Darmstädter Tagblatt 1885


02. Juni 1885

[  ][ ]

148.
Urgallg.

46 104.

74

Abonnementspreis
4elſhrlich 1 Mart. 50 Pf. indl.
hhegerlohn. Auswärtz werden von
uh Poſtämtern Beſtellungen ent=
bo
ngenommen zu 1 Mark 50 Pf.
Fo Quartal inch Poſlaufſchlag

JLyofpk
4
LLCTUI

148.
Jahrgang.

Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
)
üſttoitp Nuttehulluhhvohut.

Inſerat
werden angenomment uDernſtadt
von der Expedition, Rhelnſt. Rr 2.
mBeſſungen von Friedr Bllßer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärtz
von allen Annonen=Ewedilonn.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areisamks, des Großh. Polizeiamts und ſümmklicher Behörden.

Dienstag den 2. Juni.

1835

B e k a n n t m a ch u n t=
Der Rheiniſchen Viehverſicherungsgeſellſchaft zu Cöln iſt die Erlaubniß zum Geſchäftsbetriebe im Großherzogthum
ſen ertheilt worden.
Darinſtadt, den 28. Mai 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
6251

B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Großh. Kreisamts zu Mainz vom 22. Mai 1885 iſt auf Grund der 88 11 und 12 des
ſeichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie die Probenummer der
izekeliodiſchen Druckſchrift: Kleine Zeitung;, datirt Mainz, den 17. Mai 1885, Druck und Verlag von E. Ulrich in Offenbach,
inkejantwortlicher Redacteur Franz Jöſt in Mainz, ſowie das fernere Erſcheinen des genannten Blattes verboten worden.
Darmſtadt, den 28. Mai 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[5252
Haas.

Bekanntmachung.

Die Boranſchläge der verſchiedenen ſtädtiſchen Specialkaſſen für 1885-86
handhaus, Armenkaſſe, Hoſpital, Waſſerwerk, Gaswerk) ſind gemäß Art. 83 der
Pſüdteordnung 8 Tage lano auf dem Rathhauſe offen gelegt.
Darmſtadt, den 29. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5145
Ohly.

Bekanntmachung.

Vom 1. Juni ab wird die Botenpoſt zwiſchen Kirchbrombach und Zell auf=
lchoben
und dafür eine Landpoſt eingerichtet, welche zwiſchen Kirchbrombach und der
Genbahnſtation Zell wochentäglich dreimal und ſonntäglich einmal, wie folgt, verkehrt:
III.
II.
III.
II.
I.
635 3.- 7.36 Kirchbrombach 840 425 9.35
6.45 3.10 7.40 Langenbrombach 8.30 415 9.25
705. 3.30 8. - Zell Bahnh. 7.55. 3.40 8.55
An den Sonntagen fallen die Fahrten unter I und IIL aus.
Die Perſonenbefoͤrderung mit der Landpoſt erfolgt auf Rechnung und Gefahr
det Poſthülfsboten Gieg von Kirchbrombach.
Mit Beginn der neuen Einrichtung tritt in dem zum Landbeſtellbezirk der
hſtagentur zu Kirchbrombach gehorigen Orte Langenbrombach eine Poſthülfſtelle in
Uerkſamkeit, deren Verwaltung dem Herrn Wilhelm Hörr daſelbſt übertragen
hrden iſt.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirektor.
6253
Hagemann.

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den unter der Rechtswohlthat des In=
ventars
angetretenen Nachlaß des Wirthes
Georg Frey von der Ludwigshöhe
bei Beſſungen ſind binnen 14 Tagen bei,
uns anzumelden, andernfalls ſie bei der
durch uns ſtattfindenden Regulirung des
Nachlaſſes keine Berückſichtigung finden
werden.
Darmſtadt, den 29. Mai 1885.
Großherzogliches Amtsgericht DarmſtadtI.
Schäfer.
(5254
Kiefer.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 3. Junt, Nachmittags
3 Uhr,
ſollen an dem Hauptzollamtsgebäude ver=
ſchiedene
alte Baumaterialien öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(52540
Ohly.
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
331

[ ][  ][ ]

1240
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 ⬜M.
Flächenraum,
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1 bis 3 aufgeführten Räume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5255
Ohly.
Bekanntmachung.
Die bei verſchiedenen Herſtellungen
in den ſtädtiſchen Schulhäuſern vorkom=
menden
Schreiner= und Weißbinderarbeiten/
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden. Offerten ſind bis
Freitag den 5. Juni l. 3s.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 29. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
66256
Ohly.
Gras=Verſteigerung.
Donnerstag den 4. Juni l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll in dem Großherzoglichen Akaziengarten/
die erſte Schur Gras meiſtbietendöffent=
lich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 1. Juni 1885.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
[6257
J. A.:
Rolshauſen, Lanzleiſekretär.
Main=Neckar=Bahn.
Verkauf alter Materialien.
Die auf einigen Stationen der Main=
Neckar=Bahn lagernden alten Materialien
an: Schienen, Schweißeiſen, Drehſpähnen,
Bandagen, Feuerbüchsplatten von Kupfer
ꝛc., ſowie ein alter Locomotiokeſſel, ſollen
Mittwoch den 10. Juni l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
durch Submiſſion vergeben werden.
Der Hauptmagazins=Verwalter zu
Darmſtadt wird über dieſe Materialien
bis zum bezeichneten Termine Auskunft
geben und können die Verkaufsbedingungen,
ſowie das Verzeichniß der zum Berkaufe
kommenden Materialien gegen eine Ge=
bühr
von 40 Pfg. auf frankirte Anfrage
von demſelben bezogen werden.
Die Gebote müſſen bis zu genanntem
Termine bei dem Hauptmagazins= Ver=
walter
zu Darmſtadt frankirt, verſchloſſen
und mit der Aufſchrift: Verkauf alter
Materialien betreffend: eingereicht werden.
Darmſtadt, den 22. Mai 1885.
Der Ober=Betriebs-Inſpektor:
6258
Geſſner.

K104

Verſteigerungs=Anzeige.

Mittwoch den 3. Juni 1885, Vormittags 9 Uhr,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener werden im Ritſert'ſchen Saale zum Schützenhof= dahier:
eine Partie Gold= und Silberwaaren, Medaillons, Kreuze, Vorſtecker, Ob
ringe, Herren= und Damenuhrketten, Serviettenringe ꝛc., 6 Tauſend Cigarren,
1 Velociped für Knaben im Alter von 12 Jahren, 1 Partie Möbel, al
Pfeilerſchränke, Kommoden, Kleiderſchränke, Waſchſchränke, Sopha's, Tiſche=
Nähtiſche, Spiegeln, Schreibtiſche, verſchiedene Wäſche, 1 Partie Porzellen
Cigarrenſpitzen, 1 Pianino, 1 Tafelklavier, Teppiche, Vorhänge, Blumentiſche=
mehrere
Claſſiker, mehrere Cauſeuſes mit gepolſterten Stühlen, 1 Pfe
1 Stauchmaſchine, 1 Bohrmaſchine und 1 Biegmaſchine
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlu
verſteigert.
Darmſtadt, 29. Mai 1885.
(624
Engel, Gerichtsvollzieher.

