Abonnementspreis
erteljährlich 1 Marr 50 Pf. ind.
Gringerlohn. Auswärts werden von
Uen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
regengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſlaufichlagz.
Jrag= und Anzeigebraft.
Mit der Sonntags=Beilage:
Thuuſrtttp znktthuuanhoUtuit.
Inſerate
werden angenommm uDarnſtadt
von der Expedition Rheunſt. Rr 2.
mBeſſungen von Frkedr Bllger.
Holzſtraße Nr. L6. ſowie auzwit
vo alla AnnonenAreditoa.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und ſümmklicher Behörden.
Ns 88.
Donnerstag den 7. Mai.
1885.
neberſicht
der Durchſchuittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. April bis 1. Mai 1885.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.75. — Korn per Sack
100 Kilo M. 17.-. — Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 19.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 16.75.
Darmſtadt, den 5. Mai 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht,
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. April bis 1. Mai 1885.
Butter per ¹ Kilo M. 1.-, desgl. in Partien 100 Kilo
85 Pf. - Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1.50. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 4.75, desgl. per
25 Kilo M. 1. 25. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.45.
Heu per 50 Kilo M. 3.15.
Darmſtadt, den 5. Mai 1885.
(4426
Großherzogliches Polizeiamt.
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Der Kanonier Johannes Becker der 2. Batterie Großh. Heſſ. Feld=
Artillerie=Regiments Nr. 25, geboren am 27. Juli 1862 zu Zellhauſen, Kreis
Offenbach, iſt durch kriegsgerichtliches unterm 23. April d. Js. beſtätigtes
Erkennt=
riß vom 18. April d. J3. in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
Geldſtrafe von 200 Mk. verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 30. April 1885.
(4427
Großherzogliches Garniſonsgericht.
Bekanntmachung.
Alle diejenigen, welche bei der Verwaltung des ſtädtiſchen Oetrois Anſpruch
kuf Rückvergütung von im Etatsjahr 1884-85 (vom 1. April 1884 bis 1. April
1885) bezahlten Octroi zu erheben haben, werden hiermit aufgefordert, die
bezüg=
lichen Ausfuhrbeſcheinigungen nebſt einer Zuſammenſtellung und den Quittungen
über das bezahlte Octroi längſtens bis zum 1. Juni d. Js. der unterzeichneten
Behörde vorzulegen.
Nach dieſem Termine geltend gemachte Anſprüche können keine
Berückſich=
ſigung finden.
Darmſtadt, am 30. April 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
4354
Bekanntmachung.
Wegen Herſtellung des Griesheimer Wegs iſt derſelbe bis auf Weiteres vom
Stationswärterhaus der Main=Neckar=Bahn ab, für Fuhrwerke und Reiter geſchloſſen.
Beſſungen, den 4. Mai. 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(4386
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Ehefrau des
abweſenden Schmieds Franz Ludwig
Schäfer dahier gehörigen Mobilien,
be=
ſtehend aus einigen Möbelſtücken, werden
nächſten Freitag den 8. Mai l. J3.,
Nachmittags 8 Uhr,
in deren Wohnung„Geiſtberg Nr. 4½
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 5. Mai 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
442,
Berntheiſel.
5.
Eoht dalmat. Insektenpulvor,
Insektenpulverspritzen,
Spanischen Piefier,
Campher, Hayhtalin,
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und alle übrigen, zur Inſektenvertilgung
dienenden Mittel empfehlen preiswerth
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leiſtungsfühige 1½ pferdekräftige
ſtehende Dampfmaſchine iſt mit
oder ohne Dampfkeſſel wegen
Er=
ſatz derſelben durch eine ſtärkere
Maſchine billig abzugeben. Näher.
[3579
in der Exped. d. Bl.
1048
Nä 88
Geſchäftshaus Verſteigerung.
„Die=Wittwe des Kaufmanns Friedrich Woſahlo zu Darmſtadt
läßt ihr einzerſter Geſchäftslage gelegenes, gut rentirendes Haus
nebſt=Nebengebäude und Hofraum, obere Eliſahethenſtraße, welches
ſich= laut Grundbuch beſchreibt:
Flur Jö Nr. 1000 - 243 ⬜Meter Hofraithe Ecke der Louiſen=
und Eliſabethenſtraße
Mittwochrden 13. Mai 1855, Vormittags 10 Uhr,
mit unhedingtem Zuſchlag öffentlich meiſtbietend verſteigern.
Darmſtadt, den 5. Mai 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
14429
9
Verſteigerungs=-nzeige.
