Darmstädter Tagblatt 1884


28. November 1884

[  ][ ]

147.
Khrgang.

Rbnnipvsditr CGULGlN

147.

Abonnementspreis
bicteljährlich 1 Mark 50 Pf. mndl.
cu ngerlohn. Auswärts werden von
uͤrn Poſtämtern Beſtellungen ent=
gengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
ro Quartal inck. Poſtaufichlag

Jrag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

234.

Freitag den 28. November.

1834.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend die Krankenverſicherung der Arbeiter.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 29. Juli l. Js. (Tagblatt Nr. 151) bringen wir hiermit zur
kuntniß der Intereſſenten, welche Beiträge für die der Gemeinde=Krankenverſicherung angehörigen Perſonen in den Ge=
Pienden unſeres Kreiſes vom 1. Dezember 1884 an bis auf Weiteres zu bezahlen ſind und welches Krankengeld die Verſicherten
44 den Gemeinde=Krankenverſicherungskaſſen zu beanſpruchen haben:

pezeichnung der Gemeinde=Bezirke, in welchen die Beſchäftigung
der Verſicherten ſtattfindet.

Beiträge, welche für die der Gemeindekrankenverſicherung angehörenden
Arbeiter zu bezahlen ſind.

für Arbeiter über 16 Jahre für Arbeiter unter 16 Jahre männliche weibliche männliche weibliche pro Tag pro Woch e pro Tag lpro Wochel pro Tag ro Woche pro Tag pro Woche Pf. Pf. Pf. Pf. Pf. Pf. Pf. Pf. 18 2 3 16 2 10 1 7 51 5 3 15 2 10 1 7 1 5 2 13 2 10 1 7 1 5

Amſtadt und Beſſungen.
Cenſtadt und Pfungſtadt,
Phüilgen, Braunshardt, Erzhauſen, Eſchollbrücken. Gräfenhauſen.
Wriesheim, Hahn, Eich, Malchen, Nieder=Beerbach, Nieder=
Mamſtadt, Waſchenbach,. Ober=Ramſtadt, Roßdorf, Schneppen=
Hauſen, Traiſa, Weiterſtadt, Wixhauſen
ſſel
Die vorſtehend aufgeführten Beiträge werden von
hiür erhoben und ſind von denſelben zu ¼ aus eig=
bezahlen
.

heichnung der Gemeinden, aus deren Kaſſen die von der Gemeinde=
hrankenverſicherung
zu leiſtenden Unterſtützungen ausbezahlt
werden.

Vom dritten Tage nach dem Tage der Erkrankung an wird für die Dauer
von höchſtens 13 Wochen folgendes Krankengeld von der Gemeindekranken=
verſicherung
geleiſtet.

für Arbeiter über 16 Jahre

männliche weibliche männliche weibliche pro Tag. pro Woche pro Tag pro Woche pro Tag ſpro Woch pro Tag pro Woche M. M. M. M. M. M. M. M. 1.00 6. 00 0.60 8.0 1.45 2.70 0.38 2. 25 0. 90. 5. 40 0.55 3.30 0.40 2.40 0.30 1.80 1.8 b. 10 0.55 3. 30 0.40 2. 40 0. 30 1. 80 00 420 0.50 3.00 0.4 2.40 o.30 1.80

für Arbeiter unter 16 Jahre

Amſtadt und Beſſungen
Arkadt und Pfungſtaͤdt
hellgen, Braunshärdt, Erzhauſen, Eſchollbrücken, Gräfenhauſen,
Griesheim, Hahn, Eich, Malchen, Nieder=Beerbach, Nieder=
MHamſtadt, Waſchenbach, Ober=Ramſtadt, Roßdorf, Schneppen=
auſen
, Traiſa, Weiterſtadt, Wixhauſen
Aſchl
Das vorſtehend aufgeführte Krankengeld wird nur im Falle der Erwerbsunfähigkeit und nur dann gewährt, wenn der
Eknankte nicht in Gemäßheit des 8 7 des Geſetzes in ein Krankenhaus aufgenommen wird. Hat der im Krankenhauſe Auf=
hummene
Angehörige, deren Unterhalt er bisher aus ſeinem Arbeitsverdienſte beſtritten hat, ſo iſt neben freier Kur und
Emeflegung noch die Hälfte des oben aufgeführten Krankengeldes zu gewähren.
Die Großh. Bürgermeiſter wollen die Intereſſenten, Arbeitgeber, wie Verſicherte auf geſtellte Anfragen hiernach bedeuten
worſtehende Bekanntmachung ſowohl in dem Büreau des Rechners der Gemeindekrankenverſicherung, als auch in demjenigen
Meldeſtelle anheften.
Darmſtadt, den 26. November 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(12251

737

[ ][  ][ ]

2776
R 234
Betreffend: Die Errichtung von Fabrik=GBetriebs=Krankenkaſſen.
Darmſtadt, am 26. November 1884.
G
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
Gn
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Im Nachſtehenden theilen wir Ihnen ein Verzeichniß derjenigen im Kreiſe Darmſtadt befindlichen Fabriken und ſonſtigen=
Betriebe mit, welche in Gemäßheit des 8 60 des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 Fabrik=Betriebs=Krankenkaſſen er=
richtet
haben:

41) Main=Neckar=Bahn,
2) Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft,
3) Chemiſche Fabrik von E. Merck in Darmſtadt,
4) Hutfabrik von H. Schuchard in Darmſtadt,
5) Maſchinenfabrik von Beck &am Roſenbaum in Beſſungen,
6) Papierwaarenfabrik von Ude & Klebe in Eberſtadt,

7) Ultramarinfabrik von Wilhelm Büchner, Actiengeſellſchaf.
in Pfungſtadt,
8) Bierbrauerei von Juſtus Hildebrand in Pfungſtadt,
9) Lederfabrik von Auguſt Heß & Cie. in Pfungſtadt,
10) Gaswerk, Waſſerwerk und Stadtbauamt zu Darmſtadt.

Die Mitglieder dieſer Kaſſen koͤnnen zur Gemeinde=Krankenverſicherung bezwo. zum Beitritt zu Ortskrankenkaſſen nich
zügezogen werden.
v. Marquard.
[225¼

B e k a n n t m a ch u n g.
In Vollziehung des Schuldentilgungsplanes der Stadt Darmſtadt ſind nachſtehende ſtädtiſche Obligationen auf de
Inhaber durch Verlooſung zur Rückzahlung beſtimmt worden.
Rückzahlbar am 1. Juni 1885 die 4½ procentigen Obligationen:
Lit. V. Serie I. Nr. 203, 376, 467, 605, 632 1000 Mk.
1. II. 200, 451, 656, 896, 903 500 Mk.

