Darmstädter Tagblatt 1885


18. März 1885

[  ][ ]

148.
rgung

4.
AERLUR½ T
EGOIUNN

148.

Ubonnementspreis
4½ährlich 1 Mark v0 Pf. incl.
Arzerlohn. Auswärts werden von
dd Poſtämtern Beſtellungen ent=
fgenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
Quartal inck. Poſlaufichlag

(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
hlluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
wedenangenommen; unDarmſiadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Bloßer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
von allen Annoncen=Erpeditlonen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Ereisamls, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher

54.

Mittwoch den 18. März.

1385.

hfunden: Gehäuſe einer ſilbernen Uhr. 1 Paar Vorhangquaſten. 1 hellbrauner Glackhandſchuh, 1 ſchwarzer baum=
wollener
Handſchuh. 1 goldene Broſche. 1 weißes Taſchentuch, geſtickt, am Rande der Name Emilie. 1 evan=
geliſcher
Katechismus. 1 Armband mit der Aufſchrift Gott ſchütze dich.:
goldener Ohrring, rund mit einem Amethyſt.
Moren:
gelaufen: 1 junger brauner Hühnerhund.
Ellaufen: 1 kleiner weißer Spitzhund.
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. März 1885.
izen per Sack 100 Kilo M. 19.50. Korn per Sack
100 Kilo M. 16.50. Gerſte per Sack 100 Kilo
Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.50.
M. 19.-.
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.

Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. März 1885.
Butter per ¼ Kilo M. -.90, desgl. in Partien 100 Kilo
M. - 75. Eier per Stück 6 Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 50. Kartoffeln per 100 Kilo M. 4.75, desgl. per
25 Kilo M. 1. 40. Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50.-
Heu per 50 Kilo M. 3.60.
2498
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.

2

deffentliche Aufforderung.
Margaretha Blech von Darmſtadt
pſtarb am 23. Januar l. 33. ledig
mſohne Hinterlaſſung von Leibeserben.
den Inteſtaterben derſelben gehört,
Eidor Eckhardt von Darmſtadt, ſchon
4gere Jahre mit unbekanntem Aufent=
angeblich
in Amerika abweſend.
ſluf Antrag der Miterben
Friedrich Blech,
Karl Chriſtian Blech,
Marie Friedericke Blech,
hngaretha Roth Wittwe zu Darmſtadt
ſid genannter Theodor Eckhardt hiermit
gefordert bis ſpäteſtens zu dem Termin
Freitag den 1. Mai 1885,
Vormittags 10 Uhr,
zu erklären, ob er die Erbſchaft der
ſurgaretha Blech antritt, als ſonſt Aus=
kaͤgung
derſelben unterſtellt und der
ſchlaß den Miterben überlaſſen wird.
darmſtadt, den 27. Februar 1885.
Joß herzogliches Amtsgericht Darmſtadt 1
Schäfer.
2196
Bartha.

Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Hofinſtrumenten=
macher
Wilhelm Korn Wittwe dahier
gehörigen Mobilien, beſtehend in:
Kleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel
und allerlei ſonſtigem Hausrath; fer=
ner
Inſtrumente, als: 4 Violinen und
1 Waldhorn, ſollen nächſten
Freitag den 20. März 1885, Nach
mittags 3 Uhr,
in deren Wohnung, Heinheimerſtraße 3,
an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(2499

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 25.
Februar 1885 ſollen nachſtehende Im=
mobilien
der Heinrich Schäfers Ehe=
leute
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
73 3225 Acker im Bachgang.
7
74 3281 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 25. Mürz 1885,
Vormittags 1 Uhr,

mit unbedingtem Zuſchlag öffentlich
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. März 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1916
Holzverſteigerung.
Montag den 23. Marz, von Vor=
mittags
9 Uhr an,
werden in dem Walde der Gemeinde
Nieder=Ramſtadt, Diſtrict Steig ꝛc., ver=
ſteigert
:
4 Rm. Nadelholz=Scheiter, 241 Rm.
Buchen=Knüppel, 4. Rm. Nadelholz=
Knüppel, 1280 Stück Buchen=Wellen,
60 Stück Nadelholz=Wellen, 42 Rm.
Buchen=Stöcke und 4 Rm. Nadelholz=
Stöcke.
Die Zuſammenkunft iſt auf dem Glas=
berg
am Eingang des Waldes.
Nieder=Ramſtadt, am 14. März 1885.
Großh. Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
(2500
Bender.
Holzverſteigerung.
Montag den 23. März l. J3.
Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Dippelshof bei Traiſa
166

[ ][  ][ ]

614
aus den Diſtrikten Spietß, Pfarrholz und
Großer Bruch verſteigert:

2 Rm. Nadel=Scheiter,
14 Buchen=
5 Eichen=

35 Nadel=,
16 Erlen= u. Aspen=Knüppel,
2050 Wellen Buchen=,
8200 Nadel=,
200 Aspen=Reiſig,
15 Rm. Eichen= und Nadel=Stöcke,
1 Nadelſtamm = 011 Feſtm.,
9 Nadel=Derbſtangen 035 Feſtm.,
200 Nadel=Reißſtangen - 115 Feſtm.
Nieder=Ramſtadt, am 12. März 1885.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Löwer. (2300

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von
R. C. van Haagen,
den beſten holländiſchen Fabrikaten gleich=
ſtehend
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(2501
Markt 4.
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3
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10 Stück 50 Pfg.
heute eintreffend.
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Aimmerspähne
werden ins Haus geliefert.
(2503
G9. Heyl, Bleichſtraße 51.

R 54

Ban= und

Montag den 30. und Dienstag den 31. Mürz 1885, Vormittags 10 Uhr=
anfangend
, werden an Ort und Stelle aus den Diſtricten Eichelacker a. d. Ch.,
Weidenlache, Spitz am Zaun, Kellerwieſenſchlag, Holzſchlag und Lichtſchlag
verſteigert:
231 Eichenſtämme von 20-94 Em. Durchm. - 22004 Chm.,
3 Eichen=Erdſtöcke zu Ambosklötzen geeignet, von 95 Em. Durchm. -, 32 Cbn.
16 Buchenſtämme von 28-64 Cm. Durchm. - 18.96 Cbm,
19 Hainbuchenſtämme von 329 Cbm.,
1 Birkenſtamm von 0,40 Cbm.,
1 Obſtbaumſtamm von 032 Chm.,

20 Erlenſtämme von 6,97 Cbm.,
6 Lindenſtämme von 141 Cbm.,

10 Eichen=Derbſtangen von 0,48 Cbm.,
210 Buchen=Derbſtangen von 965 Cbm.,
18 Rm. Eichen=Rutzſcheitholz; ferner bei dem am 2. Tage zur Verſteigerung
kommenden Holz 8 Rm. Hainbuchen=Rundſcheitholg.
Zuſammenkunft am erſten Tage Teichſchneiſe und Oberlandeswieſenweg, zu=
nächſt
der Dieburgerſtraße. Ende der Verſteigerung Spitz am Zaun, 10 Minute=
vom
Forſthaus Einſiedel.
Zuſammenkunft am zweiten Tage auf dem Brunnersweg, am Uebergang deh
Ruthſenbach, Ende der Verſteigerung an der Schirmſchneiſe und der Dieburgerſtraße.
Unter den Eichen ſind Stämme von 3-5 55 Cbm.
Das Holz lagert unweit der Dieburgerſtraße, von der Station der Oden/
waldbahn 3 bis 5 Kilom., von derjenigen der Main=Neckar=Bahn 7 Kilom. entfern.
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(250)
Hickler, Beigeordneter.
Holz=Verſteigerung.
Montag den 23. März l. J., Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Beſſunger Gemeindelaubwald Diſtriül
Dachsberg, Ständige Weide, Wüſteberg und Franzoſenberg nachverzeichnete Hol=
Sortimente verſteigert:
24 Am. Buchen=Scheiter, 379 Rm. Buchen=Knüppel, 2 Rm. Birken=Knüppel,
160 Rm. Eichen=Knüppel, 18 Rm. Kiefern=Knüppel, 25 Rm. Erlen=Knllppeliß.
3770 Stück Buchen=Wellen, 2310 Stück Eichen=Wellen, 530 Stück Kiefer
Wellen, 280 Erlen=Wellen, 6 Rm. Buchen=Stöcke, 20 Rm. Eichen=Stocke,
ſowie
Dienstag den 24. März, l. J., Vormittags halb 10 Uhr,
9l.
an Ort und Stelle:
91 Stück Eichen=Stämme von 1116 Feſtm., 128 Stück Lärchen=Stämme z
5485 Feſtm., 69 Stück Eichen=Derbſtangen, 47 Stück Buchen=Derbſtange=
und 138 Stück Lärchen=Derbſtangen.
Zuſammenkunft der Steigerer am Eingang des Waldes des Kirchenwegs.
Bemerkt wird, daß 10 Rm. Buchen=Scheiter in dem Diſtriet Moosberg lal
und ſ. f. Nr. 218, 219, 248.
Beſſungen, den 13. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.

Berth

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R54
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Aus den Domanialwald=Diſtrecten Kohlberg, an der Katzenſchneiſe u. a. m.,
ufmen zur Verſteigerung:
I. Mittwoch den 25. Mürz l. J3.,
dem Beſſunger Rathhauſe, Vormittags 9 Uhr, beginnend:
Scheiter: 412 Am. Buchen 26 Rm. Eichen, 10 Rm. Kiefern, 1 Am. Erlen,
Knüppel: 205 Rm. Buchen, 1 Rm. Birken, 84 Rm. Eichen, 8 Rm. Kiefern,
9 Rm. Erlen,
Reiſig: 9100 W. Buchen, 820 W. Eichen, 130 W. Kiefern, 180 W. Erlen,
Stöcke: 187 Rm. Buchen, 28 Rm. Eichen.
2. Donnerstag den 26. Mürz l. 33.
Ort und Stelle Vormittags 9 Uhr beginnend. Zuſammenkunft auf der alten
bdörferſtraße, am Eingang des Waldes:
186 Eichenſtämme mit 5263 Fſtm., 11 Buchenſtämme mit 8 52 Iſitm., 2 Birken=
ſtämme
mit 055 Fſtm., 8 Lärchenſtämme mit 106 Fſtm., 31 Eichenderb=
ſtangen
mit 1771 Fſim., 82 Buchen=Derbſtangen mit 469 Fſtm. und 77 Lärchen=
Derbſtangen mit 252 Fſtm.
Nähere Auskunft ertheilt der Großh. Forſtwart Wolf zu Beſſunger Forſthaus.
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
J. V.:
(2508a
Hallwachs, Forſtaſſeſſor.

