Darmstädter Tagblatt 1884


29. Oktober 1884

[  ][ ]

vELuNubvt Cultoho.

147.

Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mark 50 Pf. indk.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

rag= und Arzeigebratt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
TRdsttrieh Uultrsutnlhoothit.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärtz
von allen Annonen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

N 212.

Mittwoch den 29. Oktober.

1884.

Gefunden: 1 Säckchen, enthaltend 45 ſcharfe Patronen (2 mit Kugeln und 43 mit Schroth. 1 großer Schlüſſel. 1 desgl.
2 große und 1 kleiner Schlüſſel zuſammengebunden. 1 ſchwarzer Fächer. 1 Packet in Leinwand verpackt.
1 weißes Taſchentuch, A. B. gez. 1 Armband von Nickel. 1 blecherne Büchſe, enthaltend 20 Pfg.
Verloren: 1 Portemonnaie, euthaltend 13 Mk. 1 Sparkaſſenbuch Nr. 35245.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag der Gebrüder
Held von Darmſtadt dermalen in Amerika,
ſollen nachſtehende Immobilien und zwar:

Flur. Nr. Meter. 7 7 2725 Acker im Bach=
gang
, 7 106 1981 Acker im Op=
penheimer
Gau, 7 114 3112 Acker daſelbſt, 26 80⁵⁄₁₀ 6406 Acker an der
Täubcheshöhle, 40 14 2681 Acker über den
drei Brunnen, 50 11 2081 Wieſe zuScheft=
heim
, 54 7 4656 Wieſe im Er=
melfleck
. 54 24 14388 Wieſe über dem
Einſiedel, 54 25 7938 Wieſe daſelbſt, Montag den 3. November l. Js.,

Vormittags 11 Uhr,
verſteigert und bei annehmbarem Gebot
der Zuſchlag alsbald ertheilt werden.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[11148,
Schilf= und Rohrver=
ſteigerung
.
Freitag den 31. d. M., Nachmittags
2 Uhr,
ſoll das Rohr= und Schilf vom großen
Woog an Ort und Stelle in 6 Looſen
rſteigert werden.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen
J. A.
Hallwachs, Forſtaceſſiſt. U1149

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 30. Oktober 1884, Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale Zum Schützenhofen dahier mehrere feinere
Zimmereinrichtungen, 5 Sopha's, 4 Tiſche, 12 Rohrſtühle, 9 Kommoden, 2 Schreib=
ſekretäre
, 5 Spiegeln, 4 Kleiderſchränke, 3 Waſchtiſche, 4 Bilderrahmen, 4 Nachttiſche,
3 Regulatoren, 1 Pfeilerſchrank, 1 Cauſeuſe, 21 Bilder, 1 Fußteppich, 1 Fuchspelz,
1 Schreibpult, 1 Bücherſchrank, 4 Küchenſchränke, 1 Wanduhr, 1 Nähmaſchine,
2 vollſtändige Betten, 1 Klavier, 1 Blumenſtänder mit Blattpflanze, 50 Paar
neue Halbſtiefel, 46 Flaſchen Weißwein, 1 Fäßchen Rothwein, für Jagdliebhaber
55 Jagdgewehre, Jagdtaſche und Gewehrfutteral und für Photographen
2 Camera Obscura, 2 Statife, 1 Objectiv (3 Zoll) Hermagis, 3 Copirrahmen,
4 Kopfhalter, 1 Vaſe von Holz, 2 Tiſchchen, 1 Marmorplatte, 4 Seſſel, 1 Schemel,
1 Kiſtchen mit Trockenplatten, 3 ausgeſtopfte Vögel durch den Unterzeichneten öffent=
lich
meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung verſteigert. Die Verſteigerung der
photographiſchen Apparate findet unwiderruflich ſtatt.
(11089
Darmſtadt, den 24. Oktober 1884.
Engel, Gerichtsvollzieher.

Verſteigerung von
Waldſtreu.
Es werden verſteigert:
1. Montag den 3. November l. J.
Vormittags 9 Uhr, am Forſthaus
Eiſernhand,
das Laub von den Wegen, Schneiſen und
Waldanlagen in der Forſtwartei Traiſa,
ſowie das Schilfrohr aus dem Ludwigs=
teich
im Diſtrikt Spieß.
2. Dienstag den 2. November l. J.,
Vormittags 9 Uhr, am Forſthaus
Emmelinenhütte,
das Laub von den Wegen, Schneiſen und
Waldanlagen in den Forſtwarteien Nieder=
Ramſtadt und Waſchenbach.
3. Donnerstag den 6. November l. J.

Vormittags 9 Uhr, im Diſtrikt Dörn=
bach
am Pflanzgarten,
das Laub von den Wegen und Schneiſen
in der Forſtwartei Hahn.
Nieder=Ramſtadt, am 20. Oktober 1884.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
11009
Anlieferung
von Chauſſeeſteinen auf dem Vici=
nalwege
in der Gemarkung
Coloniewald.
Donnerstag den 6. November l. J.
Vormittags 10 Uhr,
ſoll die Anlieferung von 130 Cubikmeter
Chauſſee=Deckſteinen auf dem Vicinalwege
im Diſtrict Dörnbach (Brandeckſtraße und
660

[ ][  ][ ]

Todenweg) wenigſtnehmend: verſteigert

2488
werden.
Nieder=Ramſtadt, am 20. Otbr. 1884.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
ull5O
Löwer.

Bekanntmachung.

Das Anfahren der geklopften Steine
von den Lagerplätzen auf die chauſſirten
Straßen ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 1. November d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 28. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(11168,
Ohly.

Friſche

treffen heute ein.
Jacob kohrlen,
Hoflieferant. 1115)

In nur garantirt reinſchmeckenden, preiswürdigen Qualitäten:
roh von 80 Pf. bis M. 1.50 per ½ Ko.,
gebrannt von 100 Pf. bis M. 1. 70 per ½ Ko.,
darunter hochfein kandirten Kaſſee M. 1. 50 per ½ Ko.
(bei Abnahme von 5 Pfd. und mehr entprechender Rabatt)
empfiehl:

Feinſten

per Literflaſche Mr. 1.20,
empfiehlt

Carl Watzinger

Louiſenplatz 4. (10330

Meine reich aſſortirten Lager/
in feinſten und wohlſchmeckendſten
Hafeesortem
als: braunen, gelben, blauen und
grünen Java, Surinam, Hellgorry,
Porlorico, Hartinique, Hancun,
Preanger, Heyado, Hocca. Lon-
duras
, roh und gebrannt,
empfehle beſtens.
11152

Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.

9

130 Etm. breit, reelle Waare, habe ich, um damit zu räumen,
bedeutend unter'm Preis zum Verkauf ausgeſetzt.

Ferner empfehle:

in ſchönſter Auswahl zu außerordentlich billigen Preiſen.

ReEEUTTTUUO)
25 Ernſt=Ludwigſtr. 25. U0

[ ][  ][ ]

Cocar-eranderung

Um mit meinem großen, mit allen
ſteuheiten dieſer Saiſon ausgeſtattetem
ſager vor meinem demnächſtigen Umzuge
ſöglichſt zu räumen, halte ich von heute
m einen mehrwöchentlichen Ausverkauf in
uch, Modewaaren, Damen=Mänteln.
Leißwaaren und Ausſtattungsgegen=
ſänden
aller Art, zu ganz bedeutend
rmäßigten Preiſen, und iſt hier einer
pfehrlichen hieſigen und auswärtigen
undſchaft Gelegenheit geboten, ihren Win=
ſrbedarf
in guter, reeller und neuer
Caare zu Fabrikspreiſen einzukaufen.
Mra. v. MleVer,
6. Ludwigsſtraße 6. (10735
Garl Piohm aCo.
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Specialität in
Afkoa UziA TLOe
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Grösate Auswohl, billigste Proise
erantio fur vroinon Goschmack.
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Eigone Caffes-Rösterei.
2
l. ro pfe. vr. vfd billiger als von Hamburg
28
Bremen oder Emmerich bezogen.
Filiale Obergasse 36.

