18
148.
Abounemeutsvreis
Aenjährlich Mart zo Bfölnel.
rdigerlohn. Aitzwärtz werden von
ih Pöſtämtern Beſtellungen
end=
gengcnommen, zu 1 Mark 50. Pf.
vro Muartal incL. Poſtanhichlag
Srag=undiAnzergeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
G½
e. ſsesse aeb
vedaaganuaz herrſat
vn der Epediton Rhenſe R x.
mBeſſungen vn Fitr-he,
Holzſtraße Ar dé ſowie auwirz
pon alle HunnenErpedithonn
.
Amtliches Organ.
für die Behanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
111
Donnerstag den 11. Juni.
1885.
hü
1ld)
1
40.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt pro 1885.
a. Estwird hierdurch zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß nach Anordnung der Großh. Ober=Erſatz=Commiſſion
l= Bezirk der=49. Infanlerie=Brigade das Aushebungsgeſchäft (General=Muſterung) im Kreiſe Darmſtadt am 18., 19.,
4) de= und 22. Juni .738. in der ſtädtiſchen Turnhalle, gegenüber der Stadtkapelle hier ſtattfinden wird.
Es haben zujerſcheinen:
. Donnerstag den 18. Juni 1885, Vormittags halb 8 Uhr:
1. Die wegen häuglicher Verhältniſſe und geringer körperlicher Fehler der l. Klaſſe, der Erſah=Reſerpe,
über=
ieſenen Militärpflichtigen.
A.n.iDie Invaliden.
15
H. Freitag den 19. Juni 1885, Vormittags halb 8 Uhr:
rrn .
.„Die von den=Truppentheilen hei der Meldung zum Dienſtantritt als untauglich abgewieſenen=Leüte, welche
Be=
rechtigung zum einjährig Freiwilligen Militärdienſt beſitzen.
2. Die. von den. Truppentheilen zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften="
3. Die wegen Körperſchwäche der l. Klaſſe der Erſatz=Reſerve überwieſenen Militürpflichtigen.
4„„Vom den für. brauchbar erklärten Leuten: Die Militärpflichtigen des Jahrgangs=1883, bis= einiſchl.=Loos Nr. 260.
5. Diejenigen, welche ſich als felddienſtunfähig gemeldet haben.
M. Samstag den 20. Juni 1885, Vormittags halb 8 Uhr:
Ferner, von der für brauchbar erklärten Leuten:
a) Die übrigen Militärpflichtigen des Jahrgangs 1883.
b)lDie Vorzumerkenden des Jahrgangs 1884.
0) Die Militärpflichtigen des Jahrgangs 1885 bis einſchließlich Loos Nr. 500.
1V. Montag den 22. Juni 1885, Vormittags halb 8 Uhr:
Ferner von den für brauchbar erklürten Leuten:
a) Die übrigen Militärpflichtigen des Jahrgangs 1885.
b) Die Ueherzähligen des Jahrgangs 1884.
0)
1883.
Im Uebrigen wird auf die jedem Mililärpflichkigen ſpeciell zugegangene Ladung verwieſen.
Alle Militärpflichtigen ꝛc. haben pünktlich zu den angegebenen Zeiten zu erſcheinen und ihre Looſungsſcheine bezw.
ſonſtigen Militärpäpiere vorzulegen.
Diejenigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſich vor der Ober=Erſatz=Commiſſion nicht, ſtellen oder zu ſpät
kommen, werdenzmit Geldſtrafe bis zu 30 Mark=oder Haft bis zu 3 Tagen beſträft., Auch können dieſelben unter Umſtänden
„ vorweg; oder als „unſichere Dienſipflichtigen ſofort eingeſtellt werden.
Die von der Erſatz=Commiſſion wegen zeitiger Untauglichkeit „Zurückgeſtellten' haben vor der Ober=Erſatz=Commiſſion
nicht zu erſcheinen=
Von den dls „dauernd=Unbrauchbarb ausgemuſterten und der 11. Klaſſe der Erſatz=Reſerve überwieſenen
Militaͤrpflichtigen haben ſich nur diejenigen zu ſtellen, welche beſondere Ladung erhallen.Die Uebrigen haben ihre
Aus=
muſterungs= und bezw. Erſatz=Reſerve=Scheine 11. Klaſſe alsbald nach beendigtem Aushebungsgeſchäft- gegen Rückgabe der
Looſungsſcheine bei dem=Unterzeichneten (Bureau für Militär=Angelegenheiten,=Neckarſtraße 3.mittlererStoch) in Empfang
ſzu nehmen.
