ſeln,
ürki
Cül,.
148.
148.
Juhrgang.
Wonnementspreis
iertelſährlich 1 Mark 50 Pf. mcl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 5o Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufſchlag.
Irag= und Arzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerat=
werdemangenommnt undernkiadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. V.
mBeſſungen von Früdr Blßer.
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärs
von allen Annonern=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Belaannkmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
63.
Dienstag den 31. März.
1885.
Abdruck.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1885 insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung
Militürpflichtiger vom Militärdienſt auf Grund häuslicher Verhältniſſe ꝛc.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder
Militär=
flichtige ſelbſt, welche glauben, die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 30, 2 der E.=O. in Anſpruch nehmen zu
können, ihre desfallſigen Anträge alsbald und ſpäteſtens bis zum Erſatz=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß
Ge=
ſuche der rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn,
daß die Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 10. März 1885.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graneh.
ꝛc.
ꝛc.
2. Es dürfen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Famillen, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter:
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbtreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt;
0) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen, oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
4) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß
zuge=
fallen, ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſofern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder
Vermächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber
von Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
5) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder
eines Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Ausland haben.
12269
ꝛ0.
20.
Darmſtadt, den 10. März 1885.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1885, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militurpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, beauftrage ich Sie zugleich, die
aufgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtäͤndigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen auch
ſoweit thunlich, für die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeinden Sorge tragen und namentlich ſolche Leute, von
den Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Antrag rechtfertigen, auf dieſelbe aufmerkſam
[2270
machen.
v. Grancy.
Bekanntmachung.
In unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde
eingetragen:
Der Vorſtand des landwirthſchaftlichen
Conſumvereins Erzhauſen beſteht nach
der am 20. Januar 1885 ſtattgehabten
Ergänzungswahl aus folgenden Perſonen:
1) Heinrich Benz, Vorſteher,
2) Wilhelm Knoͤß, Stellvertreter,
3) Jakob Thomas, Beiſitzer,
4) Ludwig Deuſer, Beiſitzer,
198
1742
ſämmtlich von Erzhauſen.
Darmſtadt, den 23. März 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[3071
Lauer.
Uhrig.
Streuverſteigerung.
Mittwoch den 1. Aprtl, Nachmittags
1 Uhr,
werden aus dem hiefigen Gemeindewald,
Diſtrict Streitlach, 191 Haufen Moos
und Nadelſtreu an Ort und Stelle
ver=
ſteigert. Die Zuſammenkunft iſt auf
dem Wege von Meſſel nach
Epperts=
hauſen am Eingang des Waldes.
Meſſel, den 29. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſtei Meſſel.
Germann.
(3072
Nutzholzverſteigerung.
Mittwoch den 8. und Donnerstag
den 9. April d. J.
jedesmal von Vormittags 10 Uhr an,
werden aus verſchiedenen
Domanialwald=
diſtricten an Ort und Stelle verſteigert:
Stümme: 237 Eichen - 7507 Fm.,
67 Nadelholz - 13,89 Fm.,
79 Buchen - 3877 Im.,
1 Birke - O12 Fm.,
13 Erlen - 293 Fm.,
Derbſtangen: 91 Eichen - 5.15 Fm.,
190 Buchen - 828 Fm.,
3 Birken = 020 Fm.,
504 Fichten - 17773 Im.,
18 Lärchen = 1,00 Fm.,
Reißſtangen: 190 Fichten - 280 Im.,
Nutzknüppel: 2 Rm. Kiefern.
Zuſammenkunft: am erſten Tage auf
der Meſſel=Urberacher Straße an der
Thomashüttenſchneiſe, am zweiten Tage
auf dem Eppertshäuſer Weg an der
Höll=
wieſenſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 28. März 1885.
k. Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(3073
Süße
GAUGtUug”
heute eingetroffen,
Echellfiſche
und
grüne Häringe
erwartend.
Mortz Lundan,
Mathildeplatz 1. (3074
8ter, 83er u. 84er naturr. Woine
v. 40 M. per 100 Ltr. an vermittelt
Ph. Schneider II, Küfer,
Heppenheim a. d. B. (2934
R63
Gras=Verpachtung.
Die Benutzung des Graſes an den Gräben und Bbſchungen der zum Bay
bezirk Darmſtadt gehörenden Straßen ſoll in nachbenannten Terminen und Orte
öffentlich verſteigert werden:
1) Dienstag den 7. April l. 33., Vormittags 9 Uhr, im Großherzogliche
Holzmagazin dahier:
a) Von der Straße Darmſtadt-Frankfurt, Abtheilung 52-10.
92-13.
b) „ „ Darmſtadt-Heidelberg. „
78-14.
6) „ „ Darmſtadt-Hirſchhorn, „
3-13.
4) „ „ Darmſtadt-Mainz,
„
9)
17—40.
Darmſtadt-Leeheim,
„
8) Mittwoch den 8. April l. 33., Vormittags 10 Uhr, in Langen, be
Herrn Gaſtwirth Oppermann von der Straße Darmſtadt-Franh,
furt, Abtheilung 37-50.
3) An demſelben Tage, Mittags 12 Uhr, auf dem Gemeindehauſe zu
Arheilgen, von derſelben Straße, Abtheilung 10- 31.
4) Donnerstag den 9. April l. J3., Vormittags 8 Uhr, zu Ober=Ram
ſtadt im Gaſthaus zur Sonne:
a) Von der Straße Eberſtadt-Zipfen, Abtheilung 44-59.
b)
Roßdorf-Gumpener-Kreuz, Abtheilung 44-64.
5) An demſelben Tage, Vormittags 11 Uhr, zu Roßdorf bei Herrn
Gaſ=
wirth Günther:
a) Von der Straße Darmſtadt-Hirſchhorn, Abtheilung 14-45.
Roßdorf-Gumpener=Kreuz, Abtheilung 36- 40.
„
b) „ „
Roßdorf-Aſchaffenburg, Abtheilung 35- 37.
C) „
6) Freitag den 10. April l. 33., Vormittags 10 Uhr, in Eberſtadt auf
dem Gemeindehauſe:
a) Von der Straße Darmſtadt-Heidelberg, Abtheilung 20- 29.
„ „ Eberſtadt-Zipfen, Abtheilung 28- 44.
Eberſtadt-Gernsheim, Abtheilung 27-68.
C) „
„
7) Samstag den 1. April 133, Vormittags 8 Uhr, auf dem
Gemeinde=
hauſe zu Gernsheim: Von der Straße Eberſtadt-Gernsheim,
Ab=
theilung 68-81.
Darmſtadt den 23. März 1885.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
(30fk
G.
—
Größte Auswahl.
Billige Preiſe.
Meine
Oſter=Ausſtellung
) in bekannten feinſten neueſten Artikeln iſt eröffnet und lade
zum Beſuche derſelben ergebenſt ein.
Hochachtungsvoll
Louisonplatn
Louisonplatne
GRIGA EISbmon, 4,
4.
im Hauſe des Herrn Hoflieferant Mich. Schmidt. (3076,
TSOATTTETAdunue
Zu den bevorſtehenden Feiertagen bringe einem hochgeehrten
Publikum mein Wein=Lager, in Flaſchen wie in Gebinden, in
[2967
empfehlende Erinnerung.
ſoorg Sohwill, früher C. A. Stengol.
N6 63
743
HGLION
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Arten Tapeten in den neueſten Muſtern und dauerhaften Qualitäten.
Reste für Zimmer bis zu 20 Rollen ſortirt, ſowie beſonders billige
Tapeten auf gutem Papier und mit hübſchem Muſter von 18 Pf. per Rolle
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bieten eine günſtige Gelegenheit zum billigſten Einkauf.
Die Tapetenfabrik
C. Hochstätter & Söhne.
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Carlsſtraße Nr. 7, gegenüber dem Gymnaſium.
Habe mein Lager in Sonnenschirmen & Entouteas
bedeutend vergrößert und verkaufe dieſelben zu wirklichen Engros-
H Preiſen. Beſonders empfehle Confirmandenſchirme in Zanella,
Atlas und Seide; Ombrella (das neueſte der heurigen Saiſon) in
llas, Seide und Damaſſe, Herren=Sonnenſchirme, imitirt Gloria, M. 2.50.
be die Einrichtung getroffen, daß alle Reparaturen und Ueberziehen der
Schirme an jedem Tage fertiggeſtellt werden.
(3077
Das Eintreffen der neuen
wduzuaUhömd G-Utgdlh”
Naube ich mir ergebenſt anzuzeigen.
Heinrich
Hooser.
(2558
Ludwigsſtraße 12.
Georz
w Weber, zur Ludwigshalle,
ſupfiehlt als außergewöhnlich preiswürdig ſeinen friſch in Zapf genommenen
18S4er Gau-Algesheimer,
per halb Liter 36 Pfo.
(2231
W. Hoftmamm,
Kohlengeſchäft
Pas
[10853
Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18.
pfiehlt Buhrkoblon vorziglicher Qualitat, ſehr ſtückreich, wenig
fſtßend und von großer Heizkraft von der Locho vor. hamburg, ſowie
Nuss-, Stück- und echte Anthracit=Mohlen.
Prima amerikaniſches
5
rein und fettreich,
ber Pfd. 60 Pf., bei 3 Pfd. billiger.
. 2. z09,
Bleichſtraße. (563
Beste Carten.
und
Feld-Sämerelen,
unter Garantie der Keimfähigkeit.
Eritz
Reichert.
Markt.
(3078
von Saum & Friedel,
Aſchaffenburg,
20 Pf. per Flaſche,
empfiehlt die Hauptniederlage
Wilhelm Schulz,
Eliſabethenſtr. 25. (2940
Rmeral=Wüſſer
(Frühjahrs=Füllung)
bei
[2937
H. F. Prassel.
Bestauration Schatn,
Eliſabethenſtraße 23, parterre.
Durch Waggonbezug dieſes
vorzüg=
lichen Stoffs bin ich in den Stand geſetzt
von heute an das anerkannt feinſte
Hünchuer Exportbier
16 Pf. per Glas,
22 Pf. per ½ Liter, (2859
zu verzapfen.
