Darmstädter Tagblatt 1885


30. Juni 1885

[  ][ ]

148.
Juhrgallg.

148.
hngag.

Ubonnementspreis
vlerkerſührlich 1 Mart 50 Pf. ined
Brlugerlohn. Auswaͤrts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen end=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
prs Quartal inck. Poſtaͤuſchlag

rag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
lluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen hDarnſiadt
von der Expediton Rhelnſt. R. L.
mBeſſungen von Friedr. Blherz
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärz
von allen AnneneenExpeditlonen

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

4 124.

Dienstag den 30. Juni.

1865.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Wildſchadensangelegenheiten.
Nachſtehend veröffentlichen wir das Verzeichniß derjenigen Perſonen, welche in Gemäßheit des 8 2 pos. 2 des Reglements
über das bei Wildſchadensklagen einzuhaltende Verfahren vom 14. Juli 1854 von den Ortsvorſtänden des Kreiſes Darmſtadt
als Taxatoren für die Gemeinde als den zum Wildſchadenserſatz verpflichteten Theil und für die Grundbeſitzer, welche
Taxatoren nicht ſelbſt beſtellt haben, ernannt worden ſind, ſowie der Erſatzmänner dieſer Taxatoren.
Darmſtadt, den 25. Juni 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(6176

Gemeinden.

Taxatoren -

Erſatzmänner

für die Gemeinden.

Taxatoren-

Erſatzmänner

für die Grundbeſitzer.

Arheilgen
Beſſungen
Braunshardt
Darmſtadt
Eberſtadt,
Eich
Erzhauſen
Eſchollbrücken
Gräfenhauſen
Griesheim
Hahn
Malchen
Meſſel
Nieder=Beerbach
Nieder=Ramſtadt
Ober=Ramſtadt
Pfungſtadt!
Roßdorf
Schneppenhauſen
Traiſa!
Waſchenbach
Weiterſtadt:
Wixhauſen

Georg Eragräber
Ludwig Werner
Konrad Petri
Martin Schneider
Wendel Hofmann I
Adam Koch
Leonhard Haas 1
Georg Roth III.
Bürgermeiſter Hönig
Philipp Gerhard
Jakob Fey
Chriſtian Herling I
Georg Nickel I
Bürgermeiſter Fiſcher
Wendel Götz 11
Michael Emig V1
Valentin Büttel
Fr. Benjamin Ewald
Bürgermeiſter Kunz
Adam Göckel
Johannes Poth
Philipp Schuchmann
Bürgermeiſter Frey

Ludwig Avemarie
Georg Leonh. Wolf 1
Michel Schmidt II1
Ludwig Möſer
Heinrich Schott
Philipp Herbert
Jacob Köres
Georg Hechler H
Georg Bach
Peter Nothnagel 1
Peter Zöller
Jacob Plößer II
Ludwig Reitz III
Peter Stüber
Jakob Leißler
Johannes Schubkögel
Georg Jäger I
Johannes Moter
Jacob Kunz I1
Georg Müller III
Ludwig Harniſchfeger
Georg Philipp Becker
Georg Volz VIIL

Johannes Bärenz
Konrad Geyer 1X
Johannes Wesp I
Robert Lautz
Jakob Ruppel
Jacob Rothermel
Wilhelm Knös
Heinrich Leichtweiß 1
Johannes Pons
Philipp Feldmann VII
Peter Herbert!N
Peter Herling 1
Simon Bäcker
Friedrich Roß 1
Nicolaus Geibel I
Franz Müller 1
Valentin Arnold 1
Wilhelm Kloß
Jacob Engel
Johannes Bert II
Philipp Merz
Heorg Heß
Heorg Frey !

Heinrich Spengler
Georg Wilh. Maurer
Georg Schuchmann *
Adam Kaus'
Heinrich Harniſchfeger
Heinrich Pügler
Valentin Pohl 1
Michel Leichtweiß
Konrad Petri
Philipp Müller V1
Peter Merſchroth II1
Georg Steinmetz I
Johannes Reitz V1
Adam Frank II
Wilhelm Frankenberger
Heinrich Matthes I11
Georg Steinmetz I
Johannes Pfeil IV
Michael Schmidt VI
Philipp Walter
Andreds Müller II1
Heinrich Meinhardt V
Valentin Vollhardt 1

Betreffend: Wildſchadensangelegenheiten.
Darmſtadt, am 25. Juni 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmiftadk
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Beſſungen, Darmſtadt,
Gräfenhauſen, Schneppenhauſen, Weiterſtadt und Wixhauſen.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung gleichen Betreffs vom heutigen Tage beauftragen wir Sie, diejenigen
Taxatoren der Gemeinde und der=Grundbeſitzer beziehungsweiſe deren Stellvertreter welche noch nicht kreisamtlich verpflichtet
worden ſind, anzuweiſen, ſich zu dieſem Zwecke an einem Amtstage während der Büreauſtunden bei uns einzufinden.
v. Marquard.
(6175
Darmſtadt, am 26. Juni 1885.
Betreffend: Das Geſetz über die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden.
Jas Großherzogliche Krelsamt VDarmnſktadk
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie uns Ueberſichten derjenigen Koſten, welche von Ihren Gemeinden in den Jahren 1875 bis 1884
393

[ ][  ][ ]

1474
K124
einſchließlich für die Naturalverpflegung marſchirender Truppen (Gewährung von Lebensmitteln an einquartierte Mannſchaften)
aufgewendet;durch 5dies geſetzlichen; Vergütungen aber nicht gedeckt worden ſind, binnen vierzehn=Tagen vorzulegen.
Es iſt für jedes einzelne der betreffenden zehn=Jahre die Bifferenz der für die Näturalherpfleging gufgewendelei Snmme
und dem Geſammtbetragider durch die Militärverwaltung geleiſteten=Vergütung anzugeben= ½
Howeit, während, des genannten Zeitraums in einzelnen Jahren zoder überhaupt Truppent, in Ihren, Gemeinden y nicht
einquärtirt geweſen ſind, bezw.=keiſſe Naturalverpflegung erhalten haben, iſt dieſes zu= bemerken.nhindh nuſo blen us
Cv. Marquard. uii. fi ii iir ked
. ſslar

es
Bie k. a n n tm a ch u n g..
Laut Bekanntmachung des Königl=Polizei=Präſidenten zu Berlin, vom 19. Juni 1885 iſt auf= Grund des 8112 des
Reichsgeſetzes zvom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der=Socialdemokratie die im Verlage der
Volksbuchhandlung in Zürich'erſchienene nichtperiodiſche Druckſchrift: Socialdemokratiſches Liederbuch= 8. veränderte Auf=
lage
, Druck der Schweiz. Genoſſenſchaftsbuchdruckerei, Hottingen--Zürich 1885, nach 8 11 des gedachten Geſetzes verhoten
worden.
Darmſtadt, den 26. Juni 1885.
5
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(6178
Haas.

Bekanntmachung.
Der ſeither als Grabgarten benutzte,
an der Heinrichsſträße neben der Octroi=
erhebſtelle
, Ecke dieſer und der Nieder=
Ramſtädterſtraße; gelegene Platz ſoll als
Bauplatz verwendet werden. Der Flächen=
inhalt
desſelben iſt.= 329 Quadratmet.,
die Frontlänge = 1465 Met., die Tiefe
d. 23 Meter.½
Kaufliebhaber wollen ſchriftliche Of,
ferten bis
Samstag den 11. Juli l. Js.,
an uns gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 25. Juni 1885.
Großherzogl., Bürgermeiſterei, Darmſtadt.
(6179
Ohly.

Bekanntmachung.
Die bei Ernellerung des ätzeren Ver=
putzes
an dem Pädagoggebäude vorkom=
mende
Weißbinderarbeit ſoll im Wege
der Submiſſion wergehen werden.
Offertenofind bis AnAnnsl
Mittwöch den=LnZuli d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voränſchlags und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt=zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 24. Juni 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6100
7 Ohlh. ½svr.
.

Bekanntmachung.
Die Lieferung der Materialien für
den Handarbeits=Unterricht in der
Stadtmädchenſchule im Etatsjahr 1885ſ86,
ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Bedingungen nebſt Verzeichniß der zu
liefernden Materialien liegen auf unſerem
Büreau, die betreffenden Muſter bei den
Oberlehrern der Stadtmädchenſchule zur
Einſicht offen.
Offerten auf die ganze Lieferung oder
getrennt auf die Leinwand und die übri=
gen
Materialien, ſind unter Angabe der
Einzelpreiſe bis
Mittwoch den 1. k. M., Vormittags
11 Uhr,
verſchloſſen und gehoͤrig überſchrieben, bei,
ung einzureichen.
Darmſtadt, den 24. Juni 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[6101
Ohly.

