Abonnementspreis
vierteljährlich 1. Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.
(Irag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.
„3 211.
Dienstag den 28. Oktober.
1884
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie vom
21. October 1878 wurden die nachſtehendenDruckſchriften verboten:
1) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Minden vom 9. und 10. Oktober l. 3s.
die Flugblätter: a) „ An die Wähler des Reichstagswahlkreiſes Bielefeld-Wiedenbrück=, b) „An die Wähler des
Reichstags=
wahlkreiſes Minden=Lübbecke;, %) „An die Wähler des Reichstagswahlkreiſes Herford-Hallel ſämmtlich unterzeichnet: Im
September 1884; die Vertretung der deutſchen Socialdemokratie, herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W. Dietz in
Stuttgart;
2) laut Bekanntmachung der Königl. Landdroſtei zu Hannover vom 11. I. Mts. das mit „Die Vertretung der deutſchen
Socialdemokratie: unterzeichnete, vom Monat September 1884 datirte, mit der Ueberſchrift: An die Wähler des 9.
han=
nover'ſchen Reichstagswahlkreiſes!u verſehene ſocialdemokratiſche Manifeſt, herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W.
14½-
Dietz in Stuttgart;
3) laut Bekanntmachung der Königl. Landdroſtei zu Lüneburg vom 11., 16. und 21. l. M. die Flugblätter a) mit der
Ueberſchrift:„Wähler des 16. Reichstagswahltreiſes!u und der Unterſchrift: Das Arbeiter=Wahlcomits, Ph. Suchantke in Celle,
gedruckt von W. Großgebaur in Celle, b) mit der Ueberſchrift: „Wahlaufruf zur Reichstagswahl: An die Wähler! endend
mit den Worten: „Wir ſchlagen Euch hiermit als Candidaten vor Zimmermann Friedrich Warucke in Cellen und der
Unter=
ſchrift: „Die ſocialiſtiſchen Arbeiter; Druck und Verlag von A. Vogel & Co. in Braunſchweig; 0) mit der Ueberſchrift:
„Wähler des 14. Reichstagswahlkreiſes= und der Unterſchrift: „Das Arbeiter=Wahlcomite, P. Suchantke in Celle, gedruckt
von W. Großgebauer in Celle;
4) laut Bekanntmachung der Königl. ſächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 13. und 21. l. Mts.: a) die
nichtperiodiſche Druckſchrift: „Rathſchläge für das politiſche Leben, mit beſonderer Berückſichtigung der bevorſtehenden Wahlen”;
Zürich 1884, ſchweizeriſche Genoſſenſchafts=Buchdruckerei Hottingen; welche mit der unter dem 8. April d. Js. von der Kgl.
Württemberg. Regierung des Neckarkreiſes zu Ludwigsburg verbotenen nichtperiodiſchen Druckſchrift:„Winke für die Agitation
und für das Verhalten vor den Behörden;; Druck und Verlag von Conzett &am; Ebner in Chur, im Hauptwerke gleichlautend
iſt und als eine vermehrte Auflage letztgenaͤnnter Druckſchrift ſich darſtellt; b) das „An die Wähler Deutſchlands: gerichtete
und mit den Worten: In wenigen Wochen werdet Ihr an die Wahlurne zu treten haben' beginnende, anläßlich der
bevor=
ſtehenden Reichstagswahlen fertiggeſtellte ſocialdemokratiſche Manifeſt, ohne Unterſchrift und Datum, herausgegeben, gedruckt
und verlegt von J. H. W. Dietz in Stuttgart;
5) laut Bekanntmachung des Regierungspräſidenten zu Danzig vom 13. l. M. das Flugblatt mit der Ueberſchriſt:
„Wahlaufruf zur Reichstagswahl” endend mit den Worten: Wir ſchlagen Euch hiermit als Candidaten vor: Drechslermeiſter
Auguſt Bebel in Plauen bei Dresden. Die ſocialiſtiſchen Arbeiter. Druck und Verlag von A. Vogel &6 Co. in Braunſchweig;
6) laut Bekanntmachung der kgl. ſächſ. Kreishauptmannſchaft zu Zwickau vom 14., 20. und 21. l. M.: 3. die
Druck=
ſchriſt: „An die Wähler des 21. ſächſ. Wahlkreiſeslü unterzeichnet „Im Namen des Wahlcomites zur Betreibung freiſinniger
Wahlen Oscar Riedel.: Gedruckt von Grettert & Suſt in Glauchau. b. der im Verlage von E. J. Iſchieſche gen. Gerhardt
in Großenhain erſchienene, bei J. E. Göhler daſelbſt gedruckte Wahlaufruf: „An die Wähler des 20. ſächſiſchen Wahlkreiſes”,
nterzeichnet „Viele Wähler des 20. ſächſiſchen Wahlkreiſes.: 0. Die Druckſchrift überſchrieben mit: Wähler des 19. ſächſiſchen
Wahlkreiſes;, unterzeichnet mit: „Das Wahlcomits der Arbeiterpartei' auf welcher als Verleger Auguſt Lorenz jun. in
Tan=
menberg, als Druckort die Vereinsdruckerei Zürich=Hottingen angegeben iſt;
3) laut Bekanntmachung der kgl. preuß. Regierung zu Trier vom 15. l. M. das Flugblatt mit der Ueberſchrift: „An
die Wähler des Reichstagswahlkreiſes Saarbrücken' und der Unterſchrift: Die Vertretung der deutſchen Socialdemokratien dätirt
im September 18841 herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W. Dietz in Stuttgart;
8) laut Bekanntmachung der kgl. Regierung, Abth. des Innern zu Schleswig vom 16. l. J. die Flugblätter: a. An die
Wähler des Reichstagswahlkreiſes Apenrade=Flensburg!= b. An die Wähler des 3. ſchleswig=holſteiniſchen Wahlkreiſesi”
C. „An die Wähler des 7. ſchleswig=holſteiniſchen Wahlkreiſes!” ſämmtlich unterzeichnet: „ Im September 1884n Die Ver=
Tretung der deutſchen Socialdemokratie, herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W. Dietz in Stuttgart;
9) laut Bekanntmachung der Polizeibehörde zu Hamburg vom 16. und 20. l. M.: a. das Flugblatt „An die Wähler
Des erſten Hamburgiſchen Reichstagswahlkreiſes ju unterzeichnet von Auguſt Bebel, Plauen=Dresden, datirt „Anfang Otober 1884
658
W 211
2478
b. das Flugblatt: „An die Wähler des zweiten Hamburgiſchen Reichstagswahlkreiſesl unterzeichnet von J. H. W. Dietz,
Stuttgart, datirt im Oktober 1884. c. das Wahlflugblatt „ Zur Reichstagswahl 18841 An die Wähler des 3. Hamburgiſchen
Reichstagswahlkreiſes;, datirt: Hamburg im Oktober 1884.
10) Laut Bekanntmachung der kgl. Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern zu Ansbach vom 17. I. M.:
2. das bei Wörlein & Co. in Nürnberg erſchienene Flugblatt zur Reichstagswahl, herausgegeben vom Central-Wahlcomite zur
Erzielung volksthümlicher Wahlen= unterzeichnet mit: „Im Auftrage des Central=Wahlcomites zur Erzielung volksthümlicher
Wahlen. J. Scherm. b. der mit dem erwähnten Flugblatt - unter Hinweglaſſung der Schlußſätze - gleichlautende, in
derſelben Druckerei erſchienene, mit „Wahlaufruf zur Reichstagswahl. An die Wähler- überſchriebene, mit „Die ſocialiſtiſchen
Arbeiter” unterzeichnete Wahlaufruf.
11) Laut Bekanntmachung des fürſtlich reuß=plauiſchen Landrathsamts zu Greiz vom 20. l. M. das Flugblatt mit der
Aufſchriſt:„Wahlaufruf zur Reichstagswahl. An die Wählerl mit der Unterſchrift: „Die ſocialiſtiſchen Arbeiter." Druck
und Verlag von Wörlein & Co. in Nürnberg.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
G11II
Konkursverfahren.