Gleichzeitig empfehle ich Pſchorrbräu
in Gebinden von 30 Liter an zu
billig=
ſtem Preiſe.
J. Schatz,
Reſtaurateur.
DARAsrADT.
udtd Cha-
Neben den bereits eingeführten
und allgemein beliebten ächt
fran=
zöſiſchen und ächt italieniſchen
Macaroni habe von heute an noch
eine Sorte
Ulldouo biuvſl-Mavaſoll
aus italieniſchem Gries
per Pfund 25 Pfennige,
in den Verkauf genommen.
Horiz Landall,
Mathildenplatz 1.13079
Weſſunger Kirchſtraße 43 eine Kaute Kuh=
und Pferdedung zu verk. (3080
Kopfſalatpflanzen,
kräftig und wetterfeſt, zum Auspflanzen, bei
Krick jr., Samenhoͤlg., Kunſt=u. Handels;
144
K 63
Letzte Obligationen. - Letzte Emittirung.
Gemäss ministerieller Vertügungen wird am 10. Aprli 1885, unter den gesotallch
vor-
gsschriebenen Formalitäten dle grosse monatliche Aiehung, der dureh kömgliches Dokrei
autorisirten
ſallenlschen loos-Anlehhen
stattfinden.
Diese Anleihen sind garäntirt durch die Guter der Städte
Barl, Barletta, Malland, Venedig
(3082
mit 500 Lishungen
Eine Hiehung jeden Monat.
welche unwiderrufich an den auf den Obligationen erwähnten Tagen
vor-
genommen werden. Letztere enthalten überdies nähere Aufklärungen.
Diese Anleihen sind die
vorthellhattesten, hestombiuirton. de einzgen in der Hell
mit ungefähr 300,000 GIWIIEI in baarom Goldle,
von denen mehrere von
2 Hillionen, 1 Hillion, 500,000, 400000, 300,000, 100,000 oto.
eine Totalsumme von
66 MILLLOIEIGEVIIUE
bilden und in Elingender Münze, unter Beobachtung der grössten Diskretion
an die Gewinner ausbezahlt werden, ohne Formalitäten, selbst ohne Quittung,
da die Titel mit der nöthigen Empfangsbescheinigung versehen sind.
Die Nummern der genogenen Obligationen kommen von neuem in die
Urne, unter den durch Staats- und Kommunal-Verfügungen bestimmten
Formalitäten, so dass jeder Titel in einer und derselben Liehung mehrere
male herauskommen kann.
Das System der Nummernziehung ist jeden Monat ein verschiedenes,
gewährt also jedem Besitzer von Obligationen die grösste Möglichkeit, auf
die eine oder die andere Weise einen Gewinn zu erzielen.
w7
pnimpm
00
a700
Minludl 6illto Ldbd 60 Fr. Hanutuu 9 Millionlon.
Die eingenahlten Summen sind überdies nuiemals verloren, sie
worden unverkürat nürhckerstattet, da jedem Inhaber die Obligation mit
290 Pr. ausbexahlt- wird, nämlich 60 Fr. kür den garantirten
Minimal-
gewinn und 230 Vr. für den Betrag der eingenahlten Summe.
Die definitiven, auf den Inhaber lautenden, speziell von den
Commu-
nalbehörden der Städte
BARLBARLETTA-MAILAND.VEILEVIO
garantirten und unterzeichneten Original-Obligationen, welche an den 500
Liehungen (1 jeden Monat) regelmässig theilnehmen, werden zum nicht
reducirbaren Totalpreise von 192 Mark abgegeben. Dieselben Titel
sind zu haben zum Preise von 242 M. gegen Ratenzahlungen, welche wie
folgt zu leisten sind: Bei der Subscription M. 12.50 und der Rest von
M. 230 in 55 sehr bequemen monatlichen Raten von M. 4. 20 vom 1. Mai
ab, und in der ersten Woche jeden Monats. Gleich nanch erſolgter
Anzahlung dieser H. 12.50 nimmt der Abnehmer an allen
vorerwähn-
ten periodischen Liehungen auf dieselbe Weise theil, als wenn er den Preis
voll eingenahlt hätte; er kann auch nach Belieben eine oder mehrere
Raten-
nahlungen im voraus leisten. Jeder Abnehmer dieser Kategorie, wie der
gegen baar, erhält als Prämie 5 Loose der grossen Lotterie von Niaza,
deren Liehung nahe bevorsteht, mit dem grossen Loose von
einer halben Milllon
und andern grossen Geninnen von 100000, 50000, 25000, 20000 ete.
Die Beträge sind bis zum 9. April an das Bankhaus Groce fréres fu Mario in Genua,
8t. Georgsplatz 32, welches mit dem Verkauf betraut ist, einausenden. Es sind jetzt elk
Jahre, seit unser Haus diese Operationen in Italien und im Auslande zux allgemeinen
Lu-
friedenheit seiner Klienten besorgt und unter diesen Viele, denen die grössten Loose einen
Tag nach der Liehung ohne irgend welchen Abaug für Commission ausbezahlt wurden, wie
dies amtliche, zur Einsicht des Publikums bereitstehende Dokumente constatiren.
Allgemeine Bedingungen. - Man kann sich die Obligationen nach allen Welttheilen
hin verschaffen gegen vorherige Einsendung des Betrages mittels: 1. Internationaler
Post-
anweisung oder Consularmandat; 2. per Cheque; 3. in eingeschriebenem Brief; 4. in baarem
Geld verpackt. Ebenso werden in Lahlung angenommen: Banknoten, Briefmarken,
Ren-
ten-Coupons, aus welchem Lande sie auch sein mögen. Man schreibe in französischer oder
deutscher Sprache. Jeder Bestellung sind 50 et. für Rückporto beiaufügen. Bestellungen
G vecen Nachnahme werden unberücksichtiet celassen.
Das neueſte, hochfeinſteEE
Taſchentuchparfüm iſt Bich. Grüudor's
(3083
Pop.
Bozoschen
W von höchſt lieblichem, erfriſchend. u.
dauernd. Wohlgeruch. Weit. Depot bei
Era Louis Hoin Hachf., Drog.
DBüngemitkel-
Aechten aufgeschl. Poru-
Guano,
Chilisalpeter,
Superphosphat,
Ammoniaksuperphosphat,
Kalisuperphosphat,
Kalidünger,
Düngerknochenmehl
empfehlen in beſter Waare billigſt (2803
57
Jouiſenſtraße 10.
Rohhe & süsso Nelne
auls Vngarn,
direct importirt, verkaufe in Flaſchen und
in Gebinden, äußerſt preiswürdig; nur
gute Qualitäten.
Weisse und rothe dentsche Weine,
verkaufe ebenfalls in Flaſchen und
Ge=
binden, nur gute Sorten, äußerſt billig.
Friodrich Rost, 12993
Beſſ. Carlsſtraße 5 im Gartenhaus.
Große Auswahl
in
Horron- Damon-, Anabon-,
Hädchen- und Hindor-Stiofoln
und Sohuhen
in nur prima Waare zu den billigſten
[2057
Preiſen.
L. Kähr, Holnstr. II.
Spiritus.
CI6sDoGonglanllaGh,
raſch trocknend und ſchön glänzend,
Bernstein-
von hohem, dauerhaftem Glanze und gut
trocknend empfehlen in verſchiedenen
Far=
ben billigſt
Georg Hiobig & Co.,
Louiſenſtraße 10. (2806
t.
½.
Die
Zanch
Haupt=Niederlage: M. W. Prassol.
GoId.
Gilber.
Hupſer.
von
Ch. Adt. Eupferberg & Cio,
Hainz.
Zweig=Niederlage:
Kug. Marburg, Beſſungen. (54h.
5X
4l
1l.
LOOOH
der
Darmstädter Sillber Jotterio
1 M., ſowie des
Darmstädter Fierdemarkts
2 M. ſind in der Exped. d. Bl.
zu haben.
N6. 63
in großer Auswahl,
bei
J. Ph. Reinhardt,
Schloßgraben 7. (3084a
FIIL GArLGnOGsIIGI.
Mittel gegen Vlattläuſe und
Raupen an Pflanzen und Bäumen,
Prof. Neßler's Mittel gegen
Blut=
läuſe, Brumata=Leim, kaltflüſſiges
Baumwachs, Tinte zum Schreiben
auf Zink, Oelfarben zum Anſtrich
von Gartenmöbeln
empfiehlt
üthenweiß, vorzügliche
Backart, per Pfd. 22 Pfg.,
bei 10 Pfd. 20 Pfg.
Bleichſtraße.
[3084
Ludwigsplatz 7.
F.
(2804
Güsse Bratbückugo,
10 Stück 45 Pf.
Frische Italion. Maronon
per Pfund 22 Pf.,
Goschälte Haronen
per Pfund 25 Pf.,
Schwoner Chocoladen
von Suchard
in allen Qualitäten,
Janille, foinst Bourbon,
per Stängelchen 25 Pf.,
Deutschen Cognao
der Export=Compagnie,
Hierfarbon
10
in kleinen Packeten 5 und 10 Pf.
11
(2991
1hfriſch eingetroffen.
4
4½
4
ERaAU TAId.
Carl Diohm &a; Co.
G obere Rheinstrasso 3
Specialität i2
Kaftee und Thook,
5
en gros E; en detel.
Grösste Auswahl, billigste Proise.
S garantie kur reinen Gesohmack. 2e
Eigene Cafkee-Rösterei.
5..- 1o pte. pr. Pfa. buliger als von Eamburg. 5
Bremen oder Exerieh bezogen
2
8
Filiale Obergasse 86.
Hterſaroen,
in Päckchen 5 und 10 Pfg., empfiehl,
CaTL RAlAO
Louiſenplatz 4. (2942
Feinſte
zu billigſten Preiſen.
roh von 80 Pf. per ½ Kilo,
gebrannt von 90 Pf. per ¼ Kilo,
Perl M. 1.40 per ½ Kilo
Markt.
69
[3085
113) Neckarſtraße 18 der mittlere
Stock, beſtehend aus 10 eventuell auch
I ſehr ſchönen Zimmern nebſt allen
Be=
quemlichkeiten per 4. April zu vermiethen.