Voranſchlag und Bedingungen liegen
während den Bureauſtunden bei uns zur
Einſicht offen.
Beſſungen, den 26. Juni 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(617]

Kirſchen=Verſteigerung!
Donnerstag den 2. Juli, Abends
6 Uhr,
wird die Kirſchenernte in dem Wolfskehl'ſchen
Garten, Beſſunger Carlsſtraße, öffentlich
verſteigert.
66180

1½⁄
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs an Zeichen= von Frucht, Mehl. und dergl.

Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130 Mtr.
Flächenraum.

Die unter 1 bis 3 aufgeführten Räume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung

Materialien für die Stadtmädchenſchule
bis zum Schluſſe ;des, laufenden- Etats=
jahres
ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden. Voranſchlag=und Bedingungen
liegen auf unſerem Bureau, die betreffen=
den
Muſter'bei den Oberlehrern der
Stadtmädchenſchule zur Einſicht offen.
Offerten wolle man bis½½½
11 Uhr,
verſchloſſen und gehörig überſchrieben,beiſ werden.
uns einreichen.

Darmſtadt, den 24. Juni 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.

Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlyeu. ſgsn16255.

Bekanntmachung.
Das Anſtreichen, der Straßen=
Mittwoch den 1. k. M., Vormittags laternen in der=Gemeinde; Beſſungen
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
½ Offerten ſind bis
Donnerstag den 2. Juli d. J.
Vormittags 11 Uhr,
66102 bei unterzeichneter Stelle einznreichen.

Verkaufe, um damit zu räumen,
meine Reſtlagerbeſtände in
W.
rapeten URd-Boruan
zu halbem=Preiſe. wi Maf uvso--

Philipp Jungmann,

Wilhelminenstrasse 13.
Vitte genau auf Firma und=Straße
zu achten.
[6181

Hochfoings-Nafolöl

Guilé'’de Vieye)
ganz reinſchmeckend und ganz farblos, in
Flaſchen ½Liter empfiehlt äußerſt
billig. die Flaſche zu M. 1.50
. ExIedr.-Schaefer.

Ludwigsplatz J.-166182

Felton Mon borthändhe
Lornbranntwein

in Liter=Krügen und offen billigſt
4.p. Lodh

Bleichſtraße. 6183

[ ][  ][ ]

K124
. r ae Steck brief.ee
Gegen beik Unten beſchriebenen Fleiſchergeſellen Karl Heil zuletzt hier, Her=
renſtkaße
Nr. 237 beziehüngsweiſe Malergaſſe wöhnhaft geweſen, geboren denz26. De=
zember
1865 zu Klein=Umſtadt, Kreis Darmſtadt; revangeliſcher=Religion,; welcher
ſich verborgen hält, Uſt die Unterſuchungshaft wegen=Diehſtahls verhängt.
Es wird erſucht denſelben zu verhaften= und dem nächſten=Amtsgerichts= Ge=
fälighliß
zupuſihren, welches um Nachricht zu den Acten 2 Jl. 268284 - er=
ſucht
wird.
Breslau, den 23. Juni 1885. ½ Königliche Staatsanwaltſchäft.

Beſchreihung: Alter 19 Jahre, Statur: kräftig von mittlerer=Größe, Ge=
ſichk
ilänglich, Haare: blond, Geſichtsfarbe: geſund.
(6184
G
DIUndtuRGlluh.

Die auf den 1. Juli d. J3. ausgeſchriebene Verſteigerung
Bugelſtraße 71
dahier findet wegen Verhinderung
Donnerstag den 9. Juli zu derſelben Zeit,
und an demſelben Ort,
(6184a
ſtattz.
4anDarmſtaͤdt, den 29. Juni 1885.
⁵½
Engel, Gerichtsvollzieher.

1475

MHächston Disnstagiünd.
hr e.
½
die nis-Mittüosh,
am 30.=Junt= und 4. Juli, E
halte ich einen
Resten-
1)
Ausverkaul

in

G
Kattun aller Art,
wollenen Kleiderſtoffen,
Buckskins
und
Waſch=Stoffen;
zu außergewöhnlich vortheil=
18)
haften Preiſen
H. J. Höyök,
Jüdwigsstr. 2.

21

Brillantglanzſtärke
Engliſche

Jum Hil

von

G
Echt indischen Rohrzucker,
Feinste Raffinads,
G&amSohmidt, Leipzig & London.Stanb=, Crystall, id Stampfmelis,
ͤd.
Bieſelbe, perleiht der Wäſche blendende Weiße, hohen Glanz und elaſtiſche Colonial-Candis-äh ½

peess .
Steißheit. In Folge ihter Ergiebigkeit und großen Vorzüge die billigſte und be=
gusmſte
Stärke.- Um dieſelbe=größeren Conſumenten zugänglich zu machen, haben
Alten Hordhäuder;Rörührahintmein,
wir uns entſchloſſen=auch Kartons von ½ und ¼ Kilo anfertigen zu laſſen und
werden ſolche im Detail mit 30 und 60 Pfg. abgegeben.
Feinst geroinigten-Weingeist,
Diepbekannte, rothe Packung in vorzüglichſter Qualität 20. Pfg. per Pack. Kirschmasser; avlienuis
hältenz wirsgleichzeiſig beſtens empfohlen.
G
Gemöhnl. Fruchtbranntwein,.
Engros=Verkauf bei Herrn Friedr. Schneſer.
Detail=Verkauf in oden meiſten beſſeren Colonialwaaren= und Seifen=Rum, Arac, Cognac,idh½
handlungen. y=
Gn h.
(6186 nur alte Uireht= importirte Mnnre.



Zum Genuß nach Tiſch
75
auch in Waſſer, Wein. Liqueurs, Gaſſee u. ſ. w.
Wirken erfriſchend, belebend. anregend, beſordern die Verdauung, verhaten
schlinbilduniar Rasnſüurer Manbeſawende- Mebang. A. Munven Lonen.
Dcéskiv-Eomboms.
adiden Cſens und Trintens und Devkeken tſigen eſunden Schar.
bianes nseſändt bher Badkt 9 Do. E. Furthmannz.

74


H Eu vavon bsl=

Elberſeld.

Bictor Thiermann=(Th. Amenß'3 Nachfolger). Ludpigsplatz Nr. 3. Ehr.
Thuma, Hof=Conditor, Wilhelminenſtraße, in Darmſtadt.
[3541

g= Castan, =C-xaGlnstasC,o,
einpfiehlt ſein reichhaltiges Lager in
(6180
Einmachgläsern, Fhiegenfängern
und steinernen Eiumachtöpfen.

½
Burgunder-Essig,ualbeh h
Veberrheiner Weiſessig,
Prima Genürts, ,½½½½
Pergamentpapier.
2
ſig. Pi porn,
8
Ecke der Caſino=und Bleichſtraße.
= Stückfaß=Ständer,
16 Stück gut erhalten; billigſt zu verkau=
fen
. Näheres im Verlag.
(6091

Johannisbeeren
vom Flotow'ſchen Gut per Kilo 35 Pf.,
auf Beſtellung frei ins Haus. - Frau
Döderlein, Kiesſtr. 24. An Markttagen
vor der Hofapotheke.
6189

[ ][  ][ ]

147e

R 124

4½₈

45

2)7³⁄₈ ſind=ſämmtliche
9½ bn .n
Mhänge, Fromenades, Réise-ERegonmäntol,
Bädor;
runnenmäntol, Costumes
in Wolle und Mattun,
Horgonröcke, upons, Bonsen E Irieottailon,

vie
7
Bn oen eoe.
alle Arten Stoffe
66110
für die Sommer=Saiſon bedeutend im Preiſe ermäßigt.

Lomis Prouss.

ofllas 5and
Cüngens-und Halskranken,
Schwindfüchtigen =und Aſthma=Leidenden zur Anzeige,
daß die Pflanze Homerjana1- für Deutſchland allein echt bei dem unterzeichneten,
notariell, beſtellten Henerxal=Depoſitär erhältlich iſt. Proſpecte überſendet koſtenfrei
über, dieſe=Pflanze
Ernst Weidemann, Liebenburg am Harz.

Die. totale Vernichtung und Ausrottung
der Schwaben und Ruſſen bis auf die
letzte Spur iſt einzig und allein mit
TACUERI18
Schnabenpulre,
zu erreichen.
141
Echt mür in Originalflaſchen mit Namen
und Schutzmarke. Zu haben bei Kaufleuten,
wo diesbezügliche Plakate in, der= Auslage hängen.
4817.

Geſchüftgempfehlung.
Einem verehrlichen Publikum, Freunden und Gonerr Zu gefalligen Rotiz, daß
ich außer meinem Spezereigeſchäft, verhunden mit Wein=, Bier= und Apfelwein=
Wirthſchaft, jetzt noch ein Molzkohlen-; Holz- und Steinkohlen-
Geschäft betreibel Durch directen Bezug beſte Waare zu billigſten Preiſen zu=
ſichernd
, halte mich bei Bedarf beſtens zempfohlen.
(6056
Achtungsvoll
. Probst, gogenübor dem Pädlagog.