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lablspähns, Bohnwad

Meinen Vorrath in gut gearbeiteten
Röbeln verk., um vollſtändig damit zu
tumen, zu ſehr billigen Preiſen:
Commoden,Waſch=u. Nachtſchränke,
Conſol= und Küchenſchranke,
Ablauf= und Bügelbretter.
eſtellungen und Reparaturen werden
prompt und billig ausgeführt.
H. Sohulz, Carlsſtr. 23.
GMöbel werden auf Ratenzahlung
[10967
abgegeben.

212
1ap0ton E; aollGall.
Mein reichhaltiges Lager von Tapeton
und Rouloaux in jedem Genre halte beſtens
empfohlen. Reſte von 6-16 Stück
werden, ſoweit der Vorrath reicht, zu
Fabrikationspreiſen abgegeben.
Philipp Renn's Fahrikmodorlags
Phidipp Jungmann,
Wilhelminenſtraße 13.

28 Niederramſtädterſtraße 28.

Foinstor

loſe und in ½ u. ¼ Literflaſchen,
(10939
friſch eingetroffen bei
voorg u00I8 & 10.,

Louiſenſtraße 10.

zum Noheſſen
eingetroffen bei
RAnEm mandk,

Ballonplatz 5. (1108,

Schuhmnuren
aller Art, Hand= und Maſchinenarbeit
von den feinſten bis zu den billigſter
Qualitäten empfiehlt
Arah. Lohwohel,
7 Ernſt=Ludwigsſtraße 7.
Jur gründlichen Verlilgung
von Sohwaben l. Küchen
Kätern aller Arl
empfehlen ein ſeit einer Reihe von
Jahren erprobtes Mittel, (0935
ſoorg Laobig & Co.
Louiſenſtraße 10.
Fin junger ſchwarzer Spitz billig zu verk.
C= Beſſ. Klappacherſtraße 58. (1154

2489
Kupfervitriol,
ſowie ſämmtliche

zu billigſten Preiſen bei
(10938
Uborg Aulle, d bl,
Louiſenſtraße 10.

P
KaISs;
Javakafkee (Westind. Art),
kräftig und reinſchmeckend,
per Pfd. 80 bei 10 Pfd. billiger,
empfiehlt
C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (1015

Feinſte Speiſekartoffeln:
Andersen- Kartofkeln,
Achilles-Kartofkeln,
Aurora-Kartofkeln,
per Malter 100 Kilo M. 5.
Salat-Kartofkeln
(rothe Mäuschen)
per Malter = 100 Kilo M. 8.
Frei in Keller geliefert.
Proben.
Riedeſelſtraße 42, parterre.
[10613
Hahnmühle b. Pfungſtadt.
W. Aildebrand I.

ſogen Hühnerangen
das bewährteſte Mittel empfehlen
voorg HobI8 & C0.,
Louiſenſtraße 10. 110929

Hochfeinen Original=Rum, Fl. 2 Mk.
Hausfrauen zum Backen beſonders zu
empfehlen, da einige Tropfen davon dem
Gebäck einen ſehr feinen Geſchmack geben.
Nur bei Z. Hirſch, Rheinſtr. 21. (10896

Val-

Stückreiches Fettſchrot,
Nuß= und Stückkohlen,
Tannen= und Buchenholz
empfiehlt zu billigſten Preiſen
J. Schweitzer,
Eliſabethenſtraße 35. 19327
Porzollan- und oisorno oofon,
all. Conſtruct., ſowie Heerde werden ge=
ſetzt
und geputzt unt. Zuſich. reeller u.
pünktl. Bedienung bei billigen Preiſen.
Kiesſtraße 93. 10805

[ ][  ][ ]

2490
GeoerThaindr
AOuL-ULIy.
Biseuit, Salat, Blauo, Goldgolbo
in auserleſener vorzüglicher Qua=
[10624
lität.
vrUdol JungmaII.
Hedicinal Rothwein, Flaſche M. 1.
Harz’scher Einderwein, Flaſche
M. 1. 25,
Dry Madeira. ächt fſt. Qualität,
Flaſche M. 2.50,
Halaga, acht fſt. Qualität, Flaſche
M. 2.
Cognao, ächt, hochfein Flaſche
M. 4.
[10894
empfiehlt,
H. W. Prassel.
Ha Fettschrot,
Ha Stüchtkohlen,
Ha gew. Nusskohlen
zu den billigſten Preiſen empfehlen
(9042
Griesheim,
Wollk Söhne.
Die
FollAt-a ulullduaillhe
von
H. Berdux, Darmſtadt,
unterhält ſtets ein Lager aller Sorten
Fournire, ſowie
Dicten
in Ahorn, Birnbaum, Eichen, Kirſchbaum,
Mahagon, Nußbaum und Pappel in Stärke
von 1 mm bis 25 mm u. darüber. (11041
Eine gebrauchte, aber gut erhaltene
Troppo von Hichenhol,
12 Stufen, iſt billig zu verkaufen.
Beſſunger Carlſtraße 19.
(9804
Hartoſelm
beſter Qualität, gelbe Amerikaner, ſowie
andere feine Sorten empfiehlt, (10653
Ch. Ess, Heidelbergerſtr. 57.

N. 212
6456) Wilhelminenſtr. 8 2 unmöbl.
Zimmer nebſt Alkoven zu vermiethen.

900000000ooeo0o0oo0ooooooeoe
8 6807) Frankfurterſtr. 2 iſt die F
Beletage mit 6 Zimmern, 1 Saal mit
Balkon, ſowie 2 Zimmer im 3. Stock
F zu verm. und ſofort zu beziehen.
5

Zimmerſpähne
werden ins Haus geliefert.
[11026
G. Heyl, Bleichſtraße 51.

6426) Mühlſtraße 28 die Manſarde,
7 Piecen, zu 340 M. zu vermiethen.

7391) Wilhelminenſtraße 19, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, eine freund=
liche
Manſarde, 3 Piecen, Waſſerleitung ꝛc.
an eine ruhige Dame oder Herrn.
Näheres Parterre daſelbſt.
7873) Louiſenplatz 7 Zimmer und
Cabinet, unmöblirt.
7945) Bleichſtraße 32 die Beletage,
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. November zu vermiethen. Näheres
J. Glückerts Hofmöbelfabrik.
7995) Heinrichſtraße 43 die Beletage
am, 1. Noobr. beziehbar. Näh. Parterre.
8110) Ernſt=Ludwigſtraße 1
eine elegante Wohnung, 5 Zimmer, Küche,
Badezimmer, Gas= und Waſſerleitung, 3
Bodenkammern ꝛc. zu vermiethen.
gooooooooooooooooooooooooods
8 8220) Heidelbergerſtraße, 8
8 gegenüber Heinrichſtraße, Par=
C terrewohnung von 5 Piecen,
8 Vorgarten und allem Comfort. F
8 Auf Wunſch Stallung und 0
8 Remiſe. Näheres Nr. 23, I. 8

8331) Untere Bleichſtraße 35 eine
Wohnung von 5 Zimmern, Boderräumen
und allen Bequemlichkeiten bis October
P. Bauer.
beziehbar.
8419) Ecke der Eliſabethen= und
Wilhelminenſtraße 17, gegenüber dem
Palarsgarten, iſt der dritte Stock bis
15. Nov. event. auch bald zu beziehen.
8531) Eine geräumige Wohnung in
unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe ſofort
billig zu vermiethen. Näheres Beſſunger
Schulſtraße 59, I. Stock.
8661) 3 Zimmer nebſt allem Zu=
behör
, neu hergerichtet, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Zu erfragen bei
Schloſſermſtr. J. Ludwig, Grafenſtr. 35.
S
E
38766) Promenade 70
eine feine Parterre=Wohnung, 6 Zim=
mer
, 2 Entreſols und üblichem Zu=
behör
per ſofort zu vermiethen.
Näheres Rheinſtr. 2. M. Fürth. 9

878D) Niederramſtädterftr. 58 Ne
Manſ., 3 Zimmer mit allem Zubeh., ſof.
8911) Grafenſtraße 16 iſt im Vor=
derhaus
eine Wohnung, 3. Stock, für
350 M. zu verm. und bald zu beziehen.
8916) Die Wohnung im mittl. Stock
des Hauſes der Renten=Anſtalt, Ecke der
Eliſabethen= und Neckarſtraße 60,
beſtehend in acht Zimmern u. ſ. w., auf
Verlangen mit geräumiger Manſarde, iſt
anderweit zu vermiethen.
8962) Schulſtr. 1 unmöbl. Zimmer.