Der Konkurs über das Vermögen des
abweſenden früheren Briefträgers Johann
Peter Koch von Beſſungen und über den/
Nachlaß der Ehefrau desſelben wird,
nach=
dem derſelbe durch Schlußvertheilung
er=
ledigt iſt, aufgehoben.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. Schäfer.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
G1112
Gerichtsſchreiber.
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über den
Nach=
laß des Chemikers Adolph Abreſch zu
Darmſtadt wird nach erfolgter Abhaltung
des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. Beisler.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber. 1113
AnfuhrvonStiftungs=
holz betr.
Diejenigen Fuhrleute, welche ſich bei
der Anfuhr des Stiftungsholzes zu
be=
theiligen wünſchen, werden aufgefordert
Montag den 3. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
pünktlich auf unſerem Bureau zu
er=
ſcheinen.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(11114
Laub=Verſteigerung.
Freitag den 31. Oktober l. 33., Vor
mittags 10 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
die Streulaub=Ernten aus dem Laubwald,
von den Wegen und Schneiſen öffentlich
an die Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 25. Otober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
1111*
Laub= und
Nadelholz=
ſamen=Verſteigerung
Freitag den 31. Oktober,
Vormittags 9 Uhr,
ſoll auf dem Gemeindehauſe zu Beſſungen
das Laub von den Wegen und Schneiſen
innerhalb der Domanialwaldungen der
Oberförſterei Beſſungen, ſowie die
Nadel=
holzſamen=Ernte in den Waldungen
des Hoſpitals Hofheim meiſtbietend
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen
J. V.:
Hallwachs, Forſtaceſſiſt. GIII6
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 29. Oktober 1884, Vormittags 9 Uhr und
Nachmittags 2 Uhr anfangend,
werden im Saale der Ritſert'ſchen Brauerei „zum Schützenhof: dahier, die
nach=
verzeichneten Gegenſtände, als:
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Kinder=
paletots in allen Größen, 50 Stück Schützenjoppen, ferner ca. 250
Flaſchen weißen und rothen Wein, 50 Flaſchen Liqueure (Ingwer
Hamburger Tropfen, Zwetſchen, Rum), 300 Cigarren, verſchiedene
ge=
tragene Kleider, 1 Wanduhr, 1 Lampe, 2 Oeldruckbilder, außerdem 24,
Stück neue Tiſchlampen, 3 Stück Wiener Kaffeemaſchinen in Kupfer,
öffentlich unwiederruflich gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1884.
Mitkich, Großh. Gerichtsvollzieher.
A8.
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Der Vorſtand:
v. Wodokind.
Hensing.
Abfertigung.
Dem Central=Wahlkomite der deutſch=freiſinnigen Partei ſcheint meine klare
und präciſe Antwort vom 24. noch nicht zu genügen, weil es in einer weitem
Erklärung die mir untergeſchobene Aeußerung:
„Es ſei purer Schwindel, wenn jetzt die Nationalliberalen die
Getreide=
zollerhöhung für ihre Wahlzwecke ausbeuten:
unter Berufung auf das Zeugniß eines Mannes, deſſen Glaubwürdigkeit über allem
Zweiſel ſtehe, aufrecht hält. Mein Begleiter im Eiſenbahncoupé, Herr
Landtags=
abgeordneter Weith, telegraphirt mir:
„Die Aeußerung nicht gethan. Wahlmanöber.
und jener Zeuge, auf welchen ſich der Gewährsmann des Central=Wahlkomites, Herr
L. Georgi in Gießen, beruft, erklärt nach einem Telegramm des Herrn Profeſſor
Naumann daſelbſt:
Commerzienrath Roll erklärt mir perſönlich: Ich und andre hörten,
daß Metz nach der Wahlverſammlung im Coupé zwiſchen Groß=Karben
und Frankfurt ſagte: Die Deutſch=freiſinnigen treiben Schwindel mit
zweijähriger Dienſtzeit und die Nationalliberalen mit
Getreidezoll=
erhöhung.
Dies lautet ſchon ganz anders, als die obige Aeußerung, denn nach letzterer
hätte ich die Nationalliberalen und dieſe allein der Ausbeutung, alſo des
Ge=
brauchs verwerflicher Mittel beſchuldigt, nach dieſer eine wenn auch ſcharfe Kritik
ſüber das Verfahren beider Parteien geübt. Ich habe auch letzlere von Herrn Noll
behauptete Aeußerung nicht gethan.
Ich habe ſeit vielen Jahren die mäßige Erhöhung der Zölle auf Waaren mit
großen Preisſchwankungen ohne Vertheuerung derſelben für möglich erklärt.
Ich werde ohne Verzug die Ausſagen der weiter anweſend geweſenen Zeugen
zu erheben ſuchen. Bis dahin möge das Central=Wahlcomite der deutſch=freiſinnigen
Partei mit ſeinem Urtheil über die Glaubwürdigkeit der Zeugen zurückhalten, es
handelt ſich um Perſonen und Verhältniſſe, über welche man nach, nicht vor der
Unterſuchung urtheilt.
Schon heute unterwerfe ich dem Urtheile aller ehrenhaften Männer getroſt das
Verfahren der Gegner, welche die Unterhaltung in einem Eiſenbahncoupé nach
einer Wahlverſammlung (ihrem eignen Gewährsmann zu Folge entſtellt) an die
Oeffentlichkeit zerren und das Geſpräch bei einer privaten Begegnung und eine
vertrauliche Mittheilung abdrucken und zu Wahlzwecken verwerthen.
[11135
Darmſtadt, den 27. Oktober 1884.
J. Hetz H.
GUOA-UE-
In dieſer Woche finden keine Proben ſtatt. Montag den
3. November 8 Uhr: gemeinſame Probe. Dienstag 8 Uhr:
Special=
probe für Herren; Mittwoch 6 Uhr: Specialprobe für Damen.
Der Vorstand. 13s
Drutſch-Frriſnnigr Purtei.
Das Central=Büreau der deutſch=freiſinnigen Partei befindet ſich
am Wahltage in der Böttinger'ſchen Brauerei, Ludwigsplatz,
vorderer Saal, und ſind daſelbſt Stimmzettel zu erhalten.
Das Central-Wahlcomité
(113:
der deutſch=freiſinnigen Partei.
2483
ll.
Azutte
11138) Geſucht zum 15. November
en tüchtiges, beſcheidenes Mädchen,
wel=
ches ſelbſtſtändig und gut kochen kann,
Hausarbeit übernimmt und gute Zeugniſſe
aufzuweiſen hat. Näheres Expedition.
11102) Für ein großes
Hopfenge=
ſchäft wird für Darmſtadt und Umgebung
ein mit Brauereten bekannter Agent geſucht.
Prima=Referenzen verlangt. Offerten
unter Chiffre H. L. an die Expedition.
Abhanden gekommenes
Sparkaſſebüchlein.
Das angeblich abhanden gekommene
Einlagebüchlein Nr. 33590 der hieſigen
tädtiſchen Sparkaſſe wird gemäß 8 11
der Statuten als ungültig betrachtet, wenn
es innerhalb acht Wochen von heute an
bei der Kaſſe nicht vorgezeigt wird.
Geburtshelferin. (10854
Specialarzt Dr. Bed. Reyer,
Verlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
Gslund Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
2onäckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(1141
Ene demoiselle de la Suisse française
W desire trouver une place dans une
bonne famille de Darmstadt, auprés de
jeunes enfants. Bonnes références
disposition. - G’adreser sous initiales
L. S. 418.
[11105
ſiner jungen Dame, welche die
Vorzel=
lanmalerei zu erlernen wünſcht, iſt
Theilnahme an einer Privat=
Unterrichts=
lunde geboten. Wo? ſ. d. Exp. (11007
R 211
Lebendfriſche Amſterdamer
Schellfiſche,
Cabliau,
Kieler Bückinge u. Sprotten,
Caviar.