Im Großherzogl. Hof= Orangerie=
garten
werden groß= und klein=
früchtige
Erdbeeren abgegehen.
Beſſungen, 25. Junt 1885.
H. Noack.H

TLapeten,
Rouleaux, .
Wachstuch,
Bettsinlage. waſſerdicht,
Vorhanggallerien,
Bodenmachstuch
empfiehlt zu außerordentlich billigen Preiſen
J. Sohmidt's Hachkolgör
Carl Jungmanh,
Schulstr. He6eio
Vortwährend Gelleriepflanzen.
38 Heinheimerſtraße 7.
65274

t

[ ][  ][ ]

9;
02

20
95
Fuo'5

on

R14

Sehdeme.Amd. Paumuolleme,
GSGtAAUUSGUuUd
empfiehlt in großer Auswahl

Rüdolf Aidk,
7
Gustav Hichler's Nachtolger,
6156
Ludwigsplatz 6.

144⁄₈.
Haupt=Niederlage. H.W.Prassel

Gold.

Gllber.

Kupſer.

Deutschen Seol

von

dänalloher
Ausverkauf

Ch. Adt. Eupferberg & dle.,
Mainz.
Zweig=Niederlage:
Kug. Marburg, Beſſungen. (5544

Ois
18¼
1T50

Mittwoch und Donnerstag, am 1. und 2. Juli,
Gämzicher Ausverhaauf
in Reſten und zurückgeſetzten Waaren dieſer und vorjähriger Saiſon zu enorm
billigen=Preiſen (nur gegen baar), Damenkleiderſtoffe in Wolle und Halbwolle,
Waſchkleiderſtoffe in Kattun, Levantine ꝛc., Buckskin und Leinenſtoffe für
Herren= und Knabenanzüge, reinleinene und halbleinene Cretonnes, Mada=
polame
, und S=Tuch für Hemden, Damaſt, Kattune ꝛc. für Bettbezüge, Bett=
tücherleine
und fertige, Betttücher, Bettdrell und Bettbarchent ꝛc., Tiſch=,
Commode= und Bettdecken. Eine große Partie Herren=, Damen= und Kinder=
Hemden. - Ferner werden, um damit gänzlich zu räumen, einige Dutzend Um=
hänge
und Paletots für Damen zu halben Preiſen abgegeben.
Ludwigsſtr. 7.
Ludwigsſtr. 7.
Hermann Löb,
Grosser Ausverhamf
in
Sonnenschirmen Cseiden. Regenschirmen.
Wegen vorgerückter Saiſon, ſowie Verlegung meiner Fabrik verkaufe ich die
noch vorräthigen Sonnenſchirme, ſowie ſeidenen Regeuſchirme zu bedeutend
erabgeſetzten Preiſen.
Tried
WIh. van den Lerkhof,
W. Harres Nachſolger,
17
Schirmfabrik.
½ Fabrik: Hehulstrasse 9. Detailverkauf: Lmdwigstrasse 4.
ſchönheit ist eine Hierde.
Prehm's
Jur Desinſecton
ſempfehle zu billigſten Preiſen:
Darduazaer.
Carbolſäure, flüſſig,
Carbol=Pulver, looſe und in
beseitigt-jedesHaut
Streubüchſen, 50 Pf.
RIO1Subel, als: Mitesser
Chlorkalk, Eiſenvitriol
Einnen; Sommerspros
1 3en Hitablatter ete. für Fabriken, Hotels, Reſtaura=
tionen
, Inſtitute ꝛc.
Büchse 1 M. bei Geörg Liebig Sohn,

Louis Hoin Hachk;Darmstadt.4364
Vorzugspreise.

Richard Naguer's
Jrauengeſtaſten
Vortrag, gehalten von Fräulein Ella
Menſch. Preis 50 Pfg. Der Rein=
ertrag
der erſten Auflage iſt zum Beſten
des Heſſiſchen Lehrerinnenheims beſtimmt.
Zu beziehen bei der Expedition dieſes
Blattes, ſowie bei allen hieſigen Buch=
[5632
handlungen.
Täglich friſch gekochten
donmten
und rohen Schinken
im Ausſchnitt empfiehlt
(5267
Ag. Freumd,
gegenüber der Inf=Caſerne.
Hauhoimor,Fadosalu billigſt.
Emanuel-Fuld.;

Tegen Umgüg liſt' Franffurterftr. 40
2 parierre ein Ameublement aus
Eichenholz theilweiſe oder im Ganzen
(6059
zu verkaufen.

Au verkauten

101

SAEGOIIN
8
zu ermäßigten Preiſen= bei
J.-Früssel.
C0.
58.
Billige Séhühmaaron. 8.
Zurückgeſetzte Kinder= Mädchen=
und Knaben=Stiefel von Mk. 1.85 ab,
ſowie alle übrigen Sorten Schuhwaaren
billigſt. Bahnhofſtraße 1, eine St. hoch.

ſoorg Juobig Cohln,
[5981
Rheinſtraße 28.

Veilohen-Abkall Seiſe,
2.
Rosen-Abfall-Seiſe
in vorzügl. Qualität empf. 1 Pfd.=Packet
(6 Stück, 65 Pf.
G. F. Poth:
Johannistrauben
abzugeben. Dieburgerſtraße 45. 6113

ein Clavier und die Ernte aus dem
Garten au der Dieburgerſtraße.
Geſchwiſter Arnheiter,
Schloßgartenſtraße 47. 6085
Nerſch. Obſtbäumchen, 6 Orleander,
1 Lorbeerbaum u. ſonſtige Pflanzen
ſind zu verk. Wilhelminenſtr. 8. 6911
Stachel. u. Johannisbeeren, Aſtern,
C Sellerie und alle Sorten Gemüſe=
pflanzen
.-Mischlich, Hochſtr. 8. (6191
Besten
Einmach=Eſſig
ſchon gekocht, vorzügliche Qua=
lität
, empfehlen
Lohstoin & Scholl,
am Ludwigsplatz. (6192
394

[ ][  ][ ]

1478
- CarliDLöhmis,Co.H.
Robers.Rheinstrasse 2e
5
Specialität iD,
5 Rakkee un d, Thes';
e gros &E;én detall.
½
2
Grssste Ausmahl, billigste Prelse;
C Garantie zur reinen Gesohmeok. 2.
Eigene Cafes-Röstargl:
30
r⁄
57- jo ⁄ie pr. Pra bimnger als von Homburß,
Brsmen oder Emmerloh. bezogen.
8
2.
Filliale Obergasse 86,
ſEin Damenſattel, wenig gebraücht, iſt
(6193
S= billig zu verkaufen.
Ch. Brückmann, Möbellager, Bensheim.

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richtet
, beſtehend aus Salon mit
8 Balkon nebſt 6 geräumigen Zim=
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Bequemlichkeiten per, ſofort oder ſpä=
ter
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und Mitte Auguſt zu beziehen.
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5328) Markt 4, Hinterhaus, ein
Magazin zu vermiethen.

E

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Zimmer Geletage) mit guter Penſion ſof.
5940) Woogsſtr. 6, 2. St., Leinf. möbl.
Zim. a. 1 anſt. Herrn v. Mädchen, 6 Mk.
6062) Alexanderſtr. 15. 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer mit 2 Betten, mit
Penſion, zu vermiethen.
6137) Mühlſtraße 12 ein großes,
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
6196) Louiſenſtraße 22 Manſarde
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6197) Hochſtr. 10 ein frdl. möbl.
Zimmer per ſofort.

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werden ausgeliehen nnſia
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AIICeladl.

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8

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liebſten nach d. Str. zu, döch dürfte es
auch, wenn ſchöner Hofraum od. Garten,
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unechter, auch farbiger Spitzen, Blonden
und Gardinen, ſowie Neu=Wäſch= und
Spannerei (ohne zu bügeln nach ameri=
kaniſcher
Art) kann erlernt werden. Auch
beides getrennt.
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poſtlagernd Wiesbaden.-. uf6l9s
6199) Ein ſachverſtändiger und zuper=
läſſiger
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Anstreichen von Fusshöden
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Christian-Schvinn,
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der Haltbarkeit.
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16
Hierdurch beehre ich mich die ergebene Anzeige zu machen, daß ich am heu=
tigen
Tage Ecke der Kies= und Hofmannsſtraße 10 eine

Brod. ud FenLäoxerel
unter der Firma Georg Mnauſ eröffnet habe und wird es mein eifrigſtes Be=
ſtreben
ſein das mir geſchenkte Vertrauen durch reelle, Bedienung, zu echtfertigen.
Darmſtadt, im NJuni 1885.
GOor,
Guf=8
55
GGhaahet. Frausrel=Uasahtsahalt
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bierverkauf ſuchen wir einen geſchäftskundigen Mann. Qualificirte Bewerber,
welche Kaution ſtellen können, belieben ihre Offerten direct an uns zu richten.
Offenbach a. M., 24, Juni 1885.
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Offenbacher Brauerei=Geſellſchaft zum Oberpollinger.