Schließlich wird noch darauf hingewieſen, daß alle diejenigen Angehörigen, von Militärpflichtigen, welche auf Grund
ihrer häuslichen und gewerblichen Verhältniſſe, die Befreiung ihrer Söhne vom Militaͤrdienſt in Antrag gebracht haben, ſich
der, Ober=Erſatz=Commiſſion an den=Tagen vorzuſtellen haben, an welchen ihre Söhne bei der Aushebung erſcheinen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1885.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Grancy.
(5404
351
[ ← ][ ][ → ]1314
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5476) Caſerneſtraße 64 im 3. St.
ein möblirtes Zimmer.
5609) Große Ochſengaſſe Nr. 14
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Säalbau Darmſtadt.
Alle Diejenigen, welche Forderungen ufür=Lieferungen„ und
Leiſtungen an die Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu machen haben, wer
den hiermit aufgefordert, ihre Rechnungen bis längſtens den 30. Jurſ
d. Js. als-Schlußtag des Rechnungsjahres=1884-85 an den
It=
ſpector der=Geſellſchaft einzureichen.
Darmſtadt, den 10. Juni 1885.
(561
Die Saalbau-Actien-Gesellschaft.
Brauerei J. Dischiuger.
(vormals Winter's Brauerei.”
Donnerstag den 11. Juni im Garten: Grosses populäres Erl
wal
öffnungs-Concert, ſowie allwöchentlich 2 große populäre Conterte vo
der ganzen Kapelle des 2. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments Nr. 24, unterf an,
men
perſönlicher Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Stützel.
üiſſs
Anfang Abends 8 Uhr. Entree 15 Pfg.
Es ladet ergebenſt ein
PL. Textor.
E9
Lohrlint.
5486) Eine alleinſtehende gebildete Dame für eine hieſige Buchdruckeret, geſuchtl
ſucht Stelle als Haushälterin. Nähereg! Beſte Schulzeugniſſe erforderlich. Zu erzſi=
(561Ahu,
bei Frau Landau, Hochſtraße 10.
5543) Eine
im Waſchen u.
Frau ſucht Beſchäftigung
utzen. Magdalenenſtr. 5.
5613) Ein anſtändiges Mädchen
wünſcht Monatsdienſt Hölgesſtr. 13, 3. St.
frag. in der Exped.d. Bl.
4073) Eine Lehrlingſtelle offen, bei M.
A. Sperber, Uhrmacher.
W
5500) Einen =braven Lehrjungen ſuch
Joh. Lang, Schloſſermeiſter,
Beſſunger Hügelſtraße 23.
Ein Lehrling
5492) Ein Müdchen, das ſelbſtändig mit den nöthigen Vorkenntniſſen auf unſe
kochen kann und alle Hausarbeit verſteht,
wird gegen hohen Lohn zu einer kleinen
Familie aufs Ziel zu miethen geſucht.
Täglich zu erfragen: Ludwigsplatz 6,
erſter Stock, Mittags von 3-5 Uhr.
(53¾
Comptoir geſucht.
Gebrüder Röder.
5589) Ein ordentliches Müdchen für
die Hausarbeit geſucht. Wilhelminenſtr. 17.
5227) Ein feineres Putzgeſchäft ſucht
einige Lehrmädchen.
Näheres Expedition d. Bl.
5614) Eine tüchtige Flickerin, di
auch im Kleidermachen etwas erfahren
iſt, geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
Ein Layarienvogels
entflogen. Gegen Belohnung abzugeben
bei Frau Major Reh, Eliſabethenſtr. 44.
Futen bürgerl.
MittagstiſchSchloß=
gaſſe 2, zwei Treppen hoch. (5610
Solide Arbeiter können Koſt und Logis
erhalten. Magdalenenſtr. 9, Vorder=
(536
haus, 1 Stiege hoch.
5615) Geſucht ein Müdchen, welches
die Pflege eines ganz jungen Kindes
über=
nimmt. Zu melden täglich von 3 bis
5 Uhr Nachmittags, Heidelbergerſtraße
Nr. 41, Parterre.
5616) Eine tüchtige Waſchfrau fin=
In oder in der, Nähe der Heidelberget,
1) ſtraße werden zwei hübſche größerih,
möblirte Zimmer= geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
Fs können 2 Herren Koſt und Logizh
- erhalten. Ballonplatz 10. 55.
Me
brr
te
bſe.
„
Im
bei
de
Em=
(56A,
Woog, 10. Juni. Höhe 325 Mtriſl.
Wärme des Waſſers 180.
Woogs=Wache.
det dauernde Beſchäftigung Louiſenſtr. 26.