Verſteigerungs=Anzeige.

Mittwoch den 3. Juni, Nachmittags 2 Uhr,
werden Arheilgerſtraße Nr. 421 nachverzeichnete Gegenſtände, al;
2 Kommoden, 3 Kleiderſchränke, 2 Bettſtellen, 1 Kanapee, 1 Kücher
chrank mit Glasaufſatz, Tiſche, Stühle, Bettwerk, Weißzeug, Kücher,
geräthe und ſonſtige Geräthſchaften gegen Baarzahlung verſteigerh
H. Strauss, Tarator.

Faſſeleber=Verſteigerung.
Donnerstag den 4. Juni l. 3s.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll auf dem Rathhauſe ein der Gemeinde
Eberſtabt gehöriger, zum Sprunge un=
tauglich
gewordener gut gehaltener Faſſel=
eber
an den Meiſtbietenden gegen Baar=
zahlung
verſteigert werden.
Eberſtadt, den 29. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Muͤller.
(5261

Heugrasverſteigerung.

Die am 2. Juni beabſichtigte Heu=
gras
=Verſteigerung findet erſt
Mittwoch den 3. Juni, Nachmittags
3 Uhr,
5262
ſtatt.
Philipp Jungmann.

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Fleck M. 2.50, mit ſtarken Rahmſohlen
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M. 2. 60 und mit Abſatz M. 3. 20.
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mit Abſatz M. 3.50. Lederpantoffeln
ohne Abſatz M. 2.80. Zeugſtiefel für
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(5168

[ ][  ][ ]

1242

Hiermit die ergebene Mittheilung, daß mit dem Heutigen das ſchon ſeit langen Jahren dahier beſtehem
P. Wambold’sche
G.

Eiſen= und Metalwaaren=Geſchä

Kirchſtraße 18, dem Hauptzollamte gegenüber,
käuflich erworben habe und dieſes, ſowohl wie das zu Bessungen, Carlsstrasse Nr. 14
ſtehende Filial-Geschäſt ſeither unter der Firma Mublitz &am; Stachely, unter meiner eigen
Rechnung und Firma fortführen werde.
Meine langjährige Thätigkeit an hieſigem Platze, ſowie genaue Kenntniß der Brauche laſſen milt
hoffen, auch in meinem neuen Unternehmen das Wohlwollen und gütige Unterſtützung verehrlicher G
ſchäftsfreunde zu erlangen, und werde ich bemüht ſein, das mir entgegengebrachte Vertrauen dun
ſtreng reelle und prompte aufmerkſame Bedienung zu rechtfertigen.
Hochachtungsvoll

WilD. Hblils.

Sehluss des grossen AusVOkallfs

Dienstag den 2. Juni, Abends 6 Uhr,
und wird der Reſt des Waarenlagers weit unter Verſteigerungs=
preiſen
abgegeben.
Wir rathen daher Jedem die Gelegenheit wahrzunehmen.
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und franzöſiſcher Sprache.
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Buch= und Kunſthandlung.
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Reur
AGESAUHN
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ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
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[ ][  ][ ]

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Zimmer ſofort, ganz oder getrennt.
5283) Mathildenplatz 3 möblirtes
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5284) Caſinoſtraße 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
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(Sch wab'’sches Haus am welssen Thurm),
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Indem ich für das mir ſo lange Jahre entgegengebrachte Vertrauen/
beſtens danke bitte ich mir dies auch fernerhin bewahren zu wollen.
Darmſtadt, den 1. Juni 1885.
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Hochachtungsvoll
C. Creter, Hof Sächlormeister.

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von Nr. C-11 von 3-10 Pfg. per Stück.
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Darmſtadt bei M. W. Praſſel vorm. J. G. Jordi;
Heinrich Erlenbach, Ernſt=Ludwigſtr. 11, Georg Biel, Eliſabethenſtr. 22.

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(5288
Antuerpen.
5246) Eine perfekte Büglerin wünſcht
noch einige Kunden außer dem Hauſe an=
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. Schuſtergaſſe 13, 3. St.

RuuUat BuUtadidtu-
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Sohaimu- und Badennstall
eröffnet wird.
Achtungsvoll
H. Haboy.
(521
Hausfrauen=Verein.
Rückzahlungen.
Gegen Vorzeigung der Mitgliederkarten können Dienstag den 2., Mittwoch
den 3. und Donnerstag den 4. Juni d. J. in den Vormittagsſtunden von 9 bis
12 Uhr die Rückzahlungen von M. 1. 70, lt. 8 7, im Vereinslokal in Empfang
genommen werden. Spätere Rückzahlungen ſind mit Umſtänden verbunden und
ſolche nur bis 30. Junt zuläſſig.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
(068
Der Vorstand.

Carl Diohm aCo.
3 obere Rheinstrasso 3
Specialitét in
Kaftee un d Thee
G gros E; en detall.
Grösste Auswehl, billigste Proiso.
Garantie fur reinen Gosehmaok.
Eigene CafeeRösteret.
7.10 Pre. pr. Pfd. buuiger als von Eembure,
Bremen oder Emmerich bezogen.
Filiale Obergasse ocd.

das feinſte und nachhaltigſte ſeiner Art,
verkauft nur
(7717
H. W. Prassel, Rheinſtraße 14.
5291) Eine geübte Friſeurin empfiehll
ſich in u. außer dem Hauſe. Waldſtr. 11.

[ ][  ][ ]

N 104

1245

un

Geſchäftg=Aebergabe.
Ich beehre mich hiermit ergebenſt anzuzeigen, daß ich das im Jahre 1846 von mir gegründete
Kurz- und Modewaaren-Geschäft,
hu heutigen Tage dem Herrn Rudolf Niek dahier käuflich übertragen habe, welcher dasſelbe in unveränderter Weiſe
hitführen wird.
Beim Scheiden aus meiner geſchäftlichen Thätigkeit ſpreche ich allen meinen geehrten Abnehmern den verbindlichſten
daenk aus für das mir während dieſer langen Zeit in ſo reichem Maße bewieſene Wohlwollen und verbinde ich damit die
Pitte, dasſelbe auch meinem Nachfolger gütigſt zu Theil werden zu laſſen.
Darmſtadt, 1. Juni 1886.
Gustan Hiekler.