Everdy's Lotlo- Wäsche) Salz,
sgezeichnetes Waſchmittel (keine Bleich=
hi
) reinigt und ſchont die Wäſche, ſowie, beſte, ausgiebigſte und billigſte Glanz=
ge
damit zu behandelnden Gegenſtände.
Zu haben bei den Herren: Friedr. Schaefer, Louis Hein Nachfolger,
(1696
B. Grodhaus, Wilh. Manck.

Reverdy's
Oryzae Sonnénglauzstärke,
ſtärke.

[ ][  ][ ]

616

K 54

Eai

HIrohhölo

E
W
W.
kAa

Um mit einer Partie
Dameh-umd Himdeor-H.

84

in vorjährigen, aber ſchönen und ſoliden Formen ſchnell zu räumen, werden dieſelben
von heute an 20, 40 und 60 FfE. per Stüek abgegeben.

)
Gustar
(231
Hiokler

Peißmuuren=é; Yemden=Geſchüft
Specialität: Gardimem.
9
J. vSxnSmer é vonns,
Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 2.
A.
Heioenreich von Dievold ſche Diltung furarme
Wöchnerinnen in Darmſtadt u. Beſſungen.

(905

Mit der am Heutigen ſtattgehabten 25. Generalverſammlung, welche Ihre
Königliche Hoheit die Frau Prinzeſſin Karl, die hohe Protectorin der Stiftung,
ſowie Ihre Durchlaucht die Frau Prinzeſſin Battenberg mit ihrem Beſuch be=
ehrten
, war eine Feier des 25jährigen Beſtehens der Stiftung verbunden. Es
wurde ſodann über die Wirkſamkeit im abgelaufenen Jahr und über die Vermögens=
verhältniſſe
der Stiftung Bericht erſtattet, ſowie die Rechnung für 1884 von der
Generalverſammlung genehmigt.
Inhaltlich derſelben betrugen:
D i e Einnahmen:

998 M. 90 Pf.
1188 95

An Kapitalzinſen.
Beiträgen
Kaſſavbrrath aus vorigem
Jahr.
220 73
Legaten und Geſchenken:
Von Fräulein L. Frey
47 M. 50 Pf. von Frau
M. Wolfskehl 50 M. von
Herrn Adolf Trier 20 M.,
zuſammen
117 50
D i e A u s g a b e n:
AnUnterſtützung von Wöchnerinnen 1764 M. 97 Pf.
Verwaltungskoſten
108 56
ausgeliehenen Kapitalien
397 20

2526 M. 08 Pf

2270

73

Verglichen bleibt Reſt 255 M. 35 Pf.
Das Kapitalvermögen beträgt 25114 M. 271 Pf.
Darmſtadt am 11. März 1885.
Der Vorſtand:
Frau Geheime Oberſteuerrath Baur. Frau Hauptmann Beck. Frau Baurath
Secker. Fräulein L. frey. Frau Baurath Gessner. Frau Oberſt v. Grolman.
Fräulein L. Hüffell. Fräulein L. Jonghaus. Fräulein L. Maurer. Frau Dr.
H. Merck, Präſidentin. Frau Hauptmann v. Schäffer-Bornstein. Frau Juſtiz=
rath
0. Schenk. Frau Hauptmann Schleuning. Frau Rentner Schuchard. Frau
Schwab. Frau Christiane Mittich, Vicepräſidentin. Frau Elise Mittich.
Der Verwaltungsrath:
Engelhardt, Commerzienrath. Euald, Miniſteralſecretar. Dr. küffol, prakt. Arzt.
Krug, Ober=Finanzrath. Ohly, Oberbürgermeiſter. M. Sohwab, Rentner.
Dr. Soll, Superintendent, Vorſitzender.
[2537

Ausgiebige beliebte
Kaffee=Miſchung
gebrannt, per Pfund Mk. 150,
friſch, eigene Brennerei, reeller Preis.
8 R
4r. Vilh. Rah.
4 Louiſenſtraße 4. (220

Feines getrocknetes
O6ök,
alle in= und ausländiſche Sortel
billigſt.

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Feinste

1l.

W.
111

ſaus Gries von ruſſiſchem Walzlt.
per ¼ Kilo 30 Pf.
Feinste Eier-, Gomüse- unl
Suppen-Hudeln.
Suppen-Aaoaroni.
Fantasie-Hudoln oto.
Heus franz. Julienne,
Grüne Erbsen eto.
(236
ſofferirt billigſt
Emanusl Fuld,
Haferſtroh
Handdruſch, nicht Maſchinenſtroh) kal
die Gr. Heſſ. Train=Compagnie. Dag
Stroh wird durch eigene Geſpanne abge=
holt
werden. Offerten mit Preisangabe
ſind auf dem Bureau in der Trainkaſerne
[2512
baldigſt abzugeben.

[ ][  ][ ]

Carl Grahn,
Firma- CarlLäeblgJum., 12 Louiſeuſtr. 12
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Röirntthuh-
Einen Posten einfarbiger und Kleingemusterter


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rein wollen, von ganz Vorzüglicher Qualität, em-
pfehlen
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Gebrüdor
GOU,
Ludwigsplatz,
in dem früheren S. Rosenheim'’schen Lokale.

Mütter und Lausfrauen!
Das beſte Fabrikat der im Handel vorkommenden
Einder=Auhrungamittel
iſt das auf 8 Ausſtellungen, zuletzt auf den Weltausſellungen Anſterdam
und London preisgekrönte
Woiborahn's präparirtes Haformehl
ſeit Jahren glänzend bewährt, findet dasſelbe ärztlicherſeits immer mehr
Anerkennung. Wohlſchmeckend, ſehr nahrhaft und dabei das billigſte aller
Kindermehle, iſt es außerdem ein vorzügliches Nahrungsmittel für Kranke,
Geneſende, Wöchnerinnen, alte und ſchwache Perſonen, ſowie eine beliebte
Speiſe für den Familientiſch. Pfund=Packet 50 Pf. ¼ Packet 25 Pf.
In Darmſtadt Hauptdepot bei Wilh. Rauck. Ballonpl. 5, und bei den
Herren: Nr. Hcaefer, Ludwigspl., Hm. Juld, Kirchſtr., Ghr. Hchwinn, Eli=
ſabethenſtraße
, H. B. Both, Bleichſtr., A. Jandau, Mathildenpl., Ph.
Beber, Carlsſtr., G. Reinemer, Niederramſtädterſtr., H6. Giebig &amp 8o,
Louiſenſtr., Rug. Büchner, Marktſtr.
Man verlange ausdrücklich Weibezahn's Haſermehl; Schuhmarke auf
jedem Packet: eine Krone.
1242

Prima Emmenthaler
Cohn6mortdo,
vollſaftig und ſchön, wieder ein=
getroffen
bei
Louis Fimls
neben der Stadtkirche. (2513
Ich empfehle zur Abnahme
ausgelaſſenes Ochſenſett,
1. Qualität per ¼ Kilo 70 Pf.,
II.
50
Louis Geist,
Mathildenplatz. 2318
Tüglich frischgelegto Hior
ſind zu haben
[2514
Chauſſeehaus,. Beſſungen.
Trockenes Tannenholz
(Klötzchen) und klein gehauen, bei
A. Schuchmann,
obere Hügelſtraße L. (2328

Lattigsalat
bei Gärtner Schulz, Beſſungen. Obls
Spargelpflanzen,
zweijährig, zu verkaufen.
11970
A. Mürtner.
Schießhaus.
167

[ ][  ][ ]

Rb4

J. Ta1Ileu,
Kleidehen,
OO
Anaüge
Auswahl
Mavie Wobey
1(0
Ludwigſtraße 20.

Modiſtinnen empfehle mein bedeutend vergrößertes
Grohhul-hagor
als billigſter Bezug.
H. L=Lhaann,
(2517
2 Ludwigsſtraße 2.

Für Metzger.
Eine Wiege mlt 4 Meſſern zu ver=
[2329
kaufen. Große Bachgaſſe 3.

Pin GAlnnnhachlung u. eine ndio-
wnnne
billig zu verkaufen.
Niedeſelſtraße 66, parterre.
(2205
Schönes Kornſtroh
2518
zu verkaufen Rülkertſtraße L.
Mehrere Flughecken,
ſowie einige Kanarienhahnen ſind billig
zu verkaufen. Näheres Expedition. (2519

1.

10200) Schloßgraben eine neu her=
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Wohnung, 2 Treppen hoch, im
Vorderhauſe, 4 Zimmer, 2 Cabinette und
Zubehör.
M. Nathan.
11055) Kapellplatz 14 eine Man=
ſarden
=Wohnung gleich beziehbar.
11155) Frankfurterſtraße 32 eine
Wohnung, 5 Zimmer mit allem Zubehbr.
12817) Alliceſtraße 23, Louvre, iſt
der 4. Stock, 7 Zimmer mit Zubehör,
Gartenantheil, ſofort und Alliceſtr. 25
ebenfalls der 4. Stock, 5 Zimmer mit
Zubehör, Gartenantheil, ſofort preis=
würdig
zu vermiethen. Näheres Alice=
ſtraße
23, Parterre rechts.
13377) In meinem Hauſe Alice=
ſtraße
17 iſt die Beletage, beſtehend
aus 7 eleganten Zimmern, Küche ꝛc.,
zu vermiethen und Anfangs April zu be=
ziehen
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C. Friedr. Mahr.

57) Grafenſtraße 35 iſt eine Woh=
nung
, 4 Zimmer und alles Zugehör, 3. v.
264) Ecke d. Eliſabethen= u. Wil=
helminenſtraße
17, gegenüber den Palais=
garten
, Wohnung, 3 Zimmer 2 Kabinet,
per 1. April beziehbar.
377) Blumenthalſtr. 41 zwei neu=
hergerichtete
geräumige Zimmer per ſofort.
381) Liebigſtraße 6 Beletage, 5 Zim=
mer
mit Balkon nebſt einem heizbaren
Manſardenzimmer und Zubehör per 1
April zu vermiethen.
412) Steinſtrnße 6 Beletage, enth.
5 Zimmer, ſowie ſonſt alle Bequemlich=
keiten
per 12. April d. J. zu vermiethen.