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J. G. Rumpt, Eiſ. Hand, Frankfurt a. M. 5355

[ ][  ][ ]

er=

720
102¼
41220

Fu

5.

02

bu=,

Re=

1037

R 124
in9en
ken. vece.
DurtenhauverEtAt.
Nach Beſchluß,des Ausſchuſſes ſoll bis auf Weiteres die Lieferung der. Pflanzen,
zur Vexlooſungs in den Monatsverſammlungen an die dem Verein angehörigen,
Handelsgärtner in offener Concurrenz vergeben werden½-Luſttragende wollen daher,
Gruppen von zur Verlooſung geeigneten Pflanzen im=Werthe von 29 Mark. zur
Ausſtellung bringen. Die Beſtimmungen der anzukaufenden, Gruppen erfolgt, durch
Preisrichter wie=bei den Ausſtellungen in Concurrenz um den Monatspreis.
*) Darmſtadt, Juni 1885.
6103
nre e.
Der,Vorstand.7½
2³₈
1
Armſadter -elten-tegeret.
ks Die 14, ordentliche General=Verſammlung pro 1884-85 findet Mitt=
woch
den 22. Juli er., Nachmittags 5 Uhr, im Büreau der Geſellſchaft
Kranichſteinerſtraße Nr. 71, ſtatt.
Die Tagesordnung bilden die in 8 17 der Statuten vorgeſehenen Gegenſtände
und liegt die Bilanz im Geſchäftslocal der Geſellſchaft zur Einſicht der Herren
Actionäre offen.
Darmſtadt, den 29. Juni 1885.
[6212
Der Auſſichtsrath.
54

BAvniaURGun.
Gegen Stein, Gries, Nieren= und Blaſenleiden, Bleichſucht, Blutarmuth,
Hhſterie'ꝛc. ſind ſeit Jahrhunderten als ſpecifiſche Mittel bekannt: Georg=Victor=
Quelle und Helenen=Quelle. Waſſer derſelben wird in ſtets friſcher Füllung
verſendet. Anfragen=über das Bad, Beſtellungen von Wohnungen im Bade=
logirhauſe
und Europüiſchen Hofe ꝛc. erledigt:
(4125
De Inspection der Wildunger Hineralqu.-Aetlongesellsohatt.
Hof=Kalligraph Cander aus Hainn.

10 2
ou
ubach.
egen.

Abermals, und gleichwie ſeit einer langen Reihe von Jahren in Darmſtadt,
eröffnet derſelbe Montag 6. Juli
einen (indeß nur einen einzi=
6a2)
gen) Cnklus von 12 Lehrſtun=
den
ſeiner eigens von ihm er=
undenen
, ſeit nunmehr 28Jahren
beſtehenden und während welcher,
Zeit. u. A.n in; beinahe allen ſe-
Haupt=, Reſidenz= und Uni=
verſitäts
=Städten Nord= undſs
Süd=Deutſchlands von über
4
6000 Schülern= und faſt allen
Berufskreiſen frequentirten

Schreibmethode und ſieht
½.⁄₄ geneigten Anmeldungen Tags
zuvox, am Sonntage von 10 Uhr
Vorm. bis 3 Uhr Nachm. in
M41
ſeiner Wohnung, Eliſabethen=
ſtraße
10, bei Herrn Hofju=

Fortwährender Ankauf
vongetragenen Kleidern, Bettwerku. Möheln
zum höchſten Preis von
L. Becker, Hochſtraße 10.
Beſtellungen erbitte per Poſt. 6205

Ein Connensehirm
wurde in der Militärkirche vertauſcht. Man
bittet um Rückgabe Langgaſſe 10. 6217

M
1

1479

welier Schmidt, eine Stiege hoch, woſelbſt,Collectionen neueſter Schriftproben:
aufliegen, entgegen.
Darmſtadt, 1. Juli 1885.
(6213
nnn e
A
Gander.
Hof=Kalligraph Sr. Kgl. Hoh. des Großherzogs von Heſſen.

Heufe Dienstag, halb 9 Uhr Abends findet eine

Fine gewandte Büglerin empfiehlt ſich
L in und außer dem Hauſe. Näheres
in der Expedition. 66169
6296) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Stiftſtraße 50, Hinterbau.
6207) Ein reinliches Mädchen ſucht
Aushilfſtelle. Zu erfr.= Riedeſeltraße 66.

4

6041) Ein; junges Müdchen für Mit=
tags
zu:2 kl. Kindern geſucht. Mühl=
ſtraße
18, 2. Stock.
6161) Ein brabes, zuverläſſiges Mäd=
chen
von 15-16 Jahren wird zu Kindern
geſucht. Näh. Beſſunger Kirchſtr. 34.
6092) Tüchtige Mädchen können
gute Stellen erhalten. Näheres bei Frau
Louiſe Zulauf, Beſſ. Heidelbergerftr. 28.
6208) Brave Mädchen erhalten ſo=
fort
ſehr gute Stellen.
Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
6209) Ein Dienſtmädchen für allein
geſucht. Aliceſtraße 25, 4.Stock.
mit guten Zeug=
LausbülsohO niſſen geſucht.
Soderſtraße 16 im Laden.
6210

6170) Ein Eräftiger Mallü, welcher
guter Pferdepfleger iſt, wird per ſofort
oder ſpäter= geſucht.-Solche,: welche gute
Zeugniſſe beſitzen=und in einem ähnlichen
Geſchäft thätig, waren, können hevorzugt
werden.

J.-Nöld,Kohlenhandlung.
Bierkahrer gosnohl,
gewandter Kutſcher und zuverläſſig im
Geſchäft. Solche, die: beim Militär ge=
dient
haben= und gute Zeugniſſe beſitzen,
vorgezogen. Hoher Lohn bei entſprechen=
der
Leiſtung= Gefl. Offerten an (6067
L. A. Ebel, Flaſchenbiergeſch.,Norms.
. 6068) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ofort eintreten bei=
Heinr. Moeſer.

des
Rath. -Eaufmännischen Vereins.
in den oberen Lokalitäten der früher Winter'ſchen Bräuerei (Textor, Saalbau=

ſtraße 4) ſtatt.
Um pünktliches Frſcheinen wird gebeten.
(6204

4 .
Der. Vorstand.

per ſofort oder 1. Auguſt
u8slOht ein Zimmer für ein
Bureau geeignet. Offerten, unter K. B.
an die Exped. d. Bl.
(6211

6211a) Ballonplatz 10, Hinterb. rechts,
können 2 pordentl. Arbeiter Wohn.u. Koſt erh.

Woog, 29. Juni 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 333 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 200 R.
Woog=Polizeiwache.

[ ][  ][ ]

Rickichen Schloß
Hachartas Himon
Verlobte.

Darmſtadt, im Juni 1885.

(6214
Hoode

Looes=-enzeige.

6215

Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß
unſer lieber Gatte und Vater
August Andersson
heute Morgen plötzlich verſchieden iſt.
Stuttgart, den 28. Juni 1885.
Die trauernden Hinterbliebenen.

