Darmstädter Tagblatt 1885


17. März 1885

[  ][ ]

4S.
Fgung

148.
Jahrgung.

Mbonnementspreis
enkehrlich 1 Mark 50 Pf. med.
gr lohn. Auswärts werden von
(ſWVoſtäntern Beſtellungen ent=
snommen
zu 1 Mark 50 Pf.
Quartal inc. Poſtaufſchlag

(Srag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:

zuſtLelted Rultthirunhooiutt.

Inſerate
werden angenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. R. 2.
in Beſſungen von Friedr. Bllßer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärts
von allen Unnonen=Epeditlonen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmklicher Behörden.

53.

Dienstag den 17. März.

nden: 1 Fächers 2 Taſchentücher L. 1 Paar Handſchuhe' 1 Regenſchirm L. 1 Cravatte L. 1 Opernglasfutterals.
1 neues Frauenhemd. 3 verſchiedene Schlüſſel. 1 Puppenſchuh.
L3eloren: 1 rothledernes Portemonnaie, enthaltend 3 M. 30 Pfg.
octlaufen: 1 Dachshund mit Marke 3130.
Darmſtadt, den 12. März 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
W. Die mit 1 bezeichneten Gegenſtäͤnde ſind im Großh. Hoftheater aufgefunden worden und daſelbſt in Verwahr.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur offentlichen Kenntniß, daß ſich das Büreau des Großh. Kreisveterinäramtes Darmſtadt nun=
fk
in dem Hauſe Neckarſtraße 17 befindet.
Darmſtadt, am 12. März 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[2440
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Der Eidgenöſiſchen Transportverſicherungs=Geſellſchaft in Fürich iſt die Erlaubniß zum Geſchäftsbetriebe im Groß=
ſligthum
Heſſen ertheilt worden.
Darmſtadt, den 12. März 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[2441
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
bbewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
Monat Februar 1885 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 16 Mk., für Heu M. 6.-, für Stroh Mk. 5.
00 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 13. März 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[2442
v. Marquard.

Papierlieferung.

Bekanntmachung.
ſDdie Lieferung des Bedarfs der ver= Die bei Herſtellung der Trottoirs in
4henen ſtädtiſchen Verwaltungen an der Ernſt=Ludwigsſtraße, Schulſtraße,
hizlei=, Concept= und Decken=Papier, Ludwigſtraße, Alexanderſtraße und Lud=
ſie
an Briefcouverten für das Etats==wigsplatz vorkommenden Pflaſter= und
b1885-86 ſoll ſubmiſſionsweiſe ver=UAsphaltarbeiten, ferner das Berſetzen von
Wandſteinen und Verlegen von Thon=
n
werden.
Die Bedingungen liegen bei uns zur plätthen ſollen im Wege der Submiſſion
üſicht offen. Angebote erbitten wir bis vergeben werden.

Uünſtens den 25. d. Mts., Vormittags
WUhr
Darmſtadt, den 10. März 1885.
Oßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[2443

Offerten ſind bis
Freitag den 27. Mürz l. 38.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen

ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 14. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2444
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.

Auf gerichtliche Verfügung vom 20.
Februar 1885 ſollen nachſtehende Immo=
bilien
der Zimmermeiſter Heinrich Bens=
heimer
Eheleute dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
163

[ ][  ][ ]

604

5 96½₀ 2738 Hofraithe Land=
wehrſtraße
,
90 Hofraithe daſ.,
5 97¹⁄₁₈
5 98 470 Bauplatz daſ.,
Mittwoch den 18. Mürz 1885,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag öffentlich
an den Meiſtbieterden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. März 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[1868
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Die Beſchaffung von Glas=, Stein=
gut
= und Fayenee=Geſchirren für die hie=
ſigen
Garniſon=Anſtalten ſoll im Wege
der öffentlichen Submiſſion bewirkt werden.
Wir haben hierzu Termin auf
Freitag den 87. März d. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
in unſerem Geſchäftslocal Riedeſelſtraße
Nr. 60 anberaumt, wozu Unternehmungs=
luſtige
eingeladen werden, hierauf bezüg=
liche
Offerten daſelbſt abzugeben.
Bedingungen und Probeſtücke können
in dem genannten Geſchäftslokal während
der üblichen Dienſtſtunden eingeſehen
werden.
Darmſtadt, den 14. Mürz 1885.
Großherzogliche Garniſon=
Verwaltung.
(244)

Fuhren=Vergebung.
Das Anfahren von Schotterſteinen aus
dem Gemeindeſteinbruch am Böllenfallthor
auf Vieinal= und Feldwege wird
Donnerstag den 19. März 1885,
Vormittags 1 Uhr.
auf dem Rathhauſe dahier an die Wenigſt=
nehmenden
vergeben.
Beſſungen, den 13. März 1885.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2407

Mittwoch den 18. d. Mts., Vor=
mittags
um 11 Uhr,
ſoll ein der Gemeinde gehöriger, zur
ferneren Zucht untauglicher Faſſelochs an
den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Meſſel, den 16. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Germann.
[2446

Verſteigerung.
Donnerstag den 19. dieſes Monats,
Vormittags von 10 Uhr ab,
werden im Hofe des Zeughauſes aus=
rangirte
Gegenſtände, als:
Metalle, Taue, Leder, Pappe ꝛc., ſowie
ein Fallwerk zum Zertrümmern von
Geſchoſſen
unter den vor der Verſteigerung bekannt
zu machenden Bedingungen öffentlich an
den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
verkauft.
Darmſtadt, den 7. Mürz 1885.
2274
Artillerie=Depot.

N 53
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 18. März 1885, Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale zum Schützenhofe dahier:
verſchiedene feine Zimmereinrichtungen, 2 Cauſeuſe mit 12 Stühlen reſp
Seſſel mit grünem Peluche bezogen, 1 Büffet mit weißer Marmorplatte,
1 Trümeau mit weißer Marmorplatte und großem Spiegel in Goldrahmen,
verſchiedene Sopha's, Tiſche, Kleiderſchränke, Spiegeln, Stühle, Kommoden
Weißzeugſchränke, 3 Schreibtiſche (2 für Damen, 1 für Herren), 2 Nipptiſche
mit weißen Marmorplatten, verſchiedene Bilder, 1 Eckſchrank, 1 Steingut=
Bierſervice, 1 Theeſervice, mehrere vollſtändige Betten, 1 Spieltiſch, 1 Pfeiler=
ſchränkchen
, 3 Waſchkommoden, 3 Nachtiſchchen, Bettvorlagen, 4 Vorhänge
mit Gallerien, 1 Regulator, 1 Schreibſecretär, 2 Wanduhren, 2 Küchen=
ſchränke
, 1 Waſchſchrank, 1 Conſolſchrank, 1 Tafelklavier, 10 Stück Bettzeug,
2 Stück Bettdrell, 2 Stück Betttücherleinen, 1 Partie ſchwarze Spitzen,
1 Brückenwaage, 1 Huhn, 1 Pferd u. ſ. w.,
öffentlich meiſtbietend verſteigert. Die Verſteigerung der Möbel findet ſicher ſtatt.
Darmſtadt, den 14. März 1885.
[244]
Engrl, Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 19. März, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Neckarſtraße Nr. 17 (erſter Stock nachverzeich,
nete Mobiliargegenſtände, als:
1 Kanapee, Stühle, Seſſel, Kommode, 1 Ausziehtiſch in Kirſch=
baum
, 1 nußbaumener, 1 eichner, 2 tannene Kleiderſchränke,
Bettſtellen, Bettwerk, wornnter 2 Roßhaarmatratzen, Tiſche,
1 tannenes, 1 nußbaumenes Bücherbrett, 1 Etagdre in Ma=
hagont
, 1 großer Spiegel, Bilder, 2 Lorbeerbäume, 1 große
eiſerne Geldkiſte mit Kunſtſchloß, 1 Urnofen, 1 Flöte von Elfen=
bein
, 1 Eisſchrank und ſonſtiger Hausrath
gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Houstadt, Hof=Taxator.
5

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Werssen Madapolams
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Wellhausen, Hannover,
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Darmſtadt Eliſabethenſtraße 5.

