Darmstädter Tagblatt 1884


26. November 1884

[  ][ ]

147.

8=
AEEUTUTTTTIUIN

147.

Abonnementspreis
Vierteljührlich 1 Marl 5o Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
vllen Poſtämtern Beſtellungen ent=
regengenommen
zu 1 Mark 50 Pf
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

ghuuſttirltz uhithuitunhovthol.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößel
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt,
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

H8 232.

Mittwoch den 26. November.

1834.

Betreffend: Die Krankenverſicherung der Arbeiter.
Darmſtadt, am 20. November 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Im Verlage der Buchhandlung von Fr. Ackermann in Weinheim iſt eine Zuſammenſtellung von Hilfstafeln zu dem
heichsgeſetze vom 15. Juni 1883 über die Krankenverſicherung der Arheiter zur Berechnung der Beiträge der Arbeitgeber
und der Arbeiter zu den Krankenkaſſen, ſowie der Anſprüche der Arbeiter an die Krankenkaſſen (Krankengeld und Sterbegeld,
nſchienen. Dieſes Werkchen, welchem das gedachte Reichsgeſetz beigedruckt iſt, eignet ſich zum Handgebrauche, ſowohl für die
Vorſtände und Rechner der Krankenkaſſen (Gemeinde=Krankenverſicherung, Orts= und Fabrik=Krankenkaſſe ꝛc.), als auch für
die Arbeitgeber und Arbeiter. Der Preis desſelben iſt eine Mark.
Wir können Ihnen die Anſchaffung des Werkes nur empfehlen.
v. Marquard.
[2153

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, die Beſtimmung des 8 1 der Bekanntmachung des Großh. Miniſteriums des Innern und der
chuſtiz vom 30. Auguſt 1884 die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 9. Jum 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemein=
ſ
.führlichen Gebrauch von Sprengſtoffen betreffend, in Erinnerung zu bringen. Hiernach hat Jeder, der Sprengſtoffe herzu=
Kellen, zu vertreiben, in ſeinen Beſitz zu nehmen, oder aus dem Ausland einzuführen beabſichtigt, vor Ausführung dieſer Ab=
ſicht
die polizeiliche Genehmigung einzuholen.
Das Geſuch muß ſchriftlich eingereicht werden und die Namen und Sorten der betr. Sprengſtoffe, ſowie Angabe der
hößten Gewichtsmenge, bis zu welcher die gleichzeitige Lagerung beziehentlich Verwendung der Sprengſtoffe beabſichtigt wird,
ehenſo die Bezeichnung des Orts enthalten, wo die Herſtellung, Lagerung oder Verwendung bewirkt werden ſoll.
Darmſtadt, den 20. November 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[12154
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Errichtung einer Ortskrankenkaſſe für Kaufleute ꝛc.
Die Generalverſammlung der nach dem Reichsgeſetz vom 15. Juni 1883 errichteten Ortskrankenkaſſe für Handlungs=
gehilfen
und Lehrlinge, ſowie Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken findet Dienstag den 2. December, Abends 8 Uhr, in der
Lurnhalle am Kapellplatz ſtatt. Gemäß 8 45 der Kaſſeſtatuten laden wir hiermit die den genannten Berufsarten angehörigen
hier beſchäftigten Perſonen, ſowie deren Arbeitgeber ein, in genanntem Termine zu erſcheinen.
Tagesordnung: Wahl des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 24. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2155
Ohly.

Bekanntmachung.

Die zum Nachlaß des Taglöhners
Lorenz Weber dahier gehörigen Mobi=
en
, beſtehend in einigen alten Möbel=
ſtücken
und allerlei ſonſtigem Hausrath
ſellen nächſten
Freitag den 28. November l. J.,
Nachmittags 3 Uhr,

in deſſen Wohnung Hinkelsgaſſe Nr. 16
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 25. November 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(12156
Berntheiſel.

Donnerstag den 27. November 1884,
Vormittags 10 Uhr,
wird der der Großherzoglichen Landes=

Waiſen=Anſtalt gehörige Acker in dem ½
Heinheimer Feld vor der Hardt, 1837½
Meter haltend, in meinem Geſchäfts=
zimmer
Eliſabethenſtraße Nr. 34
auf 6 Jahre verpachtet werden.
Darmſtadt, den 20. November 1884.
Der Rechner Großherzoglicher Landes=
Waiſenkaſſe.
[11967
Langsdorf, Rechnungsrath.
730

29

½
O
4
6

S.
20
41
D.
1
S.

.
2
S
S.
S
D

[ ][  ][ ]

2750

M 232

Bekanntmachung.

Betreffend: Die Kranken=Verſicherung der Arbeiter.
Bezugnehmend auf unſere Bekanntmachung vom 24. d. Mts. in Nr. 231 ds.
Blattes bringen wir Weiteres zur öffentlichen Kenntniß:
1) Verſicherungspflichtig ſind in der Gemeinde Beſſungen alle Perſonen, welche
gegen Gehalt oder Lohn beſchäftigt ſind:
a. in Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanſtalten, Brüchen und Gruben, in
Fabriken und Hüttenwerken, beim Eiſenbahnbetriebe und bei Bauten;
b. im Handwerk und ſonſtigen ſtehenden Gewerbebetrieben;
c. in Betrieben, in denen Dampfkeſſel oder durch elementare Kraft (Wind,
Waſſer, Dampf, Gas, heiße Luft ꝛc.) bewegte Triebwerke zur Verwendung
kommen, ſofern dieſe Verwendung nicht ausſchließlich in vorübergehender
Benutzung einer nicht zur Betriebsanlage gehörenden Kraftmaſchine beſteht;
ſoferne nicht die Beſchäftigung ihrer Natur nach eine vorübergehende oder im Voraus
auf einen Zeitraum von weniger als einer Woche beſchränkt iſt.
2) Betriebsbeamte unterliegen der Verſicherungspflicht nur dann, wenn ihr
Arbeitsverdienſt an Lohn oder Gehalt weuiger als 6¾ Mark täglich beträgt.
3) Perſonen, der im 8 1, 2 und 3 des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883
bezeichneten Art, welche der Verſicherungspflicht nicht unterliegen, ſowie Dienſt=
boten
, ſind berechtigt, der Gemeinde=Krankenverſicherung beizutreten.
4) Alle dem Verſicherungszwang unterliegenden Perſonen müſſen auf unſerem
Büreau, als der genehmigten Meldeſtelle, an= und abgemeldet werden, und kann dies
an allen Wochentagen von Vormittags 8 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr
geſchehen.
5) Die An= und Abmeldungen haben durch die Arbeitgeber der Ver=
ſicherungspflichtigen
mittelſt des vorgeſchriebenen Formulars, welches bei uns
zu haben iſt, zu erfolgen. Die sub 3 erwähnten freiwillig Beitretenden melden
ſich ſelbſt bei uns an und ab.
6) Die Anmeldung muß ſpäteſtens am dritten Tage nach Beginn der Be=
ſchäftigung
und die Abmeldung ſpäteſtens am dritten Tage nach Beendigung des
Arbeitsverhältniſſes erfolgen.
Jedem Verſicherten, bezw. den Arbeitgebern wird nach erfolgter Anmeldung
ein Quittungsbogen zugeſtellt, in welchem die Zahlung der Beiträge vermerkt
wird. Dieſer Quittungsbogen, welcher in der Regel in Händen de Axheitgebers
verbleibt, dient zugleich als Legitimation in Krankheitsfällen, Zwecks Ergeoa.g der
Krankenunterſtützung.
8) Späteſtens bis zum 1. December d. J3. ſind alle Verſicherungspflichtigen
bei uns anzumelden. Es ſind insbeſondere auch diejenigen Perſonen anzumelden,
welche auf Grund ihrer Angehörigkeit zu einer Fabrik=, Bau=, Innungs=, Knapp=
ſchafts
= oder einer den Anforderungen des 8 75 des Reichsgeſetzes vom 15. Juni
1883 entſprechenden Hilfskaſſe von der Verpflichtung der Gemeinde= Krankenver=
ſicherung
anzugehören, befreit ſind; die Gründe der Befreiung von der Verſicherungs=
pflicht
ſind bei der Anmeldung geltend zu machen, auch ſind die erforderlichen Be=
ſcheinigungen
uns vorzulegen.
Beſſungen, am 25. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2157

Große Verſteigerung von
Herrenkleidern.

