148.
Monnementspreis
nelſährlich 1 Mark 50 Pf. id.
llgerlohn. Auswärtz werden von
1c4 Poſtämtern Beſtellungen
end=
rngenommen zu 1 Mark 50 Pf.
Fo Quartal inc. Poſtaufſchlag.
hes=
hhnh=
GINTUOLNN E
4PI0N
148.
Irag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Phusſereettp uultehuituayrothe.
Inſerate
wedmangenommen nDeenſtade
von der Expeduon, Rheuſe R 2.
mBeſſungen von Friedt BUßez.
Holzſtraße Nr. d0, ſowie auzwira
von allen Anneneen=Eppeditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4 121.
Donnerstag den 25. Juni.
Bekanntmachung.
Die Beſtimmungen des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 über die
Ver=
lichtung der Arbeitgeber zur An= und Abmeldung ihrer verſicherungspflichtigen
Ar=
deaſeiter und zur Einzahlung der Beiträge für dieſelben werden vielſeits immer noch
byelicht genau befolgt. Wir bringen dieſelben daher nachſtehend wiederholt in
Er=
ſüsſ erung der Intereſſenten:
Tmeri=
Zur An= und Abmeldung jeder verſicherungspflichtigen Perſon, welche der
genal
u anlbemeindekranken=Verſicherung oder einer der errichteten Ortskrankenkaſſe angehört
bagol Aſo nicht Mitglied einer eingeſchriebenen Hülfskaſſe, Betriebs=(abrik=), Bau= oder
ſienelzhnungskrankenkaſſe iſt) innerhalb 3 Tagen nach dem Eintritt in die Arbeit bezw.
Gakuilem Austritt aus derſelben bei der gemeinſamen Meldeſtelle (dermalen Kirchſtraße
. 9) zur Einzahlung der vollen Beiträge für dieſe Perſonen zur
Gemeinde=
ſlinken=Verſicherung oder zu einer Ortskrankenkaſſe im Voraus und zur Tragung
horſt=
eſuchl ines Dritttheils dieſer Beiträge aus eigenen Mitteln (die anderen ¾ können
lundahem Arbeiter am Lohn in Abzug gebracht werden) ſind lediglich die Arbeitgeber
Eimherpflichtet.
Die für die Arbeitgeber bei Nichtbeachtung der vorſtehenden Vorſchriften ent=
Kü
ſnalelchenden Nachtheile ſind: Bei nicht rechtzeitiger Anmeldung: Geldſtrafe bis zu
ſongelꝛd Mk., ſowie Verpflichtung zum Erſatz der Aufwendungen, welche die
Gemeinde=
ie blrianken=Verſicherung oder eine Ortskrankenkaſſe zur Unterſtützung einer vor der
An=
neldung erkrankten Perſon gemacht hat; (8 81 und 50 des Geſetzes).
laa
Bei nicht rechtzeitiger Abmeldung: Geldſtrafe bis zu 20 Mk., ſowie Ver=
) dur
be hlflichtung zur Fortzahlung des Beitrags bis zum Tage der vorſchriftsmäßigen
Ab=
bauehmeldung (8 81 und 51 des Geſetzes).
egem
Bei Abzug eines höheren Betrages als ¼ von den für ihre Arbeitnehmer
ttell
chelfegahlten Beiträgen: Geldſtrafe bis zu 300 Mk. 68 82 des Geſetzes).
Darmſtadt, den 17. Juni 1885.
2.
Pre.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
weit
697,
Ohly.
kurzier,
welch
lachbar.
Das Schulgeld pro II. Quartal 1885
für das Großh. Real=Gymnaſium, die Realſchule, die Vor=Realſchule, die
Victoriaſchule und die beiden Mittelſchulen iſt bei Vermeidung der Mahnung
innerhalb der nächſten 14 Tage, Vormittags von 8-12 Uhr, zur Stadtkaſſe zu
hezahlen.
Darmſtadt, am 23. Juni 1885.
D ie Stadtkaſſe.
(6053
Kriegk.
Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer=Arbeit für
Herſtellung eines Kanals= in der
Päda=
gog= und Döngesborngaſſe ſoll im
Weg=
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 27. Juni l. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen!
1885.
lauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 22. Juni 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
(5976
Niedlinger, Beigeordneter.
Pferde=Verkauf.
Freitag den 26. d. M., Vormittags
11 Uhr
werden zwei für den Militärdienſt nicht
mehr geeignete Dienſtpferde auf dem
Hofe der Cavalleriekaſerne hier öffentlich
und meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 24. Juni 1885.
Commando des 2. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments
Ceib=Oragouer) Nr. 24. (6054
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Magazin ſind feſtgeſetzt:
a) für Buchenſcheiter 1. Kl. zu Mk. 10.50,
do.
b) „
II. Kl. „ „ 9.50,
0) „ Kiefernſcheiter I. Kl. „ „ 8.. II. Kl. „ „ 7.
4) „
der Raummeter.
Das Scheitholz II. Klaſſe beſteht aus
aufgeſpaltenem Stamm=Knüppelholz von
völlig geſunden Buchen=Stangen.
Beſtel=
lungen werden bei Großh. Rentamt
ent=
gegengenommen.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
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nehme ich jede Garantie.
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ich außer meinem Spezereigeſchäft, verbunden mit Wein=, Bier= und Apfelwein=
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innegehabte Wohnung im 2= Stock
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mit Wohnung bis 1. Mar beziehbar; ev.
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ungen zu verkaufen. — Näheres
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hermerſtraße 7, Seitenbau.
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und Wohnung, ſowie mehrere einzelne
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Magazin zu vermiethen.
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Markt, für jedes Geſchäft geeignet, zu
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miethen. Näheres Beſſ. Carlsſtr. 12.
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Wohnung von 6 Zimmern mit, allen
Bequemlichkeiten per ſofort oder
ſpä=
ter zu vermiethen.
C
dieſes
Buch
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5453) Carlsſtraße 34 die
Parterre=
wohnung. 6 Zimmer mit abgeſchl.
Vor=
platz, an eine ruhige Familie zu
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hen und Mitte Auguſt zu beziehen.
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Zimmer Geletage) mit guter Penſion ſof.
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1. Stock, beziehbar Mitte Juli.
5940) Woogsſtr. 6, 2. St., Leinf. möbl.
Zim. a. 1 anſt; Herrn v. Mädchen, 6 Mk.
5992) Grafenſtraße ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen. Näheres Exped.
6061) Ecke der Caſerne= u.
Fried=
richſtraße, gegenüber den Bahnhöfen, ſind
zwei ſchön möblirte Zimmer, einzeln oder
zuſ., zu verm. Näh. Friedrichſtr. 40 II. Tr.
1435
6062) Alexanderſtr. 15. 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer mit 2 Betten, mit
Penſion, zu vermiethen.