Freitag den 8. Mai, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Aliceſtraße 19½ Parterre” die zum
Nach=
laß des verlebten Major a. D. Ramdohr gehörigen im beſten
Zuſtande befindlichen Mobilien, als:
1 Pianino aus der Fabrik von Robert Seitz in Leipzig,
vor=
zügliches Inſtrument, 1 Cauſeuſe mit 6 Seſſel, bord. Rips,
1 großer Goldſpiegel mit Trumeau, 2 mittl. Spiegel, 2 Tiſche,
1 Kommode, 1 Kleiderſchrank, Waſchkommode und
Nachttiſch mit weißer Marmorplatte in Eichenholz, 1
Toiletten=
ſpiegel, metallene Nipptiſche, ovale Sophatiſche, Clavierſeſſel,
Notenſtänder, 1 franz. Bettſtelle mit Matratzen, 1 Regulator
mit Schlagwerk, Vorhänge, Bilder, Lampen, Glas, Vorzellan,
Hauls= und Küchengeräthe mit Küchenſchrank und ſonſtige Stücke,
öffentlch gegen baare Zahlung verſteigert.
Einſichtnahme von Dienstag, Vormittags von 11-12 Uhr an.
3. hiun. S
2)
.Adler
C., Amtsgerichts=Taxator.
C.
nir nsangls
„ „—Derſtetgerung.
5½rn Brs r eco.
In der Hofraithe Grafenſtraße 13, der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
ge=
hörig, läßt der Unterzeichnete
Montag den 11. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr,
ein einſtöckiges Hintergebäude von 15,23 Meter Länge, 470 Meter Breite mit
zweiſeitigem Dache öffentlich an den Meiſtbietenden auf den Abbruch verſteigern.
Darmſtadt, den 6. Mai 1885.
4430
Der Vorstand.
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ſnenNicht, zu, verwechſeln mit nachgeahmten Ueberſeeiſchen Pulvern!, weshalb
[(4362
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69
99H
4
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TAI6NN
Joanbf
panm.
Or7
pd=
on
Ein Rollbs Mähr- und Golussuattsl für Atauké uul kosullub,
von vorküglieher Wirkung bei allen Fallen. in denen es Zich um einessehnehs und Ansgiebige
Ernährung handelt. Dasselbe bildet aus diesom Grunds nicht akein für Eranke - besonders
=für Blutarme z-;; sondern Auch für Gesunde, ein voraügliches Nähr- und Genussmittol. Ganz.
14)
4
besonders -cignét es sich für Alie, dis an-gestörter Verdquuvs und Magen-
Scpwscne ’eiden. Vei momentanen Mattigkeits; und Behwiche-Auständenibewirkt es eine
räscho Kräftigung, woil soins Assimllirnng durch, den Organismus nioht, wio bei anderen 6t.
Nährmitteln, erst einen vorhergegangenen, öft langivierigen Verdauungs-Process erfordert.
Vei. seinem grossen Nährworthe, seiner raschen Assimilirung, séinom Wohlæeschmacke,
seiner Haltbarkeit und seinem Keinsn Völumien ist dag Pleiseſs Popton von Dr. Hochs
gernder für Pontästoen, auf allon Reisen ſoamientſeh Seo Reionh von grbovom iertie.
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[ ← ][ ][ → ] 141)
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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möblirte Zimmer für 1 auch 2 Herren.
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4445) Grafenſtr. 24 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4446) Beſſ. Holzſtr. 20 ſind zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
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Fa=
milie, das in allen häusl. Arbeiten
bewan=
dert iſt, ſucht baldigſt St.-Schirmg. 10, I.
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4448) Ein=braves,Veinfaches=
Dienſt=
müdchen, das gute Zeugniſſesbeſitzt und
möglichſt bürgerlich kochen kann, kann
ſo=
fort in eine gute-Stelle eintreten.
Näheres in der Expedition d. Bl.
4449) Anſtändiges, ehrl. Laufmädchen
verlangt. Täglich zweimaliges Kommen.
Gute Empfehlung erforderl. Näh. Exped.
4450) Verlangt wird ſofort zu einem
Kinde ein zuverläſſiges, braves Mädchen,
welches auch Hausarbeit übernimmt.
Grünerweg 10. 3. Stock.
4451) Ein junges Mädchen zur
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hülfe für Hausarbeit geſucht. Martinſt. 24.
4452) Eine gutempfohlene
Monats=
frau ſofort geſucht.
Näheres Frau Landau, Hochſtr. 10.
4453)½Ein braves Dienſtmüdchen
indet= gute Stellung.
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Die Mitglieder des Vereins werden zur 1. Monatsverſammlung
im der Braueret.„Schützenhofu auf „
n .nmim Freitag den 8. d. M., Abends:8 Uhr,
hierdurch eingeladen. Freunde des Vereins ſind willkommen.
Der,Vorstand. 4455
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InſtrumentalVerein Darmſtadt.
½⁄
Vierter Vereinsabend.
Samstag den 9. Mai, Abends 8½. Uhr,
im grossen Saale des Saalbanes.
Gn
C
OUCUUN
G½.
unter gütiger Mitwirkung
der Concertſängerin Fräulein Amma Göriung.
Freunde des Vereins erhalten Eintrittskarten und Programme
durch die Mitglieder, ſowie in der Muſikalienhaudlung des Herrn
(4456
G. Thies.
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Weſerſalm 1.70, Rheinhechte. 1..