Näheres parterre.
769) Ernſt=Ludwigſtraße 3 der zweite
Stock zu vermiethen. Näheres 3. Stock.
745
1207) Frankfurterſtraße 3
Parterre=
wohnung, 6-7 Zimmer nebſt allem
Zu=
gehör, auch= Gartengenuß, an eine ruhige
Familie bis zum April zu vermiethen.
Näheres Beletage daſelbſt.
1344) Obere Niederramſtädterſtr.7
der mittlere Stock, 3 Zimmer, und ein
Manſardezimmer, Souterrain u. Zugehör,
bald zu beziehen. Preis 320 M.
1795) Schützenſtraße 10, 8. Stock,
enthaltend 5 Zimmer nebſt allem Zubehör
per 1. April zu vermiethen. F. Hartter.
2159) Heidelbergerſtraße 17
zu=
nächſt der Artillerie=Kaſerne die
Beletage: 6 Zimmer, Küche,
Waſſer=
leitung; Manſarde: 3 Zimmer,
Bo=
denkammern und ſonſt allem Zubehör
zu vermiethen mit od ohne Stallung.
G J. Conr. Mahr, Eſchollbrückerſt. 1.
2815) Hügelſtraße 61, I. Stock,
hübſche Wohnung, 4 Zimmer mit Zubehör,
prachtvoller Ausſicht, per 25. Mai.
Nähere Auskunft 1. Stock.
3086) Bleichſtraße 37eine Wohnung
von 3 Zimmern, auf Wunſch auch 4, bis
15. Juni zu vermiethen. Daſelbſt ein
möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
3087) In der oberen Rheinſtraße
iſt eine ſchöne Manſarde, aus 5 graden
und 2 ſchrägen Zimmern, Küche,
Magd=
kammer ꝛc. mit Zubehör beſtehend, per
Anfang Auguſt, event. auch früher, zu
ver=
miethen. Näheres in der Expedition.
Läden, Hagazne 6lo.
2817) Ein Laden mit oder ohne
Woh=
nung. Näh. bei C. Köhler, Eliſabethenſtr.4.
3010) Karlsſtraße 41 Stallung für
2-3 Pferde, Burſchenſtube, Wagen=
Re=
miſe ꝛc. zu vermiethen.
M
1885) Soderſtr. 5 im 1. St. ein gut
möblirtes Zimmer mit Penſion zu verm.
2528) Beſſ. Carlsſtr. 44 Zimmer
und Cabinet, elegant möblirt, auf Wunſch
mit Dienerſtube.
2717) Kiesſtraße 59, Ecke grüner
Weg, ein gut möbl. Parterrezimmer,
nach dem Garten gehend, mit ſeparatem
Eingang, ſofort billig zu vermiethen.
2721) Soderſtraße 7, Vorderhaus,
eine Treppe, ein gut möblirtes Zimmer an
einen Herrn oder Schüler zu vermiethen.
3012) Schloßgraben 3 ein großes
möblirtes Zimmer für 1 oder 2 Herrn
per 1. April.
3013) Heerdwegſtraße 57, 1. Etage,
ein freundlich möblirtes Zimmer ſofort
an einen ruhigen Herrn zu vermiethen.
3018) Unt. Eliſabethenſtr. 59 gut m.
Wohn=u. Schlafz. a. Verl. m. Burſchengelaß.
3020) Steinſtraße 14, Parterre, ein
freundl. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
199
746
3088) Ein feinmöblirtes Zim mer bis
1. April zu vermiethen mit oder ohne
Penſion. Zu erfr. bei Metzger Nold,
Alexanderſtraße 21, der, Infanteriekaſerne
gegenüber.
3089) Schloßgraben ¼ 2 Treppen h.
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen:
3090) Magdalenenſtraße ein möbl.
Zimmer mit Penſion per 1. April.
Reſtau=
ration Schäfer, in d. Nähe d. Inf.=Kaſerne.
Daſelbſt wohnen ſchon 2 Einjährige.
wohnt jetzt
vAmatage.
RSGtaauuse 17.
Erdgeschoss. (2252
(Eine geprüfte Lehrerin ertheilt mehrerer
C Kindern, die eine Schule nicht
be=
ſuchen und doch den Vorzug gemeinſchaftl.
Unterrichts genießen ſollen, nach beſtimmter
Methode geordneten Unterricht, an welchem
noch einige Kinder (auch Knaben) vom
6. Lebensjahr an ſich betheiligen können.
Zu erfragen Steinſtraße 33. Honorar
quartalsweiſe.
(3058
Rohnender Perdiemſ.
Geſucht vegen hohe Proviſion
Agenten zum Verkauf von Kaffee an
Private, für ein größeres Hamburger
Kaffee=Verſandt=Geſchäft mit billigen
Prei=
ſen. — Selbſtagenten, welche für andere
Geſchäfte wegen zu hoher Preiſe haben
nichts machen können, werden gewünſcht.
Off. sub W. 404 an G. L. Daube
8. Co., Hamburg, erb.
[3091
R 63
d egen bevorſtehenden Bücherſchluſſes Großherzoglicher Cabinets= und
Hof=Kaſſe werden hiermit Alle, welche aus den Jahren 1884 noch
Forderungen an dieſelbe haben ſollten, erſucht, ihre bezüglichen Rech=
„5 nungen alsbald und ſpäteſtens bis zum 10. April l. J3. zur
Vermeidung unangenehmer Verzögerungen, einzureichen.
Rechnungen aus dem laufenden Jahre ſind, ſofern hierfür nicht ſchon kürzere
Perioden beſtehen, mindeſtens halbjährlich, Ende Juni und Dezember,
ein=
zuſenden.
Darmſtadt, den 27. März 1885.
Großherzogliche Cabinets= und Hof=Kaſſe.
Ackermann, Rechnungsrath.
(3095
Millwoch don G. Hprll 1885.
im grossen Saale des Saalbaues:
AbschudsConoorl
des Muſikdirektors Theodor Adum
ausgeführt
von der ganzen Capelle des 1. Großh. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=)
7*
Regiments Nr. 115, unter gütiger Mitwirkung des Herrn
Capell=
meiſters W. Hilge und des 12jährigen Sohnes des Muſikdir. Adam,
Guſtav Adam.
Anfang 7¼ Uhr Abends.
Reſervirte Plätze 3 M. Nummerirte Plätze (Sperrſitze) 2 M. Rummerirte
Eſtraden M. 1.50. Saal und Logen M. 1.
Billete ſind zu haben in der Muſikalienhandlung des Herrn Thies und bei
dem Saalbauinſpector Herrn Belten, ſowie Abends an der Kaſſe.
[3096
Grossherzogl. technische Hochschule.
Wir ſehen der Einſendung aller Rechnungen über Lieferungen für die techniſche
Hochſchule, welche aus dem Etatsjahr 1884-85 (. April 1884 bis 31. März
1885) herrühren, bis ſpäteſtens 15. April d. J. entgegen. Die Rechnungen ſind
in zwei übereinſtimmenden Exemplaren an diejenigen Docenten, von welchen die
Beſtellung ausgegangen iſt, einzuliefern.
Darmſtadt, 26. März 1885.
(309)
Die Direction.
o0ooooooooooonnooooooooo00
Reamte, Geiſtliche, Lehrer, Juriſten, Untorricht im Infertigen von Damon-Gardorobon.
Aerzte, Apoth., Polytechn., Zahn=
Am 7. und 15. April beginnt ein neuer Curſus im Maaßnehmen und
Zu=
ürzte, die unter Erleichterungen an europ.
Hochſchul. vorſchriftsmäßig als Dr. Phil., ſchneiden, in welchem eine jede bei mir Unterricht nehmende Dame ſelbſtſtändig
med, jur., theol. promoviren wollen, er= graziöſe, der wechſelnden Mode entſprechende Kleidungsſtücke anzufertigen erlernt.
Die Damen arbeiten für ſich und können je nach Befähigung und Willenskraft
halten ſpec. Rath, Inform. und Beihilfe.
Hochachtungsvoll
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fördert jederzeit pro 1885ſ6 das Central=
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(3092
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2 Zimmer mit Küche
zu miethen geſucht. Offert. mit
Preisan=
gabe unter A. H. an die Exped. (3094
NV. Am 1. jeden Monats beginnt ein neuer Curſus.
(3098
E Colossalo Preisermässigungl
4
Hemkel's
P
5 0O0
SAEILT
an Baſch= und Bleichkraft unübertroffen,
etzt in Pfund-Pacheten
12 Pfo.
(776
[ ← ][ ][ → ]747
R6
G hed.
BlEUUIM.SIITAt „
Das deutſche Volk feiert am 1. April den 70. Geburtstag des Reichskanzlers Fürſten Bismarck. Wir erblicken
in ihm nächſt Seiner Majeſtät dem Kaiſer den Schöpfer der Einheit des Jahrhunderte lang zeriſſenen Vaterlands, der mit
gewaltiger Hand den Bau des neuen Reichs zu nie geahnter Macht und Herrlichkeit aufgerichtet. Gegenüber dieſem,
unſterb=
lichen Berdienſt ſoll und wird bei dem bevorſtehenden Feſt der Streit der Parteien und die Verſtimmung des Tags unter
allen nationalgeſinnten Männern ſchwinden und ſchweigen. Sie alle werden ſich zur gemeinſamen Begehung des
hochbedeut=
ſamen Feſttags zuſammenfinden.
Die Unterzeichneten haben es unternommen auch in unſerer Stadt eine feſtliche Vereinigung zur= Feier des
70. Geburtstags des Reichskanzlers zu veranſtalten.
Wir laden zu derſelben alle Diejenigen ein, die mit uns im Gefühle des Danks des deutſchen Volles gegen den
Fürſten Bismarck einig gehen.
Die Feier wird Mittwoch den 1. April l. J., Abends präcis 8 Uhr beginnend, in den Räumen des
Saal=
baus ſtattfinden.
Die Feſtrede wird Herr Realſchul=Direktor Noduagel aus Gießen halten; über die Feier im Uebrigen werden
beſondere Programme ausgegeben werden.