2

Dankſagung.
S
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
ſchweren Verluſte unſeres lieben Gatten, Vaters, Schwieger=
vaters
und Großbaters
Valentin Nothnagel,
Harde Hergeant i. B.,
ſowie für die Begleitung zur letzten Ruheſtätte unſeren innig=
ſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Politiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 30. Juni.
Deulſches Reich. Der deutſche Kronprinz hat ſich am Freitag
abend nach Oels in Schleſien begeben, um ſeine in der Umgegend
von Oels gelegenen Beſitzungen zu beſichtigen; am Montag abend
wurde der Kronprinz wieder in Berlin zurückerwartet.
Die Ausſchüſſe des Bundesrats haben am Samstag den Ver=
trag
des Reiches mit dem Norddeutſchen Loyd in Bremen über die
Dampferſubvention angenommen.
Der Reichsanzeiger! veröffentlicht die Beſchlüſſe des Bundes=
rats
, betr. die Zolltarifſätze für die Verzollung verſchiedener, nach
dem Text des neuredigierten Zolltarifgeſetzes bezeichneten Waaren.
Die Nordd. Allg. 8tg." erklärt gegenüber der von der No=
woſtiv
reproduzierten Nachricht aus einem preußiſchen Provinzial=
blatt
, daß Deutſchland einen Hafen auf Quelpart an der Küſte von
Korea oder vielleicht auch dieſe Inſel in Beſitz nehmen werde, nach
guter Information ſei in den amtlichen Kreiſen Deutſchlands nie=
mals
auch nur der Gedanke beſprochen worden, Häfen, Inſeln oder
Land an den Meeren, von welchen Korea beſpült iſt, zu erwerben.
Der Herzog von Edinburg, der zweitälteſte Sohn der Königin
Victoria, iſt am Freitag in Kiſſingen eingetroffen. Ob er zum Kur=
gebrauch
nach Kiſſingen gekommen iſt oder ob er die Miſſion hat,
den Fürſten Bismarck gegenüber den Anſprüchen des Herzogs von
Cumberland auf den braunſchweigiſchen Thron nachgiebiger zu
ſtimmen, entzieht ſich vorläufig noch der Beurteilung.
Die Bekanntmachung des Regentſchaftsrates im Herzogtum
Braunſchweig. durch welche der Landtag auf den 80. d. einberufen
wird iſt am Freitag amtlich publiziert worden.- Das Braunſchw.
Tagbl. will wiſſen, der Zuſammentritt des Landtags ſollte dem=
ſelben
Gelegenheit geben, ſeine Meinung über die mit dem Antrag
Preußens zuſammenhängenden Vorgänge in der braunſchweigiſchen
Frage zu äußern.
In der am Freitag ſtattgehabten Sitzung des Poſener Magi=
ſtrats
wurde der königliche Kommiſſar Müller durch den Regierungs=
rat
Gaebel in das Amt des Oberbürgermeiſters eingeführt.
Die Führer der von der Pommerania' aufgebrachten beiden
engliſchen Fiſcherfahrzeuge Doſſet= und Wright; aus Goalſton
ſind von der Auricher Strafkammer wegen unberechtigter Fiſcherei
zu je ſechswöchentlichem Gefängnis, unter Anrechnung der Unter=
ſuchungshaft
, und zur Tragung der Koſten verurteilt worden. Zu=
gleich
wurde auf Einziehung der Fanggeräte erkannt. Der Staats=
anwalt
hatte eine zweimonatliche Gefängnisſtrafe beantragt.
Schweiz. Die Seſſion des Schweizer Nationalrates und des
Ständerates iſt am Sonnabend geſchloſſen worden; dieſelbe wird
am 7. Dezember d. J. wieder aufgenommen werden.
Heſterreich. Angarn. Eine überraſchende Nachricht kommt aus
Oeſterreich. Der neu ernannte amerikaniſche Geſandte Kelley, welcher

ſeine prononzierte Stellung als Katholik und Verteidiger des Papſt=
tums
gern geltend macht und namentlich für die Wiederherſtellung
der weltlichen Macht des Papſttums eintritt, iſt eben deswegen von
der öſterreichiſchen Regierung abgelehnt und in Folge deſſen von
Waſhington aus ſofort zurückgerufen worden. Kelley war auf ſeinen
Wunſch, in Rom weilen zu dürfen, zuerſt vom, Präſidenten bei der
italieniſchen Regierung akkreditiert worden, von dieſer aber refüſiert.
Die öſterreichiſche Regierung hat ihrerſeits die Ablehnung nament
lich durch die freundſchaftliche Stellung des Kaiſerhauſesl zum ita=
lieniſchen
Hofe motiviert. Die Angelegenheit dürfte zu ſcharfen Er=
örterungen
in den konſervativ=klerikalen Blättern Oeſterreichs, viel=
leicht
auch in denjenigen Deutſchlands führen.
Franſtreich. Freyeinet überſandte den Mächten ein Circular=
ſchreiben
, in welchem ein Ueberblick der Arbeiten der Suez= Kommiſ=
ſion
gegeben und der Austauſch von Meinungen angeregt=wird, um
über die wenigen Punkte, welche noch Schwierigkeiten bieten, zu
einer Verſtändigung zu gelangen.

Der Senat erklärte vier Senatorenwahlen des Departements
Finiſterre wegen Einmiſchung des Klerus für ungültig.
Die Deputiertenkammer nahm am Samstag nach einer kurzen
Debatte den Geſetzentwurf, betr. die freie Fabrikation von Kriegs=
waffen
, an, wobei jedoch der Artikel, welcher-Privatleuten den Be=
ſitz
von Kriegswaffen geſtattet, geſtrichen wurde.-Sodann wurde
die Beratung des Ausgabebudgets vorgenommen, welche Montag
fortgeſetzt wurde.
Ein Telegramm des Generals Courey aus Hanoi vom 26.
d. M. bezeichnet die Nachrichten vom Tode Lui=vus=Phuocs als
unbegründet, derſelbe befinde ſich jenſeits Laokai; er (Courey) werde
am 29. d. M. auf der Inſel Hongai die Truppen, welche aus For=

moſa kommen, beſichtigen, darauf mit einem Bataillon Zuaven nach
Hüe gehen, in Thuanan am 1. Juli eintreffen und am 3. Juli Au=

dienz bei dem König haben, um ſein Beglaubigungsſchreiben zu
überreichen.
Im Intranſigeant' teilt Rochefort mit, er erfahre von einem
aus Egypten zurückkehrenden Freunde, daß Olivier Pain ermordet
worden ſei. Rochefort glaubt, der Mord ſei infolge einer Anreiz=
ung
des engliſchen Oberſten Schmidt verübt worden, Olivier Pain
hatte Debbeh verlaſſen und wurde nicht im Sudan, ſondern in
Eghpten ermordet.
Am Samstag fand in Lyon eine Verſammlung von 10000
Seidenwebern ſtatt; das Komite derſelben wollte ſich Montag mit
den Fabrikanten benehmen, man befürchtet Arbeitseinſtellung.
In Folge des in Algier erlaſſenen Verbots zur Aufführung einer
Opperette in der Sabirſprache gibt ſich daſelbſt eine leichte Erregung
kund. Am Donnerstag abend durchzogen 50 junge Leute lärmend
die Straßen mit dem Rufe: Nieder mit den Juden! Sieben Ver=
haftungen
wurden vorgenommen. Der Zwiſchenfall hat keinerlei
Bedeutung.
Die franzöſiſche Kriegsmarine iſt in den chineſiſchen Gewäſſern
von einem empfindlichen Verluſte getroffen worden, indem die Tor=
pedoboote
Nr. 46 und Nr. 47 bei den Pescadores (Fiſcher=Inſeln)
geſcheitert ſind. Die Beſatzung wurde glücklicherweiſe gerettet; Details
fehlen noch.
General Boulanger, der Oberſtkommandierende der franzöſiſchen
Streitkräfte in Tunis, hat ſeine Demiſſion eingereicht, da er durch
ein Regierungsdekret den Beſehlen des franzöſiſchen Generalreſidenten
in Tunis untergeſtellt werden ſollte.
England. Die Königin verlieh Malet das Großkreuz des
Michael=Ordens.
Lord Salisbury hat dem franzöſiſchen Botſchafter Waddington
gegenüber ſehr freundſchaftliche Verſicherungen und dem lebhaften
Wunſche Ausdruck gegeben, die ſchwebenden= Fragen in Ueberein=
ſtimmung
mit Frankreich zum Abſchluß zu bringen.
Salisbury empfing am Freitag im Auswärtigen Amte das
diplomatiſche Corps. Unter den Erſchienenen befanden ſich auch
Graf Münſter, Nigra, Muſurus und Staal.
Zum Unterſtaatsſekretär des Aeußeren wurde Sir M. W.
Ridley ernannt.
Lord Harris wurde zum Unterſtaatsſekretär für Indien Lord
Dunraven zum Unterſtaatsſekretär für die Kolomen, Earl Lathom
zum Oberkämmerer ernannt.
Die Verhandlungen über die afghaniſche Grenzfrage ſollen dem=
nächſt
zwiſchen Lord Salisburh und dem ruſſiſchen Botſchafter in
London, Baron Staal, wieder aufgenommen werden. Leſſar, der
diplomatiſche Agent Englands in Afghaniſtan, welcher zur Zeit
aber in London weilt, wird den Verhandlungen beiwohnen. Wie
allgemein angenommen wird, werden die bereits unter Lord Gran=
ville
erzielten Abmachungen keinerlei Aenderungen erfahren und
dürften die noch zu erledigenden Punkte keinerlei Schwierigkeiten
darbieten.
Itakten. Die Journale melden, Depretis werde interimiſtiſch
das Portefeuille des Aeußern übernehmen.
Spanien. In Madrid ſind am Samstag 2 Cholerafälle kon=
ſtatiert
worden. Die Gerüchte von einer miniſteriellen Kriſis dauern
fort.
Die Miniſter Canovas del Caſtillo und Romero haben in
Murcia Hilfskomites ins Leben gerufen und denſelben 70000 Frs.
überwieſen.