1050) Wenerftr. S5eine freun=
liche
Wohnung im 2. Stock mit drei
Zimmern, großem Vorplatz und
Waſſerleitung zu vermiethen.
139 Hochftraße 16 ifr der mitſere
Stock zu verm. und bald zu beziehen.
1145) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 1
eine elegante Wohnung, 5 Zimmer, Küche,
Badezimmer, Gas= und Waſſerleitung, 3
Bodenkammern ꝛc. zu vermiethen.
1283) Eliſabethenſtraße 36 eine kl.
Parterrewohnung mit Waſſerleitung, drei
Zimmer, Küche und allem Zubehör, für
310 M. an 1-2 Perſonen vom 15. April
an zu vermiethen.
1341) Neue Kiesſtraße 86 freund=
liche
Mauſarde, 2-3 Zimmer, Küche mit
Waſſerl. und allem Zubehör, per 15. Apr.
1358) Eruſt=Ludwigsſtr. 11, 3. St.,
eine Wohnung. 4 Zimmer, Küche nebſt
Zubebör, per 1. Mai zu vermiethen.

1450) Eliſabethenſtraße 21 iſt d
Parterrewohnung, beſtehend aus 4 Zirn
mern, Küche, Gas, Waſſerleitung und
Cloſet, mit allem ſonſtigen Zubehör, a
derweit zu vermieth. Näher. im II. Stoh.
1563) Hölgesſtraße 12 eine Woſ
nung von 6 Zimmern und 1 Cabinet von
15. Mai an, auf Wunſch auch früher.
1567) Mühlſtr. 74 eine Wohnun
3 Zimmer, 2 Cabinete ꝛc. zu vermiethe
und per Mitte Mai beziehbar.
Näheres im Laden daſelbſt.
1704) Lautenſchlägerſtraße ¼ ein
hübſche Wohnung von 3 und 4 Zimmer
1705) Heinrichſtraße 49 eine Wohl
nung von 6 Zimmern, mit Garten.
1807) Ecke der Soder= und Stift,
ſtraße, Beletage eine ſchöne Wohnung von
4 Zimmern, Küche und allem Zubehör
alsb. beziehb. Näh. Soderſtr. 47, Part.
1931) Heerdweo 18 zwei ſchöne Woh
nungen, beſtehend aus 3 Zimmern, Cab=
net
, Küche und Zubehör, bis 1. April zu
vermiethen. Näheres Darmſtädter Carls=
ſtraße
12, 1 Treppe hoch.
1932) Dieburgerſtr. 5,Vorderh. mittl. St.

4

ver de=

heſtenl

meln,

4502

5 Zimmer, Küche, abgeſchl. Vorpl., Magd=
ſtube
, mit od. ohne Gartenantheil. L. Koch.

1935) Bleichſtraße 25 im Vorderh.
der 1. Stock, 3 Zimmer, Küche ꝛc. mit=
abgeſchloſſenem
Vorplatz zu vermiethen.
2089) 2 Wohnungen zu verm. Jean
Kühn, gegenülber der Stadtkirche.
2206) Ballonplatz 6, Hinterbau, die
von Herrn Dachdeckermeiſter Geider be=
wohnte
Wohnung nebſt Werkſtätte reip.
Magazinsraum iſt ſoſort zu vermiethen.
2209) Alexanderſtraße 3 eine Woh=
nung
an eine ſtille Familie zu vermiethen.
2246) Hermannſtr. 33 iſt eine Woh=
nung
von 6 Zimmern, 2 Kabinetten, mit
Vorgarten, Waſſerleitung nebſt allem Zu=
behör
. Näheres bei J. Kuhl, Carlsſtr. 40.
2247) Hochſtraße 9 iſt eine May=
ſardenwohnung
an eine einzelne Dan=
zu
vermiethen und Mitte Mai zu beziehn.
2351) Promenadenſtr. 16 eine Woh=
nung
v. 2 Zim., Kab., Küche. Zu erfr. I. St.
2353) Neckarſtraße 1, Seitenbau,
Zimmer mit Alkoven zu vermiethen. Näh.
Vorderhaus, 3 Treppen.
2354) Schulſtraße 6, zwei St. hoch=
zwei
ineinandergehende, ſchöne, geräumige
Zimmer ſofort zu vermiethen.
2365) Marienplatz Sa eine Woh=
nung
zu vermiethen (15. Juni beziehbar)
2459) Promenadeſtraße51 Beletage
7 Zimmer mit Zubehör) zu vermiethen.
Näheres daſelbſt parterre.

[ ][  ][ ]

H21) Aliceſtraße 3 im oberſten Stol
ſeis Wohnung mit großem, abgeſchloſſenem
öſplatz, 3 Zimmer, Küche, Keller und
denr Bequemlichkeiten. Näheres bei S.
gtrauß, Mathildenplatz 9.
422) Beſſunger Ludwigſtr. 3 eine
Anung ſofort zu vermiethen.
423) Promenadeſtraße 48 2. St.
ſſohnung von 5 Piecen mit allem Zuge=
hr
zu vermiethen an ruhige Familie per
l. Juni. Näheres daſelbſt 1 Stiege h.
424) Wilhelminenſtr. 21, gegen=
ver
dem Palaisgarten, per 1. Juli
de Beletage: 6 Zimmer, Balkon ꝛc.,
Manſardezimmer nebſt Cabinet; im
keſtenbau eine Wohnung von 4 Zim=
ſntkt
, Küche. Näheres daſ. i. Alice=Bazar.
4525) Promenadeſtraße 64 eine
Aohnung im 3. Stock, 5 Zimmer, Küche
ſ. w. zu verm. Näheres im 2. St.

816) Ecke der Eliſabethen= unl
llhelminenſtr. 17 ſind zwo1 Läden
ſitk Wohnung, Comptoir, Werkſtätte, bis
Mpril zu vermiethen.
2463) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
ſwizem Heuboden iſt zu vermiethen und
pich zu beziehen. Untere Hügelſtr. 73.
426) Promenadeſtr. 64 Stallung,
Pntiſe und Zimmer zu vermiethen.

2818) Schulſtraße 7 möblirtes
m mer ſofort beziehbar.
6n) Neue Kiesſtr. 70, zwei Stiegen
hh. ein ſchön möbl. Zimmer, ſofort.
284) Heidelbergerſtraße 19 iſt ein
furidliches Zimmer ſtraßenwärts pro
März zu vermiethen.
1364) Mühlſtraße 20 ein freundlich
Filirtes Zimmer.
1465) Soderſtraße 51 ein hübſch
hllirtes Zimmer zu vermiethen.
16866) Rheinſtraße 8 im Hinterbau
ſe fein möblirte Zimmer.
1322) Sofort 2 ſchön möbl. Zimmer,
ſilcen. d. gr. Gartens. 45 Dieburgerſtr.
1330) Mühlſtr. 12, parterre, möbl.
Emmer mit ſep. Eingang zu vermiethen.
39) Ecke des Mathildenplatzes
Zeughausſtr. 7 erſter Stock zwei gut
lirte Zimmer.
040) Friedrichſtraße 9 ein möbl.
hinerrezimmer zu vermiethen.
1043) Friedrichſtr. 18. I. St., ein
ſch 2 möbl. Zimmer mit od. ohnePenſion.
11981) Alexanderſtr. 15 zwei gut möbl.
hünner, auf Verlangen mit Penſion.
294) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
khlafzimmer und ein Wohnzimmer per
. April zu vermiethen.
2295) Gr. Ochſengaſſe 12, Mittel=
hu
, ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2097) Wilhelminenplatz 17ein ſchönes
hnrner und Kabinet möbl. zu verm.

R54
2210) Dieburgerſtraße 9 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2212) Weyprechtſtraße 10 parterre
zwei elegante Zimmer, möblirt.
2249) Schloßgraben 15 ein freundl.
möbl. Zimmer mit ſep. Eing. per 1. Apr.
2250) Neckarſtraße 1 im Seitenbau
ein gut möbl. Zimmer mit od. ohnePenſion
2371) Alexanderſtr. 21 ein ſchönes
möblirtes Zimmer bei Gölz.
2373) Rheinſtraße 28. Beletage, 2
gut möblirte Zimmer mit ſeparatem Ein=
gang
an einen Herrn zu vermiethen.
2375) Carlsſtraße 21 ein möbl. Zim=
mer
für Schüler mit oder ohne Penſion.
2376) Niederramſtädterſtr. 26, ob.
Stock, ein möbl. Zimmer für 8 M.
2377) Roßdörferſtr. 26, mittl. St.,
2 möblirte Zimmer.
2378) Kiesſtraße 40 im 1. St., ein
ſchön möblirtes Zimmer, per 16. Mär,
billig zu vermiethen.
2465) Grüner Weg 9, 1. Stock, ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
2527) Caſtnoſtraße 28 im 3. Stock
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
2528) Beſſ. Carlsſtr. 44 Zimmer
und Cabinet, elegant möblirt, auf Wunſch
mit Dienerſtube.
2529) 2 möbl. Zimmer im II. St.,
1 möbl. Zimmer mit Alkoven im 1. St.
per 1. Mai d. J. zu vermiethen.
Michael Schmidt, Louiſenplatz 4.
2530) Carlsſtr. 33 im 1. St. ein
Zimmer ſogleich zu vermiethen.

619
Wixhauſen.
Die Herſtellung eines eiſernen Ge=
länders
zur Einfriedigung der Friedens=
linde
, ca. 15 Ifd. Meter, iſt alsbald we=
nigſtnehmend
zu vergeben und wollen deß=
halb
Luſttragende bei dem Präſidenten des
Kriegervereins, wo die Bedingungen zur
Einſicht offen liegen, längſtens bis zum
23. d. Mts. ihre Forderungen geltend
machen.
Der Vorstand.
Ein möbl. Iimmer mit Cabinet
geſucht. Offerten mit Preisangabe an
die Expedition unter G. B. 101. (2532

Alle beſſeren Werke der Ltteratur,
Lexikas, Atlanten
kauft ſtets oder nimmt als Zahlung an
fl. v. Ligner,
Buch= und Antiquartatshandlung,
Eliſabethenſtraße 17. (2533

Für Hetrger.
In meinem Eiskeller iſt noch ein
[2466
Kellerchen zu vermiethen.
Carl Stumpf, Frankfurterſtr. 81.
2534) Ein Mädchen empfiehlt ſich im
Ausbessern von Heidern u. Weiss.
2eug. Näheres Schulzengaſſe 12.

