Darmstädter Tagblatt 1884


19. November 1884

[  ][ ]

Am

Abonnementsvreis
vierteljährlich 1 Mart 50 Pf. inel.
Bringerlohn. Auswärts werden von
llen Poſlämtern Beſtellungen ent=
ſegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal inck. Poſtaufichlag

(Irag= und Arzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
L.

Inſerate
werden angenommen: in Daͤrmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Orgau
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmklicher Behörden.

222.

Mittwoch den 19. November.

1344.

Hefunden: 1 Brille. 1 kathol. Gebet= und Geſangbuch. 1 neue Bürſte. 1 grauwollenes Strichzeug. 1 mausgraue
wollene Boa. 1 altes Halstuch, lila mit weißen Lupfen. 1 kleines graues Portemonnaie, enthaltend ca.
80 Pfg. (in einer Droſchke liegen geblieben). 1 ſchwarzweißes Henkelkörbchen mit Meſſingverſchluß.
Verloren: 1 Portemonnaie mit Perlen eingefaßzt, enthaltend 1 Mk. 18 Pfg. 1 ſchwarzledernes Portemonnaie, enthaltend
7 Mk. 1 ſchwarz angeſtrichene Wagendecke. 1 Damaſtmuſterbuch. 1 Meſſingbüchſe. 1 Paar neue gelbe
Glackhandſchuhe.
Entlaufen: 1 dunkelgrauer Pinſcher.

Darmſtadt, den 17. November 1884.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Nach Maßgabe des Schlußſatzes des 8 2 des Geſetzes vom 15. Juni 1883, die Krankenverſicherung der Arbeiter betr.,
Pingen wir nachſtehende Beſtimmungen zur allgemeinen Kenntnißnahme.
Darmſtadt, den 18. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Statutariſche Beſtimmungen
behufs Regelung des Krankenverſicherungsweſens nach dem Reichsgeſetz vom 15. Juni 1883.
Nach erfolgter Zuſtimmung der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern
lund der Juſtiz vom 14. November 1884 zu Nr. M. J. 26600 werden hiermit in Gemäßheit des Reichsgeſetzes vom
l5. Juni 1883 Zwecks Organiſation des Verſicherungsweſens für den Bezirk der Stadt Darmſtadt folgende Beſtimmungen

erlaſſen:
kl. Im Allgemeinen.
8 1.
Verſicherungszwang.
Die Anwendung der Vorſchriften des 81 des Reichsgeſetzes
om 15. Juni 1883 wird auf alle in 8 2 desſelben Geſetzes
hegeichneten Perſonen ausgedehnt. Dieſe ſind:
1) Diejenigen im 8 1 des Geſetzes bezeichneten Perſonen,
deren Beſchäftigung ihrer Natur nach eine vorübergehende
oder durch den Arbeitsvertrag im voraus auf einen Zeit=
raum
von weniger als einer Woche beſchränkt iſt;
2) Handlungsgehilfen und Lehrlinge, Gehilfen und Lehrlinge
in Apotheken;
3) Perſonen, welche in anderen als den in 8 1 bezeichneten
Transportgewerben beſchäftigt werden;
4) Perſonen, welche von Gewerbetreibenden außerhalb ihrer
Betriebsſtätten beſchäftigt werden;
5) Selbſtändige Gewerbtreibende, welche in eigenen Betriebs=
ſtätten
im Auftrage und für Rechnung anderer Gewerb=
treibenden
mit der Herſtellung oder Bearbeitung gewerb=
licher
Erzeugniſſe beſchäftigt werden Hausinduſtrie);
6) Die in der Land= und Forſtwirthſchaft beſchäftigten Arbeiter.
8 2.
Meldepflicht und Meldeſtelle.
Die Vorſchriften der 88 49-53 des Reichsgeſetzes finden
ſaͤlich auf die Arbeitgeber der im 8 1 dieſes Statuts bezeichneten
perſonen Anwendung.

Es haben ſonach nicht allein die Arbeitgeber der nach
8 1, ſondern auch diejenigen der nach 8 2 des Reichsgeſetzes
68 1 dieſes Statuts) dem Verſicherungszwange unterliegenden
Perſonen, für welche die Gemeindekrankenverſicherung eintritt,
oder welche einer der errichtet werdenden Ortskrankenkaſſe an=
gehören
, ihre Arbeitnehmer ſchriftlich oder mündlich durch Er=
klärung
zu Protokoll bei der durch uns zu errichtenden Melde=
ſtelle
an= und eintretendenfalls wieder abzumelden. Die Au=
und Abmeldung muß ſpäteſtens am dritten Tag nach dem
Eintritt bezw. Austritt der betreffenden Perſonen erfolgen.
8 3.
Wenn jugendliche Arbeiter bezw. Arbeiterinnen das 16.
Lebensjahr zurücklegen, oder Lehrlinge, die ſeither, da ſie Ge=
halt
oder Lohn oder Naturalvergütung nicht bezogen haben,
von der Verſicherungspflicht befreit waren, in den Bezug ge=
nannter
Leiſtungen treten, oder Lehrlinge, die das 16. Lebens=
jahr
bereits zurückgelegt haben, in den Stand des Geſellen
oder Arbeiters treten, ſo ſind dieſe Thatſachen, ſofern die be=
treffenden
Perſonen der Gemeinde=Kranken=Verſicherung oder
einer Ortskrankenkaſſe zugehören, von dem Lehr= oder Arbeits=
herrn
binnen 3 Tagen bei der ſtädtiſchen Meldeſtelle anzuzeigen.
8 4.

Die Meldeſtelle wird als eine gemeinſame für ſämmtliche
Ortskrankenkaſſen, die Gemeindekrankenberſicherung und die
durch beſonderes Ortsſtatut zu errichtende ſtädtiſche Kranken=
anſtalt
eingerichtet (8 49. 2).
709

[ ][  ][ ]

R22N

2670
Bezüglich der Theilnahme der Ortskrankenkaſſen an den
Koſten dieſer Meldeſtelle bleibt Entſchließung vorbehalten.
(8 49, 3.)
8 5.
Die Vorſtände der Betriebs= (Fabrik=) Bau= und In=
nungs
=Krankenkaſſen, ſowie ſämmtlicher freien Hülfskaſſen,
welche in Darmſtadt ihren Sitz oder örtliche Verwaltungs=
ſtellen
errichtet haben und deren Mitgliedſchaft von der Ver=
pflichtung
der Gemeindekrankenverſicherung oder einer Orts=
krankenkaſſe
anzugehören befreit, haben jeden Austritt eines
Mitglieds binnen einer Woche bei der ſtädtiſchen Meldeſtelle
zur Anzeige zu bringen.
86.
Für ſämmtliche ſchriftliche An= und Abmeldungen iſt ein
bei der Meldeſtelle unentgeldlich zu beziehendes Formular zu
verwenden, mit Ausnahme der einfachen Wohnungswechſel oder
Wechſel des Arbeitgebers.
87.
Innerhalb 10 Tagen, bevor das Reichsgeſetz und dieſes
Statut in Kraft tritt, alſo ſpäteſtens vor dem 1. December
1884, haben alle darnach Meldepflichtigen (8 49 d. Reichsgeſ.
und 8 2 dieſes Statuts) bei der nach 8 4 errichteten Melde=
ſtelle
zwecks erſter Veranlagung der Regiſter die nöthigen
Anmeldungen zu machen.
8 8.
Befreiung von der Verſicherungspflicht.
Anträge auf Befreiung von der Verſicherungspflicht ſind
ebenfalls in dem in 8 7 angegebenen Termine bei der Melde=
ſtelle
vorzubringen, welche dieſelben der Bügermeiſterei zur
Entſcheidung vorlegt.
8 9.
Freiwillige Verſicherung.
Perſonen der in den 88 1, 2 und 3 des Reichsgeſetzes
bezeichneten Art, welche von ihrer Berechtigung der Gemeinde=
Krankenverſicherung freiwillig beizutreten Gebrauch machen
wollen, haben ihre dahin gehende Abſicht bei der Meldeſtelle
nach Maßgabe des 8 6 dieſes Statuts zu erklären.
8 10.
Beitragspflicht der Arbeitgeber.
Eine Befreiung der in 8 52 Abſ. 2 des Reichsgeſetzes
bezeichneten Arbeitgeber von der Verpflichtung zur Leiſtung
von Beiträgen aus eignen Mitteln findet vorerſt nicht ſtatt.
Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, für die bei ihnen be=
ſchäftigten
, nach dem Reichsgeſetz und nach dieſem Statut
verſicherungspflichtigen Perſonen die Beiträge, welche für die=
ſelben
zur Gemeindekrankenverſicherung oder zur Ortskranken=
kaſſe
zu zahlen ſind, im Voraus an die betreffenden Stellen
abzuführen und ſind berechtigt ihren Arbeitnehmern dieſe
Beiträge bis zu %⁄₈ an ihrem Lohn in Abzug zu bringen.
(88 51, 52 und 53 des Geſetzes.)
B. Gemeinde=Krankenverſicherung.
8 11.
Unterſtützungen.
Perſonen, welche der Verſicherungspflicht nicht unterliegen
und freiwillig der Gemeindekrankenverſicherung beitreten, er=
halten
erſt nach Ablauf von 6 Wochen, vom Beitritte ab,
Krankenunterſtützung. Auch müſſen ſie ſich auf Verlangen
einer ärztlichen Unterſuchung unterziehen.
Bei Krankheiten, welche die Betheiligten ſich vorſätzlich
oder durch Trunkfälligkeit zugezogen haben, gewährt die Ge=
meindekrankenverſicherung
kein Krankengeld.
8 12.
Jeder Verſicherte, der die Krankenunterſtützung in Anſpruch
nimmt, hat über die Natur der Krankheit oder Verletzung,
deren Urſache, Beginn und muthmaßliche Dauer, wie Arbeits=
unfähigkeit
, ein von dem zu beſtellenden Stadtarzte ausgeſtelltes
Zeugniß zu erbringen.
Darmſtadt, den 18. November 1884.