[1141
v00L. RosIngel.
hhufträge für Clavierſtimmen wer=
24 den entgegengenommen in der
Muſi=
kalienhandlung von Hrn. A. Schödler,
Eliſabethenſtr. 7, und bei Hrn. Kaufmann
H. Keller, Promenade 26.
(9024
Intorricht im der 1taliomschen
[10860
Spracho
wird ertheilt Wilhelminenſtr. 3, 3. St.
Fin Schüler der oberſten Klaſſe der
L. Realſchule I. O. ertheilt jüngeren
Schülern Nachhülfsunterricht.
Näheres Dieburgerſtr. 9.
(10917
Der Verwaltungsrath
der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
(11139 o900oedooooooooooonoo000o000
¾ Dio Rödolhoimor Ringofon-
4
8 Liogolor- Aet.-Gesollschaft.
6 Comptoir: Frankſurt a. M.,
4.
Finkenhofſtraße 29, II.
T empfiehlt ihre anerkannt vorzüg=
8 lichen Fabrikate zu mäßigen Preiſen.
11142
Loooeeeeooooooeoooooooooeooe A6
AlRETUAtoifiont
wird gründlich gegen mäßiges Honorar
ertheilt. Näheres Expedition.
[11140 verſ. Anweiſung
ollgeltIIGn; Retung von
Trunksuent mit
auich ohne Wiſſ. vollſt. zu beſeitigen.
M. C. Falkenberg, Berlin C., Roſen=
ſhalerſtraße 62.
[10588 Nohnungsvechssl.
Ich wohne von heute ab
Carlsſtraße 12 erſter Stock.
Vorloren
ein ſchwarzer Atlasfücher mit bunten
Blumen wurde Sonntag Abend nach dem
Theater. Gegen Belohnung abzugeben
Wilhelminenſtraße 21, 1. Stock. (11143
59 hat den Vogelskäfig ge=
N. 1.0 wonnen und nicht Nr. 19,
wie bereits mitgetheilt.
[11144
WEmderm,
welche in ihrer freien Zeit Handarbeiten
erlernen wollen, wird Unterricht ertheilt.
[10950
Friedrichſtraße 18, 1. Stock.
fXin älterer Schüler d. Realſch. wünſcht
L jüngeren Nachhülfe zu ertheilen.-
Wo? ſagt die Expedition.
[10919
8 können Leute Koſt und Logis
er=
halten Gr. Bachgaſſe 3.
(10957
praot. Arzt in Frank-
Dr. med. H. Gensch iui . x. zua
Avolat. Prof. Rieord',,
Paria, heit rasch, gründl. u. ohne grosse Koaten alle
Haven-, Enuen-, Aaut- u. gehaino Tanthatuzch age.
ner Hothode.:Sprechuunta 10-1AtL., Ain.
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A. Anton, Wilhelminenſtr., C. C.
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2484
R6 211
Der Weißbinder=, Maler=, Lackirer= und
Stukkateur=Verband Darmſtadt,
hat beſchloſſen, eine Fachschule zum Erlernen der Zimmer=, Holz= und
Schriftenmalerei zu errichten. — Junge Leute, welche ſich daran betheiligen wollen,
bittet man ſich bei dem Vorſitzenden des Verbands
Herrn Ph. Kinkel, Soderſtraße 68,
[10910
bis Ende dieſes Monats anzumelden.
Die General=Agentur
der
Allgomeinen Renten-Anstalt (Gtuttgarth
befindet ſich vom 1. November an
AOIRAUSIasse D.
[11145
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Rheinſtraße 47. Der
Poſtdampfer „Amerika” Kapitän G. Meyer,
vom Nordd. Loyd, welcher am 8. Oktober vom
Bremen abgegangen war, iſt am 23. Oktoben
vohlbehalten in Baltimore angekommen.- Dey
Poſtdampfer „Elber, Kapitän Hamelmann, vom
Nordd. Aoyd, welcher am 15. Oktober vor„
Bremen abging, iſt am 2. Oktober in Rew=Yorkk
angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 28. October.
14. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung
Blaue Karten gültig.
Neu einſtudirt:
Die Geſchwiſter.
Schauſpiel in einem Aufzug von Goethe.
Hierauf - neu einſtudiert:
Clavigo.
Trauerſpiel in 5 Akten von Goethe.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
[11146
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die traurige
Mit=
theilung, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, unſere
liebe Gattin, Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Margaretha Hlippel, geb. Wendel,
Sonntag den 26. October, Nachmittags 4 Uhr nach langem
ſchwerem Leiden im 69. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Klippel, Lehrer.
Griesheim, am 27. Oktober 1884.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag ſtatt.
[1147
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
be=
trübende Nachricht, daß heute Morgen meine liebe Frau
Dorothea, geborene Greinert,
nach langem ſchweren Leiden verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1884.
Adam Götz,
Kanzleidiener bei der Main=Neckarbahn.
Die Beeerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr,
vom Sterbehauſe, Louiſenſtraße 26, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. Oktober.
Teutſches Reich. Der Reichskanzler Fürſt Bismarck beantragte
am Samstag den 25. d. M. im Auftrage S. M. des Kaiſers bei dem
Bundesrat, derſelbe wolle beſchließen, daß die von dem braunſchweigiſchen
Regentſchaftsrat gemäß der Reichsverfaſſung zu beſtellenden
Bundes=
ratsbevoll mächtigten als Bundesratsvertreter Braunſchweigs im Sinne
der Reichsverfaſſung anerkannt würden. Es iſt dies eine nicht
mißzu=
verſtehende Antwort auf das „Patent” des Herzogs von Cumberland.
Der Reichskanzler teilte gleichzeitig dem Bundesrate mit, der Kaiſer
werde die in der Reichsverfaſſung dem Herzoge von Braunſchweig
vor=
behaltenen Rechte rückſichtlich des Kontingents nach Artikel 63 und 64
während der Dauer der proviſoriſchen Regierungsverweſung ausüben.
Am Samstag nachmittag 2 Uhr fand im Eliſabethſaal des königl.
Schloſſes die Eröffnung des Staatsrats durch den Kronprinzen in
An=
weſenheit der Prinzen, des Fürſten Bismarck, ſämtlicher Staatsminiſter
und der Mitglieder des Staatsrats ſtatt.
Der neuernannte engliſche Botſchafter am Berliner Hofe, Sir Edward
Malet, wurde am Freitag vom Kaiſer in feierlicher Audienz empfangen=
Nach der Poſtdampfer=Subventionsvorlage wird der Reichskanzler
ermächtigt auf die Dauer von 15 Jahren an geeignete Uebernehmer eine
Subvention bis zum Höchſtbetrag von 5 400000 M. aus Reichsmitteln
für die Einrichtung und Unterhaltung regelmäßiger Poſtdampfſchiffs=
verbindungen zwiſchen Deutſchland und Weſtaſien, Auſtralien und
Afrik=
zu verwilligen. Es ſind in Ausſicht genommen: 1) Für den
Verkeh=
nach Oſtaſien: a. eine Hauptlinie von der deutſchen Küſte nach Hong
kong, über Rotterdam bezw. Antwerpen, Liſſabon, Suez, Colombo
Singapore, b. eine Zweigalinie von Venedig oder Trieſt über Brindih
bezw. von Genua über Neapel und Alexandrien, c. eine Zweiglinik
zwiſchen Hongkong und Yokohama über Schanghai, Nagaſaki Und einen
noch zu bezeichnenden Hafen in Korea. 2) Für den Verkehr mit Auſtra;
lien: a. eine Hauptlinie von der deutſchen Küſte nach Sidney über Suez
Adelaide und Melbourne, b. eine Zweiglinie von Sidney über Auckland
Tongo, Samoa=Inſeln und Brisborn zurück nach Sidney. 3) Für dem
Verkehr mit Britiſch=Indien: im Anſchluß an die oſtaſiatiſche und däi
auſtraliſche Hauptlinie eine Linie zwiſchen Aden und Bombay. 4) Fül
den Verkehr mit Weſt= und Oſtafrika: eine Hauptlinie von der deutſchen
Küſte nach Delagoa=Bay, über Havre oder Cherbourg, Goree, Angrau=
Pequena, Capſtadt, Natal, Mozambique, Zanzibar. Im Anſchluß am
dieſe Linie wird eine Umgeſtaltung der ſchon jetzt beſtehenden deutſchem
Dampferlinien nach der weſtafrikaniſchen Küſte beabſichtigt,
vermöe=
deren der Poſtdienſt nach den weſtafrikaniſchen Plätzen regelmäßig aus
geführt werden kann.