Fordi=

Unter Bezugnahme auf vorſtehende Anzeige beehre ich mich ergebenſt mitzutheilen, daß ich das von Herrn Gnstav
Miekler dahier betriebene
Kur,
und Modrmauren-Geſchüft
llmn heutigen Tage käuflich übernommen habe und dasſelbe unter der Firma
RudOIk Hich,
Gustav Hickler's Nachkolger,
hi der bisherigen Weiſe fortführen werde.
Geleitet von den gleichen rechtlichen Grundſützen, welche mein Vorgaͤnger ſtets befolgt hat, werde ich beſtrebt ſein,
hem Hauſe den althewährten Auf zu erhalten und mir das Vertrauen meiner geehrten Abnehmer durch aufmerkſame und
ſrelle Bedienung zu erwerben.
Die Verlegung der Geſchäftslocalitäten nach dem Hauſe Ludwigsplatz 6 wird gegen Mitte dieſes Monats erfolgen.
Darmſtadt, 1. Juni 1885.
Rudotf WoIe.
[5292

1

5293) Ein ordentliches Mädchen ſucht
Laufdienſt auf einen halben Tag. Zu er=
ragen
bei Fr. Fiſcher, Schirmgaſſe 10.

5294) Ordentliche Mädchen mit gu=
ubb
len Zeugniſſen kann ich den geehrten Herr=
ſchaften
auf Johanni empfehlen.
Beck, Stellenbureau, Mathildenplatz II.
5295) Köchinnen, die Hausarbeit über=
nehmen
, ſowie andere brave Mädchen
kann ich den geehrten Herrſchaften empfeh=
ken
. Stellenb. Röſe, Eliſabethenſtr. 46.

5296) Eine junge, reinliche Frau ſucht
Laufdienſt. Louiſenſtr. 18, 2 Treppen.

5061) Ein ſolides Mädchen, welches
gut und ſelbſtſtändig kochen, auch alle
Hausarbeit verrichten kann, wird auf Jo=
hanni
in eine kleine Haushaltung geſucht.
Frau Schädel, Neckarſtraße 12.
5297) Ein kräftiger
Aausbursche
mit guten Zeugniſſen verſehen wird
ge=
ſucht
. Dieburgerſtraße 9.

Geſucht
ein ülteres Fräulein oder Wittwe,
welche geneigt wäre gegen freie Station
zu einer Dame in Condition zu treten.
Offerten unter A. C. in der Exped.
d. Bl. abzugeben.
65124

5298) Ein braver Mann und eine
ordentliche Frau oder Mädchen für
leichte Arbeit geſucht.
Alicebad.

5217) Einige tüchtige Arbeiterinnen
für ſofort geſucht.
Damenconfection von M. Wich,
Beſſ. Heidelbergerſtr. 9.

5299) Ein geprüfter
Hessetheizer
[5299
geſucht. Näheres Expedition.

5300) Ein
für Bauarbeit.

Schloſſergeſelle
Arheilgerſtr. 58.

geſucht

5301) Zwei tüchtige Schloſſergeſellen
werden geſucht von
Schloſſermeiſter Klink in Büttelborn.

5227) Ein feineres Putzgeſchäft
einige Lehrmädchen.
Näheres Expedition d. Bl.

ſucht

5302) Mehrere Lehrmüdchen geſucht.
Kätha Rühl, Damenconfection,
Kahlertſtraße 13.
Maſchinenſchloſſer
und
Metalldreher
erhalten bei hohem Lohn Arbeit.
F. Limmer.
Maſchinenfabrik,
vormals Elumenthal.
in Darmſtadt. (5221
20 ordentl. Anabon
oder Mädchen von 14-16 Jahren
auf dauernde und lohnende
(5098
leichte Arbeit geſucht.
Koblsladt a Hammor.
Metallwaarenfabrik in Beſſungen.

5230) Ein Lehrling mit guten Schul=
kenntniſſen
geſucht.
A. Anton,
Magazin für Haus= u. Kücheneinrichtung,
Wilhelminenſtraße.

[ ][  ][ ]

f 104

Haupt=Niederlage: H. W. Prassel. Eim Fahrstuhl
für eine Frau zu leihen oder kaufen ge=
ſucht
. Näheres in der Expedition. (303 Gold.
Kuyſer.
8Ilber.
Deutschen eol
von
Gh. Adt. Eupferberg & die.,
Hainz.
Zweig=Niederlage:
Kug. Marburg, Beſſungen. (55 Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. Juni.
Zeuiſches Beich. Se. Maj. der Kaiſer, deſſen Befinden ſeit
einigen Tagen recht zufriedenſtellend iſt, wohnte am Freitag am Fenſter des Palais dem glänzenden Huldigungszuge der Drechsler=
Innung bei, wobei derſelbe die begeiſterten Begrüßungen der Feſt=
teilnehmer
vielfach durch Verneigen erwiederte. Vom kaiſerlichen
Palais begab ſich der Feſtzug der Drechslerinnung nach dem Hauſe
des Reichskanzlers, wo der Obermeiſter ein begeiſtert aufgenom
menes Hoch auf den Einiger Deutſchlands und den Wiedererwecker

Hine gebrauchte, guterhaltene Schuh=
E machermaſchine iſt billig zu ver
bei G. Mahr, Louiſenſtr. 18.
(530

ſFin gebr. Badeofen geſucht. Ecke di
S= Eliſabethen= und Wilhelminenſtr. 1-

im Laden.
41G.

Bei Huſten,

Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. überhaupt bei allm
catarrhaliſchen Affektionen der Athmungs=Orga
Hals= und Bruſtleiden haben ſich die Malzextrach,
Caramellen 4 Beutel 30 und 50 Pfg, und Makh
extract (Schutzmarke Huſte=Nicht=) von C.
Pielſch u. Co, in Breslau, Altbüſſerſtraße 8
als anerkannt wirkſam bewährt: Zu haben Eh=
(1330
G. L. Eriesk.

des deutſchen Handwerks ausbrachte. Der Reichskanzler dankte aufs
herzlichſte mit einem Hoch auf die alte Innung, welche ein heil=
bringend
Wirken, Glück und Segen in das Handwerk hineintragen
möge, und ſprach ſodann den Wunſch aus, daß die Ehre des alten
Namens den Heranwachſenden ſtets ein Vorbild bleibe. Der Fahnen=
weihe
der Drechslerinnung wohnte Staatsminiſter v. Bötticher bei,
welcher den Feſtgruß des Kaiſers überbrachte und den Obermeiſtern
Meyer und Brandes den Kronenorden vierter Kl. überreichte.
Wie die Augsb. Abendzta. aus zuverläſſigſter Quelle erfährt,
wird der Reichskanzler Fürſt Bismarck in den nächſten Tagen zum
Kurgebrauch in Kiſſingen eintreffen und in der oberen Saline Woh=
nung
nehmen. Bereits am 2. Mai iſt der Telegraphenapparat,
der für die obere Saline beſtimmt iſt, eingetroffen und daſelbſt auf=
geſtellt
worden.
Am Montag iſt der Bundesrat nach der Pfingſtpauſe wieder

zuſammengetreten und wird der Juſtizausſchuß wohl noch Ende
dieſer Woche in der Lage ſein, über den ihm zugewieſenen preußi=