Es haben ſich zu dieſem Behuſe alle diejenigen, deren
Krankheitszuſtand es erlaubt auszugehen, in dem Geſchäfts=
zimmer
des Arztes, welches, ſowie auch der Zeitpunkt, noch
(näher) zu bezeichnen bleibt, zwecks Unterſuchung einzufinden,
dagegen ſolche, deren Zuſtand das Ausgehen unmöglich macht,
ſich durch Dritte bei der Meldeſtelle als krank einzeichnen zu
laſſen, worauf der Stadtarzt die Krankenbeſuche vornimmt.
In beiden Füllen iſt der Quittungsbogen als Legitimation
mitzubringen.
Auf Grund der Unterſuchungen führt der Arzt ein Befund=
regiſter
, nach welchem die Anweiſungen des Krankengeldes ſowie
der Arzneien und Heilmittel, erſteres durch das Krankenverſiche=
rungsbureau
, die letzteren durch den Arzt ſelbſt erfolgen.
8 13.
Perſonen, welche das Krankengeld in Anſpruch nehmen,
haben auf Verlangen ſich von ihrem Arbeitgeber den Tag be=
ſcheinigen
zu laſſen, an dem ſie wegen Krankheit zum erſten
Male bei der Arbeit fehlten.
8 14.
Die von der Stadt zu erhebenden Beiträge betragen
1½ pCt. des feſtgeſetzten ortsüblichen Taglohns und ſind
wöchentlich im Voraus an noch zu beſtimmenden Tagen in dem
ebenfalls bekannt zu gebenden Lokale zu bezahlen.
So lange Krankengeld gezahlt oder Hoſpitalverpflegung
gewährt wird, ſind die Unterſtützten wie deren Arbeitgeber von
der Beitragspflicht befreit.
8 15.
Die geſchehene Zahlung wird auf einem mit einem Aus=
zug
der weſentlichſten geſetzlichen Beſtimmungen verſehenen
Quittungsbogen beſcheinigt, auf welchem Name und Wohnung
des Arbeitgebers und Arbeitnehmers verzeichnet und auf deſſen
Rückſeite die An= und Abmeldungen zu wahren ſind. Der
Arbeitnehmer erſcheint, als Inhaber des Quittungsbogens.
Vom Tage des Eintritts in die Beſchäftigung bis zum Lage
des Austritts aus derſelben iſt der Arbeitgeber berechtigt den
Quittungsbogen in Beſitz zu behalten.
8 16.
Beitreibung.
Auf das Beitreibungsverfahren findet die Executionsord=
nung
vom 20. Mai 1833 mit der Maßgabe Anwendung, daß
6 Tage nach dem Fälligkeitstermine die rückſtändigen Beiträge
durch einen Kaſſendiener gegen eine Ganggebühr von 10 Pf.
abgeholt werden; erfolgt hierbei die Zahlung micht, ſo iſt
wenn Gefahr im Verzug - alsbald das Pfändungsverfahren ein=
zuleiten
.
8 17.
Rechnungsweſen.
Die Kaſſe= und Rechnungsführung wird einem beſonderem
Beamten übertragen. Die Gemeinde=Einnehmer=Inſtruction
vom 4. December 1877 findet, ſo weit Ausnahmen nicht be=
dingt
ſind, hierauf Anwendung.
Das Rechnungsjahr fällt mit dem der Stadtkaſſe zuſammen.
Die erſte Rechnungsperiode umfaßt die Zeit vom 1. December
1884 bis 31. März 1886.
Vier Wochen nach deren Ablauf, bezw. dem Ablauf eines
Rechnungsjahres iſt durch den Einnehmer Rechnung zu ſtellen
und der Bürgermeiſterei vorzulegen. Letztere unterbreitet den
Abſchluß mit etwaigen Anträgen auf Erhöhung der Beiträge
(8 10 des Geſetzes), Verwendung von Ueberſchüſſen, Deckung
der aus der Stadtkaſſe erhaltenen Vorſchüſſe (8 9 des Geſetzes)
der Stadtverordneten=Verſammlung und, ſoweit nöthig, der
höheren Verwaltungsbehörde zur Genehmigung.

8 18.
Vorſtehende ſtatutariſche Beſtimmungen, ſoweit ſie die
Einführung des Verſicherungszwanges betreffen, treten. mit dem
Tage ihrer Veröffentlichung, die übrigen mit dem 1. December
1884 in Kraft.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
11884
Ohly.

[ ][  ][ ]

267)

R. 221
G.
G4hn
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Bildung einer Ortskrankenkaſſe für Handlungsgehilfen und Apotheker.
Nach Maßgabe des 8 23 des Geſetzes vom 15. Juni 1883 bringen wir hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß der
Entwurf des von uns aufgeſtellten Statuts einer auf Grund des 8 16 des genannten Geſetzes zu errichtenden Ortskranken=
Kaſſe für Handlungs=Gehilfen und Lehrlinge, ſowie Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken während 3 Tagen vom Erſcheinen
dieſes an gerechnet in dem Büreau für Krankenverſicherung, Kirchſtraße 9, zur Einſicht offen liegt und Bemerkungen dazu
innerhalb dieſer Friſt gemacht werden können.
Darmſtadt, den 18. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
11885
Ohly.

Bekanntmachung.
In der Strafſache gegen:
1) den Müller Wilhelm Auguſt Breit=
wieſer
auf der Schachenmühle bei
Nieder=Ramſtadt,
2) den Müller Ludwig Zeh zu Nieder=
Ramſtadt,
3) deſſen Ehefrau Auguſte, geb. Bartels,
daſelbſt,
4) Katharina Geibel, Tochter des Ni=
colaus
von da, Dienſtmagd bei Zeh,
5) Sophie Opper, Tochter des Adam,
Dienſtmagd, 3. Zt. in Neu=Yſenburg,
früher bei geh in Nieder=Ramſtadt,
6) Margarethe Heiſt aus Reichenbach,
früher Dienſtmagd bei Breitwieſer, 3.
3t. in Mannheim,
7) Eliſabethe Deltau aus Zeilhardt,
3. 8t. bei Breitwieſer Dienſtmagd,
8) Eleonore Zörgiebel aus Zeilhardt,
Dienſtmagd bei Breitwieſer,
wegen Vergehens gegen das Reichsnah=
rungsmittelgeſetz
(Milchfälſchung), hat das
Großh. Schöffengericht Darmſtadt I. in
ſider Sitzung vom 24. Oktober 1884 für,
Recht erkannt:
Die ſämmtlichen oben erwähnten An=
geklagten
werden des Vergehens des
Reichsgeſetzes vom 14. Mai 1879 be=
treffend
den Verkehr mit Nahrungs=
mitteln
, Genußmitteln und Gebrauchs=
gegenſtänden
ſchuldig erkannt und des=
halb