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14462)
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Anfang halb 7 Uhr. Ende halb. 10 Uhr.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 9. Mai.
Vorabendgotte sdienſt um 7 Uhr.
„
Morgengottesdienſt= um 8½. Uhr.
A
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 8. Uhr= 15=Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der.
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, J. Mai: Vorabend 6 Uhr 55 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 8 Uhr 25 Min
Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 10. Maian.
Morgens 6 Uhr.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.;
7B. Freitag den 15. Mar: Rangeh Chandese.
Siwen.
Todes=Anzeige.
[4467
Geſtern Nacht ¼ 12 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem
Krankenlager
der Großh. Heſſ. Hofſchauſpieler i. P.
Georg Pelers
im 77. Lebensjahre.
Dies ſeinen vielen Freunden und Bekannten zur
Nachricht.
Darmſtadt, den 6. Mai 1885.
Michnel Schmidt.
Die Beerdigung findet Freitag früh 9 Uhr vom
Sterbe=
hauſe aus, Bleichſtraße 11, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 7. Mai.
Deulſches Reigh. Der Reichstag iſt am Montag in die zweite=
Leſung der Börſenſteuer=Vorlage eingetreten. Das charakteriſtiſche,
Merkmal derſelben bildet die vorgeſchlagene procentuale Beſteuerung
der Kauf= und ſonſtigen Anſchaffungsgeſchäfte in Steuerſätzen von
¹⁄₁o reſp. ⁷⁄₁ vom Tauſend, während von nationalliberaler Seite
die Einführung eines abgeſtuften Fixſtempels beantragt wird. Abg=
Oechelhäuſer befürwortete in längerer Rede letzteren Antrag, indem
er namentlich betonte, man dürfe die Börſengeſchäfte nicht ander
auffaſſen und behandeln, als andere Geſchäfte. Unſolidität, wan
halſige, unreelle Spekulationen kommen nicht allein an der
Vörſ=
vor, man dürfe nicht durch eine ſo ſchroffe Unterſcheidung der Börſen
geſchäfte von den andern Geſchäften die Boͤrſe diskreditieren und da
her empfehle ein ſich degreſſip abſtufender Steuermodus. Hier
auf ergriff der Reichskanzler das Wort, um einige ihm noch ſelb
zweifelhafte Punkte anzuregen. Zunächſt wies er auf die
Möglich=
keit hin, das Arbitragegeſchäft noch mehr zu begünſtigen, als es in
N.
dem Wedell'ſchen Entwurfe geſchehen. Damt regle der Kanzler die
Frage an, zwelche Folgen der Entwurf für die Landwirtſchaft haben
werde und konnte hierbei, ſeine ſchweren Pedenken nicht unterdrücken.
Abg. v. Wedell=Malchow ſuchte dieſelben zwar zu zerſtreuen, indeſſen.
bie- Erwiderung; des=Kanzlers, klang nicht darnach, als ob Herr
v. Wedell dieſen Zweck erreicht habel auf alle Fälle iſt zu
konſta=
kieren, daß die Kommiſſionsvorſchläßej ſoweit ſie die vorgeſchlagene.
Steuer,uls eine Geſchäſtsſteuer konſtruieren, ſich gerade nicht der
Lzuſtimmung der Reichsregierung. zu erfreuen haben. — Nachdem:
Tibg.Buhl=ſuatl.) verſchiedene=Punkte des von ihm Namens. der
nationalliberalen Parter eingehrachten Antrages verteidigt, erklärte
der. Centrumsabgeordnete Frhr. v. Buel, daß ſeine Partei dem
ſo
Wedell'ſchen Eitwurfe in der Kommiſſionsfaſſung zuſtimmen werde,
vorbehältlich einiger Abänderungen, während Abg. Nichter ausführte,
die deutſchfreiſinnige Partei könne der Vörſenſteuer=Vorlage nicht
zuſtimmen, da dieſe von, keiner anderen Steuer entlaſte und ſehr
5 hinderlich auf Handel und Gewerbe einwirken werde. Schließlich
veantragte Abg. Richter eine Juſaßbeſtimmung zu dem Geſehent=
5t wurfe, wonach mit deſſen Iukrafttreten der Zoll für Petroleum und
einzs ſandere Mineralöle aufgehoben werden ſoll. Dagegen ſtellte der
in=Hl ſozialdemokratiſche Abgeordnete Kayſer den Autrag, mit dem Ju=
Crafttreten der Vörſenſteuer die Salzſteuer aufzuheben, für den Fall
za der Ablehnung dieſes Antrages beantragte aber der genannte Ab=
46l zoſgeordnete, aus den Erträgniſſen der Vörſenſteuer einen Arbeiter=
Juvalidenfonds zu bilden. Die Debatte ſchloß mit einer Erklärung
Flä; yuldes Abg. Gamp, wonach derſelbe für die procentuale Beſteuerung
nodt Eſſtimmen will.