Nach der „Danz. 3tg. ſind in der letzten Zeit von der kaiſer:
Werft in Danzig täglich Extrazüge mit Kanonen, Munition ꝛc. na-=
Hamburg abgegangen, welche für die zum Schutze der Kolonien ö
Weſtafrika zu errichtenden kleinen Forts-beſtimmt ſein ſollen.
Am verfloſſenen Samstag fand im Dom zu Braunſchweig die feien
liche Beiſetzung der Leiche des Herzogs ſtatt. Von fürſtlichen
Perſone-
waren S. K. H. Prinz Albrechk von Preußen, S. K. H. der Großherzo,
von Heſſen und S. Gr. H. Prinz Heinrich, der Erbgroßherzog von
Baden und Prinz Wilhelm von Schaumburg=Lippe, ſowie der Herc
von Cambridge zugegen.
Bekanntlich wurde ſeitens des Oberpräſidenten der Provinz Schleſics
auch das Allodium des verſtorbenen Herzogs von Braunſchweig in Oell
namens der preußiſchen Regierung in Beſitz genommen. Wie gemeld=/
wird, gab bei dieſer Maßregel der Oberprändent die Erklärung, die;
Beſitzergreifung ſolle nur für den Fall aufrecht erhalten werden, da
etwa der Herzog von Cumberland zum Erben eingeſetzt ſei. Jedew
anderen Erben gegenüber werde ſich die Beſitzergreifung, ſo weit ſie ſiol
auf das Allodialerbe erſtrecke, als eine proviſoriſche charakteriſieren.
In der Freitagsſitzung des braunſchweigiſchen Landtages machte de=
Staatsminiſter Graf Görtz=Wrisberg die Mitteilung, daß der Herzo
von Cumberland ſein Beſitzergreifungspatent dem Miniſterium mit d=
Aufforderung zugeſandt habe, dasſelbe zu contraſignieren und zu
ve=
öffentlichen. Vom Miniſterium ſei dem Herzog als Antwort mitg!
teilt worden, daß nach Anſicht des Miniſteriums der im
Regentſchaft=
geſetz vorgeſehene Fall eingetreten ſei und ſich deshalb der
Regentſchaft=
rat conſtituiert habe. Das Miniſterium ſei daher außer Stande, O
erwähnten Aufforderung nachzukommen und vielmehr vom
Regentſchafch=
rat ermächtigt worden, die Aufforderung abzulehnen; die Geltendmachu
einer Thronfolge=Anſprüche bleibe dem Herzog von Cumberland
üb=
laſſen. Weiter erklärte der Miniſter, das Miniſterium habe den
Reick=
kanzler von dem Schreiben des Herzogs von Cumberland
unverzügl-
in Kenutnis geſetzt, mit dem Bemerken, daß es allen weiteren derartigt,
ſkundgebungen unverweilt entgegentreten werde. Aus den ferneren Pil
ſeilungen des Miniſters iſt noch hervorzuheben, daß der Kaiſer O.
Schreiben, in welchem ihn der Regentſchaftsrat von dem Ableben
Herzogs Wilhelm und der Konſtituierung des Regentſchaftsrates
Kenntnis ſetzt, mit Dank aufgenommen habe und ſämtliche Antr:
desſelben genehmigen werde. Schließlich erklärte Graf Görtz=Wrisb.
noch, daß der Regentſchaftsrat und das Miniſterium die Fortführz.
der Regierung durch den Regentſchaftsrat für vollſtändig geſichert hiek
Bä 211
2485
und überzeugt ſeien, die Thronfolge werde auf Grund der Rechte des
Landes und des Reiches erledigt werden. Die Erklärungen des Miniſters
wurden vom Landtage durchaus beifällig aufgenommen, welcher auch
dem beantragten Adreßentwurf auf die Eröffnungsrede einſtimmig
zu=
ſtimmte. Es geht hieraus hervor, daß ſich die Vertreter des Landes
mit der Haltung der proviſoriſchen Regierung des Herzogtums
gegen=
über dem Anſinnen des Herzogs von Cumberland in völliger
Ueberein=
ſtimmung befinden und man wird hiervon an leitender Stelle in Berlin
nur mit Genugthuung Akt nehmen. Jedenfalls wird die Kundgebung
des welfiſchen Thronprätendenten unzweifelhaft eine Wirkung haben:
Sie wird die Entſcheidung beſchleunigen, da nicht zugelaſſen werden
darf, daß in Braunſchweig Zweifel darüber um ſich greifen, wem dort
zu gehorchen iſt.
Frankreich. Der Minſterrat hat die Abſendung von 10-12000
Mann Verſtärkungen nach Tonking und Formoſa endgiltig beſchloſſen.
Abgeſehen von der Abſendung der neuen Truppenteile iſt ferner die
Kompletierung der bereits in Tonking befindlichen Bataillone beabſichtigt.
Nach Toulon wurde der Befehl erteilt, alle disponiblen Transportdampfer
auszurüſten. Eine große Menge von Proviant und Munition iſt bereits
nach Toulon unterwegs, Verſtärkungen werden Mitte November in zwei
Abteilungen abgehen und Anfang Januar in Tonking eintreffen.
Die Budgetkommiſſion hat die Vorſchläge des Finanzminiſters für
die Herſtellung des Gleichgewichts des Budgets angenommen.
Der Kriegsminiſter beantragte in der Tonkingkommiſſion, die
Regie=
rung zu ermächtigen, ein Turkosregiment und eine Fremdenlegion gemäß
den Bedingungen des Entwurfs über die Bildung einer Kolonialarmee
zu formieren. Die Mehrkoſten bis zum 31. Dezember würden ſich auf
zwei Millionen belaufen.
Einem Telegramm aus Schanghai zufolge beginnen die Arbeiten zur
Abſperrung des Fluſſes Wooſung am 28. d. M. Für die befreundeten
Schiffe wird eine 260 Fuß breite Durchfahrt offen gelaſſen. Die Blokade
der Weſtküſte Formoſas begann am 23. Oktober. Es iſt keinem Schiffe
geſtattet, auszulaufen oder zu landen. Formoſa iſt vollſtändig iſoliert.
England. Im Unterhauſe teilte Aſchley mit, das engliſche
Pro=
tektorat über Neu=Guinea erſtrecke ſich vom 141. Grad öſtlicher Länge
bis zum Oſtkap in der Goſchenſtraße und die benachbarten Inſeln. Die
Grenze im Innern hänge von lokalen Umſtänden ab. Ein Abkommen
mit Deutſchland, betreffend die Okkupation des nördlichen Teils der
Inſel ſeitens Deutſchlands habe die Regierung nicht getroffen.
Fitz=
maurice erklärte, England beſchicke die weſtafrikaniſche Konferenz in
Berlin, ohne die jüngſten Arrangements betreffend des Nigerfluſſes zu
präjudicieren. Da die Konferenz allſeitig angenommen, machte England
keine Vorbehalte. Bei der Adreßdebatte erklärte Fitzmaurice, die
Re=
gierung halte es für wünſchenswert, den Freihandel in Weſtafrika
ein=
zuführen. Ueber die auf die Kongokonferenz bezüglichen Fragen könne
er ſich nicht weiter auslaſſen; er könne nur mitteilen, daß es ſich
darum handele, die Prinzipien des Wiener Vertrags von 1815 betreffs
der Schiffahrt auf den europäiſchen Flüſſen auch auf die Flüſſe
Weſt=
afrikas anzuwenden, ferner den Freihandel nach dem Kongogebiete zu
bringen, endlich ein Arrangement bezüglich der Formalitäten zu treffen,
welche erforderlich ſeien, damit eine zukünftige Annexion Giltigkeit
erlange.
