Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Uuterhaltungsblatt.
Zuſerate
wedenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 207.
Mittwoch den 22. Oktober.
1884.
Gefunden: 1 dunkelblauer Kinderhandſchuh. 1 ſchwarzer Handſchuh. 1 großer Schlüſſel. 4 kleine Schlüſſel in einem
Ring, woran ein Riemchen. 1 Drücker, viereckig und eingezackt. 1 weißes Taſchentuch gez.
Verloren: 1 goldenes Medaillon mit Photographie. 1 brochirtes engliſches Buch, betitelt „Petronellav. 1 Portemonnaie,
enthaltend 6 Mark.
Entlaufen: 1 kleiner Hund.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 9.
Sep=
tember d. Js. ſollen die Immobilien des
Wirths Karl Ley dahier und zwar:
5ie⁄to= 92 Grasgarten da= ſelbſt, VI. biho 287 Grabgarten da=
ſelbſt,
Mittwoch den 5. November l. 33.
Vormittags 10¼ Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 23. November 1884
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[9762
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 9.
Sep=
tember l. Js. ſollen die Immobilien des
Schloſſers Philipp Stößel dahier und
334 Hofraithe
Mauer=
ſtraße.
224 Grabgarten da=
IV.
14
ſelbſt,
Mittwoch den H. November l. J3.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 23. September 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
9753
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Die zum Konkurs des Tapeziers Emil Erlanger gehörige Hofraithe:
Flur II. Nr. 118. ⬜Meter 99 Hofraithe Neugaſſe,
ſoll
Montag den 27. Oktober d. J3., Vormittags 10 Uhr,
zum letzten Mal und mit unbedingtem Zuſchlag an den Meiſtbietenden
ver=
teigert werden.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
10118
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 11.
Ok=
tober l. J3. werden nachſtehende
Immo=
bilien des Lohnkutſchers Heinrich Schäfer
dahier und zwar:
Flur Nr. ⬜Mtr.
73 3225 Acker im Bachgang.
7
7
74 3281 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 3. December l. Js.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[1087]
Main=Neckar=Bahn.
Verkauf von alten Bahnſchwellen.
Freitag den 24. Oktober d. Js.,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Bahnhofe Darmſtadt ca. 3000
Stück alte Bahnſchwellen öffentlich ver
ſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt am
Ueber=
gang der Eſchollbrückerſtraße und werden
die Bedingungen daſelbſt bekannt gegeben.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Der Eiſenbahnbau= u. Betriebs=Inſpektor.
[0878
Dittmar.
Am Donnerstag den 30. Octbr. er.,
morgens 10 Uhr,
ſoll die Füllung des, ca. 110 Cubikmeter
haltenden Eiskellers auf dem Artillerie=
Schießplatze, an den Mindeſtfordernden
vergeben werden.
Die Lieferungsbedingungen können an
allen Werktagen auf dem Schießplatze, bei
dem Sergeanten Weber des 27.
Regi=
ments eingeſehen werden.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. 110324
Anlieferung
von Chauſſeeſteinen auf die
Viei=
nalwege in der Gemarkung
Coloniewald.
Donnerstag den 6. November l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
ſoll die Anlieferung von 130 Enbikmeter
Chauſſee=Deckſteinen auf die Vicinalwege
im Diſtrict Dörnbach randeckſtraße und
Todenweg) wenigſtnehmend verſteigert
werden. Zuſammenkunft im Diſtrict
Dörnbach am Pflanzgarten.
Nieder=Ramſtadt, am 20. Oktbr. 1884.
Großh. Oberförſterei Nieder=Namſtadt.
Löwer.
[10879
643
M 201
2420
Bekanntmachung.
Das Büreau unterzeichneter Behorde befindet ſich von heute an Paradeplatz
Nr. 4 im Großherzoglichen Jagdhauſe.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Großherzogliches Forſtamt Darmſtadt.
v. Werner.
(10880
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Wahl zum Reichstag.
In Ausführung der Kaiſerlichen Verordnung vom 18. d. Mts. findet die
Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage
Dienstag den 28. Oktober 1884
und zwar von 10 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Nachmittags ununterbrochen ſtatt.
Behufs Vornahme der Wahl iſt die Gemeinde Beſſungen in 3 Wahlbezirke
einge=
theilt, mit noch näher angegebenen Wahllocalen und zwar:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllocal im Rathhaus und den Straßen: Anna=,
Heinrich=, Nieder=Ramſtädter=, Roßdörfer= Rückert=, Martin=, Steinacker=,
Herd=
weg=, Carls=, Wilhelminen=, Wilhelm=, Eichberg=, Eſchollbrücker=, Hermannſtraße
und grüner Weg;
II. Wahlbezirk mit dem Wahllocal im Müdchenſchulhaus und den
Straßen: Bruchwieſen=, Wittmanns=, Heidelberger, Stadtallee=, Hofgarten=, Hügel=,
Holz=, Klappacher=, See= und Kirchſtraße;
III. Wahlbezirk mit dem Wahlocal im Knabenſchulhaus und den
Straßen: Forſtmeiſter=, Sand=, Friedrich= Weinberg=, Kies=, Fabrik=, Wingert=,
Ludwigs=, Herrngarten=, Orangerie= und Schulſtraße.