1) die Angeklagten:
a. Katharine Geibel,
b. Sophie Opper,
6. Margarethe Heiſt,
d. Eliſabethe Deltau,
C. Eleonore Zörgiebel,
je in eine Geldſtrafe von fünf Mark,
eventuell in je einen Tag Geſängniß,
2) die Angeklagte Auguſte Zeh, geb.
Bartels, in eine Geldſtrafe von fünf=
zig
Mark, eventuell zehn Tage
Gefängniß,
3) der Angeklagte Ludwig Zeh in eine
Geldſtrafe von 120 Mark, eventuell
24 Tage Gefängniß,
4) der Angeklagte Wilhelm Auguſt Breit=
wieſer
in eine Geldſtrafe von 300 M.
ebentuell 60 Tage Gefängniß
verurtheilt.
Zugleich werden den Angeklagten die
Koſten auferlegt und zwar hinſichtlich der
Auslagen in der Art, daß Angeklagter/

Breitwieſer ½, die beiden Angeklagten
Zeh ½ und die Angeklagten Geibel,
Opper, Heiſt, Deltau und Zörgiebel je
ls zu tragen haben.
Solidariſch haben unter ſich zu haften
in Anſehung der Auslagen 1. die beiden,
Angeklagten Zeh, Geibel und Opper, 2.
ebenſo haben ſolidariſch zu haften in An=
ſehung
der Auslagen die Angeklagten
Breitwieſer, Heiſt, Deltau und Zörgiebel.
Zugleich wird angeordnet, daß die
Verurtheilung auf Koſten der Schuldigen
öffentlich bekannt zu machen ſei.
Die Angeklagte Zeh wird wegen Ver=
kaufs
gewäſſerter Milch freigeſprochen.
Bekannt gemacht auf Verfügung Großh.
Amtsgerichts Darmſtadt I. vom 11. No=
vember
1884.
Zur Beglaubigung; (18
Der Gerichtsſchreiber:
Schmeckenbecher, Hülfsgerichtsſchreiber.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 11. Ok=
tober
l. J3. werden nachſtehende Immo=

bilien des Lohnkutſchers Heinrich Schäfer
dahier und zwar:
Flur Nr. ⬜Mtr.
7
73 3225 Acker im Bachgang,
74 3281 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 3. December l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(10877
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 24.
Oktober 1884 ſoll die Hofraithe des Re=
ſtaurateurs
A. Gießmann dahier und
zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 258
186 Hofraithe Schloß=
graben
,
Mittwoch den 17. Dezember l. J3.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[11382

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 2. November, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe im Saale des Herrn Reſtaurateur Orb, Ecke
der Mühl= und Rundethurmſtraße nachverzeichnete ſehr gut erhaltene
Mobiliargegenſtände als:
1 ſelbſtſchlagende ſilberne Repetiruhr, Herrenkleider, worunter
1 ſehr gut erhaltener Pelzrock, 1 Kanapee, 4 kleine Seſſel mit
rothem Peluche, 1 Chaiſelongue, 1 Kanapee, 2 elegante franzö=
ſiſche
Bettſtellen mit Sprungfeder und Haarmatratzen, 4 Betten
mit Matratzen, 1 Spiegelſchrank, 2 Ausziehtiſche, ovaler Spiegel,
1 Bücherſchrank, Kommode, Waſch= und Nachttiſche, Schräuke,
Strohſtühle, 1 kleine Orgel, 1 Petroleumluſtre mit 6 Flammen,
2 Wandlampen und ſonſtige Gegenſtände
gegen baare Zahlung verſteigert.
[1730
M. Neistadt, bofaavr.

8905

[ ][  ][ ]

R227
2672
Bh -IlIWOO. 4
[1887
Fanell Hemden in vorziglicher Qualität,
Ch. Adt. Kupferberg &am; Cie.,
Woisse HerrenHemden in allen Qualitäten, vor=
MaINT.
ſowie Anfertigung nach Maaß.
räthig
Volltschor Loct.
Fragen, Hanschehen, Gravatten.
G. Dexhehmer ≈ Söhme,
Kupfer, Silber, Gold.
[11631
Ernſt=Ludwigsplatz 2.
Wiederlage;
H. W. Prassel,
Darmſtadt. 226.
Markt,

Markt,
hononGnbaGh.
2
Helgoländer
Größtes Lager
in
onOlllSGns
garnirten und ungarnirten
per Pfund 25 Pfo.,
Damen- und Tinderhüten
[1890
heute eintreffend.
jeder Art
zu außergewöhnlich billigen Preiſen.
111888
Moriz Landau,
1 Mathildenplatz 1.
Feld=Lapins,
Guerthulhll=Allhrrzen.
per Stück 70 und 90 Pfg.,
friſch eingetroffen bei
Neue grosse Mandeln,
desgl.
ſtets friſch gerieben,
Heinrich Böhrich.
Meue Maselnüsse, ausgekernte,
Wildpret= Geflügel= und Del=
desgl
.
ſtets friſch gerieben,
cateſſen=Handlung. (189
Nene Sultaninen,
neue Rosinen, neue
Corinthen, Orangent,
und Citronat in ſchöner
Rlaſchenbiere.
friſcher Waare.
Lager= und Export=Biere aus
Wienenhonig, Backoblaten,
den erſten Brauereien.
[1183.
Mirschhornsalz, Pottasche, gereinigte,
Preisliſten franco.
Prime Vanille, ſowie alle Gewürze in beſter
Wilb. Schula, Eliſabethenſtr. 25.
Waare und rein gemahlen,
Fetragene Kleider, Schuhe, Stiefel
Mehl Vorschuss Nr. 0, der Mehl= und
C Uniformsſtücke, Bettwerk u. ſ. w.,
Brodfabrik in Hauſen, ſowie
werden fortwährend angekauft.
J. Lied, 14 Langegaſſe 41. 110270
beste Rafſinade, ganz und geſtoßen, zu bil=
ligſtem
Preiſe.
Schöne Holz- und Blechkormen werden
Gannenhulz.
ausgeliehen.
Klützchen per Ctr. M.
1.
gehackt per Ctr. M. 1.20,
do.
von 5 Ctr. ab Rabatt
LOObstem ae Scholl,
I11634
liefert
Pr. Jac. Schüſſer
(1188
am Ludwigsplatz.
Holz= und Kohlenhandlung, Soderſtr. 16.

1⁄₈

[ ][  ][ ]

L2.

53

us

G N
uigd ohGuattG.

Mehrere Hundert der allerneueſten und eleganteſten
Winter=Paletots, Winter=Dolmans, Pariser Hodellmäntel, Radmäntel,
wattirte Häntel, PelsRäder, Regen Häutel eto.,
kann ich in Folge eines ſehr günſtigen Gelegenheitskaufs
bedeutend unter Tabriupreiſen
abgeben.
1182
Joooph Stade.

Einige vorjährige Winter-Mäntel werden zu halbem Koſtenpreiſe abgegeben

Zur Herbst. und Winter-Saison

Apfehle ich mein neu aſſortirtes Lager, als:
Damon- und kinderscke in Belour, Flanell und Filz, hanschuhe, voll
Tücher und Pulswärmor; ferner eine ſehr reiche Auswahl in Rüschon,
weißen u. ſchwarzen Spitzon, farbigen Blondon, Spitzonvorstecker, Barbon,
fragen, Manschetten und Herronshlipse, Schürzen aller Art in weiß,
Panama, Cachemire, Satin und Atlas, Taschentücher von den billigſten bis
zu den feinſten Sorten, darunter eine Partie in feinem Stoff mit großen
Namen (Handarbeit zu 60 Pf. bis M. 1. 50 per Stück, Kaffeedecken,
Staubtüchor, Handtücher, Seifenlappon, ſodann alle Arten Schmucksachon
und Parfümerien.
W Billige Preiſe. A

Marie Damth,
[10662
Louiſenſtraße 32.
Die erwartete Sendung
Winder=Arieot-aillen und
Hleidchem
i 3 verſchiedenen Größen iſt eingetoffen und enpfehle ſolche in
iſter Qualität zu billigſten Preiſen.
Hrieot-Maillen von M. 5. - an bis zu den
elmſten.
(1893
C. W. HR. Vebelshäusser's Hachfolger.

Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle alle Arten

SATO

von den billiſten Holzfärgen bis zu den ſeinſten Metallſüirgen und über=
nehme
alle Beſorgungen billigſt.