Erſter Vortrag zum Beſten des Vereins heſſiſcher
Lehrerinnen zur Gründung eines Lehrerinnenheim
Samstag, 21. März, Abends 6½ Uhr,
im Saale der Aliceſchule - Friedrichſtraße Nr. 4
die Härtyrer des Ellcksé,
Luſtſpiel in drei Aufzügen von Otto Roquette, geleſen von dem Herrn Verfaſſer.
Eintrittskarten zu ſämmtlichen drei Vorträgen M. 3.50, für 2 Perſonen
M. 6.-, zu einem einzelnen Vortrag M. 1. 50, für 2 Perſonen M. 2.50,
Schülerkarten zu einem Vortrag M. 1.- ſind in den Buchhandlungen der Herren
A. Bergſträßer und A. Klingelhöffer, ſowie an der Kaſſe zu haben. (2535

von Studirenden der Rechnischen Hochschule,

zum Beſten armer Aehrerwittwen,
arrangirt vom Academiſchen Verein.
Alle Diejenigen, welche Anforderungen an das Comite zu richten haben, wer=
den
erſucht, dieſelben bis zum 1. April einſenden zu wollen, widrigenfalls ſie keine
Berückſichtigung mehr finden können.
[2536
Das Comité.

Restaurant Gustav Schmitz.
Mittwoch den 18. Mürz 1885:
CONCIl
[1961
Entrée 20 Pf.
Anfang 8 Uhr.

[ ][  ][ ]

62


Badtwau, wb Ed Aidtdtt
(großer Saal).
Mittwoch den 18. März, Abends 7 Uhr:
48
SEUATERTURUTTARA
IW.
Vrheber des Gedankenlesens,
wird, der Aufforderung diſtinguirter Perſönlichkeiten Darmnſtadts Folge leiſtend, unter Obigem
G0 GIILO LOId,
Potk
GGIG

abhalten und dabei alle ſeine außerordentlichen Experimente vorführen, welche kürzlich in Berlin die ungetheilte Be=
wunderung
Hr. Maestät des Maisers, ſowie der auserleſenſten Geſellſchaft aller europäiſchen Höfe und Haupt=
ſtädte
erregt haben.

Programm für die Gala-Soirée.


Hr. Cumberland wird bei dieſer Gelegenheit eine Serie von Experimenten vorführen, conform denen,
welche er an den bedeutendſten Höfen Europa's zur Darſtellung gebracht, unter dieſen:

Errathen riner grduchten Zahl.
Mr. Cumberland wird, nachdem ein Mitglied des vom Publikum ſelbſt erwählten Comits's, aus hervor=
ragenden
Bürgern beſtehend, ſich eine Jahreszahl oder die Rummern einer Banknote gedacht hat, dieſelbe er=
rathen
, genau ſo wie ihm dies gelang, als er das Krönungsjahr Sr. Maj. des deutſchen Kaiſers, 1861, errieth,
an welches der Monarch gedacht hatte, als Mr. Cumberland ihm auf einer Soirée beim Fürſten Anton Radziwill
in Berlin zu begegnen die Ehre hatte.
Die Mord=Zerne.
Vermittelſt dieſes Experimentes wird Mr. Cumberland zeigen, wie das Gedankenleſen zur Entdeckung
von Verbrechen führen und in den Dienſt der Juſtiz geſtellt werden kann, indem er durch wohlbekannte
Perſönlichkeiten vor den Augen des Publikums einen fingirten Mord und Raubanfall begehen läßt, während er ſelbſt
den Saal verlaſſen hat und ſpäter die ganze Scene, bis in die kleinſten Details der Action, mit Hülfe des Ge=
dankenleſens
wiederholt, - genau ſo, wie er dies mit den Großfürſten Nikolas und Conſtantin von Rußland ge=
than
, während er Gaſt des Großfürſten Michael in deſſen Palais zu St. Petersburg war.
Grdanten=Zrichnen.
Mr. Cumberland wird in gleicher Weiſe wie er als Gaſt des Baron Ferdinand von Rothſchild auf deſſen
Landſitz zu Waddedon mit dem Prinzen von Wales mit dem Zeichnen eines Elefanten dies that, deſſen Umriſſe
Se. Kgl. Hoheit ſich gedacht hatte, mit einem Darmſtädter Künſtler von Ruf ein ähnliches Experiment ausführen.

Der Schluchtulun.
Mr. Enmberland wird das Errathen eines von einer hochſtehenden Militärperſon gedachten ſtrategiſchen
) Schlachtplanes in derſelben Weiſe ausführen, wie ihm dies ſo glänzend mit dem General=Gouverneur Gourko, in
deſſen Palais zu Warſchau, gelungen.
Ferner wird Mr. Cumberland alle jene antiſpiriſtiſchen Demonſtrationen geben, welche er in der Hofburg zu
Wien dem öſterreichiſchen Kronprinzenpaar vorgeführt.

Preiſe der Plähze: Beſondere Sperrſitze 4 Mark, Sperrſitz M. 2. 50, Saal 1 Mark ſind zu haben in der
Muſikalienhandlung von M. Bölling. Ernſt=Ludwigſtr. 12, und bei Herrn Juſpector Velten im Saalbau, ſowie
Abends an der Kaſſe.
[2488

[ ][  ][ ]

e Be=
haupt
=

2538) Ein Mädchen aus achtbarer
aͤmilie ſucht St. als Stütze der Haus=
n
zu oder zu Kindern. Es wird weniger
uf Lohn als gute Behandlung geſehen.
ſaͤheres Frau Landau, Hochſtr. 10.

4539) Eine reinliche
Honatdienſt. Näheres

Frau übernimmt
anggaſie 47.

2540) Eine kinderloſe Frau ſucht Mo=
Pedienſt, auch putzen. Ruthsſtr. 3.
H541) Ein ſinger ſolider Dausburſche
icht auf ſofort Stelle. Beck, Stellen=
hreau
, Mathildenplatz 11.

2485) Mehrere brave Mädchen kön=
en
aufs Ziel gute Stellen erhalten durch
hrau Uhrig, Kiesſtr. 18.
2542) Mädchen, welche bürgerlich
ochen k. u. gute Zeugn. aufzuw. haben,
rhalten auf Oſtern recht gute Stellen durch
fnau Neßling, Louiſenſtraße 30.
2543) Auf Oſtern ein tüchtiges Dienſt=
ädchen
mit guten Zeugniſſen geſucht.
ſeburgerſtraße 8, Beletage.

2544) Einen Spenglergeſellen ſucht
kerdinand Franke, Spenglermeiſter in
tr.ßdorf.
2424) Einen Lehrling ſucht
J. Schüfer, Spenglermeiſter,
Niederramſtädterſtr. 21.
2545) Einen Lehrling ſucht
Georg Heyl, Hofzimmermeiſter,
Bleichſtraße 5l.

2487) Einen Lehrjungen ſucht
Karl Schimmer, Zimmermeiſter,
Pankratiusſtraße 32.
E2
C
1501) Ein braver Junge kann die
glaſerei erlernen bei
Ludwig Rettig, Lauteſchlägerſtr. 9.

Ordentliche Jungen
[2546
um 14-16 Jahren geſucht.
Tapetenfabrik, Landwehrſtr. 63.
.
Junge Mädchen,
die hieſige Schulen beſuchen, finden in
gebildeter Familie gute Aufnahme.
Jährlicher Penſionspreis 600 M.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl. (2217

Hozart-Verehm.
Montag den 23. März, Abends präcis 8 Uhr:
A. VGRSETEUAAIaU

unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters de Maan
und gütiger Mitwirkung
der Großh. Hofſchauſpielerin Frl. Anna Ethel, des Frl. Anna Göring von
hier, des Herrn Hoftheaterdirector Rünzer, der Herren Hofopernſänger Fosslor
und Hofmüllor, einer größeren Anzahl von Mitgliedern des hieſigen Musik-
Voroins und des Lohror-Sängor-Chors ſowie der Grossh. Hofkapolle.

VValdſtraße 30 kann Buchen= und
20 Tannenbrennholz im Meter nach
Maaß kleingeſchnitten werden.
[223)

Eine Frau empfiehlt ſich im (2230
An- und Auskloidlon von Todton.
Mühlſtr. 28, Seitenbau rechts, 1 Tr.

Progr a m m:
1) Dio Musik zu Oodipus in Holonos
. Hondelsohn=Bartholdy.
für Männerchor und Orcheſter mit verbindendem Gedichte.
2) Das Siegesfost, Gedicht von F. v. Schiller Bernhard Scholz.
für Soli, Männerchor und Orcheſter.
Toxte golangon am Saaloingang zur Ausgabo.

Karten für Nichtmitglieder ſind bei den Herren fl. Bergsträsser, M. Böl.
ling und 6g. Thies, ſowie Abends an der Kasse fl. 2 zu haben.
4 Mitgliederkarten verabfolgt Herr M. Pfoil, Eliſabethenſtraße Nr. 5.
Der Vorstand. (2547
H.
Ae
Hx.
gerveretm Darustadt.
Am Vorabend des Geburtstags Sr. Majeſtät des Kaiſers,
Samstag den 21. März 1885, Abends prücis 8 Uhr,
findet im feſtlich geſchmückten grossen Gaalo des Saalbaues dahier eine
Dehn
1AuOAISGNS 1GGUGI8k,
beſtehend aus Inſtrumental= und Geſangsvorträgen, Feſtrede, Prolog
und Deklamationen, verbunden mit einem Banket,
unter gütiger Mitwirkung
der Herren Großh. Hofopernſänger Gillmeiſter und Hofmüller, des Großh. Hof=
ſchauſpielers
Herrn H. Edward, des hieſigen Schubert=Vereins unter Leitung
ſeines Dirigenten Herrn Hofmuſikers Adolf Kugler und der Muſikkapelle des Gr.
Heſſ. Garde=Dragoner=Regts. Nr. 23 unter Leitung des Herrn Muſikdirektors
O. Engel, ſtatt.
An die patriotiſch geſinnten Bewohner von Darmſtadt und Beſſungen richten
wir die ergebenſte Bitte, durch zahlreichen Beſuch zur Verherrlichung des Feſtes
beitragen zu wollen.
Die Mitglieder unſeres Vereins werden hierdurch ſtatt beſonderer Einladung
um zahlreiches Erſcheinen kameradſchaftlichſt erſucht. Orden und Ehrenzeichen, ſowie
Verbandsabzeichen ſind anzulegen.
Verkaufsſtellen von Karten für Nichtvereinsmitglieder (Einzelkarten 50 Pf.,
Familienkarten für 3 Perſonen 1 M.) befinden ſich bei den Herren: Conditor
Naumann, Schützenſtraße, A. Simon, Schloßgraben, D. Faix Söhne, Ernſt=
Ludwigsplatz, Uhrmacher Bribach, Alexanderſtraße, Marktmeiſter Dick, Rathhaus,
Kaufmann J. Hartmann, Beſſ. Heidelbergerſtraße, ſowie Saalbauinſpektor Belten.
Die Theilnahme iſt nur Erwachſenen geſtattet.
Der Vorstand. (2548

garen= und Levgameren
in garantirt keimfähiger Qualität; insbeſondere eine Partie ſchöner großkörniger
Aleesam e n empfiehlt allerbilligſt

Priedrich Wuss.
9. Dieburgerſtraße 9.