[ ][  ][ ]

I. der.
ſiert
hient=
ita
=

hrzen


hierkennend über die Politik Gladſtones aus und ſagt: Das neue
eliommene Poſition gleichſam als Erbſchaft an. Die zu betretenden l fahnden, in den Hof des Berth ging, jedoch bald wieder in das
Joge ſeien durch die natürliche hiſtoriſche Entwicklung deutlich
orgezeichnet. Lord Salisbury habe zuviel Gefühl für ſeine ſcharfes=Schlachtmeſſer ergriff alsdann in einer nicht vollſtändig;
Cerantwortlichkeit und kenne zu gut Europa, um nicht ſeine Hand=
urngen
nach den herrſchenden Notwendigkeiten zu regeln. Rußland
ſehe darum vom Geſichtspunkte ſeiner verſöhnlichen Politik ruhig
em Antritte des neuen Miniſteriums entgegen.
Das Kriegsgericht in Charkow hat den Mörder des Polizei=
eamten
Feſſenko. namens Liſſiansky, zum Tode verurteilt.
Großfürſt Wladimir iſt am 25. d. Mts. in Archangel einge=
ßroffen
.:
Aumänien. Der franzöſiſche Geſandte Ordega hat für den
hall, daß die Regierung den beſtehenden Handelsvertrag nicht ver=
längern
ſollte, die Anweiſung erhalten, die Anwendung des fran=
ſüöſiſch
=türkiſchen Vertrages von 1861 zu fordern; anderenfalls würde
Frankreich die rumäniſchen Produkte mit Prohibitiozöllen belegen.

Purde
Aus Stadt und Land.
hntag
Darmſtadt, 30. Juni.
A6.
S. Königl. Hoheit der Großherzog nebſt S. Königl. Hoheit
3als him Erbgroßherzog und JJ. GG. HH. den Prinzeſſinen Jrene
werde hund Alir, mit Miß Jackſon, Flügeladjutart Major Wernher und
For= Wofrat Muther im Gefolge, begaben ſich Sonntag vormittag von
nach lSchloß Seeheim über Frankfurt nach Offenbach zum Schützenfeſte.-
An= NDer-Weg von Frankfurt nach Offenbach wurde per Wagen zurück=
hn
zu laelegt. Von dem Balkon des Köllegs aus ſahen die Höchſten Herr=
ſchaften
den defilierenden ſchön arrangierten Feſtzug an und folgten
einem lden einzelnen Vereinen mit größtem Intereſſe. Nach gleich hierauf
urder im Kolleg inmitten des Komites eingenommenem Frühſtück fuhren
meiz ldie Herrſchaften unter dem Jubelruf der Bevölkerung nach Frank=
pan
furt zurück.Mehrere Herren des Komitss fuhren dem herrſchaft=
ſm
n 7lichen Wagen bis zur Grenze voraus und es geruhten S. Königl.
Hoheit daſelbſt dem Komits nochmals Seine höchſte Zufriedenheit
o Jüber den geſchmackvoll arrangierten Feſtzug und den ſchönen Em=
hmit
pfang von ſeiten der Stadt Offenbach auszudrücken. Um 2 Uhr
uͤhren die Höchſten Herrſchaften von Frankfurt per Bahn nach
einer Darmſtadt zurück und ſtiegen im Neuen Palais ab.
Um 4 Uhr nachmittags begaben ſich die Allerhöchſten Herr=
ung

us lſchaften zum Konzert des Kölner Männergeſangvereins in den Saal=
Vr= Jbau: Prinz Alexander Großh. Hoheit Prinzeſſin von Bat=
herlei
Itenberg und Prinz Heinrich von Battenberg, Durchlaucht,
wohnten ebenfalls dem Konzerte bei. Mit dem Zug 6 U. 10 M.
em (kehrten die Allerhöchſten Herrſchaften von Darmſtadt nach Seeheim
p zurück. -S.Königl. Hoheit ließen dem Komits durch den Flügel=
im
ladjutanten vom Dienſte Höchſtſeine Zufriedenheit mit dem ſchön ge=
wählten
Programm und ganz beſonders den Leiſtungen des Geſang=
vereins
ausſprechen.
(D. 3tg.)
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
5 lag den Proviantamts=Kontrolleur Werth aus Wittenberg, den Prälat
n Dr. Habicht, den Architekt Seidl aus München: zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Ge=
heimerat
. Dr. Becker.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Expeditor
bei der Main=Neckar=Eiſenbahn W. Funck zum Güter=Expeditor der
Güterexpedition Darmſtadt und den Telegraphiſten bei dieſer Bahn
H. J. Becker zum Expeditor, den Miniſterialkalkulator 2. Klaſſe
bei der Buchhaltung des Großh. Miniſteriums der Finanzen G.
Seip und den Steueraſſeſſor H. Nicklas aus Ober=Ofleiden zu
Steuerkontroleuren, ernannt und dem Kreisbauaufſeher bei dem
Kreisbauamte Grünberg Ch. Biſchoff die Stelle eines Straßen=
meiſters
übertragen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben als Zuſatz zur
Kabinetsordre vom 5. ds. Mts. beſtimmt, daß es den Offizieren der
Großh. 125.) Diviſion geſtattet ſein ſoll, die Mütze mit Schirm,
oder auch nur das Kopfteil derſelben, weiß zu überziehen.
C Schwurgericht. Die Verhandlung der Anklageſache gegen
den Handarbeiter Peter Dörner von hier wegen Mordverſuchs
konnte erſt am Samstag Mittag zum Abſchluß gebracht werden,
und wurde der von Rechtsanwalt Köhler verteidigte Angeklagte:
wegen verſuchten Totſchlags unter Ausſchluß mildernder Umſtände:
zu einer dreijährigen Huchthausſtrafe verurteilt. Weiter, wurde.
Franz Mieth von Offenbach wegen ſchweren Verbrechens gegen:
die Sittlichkeit zu einer Zuchthausſtrafe von 5½ Jahren verurteilt.
Als Verteidiger fungierte in dieſem Fall Rechtsawalt Schüler.
Geſtern wurde die Strafſache gegen Johann Vogel, 22 Jahre
alt, Metzger von Münſter (Kreis Dieburg), wegen Totſchlags ver=
handelt
. Der Beſchuldigte ſoll in der Nacht des 31. Mai ds. Js.
zu Münſter den Jakob Berth von da vorſätzlich durch zwei Meſſer=
ſtiche
getötet haben, was er auch nicht in Abrede zu ſtellen ver=
mochte
, jedoch behauptet, daß ihn der Erſtochene zuerſt gereizt und
mit einem Prügel bedroht, nachdem jener ihm, dem Angeklagten=