I. III. 27. 38, 131, 304, 447 200 Mk.
l. Rückzahlbar am 1. Juli 1885 die 3½ procentigen Obligationen:
Lit. A. Nr. 187, 333, 335, 362, 373, 395 1000 fl. - (1714 Mk. 29 Pf.).
B. 42, 81, 151, 198. 232, 302, 376, 394 500 fl. - (857 Ml. 14 Pf).
C. 9, 11, 46, 145, 153, 234. 276, 359, 368. 393, 399. 431. 481. 498, 542, 549 200 fl. - (342 Mk. 86 Pi
Die 3 procentigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. B. Nr. 18, 86, 113, 135, 137, 211, 221, 230, 280, 304, 315, 330, 360, 379, 425, 45 7 428 Mk. 57 Plh
l. Rückzahlbar am 1. Oktober 1885. Die 4 procentigen Obligationen:
Lit. E. Nr. 48, 100, 133, 141, 177, 256, 260, 284 500 fl. - (851 Mk. 14 Pf.).
V. 356, 311, 387. 421, 430 200 fl. - (342 M. 56 Pf.).
Die 4 procentigen Gaswerks=Obligationen:
Lit. A. Nr. 638, 668, 716, 737, 1138. 1188, 1238 200 M.

ſim

Die Rückzahlung erfolgt bei unſerer Stadtkaſſe und unſerer Gaswerkskaſſe, für die Obligationen des Anlehens Lit. I.
außerdem bei den Niederlaſſungen der Bank für Handel und Induſtrie zu Darmſtadt, Berlin und Frankfurt a. M., für di
Gaswerks=Obligationen Lit. A. außer den genannten ſtädtiſchen Kaſſen bei dem Bankhauſe Ferdinand Sander zu Darmſtah,
und Frankfurt a. M.
Die Verzinſung der Obligationen hört mit den oben angegebenen Verfallterminen auf.
Darmſtadt, den 25. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
1225
Ohly.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Kündigung des zu 4½ pCt. verzinslichen Anlehens der Stadt Darmſtadt, Lit V. vom Jahrelsſ2
bezw. Umwandlung desſelben in ein 4procentiges Anlehen.
In Folge Beſchluſſes der Stadtverordneten=Verſammlung vom 20. November 1884 wird hiermit das 4½⁄ procentige An=
lehen
der Stadt Darmſtadt Lit. V. vom Jahre 1879 zur Heimzahlung auf den 1. Juni 1885 gekündigt.
Bezüglich der Art der Heimzahlung wird das Folgende beſtimmt:
I. Die Verzinſung der gekündigten Schuldverſchreibungen erfolgt nur noch bis zum 31. Mai 1885. Bei der Eir
reichung derſelben zur Heimzahlung iſt der den Schuldverſchreibungen beigegebene Talon mit den zugehörigen, noch nich
verfallenen Zins=Coupons ſper 1. December 1885 bis incl. 1. Juni 1893) einzuliefern. Sollten einzelne der bezeichnete
Coupons fehlen, ſo wird der Nennwerth derſelben von dem Kapitalbetrag in Abzug gebracht.
Die Auszahlung der zur Einlöſung gelangenden Obligationen findet vom 1. Juni k. J3. ab bei der hieſigen Stadtkaſ.
oder bei den Niederlaſſungen der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt, Berlin und Frankfurt a. M. ſtatt.
II. Es ſteht den Iuhabern der zur Heimzahlung gekündigten 4½ procentigen Obligationen Lit. V. frei, innerhalb eins
vom 1. December d. Js. bis 15. Januar 1885 laufenden Präcluſiofriſt ihrer Obligationen - ſoweit ſolche nicht gemä
unſerer diesbezüglichen Bekanntmachung vom Heutigen durch Verlooſung auf den 1. Juni 1885 zur Rückzahlung berufen ſim
durch Abſtempelung in 4procentige Schuldverſchreibungen umwandeln zu laſſen. Dieſe Abſtempelung findet b
der hieſigen Stadtkaſſe, oder bei den Niederlaſſungen der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt, Berlin und Fran!
furt a. M. ſtatt.
Die Einreichung zur Abſtenpelung hat bei einer der vorgenannten Stellen innerhalb der obengedachten Präcluſioſſis
zu geſchehen.
Lalons und Couponsbogen, letztere mit Coupons per 1. December 1885 bis incl. 1. Juni 1893, ſind an die Conber
tirungsſtellen mitzuliefern. Der am 1. Juni 1885 füllige Coupons bleibt den Inhabern. Der Talon wird, mit dem Conver
tirungsvermerk verſehen, den Einreichern zurückgegeben und dient ſ. Z. zur Erhebung der neuen, auf 4 pCt. Zinſen lautends-
Couponsbogen, deren erſter Coupon am 1. December 1885 fällig iſt.

[ ][  ][ ]

R234
2777
Die neuen Couponsbogen können vom 1. Juni 1885 ab gegen Rückgabe der abgeſtempelten Talons bei uuſerer Stadt=
ſſe
dahier in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 25. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
12254
B e k a n n t m a ch u n g.

Betreffend: Die Errichtung einer Ortskrankenkaſſe für Kaufleute ꝛc.
Die Generalverſammlung der nach dem Reichsgeſetz vom 15. Juni 1883 errichteten Ortskrankenkaſſe für Handlungs=
hilfen
und Lehrlinge, ſowie Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken findet Dienstag den 2. December, Abends 8 Uhr, in der
Lurnhalle am Kapellplatz ſtatt. Gemäß 8 45 der Kaſſeſtatuten laden wir hiermit die den genannten Berufsarten angehörigen
ler beſchäftigten Perſonen, ſowie deren Arbeitgeber ein, in genanntem Termine zu erſcheinen.
Tagesordnung: Wahl des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 24. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
12155
B e k a n n t m a ch u n g.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben die von der Stadtverordneten=Verſammlung beantragte Benennung der
n uerdings angelegten Verbindungsſtraße zwiſchen Heinrich= und Nieder=Ramſtädterſtraße mit dem Namen Hoffmannsſtraße:
ſlergnädigſt zu genehmigen geruht.
Wir bringen dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 24. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2255
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Donnerstag den 4. k. Mts., Abends halb 9 Uhr, findet in der ſtädtiſchen Turnhalle am Kapellplatz die Generalver=
ſommlung
der Mitglieder der Ortskrankenkaſſe für Ladnerinnen, Modiſtinnen, Kleidermacherinnen, Stickerinnen, Weißzeug=
näherinnen
, Büglerinnen und Feinwäſcherinnen ſtatt. Wir laden hiermit die den genannten Kategorien angehörenden Perſonen,
ſlwie deren Arbeitgeber mit dem Anfügen ein, daß die Generalverſammlung die Wahl des Vorſtandes zum Gegenſtand der
Tagesordnung hat.
Darmſtadt, den 26. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
12256
Hickler, Beigeordneter.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir machen hiermit die Herren Arbeitgeber nochmals ausdrücklich daraͤuf aufmerkſam, daß, wenn ver=
ſicherungspflichtige
Perſonen ſeit der im September d. J. erfolgten Anmeldung ihres Perſonals noch Aufnahme
in freien Hilfskaſſen gefunden haben, dieſe Perſonen bei unſerer Meldeſtelle zu bezeichnen ſind, andernfalls die
ſHeranziehung der betreffenden Perſonen mit Beiträgen zur Gemeindekrankenverſicherung oder zu einer Ortskrankenkaſſe ſo lange
ſerfolgt, bis die Zugehörigkeit zu einer freien Hilfskaſſe angezeigt iſt.
Darmſtadt, den 27. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
112257
J. V.: Hickler, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Am Montag den 1. Dezember, Vor=
mittags
9 Uhr ab,
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Ammlung bei den Waſchküchen.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 25. November 1884.
Großherzogliche Garniſon=
[2258
Verwaltung.

