Garde=Grenadier=Regiments Königin gegenwärtig. Der
Kom=
mandeur verlas eine an das Regiment gerichtete Ordre der Kaiſerin,
welche mit einem Hoch auf den Kaiſer ſchloß. Nach dem
Regimens=
appell fand Vorbeimarſch und ſodann die Speiſung der Maunſchaften
ſtatt. Prinz Wilhelm war zu Pferde anweſend.
Unter enthuſiaſtiſchem Jubel hat am Samstag der Einzug Sr.
K. u. K. Hoheit des Kronprinzen in Aachen ſtattgefunden. Der
Kronprinz wurde auf dem Perron des feſtlich geſchmückten
Bahn=
hofes von dem kommandierenden General des 1. Armeecorps,
Ge=
neral der Kavallerie v. Witzendorff, dem Diviſionskommandeur,
General=Lieutenant v. Nachtigal, dem Generalmajor v. Michelmann,
dem Regierungspräſidenten v. Hoffmann, dem Polizeipräſidenten
Hirſch, dem Oberbürgermeiſter Pelzer, dem Kanonikus Büchmann
und anderen Perſönlichkeiten von Rang empfangen. Vom
Bahn=
hofe aus erfolgte ſodann die Abfahrt nach der Kaſerne des 53.
Re=
giments. Troßz des Regens waren die vom Kronprinzen zu
paſſie=
renden Straßen von einer gewaltigen Menge beſetzt, welche den
hohen Herrn mit Jubel begrüßte. Von der Hochſtraße aus, wo
ein prächtiger Triumphbogen errichtet war, bildeten die Schulen,
das Polytechnikum, die Schützen==Turn= Geſang= und
Kriegerver=
eine von Aachen und Umgegend Spalier, außerdem der katholiſche
Geſellenverein und der St. Peters=Verein. Gegen halb 11 Uhr traf
der Kronprinz auf dem Kaſernenhofe ein, wo das Regiment in
Paradeaufſtellung unter ſeinem Kommandeur, Oberſt v. Wentzel,
ſeiner harrte. Der Kronprinz ſchritt die Front ab und richtete
dann eine Anſprache an das Regiment, welche mit einem Hoch auf
Se. Majeſtät den Kaiſer ſchloß. Die Muſik ließ die
National=
hymne ertönen, worauf der Vorbeimarſch in Kompagniefront
er=
folgte. Nach demſelben hielt der Regimentskommandeur eine
An=
ſprache an das Regiment, welche mit einem Hoch auf den
Kron=
prinzen endete. Se. K. u. K. Hoheit verteilte darauf Prämien an
36 der beſten Schützen und wohnte dem Turnen und
Bajonnett=
fechten bei, woran ſich abermals eine Prämiierung der beſten
Mann=
ſchaften knüpfte. Sodann begab ſich der Kronprinz um halb 12 Uhr
in das Offizierskaſino.
Bei dem Feſidiner im Exerzierhauſe brachte der Kronprinz etwa
folgenden Toaſt aus: Das Bild, welches ich Ihnen heute morgen
überreichte, ſoll an den Augenblick erinnern, an welchen ich jetzt,
als an die Feuertaufe des Regiments, zurückblicke, um Ihnen zu
beweiſen, was ich ſchon damals von dieſem Regiment gehalten
habe. Seit der Zeit, ſeitdem ich es das meinige nenne, hat es an
bedeutungsvollen Kriegen teilgenommen. Der Krieg von 1864 war
gewiſſermaßen die Einleitung, der Uebergang zu den großen
Waffen=
thaten von 1870-7I. Mit welchen Geſinnungen ich auf das
Re=
giment blicke, habe ich bereits heute vormittag geſagt. Was Seine
Majeſtät von dem Regiment halten, iſt Ihnen bekannt, ich habe
Ihnen alſo nichts mehr zu ſagen, als daß das alte Vertrauen zu
dem Regiment unverändert bleibt. Eins aber laſſen Sie mich
her=
vorheben, daß es für das ganze Regiment von beſonderer
Bedeu=
tung erſcheint, daß es nach den großen Kriegsereigniſſen jetzt
be=
rufen iſt, an der Stätte ſeine Garuiſon erhalten zu haben, an
welcher die Gebeine Karls des Großen ruhen, deſſen Krone
nun=
mehr meinem Hauſe angehört. In dieſem Sinne trinke ich auf das
Wohl des Regiments.