11
In der Sitzuug vom Dienstag wurde eine ganze Reihe von
Paragraphen des Borſenſteuergeſetzes, faſt ſämtlich in der Faſſung
146
der Kommiſſion, mit bedeutender Mehrheit angenommen. Fürſt
nah 3½Bismarck ſprach die Hoffnung aus. daß noch vor der dritten Leſuug
ſeine ſolche Verſtäͤndigung innerhalb des Hauſes zu Stande komme,
deu
paß der Bundesrat dem Entwurf unbedenklich zuſtimmen könne.
In der Sitzung des Bundesrats vom 5. d. M. wurden bei der
Wlzweiten-Veratung des Entwurfs des Geſehes wegen Abänderung
Wlund Ergänzung des Gerichtsverfaſſungsgeſehes der
Strafprozeß=
gy ſordnung, ſowie des Antrages des ſechſten Ausſchuſſes, betr. den
Entwurf des Geſehes wegen Abänderung der Beſtimmungen des
52
Gerichtsverfaſſungsgeſetzes und der Straſprogeßordnung, die Anträge
3½₈
des Ausſchuſſes angenommen.
Der „Kreuzzta." zufolge wird der Schluß des preußiſchen
Land=
h.ſe-l ſtags am kommenden Samstag abend erfolgen.
Vom Kommandauten des „Möve iſt am Montag abend die
Meldung in Berlin eingetrofſen, daß Generalkonſul Dr. Nachtigal
P an Vord der „Möve geſtorben iſt. Ueber die näheren Umſtände
ſeines Totes iſt nur bekannt, daß Nachtigal ſich auf der Heimreiſe
vefand und von Cap Palmos aus einen Poſidampfer benugen wollte.
88
1
Burückziehung der ruſſiſchen Vorpoſten beim Eintreſſen der Kom=
ſel:A=
Von der Seekraukheit ſchwer mitgenommen, lonnte ſein körper
einem hefligen Fieberanfall leinen Wlederſtand leiſten.
Heſlerreich=Angarn. Der Kaiſer hat dem preußiſchen Land.
wirtſchaftsminiſter Dr. Lucius ans Anlaß der Eröſſnung der unga:
riſchen Ausſtellung in- Peſt den Orden der eiſernen Krone 1. Klaſſe
verliehen.
Frankreig. Die Kkammer der Abgeordneten wählte am 5. d.
Delaforge läußerſte Linke) mit 146 Stimmen zum Vicepräſidenten:
Develle (Opportuniſt) erhielt 129 Stimmen. Das Neglement für
das Geſetz, betreffend rückfällige Verbrecher, ſetzt Guhana als
Ver=
bannungsort feſt.
Aus Hanoi wird gemeldet: Der vollſtändige Abmarſch der
Chineſen in der Nichtung von Lanaſon beſtätigt ſich. Am roten
Fluſſe iſt ſeit 5 Tagen die Rückzugsbewegung der Schwarzflaggen
tark bemertbar
Engtand. Die von Lord Granville am 4. d. M. in Oberhauſe
abgegebene, nur auszugsweiſe mitgeteilte Ertlärung lautete
wort=
lich: „Wie die ruſſiſche Regierung wünſche, Mittel für eine etwa
nötige Regelung der aus dem Geſechte bei Aktebe entſtandenen
Differenzen zu beſchaffen, ſo auch die engliſche. Auch ſtimmt die
engliſche Regierung mit jener darin überein, daß es nicht wünſcheng.
wert ſei, die beiderſeitigen tapferen Ofſiziere vor Gericht geſtellt zu
lehen. Deshalb ſeien beide Regierungen bereit, alle Diſſerenzen, die
uch hinſichtlich der Deutung der Abmachung vom 1. März als
vorhanden erweiſen konnen, Zwecks Regelung der Sache in einer
für beide Länder ehrenhaften Weiſe dem Urteile eines befreundeten
Souveräns zu überweiſen. Wir hoffen, daß hinſichtlich der Details
der Ueberweiſung keine Schwierigleit aufkommen wird. Beide
Ne=
gierungen ſind unter dieſen Umſtänden bereit die Unterhandlungen
über die Grenzabſteckungslinie in London ſofort wieder aufnehmen,
deren Details nur an Ort und Stelle unter den von einer
ſom=
miſſion vereinbarten Bedingungen geprüſt und abgeſteckt werden
ſollen. Die Uuterhandlungen, deren Reſultat augenblicklich unmög
lich vorauszuſehen ſei, würden für die engliſche Negierung ſehr
er=
leichtert durch die erlangte Kenntnis von den Anſichten des Emirs
von Aſghaniſtan und durch die erhaltene volle topographiſche
In=
formation. Ferner wurde vereinbart daß der Penſchdeh=Diſtrikt
während der Unterhandlungen neutraliſiert ſein ſolle. Die ruſſiſche
Regierung deutete ihre Vereitwilligleit an, die Frage, bezüglich
mlſſion, zu erwägen.