ſchen Antrag bezüglich der braunſchweigiſchen Thronfolge Bericht
zu erſtatten. Es iſt nicht zu bezweifeln, daß der Ausſchuß die An=
nahme
des Antrages empfehle und daß derſelbe auch im Plenum
keinen nachdrücklichen Widerſpruch finden wird, wenn vielleicht auch
ein paar Stimmen kleinerer Bundesſtaaten gegen den Antrag ab
gegeben werden ſollten. Was die Behauptung von einem Proteſt
des Herzogs von Cumberland anbelangt, welchen er in Form eines

Rundſchreibens; an die europäiſchen Höfe verſandt haben ſoll, ſo

iſt von einem ſolchen in Berliner diplomatiſchen Kreiſen nichts be=
kannt
. - Auf Grund der Ermächtigung ſeitens des Bundesrats
hat der Reichskanzler die Zolltaraſätze für Kraftmehl, Puder, Stärke,
Stärkegummi, Kleber, Arrowroot, Sago, Sagoſurrogate und Tapioka
auf vierzehn Prozent in Kiſten und neun Prozent in Fäſſern, für
Nudeln und Maccaroni auf achtzehn Prozent in Kiſten feſtgeſetzt.
Bei Inſpicierung der nach Kiel zurückgekehrten Kreuzer= Kor=
vette
Olga' eröffnete der Chef der Admiralität v. Caprivi der
Beſatzung des Schiffes, daß auf allerhöchſten Befehl des Kaiſers
in Anbetracht des guten Verhaltens der Mannſchaften in Kamerun
ein Detachement des=Schiffes als beſondere Auszeichnung 24 Stun=

den Doppelpoſten vor dem Kaiſer=Palais ſtehen ſoll. Es iſt dies

eine Auszeichnung, die bisher keinem Marineteil zugefallen iſt.
Die Weſtafrikaniſche Dampferlinie der Hamburger Firma
C. Wörmann iſt an eine neu errichtete Aktiengeſellſchaft überge=
gangen
. Die fünf vorhandenen Dampfer werden zu 2300000 Mark
übernommen und drei neue angeſchafft, über deren Bau mit deuſchen
Werften verhandelt wird. Das Aktien=Kapital beträgt drei Mill.
Mark. Die feſt übernommenen Aktien kommen nicht an die Börſe.
Man beabſichtigt eine Prioritätsanleihe im Betrage von einer
Million aufzunehmen. Die Teilnehmer ſind außer C. Wörmann
die Firmen Auguſt Bolten, John Berenberg, Goßler, F. Lacisz und
Theodor Wille.
Der diesjährige Jahresbericht der Bremer Gewerbekammer
ſpricht ſich über die deutſche Kolonialpolitik und die Dampferſub=
vention
wie folgt aus: Weſentlich für die zukünftige wirtſchaftliche
Entwicklung des Deutſchen Reiches und insbeſondere auch Bremens
iſt der im letzten Jahre gemachte glückliche Anfang einer deutſchen

Kolonialpolitik, durch welchen die handelspolitiſche Machtſtellun
des Reiches anderen Nationen gegenüber eine namhafte Wirkurz
erfahren hat. Es iſt das große Verdienſt des Reichskanzlers, Fürſten.
von Bismarck, allem verſuchten Widerſtreit, entgegen die Intereſſe,
des Reiches und der Nation zur Geltung und Anerkennung gebrachl,
zu baben. Ebenſo ſind die Erweiterung unſeres Konſulatweſerk.
und die Subventionierung transoceaniſcher Dampferlinien nah
Aſien und Auſtralien Maßregeln, die vorwiegend der Energie de
Reichsregierung zu verdanken ſind, und die in Verbindung mit der
Erwerbung und Sicherſtellung der deutſchen Anſiedlungen in Weſt
afrika und in der Südſee dazu beitragen werden, nicht nur die
Stellung der Deutſchen in fremden Erdteilen politiſch und rechtlih
zu befeſtigen, ſondern auch dem Handelsverkehr, namentlich den
Export deutſcher Induſtrie=Erzeugniſſe, eine beſſere Zukunft zu 9
währleiſten.
Heſterreich=Angarn. Seit voriger Woche befinden ſich die Ur
wahlen zum öſterreichiſchen Reichsrate iu vollem Zuge. Auf di
Wahlen der Landgemeinden in Steiermark, Niederöſterreich und
Salzburg ſind nunmehr diejenigen in den Landgemeinden Ober=
öſterreichs
, Krains, Tyrols und Vorarlbergs geſolgt. Da dieſe,
Wahlbezirke eine ausſchließliche Domaine der klerikalen Partei ſind.
ſo hatten die Liberalen gar keine Kandidaten aufgeſtellt und auch=
der
Bauernverein für Oberöſterreich begnügte ſich mit der Aufſtel=
lung
bloßer Hählkandidaturen. Es ſind demnach in Oberöſterreich
6 klerikale, in Tyrol 8 klerikale, in Vorarlberg 2 klerikale und in,
Krain, wo die Slovenen entſchieden vorherrſchen, 5 ſloveniſche Ab=

geordnete gewählt worden. Bemerkt zu werden verdient, daß im
d. Krainer Wahlbezirke, der von Gottſchee, in welchem auch viele ſ

Deutſche wohnen, der das vorigemal gewählte Fürſt Windiſchgrätz,
(klerikal=ſloveniſch) dem ſloveniſchen Landgerichtsrate Hren Platz
machen mußte, ein Beweis daß die Nationalitätenbewegung ſelbſt.
den anſcheinend ſo feſten Beſitzſtand der klerikalen Partei zu er
ſchüttern droht. Die Wahlen ſelbſt ſind allerwärts in größter Ruh=
verlaufen
.
Rrankreich. Der Senat lehnte am Sonnabend mit 189 gegen
67 Stimmen ein von Rarignan wegen der Entkirchlichung des
Pantheons beantragtes Tadelsvotum ab und nahm die vom Miniſte=
Goblet beantragte einfache Tagesordnung mit 192 gegen 78 Stim=
men
an. Goblet erklärte, die Regierung habe bei dem Entſchluß
nur dem allgemeinen Gefühl nachgegeben und bemerkte gegenüben
Brun, der das Dulden roter Fahnen tadelte, die Regierung er
kenne einzig die Tricolore an. Das Leichenbegängnis Victor Hugos
werde nicht eine revolutionäre, ſondern eine nationale Kundgebung
ſein.
Der Miniſterrat ordnete Maßregeln zur Aufrechterhaltung der
Ordnung bei dem Leichenbegängnis Viktor Hugos an. Die Ent=
faltung
von Fahnen und Emblemen, welche an den Bürgerkrie=
erinnern
, ſoll verboten ſein.
Die Regierung wird in der nächſten
Woche der Kammer einen Geſetzentwurf vorlegen, durch welchen di=
Vergehen durch Entfaltung aufrühreriſcher Embleme den Schwur
gerichten überwieſen werden.
Das Journal officiel vom 31. Mai macht bekannt, daß bei
dem Leichenbegängnis Viktor Hugos keine andere Fahne als die
nationale oder ſolche fremder Nationen zugelaſſen wird.
Aus Anlatß der für Montag den 1. Juni feſtgeſetzten Be=
erdigung
Viktor Hugos haben bereits zahlreiche Pariſer die Stadt
verlaſſen, um allenfallſigen Unruhen aus dem Wege zu gehen. Aus
den Provinzen ſind dagegen bereits zahlreiche Deputationen in Pari=
eingetroffen
. Von der Regierung ſind große Vorſichtsmaßregeln an=
geordnet
worden; die geſamte Garniſon, ſoweit ſie nicht an der
Beerdigung teilnimmt, ſteht in Bereitſchaft. Von der Polizei wurde
feſtgeſtellt, daß zu keiner Zeit ſo viele Revolver gekauft wurden, als
ſeit dem Lode Viktor Hugos.
Beſgien. Von Brüſſel aus werden alle Nachrichten betreff;

[ ][  ][ ]

rga.