10
l

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bel der Näsche, woduroh Corestu. Ein-
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[ ][  ][ ]

12068) Grafenſtraße 2, mittlerer
ſCotock nebſt Zubehör, auch Garten, an eine
keine Haushaltung zu vermiethen.
113) Neckarſtraße 18 der mittlere
ſS. tock, beſtehend aus 10 eventuell auch
ſ ſehr ſchönen Zimmern nebſt allen Be=
ſuemlichkeiten
per 4. April zu vermiethen.
Jäheres parterre.
769) Ernſt=Ludwigſtraße 3 der zweite
ſfttock zu vermiethen. Näheres 3. Stock.
1207) Frankfurterſtraße 3 Parterre=
nohnung
, 6-7 Zimmer nebſt allem Zu=
hör
, auch Gartengenuß, an eine ruhige
Gamilie bis zum April zu vermiethen.
heres Beletage daſelbſt.
1341) Neue Kiesſtraße 86 freund=
liche
Manſarde, 2-3 Zimmer, Küche mit
Giaſſerl. und allem Zubehör, per 15. Apr.
1567) Mühlſtr. 74 eine Wohnung,
3 Zimmer, 2 Cabinete ꝛc. zu vermiethen
d per Mitte Mai beziehbar.
Näheres im Laden daſelbſt.
1795) Schützenſtraße 10, 3. Stock,
en thaltend 5 Zimmer nebſt allem Zubehör
wr 1. April zu vermiethen. F. Hartter.

2159) Heidelbergerſtraße 17 zu=
nächſt
der Artillerie=Kaſerne die
Beletage: 6 Zimmer, Küche, Waſſer=
leitung
; Manſarde: 3 Zimmer, Bo=
denkammern
und ſonſt allem Zubehör
zu vermiethen mit od. ohne Stallung.
J. Conr. Mahr, Eſchollbrückerſt. 1.

2457) Schirmgaſſe 8 eine Wohnung
hu vermiethen.
2458) Mathildenplatz 15, Ecke der
ſromenade= und Wilhelminenſtraße, der
2h. Stock, neu hergerichtet und beſtehend
us 5 Zimmern (wozu ebent. noch 2 in
ghe Manſarde) mit vollſtändigſtem Zuge=
hbr
, auf April, auch ſofort.
12459) Promenadeſtraße 51 Beletage
Zimmer mit Zubehör) zu vermiethen.
füheres daſelbſt parterre.
2460) Beſſunger Carlsſtraße 16
liae kleine Manſarde zu vermiethen.
2461) Gr. Ochſengaſſe LeineWohnung
ü 2 Zimmern nebſt Zubehör ſofort.

9283
9e
1½.
5½.
10.

bis 8
ſach.
enenſ"
ſllgeg

2462) Untere Rheinſtraße
Beletage=Wohnung, enth. 6 Zim=
mer
, Salon mit Balkon ꝛc., neu her=
gerichtet
, event. per 1. Mai beziehb.

N
1
9, Kazaus 80.
1361) Promenadeſtraße 32 ein
Hausgarten, auch als Lagerplatz.
2370) Holzſtraße 24 ein Laden und
ine kleine Wohnung ſofort zu beziehen.
2463) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
froßem Heuboden iſt zu vermiethen und
leich zu beziehen. Untere Hügelſtr. 73.

R 53

M

1885) Soderſtr. 5 im 1. St. ein gut
möblirtes Zimmer mit Penſion zu verm.
2379) Grafenſtraße 31, 2 Treppen,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.

2464) Dieburgerſtraße 9 ſind,
für einen Einjährig=Freiwilligen
der Infanterie beſonders paſſend,
2 ſchön gelegene und gut möblirte
Zimmer per 1. April zu vermiethen.
Separater Eingang, Fenſter nack
der Straße.
WxAAatzzrm
2466) Gruner Weoo, 1. Stoa, ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
A.r. rraar=
gziiai

- verſendet Anweiſung zur
Umſonſt Rettung von Trunkſucht
mit auch ohne Wiſſen M. Falkenberg,
Berlin, Roſenthalerſtr. 62. 100te ge=
richtlich
geprf. Atteſte.
(2154

607

2492) Für eine alte, deutſche Hagel=
verſicherungs
=Geſellſchaft wird ein
rühriger
Hauptagemt,
für das Großherzogthum Heſſen geſucht.
Gefl. Offerten gub A. G. an die Exped.
Neine Wohnung befindet ſich noch
ce auf kurze Zeit
Langeaato 3l.
[2256
H. Reich, Schieferdeckermeiſter.

praat. Arzt in Teand
Dr. med. H. Gensch, drt 2 x. xuza
Luut.xrot.Kteord
Paris, beit raoch, erdnd. u. ohne grono Kocta all=
Aavar Lauan- Kant.uataz atauzn gige
ner Aethodet Syraa BAALL. A.
RL AlAQ.
E

Für Hetrger.
In meinem Eiskeller iſt noch ein
[2466
Kellerchen zu vermiethen.
Carl Stumpf, Frankfurterſtr. 81.

c in ſolider Mann ſucht Koſt u. Woh=
E nung. - Offerten mit Preisangabe
bitte zu richten an
M. Kattler, Wilhelminenſtr. 8. (2467

Fin Schüler, der die hieſigen Lehran=
E- ſtalten beſucht, findet gute Penſion.
Wor ſagt die Expedition.
[2468

Ein Kapital von 30000 M.
zu 4¼pCt. auf erſte Hypothek geſucht.
Offerten unter H. G. 1 an die Expe=
dition
d. Bl.
[2469

Amttaukem
in hellbrauner Jagdhund. Gegen gute
Belohnung abzugeben.
Eſchollbrückerſtraße 12.
[2470

Noch brauchbare Blumentöpfe werden
gekauft. Anerbieten bittet man sub
C. G. in der Exped. abzugeben. (2428

D.
Narmuue,
betreffend die Fülſchung von Pro=
dukten
der Parfumerte ,oriza
Gaison Logrend Eno Salnt-
Honore 207, Paris.
Die Parfumerie Oriza bringt zur
allgemeinen Kenntniß, daß durch zwei Pro=
zeſſe
, welche von ihr in Hamburg vor der
Straf= und Civilkammer gewonnen wor=
den
ſind, und nach zwei Berufungen des
einen Verurtheilten vor dem oberſten
Reichsgerichtshof, es juridiſch anerkannt
iſt, daß jede Fälſchung oder Nachahmung
ihrer Marken Orizau unter die Beſtim=
mung
des deutſchen Geſetzes vom 30. No=
vember
1875 fällt und den Fälſcher oder
Nachahmer, ſelbſt wenn er ſeinen eigenen
Namen an die Stelle der rechtmäßigen
Firma ſetzt, zu:
1. Gefängnißſtrafe,
II. Zahlung einer Strafſumme und
Schadenerſatz,
III. Veröffentlichung des Urtheils in
deutſchen und außerdeutſchen Zei=
tungen
auf Koſten des Verurtheil=
ten
ausſetzt.
In dem einen der in Rede ſtehenden
Prozeſſe hat der eine Verurtheilte 24000
Franes Schadenerſatz und beträchtliche Ko=
ſten
zahlen müſſen; in dem zweiten Falle
wurde dem andern Verklagten außer
Strafe und Schadenerſatz auch die Inſer=
tion
des Urtheilsſpruches in fünfr Zei=
tungen
auferlegt.
Die Parfumerie Oriza= hält es für
angemeſſen, gleichzeitig an die Groſſiſten,
Exporteure, Händler und Oetailliſten die
Warnung zu richten, daß nach dem Wie=
derhall
, welchen dieſe beiden Prozeſſe
innerhalb und außerhalb des deutſchen
Reiches theilg durch die geſetzlich erfolgten
Veröffentlichungen als auch durch den Ver=
andt
zahlreicher Proſpekte ſeitens der
Parfumerie Oriza gefunden haben, jeder
Verkauf von gefälſchten oder nachgeahmten
Fabrikaten nothwendiger Weiſe als mit
Vorwiſſen gemacht (Art. 14 des Reichs=
geſetzes
über Markenſchutz) betrachtet wer=
den
, und unvermeidlich den Commiſſionär,
Reiſenden und Detailliſten denſelben Stra=
fen
ausſetzen wird, als den Fälſcher ſelbſt.

wohnt jetzt
ſ=Ope,
Nounaiatasso 17,
Erdgerchons.

[2252

2472) Eine Frau empfiehlt ſich im
Aus= und Ankleiden von Todten.
Beſſ. Weinbergſtr. 8. Frau E. Aßmuth.

roße Bachgaſſe 22 ſchöne Schlaf=
H ſtellen für Arbeiter.
[2473
164

[ ][  ][ ]

608

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14
14
Wilhelminen=
4 Wilhelminen=
EEAAAOAdA
u. Waldſtr.
u. Waldſtr.
Wegen Geſchäftsaufgabe verkaufe meine ſämmtlichen Ar=
tikel
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des Herrn A. Lammers aus Bremen,
Geſchäftsfuhrer des deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke über:
Die Mässigkeitssache als gemoinnütziger

Betrieb.

