148.
148.
Abonnementspreis
vierteljührlich 1 Mark 50 Pf. ind
Bringerlohn. Auswärts werden von
ſallen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenomnen zu 1 Mark 50 Pf
pro Quartal inc. Poſtaufſchlag.
Irag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
vendemangenommem nDarmſtiadt
von de Expedition, Rheuſt. Ri. W.
mBeſſungen von Friedr. Blbßer.
Holzſtraße N. 36, ſowie auzwirn
von allen Unionem=Epedlionan.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
46.
Freitag den 6. März.
1885.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Bierbrauereibeſitzer Valentin Wagner in Darmſtadt hat um Genehmigung zur Anlage eines Dampfleſſels in
ſiner Hofraithe Geiſtberg Nr. 10 daſelbſt nachgeſucht.
Ewaige Einwendungen gegen dieſes Unternehmen ſind bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung binnen vierzehn Tagen,
om Tag des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, bei uns vorzubringen. Binnen der gleichen Friſt können die
eriſchlägigen Pläne ꝛc. von den Intereſſenten auf unſerem Büreau eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 2. März 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
52001
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Anſtellung der Waſenmeiſter.
Es wird hiermit bekannt gemacht, daß die nachſtehend aufgeführten Perſonen als Waſenmeiſter für die beibemerkten
emeinden beſtellt und kreisamtlich verpflichtet worden ſind: 1) Ludwig Büttner zu Darmſtadt für die Stadt Darmſtadt,
Nicolaus Müller zu Arheilgen für die Gemeinde Arheilgen, 3) Eduard Berth zu Beſſungen für die Gemeinde Beſſungen,
Samuel Strauß zu Gräfenhauſen für die Gemeinden Braunshardt, Gräfenhauſen, Schneppenhauſen und Weiterſtadt,
Peter Luckhaupt zu Nieder=Ramſtadt für die Gemeinden Eberſtadt, Nieder=Ramſtadt, Waſchenbach, Traiſa und
Nieder=
huerbach, 6) Heinrich Leißer zu Erzhauſen für die Gemeinde Erzhauſen, 7) Georg Klingelhöffer II. zu Eſchollbrücken für die
vemeinde Eſchollbrücken 8) Georg Heinrich Gunſt zu Griesheim für die Gemeinde Griesheim, 9) Ludwig Frankenberger I.
hu Pfungſtadt für die Gemeinden Hahn, Eich, Malchen und Pfungſtadt, 10) Johann Philipp Haller zu Meſſel für die
Ge=
nrinde Meſſel, 11) Georg Müller IV. zu Ober=Ramſtadt für die Gemeinden Ober=Ramſtadt und Roßdorf, 12) Philipp
übder IV. zu Wixhauſen für die Gemeinde Wixhauſen, 13) Abraham Wolf zu Eſchollbrücken als Beſitzer einer Abdeckerei in
er Gemarkung Pfungſtadt.
Darmſtadt, den 4. März 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(2001a
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Entfernung dürrer Obſtbäume aus Feid und Gärten.
Unter Bezugnahme auf das nachſtehend abgedruckte Polizei=Reglement vom 27. Februar 1882 fordern wir die
Grund=
hetzer hieſiger Gemarkung hiermit auf, binnen 4 Wochen, vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung ab gerechnet,
e etwa auf ihren Grundſtücken befindlichen dürren Bäume zu entfernen.
Der Zweck dieſer Maßregel iſt die Vertilgung der dem Obſtbau ſchädlichen Inſecten, welchen erfahrungsgemäß die
ab=
ſtorbenen Obſtbäume als Brutſtätte dienen. Wenn dieſer Zweck vollſtändig erreicht werden ſoll, ſo iſt baldiges Verbrennen
gefällten Bäume nöthig, worauf wir die Grundbeſitzer noch beſonders aufmerkſam machen.
Nach Ablauf des oben geſetzten Termins werden wir die Grundſtücke leinſchließlich der Hausgärten) auf das
Vor=
hndenſein dürrer Bäume durch das Feldſchutzperſonal revidiren und diejenigen Grundbeſitzer, auf denen Eigenthum ſich noch
Urre Bäume vorfinden, zur Anzeige bringen laſſen. Gegen dieſelben wird alsdann nach 8 2 des unten ſtehenden
Polizei=
eglements verfahren.
Darmſtadt, den 3. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Polizei=Reglement.
Mit Genehmigung Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz vom 16. Dezember 1881 zu Nr. M. J. 26014
urd unter Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes Folgendes für den Kreis Darmſtadt angeordnet:
137
502
K46
8 1. Jeder iſt verpflichtet, vier Wochen nach der Aufforderung durch die Ortspolizei ſeine durren Bänme aus Feld
und Gärten zu entfernen.
8 2. Wer dieſer Aufforderung nicht nachkommt, wird nach Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk.
beſtraft. Auch=Ennen, die bürren Bäumie auf Koſten der Säumigen durch die Ortspolizei entfernt werden. Die Koſten ſind,
in Admilliſtrativem Wege=
heizutzeihens-
r che.
Darmſtadt, den 27. Februar 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(196¾
v. Marquard.
ri er.
Oeſtunge Ahbntauns.
Gläubiger der verſtorbenen Marie,
Jonas,=Ehefrau des Küfers=Peter Phil.
Jonas, verehelicht geweſene Friedrich
Schmidt, geb. Reinhardt von hier,
wer=
den aufgefordert, ihre Forderungen
bin=
nen zwei Wöchen vom Tage der
öffent=
lichen Bekanntmachung an, bei dem
Vor=
mund Schreinermeiſter Heinrich Schäfer/
hier oder bei Großh. Amtsgericht I.
an=
zumelden: bei Meidung=der,
Michtberück=
ichtigung.
Darmſtadt, den 2. März 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(2002
C. Küchler.
Bartha.
Arbeits=Vergebung.
Montag den 9. Mürz l. Mts.,
Vor=
mittags 9½ Uhr,
wird an Ort= und Stelle in dem Diſtrict
Saufang des Beſſunger Gemeindewaldes
das Umroden von 2,2800 Hect.
Wald=
boden in mehreren Looſen, wenigſtnehmend
öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 4. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(2003
Berth.:
ſteigerung der Liegenſchaften des Johannes
Keller II. von Griesheim findet an
die=
ſem Tage nicht ſtatt, und wird nunmehr
zufolge amtsgerichtlicher Verfügung.
Montag den 9. Mürz l. 3s.
Vormittags 11 Uhr,
ſauf dem Rathhauſe zu Griesheim
abge=
halten werden.
Der Inhalt unſerer Bekanntmachung
vom 23. Februar l. J3. wird im
Uebri=
gen hierher wiederholt.
Griesheim, am 2. März 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Griesheim.
(1921
Maſſing.
Holzverſteigerung.
Holzverſteigerung.
Mittwoch den 11. Marz d. 3s. von
Vormittags 9. Uhr an,
wird im Feure'ſchen Saale zu
Egels=
bach das Dürrholz- aus der Forſtwartei
Steinacker, ſowie aus Diſtriet
Brunners=
hegſtück 11 und 12 verſteigert:
Scheiter: 80 Rm. Buchen I. Cl., 38
Rm. Buchen II. Cl., 2.Rm. Birken
I. Cl. 4 Rm. Birken II. Cl., 2 Rm.
Eichen I. Cl., 125 Rm. Eichen II. Cl.,
3 Rm. Nadelholz, 2 Rm. Erlen;
Knüp=
pel: 280 Rm. Buchen, 139 Rm. Eichen,
28 Rm. Nadelholz. 5 Rm. Erlen;
Reiſig: 4890 Wellen Buchen, 700
Wellen Eichen, 190 Nadelholz und
Linde; Stöcke: 23 Rm. Buchen, 41
Rm. Eichen, 2 Rm. Nadelholz.