Nächſten Mittwoch den 26. November, Vormittags 9 Uhr
anfangend,
werden im hinteren Saal zur Bockshaut= Kirchſtraße 10, eine
große Partie Winter= und Herbſt=Ueberzieher, Kinder= und
Knaben=Paletots, Kaiſermäntel, Joppen, Herren=Anzüge, Hoſen in
Bukskin und engl. Leder, Wintermäntel für Mädchen, öffentlich
verſteigert.
6
S. Aaler Hr., Amtsgerichts=Taxator. 3

2ga11n
fertiger
Horren.
Sohlafröcke

von M. 15
per Stück an.
11747
J. G. Hahlört ACöh6.

Hosl-Sent,
Düsseldorter Senk.
Colmans Senfmehl,
ächt engl. u. franz. Senfmehl
im Anbruch empfiehlt
Friedr. Schaefer,
(12158
Ludwigsplatz 7.

Die als vorzüglich janerkannten

Punſcheſſenzen

M. 2.., M. 220 und M. 2.70, per
Flaſche, bringe in empfehlende Erinnerung.
Wühelm Aebor.
Mathildenplatz 18. 12159

ſ.

ſehr ſüß, per Pfund 25 Pfo.,
bei 5 Pfund 23 Pfo.
C. L.RO4,
[11969
Bleichſtraße.

burd
de=

Spiele,
für Kinder und Erwachſene,
in großer Auswahl empfiehlt
G. V. Heudr.
Buchhandlung.
Eliſabethenſtr. 17. 1216.

Jannenhalz.

Klötzchen per Ctr. M. I.
do. gehackt per Ctr. M. 1. 20,
von 5 Ctr. ab Rabatt
[11634
liefert
Fr. Jac. Schäſfer,
Holz= und Kohlenhandlung, Soderſtr. 16

[ ][  ][ ]

R. 232
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 27. November 1884, Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale zum Schützenhofen dahier:
1 Sopha, 1 Kinderbettſtelle und Matratze, 6 Rohrſtühle von Maha=
goni
, 6 Stühle von Eichenholz, 9 Gartenſtühle, 1Gartentiſch, 1traus.
portabler Herd, 3 Tiſche, 1 Gitter an einem Ofen, 1 Petroleumherd mit
4 Flammen, 1 Büffet von Mahagoni mit Marmorplatte, 1 ovalrunder
Spiegel, 1 Glasſchrank, 1 ſilberne Cylinderuhr mit Kette, 1 Cigarrenetui,
1 Portemonnaie, 1 Cigarrenſpitze, 7 Ledertaſchen, 16 Paar Socken,
15 Hemden, Unterhoſen, 3 Hoſen, 1 Rock, 1 Weſte, 1 Ueberzieher, 7 Mäd=
chenhalstücher
, 2 wollene Shawls, 8 Halstücher für Frauen, 5 Corſets,
1 Filettuch, 5 kleine Eiswolltücher, 3 Zipfelmützen, 2 Herrenhalstücher, 3 Otzd.
wollene Handſchuhe, 2 Otzd. ſeidene Handſchuhe, 1 Tafelklavier, eine große
Partie Papier zum Einſtampfen u. ſ. w.,
hurch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung un=
lwiderruflich
verſteigert.
Darmſtadt, den 25. November 1884.

2751

Engel,
Gerichtsvollzieher.

Tokayer Hinderwein, in ganzen, halben
und viertel Flaſchen,
Tohayer Dessertwein,
Ahter HMalaga Minderwein,
Prima Sherry,
Prima Hadeira,
Aechter Portwein,
Bordeaux, hochfeine Qualität, Flaſche Mk. 1.25
Mk. 1.25 und Mk. 2.
Ingelheimer Rothwein, ächt,
Wiersteiner Weisswein, Flaſche M. 150
und 90 Pfg.
Füßchen von 25 Liter 70 Pfg. per Liter, in ganz vorzüglicher
Qualität. Proben zu Dienſten ohne Vergütung.
Rüdesheimer Maisersect von Ewald a Co.,
in ½ ½ und Flaſchen,
[2162
lupfiehlt
W9.
Hl=
L v vCdt. OaaOf,

Ludwigsplatz 7.
Leere Flaſchen werden zurückgenommen.
Verkau,
der Hutfabrik
hn Gebr. Gelſius in Darmſtadt. Erbtheilungshalber iſt die Filz= und Seiden=
hur
=Fabrik des im vorigen Monat verſtorbenen Hutfabrikanten Ph. Gelſius unter
rkheilhaften Bedingungen zu verkaufen.
Das Etabliſſement beſteht aus einem großen Wohnhauſe mit 2 geräumigen
4den in beſter Lage, einem Seitenbau, einem Fabrikgebäude mit Dampfbetrieb,
hranſtoßender Walke und Zuricht. Das ganze Anweſen eignet ſich auch zu jeder
nderen größeren Geſchäftsanlage. Nähere Auskunft ertheilt der Nachlaßverwalter
Lelnrich Störger.
[12163

zu verkaufen:
4

Maiſchbütte mit kupfernem Einmaiſchapparat, 1 eiſernes und 1 hölzernes Reſer=
ur
, 1 eiſernes Kühlſchiff, 1 Maiſchpumpe mit kupferner Leitung, 1 kupferner
ühler, 1 neue kupferne Rohrleitung, Bütten, Ständer, 2 Gährbütten 2000 Liter,

Partie Schläuche und Riemen, ſowie ca. 200 Hefenfäßchen. Schulzengaſſe 3.

Wcke der Casino-u. Bloich-
Strasse,
empfiehlt zu
Weihnuchtz.
Bäckerrien:
Feinſte Naffinade,
per Pfd 32 Pf., im Brod 30 Pf
Selbſtgeſtoßene Naſſi=
nade
,
per Pfund 32 Pfg.
feinſte
Puder=Naffinade,
per Pfund 34 Pfg.,
neue
große füße Mandelu,
per Pfund 80 Pfg.,
nene dicke Haſſelnüſſe,
ausgekernte und in Schale,
Wiener Kaiſermehl,
vorzüglichſte Backart,
nene große Noſinen,
per Pfund 35 Pfg.,
neue Corinthen,
per Pfund 35 Pfg.,
neue Sultaninen,
per Pfund 50 Pfg.,
neue MeſſinaCitronen
ausgeſuchte Frucht,
per Stück 9 und 10 Pfg.,
Citronat & Orangeat,
dicke, ſaftige Stücke,
Zimmt (Ceylon),
ganz und gemahlen,
Vanilleſkoinst erystallisirth.
Pottaſche,
Amonium,
Honig, Backoblaten.
W Schöne Holz= und
Blechformen werden gratis
verliehen.
P. S. Mandeln u. Haſel=
nußkern
werden auf Wunſch
[12109
geſtoßen.

[ ][  ][ ]

2753

123¾

Einem geehrten Publikum

hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich mein Geſchäft
Eäe der Caälbau= und Eliſabethenſtraße 48
eröffnet habe.
Mein Geſchäft Holzſtraße 17 bleibt unverändert fortbeſtehen.

hod. Hoyl Lohn.

G2110

81
I1 GIl

Ich empfehle in ganz beſonders hochfeineu Qualitäten allel
Sorten in großer Auswahl:

Sohwarze Sorten:
Kaiser=Souchong,
Souchong-Familienthee,
Congo-Souchong,
Thee=Mischuns,
TheeMischung Enzenborg,
Congo,
Harawanen-Thee,
Thee-Spitnen.
Ferner:

drüno Corten:
Imperial-Thoe,
Perl-Thee,
Haysan-Theo.

Packungen in eleganten Packeten von
¼⁄ und ¹⁄ Pfund.
Famillen-Gouchong
in Original=Kiſchen von 1½ 2½
5 und 10 Pfund.

Banille und feinen Ceylon=Zimmt.
Postpackete von H. 10 franco.
Ppiedr. Sehaeſer,
Ludwigsplatz 7.
drna

J. Böttinger, Tapezierer,

7 Mathildenplatz 7,
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möbeln
, Damust-Kanapee's von 45 M. an; Divans mit,
ſchwerem Fantaſieſtoffüberzug von 65 M. an; Auswahl in couranten
und modernen Höbelstoffen, Matratzendrelle, Bar-
chente
und Daunenköper; Manillastoſſe für Vorhänge,
Vorhangsgallerien ꝛc. ꝛc.
zu billigſten Preiſen.
Decorations-Arbeiten,
Aufarbeiten von Betten und Möbeln
werden bei ſorgfäliger Ausfuhrung billig berechnet.
Bettfedern und Flaumen
in nur prima Waare.
C2164

Mehl!