Damen iſt der Zutritt zu den Gallerien offen gehalten.
Zur theilweiſen Deckung der Feſtkoſten wird von jedem Theilnehmer ein Eintrittsgeld erhoben werden, deſſen
Mindeſtbetrag wir auf 30 Pfennig feſtgeſetzt haben.
Becker, Baurath. Berbenich, Ludwig, Kaufmann. Bergſtrüßer, Stadtverordneter. Beſt, K., Maurermeiſter:
Braun, Ernſt, Regierungs=Aſſeſſor. Buchner, Geh. Juſtizrath. Dieffenbach, Wilhelm, Rentner. Goldmann,
Geh. Rath, Excellenz. Gräff, Georg ſen., Rentner. Grünewald. Rechtsanwalt. Hagemann, Ober=Poſtdirektor.
Hein, Heinrich, Metzgermeiſter: Karp, Stadtverordneter. Dr. Karl Lindt. Dr. Linß, Miniſterialſekretär. Michell,
Direktor der Hauptſtaatskaſſe. Dr. Nies, Reallehrer. Ohly, Oberbürgermeiſter. Dr. Oſann, Landtagsabgeordneter.
Rockel, Spenglermeiſter. Dr. Rud. Schäfer, Fabrikant. Schmeel, Rechtsanwalt. Dr. Ed. Schmitt, Direktor und
Profeſſor an der techniſchen Hochſchule. Stamm, Inſtitutsvorſteher. Weberſtedt, Poſtdirektor. Will, Karl, Kauf=
(8060
mann. Wolfskehl, Otto, Vice=Präſident der 2. Kammer. Wünzer, Hoftheater=Direktor.
Bank für Handel und Induſtrie.
KXII. Ordentliche General-Versammluug
Wir beehren uns hiermit, unſere nach 8 32 der Statuten ſtimmberechtigten Herren Actionäre
zu der
Dienstag den 12. Mai er., Vormittags 11½ Uhr,
in unſerem Geſchäftslokale dahier ſtattfindenden zweiunddreißigſten ordentlichen Generalverſammlung
einzuladen.
In derſelben werden die in 839 der Statuten unter Nummer 1-3 genannten Gegenſtände der
Tagesordnung der regelmäßigen Generalverſammlungen verhandelt werden. Der Bericht der Direction
über das Geſchäftsjahr 1884 ſteht vom 27. April cr. ab zur Verfügung der Herren Actionäre.
Darmſtadt, den 26. März 1885.
Dae Derection.
23 8₈
reſrp.
Hezah
golſignl
8 32 der Statuten.
Die Geſammtheit der Actionäre wird durch die Generalverſammlung repräſentirt.
Die Generalverſammlung vereinigt ſich in dem Monate Mai eines Jeden Jahres in Darmſtadt. In derſelben zu erſcheinen
und an den Berathungen und Beſchlüſſen Theil zu nehmen, ſind diejenigen Actionäre berechtigt, welche am Tage der Generalverſammlung
und während der Dauer derſelben wenigſtens zwanzig oder mehr Actien beſitzen, die ſeit mindeſtens vier Wochen vor dieſem Tage
ununter=
brochen auf ihren Namen in den Geſellſchaftsregiſtern eingetragen ſind. Die Beſitzer der Inhaber=Actien nehmen an den
Generalverſamm=
lungen nicht Theil.
8 39 der Statuten.
In den regelmäßigen Generalverſammlungen werden die Geſchäfte in nachfolgender Ordnung verhandelt:
1) Bericht der Direction über die Läge des Geſchäfts im Allgemeinen und über die Reſultate des verfloſſenen Jahres
insbeſondere;
9 Bericht über die ſtattgefundene Reviſion der Rechnung und Beſchluß über Ertheilung der Decharge;
Wahl der Mitglieder des Aufſichtsrathes:
9) Berathung und Beſchlußnahme über die Antrage der Direction und des Aufſichtsraths, ſowie über die Anträge
ein=
zelner Actionäre.
Ueber Anträge und Vorſchläge des Auflichtsraths, der Direction oder einzelner Actionäre kann in der Generalverſammlung
nur dann Beſchluß gefaßt werden, wem Seren Anneldung ſo zeitig erfolgt iſt, daß ſie gleichzeitig mit Berufurg der Generalverſammlung
bekannt gemacht werden können.
vradt Ait in Trauk.
Dr. med H. Gensch, der . x. 4oa
L2du.Prok Rieord'”,
Parz, heit raoob. grſndl. 1. ohne Frozd Loitan 2ll=
Aavi, Luuxr, Riſt-zahi razbuuncaze
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Bonsheim bei Rob. Heckmann, E. Müller, A. J. Schuster und bei J.
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und bei Carl-Rehz in Erbach bei F. W. Gebhard 1. und bei Verd.
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Bishorau bei G. J. Ruths 1.; in Gross-Gerau. bei Th. Kühn, Jac.
Schleicher und bei J. G. Wolfk Erben; in Gross-Umstadt bei C.
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Sohn; in Lorsch bei G. Goecking Wwe.; in Michelstadt bei J. C.
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Schrei=
rei werden angenommen.
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Darmstadt.
Gebrüder Seck. (2837
eine
eling
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16.
A6esangschule
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Luise Hüller.
Beginn des Sommer-Semesters:
Donnerstag den 9. April.
Ausführlicher Prospect in der
Musi=
p Aienhandlung von G. Thies.
n. Anmeldungen werden Heinrichstrasse
J. 45 entgegengenommen.
[3111
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üſich, iſt innerhalb der Stadt abhanden
ge=
hmmen.
Zwanzig Mark Belohnung werden
helemjenigen zugeſichert, welcher fraglichen
fel yund zurückbringt oder über deſſen Ver=
Ableib ſichere Auslunft ertheilen kann.
v. Werner, Hofjägermeiſter. (3112
iel
Ein ſehr ſchön gelegener,
halber Sperrſitz
Mvird abgegeben. Näheres Ludwigsplatz
[3113
Nr. 4, erſter Stock.
R63
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 1. April 1885,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden im Saale der Ritſert'ſchen Brauerei
„zum Schützenhof” dahier: 1 Kleiderſchranl
1 Kommode, 3 Tiſche, 1 Nachttiſch, elf
Stühle, 1 Kanapee, 1 Schreibpult, eine
Nähmaſchine, 1 Regulator, 1 Spiegel und
3 Bilder öffentlich gegen Baarzahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 30. März 1885.
Wittich,
Gerichtsvollzieher.
[3114
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 2. April 1885,
Vormittags 9 Uhr,
ſollen im Ritſert'ſchen Saale, zum
Schützen=
hof” dahier: 2 vierräderige Wagen, eine
Commode, 1 Sopha, 1 Cauſeuſſe mit 6
gepolſterten Stühlen, 150 Paar Stiefeln,
und ein Pferd durch den Unterzeichneten
öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare
Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. März 1885.
Engel,
Gerichtsvollzieher.
[311*
Schüler können bei mäßigen Preiſen
Penſion erhalten. Kapellpl. 64. (3062
Für die Hinterbliebenen der auf Zeche
Camphauſen verunglückten Bergleute
ſind weiter bei uns eingegangen von:
Rentmeiſter Kraus in Theodorshalle 2 M.
Frau Petry Wwe. 5 M. Wilh. Schwab ſen
20 M. L. S. D. 2 M. W. E. 150 M. L.
F. 5 M. E. F. 2 M. M. H. 2 M. E. S.
50 Pf. Aus der Sparbüchſe des kleinen Carli
v. Z. in Frankfurt 3 M. B. U. 4 M. G
A. Stein 20 M. Major a. D. Schenck3 M.
Oberſt Kerz 30 M. G. K. 5 M. K. Sch.
2 M. J. W. 8 M. Scatgeſellſchaft
Het=
tinger 150 M. Immer noch Donnerstags bei
Rummel 3 M. Dr. Diehl 3 M. J. Brücher
1 M. Scat bei Rummel H. J. S. T. W.
5 M. K. K.2 M. Oberſtabsauditeur
Eigen=
brod 5 M. Spielkranz bei Frau E. H. Wwe.
4 M. G. F. 5 M. Von einer fidelen
Scat=
geſellſchaft im Rummel 12 M. Frau A. A.
2 M. In Sa. 158 M. 50 Pf. Hierzu früherer
Betrag 142 M. 30 Pf. In Sa. bis heute
300 M. 80 Pf., wovon wir heute an den
Vor=
ſitzenden des Hilfskomites, Herrn
Kommerzien=
rat Haldy in St. Johann, 300 M. per
Poſt=
einzahlung abgeſchickt haben.
Um weitere Beiträge bittet die Expedition.
749
Gottesdienſt bei den ev. Gemeinden.
Gründonnerstag.
Hofſtirche:
Um 10 Uhr: Herr Oberhofprediger Dr. Bender.
Um 6 Uhr: Feier des heiligen Abendmahls.
Htadtirche:
Um 10 Uhr: Herr Pfaner Pahncke
Nach der Predigt Vorbereitung zum heiligen
Abendmahl
Mititärkirche;
Um 3 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack=
Vorbereitung zum heil. Abendmahl am
Char=
freitag.
Eriſabetßenſift:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Gottesdienſt mit Beichte.
Fharfreitag;
Hofkirche:
Um 9 Uhr: Feier des heil. Abendmahls.
Um 10 Uhr: Herr Oberhofprediger Dr. Bender.
Um 3 Uhr: Herr Hofprediger Grein.
Htadtſkirche:
Um 10 Uhr: Herr Superintendent Dr. Sell.
Feier des heiligen Abendmahls.
Htadtſtapelle:
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Pahncke.
Um 5 Uhr: Herr Pfarrer Ritſert.
Mititärkirche:
Um 7 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Feier des heiligen Abendmahls.
Ektſabethenſtift=
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Feier der heil. Communion.
Samstag:
Nachmittag im Aniſchluß an die Paſſionsandacht
Beichte.
Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Mittwoch um 4 Uhr: Beichte.
Gründonnerstag:
Von 46 Uhr an: Beichte.
Um 37 Uhr: Austhelung der hl. Communion.