6063) Ein Mädchen, welches
ſelbſt=
ſtändig kochen ſowie alle Hausarbeit
ver=
ſteht, ſucht Stelle. prau Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.
4
6064) Ein junges Müdchen, welches
Liebe zu Kindern hat, wird geſucht.-
Große Bachgaſſe 21. Frau Müller.
6042) Eine erfahrene Köchin wird für
ſofort geſucht. Promenadeſtraße 15.
6065) Brave Mädchen erhalten
ſo=
fort ſehr gute Stellen. Stellenbüreau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
6066) Brave Mädchen erh. ſof. gute
Stellen. Kuecht, Beſſ. Herdwegſtr. 20.
ein geſetztes,
Gesucht, erfahrenes
Hausmädchen
bei hohem Lohn in ein ruhiges
Herr=
ſchaftshaus aufs Land bei Wiesbaden.-
Zeugnißabſchrift u. nähere Angaben unter
R. 5421 an Rudolf Hosse,
Frankfurt a. M.
5998
C
9
GUTAAUOBAuml,
gewandter Kutſcher und zuverläſſig im
Geſchäft. Solche, die beim Militär
ge=
dient haben und gute Zeugniſſe beſitzen,
vorgezogen. Hoher Lohn bei
entſprechen=
der Leiſtung. Gefl. Offerten an (6067
L. A.Ebol, Flaſchenbiergeſch.,Norms.
6068) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ſofort eintreten bei
Heinr. Moeſer.
Junge Arbeiter
geſucht.
Wehner ap; Fahr,
Chocoladenfabrik. (6001
Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen geſucht.
Koch & Stachely,
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8. 6573]
Ein Lehrling
mit den nöthigen Vorkenntniſſen auf unſer
5339
Lomptoir geſucht.
Gebrüder Röder.
hzein Liehrling mit guten Schulkenni=
E niſſen wird geſucht.
(313
Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtraße 25.
1436
Na 121
„Durch das Schöne ſtets das Gute!
Cölner Hännergesangverein
unter dem Protectorat Sr. Maj. des Kaiſers u. Königs Wilhölm.
p. eöDirigentiHerr 8. do Lange.
Sonntag den 28. Juni 1885, Nachmittags 4 Uhr, im Saalbau'
WOSSES
VCUEL
unterigütiger Mitwirkung von Fräul. MüriC Schinoider
Concertjängerin-
aus Cöln und, Fräul. Auna, Mansters, Pianiſtin. in Frankfurt. a. M.
4 s.s. . . Pr o g r am mi ..
Erſte=Abtheilung;
Zweite Abtheilung.
1) a. Schäfers Sonntagslied von
C. Kreuzer.
b. Die Ruine von Kretſchmar.
c. Frühling's Erwachen von
C. Kreutzer.
2) Solo für Pianoforte. Vorgetragen
von Frl. Haaſters.
3) Der Gondelfahrer v. F. Schubert.8) Volkslieder:
6) A. Waldlied von C. A. Mangold.
b. Die Lotosblume von R.
Schu=
mann.
c. Auf der Biſtrizza von S. de
Lange.
7) Solo für Pianoforte. Vorgetragen
von Frl. Haaſters.
4) Zwei Lieder für Sopran, mit
Männerchor von F. Hiller.
Das Solo vorgetragen von Fräul.
Schneider.
Mendelsſohn.
2. Hoamkehr von Koſchat.
b) Spinn ſpinn von H. Jüngſt.
C. Keine Sorg in den Weg von
G. Kremſer.
5) A Die Waſſerfahrt von Felix 9) Lieder für Sopran. Vorgetragen
von Frl. Schneider.
b. Jagdmorgen v.J. Rheinberger. 10) Vom Rhein, Chor v. Max Bruch.
Eintrittskarten: (Sperrſitz 4 M., Saal= und Galleriekarten
2.40 Mk., Karten für den Vor= und Gartenſaal 1 Mk.) ſind bis zum
27. Juni in den Buch= und Muſikalienhandlungen der Herren Bergſträßer,
Bölling, Schödler und Thies, ſowie bei Herrn W. Pfeil und Herrn
Kauf=
mann Marburg in Beſſungen, ſpäter nur an der Saalbaukaſſe
zu haben
Zu Ehren, des Cölner Münnergesungvereins findet am 28. Juni,
Abends 8 Uhr, im großen Saale des Saalbaues ein
Cest-Eankett,
ſtatt. Zu,demſelben, ſind alle Freunde des Vereins mit ihren Familien=
Ange=
hörigen, eingeladen,„„Der Preis des Couberts - einſchl. Flaſche Wein
beträgt 3.50 Mk. Sübſcriptionsliſten ſind bei den Herren A. Bergſträßer
in Darmſtadt und Marburg in Beſſungen bis zum 27. Juni aufgelegt. Vom
27. Jum, Mittags 12 Uhr, werden Anmeldungen nur noch von Herrn F.
Hochſtätter, Eliſabethenſtraße 29, entgegengenommen.
..
Das Comité.
(6069
i..
1
Di0 Hdlwonouidt vore Uui Enolll. AUlurſaabllurol
nächſt dem
von ChrBöhler, Hofstallstr. 6, Mathildenplatz.
empfiehlt ſich im Waſchen und Fürben der Herren= und Damenkleider
lunzer=
trennt), Bändern, Blouden, Handſchuhen, Federn, welch letztere raſch und ſchön
gekrauſt werden. — Waſchen der Glanz= und Mull=Gardinen=und echten
Spitzen wie neu.
(6814
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 25.tJunt:
MElALöx-ConCert,
15851
u ce ausgeführt:
7½
von der Capelle des 1. Gr. Heſſ. Iuf.=Ceibgarde=) Reguts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. Hilge. ½
Auf vielſeitigen Wunſch=Prögramm wie am letzten Donnerstag.
Anfang 8 Uhr. - Entrée Perſon 40 Pfo. — Kinder 10 Pfg.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
Während meiner Zwöchentlichen
AbResenhelt.
werden folgende Herren die Guͤ
haben zmich= in meiner ärztlichen
Präxiss zu vertreten.
Herr-Dr.=Birnbaum, Bleichſtr.9
Herr Dr. v. Herff, Loulſenſtr. 10,
Herr Dr, Leydhecker, Wilhel=
5
minenplatz 2, u
Herr Dr. Stimmel, Neckarſtr.½
Wr. Hölb.
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erhält Arbeit bei½ ſol
H. Schuchard.
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Mädchen,
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Anterhältungsbeilage.
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5 örss
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. vAmtsblatt, der, Bshördon.