Fsl. Wiener Kaiserauszug
unübertrefflicher Backart
in 5. 10 und 20 Pfund=Säckchen, ſowi
loſe gewogen, empfiehlt billigſt
C. Hammanh,
Caſinoſtraße 23. 1193;

1882r Glsheimer,

per Flaſche 55 Pfg.
in grössoron Auanton billigor,

ſempfiehlt

(120l3

Carl Will

Ernſt=Ludwigsſtraße 7.

Aechtes Hiaza-Takelöl,
Hochkeines Salatsl,
doutschen Burgunderessl
(121,
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.

Neue türkische
gelih
Lwelschen
per ¼ Kilo 25 Pfg, (194
ſehr ſüß und fleiſchtg,
mpeiol
Trob. Erlenbaoh
1 Ernſt=Ludwigſtr. I.
8e
Petragene Kleider, Schuhe, Stieſe-i
8) Uniformsſtücke, Bettwerk u. ſ. W3

werden fortwährend angekauft.
J. Iod, 14 Langsgaſſe Al. 10r

[ ][  ][ ]

R232

2753

11887

14)

Huso de Waul,
47 untere Rheinſtraße 47,
empfiehlt:
Direct importirte Havanna-Cigarren
188121884er Ernte (feinſte Marken)
im Preiſe von M. 150-600 per Mille,
Havanna-Ausschuss,
hochfeine Qualitäts=Cigarre.
Inländische Cigarren
in allen Qualitäten und Preislagen.
Holländische Rauchtabahe.
Bordenux-Weino von M. 110. 2.50
per Flaſche mit Glas.
Coguae
2.504.
Für Reinheit und Aechtheit Garantie.
Foinste Hafelliqueure, Punsch, Arac, Rum ete.
in nur prima Qualität.
En- gros & en-détall.
[12166

Lar Ludvigshalle.
Hiorstoiner und Gau- Agos-
heimer
Foderwoissen,
letzterer friſch angekommen, empfiehlt 11932
Georg Weber.

ge)

Ju WelhnaohlsBäckeroion
ſmpfehle ich in friſcher Waare und beſter Qualität:
Feinſte ſelbſt geſtoßene Raffinade,
Mandeln, beleſene große Frucht,
Haſelnüſſe, ausgekernt,
Citronat, friſch, ſehr ſchön,
Orangeat, friſch, ſehr ſchön,
Ceylon= und Java=Zimmt, ſelbſt geſtoßen,
Nelken, ſelbſt geſtoßen,
Orangenblüthen, gemahlen,

Anis, beleſen,
roh
Roſinen und Korinthen, ſehr ſchön,
Sultaninen, ſehr ſchön,

Schöne große Citronen,
Sandel und Bolus,
Bunter Streuzucker.
Schöne Anisformen und Blechformen werden ausgeliehen.
Mandeln und Haſelnußkerne werden gratis geſtoßen. (2167] Die Preiſe verſtehen ſich per Flaſche
Friedr. Schasfet, Judnigsplat 7.
N3
Hie,
1⁄₈
454
Bernhardier.Hund Zu verkaufen:
hr. .

6o--it guten Eigenſchaften, als Begleiter für
damen beſonders geeignet, 1½ Jahre alt,
oba 4 verkaufen.
(11391
ſch=
nen

Auskunft bei der Expedition.
ua. A

Ein Karapee und 6 Stühle mit Roß=
haarpolſter
, ein Schaukelpferd mit Sprung=
federn
, eine Partie kupfernes Gemäß.
Schulzeygaſſe Nr. 3.
(12001

Iu Weihnachtsbäckereion
ſempfehle alle dazu nöthigen Artikel, als:
Baffinade, ganz u. fſt. geſt., Kandis,
fſt., braun und ſchwarz, Farin, blond,
Mandoln, füße, Rosinon, Corinthon,
Sulkaninen, Citronon, Citronat,
Orangeat, China-, Java- und Ceylon-
Aimmet, ganz und geſtoßen, gereinigte
Pottasche, Ammonium, Anis, beleſen,
Vanille, Sandel oto.
in nur beſten, friſchen Qualitäten bei
billigſten Preiſen.
[12049
H. F. Prassel.
Holz= und Blechformen werden aus=
geliehen
.
Anisgebackenes,
per Pfund 80 Pf.,
Anisgebackenes,
per Pfund 1 M. 20 Pf.,
in vorzüglicher Güte empfiehlt die
Conditorei von
Pilh. Kimmel.
Eliſabethenſtraße 9. 12081

Gesmchehts-Reine.
aus Ungarn direct importirt.
Villanger M. 1.20, Preßburger M. 1,
Ofener Adelsberg M. 1.40, Erlauer
M. 1.50, Ruſter M. 1.65, Tokayer
M. 2. 40, Deſſertwein M. 1.50.
Billige und gute Weissweine.
Vr. Rost, 12056
Beſſunger Carlsſtraße 5.
mit Glas; auch in Flaſchen zu haben.

Ha Fettschrot,
He Stückkohlen,
Ho gew. Musskohlen
zu den billigſten Preiſen empfehlen
Griesheim,
09042
L. Wolfk Göhne.
731

[ ][  ][ ]

2754

232
Um einen großen Umſatz zu erzielen, verkaufe

ſinlo
Ghhu-t,
RE Aogomdhash

U17is

zu ſtaunend billigen Preiſen.
J. LChmamm-Stmoh, marlt 4.

Außerordentlich billig!

Ein Baokhaus

Burüchgesetzt,
einzelue oder vorjährige Artikel, die ſich ſehr gut zu Geſchenken
eignen, wie:
woll. Kragen, woll. Hemden und Tücher, Wintor.
Handschuhe, Muffe, Seelenwärmer, Westen, Ringel-
strümpfe
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Manchetten, Vorstecker, Glacshandschuhe, Bänder,
Fächer, div. Sohmuck-Gegenstände, Vorhemden, Hosen-
träger
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Ramſtädterſtraße 63.
[12006

Amtom Sehuidt,
Darmſtadt, Ludwigsſtraße 8.
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Harxschor Eindernoin, Flaſche, 00)
M. 1.25,
Dry Haddlra. ücht fſt. Qualität,
Flaſche M. 2.50,
Malaga, ücht ft. Qualität, Flaſche
M. 2.
Coguao, ächt, hochfein, Flaſche ll
M. 4.
empfiehlt
[10894
hin
H. W. Prussel.

DinterAeberzeherſtoße

von 7 Mark au bis zu den feinſten Qualitäten, empfiehlt in großer
Auswahl
J. Lehmann=Simon,
4
[2168
Markt 4.

AASVTThauk.
Mir nouh vorkälhgen
Porvollan-, ſalantorio- und Odpi- lug-
verkauſe
, um vor Weihnachten damit zu äunen, Grſahr. ſogonständo
[12169
H. Haurer, Rheinfi.-f,
8.

202200o00aa200n
0000
HoniglebEuchem in Schnitt,
Herz,
Auisgebachemes, roth und
weiß,
Euttergebachemes, täglich
friſch,
von bekannter vorzüglicher Güte.
Georg Delp,
Anis= und Honigkuchen=B.
Sehlosogaaao 22. ickerei,

[12170

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10 Stück 85 Pfg.
G. P. Poth,

Bleichſtraße. (217

liefern 50 Pfa. per gehäuftes

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Magdalenenſtr. 20. (2173

[ ][  ][ ]

2765

232
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Gebrüder Gelküh,
9 Ernſt=Ludwigſtraße 9,
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H
in

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geſetzt
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[12037
werden.

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mot, Poluche &am; Joilenet=Neston
neueſte Modeſtücke
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J. G. Kahlert L. Söhne.

AöuldaiUho Nunnoh.
Ceine Blüthen-Arrangements für Balltoilotton
1217.
eingetroffen.
fl. Stade & boor.

Vernickelungs-Anſtalt u. Hchleiſeret.
Alieestrasse 5.
Icestrasse 5.
Alle Gebrauchs= und Luxusgegenſtände von Meſſing, Kupfer ꝛc. werden als
hiſtes Mittel gegen Grünſpahn vernlekelt.
Vernickeltes Eiſen und Stahl roſtet nicht mehr. Alle Gegenſtände erhalten
blich das Vernickeln ein ſchöneres Ausſehen und behalten ihren Glanz.
Gebrauchte Stücke werden fein polirt und wie
non BergestelIt.
Durch großte Einrichtung nach neueſten amerikaniſchem Syſtem bin ich in der
84e, ſchnell und äußerſt billig zu vernickeln, verſilbern, vergolden, oxydiren ꝛc.
[2048
Alicestrasse 5.
August Wüll.