9081) Verl. Kiesſtr. 74, Parterre,
4 Zimmer mit allem Zubehör bis 1. Noobr.
9094) Kirchſtraße 14 im Vorderhaus
eine Wohnung, 3 Zimmer nebſt Zubehör,
zu vermiethen.
9211) Caſernenſtraße 62 Beletage
5 Piecen mit allem Zubehör ſofort bez.
9362) Rheinſtraße 16, 2. Stock,
Wohnung von 6 Zimmern nebſt Zubehör,
neu hergerichtet, ſofort zu vermiethen.
Näheres bei
M. W. Praſſel.
9460) Wienerſtr. 70, eine Tr., ein
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
9729) Schulſtraße 10, 2. Stock, fünz
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer und
Gas, an eine ruhige Familie zu verm.
9768) Der Seitenbau meines Hauſes
am Ludwigsplatz, aus geräumiger Werk=
ſtätte
und Wohnung beſtehend, iſt zu ver=
Guſtav Hickler.
miethen.
10061) Fuhrmannsſtraße 13 ſind
zwei ſchöne Wohnungen zu vermiethen.
10062) Caſinoſtraße 30 iſt der mitt=
ere
Stock, 4 Zimmer, Veranda, Boden
und Keller ſogleich zu vermiethen.
WAN

10206) Mühlſtraße 20 im erſten
Stock eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmer, Küche, Keller, Bodenkam=
mern
, ſowie allen Bequemlichkeiten
per ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch
Gartenantheil. A. Caſtritius.
Aazan
10209) Schirmgaſſe 2 eine neu her=
gerichtete
Wohnung, 2 Treppen hoch, im
Vorderhauſe, 4 Zimmer, 2 Cabinette und
Zubehör bis 1. Dezember zu vermiethen.
10216) Louiſenſtr. 22 eine Wohnung
im Seitenbau zu vermiethen.
10217) Wilhelminenſtr. 6 iſt die Manſ.
4 Piecen u. all. Bequemlichk. Klein, Wtwe-
10222) Ludwigsplatz 8 die Belet,
enthaltend 1 Saal, 6 große Zimmer,
Küche, Magdſtube, Bodenraum, abgeſchloſſe=
nen
Vorplatz ꝛc. neu herichtet; ebendaſelbſt
eine Wohnung im vierten Stock, enthaltend
3 Zimmer, Magd= und Bodenkammer ꝛc-
neu
hergerichtet. Näheres daſelbſt be
Wittwe Böttinger oder bei Herrn
B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
EAAiiADrinAudtAeAAum
10342) Rheinſtraße 5
die erſte Etage zu vermiethen.
Näheres bei Herrn Weingarten im
Laden und Wilhelmſtraße 11.
verAazzrauuurruruuazraa
10344) Waldſtraße 19 der erſte Stoc
mit allem Zubehör ſofort zu beziehen.
10488) Eliſabethenſtraße 53 ein
reundliche Wohnung, drei Zimmer, Küch=
mit
Waſſerleit., Bodenkammer und Kelle=
10501) Soderſtr. 21 iſt die Beletag
zu verm. Zu erfragen Holzſtraße 17.
WAzuuauuum
10500) Wendelſtadtſtr. 13 der
halbe 1. Stock, enthaltend 3 Zimmer
nebſt allem Zubehör, per ſofort zu
vermiethen. Näheres Parterre.

0d=

[ ][  ][ ]

10503) Der obere Stock unſeres
Hhauſes am Ludwigsplatz
o5 Zimmer, Küche und Zubehör, in allen
Theilen völlig neu hergerichtet, mit
Gas= und Waſſerleitung, baldigſt beziehbar.
J. G. Kahlert & Söhne.
10628) Wendelſtadtſtraße 24 iſt die
Beletage, 7 Zimmer mit Zubehör, ſofort
preiswürdig zu vermiethen. Näheres
Aliceſtraße 23, parterre rechts.
10629) Soderſtr. 7, 1 St. hoch, eine
ſchöne Wohnung von 4 Zimmern, Küche
mit Waſſerltg. und ſonſtigem Zubehör,
Alsbald beziehbar. Preis 440 Mk.
Näheres Marktſtraße 6.
10764) Obergaſſe 20 eine kl. Woh=
hung
an eine reinl. ſtille Perſon zu verm.
10765) Bleichſtraße 25, Hinterbau,
1 auch 2 geräumige unmöblirte Zimmer/
mit ſeparatem Eingang.
Zu vermiethen
an eine allein ſtehende Dame 2 ſehr ſchöne
4h unmöblirte Zimmer. Näheres Prome=
nade
27 parterre.
[1089]
10898) Wendelſtadtſtraße 42 die
⁵⁄₈ Beletage mit 5 Zimmern ſogleich beziehb.
11046) Kiesſtr. 53, Ecke Hofmannſtr.,
ein unmöblirtes Zimmer, Parterre, mit
ep. Eingang, an einen Herrn ſof. z. verm.
11049) Dreibrunnenſtraße 5 iſt eine
Manſardenwohnung (2 Stiegen hoch) mit
Gartenantheil anderweitig zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen.
11053) Wienerſtraße 63 zwei ſchöne
Wohnungen, erſter Stock und Manſarde,
e 4 Zimmer, nebſt allen Bequemlichkeiten.
Auf Wunſch können noch drei kleine Zim=
1ner im Seitenbau dazu gegeben werden.
Bald beziehbar zu verm. Näh. 2. Stock.
11055) Kapellplatz 14 eine Man=
ſarden
=Wohnung gleich beziehbar.
11155) Frankfurterſtraße 32 eine
Wohnung, 5 Zimmer mit allem Zubehör.
11156) Stadtallee 2 eine Wohnung,
4 bis 5 Zimmer, getrennt oder im Gan=
ſligen
, zu vermiethen. Näheres im Hauſe
oder Riedeſelſtraße 68.

9107) Schloßgraben 1 III. St. zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
9465) Ludwigsplatz 6, 2. St., ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10238) Ecke der Promenaden= und
Wendelſtädtſtr., Parterre, ein gut möbl.
Zimmer mit Cabinet bis 1. Nov. zu bez.
10294) Eliſabethſtr. 35 ſchön möbl. Z.
10514) Soderſtraße 51 ein hübſch
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
10675) Saalbauſtr. 12 im 2. Stock
ein gut möbl. Zimmer per ſofort.
10676) Hermannſtraße 15 parterre
zwei möblirte Zimmer.
10901) Bleichſtr. 17, 1 St. hoch, ein
ſchön möbl. Zimmer.

249)
10903) Carlsſtraße 32 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
10942) Kiesſtr. 69 möbl. Zimmer,
15. Nov. beziehbar. Winter, Wwe.
11066) Rheinſtraße 50, Manſ., ein
freundl. möbl. Zim. a. e. ſ. Herrn 0. Dame.
11067) Grafenſtr. 27, Vorderh. möbl.
Zimmer, auf die Straße gehend.
11069) Schützenſtr. 18 zwei Schlaf=
zimmer
, 1 Wohnzimmer möbl. zu verm.
11071) Wendelſtädtſtr. 22 ein möbl.
Zimmer im 1. Stock zu vermiethen.
11073) Taunusſtr. 4, Parterre, ein
freundl. möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
11156a) Grüner Weg 7 zwei gut
möblirte Zimmer, zuſammen oder getrennt.

pe.