Das Eichen=Scheitholz eignet ſich
theil=
weiſe für Küfer, Glaſer ꝛc.
Wegen vorheriger Einſichtnahme des
Holzes wollen ſich Kaufliebhaber an die
Großh. Forſtwarte zu Koberſtädter
Fall=
thorhaus und Forſthaus Kalkofen wenden.
Darmſtadt den 3. März 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
(2004
Eckſtorm.
Montag den 9. März l. J. von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus den Domanialwalddiſtrikten
Eichen (Plattentheil) und Rödermark an
Ort und Stelle verſteigert:
Scheiter, Rm.: 40 Buchen II. Cl.,
31 Eichen II. Cl., 20 Nadel=, 2
Weich=
holz;
Knüppel, Rm.: 199 Buchen, 69 Eichen,
145 Nadel=, 3 Weichholz;
Reiſig, Wellen: 4326 Buchen, 590
Eichen, 2700 Nadelholz;
Stöcke, Rm.: 22 Buchen, 19 Eichen,
7 Nadelholz.
Zuſammenkunft auf der Kreuzung der
Höllwieſen= und Fuchsbauſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 27. Februar 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(1869
Holzverſteigerung.
2
ie auf Samstag den 7. März l. Js.
Abends 7 Uhr, angezeigte Ver=
Montag den 9. und Dienstag den
10. d. Mts., Vormittags 9 Uhr
an=
fangend,
kommen in dem Gräſenhäuſer
Gemeinde=
wald zur Verſteigerung:
5 Rm. Buchen=Scheiter,
1)
2)
24 „ Eichen=Scheiter,
3) 257 „ Kiefern=Scheiter,
4)
26 „ Eichen=Knüppel,
5) 100 „ Kiefern=Knüppel,
6)
„ Schweinſtallegner,
52 „
350
Stöcke,
8 11060 Gtuck „ Wellen,
9) 1600 „ „ Bohnenſtangen,
10)
45 „
„ Stämme, von 23
bis 48 Cm. Durchm.
hiervon 19 Stck. ſehr
ſchönes Schnittholz,
11)
65 „
„ Derbſtangen,
12)
214
„ Reisſtangeu.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Lang=
ſchneiſe am Holzſchlage, zunächſt der
Mör=
felderpfadſchneiſe.
Bemerkt wird daß das Stamm= und
Stangenholz zuerſt zum Ausgebot kommt.
Gräfenhauſen, am 4. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Gräfenhauſen.
Hönig.
12005
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Magazin ſind feſtgeſetzt;
a) für Buchenſcheiter 1. Kl. zu Mk. 10.50,
b)
do. II. Kl. „ „ 9.50,
0) „ Kiefernſcheiter I. Kl. „ „ 8.-
Ge e. do. II. Kl. „ 7..
der Raummeter.
Das Scheitholz II. Klaſſe beſteht aus
l aufgeſpaltenem Stamm=Knüppelholz von
völlig geſunden Buchen=Stangen.
Großh Holzmagazins=Verwaltung.
belh
Knß
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54
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[ ← ][ ][ → ]46. 46
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Zurückweiſung.
Die Warnung, welche mein Mann gegen
mich erlaſſen, kann wohl auf ihn
Anwen=
dung finden, indem ich bis jetzt ſtets
mei=
nen Verpflichtungen nachgekommen u. auch
für die Folge für meine Kinder ſorgen
werde.
Frau Kunitſch. (2017
446
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ganz oder getheilt auszuleihen.
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die Expedition d. Bl.
[1957
90000000000000l00000000000000
Mittwoch den 1. März, Abends 7 Uhr präcis, in den
Räumen des Saalbaues:
1„
Miltalilſche muſikaliſche
Auflihrnn,
„
7⁄
zum Beſten
G en.
armer Lehrerwittwen des Großherzogthums,
von Studirenden der Technischen Hochschule.
arrangirt vom Academiſchen Verein, ½½ ½½
unter gütiger Mitwirkung der Hoffängerin Fräulein Wooge, des Herrn Alfred
Hess aus Frankfurt a. M. (Violine) und des hieſigen Inſtrumental=Vereins,
unter Leitung ſeines Dirigenten des Herrn Hofmuſiker Petr.
Programm.
I.
1) Feſtmarſch
W. Petr.
2) Liedervortrag von Fräulein Wooge.
3) a. Air
S. Bach.
b. Balletmuſik aus „Roſamunde”
Schubert.
4) Ballade und Polonaiſe für Violine
H. Vieuxtemps.
Vorgetragen von Herrn A. Heß.
Frolog.
5) Ouverture zu „Tancred”
Roſſini.
Reineké Fuchs.
Schonbartſpiel in 3 Akten von Profeſſor O. Roqüette
Regie: Herr Hofſchauſpieler Dalmonico.
Die Clavierbegleitung hat Frl. Louiſe Heß aus Frankfurt a. M. gütigſt übernommen.
Eintrittskarten 2 Mk. 50 Pfg., ſowie Familienkarten für 3 Perſonen
6 Mk., ſind in der Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer zu beziehen.
Oeffnung des Saales 6 Uhr.
Das Comité. 1983
Im Saal des dashhols „zur Traubol.
Samstag den 7. März, Abends 6½ Uhr:
Hammormusik-Uhond
von
H. Wallenstein, Großherzoglicher Kammervirtuos,
num Boston dos hossischen Johrerinnenhoims,
unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Berl, Großh. Heſſ. Hofſchauſpielerin,
Amalie Kling, Concertſängerin, Frau Lilli Wolfskehl, der Herren Kammerſänger
Feßler und Hofmuſiker Hayn von hier, ſowie der Herren Profeſſor Dr. B. Scholz,
Concertmeiſter W. Heß, A. Heß und F. Welker aus Frankfurt.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 M., Saal 2 M. ſind zu haben in der
Hof=
buchhandlung von A. Klingelhöffer, im Conſervatorium bei Herrn Verwalter
Ruppel, Grafenſtraße 35, und Abends an der Kaſſe.
(1900
Dr Hanptuerſammlung
der
Hathilden-Mklung
findet Samstag den 14. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, in der
Freimaurerloge ſtatt.
Mitglieder und Freunde der Stiftung ſind freundlichſt eingeladen.
Darmſtadt, den 6. März 1885.
(2018
Der Vorstand.
42
b.
ine
Eſe
A
hlo
Die 1
Zahlen
lbe=
[ ← ][ ][ → ]M.46
COVOIWN
gum Beſten der hieſigen, barmherzigen=Schweſtern
Montag, 9. März 1885, Abends 7 Uhr, im Sadlbämi
Unter Leitung des Herrn Hoftapellmeiſters.W. de Haan und unter gefalliger
Mit=
lWirkung der=Großh. Hofſängerin Fräulein Sidonie Roth, des Fräulein Elli
Weber, der Großh. Hofſänger Herren Höfmüller und Gillmeiſter, des
ſgroßh. Hofconcertmeiſters ;Herrn Hohlfel 8=und der Großh. Hofmuſiker Herren
. . ie os
Wiedemann und Hayn.
½.
A n d öen.
.Erotramm.
1) Trio für Klavier, Bioline und Violoncellof von J. Raff, vorgetragen von
m Herren de Haan= Hohlfeld und Hayn. -9) Zwei Lieder für Tenor: A.