[121756
Fürschuhen undi
Füzskistelo,
Einlag=Sohlen
4 in Filz, Stroh und Kork
D zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
Fhasohlappen
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von 30 Pf. an.
2 flohrüder Golfiuls,
ErnstJuduigstrasse.

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ſchöner Kinder=Schlitten ſind zu
verkaufen. Heidelbergerſtr. 103. G2I7ba
Zimmerſpähne
werden ins Haus geliefert.
[1026
G. Heyl, Bleichſtraße 5l.
Hochfeinen Original=Rum, Fl. 2 Mk.
Hausfrauen zum Backen beſonders zu
empfehlen, da einige Tropfen davon dem
Gebäck einen ſehr feinen Geſchmack geben.
Nur bei Z. Hirſch, Rheinſtr. 21. 110896

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-=2ſchläfrige Bettſtelle und verſchiedenes
Bettwerk zu verk. Woſ. d. Exp. 12039

Wlaschembiere.
lnger- und Exportbiere aus den erſten Brauereien. Preisliſte franco.
Wilhelm Schulz, Hlisabethonstr. 25. 12021

[ ][  ][ ]

2756

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Beletage, 7 Zimmer mit Zubehör, ſofor
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10898) Wendelſtadtſtraße 42 die
Beletage mit 5 Zimmern ſogleich beziehb
11055) Kapellplatz 14 eine Man=
ſarden
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11155) Frankfurterſtraße 32 ein=
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11396) Wendelſtadtſtraße 11 der
3. Stock, enth. 5 Zimmer nebſt allem Zu=
behör
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11906) Wienerſtraße 63 ene neu
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Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
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Zimmer, nach der Straße, mit ſeparate-
Eingang, zu verm. Näheres Expeditio=
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möblirtes Zimmer.

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Zimmer mit od. ohne Penſion zu verm.

11784) Stiftſtraße 46, zwei Treppu
zoch, ein möbl. Zimmer zu vermiethen u.d.
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Cabinet, hübſch möblirt, zu 16 M. monal
12074) Steinſtraße 14 ein fr.
Part.=Zim. n. d. Str. v. 1. Jan. z. vers.
12075) Schloßgraben 11 ein freu
lich möblirtes Zimmer.
12076) Eliſabethenſtraße 48¾"
möblirte Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

R232

Geydun- und Verhstheshaung per 30. Ihun
1884.
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Haben

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Gewinn=Vontrag auf Reſerve=Conto

N. Wif 1. 4564 31 II. 7430 69 III. 353 58 IV. 2284 26 V. 1677 05 VI. 2888 04 VII. 1825 60 21023 53

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Desgl. für Bälle, Caſinos und Concerte
Desgl. der Garderobe
Pacht für vermiethetes Mobiliar

Ertrag aus Wein
Diverſe Eingänge
Vortrag per Saldo der 1882 83er Rech=
nung

8oIl

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Haben

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Darmſtadt, den 31. Atober 1884.

Saalbau-Actien-Gesellschaft.

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des evangelischen Kirchenbauvereins
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Saalbaues:
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Jung auf Freitag den 5. December 1884, Nachmittags 3 Uhr, in der
Aliceſchule (Friedrichsſtraße) ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung:
1) Bericht über die Thätigkeit des Vereins im letzten Jahre.
2) Beſchlußfaſſung über die Rechnung des Vorſtands für 1883-84, welche
mit Belegen vom 28. November an Werktags Vormittags 10 bis 12 Uhr bei dem
Vicepräſidenten Freiherrn v. Wedekind (Caſinoſtraße 2) zur Einſicht der Vereins=
mitglieder
offen liegt.
3) Wahl zur Ergänzung des Vorſtandes.
G2184
Der Vorstand.

G=

12191) Ein Aualaufer für eirh
Stunden des Tages geſucht. Nühen
Kirchſtraße 27.
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bauende Kupferſchmiederei ſelbſtſtänh
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Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung.
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es
war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Haͤuſer
einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche,
Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
7) Leben am
Umgebung, Namhafte Häuſer.
Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau

Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz

und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schöne
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſt=
lichkeiten
. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
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Nachmittags 2 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag zim Hauſe
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nachſtehenden Mobilien, als:
1 Commode, 1 Kleiderſchrank, 1Tiſch,
mehrere Stühle, 1 Nähtiſchchen, eine
Wanduhr, 1 Spiegel, 1Küchenſchrank,
1 vollſtändiges Bett, ſowie einiges
Weißzeug, Kleider, Küchen= und
Hausgeräthe
ſöffentlich gegen baare Zahlung meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen. den 24. November 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
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Belohnung. Saalbauſtraße 73.112096
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Verlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141
Adressbuch 1885.
Mittwoch den 26. November: Bogen 18.
Sandſtraße bis Hoffmannsſtraße.

[ ][  ][ ]

Ich beehre mich hiermit anzuzeigen, daß ſich nein Ladengeſchäft im Hauſe des
Herrn Theodor Schwab
D.
4 ErnktLndwigaplutz 4 24

am weißen Thurm befindet.

Seifenfabrikant.

ooeoooooooooooooooooooooooooooe

Johanna May
Herrmann Hirſch

Darmstadt.

Vexlobte.

November 1884.

Worms.
(12202

ooooooeooeooooooeooooeoooooooooooooooooes

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 26. November.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer, ſowie auch der Kronprinz
empfingen am Montag das Reichstagspräſidium, wobei der Kaiſer den
Präſidenten v. Wedell=Piesdorf zu ſeiner Wahl beglückwünſchte, gleich=
zeitig
aber auch ſein Bedauern ausſprach, daß v. Levetzow nicht wieder
in den Reichstag gewählt worden ſei. Bas Reichstagspräſidium wurde
hierauf von dem Kaiſer zur Tafel gezogen.
An die Präſidentenwahl im Reichstägknüpfte ſich eine recht animierte Ge=
ſchäftsordnungsdebatte
. Es handelte ſich darum, ob in der nächſten Sitzung,
am Mittwochf nur die eingegangenen Initiativanträge beraten werden
oder ob zugleich die Etätsberakung in Angriff genommen werden
ſollte; von Seiten der Konſervativen und Nationalliberalen wurde
letzteres lebhaft befürwortet, aber ohne Erfolg, der Reichstag wird dem=
nach
erſt am Donnerstag in die erſte Leſung des Etats einlreten.
Die Rhein=Weſtph. 3tg. teilt das Antwortſchreiben Bismarcks
vom 19. November auf das Begrüßungs=Telegramm des evangeliſchen
Arbeitervereins in Langendreer mit. Dasſelbe lautet: Ihre telegra=
phiſche
Begrüßung iſt mir ein erfreuliches Zeichen, daß die Beſtrebungen
der verbündeten Riegierungen zur Verbeſſerung des Looſes der Arbeiter
in Ihrem Verein einem richtigen Verſtändnis begegnen. Ich vertraue
darauf, daß die ſiegreiche Kraft der Wahrheit in immer weiteren Kreiſen
die Ueberzeugung verbreiſen werde, daß die Reform der ſozialen Zu=
ſtände
nur durch die monarchiſche Gewalt erfolgen kann, weil ſie allein
über den wechſelnden und ſtreilenden Parteien der Gegenwart ſteht
Ein Erlaß des Statthalters der Reichslande verbietet das fernere
Erſcheinen dreier Blätter, der Union von Elſaß=Lothringen des
Schiltigheimer Echos= und des St. Ottilienblattes=, und motiviert
dies mit dem Zunehmen des Treibens der chauviniſtiſchen Vereinigungen
jenſeits der Vogeſen, welches der deutſchen Entwickelung des Landes
gefährlich werde. Die in den genannten Blättern enthaltenen Angriffe
und Inſinuationen dienten dazu, die Bevölkerung gegen das Deutſchtum
aufzureizen und den konfeſſionellen, ſowie den bürgerlichen Frieden zu
untergraben.
Das Aelteſtenkollegiua der Berliner Kaufmannſchaft beabſichtigt,
den Mitgliedern der Kongo=Konferenz im Namen der Kaufmannſchaft
in den Räumen der Börſe ein größeres Feſt reſp. ein Diner anzubieten,
wozu die Miniſter, die Bevollmächtigten der fremden Staaten und her=
vorragende
Mitglieder der Kaufmannſchaft Einladungen erhalten ſollen.
Die Univerſität Halle ernannte Stanley zum Doctor der Philoſophie.
Unter dem Vorſitze des wirkl. Geh. Rat Marcard, Unterſtaats
ſekretär im preußiſchen Miniſterium der landwirtſchaftlichen Angelegen=
heiten
, befindet ſich ſeit einigen Tagen in Frankſurt a. M. die vom
Reichskanzler aus Aulaß der Hochwaſſernot des Winters 1881-82 ge=
bildete
Cömmiſſion, welche die Aufgabe hat, die Stromverhältuiſſe des
Rheins und ſeiner Nebenflüſſe zu unterſuchen, ſachverſtändige Land= und
Forſtwirte, Weinbauer ꝛc. zu hören und demnächſt Vorſchläge zu machen,