½ ½ inhi in ri. eGeßründet 7735 „3 ½
5½
Dieſelbe wird, wie ſeither; auch ſernerhin bemüht ſein, ſtets das Neueſte möglichſt ſchnell zur=Kenntniß ihrer;
Leſer zu bringen, In längeren und kürzeren Leitartikeln werden die wichtiaſten Tagesfragen einer eingehenden
Be=
ſprechung unterzogen, während die telegraphiſchen Depeſchen in gedrängter=Kürze über die neueſten Vorgänge auf
politiſchem und ſonſtigen Gebieten berichten. Ueber die Verhandlungen=des Reichstags, der heſſiſchen
Stände=
kammer ꝛc. bringen wir ausführliche Spezialberichte. Dei Intereſſen des Handels, der=Landwirthſchaft
und=
des Gewerbes wird ſorgfältige Beachtung geſchenkt. — Täglicher Börſenbericht mit= ausführlichem=Courszettel.-
Ausführliche Verlooſungsberichte über alle Prämienziehungen. Unter den Rubriken „Vermiſchtes= und „Aus
Stadt und Kreis; finden, wie ſeither, Vorgänge aus Stadt und Kreis Offenbach=und Umgegend, Berichte über
Concerte, Theater, Vereinsabende ꝛc. ihren Platz. Berichte über die Verhandlungen des Schöffengerichts,
Schwurgerichts und der Strafkammer finden ſich unter dem Titel „Gerichtsſaal. Ueber die Sitzungen der
Stadtverordneten bringen wir die ausführlichſten Referate.
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Die tägliche Unterhaltungs-Beilage bringt die intereſſanteſte Origin.=Romane, Novellen, Aufſätze
belehrenden und unterhaltenden Inhalts, Biographien, Literaturartikel, Miscellen, Gemeinnütziges, Theaterrepertoire ꝛc.
Indem wir zum Abonnement höflichſt einladen, bitten wir unſere auswärtigen Leſer, welche das= Blatt
fortzu=
beziehen wünſchen, ſowie auswärtige neu hinzutretende Abonnenten ihre Anmeldungen'bei der nächſten Poſtanſtalt
bald zu machen, damit Störungen in der Zuſendung vermieden werden. 4 9 , ,
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nehmen alle Boſtanſtalten enkgegen.
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werden in unſerer Expedition, ſowie in allen Annoncen=
Expeditionen des In=und Auslandes entgegengenommen und
finden die weiteſte Verbreitung. Inſertionspreis: 10 Pf.
die einſpaltige, 20 Pf. die zweiſpaltige; 30 Pf. die
drei=
ſpaltige, 40 Pf. die vierſpaltige=und 50=Pf= die
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ſpaltige Petitzeile oder deren Raum.
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4 ienoed.
hebensvorsioherungs- ép; Frsparvigs-Bank,
un
goph
R Otüllgzaze.
Verſicherungsſtand per Ende Mai 1885 über 230 Millionen Mark,
circa 51 „
Bankfonds
„
Extra=Reſerve
„
„
Aller Gewinn komnit unverkürzt den Verſicherten zu.
Im Jahre 1885 werden den Verſicherten an Dividende ausbezahlt:
Mk. 17703,485.
Die im- Juni noch Beitretenden haben Antheil
am Veberschuss dieses Jahres.
G½.
(5588
Zu weiterem Beitritt laden ein die Vertreter:
Fhilipp Sehneider, Generalagent in Darmſtadt, Victor-Spiesn in
Dieburg, A. Htaab in Gr=Umſtadt, Adam Pohl in Laͤmpertheim.
Biosiihh
9
Derein
„Troynnn.
rn h ved.
Ad.
Sonntag den 28. Juni:
Gh.
„⁄.
.
mach AuerbaCh.
Austug
Gôtel zur Pöst½
es
wozü Wwirhunſere atiben und inactiven Mitglieder, ſowie Theilnehmer unſeres, Ball.
feſtes einladen.
G.
6974
Abfahrt 12 Uhr 35 Min. nach Bickenbach.
Der Vorstand.
Stachelbeexen 3 E Sellekie= ur al Corten
-Gemüſepflanz. Milchlich=Hochſtr. 8.
1)
BeilHuſter,
Heiſerkeit, Verſchleimnug ꝛc. uͤberhaupt bei allen
Latarrhaliſcheu =Affektionen der=Athmungs=Organe
Hals= und Bruſtleiden haben ſich die Malzextract=
Caramellen a Beutel 30 und 50 Pfa., und
Malz=
ertract-(Schutzmarke -„Huſte=Nichts) von L. H.
Pietſch. u. Co,Iin Breslau,Altbüſſerſtraße 89
als känerkaunt witkſam zbewährt:: Zu haben bei
l1336(
C. Es Erlsgk. AAAkäh8½
6078) Diej„Rranſtſurker Zeitungss iſt das
einzige Blatk in-Süd=und Mitteldeutſchland,
welches täglich drei Ausgaben veranſtaltet
und hierdurch, wie in Folge ſeines
ausge=
dehnten Privattelegraphendienſtes in der Lage
iſt, ſeine. Leſer= ſtets in der raſcheſten Weiſe
zu unterrichten. Die==Frankfurter
Zeitung=
wendet ſich nicht an Eine Partei, ſondern an
alle Diejenigen, welche gut unterrichtet ſein
wollen; und ſichert allen Leſern, unbeſchadet
ihres eigenen bekannten Standpunktes
unpar=
teiiſche und zuverläſſige Berichterſtattung über
die beachtenswerten Kundgebungen aller
Par=
teien zu; Der ausgedehnte
volkswirtſchaft=
hliche kommerzielle und finanzielle Teil der
„Frankfurter Zeitung; ſowie das vielſeitige
und intereſſante Feuilleton macht die „
Frank=
furter Zeitungrohnehin zu einem in den
weiteſten Kreiſen unentbehrlichen Organe. In
dem erſten Semeſter 1885 hat ſich die
Abon=
nentenzahl der Frankfurter Zeitung: wieder
um 1500 vermehrt.
384
A 121
1438
Geffentliche Aunffurderung.
Die Schuldner ’ärztlichen Honorars, welchen ſeit, März dieſes Jahres
durch meine Vermittelung bezügliche Rechnungen überſendet worden ſind, ohne bis
jetzt Zahlung geleiſtet oder Friſt erwirkt zu haben, werden hiermit zur Vermeidung
gerichtlicher Weiterungen dringend gebeten, ihre Schuldigkeiten bis längſtens
September dieſes Jahres an Unterzeichneten zu berichtigen.
J. A..
Darmſtadt, den 19. Juni 1885.
Gmmeh,
(6075
Kiesſtraße 17.
Darmstädter oeconomenvoroin.
A.
wStrasO.
RRGO UOIN
AusGu,
E
14
Sonntag den 28. Juni.
Abfahrt von Darmſtadt imit der Muſikh 915 auf Retour=Billet Bickenbach.
Beſuch des Alsbacher und des Auerbacher Schloſſes; Mittagsraſt im Fürſtenlager.
Die Vormittags nicht abkömmlichen Mitglieder fahren 123 mit Retbur=Billet
Bensheim nach und ſchließen ſich im Fürſtenlager an. Sodann gemeinſchaftliche
Tour über Schönberg nach Bensheim, woſelbſt im Deutſchen Haus bis 8 Uhr
ge=
ſellige Unterhaltung und Tanz.