Zi=
lunerballade, von=Sachs; b. Wildfang, von Taubert (geſungen von Herrn Hof=
3) Soloſtück für Harfe: La Meditation, von John Tomas
ſvorge=
ſiller).
fſragen von Herrn Wiedemann). - 4) Zwei. Lieder für Sopran: a. Ganymed, von
Schubert, b. Frühlingsgedränge, von E. Kranz (geſungen von Fräulein Roth).
Fantafie in F'moll für Klavier zu 4 Händen, von F. Schubert (vorgetragen
im Fräulein Weber und Herrn de Haan). - 6) Zwei Lieder für Baß: a. Harald=
Gullade, von C. Löwe, b. Alt=Heidelberg. von A. Jenſen (geſungen von Hrn.
Gill=
meiſter).
7) Zwei Soloſtücke für Violoncell: 2. Fantaſie über den
Sehnſuchts=
ſvulzer, von Servais (vorgetragen von Herrn Hayn), b. Träumerei (mit Harfenbe=
Fleitung) von Schumann (vorgetragen von den Herren Hayn und Wiedemann).
0.
Duett für Sopran und Tenor aus „Jahreszeiten! von J. Haydn (geſungen
Kleurt Fräulein Roth und Herrn Hofmüller).
zhdrr Concertflügel wurde von Herrn A. W. Zimmermann gütigſt zur Verfügung geſtellt.
Eiyi unliebſame Stbrungen zu vermeiden, ſollen die Saalthüren während der einzelnen
Muſikſtücke geſchloſſen gehalten werden.
Eintrittspreiſe: Nummerirter Platz M. 3, Saalbillet oder Logenplatz M. 2,
exrſaal M. I.-
Den Verkauf der Eintrittskarten haben freundlichſt übernommen:
ſie Buch= und Papierhandlung von A. Bergſträßer, Rheinſtr. 6, die Buch= und
Raſikalienhandlung von Gg. Thies, Eliſabethenſtr. 26, Herr Kaufmann A. Horn,
lirchſtr. 14, Herr Kaufmann K. Röſe, Rheinſtr. 19, Herr Lithograph Welzbacher,
heinſtr. 9, Herr Hofſchneider Wiegand, Soderſtr. 19.
[1959
Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtadter Caghlatt
1148. Jahrgang.
ſigleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden/
Aättern wie das älteſte, ſo auch das verbreitetſte in allen Kreiſen. Es
gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen des Großh.
heüsamts, der Polizei und ſämmtlicher Behörden und eignet ſich durch
ſine Verbreitung zu Inſeraten jeder Art, welchen es durch ſeinen großen
bſerkreis den beſten Erfolg ſichert.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Ueberſicht
reich=
hltige Mittheilungen von allgemeinem und localem
Iu=
heſſe aus Stadt und Land; Unterhaltung wird ferner durch das
hmeit verbundene „Illuſtrirte Unterhaltungsblatt: mit Beiträgen
firhafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
Phten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen ſoliden
Aſwncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn, durch
4) Poſt bezogen M. 1.50, einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
hornements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, ſowie
yi allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Allonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit dem
arfen Beſtellgang.
Die Expedition.
2619) Ein Früulein, welches längere
Jahre bei einer, Familie, als Stütze der
Hausfräü. ſolbie zurPflége und Erziehung
ders Kinder thättg; war und die beſten
Empfehlungen hat, ſucht Ahnliche Stellung
auf=Oſtern öder=ſpäter.
Näheres in, der=Expeditions;
1635) Auf Oſtern' ein zuverläſſiges
Müdchen geſucht, das kochen kann und
alle Hausarbeit verſteht. Nur ſolche, die
in anſtändigen Häuſern gedient und gute
Zeugniſſe; aufweiſen'können, wöllen ſich
melden. Näheres in der Expedition.
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Gsübie Euiesshuansn
finden bei höhem Lohn dauernde Stellung
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L. C. Wittich'schen Hofbuchdruckerei.
1988) Laufmädchen geſucht
Die=
burgerſtraße Nr. 64, Beletage.
2020) Ein- tüchtiges=Hausmädchen,
das nähen und bügeln kann, wird für
Oſtern geſucht. Frankfurterſtr. 22.
2021) Ein „tüchtigessölzuverläßiges
Dienſtmüdchenbeiſ„zhöhem=Lohn, für
Oſtern geſucht. Marktplatz 9 im=Laden
zu erfragen Mäſ 5h; Möp vis
M. c. is
Ein Hausburſche½
geſucht.Eintritt,=den 9. März.2022
Conditorei Naumann, Schützenſtr. 1.
1716) Auf der Maſchine bewanderte
7)
Hirlokoransn
bei gutem Lohn geſucht. - Fr.=Offerten
unter L. 16065 an die Annoncen=
Expe=
dition von D. Frenz in Mainz.
1526) Ein Lehrling geſucht.
Handelsgärtnerei K. Arheilger.
fkk. r. r ir e. ed.
Sertücher zu. der Oper: „Die St.
L Johannisnacht: von A. Eilers
ſind in den Buch= u. Muſikalienhandlungen
der Herren Bergſträßer u. Thies, ſowie bei
dem Hrn. Hoftheaterkaſſier zu haben. (2023
Fin-Nivellir=Inſtrument und ein
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rechnet, liefert die Dampfholzſchneiderei von
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138
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2025) Unſerer heutigen Rummer liegt
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Hoflieferant, Rheinſtraße Nr. 28; M. W.
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Fuld, Kirchſtraße; Georg Liebig & Co.,
Louiſenſtraße Nr. 10; Friedr. Schaefer,
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thildenplatz Nr. 1; in Beſſungen bei
Aug. Marburg; in Groß=Gerau,
bei Apotheker Kühn; in Jugeheim bei
Aug. Loos jr.; in Pfungſtadt. bei.
Frau Ley II. Wwe.; in Zwingenberg
bei Ph. Zacheis.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 6. März.
9. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig).
Zum erſten Male wiederholt:
Aschenhrödel.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.,
Sonntag, 8. März.
10. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Zum erſten Male:
„
Die St. Johannisnacht.
Komiſche Oper in 3 Aufzügen von A. Eilers.
(2026
Todes=Anzeige.
Verwandten und Freunden widmen wir hiermit die
ſchmerzliche Nachricht, daß unſere theure, unvergeßliche
Gattin und Tochter
Frau Antonie Langenbach, geb. Ganz,
nach langem, ſchwerem Leiden in kaum vollendetem
28. Lebensjahre heute Abend verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 4. März 1885.
Bernhard Langenbach, Rechtsanwalt.
Emilie Canz.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 6. März.
Deutſches Reich. Für die Reichstagsſitzung vom 4. d. M. ſland
der Reichshaushaltetat für 1885186 zur 3. Beratung, ſowie das Geſetz
betr. die Anleihe für Zwecke der Verwaltung, des Heeres, der Marine
und der Reichseiſenbahnen. Nächſter Gegenſtand der Beratung war die
in 2. Leſung geſtrichene dritte Direktorſtelle im auswärtigen Amte mit
den dafür angeforderten 20,000 M.