Um 110 Uhr: Feierliches Hochamt.
Um 5 Uhr: Faſtenandacht.
Charfreitag:
Collekte für das hl. Grab in Jeruſalem.)
Um 110 Uhr: Feierlicher Gottesdienſt, wobei die
Paſſion geſungen wird; nach dem Gottesdienſt
den Tag über ſtille Anbetung des Allerheiligſten.
Um 3 Uhr: Predigt: Herr Kaplan Miſchler
Um 6 Uhr: Feierliche Abendandacht, wobei die
Lamentationen von Paleſtrina geſungen werden.
Charſamstag:
Um 8 Uhr: Die heil. Weihen.
Um 110 Uhr: Hochamt.
English Service in the
Hot-Kirche.
Wednesday 1. April. Bvoning Prayer at 330.
Good Triday: Morning Service at 12.
J. K. Cummin H. A. Chaplain.
[3116
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht, daß geſtern Morgen
7 Uhr nach kurzem, ſchwerem Leiden unſer lieber Gatte,
Schwiegervater und Großvater
Johannes Walther
ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Hess, Buchhändler.
Darmſtadt, den 30. März 1885.
Die Beerdigung findet Dienstag den 31. Mürz,
Nach=
mittags 4 Uhr, ſtatt.
Dankſagung.
ſ3117
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, ſowie für
die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte unſerer theuren,
unvergeßlichen Mutter, Schwiegermutter, Groß= und
Urgroß=
mutter
Hagdalene Gross,
geborene Schüler,
ſagen hiermit ihren innigſten Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Familion Gross und Schmitt,
200
[ ← ][ ][ → ]759
R 63
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 31. März.
Deutſches Reich. Inmitten der bewegten Parteikämpfe, zu deren
Schauplatz unſer deutſches Vaterland jetzt faſt mehr als je
gewor=
den iſt, bildet der Tag, zu deſſen feſtlicher Begehung ganz
Deutſch=
land ſich ſoeben anſchickt, einen erhebenden Licht= und Ruhepunkt
die Feier des 70 Geburtstages des Fürſten Bismarck. Es bildet
dieſe Feier gewiſſermaßen einen neutralen Boden, auf welchem ſich
die Freunde wie die Gegner des großen Staatsmannes
zuſammen=
ſinden, um ihm gemeinſam den Tribut der Bewunderung und
Dank=
barkeit zu zollen für das, was er für ſein Vaterland gethan hat.
.
An dieſem Tage ſchweigt die Erinnerung an die heißen
parlamen=
tariſchen Kämpfe, in denen der Kanzler ſo oft mit grollenden Donner
worten, aber oft auch mit ſprühendem Witz und beißender Sathre
ſeine Gegner angriff und dadurch genug Aufregung, ja Erbitterung
in deren Reihen trug, heute iſt in allen nur das Gefühl deſſen, was
er ſeinem Herrſcherhauſe und ſeinem Volke geleiſtet, lebendig. Einer
Aufzählung ſeiner Thaten bedarf es nicht, ihr Gedächtnis lebt noch
riſch im deutſchen Volke und auch die, welche ſonſt grollend abſeits
vom Kanzler ſtehen, können demſelben ihre Anerkennung, ja
Be=
wunderung nicht verſagen, wie ſie auch geſtehen müſſen, daßher, in
vollſter Uebereinſtimmung mit ſeinem kaiſerlichen Herrn und
ge=
tragen von deſſen unerſchütterlichem Vertrauen, fort und fort daran
arbeitet, die nationale Größe und Wohlfahrt des deutſchen Volkes
nach jeder Beziehung hin zu mehren. So verſchwindet denn an
ſeinem Ehrentage jeder Parteiunterſchied und einmütig bringt ihm
die Nation ihre innigſten Segens= und Glückwünſche dar
mög=
auch nicht der leiſeſte Hauch dieſes ſeltenreine Bild nationaler
Ueber=
einſtimmung trüben!
In Deutſchland iſt nunmehr überall die parlamentariſche
Oſter=
pauſe eingetreten, auch der Bundesrat wird wohl zur Stunde in
die Oſterferien gegangen ſein. Am vergangenen Donnerstag hielt
er noch eine Plenarſitzung ab, in welcher er eine ganze Reihe von
Berichten, Vorlagen u. ſ. w. erledigte, darunter das Schlußprotokoll
der am 15. Mai 1883 zu Berlin unterzeichneten Konvention mit
dem Königreich Madagascar. Ueber die Dampferſubventions=
Vor=
lage wollte ſich der Bundesrat in einer ſeiner nächſten
Plenar=
ſitzungen definitiv ſchlüſſig machen.
Die erſt jüngſt herbeigeführte Verſtändigung zwiſchen
Deutſch=
land und England wird bereits jetzt auf ihre erſte Probe geſtellt.
Wie erinnerlich, waren vor kurzem von einem Hamburger Hauſe
G. L. Gayſer) öſtlich von Lagos (Weſt=Afrika) bedeutende
Länder=
ſtrecken erworben worden; England weigert ſich aber nun, dieſe Er
werbungen anzuerkennen und beruft ſich hierbei auf ein zwiſchen
Lord Granville und dem Grafen Herbert Bismarck getroffenes
Spe=
zialabkommen, wonach Deutſchland in dem Gebiete weſtlich vom Rio
del Rey - in welchem auch die von dem Gahſer'ſchen Hauſe
ge=
kauften Länderſtriche liegen, keine Erwerbungen vornehmen ſolle.
Die Firma Gayſer hat aber die betreffenden Verträge noch vor dem
Bekanntwerden des erwähnten Spezialabkommens abgeſchloſſen,
ge=
ſtützt auf eine bezügliche Beſtimmung der Generalakte der Berliner
Konferenz und iſt alſo mit ihren Erwerbungen formell durchaus im
Rechte. Außerdem beſtätigt es ſich daß man in London von den
Vorgängen bei Lagos eher Nachricht erhalten hat, als in Berlin.
Hieraus erklärt ſich auch die Raſchheit der engliſchen Konzeſſionen
bezüglich Kameruns, indem man ſich in London beſtrebte, die
Gegen=
konzeſſionen Deutſchlands hinſichtlich des Gebietes zwiſchen Lagos
und dem Rio del Rey unterſchrieben zu erhalten, bevor der deutſche
Unterhändler wußte was er damit aus der Hand gab. Hoffentlich
wird man deutſcherſeits in den hierüber eingeleiteten Verhandlungen
mit der Londoner Regierung der engliſchen Zweideutigkeit den Stand
punkt gehörig klar machen.
Die deutſch=oſtafrikaniſche Geſellſchaft hat wieder eine Expedition,
beſtehend aus 12 Herren (Geologen, Architekten, Ingenieure,
Offi=
ziere, welche Urlaub erhalten haben, 1 Gärtner) nach Afrika
ent=
ſandt. Zur Verabſchiedung hatten ſich zahlreiche Offiziere
einge=
funden. Unter den reichlich mitgenommenen
Ausrüſtungsgegenſtän=
den ꝛc. befinden ſich auch etwa 50 abgelegte Uniformsröcke der
Pots=
damer Garde=Huſaren, mit denen man die Neger zu erfreuen be
abſichtigt.
In Bielefeld haben infolge eines Arbeiterſtrikes in der
Näh=
maſchinenfabrik von Koch u. Co. am Donnerstag und Freitag
Ruhe=
ſtörungen ſtattgefunden. In zwei Häuſern wurden die Fenſter
ein=
geworfen, mehrere Perſonen erhielten in dem Tumult
Verwun=
dungen; dreißig Verhaftungen wurden vorgenommen. Schließlich.
äuberte das Militär die Straßen und ſtellte die Ruhe wieder her.
Heſterreich.=Angarn. Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus nahm
in der Sitzung vom 27. März die Nordbahnvorlage nach den
An=
trägen des Ausſchuſſes an. Die Linke nahm an der Beratung nicht
teil. Das Haus erledigte ſodann die Sprengſtoffvorlage und trat
hierauf die Oſterferien an
Das ungariſche Oberhaus genehmigte am 27. den Geſetzentwurf
der Oberhausreform nach den Anträgen des Ausſchuſſes.
Kardinal Fürſt Schwarzenberg iſt am 27. d. in Wien geſtorben.
Die Zahl der am 27. v. M. im Bettina=Schacht bei
Karwi=
in Oeſterreichiſch=Schleſien verunglückten Bergleute wird den neueſten,
Nachrichten zufolge auf 100 angegeben.
Franſreich. Der Senat nahm am 27. d. Mts. die von der
Abgeordnetenkammer beſchloſſenen Zuſchläge zu den Getreide
zöllen an.
Die Tonkingdebatte in der Deputiertenkammer vom Sonnaben
hat mit einem Vertrauensvotum für Ferry geendigt. Mit 273 gegen
227 Stimmen beſchloß die Kammer, über die Interpellation Granets,
bezüglich der Lage des chineſiſchen Krieges, zu der von Ferry be
antragten einfachen Tagesordnung überzugehen und ſprach einſtimmig
ihr Vertrauen in die Tapferkeit der Armee und der Generäle aus.
Eine Depeſche des Generals Brisre aus=Hanoi vom 28. d. M.
abends 11 Uhr, meldet: General Negrier ſei ſchwer verwundel
und gezwungen, Langſon zu räumen. Die Chineſen hätten ſich ir
drei ſtarken Kolonnen auf die franzöſiſchen Poſitionen vor Kilua
geworfen, nachdem Oberſt Berbinger angeſichts dieſer bedeutenden
numeriſchen Uebermacht ſeine Munition verſchoſſen hatte, habe e:
General Brisre benachrichtigt, daß er gezwungen ſei, ſich auf Dong
ſong und Thannoi zurückzuziehen, der General habe alle ſeine Streit
kräfte koncentriert zu einer Aktion bei den Ansgängen von Chu
und Kep. Der Feind erſcheine in immer größerer Anzahl auf dem
Songkol, doch ſei zu hoffen, daß das ganze Delta gehalten werden
könne. General Briere erſucht die Regierung, ſobald wie möglich
weitere Verſtärkungen zu ſenden.