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[12243

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Die näheren Beſtimmungen ſind auf unſerem Bureau, Eliſa=
ain

ln. Hybethenſtraße 32, erhältlich.
eS. 7
Darmſtadt, 2. Oktober 1884.
[1872
Der Vorſtand:
v. Wedekind.
Hensing.

Tunz=Anterricht in Zeſſungen.
4)
Vielſeitigen Wünſchen entſprechend, erl aube ich mir einem geehrten Publikum

ergebenſt anzuzeigen, daß ich in aller Kürze einen Curſus in Beſſungen eröffnen
85 werde, und bitte um geneigtes Wohlwollen. Einzeichnungsliſten, ſowie Bedingungen
Eld
liegen bei Herrn Gaſtwirth Fey zur Harmonie offen.
1Uls
Freundlichſt einladend zeichnet, Hochtungsvoll
o
A. Sturm, Janulchror,
aus Darmſtadt.
[2277

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Zeige hiermit ergebenſt an, daß ich in meinem Hauſe Wendel=
ſſtadtſtraße
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[ ][  ][ ]

2782

R 234

Damenverein der Kleinkinderſchule
zm Darmstadt.
Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bitte unſerer
Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe beſuchen,
befinden ſich viele ärmere, die häufig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln haben und
werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen, Kleidchen,
Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6=jährige Kinder paſſend ſind,
dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nichts Anderes beſtimmt
wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau v. Hombergk
zu Bach, Hügelſtraße 65, Fräulein gardline Baur, Promenadeſtraße 53, Fräulein:
Magdalene Hoffmann, Caſinoſtraße 2, Frau Rentner Hordis, Saalbauſtr. 11, Frau
Kaufmann Hchloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausverwalterin in der Kleinkinderſchule
Fräulein Kratz. Mauerſtraße 5, Rentner Wilhelm Hcwaß sen., Rheinſtraße 29,
Rerdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
112279

Metzelſuppe
Samstag und Sonntag den 29. und
30. d. Mts. auf dem Schießhaus, wozu
freundlichſt einladet
[12240
N. Scoralick.

Spoclalarzt Dr. med. Keyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141

12280) Ein perfekte Comptoiriſt,
Ende der 20er Jahre Morddeutſcher), firm
derengl. u.franz. Correſpondenz als Sprache,
ſucht per ſofort dauerndes Engagement
am hieſigen Platze Anſprüche mäpig.
Offerten sub A. W. 13 poſtlagernd
Darmſtadt erbeten.
Adrossbuch 1885.
Freitag den 28. November: Bogen 20.
Beſſ. Schulſtraße bis Ende des
Straßenregiſters.

12181) Kemmerich's Fleiſch=Extrakt und
Fleiſchbouillon. So vielfach der moderne
Haushalt der Verwendung concentrirter Nah=
rungsmittel
näher zu treten Veranlaſſung hat,
dürfte eine neue vergleichende Analyſe der z. Z.
eingeführten Fleiſch=Extracte, des Liebig'ſchen und
des Kemmerich'ſchen, ausgeführt von Dr. F.
Filſinger, vereidigter Sachverſtändiger für chemi=
ſche
Unterſuchungen beim Königl. Landgericht
Dresden, von allgemeinerem Intereſſe ſein. Nach
derſelben enthielten
Liebig'ſcher Kemmerichſcher
Fleiſch=Extrakt
Waſſer
15774
18.95
66,60
Organiſche Subſtanzen 5825
1766
Salze
22,80
Der in der organiſchen Subſtanz enthaltene
Stickſtoff betrug bei Liebig 873, bei Kemmerich
10,40 pCt., die in den Salzen befindliche Phos=
phorſäure
bei erſteren 743 bei letzterem 617pCt.,
und das Kali in derſelben Ordnung verglichen
10,32 zu 8,93 pCt. Gleichzeitig ſei nicht verab=
ſäumt
, die Aufmerkſamkeit auf ein bezügliches
neueres Fabrikat, auf die Kemmerich'ſche Fleiſch=
Bouillon-, zu lenken. Dieſelbe charakteriſirt ſich
nach der Analyſe von Profeſſor Dr. J. König
Agrikultur=chemiſche Verſuchsſtation Münſter)
im Vergleich zum Fleiſch=Extrakt durch ihren
hohen Gehalt an löslichen Eiweißſtoffen und
Pepton, welche als Nährſtoffe wirken und ſie
wegen ihrer leichten Löslichkeit und Reſorbir=
barkeit
beſonders für magenſchwache Kranke und
Reconvalescente geeignet machen. Dieſelbe wird,
wie nach Ausführungen von Prof. Dr. H. Ober=
ſtein
an der Wiener Univerſität hervorgeht, be=
reits
mit gutem Erfolge in öffentlichen Kranken=
anſtalten
verwandt. Die Generalvertretung für
beide Fabrikate, für den Kemmerich'ſchen Fleiſch=
extrakt
ſowie fur die Kemmerich'ſche concentrirte
Fleiſch=Bouillon haben die Herren Türk &a Papat
in Frankfurt a. M.

Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.

Getanfte.
Am 7. Septbr.: Dem Pfläſterer Heinr. Adam
Creter, T. Katharine, geb. d. 14. Auguſt. Am
18.: Ein unehel. S. Hermann, geb. d. 9. Sept.
Am 21.: Dem Taglöhner Michael Schäfer, T.
Anna Margaretha, geb. d. 2. Sept. Eod.: Dem
Schmied Georg Valentin ein S. Heinrich, geb.
d. 7. Sept. Eod.: Dem Handarbeiter Konrad
Seipel, S. Johannes, geb. d. 26. Aug. Eod.:
Dem Taglöhner Heinrich Theiß, S. Karl, geb.
d. 10. Aug. Eod.: Dem Eiſenbahnwärter Georg
Rauch, T. Marie, geb. d. 6. Aug. Eod.: Dem
Gymnaſiallehrer Rudolf Wilh. Karl Trümpert,
L. Martha Marie Sophie, geb. d. 16. Auguſt.
Eod.: Dem Taglöhner Ludwig Müller, L. Anna
Margarethe, geb. d. 9. Sept. Am 22.: Dem
Tapezier Jac. Karl Rudolf Adam, S. Wilhelm,
geb. d. 19. Mai. Eod.: Dem Tapezier Jacob
Karl Rudolf Adam, L. Helene, geb. d. 19. Mai.
Eod.: Der Witw. des Metzgers Gg. Wilh. Knauf,
T. Margarethe Eliſabeth, geb. d. 14. Aug. Am
28.: Dem Schloſſer Heinrich Pauli,. L. Mar=
garetha
, geb. d. 14. Aug. Eod.: Eine unehel.