Gladſtone teilte am F. d. imi Unterhauſe mit, daß inſolge
Be=
ſchluſſes, daß ein Meinnnasaustauſch über die Hauptpunkte der
afahaniſchen Grenzfrage in London ſtaltfinden, ſollp==dig Megierung
mit Lumsden in Verbindung getreten ſei. Sie habe (huf
benachrich=
tigt, daß es erwünſcht wäre, wenn er und Stewark=ſoſort nach
London kämen. Fizmaurice teilte mlt, daſi bis zur Ankunſt
Thorn=
tons White interimiſtiſch zum auberordentlichen Geſandten in
Hon=
ſtautinopel ernannt ſei.
Bei der Veratung des Ausſchußberichtes über den Elſ=Millionen=
Kredit wies Gladſtone den Vorwurf, die Regierung habe ihre Politie
geändert, zuruck. Die Regierung ſei bemüht, eine Feſiſtellung der
Grenze zu erlangen, deren Verletzung aller Welt als eine Vertrags.
verletzung erſcheinen würde. Wenn die geführte Korreſpoudenz er.
gebe, daß der Emir eine weiter vorgeſchobene Grenzel gar nicht
winſche, wolle man da etwa behaupten, die Regierung ſolle wenn
nötig, mit Ghewalt Das verlangen, was der Emir ſelbft nicht
wünſche? Der bredit wurde ſchließlich mit 120 gegen 20 Stimmen
bewilligt.
„Pall Mall Gazette' meldet, daß England Vort Hamilton nicht
beſetzt habe und auch nicht beſehen werde, da der Friede jetzt
ge=
ſichert ſei.
Dänemarſt. Das am 5. d. M. erlaſſene proviſoriſche Geſeh
ver=
bietet die Einfuhr. die Anſchaffung von Waſſen und die Einllbung
in denſelben, da wie es in dem Geſetze heißt, die unbeſchräukte Er.
laubuis zur Anſchaſſung von Waſſen mißbraucht werden könnte.
Hpanlen. Bei den Munizipalwahlen wurde in Madrid eine
größere Anzahl von handidaten der Regierungspartei als irgend
einer anderen Partei gewählt. Auch in den Provinzen ſielen die
Wahlen der miniſteriellen hrandidaten bedeutend zahlreicher alg die
der Landidaten der übrigen Parteien aus.
Cayplen. Inſolge des Proteſtes Varing's bel Taillandier gegen
das am 4. d. Mts. angekündigte Wiedererſcheinen des „Dosphore
Egpptiens verſprach Taillandier, das Journal werde nicht eher
er=
ſcheinen, als bis er Inſtruktionen ſeiner Reoierung in dieſer
Ange=
legenheit erhalten habe.
Kanada. Ueber den Aufſtand der Miſchlinge im Nordweſten
von Kauada wird unterm 3. d. gemeldet: „iel hat eine Prolla-
mation erlaſſen, in welcher er den Miſchlingen, die ſich bisher
ge=
in der Umgegend von Vattleford und Ebmonton. Die gegen Niel
weigert, ſich ihm anzuſchließen, ſagt, daß ne unverzüglich zu ihm
lommen müſſen, ſonſt wlrde er nie tblen laſſen. Alle Verſuche, die
Siour=Indianer in Qu=Appelle zur Nebellion aufzuwiegeln ſind
mißglückt. Die Truppen umringen allmälig die rebelliſchen Jndianer
im Diſtrikt von Prince Albert pperierende Streitmacht iſt verſtärtt
und mit weiteren Zufuhren verſehen worden und wird heute aktive
Operationen beginnen. Alle nach der Ghrenze führenden=Schluchten
werden gründlich überwacht, um den Ein= und Ausgang feindſeliger
Perſonen zu verhindern.
ne.
HDiLALLch.
Aus Stadt uid Land. "½;
Darmſtadt; 7. Mai. ½½½
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen= geſtern
den Königl. Preußiſchen außerordentlichen Gheſandten und
bevoll=
mächtigten Miniſter Legationsrak Stumm; den Nillmeiſter und
Diviſionsadjutanten Prinz, den Direktor des Landeshoſpitals
Hof=
heim Medizinalrat Werle, ben zweiten (Arzt alsdet
Landebirren=
anſtalt in Heppenheim Dr. Wiltich; zumPortrag den
Staats=
miniſter Finger, den Gheheimerat Dr. Becker, den Hofjägermeiſter
v. Werner.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Preig=
breisgeſundheitsamts Vingen, den ſreisaſſiſtenzarzt Dr. L.
Mat=
thias zu Mainz zum Preisarzle des Lereisgeſundheitzamts
Lauter-
bach, den Kreisaſſiſtenzarzt Dr. L. Lehr zu Oſſenbach zum
hereis=
aſſiſtenzarzt des Kreisaeſundheitsamts Mainz ernannt.