Von den Rednern der Oppoſition ſprach zunächſt Liebknecht namens
der ſocialdemokratiſchen Partei. Derſelbe erklärte unter allgemeiner
Heiterkeit Bismarck für einen Staatsmann der alten Schule, welcher
die Schäden der jetzigen Geſellſchaft nicht erkannt habe. Als Gegner des
Syſtems müſſe ſeine Partei demſelben die Mittel zu ſeiner Exiſtenz
ver=
weigern. Abg. Richter ſagte, für die deutſchfreiſinnige Partei habe ſich
ſeit dem 15. Dezember die Sachlage in keiner Weiſe verändert und würde
ſie deshalb auf ihrem früheren Standpunkte verharren. Das Centrum,
in deſſen Namen Frhr. zu Franckenſtein ſpricht, iſt der Anſicht, daß nach
den aus Anlaß der Abſtimmung vom 15. Dezember ausgeſprochenen
Schmähungen es für die Partei eine Pflicht und Notwendigkeit ſei, nun
erſt recht bei ihrem damaligen Votum ſtehen zu bleiben; ähnlich ſprach
ſich auch Abg. Windthorſt aus, welcher die Abſtimmung des Centrums
für eine wohlüberlegte erklärte.
Für Bewilligung ſprachen die Abg. Grad (Elſaß=Lothringen), Graf
zu Donhof=Friedrichſtein, Dr. v. Lenz. Frhr. v. Wöllwarth und v.
Hell=
dorf. Abg. Rickert von der deutſchfreiſinnigen Partei iſt aus ſachlichen
Gründen ebenfalls für Annahme. Bei der namentlichen Abſtimmung
wurden die geforderten 20000 M. für einen weiteren Direktor im
aus=
wärtigen Amte mit 172 gegen 153 Stimmen angenommen, welches
Re=
ſultat nur dadurch erzielt wurde, daß ein Teil der Deutſchfreiſinnigen
ſich in dieſer Frage den Konſervativen und Nationalliberalen anſchloß.
Im weiteren Verlauf der Beratungen wurde noch die Forderung der
Regierung von 30000 M. für das Konſulat in der Kapſtadt, welche in
der 2. Abſtimmung auf 22,000 M. heruntergeſetzt worden war,
ge=
nehmigt und wird ſomit dort ein Generalkonſulat errichtet werden.
Dagegen verblieb der Reichstag bei ſeinem früheren Beſchluſſe, für
Korea ſtatt der angeforderten 45,000 M. nur 30,000 M. zu bewilligen;
ebenſo wurden die früheren Streichungen in Betreff des Konſulats in
Apia aufrecht erhalten.
Der Bundesrat beabſichtigt am 5. März über die Petitionen betr.
die Einführung der Doppelmünzwährung zu beraten.
Die „Nordd. Allg. 3tg.- bezeichnet die Veröffentlichung des Berichts
über die Unterredung Sir Malets mit dem Fürſten Bismarck vom
25. Januar als die auffälligſte und bedauerlichſte Indiskretion, welche
fortan vertrauliche Auslaſſungen zwiſchen den Staatsmännern beider
Regierungen abſchneide. Es ſcheine ſich darum gehandelt zu haben, in
Frankreich Mißtrauen gegen Deutſchland zu ſchaffen, was im Intereſſe
Englands liege, doch dürfte dieſer Zweck nicht erreicht werden. In den
Thatſachen, welche zu einer Verſtändigung mit Frankreich bezüglich der
Kongofrage und Cgyptens führten, liegt nichts, wodurch das Vertrauen
Frankreichs in die Ehrlichkeit der deutſchen Politik abgeſchwächt werden
konnte. Ganz unerklärlich ſei die Gehäſſigkeit, womit vertrauliche
Aeuße=
rungen Bismarcks der Oeffentlichkeit übergeben worden ſeien.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus führte am Dienstag die
Special=
beratung des Kultusetats zu Ende, wobei ſämtliche Poſitionen des Extra=
ordinariums dieſes Etats bewilligt wurden. Die einmaligen und ordent
lichen Ausgaben des Etats des Kriegsminiſteriums fanden gleichfalls:
unbeanſtandet die Zuſtimmung des Hauſes und wurde ſchließlich der
Geſetzentwurf über die Abſtellung von Berechtigungen zum Hauen oder
Stechen von Haide u. ſ. w. für die Provinz Hannover- an die zu
ver=
ſtärkende Agrarcommiſſion verwieſen. Die Mittwochsſitzung fiel unter
Hinblick auf die an demſelben Tage im Reichstage ſtattfindende wichtige
Sitzung aus.
Der deutſche Generalkonſul Rohlfs in Zanzibar hat dem Sultan und
den Konſuln die Mitteilung zugehen laſſen, daß das weſtlich von
Zanzi=
bar liegende, von der Geſellſchaft für deutſche Koloniſation erworbene
Gebiet unter deutſches Protektorat geſtellt worden ſei. Zur Ausführung
der Jurisdiktion wurde ein dem Generalkonſulat unterſtellter Beamter
ernannt.
Der „Germanial wird aus Rom gemeldet, daß Ledochowski an
Stelle des verſtorbenen Chigi zum Sekretär der Breven ernannt wurde.
Das Paſſauer Gericht hatte die Lokomotive und vier Waggons der
öſterreichiſchen Staatsbahn gepfändet. Hiergegen war von der bayeriſchen
Regierung auf Grund des Rechtes der Exterritorialität Kompetenzkonflikt
erhoben worden. Der Kompetenzlonflikts=Gerichtshof erklärte nunmehr
das Paſſauer Gericht für zuſtändig zur Anordnung der
Zwangsvoll=
ſtreckung am ganzen Eiſenbahnzug der oſterreichiſchen Staatshahn.
Frankreich. Die Abgeordnetenkammer hat am 4. auf den
Zuſah=
artikel zur Tarifvorlage, wodurch für Weizen=Gries ein Zoll von 5½ Fr.
eingeführt wird, angenommen.
Der „Tempsu meldet aus Hanoi vom 3. d.: Nach der Einnahme
Langſons ergriff General Negrier Maßregeln zur Verfolgung der Chineſen.
Eine Reihe von Redouten deckte die Straße nach China. Negrier griff
dieſelben am 24. Februar, vormittags 9 Uhr, an. Nachmittags 3 Uhr
zogen ſich die Chineſen zurück, wobei ſie einen Teil des Kriegsmaterials
zurückließen. Die Armee von Punnan befehligt Luvink Phuoc. Gegen
dieſen marſchiert Briere de Lisle. Courbet ging nach der Demonſtration
bei Chinkai nordwärts, ließ aber mehrere Schiffe zur Beobachtung vor
dem Fluſſe Ningpo zurück. — Mehrere Zeitungen melden, Ferry werde
beantragen, daß die Kammer am Freitag zur Beratung der Verträge
von Hüe und Cambodſcha Sitzung halte. Es komme darauf an, die
Verträge ſchnell zu ratifizieren, da die Regierung Gewißheit erhalten
habe, daß zwiſchen dem Hof von Hüe und den Chineſen eiu
Einverſtänd=
nis beſtehe. Nach Schanghai wurde aus Ningpo telegraphiert, daß die
franzöſiſche Flotte bei der Inſel Deadmen vor Anker liegt, zwei
Torpedo=
boote ſich bei Chinkai zu nahern verſuchten, aber durch heftiges Feuer
der Chineſen daran verhindert worden ſeien. Courbet unterſucht das
Fahr=
waſſer zwiſchen den Inſeln Zew und Tiger.
Die äußerſte Linke will in den nächſten Tagen darüber in Beratung
treten, ob ſie die Verſetzung Ferrys in den Anklagezuſtand beantragen
ſoll, weil er ohne Genehmigung des Parlaments Krieg mit China führt.
Was aber noch bemerkenswerter als dieſes, iſt eine Auslaſſung des ſo
vorſichtigen und gemäßigten „Journal des Debats= daß die jetzige
Führung der Angelegenheiten im Oſten verfaſſungswidrig ſei, und
während man den auswärtigen Mächten gegenüber die Rechte
Krieg=
ührender in Anſpruch nehme, das Parlament veranlaſſe, dieſe Zuſtände
gänzlich zu ignorieren.