5617) Ein braves, tüchtiges
Dienſt=
mädchen wird zum baldigen Eintritt,
ge=
ſucht Nieder=Ramſtädterſtraße 38, 2. St.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnagoge).
Samstag den 13. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7½, Uhr.
Morgengottesdienſt um 8. Uhr.
Predigt um 82 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt =um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 9 Uhr 10 Min=
5545) Brave Müdch. erh. ſehr gute
Stellen. K. Knecht, Beſſ. Heerdwegſtr. 20.
5618) Brave Mädchen erhalten
ſo=
fort ſehr gute Stellen. Stellenbüreau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
Gottesdienſt in der Synagoge des
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 13. Juni: Vorabend 7 Uhr 35 Mi=
Morgens 7 Uhr 30 Mi=
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 15 Mir.
Wochengottesdienſt.Von Sonntag, 14. Juni ar.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
WB. Samstag den 18. u. Sonntag den 14. Jur=
Rausch Chandesch Tamus.
Allen Denen, iwelche ſo herzlichen Antheil nahmen und
vereitheuere, Tochter=und Schweſter. Watoss 5 hn oss=
⁄. N re Magdaiene Vöglinh”
7⁄.
ſhrer letzten Ruheſtätte =geleiteten und heſonders=Für die von
ern Pfarrer Ritſert gehaltene' ſchone=Grahfede ſagen wir
rmit unſeren tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
is Danmſtadt, 1. Juni.
Deutſches Reich.-E3 unterliegt keinem Zweifel, daß ſich der
lndesrat demnächſt auch mit=der Währungsfrage beſchäftigen und
b. ktterſuchungen; anſtellen, wird, ob vielleicht an Stelle der jetzigen
dwährung die Doppelwährung zu treten habe. — Auf den
An=
ſg Bremens-'iſt dem Bundesrate auch ein Geſetzentwurf
zuge=
ſngen; welcher Bremen ermächtigen ſoll, im Falle vom Hanſaſtaate
kemen eine Regulierung der Unterweſer vorgenommen wird, einen
hiffszoll von den betreffenden die Unterweſer paſſierenden
Fahr=
uge zu erheben. Unter näheren noch zu vereinbarenden
Beſtim=
ungen dürfte der Bundesrat dieſem Antrage Bremens ſeine
Zu=
ſmnung gewähren.
Die Unfallverſicherung beſchäftigt das Reichsamt des Innern
lng beſonders; dieſe Aufgabe iſt es, welche die neuerdings erfolgte
ſerufung weitererArbeitskräfte (Landräte Barthels und v.
Rhein=
ben) in dieſes=Reſſort notwendig gemacht hat, und noch weitere
eſuh.
rufungen Rotwendig machen wird. Es haben ſich bei der
prakti=
zu rhteit Anwendung=des:Geſetzes' ſo viel Mängel herausgeſtellt, daß
ſö6lchur, zwenn man auf eine erſprießliche Wirkſamkeit des Geſetzes
uchnen will, keine Zeit verlieren darf, dieſe Mängel abzuſtellen.
hei ſts wird deshalb eine Novelle vorbereitet, die dem Reichstage in
. Ir nächſten=Seſſion vorgelegt. werden ſoll. Außerdem wird ein
luer Geſetzentwurf vorbereitet, welcher die Unfallverſicherung auf
n ſuhke Arbeiter in der=Land==und Forſtwirtſchaft ausdehnen ſoll, und
hſter, K welchem, der. Reichsregierung Material durch die Beratungen
boten wird, die in der Unfallverſicherungs=Kommiſſion des Reichs=
N.. Jgs in der letzten Seſſion ſtattgefunden.
Die Feſtſtellung der Stärke der deutſchen Armee erfolat, wie
bkannt, zu einem Prozent der vorhandenen Bevölkerung. Da ſich
unſeleſe ſeit, der letzten Volkszählung nicht unerheblich vermehrt haben
hagglit d, ſo iſt vorauszuſehen, daß bei einer etwaigen Feſtſtellung der
urmeeſtärke auf abermals ſieben= Jahre auch eine Erhöhung der=
6r. hlben, eventuell ſogar eine Vermehrung der Truppenkörper,
ſtatt=
nden=wird. Das Berechnungsprinzip, welches der Feſtſtellung der
rmeeſtärke in den Jahren 1867 bezw. 1877 zur Grundlage diente,
lbergeldat im Jahre 1881 erneute Anerkennung gefunden, und wird in
rößerfolge. deſſen auch der=Volkszählung am 1. Dezember d. J. zu Grunde
ſelegt werden. Die.„Magd=tg.s hält eine Erhöhung der Stärke,
eſp. Vermehrung der Truppenkörper für um ſo wahrſcheinlicher,
(569
lls die deutſche Armee=Organiſation in gewiſſer Richtung noch als
Logist pvollendet angeſehen, werden muß. Das 15. Armeekorps entbehrt
ler ihm unmittelbar. zugehörenden Kavallerie=Regimenter und die
hooͤlttrichtung derſelben mit dem Jahre 1887 reſp. 1889 erſcheint
des=
alb in hohem Maße wahrſcheinlich. Mit dieſem Zeitpunkt dürfte
Mir,ſher auch eine durchgreifende Aenderung der Organiſation der
Feld=
rtillerie in Ausſicht ſtehen.