Italien. Im italieniſchen Kabinet hat eine kleine Veränderung
ſtattgefunden. Der bisherige Kriegsminiſter Ferrero hat noch aus
un=
bekannten Gründen demiſſioniert und iſt General Ricotti zu ſeinem
Nachfolger ernannt worden.
Belgien. Die jüngſten Meldungen laſſen die bevorſtehende oder
ſchon erfolgte Demiſſion des Kabinets Malou als zweifellos erſcheinen.
Einſtweilen geht folgende Miniſterliſte um: Bernaert Präſidium und
Finanzen, Thoniſſen Inneres und Unterricht, Debecker Juſtiz, Debruyn
Ackerbau und Gewerbe, Moreau Aeußeres, Vandenpeereboom
Eiſenbah=
nen. Für die Richtigkeit dieſer Liſte giebt es jedoch keine Gewähr.
Rußland. Die in dem letzten Hochverratsprozeſſe ausgeſprochenen
Todesurteile wurden durch den Kaiſer in lebenslängliche reſp. 15jährige
Zwangsarbeit umgewandelt. Dagegen wurden die zum Strange
ver=
urteilten Baron A. Stromberg, früher Flottenlieutenant, und
Artillerie=
lieutenant Rogatſcheff hingerichtet.
Egypten. Auf Erſuchen Lord Northbrook3 wird Blum Paſcha
ſich demnächſt von Kairo nach London begeben.
Bei der beſchloſſenen Reduktion der egyptiſchen Armee auf 3000
Mann werden alle engliſchen Offiziere der egyptiſchen Armee bis auf
10 den egyptiſchen Dienſt verlaſſen.
Vereinigte Staaten. Gouverneur Cleveland hat auf die
gericht=
liche Verfolgung des gegen ihn verübten Angriffs verzichtet, Der
Atten=
täter iſt infolge deſſen auf freien Fuß geſetzt, nachdem er vorher der
Reue über ſeine That Ausdruck gegeben hatte.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Se. Großh. Hoheit
der Prinz Heinrich ſind Sonntag abend 9 Uhr 20 Minuten, begleitet
von dem Generaladjutanten Generalmajor v. Weſterweller Excellenz und
dem perſönlichen Adjutanten Rittmeiſter Frhrn. v. Schenk zu
Schweins=
berg aus Braunſchweig wieder hier eingetroffen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Lehrer an
dem Schullehrer=Seminar zu Alzey, H. Stromberger, mit Wirkung
vom 1. Oktober d. J. an auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter
der Oberförſterei Ernſthofen Th. Eckſtorm in gleicher
Dienſteigen=
ſchaft in die Oberförſterei Kranichſtein verſetzt.
Der Landtag iſt auf den 24. November einberufen worden.
— Die Königlich Portugieſiſche Regierung hatte vor einiger Zeit
die Abſicht zu erkennen gegeben, den Bezirk ihres Generalkonſulats in
Frankfurt a. M. auf das Großherzogtum Heſſen auszudehnen. Nachdem
die Großh. Regierung ſich hiermit einverſtanden erklärt hat, iſt die
beabſichtigte Maßregel nunmehr in Kraft getreten.
Militär=Dienſtnachrichten. Nach dem,Militärwochenblatt”
wurde v. Hülſt, Unteroffizier vom Großherzogl. Feld=Art.=Reg. Nr. 25
zum Port.=Fähnrich befördert. Stern, Major und etatsmäßiger
Stabs=
offizier vom Heſſ. Feld=Art.=Reg. Nr. 11, als Abteilungskommandeur
in das Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25. v. Mohl, Major und
Abtei=
lungskommandeur vom Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25, in gleicher
Eigenſchaft in das 2. Garde=Feld=Art.=Reg. verſetzt. Geiger,
Vizefeld=
webel vom 1. Vat. 3. Großh. Landw.=Reg. Nr. 117, zum Sec.=Lt. der
Reſerve des 4. Großh. Inf.=Regts. Nr. 118, Fritz, Vizefeldw. vom 2.
Bat. 3. Großh. Landw.=Regts. Nr. 117,. zum Sec.=Lt. der Reſ. des 1.
Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, befördert.
Die Finanz=Aſpiranten A. Filſinger aus Vilbel u. Ph. Köppler
aus Butzbach wurden zu Steueraufſehern ernannt.
Die „W. C.” ſchreibt: Aus Anlaß der Reichstagswahlen werden
gegen Herrn Oberbürgermeiſter Ohly, welcher die nationalliberale Sache
mit Wärme vertritt, verſchiedene Vorwürfe und Verdächtigungen
aus=
geſtreut. Im Intereſſe der Wahrheit und der Sache erwidern wir
hierauf nach genaueſten Erkundigungen Folgendes:
1
Es iſt unwahr, daß ſich Herr Oberbürgermeiſter Ohly wegen
Ar=
beitslaſt das Standesamt habe abnehmen laſſen. Derſelbe iſt heute noch
erſter Standesbeamter, trägt als ſolcher die volle Verantwortung für
die Geſchäfte und beteiligt ſich an denſelben inſoweit, als die anderen
dienſtlichen Geſchäfte dies zulaſſen.
2) Es iſt unwahr, daß Herr Ohly durch ſeine Teilnahme an den
Wahlangelegenheiten die Beigeordneten mit Arbeiten belaſte. Dieſe
Teil=
nahme fällt nur in die dienſtfreie Leit und hat die geſchäftlichen
Arbei=
ten nicht beeinträchtigt.
vr.
3) Es iſt unwahr, daß Heern Ohly eine Gehaltszulage oder ein
Repräſentationsgehalt bewilligt worden ſei. Die
Stadtverordnetenver=
ſammlung hat vielmehr auf Antrag der Finanzkommiſſion zur
Abſchnei=
dung der Schreibereien und Weiterungen welche die Liquidation und
Verrechnung baarer dienſtlicher Aufwendungen verurſachte, ein
Abkom=
men mit ihm geſchloſſen, wonach er jür alle ſolche baaren Aufwendungen
ein ſehr mäßiges Averſum erhält. 7 „3 Abkommen wurde von der
Stadtverordnetenverſammlung einſtin. ig genehmigt.
4) Es iſt eine niedere Verdächtie ig, wenn öffentlich behauptet
wird, Herr Oberbürgermeiſter Ohly bee. luſſe die ſtädtiſchen
Angeſtell=
ten. Wir wiſſen, daß er jede Unterred..) über Wahlangelegenheiten
mit ſtädtiſchen Bedienſteten vermeidet.
Wenn hier und anderwärts öffentliche Beamte innerhalb ihrer
Dienſtzeit Agitation für die Deutſchfreiſinnigen betreiben, ſo wird man
es Herrn Ohly nicht verübeln können, wenn auch er in ſeiner
dienſt=
freien Zeit nach ſeiner Ueberzeugung an den öffentlichen Angelegenheiten
des Vaterlandes ſich beteiligt. Thät er dies im Intereſſe der
Deutſch=
freiſinnigen, ſo würden ihm von deren Seite darüber gewiß keine
Vor=
würfe gemacht worden ſein. Daß man ihn wegen ſeiner Thätigkeit für
die nationalliberale Sache angreift, beweiſt nur, in welchem Sinne
jene Herren die „Freiheit= und das „gleiche Recht für Allen verſtehen.