Im Monat September und Oktober.
T. Auguſie, geb. d. 14. Sept. Eod.: Dem Fabrik=
arbeiter
Philipp Darmſtädter, T. Margaretha,
geb. d. 18. Sept. Eod.: Dem Bahnbedienſteten
Elias Ludw. Bärenz. T. Lina, geb. d. 13. Sept.
Eod.: Ein unehel. S. Georg, geb. d. L. Sepl.
Am b. Oktbr: Dem Weißbinder Heinrich Aßmuth,
S. Heinrich, geb. d. 6. Septbr. Am 7.: Dem
Schulverwalter Heinrich Lanz. T. Emma Bertha,
geb. d. 4. Sept. Eod.: Dem Bauunternehmer
Gg. Heinr. Frantz. L. Karoline Sophie Luiſe,
geb. d. 10. Sept. Am 12.: Dem Schmied Valen=
tin
Fritz, L. Dina, geb. d. 24. Aug. Eod.: Dem
Bureaugehülfen Hoh. Martin Creter I., S. Max
Georg, geb. d. 11. Sept. Eod.: Dem Kutſcher
Konrad Stroh, S. Konrad. geb. d. 30. Mai.
Eod.: Dem Schloſſer Auguſt Bechtold, T. Johanna,
geb. d. 26. Sept. Eod.: Dem Maurermeiſter
Karl Konrad Aßmuth, S. Karl Konrad, geb.
d. 6. Sept. Eod.: Dem Schieferdecker Johann
Brückmann, S. Ludwig, geb. d. 5. Sept. Am
19.: Dem Gärtner Paul Lienig, L. Marie Luiſe;
Martha, geb. d. 11. Febr. Am 30.: Dem Fabrik=
arbeiter
Adam Weber, T. Philippine, geb. d.

21. Juli 1883. Eod.: Dem Fabrikarbeiter Adam
Weber, T. Johanna Katharina, geb. d. 3. Okt.
Ge t r au t e.
Am 7. Septbr.: Schuhmacher Georg Philipp
Haas und Johanna Marie Henkel. Am 10.:
Schreinermeiſter Joh. Philipp Sachs und Katha=
rine
Heil. Am 11.: Schuhmacher Wilh. Lang,
ein Witwer, und Marie Katharina Neff. Am
25.: Finanzaſpirant Friedr. Auguſt Rullmann,
und Eliſabeth Marie Bürner. Am 4. Okt.: Der
Großh. Forſtwart Wilhelm Nold, ein Witwer
und Anna Karoline Engel. Am 12. Okt.: Pri=
vatdiener
Georg Nicolaus Eberhardt, und Karo
line Metzger, geb. Hartung, eine Witwe. Eod.=
Hofgartenarbeiter Chriſtoph Spieß, ein Witwer:
und Eliſabeth Werner.
Beerdiate.
Am 8. Sept: Peter Friedrich, Eſighändler
dahier, ſtarb. d. 6. Sept, alt 47 J. Am 24.:
Heinrich Reinhard, Bildhauer dahier, ſtarb d.
22. Sept., alt 43 J. Am 30. Okt.: Katharina
Schneider, geb. Loos, Witwe von Weißbinde
Daniel Schneider, ſtarb d. 28. Okt., alt 512

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. November.
Deutſches Reich. In der Reichstagsſitzung vom 26. November
wurde zunächſt der Antrag Kagſers auf einſtweilige Siſtierung des
gegen den Abg. Heine bei dem Reichsgericht ſchwebenden Verfahrens
angenommen, nachdem der Antrag auf Anregung des Staatsminiſters
Bötticher vorher noch auf ein zweites gegen Heine in Halberſtadt ſchweben=
des
Strafverfahren ausgedehnt worden war. Hierauf folgte die 1. Bera=
tung
des Antrags Ausfeld und Gen., betr. die Gewährung von Diäten
an die Reichstagsmitglieder, welcher vom Abg. Stauffenberg begründet
wurde. An der Debatte beteiligte ſich auch der Reichskanzler Fürſt
Bismarck; derſelbe ſprach ſich gegen die Diäten aus und zwar weil dadurck
einerſeits Beruſsparlamentarier ſich herausbildeten und andererſeits,
weil er dem Bundesrat gegenüber das allgemeine direkte Wahlrecht nur
durch Verzicht auf die Diäten der Reichstagsabgeordneten habe erlangen

können. Bei namentlicher Abſtimmung wurde 8 1 des Antrags mit
180 gegen 99 Stimmen angenommen, die Annahme der 88 2 und 3 er=
olgte
ohne Debatte. Für die Diäten ſtimmten Ultramontane, Sozial=
demokraten
, Deutſchfreiſinnige, Welfen, Polen ꝛc., dagegen die Konſer=
vativen
und die Mehrheit der Nationalliberalen. Auf der Tagesord=
nung
der nächſten Sitzung am Donnerstag ſteht: erſte Beratung des
Reichshaushaltsetat.
Dem Vernehmen nach beabſichtigt v. Wedell=Malchow den Ende
Juni im vorigen Reichstage vorgelegten Geſetzentwurf, betr. die Börſen=
teuer
, wieder einzubringen.
Von Centrumsblättern wird die Nachricht, Herr Windthorſt beab=
ſichtige
eine Interpellation zu Gunſten des Herzogs von Cumberland
einzubringen, dementiert. Falls dennoch eine ſolche Abſicht beſtanden
haben ſollte, ſo ſcheint man ſich in den maßgebenden Kreiſen des
Centrums inzwiſchen überzeugt zu haben, welch bedenkliche Folgen eine
derartige Intervention zu Gunſten des welfiſchen Thronprätendenten für
die politiſche Stellung des Centrums haben könnte.