Die am Samstag in Braunſchweig ſtattgehabte Feier anläßlich
des 2jährigen Beſtehens des Magdeburgiſchen Iufanterie=Regiments
Nr. 67 hat einen glänzenden Verlauf gehabt. Bei der Feſtparade,
zu welcher eine große Anzahl von Offizieren von auswärts daſelbſt
eingetroffen war, hielt der Kommandeur des Regiments, Oberſt
v. Hering, eine Anſprache. Am Abend fand auf dem Kaſernenhofe
ein von den Soldaten veranſtaltetes Volksfeſt ſtatt, zu welchem die
Mitglieder des Regentſchaftsrates, die Spitzen der Behörden
er=
ſchienen waren und nach Tauſenden zählende Bürger mit ihren
Damen als Gäſte teilnahmen.
Die Vorlage, betr. den Vertrag wegen der Einrichtung und
Uebernahme der ſubventionierten deutſchen Poſtdampferlinien nach
45
Oſtaſien und Auſtralien durch den Norddeutſchen Lloyd iſt am
Donnerstag vom Bundesrate genehmigt worden. Der Vertrag hat
bekanntlich auf 15 Jahre Gültigkeit und muß über eine etwaige
Verlängerung des Vertrages über dieſe Zeit hinaus eine beſondere
Verſtändigung ſtattfinden.
In der Plenarſitzung des Bundesrates am Samstag wurde der
Beſchluß des Reichstages, betr. die im April 1883 gegen die
Ab=
geordneten von Vollmar und Frohme in Kiel und Dietz in
Neu=
münſter vorgenommenen Unterſuchungsverhandlungen zur Kenntnis
genommen. Der auf der Tagesordnung ſtehende Bericht des dritten
und vierten Ausſchuſſes, betr. die Zollbehandlung der gefüllt mit
Mineralöl eingehenden Fäſſer gelangte nicht zur Verhandlung.
Der Reichskanzler hat am 3. ds. den Vertrag mit dem
Nord=
deutſchen Lloyd in Bremen, betr. die Dampferſubvention, vollzogen.
Fürſt und Fürſtin Bismarck, Graf und Gräfin Rantzau und
Sonntag vormittag 10 Uhr nach Kröchlendorf abgereiſt.
Die im Kieler Hafen bis jetzt vor Anker gelegenen drei
chine=
ſiſchen Panzerſchiffe ſind am Freitag durch den chineſiſchen Geſandten
geweiht worden und haben am Nachmittag des genannten Tages
die Reiſe nach China angetreten.
Heſſerreich=Angarn. In Wien beginnen am 7. Juli
gemein=
ſame Miniſter=Konferenzen, welche die Erneuerung der zwiſchen
Oeſterreich und Ungarn beſtehenden verſchiedenen Verträge zum
Zwecke haben. Ungarn iſt hierbei durch den Miniſterpräſidenten
Lisza, den Finanzminiſter Grafen Szapary und den Handelsminiſter
Grafen Szechenh vertreten. Zoll= und handelspolitiſche Fragen
werden hierbei eine Hauptrolle ſpielen und darf man bei dieſer
Ge=
legenheit auch wichtigen Erörterungen entgegenſehen und zwar
be=
züglich der Maßnahmen, welche von Oeſterreich=Ungarn angeſichts
der Erhöhung des deutſchen Zolltarifs eventuell zu treffen ſein
würden. Ob hierbei die Chancen eines Zollkrieges gegen
Deutſch=
land mit zur Erörterung gelangen werden, mag vorläufig
dahin=
geſtellt bleiben; jedenfalls erſcheinen aber die Befürchtungen
peſſi=
miſtiſcher Gemüter, daß bei den Wiener Miniſterkonferenzen ein
Zollkrieg gegen Deutſchland bis aufs Meſſer beſchloſſen werden
könnte, durch die zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und dem deutſchen
Reiche obwaltenden politiſchen und kommerziellen Beziehungen nicht
gerechtfertigt.