welche geeignet ſind, ohne Beeinfluſſung des Schiffahrtsintereſſes den
Hochwaſſergefahren, Verſumpſungen und ſonſtigen berechtigten B=
ſchwerdepunkten
der Uferbewohner nach Möglichkeit abzuhelfen.
Oeſterreich=Ungarn. Auch in der ungariſchen Preſſe findet die
Thronrede Kaiſer Wilhelms eine ſehr ſympathiſche Beſprechung. 60,
z. B. ſchreibt das angeſehenſte Blatt Ungarns, der Peſter. Loyd=
Wenn die reichen Sympathien, welche die ritterliche Geſtalt des Kaiſers
Wilhelm umſtrahlen, durch irgend etwas vermehrt werden könnten,
müßte das durch den gemütsvollen Zug. bewirkt werden, der,; wie alle
öffentlichen Kundgebungen des greiſen Fürſten, auch die Thronrede durhe
weht, mit welcher der deutſche Reichstag geſtern eröffnet worden iſtl
Man muß ſich im Geiſte zurückverſetzen in jene Periode der jüngſim
Vergangenheit, da jede Aeußerung, mit welcher der geſetzgebende Körpn
in Paris eröffnet wurde, für ganz Europa Gegenſtand ängſtlicher Kon=
binationen
und beſorgter Erwartungen war, um die Wohlthaten ds
Zuſtandes voll zu erfaſſen, als deſſen Ausdruck die Thronrede Ml,
deutſchen Kaiſers erſcheint. Das Wohlwollen der europäiſchen Völley
müßte ſich in der That dem Reiche zuwenden, das die bewunderungs
würdige Machtfülle, in deren unangefochtenem Genuſſe es ſich befinden
ſtets in den Dienſt der Friedens=Intereſſen des Weltteiles geſiellt hat.:
Anläßlich des für die Union Kroatiens mit Ungarn günſtigen Waſc
ergebniſſes begaben ſich am 24. d. M. die kroatiſchen Vertreter des ur

gariſchen Parkaments in corpore zu Tisza und ſprachen demſelben in
Unerſchütterliche Anhänglichkeit für den ungariſchen Staat aus. Tüſes
verſicherte, man habe das Wahlergebnis und das energiſche Auftner;
der Naliönalpartei auf geſetzlicher Baſis freudig begrüßt. Je mh:
Kroatien das Ausgleichsgeſetz als unantaſtbar betrachte, umſonehs
werde die Regierung den Wünſchen Kroatieus entgegenkommen, ſonef;
dieſelben mit dem Wohle des Geſamtreiches übereinſtimmten.
In Wien fand dieſer Tage eine Verſammlung der dort lebende
Czechen ſtatt, in welcher die Redner darauf hinwieſen, daß Wien u
ſprünglich flaviſch geweſen ſei und wieder flaviſch werden müſſe, es gel
daher für die Czechen nur, in Wien ein altes, unveräußerliches Erll
anzutreten. Ein ezechiſcher Schullehrer befürwortete die Errichtur
ezechiſcher Volksſchulen in jedem Stadtbezirke Wiens und wurde au
in dieſem Sinne eine Reſolution angenommen. Ein anderer Redn!
meinte noch, der Erfolg der Czechen ſei bei der bekannten politiſch
Trägheit der Deuiſchen Wiens nuͤr um ſo gewiſſer, was mit höhniſche
Gelächter und allgemeinem Händeklatſchen aufgenommen wurde. J
der That, es iſt ſchon weit gekommen in der deutſchen Stadt Wien, d=
ſie
ſich von einer kleinen ezechiſchen Kolonie ſo etwas bieten laſſen mus
Frankreich. Am Montag den 24. d. M. begann in der Abgeor
netenkammer die Beratung der Tonkingkreditvorlage, wobei ſeitens *
äußerſten Linken wie der Rechten Miniſterpräſident Ferry aufs heftig=
angegriffen
wurde. Die ſchließliche Genehmigung des Kredits=unterli,
indeß keinem Zweifel.
Eine Depeſche des Generals Briere de 3sle aus Hanoi vom 23.
meldet: Oberſt Duchesne nahm bei Verfolgung der im Gefecht gesl
Chineſen erlangten Vorteile drei befeſtigte Dörker, in der Umgebu-
von
Tuyenquans, ohne eigene Verluſte weg und erbeutete oder zerſtö.
die aufgeſpeicherten Proviantvorräte des Feindes. Die Maſſen; H
Schwarzen Flaggen ſowie die regulären chineſiſchen Truppen irr:
völlig aufgelöſt in den Wäldern und Bergen umher. Das Kanonenb
Celair nahm an den Gefechten der franzöſiſchen Truppen teil.
Am 23. d. M. kamen in Paris 19, am 24. von Mitternacht
abends 6 Uhr nur 6 Choleratodesfälle vor. Angeſichts der bedeuten
Abnahme der Cholera beſchloß die Verwaltung der öffentlichen Hi.
leiſtung die Veröffentlichung von Bulletins einzuſtellen. - Aus O2
werden 11 Choleratodesfälle am 23. November gemeldet.

[ ][  ][ ]