211

[ ][  ][ ]

622

Auf meinem Bauplatz

B 54
Husschalen Htract

Hofl., prämiirt in Nürnberg 1882. Rein
6. Külsr k Meathildenpl. J. vegetabiliſch, ohne jede metalliſche Bei=
miſchung
, garantirt unſchädlich. Das Glas
wei fein möblirte Zimmer (Wohn=u. nebſt Anweiſung 70 Pf. Echtes Nußöl,
O Schlafzimmer) an einen oder zweil zugleich haarfärbendes Haaröl, 70 Pf.
Herren bis zum 1. April zu vermiethen. bei
E. Soharmand, 2052
Mittlere Waldſtr. 31, parterre. (2257
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.

in der Gartenſtraße kann täglich trockner zum Färben blonder, rother und grauer
Bauſchutt gegen Vergütung von 10 Pf. Kopf= und Barthaare aus der kgl. baher.
per Wagen angefahren werden. (2549 Hofparfümerie=Fabrik v. C. D. Wunderlich,

16 in ſolider Mann ſucht Koſt u. Woh=
G nung. Offerten mit Preisangabe
bitte zu richten an
M. Kattler, Wilhelminenſtr. 8. (2467:

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße
Der Poſtdampfer Rheinz, Kapitän Jün,
vom Nordd. Aoyd, welcher am 1. März
Bremen und am 3. März von Southamp,
abgegangen war, iſt am 13. März, und
Poſtdampfer Fulda, Kapitän Heimbruch, v
Nordd. Loyd. welcher am 4. März von Brer=
und am 6. März von Southampton abgegan!
war, iſt am 14. März wohlbehalten in New=P
angekommen. Der Poſtdampfer Scholte
Kapitän Viß, von der Niederl.=Amerik. Dam
ſchifff.=Geſellſch., welcher am 28. Februar:
Rotterdam abgegangen war, iſt am 15. M.
wohlbehalten in New=York angekommen.

äftige Platanenbäume, wilde
Reben, letztere 10 Pf., abzugeben.
L. Schubkegol, Bachgaſſe 14. (2346

Wochen=Gottesdienſt der evang=
Civilgemeinde.
Donnerstag den 19. März in der Stadtkapel.
Abends um 6 Uhr: Paſſionkſtunde: Herr Superil
Dr. Sell.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. März.
Deutſches Reich. Obſchon die Debatten über die Poſtdampfer=
vorlage
im Reichstag mit der bekannten Freitagsrede des Reichskanzlers
ihren Höhepunkt erreicht hatten, bot doch auch die Sitzung vom Cams=
tag
noch manchen intereſſanten Moment; ſie war beſonders dadurch
bemerkenswert, daß ſich in ihr endlich auch der Führer der Freiſinnigen,
Herr Eugen Richter, zur Sache äußerte und zwar beſprach er weniger
die Dampfervorlage, als vielmehr die Kolonialpolitik. Daß dieſelbe
ſchlecht wegkam, durfte bei dem oppoſitionellen Standpunkt, den der
freiſinnige Fraktionschef der kolonialen Bewegung gegenüber von Anbe=
ginn
an eingenommen, nicht überraſchen.
In der Sitzung vom Montag den 16. ſprach zunächſt Geh. Regie=
rungsrat
Dr. Reuleaux für die Vorlage, durch welche die nationale
Wohlfahrt gefoͤrdert werde. Fürſt Bismarck ergriff zweimal das Wort,
Um ſowohl den polniſchen Abgeordneten Dr. v. Jagdzewski wie den
Abg. Virchow in längeren Ausführungen zu widerlegen. Letzterer war
der Anſicht, daß der Zeitpunkt zum Beginn einer Kolonialpolitik be=
reits
verpaßt ſei. Jedenfalls ſeien alle bisher erworbenen Landſtriche
ungeſund und daher von ſeinem Standpunkt aus zur Koloniſation nicht
zu empfehlen. Es ſcheine dem Reichskanzler vorbehalten zu ſein, alle
unbewohnten Orte für das Deutſche Reich zu erwerben.
Von konſervativer Seite wurde endlich der Schluß der Debatte be=
antragt
und derſelbe mit 178 gegen 148 Stimmen angenommen. Bei
der Abſtimmung wurde die oſtaſiatiſche Linie faſt einſtimmig und die
auſtraliſche Linie mit 170 gegen 159 Stimmen angenommen, dagegen
die afrikaniſche Linie mit 166 gegen 157 Stimmen abgelehnt.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine landespolizeiliche Anord=
nung
der Regierung in Königsberg, wonach die Einfuhr und Durchfuhr
aller Arten Vieh, ausgenommen Pferde, Maultiere und Eſel, alle von
Wiederkäuern ſtammenden tieriſchen Teile, ausgenommen Butter, Milch
und Käie, von Dünger, Rauhfutter, Stroh, anderem Streumaterial,
gebrauchtem Stallgerät, Geſchirr, Lederzeug, von unbearbeiteten Haaren,
Borſten und Wolle, von gebrauchten Kleidungsſtücken für den Handel,
von Lumpen aus Rußland über die Landesgrenze der Kreiſe Neidenburg
und Ortelsburg mit Rückſicht auf die Ausdehnung der Rinderpeſt in
dem ruſſiſchen Kreiſe Plock verboten wird.
Perſonen, deren Beſchäfti=
gung
die Berührung mit Vieh mit ſich bringt, wie Fleiſcher und Vieh=
händler
, dürfen die Landesgrenze nur bei Illowo, Opaleniee und Fried=
richshoff
überſchreiten und müſſen ſich dort einer Desinfektion unterziehen.
Schweiz. Um eine Einſchränkung der Gewerbefreiheit in Bezug
auf Wirtſchaftsweſen, Fabrikation und Verkauf gebrannter Waſſer her=
beizuführen
, hat der Nationalrat eine Reviſion der betr. Artikel der
Bundesverfaſſung beantragt.
Frankreich. Die Kommiſſion des Senats zur Vorberatung des
Zolltarifs für Cerealien legte einen Bericht vor, welcher die Geneh=
migung
der neuen Tarife beantragt.
In der Abgeordnetenkammer wurde am 16. d. M. die General=
debatte
über den Geſetzentwurf betr. die Eingangszölle auf Vieh beendet
und mit 289 gegen 184 Stimmen beſchloſſen auf die Beratung der
einzelnen Artikel überzugehen. Die Erhöhung des Eingangszolles auf
Ochſen von 15 auf 25 Fres. wurde angenommen.
Nach den letzten Depeſchen befindet ſich Admiral Courbet in Gutz=
laff
. Die Nordküſte von China iſt durch 7 Kreuzer und drei Kanonen=
boote
eng blockiert, welche unausgeſetzt auf feindliche Schiffe Jagd
machen. Der Liberte' zufolge iſt China zu Friedensverhandlungen
bereit, verlange aber einen vorläufigen Waffenſtillſtand. Den letzteren
habe Frankreich abgelehnt.
Der Polizeipräfekt von Paris erläßt demnächſt eine Verordnung,
welche die Entfaltung roter Fahnen bei öffentlichen Feierlichkeiten ab=
ſolut
unterſagt.
England. Der Prinz von Wales und der Herzog von Odinburg
ſetzten ihre Abreiſe nach Verlin auf Mittwoch abend feſt. Prinz Albert
Victor, älteſter Sohn des Prinzen von Wales, reiſt mit.

Die Times ſchreiben, die Reiſe des Prinzen von Wales und l
Herzogs von Edinburg nach Berlin, nachdem die Beilegung der dil
matiſchen Differenz glücklich ſtattgefunden hat, bilde eine opporhu
Beſtätigung der Thatſache, daß zwiſchen England und Deutſchland h
Frage vorhanden ſei oder entſtehen dürfte. welche nationale Feindſi=
keiten
erwecken könnte. Gegenwärtig, wo Deutſchland eine Kolonialuu-
ſei
, ſei es womöglich noch wichtiger als je, daß unglückliche Vorkoux,
niſſe wie die jüngſten, nicht wieder eintreten würden.
Im Oberhauſe entgegnete Granville auf eine Anfrage Salishu=
es
ſel zwiſchen Rußland und England vereinbart worden, daß hil
weiterer Vormarſch ruſſiſcher, reſp. afghaniſcher Streitkräfte nach irgen
einem Punkte innerhalb des beſtreitbaren oder beſtrittenen Gebietesen
macht werden ſolle. Gladſtone habe dieſe Erklärungen auf Grund w=
Telegrammen des engliſchen Botſchafters in Petersburg, deren lehlfl
vom 5. März datiert geweſen ſei, abgegeben. Um jede Möglichkeit enn
Mißverſtändniſſes zu verhüten, habe Granville dieſe Erklärung Gladſtum
nach Petersburg telegraphiert und den engliſchen Botſchafter aufgeeh
dert, ſich darüber zu informieren, ob Giers zugebe, daß die in ſa
Telegrammen enthaltenen Verſicherungen ein Abkommen in dem
Gladſtone erklärten Sinne enthalten. Unter dieſen Umſtänden halt=h
es nicht wünſchenswert, näher auf die Anfrage einzugehen.
Im Unterhauſe erklärte Fitzmaurice, daß die Unterhandlungen/
Herſtellung eines freundlichen Einvernehmens zwiſchen England rl=
Deutſchland bezüglich der reſpektiven Protektorate in den Niger=v
Kamerunsdiſtrikten fortdauerten. Dies ſei indeſſen nur ein Teil
allgemeinen Abkommens, durch welches man hoffe, alle zwiſchen beik,
Regierungen hinſichtlich Weſt= und Oſtafrikas und der Süd=Pacie,
Gebiete in Frage ſtehenden Verhandlungen mittelſt gegenſeitiger K.
zeſſionen löſen zu können.
Ein Telegramm des Reuter'ſchen Büreauss aus Hongkong mäl
Das Packetboot Surats, der Linie Peninſular= und Oriental= Kompr=
gehörend
, wurde von einem franzöſiſchen Kreuzer angehalten, um p=
zuſuchen
, ob dasſelbe Kriegskontrebande mitführe. Das britiſches
ſchwader in China hat Befehl erhalten, ſich nach Hongkong zu begſ=
Italien. Dem Vernehmen nach iſt die Abſendung der =
Expedition bis zur Rückkunft des Generals Riccei verſchoben wil=
Derſelbe hat ſich zur Unterſuchung der Verhältniſſe nach dep Mll=
Meere begeben.
Türkei. Ueber die aufſtändiſche Bewegung in Albanien lieges b!
zürftige Mitteilungen vor, aus denen ſich aber troßdem erkennenl
il=
wie
ernſt dieſelbe zu nehmen iſt. Eine aus Vranja in Belgrad
ue.
troffene Depeſche meldet, daß die Feſtung Prizrend niedergebrannt wonlb
iſt; die aufſtändiſchen Albaneſen ſetzten ſich nach einem blutigen Ges!
mit den türkiſchen Truppen in Prizrend feſt, worauf die Türken "9
Stadt bombardierten und zerſtörten; dieſelben verloren hierbei a.b
Mann. Nach einer anderen Depeſche hätten die Türken Prizrend ſ'!
geſchloſſen und an mehreren Punkten in Brand geſteckt: der Plathz bi.
um größten Teile eingeäſchert. Nach einer dritten Depeſche endd
wären türkiſche Truppen zur Unterſtützung eingetroffen, worauf ſieß !
Arnauten (chriſtlichen Albaneſen) eine blulige Niederlage beigebracht f)
aufſtändiſchen Banden zerſpreugt und Prizrend entſetzt hätten.
Vereinigte Staatsn. Einer Meldung aus New=York vom 16 h
zufoge haben mehrere nordamerikaniſche Kriegsſchiffe wegen der duhſt
den Präſidenten Barrios in Guatemala hervorgerufenen Bewegung im
Befehl erhalten, ſich nach den Gewäſſern Centralamerikas zu begeben.
Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 18. März.
Zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des Kaiſer.
ſindet Sonntag den 22. d. Mts. mittags 12 Uhr Parade und Feldgotts
dienſt der ganzen Garniſon auf dem Infanterir=Exerzierplatz, bei ut
zünſtiger Witterung aber um die nämliche Stunde Gottesdienſt in d
Stadtkirche ſtatt.