Die „Nordd. Allg. 8tg. ſchreibt bezüglich der in Berlin für
e. bas Jahr 1888 projektierten nationalen Ausſtellung, nachdem ſie die
hegen das Proiekt ſich erklärenden induſtriellen Vereine und
Ver=
bände aufgeführt hatte: „Man wird hiernach die durch die
Preſſe=
fl. vielfach verbreitete Meinung, daß die Zahl der dem Unternehmen
obgeneigten Induſtriellen nur gering ſei, mit einiger Vorſicht
auf=
zunehmen haben.Ob es rätlich iſt, gegen die Wünſche bedeutender
Intereſſentengruppen, wie die genannten Vereine=„ſolche zweifellos
ſrepräſentieren, auf eine pallgemeine= und „natignaler Ausſtellung
zu dringen, laſſen wir vorläufig dahingeſtellt.
Die am 8. d. Mein Leipzig unter dem Vorſitze von Ed.
Brock=
haus ſtattgehabte Genoſſenſchaftsverſammlung der deutſchen
Buch=
rucker, welcher Geheimrat=Böttcher als Vertreter des Reichsver==Amtes=beiwohnte, nähm mit=geringen Veränderungen die
der
vom Ausſchuß, entworfenen und vom Verſicherungsamt revidierten
Statuten! der deutſchen=Buchdruckergenoſſenſchaft an. Anweſend
niuſwaren 41- Mitglieder=mit 1390=Stimmen.-Ein Antrag, Hamburg
Mis ſſlatt Hannover als=Vorort der erſten Sektion zu beſtimmen, wurde:
ogelehnt!
Heſterreich.=Angarn. Bis. zum 9. Juni waren von den vorzü=
15 Mi=
Imigs lehmenden 358 Reichsratswahlen 320 bekannt, von welchen 167 der
Regierungspartei und 132 den Deutſchliberalen angehören.
Bas „Wiener Frdbl.1 ſchließt einen über die öſterreichiſchen
⁄a. gus Reichsratswahlen geſchriebenen Situationsartikel mit folgendem
rteil: „So unklar uns ſelbſt noch die nächſten Parteibildungen in
dem neuen Hauſe ſind, ſo wenig man in dieſem Augenblick über=
11
1317
haupt ein Urteil über den=Charakter des neuen Häuſes abgeben
kann, ſo=glauben wir trotzdem, daß die Erfahrungen und5 die
Er=
gebniſſe der diesjährigen Wahlkampagne nicht ohne tiefen= und
nach=
haltigen Eindruck auf dier leitenden Staatsmänner, der Oppoſition,
aber auch= auf, alle jene Häupter aller anderen Parteien bleiben
wer=
den, welche eine warme Empfindung für die Intereſſen der
Geſamt=
heit beſitzen und die Notwendigkeit anerkennen werden, Strömungen
entgegenzuwirken, welche nur noch als Entartungen des berechtigten
nationalen Gedankens=aufgefaßt werden können-
1½.
Jranſtreich:Miniſterpräſident Freyenet teilte, am 9.d. M. in
der Kammer,mit, daß die Regierung eine Depeſche Pakenotre's
er=
hielt, laut welcher der Vertrag zwiſchen Frankreich und China heute
um 4 Uhr in Tientſin unterzeichnet; worden= ſeir„ Danach=verzichtet
China endgiltig auf alle politiſchen Beziehungen mit Annam und,
erkennt alle aus dem von, grankreich errichteten, Profekthrat, ſich
er=
gebenden Folgen an.
Oberſt Herbinger hat bekanntlich bei dem Kriegsminiſter
bean=
tragt, daß ſein Verhalten bei der=Räumung Langſon's., einem
Kriegs=
gerichte überwieſen werde.Da jalle Zeugen ſich in Tonking befinden,
ſo entſchied General Campenon, Herbinger ſolle nach Tonking
zu=
rückkehren und zur Verfügung des Generals Courey geſtellt werden,
welcher die Thatſachen im gewöhnlichen Verfahren feſtſtellen werde.