No
England. Gladſtone erklärte am 24. d. M. im Unterhauſe auf
eine bezügliche Interpellation, es ſei kein= Konferenz bezüglich der egyp=
tiſchen
Fragen vorgeſchlagen. Er hoffe, nächſten Montag die Wahl=
bezirksbill
einzubringen.
Dem Vernehmen nach beabſichtigt die Admiralität im ganzen fünf
Millionen Pfund Sterling für die Verbeſſerung der Kriegsmarine zu
verausgaben. Dieſe Summe würde indes auf einen Zeitraum von
3-4 Jahren verteilt werden.
Die Timesu meldet aus Haiphong, 15. November: Es werden
ſchwere Kämpfe in Tonking erwartet. Große Abteilungen chineſiſcher
Truppen nähern ſich den Franzoſen von verſchiedenen Richtungen.
Aus Hongkong. 23. d., wird demſelben Blatte gemeldet: Die häufigen
Berichte über franzöſiſche Siege in Formoſa ſind Erfindungen, ebenſo
ſind die Berichte über die franzöſiſchen Erfolge in Tonking übertrieben.
Die Chineſen haben jüngſt in Tonking und Formoſa die Offenſive er=
griffen
.
Die Pall Mall Gazette ſagt in einer Beſprechung der Eröffnung
des deutſchen Reichstags: So weit es die Beziehungen mit dem Aus=
lande
betrifft, ſo könnte ſicherlich keine Stellung ſtolzer ſein als die,
in welche die Politik des Kanzlers ſeinen kaiſerlichen Herrn gebracht
hat; es iſt die Stellung eines Mannes, der ſich nicht nur rühmen kann,
die größte exiſtierende militäriſche Macht beſtändig für die Aufrechthal=
tung
des Friedens benutzt zu haben, ſondern der auch thatſächlich einer
beſorgten Welt die Segnungen dauernder Ruhe verſprechen kann. Und
neben dieſer Verſicherung war der Kaiſer befähigt, mit Vertrauen-
nicht
ohne Beimiſchung eines Tones vernünftiger Warnung - von
dem erſten praktiſchen Beginn unſerer Kolonialbeſtrebungen zu
ſprechen, ja, wunderbarer als alles, mit Vertrauen auf die Ausführung
des Regierungsprogramms über heimiſche Reformen zu blicken. Ver=
wirrend
, wie das Reſulat der jüngſten Wahlen erſcheinen mag, wenn
man es als eine Andeutung des Volksgefühls betrachtet, ſo iſt wenigſtens
das klar, daß die Partei, welche am hartnäckigſten den Grundprinzipien
der ſozialen und ökonomiſchen Politik des Fürſten Bismarck opponierte,
eine vollſtändige Niederlage erlitten hat.
Belgien. Das in Brüſſel erſcheinendeMouvement Geographique=
berichtet
, Deutſchland habe das Protektorat über die Inſel Zanzibar
und das dem Sultan von Zanzibar tributäre Gebiet an der Küſte von
Oſtafrika von der Jubamündung bis zum Kap Delgado übernommen.
Die Mündung des Jubafluſſes liegt faſt unter dem Aequator, das Kap
Delgado 11 Grad ſüdlich von demſelben.
Spanien. In Bienopa fanden am 23. d. M. 2, in Toledo
7 Choleratodesfälle ſtatt. Infolge weiterer am 24. in Toledo ſtattge=
habter
Choleratodesfälle wurden ſeitens der Behörden Vorſichtsmaßregeln
getroffen.
Rußland. Im Januar 1885 ſoll eine allgemeine Volkszählung
veranſtaltet werden. Man verſpricht ſich hiervon nach allen Beziehungen
hin intereſſante Rejultate; allerdings iſt die Statiſtik im ruſſiſchen
Reiche bis jetzt derartig vernachläſſigt geweſen, daß man auch bei der
bevorſtehenden Volkszählung keinen allzugroßen Anſpruch auf Genauig=
keit
wird machen können. So iſt beiſpielsweiſe eine zuverläſſige Sterb=
lichkeitsſtatiſtik
bis jetzt nur in ſechs Städten eingeführt. In Petersburg,
Moskau, Odeſſa, Kiew, Koſtrema und Grodno. In allen andern
Städten, von den Landdiſtrikten gar nicht zu reden, herrſcht nach dieſer
Hinſicht eine vollſtändige Verwirrung und ſelbſtverſtändlich können die
Schlußfolgerungen, welche die Statiſtiker aus dem vorliegenden Material
ziehen, nicht beſonders zuverläſſiger Natur ſein.
Rumänien. Die Senatswahlen ſind überwiegend gouvernemental
ausgefallen. Die liberale Oppoſition errang nur ſechs Sitze. Der
Miniſter Bratiano wurde viermal gewaͤhlt. Die Eröffnung der Kammern
durch den König findet am Donnerstag ſtatt.
Cghpten. Aus Kairo wird unterm 24. d. M. berichtet, daß
Rußland und Deutſchland bei dem Khedive die Ernennung eines ruſſiſchen
und deutſchen Mitglieds der internationalen Schulden=Kommiſſion bean=
tragten
.
Vereinigte Staaten. Im ſüdweſtlichen Virginien und in Kentucky
iſt eine choleraähnliche Epidemie ausgebrochen, welche dem ausſchließ=
lichen
Genuß des Waſſers einiger Mineralquellen zugeſchrieben wird,
von welchem die Einwohner tranken, da die Brunnen infolge der Dürre
verſagten. Die Zahl der Todesfälle wird auf 4-800 geſchätzt von den
Erkrankten geneſen nur wenige. Nach einem Telegramm aus New=York
vom 22. d. iſt die Epidemie infolge ſtarken Regens im Erlöſchen.


Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 26. November.
- Zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit des Erb=
großherzogs
fand geſtern nachmittag 2 Uhr im neuen Palais Groß=
herzogliche
Familientafel ſtalt. Während derſelben konzertierte die
Kapelle des 1. Großh. Infanterie=Regts. Nr. 115.
- Heute vormittag 11 Uhr wird im Großh. Reſidenzſchloſſe der
2. Landtag durch Se. Kömgl. Hoheit den Großherzog feierlichſt
eröffnet werden.
G Zum Präſidenten der erſten Kammer, deren Konſtituierung
geſtern ſtattfand, wurde wiederum Graf Görz von Sr. Königl.
Hoh. dem Großherzog ernannt, während Fürſt Iſenburg=Büdingen
zum zweiten Präſidenten, Graf Erbach=Schönberg und Freiherr
v. Wambold zu Sekretären erwählt wurden.

232
2761
O Geſtern fand die vorläufige Konſtituiernng der zweiten Kam=
mer
ſtatt und wurde der ſeitherige erſte Präſident Kugler mit allen
gegen 6 unbeſchriebene Zettel wieder gewählt; während der Abg.
Wolfskehl mit 37 gegen 5 Stimmen, welche auf den Abg. Frank
fielen, zum zweiten Präſidenten gewählt wurde. Bei der Wahl der
beiden Cekretäre gingen die Abgg. Arnold und Heinzerling mit
je 33 Stimmen aus der Urne hervor.
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Beilage Nr. 26 ent=
hält
: 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Ueberſicht der
für das Jahr 1884 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürf=
niſſe
der israel. Religionsgemeinden im Kreiſe Mainz. 3) Bekannt=
machung
, die Nichterhebung eines Teils der Umlagen der israel. Reli=
gionsgemeinde
zu Sickenhofen für 1884-85 betr. 4) Bekanntmachung,
die Erhebung von Umlagen der Gemeinde Rodheim pro 1884-85 betr.
5) Ordensverleihungen. 6) Ermächtigungen zur Annahme und zum
Tragen fremder Orden. 7) Namensveränderungen. 8) Abweſenheits=
erklärung
. 9) Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 10) Ernennungen
in Beziehung auf den Landtag. 11) Dienſtnachrichten. 12) Dienſtent=
laſſung
. 13) Dienſtentſetzung. 14) Ruheſtandsverſetzungen. 15) Kon=
kurrenzeröffnungen
. 16) Sterbefälle.
Der M. A. ſchreibt: Gegenüber der Thatſache, daß der heſſiſche
Staat vorausſichtlich in Bälde behufs Erbauung von Neben=
bahnen
, Strombauten u. ſ. w. zu größeren Kapitalaufnahmen
ſchreiten muß, dürfte vielleicht die Idee anzuregen ſein, ob es im Hin=
blick
auf die günſtige Lage des Geldmarktes nicht thunlich erſcheint,
einmal den Verſuch mit Placierung einer 3½ prozentigen Staatsrente
ſtatt der bisher herkömmlichen 4 prozentigen zu machen. Ein etwaiges
kleines Disagio bei Begebung der neuen 3½ procentigen Rente würde
andererſeits durch die fortdauernd geringere Zinſenbelaſtung der Staats=
kaſſe
mehr wie ausgeglichen und daher die Idee wohl eine reifliche Prü=
fung
des neuen Landtags verdienen.
Unſeren geſtrigen Bericht über die Jubiläumsfeier des Herrn
Rabbiner Dr. Landsberger ergänzen wir dahin, daß der Großh.
Stadtkommandant Generalmajor von Röder im Auftrage Sr. Großh.
Hoheit des Prinzen Heinrich bei dem Jubilar erſchien, um demſelben die
Glückwünſche jeitens der Garniſon zu überbringen. Die kirchliche Nach=
feier
des Feſtes wird künftigen Samstag in Verbindung mit dem
Sabbatgottesdienſt um 110 Uhr ſtatifinden.
O In der geſtrigen Sitzung des Schöffengerichts wurde ein
gegen das hier erſcheinende Organ der Sozialdemokratie angeſtrengter
Strafprozeß wegen Beleidigung eines Schutzmanns vom zweiten Polizei=
revier
verhandelt und gelangte der Vertreter der Staatsbehörde im
Hinblick auf die Schwere der Beleidigung Nachrede der Entwendung
von Getränken - zu einem auf 3 Wochen Gefängniß gerichteten Straf=
antrag
. Die Publikation des Urteils wurde arf acht Tage ausgeſetzt.
8 Am 19. November fand hier die 1. Generalverſammlung
des Vereins heſſ. Lehrerinnen im oberen Saale des Rathauſes
ſtatt. Dieſes zweckmäßige Lokal war dem Vereine mit ſehr dankens=
werter
Vereitwilligkeit von der Stadtbehörde eingeräumt worden. Be=
ſucht
war die Verſammlung von einer größeren Anzahl von Mitgliedern
und Freunden des Vereins aus Darmſtadt und anderen Orten. Herr
Pfnor begrüßte zunächſt die Anweſenden und erſuchte dieſelben, einen
Vorſitzenden zur Leitung der Geſchäfte, welche zur Erledigung vorlagen,
zu wählen. Einſtimmig wurde der Wunſch ausgeſprochen, daß Herr
Pfarrer Pfnor dieſes Amt übernehmen möge, wozu derſelbe denn auch
freundlichſt bereit war. Nachdem Herr Pfnor noch Hrn. Landgerichtsrat
Dr. K. Zimmermann (derſlbe hat ſich um die Ausarbeitung der Statu=
ten
vom rechtlichen Standpunkte aus beſonders verdient gemacht) erſucht
hatte als Protokollführer zu fungieren, eröffnete er die Generalverſamm=
lung
, indem er noch einmal Zweck und Ziele des Vereins und die Wege,
auf welchen dieſe erreicht werden ſollen, in kurzen Worten darlegte und
der hier und da lautgewordenen Anſicht entgegentrat, als ſchadige es
die Standesehre und das Anſehen der Lehrerinnen, wenn der Verein
auch in anderen Kreiſen Förderung ſeiner Beſtrebungen ſuche durch
Aufnahme wohlwollender Perſönlichkeiten als außerordentliche Mitglieder.
Hierauf begann die Verleſung und Beratung der Statuten, was reich=
lich
zwei Stunden in Anſpruch nahm. Die meiſten Paragraphen wur=
den
ohne Debatten angenommen. Zu einer ſolchen gaben indes die
Aufnahmebedingungen für ordentliche Mitglieder Veranlaſſung. da einige
Induſtrielehrerinnen, welche gering beſoldet ſind, den Jahresbeitrag von
6 M. zu hoch fanden. Daraufhin wurde der Antrag geſtellt, von ſolchen
Mitgliedern, welche weniger als 700 M. Jahresgehalt beziehen, einen Bei=
trag
von nur 4 M. jährlich zu erheben. Auch der Satz, daß außerord.
Mitglieder ſtimmberechtigt ſein ſollen, wurde beanſtandet und rief eine
lebhafte Diskuſſion hervor, an welcher ſich in hervorragender Weiſe eine
äußerſt redegewandte und ſcharf denkende Dame beteiligte. Infolge deſſen
wurde feſtgeſetzt, daß nur ſolche außerordentliche Mitglieder ſtimmberech=
tigt
ſein follen, welche wenigſtens 3 M. Jahresbeitrag zahlen. Die Zahl
der Vorſtandsmitglieder, welche in dem Entwurfe auf 25 normiertzwar,
die dann aus ihrer Mitte einen geſchäftsführenden Ausſchuß von 7 Mit=
gliedern
zu wählen hätten, wurde nach eingehender Debatte, an welcher
ſich vorzugsweiſe Hr. Staatsminiſter a. D. v. Starck, Exc., und Hr. Fi=
nanzrat
Menges beteiligten, auf 9 beſchränkt. Die gemachte Einwen=
dung
, es würde ein ſo zahlreicher Vorſtand den Gang der Geſchäfte ver=
langſamen
und erſchweren wurde allſeitig anerkannt. Nach Annahme
der Statuten wurde zur Wahl des Vorortes geſchritten und einſtimmig
Darmſtadt dafür auserſehen. Nun folgte die Wahl der Vorſtandsmit=