(6076
Der Vorstand
(6078
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe inniger Freundſchaft und
Theilnahme bei dem uns betroffenen ſo ſchmerzlichen Verluſte
und der ſo überaus reichen Blumenſpende ſagen wir hierdurch
Allen unſeren tiefgefühlten herzlichſten Dank.
Ganz beſonders drängt es uns noch, dem Herrn
Stadt=
pfarrer Ritſert für die troſtreiche zu allen Herzen gehende
Grabrede aufrichtigſt zu danken, ebenſo der Barbier= und
Friſeur=Junung für, ihr zahlreiches Geleite.
.
Die trauernden Familien:
. Hohmann und Hepting.
p.
„ Politiſche Ueberſicht.
Därmſtadt, 25. Juni.
Deutſches Aeich.Se. Majeſtät der Kaiſer hat am Dienstag in
Ems die Trinkkur im Zimmer begonnen. An demſelben Tage
em=
pfing derſelbe, den Staatsminiſter v. Hofmann und die Deputation des
lothringiſchen Landesausſchuſſes, den Präſidenten Schlumberger,
Staatsrat Jaunez. und den Baron Charpentier.
Die Karſerin hatte ſich am Dienſtag mittelſt Extrazuges von
Coblenz zum Beſuch des Kaiſers nach Ems begeben, von wo ſie
am Abend nach Coblenz zurückkehrte.
Der „Reichsanzeigerl veröffentlicht eine Bekanntmachung
Böt=
ticher3 in Vertretung des Reichskanzlers, wonach die Häfen der
ſpaniſchen Küſte am Mittelländiſchen Meer, mit Ausnahme
der=
jenigen der Baleariſchen Inſeln, als choleraverdächtig anzuſehen ſind.
Auf einem in, Bochum gefeierten Stiftungsfeſt des chriſtlich
ſozialen Arbeitervereins wurde an den Reichskanzler ein Telegramm
abgeſandt, in welchem derſelbe gebeten wurde ſeinen maßgebenden
ſEinfluß für die baldige Einführung der allgemeinen Sonntagsruhe
geltend zu machen. Es iſt darauf von dem Reichskanzler folgende
Antwort eingegangen:
„Kiſſingen, den 16. Juni. Ew. Wohlgeboren danke ich
verbind=
lichſt für Ihr Telegramm von vorgeſtern; die Herren Abſender
können nicht lebhafter wie ich ſelbſt wünſchen, daß die
Sonntags=
ruhe jedem Arbeiter zu teil werde, der ſie dem Lohnerwerb
vor=
zieht. Bevor ich aber bei den geſetzgebenden Körpern den Antrag
ſtelle, das Arbeiten am Sonntage bei Strafe zu verbieten und den
Arbeiter auch gegen ſeinen Willen zum Verzicht auf Sonntagslohn
zu zwingen, glaube ich die Auffaſſungen der Beteiligten und die
mutmaßlichen Folgen eines derartigen Eingriffes genauer, als
bis=
her geſchehen iſt, ermitteln zu ſollen. Zu dieſem Behufe habe ich
bei den verbündeten Regierungen die erforderlichen Anträge geſtellt,
und zunächſt um Ermittelung derjenigen Betriebe gebeten, in welchen
gegenwärtig Sonntagsarbeit ſtattfindet, und um Entgegennahme der
Anſichten der beteiligten Arbeiter und Unternehmer. v. Bismarck.”
Der Landrat und Reichstagsabgeordnete Müller in
Marien=
werder iſt zum königlichen Kommiſſar für die Verwaltung des
Poſtens des Oberbürgermeiſters von Poſen ernannt worden. Der
bisherige Oberbürgermeiſter, Ferſe, den die Stadtverordneten
mit=
großer Majorität wiedergewählt hatten, hat die königliche Sanktion
nicht erhalten und wird man die Motive für dieſes Verfahren in
der politiſchen Thätigkeit des Herrn Ferſe ſuchen müſſen.
Die chineſiſche Korvette Tn Juen iſt am Dienſtag in Kiel ein=. Die 3 chineſiſchen Panzer treten am 3. Juli ihre
Reiſe=
nach China an.
Franſtreich. Die Kammer ſetzte am Dienstag die Beraͤtung
der Vorlage, betreffend die Emiſſion von nach 30 Jahren zu
amor=
tiſierenden Obligationen, fort, vertagte jedoch dieſelbe ſchließlich bis:
Donnerstag. — Die Leichenfeier für den Admiral-Courbet findet
im Invalidenhaus ſtatt. Von dort wird die Leiche nach Ahbeville
in die Familiengruft gebracht.
Engkand. Im Oberhaus teilte Lord Granville und im
Uiter=
hauſe Gladſtone mit, daß Lord Salisburh die Bildung des Kabinets
übernommen und ſich am gleichen Tage nach Windſor= begeben habe=
Das Unterhaus hat ſich darauf bis Mittwoch vertagt, damit die:
Neuwahlen für die durch die Miniſter=Ernennungen erledigten Sitze!
ausgeſchrieben werden können. — Das Oberhaus nahm definitiv die
Wahlbezirksbill an und vertagte ſich hierauf bis Donnerstag.—
Sir Robert Hart wurde zum Geſandten in China ernannt. Chaßlin
wurde zum Kanzler des Herzogtums Lancaſter ernannt.
Die Tory=Blätter veröffentlichen die angeblich authentiſche
Na=
mensliſte des neuen Kabinets, worin Cranbrvok zum=Präſidenten:
des Staatsrats, Harrowbh zum Siegelbewahrer, der Herzog von
Richmond zum Präſidenten des Handelsamtes ernannt worden iſt.
Die übrigen Portefeuilles ſind, wie bereits mitgeteilt, beſetzt.
Itakien. Die Kammer ſtimmte am Dienstag=über die
Ein=
nahmebudgets ab, wobei ſich Beſchlußunfähigkeit des Hauſes
heraus=
ſtellte, weil die Fraktionen der Linken fehlten. Die=Abſtimmung
war deßhalb ungültig.
Der in Köln erſcheinenden Volkszeitung= wird aus Rom
be=
richtet, daß in dem Konſiſtorium am 17. Juli= zu Kardinälen
er=
nannt werden: die Erzbiſchöfe von Köln, Capua;=Bologna und
Sydneh, außerdem die Prälaten Schiaffo und Chriſtopheri.