[ ][  ][ ]

234

2783

Der von der Reichsregierung in der Kommiſſion der Kongokonferenz
vorgelegte Deklarationsentwurf iſt ſo knapp und klar gehalten, wie man
im Intereſſe einer raſchen Abwicklung der Konferenzgeſchäfte nur irgend
wünſchen kann. Er proklamiert die unbegrenzte Handels= und Schiff=
fahrtsfreiheit
auf dem Kongo und allen ſeinen Nebenflüſſen und eröff=
net
dadurch dem von der Natur mit ſchier unerſchöpflichen Schätzen be=
dachten
Kongogebiet eine unabſehbare Zukunft.
Die Weſer=Zeitung berichtet: Drahtnachrichten aus Kapſtadt mel=
den
, daß einer der Herren von der Expedition Höpfner mit neuen Kauf=
kontrakten
über Gebiete nördlich von Angra Pequena angekommen iſt
und ſich am 26. November nach Bremen begeben wird.
Die am 26. ds. Mts. in Berlin ſtattgehabte Verſammlung des für
Errichtung eines Reichs=Handels=Muſeums eingeſetzten Komites woran
zahlreiche hervorragende Vertreter des Handels und der Induſtrie teil=
nahmen
, beſchloß die Errichtung eines Reichs=Handels=Muſeums in Ber=
lin
und einiger zweckmäßig eingerichteter Zweiganſtalten in anderen ge=
eigneten
Orten Deutſchlands zur Information über die Konſumbedürf=
niſſe
des Auslandes unverweilt einzuleiten. Die Verſammlung ſetzte
einen Exekutivausſchuß von 14 Mitgliedern ein und beauftragte denſel=
ben
, mit einleitenden Schritten zur Erlangung eines paſſenden fiskali=
ſchen
Gebäudes in Berlin behufs Unterbringung der Sammlungen und
Bureaus, zur Beſchaffung (durch Vermittelung der deutſchen Konſulate,
derjenigen Gebrauchsartikel und Produkte ausländiſcher Märkte, welche
geeignetes Fabrikationsobiekt für deutſche Induſtrie darbieten, oder als
Rohſtoffe für weitere Verarbeitung zu verwerten ſind; zur Herbeifüh=
rung
engerer Beziehungen der ſtaatlichen Auskunftsbureaus für Bahn=
tarifſachen
und Auskunftsbureaus für Zollſachen mit dem Reichshandels=
muſeum
, zur Anknüpfung mit denjenigen Städten, welche Zweiganſtalten
des Muſeums einrichten wollen, zur Aufbringung der erforderlichen
Mittel und zur Ausarbeitung des Statuts und Organiſationsplans.
Auf dem Braunſchweiger Amtsgericht erklärte Windthorſt am
Mittwoch nachmittag für den Herzog von Cumberland deſſen Erb=
ſchaftsantritt
.
Oeſterreich=Ungarn. Am 26. d. M. begann in Wien vor dem
Ausnahmegericht der Prozeß gegen 20 Anarchiſten, welche anarchiſch=
revolutionäre
Flugſchriften mittelſt einer geheimen Druckerpreſſe erzeug=
ten
und verbreiteten. Die Anklage ſtützt ſich auf das teils umfaſſende,
teils partielle Geſtändnis der Angeklagten. Die Mitteilung der in der
Anklage erwähnten Flugſchriften erfolgte unter Ausſchluß der Oeffent=
lichkeit
. Für die Verhandlungen ſind drei Lage anberaumt.
Frankreich. Bei Fortſetzung der Beratung der Tonking= Kredit=
vorlage
erklärte Miniſterpräſident Ferry am 26. d. M., er wolle keines=
wegs
jede Verantwortlichkeit des gegenwärtigen Miniſteriums für die
augenblickliche Lage in Tonking zurückweiſen, er wolle indeſſen den dem
Miniſterium zukommenden Teil der Verantwortlichkeit begrenzen und
jedem geben, was ihm zukomme. Das Verhalten des gegenwärtigen
Miniſteriums ſei durch die Voten der Kammer vorgeſchrieben. Das
Miniſterium folgte einzig der Anregung durch die Kammer. Er müſſe
entſchieden gegen den Vorwurf, das Land getäuſcht zu haben, proteſtieren;
alles vollzog ſich bei hellem Tageslichte. Der Miniſter giebt zu, daß
man von den Creigiſſen fortgezogen ſei, das konnte aber nicht anders
ſein bei Ereigniſſen, die ſich in fernen Kolonien zugetragen, wo ſtets
ſehr viel Unvorhergeſehenes eintreten könne. Die Wahrheit über unſere
Situation in Tonking iſt, daß unſere Truppen keineswegs wie Ge=
fangene
im Delta eingeſchloſſen ſind, ſondern täglich ſiegreich vordringen,
die militäriſche Lage in Tonking iſt vortrefflich. Die Hilfsquellen dieſes
Landes werden ſich bei guter Verwaltung weiter entwickeln; zuvor
müße aber Tonking pacificiert und der Konflikt mit China durch Ver=
trag
oder einen modus vivendi beigelegt werden. Er halte das Recht
Frankreichs aufrecht, wegen des Ueberfalls von Bacle von China Ent=
ſchädigung
zu verlangen. China ſuchte die Mediation Englands nach,
welches ſich bemühe, eine gütliche Löſung anzubahnen. Ferry betonte die
Notwengigkeit der Weiterverfolgung der gegenwärtigen Politik, welche
dahin gehe, Pfänder für die Zahlung der Entſchädigung zu erlangen,
wenn China bei ſeiner Weigerung beharrt. Die Beſetzung Formoſas,
gegenwärtig proviſoriſch, werde eine permanente werden. England habe
ſeine guten Dienſte für ein Arrangement angeboten. Frankreich nahm
die Vermittelung Englands auf der Baſis der Beſetzung Kelungs und
Tamſui's für eine feſtzuſetzende Friſt an. Die Forderungen Chinas ſeien,
daß Frankreich dem Protektorate Annams entſage und die neue Grenze
Tonkings unterhalb Caobang beſtimmt, die Einführung von Erzeug=
niſſen
Tonkings in chineſiſche Provinzen unterſagt weide. Die einzige
Antwort auf dieſe unerfüllbaren Forderungen ſei Bewilligung eines
weiteren Kredits von 43 Millionen für das erſte Semeſter 1885. Ferry
brachte die Vorlage, betr. den neuen Kredit von 43 Millionen, ein und
beantragte Dringlichkeit.
Das Evennement welches bisher die Pariſer Weltausſtellung von
1889 hauptſächlich im Hinblick auf Deutſchland bekämpfte, deſſen Teil=
nahme
für die Franzoſen peinlich ſein müßte, veröffentlicht heute einen
Artikel, der das gerade Gegenteil verficht. Wir mögen es wollen oder
nicht/ ſagt das Blatt, Deutſchland nimmt in der Welt einen wetten
Platz ein. Es iſt mannhaft, es iſt ſogar klug, wie grauſam dieſe Wahr=
nehmung
auch für uns ſein mag, uns ihr nicht zu verſchließen. Iſt
denn die Beteiligung Deutſchlands für uns nicht mit Nutzen verbun=
den
20 Das Blatt führt aus, daß zwar einzelne fran öſiſche Induſtrien
von den gleichartigen deutſchen nicht wohl profitieren könnten, daß aber
die Geſamtheit der großartigen Entwicklung der deutſchen Induſtrie in