Der General der Kavallerie, Herzog Alexander von
Württem=
berg, iſt in Bad Tueffer geſtorben.
Nach einer in Wien eingetroffenen Gaſteiner Privatdepeſche iſt
die Dispoſition betreffs der Ankunft des deutſchen Kaiſers fallen
gelaſſen. Das Kaiſerprogramm wird erſt gelegentlich des
Kaiſer=
beſuches in Mainau feſtgeſetzt. Die Kaiſerreiſe nach Gaſtein iſt
daher noch zweifelhaft.
Die „Wiener 3tg. veröffentlicht den Staatsvertrag mit
Deutſch=
land wegen der Eiſenbahnverbindungen Mittel=Steine=Ottendorf,
Hannsdorf=Ziegenhals, Lindewieſe=Ottmachau und Ratibor=Troppau.
Iranſreich. Der Präſident Grevy unterzeichnete am 4. d. M.
das Dekret, wonach zur Fortſetzung der Vorſtudien für die 1889 zu
veranſtaltende Ausſtellung 100 000 Frs. bewilligt werden. Die
Regierung wies die Präfekten der an Spanien angrenzenden Diſtrikte
an, die aus Spanien eintreffenden Perſonen unter Beaufſichtigung
zu ſtellen und, wenn nötig, zu iſolieren.
Das„Memorial diplomatique: meldet, das engliſche Kabinet
habe die unverzügliche Erſetzung des Khedive Tewfik durch den
Ex=
khedive Jsmael Paſcha in Ausſicht genommen.
Ein Telegramm Courcy's meldet, daß er am 2. d. M. mit
einer Kompagnie Jäger und einem halben Bataillon Zuaven in
Hue eingetroffen ſei und das andere halbe Bataillon in Thuanan
zurückgelaſſen habe.
In der Depntiertenkammer gelangte am 4. Juli der Bericht
über den Friedensvertrag mit China zur Verleſung, die Beratung
darüber war auf geſtern anberaumt.
Der „Agence Havas; wird aus Valencia gemeldet, der zur
Kenntnisnahme von dem Choleraimpfverfahren des Dr. Ferran
nach Spanien entſendete Dr. Brouardel habe die Rückreiſe
ange=
treten, weil Dr. Ferran es abgelehnt habe, ihm Einſicht in ſein
Verfahren zu geſtatten.
Engkand. Die Gazette; meldet die Erhebung Northeote's in
den Parrsſtand mit dem Titel eines Earl of Iddelsleigh.
Wie der „Standard” meldet, iſt die Regierung im Begriff,
ein=
königliche Kommiſſion einzuſetzen zur Unterſuchung der Urſachen
der gegenwärtigen Handelsſtockung.
Donnerstag abend fand eine Verſammlung beider Häuſer des
Parlaments und mehrerer Admirale unter dem Vorſitze Lord
Cow=
pers ſtatt. Es wurden Beſchlüſſe gefaßt zu Gunſten der Bildune
eines Nationalfonds für den Ankauf von Torpedobooten, der
Be=
feſtigung der Handelshäfen und Seeſtädte Englands.
Der zum Marineminiſter ernannte Lord George Hamilton iſt
ohne Oppoſition zum Mitglied des Unterhauſes wiedergewähl
worden.