Rußland. Der „Regierungsanzeiger' veröffentlicht ein Geſetz,
wonach vom 1. Juli ab von mehreren Einfuhrartikeln ein
Ergän=
zungszoll von 20 reſp. 10 Prozent zu erheben iſt und wonach ſerner
der gegnwärtige Zolltarif dahin abzuändern iſt, daß
Holzpapier=
maſſe jund jede andere Papiermaſſe nunmehr: 20 Goldkopeken das:
Pud, und in den Pontushäfen von Transkaukaſien eingeführter/
Raffinadezucker 330 Goldkopeken das Pud zahlen ſollen. Spiegel:
und Spiegelgläſer, welche größer als 801 Quadratwertſchok ſind
außer mit 2½. Goldkopeken per Quadratwertſchok mit einem
Zu=
ſchlagszoll von ¹⁄ Goldkopeken für jeden Quadratwertſchok, der über
je 200 hinausgeht, zu beſteuern.
Caypten. Wie verlautet, bleiben drei der aus Oberegypten
zu=
rückkehrenden engliſchen Regimenter proviſoriſch in Alexandrien.
Aus Stadt und Land.
N6
aus=
rner
vier=
Darmſtadt, 25. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog. empfingen geſtern
en Major Otto, etatsmäßigen Stabsoffizier vom 2. Großh. Drag.=Nr. 24, den Rittmeiſter und Eskadronschef Frhrn. v.
Barne=
zw und den Premierlieutenant Hoth von demſelben Regiment, den
Najor von der Goltz 1. s. des Grenadier=Regiments Prinz Karl
on Preußen, Kommandeur der Unteroffiziersſchule zu Biebrich, den
bremierlieutenant v. Bismarck vom 1. Größh. Inf.=Regt. Nr. 115.
en Königlich Großbritanniſchen Oberſten Delme=Radeliffe, den
reisrat Hallwachs, den Bürgermeiſter Brinck und den Fabrikanten
huppe aus Offenbach als Deputation der dortigen Schützengeſellſchaft,
en Hauptmann 1.3. Zernin und den Beigeordneten Hickler als
deputation des Komites für Errichtung eines Abt=Vogler=Denkmals;
len Profeſſor Müller, den Kanzlei=Inſpektor Blum, den Hofgärtner
heiger, den Hofkapellmeiſter i. P. Schlöſſer, den Pfarrer Kromm
us Wixhauſen; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Mi=
iſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat Dr. Becker.
S. K. H. der Herzog von Edinburg trifft heute abend,
uf der Durchreiſe von Amſterdam nach Kiſſingen, zum Beſuch Sr.
ſönigl. Hoheit des Großherzogs hier ein. Derſelbe wird Freitag
rüh ſeine Reiſe fortſetzen.
Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
er Juſtiz wurde den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr zu
Mu
Mainz St. Burger, F. Sautier und Gg. Baumann das
Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren erteilt.
Ordensverleihungen. Nach einer Mitteilung im„M=
V.=Bl.” hat Se. Maj. der König von Bayern die Erlaubnis zur
Inlegung des Großkreuzes mit der Krone des Großh. Heſſ.
Ver=
ienſtordens Philipps des Großmütigen: dem Generalmajor 1. .
er=Armee Grafen zu Pappenheim; des Komthurkreuzes 2. Kl.
esſelben Ordens: dem Major Frhrn. v. Branca, Bataillonskom=
Ler
nandeur im Inf.=Leib=Regt.; des Ritterkreuzes 2. Kl. desſelben
mil
tio hOrdens: dem Premierlieutenant Frhrn. v. Gumppenberg=
Pött=
neß=Oberbrennberg desſelben Regiments - zu erteilen geruht.
in
Militärdienſtnachrichten. Platz, Großh. Heſſiſcher
Gerichtsaceeſſiſt a. D. wurde zum Garniſons=Auditeur in Thillau
ein=
ernannt; Raſchdorff, Depotmagazinsverwalter in Langenſalza,
ele
unter Beförderung zum Proviantamtskontrolleur nach Darmſtadt,
Verth, Proviantamtskontrolleur in Darmſtadt nach Wittenberg;
verſetzt; Zadrow, Bezirksfeldwebel, als Proviantamtsaſſiſtent in
Darmſtadt angeſtellt.
O Schwurgericht. Geſtern wurde die Anklage gegen
Mar=
hakethe. Laun, 23 Jahre alt, von Kelſterbach, wegen Kindesmord
und Verbrechens gegen den 8 219 des Strafgeſetzes reſp. 49a
ver=
handelt.: Da die Beſchuldigte ihr früher abgelegtes Geſtändnis
ſinſichtlich der Tötung ihres neugeborenen unehelichen Kindes
wie=
ſes der zurückzunehmen für gut befunden, ſo war eine ſehr umfaſſende,
be.
bei, Schluß des Blattes noch im Gange befindliche Beweisaufnahme
die
geboten.
ſithe
Zum 1. Juli d. J. tritt das Königreich Siam dem
Welt=
nen ſpoſtverein bei. Von dieſem Zeitpunkte beträgt das Porto für
Brief=
ſendungen nach Siam; für frankierte Briefe 20 Pfennig für je 15
nhGramm; für Poſtkarten 10 Pf.; für Druckſachen, Geſchäftspapiere
und Waaxenproben 5 Pf. für je 50 Gramm, jedoch für die einzelne
6 hlSendung mindeſtens 20 Pf. bei Geſchäftspapieren und 10 Pf. bei
kenten VWWaarenproben. Für unfrankierte Briefe aus Siam werden 40 Pf.
für je 15 Gramm erhoben.
Das =Komits für das Konzert des Kölner
Männergeſang=
vereins erläßt nachſtehenden Aufruf an die Einwohner von
Darmſtadt=und Beſſungen: „Der unter dem Protektorate Sr.
Majeſtät, des Kaiſers und Königs Wilhelm ſtehende, durch ſeine
½Kunſtleiſtungen rühmlichſt bekannte Kölner Männergeſangverein
ſwird am 28. d. Mts. zum Zweck der Errichtung eines Abt=Vogler=
Denkmals- hier ein großes Konzert geben. Der Aufenthalt der
Herren Sänger=wird von Sonntag den 28. Juni mittags bis zum
Montag den, 20. morgens währen. Es dürfte wohl als eine Pflicht
der Einwohnerſchaft Darmſtadt=Beſſungens zu erachten ſein, den
werten Gäſten Quartier und Unterhalt als Anerkennung. für ihr
gemeinnütziges Opfer darzubieten. Das Komits erlaubt ſich daher
die ergebenſte Bitte, durch Aufnahme von Sängergäſten, bezw.
Zeichnung von Beiträgen zur Beſtreitung der Koſten der
Unter=
bringung in Gaſthäuſern ſich hieran ähnlich zu beteiligen, wie dies
ſrüher in ſo freundlicher Weiſe ſtets geſchehen iſt. Anmeldungen
und Beiträge bitten wir an unſer Komité=Mitglied Herrn
Stadt=
verordneten C. Hachſtätter, Eliſabethenſtraße 29. freundlichſt gelangen
glaſſen zu wollen.