G000000000a0atooo00aao0o0000

C.

ih

4r.
Läder, Haguzne ato.
7650a) Ein Lagerraum, verbunden/
mit Schienengeleiſe, zu vermiethen.
Näheres bei J. Spengler, Grafenſtr. 33.
10234) Ein Laden,
eine Wohnung per ſofort zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigspl. 4. Wilh. Schwab.
10631) Ludwigſtraße 18 ein ge=
räumiger
Laden mit Wohnung zu verm.
Näheres Gervinusſtraße 7.
Anirzi

Mozurt-Derei.
Samstag den 1. November. Abends 8 Uhr:
M
846
5
r
GGAUUu- U TaAddu-
Unter gütiger Mitwirkung der Concertſängerin Fräul. Fran-
ziska
Deinet von Frankfurt und des Herrn Hofconcert=
meiſter
Otto Hohlkeld von hier.
Karten für Nichtmitglieder ſind bei den Herren A. Bergſträßer,
M. Bölling und Gg. Thies ſowie Abends an der Kaſſe 2 M. zu haben.
W Die Ausgabe der Programme bleibt auf den Saaleingang be=
ſchränkt
.
Der Vorstand. (11157


20
Ce

11095) Einej. Frau die Krankenpflege er=
lernth
., Zeugn. beſ., ſ. Stelle, Bleichſtr. 5.

Damen= und Kinderkleider
werden elegant und billigſt angefertigt
Carlsſtraße 40, parterre.
[11165

11159) Ein Fräulein, gewandt im
Kleidermachen, wünſcht Arbeit außer dem
Hauſe. Näh. Schulſtraße 4 im Laden.

Burſchenzimmer mit
Cosuehi oder ohne Möbel nächſt
oberer Heinrichſtraße 3.
[11166

11160) Eine geübte Kleidermacherin
wünſcht in und außer dem Hauſe Arbeit.
Pankratiusſtraße 26, Hinterhaus l. Stock.

74
1
1

8166) Roßdörferſtraße 32, 3. Stock,
ein ſchönes möblirtes Zimmer, mit allem
Comfort eingerichtet und ſorgfältiger Be=
dienung
zu vermiethen.
8801) Soderſtraße 59 1. Stock ein
ſchön möblirtes Zimmer.

11161) Ein Mädchen wünſcht Arbeit
im Flicken außer dem Hauſe. Zu erfrag.
in der Expedition d. Bl.
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genommen
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661

[ ][  ][ ]

2492

M. 212

Für die zahlreichen Beweiſe der aufrichtigen Theilnahme,
welche uns bei dem ſo hart betroffenen Verluſte unſeres un=
vergeßlichen
, ſo früh dahingeſchiedenen
Ph. GolKus
entgegengebracht wurden, insbeſondere für die reichen Blumen=
ſpenden
, ſagen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt. 29. Oktober.
Deutſches Reich. In der Anſprache, womit der Staatsrat am
Samstag eröffnet wurde, bezeichnete der Krouprinz als Aufgaben des
Staatsrats Gutachten über zur Einbringung in den preußiſchen Landtag
beſtimmte Geſetzentwürfe, über Entwürfe zu allerhöchſten Verordnungen,
über Entwürſe zu Geſetzen und Verordnungen, welche von der preußi=
ſchen
Regierung bei dem Bundesrat eingebracht werden und über die
Abgabe der preußiſchen Stimmen im Bundesrat in Sachen der Reichs=
geſetzgebung
, ſo oft die Bedeutung des Gegenſtandes dies angemeſſen
erſcheinen läßt, ferner ſollen dem Staatsrat auch Angelegenheiten aus
dem Gebiete der Verwaltung zur Beautachtung überwieſen werden. Die
von den Mitgliedern der Körperſchaft in ihrer Berufsthätigkeit gewon=
nenen
Erfahrungen ſollen dazu dienen, die Geſetzentwürſe, ehe dieſelben
zur parlamentariſchen Verhandlung gelangen, einer ſorgfältigen Prü=
fung
daraufhin zu unterziehen, ob ſie den Bedürſniſſen des Landes ent=
ſprechen
, ob Mittel, wodurch die letzteren gerecht zu werden ſuchen,
unter den gegebenen Verhältniſſen die angemeſſenen und erfolgverheißen=
den
ſind und ob die praktiſche Turchführung der Grundſätze, worau
die Entwürfe beruhen, in ſolcher Weiſe geordnet iſt, das der Zweck des
Geſetzes ſo vollſtändig und mit ſo geringer Beläſtigung wie möglich
erreicht werden kann. Neben dieſen ſachlichen Erwägungen wird es dem
Staaatsrat obliegen, die Redaktion der Entwürfe aufmerkſam zu prüfen,
damit dieſelben nicht nur klare, in ſich widerſpruchsloſe Faſſung erhalten,
ſondern auch in ihrem Syſtem der beſtehenden Geſetzzebung organiſch
ſich anſchließen.
Die dem Staatsrat zunächſt zur Begutuchtung zugewieſenen Geſetz=
entwürfe
ſind diejenigen, betr. Erweiterung der Unfallverſicherung, Sub=
vention
der überſeeiſchen Dampfſchiffahrt und Errichtung von Poſt=
ſparkaſſen
und ſoll der letztere demnächſt zur Beratung geſtellt werden.
Der Bundesrat hat am 27. d. M. dem Antrag des Reichskanzlers
vom 23. d., die von dem Braunſchweigiſchen Regentſchaftsrate zu be=
ſtellenden
Bevollmächtigten als Vertreter Braunſchweigs im Bundes=
rate
anzuerkennen, angenommen.
Die Eröffnung der Kongokonſerenz wird vorausſichtlich am 6. No=
vember
ſtattfinden.
Im braunſchweigiſchen Landtag teilte am 27. d. M. Präſident
v. Veltheim mit, daß der Kaiſer es abgelehnt habe, den vom Herzog
von Cumberland abgeſandten Grafen Grote zu empfangen und das
Schreiben des Herzogs entgegenzunehmen. Der Präſident verlas ferner
einen Erlaß des Kaiſers an den Regentſchaftsrat, worin es heißt, daß
der Kaiſer angeordnet habe, im Bundesrat den Antrag zu ſtellen, die
vom Regentſchaftsrat zu ernennenden Bevollmächtigten als berechtigte
Vertreter des Herzogtums im Sinne des Artikels 6 der Reichsverfaſſung
anzuerkennen; der Kaiſer werde die dem Herzoge von Braunſchweig als
Bundesfürſten vorbehalten geweſenen Rechte rückſichtlich des Braun=
ſchweiger
Kontingents auf Grund der Artikel 63 und 64 der Reichs=
verfaſſung
für die Dauer der Regentſchaft ſelbſt ausführen. Der Kaiſer
werde ſich angelegen ſein laſſen, die aus der Situation ſich ergebenden
Reichs= und Verfaſſungsfragen in Gemeinſchaft mit den verbündeten
Regierungen verfaſſungsmäßig zu löſen, dabei die Rechte und die In=
tereſſen
des Herzogtums und ſeiner Bevölkerung der Verfaſſung und
den beſtehenden Geſetzen entſprechend ſicherzuſtellen. Sodann nahm der
Landtag eine entſprechende Reſolution an, worin es heißt: daß die
Landesvertretung und das Land weitere zur ordnungsmäßigen Erle=
digung
der Thronfolgerfrage erſorderlichen Schritte in der durch die
Aeußerung des Kaiſers begründeten Hoffnung erwarten, daß die aus
der Verfaſſung ſich ergebenden Rechte nicht minder als die dem Kaiſer
und dem Reiche gebührenden Rechte gewahrt werden.
Hierauf wurd.
der Landtag durch den Regentſchaftsrat bis auf weiteres vertagt.
Am verfloſſenen Sonntag kam es in Ludwigshafen anläßlich eine:
Wahlverſammlung zu einem Auflauf und zu Ausſchreitungen. Von
c ermersheim und Landau herbeigezogenes Militär ſtellte die Ruhe
wieder her.