[ ][  ][ ]

N.
O Schwurgericht. Geſtern gelangte die Strafſache gegen den
fährigen Maurer Ph. Ohl 1. von Bürſtadt wegen Meineids zur
Achandlung, eine Sache, die mit der dort ſſattgehabten Bürgermeiſter=
uhl
und dem dadurch hervorgerufenen Parteigetriebe in innigem Zu=
mntenhang
ſteht. Der Angeklagte, welcher zu den Schwarzen' ge=
ſ
.t, ſoll nämlich gegen beſſeres Wiſſen in einer Strafſache wegen Miß=
hadlung
eines Rothen eidlich erhärtet haben, daß er nicht geſehen,
hlein gewiſſer Johann Brunner der Urheber der damals ſtattgehabten
Erletzung geweſen, während er früher Dritten gegenüber mit Beſtimmt=
hit
behauptet, daß er den Thäter erkannt. Bei dem beharrlichen Leugnen
Angeſchuldigten, der nunmehr behauptet, daß er fragliche Aeuße=
mhen
nicht auf Grund eigener Wahrnehmungen, ſondern auf Mittei=
uhen
Anderer hin gethan, iſt eine ſehr eingehende, bei Schluß des
pat tes noch nicht beendigte Beweisaufnahme geboten, die allerdings
ng allgemeines Intereſſe zu erregen vermag.
Vor dem Schwurgericht der Provinz Starkenburg kommen
ler die nachfolgenden Fälle zur Verhandlung: Mittwoch den 18. und
Emierstag den 19. März, gegen Georg Avemarla, Georg Steckenreuter
Beorg Avemaria 1II., ſämtlich in Egelsbach, wegen Korperverlehung
Tötlichem Erfolg und Körperverletzung: Staatsanwalt: Dr. Rüſter,
xheidiger: Rechtsanwalte Hallwachs, Pfaff und Dr. Löb; Freitag,
März, und Samstag, 21. März, gegen Philipp Körner II. in
ebur wegen Körperverletzung mit tötlichem Erfolg; Staatsanwalt:
thr Staatsanwalt Wolff, Verteidiger: Dr. Schmidt. Montag,
März, gegen Joſeph Fuchs in Darmſtadt wegen Bedrohung und
ſerſtand; Staatsanwalt: Dr. Güngerich, Verteidiger: Dr. Oſann.
cel. Stag, 24. Maͤrz, gegen Margarethe Buxbaum, Friedrich Hornung
keſrau, in Pfungſtadt wegen Verbrechen wieder das Leben; Staats=
malt
: Dr. Rüſter, Verteidiger: Rechtsanwalt Schmeel und Langenbach.
Afwoch den 25. und Donnerstag den 26. März, gegen Johannes
g IV. in Mainflingen wegen Widerſtands und Totſchlags; Staats=
malt
: Dr. Meiſel, Verteidiger: Rechtsanwalt Schödler. Freitag,
1. März, gegen Philipp Seiler in Groß=Gerau wegen Verbrechen wider
4Wittlichkeit; Staatsanwalt: Dr. Güngerich, Verteidiger: Rechts:
hnalt Laudenheimer. Samstag, 28. März, gegen Valentin Walter in
ſte-Schönmattenwaag wegen Meineid; Staatsanwalt: Dr. Güngerich,
keidiger: Dr. Oſann. Montag den 30. und Dienstag den 31. März,
pioi Franz Oberle in Klein=Zimmern wegen Brandſtiftung; Staats=
hnalt
: Dr. Meiſel, Verteidiger: Rechtsanwalt Jäger.
Der Eiſenbahnbeirat iſt vom Großh. Heſſ. Miniſterium zu
hͤr achten ordentlichen Sitzung auf den 26. d. M. nach Darmſtadt
lberufen worden. Auf dieſen Eiſenbahntagen ſind die Heſſ. Ludwigs=
hr
., Main=Neckar=Bahn, Oberheſſiſche Bahnen u. ſ. w., ſowie die Han=
Mikammern, landw. Vereine u. ſ. w. der betreffenden Bahngebiete ver=
k
n. Auf der diesmaligen Tagesordnung ſteht in erſter Linie der
Gumerfahrplan, dann Tariſangelegenheiten und Diverſes.
Für die am 21. März im Darmſtädter Hof dahier ſtattfindende
l3ſchußſitzung des landwirtſchaftlichen Vereins für die
owinz Starkenburg iſt nachſtehende Tagesordnung vorgeſehen: 1) Auf=
hmie
neuer Mitglieder, 2) Voranſchläge und Rechnungen der Bezirks=
.ne, 3) iſt der Fortbeſtand der ſtändigen Kommiſſionen, namentlich
enigen für Volkswirtſchaft, wünſchenswert und zweckmäßig? 4) Auf=
hllung
des Budgets pro 1885-86.
Nach den Veröffentlichungen des Reichsgeſundheitsamtes hat
dumſtadt (mit Beſſungen) anch in der 8. Woche bieſes Jahres
hker allen deutſchen Städten über 15000 Einwohner, mit 1277 auf
02 Einwohner im Jahresdurchſchnitt, die niedrigſte Sterblich=
tk
.ziffer.
B. Vortrag des Herrn Prof. Erich Schmidt aus Wien Ueber
Aür ger's Leonorei im Kaufmänniſchen Verein. Gegen Ende des
Jahrhunderts begann die ariſtokratiſch=ercluſive Auffaſſung der
biie und des ganzen Lebens überhaupt einer Richtung Platz zu machen.
rlche den Sinn auf das Einfache, Natürliche, Volkstümliche lenkte; die
ßiederungen des Volkes, über welche das Ange des Forſchers bisher
urzehm hinweggeblickt hatte, wurden jetzt Gegenſtand eifriger und liebe=
uller
Forſchung. Man fing an in den Naturvölkern, nach dem Vor=
enge
Herders. die regelloſen Meiſter des Schönen zu bewundern. Was
Kider über Volkspoeſie ſchrieb, überholte alle die Stimmen (Leſſing,
apedorn), welche ſchon früher auf dieſe noch unerferſchte Gegend hin=
ieſen
hatten, die Herausgabe ſeiner Liederſammlung Volkslieder=
lngerechtfertigter
Weiſe ſpäter verwandelt in Stimmen der Völker in
ſedern) zeigt, daß er heimiſch iſt in jeder Zeit und jeder Zone. Schon
le Bezeichnung Volkslieders war eine Neuerung; erſt 1773 gewöhnte
an ſich daran für die verſchiedenen Benennungen: Soldatenlied, Buhl=
bd
. Gaſſenhauer ꝛc. ſchlechtweg Volkslied zu ſagen. Das Jahr 1773,
ſ welchem Bürger ſeine Leonorel dichtete, weiſt mehrere unter ein=
ader
verwardte literariſche Erſcheinungen auf, da dichtete Goethe ſein
ntaraliſtiſches Drama Göt' und Herder ſchrieb den epochemachenden
Auſſatz über Oſſian und die Lieder alter Völker. Durch Perey's
kantmlung altengliſcher Balladen wurde Bürger auf das Gebiet der
Aallade geführt, Perey wurde für unſeren Dichter ein Retter, ohne
in wäre er vielleicht nie aus dem ſpöttiſch=parodiſtiſchen Tone ſeiner
iſten Romanzen herausgekommen, ſo aber gilt von Bürger das Wort
ines Freundes und Beurteilers Wilhelm Schlegel: Den Volksgeſang
lſchufſt Du neu und durfſtes nicht die fremden Weiſen borgen. Die
eonore ſteht auf einer Höhe des Könnens, die Bürger ſpäter nicht
ieder erreicht hat. Bürgers Briefwechſel über die Leonore' ſetzt uns
den Stand der Entſtehung des Gedichtes Schritt für Schritt zu folgen.