der letzten Zeit die franzöſiſchen Induſtriellen zum Nachdenken über deren
Urſache anregeu werde. Das Blatt giebt dem Wunſche Ausdruck, es
möchte neben jedem deutſchen Produkt auch der ühliche Arbeitslohn an=
gegeben
werden, damit die franzöſiſchen Arbeiter vergleichen könnten,
und ferner möchten die franzöſiſchen Arbeitgeber ſich von den Opfern
überzeugen, welche die deutſchen Gewerbtreibenden der Hebung der ein=
zelnen
Induſtriezweige bringen. Dann, meint er, müßten die Franzoſen
den Deutſchen für ihr Kommen zu Dank verpflichtet ſein.
Belgien. Die Kammer beendete am 26. d. M. die Diskuſſion der
Interpellation über die innere Politik und nahm mit den Stimmen der
Rechten gegen diejenigen der Linken eine Tagesordnung an. damit aus=
ſprechend
, daß die Kammer durch die Erklärungen der Regierung be=
friedigt
ſei.
Italien. Dem Popolo Romano' zufolge haben die Miniſter
Depretis und Mancini die Medaille für Hirfeleiſtung während der
Cholera=Epidemie abgelehnt, weil ihnen das Bewußtſein genügend ſei,
die Zufriedenheit des Königs verdient zu haben, deſſen humanem Bei=
ſpiele
ſie nur folgten.
Rußland. Die ruſſiſche Machtſphäre in Centralaſien wird dem=
nächſt
wiederum eine Erweiterung erfahren. Nach einer Meldung des
armeniſchen Blattes Aurorau aus Tiflis hat die ruſſiſche Regierung
ſchon die nötigen Anordnungen wegen der Beſetzung des Chanats von
Chiwa und deſſen Einverleibung in das ruſſiſche Gebiet getroffen, mit
deren Durchführung der Generalgouverneur von Taſchkend beauftragt
werden ſoll. Der Chan Mohammed=El=Rhaman=Bahadur, welcher ein
Nachkomme des großen mongoliſchen Welteroberers Tamalan iſt, ſoll
nun abgeſetzt werden und eine Penſion erhalten. Sein Land wird, dem
Vernehmen nach, mit dem erſt kürzlich annektierten Gebiete von Merw
zu einer Provinz unter dem Namen Amu=Darja=Gouvernement ver=
ſchmolzen
werden. Durch die Annexion von Chiwa würden die ruſ=
ſiſchen
Beſitzungen in Aſien einen Zuwacs von ca. 2000 Quadratmeilen
erfahren, doch iſt der betreffende Länderſtrich nur ſehr dünn bevölkert
und zu einem nicht geringen Teile völlia unproduktiv.
Oſtafrika. Auch an der Oſtküſte Afrikas wird künftig die deutſche
Flagge wehen, wenn anders die aus belgiſcher Quelle ſtammende Mit=
teilung
, daß das Gebiet des Sultans von Zanzibar unter deutſchen
Schutz geſtellt worden ſei, richtig iſt. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht
liegt noch nicht vor, aber die Ernennung des berühmten Afrikareiſenden
Gerhard Rohlfs zum deutſchen Generalkonſul in Zanzibar und die in
der Poſtdampfervorlage an den Reichstag vorgeſehene Errichtung einer
direkten Dampferlinie nach Zanzibar ſtellen die betreffende Mitteilung
nicht als unglaubwürdig dar. Falls ſie ſich aber beſtätigen ſollte, ſo
könnte man dieſe Erweiterung der Kolonialpolitik Deutſchlands und
ſeiner Intereſſenſphäre im ſchwarzen Kontinent= nur mit größter Ge=
nugthuung
begrüßen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt 28 November.
- Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 31 enthält: 1) Ver=
ordnung
, die Organiſation der oberſten Staatsbehörde betr. 2) Be=
kanntmachung
, die Aufſicht über das Landeszuchthaus Marienſchloß und
die Gefängniſſe in Darmſtadt und Mainz betr.
In der geſtrigen Sitzung zweiter Kammer legte Miniſterial=
präſident
Weber den Entwurf des neuen, die Finanzperiode 1885-88
umfaſſenden Hauptvoranſchlags vor und konnte dabei die erfreuliche
Lage unſerer Finanzen konſtatieren, die es ermöglicht, ſogar eine mäßige
Herabſetzung des Steuerausſchlags in Ausſicht zu nehmen. Weiter
wurden Petitionen wegen Aufhebung der Weinſteuer, Erbauung ver=
ſchiedener
Nebenbahnen in Oberheſſen, ſowie eine von der Sozialdemo=
kratie
in Mainz ausgegangene Reklamation gegen die dortige Wahl der
Abgg. Falk und Schlenger angezeigt. Die Kammer ſchritt ſodann zur
Wahl ihrer Ausſchüſſe und wurden die Abgg. Oſann, Wolfskehl, Ellen=
berger
, Schröder, Theobald, Jöckel und Möllinger in den Finanzausſchuß,
die Abgg. Heinzerling, Ohly, Arnold, Metz (Darmſtadt), Haas, Schade
und Küchler in den Geſetzgebungsausſchuß gewählt. Der Petitions=
und Legitimationsausſchuß beſteht aus den Abgg. Liſt, Muth, Heinzer=
ling
, Stephan, Reinhardt, v. Rabenau und Friedrich, der vierte Aus=
ſchuß
endlich aus den Abgg. v. Wedekind Baur, Böhm, Grünewald,
Haas, Hanſtein und Römer. Schließlich genehmigte man den Erlaß
einer an Se. Königl. Hoheit den Großherzog zu richtenden Adreſſe als
Antwort auf die geſtrige Thronrede und interpelliert Schröder noch
wegen Erlaß eines Geſetzes über die Zwangserziehung verwahrloſter
Kinder.
Dem für die Finanzperiode 1885188 ausgegebenen Staats=
Budget entnehmen wir, daß die ordentlichen Einnahmen zu
M. 17594 953,49, die ordentlichen Ausgaben zu M. 17503515,1
veranſchlagt ſind. Die für 188588 veranſchlagte Mehreinnahme beträgt
M. 3674635, die Mehrausgabe M. 698091 41. Die außerordent=
lichen
Einnahmen pr. 1855188 ſind zu M. 6744 201,75, die außer=
ordentlichen
Ausgaben zu M. 2926 259,14 angenommen; es wird
aus dieſen hiernach ein mutmaßlicher Ueberſchuß von M. 381794261,
aus den ordentlichen Einnahmen, nach Abzug der Ausgaben dagegen ein
ſolcher von M. 51438,28 erwartet. Die Ueberſchüſſe der Haupt=
ſtaatskaſſe
bis zum Schluſſe der Finanzperiode 1882,85 betragen
M. 6286648.40.
Unter den außerordentlichen Ausgaben in der kommenden
Finanzperiode erſcheinen u. a.: M. 34285,71 als hausgeſetzliche Dotal=
739

[ ][  ]