In der Verſammlung der nationalliberalen Parter am
25. ds. M. hat Herr Otto Wolfskehl u. A. einige Worte an ſeine
jüdiſchen Glaubensgenoſſen gerichtet. Er verurteilte in entſchiedenſter
Weiſe das bekannte Reſcript zweier Gießener Jsraeliten, die dadurch
den Glaubenskampf in die Politik übertragen wollten. Er bürdete
dieſen allein die Verantwortung für dieſe den Antiſemiten in die Hand
gegebene Waffe auf, und bat die Juden im Allgemeinen es nicht
ent=
gelten zu laſſen, was zwei ohne Mandat handelnde Herren in ihrer
Kurzſichtigkeit und ihrem politiſchen Fanatismus verſchuldet haben. Er
bat ſeine Glaubensgenoſſen, ſich von dem Banne der Deutſchfreiſinnigen
loszuſagen. Er ſagte ferner:
„Die konfeſſionellen Unterſchiede ſollen keine Rolle ſpielen im
po=
litiſchen Leben, und daß ſie hier bei uns hineingezogen wurden. das iſt
das wenig löbliche Verdienſt unſerer Gegner, deren Taktik dahin geht,
unſeren jüdiſchen Mitbürgern den Glauben beizubringen, daß ihre
Re=
ligion gefährdet ſei, wenn ſie ſich nicht den Gegnern anſchließen. Ein
ſolches Verfahren muß entſchieden mißbilligt werden, und nach meiner
Ueberzeugung dienen ſolche Schritte nicht zum Beſten, ſondern gerade
zum Nachteil meiner jüdiſchen Mitbürger. Wer es wohl mit denſelben
meint, muß die Trennungslinie zu verwiſchen, nicht zu verſtärken
ſuchen; man ſoll ſie nicht glauben machen, ſie müßten nicht gleichfalls
das allgemeine, ſondern ein ſpecielles Ziel im Auge haben. Für
Wahl=
manöver ſind ſolche Dinge zu ernſt! Das erkläre ich hier offen, weil
ich glaube, daß meine Worte bei meinen Glaubensgenoſſen nicht ohne
Gewicht ſind.
Die deutſchfreiſinnige Partei in Mainz hat in alle Orte ihres
Wahlkreiſes das nachſtehende Schreiben geſandt: „Herr Gemeindediener!
Beifolgend erhalten Sie die für die Gemeinden beſtimmten Wahlaufrufe,
nebſt Wahlzettel. Verbreiten Sie dieſelben pünktlich und richtig. Jeder
Wähler hat einen Aufruf und einen Wahlzettel zu bekommen. Längſtens
bis Sonntag ſoll Alles verteilt ſein. Für Ihre Arbeit erhalten Sie
660
2486
N.
eine Gebühr von 4. M., welche Sie gegen Rückgabe dieſes Briefes bei
Herrn S. Kaiſer in Empfang nehmen wollen. Hochachtungsvoll das
Comite der freiſinnigen Partei.
N In dem Schloßgartenteiche wurde ein Säckchen mit Patronen
gefunden, welche wahrſcheinlich geſtohlen waren.
Auf dem letzten
Wochenmarkt wurde einer Frau das Partmonnaie mit 6 M. aus der
Manteltaſche entwendet. — Ein hieſiger Kaufmann vereinnahmte ein
falſches 1 Markſtück.-
Einem Ziegler wurden in der Kranichſteiner
Straße verſchiedene Kleidungsſtücke geſtohlen.
E. Der hieſige Reichsfechtſchulenverband hatte es ſich
ange=
legen ſein laſſen, das Samstagskonzert ſo abwechſelungsreich wie
möglich zu geſtalten, und es war zu beklagen, daß eine zahlreiche
Be=
teiligung ſeitens des Publikums ausblieb. Die Eingangsnummer bildete
der erſte Satz aus dem Mozart'ſchen Ddur-Konzert, welcher durch den
jugendlichen Violinvirtuoſen Alfred Heß in gediegener Weiſe zur
Aus=
führung gelangte. Dieſer junge, angehende Künſtler nahm während des
Abends unſer Hauptintereſſe in Anſpruch. Wir haben es hier mit keinem
reklameſüchtigen, gewöhnlichen Wunderkinde zu thun, bei welchem man
im Hinblick auf die große Jugend Sachen in den Kauf zu nehmen pflegt,
die man einem Durchſchnittsſpieler kaum verzeihen würde, ſondern Alfred
Heß iſt ein hervorragendes Talent, deſſen künſtleriſche Reife nur eine
Frage der Zeit ſein kann, und welchem rückhaltloſe Anerkennung zu
zollen ſelbſt die nüchternſte Kritik keinen Anſtand nehmen wird. Die
Violinvorträge des jungen Heß legten nicht nur Zeugnis ab für eine
bei einem ſechzehnjährigen Knaben ſeltene techniſche Ausbildung, ſondern
auch für ſeine gefühlvolle Auffaſſung. Gar mancher Violinſpieler, der
mit ſeinem Inſtrument ein halbes Leben und darüber hinaus vertraut
iſt, könnte den jungen Heß um ſeinen feinen Strich, ſeinen ſympathiſch
edlen Vortrag beneiden. Dergleichen läßt ſich durch den angeſtrengteſten
Fleiß nicht erzwingen. Alfred Heß ſpielte noch das Chopin=Wilhelmy'ſche
Nocturno, die Wieniawsky'ſche Mazurka und wirkte zum Schluß in der
Gounod'ſchen, für Klavier, Harmonium und Violine geſchriebenen
Fauſt=
meditation mit.
Das Auftreten des jungen Virtuoſen iſt beſtimmt und ſicher, aber
zugleich von einer wolthuenden Einfachheit, alles an ihm läßt auf
einen ernſten unermüdlich vorwärtsſtrebenden Künſtlergeiſt ſchließen.
Fräulein Lilli Hitze, welche die Hörer durch den eſpritvollen
Vor=
trag der Chopin'ſchen Berceuſe, der Schumann'ſchen „Grillen= und
des Moszkowski'ſchen ſpaniſchen Tanzes erfreute, ſteht uns noch von
der Schmitt'ſchen Muſikprüfung (Monat Mai) im guten Andenken.
Beifall errang ſich auch der Geſang des Fräulein Lina Hoffmann,
welcher uns beſonders in den beiden Liedern„Die ſtille Waſſerroſe= und
„Neue Liebe' anſprach.
Herr Georg Weber aus Frankfurt, den wir vor einigen Wochen
an unſerer Bühne als Eremiten (,Freiſchütz=) hörten, ſang unter großem
Beifall der Hörer das gemütvolle von A. Kugler komponierte Lied
„ Mutterliebe= und das Laſſen'ſche „Ich hatte einſt ein ſchönes
Vater=
land." Der vorgerückten Zeit halber mutßten die beiden auf dem
Pro=
gramm ſtehenden Lieder „Der Wanderer= und „Kreuzzug! wegfallen.
Herrn Hacker'3 liebenswürdige Mitwirkung brachte uns zwei
Deklamationen. Vorzüglichen Dank verdienen Herr Hofmuſiker A. Kugler
und Herr Lehrer Eſcher I. für das treffliche Klavier= und
Har=
moniumſpiel.
- Reinsdorff und die übrigen 7 wegen des Attentats am
Niederwald verhafteten Anarchiſten ſind der „Hamb. Börſenhalle”
zufolge in aller Stille unter ſtarker Bedeckung nach Leipzig transportiert
worden, wo ſie nach dem gegenwärtigen nochmaligen Verhör bis zu der
demnächſtigen Verhandlung in Haft bleiben.
Griesheim, 26. Oktober. Herrn Pfarrer H. Neuroth, ſeither
zu Dietzenbach, iſt die hieſige evangel. Pfarrſtelle übertragen worden.
211
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 26. Oktober.
Der Trompeter von Säkkingen.