Dem Oberſten Sir Peter Lumsden dem bekannten engliſchen
Grenzkommiſſar in Afghaniſtan, iſt von der Königin das Großkreu;
des Bath=Ordens verliehen worden. Man ſcheint demnach Aller=
120
1533
höchſten Orts in London mit ſeinen Leiſtungen ſehr zufrieden
zu ſein.
Die Erſatzwahlen zum Unterhauſe fallen für die Regierung
fort=
geſetzt günſtig aus. Nachdem erſt kürzlich in Launceſter und in der
Grafſchaft Eye die konſervativen Kandidaten durchgedrungen ſind,
haben die Konſervativen jetzt auch in Wackefield und in Woodſtock
Wahlſiege zu verzeichnen. Dort ſiegte der Konſervative Green mit
ca. 250 Stimmen Majorität gegen den bisherigen liberalen
Ver=
treter Wackefields und in Woodſtock wurde der ſeitherige
konſerva=
tive Abgeordnete, Churchill, welcher infolge der Ernennung zum
Staatsſekretär für Indien ſein Mandat niederlegen mußte,
wieder=
gewählt.
Spanien. Nachdem der König von ſeiner Reiſe nach Aranjuez,
von der ihn mit enthuſiaſtiſchen Zurufen empfangenden Volksmenge
begleitet, in das Palais zurückgekehrt war, ſammelten ſich vor
dem=
ſelben viele Tauſende, welche die Ovationen fortſetzten, bis der
König wiederholt auf dem Balkon erſchien und lebhaft dankte.
In Aranzuez ſind an einem einzigen Tag der vorigen Woche
200 Erkrankungen an der Cholera vorgekommen, von denen 70 einzn
tötlichen Ausgang nahmen.
Rutzkand. Zu den diesjährigen deutſchen Manövern werden
ſich der „Neuen Zeit' zufolge der Generaladjutant Radetzky, der
Flügeladjutant Oberſt Onoprienko und der Oberſt vom
General=
ſtabe Vogt begeben.
Der Marineminiſter Schestakow begab ſich am Donnerstag
nach den finniſchen Schären, woſelbſt derſelbe ſich einige Tage zur
Beſichtigung der dortigen Kriegsſchiffe aufhalten wird. Sodann
geht der Miniſter, wie bereits gemeldet, über Stockholm und Kiel
auf Urlaub.
Griechenkand. Kalliphornas von der miniſteriellen Partei iſt
mit 146 gegen 60 Stimmen zum Präſidenten der Kammer gewählt
worden.
Cappten. Nach einer der „Vol. Korreſp.; aus London
zukom=
menden Meldung wurde der egyptiſchen Regierung ſeitens des
eng=
liſchen Kabinets die Ermächtigung erteilt, die Auszahlung der
rück=
ſtändigen Intereſſen der im Beſitze der engliſchen Regierung
befind=
lichen Suezkanalaktien, ſowie anderer, größerer Schuldbeträge auf
einen ſpäteren Termin zu verſchieben. Zu dieſer Maßregel ſah ſich
die engliſche Regierung infolge eines diesbezüglichen dringenden
Anſuchens der egyptiſchen Regierung veranlaßt. Das Anſuchen war
damit motiviert, daß der egpptiſche Staatsſchatz ſonſt die
Junige=
halte nicht zu liquidieren in der Lage wäre. Ueberdies war die
Bemerkung hinzugefügt, daß der egyptiſche Staatsſchatz überhaupt
ſich zur Einſtellung der Zahlungen genötigt ſehen müßte, wenn die
Londoner Finanzkonvention nicht in einigen Wochen zur Ausführung
gelangen ſollte.