England. Auf eine Anfrage Tyler's im Unterhauſe, ob die
Re=
gierung informiert worden, daß die Garniſon von Kaſſala anläßlich
eines neuen Ausfalles eine ernſte Niederlage erlitten habe, erwiderte
Lord Fitzmaurice, daß die Garniſon von Kaſſala bei einem weiteren
Ausfalle allerdings 28 Offiziere und 632 Mann verloren habe. Ohne
die Hilfe befreundeter Stämme ſei es ſchwierig Hilfe zu bringen, da die
Stadt in zu großer Entfernung von der Küſte liege.
Wie verlautet, iſt die Entſendung einer= bedeutenden Truppenmacht:
nach Indien in Ausſicht genommen, wahrſcheinlich im Zuſammenhange
mit der aggreſſiven Haltung Rußlands an der afghaniſchen Grenze.
Mehrere Regimenter haben bereits Befehl erhalten, ſich zur Einſchiffung
nach Bombay in Bereitſchaft zu halten. Die aktive Armee ſoll in
kürzeſter Zeit ſo bedeutend als möglich verſtärkt werden, um die
Re=
zierung in den Stand zu ſetzen, Truppenkörper ohne Cäumen nach
edem bedrohten Punkte dirigieren zu können.- Die „Pall Mall
Ga=
zetteu rechtfertigt die gegenwärtigen militäriſchen Vorbereitungen als
eine Vorſichtsmaßregel, die nicht nur der Feldzug im Sudan, ſondern
auch die drohenden Zuſtände in Irland erheiſchen, und den Zweck hat,
die Regierung in Stand zu ſetzen, Forderungen von Mächten zu
be=
gegnen, die ſich, auf die Nachgiebigkeit des Kabinets rechnend, zu viel
herausgenommen haben.
ter.
R.
Der „Standardl ſchreibt: „Wir haben Grund zu der Annahme,
daß J. M. Regierung beſchloſſen hat, den Forderungen, welche
Ruß=
land in Bezug auf die ruſſiſch=afghaniſche Grenze geſtellt hat, nicht
nach=
zugeben. Lord Granville hat die Abſicht kundgegeben, an ſeinem
Ueber=
einkommen mit Fürſt Gortſchakoff als Baſis für die Diskuſſion über
die definitive Grenzlinie feſthalten zu wollen, und ferner iſt die
Regie=
rung vorbereitet, einer gewaltmäßigen Annexion von Pendieh von Seiten
Rußlands Widerſtand zu leiſten.
Die „Times” ſprechen die Hoffnung aus, die Spannung zwiſchen
England und Deutſchland. werde bald verſchwinden. Mißverſtandniſſe
walteten unzweiſelhaft auf beiden Seiten-ob. In den unbebauten
Plätzen der Erde ſer Raum genug für England und Deutſchland.
Italien. Papſt Leo XIII.hielt am Montag an das ihn
anläß=
rich ſeines Geburtstages beglückwünſchende Kardinals=Kollegium eine
Anſprache, in welcher. er ſeinem tiefen Bedauern über die angeblich be=
Orängte Lage des papſtlichen Stuhles=wiederum Ausdruck verlieh. Er
Getonte hierbei. daß, wie unerträglich auch dieſe Verhältniſſe ſeien, weder
er noch ſeine Nachfolger ſich ihnen jemals fügen würden. Weiter äußerte
der heilige Vater ſeine Betrübnis darüber, bei vielen Nationen das
Wirken der Kirche verkannt, zu. ſehen, während doch eigentlich von der
Kirche nur die Rettung. der gegenwärtigen Geſellſchaft abhänge, klagte
ann über die Beſchränkung ſeiner Freiheit und wies zuletzt auf die
An=
kelegenheit der Propaganda, auf die Verzögerung in der Beſetzung
va=
hanter Biſchofsſtühle und auf die Unmoglichkeit hin, auch nur Rom
regen die einbrechende Ketzerei abzuſperren.
Cgypten. In der Sitzung der Sanitätskommiſſion vom 3. d. M.
eantragte der Delegierte Oeſterreich=Ungarns die vollſtändige
Reorgani=
ſtion des Geſundheitsrates und die Verminderung der Zahl der
ägpp=
niſchen Delegierten. Der Präſident lehnte es jedoch ab, der Kommiſſion
ie Beratung dieſer Frage zu geſtatten, weil dieſelbe außerhalb der
ſompetenz der Kommiſſion liege.Die Delegierten Oeſterreich=Ungarns,
⁄⁄ Frankreichs, Deutſchlands, Epamens, Griechenlands und der Türkei
roteſtierten gegen die Ablehnung des Präſidenten.
Auf Verlangen der Mitglieder der Staatsſchuldenkaſſe iſt die
Ver=
handlung über die Berufung der Regierung gegen das Urteil erſter
onſtanz in dem Prozeſſe der Staatsſchuldenkaſſe gegen die Regierung
ſpiederum auf den 19. März vertagt worden.
Nord=Amerika. Die Neubildung des nordamerikaniſchen Kabi=
Munets - anläßlich des Präſidentenwechſels in der Union - iſt nun
er=
ſolgt. Das neue Kabinet beſteht aus Bayard (Auswärtiges), Manning
(Finanzen), Lamar (Inneres), Whikney (Marine), Endicott (Krieg),
gachillas (Generalpoſtmeiſter), Garland (Juſtiz). Dasſelbe wird die Ab=
6äuſichten des Präſidenten Cleveland, welcher am ½. März ſein Amt an=
40g treten hat, zu Gunſten der Einſtellung der Silberprägung unterſtützen.
Auſtralten. Das für Suakim beſtimmte Truppen=Kontingent
von Neuſüdwales iſt am 3. d. M. dorthin abgegangen.
„ 44
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. März.
O In geſtriger Sitzung zweiter Kammer nahm Abg. Ohly bei
denn Etat des Hofbauweſens nochmals Veranlaſſung auf die
Feuerge=
ſrlichkeit der Räume unſeres Reſidenzſchloſſes, worin die
Kunſtſamm=
ungen untergebracht ſind, hinzuweiſen, worauf die Regierung ihrer
7e7
wſönlichen Anſicht dahin Ausdruck verlieh, daß hier nur durch einen
ſſie ubau für dieſe Sammlungen dauernd geholfen werden könne. Weiter
12 Urat Ohly dafür ein, die häßliche Palaisgartenmauer durch eine
Stake=
ſen. wand zu erſetzen ſei, ebenſo befürwortete er die Niederlegung des weißen
thurms. Letzterer fand indeß warme Freunde an den Abgeordneten
unhminzerling, Wolfskehl. v. Rabenau, Frank, Ellenberger und der
Regie=
uig. - Zu einer förmlichen Beſchlußfaſſung lag kein Anlaß vor.-
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden für Wiederherſtellung des
tunngemſt
urch Blitzſchlag beſchädigten Thurms auf dem Melibokus 5700 M.
be=
sſolligt, womit auch die ſchadhafte Treppe im Innern wieder hergeſtellt
verden ſoll, weiter beim Etat der Straßenunterhaltung mehrſeitig die
atwendigkeit betont, mehr als ſeither geſchehen für die
Obſtbaumpflan=
ſungen an den Staatsſtraßen zu thun, weil hierdurch enorme Erträge
7EJuuerzielen ſeien. - Ferner interpellierte Haas, ob das Geſuch der Ge=
Bæl nände Gernsheim um Ueberlaſſung des Materials der Mainzer Schiff=
2Irücke zur Errichtung einer neuen Schiffbrücke daſelbſt Ausſicht auf
52 r.olg habe, was die Regierung wegen Geringfügigkeit des dortigen
der kehrs verneinte. Reinhardt regte die Verlegung der Wormſer
Schiff=
ſchosclrü cke und den Bau einer feſten Brücke daſelbſt als geboten an, worauf
n-
ie Regierung verſicherte, daß die Sache bereits im Fluß ſei. — Endlich
eneilligte man am Schluß der Beratung des ordentlichen
Ausgabe=
uegets für Zinsgarantie für die heſſiſche Ludwigsbahn den jähr=
3 ssthen angeforderten Betrag von 580000 M. und trat in die Beratung
Einnahmebudgets ein; dieſelbe wird heute fortgeſetzt. - Eingelaufen
ar ein Antrag des Abg. Baur auf Verlegung der Main=Neckarbahn=
Zab Ukon Arheilgen, ſowie eine von Wolz eingehrachte Interpellation wegen
geoß zerlegung der Garniſon von Babenhauſen.