Hausfrauen=Verein.

Dienstag den 24. März d. Js., Nachmittags 3 Uhr,
findet in dem
Vereinslocal Wilhelminenſtraße 35 - die
Generul=Yerſammlung
ſtatt, wozu die Mitglieder eingeladen werden.
TageLordnung: Nach 8 19 der Statuten.
Darmſtadt, den 16. März 1885.
Der Vorstand.

)as Bewährteſte zu Einreibungen gegen
T, gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
Cuſtauienblüthen=Eſſenz,

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verkauft um 1 Mark.
H. W. Prasvel, Rheinſtraße 14.

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Woinkellor, Pferdeſtall mit Bur=
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per 15. April zu vermiethen
Alexanderſtraße. Näheres Kranich=
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franzöſ. u. engl. ſpricht, ſowie im Zeichr
bewandert, ſucht Stelle als Gouvernanch
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perfekt kochen ſowie alle Hausarbeit vel
ſteht, ſucht ſofort Stelle. Frau Gölzer=
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Hausarbeit ſ. St. Cohn, kl. Ochſengaſſe L.

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den Engros= a Detail=Geſchäfte ſeit Jah=
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Leitung eines Geſchäfts un
Comptoirs oder ſonſtiger Vertrauenspoſte
erwünſcht. Caution kann geleiſtet werden
Gefl. Offerten unter G. V. bef. die Exp

Dienstag den 17. März 1885, Abends 8 Uhr:
In der ſtädtiſchen Turnhalle, Capellſtraße 7, neben dem

2418) Ein in dem Weiß=Waarengeſchäf
bewandertes Müdchen ſowie ein Lehr=
mädchen
wird angenommen.
Näheres Expedition dſs. Blattes.

2176) Ein tüchtiges, nur mit guten
8eugniſſen verſehenes Dienſtmadchen
auf Oſtern geſucht. Eliſabethenſtr. 20. II.

2483) Eine Reſtaurationsköchin u.
3 Hausmädchen in eine St. geſ., ſowie
eine Haushälterin auf Oſtern geſucht.
Näheres Frau Landau, Hochſtr. 10.

2484) Ein tüchtiges, mit guten Zeu=
niſſen
verſehenes Dienſtmädchen für Küch
und einen Theil der Hausarbeit auf Oſtem
geſucht. Steinſtr. 3 mittl. Stock.

Der Zutritt ſteht Jedermann frei. Zum Beſuche ladet ein
Bus Comité.
Geh. Medieinalrath Dr. Eigenbrodt. Miniſterialſecretär Dr. Linß. Pro=
vinzialdirector
von Marquard. Kaufmann C. F. Nohl (Beſſungen).
Oberbürgermeiſter Ohly. Spenglermeiſter Rockel. Buchhändler Waitz. (2402

2485) Mehrere brave Müdchen kr.
nen aufs Ziel gute Stellen erhalten duh
Frau Uhrig, Kiesſtr. 18.

2486) Ein braber Junge kann ü
Glaſerei erlernen.
H. Schulz, Beſſungen.

2487) Einen Lehrjungen ſucht
Karl Schimmer, Zimmermeiſter,
Pankratiusſtraße 32.

1526) Ein Lehrling geſucht.
Handelsgärtnerei K. Arheilger.

⁄₈ in Lehrliug mit guten Schulkennt
[313
E niſſen wird geſucht.

(247]

Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtraße 2.
1993) Einen braven Lehrling ſucht
Otto Momberger, vorm. G. Hiſſerich.

Hofſpengler.

lel

2180)

Einen Lehrling ſucht
J. Petrt, Spenglermeiſter,
Louiſenſtraße 6.

drs
9=

[ ][  ][ ]

gru=

E53

Saalbam rzm Darmstadt,
(großer Saal).
Mittwoch den 18. März, Abends 7 Uhr:
Mw.
Guart-Cumberland,
Urhebor des Gedankenlesens,
bird, der Aufforderung diſtinguirter Perſönlichkeiten Darmſtadts Folge leiſtend, unter Obigem

vine rimige große Güla-soirer
lbhalten und dabei alle ſeine außerordentlichen Experimente vorführen, welche kürzlich in Berlin die ungetheilte Be=
ſwounderung
Cr. Majestät des Nalsers, ſowie der auserleſenſten Geſellſchaft aller europäiſchen Höfe und Haupt=
fädte
erregt haben.
Preiſe der Plätze: Beſondere Sperrſitze 4 Mark, Sperrſitz M. 2. 50, Saal 1 Mark ſind zu haben in der
Muſikalienhandlung von M. Bölling, Ernſt=Ludwigſtr. 12, und bei Herrn Juſpector Velten im Saalbau, ſowie

Ubends an der Kaſſe.

[2488

Vorträge

zulm Besten dos evangellschen Eirchenbauvereins
Im Gartenzuale des Caulbaues.
Freitag den 20. März, Abends 7 Uhr:
Herr Profeſſor Dr. Röstlin aus Friedberg:
Gedächtnihrede auf Johann Febaſtiau Bach,
zur Borfeier ſeines 200ſten Geburtstages.

Dwei unmöblirte Zimmer in d. Nähe
I der Wilhelminenſtraße zu miethen
geſucht. Offerten abzugeben Martinſtr. 28.

Karten 1 M. bei Herrn Buchhändler Waitz und Abends an der Kaſſe.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 17. März.
14. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.) Sonntagspreiſe.
Gaſtſpiel des Kammerſänzers Herrn Theodor
12489 Reichmann, vom K. K. Hofoperntheater

Zu Ehren des Allerhöchſten Geburtsfeſtes
Gajestät des Deutschen
Haſoers
findet am 22. d. Mts. ein
Vestmahl
Warmstädter Hof ſtatt und ſind Liſten zum Einzeichnen Schwank in 4 Atten von Franz und Paul von

in Wien.
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 8 Akten von Rich. Waaner.
Der Holländer. Herr Th. Reichmann als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

gel bſt aufgelegt.

Mittwoch, 18. März.
15. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Der Raub der Sabinerinnen.
Schönthan.
(2490
Anfang 7 Uhr. Ende ¼ 10 Uhr

[2495b

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſlaurige Nachricht, daß heute Nachmittag 1 Uhr unſere
ſede Gattin, Mutter und Schwiegermutter
Eva Creter, geb. Unterwagner,
lich langen ſchweren Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Beſſungen, den 16. März 1885.
Die trauernden Hinterbliebenen.
die Beerdigung findet Mittwoch den 18. März, Nach=
littags
2½ Uhr, vom Sterbehauſe, Hügelſtraße Nr. 4,
aus ſtatt.

Dankſagung.

[2496

Für die vielen außergewöhnlichen Beweiſe der Theilnahme
Küdem herben Verluſt, der mich und meine Familie durch das
Aſſihen meines guten Sohnes
Georg
blahffen und der Verehrung für den theuren Dahingeſchiedenen,
ſenz ich allen Betheiligten, auch im Namen meiner Kinder, den
inmgſten Dank.
Georg Strauss,
Salzmagazinsverwalter a. D.

Dankſagung.

⁄₈
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, ſowie dem
Forſt= und Feldſchutzperſonal, welche bei der Beerdigung un=
ſeres
Gatten und Vaters,
Feldſchütz Anæust Rühl L.
ſo innige Theilnahme bewieſen und ihn zur Ruheſtätte begleiteten,
ſowie für die reiche Blumenſpende hiermit unſeren herzlichſten
Dank.
Beſſungen, den 16. März 1885.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 17. März.
Deutſches Reich. Zu einer hochwichtigen abermaligen Eroͤrterung
über unſere geſamte Kolonialpolitik geſtaltete ſich die Freitagsſitzung des
Reichstags, in welcher 8 1 der Poſtdampfer=Vorlage zur Beratung ſtand.
Derſelbe ſchlägt bekanntlich vor, die Einrichtung und Unterhaltung der
Dampferlinien nach Oſtaſien, Afrika und Auſtralien an geeignete Unter=
nehmer
auf die Dauer von 15 Jahren zu vergeben und hierzu aus
Reichsmitteln einen jährlichen Zuſchuß im Höchſtbetrag von 5 400 000 M.
zu bewilligen. Die Konſervativen und Nationalliberalen hatten hierzu
die Wiederherſtellung der von der Kommiſſion geſtrichenen Linien, ſomit
die der Regierungsvorlage, und die Einſchaltüng der Bedingung, daß
die Unternehmer Deutſche ſein müſſen, beanträgt. Die Sozialdemo=
kraten
beantragten die Streichung der afrikaniſchen Linie und diejenige
der Abzweigung der auſtraliſchen nach den Südſee=Inſeln. Das Centrum
will nur die oſtaſiatiſche Linie aufrecht erhalten ſehen und die Frei=
ſinnigen
beantragen gleichfalls die Streichung der auſtraliſchen und
afrikaniſchen Linie. Außerdem lagen von ſozialdemokratiſcher und frei=