Die Nachricht von der Beſetzung der Provinz Dongola bis
Akaſheh wird beſtätigt. Die Eiſenbahn von Wady Halfa bis
Akaſheh ſoll am 15. Juli beendet ſein. Ein engliſches Detachement
bleibt in Akaſheh.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Sams=
tag den Major z. D. Winter, den Hauptmann Frhrn. v. Gall vom
Garde=Füſilier=Regiment, den Hauptmann Friſch vom 4. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 118, den Hauptmann Loos vom 1. Großh. Inf=
Regt. Nr. 115, Mitglied der Gewehrprüfungs=Kommiſſion, den Dr.
Abée, praktiſchen Arzt in Bad=Nauheim, den Juſtizrat und
Diviſions=
auditeur Lotheißen, den Verwalter Treichler von Schloß
Brauns=
hardt, den Oberſtkammerherrn v. Grolman; zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Schul=
lehrer J. Eidmann zu Darmſtadt das ſilberne Kreuz des
Ver=
dienſt=Ordens Philipps des Großmütigen verliehen und den Lehrer
an dem Gymnaſium zu Büdingen O. Schädel zum Lehrer an dem
Gymnaſium zu Bensheim ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat den
Kreisvete=
rinärarzt des Kreisveterinäramts Nidda Dr. F. Kreuder mit
Wirkung vom 1. Auguſt an in den Ruheſtand verſetzt.
Ernannt wurden: J. Klein in Mainz zum Gehilfen bei
der Provinzialdirektion Rheinheſſen, G. Spamer in Darmſtadt
zum Gehilfen bei der Provinzialdirektion Starkenburg. J.
Hart=
mann in Gießen zum Gehilfen bei der Provinzialdirektion
Ober=
heſſen, P. Thiery in Mainz zum Gehilfen bei dem Kreisamt
Mainz, K. Müller in Darmſtadt zum Gehilfen bei dem
Kreis=
amt Darmſtadt, J. A. Geißler in Dieburg zum Gehilfen bei dem
Kreisamt Dieburg, L. Marquard in Erbach zum Gehilfen bei
dem Kreisamt Erbach, J. B. Lautenbach in Bingen zum
Ge=
hilfen bei dem Kreisamt Bingen, K. Wurſtius in Alsfeld zum
Gehilfen bei dem Kreisamt Alsfeld G. Weitz in Offenbach zum
Gehilfen bei dem Kreisamt Offenbach, H. Kreuder in Friedberg
zum Gehilfen bei dem Kreisamt Friedberg, - ſämtlich mit Wirkung
vom 1. Juni d. J. an.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 21, enthält: Geſetz,
1526
das Ausführungsgeſetz zur deutſchen Strafprozeßordnung, hier
ins=
beſondere die Koſten des Unterhalts der Sträflinge im Ländeszucht=
Strafvollſtreckung betr.
Wagner, Sekondlieutenant von demſelben Regt, zum
Premier=
lieutenant befordert.
Meineids und betrügeriſchen Bankerotts und damit auch die Seſſion zu porträtieren mit Meiſterſchaft zu löſen verſteht.
ihr Ende. Der Hauptangeklagte erhält 2 Jahre 5 Mon. Zuchthaus,
während ſeine Ehefrau wegen Begünſtigung betrügeriſchen Bankerotts
2 Monate Gefängnis erhielt. Die Verteidigung führte
Rechtsan=
walt Schmehl.
0 Geſtern tagte im Darmſtädter Hof ein Verbandstag des
nunmehr 76 Vereine mit 7041 Mitgliedern umfaſſenden
Landes=
verbands der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Darlehnskaſſen. keines erhoben.
Derſelbe war trotz der ziemlich ungünſtigen Zeitepoche doch ver=
Herrn Polizeirat Haas erſtattete lichtvolle Jahresbericht, für den
ihm der Dank des Verbands votiert ward, eine erfreuliche
Ent=
wickelung des Verbands konſtatieren, insbeſondere arbeitet die
Geld=
ausleiheſtelle, die landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbank dahier,
ſehr befriedigend, ermöglicht eine erſprießliche Verwendung der oft
ſehr erheblichen Geldbeſtände der Darlehnskaſſen für Zwecke der
landw. Konſumvereine. — Die eingeführte Verbandsreviſion nimmt
einen geordneten Fortgang und hät man für nächſten Winter die
Abhaltuͤng eines Kurſus für Vereinsrechner, wozu 25 Vereine ihre
Die finanziellen
Beteiligung zugeſagt, in Ausſicht genommen.