leyteres von den Franzoienzbombardiert und eingenommen, wobei das

Pulvermagazin in die Luft flog. Die chineſiſchen Truppen unter General
Tſo zogen ſich auf die benachbarten Hügel zurück, während die Fran=
zoſen
das Fort beſetzten und ihre Verſchanzung begannen. Zu dieſem
Dienſt zwangen ſie auch eine Anzahl von Kulis und Landleuten. Tſo,

(1168, der inzwiſchen durch Lin Ming Chuan verſtärkt worden war traf in=
deſſen
Vorbereitungen zur Wiedereroberung des Forts: zuerſt ſteckte er
eine Anzahl ſeiner Soldaten in Bauernkleidung, und dieſe erſchienen am
nächſten morgen in dem Fort zur Dienſtleiſtung für die Franzoſen.
Gleichzeitig poſtierte er einen Teil ſeiner Truppen in einen Hinterhalt
zwiſchen der Arbeitergruppe und der See. Auf ein gegebenes Signal
ſielen die soi disant Kulis über die Franzoſen her, und Tſo ſetzte ſeine
im Hinterhalt liegende Streitkraft in Thatigkeit. Die Franzoſen, von
allen Seiten umzingelt, ſtürzten in der größten Verwirrung nach dem
Ufer, und ſelbſt in das Meer. Schließlich gelang es ihnen, die Schiffe
zu erreichen, aber ſie ließen eine Anzahl von Toten zurück, und eine
franzöſiſche Fahne fiel in die Hände der Chineſen.
England. Am Sonntag den 27. nachmittags fand im Londoner
Hydepark eine etwa von 100 000 Perſonen beſuchte Kundgebung ſtatt.
Es wurde eine gegen das Oberhaus gerichtete Reſolution angenommen,
welche dasſelbe für überflüſſig und gefährlich erklärt und die Aufhebung
des Oberhauſes anempfiehlt. Die Verſammlung verlief ruhig und ohne
jede Unordnung.
Belgien. Das neue Miniſterium iſt nun definitiv konſtituiert und
folgendermaßen zuſammengeſetzt: Beernaert, Präſidium und Finanzen,
de Volder, Juſtiz; Thoniſſen, Inneres und Unterricht; Pontus, Krieg;
van dem Peereboom, Eiſenbahnen; Caraman=Chimay, Auswärtiges:
de Moreau, Landwirtſchaft. Soweit bekannt, beſteht das neue Kabinet
aus ſehr gemäßigten Anhängern der Rechten. Die Kommunalwahlen
vom 19. Oktober ſind durch die am vergangenen Sonntag ſtattgefun=
denen
Stichwahlen vervollſtändigt worden. Dieſelben ſind ebenfalls
zum größten Teile zu Gunſten der Liberalen ausgefallen. Bis zum
Sonntag waren die Wahlen aus 48 Orten bekannt, von denen 26 liberal,
12 klerikal und 10 teils klerikal, teils liberal wählten; außerdem wur=
den
in Seraing 5 Republikaner und 5 Liberale gewählt. In Nenaiz
(Oſflandern) und in Morialme (Provinz Namur) kam es zu ernſten
Ruheſtörungen.
Der Brüſſeler Kommunalrat beſchloß am 27. eine Reſulution auf
Aufhebung des Schulgeſetzes, motiviert durch den Hinweis, daß die
Kommunalwahlen den berechtigten Proteſt des Kompromiſſes der Ge=
meinden
ganz entſchieden ratifiziert hätten; es ſei daher dringende Not=
wendigkeit
, der durch die Ausführung des Schulgeſetzes hervorgerufenen
Agitation ein Ziel zu ſetzen.
Bulgarien. Am Montag wurde die Nalionalverſammlung in
Sofia mit einer Thronrede des Fürſten eröffnet Dieſelbe weiſt auf
die im ganzen Lande herrſchende Ruhe und das fortdauernde Wohlwollen
aller Mächte hin, namentlich Rußlands, Bulgarien gegenüber. Die
Thronrede lenkt die Aufmerkſamkeit der Kammern auf die Verbindung
der ſerbiſch=türkiſchen Eiſenbahnen durch Bulgarien, konſtatiert, daß die
zur Ausführung beſtimmte Friſt abgelaufen und hofft auf eine baldige
Beilegung der Differenzen zwiſchen Serbien und Bulgarien.
Cahpten. Nach einer am 27. Oktober in Kairo eingetroffenen amt=
lichen
Meldung aus Wadihalfa ſind die beiden Boten, welche ausgeſendet
waren, um über den Schiffbruch des Dampfers, auf dem Oberſt Stewart
war, ſich zuverläſſig zu erkundigen, zurückgekehrt; dieſelben beſtätigen,
daß Araber Stewart und ſeine Begleiter, darunter zwei Konſuln, deren
einer Nicola genannt wurde, ermordeten, und daß jeder Zweifel hierüber
ausgeſchloſſen iſt.
Vereinigte Staaten. Comodore Schley, der Befehlshaber der
Greely=Aufſuchungs=Expedition, beſtätigt in ſeinem Berichte an das
Marine=Departement der Vereinigten Staaten die vor einiger Zeit ge=
brachte
Meldung, daß bei den Leichen von ſechs Mitgliedern der Ex=

pedition des Lieutenants Greelg Fleiſch von den Knochen abgeſchnitten war.
Peru. In Folge der Weigerung Chile's, den Reklamationen der
Einwohner und Handeltreibenden Lima's wegen der Verluſte während

des Krieges mit Peru gerecht zu werden, hat in Lima ein internationales
Meeting ſtattgefunden, welches beſchloß, den Beiſtand der Großmächte
gegenüber Chile telegraphiſch anzurufen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Oktober.
(Das Reſultat der geſtrigen Reichstagswahl ſiehe am Schluß
des Blattes.)
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben in Gemäßheit der
Artikel 3 und 6 des Geſetzes vom 17. Juni 1874, die landſtändiſche
Geſchäftsordnung betr. den Miniſterialrat von Werner zum landes=
herrlichen
Kommiſſär für die erſte Kammer, ſowie den Geheimen Staats=
rat
Dr. Knorr und den Miniſterialrat Dr. Jaup zu Mitaliedern der
landesherrlichen Einweiſungs=Kommiſſion für die zweite Kammer zu
ernennen geruht.
Das Großherzogliche Regierungsblatt Nr. 30 enthält Edikt,
die Einberufung des 25. Landtaas betr.
In dem Reichsetat pro 1885-86 ſind 15000 M. eingeſtellt als
jährliche Vergütung an die Großh. Heſſ. Regierung für Be=
nutzung
der mit dem 1. Mai 1885 dem öffentlichen Verkehr zu über=
gebenden
feſten Brücke zwiſchen Mainz und Kaſtel. Militärperſonen
und Militärfuhrwerk ſind frei von Brückengeld und beſondere Zugeſtänd=
niſſe
ſeitens der Großh. Heſſ. Regierung ſind im Intereſſe der Reichs=
Poſt= und Telegraphenverwaltung gemacht worden. Die Genehmigung
des Bundesrates und Reichstags ſteht zu dieſen Vereinbarungen noch aus.