Ge. Rest, Promenadeſtraße 28.
(vormals C. Federlin.)
[8241

Hagazin

fertiger

von M. 15
per Stück an. U1aar
8. fl. Hahlort AGöhlo.

200 große feiſte
Muldhaſen
ſoeben eingetroffen,
Stück N. 2.50. 3.30,
bei
(11894
Heinr. Röhrich,
Wildpret=, Geflügel=und Delicateſſen=
Handlung.

11632
Ruhrkohlen
beſter ſtückreicher Qualität liefert billiſt
Vr. Jac. Schüfker,
Holz= und Kohlenhandlung, Soderſtr. 16.
710

[ ][  ][ ]

2614

R22
Um einen großen Umſatz zu erzielen, verkaufe

9l0
ulel ud Verohmänlel

(1740)

zu ſtaunend billigen Preiſen.
9
ae LTCAmOmm-OumOm, varrt

G.
ESOTI
TurGez
4
Vor Eintreffen der Neuheiten verkaufe eine große Partie
1llallasl6 oollmldksaohGh,

D welche ſich zu Weihnachtsgeſchenken vorzüglich eignen, 20 pCt. unter dem
[11754
D ſeitherigen Ladenpreis.
E. Soharmann, Ludnigsplatz 2.

Zu ReihnuchtzGeſchenken
ſich eignende
Cammet, Poluche &am; Loilenot=Westo
neueſte Modeſtücke-
[1742
haben wir erhalten.
F. G. Kahlert &L. Söhne.

E
WEin Leſtgeſchenk von dauerndem Werthe!
Im Verläge von W. Kitinger (G. Pregizer) in Stuttgart iſt er=
ſchienen
und durch die Hofbuchhandlung von Auguſt Klingelhöffer in
Darmſtadt zu beziehen:
Allrz mtt Gott!
Evangeliſches Gebetbuch für die Morgen und Abende der
Woche in fünffacher Abwechslung, für die Feſttage und Abend=
mahlsfeier
, ſowie für beſondere Verhältniſſe
von
Rulher, Irnat, Seriver, Spener, Irnola, Gnancke, Sturh. 8tor,
Booz, Gerſteegen, Spittn und Anderen.
42. vermehrte und verbeſſerte Auflage. 415 Seiten. Mit einem
Stahlſtich.
Broſchirt M. 1. 60. Gebunden M. 2.. Elegant geb. mit Marmorſchnitt
M. 2.60. Mit Goldſchnitt M. 2. 80. In feinem Lederband M. 4.-.
In dieſer neuen Auflage finden ſich vielfach Verbeſſerungen, Gebete
über das Baterunſer und den Segen, ſowie eine Anweiſung zum
Beten nach der heiligen Schrift. Der Ausgabe 4 iſt ein Anhang mit
Gebeten für Eheleute, der Ausgabe B ein Anhang mit geiſtlichen Liedern
beigegeben. Je nach Wahl der Ausgabe iſt dieſes reichhaltige Gebetbuch
für jedes Alter und alle Verhältniſſe, beſonders auch zu Pestgeschenken
vorzüglich geeignet.
(11895

2 Markt B.
Erſte Bezugsquelle
ür
Vollewaaren,
als:
8 .
E
Kaputzen
E gestr. Tücher 2
W. Uuterhosen E
W Uuterjaaken E
B Haudschuhe m.
WIinderkleidahen
Unterröske 2
ete. ete.
1189¾
W. Reichenbach zr.
Lone

Winter-Handschuhe.
Grösstes Lager in
Waſchleder=Handſchuhen.
Specialität:
Glacs=Handſchuhe
mit Futter und Pelzbeſatz.
Seidene Handſchuhe
in feinſten Lichtfarben.
Herren=Cravatten,
ſtets Neuheiten eintreffend.
Hoſenträger.
Gebr. Eehert,
Handſchuhfabrik, 11897,
Ludwigstrasse.
Handſchuhe werden ſchön gewaſchen

Sauerkraut,
Salz. &E gebrühte Bohnen,
Salz. ≈ Essigfurken,
Rothrüben,
Preiselheeren in Zucker,
Pflaumen Ewetschen)

in

upp Webe,
Carlsſtraße 24. (11898

[ ][  ][ ]

M227

GE TSAIIOAISOI.

Soeben eingetroffen:

llgon-Jola
18
in Woiss, ivoire, erêmo.
Breite: 10 Emt. 20 Emt. 30 Emt. 40 Emt. 60 Emt.

50 Pfg. M. I.

M. 150 M. 2.- M. 3.
und höher.

Rheinſtraße 2.

1189)

GUlOGilkr.
Anfangs Degember wird der
Ausvorkauf des Beichardt schen Horbnaaronlagors
fortgeſetzt.
Es kommen zum Verkauf:
32 Kinderwagen, 55 Puppenwagen, 30 Blumen=
tiſche
; ferner Markt=, Papier=, Waſch= und
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ceuss, Hocturne (Cmoll), Ballade (Aædur), Polonaise - Chopin;
Fantasie Op. 17- Schumann; Barcarole, Etude - Rubinſtein; Liebes-
traum
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Fräulein Appenetter, Wilhelmſtraße 2, Frau Hofmaler Harkmann, Carlsſtraße 31,
Fräulein Aarie Hoffmann, Martinſtraße 22, Frau General von Krane, Wilhelm=
ſtraße
4, Frau Oberſt von Klüber, Wilhelminenſtraße 14, Frau Pfarrer Krätzinger,
Schulſtraße 5, Fräulein Rootz, Wilhelmſtraße 14, Frau Profeſſor Aoack, Anna=
ſtraße
28. Frau Fabrikant Rohde, Carlsſtraße 46, Frau Steuerrath Valz. Anna=
ſtraße
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C Hypothek zu 4. pCt. zu leihen geſucht.
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im Nähen, Bügeln, ſowie im Hausweſen
gründlich erfahren, ſucht auf Januar oder
Februar Stelle zur Stütze der Hausfrau
oder Haushälterin. Offert. unter M. M.
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5) Mädchen können das Glanzbügeln
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Für das Comptoir eines hieſigen Fabrik=
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tritt
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A. H. 12 poſtlagernd Darmſtadt er=
(11568
beten.
1
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die traurige Anzeige,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unſere liebe
Schweſter und Großtante Frl. Louise Dingeldei
heute Morgen um 8 Uhr nach kurzem ſchweren Kranken=
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 19. November.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer hatte am 16. November nach=
mittags
eine längere Konferenz mit dem Reichskanzler. Am Montag
den 17. abends reiſte der Kaiſer mit dem Kronprinzen, dem Prinzen
Auguſt von Württemberg, dem Erbgroßherzog und dem Prinzen Ludwig
von Baden zur Jagd nach Letzlingen, wohin ſich auch die Miniſter
v. Puttkamer, v. Bötticher, Lucius und Bronſart v. Schellendorf begeben.
Die Kronprinzeſſin hat am 17. d. M. mit ihren Töchtern Bozen
verlaſſen, um nach Berlin zurückzukehren.

Carl Köhler. Buchhandlung.
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 4,
kauſt und verkauft ſtets: 11084
Conversations- Joxika, Wörterbü
cher, wissenschaftl. und enoy.
clopädlsohe Worke jeder Art ꝛc.

GarGssOS 100
Mittwoch den 19. November: Bogen 13.
Caſerne= bis Grafenſtraße.

11917) Eine Neuerung, welche berufen iſt
unſeren Hausfrauen die Sorge um die Herſtel
lung beſonders ſchöner Leibwäſche abzunehmen
iſt Hoffmann's Silberglanzſtärken Die
ſelbe erzeugt bei denkbar einfachſter Behandlun,
auf den damit gebügelten Kragen, Manſchetten ꝛc.
einen Appret wie er ſonſt nur an neuen Stücke,
bewundert wurde. Das Präparat iſt nach den
Zeugniß ſachverſtändiger Hausfrauen billig und
in hübſchen Kartons zu 20 Pf. überall zu haben

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von den
Agenten Adolph Rady. Rheinſtraße 47. Der
Poſtdampfer Hermann Kapitän Baur, von
Nordd. Loyd, welcher am 30. Oktober von
Bremen abging, iſt am 14. November wohl=
hehalten
in Baltimore und der Poſtdampfa
Eider Kapitän Leiſt vom Nordd. Aoy
welcher am 5. November von Bremen abgin,
iſt am 15. November wohlbehalten in New= Yo=
angekommen
. - Der Poſtdampfer Generl
Werder; Kapitän Chriſtoffers, vom Nordd
Lloyd, welcher am 2. November von Bremn
abging, iſt am 17. November in New=York al,
gekommen.