[ ][  ][ ]

610

ſinniger Seite, ſowie vom Centrum Anträge auf Reduktion der jähr=
lichen
Subvention vor. Die Debatte eröffnete Abg. v. Helldorf, welcher
für die Regierungsvorlage eintrat, ohne etwas weſentlich neues vorzu=
bringen
und ihm folgte Abg. Rintelen, welcher den Centrumsantrag
verteidigte, der für die oſtaſiatiſche Linie 1700000 Mark und
für eine Zweiglinie von Trieſt über Brindiſi nach Alexandrien
200 000 Mark, als Reichsbeihilfe zu bewilligen beantragt und die
Streichung der übrigen Linien vorſchlägt. Der genannte Abgeord=
nete
motiviert die ablehnende Haltung ſeiner Partei, gegenüber
der afrikaniſchen und auſtraliſchen Linie zunächſt, mit, dem
Hinweis auf den ungünſtigen Stand der Reichsfinanzen und behauptete
dann, daß die ganze Bewegung für die Kolonialpolitik eine künſllich ge=
machte
ſei. Weiter erwähnt er die klimatologiſchen Schwierigkeiten in
den deutſchen Kolonien der Aequatorialgegenden, und beſtritt, daß dem
deutſchen Export aus den überſeeiſchen Beſitzungen Vorteile erwachſen
würden, da dieſe nicht konſumtionsfähig ſeien. Aus den ferneren Aus=
führungen
des Redners leuchtete die Beſorgnis hervor, Deutſchland könne
durch ſeine kolonialpolitiſchen Beſtrebungen in ernſte Verwickelungen
mit den Eingeborenen geraten und ſchließlich gelangte er zu dem Be=
kenntnis
, daß das Centrum der Kolonialpolitik nach wie vor entſchieden
feindlich geſinnt ſei und auch den Kameruns=Nachtrag habe es nur be=
willigt
, um die Ehre der deutſchen Flagge wieder herzuſtellen. Nach
dieſer Rede, welche über die wahren Geſinnungen des Centrums bezüg=
lich
der Kolonialpolitik keinen Zweifel mehr zuläßt, ergriff Fürſt Bis=
marck
das Wort, um in einer von echt nationalem Geiſte durchwehten
Rede nochmals ſeine geſamte Kolonialpolitik zu verteidigen. Zunächſt
gab er die wichtige Erklärung ab, daß die Regierung aus der Ablehnung
einer oder mehrerer Linien keine Kabinetsfrage machen wolle was
darauf hindeutet, daß ſich der Reichskanzler mit Demmiſſionsgedanken
bei einer etwaigen teilweiſen oder gänzlichen Ablehnung der Dampfer=
Vorlage getragen hat und verſicherte weiter, die Regierung würde ſich
ſelbſt mit der Bewilligurg auch nur einer Linie begnügen; hiernach muß
der Gedanke einer Auflöſung des Reichstages, falls er nur die
eine oder andere Linie genehmigt, nunmehr als definitiv ausgeſchloſſen
erſcheinen. Nachdem Fürſt Bismarck die von dem Vorredner erhobenen
Einwendungen gegen die colonialpolitiſchen Beſtrebungen der Regierung
in ſchlagender und überzeugender Weiſe zurückgewieſen, kam er auf das
neulich von ihm gebrauchte Bild aus der deutſchen Götterſage zurück,
um mit echtem Pathos und in tiefer Erregung vor Gott und der
Geſchichte Klage zu erheben über den Parteigeiſt, der den aus den
Ereigniſſen von 1866 und 1870 entſproſſenen deutſchenVölkerfrühling:
zerſtore. Mit Schmerz mußte Fürſt Bismarck bekennen, daß ſich der
alte deutſche Parteihader auf unſer geſamtes öffentliches Leben und
auf den Reichstag ubertragen habe und daß in letzterem der Hort der
deutſchen Einheit, den er, der Kanzler, darin gehofft und geſucht habe,
nicht zu finden ſei und daß der Parteizwiſt daran ſei, das herrliche
Werk, das 1866 und 1870 durch das Schwert geſchaffen worden, wieder
zu zerſtören. Den langanhaltenden ſtürmiſchen Beifall des Hauſes, der
dieſen ſchwerwiegenden Worten folgte, ſuchte das Ziſchen des Cent=
rums
vergebens aufzuhalten, der Kanzler hatte einen ſeiner größten
oratoriſchen Triumphe gefeiert. Von den nachfolgenden Reden verdient
lediglich diejenige des Abgeordneten Windthorſt hervorgehoben zu werden,
welcher den Eindruck, den die Rede des Fürſten Bismarck im Hauſe
gemacht, abzuſchwächen ſuchte, indem er namentlich hervorhob, daß bei
Holl= und ſocialpolitiſchen Geſetzen die nationale Begeiſterung, deren
Schwinden der Kanzler beklage, ſich nicht bekunden könne. Zuletzt ſprach
noch, nachdem Staatsſecretair Dr. Stephan gegen mehrere Auslaſſungen
des Centrumführers geſprochen, der Welfe Langwerth v. Simmern in
kurzen aber warmen Worten für die Colonialpolitik, wobei er betonte,
daß wir unſerem leitenden Staatsmanne danken ſollten, daß er auch
hierin das Richtige getrofen habe.
Auch der dritte Beratungstag der Dampfervorlage im Reichstage,
am Sonnabend, hat noch zu keinem Reſultate geführt. An dieſem Tage
ſprach zunächſt der Führer der Freiſinnigen, Herr Richter, welcher er=
klärte
, daß ſeine politiſchen Freunde nur für die oſtaſiatiſche Linie
ſtimmen würden. Auch er ſuchte darzulegen, daß die angebliche große
Begeiſterung im Volke für die Kolonialpolitik nicht vorhanden ſei und
daß die gewiſſenhafte Rückſicht auf die Steuerzahler es gebiete, mit der
Bewilligung der geforderten Subvention äußerſt vorſichtig zu ſein.
Demgemäß beantragte der Redner, ſtatt der von der Vorlage im ganzen
geforderten 5400000 M. nur 1700000 M. zu bewilligen. Das Klage=
lied
, führte er weiter aus, des Kanzlers von dem Rückgange der
nationalen Bewegung ſei nicht neu, er erinnere an den 13. Juni 1882,
wo der Reichstag ſich anſchickte, das Tabaksmonopol abzulehnen. Das
nationale Gefühl, an das der Reichskanzler am Freitag wieder appelliert
habe, dürfe nicht bei an ſich untergeordneten Fragen angerufen werden,
ſonſt werde dieſer Appell in wirklich dringenden Fällen wirkungslos
bleiben. Ueberhaupt ſuchte der Redner den Rückgang des nationalen
Einheitsgedankens, ſtatt auf den Parteizwiſt, auf die eigene Politik des
Fürſten Bismarck zurückzuführen. Unter allgemeiner Spannung erhob
ſich derſelbe hierauf, um zunächſt zu konſtatieren, daß die Redner
der Oppoſition der Dampfervorlage auswichen und immer nur
gegen die Kolonialpolitik eiferten; er habe ſtets betont, daß die
Dampferſubvention das Näherliegende ſei; ſie ſei doch auch nicht blos
wegen der Kolonien da. Der Kanzler ging dann auf die Aeußerungen
der Abgg. Windthorſt und Richter bezüglich des Verhältniſſes
Deutſchlands zu Oeſterreich ein und gab ſeine Vereitwilligkeit zu er=