Je nach dem Ergebniſſe der Ermittelungen werde Herbinger dem
Kriegsgerichte oder dem Unterſuchungsgerichte überwieſen.
In der Sitzung der in Paris tagenden Suezkanal=Kommiſſion
vom 8. d. M. ſind ſeitens der engliſchen Delegierten mehrere
Kon=
zeſſionen gemacht worden. Trotzdem die Uebereinſtimmung noch
nicht erreicht iſt, ſoll jedoch zu. hoffen. ſein, daß demnächſt die
eng=
liſchen Delegierten dem von den anderen Mächten aufgeſtellten
ver=
mittelnden Entwurfe zuſtimmen werden.
Ueber den Konflikt zwiſchen Franzoſen und Italienern in Tunis
wird nachträglich noch folgendes berichtet: Nach 'einer
Theatervor=
ſtellung in Tunis, in welcher eine italieniſche,Operettengeſellſchaft
dadurch, daß ſie franzoſenfeindliche Geſinnungen zur Schau trug,
einen Teil der Zuſchauer verletzt hatte, ſchlug am Ausgange des
Theaters ein Italiener, angeblich ohne ſelbſt= provoziert worden zu
ſein, einen franzöſiſchen Offizier ins Geſicht. Der Angreifer wurde
vor Gericht geſtellt und zu ſechs Tagen Gefängnis verurteilt, eine
Strafe, die im Hinblick auf die Schwere der Beleidigung allerdings
gering erſcheinen mußte. Der kommandierende General Boulanger
machte denn auch ſofort dem Kriegsminiſter Anzeige und beſchloß,
den geſchlagenen Offizier mit einer=ſchweren Strafe zu, belegen, falls
die Unterſuchung ergeben ſollte, daß er ſich ſeiner Waffe hätte
be=
dienen können. Zugleich, erließ der General einen=geharniſchten
Tagesbefehl, durch welchen angeordnet wird, daß'die=Offiziere in
Zukunft ſofort bei der geringſten Provokation' bkank ziehen=müſſen.
Engkand. In der Sitzung des Unterhauſes vyn,L=Funj, wurde
die Einnahme=Budgetbill in zweiter Leſung durch, einen Untexantrag,
bekämpft, welcher die Erhöhung der Spritſteuer als Unbillig
bean=
ſtandet, da der Weinzoll nicht gleichzeitig=erhöht=worden ſei= und
die neue Beſteuerung des Realbeſitzes verweigert bis die lokalen
Steuern erleichtert worden ſind. Gladſtone erklärte, dſs.
Amende=
ment für ein ungewöhnliches. Zur Abwendung einerzernſten
Ge=
fahr ſei für militäriſche Vorbereitungen eine= große Notwendigkeit.
vorhanden geweſen. Es werde jetzt gehofft;daß die Hefahr.
vor=
über gehen werde, aber die Regierung könne, noch nicht ſagen, daß
die Gefahr ſchon vorüber ſei und die Oppoſition, die den Kredit
einſtimmig bewilligt habe, verweigere jetzt die Deckungsmittel ohne
andere vorzuſchlagen. Die Regierung müße daher raus der
Ent=
ſcheidung eine Kabinetsfrage machen, damit, zwenn die Oppoſition
niege, ſie die Folgen zu tragen habe. Das Haus verwarf hierauf,
wie bereits mitgeteilt, mit 264 gegen 252 Stimmen in zweiter
Le=
ſung die Einnahme=Budget=Bill unter großem Jubel der Oppoſition.
Der Kabinetsrat trat in Folge der Abſtimmung des
Unter=
hauſes am 9. mittags zuſammen.-Wenn die Miniſter abzudanken
beſchließen, ſo muß der Premieyminiſter: hierzu, die Genehmigung
der=Königin einholen, welche gegenwärtig in Balmoral weilt.
Gladſtone erklärte am 9. im Unterhauſe, in Folge der geſtrigen
Abſtimmüng des Hauſes habe das Kabinet=heute für ſeine Pflicht
erachtet, der Königin 'eine Mitteilung= zu machen,, deren Charakter
er noch nicht näher bezeichnen könne und beantragte, das Haus bis
Freitag,behufs Abwartung einer königlichen Entſcheidung, zu ver=
Das Oberhaus= hat ſich ebenfalls bis Freitag vertagt.
jahen.