[11918
lager im Alter von 82 Jahren zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. November 1884.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr
4 vom Sterbehauſe Rheinſtraße 19 aus ſtatt.

Der Bundesrat lehnte in ſeiner Sitzung vom 17. d. M. den Be=
ſchluß
des Reichstags in betreff des Windthorſt'ſchen Antrags auf Auf=
hebung
des Expatriirungsgeſetzes ab, nahm dagegen den Reichstagsbe=
ſchluß
bezüglich des Antrags Ackermann, 5 100e der Gewerbeordnung
betreffeud, an; desgleichen wurde die Poſtdampferſubventionsvorlage un
verändert angenommen.
Die Eröffnung des Reichstags findet am Donnerstag um 14 Uhr
nachmittags ſtatt. Der Eröffnung gehen, wie gewöhnlich, Gottesdienſte
im Dom und in der Hedwigskirche voraus.
Das Reſultat der Stichwahlen liegt noch nicht vollſtändig vor.
Soweit bis jetzt bekannt, ſind in den engeren Wahlen gewählt worden
33 Deutſchfreiſinnige, 15 Sozialdemokraten, 12 Nationalliberale, 12 Alt=
konſervative
, 4 Centrumsanhänger, 4 Welfen, 6 Volksparteiler und 3

Freikonſervative. Eine Zuſammenſtellung des geſamten Wahlerges
niſſes läßt ſich indeſſen um ſo weniger genau geben, als ſelbſt die R.
ſultate des erſten Wahlganges noch in manchen Punkten ſchwankerl
ſind. Jedenfalls haben die Stichwahlen wieder einmal gezeigt, welche
Stimmenſchacher ſie ermöglichen und wie wenig dieſelben der Ausdru,
der wahren Volksmeinung ſind, namentlich wenn ſie, wie diesmal, bil
nahe den vierten Teil der geſamten Wahlen ausmachen. Die Geſch
gebung dürfte ſich darum ernſtlich mit der Frage zu beſchäftigen habr
inwieweit eine Reform des Stichwahlſyſtems angezeigt erſcheint und
dasſelbe überhaupt nicht abzuſchaffen iſt.
Stichwahlreſultate: Reichenbach i. Schl.=Neurode: gewählt Pord
( Centr.) gegen Prinz Schönaich=Carolath (Reichspartei); Straßbug
Land: gewählt Mühleiſen (Soz.2) gegen Quirn (Autonomiſt): Gosla
gewählt v. Alten (Welfe) gegen v. Pilgrim (Reichspartei); Forchhe;
1. B.: gewählt Petzoldt (Centrum) gegen Frhr. v. Aufſeß (Reichsparte.
Wetzlar: gewählt Prinz Solms (Conſ.) gegen Krämer (l.). Eſen=
Aurich: gewählt Vieſſering (Nl.) gegen Ahlhorn (D.=F.); der Wch
kreis iſt alſo den Fortſchrittlern wieder abgenommen worden; Friedbe,
Büdingen: gewählt Hinze (D.=Fr.) gegen Görz (Nl.)
Nach einer Mitteilung aus London wurde durch den engliſchen Bev=
mächtigten
Malet in der erſten Konferenzſitzung die nachſtehende Erklärn
verleſen: Die britiſche Regierung iſt ganz willig, die Prinzipien d
Freihandels auf den Niger ausgedehnt zu ſehen, aber ſie erwartet, d
die Ueberwachung der Ausübung dieſer Prinzipien nicht zur Angele ge
heit einer internationalen Körperſchaft gemacht werde, da dies Pfl=
und Privilegium Englands iſt, als Hauptes, wenn nicht als einzg
Eigenthümers des unteren Niger.
Frankreich. In der Abgeordnetenkammer verlas Leroy am 17.
M. den Bericht der Tonkingkommiiſion, welcher ſich für die Entſendl=
von
Verſtärkungen ausſpricht und erklärte, die Regierung halte für d
erſte Halbjahr 1885 40 Millionen Franes für erforderlich. Die Bl
tung wurde auf Antrag Ferrys auf Montag feſtgeſetzt.
Der Pariſer Municipalrat nahm den Antrag der Stadtverordres
an, den Seinepräfekten aufzufordern, die Brottaxe proviſoriſch wich
herzuſtellen.
2
Der braſilianiſche Geſandte in Paris machte bekannt, das die Hu=
Braſiliens für aus Frankreich kommende Schiffe geſperrt ſind.
Am 16. November von. mitternacht bis mitternacht ſtarben in 40
44 Perſonen an der Cholera, wovon 11 in der Stadt und133ir
Hoſpitälern. Am 17. d. M. von mitternacht bis abends 6 Uhr kal
20 Choleratodesfälle vor, wovon 7 in der Stadt und 13 in dem
ſpitälern.

[ ][  ][ ]

ll.,
Ti=
ndlinz

ſetteu u.
Stück,
r n.
2
Pamrz
. Au3
bain,
New=Ar
Gene2
Nordl
Breme.
York a

England. Gladſione erklärte am 17. d. M. im Unterhauſe, be=
weffs
der geſamten Wahlreformfrage könne nur dann ein Arrangement
rreicht werden, wenn die Regierung hinlängliche Sicherheit habe, daß
ſe Wahlreformbill in der Herbſtſeſſion angenommen würde. Für dieſen
ſcall ſtellte der Premier folgende drei Eventualitäten auf: Die Regie=
ming
ſei bereit, entweder ſofort die Hauptzüge der Bill über die Neu=
ſinteilung
der Wahlbezirke oder dieſe ſelbſt der Oppoſition freundſchaft=
ch
mitzuteilen, oder zweitens dieſe Bill dem Unterhauſe vorzulegen,
eren Beratung möglichſt zu beſchleunigen und die zweite Leſung im
Enterhauſe gleichzeitig mit der Specialdebatte der Wahlreformbill im
Oberhauſe zu beantragen, oder endlich drittens aus der Annahme der
Sill über die Neueinteilung der Wahlbezirke eine Kabinetsfrage zu
machen und ſich die Aufaabe zu ſtellen, deren Annahme frühzeitig im
ächſten Jahre durchzuführen.
Der Antrag Childers, zur Deckung des durch Nachtragskredite ent=
ehenden
Deficits von 2 Millionen die Einkommenſteuer des laufenden
inanzjahres von 5 auf 6 Pence zu erhöhen, wurde ohne Debatte ange=
ommen
.
Nach einem Telegramm der Times= aus Schanghai vom
4. November werden von chineſiſcher Seite Anſtalten getroffen, um
lmrch engliſche und amerikaniſche Schnellſegler die Blokade von Formoſa
von verſchiedenen Küſtenpunkten aus zu unterbrechen. Zwanzig= bis
meißigtauſend chineſiſche Soldaten überſchritten im vergangenen Monat
æn Jangtſekiang ſüdlich von Paianaſees.
Niederlande. Der König eröffnete am 17. d. M. die General=
raaten
und wies in der Thronrede darauf hin, daß de Neuwahlen,
welche ein ſo großes Intereſſe erregten, in vollkommener Ordnung ver=
nufen
ſeien. Die Thronrede kündigt einen Geſetzentwurf an durch
welchen die angenommene Verfaſſungsänderung bezüglich der Regentſchaft
ſnnktioniert werde, ſowie einen Geſetzentwurf zur Regelung der Vor=
nundſchaft
für die Prinzeſſin.
Spanien. Nach einer Mitteilung aus Madrid vom 17. d. ſind in
Jeniopa (Provinz Valencia) 9 Choleratodesfälle vorgekommen.
Bulgarien. Der Pol. Correſp. wird beſtätigt, daß die Bei=
Egung der ſerbiſch=bulgarichen Differenzen und die Wiederherſtellung
geregelter Beziehungen zwiſchen Serbien und Bulaarien unmittelbar zu
xwarten ſteht. Mit Rückſicht darauf, daß dieſe Differenzen dem Schieds=
ruche
der drei Kaiſermächte unterbreitet ſind, ſei von der eingetretenen
æfreulichen Wendung den Kabineten von Petersburg, Wien und Berlin
ſcenntniß und denſelben damit Gelegenheit gegeben worden, ihre An=
hhauungen
hierüber zu äußern. Die zwiſchen den genannten Kabinetten
lrrrſchende Einmütigkeit wäre bei dieſem Anlaß abermals zu Tage ge=
weten
, indem dieſelben in übereinſtimmender Weiſe ihrer Befriedigung
ber die erfolgte Annäherung und dem Wunſche nach Wiederherſtellung
ormaler Beziehungen zwiſchen beiden Ländern Ausdruck gaben. Letztere
oll denn auch in nächſter Zeit zu gewärtigen ſein.
Cgypten. Der Prozeß der Staatsſchuldenkaſſe gegen die egyptiſche
Megierung iſt bis zum 25. November vertagt. Der Anwalt der letzteren
hatte eine Vertagung von vier Wochen beantragt und erklärt, alsdann
wäre die finanzielle Lage Cgyptens wahrſcheinlich völlig geregelt.
Südafrika. Die Kapregierung iſt angewieſen worden, mit Herrn
Früger, dem Präſidenten der Transvaalrepublik, in Unterhandlungen zu
reten, bei denen ihr die Regierung der Oranjie=Republik aſſiſtieren ſoll.
Herr Upington, der Präſident der Kapregierung, befindet ſich bereits auf
dem Wege nach Prä oria, der Hauptſtadt der Transvaalrepublik. Sollte
zine Miſſion ſich als vergeblich erweiſen, ſo ſoll dann General Warren,
dem bekanntlich der Oberbefehl über die Expedition nach dem Betſchuana=
h
and übertragen worden iſt, eingreifen. Wie die Dinge indes ſtehen,
t an eine Nachgiebigkeit der Boern kaum zu denken.