Die Abreiſe Ihrer Kaiſerl. Hoheiten des Gchroßfürſten
und der Großfürſtin Sergtus erſolate geſtern abend 10 Uhr
4 Minuten.
0 Die erſte kkammer erledigte geſtern elne ganze Relhe von
Ghegenſtänden, insbeſondere die Reviſion bez Landtagzwahlgeſehetz,
ſowie das (heſetz in betreff der Verwaltung und Vertretung der
Provinzen, Preiſe und Gemeinden, erleilte ſodann dem Geſehentwurf
die Hoſten des Unterhalts der Strafgefangenen betr. ihre
Luſtim=
mung. Zu letzterer Beziehung wurde, und zwar nachträglich auch in
einer Nachmittagsſitzung zweiter Lammer, dem Beſchluß beigeſtimmt,
wonach die Regierung ermächtigt ſein ſoll unter beſonderen
Um=
ſtänden, mit Rückſicht auf die perſönlichen oder Erwerbsverhältniſſe
der zu Freiheitsſtrafen Verurtheilten von dem Erſatz der Uuterhal=
tungskoſten Abſtand zu nehmen. Die Großh. Staatsregierung nahm
Aulaß, die früher von dem Abg. Bülchner erhobene Beſchuldigung
gegen die Verwaltung des Landeszuchthauſes als unbegruͤndet zu=
1054
4
rückzuweiſen.
Weiter wurde mitgeteilt, daß die erſte Kammer
nachträglich dem Beſchluß der zweiten Kammer über das
Kommunal=
ſteuergeſetz beigetreten, alſo dieſes- Geſetz geſichert iſt. Nachdeni,
Haas nochinterpelliert, ob die Regierung geneigt ſei, gegen, den Zoll,
auf=künſtlichen Düngerzzu ſtimmen, ſchloß die Seſſion.
O. Die zweite-Kammer, beſchäftigte ſich in ihrer geſtern
Lattgehabten Vormittagsſitzung noch ziemlich eingehend mit der
Frage der Kommunalbeſteuerung der Aktiengeſellſchaften, lehnte mit
allen gegen 14 Stimmen ab auf dem früheren Beſchluß zu beharren,
wonach ſowohl die Aktiengeſellſchaften wie die Aktionäre; zurs
Kom=
munalſteuer; herangezogen werden ſollten, nahm dagegen, und zwar
mit-21.gegen 17 Stimmen; einen von der Mehrheit des,
Finanzaus=
ſchuſſes geſtellten Vermittlungsvorſchlag an, der die
Aktiengeſellſchaf=
ten an. ihrem Sitzsbeſteuert wiſſen will' hinſichtlich der
Privateiſen=
bahnen dagegen beſtimmt, daß die Einkommenſteuerkapitalien =dieſer,
Geſellſchaften auf die einzelnen beteiligten Gemeinden, beziehungsw.
Gemarkungen, im Verhältnis der Summe der am einzelnen Ort der
Geſellſchaft zur Laſt geſtellten Grund= und Gewerbſteuerkapitalien
verteilt werden ſollen.
Ordensverleihung. Dem Major a. D. Lotheißen,
bisher im 5. Rhein= Juf=Reg.Nr. 53, iſt von'Sr.Majeſtät dent
Kaiſer-der Rote Adler=Orden 4. Klaſſe verliehen worden.
Nach der Bekanntmachung im Reg.=Blatt Beil. Nr. 7, die
Aufbringung des Bedürfniſſes der Großh. Landes=
Brandver=
ſicherungsanſtalt für 1884 betr., berechnet ſich das Bedürfnis
der Brandverſicherungskaſſe für 1884 folgendermaßen: an
Brand=
entſchädigungen!mit Abſchätzungskoſten und zwar in Oberheſſen
M. 22110661, in Starkenburg M. 602498,50, darunter M. 55254
29 Pf. für den Brand in Darmſtadt auf dem Ludwigsplatz am
15. Juni 1884. in Rheinheſſen M. 210700,27; folglich an
Entſchä=
digungen und Abſchätzungskoſten zuſammen M. 1034 30538. An
ſonſtigen Aüsgaben hatte die Kaſſe M. 8913633 aufzuwenden,
folg=
lich zuſammen:M L123 4417I. Dieſes Bedürfuis pro 1884 ſoll
gemäß miniſterieller=Verfügung durch einen Ausſchlag von 11½ Pf.
auf 100 M. Brandverſicherungskapital gedeckt und dieſer Beitrag in
den erſten 25 Tagen,des Monat Juli l. J. erhoben werden.
Repertöire=Entwurf des Großherzogl. Hoftheaters.
Sonntag, 10. Mai: „Der Trompeter von Säkkingen:
Montag.
11. Mar: „Die=St. Johannisnacht:
Dienstag, 12. Mai: „
Roſen=
müller, und Finke-— Mittwoch, 13. Mai (4b. zuop. und Benefiz
für den Wittwen= und WaiſenfondsJ. „Lohengrin. Ortrud: Frau
Jaide als Gaſt.