Mehrere züm Evoluttionsgeſchwader des Admirals Hornby
ge=
hörende Kriegsſchiffe, nämlich 15 Panzerſchiffe verſchiedener Klaſſen,
8 Torpedoboote ſowie; mehrers Kanonenboote und= Aviſos ſind am
9. Morgens aus. dem, Hafen von=Vortland ausgelaufen.
Dem am, Samstag abend aus Aſghaniſtan nach Löndon
zurück=
gekehrten, Lumsden wurde ein Empfang zu theil, welcher das
Ge=
präge einer gegen das Miniſterium Gladſtone gerichteten Kundgebung
trug. Ein Adjutant=des Prinzen von Wales, drei Feldmarſchälle,
nämlich Straithnairn, Lord Napier von Magdala und Sir Patrick
Grant, viele Generale, Pairs; Mitglieder des Unterhauſes, meiſt
der konſervativen Partei angehörig, und andere Perſonen von Rang
und Auszeichnung hatten ſich zur Begrüßung des Generals
einge=
funden. Auffällig war, daß kein Vertreter des Auswärtigen Amtes.
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M. 111
oder des Miniſteriums für Indien zur Bewillkommnung Lumsdens
zugegen war.
Rußkand. Der „Regierungsanzeiger veröffentlicht eine
kaiſer=
lich ſanktionierte Entſchließung des Reichsrates, wonach der am
1. Juli fällig werdende Coupon von der Kapitalrentenſteuer
ſteuer=
frei bleibt.
Die Zahl der in dieſem Jahre auszuhebenden Rekruten für
Armee und Flotte wurde auf 230000 feſtgeſetzt.
Griechenland. Nach den neueſten in Athen eingelaufenen
Nach=
richten aus Kandia ſind die Konſuln der fremden Mächte ernſtlich
bemüht, die Differenzen zwiſchen Savas und der Repräſentanten=
Verſammlung verſöhnlich beizulegen. Man hofft, daß dies in
kür=
zeſter Friſt gelingen werde.
Zud.=Afriſta. Aus Durban wird vom 7. d. M. berichtet, daß
der Volksraad von Transvaal eine Reſolution angenommen hat,
die ſämtliche Perſonen, welche die Petitionen für die Einverleibung
des Transvaal in Großbritannien und gegen deſſen Wiederabtretung
unterzeichneten, für untauglich erklärt, Mitglieder des Volksraad zu
ſein. - Joubert hat den Poſten eines Oberbefehlshabers der
Streit=
kräfte des Transvaal angenommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Juni.
Die für heute Nachmittag 3 Uhr anberaumte
Stadtverord=
netenſitzung hat nachfolgende Tagesordnung: 1) Mitteilungen.
2) Verwaltungsbericht der Großh. Bürgermeiſterei für 188384 und
Rechnung der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Spezialkaſſen für
die=
ſelbe Zeit, der ſtädt. Sparkaſſe für 1883. 3) Geländeabtretung in
der Kranichſteinerſtraße. 4) Bauausführungen in der ſtädtiſchen
Friedhofsallee. 5) Baugeſuch für die Waldſtraße, insbeſondere
An=
bringung von Kellerlichtöffnungen im Trottoir. 6) Städtiſche
Kran=
kenanſtalt für Dienſtboten und für dem Reichsgeſetz vom 15. Juni
1883 nicht unterworfene Gewerbsgehülfen und Lehrlinge.
In der Sitzung vom 8. d. M. der Großh.
Handels=
kammer wurde zunächſt Herr Theodor Beck zum Mitglied des
Eiſenbahnrats, Herr Karl Gaulé zu deſſen Stellvertreter gewählt.
Das Projekt einer im Jahre 1888 zu Berlin zu veranſtaltenden
allgemeinen deutſchen Gewerbeausſtellung hatte der Handelskammer
Veranlaſſung gegeben, Ermittelungen über die Anſichten der
In=
duſtriellen des Bezirks in Bezug auf die Notwendigkeit und
Nütz=
lichkeit eines ſolchen Proiektes anzuſtellen und waren zu dieſem
Behufe Fragebogen an eine Reihe der wichtigſten und bedeutendſten
Firmen des Bezirks ergangen. Die verhältnismäßig zahlreichen
Antworten ergeben eine allgemeine Abneigung gegen die projektierte
Ausſtellung; nur eine einzige Firma hatte ſich bedingungslos, eine
andere unter der Bedingung der Ausführung durch das Reich für
das Proiekt ausgeſprochen, alle übrigen mehr oder weniger
ent=
ſchieden dagegen. Die Handelskammer beſchloß, dieſe
Meinungs=
äußerung den Aelteſten der Kaufmannſchaft in Berlin, welche das
Projekt angeregt haben, mitzuteilen.- In der Beratung des
Jahres=
berichts für 1884 wurde fortgefahren. — Unter den neuen Einläufen
befindet ſich als beſonders erwähnenswert eine Eingabe der
Han=
delskammer von Mannheim, betr. die Uebertragung des Chek= und
Giroverkehrs auf die zu errichtenden Poſtſparkaſſen.