K124
1481
Außkand. Das Journal de St. Petersbourg; ſpricht ſich zwei Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Nach dem. Ergebnis der Beweis,
aufnahme ſteht allerdingsi;feſt, daß, der=Getötete die fraglichen
ſabinet ſcheine geneigt, den beſtehenden Notwendigkeiten Rechnung Fenſterſcheiben eingeſchlagen, infolge deſſen. der aus dem Schlaf er=
u
tragen= Lord Salisbury trete die von ſeinen Vorgängern ein= wachte Vogel ſich eine Laterne anzündete, Um nach dem Thäter zu:
Haus zurückkehrte, und um= ſich vorzuſehen ein bereit liegendes:
aufgeklärten Weiſe mit dem Erſtychenen zuſammenfrat. von dieſem
zuerſt geſchlagen worden ſein will, worauf er in der Angſt darauf
losgeſtochen, zumal ihm 'ſchon vorher mit Kaltmachen: gedroht wor=
den
. Nächdrücklichſt beſtritt der Angeklagte, troh. der Schwere der:
Wunden, Herz, Herzbeutel und Lungen, jal ſogar der Magen waren:
durchbohrt, die Abſicht der Tötung, während die Staatsbehörde
nachträglich die Anklage noch auf das Vergehen des Hausfriedens=
brüchs
erweiterte.
Nach ſehr eingehender Beweisaufnahme wurde der Angeklagte
des ihm zur Laſt gelegten Verbrechens in völlem Umfang ſchuldig
befunden und demgemäß in eine Zuchthausſtrafe von 6 Jahren
1 Monaten verurteilt. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt;
Schödler, der in erſter Linie auf Notwehr eventuell Belilligung;
mildernder Umſtände plädiert hatte:
4k Eingeſandt. Die Stadt Darmſtadt iſt von einer ſchweren;
Gefahr bedroht. Gelegentlich der bis jetzt ohne weſentliches Ergeb=
nis
gebliebenen Beratung unſerer Stadtverordneten über den Staub
des Exerzierplatzes kam es bereits zur Sprache, daß die Militär=
behörde
beabſichtige, auf der Oſtſeite des Exerzierplatzes eine
neue Kavalleriekaſerne zu erbauen. Gutem Vernehmen nach
iſt es mit dieſem Plane bitterer Ernſt und ſoll dem entſprechend
parallel mit der neuen Anlage laufend, von der Griesheimer Allee.
an bis in die Nähe des Traindepots, eine Kaſerne gebaut werden.
Die neue Anlage wäre damit weſentlich beeinträchtigt, die Ausſicht
auf die Rückſeite einer Kaſerne und all ihre Uebelſtände eingeſchränkt
und der Exerzierplatz würde noch mehr wie ſeither eine Staubwüſte.
Die Mehrzahl der maßgebenden Behörden ſoll zwar noch zur Zeit:
ſich für eine Erbauung der Kaſerne auf der Südſeite des Exerzier=
platzes
in der Flucht des Holzhofes ausſprechen, aber es liegt die
dringende Gefahr vor, daß der oberſte Baubeamte mit ſeiner An=
ſicht
durchdringe, wonach die Kaſerne an der Oſtſeite des Exerzier=
platzes
errichtet werden ſoll. Es darf. gewiß erwartet werden, daß
die ſtädtiſchen Behörden ſich der Sache mit aller Entſchiedenheit
annehmen und das drohende Unheil von der Stadt abwenden.
Wie das deutſche Tagblatt mitteilt, hat die= Verwaltung der
Heſſiſchen Ludwigsbahn die Vorſchläge; der preutziſchen
Staatsbahn=Verwaltung in Rückſicht auf diekkünftige Verkehrsleitung
nach zweitägigen Verhandlungen; angenommen.
Beſſungen. In der Sitzung der kirchlichen= Gemeindever=
tretung
dahier, die am 28. d. M. ſtattfand,wurde zunächſt der
Jahresbericht des Kirchenvorſtandes für 1884 erſtattet, welcher auf
die im vorigen Jahre ſtattgefundene Renovation, und=Einwethung
der hieſigen Kirche hinwies: Nach=Mitteilung=Großh. Bürger=
meiſterei
betrugen die Baukoſten der=Gemeinde=8345 M. 78 Pf.,
wobei der ſparſamen und umſichtigen Bauleitung des Gemeinderats,
Herrn Kreisbauaufſehers Geyer gedacht wurde. Für Ausſchmückung
der Kirche wurde ſeitens des Kirchenvorſtandes aufgewandt:200 M.
für Tieferlegung des Fußbodens, für Herſtellung des Chors u. gemalten.
Chorfenſters, 1983 M'5 Pf. als Ertrag einer Hauskollekte und 326 M.
Ertrag eines Kirchenkonzerts: Beſondere Anerkennung fand nochmals
die größe Liberalität des Herrn Kommerzienrat Kel(er, der 5000 M.
für die neue Orgel geſtiftet, welche von der Firma L.Veit zu Durlach
nach der Dispoſition des inzwiſchen verewigten Oberlehrers Funk
gebaut wurde. An beſonderen Stiftungen gelegentlich der Ein=
weihung
waren noch hervorzuheben eine geſtickte Abendmahlsdecke
von J. K. H. der inzwiſchen gleichfalls heimgegangenen Frau Prin=
zeſſin
Karl, ein Altarteppich des hieſigen Frauenvereins, zwei ver=
ſilberte
Altarleuchter von einer Ungenannten.-Nach Ueberzug in die
neurenovierte Kirche hat ſich das gottesdienſtliche Leben erfreulich
geſtaltet, auch. der Kirchenbeſuch der Schuljugend=wurde dahin ge=
regelt
, daß außer den beiden Oberklaſſen auch eine der Mittelklaſſen
Abwechſelnd am Gottesdienſte teilnimmt unter Aufſicht des Lehrers.
Zur Erleichterung für die Bewohner Neu=Beſſungens haben Se.
Königl. Hoheit der Großherzog allergnädigſt angeordnet. daß Sonn=
kag
morgens der= Prinz Emil=Garten vor Beginn, des Gottesdienſtes
geöffnet und den Kirchenbeſuchern der Durchgang geſtattet werden
ſoll, eine Mitteilung, die von der Gemeindevertretung mit dank=
barer
=Befriedigung uufgenommen; wurde. Einem früheren Be=
ſchluſſe
auf Anſammlung eines beſonderen= Kirchenfonds iſt der
Kirchenvorſtand; nachgekommen. Gr. Oberkonnſtortum hat die Er=
hebung
einer Kollekte für dieſen Zweck auf Weihnachten und Oſtern.
genehmigt. Getauft wurden 155. konfirmiert 91 Kinder, kopuliert
59 Paare, 3 nur civiliter, 2.weniger als im Vorjahre, kirchlich be=
erdigt
65 Perſonen. Eheſcheidung kam eine vor. Die Verſöhnungs=
verſüche
, die nach dem Geſetze vor der gerichtlichen Behandlung
durch den Pfarrer geſchehen ſollen, waren mehrfach von günſtigem
Erfolge. Die Zahl der Tage, an welchen dahier öffentliche Tanz=
beluſtigungen
ſtattfanden, betrug nach Mitteilung Gr. Polizeiamts
25 Sonntage, alſo beinahe die=Hälfte der Sonntage im Jahre.
395

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1482

K. 124

Wegen Sonntagsſtörung wurden 2 Perſonen beſtraft, Selbſtmorde
kamen 2 vor.
Mehrfach hat auch im vorigen Jahre der evang. Kirchengeſang
verein beim Gottesdienſt mitgewirkt. Leiter desſelben iſt jetzt nach
dem Tode Funks Herr Inſpektor Roth. Bei der über den Jahres=
bericht
eröffneten Diskuſſion ſprach Geheimer Staatsrat Hallwachs
ſeine Befriedigung über die Hebung des muſikaliſchen Teils des
Gottesdienſtes aus und fügte einige Wünſche bezüglich des Ge=
ſanges
der Reſponſorien und des Orgelſpiels am Schluſſe jeder
Liedſtrophe bei. Wegen Bepflanzung des alten Friedhofs um die
Kirche mit paſſendem Geſträuche wurde gleichfalls ein Antrag ge=
ſtellt
und genehmigt. Der 2. Teil der Tagesordnung betraf den bau=
lichen
Zuſtand des Pfarrhauſes. Ein amtliches Gutachten des Gr.
Kreisbaumeiſters und Großh. Kreisarztes, das auf Baufälligkeit
und Geſundheitsgefährlichkeit lautet, veranlaßte d en einſtimmig ge=
faßten
Beſchluß, die bürgerliche Gemeindebehörde, welche die Bau=
pflicht
hat, alsbald um Neubau eines Pfarrhauſes anzugehen, derſelben
aber als Acquivalent einen Teil des 14 Morgen großen, für die
Beſtellung zu beſchwerlichen Pfarrgartens zu Gemeindezwecken ab=
zutreten
, wofür die Genehmigung Großh. Oberkonſiſtoriums zu er=
vitten
ſei. Für Dringlichkeit dieſer Angelegenheit ſprechen namentlich
Präſident Eigenbrodt, Geh. Staatsrat Hallwachs, Präſident Machen=
hauer
, Schloſſermeiſter J. Nohl, Gemeinderat Schulz, Landgerichts=
rat
Heinzerling. Schließlich gab die kirchliche Gemeindevertretung
durch Erheben von ihren Sitzen ihre Anerkennung kund wegen
Treue und Eifer des Pfarrers in ſeinem angeſtrengten Dienſt.
Beſſungen, 29. Juni. In einem Schreiben der Großh. Bür=
germeiſterei
Beſſungen, welches an die Hausbeſitzer des nörd=
lichen
Teiles von Beſſungen verteilt worden iſt, werden in
Folge des Beſchluſſes des Gemeinderates vom 25. d. M. die Haus=
beſitzer
jenes Teiles erſucht, möglichſt vollzählig ſich einzufinden in
einer Verſammlung, welche am Mittwoch den 1. Juli, nachmittags
5½ Uhr präcis im Markwort'ſchen Saale (Heerdweg) ſtattfinden
ſoll, und in welcher in betreff der Waſſerverſorgung jener Gegend
von Beſſungen Beſprechungen ſtattfinden und Beſchlüſſe gefaßt wer=
den
ſollen, auf die der Gemeinderat in dieſer Sache beſonderen
Wert legen werde. Dem Schreiben ſind beigefügt die von der
Beſſunger Kommiſſion für Waſſerverſorgung und Kanaliſation
(Präſident Dr. Goldmann, Exc., Landgerichtsrat Heinzerling. Pro=
feſſoren
Sonne und Simons ꝛc.) in dieſer Angelegenheit an den
Gemeinderat gerichteten Aeußerungen und ein Abdruck eines Gut=
achtens
des Ingenieurs Herrn Smreker, durch welche die Hausbe=
ſitzer
von dem jetzigen Stande dieſer Frage genaue Kunde erhalten.
Sollte etwa durch ein Verſehen der Austräger irgend ein In=
tereſſent
nicht in den Beſitz jener Druckſchriften gekommen ſein, ſo
wolle derſelbe nur auf der Bürgermeiſterei Beſſungen, von den,
wie wir hören, noch vorhandenen Abdrücken ſich geben laſſen. Eine
möglichſt vollſtändige Beteiligung iſt bei dieſer wichtigen Sache ſehr
wünſchenswert.
Jugenheim, 20. Juni. Dem Vernehmen nach wird im Laufe
dieſer Woche Se. Hoheit der Fürſt Alexander von Bulgarien
nebſt Gefolge auf Schloß Heiligenberg eintreffen.
Mainz, 28. Juni. Als Nachfolger des verſtorbenen Ober=
bürgermeiſters
Dr. Dumont wird vielfach der ſeitherige Stellver=
treter
und intimſte Freund desſelben, Herr Dr. Oechsner, ge=
nannt
.
Frankfurt, 20. Juni. Die Verhandlung gegen den der Er=
mordung
des Polizeirats Rumpff beſchuldigten Lieske begann heute
vormittag 9 Uhr. Die Staatsanwaltſchaft vertritt Dr. Freſſee.
In der Anklageſchrift wird Lieske angeklagt, zu Frankfurt am Main
am 13. Januar 1885 abends den Polizeirat Rumpff vorſätzlich ge=
tötet
, die Tötung mit Ueberlegung ausgeführt, ferner zu Hockenheim
am 19. Januar 1885 den Entſchluß bethätigt zu haben, einen Men=
ſchen
zu töten durch Handlungen, welche den Anfang der Ausfüh=
rung
dieſes beabſichtigten, aber nicht vollendeten Verbrechens ent=
halten
. Lieske giebt zu, nachdem er in der Vorunterſuchung hart=
näckig
geleugnet, in Frankfurt geweſen zu ſein und am Tage nach
dem Morde in Bickenbach bei Darmſtadt zwei Briefe geſchrieben zu
haben. Bekanntſchaft und Verkehr mit Anarchiſten leugnet er,
ebenſo den Wechſel der Garderobe nach dem Morde und den Beſuch
Mannheims, wo er den Anarchiſten Guttmann aufgeſucht haben
ſoll. Er behauptet, in Hockenheim geſchoſſen zu haben, weil er
falſche Papiere bei ſich hatte.
Die Sachverſtändigen Dr. Wilbrand und Dr. Bagge glauben,
daß die Handwunden Lieskes von einem Schnitt herrührten, den er
ſelbſt machte, um die Blutſpuren an ſeinen Kleidern zu erklären,
oder den er bei der Ermordung Rumpffs aus Unvorſichtigkeit ſich
ſelbſt zufügte. Der Stoß könne mit einem Schuſtermeſſer ge=
führt
ſein.
Der Vorſitzende rät dem Angeklagten, ein Geſtändnis abzu=
legen
. Man wiſſe ja, daß er ein Verführter ſei. Der Angeklagte
ſcheint ſich die Sache zu überlegen, ſieht aber ſchließlich davon ab.
Tapezierlehrling Schmidt, welcher am Abend des Mordes im Sachſen=
lager
geweſen, kann Lieske, obgleich er den wahrſcheinlichen Mörder
vorbeieilen ſah, nicht rekogosnzieren, und behauptete, der Mörder