54
623
Der Vortragende führle uns in die Dichterwerkſtatt und belehrte die
Hörer in höchſt anſchaulicher und feſſelnder Weiſe über das allmähliche
Werden der Leonore bis ſie endlich die Geſtalt erlangte, in welcher
ſie uns heute in allen Schulbüchern vorliegt. Den urſprünglichen An=
jang
Leonore weinte bitterlich, ihr Leid war unermeßlich=, änderte
Bürger lebendiger und wirkſamer um in Leonore fuhr ums Morgenrot
empor aus ſchweren Träumen . Den großen Dialog zwiſchen
Mutter und Tochter, ſtellte Bürger erſt nach längeren Beratungen wie=
der
her, Graf Stolberg wollte keine einzige Zeile davon miſſen. In
Gemeinſchaft mit ſeinen Göttinger Freunden nahm Bürger manche glück=
liche
Umänderung vor, dagegen beharrte er auch mit großer Entſchieden=
heit
auf Ausdrücken, welche ihm paſſend und charakteriſtiſch gewählt
ſchienen, ſo behielt er z. B. abſichtlich das zweideutig lautende wir und
die Toden reiten ſchnell' bei und ließ ſich auch nicht den Satz: Gurgle
mir das Brautlied vorl abſchwächen in ſinge mir das Brautlied vor.
Die grandieſe Schilderung des geſpenſtiſchen Rittes iſt erſt durch mehr=
fache
Umarbeitung das geniale Meiſterſtück geworden, als welches wir
ſie heute von rechtswegen bewundern. Nach langem Probieren traf
Bürger in der dreimaligen Frage: Graut Liebchen auch Zu die richtige
Form der Wechſelrede und die jedesmalige Steigerung. Es iſt ein groß=
artiger
Dichtergedanke an den vorüberfliegenden Gegenſtänden die Ge=
ſchwindigkeit
des Rittes zu meſſen; zuerſt ſind es nur Bäume und
Sträucher, die vorüberfliegen, dann ganze Städte und Dörfer, endlich
fliegt das Firmament ſelbſt mit. Redner verbreitete ſich ziemlich aus=
führlich
über die populären Anregungen, welche Bürger zu ſeiner,Leonore
erhalten haben mochte, augenſcheinlich war der Dichter nicht nur heimi=
ſcher
Volksüberlieferung, ſondern auch engliſc er und ſchottiſcher Balladen=
dichtung
verpflichtet. Nicht nur in Schottland, Schweden, Norwegen,
Dänemark, ſondern auch in Nord= und Mitteldeutſchland und in den
flaviſchen Ländern exiſtieren Volksſagen, welche die Grundmotive der
Bürgerſchen Ballade enthalten, ein ſchlagender Beweis für die Verzwei=
gung
und Zuſammengehörigkeit aller Volkspoeſie. Die meiſten dieſer
Sagen führte Herr Prof. Schmidt in ihren Hauptzügen vor. Offenbar
entnahm Bürger den Namen des toten Bräutigams, Wilhelm, der
Volksüberlieferung, der Name ,Leonore' hingegen gehört der Kunſtdich=
tung
an, Bürger entlehnte ihn dem Güntherſchen Gedicht An Leonore=
und zugleich auch die Form, den Strophenbau. Bürgerſ hatte die Ten=
denz
, alles auf die erſte urſprüngliche Simplicität zurückzuführen, das
iſt ihm aber nur höchſt ſelten gelungen, und vergleichen wir ſeine Bal=
laden
mit denen der Pereyſchen Cammlung, ſo werden wir gewahr, daß
Bürger ſich auf den eigentlichen Volkston nur wenig verſtanden, er
ſchmückte, erweiterte und vergröberte, an Stelle der bündigen Kürze, der
ſprunghaften Art des Volksliedes trat bilderreiche Schilderung und
rhetoriſcher Prunk. So iſt denn auch ſeine Leonore' ein Kunſtgedicht,
ſchon deshalb, weil es örtlich und zeitlich ganz beſtimmt fixiert iſt, ja
an einzelnen Wendungen wie ſie fuhr mit Gottes Vorſehung vermeſſen
fort zu hadern ſpüren wir deutlich den moraliſierenden und theologi=
ſierenden
Geiſt des 18. Jahrhunderts, und wenn gar zum Schluſſe die
Moral des Ganzen gezogen wird, die ſittliche Idee zum Durchbruch ge=
langt
, ſo iſt der Charakter des einſachen, naiven Volksliedes vollſtändig
durchbrochen. Aber trotz aller kritiſcher Bedenken, die man gegen die
Leonore erheben mag, wird und muß es doch ſein Bewenden haben
mit dem Ausſpruche Wilh. Schlegels Leonore bleibt immer Bürgers
Kleinod, der koſtbare Ring, mit welchem er ſich, wie der Doge von Venedig
dem Meere, der Volkspoeſie für immer angetraut hat.
Die Herbergen zur Heimat, deren es jetzt in Deutſchland über
209 giebt, erlangen eine immer größere Bedeutung. Vielfach ſind ſie
mit den Innungen in Verbindung getreten und werden, wo für arme
Reiſende die Naturalverpflegung eingeführt iſt, als Pflegeſtationen be=
nutzt
. Auch die hieſige Herberge zur Heimat (große Ochſen=
gaſſe
8) wird als Logier= und Koſthaus fortwährend fleipig aufgeſucht.
Im Jahre 1883 verkehrten in derſelben 4938 Paſſanten in 7724 Nächten,
1884 ſtieg die Zahl der Paſſanten auf 5744 in 9322 Nächten (1698
Nächte mehr). Im Jahre 1883 wohnten 152 Arbeitsgeſellen in dem
Hauſe für längere Zeit und verbrachten 2689 Nächte daſelbſt; 1884
waren es 136 (eſellen mit 3281 Nächten (592 Nächte mehr). Während,
1883 durchſchnittlich 29 Perſonen in dem Hauſe übernachteten, ſtieg
1884 die Zahl der Uebernachtenden im Durchſchnitt faſt auf 35. Die
Preiſe ſind von dem Vorſtand ſo billig als möglich feſtgeſetzt. Schon
fuͤr 20 Pfennige iſt ein gutes, reinliches Bett, für 46 Pfennige ein voll=
ſtändiges
Mittageſſen, für 30 Pfennige ein Abendeſſen zu haben. Für
7 Mark erhält man die ganze Woche Koſt und Logis. Eine geregelte
Hausordnung ſichert, ſo weit ihre Macht reicht, alt und jung vor
böſen Einflüſſen. Die Einkehrenden ſind vor jeder Uebervorteilung ge=
ſchützt
. Die vom Vorſtand feſtgeſetzten Preiſe ſind auf einer Tafel im
Wirtslokal verzeichnet. Die Gäſte finden in dem Hausvater, der bei
der Anſtalt pekuniär in keiner Weiſe beteiligt iſt, ſondern einen feſten
Gehalt bezieht, einen freundlichen, nicht intereſſierten Berater, der auch
Urbeitsgelegenheit koſtenfrei vermittelt. Da die Anſtalt dem öffentlichen
Intereſſe, insbeſondere dem des Handwerkerſtandes dienen will, ſo kann
es dem Vorſtand nur angenehm ſein, wenn recht viele ſie in Augen=
ſchein
nehmen und ſich davon überzeugen, in welcher Weiſe ſie geführt
wird.
In der heutigen Gala=Soirée, welche Mr. Stuart Cum=
berland
im Saalbau veranſtaltet, wird derſelbe unter den Experimenten
im Gedankenleſen auch diejenigen berühmten Demonſtrationen vorführen,
welche das Intereſſe Sr. Majeſtät des Kaiſers in ſo hohem Grade erregt
haben: ſo das Erraten eines ſtrategiſchen Schlachtplanes, von einem

[ ][  ]