R53
kennen, dieſes auch in zollpolitiſcher Beziehung zu erweitern. Dah
trat er den Beſorgniſſen entgegen, als könnte die Kolonialpolitik
ernſteren Verwickelungen mit England führen, und gab hierauf Lif,
einem Streifblick auf 1866 der Hoffnung Ausdruck. daß das Ende du
Fraktionspolitik recht bald nahe. Schließlich erklärte er, daß er bezüſ=
lich
der Vorlage jede Dampferlinie annehme, was aber keineswes
ſeinen Verzicht auf die andern Linien bedeuten ſolle. Nur um zu ve=
meiden
, daß es die Parteikämpfe zu keiner Entſcheidung kommen ließe
wolle er ſich ſchlimmſten Falles nur mit einer Linie begnügen, die ab=
verhältnismuͤßig
teurer ſei, als die drei übrigen Linien zuſammen. D.
Ausführungen der noch folgenden Redner waren nicht derart, um b.
ſonders erwähnt zu werden.
Oeſterreich=Ungarn. Der Ausſchuß des Abgeordnetenhauſes füz
das Sozialiſten=Geſetz beſchloß mit Rückſicht auf den bald bevorſtehende
Schluß der Seſſion die Vorberatung des Sozialiſtengeſetzes abzubreche=
und nur die eine Beſtimmung desſelben, welche die Aufhebung von Ge=
ſchworenengerichten
zur Aburteilung von anarchiſtiſchen Verbrechern ve
fügt, zu einem beſonderen Geſetze zu formulieren und zur Beratung v
das Plenum zu bringen. Die Regterung erklärte ſich damit einverſtande:
Frankreich. Die Kammer der Abgeordneten begann am 14. d. P.
die Verathung der Viehzölle, deren Ablehnung von der Kommiſſion be
antragt wurde.
Eine letzte Depeſche des General Briere de VVsle aus Hanoi von
12. März meldet, daß die Chineſen, da ſie durch die Stellung der Fran,
zoſen über Lang=Son hinaus ihre Verbindung bedroht ſahen, That=Khl
geräumt haben und auf das chineſiſche Gebiet weiter zurückgegangel
ſind. Der General Négrier hat That=Khe am 8. März beſetzt. - An
dererſeits wird berichtet, daß die beiden Transportſchiffe Cachar= un
Cachemire; mit den neuen Verſtärkungen am 10. März in Tonkin
eingetroffen ſind.
In den Gefechten zum Entſatze von Tuyenquang hat ſich einſchließ
lich der Verluſte der Garniſon ein Geſamtverluſt der Franzoſen von
648 Mann, worunter 130 Todte ergeben; das Officiercorps iſt hierar
mit 8 Todten und 25 Verwundeten beteiligt. Es macht ſich in Frank.
reich eine gewiſſe Bewegung geltend über das blutige und mörderiſch
der jüngſten Kämpfe in Tonking. Andererſeits äußert die Preſſe leb
hafte Klagen, daß die Regierung in ihren erſten Mitteilungen an di
Preſſe weit geringere Verluſte angegeben und ſomit die Wahrheit
verheimlichen geſucht hat.
Die France bringt nachſtehende, übrigens von dem Paris de=
mentierte
Nachricht: Im Palais Bourhon geht das Gerücht, daß die Re=
gierung
, dem Zwange der Lage nachgebend, in der nächſten Woche ein=
Kreditforderung von 50 Millionen in der Kammer einbringen würde=
Dieſe Summe wäre beſtimmt, um die Koſten der Entſendung eines
Expeditionscorps von 25 000 Mann nach dem äußerſten Oſten zu decken
welches in China einrücken und im Notfall auf Peking marſchieren ſoll.
England. Die Pall Mall Gajette erfährt aus zuverläſſiger
Quelle, der Prinz von Wales werde, bevor er nach Irland reiſe, mit
dem Herzog von Edinburg Berlin beſuchen und der Feier des Geburts=
tags
Sr. Maj. des Kaiſers beiwohnen. Dieſer Beſuch wird in diplo=
matiſchen
Kreiſen als ein Zeichen wieder hergeſtellter freundſchaftliche
Beziehungen betrachtet.
Die Regierung hat in den letzten Tagen erneute friedliche Verſiche=
rungen
der ruſſiſchen Regierung empfangen.
Bezüglich der afghaniſchen Grenzfrage erklärte Gladſtone in der
letzten Unterhausſitzung: Hinſichtlich des Vormarſches der ruſſiſchen bezw.
afghaniſchen Streitkräfte habe Rußland mit England vereinbart, dah
keine Seite weiter vorrücken ſolle. Ueber das Grenzabkommen werd.
augenblicklich durch diplomatiſchen Schriftwechſel verhandelt; ein volle
Ausgleich zwiſchen Rußland einerſeits und England und dem Emir vo
Afghaniſtan andererſeits habe noch nicht ſtattgefunden; es ſei dahe
verfrüht, zu ſagen, welcher Löſungsmodus nach der völligen Feſtſtellunz
des Thatbeſtandes angemeſſen ſei oder nicht. Das engliſch=ruſſiſche Ab=
kommen
habe nicht die Natur eines formellen Inſtruments, dasſelbe
ohne ſpeziſiſche Zeitbegrenzung und dauere ſo lange, als Anlaß dar
vorhanden ſei.
Das Unterhaus votierte 20000 Pfd. Sterl. für die Familie Gordons.
In einer Verſammlung der Parnellitiſchen Mitglieder des Unter=
hauſes
wurde eine Reſolution angenommen, welche den Beſuch des
Prinzen von Wales in Irland für inopportun erklärt, und den Bewohnern
Irlands und ſeinen Vertretern empfiehlt, ohne einer Unhöflichkeit ſich
ſchuldig zu machen, dem Empfange fern zu bleiben.
Die Timess erblicken in der letzten Reichstagsrede des Fürſten
Bismarck ein Zeichen, daß das Mißverſtändnis zwiſchen Deutſchland und
England ſowohl in Berlin wie in London als beendigt betrachtet werde.
Gepaart mit Gladſtones Erklärungen werde ſie alle Spuren des jüngſten
beklagenswerten Mißverſtändniſſes ſicherlich verwiſchen.
Italien. Der König nahm am 14. d. die goldene Medaille, welch
der Miniſterialrat ihm wegen ſeines hochherzigen Verhaltens während
der Cholera zu überreichen beſchloß, entgegen und wohnte Nachmittag=
der
Grundſteinlegung des Cavour=Denkmals an.
Die Agenzia Stefani' meldet aus Maſſauah: Der Köͤnig von
Abyſſinien hat die Verhaftung des verräteriſchen Führers des Reiſen=
den
Bianchi angeordnet. Die italieniſche Geſandtſchaft unter Ferrari iſt
am 13. dſs. nach Abyſſinien abgegangen.
Caypten. Zebahr Paſchah, deſſen Sohn und drei weitere Perſonen
ſind wegen dringenden Verdachtes mit dem Mahdi Verbindungen unter=

enh.

dur

grde

rirch

[ ][  ][ ]

el.