Verhältniſſe des Verbands ſind geordnete. - In die Tagesordnung
eintretend genehmigte man zunachſt, wie es auch der Verband der
landwirtſchaftlichen Konſumvereine jüngſt gethan einen mit der
Magdeburger allgemeinen Verſicherungs=Aktiengeſellſchaft in betreff
der Lebensverſicherung der Mitglieder abgeſchloſſenen Vertrag, der
den Verbandsgenoſſen weſentliche Vorteile einräumt. In der
deß=
fallſigen Debakte wurde nachdrücklichſt betont. daß die
Lebensver=
ſicherung in vielen Fällen auch für die Landwirtſchaft von hoher
Wichtigkeit erſcheine und nur zu bedauern ſei, daß dieſe Inſtitution
in ländlichen Kreiſen noch keinen rechten Eingang gefunden.
Hierauf berichtete der Verbandsreviſor Ihrig über die
Reſultat=
der von ihm bei den Vereinen vorgenommenen ſegensreich wirkenden
Verwaltungsreviſion, rügte dabei verſchiedene nöch häufig
vorkom=
mende Verſtöße geſen das Genoſſenſchaftsgeſetz und gab wertvolle
Winke über die Geſchäftsführung, Buchhaltung u. ſ. w., konnte
andererſeits anerkennend konſtätieren, daß ſich durchgängig die
Ver=
waltung der Vereine in einem geordneten Zuſtand befinde. Weiter
nahm man Anlaß zu einer anderweiten Regelung der
Verbands=
beiträge zu ſchreiten, was umſomehr geſchehen konnte, als die
ſeitherigen Beiträge ſehr mäßig zu nennen waren, und beſchäftigte
ſich ſchließlich mit einer weiteren man inneren Angelegenheit, der ins
Leben gerufenen kalkulatoriſchen Rechnungsreviſion der
Vereins=
rechnungen, die indeß nicht obligatoriſch gemacht iſt.
Da für die im Groß=
Heſſiſche Sekundärbahnen.)