Unter den von S. M. dem Kaiſer zu Ehrenrittern des
Johaniter=
babindens Ernannten befindet ſich u. A. auch der Hofmarſchall des Fürſten
un Bulgarien. Volprecht Riedeſel Freiherr zu Eiſenbach.
Militärdienſtnachricht. Durch allerhöchſtes Dimiſſorial
ſum 12. Februar wurde dem Zahlmeiſter Kalbfleiſch vom 2. Bat.
1Großh. Inf.=Regts. Nr. 116 bei ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt
rt Penſion der Charakter als Rechnungsrat verliehen.
46
507
0 Stadtverordnetenverſammlung, b. März. (Kurzer
Bericht.) Vor Eintritt in die Tagesordnuna rüate der Herr
Ober=
bürgermeiſter, daß in neuerer Zeit ſowohl=die Plenar=wie
Kommiſſions=
ſitzungen unter mehrfacher Beſchlußunfähigkeit zu leiden hatten, teilte
ſodann einen Bericht des Herrn Finanzſekretärs. mit, worin derſelbe
unter Hinweis auf die eingetretene größere Arbeitslaſt, in Verbindung
mit dem herrſchenden Raummangel auf dem Rathaus, eine rechtzeitige
Vorlage des Verwaltungsberichts und Voranſchlags pro 1885-86, als
unthunlich bezeichnet.-Eingelaufen iſt eine mit 12.1300 Unterſchriften
bedeckte Petition, die Verlegung des Rathauſes betr., woran der Herr
Oberbürgermeiſter die weitere Mitteilung knüpfte, daß die Lokalfrage in
Kürze definitiv beſeitigt werden müſſe, da er die Verantwortung für.
die dermaligen Zuſtände nicht länger übernehmen könne. - Eine
aber=
malige Eingabe wegen Niederlegung der „Inſel' ging an die Bau=
Kommiſſion. Weiter wurde ſtenntnis davon gegeben, daß nächſten
Samstag eine Konferenz der Vertreter derjenigen Städte, die
Städte=
ordnung beſitzen, über die Kommunalſteuervorlage ſtattfinden wird und
wurden die Herren Rückert und Hauſer als Vertreter der Stadt
be=
zeichnet.
Hierauf berichtet Bauunternehmer Müller über die
Verbeſſerungs=
arbeiten im großen Woog, betonte, daß bereits 2625 Kubikmeter Schlamm
mit einem Koſtenaufwand von 2587 M. entfernt wurden. Zu entfernen
bleiben vorläufig noch etwa 8000 Kubikmeter, zu deſſen Entfernung Hr.
Bauunternehmer Arnoldi in Mainz der Stadt ein Schienengeleis
unent=
geltlich auf 6 Wochen überlaſſen hat. Die Entfernung dieſer
Schlamm=
maſſe hat ein Mainzer Unternehmer übernommen, der ſich verpflichtet,
innerhalb 6 Wochen 6500 Kubikmeter zu entfernen, und zwar gegen
eine Vergütung von 55 Pf. per Kubikmeter. Die Deputation beantragt,
dieſen Akkord zu genehmigen, auch die Beſchaffung neuer Treppen und
eines zwiſchen der Inſel und dem zweißen Häuschen” für die
Schwim=
mer zu errichtenden Ruhepunktes mit einem Flaggenſtock, wofür ein
Geſamtkredit von weiteren 10 000 M. angeſonnen wird. Gräf und
Ritſert treten dafür ein, jetzt, wo einmal der Woog abgelaſſen ſei,
den=
ſelben gründlich reinigen zu laſſen und nicht, wie die Deputation
befür=
wortet, einſtweilen nur teilweiſe. Die Debatte ſchloß mit der
vorläu=
figen Annahme des Antrags der Deputation, während über den
weiter=
gehenden Antrag des Stadtv. Gräf, den ganzen Woog gründlich zu
reinigen, demnächſt verhandelt werden ſoll. — Ein Ankauf von 3½
Morgen Gelände von Gärtner hinter dem neuen Kirchhof zu 1.50 M.
per Klafter fand Genehmigung.
Weiter berichtete Rückert über das Geſuch des hieſigen
Kirchenbau=
vereins um Ueberlaſſung eines Geländes zu einem Kirchenbauplatz und
entſchied man ſich nach längerer Verhandlung dahin, das Geſuch deshalb
abzulehnen, weil das in Ausſicht genommene Gelände an der Gasfabrik
dermalen noch nicht abgetreten werden könne. — Endlich beſchäftigte
man ſich mit dem Voranſchlag über das für die Mädchen=Mittelſchule
zu erbauende neue Schulhaus, das 16 Schulſäle für je 60 Kinder, ferner
Zeichen= und Geſangſaal, Lehrer= und Konferenzzimmer enthalten ſoll.
Das ganze Gelände ſoll mit Turnhalle, Heizungsanlage und innerer
Einrichtung einen Koſtenaufwand von 262000. M. erheiſchen. Die
Ver=
ſammlung entſchied ſich für Einführung der Luftheizung.
— Nachſtehend geben wir die von der „D. 3tg. veröffentlichten
Motive zu dem in geſtriger Rummer d. Bl. mitgeteilten Entwurf
des Finanzgeſetzes für die Etatsjahre 1885186, 1886,87 und 188788.
Ueber die Reſultate der diesmaligen, bekanntlich beſondere
Schwierig=
keiten bietende Steuerregulierung liegen zur Zeit definitive Angaben von
26 Steuerkommiſſariaten, worunter ſich Gießen und Bingen befinden,
vor. Aus5 Steueramtsbezirken-Darmſtadt, Mainz, Offenbach. Worms
und Oppenheim - ſind bis jetzt nur Mitteilungen von proviſoriſchen
Zahlenergebniſſen eingelaufen, welche übrigens durch die definitive
Feſt=
ſtellung keine weſentliche Aendernng erfahren dürften und unbedenklich
benutzt werden können, um bezüglich der Feſtſetzung der
Steuerausſchlags=
koeffizienten Entſcheidung zu treffen.
Die Normalſteuerkapitalien pro 188566 werden unter
Zugrund=
legung der erwähnten Reſultate betragen:
M.
1) das Gewerbeſteuerkapital
1948601
2) „ Grundſteuerkapital
20615768
3) „ Kapitalrentenſteuerkapital
2064192
28 226 465
4) „ Einkommenſteuerkapital
in Summa 50 855026
Für 188465 hat das Geſamtſteuerkapital betragen. M. 44 278 930
und ergiebt ſich daraus pro 1885,86 ein
Steuerkapitalszuwachs von
„ 6576098
Derſelbe verteilt ſich wie folgt:
1) Grundſteuer
M. 140 328
2) Kapitalrentenſteuer,
„ 2069 192
4446551
3) Einkommenſteuer
J.