Die Schießübungen des Großh. Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 25 auf dem Griesheimer Artillerie=Schießplatz haben am
Diens=
tag begonnen und dauern bis zum 14. Juni. Vom 15. Juni bis
13. Juli wird ſodann Württemb. Artillerie dortſelbſt Uebungen
abhalten.
— Die Frankfurter Handelskammer hat bei der Oberpoſtdirektion
den Antrag eingebracht, die Begleitadreſſen zu den 5 Ka=
Poſt=
packeten zunächſt im internen und ſodann im internationalen Verkehr
in Wegfall kommen zu laſſen, da das Poſtpacket ſelbſt die Adreſſe
tragen müſſe, deren Wiederholung dem Abſender wie dem
Poſtver=
kehr vergebliche Koſten, Arbeit und Zeitverluſt verurſache.
Herr Geheimerat Dr. Walther, Direktor der Großh.
Hof=
bibliothek, feiert heute ſein 50jähriges Dienſtjubiläum.
Die Ehrenpreiſe
welche für die am 18. d. beginnende
Gartenbau=Ausſtellung geſtiftet worden ſind, werden demnächſt in
dem Th. Schwab'ſchen Laden dem Publikum zur Anſicht
aus=
geſtellt.
0 Die neue elektriſche Beleuchtung des Main=
Neckar=
bahnhofs ſoll vertragsmäßig vor dem 22. Juli fertig geſtellt ſein
und wird auch den Platz vor dem Empfangsgebäude in ihren Rayon
einziehen.
() Neuerdings hat ſich hier ein Woogsverein gebildet.
Wie uns mitgeteilt wird, ſollen auch in dieſem Sommer
wieder einige große Gartenfeſte verbunden mit Konzert und Ball
im Garten und in den neu hergerichteten ſchönen Räumen des
Saal=
baus ſtattfinden und den Beſuchern dieſer Feſte eine überraſchende
Gartendekoration mit bengaliſcher Beleuchtung geboten
werden. Daß ſich dieſe herrlichen Gartenanlagen zu ſolchen
Feſt=
lichkeiten beſonders eignen, liegt wohl außer Zweifel, und ſoll das
erſte Feſt am Samstag den 20. Juni abends 7 Uhr abgehalten
durch Annoncen noch beſonders bekannt gegeben werden.
Mainz, 10. Juni. Wie der M. A. mitteilt, ſoll in z ll
gebenden Kreiſen das Projekt einer elektriſchen Beleuchtung
neuen Brücke beſprochen werden. Die Gasbeleuchtung wird
unzureichend bezeichnet. — Der Hammer und die ſilberne Kelle,
welchen Se. Königl. Hoheit der Großherzog die Schlußſ.
legung der neuen Brücke vollzog, ſind, mit einer entſprechenden
ſchrift verſehen, dem hieſigen Muſeum einverleibt worden.
Mainz. Wie das hieſige „Tagbl.” meldet läßt gegenwü.
das Miniſterium durch die Bürgermeiſterei die Zahl und Vermögk
14)
verhältniſſe der noch im Großherzogtum lebenden Veteranen!
den Fretheitskriegen ermitteln, da die Abſicht beſteht, everh
Bedürftigen unter ihnen eine ſtaatliche Gnadenpenſion für den
ihrer Tage auszuſetzen.
Worms. Schwere Sorgen bereitet dem hieſigen Dom
komite der höchſt bedenkliche Zuſtand unſeres wundervollen al
rühmten Domes, an dem ſich vor nunmehr 14 Tagen im weſtlic
Chor, gerade unterhalb der großen Roſette, der von einem aus
Jahre 1740 ſtammenden Grabſtein der Anna Gertrudis Litzler M
gehende und im Sommer 1884 ſchon von einer Baukommiſſion
merkte Sprung zu einem klaffenden Riß erweitert!
welcher, bis hoch oben in die Kuppel verlaufend, das Schlimne,
befürchten läßt, wenn nicht ſchleunigſt mit allen zu Gebote ſteheunſh;
Mitteln dem Verfall entgegengearbeitet wird. Es iſt denn auch!