O Die finanziellen Ergebniſſe der Gartenbauausſtellung
waren trotz der Ungunſt der Witterung doch nicht ſo ungünſtig,
wie man mehrfach zu unterſtellen ſcheint, da beiläufig 3800 M.
ein=
gegangen ſind
Die Gartenbauausſtellung hatte Dienſtag einen
wahr=
aft ſchönen Schluß dadurch, daß ſämtlichen Kindern der
Volks=
ſchulen von Darmſtadt und Beſſungen der Beſuch derſelben
unent=
geltlich geſtattet wurde. Unter Führung ihrer Lehrer durchwan=
121
1439
derten mehr als Tauſend Knaben und Mädchen mit
freudeſtrahlen=
den Blicken die herrlichen Pflanzen= und Blumengruppen. In dieſen
jungen Herzen wird die Erinnerung an das ſo ſchön gelungene
Gartenfeſt dauernd lebendig bleiben.
— Unter anderen Begrüßungen aus der Ferne erhielt der
Gartenbauverein zu, ſeiner Jubelfeier= folgenden poetiſchen
Gruß aus Thüringen:
Gtuu ee eer irereen.
Gott grüß Dich Gartenbauverein! Gott grüße Dich u. ſchenk Dir heut,
Der,Freude bringen, nützlich ſein: Zum Jubelfeſte Ehr und Freud,
Dereinſt auf ſeine Fahne ſchrieb, Und was erſchuf der Gärtner Kunſt
Und 50 Jahre treu ihr blieb.
Verherrliche des Himmels Gunſtl
Gott grüße Dich und erhalte Dir
Der Gönner Huld, der Frauen Zier,
Die Freunde ſtets zu That bereit,
Und froh Gelingen alle Zeit!
Roſenliebhabern wird die Notiz nicht unlieb ſein, daß
außer den Roſengärten in der Stadt, auch unſer ſchöner Friedhof
dermalen einer wunderbar prächtigen Roſenſammlung gleicht, in
welcher die edelſten Sorten zu Tauſenden in Blüthe ſtehen.
Gießen, 23. Juni. Ein ſchweres Geſchick waltet über der
Bibliothek unſerer Landesuniverſität. Kaum hat ſich das Grab
über dem Profeſſor Noack geſchloſſen, und ſoeben iſt ihm der
provi=
ſoriſche Stellvertreter Kuſtos Dr. Rumpf im Tode nachgefolgt.
Noch geſtern bis zum Abende im Amte, raffte ihn heute Vormittag
ein Schlaganfall hinweg.
Frankfurt, 23. Juni. Unter Vorſitz des Herrn Stadtrat Dr.
Matti konſtituierte ſich geſtern nach Eintreffen der Genehmigung
ihrer Statuten ſeitens der Regierung, die über hundert Mitglieder
zählende Schuhmacher=Innung.Das für Sonntag
beſtimmt=
geweſene Feldbergfeſt konnte des ſchlechten Wetters wegen nicht
abgehalten werden und iſt auf Mitte= Auguſt verſchoben worden.
Trotzdem hatten ſich ca. 2100 Menſchen auf dem Feldberg
einge=
funden.
8t. Frankfurt, 24. Juni. In der geſtrigen Aufführung von
„ Aleſſandro Stradella' ſang an Stelle des durch Unwohlſein
ver=
hinderten Herrn Niering die Partie des „Malvolior Herr
Gill=
meiſter vom Großh. Hoftheater in Darmſtadt und fand ſich damit
recht geſchickt ab. Eine beſonders hervorragende Leiſtung bot Frl.
Ruzicka als „Leonore; deren Eingangsarie des zweiten Aktes ſich
durch vollendeten Geſang und treffliches Spiel auszeichnete und durch
ſtürmiſchen Hervorruf gelohnt wurde.
Cronberg i. Taunus. In dem benachbarten Bade Krönthal
herrſcht ſeit Monaten ein ungemein reges Leben und Hand in Hand
mit dem in dieſem Jahre ganz abſonderlich geſteigerten
Mineral=
waſſerverſandt (die tagliche Füllung beträgt 15000 Flaſchen und
darüber) iſt die Verſchönerung der Anlagen-fortgeſchritten. Unter
anderen iſt aus einem der nahen Gebirgsthäler=eine ergiebige
Süß=
waſſerquelle nach Kronthal geleitet und ſo das Kurhaus, ſowie die
übrigen Wohngebäude mit gutem Quellwaſſer verſehen! Der
Stahl=
brunnen iſt durch einen reich mit Ornamenten gezierten eiſernen
Pavillon überdacht worden und die Füllräume der ſeit dem 1. Januar
unter der Direktion des Herrn Auguſt Thiemann vereinigten Mineral
Wäſſer „Wilhelms=Quelle, Apollinis=Brunnen' ſind durch einen
mehrere 100 L.=Meter Fläche haltenden überdachten Pack= und
Lagerraum vergrößert wordenl- Das Kronthaler
Brunnenetabliſſe=
ment iſt für den Wohlſtand unſerer Arbeiterbevölkerung alljährlich
von weittragender Bedeutung geworden und es iſt für unſere ganze
Umgebung von Vorteil, wenn ſich die Verſendung der obengenannten
Quellen, wie ſeither ſo auch zukünftig, von Jahr zu Jahr beſſer
geſtaltet.
Stuttgart, 22. Juni. Die Schweſter des verſtorbenen Fürſten
von Hohenzollern, Prinzeſſin Karoline, iſt=geſtern abend in
Sigma=
ringen an einer Lungenentzündung geſtorben.
Berlin, 23. Juni. Im Beleidigungsprozeß Schmidt (
Elber=
feld) gegen Stöcker erhob nach beendeter Verhandlung der Vertreter
Stöcker'3 Widerklage gegen Schmidt wegen Aeußerung desſelben in
der Wahlbewegung gegen Stöcker. Der Gerichtshof beſchloß die
Sache zu vertagen und Stöcker aufzugeben, binnen 8 Tagen bei
Vermeidung der Einſtellung des Verfahrens einen Koſtenvorſchuß
von 300 M. zu erlegen und zum nächſten Termine das perſönliche
Erſcheinen Stöcker's anzuordnen.
Weimar, 22. Juni. Wie von hier gemeldet wird, hat ſich
geſtern der Vorſtand der Goethe=Geſellſchaft konſtituiert
und wurde derſelbe beim Beginn des geſtrigen Belvedere=Feſtes vom
Fürſtenpaar empfangen. Reichsgerichtspräſident Simſon erbat
hier=
bei als Vorſitzender die Annahme des Protektorats, welche
freund=
lich gewährt wurde. Profeſſor Erich Schmidt ſoll Direktor des
Goethe=Archivs werden mit einem Jahresgehalt von 9000 M. Zu
dieſem Zweck wird derſelbe von Wien nach Weimar überſiedeln.