4⁄₈
üe

4l.

in
9)

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind Freitag vormittag
auf etwa acht Tage nach Oberheſſen gereiſt und erteilen daher im Lauſe
ieſer Woche hier keine Audienzen.
Die für morgen nachmittag präcis 3 Uhr anberaumte Stadt=
v
erordneten=Verſammlung hat, ſolgende Tagesordnung:
) Mitteilungen. 2) Pachtung und Herſtellung des großen Woogs.
) Ankauf zur Eröffnung der Beckſtraße. 4) Kanal in der Sandſtraße
won der Heidelberger= bis Saalbauſtraße.
- Wir entnehmen der W. C.= nachſtehende Notizen über den zum
Reichstagsabgeordneten gewählten Herrn Brauereibeſitzer Ulrich in
sfungſtadt: J. Ulrich iſt am 10. September 1835 in Kaſſel geboren.
Sein Vater war Tabaksfabrikant und Mitglied des Stadtrates der der=
zeitigen
Reſidenz Kaſſel. Er wurde in der evangeliſchen Religion erzogen
und fand ſeine Ausbildung in der Realſchule in Kaſſel. 1849 trat er
m die Lehre als Küfer, 1851 in die Lehre als Brauer. Im Herbſt
W53 ging U. auf die Wanderſchaft, fand in München Beſchäftigung als
sraktikant in einer größeren Brauerei und beſuchte die Vorleſungen
von Prof. Kaiſer über Brauerei. Nach denſelben abſolvierte er das
Z. vom bayriſchen Staat für die dortigen Brauer vorgeſchriebene
Vraumeiſter=Examen reiſte dann nach Frankreich, wo er in Lyon,
Weaucaire und Marſeille arbeitete. 1855 trat Ulrich als Brauburſche
im die Brauerei von J. Hildebrand in Pfungſtadt, wurde dort bald
Praumeiſter, übernahm aber 1858 eine Braumeiſterſtelle in Grünthal
h1 Berlin. 1861 verheirathete er ſich mit der Tochter des Herrn
hoildebrand in Pfungſtadt, trat 1864 als Aſſocie in das Geſchäft und

227
2679
iſt ſeit 1874 mit Herrn Wilhelm Hildebrand alleiniger Beſitzer desſelben.
Seit 1868 iſt U. Mitglied des Gemeinderates in Pfungſtadt, ſeit 1874
Mitglied des Ausſchuſſes des Großh. Gewerbevereins. 1872 wurde er
von Sr. Maj. dem deutſchen Kaiſer mit der Kriegsdenkmünze für Nicht=
kombattanten
, 1876 von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Heſſen
Ludwig 1II. mit dem Ritterkreuz II. Klaſſe des Ludewigsordens geehrt.
Aus Anlaß der auf Pfingſten k. J. dahier ſtattfindenden 26.
allgemeinen deutſchen Lehrerverſammlung hatte das pro=
viſoriſche
Komite eine zahlreich beſuchte Verſammlung von Freunden der
Schule auf Montag, den 17. d. M. in die Aula der Realſchule einge=
laden
. Herr Inſtitutsvorſteher Reineck, welcher als Vorſitzender des
Komites die Verſammlung mit einer Anſprache eröffnete, ſchlug Herr
Oberbürgermeiſter Ohly zum 1. Vorſitzenden des zu bildenden definitwen
Komites vor, welcher die Wahl annahm und ſeinerſeits zu ſtellvertreten=
den
Vorſitzenden die Herren Buchhändler Bergſträßer und Inſtituts=
vorſteher
Reineck vorſchlug, welche als ſolche von der=Verſammlung
durch Acclamation beſlätigt wurden. Die Herren Lehrer Erckmann
und Kopp wurden zu Schriftführern ernannt. Für die zu bildenden
Ausſchüſſe wurde beſtimmt für 1) den Verkehrs=Ausſchuß: Herr Prof.
Dr. Schmitt. 2) Finanz=Ausſchuß: Herr Otto Wolfskehl. 3) Aus=
ſchuß
für Referenten und Vorträge: Herr Direktor Dr. Wulckow.
4) Ausſtellungs=Ausſchuß: Herr Buchhändler Bergſträßer. 5) Lokal=
Ausſchuß: Herr Turninipektor Marx. 6) Wohnungs=Ausſchuß: Herr
Juwelier Müller. 7) Feſt=Ausſchuß: Herr Gymnaſiallehrer Dr. Con=
zen
. 8) Empfangs=Ausſchuß: Herr Lehrer Formes. 9) Litterariſcher
Ausſchuß: Herr Gymnaſiallehrer Dr. Windhaus. Die Verſtärkung
der erwähnten Ausſchüſſe hat durch Cooptation zu erfolgen.
Aus einer Ueberſicht über die Ernteerträgniſſe im Groß=
herzogtum
im Jahre 1883 entnehmen wir, daß die landwirtſchaftlich be=
nutzte
Fläche 460 480,6 ha beträgt, davon 356 6653 Acker= und Garten=
land
, 92509,3 Wieſen und 11316,0 Weinberge. Die Erträgniſſe des
Acker= und Gartenlandes beziffern ſich in 100 Eg: Winterwaizen
4734, Sommerwaizen 8432, Spelz 85 25¾, Roggen 801 549, Winter=
gerſte
35155. Sommergerſte 786 264, Hafer 475247, Haidekorn 3880,
Erbſen 33887, Saubohnen 1986, Wicken 9042, Kartoffeln 836165,
Hackfrüchte 4341805, Raps und Rüben 18852, Hopfen 375, Klee zu
Samen 4540, zu Futter 986 692, Luzerne 380 600, Eſparſette 372673,
andere Fitterpflanzen 49 890. Die Wieſen lieferten an Heu, Grum=
met
und Weidewerth in 100 ke; 3309503. Der Ertrag der Wein=
berge
war 339815 hl Wein=Moſt), davon in Starkenburg 19803 hl,
Rheinheſſen 320653 und Oberheſſen 79 hl. Der Obſtbau brachte
von 2192014 Bäumen einen Geldertrag von 3281869 M., worunter
die Aepfel mit 1654373 M.
Montag ebend fand eine vertrauliche Belprechung der hieſigen
Spenaler und Inſtallateure ſtatt. Es wurde ein Verein gebildet unter
dem Numen Innung Darmſtädler Spengler und Inſtalla=
teure
. Wir begrüßen dies mit Freuden und hoffen, daß bald andere
Handwerker dieſem Beiſpiel nachfolgen.
4. Was die Programme Eugen d’Albert's auszeichnet, iſt ihre
Vielſeitigkeit, in der ſie mit denen Rubinſteins und Bülows wett=
eifern
. Von den klaſſiſchen Meiſtern bis zu den modernſten Bravour=
komponiſten
weiſt d’Albert's Repertoire die beſten Werke auf, und an=
geſichts
der großen Jugend des genialen Pianiſten iſt es bewunderns=
wert
. mit welch edler Ruhe er die klaſſiſchen Stücke vorträgt und mit
welch hinreißendem Feuer und mit wie fabelhafter Technik er die
Schwierigkeiten der neueſten Litteratur beherrſcht.
Das 1. Konzerl des unter Leitung des Hofmuſikers A. Kugler
ſtehenden Schubert=Vereins, welches heute abend 8 Uhr im Caale
zur Traube ſtattfindet, hat nachſtehendes Programm 1. Abteilung.
nur Kompoſitionen von Franz Schubert enthaltend: Prolog, gedichtet
von W. G. (geſprocken von Herrn Hacker). 1. Männerchor: Hymne.
2. Introduktion und Variationen über ein Originalthema für Piano=
forte
und Flöte (vorgetragen von Frl. Blum und Herrn Dern). 3. Der
23. Pſalm, für Männerchor mit Begleitung des Pianoforte komponiert.
4. Sieben Müllerlieder: 1) Das Wandern. 2) Wohin? 3) Der Neu=
gierige
. 4) Ungeduld. 5) Die böſe Farbe. 6) Trockne Blumen. 7)
Des Baches Wiegenlied, mit verbindender Dichtung von M. Horn ( vor=
getragen
von Frl. Simony, Herrn Hofmüller und Herrn Hacker). 5.
Zwei Lieder für Männerchor: a. Tie Nacht. b. Widerſpruch. II. Ab=
teilung
: 1) Lieder: a. Die Bäume grünen überall, von Marſchner, b.
Sie ſagen, es wäre die Liebe, von Th. Kirchner (geſungen von Frln.
Simony). 2. Soloſtücke für Pianoforte: a. Andante con variazioni, von
F. Schubert, b. Im Blumengarten, e. Zugvögel, von Niels W. Gade
vorgetragen von Frl. Blum). 3. Männerchor mit Pianofortebegleitung:
Geſang der Gothen am Crabe Alarich's im Buſento, von Louis Liebe.
4. Zigennerballade, von Julius Sachs (geſungen von=Herrn Hofmüller).
5. Zwei Lieder für Männerchor: a. Zum Scheiden, von F. v. Flotow
arrangiert von A. Kugler), b. Wanderlied von F. Büchler.
8 Seit geſtern hat man behufs demnächſtiger Eisgewinnung da=
mit
begonnen den ſeither faſt gänzlich trocken gelegten Herrngarten=
teich
mit Waſſer aus der Hochdruckleitung zu ſpeiſen.
Mainz, 18. November. Der Waſſerſtand des Rheins geht
immer mehr zurück und fällt das Waſſer täglich um 1 oder 2 Zoll, ſo
daß in wenigen Tagen die ganze Schiffahrt eingeſtellt werden muß.
In Folge dieſer Umſtände hat nunmehr auch die Niederländiſche Dampf=
ſchiffahrtsgeſellſchaft
am Camstag ihre Fahrten vollſtändig eingeſtellt.
Wegen dieſer Stockungen iſt bereits eine Erhöhung der Kohlen=
preiſe
eingetreten.