Wirkug

Prgie der

M
Plangeblichen Angriffes der Araber auf Stationen des Congo=
perſprechen
den über die Bewegungen der Araber am oberen
ſingo verbreiteten beunruhigenden Gerüchten in entſchiedener Weiſe.
England. Die Daily News= erfahren aus beſter Quelle, daß
Antwort Rußlands auf Englands Gegenvorſchläge betreffs der
ghaniſchen Grenze bereits am 29. Mai in London eingetroffen
lowie daß die Antwort die engliſchen Vorſchläge annimmt, mit=
fh
lch die ganze afghaniſche Grenzfrage thatſächlich in befriedigender
eiſe löſt. Meruſchak und Zulfikar bleiben im Beſitz des Emirs.
Demſelben Blatte ging am 1. d. M. ein Schreiben von Lord
c. Jkawille's Vrivatſekretär zu worin das Blatt als nicht richtig
er den Stand der anglo=ruſſiſchen Verhandlungen informiert er=
ſem
hirl wird. Die Verhandlungen ſeien noch nicht abgeſchloſſen.
Einer Meldung aus London vom 30. Mai zuſolge, verläßt Leſſar
ſſolge der Verſtändigung zwiſchen England und Rußland dem=
Jaße 8i
ſchſt London, um gemeinſchaftlich mit der engliſchen Kommiſſion
all dBidgeway die Details der afahaniſchen Grenzlinie feſtzuſtellen.
If
Für England drohen neue Schwierigkeiten in Südafrika. Die
klansvaalboern, welche ſich erſt vor einiger Zeit von der eigent=
herr
Transvaal=Republik abgeſondert und weiter öſtlich einen
10 hir.
ſigen Freiſtaat gegründet haben, proteſtieren gegen die Beſitzer=
ſteurz

eijung der Santa=Lucia=Bai durch die Engländer und reklamieren
13unnl'ſes Gebiet für ſich, und zwar auf Grund von Erklärungen der
ſiuptlinge des Zululandes, denen bisher die Oberhoheit über die
hiterehin
gebraz=l a ta=Lucia=Bai zuſtand. Da bekauntlich wegen der Santa= Lucia=
hiweiersIul
noch Differenzen zwiſchen Deutſchland und England ſchweben,
en mhlhat dieſe Frage durch die Einmiſchung der Transvaal=Boern,
uie vielleicht nicht ſo bald zu beſeitigende Weiterung erfahren.
mit deiſ Itatien. Die techniſche Kommiſſion der Sanitätskonferenz
ſin Mipbhnte am 30. v. M. mit 18 gegen 2 Stimmen den Antrag Eng=
uds
ab, wonach engliſche Handels=, Poſt= und Truppentransport=
nur

hiffe, welche den Suezkanal ohne Küſtenberührung paſſieren, unter=
rechll
rechll=
ſchungsfrei
ſein ſollen, und nahm den von den ruſſiſchen, deutſchen
lich uſſs hölländiſchen Delegierten modifizierten Antrag Brouardels an,
Fr zu g.
bnach eine ärztliche Unterſuchung aller aus infizierten Häfen des
bten Meeres paſſierenden Schiffe verfügt wird. Die Sanitäts=
die
ur.
hnerenz nahm einen Antrag an, wonach Schiffe, welche im Roten
lAu üſſere keine Paſſagiere ausladen, nur einer einzigen Unterſuchung
leich mh Suez unterworfen ſind, und ferner den Antrag, wonach Schiffe,
In Ober
ſoa dieſi helche Paſſagiere für die Häfen des Roten Meeres führen, der
krei ſind ſpvelten Unterſuchung in zwei Häfen unterliegen. Ferner wurde
ind aud F. Antrag angenommen, wonach Reiſende infizierter Schiffe heim
Auſiel ſus laden zu iſolieren und einer Beobachtung zu unterziehen ſind
ſterreig ſpie der Antrag diesbezüglicher fünftägiger Beobachtung.
Rußzſand. Das Geſetzblatt veröffentlicht einen vom Kaiſer
T und
lſche Ub ſiktionierten Beſchluß des Miniſterkomitts, wonach das Kronſtadter
ſilitärauberniat bis zum 16. September einer verſchärften Sicher=
(dch in kiugaufſicht zu unterſtellen ſei.
"
Uch viel,
Die PetersburgerWedomoſti= ſagt bei Beſprechung der braun=
biſcharäl
hweigiſchen Thronfolgefrage, daß falls Braunſchweig Preußen ein=
In Plat ſerkeibt oder Reichsland wie Elſaß=Lothringen werden ſollte, dies
Ing ſelbf
hm ruſſiſchen Geſichtspunkte nur wünſchenswert ſei, denn ein pro=
zue
lſtantiſches Preußen ſei ein treuer hiſtoriſcher Verbündeter Ruß
ter Ru=
lnds
. Eine weitere Entwickelung des preußiſchen Einfluſſes könne
ſußland nur erfreuen.
bo gegey
Heroien. Aus Belgrad wird gemeldet, daß Arnautenbanden
lung del luiohamedaniſche Albaneſen) in der Nähe Kurſchumlie's in Serbien
Miniſel lunfielen den ſerbiſchen Wachtpoſten in der Karaula (Grenzwacht=
Ehinz urm) Nr. 15 überrumpelten, einen Mann töteten und einen zweiter
hluß ſchwer verwundeten. Von der ſerbiſchen Regierung ſind die erfor=
ber
ſerlichen ſtrengen Maßregeln zur Verfolgung der Arnautenbanden
er
ſnd Verhütung weiterer Einfälle angeordnet worden.
Kanada. General Middleton erließ an den Indianerhäuptling
bundmaker die Weiſung, ſich binnen zwei Tagen zu unterwerfen,
vorauf derſelbe ſeine bedingungsloſe Unterwerfung erklärte. Sein=
del
llnhänger legen die Waffen nieder und ſtrömen nach Battleford.
ulle wichtigen Häuptlinge in den unzufriedenen Diſtrikten haben
e6 ich unterworfen, nur Big Bear, der über 800 Streiter verfügt er=
lirte
, er werde bei Big Hills. zwiſchen dem Froſchteich und Fort
pitt, Widerſtand leiſten.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Staats=
mniſter
i. P. Dr. J. Rinck Freiherrn von Starck das Großkreuz
des Ludewigsordens, ſowie dem Miniſterial=Buchhalter bei dem
Ainiſterium der Finanzen G. Poſeiner den Charakter als Finanz=
aieſſor
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Schloß=
hrwalter
J. Donges in Friedberg das ſilberne Kreuz des Ver=
dienſt
=Ordens Philipps des Großmütigen verliehen, ſowie den provi=
ſoriſchen
Lehrer an dem Gymnaſium und an der Realſchule zu
Vorms H. Habermehl zum Lehrer an dieſen Anſtalten ernannt.