Feldkirch, 23. Juni. Der Reiſende Dr. Emil Ribbeck iſt
während der Vorbereitungen zu einer neuen auf 5 Jahre berechneten
Afrikareiſe hier plötzlich am Lungenſchlag geſtorben.
Hamburg, 23. Juni. Die „Hamburger Börſenhalle' meldet:
Nachdem geſtern vormittag die Kaſſe der hieſigen Reichsbank=
1440
R6
Hauptſtelle vollſtändig in Ordnung befunden worden, entdeckte der
Kaſſierer geſtern abend einen Defekt von 200 000 Mark, welcher
un=
zweifelhaft von einem Diebſtahl herrührt. Der Verdacht lenkt ſich
auf zwei Fremde, anſcheinend Engländer, welche in Begleitung eines
Dritten geſtern auch in mehreren anderen Banken waren. Die
Unterſuchung iſt im Gange.
Nürnberg, 23. Junt. Die hier zu veranſtaltende Ausſtellung
von Kraft= und Arbeitsmaſchinen für das Kleingewerbe wird
ins=
beſondere in Bezug auf Kraftmaſchinen eine große Vielſeitigkeit
zeigen, indem ſämtliche Hauptſyſteme derſelben in den Anmeldungen
vertreten ſind, und unter den Ausſtellern von Arbeitsmaſchinen
werden ſich die erſten Firmen Deutſchlands befinden. Die
Geſamt=
beteiligung iſt eine derartige, daß weitere Platzbeſchaffung
vorge=
ſehen werden muß. Das Unternehmen wurde ſeit den erſten
Vor=
bereitungen von berufener Seite warm begrüßt, da es geeignet
er=
ſcheint, die Konkurrenzfähigkeit, insbeſondere der mittleren und
kleinen Gewerbebetriebe zu erhöhen; und die deutſchen Regierungen
und Eiſenbahuverwaltungen haben demſelben weſentliche Förderung
dadurch angedeihen laſſen, daß freie Rückfracht für die unverkauft
bleibenden Ausſtellungsgüter und teilweiſe auch verlängerte
Giltig=
keitsdauer der Retourbillete genehmigt wurde.
Vermiſchtes.
- Als Fürſt Bismarck noch Sekretär der preußiſchen
Lega=
tion in Frankfurt a. M. war, war
er-
ſo erzählt das „Deutſche
Montags=Blatt; — unter der Bevölkerung ſehr populär und fehlte
bei keiner fröhlichen Gelegenheit; deshalb, als zu Weihnachten ein
Ball veranſtaltet wurde, war es ganz natürlich, daß er ihn beſuchte.
Die Geſellſchaft war groß und auserleſen, und als der Tanz zu
ſeiner ſchönſten Entfaltung gediehen, wurde die Aufmerkſamkeit
Jedermanns auf ein extrem anmaßendes Individuum gelenkt, das
langſam den Saal auf und nieder promenierte. Dies war Monſieur
Jouvois de Clanch, in Frankfurt ebenſo wohl bekannt als Mitglied
des franzöſiſchen Korps legislatif, wie als berüchtigter Streithahn
und Duellant. Er war ein ſchöner großer Mann von hochmütiger
Haltung und hielt ſich wahrſcheinlich für die wichtigſte Perſon im
Saal, aber trotz ſeiner ſtolzen Haltung war er jedenfalls nicht daran
gewöhnt, auf Bällen ſich zu bewegen, denn er hatte ſeinen Hut
mitgebracht - nicht etwa einen Chapeau claque, die ſelbſt damals
nicht Mode waren
- ſondern einen großen Biberhut, eine ſog.
Angſtröhre. Wenn er tanzte, ſo hielt er ihn ſteif weg in der linken
Hand. Der Anblick dieſes großen und ſelbſtbewußten Franzoſen,
der durch den Saal walzte, mit ſeinem Hut in voller Armeslänge
ausgeſtreckt, war zu viel für Bismarcks Humor. Er verließ den
Ballſaal, ging in eine benachbarte Bierkneipe und verſchaffte ſich
ein Dutzend Kupfermünzen, dann kehrte er zurück zur Geſellſchaft,
lehnte ſich gegen eine Säule und wartete ſeine Gelegenheit ab.
Bald darauf kam der Franzoſe majeſtätiſch angeſegelt, den Hut ſteiſ
weghaltend, mit ſeiner Dame konverſierend am Arm. Als er Bismarck
traverſierte, trat dieſer an ihu heran, und mit freundlichem Lächeln
warf er ihm die zwölf Kupfermünzen in den Hut. Der Wechſel,
der auf des Franzoſen Geſicht ſich vollzog, war erſchreckend, er
wurde purpurrot und ſchnappte nach Luft. Dann führte er ſeine
Partnerin auf ihren Platz und kehrte wieder zu Bismarck zurück,
der ſo ruhig daſtand und dem Treiben zuſah, als wenn nichts
ge=
ſchehen wäre. De Claney kam näher, zitternd vor Wut, ganz nervös
und inſtinktiv erhob er ſeinen Hut zum Kopf um ſich zu bedecken.
— Die Münzen rollten heraus und trudelten auf der Erde umher.
Dies brachte auch Bismarck aus der ruhigen Faſſung, er lachte laut
auf. De Claney ſtand einen Moment ruhig, dann ſprang er wie
ein Tiger auf Bismarck los, der ihn mit geballten Fäuſten erwartete.
Es wäre ſicher zu einem Handgemenge gekommen, wenn den
Fran=
zoſen nicht ſeine Freunde fortgeriſſen hätten. Am nächſten Morgen
erhielt Bismarck eine Herausforderung, das Reſultat war ein
Piſtolenduell am ſelben Nachmittag 3 Uhr. Bismarck kam
unver=
letzt davon, aber er verletzte ſeinen Gegner ernſtlich. Wahrſcheinlich
hat de Claney für kommende Fälle ſeinen Hut in der Garderobe
abgegeben.
Die Krupp'ſchen Werke zu Eſſen gewinnen immer
mehr ſowohl räumliche Ausdehnung als auch ſtete Vermehrung des
Arbeiterperſonals. Im Jahre 1860 hatten ſie blos 1764 Arbeiter,
welche Anzahl ſich im Jahre 1870 auf 7084 gehoben hat, während
ſie nunmehr über 20 000 beträgt. Zählt man die Frauen und
Kin=
der, deren Lebensunterhalt von dem Etabliſſement abhängt, dazu,
ſo ergibt ſich eine Arbeiterbevölkerung von nicht weniger als 65381
Köpfen, von welchen gegen 29000 in den Häuſern leben, welche zu
den Werken gehören. Die verſchiedenen Abteilungen des Kruppſchen
Unternehmens ſind acht an der Zahl und begreifen in ſich: die
Werkſtätten zu Eſſen, drei Steinkohlengruben zu Eſſen und Bochum,
547 Eiſengruben in Deutſchland, Minen im noͤrdlichen Spanien in
der Nähe von Bilbao, die Schmelzöfen, ein Verſuchsplatz zu Meppen
für Erprobung von Geſchützen, nebſt verſchiedenen anderen Plützen.