herzogtum Heſſen demnächſt zu erbauenden Sekundärbahnen
Rein=
heim=Reichelsheim, Oſthofen=Weſthofen, Sprendlingen=Wöllſtein und
Worms=Offſtein mehrere Bewerber aufgetreten waren, ſo hat das
Großh. Miniſterium der Finanzen eine engere Submiſſion unter
denſelben abgehalten und fand am Samstag der Termin für
Ein=
reichung der Offerten ſtatt. Die für die drei erſteren Bahnen von
der Großh. Regierung und den Kammern bewilligten Subventionen
betragen 450 066 Mk' für die Bahn von Worms nach Offſtein iſt
eine Subvention, welche im Maximum 20000 Mk. pro Kilometer
betragen ſoll, in Ausſicht genommen. Es haben auf dieſe verſchie
denen Bahnen Offerten eingereicht und zwar auf Reinheim=
Reichels=
heim, Sprendlingen=Wöllſtein und Oſthöfen=Weſthofen: 1) Die
Bau=
unternehmer Heßner in Gotha, Wehring in Hannover und
Holz=
mann in Frankfurt a. M. unter Forderung einer Subvention von
Mk. 420000 Mk. 2) Erlanger u. Söhne und Gebr. Sulzbach in
Frankfurt in Gemeinſchaft mit dem Bauunternehmer Arnoldi in
Mainz, uͤnter Forderung einer Subvention von 370600 Mk. 3) Di=
Bank ür Handel und Induſtrie in Darmſtadt und Bau= und
Be=
triebsunternehmer Bachſtein in Berlin unter Forderung einer
Sub=
vention von 360000 Mk. Ferner auf die Bahn von Worms nadh
Offſtein: 1) Erlanger u. Söhne, Gebr. Sulzbach und Arnoldi, unter
Forderung einer Subveution von 175000 Mk. 2) Die Bank für
Handel und Juduſtrie und Bachſtein unter Forderung einer
Sub=
vention von 15060) M. Das Konſortium Heßner hat für dieſe
Bahn eine Offerte nicht geſtellt. Die für den Stäat günſtigſte
Offerte iſt ſomit diejenige der Darmſtädter Bank und des Herrn
Bachſtein, welches Konſortium überdies noch dem Staate eine
Ertrags=Beteiligung für den Fall offeriert hat, wenn die zu kon
zeſſionierenden Bahnen eine gewiſſe Rentabilität erreicht haben
N. H. V.)
werden.
RK 129
5 Wir empfehlen, den ſich dafür intereſſierenden Bewohnern
unſerer Stadt nicht zu verſäumen, das noch einige Tage in der
hauſe und in den Gefängniſſen, ſowie den Erlaß von Koſten der Gemälde=Gallerie ausgeſtellte Porträt der Höchſtſeligen Frau
Prinzeſſin Carl in Augenſchein zu nehmen. Das Bild iſt nach
Militärdienſtnachrichten. Keppler, Premierlieutenant deren Hinſcheiden aus dem Atelier des Herrn Hofmalers und
Pro=
vom 4. Großh. Inf=Regt. Nr. 118, unter Stellung la suite des feſſors Noack hervorgegangen und ruft den Verehrern der hohen
Regiments als Adjutant zur 41. Infanterie=Brigade kommandiert; Frau ihre freundlichen Züge aber auch ihre Anſpruchloſigkeit in
der äußeren Erſcheinung in ſeltener Naturwahrheit in das
Gedächt=
nis zurück. Mit dem Porträt hat der Künſtler auf's Neue bewieſen,
⬜ Schwurgericht) Am Samstag nachmittag fand die daß er nicht nur „Aug in Auger mit dem lebenden Original zu
Strafſache gegen Georg Schmitt und Ehefrau von Dieburg wegen malen, ſondern auch die ſchwierige Aufgabe, aus dem Gedächtnis
Wir machen auf die im Saalbau befindliche Ausſtellung
guter Originalölgemälden aufmerkſam, welche eine günſtige
Gelegenheit zum Ankauf ſolcher bietet. Etwa 150 Bilder ſind
aus=
geſtellt und befinden ſich darunter Gemälde von Prof. L. Gedleck,
S. L. Reiter, Ritter v. Benſa, F. Kaulbach, Chevalier de Koronelli
u. ſ. w. Die Ausſtellung dauert nur noch einige Tage. Entrée wird
Die Freitag abend abgehaltene 3. Monatsverſammlung der
hältnismäßig ſtark beſucht und konnte der von dem Vorſitzenden Mitglieder des Vereins „Künſtfreund: war ſowohl von
Mit=
gliedern wie Freunden des Vereins ſehr zahlreich beſucht. Nachdem
der Vorſitzende die Mitteilung gemacht, daß der Verein im letzten
Monat wieder 8 neue Mitglieder erhalten und aus Künſtlerkreiſen
von auswärts zuſtimmende Erklärungen zu ſeinem Beſtreben
em=
pfangen, wurde zur Verlooſung des von Herrn Maler Deuchert
geſtifteten äußerſt anmutigen Bildes „Marktplatz in Neuſtadt i. O.
(Winterlandſchaft= geſchritten. An der Verlooſung nahmen 36
Mitglieder teil. Der Gewinn fiel einem der in Paris wohnenden
Mithlieder des Vereins zu. — Die nächſte Monatsverſammlung
findet Freitag den 7. Auguſt ſtatt, in welcher das zweite der
ge=
ſtifteten Bilder zur Gratis=Verlooſung gelangen wird.