F. M. 666107,
74975
.— „
Hiervon ab das Minderergebnis an
4) Gewerbeſteuer.
bleibt Zuwachs wie oben J. M. 6576096
Im Hauptvoranſchlag für die Finanzperiode 1885ſ88 iſt die
Ein=
nahme an auszuſchlagenden direkten Steuern mit 8200 000 M.
vor=
geſehen und es würde die Aufbringung dieſes Betrags unter
Zugrund=
legung eines Steuerkapitals von rund 50 855 000 M. einen Ausſchlags=
R
508
koeffizienten von 16.1 Pf. bedingen. Sollen dagegen in der ſeitherigen
Weiſe für die Grundſteuer einerſeits und die übrigen Steuerarten
andererſeits verſchiedene Ausſchlagskoeffizienten beibehalten werden, ſo
würde der Voranſchlagsbetrag zu erreichen ſein, wenn auf die
Grund=
aeuerkapitalien 15 Pf. und auf die, übrigen Steuerkapitalien 17 Pf.
ſtusgeſchlagen werden, wie die nachſtehende Berechnung zeigt:
Das Grundſteuerkapital mit 2616768 M. zu 10 Pf. pro Mark
M. 3002365,20
ergiebt an Steuern den Betrag von
Das Gewerbe=, Kapitalrenten=und
Einkommenſteuer=
kapital mit zuſammen 30 239 28 M.. zu 17. Pf. den
„ 5140 67386
Betrag von
½ e.
zuſammen M. 8233059,06
„ 8200 186,00
Verglichen mit dem Voranſchlagsbetrag von
reſultiert ein jährliches Plus von M. 32853.06
Der dermalige Ausſchlagskoeffizient für die Grundſteuer von 175 Pf.
würde dadurch um 2¹ Pf. oder 1428 pCt., derjenige für die
Gewerbe=
ſteuer und Einkommenſteuer von 19. Pf. Um 2 Pf. oder 1052 pCt.
erniedrigt.
Die Großh. Regierung iſt der Anſicht, daß der Ausſchlag der direkten
Steuern in der nächſten Finanzperiode in dieſer Weiſe zu bewirken ſein
möchte, und es iſt dementſprechend, das Erforderliche im 5 1 des
Ent=
wurfs vorgeſehen worden.
Der 8 2 des Geſetzentwurfs enthält im zweiten Abſatz eine
Beſtim=
mung, welche das im Hinblick auf den Wortlaut des Artikel 15 des
Weinſteuergeſetzes neuerdings erhobene Bedenken, ob Konſumvereine,
welche Wein im Kleinen an ihre Mitglieder abgeben, aber Gewerbeſteuer
nicht entrichten, als weinſteuerpflichtig angeſehen werden können. Er
entſcheidet dieſe Frage in bejahendem Sinne, ändert aber im übrigen an
dem ſeither beſtandenen Verfahren inſofern nichts, als die fraglichen
Vereinigungen bisher ſchon ohne Ausnahme zur Weinſteuerentrichtung
herangezogen worden ſind.
Zur Begründung der übrigen Beſtimmungen des Geſetzentwurfs
wird der Hinweis auf den Hauptvoranſchlag der Staats=Einnahmen
und =Ausgaben für die Finanzperiode 1885,8s genügen.
B. Vortrag des Herrn Dr. Röder über „Benutzung der
Brillenz. Allem unſerem thun und laſſen liegt die Tendenz zu
Grunde, das körperliche= und= geiſtige Gleichgewicht annähernd
herzu=
ſtellen, eine vollkommene Herſtellung des Gleichgewichts geſtatten die
Lebensgeſetze nicht. Den Gleichgewichtsſtörungen, welche unſeren
Orga=
nismus infolge mangelhafter Sehkraft bedrohen, ſuchen wir durch das
Tragen von Brillen abzuhelfen. Der Vortragende ſchilderte zunächſt
die verſchiedenen Abſtufungen, welche in Bezug auf die Brechung der
Strahlen von der Ueberſichtigkeit bis zur Kurzſichtigkeit ſtattfinden. Die
Urſache dafür, daß die Lichtſtrahlen kein deutliches Bild auf der
Netz=
haut entſtehen laſſen. kann eine dreifache ſein: 1) Die Strahlen fallen
wohl in normaler Weiſe auf die Netzhaut, aber die Lichtquelle iſt zu
ſtark, das unmittelbare Einfallen des Sonnenlichts wirkt zerſtörend auf
die Elemente der Netzhaut, bei Beobachtung der Sonne hat man ſich
daher ſiets gefärbter Gläſer zu bedienen. Der Schein des Blitzes kann
unter Umſtänden, wegen des jähen Wechſels von hell zu dunkel,
gleich=
falls von Nachteil für. das Augesſein. 2) Die Lichtſtrahlen fallen in
normaler Weiſe auf. die Netzhaut, aber; die Lichtquelle iſt zu ſchwach.
Der Grund für letzteres kann in ſchlechter Beleuchtung oder in zu weiter
Entfernung der Obiekte liegen. 3) Die Lichtſtrahlen werden nicht mehr
in einem klaren Bilde auf der Netzhaut vereinigt. Grund: allzu große
Entfernung oder allzu große Nähe der Obiekte. Der Vortragende kam
ſodann auf die Brechung der Lichtſtrahlen zu ſprechen, wie ſie bei den
verſchiedenen Gläſern ſtattfinden, und zeigte an der Hand von
Abbil=
dungen die Beſchaffenheit der Sammellinſe oder Konvexlinſe und der
Konkav= oder Zerſtreuungslinſe. Das weitſichtige oder überſichtige Auge
bedarf der erſteren, das kurzſichtige=Auge der letzteren. Mittelſt des
Vorgangs der Akkommodation, welcher eine Verdünnung oder
Ver=
dickung der Linſe veranlaßt, kann das weitſichtige Auge in ſehr vielen
Verhältniſſen ohne eine Sammellinſe auskommen, der Gebrauch der
Brille hat aber den Zweck, die Entlaſtung von
Akkommodations=
anſtrengungen zu bewirken, den extravaganten Ausſcheidungen der
Muskelaktionen beim Vorgang der Akkommodation entgegenzuarbeiten.
Das normale Auge iſt ein ſolches, welches parallele Strahlen, ohne
Akkommodationsanſtrengungen auf der Netzhaut vereinigt, es iſt das
ſeltenſte Auge und eigentlich nur ein Uebergangsſtadium des Auges.
Ebenſo kommen höchſt ſelten zwei ganz gleiche Augen vor, der Grund
dafür iſt wohl darin zu ſuchen, daß die meiſten Menſchen mit zwei
un=
gleichen Geſichtshälften geboren werden. In der augenärztlichen Prapis
iſt es üblich zuerſt das geſunde Auge des Patienten zu unterſuchen,
um danach die Störungen zu bemeſſen, welche bei dem anderen Auge
ſtattgefunden haben.