733

[ ][  ]

E.
2762
glieder, von denen außer dem Präſidenten noch wenigſtens die Hälfte
am Vororte wohnhaft ſein muß. Gewählt wurden aus Darmſtadt:
Frl. Wider, Hügelſtr. 6, Frau O. Wolfskehl, Caſinoſtr. 22, Frln. K.
Streb, Lehrerin, Marienplatz 11, Hr. Mitprediger Keil, Lehrer an der
Victoriaſchule, Hr. Stadtpfarrer Pfnor, Hr. Landgerichtsrat Dr. Zimmer=
mann
: aus Offenbach: Frl. Fuchs, Lehrerin, Bernardſtr. 7.Hr. Dir. Schön,
Herr Tönges, Realſchullehrer. Dieſelben werden demnächſt aus ihrer
Mitte einen Präſidenten, einen Schriftführer und deren Stellvertreter,
ſowie einen Kaſſier erwählen. Nach Erledigung der Geſchäfte dankte
Herr Pfnor den Anweſenden für die bewieſene Geduld und Ausdauer,
Tugenden, welche er ſelbſt und der Herr Protokollführer noch in weit
höherem Maße an den Tag legten, und wofür ihnen Dank und Aner=
kennung
aller Beteiligten gewiß ſind. Er ſchloß ſodann die Verſamm=
lung
mit dem Wunſche, daß ſich das Werk als ein mit Gott begonnenes
erweiſen, wachſen und gedeihen möge. Wir zweifeln nicht, daß dies der
Fall ſein wird, lda das Vorhaben auf der echt chriſtlich humanen Jdee
gegenſeitiger Hilfe beruht.
B. Prof. Dr. Nohl ſprach am Montag abend im Kaufmän=
niſchen
Verein über Die Kriſis in Richard Wagner's Leben. Ge=
nannter
Vortrag führte uns an den Anfang des geiſtigen Werdepro=
zeſſes
, welchen der Mann durchzumachen hatte, der mit ſeinem Zauber=
ſtabe
Welten neuen Lebens erſtehen ließ. Prof. Nohl zeigte, wie für
Wagner von vornherein die Möglichkeit vorhanden war, ſich nach zwei
Richtungen zu entwickeln, wofür die Entſtehung derzweikurz nach einander
entworfenen Opern Die Feenz (1833) und Das Liebesverbot
oder die Novize von Palermol ſprechende Belege abgeben. Das
erſte Werk iſt entſtanden unter dem gewaltigen Eindruck, den Beethoven
und Weber auf das junge Künſtlergemüt ausübten, es zeigen ſich in
ihm bereits jene bedeutſamen Züge der tiefen Auffaſſung Wagners vom
Weſen der Liebe, deren erlöſende Macht vielleicht kein anderer Künſtler
in ſolch großartiger Weiſe zu geſtalten wußte; der Text, der im An=
ſchluß
an ein Gozzi'ſches Märchen gedichtet wurde, ſpricht für die durch
Ernſt geweihte Grundrichtung des Wagner'ſchen Genius, die ſich ſpäter
am ſchönſten und zutreffendſten charakteriſieren ſollte in dem Ausſpruch:
Ichkann das Weſen der Muſik nicht anders verſtehen als in der Liebe.! Ein
durchaus anderer Geiſt lebt in der Oper Das Liebesverbot deſſen
Stoff aus Shakeſpeare's,Maß für Maß' ſtammend, ganz im Sinne des
Jungen Deutſchland= umgewandelt iſt, ſo daß die freie Sinnlichkeit den Sieg
davon trägt. Wagner ſelbſt erklärte ſpäterhin dieſe Oper als den Reflex
der Einflüſſe der franzöſiſchen Oper, welche dieſe auf ſein heftig erregtes
Sinnenvermögen ausgeübt hatte. Das Liebesverbot iſt die Frucht
von Wagners Sturm und Drangl. Von da ab ſehen wir den Ton=
dichter
zurückehren zu dem heiligen Ernſt ſeines urſprünglichen Empfin=
dungsweſens
, wie er es an der deutſchen Inſtrumentalmuſik genährt
hatte, und im Laufe der Zeit jene Werke ſchaffen mit welchen für die
deutſche Muſik eine neue Aera anhebt. Die Hauptgedanken des heutigen
Vottrags hat Herr Profeſſor Nohl übrigens ſchon in ſeiner anziehenden,
geiſtvollen Wagner=Biographie erörtert, welche uns noch gut im
Gedächtnis iſt.
Das heute Abend von Frl. Louiſe Müller arrangierte Kon=
zert
zum Beſten eines zu errichtenden Lehrerinnen=Heims hat nich=
ſtehendes
Programm: Der 13. Pſalm für Frauenchor (Brahms).
Lieder für Sopran (Schubert und Schumann), Fräul. Heinzerling. Ge=
ſänge
für Baß (Beethoven und Rubinſtein), Herr Merck. Klaviervorträge
Scarlatti) Frau Wolfskehl. Liederkreis: An die ferne Geliebte ( Beet=
hoven
), Fräul. Müller. Frauenquartette Holländer, Brahms u. Schu=

mann), die Damen: Müller, Heinzerling, v. Heſſert, Fritz. Lieder für
Alt (Gluck u. Brahms), Fraul. Merck. Arie für Tenor aus der