2784

B 234

gelder anläßlich der Vermählung Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin
Eliſabeth mit Seiner Kaiſerl. Hoheit dem Großfürſten Sergius
Alexandrowitſch von Rußland.- Für die Vergrößerung der Landes=
irrenanſtalt
Heppenheim ſind M. 93200 für die Errichtung eines che=
miſchen
Laboratoriums für die Landesuniverſität Gießen ſind M. 200 000
und für die Erbauung eines Kreisamtsgebäudes in Friedberg M. 90000
vorgeſehen. Für die Wiederherſtellung der Katharinenkirche in Oppen=
heim
ſind als vierte Rate M. 50000 eingeſtellt. Für Verlängerung der
Verronhalle auf dem Main=Neckar=Bahnhof in Darmſtadt ſind M. 25 000,
für Reiſeunterſtützungen an das Bauperſonal zur Vornahme wiſſenſchaft=
licher
Studienreiſen M. 3000 angenommen.
Laut Bekanntmachung des Reichsamtes des Innern vom 24. Ok=
tober
d. J. (veröffentlicht in Nr. 44 des Centralblatts für das Deutſche
Reich) iſt die Progymnaſial=Abteilung der Realſchule I1. Ord=
nung
zu Friedberg in das Verzeichnis derjenigen Anſtalten aufge=
nommen
worden, bei welchen zur Darlegung der wiſſenſchaftlichen Be=
fähigung
für den einjährig=freiwilligen Militärdienſt der einjährige
erfolgreiche Beſuch der erſten Klaſſe erforderlich iſt.
E. Den Vorwurf der Gleichgiltigkeit und Intereſſeloſigkeit in Bezug
auf die Beteiligung an gemeinnützigen Unternehmungen, der ſo oftmals,
meiſt von höchſt unberufener Seite, den Bewohnern Darmſtadts gemacht
wird, widerlegte heute aufs glänzendſte der zahlreiche Beſuch, deſſen ſich
das von Frl. Louiſe Müller zum Beſten des zu errichtenden
Lehrerinnenheims veranſtaltete Konzert zu erfreuen hatte. Der
Gedanke, den Müdchen, welche den größten Teil ihres Lebens und ihrer
Arbeitskraft dem anſtrengenden Lehrberuf gewidmet, ein behagliches
Heim für das Alter zu verſchaffen, iſt auf Heſſiſchem Boden entſproſſen
und hat gerade hier in Darmſtadt ein überaus liebenswürdiges Ent=
gegenkommen
gefunden, ein Zeichen, daß auch auf dem ſandigen!
Boden unſerer Reſidenz derartige vom Geiſt reinſter Humanität diktierte
Unternehmungen Wurzel faſſen können, ſobald ſie nur in rechter Weiſe
und von geeigneten Perſönlichkeiten geleitet werden.
Das Konzertprogramm war ein ſehr reichhaltiges und machte mit ſeiner
geſchmackvollen Zuſammenſtellung der tüchtigen Leiterin alle Ehre. Der
von Brahms komponierte 13. Pſalm, deſſen Ausführung durch einen
aus 11 Stimmen beſtehenden Damenchor geſchah, zeugte von ſehr liebe=
voller
, gründlicher Einſtudierung. Allgemeiner Anerkennung hatten ſich
die Geſangsvorträge der Damen Müller, Heinzerling, Fritzl,
Merck, von Lyncker und der Herren Merck und Fritz zu erfreuen;
ſämtliche Vortragende zeigten eine gute Tonbildung und korrekte
Textausſprache. Mit beſonderer Befriedigung gedenken wir noch der
gediegenen, von künſtleriſchem Verſtändnis getragenen Klaviervorträge,
um die ſich Frau Lilli Wolfskehl verdient machte, ferner des von
Frl. Müller geſungenen Beethoven'ſchen Liedereyklus An die ferne
Geliebte, und der friſchen, reizenden Volkslieder=Duette a capella, zu
deren Wiedergabe ſich die Damen Müller und von Lyncker ver=
einigten
. In dem aus drei Sätzen beſtehenden Frauen=Quartett, von
11
denen das mittlere Von allen Bergen niederr, wirkten die Damen
Müller, Heinzerling, von Heſſert, Fritz. Es muß noch er=
wähnt
werden, daß zwiſchen den einzelnen Stücken keine ermüdenden
Pauſen ſtattfanden, ſondern daß das Programm in flotteſter Weiſe
erledigt wurde.
Wir machen die Mitglieder des Lokalgewerbvereins und
die Freunde desſelben noch beſonders darauf aufmerkſam, daß in der
heute Abendſtattfindenden Verſammlung Herr Lehrer Oßwald
einen Vortrag über Bienenzucht und deren Bedeutung für
den Gewerbeſtand halten und daß gleichzeitig in dem neuen, ſehr
ſchönen und geräumigen Verſammlungslokal (Bierbrauerei Winter) eine
kleine Ausſtellung, ſowohl von Geräten als Produkten ꝛc. die Bienen=
zucht
betr., zur Anſicht gebracht werden wird. Wir zweifeln nicht, daß
damit jedem Beſucher der Verſammlung intereſſante Anregung und
Gelegenheit gegeben werden wird, auch auf dieſem verhältnismäßig noch
nicht ausreichend in Aufnahmegekommenen Gewerbebetrieb ſeine Kennt=
niſſe
und Anſchauungen angemeſſen zu erweitern.
Am Sonnabend den 6. Dezember er., abends 8 Uhr, begeht die
Geſellſchaft Fröhlichkeit in den Räumen des Saalbaues die
Feier ihres erſten Stiftungsfeſtes, beſtehend aus Konzert, Theater
und anſchließendem Ball. Nach dem uns vorliegenden reichhaltigen Pro=
gramme
verſpricht dasſelbe einen in jeder Beziehung genußreichen Abend.
Wir verweiſen bei dieſer Gelegenheit auf das im Juli dieſes Jahres auf
dem Karlshofe abgehaltene Sommerfeſt des genannten Vereins, deſſen
frohe Stunden gewiß noch in der Erinnerung aller Beſucher desſelben
ſtehen werden.
H. Vor kurzem iſt es in einem Artikel des Tagblatts für wünſchens
wert erachtet worden, bei der Neuherrichtung des großen Woogs den
Grund bei dem vorderen Badehauſe zu erhöhen, um auch Nicht=
chwimmern
das Baden an dieſer Stelle zu ermöglichen, indem zugleich
behauptet wurde, daß dort auch in früherer Zeit das Waſſer weniger
tief geweſen ſei. Zunächſt muß die letztere Behauptung als unrichtig
bezeichnet werden, indem der Einſender dieſes ſich recht wohl erinnert,
daß bereits vor länger als 50 Jahren, alſo lange vor Errichtung des
fraglichen Badehauſes das Waſſer an der betreffenden Stelle ſo tief
geweſen iſt, daß man nach Erkletterung der damals dicht an dem Ufer
ſtehenden Bäume ſich direkt in die Wogen ſtürzen, konnte. Aber hier=
von
abgeſehen, ſo dürfte auch die beantragte Maßnahme nicht als
eine gemeinnützige bezeichnet werden können. Denn ſollte es auch Leute