Als Wahlvorſteher und Stellvertreter ſind beſtellt:
Im erſten Wahlbezirk:
Wahlvorſteher: Bürgermeiſter Berth. Stelloertreter: Fr. Thomas.
Im zweiten Wahlbezirk:
Wahlvorſteher: Beigeordneter Wittmann. Stellvertreter: Jac. Nohl, Schloſſerm.
Im dritten Wahlbezirk:
Wahlvorſteher: Adam Weinmann, Gemeinderath.
Stellvertreter: Phil. Wolf III., Gemſinderath.
Beſſungen, den 19. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(10881
Berth.
8905
Th. Adt. Kupferberg &Cie.,
MAIWA.
Kupfer, Silber, Gold.
Viederlage:
H. W. Prassel,
Darmſtadt. 12269
Neue
1
(grosse Castanien),
[(10883
billigſt.
G. P. Polh,
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.
Theoliobhaborn
empfehle ich von ſoeben
einge=
troffenen Partien neueſter Ernte:
Souchong, fein M. 2.80,
einſt „ 3.80,
99
hochfein „ 4.40,
„2
extrafein „ 6.-
„
ſowie
Pecco, Haysan amp;luperial.
Alles in völlig ſtaubfreier
Waare.
Christ. Schwinn,
Wilhelminenſtraße. (10884
Gpeisskartoffeln.
Ananas=Salatkartoffeln per 50 Kilo
5 Mark,
Gelbe Roſe per 100 Kilo 6 Mark,
Goldgelbe per 100 Kilo 6 Mark,
Blaue Nieren per 100 Kilo 6 Mark,
Imperator, vorzügl., per 100 Kilo 5 M.
Schneeroſe per 100 Kilo 5 Mark.
Vr. Hleim,
Martinsmühlel10885
Hummelkeiſch
[10886
48 Pfg.
B. Frohmann.
207
2424
Neueſter,
Vervielfältigungs-Apparat,
OVelostTle)
liefert mehrere tauſend Abzüge in ſchwarzer Farbe - übertrifft „
Hecto=
graph, Autograph ꝛc. bei Weitem.- (Näheres erſichtlich in meinem, im
August ausgegebenen Proſpect.)
PGe
o
AARRGAsGh-GIONOI
(System Dr. Gallus)
Fabrikat: König & Ebhardt, Hannover.
Mit Einführung des Krankenverſicherungs=Geſetzes am 1. December d. J.
für Behörden, Fabrikanten, Gutsbeſitzer u. ſ. w. unentbehrlich.
Original-Fabrikpreise.
L. B. Höller.
Alleinige Niederlage von König & Ebhardt.
WB. Effeetenbücher, leicht zu führen und überſichtlich.
1.
ULEGIbt Ud VIer-dalsoh
empfehle ich mein neu aſſortirtes Lager, als:
Damen- und Kinderröcke in Belour, Flanell und Filz, Handschuhe, woll.
Tücher und Pulswärmer; ferner eine ſehr reiche Auswahl in Rüschen,
weißen u. ſchwarzen Spitzen, farbigen Blonden, Spitzenvorstecker, Barben,
fragen, Manschetten und Herrenshlipse, Schürzen aller Art in weiß,
Panama, Cachemire, Satin und Atlas, Taschentücher von den billigſten bis
zu den feinſten Sorten, darunter eine Partie in feinem Stoff mit großen
Namen (Handarbeit) zu 60 Pf. bis M. 1. 50 per Stück, Kaffeedecken,
Staubtücher, Handtücher, Seifenlappen, ſodann alle Arten Schmucksachen
und Parfümerien.
E Billige Preiſe. 4
Harie Damth,
Louiſenſtraße 32.
[10662
Vegen Anlgabe weines hadangsschällos
Gin
AESOTRTAAA½
meines Strumpfwaaren=Lagers, als:
aus bestem Material gefertigte Strümpfe, Socken,
Bein-
längen in Wolle, Vigonia, Baumwolle und Seide;
Gamaschen, Unterjachen, Kuiewärmer, Leibbinden ete.
zu herabgeſetzten Preiſen.
Baumwollene Damen= und Kinderſtrümpfe und Socken,
weiß und farbig.
Ebenſo:
Parfumerie Artikel:
Odeurs, Maaröle, Coametique, Tollettesoifen ete.
bedeutend unterm Preis gegen Baarzahlung.
Anfertigung nach Maaß wird vor wie nach prompt ausgeführt.