104
1247
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 16 euthält: Be=
huſes
auf das beſtimmteſte dementiert. Auch Londoner Blätter kanntmachung, die Verlängerung der Friſt zur Erhebung von Rekla=
mationen
gegen die direkten Steuern des Etatsjahres 1885-86 betr.
Heute nachmittag 3 Uhr findet eine Stadtverordneten=
verſammlung
mit nachſtehender Tagesordnung ſtatt: 1) Mittei=
lungen
. 2) Vergebung der Unterhaltungsarbeiten für 1885-86 3)
Turnhalle am Kapellplatz, insbeſondere Beaufſichtigung und Rein=
haltung
derſelben. 4) Verbindungsſtraße zwiſchen Nieder=Ramſtädter=
Soder= und Mühlſtraße. 5) Polizeireglement den großen Woog
betr. In der geheimen Sitzung wird über die Verpachtung der
Bade=Anſtalt im Woog und ſonſtige Angelegenheiten verhandelt.
E. Es iſt gewiß für Viele von Iutereſſe das Urteil einer Be=
ſucherin
der 26. Allgem. deutſchen Lehrerverſammlung zu
vernehmen über das, was an den Lehranſtalten der Stadt und des
Kreiſes Darmſtadt auf einem ſehr wichtigen Gebiete der weib=
lichen
Erziehung geleiſtet wird, nämlich im Handarbeitsunter=
richt
. Die auswärtige Dame war voll des Lobes über die Leiſtungen
der Lehrerinnen und Schülerinnen der Aliceſchule der Viktoriaſchule,
ſowie der Volksſchulen Unſerer Stadt und des Kreiſes. Sie erklärte
in freimütigſter Weiſe, daß gerade das, was unſere ein=, zwei= und
dreiklaſſigen Schulen auf dem Lande leiſten, ſich ſehr vorteilhaft
von dem unterſcheide, was ſie ſeither in ihrer Heimat von ſolchen
Schulen ausgeſtellt geſehen. Beſonders anerkennend äußerte ſie ſich
über die Arbeiten im Flicken, Stopfen, Muſterzeichnen und Weiß=
zeugnähen
. Dieſes Urteil iſt um ſo erfreulicher und wertvoller für
uns, weil es eine badiſche Handarbeitslehrerin war, welche das=
ſelbe
ausſprach. In Baden ſtehen bekanntlich die Frauenarbeits=
ſchulen
unter dem beſonderen Protektorat Ihrer Kgl. Hoheit der
Großherzogin ſchon lange in hoher Blüte, und, wie wir wiſſen,
hat Frl. L. Götz, die verdienſtvolle Lehrerin der Aliceſchule, einen
Teil ihrer Ausbildung in Karlsruhe erhalten.
Nach einer uns gewordenen Mitteilung ſoll das finanzielle
Reſultat der jüngſten hier ſtattgehabten allgemeinen deutſchen Leh=
rerverſammlung
ein ſehr befriedigendes ſein und ein erklecklicher
Ueberſchuß zu erwarten ſehen.
6 Der dermalen 15= landwirtſchaftliche Konſumvereine, 7 Mol=
kereigenoſſenſchaften
und eine Abfuhranſtalt umfaſſende Verband der
landwirtſchaftlichen Konſumvereine Heſſens hat auf einem am Sonn=
tag
in Mainz ſtattgehabten Verbandstag nach einer trefflichen, ſehr
beifällig aufgenommenen Bearündung des Herrn Direktor Göthe
von Geiſenheim den Beſchluß gefaßt, die Verbandsleitung zu beauf=
tragen
im Hinblick auf die zu erwartende reiche Obſternte bereits
alle Anſtalten zur Errichtung von Fabrikanlagen zur genoſſenſchaft=
lichen
Obſtverwertung zu treffen. Der Vortragende wies überzeu=
gend
nach, daß nur der Anbau weniger als Tafelobſt leicht zu ver=
wertender
an Stelle der Unmaſſe jetzt gebräuchlicher Sorten,
in Verbindung mit dem Aufſtellen amerikaniſcher Obſtdarren,. die
Einführung der Paſten und Geleebereitung, ſowie einer größeren
Pflege der Obſtweinherſtellung den Obſtbau auf die Stufe zu brin=
gen
vermöge, die er verdient. Weiter wurde die Idee der Gründung
von Winzergenoſſenſchaften, ja jogar einer genoſſenſchaftlichen
Schweineſchlächterei angeregt, ferner eröffnet, daß die umſichtige
Verbandsleitung durch Schäffung einer beſonderen Verbandsge=
ſchäftsſtelle
für die Molkereien ſich bemüht, den lohnenden Abſätz=
kreis
für die Produkte dieſer Genoſſenſchaften entſprechend zu er=
weitern
. Der Verbandstag war aus allen Teilen Heſſens, als auch
aus Naſſau und der Rheinpfalz ſtark beſucht und lieferte wieder
den Beweis, daß in dem Verband ein friſcher, lebendiger und reger
Geiſt herrſcht, welcher alle Schwierigkeiten zu überwältigen im
Stande iſt.
Der für die Sommermonate gültige Fahrplan in Plakat=
form
der Heſſ. Ludwigsbahn mit allen Linien derſelben iſt ſoeben
erſchienen.
Wie bekannt hatte Herr Arnoldi in Mainz die Trans=
portwagen
und das Schienengeleiſe zur Reinigung des großen Wogs
vollſtändig gratis der Stadt zur Verfügung geſtellt, ſo daß dem=
ſelben
noch Unkoſten aus der Ueberlaſſung erwachſen ſind.
Der
Dank für dieſes uneigennützige Opfer iſt demſelben zufolge Be=
ſchluſſes
unſerer Stadtverordneten dieſer Tage übermittelt worden.
th. Der ſeit kurzem dahier ins Leben getretene Privat=
Beamten=Verein welcher ſich die Aufgabe geſtellt hat, bei ein=
tretendem
Todesfall ſeiner Mitglieder, deren Hinterbliebenen ſo=
fortige
Unterſtützung, Rat und Beiſtand zu teil werden zu laſſen,
hat durch einen Beſchluß der letzten Generalverſammlung eine Aen=
derung
ſeiner Statuten dahin eintreten laſſen daß von nun ab
nicht snür Privatbeamte, wie Kaufleute, Techniker ꝛc. auf=
nahmefähig
ſind, ſondern daß nunmehr auch alle Staats=
und Komunalbeamten, Lehrer und ſelbſtäudige kleinere Ge=
ſchäftsleute
Mitglieder des Vereins werden können, ſofern ſie im
Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte und keine ſichtbaren Krankheits=
anlagen
aufzuweiſen haben. Durch dieſe Abänderung iſt dem Verein
ein größeres Feld thätiger Nächſtenliebe eröffnet, und wäre es zu
wünſchen, wenn demſelben hierdurch eine recht große Zahl neuer
Mitalieder zugeführt würde. Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß außer dem geringen Beitrittsgeld von 5 Mark, welches
als Kapitalſtock verzinslich angelegt wird, jedes Mitglied bei einem
333