[ ][  ][ ]

1

Rel
2493

- In der in voriger Woche abgehaltenen ordentlichen General=
verſammlung
des Vereins zur Unterſtützung von Invaliden
und deren Hinterbliebenen von 1866 wurden zunächſt der ſeit=
herige
Vorſitzende und Schriftführer des Vereins, die Herrn Ober=
rechnungskammerpräſident
Hahn und Geh. Juſtizrat Buchner ein=
ſtimmig
wiedergewählt. Aus dem hierauf vorgetragenen Rechenſchafts=
bericht
von 1883 entnehmen wir, daß die Zahl der Mitglieder von 781
bei der Gründung des Vereins auf 358 zuruckgegangen iſt; die Geſamt=
Einnahmen betrugen im abgelaufenen Rechnungsjahr aus Mit lieder=
beiträgen
2282 M., aus Kapitalzinſen 1987 M. und aus einmaligen
Beitragen 1301 M. im ganzen ſonach 5570 M. Hierzu treten noch
ca. 2600 M. als Beihilfe der Großherzogl. Regierung ſowie einzelne
Beiträge von Sparkaſſen.
An jährlichen Unterſtützungen wurden gewährt: An 43 Invaliden
2940 M., an 21 hinterbliebene Familien 2631 M. An einmaligen
Gaben wurden aus dem Reſervefonds 204 M. verwilligt.
Der Vermögensſtand beträgt 46 676 M. gegen 47422 M. im Vor=
jahre
.
Bei dem Vereine wurde neuerdings das Inſtitut der Vertrauens=
männer
eingeführt, durch welches die Verhältniſſe der zu Unterſtützenden
ſorgfältig kontroliert werden und welches ſich ſeit Jahren bei dem
Hilfsverein für Invaliden ꝛc. aus 181071 ausgezeichnet bewährt hat.
E. Kaufmänniſcher Verein. Am Montag ſprach Herr Karl
Voigt aus Offenbach über Entſtehung und Zerſtörung des
Sonnenſyſtems. Wir geſtehen ſelten einem ſo gediegenen Vortrag
populärer Art beigewohnt zu haben. Gewöhnlich halten es die Herren
Redner für überflüſſig, einem gemiſchten Publikum, die Wege und Ziele
ernſter Forſchung zu zeigen, und vollends einem Kreis von Hörern, der
vorzugsweiſe von Lamen gebildet wird, glaubt man durch eine mit an=
mutigen
Anekdoten gewürzte Cauſerie Genüge thun zu können. Herr
Voigt gehört nicht zu dieſer Kategorie von Rednern; ihm iſt es wirklich
Um die Verbreitung wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe zu thun; bei ſeinem
Vortrag hat man von Anfang bis zu Ende das Gefühl, daß ein jeder
Satz das Ergebnis ernſter Studien ſei; doch nicht allein der Denker, der
Gelehrte trat in ſeiner Darſtellungsweiſe zutage, ſondern ebenſo der
geiſtvolle Redner, der es verſteht durch richtige, leicht faßliche Grup=
pierung
des Stoffes, durch Beleuchtung der wichtigſten Punkte auch das
Intereſſe des Laien für die tiefſten kosmologiſchen Probleme zu wecken.
Redner hub damit an, daß es vielleicht ein ungünſig gewählter Augen=
blick
ſei, heute, am Vorabend eines Tages, an welchem tauſende von
deutſchen Männern an die Wahlurne treten würden, um über die Ge=
ſchicke
des Landes zu beſtimmen, von einer Anzahl Menſchen zu fordern,
thr Intereſſe auf 1 Stunde vom Schauplatz menſchlicher Wirrniſſe ab=
gukehren
und jenem großartigen Spiel der Kräſte im Weltenraum zu=
zuwenden
, vor welchem doch alles irdiſche Getriebe in Nichts zujammen=
änke
. Schon die älteſten Zeiten haben ſich mit der Frage beſchäftigt:
wie iſt das Weltall geworden? Und der menſchliche Geiſt hat ſich nicht
Lher beruhigt, ehe er eine Antwort gefunden, welche für eine beſtimmte
Zeit und eine beſtimmte Verſtändnisſtufe ausreichte; die Mythen und
Sagen, die über dieſen Gegenſtand vorliegen, ſind zumeiſt nichts anderes
uls Blüten menſchlicher Phantaſie und verraten nicht die geringſte
Spur einer wiſſenſchaftlichen Beobachtung. Von einer wirklich wiſſen=
chaftlichen
Unterſuchung des Gegenſtandes konnte auch erſt die Nede
ein, als man das in allen Teilen des Weltalls herrſchende Geſetz der
Gravitation erkaunt hatte und ſeitdem ſich 3 wunderbare Inſtrumente
n den Dienſt kosmologiſcher Beobachtungen geſtellt haben: das Tele=
kop
, das Mikroſkop und das Spektroſkop.
Unter Sonnenſyſtem verſteht man im allgemeinen denjenigen Kreis
von Weltkörpern, welcher abhängig iſt von der Anziehungskraft des=
ſenigen
Geſtirnes, das wir die Sonne ſchlechthin zu nennen pflegen;
der heutigen Aſtronomie iſt es möglich, in ziemlich genauen Zahlen=
angaben
das Gebiet zu beſtimmen, innerhalb welchem die Anziehungs=
lraft
unſerer Sonne Geltung hat; der äußerſte Weltkörper, von welchem
wir wiſſen, daß er noch den Geſetzen der Sonne folgt, iſt der Neptun.
Fhrer Natur nach zerfallen die Hauptkörper des Sonnenſyſtems in ver=
chiedene
Arten: 1. die Sonne, ein in höchſter Weißglut ſich befindender
2urig=flüſſiger Körper; 2. Merkur, Benus, Erde, Mond, Körper, die
in ihren Innern noch glühen; 3. Saturn, Uranus, Jupiter, in mächtige
Dampfmäntel eingehüllte und in hochglühendem Zuſtande ſich befindenve
Körper; 4. das Heer der Kometen und Meteore und 6. die Monde
Weltkörper, die bis ins Innerſte hinein der Erſtarrung entgegengeführt
md. Iſt das Sonnenſyſtem genau immer ſo geweſen, wie es ſich jetzt
der forſchenden Beobachtung darſtellt 2 E3 iſt beinahe ein Axiom der
Naturwiſſenſchaft, daß in der ganzen Natur nirgends Ruhe und Still=
nand
, ſondern Leben, ſtete Veränderung herrſche; die flüchtigſte Be=
Wachtung unſeres Erdkörpers lehrt uns dies, und die moderne Aſtro=
ſomie
lehrt in Bezug auf das ganze Sonnenſyſtem dasſelbe. Und ſelbſt
m den wenigen Jahrzehnten, in welchen die Aſtronomie ſich zur ſtrengen
Wiſſenſchaft entwickelte, hat das Auge des Beobachters Veränderungen
art unſerem Sonnenſyſtem wahrgenommen. Vereits das vorige Jahr=
hundert
, das noch keine hinreichenden Beobachtungen zur Stutze ſeiner
Pehauptungen hatte, ſtellte eine Himmelstheorie auf, welche in ihren
Crundzügen noch heute Geltung hat, es iſt die Kant=Laplace'ſche Theorie,
die man auch Nebeltheorie nennt; ſie genügt am meiſten den Anſprüchen,
welche man an eine naturwiſſenſchaftliche Hypotheſe zu ſtellen berechtigt
iſt. Der Vortragende ſchritt zu einer höchſt anſchaulichen Darſtellung
ſer Grundzüge dieſer Hypotheſe, an welche ſich gleichzeitig eine Schil=