Ns.
hlt n zu haben verhaftet worden; auch wurden viele Papiere mit Be=
4 belegt.
Wie aus Suakim gemeldet wird, treffen die indiſchen Truppen be=
utz
dort ein.
Central=Amerika. Das Unternehmen des Präſidenten von Gua=
ſnzla
, die centralamerikaniſchen Republiken zu einem einzigen Staaten=
Anoe zu vereinigen, kann als geſcheitert betrachtet werden. Nur Hon=
kr
. 3 hat ſich dafür erklärt, während der Plan von San Salvador,
bfea Rica und Nicaragua verworfen worden iſt; auch Mexiko iſt dem=
ſen
feindlich geſinnt. Zu einer kriegeriſchen Löſung dürfte indeſſen
Kſmerkwürdige Konflikt nicht führen.
Einer telegraphiſchen Meldung aus New=York vom 14. d. M.
zoͤge iſt die mexikaniſche Geſandtſchaft in Guatemala angewieſen
widen, Guatemala zu verlaſſen und ſich nach San Salvador zu be=
en
. Von der Republik San Salvador werden Truppen an der Grenze
valGuatemala zuſammengezogen. Die Haltung Mexikos, dem Vor=
hein
des Präſidenten Barrios in Guatemala gegenüber, findet in den
diß dasſelbe bedrohten Staaten von Centralamerika lebhufte Zu=
ſiimung
.
China. Aus Hongkong wird unterm 13. d. berichtet, daß der
biſ che Dampfer Glenroyz, weil er Blei als Kriegskontrebande an
Ard. führte, von den franzöſiſchen Kreuzern aufgebracht und mit Be=
ſag
belegt wurde. Nach einer weiteren Mitteilung wurde der Dampfer
Reiær freigegeben, die Bleiladung jedoch konfisziert.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Hofgärtner
Hofgärtnerei Beſſungen I. M. Noack das Ritterkreuz 1I. Klaſſe des
rlüenſt=Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
Gauptmann Sack und den Aſſiſtenzarzt 2. Klaſſe Dr. Friedrich vom
Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, den Premierlieutenant Seitz, die Sekond=
Et nants Flies und v. Plönnies vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116,
W Uſſiſtenzarzt 1. Klaſſe Dr. Duvinage vom Reſerve=Landwehr=Regt.
485, den Forſt=Inſpektor Trautwein von Seligenſtadt, den Oberförſter
ßbiekorn von Alsfeld, den Hofgärtner M. Noack von Beſſungen, den
Eigl. Großbritanniſchen Oberſtlieutenant Chaw, die Hofſchauſpielerin
Aray Haacke; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Geheimera=
Decker, den Hoftheater=Direktor Wünzer, den Oberſtkammerherrr
-olman.
Die erſte Kammer der Stände wird Montag den 23. ds.
ſ. zu Budgetberatungen zuſammentreten.
O (Schwurgericht.) Geſtern nahmen die Verhandlungen des
Admartals unter dem Vorſitz des Hrn. Landgerichtsrath Heß ihren
Gun und wurde die 19jährige Eliſabethe Haaſenzahl von Pfung=
ſt
. zuletzt Dienſtmagd bei einem Wirthe in der Langgaſſe dahier, wegen
ſdi Zmord unter Annahme mildernder Umſtände zu 2½ Jahr Gefäng
werurtheilt, ihr indeß 3 Monate Unterſuchungshaft aufgerechnet.
Verhandlung gegen die reumüthig Geſtändige wurde unter Ausſchluß
GLoeffentlichkeit gepflogen. Als Vertheidiger fungirte Rechtsanwalt
Schmidt.
Zur Bismarck=Stiftung ſind bis jetzt beim Central=Komits
höingeliefert: von Darmſtadt 5314, Offenbach 2751, Beſſungen 540,
niHeim 510, Groß=Gerau 378, Pfungſtadt 291, Michelſtadt 252,
ſingenberg 199. Babenhauſen 151, Reinheim 142, Auerbach 140, Eber=
113, Seligenſtadt 110 u. ſ. w., in der ganzen Provinz Starkenburg
WG. M. vom Provinzial=Komite Gießen 5455. Büdesheim 519, Als=
270 u. ſ. w., in der ganzen Provinz Oberheſſen 6435 M. Sodann
ROppenheim 376, Alzey 322, Bingen 277, Nierſtein 170 u. ſ. w., aus
Mrovinz Rheinheſſen im ganzen 1780 M. Man glaubt, daß ca. 30000 M.
Anſerem Großherzogtum im ganzen eingehen.
Unſer Landsmann Regierungsbaumeiſter Ludwig Hoffmann
pbir der Konkurrenz für die Erbauung eines Reichsgerichtsgebäudes
4Lcipzig für ſeinen in Gemeinſchaft mit ſeinem jüngeren Freunde
hter Dybwad aus Chriſtiauia ausgearbeiteten Entwurf mit dem
diz Preis im Betrag von 8000 M. ausgezeichnet worden.
Pfreuen uns dieſer Nachricht hinzufügen zu können, daß das Urteil
EPreisrichter wegen der Klarheit und Einfachheit, mit welcher die
ſhierige Aufgabe gelöſt wurder ein einſtimmiges war und iſt des=
Hſvohl mit Sicherheit zu erwarten, daß dem begabten Künſtler auch
h Ausführung des Werkes übertragen wird. Die Beteiligung bei
r Konkurrenz war eine immenſe; 119 Entwürfe waren eingeſandt.
MOeipziger Tagblatt entnehmen wir u. a. folgende intereſſante Mittei=
ſiyem
über die am 14. d. Mts. eröffnete Ausſtellung der verſchiedener
harläne im Kryſtallpalaſt zu Leipzig: 63 iſt namentlich Süddeutſch=
o
welches die Preiſe erkämpft hat, und giebt das, wenn man in
blraͤcht zieht, daß auch bei der Konkurrenz für das deutſche Parlaments=
1ſlnde ein Süddeutſcher und zwar ebenfalls ein geborener Heſſe, den
onm Preis davontrug, wohl zu denken.
Wir wollen von dem Entwurfe Ludwig Hoffmanns, der mit dem
ohn Preiſe ausgezeichnet worden iſt und der jedenfalls auch für die
L hansführung gewählt werden wird, verſuchen, ein Bild zu entwerfen.
24 Mittelpunkt des ganzen Gebäudes bildet, dem Programm entſprechnd,
Oſarchitektoniſch auszuzeichnende große Eingangshalle; dieſelbe wird
rEklichſt durch das an beiden Langſeiten beleuchtete Hauptveſtibül be=
17m, und in ihrer Hauptaxe liegt im unteren Hauptgeſchoſſe die

53
611
Gruppe der Strafſenats=Sitzungsjäle, im oberen Hauptgeſchoß einerſeits
die Gruppe der Civilſenats=Sitzungsſäle und andererſeits der große
Sitzungsſaal. An dieſe Haupträume reihen ſich, ebenfalls dem Programm
entſprechend, die zugehörigen Neben= und Arbeitsräume an. Ein an der
nach der alten Stadt zu belegenen kurzen Seite angeordnetes kleines
Veſtibül ermöglicht den Beamten den Zutritt zu ihren Arbeitsräumen,
ohne die große Halle und ſomit das Publikum paſſieren zu müſſen. Die
Nebentreppen ſind ſo verteilt, daß die Beamten möglichſt;direkt die im
oberen Hauptgeſchoſſe belegenen Sitzungsſäle und zwar ohne Paſſieren
der Halle erreichen können. Die nach dem Platze vor dem Concerthauſe
belegene Südfront wird vollſtändig von der Wohnung des. Präſidenten
eingenommen. In den Beratungszimmern und Senatsſitzungsſälen er=
halten
die Richter das Licht durchweg von der linken Seite.
In Bezug auf die Architektur des Aeußeren iſt eine dem inneren
Organismus entſprechend gruppierte Anlage gewählt worden. Im
Uebrigen aber hat der Verfaſſer des Entwurfes jede ſäulenreiche Prunk=
architektur
vermieden und ſich bemüht, dem Gebaude einen ernſten, das
Geſchäftshaus zeigenden und dabei doch monumentalen Charakter zu
verleihen. In der großen Halle im Mittelpunkt iſt durch die Raum=
gliederung
und die weiten, durch die verſchiedenartige Beleuchtung inte=
reſſanten
Perſpektive eine bedeutſame architektoniſche Wirkung erzielt.
Der ganze Entwurf zum Gebäude zeichnet ſich durch eine möglichſt klare,
den Verkehr im Gebäude erleichternde Grundriß=Dispoſition aus. Es
ſind, was wir noch hervorheben wollen, weder Sitzungsſäle, noch Arbeits=
zimmer
nach Süden gelegt. Auch in Betreff des Koſtenanſchlages der
Bauausführung hat der mit dem erſten Preiſe bedachte Entwurf vor
den übrigen prämiirten Entwürfen Das voraus, daß er bedeutend billiger
iſt. Sein Verfaſſer berechnet ſämtliche Herſtellungskoſten mit 2311234 M.
Der Plan von Lender verlangt 3189274 M., der Plan von Eiſenlohr
und Weigel 3400000 M., der Plan von Gieſe und Weidner 3100 000 M.,
der Plan von Viſcher und Fueter 4700000 M.=
Ueber den Lebenslauf und Studiengang des preisgekrönten Künſtlers
finden wir in der Frankfurter Zeitung nachſtehende zuverläſſige Angaben
aus der Feder ihres Darmſtädter Korreſpondenten:
Architekt Ludwig Hoffmann iſt am 31. Juli 1852 als zweiter
Sohn des 1874 verſtorbenen heſſiſchen Landtagspräſidenten Dr. Karl
Johann Hoffmann geboren, der auch der erſte Vertreter Darmſtadts im
deutſchen Reichstag war und als ſolcher u. a. den ſ. Z. vielgerühmten
Bericht über den Civilehe=Geſetzentwurf verfaßt hat. Der Sohn, Ludwig
Ernſt Emil, erhielt ſeine erſte Bildung in dem nunmehr ſeit längerer
Zeit eingegangenen, früher vielbeſuchten Schmitz'ſchen Inſtitute dahier,
welches er ſpäter verließ, um das Gymnaſium zu beziehen, auf dem er
im Herbſt 1871 die Maturitätsprüfung ablegte. Da er urſprünglich
Chemiker zu werden gedachte, beſuchte er zwei Semeſter lang das hieſige
Polytechnikum, bis er ſich endgiltig für das Studium der Architektur
entſchied. Den erſten Zeichenunterricht erteilte ihm der ſeit einigen
Jahren verſtorbene namhafte Kupferſtecher Rauch. Entſprechend der da=
maligen
Vorſchrift, daß Architekten vor eigentlichem Studium eine Zeit
lang praktiſch thätig ſein mußten, abſolvierte H. dies Penſum in Kaſſel
worauf er ſich alsdann dauernd 1874 nach Berlin wandte. Hier wurden
ſeine Lehrer hauptſächlich Prof. Lucae, der Schöpfer des Frankfurter
Opernhauſes, und Prof. Strack, der Erbauer der Siegesſäule in Berlin.
Nach vollendeten Studien, während welcher er zeitweilig den einen der
beiden großen Vereine an der Bau=Akademie, den Verein,Motiv=, als
Präſident leitete, machte Hoffmann 1878 das Examen als Bauführer.
Als ſolcher erwarb er 1882 nebſt einem anderen Konkurrenten, da die
Kommiſſion ſich über die beiden vorzüglichen Entwürfe nicht zu einigen
wußte, den alljährlich vom Architektenverein in Berlin zum Andenken
Schinkels ausgeſchriebenen Preis, beſtehend in der großen goldenen
Schinkelmedaille und einer Geldprämie zu einer Studienreiſe nach Ita=
lien
. Der prämiierte Entwurf, der die Bebauung der Muſeumsinſel
betraf, wurde außerdem von der kgl. techn. Oberprüfungskommiſſion als
Baumeiſterarbeit angenommen, eine Auszeichnung, welche ebenfalls durch
beſonders anerkannte überraſchende Einfachheit und Klarheit in den
Grundriſſen' errungen worden war. Aber noch als Bauführer war Hoff=
mann
, obwohl er ſich gleichzeitig an einer anderen Konkurrenz beteiligte
und ſich zum Examen vorbereitete, bei dem Neubau der Kriegsakademie
thätig, den er ſogar in Folge des mehrfachen Wechſels der Baumeiſter
ziemlich ſelbſtändig leitete, ſo daß ihm nicht nur eine beſondere Grati=
ſikation
zu Teil wurde, ſondern ihm auch eine Stelle im Miniſterium
angeboten wurde, die er indeſſen ausſchlug. Jene andere Konkurrenz,
die große eigentliche Konkurrenz über die Bebauung der Muſeumsinſel,
brachte ihm, der inzwiſchen das Baumeiſterexamen gemacht, im April
1884 zwar keinen der 4 Hauptpreiſe, doch wurde auch ſein Entwurf als
zweiter unprämiierter angekauft. Inzwiſchen trat Hoffmann im Früh=
jahr
1884 ſeine Reiſe nach Italien an, zu welcher ihm, um dies gleich
hier zu bemerken, im Juli desſelben Jahres durch Verfügung des preußi=
ſchen
Arbeitsminiſteriums noch eine weitere Prämie von 1800 M. zuer=
kannt
wurde. Auf der Reiſe weilte er längere Zeit in Wien, mußte jedoch
nach kurzem Aufenthalt in Italien in Folge des ihm nicht zuſagender
Klimas nach Deutſchland zurückehren. Nach völliger Wiederherſtellung
begab er ſich über Nürnberg nach München, und hier war es, wo er im
Verein mit einem jüngeren talentvollen Norweger, Namens Peter Oybwad,
dem Sohne des bekannten Verlags=Buchhändlers in Chriſtiania, den
jetzt prämiirten Entwurf zum Reichsgerichts=Gebäude herſtellte. Hierauf
ging er zum zweiten Male im Februar dieſes Jahres nach Italien, wo
ſein gegenwärtiger Aufenthalt, nachdem er zuletzt Benedig verlaſſen,
165