Nach einer Havasmeldung iſt infolge der Beſchlüſſe des
Miniſter=
rats bereits von Sonntag abend ab die Abſendung weiterer Trup
penverſtärkungen an Brisre im Gange. Der Kammer ging am
Sonntag eine Kreditforderung von 200 Millionen zu.
Dem Journal „Paris' zufolge erhielt General Negrier 4000
Mann Verſtärkungen, darunter 2000 Zuaven und 160 Spahis. Die
Geſamtſtärke ſeiner Truppen beträgt gegenwärtig 10000 Mann.
Der ruſſiche Botſchafter am Berliner Hofe, Fürſt Orloff, iſt
Sonntag nachmittag 2 Uhr in Fontainebleau geſtorben.
Der „National' hebt hervor, daß das neue Wahlgeſetz die Zahl
der Deputierten um 39 vermehrt, welche jährlich 351000 Fr., alſo
während des vierjährigen Mandates der Kammer dem Lande
1340 000 Fr. koſten werden, „ohne die kleinen Neben=Ausgaben und
die Verwandten dieſer neuen 39 Deputierten, welche mit
Anſtel=
lungen verſehen werden müſſen, zu rechnen.
Engkand. Im Oberhauſe erklärte Granville am 27. d. M., der
ruſſiſche Botſchafter habe den Empfang der jüngſten britiſchen
Mit=
teilung beſtätigt, ſeine Regierung werde dieſelbe erwägen und
als=
dann beantworten. Der Emir von Afghaniſtan ſei von dem jüngſten
Arrangement mit Rußland verſtändigt und habe an die afghaniſchen
Truppen Befehle ergehen laſſen, die von denſelben jetzt befolgt
wür=
den. Die Bewegung der Afghanen nach Pendieh erfolgte vor
Tu=
rasden'3 Ankunft.
Im Unterhauſe ſagte Hartington am 28., die Diskuſſion der
Botſchaft der Königin könne am Montag nicht ſtattfinden; der Tag
der Diskuſſion werde am Montag anberaumt werden. Die
Prokla=
mation der Königin habe ſofortige Wirkung, um den Uebertritt der
Mannſchaften zur Reſerve und die Verabſchiedung ſolcher, die ſonſt
zum Abſchied berechtigt wären, zu ſuspendieren und ermächtige
außerdem die Regierung, jedwede Reſerveklaſſe einzuberufen.
Das Unterhaus nahm mit 294 gegen 246 Stimmen den
Re=
gierungs=Antrag betr. das egyptiſche Finanzabkommen an.
Admiral Herbert inſpicierte am Samstag die im Hafen von
Portsmouth liegenden Kriegsſchiffe und zeigte der Regierung an,
daß 30 Kanonenboote innerhalb einer Woche zum Auslaufen
be=
reit ſeien.
Am 28. ging der Befehl nach Vortsmouth, ſofort drei
Panzer=
ſchiffe, vier Korvetten, einen Aviſo und 17 Kanonen=Torpedoboote
vollſtändig auszurüſten. Desgleichen wurde nach Devenport der
Befehl erteilt, drei Panzerſchiffe, zwei Korvetten und alle
verfüg=
baren Torpedo=Kanonenboote unverzüglich für den Dienſt bereit
zu halten.
Eine Depeſche aus London vom 30. März meldet: „Die
Ad=
miralität mietete 5 große Poſtdampfer, die in armierte Kreuzer
und Transportſchiffe umgewandelt werden ſollen. Wie die „Daily=
News” erfährt, empfing die engliſche Regierung aus Petersburg
Mitteilungen, die größere Hoffnungen auf eine friedliche Löſung der
afghaniſchen Streitfrage gewähren, als vor kurzem möglich ſchien.
Die Antwort der ruſſiſchen Regierung auf Granville's Depeſche ſei
unterwegs, ihr Inhalt angeblich verſöhnlich.:
Ein Scheffielder Haus, welches große Verträge über Lieferung
von Eiſenbahnmaterial für die Eiſenbahnen in Indien mit der
Re=
gierung abgeſchloſſen, iſt von der indiſchen Regierung aufgefordert
worden, die Herſtellung des Materials möglichſt zu beſchleunigen,
da dasſelbe für die indiſchen Grenzlinien beſtimmt ſei.
Die „Times” melden: Die ruſſiſche Regierung ordnete die
Kon=
zentrierung von 50000 Mann bei Baku an und berief den
Gouver=
neur des Kaukaſus zu einem Kriegsrat nach Petersburg. Das
Blatt erblickt hierin das Anzeichen der Entſchließung Rußlands,
die engliſchen Propoſitionen nicht anzunehmen. Die „Times”
er=
fährt ferner, die ruſſiſche Regierung habe verſucht, mehrere der
gen
rde
N
Lößten und ſchnellſten Dampfer der engliſchen Handelsmarine
an=
grkaufen, die britiſche Regierung ſei ihr jedoch zuvorgekommen.
Wegen Teilnahme an den Exploſionen im Tower und der
Weſt=
ſinſter Hall wurden die Angeklagten Cunningham und Burto am
Hamstag vor die Aſſiſen verwieſen.
Dänemark. Der Reichstag hat entſprechend der Verfaſſung
ene Kommiſſion aus je 15 Mitgliedern des Folkething und des
Landsthing gewählt, um einen letzten Verſuch zu machen, zu einer
Verſtändigung über das Budget zu gelangen.
Der größte Teil der Garniſon Kopenhagens iſt noch immer in
en Kaſernen konſigniert und es iſt Befehl ergangen, zwiſchen dem
und 7. April alle Truppen in den Kaſernen zu halten.
Spanien. Die marokkaniſche Regierung hat Spanien betreffs
er Alhucema=Frage Genugthuung angeboten. Die ſpaniſche Flagge
wird ſalutiert, die Urheber des Attentats gegen den Gouverneur
eſtraft; außerdem wird Marokko eine Entſchädigungsſumme zahlen,
eren Höhe aber noch nicht feſtgeſtellt iſt.
Rußkand. Die,Deutſche Petersburger Zeitung! vom 29. d. M.
meldet: Trotz aller kriegeriſchen Meldungen und drohenden
Aeuße=
ungen von engliſcher Seite halten wir an der Zuverſicht auf eine
nünſtige Löſung der immer noch dauernden Verhandlungen feſt.
Ein Krieg um eine Sandbüchſe in Central=Aſien läge doch allzu
wenig im Intereſſe beider Nationen, abgeſehen davon, daß er außer
oie beiden kämpfenden Parteien, ganz Europa mehr oder minder
chädigen würde. Die Engländer werden, ſo kriegsluſtig ſich die
Tity=Kaufleute auch anſtellen, unmöglich vergeſſen können, daß die
Muſſen keine Sudaneſen, ſondern kriegsgeübte tapfere Streiter ſind,
mit denen um Nichts Krieg zu beginnen, frivol wäre.
Vereinigte Staalen. Der oberſte Gerichtshof der Vereinigten
Staaten hat die konſtitutionelle Natur der unlängſt vom Kongreß
angenommenen Geſetze zur Unterdrückung der Vielweiberei, welche
den Polygamiſten das Wahlrecht nehmen, beſtätigt. Dieſe
Ent=
ſcheidung beſeitigt das Haupthinderniß in der Inkraftſetzung dieſer
geſetzlichen Verfügung in Utah.
Centraf=Ameriſta. Zwiſchen den Staaten San Salvador,
Nicaraqua und Coſtarika iſt ein Offenſiv= und Defenſivvertrag
ab=
geſchloſſen worden. Der Präſident von San Salvador leitet die
Operationen gegen Barrios. Es ſoll eine Armee von 20000 Mann
taufgeſtellt werden.
Coppten. In Suakim am 28. d. M. eingetroffene Nachricht
aus Kaſſala vom 5. zufolge konnte ſich die Garniſon bis jetzt immer
gut halten. Wie es heißt, leite Italien Verhandlungen ein, um die
Ermächtigung zu erhalten, einen Verſuch zum Entſatze Kaſſalas voo
Meſſauah aus zu unternehmen.
Die am 26. früh von Suakim nach der auf dem Wege von
Tamai gelegenen Zareba abgeſandten Truppen ſind abends wieder
zurückgekehrt. Der allgemeine Vormarſch nach Tamai erfolgt
voraus=
ſichtlich in drei Tagen.
Ofindien. Der Vicekönig iſt am 27. d. M. in Rawalpindi
eingetroffen und von den Chefs des Punjal und anderen
Notabili=
täten empfangen worden.
Kanada. Einer Depeſche aus Winnipeg zufolge hat am 26. d.
am Saskatchewan=Fluſſe ein Zuſammenſtoß zwiſchen der berittenen
Volizei und den Inſurgenten ſtattgefunden. Es werden 15
Poli=
ziſten als getötet gemeldet, während der Verluſt der Rebellen
un=
bekannt iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am
Sams=
tag den Oberſten Rüti, Kommandeur des Großh. Gendarmeriecorps,
den Major v. Koppelow, Bezirkskommandeur in Meiningen, den
Sekondlieutenant Frhrn. v. Starck vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24,
den Oberwachtmeiſter Krämer vom Großh. Gendarmeriecorps, den
Hausverwalter i. P. Winter; den Königl. Großbritanniſchen Oberſt
Wilkinſon, den Rev. King=Cummin; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Hofceremonienmeiſter
v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter
der Oberförſterei Schiffenberg Forſtinſpektor H. Georgi zu Gießen
auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſte
mit Wirkung vom 1. Mar d. J. in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Rechtsan=
walt Dr. Muhl in Gießen mit Wirkung vom 1. April d. J. an
zum Vorſtand des Erbſchaftsſteueramtes unter Verleihung des
Charakters als Finanzrat, den proviſoriſchen Ghymnaſiallehrer Dr.
G. Ihm aus Darmſtadt zum Lehrer an dem Gymnaſium zu
Bens=
heim, und den Lokomotivführer bei den Oberheſſiſchen Eiſenbahnen
G. Stephany zum Werkmeiſter bei dieſen Bahnen ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Oberhof=
prediger Dr. F. Bender das Komthurkreuz -. Klaſſe des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen und dem Medicinalrat Dr. H.