Das Schielen iſt meiſtens mit Ueberſichtigkeit verbunden; ja in
der Regel eine Folge dieſer.Die Verordnung von Konvexbrillen=ſollte
bei ſolchen Patienten ſo früh als möglich eintreten. Eine andere
Er=
krankung der Augen, welche=Konvergläſer erfordert, iſt die Lähmung,
welche ſich häufig nach der Oyphteritis einſtellt. Die Erkrankung der
Augen im mittleren Alter, beruhend auf vermehrter Sprödigkeit der
Kryſtallinſe, iſt eigentlich mehr ein phyſiologiſcher als pathologiſcher
Zuſtand. Die viel verbreitete Annahme, daß das kurzſichtige Auge im
Alter beſſer werde, iſt dahin zu berichtigen, daß die Kurzſichtigen in
vorgerückteren Jahren für die Nähe eine ſchwächere Brille haben müſſen
als früher, da die Akkommodation eine ſchlechtere geworden. In de
Ferne werden ſie darum aber nicht beſſer'ſehen, ſondern wie bisher die
Gegenſtände in ihrem Fernpunkte halten muſſen. — Die Trübung der
Linſe, wie ſie beim grauen Staar=vorkommt, wird dadurch kuriert, daß
man mittelſt der Operation die Linſe herausnimmt und ſis durch die
ſog. Staarbrille, ein dem Brechwert der Linſe entſprechendes ſtarkes
Konvexglas, erſetzt. — Die unangenehmen Empfindungen, welche,
haupt=
ſächlich im Anfang, mit dem Gebrauch der Brillen verbunden ſind,
laſſen ſich zum großen Teil darauf zurückführen, daß das Auge noch
immer Akkommodationsanſtrengungen mache, die natürlich ſehr
unzweck=
mäßig ſind. Beim Eintreten nervöſer Symptome ſollte man einen
Augenarzt konſultieren, der oft durch eine Kleinigkeit dem Uebel abhelfen
kann. Zum Schluß ſeines Vortrags warnte Dr. Röder davor, zdaß
man ſich daran gewöhne, die Brille bereits als etwas ſelbſtverſtändliches
anzuſehen, für das normale Sehhermögen bietet. ſie, doch me einen
voll=
giltigen Erſatz.
4 Der Montag abend abgehaltenen Monatsverſammlung des
älteren Vereins für Vogel= und Geflügelzucht wurden
zu=
nächſt Mitteilungen über das vom Vorſtand aufgeſtellte Budget pro
1885 gemacht, woraus u. A. hervorging, daß im Sommer eine feſtliche
Begehung des, zehnjährigen Beſtehens beabſichtigt und hierzu ein
entſprechender Koſtenbeitrag vorgeſehen.iſt. — Das Protokoll der zur
Prüfung der Jahresrechnung erwählten Kommiſſion beſagt, daß die
Prüfung keinerlei Anſtände ergab, worauf dem Rechner Decharge erteilt
wird. Es folgte ein längerer hübſch ausgearbeiteter Vortrag des Herrn
Feldwebel Heß über unſere einheimiſchen Finkenarten.- Herr Dr. Schäfer
machte ſodann auf die bekannte Erſcheinung aufmerkſam, daß namentlich
bei in der Stadt gehaltenen Hühnern in Folge ungeeigneter Verhältniſſe
e3 den Tieren an den zur Schalenbildung der Cier erforderlichen
kalk=
haltigen Stoffen fehle, weshalb Legenot entſtehe. Man hat als Erſatz
hierfür ein Beifutter von Knochenmehl vorgeſchlagen, wodurch der
beab=
ſichtigte Zweck aber nur ungenugend erreicht wird. Neuerdings wird
nun von der Firma Brockmann in Eutritzſch bei Leipzig ein Kalkpräparat
hergeſtellt, das in kleinen Quantitäten dem Trinkwaſſer der Hühner
zu=
geſetzt wird und die Bildung der Eierſchale wie auch bei jungen Hühnern
die Knochenbildung unterſtützt und fördert. Da die Fabrik nur im
Großen verkauft, hat ſich der Vicepräſident Herr H. Göbel erboten, den
Brockmann'ſchen Kalk zu beziehen und in kleinen Quantitäfen zum
Ver=
kauf zu bringen.- Es gelangten noch einige durch den Fragekaſten
einge=
gangene Fragen zur Beantwortung, dann wurde beſchloſſen, der an den
Oſtertagen ſtattfindenden Geflügelausſtellung wegen, die nächſte
Monatsverſammlung ſchon am 30. März abzuhalten, worauf die
Ver=
ſammlung mit der herkömmlichen Gratisverlooſung geſchloſſen wird.
XXVI. Allgemeine Deutſche Lehrer=Verſammlung.
In der am Mittwoch abend im „Schwanen' ſtattgehabten Sitzung des
Wohnungsausſchuſſes ergab ſich aus den Referaten der
Vorſitzen=
den für die einzelnen Bezirke, daß alle vorbereitenden Schritte zur
Unter=
bringung der Gäſte geſchehen ſind. Die Abſendung der Wohnungsbriefe
erfolgt am 7. April, mit dem Einſammeln der ausgefüllten Coupons
durch die Obmänner wird am 11. April begonnen werden.Der Aufruf
an die Bewohner Darmſtadts und Beſſungens wurde in der vorgelegten
Form genehmigt und ſoll am 4. April in allen hieſigen Blättern
er=
ſcheinen. Der zahlreiche Beſuch der Verſammlung durch Vertreter
ſämt=
licher Bezirke kennzeichnete in erfreulichſter Weiſe die öffentl. Teilnahme.
Der 1. 7. und 19. Gewinn der Biebesheimer Zuchtvieh=
Verlooſung fiel in die Kollekte des Herrn L. F. Ohnacker dahier.
2 Im Monat Februar haben 94s Milchreviſionen durch die
Schutz=
mannſchaft ſtattgefunden. — Ein Barbier in der Langgaſſe wurde
Mitt=
woch abend wegen fortgeſetzter Ruheſtörung in Haft=genommen.- In
der Kiesſtraße kam zum Trocknen aufgehängte Wäſche abhanden.
Das Textbuch zu der neuen komiſchen Oper „die St.
Johannis=
nacht/ von Herrn Hofſänger A. Eilers iſt nunmehr erſchienen:
Mainz, 5. Marz. Die Hauptfaçade des-Centralbahnhof=
Ge=
bäudes ſoll mit einer Coloſſal=Figur= gekrönt. werden. Dieſelbe wurde
in Verlin in Zink angefertigt und zwar nach einem Modell des Herrn
Bildhauer Scholl von hier. Die Statue, iſt- nun hier eingetroffen und
wird dieſer Tage aufgeſtellt werden.
Tageskalenderi"
Freitag, 6. März. Generalverſammlung des Bürgervereins (Vereinshaus ).
Samstag. 7. März: Maskenball des Darmſtädter= Männer=Geſang=
Vereins (Schützenhof). — Vierter Kammermuſikabend von M.
Wallen=
ſtein (Traube).
Sonntag. 8. März: Vortrag im Katholikenverein.—- Ausflug des
Ver=
eins Frohſinn nach Eberſtadt (Darmſtädter Hof).:
Montag. 9. März: Concert zum Beſten der harmherzigen Schweſten
Saalbau). — Generalverſammlung des Handelsvereins für Darmi,
ſtadt und Beſſungen.
Mittwoch, 11. März: Dramatiſch=muſikaliſche: Aufführung zum Beſten
armer Lehrerwittwen des Großherzogthums (Saalbauſ. -
General=
verſammlung der Heidenreich v. Siebold'ſchen Stiftung.
Samstag, 14. März: Aufführung der Lokalpoſſe Datterich des
Geſang=
vereins Melomanen (Ritſer'ſchen Saale). - Stiftungsfeſt des
Kauſ=
männiſchen Vereins (Saalbau). — Hauptverſammlung der
Mathilden=
tiftung (Freimaurerloge).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.