E. Die Idee der Scheffelſchen Dichtung hat Neßler zu einer der
ſinnigſten und durchdachteſten Tonſchöpfungen begeiſtert. Das
Kön=
nen des Komponiſten zeigt ſich in dieſer Oper auf einer ungleich
höhe=
ren Stufe, als im „attenfänger” Wennſchon auch hier die Liedform
das Uebergewicht hat, ſo ſind doch einige Scenen - wir denken z. B.
an das Finale des 2. Aktes - formell und inhaltlich derartig angelegt,
daß ſie auf das Epitheton „großartig: Anſpruch erheben können. Ein
Quell köſtlicher, friſcher Melodien durchſprudelt das Ganze von Anfang
bis zu Ende.
Diejenigen, welche in der Neßlerſchen Oper die Scheffelſche Dichtung
wiederzufinden hofften, werden ſich enttäuſcht finden, der Textdichter hat
nur vereinzelte Momente aus dem Epos in das Drama übergeführt,
und wir möchten ihn auch darum nicht ſchelten; ein Operntertbuch
braucht heutzutage dramatiſches Leben, und das hat Bunge ſeinem
Trompeter' zu verleihen gewußt, indem er die in der Scheffelſchen
Dichtung durch mehrere Jahre ſich hinziehenden Begebenheiten ihres
novelliſtiſchen Charakters enttleidete und, unter Beibehaltung der
wich=
tigſten lyriſchen Momente in dramatiſche Handlung umſetzte.
Dadurch, daß Neßler ſeine muſikaliſchen Gedanken auf Stoffen auf=
baut, welche entweder als Sage im Bewußtſein des Volkes leben (
Rat=
tenfänger) oder bereits durch Dichtermund Verherrlichung gefunden,
be=
rührt er ſich mit Wagner, trotzdem ſeine Schaffensart, die mehr der
älteren Opernpraxis folgt, nichts gemein hat mit der des deutſchen
Meiſters. Mit welch friſchen, lebensvollen Farben entwirft Neßler gleich
die Expoſition! Im Schloßhof zu Heidelberg herrſcht bei Nachtzeit ein
munteres Treiben, Studenten und Landsknechte ſingen und zechen
mit=
einander um die Wette. Im Chor und Solo geſungen erſchallt das
Lied, das faſt populär iſt wie das Gaudeamus, und welches in keinem
deutſchen Kommersbuch fehlt: Alt Heidelberg, du feine, du Stadt an
Ehren reich. - Vergebens ermahnt der Haushofmeiſter des Schloſſes
das luſtige Völkchen zur Ruhe, da die Frau Kurfürſtin nicht ſchlafen
könne, Studenten und Landsknechte thun ſich vielmehr zuſammen und
bringen der Frau Kurfürſtin eine Serenade.
„Ich knie vor Euch als getreuer Vaſall,
Pfalzgräfin, ſchönſte der Frauen.”
Der Studioſus Werner begleitet das Ständchen mit
Trompeten=
fanfaren. Zuletzt kommt es zwiſchen Studenten und Landsknechten zur
Rauferei, da dieſe den Studioſus Werner, weil ihnen ſein
Trompeten=
blaſen gar zu gut gefallen, mit Gewalt zum Soldaten preſſen wollen.
Der Rektor magnificus erſcheint mit ſeinen Pedellen auf dem Platz und
die Ruheſtörer werden ſämtlich relegiert. Jung Werner und Genoſſen
gehen jetzt als freie Reiter unter die Landsknechte. Mit einem feurigen
Soldatenliede, deſſen Rhythmus auf die Hörer elektriſierend wirkt:
„Wohlauf, Kameraden, mit fröhlichem Mut,
Feinsliebchen im Herzen, die Feder am Huts ꝛc.
marſchiert die Schaar ab.
Ein ſideler Bauerntanz leitet den erſten Akt ein: „Der Hans
ſchwingt die Lieſe, die Lieſe den Hans.” In Säkkingen wird das Feſt
des Schutzvatrons, des heiligen Fridolin gefeiert. Hier finden wir auch
Werner Kirchhoferſ wieder, der ſeit Jahren als wackerer Trompeter im
Felde geſtanden, ebenſo den Landsknecht Konradin, mit dem einſt Werner
in die Welt gezogen. Der junge Trompeter hat bei dem Feſt
Gelegen=
heit, die Tochter und die Schwägerin des Freiherrn von Schönau vor
den Beleidigungen der Hauenſteiner Bauern, welche auf den alten
Frei=
herrn nicht gut zu ſprechen ſind, zu ſchützen. Werner und Marie fühlen
ſich vom erſten Augenblick an zu einander hingezogen, voll Schrecken
nimmt dies die Frau Gräfin wahr, und der alte Konradin ſingt in
komiſcher Verzweiflung:
O heilger Fridoline,
Was haſt du angericht
Ein Fräulein den Trompeter-
Das ſieht doch wohl ein jeder:
Das geht doch nicht!
Trotz des Sträubens der geſtrengen Frau Gräfin zieht jung Werner
als wohlbeſtallter Trompeter auf dem Edelhofe ein, erringt ſich die
Gunſt des Freiherrn und wird von dieſem eigens aufgefordert, dem
jungen Fräulein Muſikunterricht zu erteilen. Und nun kommt denn
eben alles, wie es hat kommen ſollen. Am 6. März. hat Werner zuerſt
das Edelfräulein erblickt, am 1. Mai geſtehen ſich die jungen Leute ihre
Liebe; das zwiſchen ihnen ſich entſpinnende Liebesduett iſt von überaus
reizvoller Melodik. Doch „das iſt im Leben häßlich eingericht, daß bei
den Roſen ſtets die Dornen ſtehen, und was das arme Herz auch ſehnt
und dichtet, zum Schluſſe kommt, das Voneinandergehen. Auch für
Werner und Marie kommt es gar bald. Die Verhältniſſe trennen die
Liebenden. Werner ſingt ſein ergreifendes Abſchiedslied mit dem
treu=
herzig=wehmütigen Refrain: „Behüet dich Gott, es wär zu ſchön
ge=
weſen, behüet dich Gott, es hat nicht ſollen ſein.: Der Vortrag dieſes
Liedes trug Herrn Feßler ſtürmiſchen Applaus und einen
Lorbeer=
kranz ein.
Nachdem Werner bereits den Augen Mariens entſchwunden, trägt
noch ſeine Trompete das klagende,Behüet dich Gottu zur Geliebten hin,
welche faſſungslos in deu Armen ihres Vaters zuſammenbricht. Dieſen
Schluß des zweiten Aktes müſſen wir muſikaliſch wie poetiſch als den
Höhepunkt der Oper anſehen. Als Einleitung für den dritten Akt führt
das Orcheſter noch eine Weile das Scheidethema: „Behüet dich
Gott=
fort. Der letzte Akt, der hauptſächlich durch ſeine Chornummern und
Enſembleſätze glänzt, enthält folgende Momente: Mariens Klage, die
Fehde mit den aufſtändiſchen Hauenſteiner Bauern, welche die Burg des
Freiherrn berennen, Werners Wiederkehr, welche den Sieg über die
Bauern zur Folge hat und die Entdeckung, daß der junge Trompeter
der lange verloren geglaubte Sohn des gräflichen Paares zu Wildenſtein
iſt, und ſo wird es wieder Sonnenſchein auf Schönau und auf
Wilden=
ſtein. Der Schlußchor ſetzt ein: „Liebe und Trompetenblaſen nützen zu
viel guten Dingen, Liebe und Trompetenblaſen ſelbſt ein adlig Weib
erringen, mög es jedem ſo gelingen, wie dem Herrn Trompeter Werner
an dem Rheine zu Säkkingen.
Inſeenierung und Ausſtattung der Oper und vor allem die
geſang=
liche Vertretung der Partien bieten zu ſo mannigfachen Bemerkungen
Veranlaſſung, daß ſich unmöglich dies alles in ein Referat
zuſammen=
drängen läßt, es wird uns ja auch wohl im Laufe der Saiſon öfters
Gelegenheit werden, über das Neßler'ſche Werk zu berichten. Es ſei
noch erwähnt, daß die Aufführung der Premiere viele auswärtige,
vor=
nehmlich Frankfurter, herbeigezogen hatte.