derung von der Entſtehung unſeres Sonnenſyſtems ſchloß. Wir wiſſen,
daß alles Leben auf der Erde von der Wärme, welche die Sonne dem
Weltenraum zuſtrahlt, herrührt. Bleibt dieſer Wärmevorrat der Sonne
nun ſtets derſelbe und wie erſetzt ſie die abgegebene Wärme? Das ſind
die Fragen, welche die neuere aſtronomiſche Forſchung beſchäftigen.
Robert Meyer nahm an, daß der Sturz der Meteore in
die Sonne, dieſer, neue Wärmezufuhr brächte, aber neuerdings
ſieht man mit Recht die ſtete, fortdauernde Zuſammenziehung
der Sonne als die eigentliche Wärmequelle derſelben an, aber man
weiß auch, daß dieſe Zuſammenziehung in einem beſtimmten Zeitraume
abnimmt: die Sonne iſt ſchon jetzt nicht mehr ſo wie ſie einſt war, die
Sonnenflecke, von denen der kleinſte, wenn er uns ſichtbar werden joll,
wenigſtens die Größe Deutſchlands haben muß, ſind die Anfänge einer
Kruſtenbildung, Abkühlungsprodukte. Allmählich geht die Sonne
einem Zeitpunkt entgegen, wo die Quelle des Lichts und der Wärme in
ihr für die geſamte Planetenwelt erlöſchen wird und wo auf unſerer
Erde die Bedingungen für ein menſchliches Leben aufhören müſſen. Der
berühmte Helmholtz, der ſich am eingehendſten mit dieſem Gegenſtand
beſchäftigt hat, giebt uns die tröſtliche Verſicherung, daß noch 19 Millio=
nen
Jahre vergehen werden, bevor dieſer Zuſtand der Dinge erreicht iſt.
Fragen wir, abgeſehen vom Menſchen, nach dem Schickſal des Sonnen=
ſyſtems
, ſo tritt uns eine ganz andere Sachlage entgegen. Die Flug=
kraft
der Planeten nimmt ab und die Anziehungskraſt der Sonne erhält
ein ſolches Uebergewicht, daß der Zuſammenſturz der Planeten erfolgt,
für ſie wird die Sonne, die ihre Wiege war, auch zum Grabe.
Zum Schluß berührte Redner noch die Frage, ob das Leben mit
Bewußtſein nur auf unſeren Erdball beſchränkt ſei und beantwortete ſie
dahin, daß höchſtens drei von den uns bekannten Weltkörpern menſch=
liches
Leben tragen könnten, nämlich: Merkur Venus und Mars.
Leider war der vorzügliche Vortrag nur ſchwach beſucht; die Meiſten
hatten wahrſcheinlich gedacht ein ihnen fernliegendes Thema in trockener,
den Laien ermüdender Weiſe behandelt zu hören. Die Anweſenden ſolg=
ten
den Worten des geſchätzten Redners mit der geſpannteſten Aufmerk=
ſamkeit
und gaben am Schluß ihren Dank durch lebhaften Applaus zu
erkennen.
Aus den Ergebniſſen des Betriebs der Heſſiſchen Ludwigs=
Eiſenbahn im Jahr 1883 iſt hierher zu notieren, wobei die be=
treffenden
Zahlen des Vorjahres in Klammern beigeſetzt ſind: Die
Betriebslänge betrug unverändert an nicht garantierten Strecken 5404
an garantierten Strecken 186 85, zuſammen 72727 Kilometer, bei einem
Geſamtanlagekapital von 183654626 M. 97 Pf. (181920730 M. 52Pf.).
Die Betriebsmittel belaufen ſich auf 185 Lokomotiven, 163 Tender und
3558 Wagen, worunter 464 Perſonenwagen. Die Beförderungs= Quanti=
täten
ſtellen ſich: Perſonen 7571766 (7240555), Tonnen Frachtgut
3655 082 (3309 594) u. ſ. w., zu deren Beförderung 141625 (130 657)
Züge abzufertigen waren, welche 134 921 972 (123 914881) Achskilometer
zurückzulegen hatten. Die Betriebseinnahmen ergaben 15914 150 M.
14773306 M) und die Betriebsausgaben 7535 441 M. (7059731 M.).
Von der Einnahme entfallen 5858961 M. auf den Perſonen= und
9396 400 M. auf den Güterverkehr. Nach Benutzung der Wagenklaſſen
verteilen ſich Zahl und Ertrag der beförderten Perſonen in Procenten:
1. Klaſſe an dahl 1220 mit 752½ Ertrag, I. Klaſſe 15,03 bezw.
33900, 11I. Klaſſe 7957 bezw. 5581%⁄₀, IV. Klaſſe 157 bezw. O83%
und Militärbillete 261, bezw. 194%. Im Güterverkehr ſtehen die
Kohlen mit 82800 Tonnen oben an, dann folgen Steine mit 318000
Tonnen, Getreide und Mehl mit 251000, Holz 245 000, Eiſen, Stahl
u. ſ. w. 201 000, Erze und Erden 144000, Rohzucker 92000, Düng=
mittel
74000, Kartofſeln 61000, Rüben 56,000, Petroleum und Oele
49 000, Salz 44 000, Kalk 41000, Bier 35 000 und Wein 30 000 Tonnen.
N Auf dem geſtrigen Viehmarkt wurde einem Handelsmann ein
Nind im Werth von ca. 120 M. geſtohlen. Vorgeſtern mittag ver=
lor
ein Fuhrknecht innerhalb der hieſigen Bahnhöfe 91 M.
Die durch den Tod des Schuldieners Jacobi erledigte Schul=
dienerſtelle
im Schulhaus am Ballonplatz wurde in letzter Sitzung der
Stadtverordneten dem ſeitherigen Octroiaufſeher Schmitt übertragen.
Es lagen 96 Bewerbungen vor.
Für das Rechnungsjahr 1883184 waren in hieſiger Stadt
886 Hunde mit je 5 M. Staats= und Kommunalſteuer zugezogen,
wovon indeſſen die Steuer für 23 Hunde uneinbringlich geworden iſt.
- Vakante Stellen im Bezirk des 11. Armee=Corps. Strecke Kaſſel=
Frankfurt bezw. Friedberg=Hanau, Eiſenbahn=Betr iebsamt (Main= Weſer=
bahn
zu Kaſſel, 5 Stationsaſpiranten, anfangs je 75 M. pro Monat,
ſteigend. Daſelbſt Rangiermeiſterdiälar, 6750 M. pro Monat, ſteigend.
Bigge, (Weſtfalen) Poſtamt, Landbriefträger, 540 M. und 60 M.
Wohnungsgeldzuſchuß jährlich. Großenritte, Poſtagentur, Poſthilfsbote
im Landbriefträgerdienſt, 1 M. Tagegeld. Jena, Amtsgericht, dritter
Diener, 800 M. ſteigend. Limburg (Lahn) Bürgermeiſteramt, Polizei=
diener
, 900 M. freie Wohnung und Uniformſtücke, Gehalt ſteigend
bis 1200 M. Offenbach (Main) Poſtamt, Poſtpacketträger, 750 M.
und 180 M. Wohnungsgeldzuſchuß. Orb, Magiſtrat, dritter Förſter,
54750 M. nach 3 Jahren entſprechende Aufbeſſerung. Saalfeld, Poſt=
amt
, Poſtſchaffner, 800 M. und 72 M. Wohnungsgeldzuſchuß. Urberach=
Poſtagentur, Landbriefträger, 500 M. und 60 M. Wohnungsgeldzue
ſchuß. Wiesbaden, Bürgermeiſterei, 2 Waldpromenaden=Aufſeher, welch,
in den 4 Wintermonaten zur Verſtärkung der Nachtwache dienen ſollen
je 900 M. und Dienſtkleidung.
Gießen. 27. Oktober. Herr Profeſſor Gottſchick hat einen

[ ][  ]

4 211
2494
ehrenvollen Ruf an die Univerſität Heidelberg als Profeſſor der Dog=
matik
erhalten. Wie die G. A. hören, iſt es den Bemühungen unſerer
Regierung gelungen, den verdienten Lehrer der Hochſchule zu erhalten.
Gemeinden.
Straßburg, 28. Oktober. Zur Vorfeier der Einweihung dis
prachtvollen neuen Univerſitätsgebäudes brachle am 26. d. M.
die Studentenſchaft dem Statthalter v. Manteuffel, dem Rektor Sohm
und dem Kurator der Univerſität Ledderhoſe einen Fackelzug, an welchem Kr. Darmſtadt.
ſich 1500 Fackelträger und 5 Muſikcorps beteiligten. Zum Schluß fand Darmſtadt 2399
eine Beleuchtung des Münſters ſtatt. Die Einweihung fand am Mon= Beſſungen
tag den 27. d. ſtatt und beteiligte ſich hieran der Statthalter und die , Arheilgen
Spitzen der Civil= und Militärbehörden. Zunächſt erfolgte die Ueber= Braunshardt
gabe der von den Damen geſtifteten Fahne an die Studentenſchaft, ſo= Eberſtadt
dann der Feſtzug aus dem bisherigen in das neue Univerſitätsgebäude Erzhauſen
und dann der durch eine Feſtkantate eingeleitete Weiheakt. Die Feſt= Eſchollbrücken
rede hielt Herr Rektor Sohm. Bei der darauf folgenden Feſttafel Gräfenhauſen
toaſtete der Rektor der Univerſität auf den Kaiſer und Frhr. v. Man= Griesheim
teuffel auf die Univerſität und Elſaß=Lothringen; während der Tafel, Hahn mit Eich 182
wurden Telegramme an den Kaiſer und den Reichskanzler abgeſandt. Meſſel
Nach Schluß der Tafel erfolgte bengaliſche Beleuchtung der Kollegien= Nieder=Beerbach 28
gebäude und des Univerſitätsplatzes.
Die Beteiligung ſämtlicher Nieder=Ramſtad
deutſchen Univerſitäten an der Feſtlichkeit war eine bedeutende, m. Waſchenbach 147
auch die Einwohnerſchaft ging beſtens aus ihrer gewohnten Reſerve Ober=Ramſtadt 258
heraus.
Pfungſtadt

Wahl am 28. Oktober 1884. Wahl am 2. Oktober 1881.