habe eine Tuch= oder Seidenmütze getragen. Lieske leugnet aber
entſchieden, jemals eine beſeſſen zu haben. Wichtig iſt außer dieſem
Zeugen, Hüber, bei dem ſich Lieske als eine Art Reinsdorf aufzu=
ſpielen
ſuchte und von einem Attentat auf Rumpff geſprochen hat.
Hüber hält indeſſen heute ſehr mit ſeinen Ausſagen zurück. (D. Z.
Saarbrücken, 27. Jum. Geſtern nachmittag erfolgte in der
Grube Dudweiler eine Exploſion ſchlagender Wetter. Von 37 Arbei=
tern
ſind 17 getötet, einer wird vermißt, die übrigen ſind gerettet.
Der Grubenbetrieb iſt ununterbrochen.
Ems, 28. Juni. Bei der Kaiſerregatta errang die Frank=
furter
Rudergeſellſchaft Germania' den Kaiſerpreis.
Der Kölner Münnergeſangverein in Darmſtadt.
Seid willkommen, Ihr vom Rheine, Sänger weitgerühmt in
Ehren' ſchallte es, als am Sonntag Vormittag die Kölner ihre;
Ankunft hielten, an der Spitze ihr gefeierter Dirigent Herr Profeſſor
S. de Lange. Die hieſigen Sänger hatten ſich unter der Leitung
des Herrn Muſikdirektors Mangold zuſammengethan, um ihren
Sangesbrüdern den Willkomm zu bieten, den Herr Direktor Mangold
auch in freudigen Worten zum Ausdruck brachte, indem er die
Kölner im Namen der Stadt, des Komites und der Sänger will=
kommen
hieß. Der Präſident der Kölner, Herr Dr. Pausqueus,
dankte im Namen der Gefeierten und ſchloß mit einem dreimaligen
Hoch ſolln ſie leben' den würdigen Empfang. Um vier Uhr
verſammelten ſich die Sänger im Saalbau, wo trotz Hitze und
frühen Konzertanfangs ſich ein zahlreiches Publikum verſammelt
hatte, um den herrlichen Geſängen zu lauſchen. Nach dem Erſcheinen
des Hofes nahm das Konzert ſeinen Anfang mit drei Männerchören,
in denen, wie in allen übrigen die Sänger ihre guten Eigenſchaften
entfalteten: eine Schulung und präziſe Ausführung, die wir bis jetzt
nirgends hörten, bald eine Weichheit und Zartheit, die beſtrickend
wirkt, eine Intonation die glockenrein, bald eine Mächtigkeit des
Chors, die dem Hörer wie Orgelton entgegenbrauſt! Können ſich
mit dem Kölner Männergeſangverein doch auch nur wenige Männer=
geſangvereine
meſſen!
Das iſt der Tag des Herrn' tönte es uns entgegen und für=
wahr
, es wirkte dieſer Anfang mächtig und erhebend auf alle Zu=
hörer
. Unmöglich iſt es all die einzelnen Nummern zu beſprechen.
Beſonders geſiel noch Frühlingsnahen von Kreutzer, Jagdmorgen
von Rheinberger, deſſen Schluß auf ſtürmiſchen Beifall wiederholt
werden mußte. Die zweite Abteilung begann mit Waldlied: von
unſerem verehrten Herrn C. A. Mangold, das auch warmen Beifall
fand, welcher nicht eher nachließ, bis Herr Muſikdirektor Mangold,
dem Rufe Folge leiſtend, die wohlverdiente Ovation entgegennahm.-
Ein Chor von dem verdienſtvollen Dirigenten Herrn de Lange brachte
demſelben auch den Beifall als Komponiſt. Durch die Einfachheit
ihrer Ausdrucksweiſe und die Feinheit des Vortrags bildeten die
Drei Volkslieder! wahre Perlen des Geſanges, es war aber auch
hier der Applaus ein wahrhaft ſtürmiſcher. 2 Hamkehr mit
einem vorzüglich vorgetragenen Bariton=Solo mußte nochmals ge=
ſungen
werden, ebenſo folgte endloſer Beifall bei Keine Sorg' um
den Weg, der durch die Zugabe Kärnthner Gemüt von Koſchat=
belohnt
wurde.
Die Soliſten des Tages ſtanden den Sängern ebenbürtig zur
Seite. Fräulein Marie Schneider aus Köln, die eine namentlich
in der Tiefe wundervolle Altſtimme beſitzt erntete in der Bitte=
von
Möhring für Solo und Chor den größten Beifall, ſo daß auch
hier Wiederholung ſtattfand, die=Nummer war eine der ſchönſten
des ganzen Programms. - In drei Liedern erwies ſich Fräulein
Schneider ebenfalls als eine trefflich geſchulte Konzertjangerin,
welche ihre Stimmmittel richtig zu verwenden weiß und eine gefühl=
volle
Vortragsweiſe entwickelt.
Fräulein Anna Haaſters aus Frankfurt die erſt ſeit einem Jahre in
die Offentlichkeit getreten, nimmt heute ſchon unter den Pianiſten eine
hervorragende Stellung ein. Wir hatten auswärts ſchon öfters Ge=
legenheit
Fräulein Haaſters im Konzertſaal zu hören, wie dort, ſo
ſanden auch hier die Vorträge der jungen Künſtlerin den vollſten Bei=
ſall
. Fräulein Haaſters verfügt neben einer brillanten Technik und
Kraft des Anſchlags, wie ſie bei Damen ſelten vertreten iſt, auch
über große Zartheit des Vortrags und gefühlvolle Auffaſſung, Eigen=
ſchaften
, die zuſammen ermöglichen, daß der Vortrag künſtleriſch
vollkommen iſt. - Fräulein Haaſters ſpielte ,Nocturno und Polo=
naiſer
von Chopin und Rhapſodie Nr. 6 von Liſzt, welche letztere
hauptſächlich mit ihrem techniſch kaum zu überwindenden Schluß=
ſatze
ſtürmiſchen Beifall einbrachte.
Der Abend vereinigte die Künſtler mit ihren hieſien Freunden
zu einem fröhlichen Feſtbankette im Saalbau, bei welchem Toaſt auf
Toaſt und Lied auf Lied folgte.
Die Gäſte ſind nun wieder fern, ihr Lied jedoch klingt in uns fort
und fort und erweckt in uns den Wunſch:Ein baldiges Wiederkehren!
II. 9.

Tageskalenner.
Dienstag, 30. Juni: Außerordentliche Generalverſammlung des katho=
liſchen
kaufmänniſchen Vereins (Winter's Brauerei).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.