[ ][  ]

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wieder zurückzuſenden, was auch geſchah. Der Aepfelwein päſſierte mit= Buche in vortrefflicher Weiſe verwirklicht. Eine Buchhandlung, die
hin den Oeean zweimal. Nachdem er einige Tage ausgeruht hatte, hauptſächlich den Vertrieb billigſter Volkslektüre, Romane ꝛc. in Heſten
wurde er gekoſtet, und es ſtellte ſich heraus, daß er an Güte und Ge= druch herumziehende Colporteure beſorgt, hat den vortrefflichen Gedanken
ſchmack zugenommen hatte. Er perlte im Glaſe wie Champagner. Seine gefaßt, dieſen ganzen Apparat auch einmal zur Verbreitüng eines ge=
Exportfähigkeit iſt demnach eklatant dargethan.
Vermiſchtes.
- Die Ehre. vor dem Kaiſer ſich producieren zu dürſen, wurde kürzlich
Cumberland mehrere ſeiner bekannten Kunſtſtücke vorgeführt hatte, ſiellte Priefen, Sprüchen und Schriften Luthers. Sie liegen auch vor in Form
der Kaiſer die Frage, ob er im Stande ſei, auch Gedanken desjenigen zu
leſen, der an Dinge, die außerhalb des Zimmers oder Hauſes ſich be= eines ſchön ausgeſtatteten Buches und der 772 Seiten ſtarke Band
ſchwarzen Hund und der Marauis of Lorne an ein Elentier gedacht ſitzen. Ba viele Bäuersleute das Geld aufbringen, um ſich dieſes Haus=
habe
. Cumberland bejahte dieſe Frage, und das intereſſante Experi= büch anzuſchaffen, ſo werden wohl auch Gebildete ſich dazu entſchließen
Cumberland mit verbundenen Augen in ein Rebenzimmer geführt war, Familientiſch haben, dann aber auch Lehrer und Geiſtliche darauf hin=
einen
in einem entfernten Zimmer des Hauſes auf dem Kaminſimſe
ſtehenden Gegenſtand einen kleinen Kandelaber - indem er den zuweiſen, denn da das Buch von außerordentlicher Bekanntſchaft mit
Punkt, an dem der Kandelaber ſtand, und das Zimmer genau aufſchrieb der geſamten deutſchen Geſchichte im Rejormationszeitalter zeugt, verma=
land
aus dem bezeichneten dunkeln Zimmer den in Rede ſtehenden Kan=
delaber
herbei, eine Leiſtung, die der greiſe Monarch mit lebhaften Aus= wenigſten aber iſt das Buch geeignet, die in letzter Zeit beliebten Ver=
driülcken
der Verwunderung Aufnahm. Das intereſſanteſte Experiment, unglimpfungen Luthers gründlich zu widerlegen. Wir begrüßen in
das Cumberland mit dem Kaiſer ſelbſt ausführen durfte, war das dieſem Buche den Anfang einer wirelich volkstümlichen evan=
Zahl, reichte Mr. Cumberland die rechte Hand, und der letztere ſchrieb,
Zaudern die Zahl 61 auf die Tafel. Der Kaiſer erklärte ſich für außer=
ordentlich
überraſcht und ſagte, er habe in der That an dus Krönungs= uns eine der reizvollſten und ſinnigſten Novellenſammlungen dar. J
jahr 61 gedacht.
zufolge dem Reiche ein Grundſtück im Werte von einer halben Million nehmen kann. Auerbach war es, der zuerſt die Gattung der Dorig,
Mark 'ſchenken unter der Bedingung, daß auf demſelben ein mathema=
finden
bereits ſtatt. An denſelben nehmen Teil Geh. Ober=Regierungs= ſtellern, die mit mehr oder minder Glück dasjelbe Feld beſtellten. c.
Rat Weymann, Direktor Förſter von der Sternwarte und Profeſſor einem unwahren Jdealismus wie einem geſuchten Realismus. Die G=
Helmholtz.
wie derſelbe binnen Einhundert Jahren, nämlich von 1650 bis 1750,
um Frankfurt, Mainz und deren Gegend herum, den man Rhein=Wein mildert und das Volkstümliche mehr durch ſprichwörtliche Reden ur
nennet, geraten iſt=, entnehmen wirp daß die guten und ſchlechten Wein= ſinnige Wortbilder an denen die Ausdrucksweiſe des heiſiſchen Volkesl
auch Mitteljahre anſcheinend häufiger als jetzt, ſehr gute Jahre doch Tob=, von der Tochter des Bündeljuden= und dem Muntermon=
bezahlt
wurde. Als weitere beſonders gute Weine werden diejenigen welche der für die einfache Schönheit ländlicher Natur empfänglicht
von 1653, 1660, 1661 1670, 1671, 1676, 1678, 1681, 1683, 1684 laus=
bündig
gut). 1686, 1690, 1693, 1701, 1706 (extra gut). 171I, 1712. dem ſie entblüht, heißt: Verſtändnis ſind für den Lebensgang der ar
1719, 1723 (wegen Maifroſt wenig), 1726 (extra gut), 1727, 1731, 1738
(wegen Maifroſt wenig), 1748 lertra gut) bezeichnet.
1725, 1735, 1740 (nichts, alles erfroren), 1742. Die übrigen Jahr= ſchön ausgeführte Deckelzeichnung Nelkenſtrauß - iſt von einn
gänge werden als mittelmäßig aufgeführt. Auf 101 Jahre kamen Frankfurter Malerin, Frl. Joſeph. Schalk.
12 geringe reſp. Mißjahre.
York wird jetzt durch Elektricitat nach dem Bruſh=Syſtem erleuchtet. ſind jetzt 4 Bände vollſtändig. Als Fortſetzung ſind bis jetzt weiter 6"
Licht wird als das mächtigſte in der Welt betrachtet.
Das in Bar le Due (Frankreichd erſcheinende Blatt,Independant, liegen und dann eine Zierde des Feſtgabentiſches bilden.
bringt nachſtehende ſehr hübſche Ente" Das Gold= ſo berichtet dieſe
Zeitung, iſt in Tonking in ſolchem Ueberfluß vorhanden, daß man in
einzelnen Gegenden Enten nur zu dem Zwecke züchtet, um in ihren Mittwoch, 19. November: Allgemeine Verſammlung des Vereins heſſiſchn.
Excrementen das Gold zu ſammeln, das ſie in Bächen und Flüſſen mit
der Nahrung verſchluckt haben.
p
p
Litterariſches.
- Dr. Martin Luthers Leben, Thaten und Meinungen,
auf Grund reichlicher Mitteilungen aus ſeinen Briefen und Schriften
dem Volke erzählt von Paul Martin. 2. Auflage, L. Band. Neuſalza.
Verlag von Hermann Oeſer. Was die überreiche Lutherlitteratur