[ ][  ]

No
1248
vorkommenden Sterbefall eine Mark' zu entrichten und ſonſt
keinerlei Beiträge an die Vereinskaſſe zu leiſten hat. Dieſe eine
Mark pro Kopf, welche je nach der Zahl der Mitglieder eine ganz
anſehnliche Summe repräſentieren kann, ſoll dazu dienen, den
Hinterbliebenen ſofort die nötigen Mittel zur Beſtreitung der bei
eintretendem Todesfalle unabweisbaren Ausgaben zu gewähren.
Nebenbei ſoll damit aber auch zugleich dem übermäßigen Prunk,
welcher ſich in neuerer Zeit bei Beerdigungen durch Ueberſendung
oft ſehr wertvoller Kränze und Bouquets zu erkennen giebt, die
Spitze geboten und auf ein beſcheidenes, dem Ernſt der Sache wür=
diges
Maß zurückgeführt werden. Außerdem erachtet es der Vor=
ſtand
für ſeine heilige Pflicht, bei dem Tod eines Mitglieds den
Hinterbliebenen mit Ral und That zur Seite zu ſtehen, und ſoweit
dies möglich, die Lage der Betreffenden zu beſſern und auch für
die Folge den Umſtänden entſprechend zu geſtalten. Von dieſen rein
menſchlichen Rückſichten geleitet, dürfte es denn auch dem jungen
Verein, welcher keinerlei Vergnügungen und ſonſtigen Intereſſen
huldigt, nicht ſchwer fallen, die Sympathie aller Derer zu erlangen,
welche für das Wohl und Wehe ihrer Mitmenſchen, insbeſondere
aber für ihre eigene Familie Herz und Verſtand haben.
Jugenheim, 31. Mai. Das Fremdenblatt Nr. 5 weiſt für
unſern Ort eine Frequenz von 451 und für Auerbach von 336 Per=
ſonen
auf.
e. Offenbach, 30. Mai. C8. Verbandsſchießen). Die geſtern
abend im Gaſthaus zum Engel' ſtattgehabte Sitzung des Central=
Komites war die beſuchteſte aller bisherigen. Unter den Anweſenden
befand ſich auch Herr Kreisrat Hallwachs, welcher ſich wiederholt
lebhaft an der Debatte beteiligte. Nachdem Herr Huppe erwähnt,
daß der Vertrag mit Herrn Bruch in Mainz verfekt geworden, ſetzte
der Obmann des Zug= und Ordnungs=Komites, Herr E. Haſenbach,
die Verſammlung davon in Kenntnis, daß für den Feſtzug 24 Retter
in Wichs, wovon ſich 12 an der Spitze und 12 in der Mitte des
Zuges befinden ſollen, vorgeſehen ſind. Auf Antrag des Vorſitzen=
den
wird noch beſchloſſen, an der Sitze des Zuges außer den er=
wähnten
12 Reitern einen Herold mit dem Stadtwappen inmitten
zweier Pagen reiten zu laſſen. Der Zug wird ſich in der Kaiſer=
ſtraße
aufſtellen und ziemlich dieſelben Straßen paſſieren, wie der=
jenige
beim Mainthal=Sängerfeſt. An die hieſigen bekannteren
Vereine ſollen Einladungen zur Beteiligung an demſelben ergehen
und in dem betreffenden Cirkular der Vorſtand gebeten werden,
möglichſt bald die Zahl der teilnehmenden Mitglieder zu nennen
und dieſelben zu erſuchen, das Vereinszeichen anzulegen.
8t. Schloß Philippsruhe, 31. Mai. J. K. H. die Frau
Landgräfin Mutter von Heſſen, geb. Prinzeſſin von Preußen, hat
ſich zu mehrmonatlichem Aufenthalte nach Schloß Panker in Hol=
ſtein
begeben.
Frankfurt. Die Bilanz des Wäldchestages zieht ein
Miſanthrop wie folgt: Zwei Beinbrüche, drei Menſchen überfahren,
vier Taſchendiebe eingeſperrt, fünfzehn entwiſcht, diverſe Uhren,
Ketten, Medaillons, Regenſchirme ꝛc. verloren 5000 Bäume durch
Abreißen von Zweigen beſchädigt, 100000 Gläſer Bier vertilgt,
3000 verdorbene Mägen, 60000 Cigarren verdampft, mindeſtens
15 000 leere Geldbeutel.

Die Eröffnung der feſten Rheinbrücke zwiſchen Mainz
und Kaſtel.
Die Eröffnung der neuen Straßenbrücke über den Rhein
fand am Samstag Morgen begünſtigt von herrlichem Wetter und
unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung von Mainz und den
Nachbarorten ſtatt. Die der neuen Brücke zunächſt liegenden Stra=
ßen
von Mainz und Kaſtel hatten reich geflaggt, ebenſo waren
ſämtliche öffentlichen Gebäude mit Fahnen geſchmückt. Die beiden
Zufahrtsrampen zu der Brücke blieben für das Publikum geſperrt:
die von der Rheinſtraße heraufführende Treppe war reich mit
Blumen geſchmückt und auf der Brücke nach der Rheinſtraße zu ein
geſchmackvoll dekoriertes Zelt für die Allerhöchſten Herrſchaften auf=
geſchlagen
. Nachdem ſich die zur Feier Geladenen an dem Zelt
verſammelt hatten, traten Punkt 11 Uhr Se. Königl. Hoheit der
Großherzog, Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſowis die
Prinzen des Großh. Hauſes aus dem an der Rheinſtraße gelegenen
Palais und wurden am Fuße der Treppe von den Herren Miniſte=
rialpräſidenten
Weber, Provinzialdirektor Küchler ſowie den Bür=
germeiſtern
von Mainz und Kaſtel empfangen. Während des Auf=
gangs
zur= Brücke ſpielte die daſelbſt aufgeſtellte Muſik den Choral:
Großer Gott wir loben dich:. Nachdem ce. Königl. Hoheit ſich
unter den Pavillon begeben gab Herr Miniſteriälpräſident Weber
einen Rückhlick auf die Entſtehungsgeſchichte der Brücke und verlas
hierauf auf Befehl Sr. Königl. Hoheit die in den Schlußſtein zu
legende Urkunde. Die in eine kupferne Kapſel verſchloſſene Aus=
fertigung
wurde alsdann in den Schlußſtein gelegt, worauf Sr.
Kal. Hoheit dem Großherzog von dem bauleitenden Beamten eine
ſilberne Kelle überreicht wurde, um mitttelſt derſelben Mörtel auf
den Stein zu bringen, auf welchem das Schlußſtück ruht; vier Ar=