46
624
höheren Miltär gedachl: und das Gedankenzeichnen wie es ihm kürzlich
in Düſſeldorf mit dem berühmten Schlachtenmaler Profeſſor Camphauſen
ſo glänzend gelungen iſt, als er das Facſimile eines Hirſchkopfes bis
in die keinſten Details ausführte, den der Maler in ſeinem Atelier
hängen hat.
Stand der Darmſtädter Volksbankam 28. Febr. 1885.
Activa. Kaſſebeſtand 17034 M. 22 Pf. Mobilien 1620 M.
Vorſchuß= und Bebitoren=Conto 1059 852 M. 14 Pf. Wechſel=
Conto 224556 M. 72 Pf. Effecten=Conto 19762 M. 06 Pf. Ver=
waltungskoſten
3531 M. 76 Pf. Haus= und Immobilien=Conto 93 009 M.
63 Pf., Zinſen=Conto 401 36 Pf
Paſſiva. Dividenden=Conto 35118 M. 47 Pf. Reſervefond
67362 M. 52 Pf. Gewinn=Reſerve= und Delcredere=Conto 26 111 M.
88 Pf. Stammanteile 548 877 N. 07 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=
Creditoren ꝛc. 742298 M. 70 Pf. Umſchlag im Februar 769757 M.
An dem vierwöchentlichen Curſus zur Ausbildung von Turn=
lehrern
, welcher gegenwärtig unter Leitung des Herrn Turninſpektor
Marx dahier ſtattfindet und der mit dieſer Woche ſein Ende erreicht,
ſind 34 Lehrer des Landes beteiligt, darunter 10 aus hieſiger Stabt.
Auch in einem hieſigen Hotel (Darmſtädter Hof) hat ſich eine
Tiſchgeſellſchaft gebildet, welche den Gebrauch vermeidbarer Fremd=
wörter
in jedem einzelnen Falle mit einer Buße von 5 Pf. belegt.
Das Beiſpiel verdient gewiß alle Nachahmung und kann mit den Straf=
geldern
, an denen es ja nirgends fehlen wird, mancher nützliche Zweck
gefordert werden.
Immobilienverkauf. Das dreiſtöckige Wohnhaus nebſt
Bauplatz, Schützenſtraße Nr. 5, Herrn Rechtsanwalt Dr. Carl Joh.
Hoffmanns Erben gehörend, wuͤrde durch Vermittelung des Agenten
Carl Schnabel an Herrn C. A. Stütz er (Tapetenhandlung hier) ver=
kauft
.
1 Einem Schreiner in der Lindenhofſtraße kam aus dem Hof ein
zum Trocknen aufgehängtes Kinderkleidchen abhanden.- In der Blumen=
halſtraße
wurde einem Fabrikanten eine Gans aus dem Stall ent=
wendet
. Ein Metalldreher in der Gardiſtengaſſe, welcher ſeine Frau
mit einem Meſſer bedrohte und Spektakel verurſachte, wurde durch die
Schutzmannſchaft verhaftet.
Der Lokalverein Darmſtadt des Mittelrheiniſchen Archi=
tekten
= und Ingenieur=Vereins beſchäftigte ſich in ſeinen letzten
Verſammlungen mit der Frage der Erbauung eines Muſeums in Darm=
ſtadt
, um auch ſeinerſeits dieſe für die Erhaltung der Großh. Samm=
lungen
und die Entwickelung des Intereſſes für Kunſt im Großh. Heſſen
ſo wichtige Angelezenheit fördern zu helfen. Man faßte folgende Reſo=
lution
: Der Lokalverein Darmſtadt des Mittelrheiniſchen Architekten=
und Ingenieur=Vereins ſchließt ſich den Wünſchen nach Errichtung eines
Muſeumsgebäudes in der Ueberzeugung an, daß nur durch ein ſolches
den anerkannten großen Mißſtänden und Gefahren, welche die Unter=
bringung
der wertvollen Sammlungen des Großh. Muſeums im Schloß
mit ſich führt, abgeholfen werden känn. Gleichzeitig wurde beſchloſſen,
die über das ganze Land verbreiteten Mitalieder des Mittelrheiniſchen
Architekten= und Ingenieur=Vereins zum Anſchluß an dieſe Reſolution
aufzufordern, um ſo das Intereſſe an der guten Sache in noch weitere
Kreiſe zu tragen.
(Eingeſandt.) In Nr. 43 und 44 des Tagblatts waren zwei
Artikel Zur Rathausfragen enthalten worin das Raumbedürfnis ein=
gehende
Beleuchtung findet. In der Deutſchen Rundſchau 1884- findet
ſich eine Mitteilung aus der Geſchichte der Stadt Berlin, welche ein
Gegenſtück zu unſerem Notſtand behandelt und wohl gerade jetzt einiges
Intereſſe bietet. Die erwähnte Mitteilung lautet: Es entſpricht der
Natur der Dinge, daß eine Inſtitution wie die Stein'ſche, noch dazu
mitten in einer Zeit, wo der öffentliche Geiſt ſchwer bedrückt war und
die Kraft erſchöft ſchien, nicht ohne Schwierigkeiten zu arbeiten begann.
Hatten doch die am 17. Juni 1809 zum erſtenmale gewählten Stadt=
verordneten
von Berlin nicht einmal einen Ort, an dem ſie ſich ver=
ſammeln
konnten. Zwei Rathäuſer waren da, jedoch in dem Verliniſchen
hatten, neben dem Magiſtrat, Abteilungen des Stadtgerichts ihren Sitz
und im Cöllniſchen befanden ſich ſtädtiſche Verwaltungsbehörden, die
Königl. Serviskommiſſion und das Cöllniſche Gymnaſium. Ihre erſte denk=
würdige
Sitzung hielten die Stadtverordneten in dem ehemaligen Palais
des Prinzen Heinrich, der heutigen Univerſität. Ihr zweites Unter=
kommen
fanden ſie gleichfalls nur vorübergehend in einem Hauſe der
Kurſtraße Nr. 50 und wanderten dann nach der Niederlagſtraße, der
kleinen und engen Verbindung, zwiſchen dem Platz am Zeughaus und
dem Werderſchen Markt, nach dem Hauſe Nr. 1, welches nachmals das
franzöſiſche Gymnaſium war und jetzt S. K. K. Hoheit dem Kronprinzen
gehört. Von hier begaben ſie ſich nach der alten Börſe und es iſt nicht
zu ſagen, wie lange ſie noch iu der Stadt umhergezogen wären, wenn
nicht endlich im Jahre 1822 eine Etage des Cöllniſchen Rathauſes frei=
geworden
wäre, wo ſie dann Ruhe fanden, bis im Jahre 1870 das
neue Rathaus fertig ward, das ſich an Stelle des alten erhebt,
ein mächliger Bau, der mit ſeinem weithin leuchtenden Roth ſo wirk=
ſam
kontraſtiert gegen das ehrwürdige Grau des Hohenzollernſchloſſes
und in dieſem Kontraſte ſelbſt anzudeuten ſcheint, wie hier, von einem
ſlarken Königreich beſchützt, ein freies Bürgertum erwachſen iſt. Uns

54

allerdings gewährt es ein rührendes Bild von der Kleinheit der 3
hältniſſe, wenn wir leſen, wie die Väter unſerer Väter in gemiethl
Wohnüngen tagten, wie der Miethpreis von 500, ja von 300 Thah
ihnen ſo unerſchwinglich däuchte, daß ſie Teile des Sitzungslokales wil
vermieteten und wie ſie auf Bänken ſaßen, die aus dem Opernh
entliehen; ja, wie den Stadtverordneten um ſelbſt ſo geringfügige A
gaben zu beſtreiten, nichts Andres übrig blieb, als daß ſie ſich anſ
mittelte Bürger dieſer Stadt um Vorſchuß wandten.
Der Kauſer hat unterm 5. ds. M. beſtimmt, daß zu den k
jährigen Uebungen des Beurlaubtenſtandes bei der In
terie 93.200, bei den Jägern und Schützen 2700 bei der Feld=Artil
6624, bei der Fuß=Artillerie 5700, bei den Pionieren 2500, bei
Eiſenbahn=Regiment 450 und bei dem Train k346 Mann aus
Landwehr und Reſerve einzuberufen ſind. Bei dem 11. Armeeko.
einſchl. der Großh. Heſſ. Diviſion werden 9500 Mann der Infan=
einherufen
. Die Dauer der Uebungen für die Landwehr beträgt
Tage, doch ſoll dieſe Zeit womöglich nur einen Sonntag und ke=
Feſttag befaſſen. Für die Reſerviſten kann, wo es im Intereſſe
Ausbildung für wünſchenswert erachtet wird, die Uebungszeit bisl
20 Tagen verlängert werden; doch iſt in dieſem Fall eine entſprech
geringere Zahl von Mannſchaften einzuziehen. Zu den Uebungen
Trains werden aus der Reſerve im Herbſt auf 16 Tage bei der Grch
Heſſiſchen (25.) Diviſion je 2 Uebungs=Compagnien in der Stärke:
je 1 Rittmeiſter, 1 Premier=Lieutenant, 3 Seconde=Lieutenants,
Unteroffizieren und 84 Gemeinen eingezogen. Ferner werden im A
ebenfalls zu Trainübungen aus der Reſerve der Kavallerie auf 20 ½
bei der Großh. Heſſ. Diviſion 32 Gefreite reſp. Gemeine eingezog
Bei dem 11. Armeecorps werden auf die Dauer von 12 bis 13 Tac
Sanitäts Detachements formirt.
D. Beſſungen. Die Donnerstag den 19. März. nachmitte
5 Uhr ſtattfindende Gemeinderatsſißung hat folgende Tageselle
nung: 1) Mitteilungen. 2) Vergrößerung des Schulhauſes in der
wigsſtraße. 3) An= und Verkauf von Gelände in der Wittmannſimt
4) Wahl zweier Armen=Bezirks=Vorſteher ſowie der nöthigen Arn=. 5) Geheime Sitzung: Geſuche.
Mainz. 15. März. Herr Oberbrandmeiſter K. Keller iſt mithl
Funktionen eines Kreisſeuerwehr=Inſpektors für den Kreis Mainz beirh
worden. Der ſeit ſeiner Ausweiſung aus Paris im Jahre 1870fi
weilende Journaliſt R. Röttger wurde geſtern abend auf Veranlaſſen
der hieſigen Staatsanwaltſchaft verhaftet. Ueber die Urſache der ½a
haftung herrſcht ſtrenges Geheimnis.
Worms, 15. März. Am Vorabend von Kaiſers Geburtz.
findet im Worret'ſchen Lokale ein große Feſtverſammlung ſtatt.
1. April wird zur Feier von Bismarc's 70. Geburtstag
Fackelzug mit Muſik und hierauf eine Verſammlung in obengenann
Lokale abgehalten. Für die Bismarckſpende ſind aus der 6.
Worms bis jetzt ca. 4500 M. eingegangen.
Worms, 17. März. Zur Bismarckſpende waren bei ßi=
Bürgermeiſter Küchler bis zum 13. d. Mts. aus der Stadt
427421 M., aus umliegenden Orten 252737 M. eingegangen.
Aſchaffenburg, 17. März. Die Stadt wird dem Reil
kanzler eine Ehren gabe beſtehend aus den edelſten und vorzüglic=
Weinen Unterfrankens widmen. Es iſt vor Allem der in unſererFl.
wachſende Hörſteiner, dann Stein=und Leiſtenwein in Ausſicht genons.
Die Gerber des Städtchens Backnang (Württemnberg) wl=
dem
Fürſten-Reſchskanzier zu ſeinem 70. Geburtstage ein
Küraſſierſtiefel verehren, wozu das Leder aus Kamerun "
Zanzibar ſtammt und in Backnang gegerbt wurde. Das Maß zll
Stiefeln, welche ebenfalls in Backnang angefertigt werden, iſt durhh.
Leibſchuhmacher des Fürſten ermittelt worden. - J

Litterariſches.
Reichskanzler Fürſt Bismarck. 1815-1885 von W
helm Müller, Profeſſor in Tübingen. 15 Bogen mit Porträt, ho
geh. M. 1.-, geb. M. 1.50 Verlag von Carl Krabbe in Stuttell.
Die beſte und echteſte Feier des Bismarckjubiläums wird es ſein, um
jeder einzelne das Bild des Mannes vor Augen hat, wenn jeder
vertieft in ſein Leben und Wirken, das rein und fleckenlos vor ſeine
Volke ſteht. Ihn kennen, heißt ihn verehren, ſo hat der Verfaſſer dis
Buches, ſchlicht und ernſt, einfach und faßlich, ſtreng hiſtoriſch undche
alles phraſenhafte Beiwerk exzählt und geſchildert, was der Mann gehn
und vollbracht hat. Das hübſche, 15 Vogen umfaſſende Buch mit u=
trefflichem
Bismarckbild dürfte bei dem äußerſt billigen Preis v=
Mark überall eine willkommene Gabe ſein.

Tageskalender.
Mittwoch, 18. März. Große Gäla=Soirke von Mr. Stuart=Cumkhalod
(Saalbau).
Donuerstag, 19. März: Generalverſammlung des Vereins für Verhis=
tung
von Volksbildung (Reſtauration Schmitz).
Freitag. 20. März: Vortrag zum Beſten des evangel. Kirchenbauvertid=
Saalbau).

Hierzu eine Beilage für Poſtabonnenten von C. Hoffmanns Buchhandlung (H. Stamm) in Darmſtadt, Meyers
Konverſations=Lexikon betreffend.

Druck und Berlag. L. C. Bitſihiche Hofbuchdruckerei.
Verantvorlch für die Medackion: Cark Bülſch.