Frankfurt. Die hieſige Firma Gebrüder Freyeiſen hatte, wie des vorigen Jahres nicht gebracht hat, nämlich eine Lebensgeſchichte des
das F. J. mitteilt, im Laͤufe des Gommers von einem Kunden in Reformators, die ausfüͤhrlich und anſchaulich Jedermann verſtändlich
Santa Fe eine größere Beſtellung Aepfelwein empfangen. Um nun und dabei überall auf der zuverläſſigſten Forſchung beruhend alles er=
zu
ſehen, ob die Waare gut ankomme, ſchickte die Firmä ein kleineres zählt, was man wiſſen muß um Luther wirklich zu verſtehen, alſo auch
Quantum nach Braſilien hinüber, mit der Bitte es nach Frankfurt aus ſeinen Schriften alles richtig mitteilt iſt in dem obengenannten
diegenen wahrhaft volkstümlichen Buches über Luther ſchreiben zu
laſſen, ſie hat einen unter angenommenem Namen ſich verbergenden
ſehr tüchtigen jungen Gelehrten, der das Erzählen verſteht, gewonnen,
und nun ſind'ſchon 35 Hefte dieſer Luthergeſchichte, ſauber und hübſch
dem vielgenannten Gedankenleſer Cumberland zuteil. Nachdem gedruckt, durch ganz Deutſchland und Nordamerika verbreitet. Sie er=
zählen
die Creigniſſe bis zum Jahre 1520 mit reichen Einlagen ar=
finden
, denke; Cumberland habe doch, wie der Kaiſer in Erfahrung ge= koſtet 4 M. 50 Pf.1 Das ganze, in ein bis zwei Jahren zu Ende
kommende Werk wird etwa 100 Hefte, alſo 3 Bände, umfaſſen und nach
bracht, ſeiner Zeit erraten, daß der Kronprinz von Oeſterreich an ſeinen dem ſeither ausgegebenen den Wert einer ganzen Lutherbibliothek be=
ment
begann. Fürſt Radziwill bezeichnete dem Kaiſer, nachdem Mr. und wären insbeſondere ſolche, die gerne eine belehrende Lektüre am
es auch dem auf der Unwverſität gebildeten, der ſich nur einmal Zei
und den Zettel dem Kaiſer einhändigte. Nach Kurzem brachte Cumber= nehmen will langſam zu leſen, vieles Neue zu ſagen. Nicht zum
geliſchen Geſchichtslitteratur, die nicht aus andern gelehrten
Zahlen=Erraten. Der Kaiſer, der von Cumberland gebeten wurde, ſich Büchern abſchreibt, ſondern direkt aus den Quellen ſchöpft, dieſel
ſeiner Handlchuhe zu entledigen, konzentrierte ſeine Gedanken auf eine 1 Duelwaſſer äber ſo darbietet, daß es Jedermann auch genießen kann.
E. Feldnelkenz. Verlaa von Sauerländer, Frankfurt a. M.
während er die Rechte des Kaiſers mit ſeiner Linken feſthielt, ohne Heſſiſche Dorfgeſchichten von E. Mentzel. Unter dieſem Titel bietet ſich
unſerer Zeit der Kultur und Ueberkultur erwacht in der Bruſt unſerei
Dichter eine mächtige Sehnſucht nach jenen einfachen geſunden Verhäl=
- Geh. Rat Simens in Charlottenburg will, der Schlel. 3tg= niſſen, wie man ſie noch im Leben und Treiben des Landvolks wahr=
tiſch
=phyſikaliſches Inſtitut errichtet werde. Verhandlungen hierüber ſchichten begründete; ihm folgte eine ganze Schar von Romanſchrif=
Mentzel hält ſich in den Heſſ. Dorfgeſchichten' gleichweit entfernt vor
ſchichten ſpielen im ehemals Kurheſſiſchen. Abſichtlich hat der Aut
- Einem uns mitgeteiltenVerzeichnis des Wein=Wachſes, den herben, kräftigen Dialekt des dortigen Menſchenſchlags etwas g=
ſo
reich iſt, darzuthun geſucht. Es wird einem warm um's Herz, wern
jahre wie auch heute noch mit einander abwechſelten und daß, wenn man die anſprüchsloſen, tiefempfundenen Erzählungen vom braunel
ſelten genug vorkamen. Als der beſte Wein des Jahrhunderts wird lieſt. Mit dem Titel Feldnelken= hat der Verjaſſer gleichſam da
in dem erwähnten Verzeichnis derjenige von 1666 bezeichnet, von welchem Charakter dieſer Dorfgeſchichten angezeigt: es ſind keine Zierpflanze=
angeführt
wird, daß die Maß hiervon in Frankfurt mit 1 Dukaten die die Treibhauskultuͤr hervorgebracht, ſondern friſche Feldblumel
Menſch, an allen Wegen und Stegen pflücken kann. Der kräftige Bode=
fachen
und doch mächtigen Naturen aus dem Volke. Die Feldneller,
Geringe und ſchlechte Jahrgänge waren 1662 1663, 1668. 1672, können Alt und Jung den gleichen Genuß bereiten und empfehlen ſül
1673. 1674. 1676 (ganz ſchlecht), 1677. 1655 ſalles erfroren), 1687. 1655, vornämlich als paſſende Weihnachtsgabe, wozu ſie auch noch die jer
1698, 1709, 1713 (faſt gar nichts und nichts nutz), 1714 1716, 1721, geſchmackvolle Ausſtattung als beſonders geeignet erſcheinen läßt. 2e=
Von der illuſirierten Prachtausgabe von Göthe's Werka
ſonach 4 extragute, 20 gute, b6 mehr oder weniger mittelmäßige und mit mehr als 800 Juuſtrationen erſter deutſcher Künſtler, herausgegekn
Der Leuchtturm in der Höllenthoreinfahrt des Hafen von New= von Prof. Dr. Heinrich Düntzer, deutſche Verlagsanſtalt in Stuttgach
ſchienen die Lieferungen 72 bis 80 (etwa die Hälfte des 5. Schluu
Es werden dazu 9 Lampen von je 6000 Kerzenkraft verwendet. Das Vandes). Das Prachtwerk wird bis zum Weihnachtsfeſte complet vo

Tageskalender.
Lehrerinnen (Rathaus). Erſtes Concert des Schubert=Verei
Ausflug des Lokalgewerbvereins Darmſtck
(Saal zur Traube).
nuch Groß=Gerau.
Samstag, 22. November: Abendunterhaltung des Geſangver eins Säng.
Vereinsabend mit Tanz der Turry
luſt (Ritſertſchen Saale).
Abendunterhaltung
meinde Beſſungen (Reſtauration Fey).
Turngemeinde Darmſtadt (Turnhaus). - Concert von Eugen dAl *
(Saalbau).

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten

der Lithographiſchen Anſtalt,
in Darmſtadt.

Buch= und Steindruckerei von H. Hohmann

Duas und Benlas 2. 6. Hitlihide Hofousdeudſerck.
Verantwortlich füͤr die Redaction: Carl. Witſich.