Dem Vernehmen nach ſteht dem Kunſtlebenunſerer Stadt
dem=
nächſt ein Verluſt=bevor. Der bekannte Schöpfer des den hieſigen
Friedhof zierenden Flotow=Denkmals, Profeſſor B. König, welcher
ſeit einigen Jahren ſein Atelier hierher verlegt hat, gedenkt nach
München überzuſiedeln. Profeſſor König hat ſich hier nicht nur
durch das dem Komponiſten der=„Martha' gewidmete Denkmal ein
ehrendes Andenken, erworben, ſein Name iſt in hieſiger Stadt
über=
dies verknüpft mit dem Grabdenkmal für, Louiſe Büchner der
charakteriſtiſchen, Büſte des liberalen Parteiführers Metz, ferner
durch die Figuren. am neuen Poſtgebäude und der Realſchule. (Dieſe
ſchon vor längerer Zeit=fertigl geſtellten und der Stadt übergebenen
Figuren ſtellen inzwohlgelungener Ausführung unſeren berühmten
Landsmann, den Chemiker Liebig, ſowie den Mathematiker Gauß
dar: dieſelben, harxen jedoch leider noch immer der Aufſtellung.
Wäre dieſe einmal= geſchehen, würden möglicher Weiſe zu den
bei=
den am Portalzdann noch fehlenden zwei Figuren ſich ebenfalls
unter den hieſigen Kunſtfreunden Stifter finden.) Einer beſonderen
Anerkennung erfreut ſich Profeſſor König in der Großh. Familie.
Nicht nur der Großherzog und die verewigte Großherzogin haben
ihm oft Modell geſeffen=ldie Büſte der Letzteren wurde von der
Königin von England als, das beſte Portrait ihrer Tochter
bezeich=
net) auch die eben hier. weilende Großfürſtin Eliſabeth iſt häufiger
Gaſt in Königs Atelier. Nicht ünerwähnt wollen wir laſſen, daß
König bei der Konkurrenz um ein Kriegerdenkmal in Mainz unter
70 Entwürfen den erſten Preis erhalten hat. Wir wünſchen, daß
der Künſtler nur für kurze Zeit fern von hier weilen möge und
recht bald wieder der unſere werde.
Allen Denjenigen, welche der dramatiſch=muſikaliſchen
Auf=
führung von Studierenden der techniſchen Hochſchule ſo warme
Sympathien entgegenbrachten, wird es von Intereſſe ſein, zu
er=
fahren, daß 600 M. als Reinertrag in den nächſten Tagen an 15
arme Lehrerwitwen zur Verteilung kommen werden.
Samstag den 9. Mai wird der Inſtrumental=Verein
im großen Saale des Saalbaus mit einem Konzert an die
Oeffent=
lichkeit treten. Das bereits vorliegende Programm, bei dem der
vokale Teil durch mehrere Liedervorträge der Frln. Anna Göring
vertreten iſt, verbürgt den =Teilnehmern einen genußreichen Abend=
2. Drei Lehrlinge, welche in der Meſſe von einem
Verkaufs=
ſtand 8 Meſſer entwendeten, wurden zur Anzeige gebracht.-
Im
Monat April l. J. haben 877 Milchreviſionen durch die
Schutz=
mannſchaft ſtattgefunden. - Einer Nätherin in der Dieburgerſtraße
iſt aus der Küche ein Zehnmarkſtück entwendet worden. - Gegen
einen Holzhändler aus Erzhauſen iſt wegen Entwendung von Heu
aus einer hieſigen Wirtſchaft Strafantrag geſtellt, worden. — Ein
Dienſtmädchen wurde wegen=Tödtung ihres neugeborenen Kindes
in Unterſuchung gezogen.:
Mainz. 5. Mat., Unſere Schiffbrüche, welche amſ5nd. M.
eingehen ſoll, wurde= geſterſt Nachmittag=verſteigert. Ausgeboten
wurde die Brücke zunächſt in 13 Looſen, für-welche zuſammen
22090 M. gelöſt wurden: Bei der alsdann ſtattgehabten
Verſteige=
rung der ganzen Brücke wurde ein Gebot gemacht von 30 000 M.
Die Genehmigung zu. dem=Preis wird ſchwerlich erfolgen, da der
Schätzungswert der Brücke 91000 M. iſt.
Eörttskles ienjne 3
2msnli ins os reeeos
Großherzogliches Hoftheatkriat iunmiſidſ ohn=
Dienstag, 5. Malzm s. Ju5r 1 ½ Uhtatnshs
„nDerneue etiftsarskani
1. ⁄
B. Voc einigen Wochen berichteten wir über den onhalt des
neuen Stückes, aber verhindert der Aufführung ſelbſt beizuwohnen,
kommen wir erſt heute dazu, uns über die einzelnen Figuren und
deren Wiedergabe zu äußern. Das Günther'ſche Luſtſpiel „Der
neue Stiftsarzt' gehört zur Art., der=ſogenannten
Verwicklungs=
komödie. Der Ton des gegenwärtigen deutſchen Luſtſpiels iſt im
großen und ganzen auf ſelbſtherrliche Situationskomik geſtimmt, die
Situationen dienen nicht den Charakteren, ſondern umgekehrt, es
muß daher ſchon angenehm berühren, wenn man. einem. Stück.
be=
gegnet, das doch wenigſtens eine durchlaufende Handlung bietet.