Orth in Darmſtadt das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ludewigs=Ordens
verliehen.
Ordensverleihung. Das „Militär=Wochenblatt= ver=
63
751
öffentlicht die von Sr. Maj. dem Kaiſer dem Oberſt Frhrn. v.
Rots=
mann perſönlichen Adjutanten Sr. Großh. Hoheit des Prinzen
Alexander, erteilte Erlaubnis zur Anlegung des großen
Offizier=
kreuzes des Königl. Serbiſchen Lakowo=Ordens.
() Die zweite Kammer entſchied ſich trotz lebhaften Widerſpruchs
der Vertreter Großh. Staatsregierung in ihrer Samstag
ſtattge=
habten Sitzung dafür, die Aktiengeſellſchaften als ſolche der
Ge=
meindebeſteuerung zu unterwerfen, ein Beſchlnß der mit 27 gegen
16 Stimmen gefaßt wurde, nahm ſodann das ganze Geſetz in
be=
treff der Gemeindeumlagen, wie es aus den Berathungen
hervor=
gegangen, in der Schlußabſtimmung einſtimmig an, worauf ſich die
Kammer einſtweilen wieder vertagte.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 3 enthält: 1)
Ver=
ordnung, über die Ausführung des Geſetzes, die Erbſchafts= und
Schenkungsſteuer betr., vom 30. Auguſt 1884. - 2) Inſtruktion zur
Ausführung des Geſetzes vom 30. Auguſt 1884, die Erbſchafts= und
Schenkungsſteuer betr.
Die Adreſſe der deutſchen Corpsſtudenten an den
Fürſten Bismarck, welche demſelben in einem prachtvollen
Um=
ſchlag in deutſchem Renaiſſanceſtil überreicht wird, hat
nachſtehen=
den Wortlaut. „Eurer Durchlaucht zu Höchſtdeſſen ſiebenzigſten
Geburtsfeſte mit der geſamten akademiſchen Jugend ehrerbietigen
Glückwunſch und begeiſterte Huldigung darzubringen, können und dürfen
die Mitglieder der deutſchen Corps ſich nicht verſagen. Aus
dank=
erfülltem Herzen begrüßen auch ſie in Eurer Durchlaucht den Mann,
der. getragen von dem unwandelbarem Vertrauen Seines
Kaiſer=
lichen und Königlichen Herrn, das viele Jahrhunderte hindurch
zer=
riſſene, nach außen hin ohnmächtige Deutſchland zu Einheit und
Größe geführt, der dem Deutſchen wiederum ein deutſches
Vater=
land gegeben hat; Eines aber iſt e s, was am heutigen Tage
gerade uns, die Mitglieder des Cöſener Senioren=Konvents, mit
tolzer Freude erfüllt: Das hohe Vorrecht, Euer Durchlaucht als
das Mitglied eines deutſchen Corps, als das Ideal eines deutſchen
Corpsburſchen begrußen und feiern zu durfen. Alle Tugenden des
Mannes, nach denen wir Jüngere ſtreben, ſieht in Eurer
Durch=
laucht die Welt in glänzendſter Weiſe verkörpert. Erſt wägend,
dann wagend, unübertrefflich im Rat, unwiderſtehlich bei der That,
urchtbar im Kampfe, maßvoll im Siege, allzeit groß und
zielbe=
wußt, habe Eure Durchlaucht Ihren Namen mit unauslöſchlichen
Zügen in die Tafeln der Weltgeſchichte eingegraben. Mit
jubeln=
dem Zuruf begrüßen die aktiven deutſchen Corpsſtudenten in dem
großen Staatsmann der Neuzeit den Größten und Gewaltigſten
unter all denen, deren Bruſt das farbige Corpsband je geſchmückt
hat.
Militärdienſtnachrichten. Bendemann,
Haupt=
mann I. 8. des Hannover'ſchen Füſilier=Regts. Nr. 73 und vom
Nebenetat des großen Generalſtabes, wurde unter Verleihung des
Charakters als Major, als aggregiert zum 3. Großh. Inf=Regt.
Nr. 117 verſetzt; unter Abänderung der Verfügung vom 21. Febr. ds.
wurde durch Verfügung des Kriegsminiſteriums d. d. 16. März der
Proviantmeiſter Scherff von Darmſtadt nach Stettin verſetzt.
Der kommandierende General des 11. Armeecorps, General
der Kavallerie Frhr. v. Schlotheim, begeht am 22. Auguſt d. J.
ſein 50jähriges Dienſtjubiläum.
O Schwurgericht. Die am Freitag verhandelte Strafſache
gegen den Taglöhner Ph. Sieber von Groß=Gerau wegen
Ver=
brechen gegen die Sittlichkeit endigte mit einer Verurteilung des
Beſchuldigten zu Zjähriger Zuchthausſtrafe.
Am Samstag wurde die gegen den Straßenwart Valentin
Walter von Ober=Schönmattenwag erhobene Anklage wegen
Mein=
eids, ein ziemlich eigentümlicher Fall, verhandelt. Der Beſchuldigte
hatte nämlich in einer Beleidigungsſache beſchworen, daß es nicht
wahr ſei, daß er den aus Straßengräben ausgehobenen Grund an
Dritte verkauft, während er denſelben für ein „Trinkgeld=abgegeben.
Der Beſchuldigte wurde nach ſehr eingehender Verhandlung, es
waren über 20 Zeugen geladen, ſchließlich freigeſprochen.
Geſtern begann die Verhandlung der Strafſache gegen den
Schachtelmacher Franz Aberle von Klein=Zimmern wegen
vorſätz=
licher Brandſtiftung, eine Sache, die bereits das vorige
Schwur=
gericht beſchäftigte, indeß damals ſchließlich ausgeſetzt werden mußte,
weil Zweifel über die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten
aufge=
taucht. Bei dem beharrlichen Leugnen des Beſchuldigten der ein
Nebengebäude ſeiner hochverſicherten Hofraithe Ende Oktober v. J.
in Brand geſetzt haben ſoll, und dem Umſtand, daß auch heute noch
die vollkommene Zurechnungsfähigkeit in Frage geſtellt wird,
er=
ſcheint die Vernehmung von nicht weniger als 64 Zeugen geboten
und ſind für den Fall 3 Tage vorgeſehen.
6) Nachdem die Veranlagung der Einkommenſteuer für hieſige
Stadt ihren Abſchluß gefunden, konnte geſtern die behufs
Regulie=
rung der Gewerbſteuer berufene Kommiſſion ihre Thätigkeit
auf=
nehmen.
In dem benachbarten Schneppenhauſen ſind in letzter
Zeit Maſern in beſonders bösartiger Weiſe aufgetreten; von 70
bis 80 Erkrankten, welche zuerſt den älteren Kindern im Alter von
12 Jahren, auch den Erwachſenen zugehörten, ſind innerhalb kurzer
Zeit 7 erlegen. Der Maſernausſchlag zeichnet ſich durch beſonders
R. 63
752
reichliches Auftreten und eine ſtarke lokale Hautſchwellung aus;
zudem ſind die Flecken oft durch Blutaustritt gefärbt.
Kompli=
kationen mit Lungenentzündung ſind außerordentlich häufig. Maſern
herrſchen außerdem im hieſigen Kreiſe in Griesheim, woſelbſt
die=
ſelben bei übrigens erheblicher Verbreitung einen leichten Verlauf
(D. 3.)
nahmen.
In dieſem Jahre finden Generalſtabs=
Uehungs=
reiſen außer bei dem Gardecorps noch bei dem 3. 4., 5., 6. 7.
8., 9., 10. und 11., Armeecorps ſtatt.
St. Frankfurt, 29. März. Die Vorſtellungen im Circus
Krembſer ſind allabendlich ſehr beſucht und zeigt ſich das
Publi=
kum von den gebotenen Leiſtungen ungemein befriedigt. Die
Geſell=
ſchaft zühlt wirklich eine ganze Reihe Künſtlerſpezialitäten, die
Dreſſur der Pferde iſt eine vollendete und ſind Garderobe und
Re=
quiſiten neu Und elegant. Von Darmſtadt aus beſuchen Offiziere
und Einjährige der Dragoner=Regimenter vielfach den Cirens.
Mannheim 28. März. Geſtern nachmittag brannte die große
Hartgummifabrik auf der Neckarau faſt vollſtändig nieder.
Der Schaden wird auf 1 Million Mark geſchätzt.
Karlsruhe, 28. März. Die hieſige Bismarckfeier verlief
unter enormer Beteiligung auf das Glänzendſte. Die Feſtrede hielt
Profeſſor Goldſchmidt. An den Reichskanzler wurde ein
Glück=
wunſchtelegramm abgeſandt.
München, 28. März. Die Bismarckfeier auf dem
Königs=
platze iſt programmäßig und auf das Glänzendſte verlaufen bei der
Gunſt des Wetters und unter der Beteiligung von unabſehbaren
Menſchenmaſſen. Die Feſtrede hielt der erſte Bürgermeiſter Erhardt;
derſelbe ſchloß mit einem Hoch auf den Fürſten Bismarck, worin
die Verſammlung jubelnd einſtimmte. Unter den Anweſenden waren
auch die Miniſter die Spitzen der Behorden, der preußiſche
Ge=
ſandte und der Militärbevollmächtigte. - Am 26. kam auf der
Fahrt nach Schönhauſen von Miesbach ein mit Kränzen,
Guirlan=
den und Fahnen in baheriſchen und deutſchen Farben geſchmückter
Waggon hier durch, welchen 2 große Tafeln an beiden Seiten des
Wagens als die „Bismarckſpende von Miesbach nach Schönhauſen:
bezeichneten.