Der Schmelzöfen ſind 11, der Puddel= und Heizöfen 1542, der
121
Dampfkeſſel 439 und der Dampfmaſchinen 450. mit 185 000
Pferde=
kräften.
Zu Eſſen allein nehmen die Werke nebſt dem
Eiſenbahn=
betriebe 59 Km. Eiſenbahngeleiſe mit 88. Locomotiven, 893 Wagen,
69 Pferden 191 Draiſinen, 65 Km. Telegraphenleitung, 35
Tele=
graphenſtationen und 55 Morſeſche Apparate in Anſpruch.
- Gefährliche Ballonreiſe. Mr. J. B. Glorieur ein
bekannter Aeronaut aus Tournay in Belgien ſtieg am letzten
Mon=
tag in Lille auf, um ſeine 358. Luftreiſe zu unternehmen, die ihm
diesmal aber übel bekam. Kaum in den Wolken, bemerkte er, daß
eine verkehrte Strömung ihn von ſeiner Richtung ablenkte. Er
ver=
ſuchte, ſich niederzulaſſen, aber unmöglich. So trieb er über Calais,
dann wieder zurück, paſſierte Boulogne und verlor die Erde aus
dem Geſicht. Am Dienstag früh 7 Uhr ſenkte ſich das Fahrzeug,
tief in die Wellen tauchend, aufs Meer herab. Mit großer Gewalt
fortgeriſſen, bald im Waſſer, bald in der Luft, kämpfte Glorieux
vergebens. Zum Glück erſchien der von New=York kommende
Dampfer Brighton;, der den Luftſchiffer in Sicherheit brachte. Es
war die höchſte Zeit. Das Fahrzeug konnte nicht gerettet werden.
Ein Opfer ſeiner Pflicht. Aus Nordhauſen meldet die
„Poſt': Ein Gefangenen=Transporteur aus Heiligenſtadt, welcher
von dort aus einen Verbrecher zur Strafverbüßung über hier nach
Halle a. S. transportieren ſollte, iſt ein Opfer ſeiner Pflicht
ge=
worden. In der Nähe der Statton Sollſtedt riß nämlich der
Ver=
brecher, welcher ſich ſeiner Handfeſſeln unbemerkt zu entledigen
ge=
wußt, urplötzlich die Coupéthüre auf und ſprang mit einem Satze
aus dem Wagen. Der Transporteur ſprang ihm ſofort nach, ſchlug
dabei mit dem Kopfe auf das Trittbrett auf und brach das Genick.
Nach dem unverſehrt davongekommenen Verbrecher wird eifrig
geſucht.
— Eine intereſſante Krankheitserſcheinung hat, wie man
der „Rhein=Weſtph. Ztg.” ſchreibt, Prof. Dr. Leichtenſtern, Oberarzt
des Bürgerhoſpitals in Köln, an einem Ziegelarbeiter entdeckt. Wegen
Blutarmut und Mattigkeit zog letzterer den genannten Arzt zu Rate,
und dieſer fand bei einer mikroſkopiſchen Unterſuchung, daß in dem
Auswurf des Kranken maſſenhaft Eier von Anchy losiomum lebten;
weitere Nachforſchungen führten zu dem Reſultat, daß genanntes
Inſekt bei der Ziegelarbeit durch Einatmen in den Mund und von
da in den Magen dringt und ſich in demſelben ſchnell vermehrt.
Mit noch zwei anderen Aerzten unterſuchte Dr. Leichtenſtern dann
verſchiedene Patienten, welche bei Sülz unweit Köln auf HZiegeleien
arbeiten, und fand bei einem derſelben über 700000 Eier jenes
Inſekts.
Ein Mittelgegen Taubheit. M. Bomone de Caillend
berichtet über die Wirkſamkeit eines neuen Mittels gegen Taubheit.
Der Abbé Huc lernte als Miſſionar in China einen Schüler des
Seminars in Macao kennen der durch einen einfachen Bauern von
einer unheilbar ſcheinenden Taubheit befreit wurde. Der Mann
träufelte ihm den Blattſaft der Pflanze Kin=the=Goie ins Ohr.
Nach einiger Zeit erfolgte ein Abfluß und der Schüler hörte ohne
alle Schwierigkeit. Seitdem haben die Botaniker feſtgeſtellt, daß
die betreffende Pflanze mit der in Frankreich acelimatiſierten
sari-
fraga sarmentosa, einer Art Eispflanze, identiſch iſt. Die Blätter
müſſen friſch in einem Mörſer geſtampft werden; ein Tropfen des
ſo gewonnenen Saftes ſoll genügen, um die auf das Trommelfell
drückenden Ausſonderungen der Ohrmuſchel zu zerſetzen.
Ein überaus koſtbares Geſchenk hat der König von Bayern
der Würzburger Univerſität gewidmet. Es beſteht, wie der „
Na=
tional=Zeitung; geſchrieben wird, in einem ſilbernen, reich
vergol=
deten Tafelaufſatz, den vier gekrönte Löwen tragen. Auf einem
Throne, der das Ganze abſchlietzt, erhebt ſich die herrliche Geſtalt
der Alma Julia. An den vier Seiten befinden ſich die Allegorien
der vier Fakultäten, ferner die Bildniſſe des Gründers, des
Reſtau=
rators und des jetzigen Protektors der Univerſität, des Königs.
Das Ganze iſt in koſtbarer Ausarbeitung von Prof. Halbreiter in
München gefertigt. Ueber den Herſtellungspreis des reich mit
Edel=
ſteinen beſetzten Kunſtwerks kurſieren die verſchiedenſten Gerüchte,
man ſpricht von 80000 und 100 000 M.
Litterariſches.
Von Chr. Schloſſers Weltgeſchichte für das deutſche
Volk, Verlag von Oswald Seehagen in Berlin, ſind weiter die
Lieferungen 18-21 erſchienen. Dieſe mit zahlreichen Abbildungen
und Karten verſehene Ausgabe dürfte zur Anſchaffung empfohlen
werden.
Tageskalender.
Donnerstag, 25. Juni: Generalverſammlung der Geſellſchaft
Fröh=
lichkeit (Krone).-
Konzert (Saalbau).
Sonntag, 28. Juni: Großes Konzert des Cölner Männer=Geſang=
Vereins (Saalbau). — Waldfeſt der freiw. Feuerwehr Darmſtadt
an der Kohlplatte. - Ausflug des Vereins Frohſinn nach
Auer=
bach
Ausflug des Darmſtädter Oekonomenvereins in die
Bergſtraße.
Hierzu eine Beilage von Richard Mohrmann in Berlin.
Drus und Lernag: L. C. Witſihidhe Hoßbuchdoruckret. -. Verantworflich fir die Redaction: Carl Witiche.