Schlägt der „Stiftsarzt; auch nach keiner Richtung eine neue Seite
an, ſo pulſiert in ihm doch ein gewiſſes friſches Leben, mag ſolches
immerhin durch die Mauern des Stiftes ſeine natürliche Grenze
erhalten. Man wird nicht ſagen können, daß die Handlung beſonders
geſchickt geſchürzt iſt, die feine „Mache Fehlt durchaus, man kann
es ſchon im erſten Akt mit Händen greifen, daß ſich Dr. Härting,
und Meta von Rehfeldt „kriegen! werden.Man! wird=ſauch nicht
behaupten können, daß nicht der Rahmen des Stückes ſchon=vor
langen Jahren mit ähnlichen Figuren ausgefüllt worden wäre,
andererſeits aber wird man gern zugeſtehen, daß das Alte und das
Neue in dem „Neuen Stiftsarzt” mit einem deutlichen Gefühl für
Bühnenwirkſamkeit verarbeitet iſt, daß ſich neben den Witzen älterer
Jahrgänge manch heiterer Einfall voll jugendlicher: Friſche
ange=
nehm bemerkbar macht, daß einzelne Figuren immerhin einen
Schim=
mer von Originalität zeigen, und daß uber dem Ganzen denn doch
ein Geiſt fröhlicher Laune waltet, von dem ſich der Zuſchauer
be=
haglich anwehen läßt. — Der „Neue Stiftsarztverlangt, da er
die Scene nicht mit ſeichten Alltagsſpäßen überflutet, vielmehr einen
Humor an Stelle des billigen Witzes ſetzt, auch in der Ausführung
eine feinere Pinſelführung und vor allem ein leichtes, exaktes
Zu=
ſammenſpiel. Die heutige Aufführung brachte uns beides, ſie that
nach keiner Richtung zu viel oder zu wenig. Frl. Schütky gab
die Aebtiſſin vornehm und liebenswürdig. mit, dem Huge geiſtiger
Ueberlegenheit. Als liebenswürdiger Backfiſch, der ſeinen Papa in;
amuſanteſter Weiſe bemuttert, war Frau= Klägex mit ihrem friſchen,
urwüchſigen Weſen das belebende Element in der ſteifen Langweile
des Stifts. Herr Steude (Dr. Härting) fand ſich ſowohl in den
burſchikoſen Ton des jungen Doktors als in die permanente
Ver=
wirrung, in welche ihn ſeine Lage bringt, vermöge der ihm eigenen
Gewandtheit trefflich hinein. Herr Werner bot einen prächtigen,
ſovialen Aberdingk. Dieſe Figur wirkt durch ihre göttliche
Grob=
heit ſo ergötzlich wie Roderich Heller. Der Geh.: Medicinatrat von
Aberdingk verſäumt keine Luſtſpiel= oder Poſſenvorſtellung und
ſpeichert die dort ans Lampenlicht gebrachten Kalauer in ſeinem,
Gedächtnis auf. Er wirft denn auch mit Citaten aus den geſehenen
Novitäten um ſich, daß es nur ſo brummt. „Das genügt”
„Bumm, gefällt mir ſehr=
Schwamm drüber: das
„ſogenannt Lubowskis Dr. Klaus), den er'ſcherzweiſe ſelbſt
ſeinen Kollegen nennt, - „Unter Kameraden,iſt das ganz:
egal' ꝛc., das alles entſchlüpft ihm, ſelbſt im Fräuleinſtift in der=
Unterhaltung mit den Damen. Die Damen Berl, Eppert und
Ethel hatten die Aufgabe, die moraliſchen blaublütigen, ſchrullens
haften Traditionen des Stiftes zur Anſchauung zu bringen, was
ſie mit erforderlicher Draſtik thaten, ohne jedoch jene feinen Züge;
vermiſſen zu laſſen, aus denen es uns erſichtlich bleibt, daß wir unz.
in der ariſtokratiſchen Geſellſchaft befinden. In der jugendlichen
Vater=
maske bewegte ſich Herr Edward mit gewohnter=Nobleſſe und
verſtand es auch, ſeinem Rehfeldt einen Zug jovialer Gutherzigkeit
zu geben, ohne welchen die Pantoffelherrſchaft der Tochter nicht recht
glaubhaft erſcheinen dürfte. — Die Nebenrollen waren igeeignet bei
ſetzt, ausgenommen die Stiefſchweſter des Dr. Härting. In der.
Oper iſt uns Frl. Simonh ſtets eine angenehme Erſcheinung, aber
zur Mitwirkung in einem Luſtſpiel befähigt ſie, außer ihrem
vor=
teilhaften Aeußeren, vor der Hand noch nichts.
Tageskalender.
Freitag, 8. Mai: Monatsverſammlung des Vereins „Kunſtfreund
(Schützenhof)
Samstag, 9. Mai: Konzert des Inſtrumental=Vereins (Saalbau).
Druck und Verlag: L. C. Wittlich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.