Berlin, 20. März. Zum Ehrentag des Reichskanzlers
werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Im Palais des Fürſten
Bismarck laufen fortgeſetzt aus allen Teilen des Reiches
Glück=
wünſche in den verſchiedenſten Formen, Briefe, Telegramme,
Wid=
mungen, Geſchenke äußerſt zahlreich ein. Aus der ſtattlichen Reihe
der bereits eingetroffenen Geſchenke wollen wir beſonders eine
Sen=
dung des Rheingaues hervorheben, welche aus einer reichhaltigen
Kollektion der auserleſenſten Rheinweine beſteht, wie ſie in ſolcher
Vollſtändigkeit wohl noch nie zuſammengeſtellt worden iſt. Mehrere
deutſche Univerſitäten haben ihre Glückwünſche mit der Erneunung
des Kanzlers zum Ehrendoktor verbunden, ſo z. B. die
ſtaatswiſſen=
ſchaftliche Fakultät der Univerſität Tübingen. Am 31. März findet
zur Vorfeier des Feſtes beim Reichskanzler ein großes Diner ſtatt,
zu welchem das Offzierkorps des Magdeburger Küraſſier=Reaiments
Nr. 7 ſowie die Bataillonsſtäbe des 26. Landwehr=Regiments Stendal
und Burg geladen ſind. Für den 1. April iſt, wie ſchon gemeldet,
ein „Frühſchoppen” in Ausſicht genommen, welcher um 12 Uhr
be=
ginnen ſoll und an welchem die Gratulanten teilnehmen werden.-
Die Miſſion des türkiſchen Großherrn iſt bereits in unſerer Mitte.
König Albert von Sachſen hat dem Fürſten Bismarck die Inſignien
des Ordens der Rautenkrone in Brillanten verliehen. — Die
Teil=
nahme der ſtädtiſchen Behörden der Reichshauptſtadt an dem
feſt=
lichen Ereignis manifeſtiert ſich zunächſt in dem Magiſtratsbeſchluſſe,
dem Reichskanzler als Ehrenbürger von Berlin zu ſeinem 70.
Ge=
burtstage am 1. April eine Glückwunſchadreſſe zu überreichen.
Das Feſtarrangement zu dem Fackelzug iſt in ſeinen Details
wie folgt feſtgeſetzt: Es werden ſich auf den allsgeſprochenen Wunſch
des Fürſten von Bismarck, daß der Zug nicht eine ermüdende Länge
habe, von allen Vereinen und Korporationen nur Deputationen
be=
teiligen, und iſt es ſo gelungen, ein vollſtändiges Bild zu entrollen,
ohne die Zuſchauer zu ermüden. Eröffnet wird der Zug von einem
Herold und vier Trompetern in altdeutſchem Koſtüm. Ihnen folgt
in 4ſpännigen Galaequipagen das Central=Komite des Feſtzuges,
ſo=
dann der Geſangverein Liedertafek= Demſelben ſchlietzt ſich das
Muſikkorps des Kaiſer Alexander=Regiments welches der
Studenten=
ſchaft vorausmarſchiert an. Die Studentenſchaft arrangiert ſich in
4 Gruppen, und zwar zunächſt der Ausſchuß der Studierenden der
Univerſität Berlin in zwei Galaequipagen, geleitet von 2 Chargierten
zu Pferde. Sodann ebenfalls in Galawagen Deputationen der
Univerſitäten Bonn, Breslau, Freiburg. Gießen. Greifswald, Halle,
Heidelberg Fena, Kiel, Königsberg, Leipzig, Marburg, München,
Münſter, Roſtock, Straßburg und Würzburg. In der 2. Gruppe
marſchieren 7, in der 3. Gruppe 9 akademiſche Korporationen, denen
Dieſen Gruppen folgen die Studenten der techniſchen Hochſchule, der
Bergakademie, der landwirtſchaftlichen Fachſchule und der Veterinär=
Medizin. Die Regiments=Kapelle des Kaiſer Franz Garde=
Regi=
ments bildet den Uebergang zu den Studierenden der Kunſtakademie,
die mit ihrem Triumphwagen den Glanzpunkt des ganzen Zuges
bilden werden. Ihnen ſchließen ſich die Ruderer und Sealer in
Koſtüm an. Es folgt ſodann die Regimentskapelle des 1. Garde=
Feld=Artillerie=Regiments zu Pferde mit den Deputationen der
Bürgervereine des 1. Reichstags=Wahlkreiſes; dem 2. Reichstags=
Wahlkreiſe reitet das Muſikkorps des Garde=Küraſſier=Regiments
voran. Dasſelbe wird ſich in prachtvollen Koſtümen aus der Zeit
Friedrichs des Großen präſentieren. Weiter wird in dieſem
Wahl=
kreiſe ein impoſanter Bierwagen und der Verein der oberen
Fried=
richſtadt, dem zweiſpännige Poſtkutſchen voranfahren und Ritter
vorreiten werden, auffallen. Ihm ſchließen ſich die Deputationen
aus dem 3. und 4. Wahlkreiſe mit der Regimentskapelle des 1.
Garde=Dragoner=Regiments zu Pferde an. Es folgen die
Depu=
tationen von 35 Innungen mit der Regiments=Kapelle des 2. Garde=
Ulanen=Regiments zu Pferde und der 5. Wahlkreis mit der
Regi=
mentskapelle des 2. Garde=Dragoner=Regiments zu Pferde. Der
Deputation der Bürgervereine des 6. Reichstagswahlkreiſes ſchließt
ſich die Chemiſche Fabrik auf Aktien mit 100 Maaneſiumfackeln an.
Den Schluß bildet ein 60 Mann ſtarkes Muſikkorps zu Pferde.
Am Palais des Reichskanzlers wird in Zügen Aufſtellung genommen
und dann, nachdem die Fahnen vorgezogen ſind, in den Vorhof
ge=
rückt, wo das Hoch auf den Kanzler ausgebracht wird. Bei dem
Vorbeimarſch vor dem Palais des Kronprinzen werden ſämtliche
Kapellen den Hohenfriedberger Marſch intonieren, während vor dem
Palais des Kaiſers das „Heil Dir im Siegeskranz angeſtimmt wird.
Das Komite läßt eine offizielle Feſtzeitung erſcheinen, um dem
Publikum einen ſicheren Wegweiſer und ein würdiges
Erinnerungs=
zeichen an die Hand zu geben. Dieſelbe wird außer dem offiziellen
Programm auch die von der Künſtlerſchaft und der Studentenſchaft
dargeſtellten Hauptgruppen in mehreren vorzüglichen Darſtellungen
bringen.
Der oben erwähnte Triumphwagen, welcher beſtimmt iſt, den
Mittelpunkt des Feſtzuges zu bilden, wird augenblicklich im
Thier=
garten fertig montiert.
Der auf ſechs Rädern ruhende Wagen hat
die Form eines Phantaſieſchiffes von rieſengroßen Dimenſionen!
er mißt 12 Meter in der Länge, 480 Meter in der Höhe und 4
Meter in der Breite. Die Außenwände ſind mit Goldbronze
an=
geſtrichen, während die künſtleriſche Verzierung am Schiff von hieſigen
Kunſtakademikern nach dem Entwurf des Vörſitzenden des Vereins
der Kunſtakademiker, Herrn Neitzke, ausgeführt wird. Den Bug
des Schiffes ziert ein Löwe, während über dem Baldachin, der ſich
auf dem Deck des Schiffes befindet, ein auf einer Krone ruhender
Adler angebracht iſt. Die Rückwand des Baldachins. unter dem
eine lebende Germania Platz nehmen ſoll, wird mit Teppichen und
wehenden Tüchern behängt. Die zu dem Baldachin hinaufführenden
16 Stufen ſollen von Ehrendamen und Komitemitgliedern beſetzt ſein.
Das Deck des Schiffes wird neben den Ausſchüſſen der
Studenten=
ſchaft, der Kunſtakademie und Komitemitgliedern noch Raum
ge=
währen für eine Muſik=Kapelle und für die allegoriſierten Vertreter
ſänitlicher Gewerke. Die Takelage des Schiffes ſoll durch
Blumen=
guirlanden, Wimpel und Banner verziert werden.
Vermiſchtes.
Bismarcks Verehrer= und Verehrinnenkreis reicht bekanntlich
weit über die Grenzen Deutſchlands ja Europas hinaus. Eine
Amerikanerin war ſo eingenommen von dem Kanzler, daß ſie nichts
ſehnlicher wünſchte, als in den Beſitze irgend eines von Bismarck
herrührenden Gegenſtandes zu gelangen. Zu dieſem Zwecke wandte
nie ſich brieflich an ihn und bat um eine Haarlocke. Bismarck ſandte
ſofort der überſeeiſchen Schönen den Brief zurück mit der
eigenhän=
digen Randbemerkung:Platterdings unmöglich!
Vor den Deutſchen und deutſchen Schutzgenoſſen
Konſtan=
tinopels wird dem Fürſten Bismarck zu ſeinem Geburtstag eine
Adreſſe und ein Geſchenk überreicht. Das Letztere iſt eine
Damas=
cenerklinge von edler Arbeit - ſie wurde gewählt, weil der Fürſt
Freude an alten Waffen hat - und nebenbei von geſchichtlichem
Intereſſe, denn wie eine Inſchrift auf ihrem Rücken beſagt hat ſie
dem Tepedenli Ali Paſcha, dem berühmten Rebellen von Jannina,
gehört.
- In Amſterdam wurde dieſer Tage die Kaiſerin von
Oeſterreich, welche dort unter dem Namen einer Gräfin von
Hohenembs verweilt, gröblich beleidigt, indem ihr von einem jungen
Mann, der ſie nicht kannte, ihr etwas auffallender großer Fächer
mit einem Regenſchirm aus der Hand geſchlagen wurde. Die
Kaiſerin begiebt ſich nach glücklich vollendeter Maſſagekur demnächſt
wieder nach Heidelberg, wo ſie wie im Vorjahre Aufenthalt im
Schloßhotel zu nehmen beabſichtigt.
Tageskalender.
Charfreitag: Außerordentl. Concert des Muſikvereins (Stadtkirche).
ſich in Gruppe 4 acht weitere ſtudentiſche Körperſchaften anſchließen. Am 5., 6. und 7. April: Vogel= und Geflügelausſtellung des älteren
Vereins (Turnhalle am Woogsplatz).
Mittwoch, 15. April. Abſchieds=Concert (Saalbau).
Dienstag, 12. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und
Induſtrie.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Mhisntas hi de ndithers danr Mlds.