Herr Büchſenmacher Wilhelm Knieß hier erhielt am
Sonntag auf dem Schützenfeſt in Offenbach auf Feldfeſtſcheibe Baden
den 2. Preis, ein prachtvoller großer ſilberner Pokal, Ehrengabe
des badiſchen Landesſchützen=Vereins.
Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter, welches
am 23. Juli c. hier ſein Konzert gibt, hat folgende
Zuſammen=
ſetzung: 13 erſte Geigen, 8 zweite Geigen, 6 Bratſchen, 6 Celli, 6
Bäſſe, 3 Flöten, 3 Oboen, 1 Engliſch Horn, 2 Clarinetten, 2 Fagotte,
1 Contrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Poſaunen, 1 Tuba,
Harfe, Tympani und Schlag=Inſtrumente.
Gießen, 5. Juli. In der letzen Stadtverordneten=
Sitzung wurde der Vertrag über die Ablöſung an die
evange=
liſche Kirche. wonach die Stadt ihre Beitragspflicht mit ründ
120 000 M. ablöſt und ſich wie bisher die Mitbenützung der Glocken
vorbehält genehmigt.
Gießen. In der Rechtsſache Hinze c. Jöckel ſetzte das
Landgericht ſeine Entſcheidung bis zum 10. Juli aus.
Frankfurt. Julius Lieske iſt nach dem Zuchthauſe
Wehl=
heiden bei Kaſſel gebracht worden.
Bingen, 4. Juli. Anläßlich des heute beginnenden
ameri=
kaniſchen Schützenfeſtes prangt die Stadt in vollem
Flaggen=
ſchmuck. Um 84 Uhr ſetzte ſich der Zug, von der Bevölkerung
überall freudig begrüßt, in Bewegung. Vör Beginn des Schießens
gab Hauptmann Diehl von den Independent New=Yorker Schützen
Srei Ehrenſalven ab für Kaiſer Wilhelm, Präſident Cleveland und
die Stadt Bingen.
Weimar, 5. Juli. Das Beſinden der Prinzeſſin Eliſabeth
von Sachſen=Weimar, welche geſtern bei einem Spazierritt mit dem
Großherzog das Unglück hatte mit dem Pferde zu ſtürzen und
be=
wußtlos in das Schloß getragen werden mußte, hat ſich gebeſſert.
Dem Vernehmen nach lisgt keine gefährliche Verletzung vor.
Braunſchweig, 4. Juli. Wie verlautet, hätten ſich die
Teſta=
ments= und Iuteſtaterben des Herzogs Wilhelm nunmehr definitiv
dahin verglichen, daß letztere den König von Sachſen und den Herzog
von Cumberland als Teſtamentserben anerkennen und dafür eine
Abfindung von 1½ Milliönen Mark erhalten.
(F. J.)
Hamburg. Eine aus London eingegangene Depeſche meldet
die Anhaltung eines an dem Reichsbank=Diebſtahl
Ver=
dächtigen, deſſen Signalement mit der polizeilichen Bekanntmachung
übereinſtimmt und der bedeutende Geldſendungen mitführte. Zwei
Polizeibeamte ſind von hier nach London abgereiſt, um den
Ver=
hafteten herzutransportieren.
Tageskalender.
Dienstag, 7. Juli: Monatsverſammlung des deutſchöſterreichiſchen
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt (Säalbauſ.
Mittwoch, 8. Juli: Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe für
weibliche Beſchäftigungen ſtädtiſche Turnhalle). — Konzert der
Vereinigten Geſellſchaft.
Sonntag, 12. Juli: Waldfeſt des Beſſunger älteren Geſangvereins
auf dem Herrgottsberg — Ausflug des deutſcheöſterreichiſchen
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt, nach Ober=Ramſtadt.
Druck und Verlag:
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.