Schöpfung (Haydn), Herr Fritz. Klaviervorträge (Chopin, Grieg u.
Schumann). Liebeslieders, Walzer für vier Singſtimmen mit vierh.
Pianoforte=Begleitung (Brahms), Fräulein Müller, Fräulein Merck,
Herr Fritz, Herr Merck. Lieder für Sopran (Mozart u. Roſſini), Fräul.
von Lyncker. Volkslieder=Duette a capella (Holſtein), Fräul. von Lyncker,
Fräulein Müller. Frauenchöre (Bargiel).
N Gegen einen Polytechniker wurde Anzeige wegen Mißhandlung
eines Kindes erhoben. Einem Gutspächter wurde von ſeinem ent=
laſſenen
Schmied verſchiedenes Handwerkszeug ſowie eine Partie Huf=
nägel
geſtohlen. - In einer hieſigen Herberge wurde einem Spengler
ein noch neuer Rock von etwa 25 M. Werth entwendet.
C Wie wir hören iſt bereits eine Anzahl Perſonen, welche das
Schleifen auf den Trottoirs geübt, dieſerhalb zur Polizeianzeige ge=
bracht
worden.
D. Beſſungen. Die Donnerstag den 27. November nachmittags
5 Uhr ſtattfindende Gemeinderatsſitzung hat folgende Tagesordnung: 1)
diverſe Mitteilungen; 2) Ginrichtung einer neuen Schulklaſſe; 3) Maß=
regeln
zur Verhütung und Einſchränkung von Epidemien; 4) Prüfung
der Gemeinde=Rechnung für 1883-84.
Mainz, 25. November. Das von der Stadt am 15. Januar zu
übernehmende Gelände des Bahnkörpers in der Rheinſtraße um=
faßt
einen Flächeninhalt von 77420 Quadratfuß. Der der Bahn dafür
zu zahlende Betrag beläuft ſich auf rund 132720 M. Das betreffende
Terrain iſt bereits vollſtändig freigelegt und die Schienen ſind entfernt.
Mainz, 25. November. In der morgen nachmittag ſtattfindenden
Stadtverordnetenverſammlung ſoll die Stelle eines Direktors der
Gasfabrik defintiv beſetzt werden. Wie bekannt übernimmt die Stadt
das Caswerk am 1. Febr. 1885. Die Kommiſſion hat ſich dahin ge=

232

einigt den Architekten Louvent aus Speyer zum Direktor vorzuſchlagen.
Es haben bereits heftige Debatten bei den Stadtverordneten ſtattgefun=
den
und wird es auch in der morgigen Sitzung zu unerfreulichen Aus=
einanderſetzungen
kommen.
Alsfeld. An dem Geburtshauſe des verſtorbenen Seminar= Direk=
tors
Dr. Wilhelm Curtmann ſoll in pietätvoller Erinnerung der
Verdienſte desſelben um die Volksſchule eine Gedenktafel angebracht
werden.
Frankfurt, 25. November. Die der Fürſtin von Iſenburg=
Büdingen entwendeten Schmuckſachen ſind, wie dem F. J.- mitgeteilt
wird, von einem unbekannten Aufgeber von Frankfurt aus dem Fürſten
von Iſenburg=Büdingen per Poſt wieder zugeſtellt worden. Das Geld,
welches in der Kaſſette enthalten war, ca. 600 M., hat der Dieb be=
halten
.
Aſchaffenburg. Auf dem hieſigen Markte verunglückte
kürzlich die Beſitzerin eines mit Dampf betriebenen Schiffscarrouſſels
dadurch, daß ſie beim Geldeinſammeln von dem Rade der Maſchire
erfaßt und ihr beide Beine zermalmt wurden, welche amputiert werden
mußten. Ob die Verunglückte, Mutter von 5 Kindern, dem Leben er=
halten
bleibt, iſt ſehr fraglich.
München. Das Staatsminiſterium des königl. Hauſes und des
Aeußern hat den ihm unterſtellten Behörden die thunlichſte Vermei=
dung
überflüſſiger Fremdwörter im dienſtlichen Schrift=
wechſel
empfohlen. Aus Veranlaſſung dieſer Entſchließung hat die Ge=
neraldirektion
der königl. Verkehrsanſtalten allen ihr untergeordneten
Dienſtſtellen dieſe Empfehlung zur Nach=chtung mitgeteilt.
Gaildorf. In einem hieſigen Bäckerhauſe explodierte eine zinnerne
Bettflaſche, welche geſchloſſen im geheizten Ofen ſtand. Die in der
Nähe ſtehende Frau wurde ſamt ihrem vierjährigen Kinde jämmerlich
verbrüht und der erſteren überdies der Arm dergeſtalt verwundet, daß
er abgenommen werden muß. Der Ofen wurde zertrümmert. Möge
dieſer bedauerliche Unfall recht zur Vorſicht in all derlei Dingen mahnen.

Vermiſchtes.
- Aus Bologna, 16. November, ſchreibt man der Pr. 1. Der
langwierige Prozeß, welchen die Gräfin Lambertini, die natürliche
Tochter des Kardinals Antonelli, gegen die geſetzmäßigen Erben dieſes
Kirchenfürſten ſeit mehreren Jahren führt, neigt ſich ſeinem Ende zu.
Das Civilgericht von Bologna hat der Gräfin einen Beſcheid zukommen
laſſen, binnen zehn Tagen das geſammte Beweismaterial, worunter ſich
auch die Ausſage der bei der Geburt der Gräfin thätig geweſenen Heb=
amme
befindet, dem Gerichtshofe vorzulegen. In dem Leſtamente des
Kardinals war nämlich ein Paſſus enthalten, der auf ein dieſem Doku=
mente
beigelegtes angeblich an die Tochter gerichtetes Schreiben Bezug
hatte. Das Schreiben ſollte der Adreſſatin verſchloſſen übergeben werden.
Indeſſen wurde ein ohne Adreſſe verſehenes offenes Couvert vorgefunden,
welches einen Brief enthielt, in dem nur von ganz unweſentlichen
Schenkungen an arme Verwandte die Rede war. Die Gräfin Lambertini
behauptet nun, daß das Schreiben, welches ihr eine große Summe aus=
ſetzte
, unterſchlagen worden ſei. In längſtens einem Monate wird das
Urteil in dieſem Prozeſſe gefällt werden.
Die britiſche Regierung hat den von der internationalen Meridian=
Konferenz zu Waſhington jüngſt geäußerten Wunſch einer einheitlichen
Bezeichnung der Stunden durch fortlaufende Zählung derſelben
von 1 bis 24 ſchnell zur Ausführung gebracht, indem ſie das Directorium
der Sternwarte zu Greenwich anwies, demſelben ſchon vom 1. Januar an
zu entſprechen. Man glaubt, daß die Poſt= und Telegraphenbehörden,
Eiſenbahnen ꝛc. dem gegebenen Beiſpiele folgen und die Einteilung der
Stunden in Vor= und Nachmittag beſeitigen werden.

Litterariſches.
Die Schule der Geſundheit von Dr. med. Friedrich
Dornblüth. Zweite gänzlich umgearbeitete vermehrte Auflage mit 163
in den Text gedruckten Abbildungen, 14 Lieferungen 50 Pf. Populäre
Geſundheitsbücher giebt es nachgerade mehr als nötig. Judeß kann der
Schule der Geſundheit von Dr. Friedrich Dornblüth, die im Verlage
von Hans Feller in Karlsbad erſchienen iſt, die Anerkennung nicht
verſagt werden, daß ſie zu den guten und brauchbaren Büchern dieſer
Art gehört. Sie geht von dem Baue des Körpers und den Ver=
richtungen
ſeiner Organe aus, befaßt ſich mit dem, was man häusliche
und private Hygiene neunt und ſucht durch ärztliche Belehrung auf
vernünftige Lebensweiſe und Verhütung von Krankgeiten hinzuwirken.
Der Verfaſſer beherrſcht dabei den Stoff nicht bloß mit Sachkennt=
nis
, ſondern weiß auch klar und populär zu ſchreiben. Das Ganze er=
ſcheint
in 14 mit zahlreichen Holzſchnitten ausgeſtatteten Heften, von
welchen bisher 3 ausgegeben worden ſind.

Tageskalender.
Mittwoch, 26. November: Reunion in der Vereinigten Geſellſchaft. -
Concert
Vortrag des evangeliſchen Kirchenbauvereins (Saalbau).
der Geſangſchule von Louiſe Müller.
Donnerstag. 27. November: Monats=Verſammlung des Hiſtoriſchen
Vereins (Saalbau).
Zamstag, 20. November: Fünftes Concert des Mozart=Vereins (Saalbau).
Freitag, v. Dezember:General=Verſammlung des Alice=Vereins (Aliceſchule).

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Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchhrucksrei
Verantwortlich für die Redaction: Part Wittich.