fort der ganze weſtliche Domchor von außen und innen mit Gerüm
verſehen worden, mittelſt deren herbeigerufene Sachverſtändige4
Schäden genauer unterſuchen ſollen, um auf Grund der
Einſit=
nahme in allen Details weitere Anordnungen zu treffen. Mit/
überaus koſtſpieligen Gerüſtbau iſt man am 6. d. M. fertig geur
den, während die bautechniſche Inſpektion erſt am Montag ir
Thätigkeit beginnen konnte. Jetzt ſchon läßt ſich aber ſagen,
ohne namhafte Beiträge zu den Renovationskoſten aus öffentlicn,
Fonds des Landes und des Reiches das Dombaukomite dem droln
den Verhängnis ziemlich machtlos gegenüberſteht. Bei dieſen
Pr=
arbeiten hat man durch Zufall die Entdeckung gemacht, daß urer
der Kalkverſchalung, mit welcher im ganzen weſtlichen Chor u
einheitliche Ausſehen der inneren Sandſteinwandungen nach
franzöſiſchen Devaſtation des Domes herbeigeführt wurde, die
prch=
tigſten Säulen und ſteinernen Verzierungen in romaniſchem S.
verborgen liegen. Das Intereſſe an dieſem Fund ſchwindet aler
nahezu angeſichts der wichtigeren Frage, wie der Gefahr des
Ar=
falls ſchnell begegnet werden kann. Iſt doch der Riß an der Chr.
wand ſtellenweiſe ein derartiger, daß man vom Innern des Dores
ins Freie ſchauen kann. Gegenwärtig ſoll übrigens nach den trhl;
genommenen Meſſungen ein ferneres Weichen der Steine nichtzu
lien
bemerken ſein.
Berlin. Ueber den am Sonntag abend bei dem=Waldſchhl l.
chen von Tappert an der Oberſpree erfolgten=Unglücksfall ua
amtlich mitgeteilt: „An dem genannten Etabliſſement befindet/
ein ſchmaler Steg, um Perſonen von den dort anlegenden Danpl hy
ſchiffen nach dem Lande und von da nach den Dampfern zu bringn
Geſtern nachmittag waren alle Lokale an der Oberſpree überfll h.
und die von oben herabkommenden letzten Dampfer immer ſchn
beſetzt, wenn ſie an dem Etabliſſement=Waldſchlößchen: ankannſ ü
In Folge deſſen ſammelte ſich (gegen 10½ Uhr) auf dem ſchmch
Stege eine größere Menſchenmaſſe von etwa 200 Perſonen an, bie
dort auf die nächſten Dampfer wartete; als nun zwei Damihr
zugleich anfuhren, um die Wartenden aufzunehmen, entſtand in
mächtiges Drängen der Maſſen nach vorn und brach in Folge dezn
der Steg in der Mitte zuſammen, ſo daß etwa 30 bis 40 Perſok,
ins Waſſer fielen. Da das Waſſer an jener Stelle nur etwa 4¼.
tief iſt, wurden alle gerettet bis auf 3, einen jungen Mann in.
etwa 20 Jahren, ein Mädchen in etwa gleichem Alter und ein
ui=
jähriges Kind, welche durch die nachſtürzende Menge im Waſer
erſtickt, worden ſind.
Karlsruhe. Unſere Reſidenz wird in Bälde auf einmal in
etwa 4000 Einwohner größer werden, da die Stadtgemeinde Müll
burg, ½ Stunde von hier, aufgelöſt und mit der Stadtgemeiße
Karlsruhe vereinigt werden ſoll. Die Mühlburger werden daduch
in ihrer Gemeindeumlage von 55 Pf. auf 2235 Pf., alſo Um mh.
als die Hälfte herabgeſetzt werden, während ſich die Karlsruſer
Umlage um 1 Pf. erhöht. Karlsruhe gewinnt die Möglichei
der weiteren Entwickelung nach=Weſten, was namentlich für unxt
Induſtriellen von hohem Wert iſt.
.
½
Tageskalender.
Donnerstag, 11. Juni: Generalverſammlung des Vereins der Freuhe
in Noth (Hauptſtaatskaſſe).
Kong.
Konzert (Saalbau).
(Brauerei J. Diſchinger, vorm. Winter).
Samstag, 13. Juni: Geſellige Vereinigung des Beſſunger älteh
Geſangvereins GBreidenbachs Felſenkeller. — Konzert (Vereinf
Geſellſchaft).
Sonntag, 14. Juni: Waldpartie des Geſangvereins Liedertafel
Woogsberg.
ſüir
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.