Hierzu eine Beilage von A. J. Supp, Darmſtadt, Schuſtergaſſe 3.
Druck und Berlag; L. 6. Witihiſdhe Hoßbuchdruckret. - Berantwortlich für die Redaction: Carl Mittich.
[ ← ][ ][ → ] A. J. Supp. Darmstadt,
1
3Schustergasse 3.
(hinter dem Lathhauſel
Hpeciaſität: Mehl, Landesproducte und
Euppen-Artihel.
Hanpt Hidterlage der Geteits Pos lehe Pahnik Don G. Sunor in Grinnintd- Gaseiy).
P. P.
Ich beehre mich, Sie in Kenntnuiß zu ſetzel, daß ich in Folge ginſtiger Abſchlüſſe meine
an=
erkannt vorzüglichen Mehlſorten von heute ab zu nachſtehend redigirten Preiſen, in eleganten Säckchen
verpackt, offeriren kann:
„ „ 12½⁄₈ „ „ 275 Reto „ „ Württemb. do. „ 25 „ „ 5. gewogen „ do.
„ „ 12⁄₈ „ 2.50 ohne „ „ Blüthenmehl 25 „ „ 4. 50 Sack. „ do.
„ 12½ „ „ 2.25
Loſe gewogen pr. 1 Ko. 14, 18, 20, 22, 24 Pfa.
Die Mehle ſind garantirt rein, jorgfältig geſiebt und von bekannter ausgezeichneter Backart.
Gleichzeitig geſtatte ich mir, Ihre Aufmnerhankeit auf die von mir eingeführte gorantirt reine
G. Sinner's Getreide=Preß=Hefe
Zu lenken, zwelche ſich ſeit Jahresfriſt durch ihre prakkiſche Verwendbarkeit zu den ſeinſten Bäckreien
und ihre vorzügliche Triebkraft und Haltbarkeit ſowohl bei Bäckern und Conditoren, als auch in vielen
Haushaltungen vollſtändig eingebürgert hat. Ich weiſe ganz beſonders darauf hin, daß ſchon früher
eine Unzahl Verſuche gemacht wurden Preß=Hefe einzuführen, welche jedoch ſtets an der ungleichmäßigen
Triebkraft der Fabrikate ſcheiterten und iſt es gerade ein anerkannter Vorzug der G. Sinner's Getreide=
Preß=Heſe, daß die Qualität derſelben eine ſich ſtets gleichbleibende iſt, wofür jede Garantie übernehme
und wofür ferner der bedeutende Abſatz ſpricht, welchen in dieſem Artikel erziele; meine geehrten
Ab=
nehmer ſind dadurch nicht der Gefahr ausgeſetzt, daß der fertig gemachte Teig verderben könnte, wie
dies bei anderen Fabrikaten ſehr leicht vorkommen kann.
Die Anwendung der G. Sinners Getreide=Preß=Hefe iſt, wie aus untenſtehender Gebrauchs=
Anweiſung erſichtlich, eine derart einfache, daß keine praktiſche Hausfrau, welche ihren Stolz dareinſetzt
ein ſchönes Gebäck auf den Tiſch zu ſtellen, es unterlaſſen ſollte G. Sinner's Getreide=Preß=Heſe zu
werbacken; ich bin überzeugt, daß ein einziger Verſuch zur beſten Zufriedenheit ausfällt.
Meine Getreide=Preß=Hefe iſt in Portionen von 5 Pfg. an in täglich friſcher Zuſendung erhältlich.
Gebrauchs=Anweiſung.
Die Hefe wird kutz vor dem Gumahren mit etiuas handlauer Mlch auſgeloſt ud iſt die Anwvendung alsdann
ganz dieſelbe wie man es mit der lülſigen Heſe gewohnt var.
WVille die Rückſeile zu heachten!
[ ← ][ ] Nachſtehend überreiche Ihnen ein Verzeichniß meiner ſämmtlichen Artikel, woraus Sie erſehen
werden, daß ich Artikel wie Petroleum, Oele, Häringe, Fiſche und Aüſe ꝛc., wie ſie allgemein in
Colonialwaaren=Handlungen geführt werden und welchen ein unangenehmer Geruch anhaftet, im Intereſſe
meiner Waaren nicht führe. Mein Geſchäft iſt demnach in dieſer Branche das einzige in Darmſtadt
und verdient mit vollem Recht die Bezeichnung:
Specialikäk in Mehl, Gekreide Preß Heſe, Kandegproducke ≈ Suppenarkikiel.
Hülsenkrüchte
in garantirt neuer gutkochender
Waare:
Hellerlinſen 1
do. I
Vietoria=Erbſen, ungeſchält
geſchält
d0.
geſpalten
do.
Grüne holl. Erbſen, ungeſchält
„ „ franz. „ geſpalten
Ungar. Perl=Bohnen.
Reigwaaren
in ſtets friſchen, wohlſchmeckenden
Qualitäten:
Rudel, feinſte Eierfaden,
in 1¹ Kilo=Paquefen
do. fein Eierfaden 1
do. Eierfaden I1
do. Eierband ffein
do. Faden gewöhnl.
do. Band
Giergerſte
Eierlinſen
Sutppenteig
Suppen=Maccaroni, ächt ital.
deutſch
do.
Maccaroni, ächt italieniſch,
einſte Marke,
Panir=Mmehl.
Alls Gowürze
Cehlon=Zimmt, ganz u. geſtoß.
Chineſiſcher Zimmt.
Putter-Artikol:
Prima Hafer, Gerſte, Wicken,
Weizenkleie, Weizenſchaalen,
Neues Welſchkorn.
Diſorse.
Suppen-Artikel
Reis, Carolina
do. Japan Tafel
do. Java=Tafel
do. Nangoon 1
do.
„ II
Gerſte, feinſte Perl.
do. fein Perl
do. mittel
do. grob
Gries, fein deutſcher
do. mittel, franzöſiſcher
do. grob afrikaniſcher
Sago, deutſcher
do. ofindiſcher Tapioca
Grünkeru, ganz
do. gemahlen
do. Gries
Julienne.
Bückeroi-Artikel
Roſinen. 1884r
Corinthen; „
Sultaninen
Mandeln. „
Citronat „
Orangeat „
Feinſte türk. Zwetſchen 1884r
„ Amerik. Aepfelſpalten.
Vogelfuttor:
Canarienſaat, Rübſant,
Hanf=
ſaat, Haferkerne, Magſamen,
weiße Hirſe, Salatſamen,
nmerik. Mais.
Knorr's
Suppen-Einlagen.
Hafermehl
Hafergrütze, amerik.
Patentgerſte, gewalzt
Grünkernmehl
Gerſtenmehl
Bohnenmehl
Erbſeumehl
Linſenmehl
Reismehl!
Tapioca=Julienne
do. C. H. K.
do. illuſtrs.
Auckor
zu Fabrikpreiſen:
Feinſte Brod=Raffinnde, Gries=
Naffinnde, Würfelzucker,
Koch=
gucker, Candis gelb u. ſchwarz.
Theo.
neier Ernte in den vorziglichten
Qualitäten:
Congo ſeinſt, Souchong feinſt
do. fein,
do. fein.
Kafkoo.
Mein Kaffe=Lager, in rohen und
ſelbſtgebräunten Sorten, iſt von den
billigſten bis zu den feinſten
Quali=
tätkn in garantirt reiner Waaxe
ſtets reichhaltig aſſortirt.
Au Kranken-Kison:
Hirſe und Spelz=Spreu.
Meine Preiſe ſind billigſt geſtellt und bitte ich Sie, mich mit Ihrem geſchätzten Beſuche zu
be=
ehren, indem ich Sie im Voraus der aufmerkſamſten Bedienung verſichere.
½
Mit vorziglicher Hochachtung
Hchuſtergaſſe 3.
A. J. Hupp.
WB. Gel. Auftrüge werden pronpt und frei ins Haus effetuirt.