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R
612
ſelbſt ſeinen nächſten Angehörigen unbekannt iſt. So könnte es ſein, daß
der jugendliche Künſtler ſelbſt im Augenblick noch jeine Kenntnis von
der neuen Preiserteilung beſitzt. Wie wir hören, gedachte Hoffmann im
Mai nach Deutſchland zürückzukehren; das Creigniss dürfte ſeine An=
kunft
eventuell noch beſchleunigen.
* Vorträge zum Beſten des Vereins Heſſiſcher Lehl=
Die auf Gründung eines Lehrerinnenheims gerich=
erinnen
.
teten Beſtrebungen dieſes Vereins erfreuen ſich ſchon während der kurzen
Zeit ſeines Beſtehens großer Sympathieen in den weiteſten Kreiſen.
Nachdem wiederholt muſikaliſche Aufführungen im Intereſſe des Vereins
unter lebhafter Teilnahme des Publikums mit beſtem Erfolge ſtattge=
funden
haben, werden ſich demnächſt mehrere Vorträge wiſſenſchaftlichen
und äſthetiſchen Inhalts hieran reihen, auf welche wir hiermit die Auf=
merkſamkeit
lenken wollen. Der erſte dieſer Vorträge, zu welchem Herr
Profeſſor Otto Roquette ſich bereit zu erklären die Güte hätte,
wird Samstag den 21. März, abends 6½ Uhr in dem Saale der
Aliceſchule, Friedrichſtraße, ſtattfinden, welcher letztere zu dieſen
Vorträgen dem Lehrerinnenverein freundlichſt zur Verfügung geſtellt
worden iſt. Das Thema dieſes erſten Vortrags wird demnächſt noch
bekannt gegeben werden.
Zwei weitere Vorträge ſind von Fräulein Ella Menſch und Herrn
Dr. Heinrich Heidenheimer gütigſt zugeſagt worden, und werden,
wie wir überzeugt ſind, in nicht minderem Grade als der erſtgenanute
Vortrag das Intereſſe der gebildeten Damen= ev. Herrenwelt unſerer
Stadt erregen. Fräulein Menſch wird Montag den 30. März abends
6½ Uhr über Richard Wagners Frauengeſtalten' Herr Dr.
Heidenheimer an einem ſpäter noch zu beſtimmenden Tage über Die
große Landgräfinz ſprechen. Bieten'ſchon Namen und Perſönlich=
keiten
der genannten Vortragenden alle Gewähr für einen nicht alltäg=
lichen
geiſtigen Genuß, ſo darf im Hinblick auf den guten Zweck, welchem
der Ertrag dieſer Vorträge beſtimmt iſt, mit um ſo gerößerer Sicherheit
auf eine zahlreiche Beteiligung des hieſigen Publikums gerechnet werden.
B Das am Samſtag, den 14. März, im Saalbau begangene
Stiftungsfeſt des Kaufmänniſchen Vereins, das auch Se.
Königliche Hoheit der Großherzog durch ſein Erſcheinen beehrte, wurde
durch eine muſikaliſch=deklamatoriſche Abendunterhaltung eröffnet, deren
gewähltes Programm angenehme Abwechſelung bot. An der Spitze der
Aufführung ſtand Mendelsſohns Ouverture zu Arhalia, welche in tadel=
loſer
Weiſe zu Gehör gebracht wurde. Hieran ſchloß ſich die Recitation
des Herrn Carl de Carro. Er hatte aus Wolfs Rattenfänger
verſchiedene Scenen zum Vortrage gewählt. Herr Carl de Carro hat
unleugbares Recitationsgeſchick verſteht es auch recht gut in verſchiedenen
Stimmen zu ſprechen, aber auf die Dauer wirkt ſeine Deklamation etwas
einförmig, ihr geht das ab, was die Vortragsweiſe eines Palleske,
Strakoſch; Levinsky ſo bedeutend macht: die herz= und gemütbe=
wegende
Kraft. So war, um ein Beiſpiel herauszugreifen, Hunolds
Lied, durch welches er den Kuß von der Bürgermeiſterstochter erzwingt:
Du rote Roſ auf grüner Haid, wer hieß dich blühn? Du heißes Herz
im tiefſten Leid, was ſoll dein Glühn? viel zu gemütlich, viel zu be=
ſchaulich
geſprochen; die ſinnberückende, dämoniſche Macht, welche durch
die Verſe zittert, kam in dieſer Wiedergabe nicht zum Ausdruck. Am
bedeutendſten zeigen ſich die Fähigkeiten des Herrn de Carro wenn er
komiſche Sachen recitiert, dann iſt der Erfolg ein durchſchlagender.
Frl. Lina Hoffmann, welcher wir ſchon im Reichsfechterkonzert be=
gegnet
ſind, erfreute durch den Vortrag mehrerer Lieder unter denen
das Kirchnerſche: Sie ſagen, es wäre die Liebe' beſonders beifällig
aufgenommen wurde. Eine von außerordentlicher Fertigkeit und rich=
tiger
Auffaſſung zeugende Wiedergabe erfuhr das Mendelsſohnſche gmol
Konzert durch Frl. Luiſe Heß aus Frankfurt und Herrn Helbing
von hier.
C. Samstag abend veranſtalteten die Schüler der Landes=
Baugewerkſchule Darmſtadt aus Anlaß des Schluſſes des
9. Jahreskurſes im kleinen Saale der Böttinger'ſchen Brauerei eine
Abſchiedsfeier, zu welcher außer den Lehrern der Anſtalt auch der
Präſident der Großh. Centralſielle für die Gewerbe und den Landes=
gewerbverein
, Herr Geheimerat Fink, ſowie Herr Baurat Buſch er=
ſchienen
waren. Die Feier, bei welcher Geſaͤnge mit humoriſtiſchen
Vorträgen und Klavierſpiel abwechſelten, verlief in anregendſter Weiſe
und lieferte den Beweis, daß die in raſchem Emporblühen begriffene
Landes=Baugewerkſchule Darmſtadt auch in Bezug auf das kameradſchaft=
liche
Verhälknis der Schüler zu einander nichts zu wünſchen übrig laſſe.
Bei dieſem Anlaß glauben wir alle Freunde der Anſtalt auf die im
Lokal der Landes=Baugewerkſchule Neckarſtraße 3, Hinterbau) ſtatt=
findende
Ausſtellung von Schülerarbeiten aufmerkſam machen
zu ſollen. Die von Herrn Profeſſor Müller ausgeſtellten Arbeiten
in Freihand= und Ornamentzeichnen, in Baukonſtruktion und Fach=
zeichnen
; ferner die von Herrn Architekt Kuhlmann zur Ausſtellung
gebrachten Blätter über darſtellende Geometrie, Freihand=, Ornament=
und Fachzeichnen, ſowie die unter Leitung des Herrn Ingenieur Eſſel=
born
angefertigten Zeichnungen über Schatten=Konſtruktion und Per=
ſpektive
graphiſche Statik und Planzeichnen, ſowie Fachzeichnen in Holz
und Eiſen geben in Verbindung mit den von Herrn Ingenieur Wagner
ausgeſtellten Maſchinenbauzeichnungen ein treffliches Bild des Wirkungs=