in Darmſtadt geben, welche es unterlaſſen haben, Schwimmen zu
lernen, ſo ſind dies jedenfalls nur Einzelne und es enthält gewiß eine
Unbilligkeit, wenn dieſe Wenigen verlangen, daß den Schwimmern=
der
einzige für ſie taugliche Badehausplatz entzogen und ſie genöthigt:
werden ſollen, in trautem Verein mit den Nichtſchwimmern; in dem
ſeichten Waſſer herumzuwaten.
Ein alterBader= und Schwimmer
Langen, im November. Am 21. d. M. verſchied in dem
Hoſpital des Alice=Frauenvereins zu Darmſtadt unſere ſeit etwa 2 Jahren
hier wirkende Pflegerin Fräul. Marg. Rodenhäuſer. Wenn es auch
alücklicherweiſe zu den ſelteneren Fällen gehört, daß Pflegerinnen ein
Opfer anſteckender Krankheiten werden, ſo iſt dieſer Fall leider hier ein=
getreten
. Die Dahingeſchiedene kam am 10. d. M. von einer am Typhus
ſchwer erkrankten Familie in Sprendlingen, ſchon ſeit mehreren Tagen
den Keim der tückiſchen Krankheit in ſich tragend, in ihre Heimſtätte nach
Darmſtadt und erlag derſelben im Laufe von nur 11 Tagen als ein Opfer
ihres Berufs. - Mit tiefſter Betrübnis vernahmen wir am Samstag
die Trauerkunde; hat doch unſer ganzes Städtchen in der ſo frühe Ver=
blichenen
einen Verluſt erlitten, der uns unerſetzlich iſt. Mit der aller=
Hgrößten Selbſtverleugnung lag die edle Menſchenfreundin ihrem ſo mühe=
vollen
Berufe ob, die Leiden der Kranken zu lindern, die Sterbenden zu
tröſten, dem Arzte eine treue und zuverläſſige Stütze zu ſein; nur die
dringenden Bitten, ſich ſelbſt mehr zu ſchonen und ſich mehr Ruhe zu
gönnen, konnten ſie mitunter vor noch größerer Opferwilligkeit abhalten.
Sie beſaß ein ſeltenes Pflichtgefühl und eine Willensſtärke, mit der ſie
oft die eintretende Ermattung ihres zarten Körpers zu überwinden
wußte. Nichts war der Heimgegangenen, in ihrem Berufe zu wirken, zu
viel; unermüdlich thätig, ſtill und geräuſchlos hat ſie ihre Schutzbefohlenen,
arm und reich, mit der gleichen Hingebung gepflegt, nicht achtend der
Gefahr, der ſie ſelbſt dabei ausgeſetzt war - getreu bis in den Tod.
So hat ſich unſere treue Schweſter für uns und in der Umgegend, wo
ie nur immer thätig war, die Liebe und Verehrung aller in ſolchem Maße
erworben und wird ihr ſegensreiches Wirken in unſerem Verem ſowohl
als in der Gemeinde und der Umgegend unvergeſſen bleiben. Als
ein Beweis dieſer hohen Verehrung für die Dahingeſchiedene, als ein
kleines Zeichen der unendlichen Dankbarkeit, die wir ihr ſchulden, legte
bei der auf dem Friedhofe in Darmſtadt ſtattgefundenen Beerdigung eine
größere Deputation im Namen des Zweigvereins Langen den wohlver=
dienten
Lorbeerkranz auf ihr Grab.
Lebe wohl, du treue Seele, dein Andenken wird ewig bei uns
fortleben!
Ehre ſei dem Alice=Frauenverein, der ſolche Mitglieder zu den
Seinen zählt, möge er überall die verdiente Würdigung finden, um im
Sinne der hochherzigen Stifterin weiteren Segen zu verbreiten! D. 3tg.
Mainz, 27. Nov. Die Arbeiten an der neuen Rheinbrücke
werden derart gefördert, daß dieſelbe, wenn die Schiffbrücke wegen
Eisgang abgefahren werden muß, benutzt werden kann.
Die elektriſche Beleuchtung des Centralbahnhofes, welche ſeit
einigen Tagen dadurch Störungen erlitten hatte, daß eine Anzahl Bogen=
lichter
ſich nicht mehr entzündeten, iſt nun wieder vollſtändig in
Ordnung gebracht.
Der Gärtnerverein von Mainz hat abermals eine Eingabe
an die Bürgermeiſterei und Stadtverordneten=Verſammlung abgehen
laſſen und zwar in der Angeiegenheit des Submiſſionsverfahrens für
Baumlieferungen und ſonſtige gärtneriſche Artikel für die ſtädtiſche
Verwaltung.
Von der Stadtanleihe Lit. G. zu 4¼ Prozent ſind 1300 000 M.
zur Konverſion in 4 prozentige eingereicht worden. Der Reſt von
200 000 M. iſt zur Rückzaylung auf 1. April nächſthin gekündigt.
Gießen, 27. Nov. Unſere Ludewigs=Univerſität beſuchen
in dieſem Winterſemeſter 503 immatrikulierte Studierende, die Geſamt=
zahl
ſämtlicher Zuhörer beträgt dagegen 527.
Schloß Philippsruh. Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz
und die Kronprinzeſin von Danemark ſind zum Beſuche der land=
gräflichen
Familie hier eingetroffen.
Berlin, 26. Nov. Ein großer Brand vernichtete geſtern früh
in kurer Zeit die großen Werkſtättegebäude der Wöhler'ſchen Ma=
ſchinenbauanſtalt
und Eiſengießerei.
Getreide= und Fettviehpreiſe in der Woche vom 18. bis
25. November 1884.
Weizen: hierländiſcher neuer 17. - bis 1725 Mr., ruſſiſcher
1725 bis 1775 Mk., norddeutſcher 17.25 bis 17.50 Mk. - Roggen:
hierländiſcher neuer 16.- bis 16.25 Mk., pfälzer neuer 16.- bis
16.50 Mr. ruſſiſcher 15.50 bis 16. - Mk. - Gerſte: nach
Qualität hieſ. 17.25 bis 17.50 Mk., bayriſche 18.50 bis 19.- Mk.
Hafer: nach Qualität hieſ. neuer 1375 bis 14.- Mk., bayeri=
ſcher
neuer 14.25 bis 15. - M. per 100 Kilo.- Ochſen: 1. Quali=
tät
70-72 Mk., I. Qualität 62 bis 65 M. Kühe: 1. Qualität
60-62 M. 11. Qualität 48 -50 M. per 50 Kilo.- Kälber: L. Quali=
tät
60-63 Pf., LL. Qualität 54-56 Pf. - Hämmel: L. Qualität
54-56 Pf., LL. Qualität 44-46 Pf. - Schweine 1. Qualität
Z. f. d. I. V.
inländiſche): 50-52 Pf. per ¹⁄ Kilo.
Tageskalender.
Freitag, 28. November: Dritte Verſammlung des Lokalgewerbvereins
DarmſtadttBrauerei Winter). Soirée von Charles Bellini (Saalbau).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.
Verantwortlich für die Redactton: Carl Wittich.