In

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beiter fügten nun das Schlußſtück ein und weihte hierauf Se.
Hoheit mit einem ſtählernen Hammer unter drei auf den Schlußi
ausgeführten Hammerſchlägen die Brücke mit den Worten: M
Gottes Segen allezeit auf dieſer Brücke ruhen und dazu beitrauc
daß die Stadt wachſe, blühe und gedeihe. Salutſchüſſe begleitt,
dieſen feierlichen Moment. Se. Königl. Hoheit der Erbgroßher
ſowie JJ. GG. HH. die Prinzen Heinrich, Wilhelm und Alexan
thaten alsdann ebenfalls die üblichen drei Hammerſchläge.
Herr Staatsminiſter Finger Exc. gedachte in ſeiner hierauf
genden Anſprache des Fürſten, durch deſſen Fürſorge das üben
gelungene Werk zu Stande gekommen und ſchloß mit einem Hol
auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog, in welches die Verſam,
lung jubelnd einſtimmte.
Nachdem hierauf Herr Geh. Oberbaurat Schäffer dem Großhe;
die Meldung gemacht, daß die Brücke vollendet ſei, ſchritt= M.
Königl. Hoheit mit hohem Gefolge zu deren Beſichtigung. Aufd
höchſten Stelle der Brücke angekommen, ließ ſich Se. Königl. Hoſ=
die
bauleitenden Beamten vorſtellen und zeichnete noch verſchiedene
Feier geladene Herren durch Anſprachen aus. An der Kaſcl.
Seite wurde der Landesfürſt mit Geſang der daſelbſt aufgeſtelt
Schulkinder empfangen und ihm nach einer kurzen Anſprache en 1
Lehrers von einem Knaben ein prachtvolles Bouquet überreſt
worauf Se. Königl. Hoheit mit hohem Gefolge nach dem Pal
zurückfuhren, woſelbſt um 31 Uhr ein Frühſtück ſerviert wuh
Sofort nachdem die zur Eröffnungsfeier geladenen Gäſte die Bri=
verlaſſen
hatten, wurde dieſelbe dem Verkehr übergeben und v.
ſie im Augenblick von den an den Aufgängen Harrenden überfluſ=
gleichzeitig
wurde die Schiffbrücke abgefahren.
Die neue Brücke macht einen ebenſo imponierenden wie gefd
gen leichten Eindruck. In kühnen hohen Bogen, die den gröft.
Schiffen Durchlaß gewähren, ſpannt ſich dieſelbe über die Flut.
des Rheins, auf der einn Seite den Blick über das goldner Man,
auf der anderen in das herrliche Rheingau gewährend. Konzert
der Stadthalle, Illumination der Ufer und der Schiffe auf de=
Rhein, ſowie Abbrennen von Feuerwerk beſchloß den für Mainz/
bedeutungsvollen Tag. Möchte die Brücke auf unabſehbare Zeit=
ihren
Zweck erfüllen und der Stadt Mainz, ſowie dem ganzen Lan
zum Segen gereichen.

Alfred Meißner, geb. 15. Oktober 1822, geſt. 20. Mai 1885.
E. Es iſt kein hoher weithinragender Baum des deutſche
Dichterwaldes, den der Tod gefällt hat. Aber wer mit den ve
ſchiedenen Baumarten dieſes Waldes vertraut iſt, wer in ſein=
vielverſchlungenen
Pfaden aus und ein weiß, der wird auch nic
achtlos an der Gruppe vorbeiſtreifen, zu der die Litteraturgeſchich.
Alfred Meißner zählt. Er gehört der von Lenau und Anaſtaſu=
Grün geführten deutſch=öſterreichiſchen Dichtergenoſſenſchaft
Moritz Hartmann, Karl Beck, Hermann Rollet ꝛc., das ſind d
Namen, mit welchen Meißner gewöhnlich zuſammen genannt wir.
Seine Poeſien, obſchon ſie nicht Menſchengeſchick beſtimmend=
Schöpfungen im Goetheſchen Sinne ſind, ſichern ihm einen achtbarc.
Platz in der Geſchichte unſerer Litteratur. Die Seele des Meißne=
ſchen
Liedes iſt die Luſt am Kampf und Streit, in dieſer Hinſick
hat er uns oftmals an den fehdeluſtigen altfranzöſiſchen Säng=
Bertram de Born erinnert. Meißner ſingt von ſich ſelbſt:
Wie ſich der Aar an Wettergluten,
Das Roß am Lärm von Schild und Erz,
Der Rabe freut am Lärm der Fluten,
Freut ſich am Kampf mein ſtarkes Herz.
Nur dann, wenn auch in jener Ferne,
Es Schmerzen gibt und Kampf und Pein,
Dann könnte mir auf einem Sterne
Unſterblichkeit willkommen ſein."
Von Feuer, Leidenſchaft und Kraft iſt ſeine epiſche Dichtung,8iska
in welcher er die Freiheitskämpfe der Huſſiten behandelt und zwa
vom Standpunkt des jungen Deutſchlands; aus; das Thema 9
mahnt vielfach an Lenau's,Albigenſer, weniger der nationale al
der weltbürgerliche Geiſt herrſcht in dieſen Dichtungen. Indel
ſeiner Tragödie das Weib des Urias: wird ſich die Bühne woh
nie erſchließen. Den bekannten bibliſchen Stoff hat Meißner i
Sinne des Jdeals des Häßlichen umgebildet reſp. verzerrt. Au=
dem
Mund dieſes Königs David, welchen Meißner uns vorführt
konnte weder vor noch nach ſeiner Miſſethat ein Pſalm gehen, e.
iſt nichts weiter als ein grauſamer, hinterliſtiger Deſpot, der ſich
nach begangenem Verbrechen nicht etwa zu der Erkenntnis erhebt
ich habe geſündigt wider den Herrn meinem Gott, ſondern zu.
Demütigung der Pfaffen, die ihn zur Buße gezwungen haben. Daf
ab und zu auch poetiſche ſchöne Stellen vorkommen, kann uns de
Charakter der Tragödie doch nicht ſympathiſcher machen. Ein be
deutendes Kompoſitions= und Darſtellungstalent bekundete Meißne=
in
ſeinem farbenprächtigen Roman Sanſara= und in den beide
WerkenSchwarzgelb= und Babel:, deren Stoff der neueſten öſter
reichiſchen Geſchichte entnommen iſt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.