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kreiſes unſerer einheimiſchen Baugewerkſchule. Außer dieſen graphih
Arbeiten ſind noch die von Herrn Handelslehrer Peters ausgeſtehh
Schulerarbeiten über deutſche Aufjatze, Geſchäftsrechnen, Buchführn
und Wechſelkunde, ſowie die unter Leitung des Herrn Bildhauer Fö/
gefertigten Modelle in Gyps und Thon zu erwähnen, welche mit den
Herrn Göttmann ausgelegten Rundſchriftproben zu dem Geſch
bild des Wirkens der Anſtalt nicht unweſentlich beitragen.
R Die am Samstag Abend von Mitgliedern des Melomanen=Verch
im Saale des Schützenhofs aufgeſührte Lokalpoſſe Datterichn
ein äutzerſt zahlreiches Publikum angezogen und entſprach die Aufführ
vollſtändig den gehegten Erwartungen. Der langjährige Dirigent
Vereins, Herr Hofſänger Reichard, welcher ſich um die theatraliſch
Aufführungen des Melomanen=Vereins ſtets verdient gemacht hat,
denn auch mit dem finanziellen Ergebnis dieſer Aufführung, welche
Benefiz für ſeine Bemühungen veranſtaltet wurde, recht zufrieden ſer
Am Mittwoch den 25. März, abends 7½ Uhr wird Herr Mul üül.
direktor Adam, welcher bekanntlich am 1. April d. J. Geſundheitsril
ſichten halber aus dem Militär=Verbande ſcheidet, im großen Saales
Saalbaues ſein Abſchieds=Concert abhalten. Außer der Kapelle
Regiments wird noch Herr Kapellmeiſter Hilge, der Nachfolger/
Herrn Adam, und der kleine 12jährige Geiger Guſtav Adam', Schl
der Muſik=Akademie von Phil. Schmitt hier, in dieſem Concerte m
wirken. Alles Nähere ſowie das Programm wird ſpäter in dem M
noncenteile d. Blattes veröffentlicht werden.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im M
Februar 103 Kranke mit 1939 Pflegetagen ärztlich behandelt und verſeſ=
- Heute abend 8 Uhr wird in der ſtädt. Turnhalle Herr!
Lammers aus Bremen über die Mäßigkeitsſache als gemeinnützanl Re
Betrieh ſprechen, worauf wir hiermit beſonders aufmerkſam mackl
Der Vortrag dürfte auch von dem hieſigen Damenpublikum mit 5f
tereſſe angehoͤrt werden.
Beſſungen. Das am Samstag abend im Chauſſeehaus ſtathel
fundene Konzert der Kapelle des Großh. Artillerie=Corps mit daraſ
folgendem Kränzchen hatte ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches zu m ſu
freuen. Die Erwartungen der Zuhörer wurden in jeder Hinſicht h
friedigt. Beſonderen Anklang fanden die Solis für Horn und Flir
und für zwei Trompeten, welche da capo geſpielt werden muhm
Gewiß wird der Erfolg dazu beitragen, die Kapelle zu veranlaſſen, uc
öfter ein ähnliches Vergnügen zu bereiten.
Beerfelden, 14. März. Dieſer Tage haben der Herr Will.h
Geheimrat Dr. Goldmann von Darmſtadt, Regierungspräſident Strafßl
von Wiesbaden und Herr Pfarrer Stromberger von Zwingenberg .
Gräfl. Erbach=Fürſtenauiſchen Hof zu Etzean beſichtigt und dem Alh=
nehmen
nach die Lokalitäten zur Errichtung einer Arbeiterkolon.
für geeignet befunden.
D. Z.
8t. Frankfurt, 16. März. Die vier Gaſtſpiele Mierzwinsl.
in der hieſigen Oper ergaben eine Brutto=Einnahme von ca. 45 000 ½
alſo durchſchnittlich elftauſend und einige Hundert Mark pro Abel
Beim letzten Auftreten des Künſtlers als Raoul in den Hugenotil
wurde der Vertreter der Partie des Markel= unwohl und mußte
Repräſentant des Grafen von St. Bris= auch den Marcel=
dritten
Akt ſingen. So wunderlich dieſe Doppelrolle ſcheint, ſie wul
doch glücklich durchgeführt, wenn auch natürlich jede Illuſion da
ſchwand.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 15. März.
Don Juanz (Herr Theod. Reichmann als Gaſt).
E Ganz abgeſehen davon, daß die Don Juanpartie weder ü
da capo Arien noch glänzende Abgänge zugeſchnitten iſt, alſo nur wor
Stellen zählt, welche die Hörer zu ſturmiſchem Applaus begeiſtern, hl
Herr Reichmann die Verkörperung dieſer Figur nicht als zu ſöl
Vomäne gehörend betrachten. Ein Sänger vom Schlage Reichnos
wird uns freilich nichts ſchuldig bleiben, aber wer als berufener Inuu
des Wagnerſchen Kunſtſtils gilt, wird hauptſächlich in ſolchen Aün
Triumphe feiern, welche durch Mannhaftigkeit oder einen gewiſſen idealu
Zug chaͤrakteriſirt ſind. Die prachtvollen ſtimmlichen Mittel des Gal
hatten natürlich auch heute Gelegenheit, in ihrer ganzen Schönheik
und
ſtrahlen es war das im dem Reich mir die Hand mein Leben=
im
Standchen, beides wurde mit beſtrickendem Wohllaut geſungen.
Von unſeren hieſigen Kräften waren es vornämlich die Damen Poll
und Mayr=Olbrich; deren Leiſtungen als Donna Anna und Donv
Elvira die wärmſten Sympathien erwecken mußten, ſie ſind derarl
daß ſie auswärts faſt überall ein aufgehobenes Abonnement= uh
fertigen könnten. Von den Herren ſeien rühmend erwähnt Herr Hl
müller Oktavio) und Herr Gilers (Leporello).

Tageskalender.
Dienstag. 17. März: Oeffentl. Vortrag von A. Lammers Turnhalel
Mittwoch, 18. März. Große Gala=Soirée von Mr. Stuart=Cumberland
(Saalbau).

Hierzu eine Belage für Rich=Poftalbonnaenten von C. Hoffmamrs Buchandlung GH. Stann) in Darmſtadt, Meyes
Konverſations=Lexikon betreffend.

Druas und Benlag= . 6. Mlſclche Hoßnchdnuaſndl. - Merantnortlich fir die Maaeſhon, Car. Bilth.