Die geſtrige Abſtimmung zur Reichstagswahl ergab in der
Stadt Darmſtadt folgendes Reſultat, wobei wir die betreffenden
Zihlen der 1881er Wahl zur Vergleichung darunter beifügen:
Wahl am 28. Oktober 1884.

Wahllokal. 1¾
2.
D. 5 Pn0s ller.
S
8 ½. 5 1. Schulhaus Ballonplatz 710
H11 140 184 287 9 2.
desgl. 650 511 217 151 135 3.
desgl. 364 278 92 85 95 6 4. Schulhaus Rundeturmſtraße 650 516 199 143 160 14 Pädagog
5. 566 435 123 229 4 6.
desgl. 568 435 75 147 204 9 7. Schulhaus Niederramſtädterſtr. 652 546 305 174 52 15 8.
desgl. 656 543 261 170 94 18 9. Schulhaus Grafenſtraße 500 414 232 132 30 20 10.
Friedrichſtraße
635 514 273 164 67 10 desgl.
11. 603 455 256 146 78 5 12.
desgl. 628 553 270 170 103 10 zuſammen 7247 5801 2399 1739 1534 129

. Oktober 1881.
Wahl am 2
G

3. Wahllokal. S. 55
A* 5 Ziege
5
2 4 3 ½ 2 5 1. Schulhaus Ballonplatz 662 384 140 22 54 18 150 desgl.
½. 618 352 141 40 78 15 78 3.
desgl. 327 200 100 21 27 7 45 4. Schulhaus Rundeturmſtr. 609 386 160 36 81 29 80 Pädagog
5. 571 209 148 8 30 10 112 6.
desgl. 584 322 179 8 28 16 91 7. Schulh. Niederramſtädterſtr. 628 453 180 77 142 31 23 8.
desgl. 639 419 181 61 121 15 41 9. Schulhaus Grafenſtraße 459 310 121 65 88 21 15 10.
Friedrichsſtraße
618 403 189 59 111 20 24 desgl.
11. 566 382 152 57 129 10 34 12.
desgl. 615 374 151 74 80 22 47

zuſammen 6896 4293 1842 528 969 214 740
Aus vorſtehender Abſtimmung iſt erſichtlich, daß die Beteiligung
diesmal eine ungemein ſtarke war, denn während in 1881 nur 62 pCt.
der Wahlberechtigten abgeſtimmt haben, iſt die Geſamtzahl der Abſtim=
menden
diesmal 80pCt. Das Reſultat kann als ein Sieg der national=
liberalen
Partei betrachtet werden, deren Kandidat Ulrich 902 Stim=
men
mehr bekommen hat, als in 1881 im erſten Wahlgang die Kandi=
daten
Thiel und Goldmann zuſammen und 557 mehr als Büchner.
Ebenſo iſt das Anwachſen der ſozialdemokratiſchen Stimmen von 740
auf 1534, alſo um wehr als das doppelte bemerkenswert.
Nachſtehend bringen wir das Reſultat der geſtern ſtattgehabten
Wahl eines Reichstagsabgeordneten im Wahlkreis Darmſtadt=
Groß=Gerau, ſoweit die Reſultate aus den betrefſenden Wahlgemein=
den
bis heute früh in Erfahrung zu bringen waren. Zur beſſeren Ver=
cleichung
fügen wir jedesmal die betr. Zahlen der 1881er Wahl bei.

639
Roßdorf
Schneppenhauſen
Traiſa,
Weiterſtadt.
Wixhauſen
Kr. Darmſtadt 4899

S

ücht
8

8
2
.

D

Aſtheim,
Bauſchzeim
Berkach
Biebesheim
Biſchofsheim
Büttelborn
Crumſtadt
Dornberg
Dornheim
Erfelden
Geinsheim
Ginsheim,
Goddelau
Groß=Gerau
Haßloch
Kelſterbach
Klein=Gerau,
Königſtädten
Leeheim,
Mörfelden
Nauheim;
Rannheim,
Rüſſelsheim
Stockſtadt
Trebur.
Walldorf
Wallerſtädten
Wolfskehlen
Worfelden

1799 1534 129 1847 528 929 720 214 324 132 401 12 236 97 73 159 20 173 33 242 72 67 11 79 3 44 6 2 15 2 129 104 216 292 27 21 48 74 29 29 42 37 1 96 16 55 8 19 15 35 62 62 6 13 83 43 306 94 13 49 100 18 2 86 35 14 32 33 24 37 8 24 60 53 48 21 7⁄₈
11 74 21 14 8 99 116 29 102 16 134 503 101 96 115 50 57 54 23 4 47 2 66 45 24 4 6 110 24 14 3 19 7 85 6 23 2521 3475 142 3624 296 1418 14⁄₈ 23 4.
5 8 27 34 5 8 56 5 8 11 21 7 29 9 3 12 130 108 58 36 19 66 1 102 24 106 47 12 69 28 123 32 21 80 8 59 1 140 79 26 92 65 28 11) 13 82 34 19 49 60 1 158 24 53 12 79 10 26 29 100 1 11 65 10 112 . 109 11 29 4 115 54 16 32 35 53 197 121 140 130 87 41 6 12 2 65 39 106 59 2 23 81 36 52 33 20 24 5 15 24 28 28 41 89 34 36 81 49 12 4 56 35 4 51 41 20 44 16 20 83 7 186 161 5 53 35 111 50 14 31 53 . 101 61 72 14 24 37 100 43 5 18 44 45 29 92 20 7 117 23 6 35 77 39 30 36 16 29 1 rau 2046 805 11Al 60 -44 829 77 100 G. Kr. Darmſtadt 4899 2521 3475 142 3684 1296 1418 1205 237 Ausgeont -38 D. 30 4. N 1 1 Nl.

Hierzu
Die ſieben noch ausſtehenden kleineren Gemeinden können an den
Reſultat: Stichwahl zwiſchen dem Nationalliberalen Ulrich und den
Sozialdemokraten Müller wohl nichts mehr ändern.
L. Beſſungen, 28. Oktober. Bei der heute ſtattgefundener
Reichstagswahl, in welcher 1322 Wähler abzuſtimmen das Recht hattem
haben nur 867 Wähler davon Gebrauch gemacht und zwar im 1. Bezir
246, im 2. Bezirk 269 und im 3. Bezirk 352.
Es entfielen Stimmen auf:
1. Bez. 2. Bez. 3. Bez. Zuſ.

58
39

323
132
255 400
12

99
Bierbrauer Ulrich
166

47
Architekt Rückert,
46
117
Bildhauer Müller,
28
Finanzminiſter a. D. v. Biegeleben 6
Mainz, 28. Okt. Das Reſultat der heute ſtattgehabten Reichs
tagswahl iſt eine Stichwahl zwiſchen dem Ultramontanen Racke un
Sozialdemokraten v. Vollmar.
Frankfurt, 29. Oktober. Das Reſultat der geſirigen Wahl ih
Stichwahl zwiſchen Sonnemann und dem ſozialdemokratiſchen Kar=
didaten
Sabor.

Druck und Aerlagi L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.
Verantwortich fur die Bebaction: Carl Witrich.