F. Wosahlo.,
10887)
Ecke der Eliſabethen= und Louiſenſtraße.
Eine gebrauchte, aber gut erhaltene
Ireppo von Hichenhol,
12 Stufen, iſt billig zu verkaufen.
(9804
Beſſunger Carlſtraße 19.
pract. Art in Frank.
Dr. med. H. Genseh, as . x. zoa
Ladet. Prok Kieord'"
Parla, beit rasch, gründl. u. ohno grosse Kosten alle
Nerven-, Fnanen-, Haut- u. geheimo Frankhatu uac elgo.
ner Hethoda.- Sprechauider 10-1 ud z-L., Str.
nrauo 2L Ausvürt Wih.
E½
Parbige Trossen,
mit Gold und Silber,
Coul. Wollspitnen
in allen Breiten und
verſchiedenen
Quali=
täten, empfiehlt (0637
Th. Deoker,
Ernſt=Ludwigsſtr. 21.
Pommer'ſche
eingetroffen bei
Wilhelm Weber
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14. 110888
Miltenberger Frauben,
Feines Tafel- und Hochobst,
Rosenkohl, Schwarzuurzel,
Kastanien u. alle Sorten Sauer-
Eramt und Hüringe per Stück
8 Pfg. empfiehlt in friſcher beſter
Waare
J. J. Girnhardt.
Saalbauſtraße Nr. 22.
WB. Kraut wird in und außer dem
[1074]
Hauſe eingeſchnitten.
Flaſchen Bier,
bayeriſches, excellent,
per Flaſche 20 Pf., ½ Flaſche 12 Pf.
(10890
empfehle.
L. Heyer.
6 Eliſabethenſtraße 6.
Lapoton & Rouleaul.
Mein reichhaltiges Lager von JTapeten
und Rouleaux in jedem Genre halte beſtens
empfohlen. — Reſte von 6-16 Stück
werden, ſoweit der Vorrath reicht, zu
Fabrikationspreiſen abgegeben.
Phillipp Renu's Fahrikniederlags.
Philipp Jungmann,
Wilhelminenſtraße 13.
Feine Salatkarloſkeln
bei
1089½
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
2422
R207
14
ndOPA g08G RO-agO
HäAfOL.
HOffeC.
Fein blau
Surinam per Kilo 95 Pfg.,
In Barlsbad
ſchwer, edel, kräftig,
Fein blau Porl per ¼ Kilo 95 Pfg.,
Teplitz, Marienbad, Wien,
über=
fein, edel, kräftig,
haupt in allen Plätzen und Familien,
Fein golbe Java-Art per Kilo 80 Pfg.,
wo darauf geſehen wird, eine fein
fein edel.
ſchmeckende und geſunde Taſſe Kaffee
Kilo billiger, empfiehlt
Bei Abnahme von 2½
½⁄
zu erhalten, verwendet man als
Bei=
miſchung zum Bohnen=Kaffee eine
Heinrich Erlenbach,
Kleinigkeit Andre Hofer's feigen-
11 Ernſt=Ludwigſtraße 1.
[10614
affee. Vorräthig in den meiſten
beſſeren Delicateſſen= und
Specerei=
handlungen. Nur echt, wenn jedes
Packet mit der vollen Firma Andre
Hofer Halzburg u. Jreilaſſing und als
Schutzmarke mit dem Bildniß des
Iyroler Helden Audre Hofer
ver=
ſehen
iſt.
(5298
Fortnähronder Eingang vonlſenheiton.
FAThüte
hSkOhO
in den neueſten Façons und den modernſten Farben in
großartiger Auswahl empfiehlt
Gelrte Kohlen,
Theodor Decher,
Rüokkohlen
21 Ernſt=Ludwigſtr. 21.
empfiehlt billigſt
[7836
Das kärhon und Fagoniron der Flahüte wird Schnellstons
besorgt.
[0892
Leopold Reinhard,
28 Niederramſtädterſtraße 28.
Noue türk. Lwetschen,
Ital. und fränk. Brünellen,
Kirschen, Hirabellen ote.,
Maronen per Pfd. 22 Pf.
4raz
HAH0e.
H AKn
16
In nur garantirt reinſchmeckenden, preiswürdigen Qualitäten:
Emanuet Füld,
roh von 80 Pf. bis M. 1.50 per ½ Ko.,
Kirchſtraſte 1. 10746
gebrannt von 100 Pf. bis M. 1. 70 per ½ Ko.,
17
darunter hochfein kandirten Kaſſee M. 1.50 per Ko.
A0. FTIIE68 EISGld. CIol
bbei Abnahme von 5 Pfd. und mehr entprechender Rabatt)
empfiehlt
das feinſte und nachhaltigſte ſeiner Art,
verkauft nu=
7717
H. W. Prassel.
M. W. Prassel, Rheinſtraße 14.
O9446
[ ← ][ ][ → ] Bie Holländischo
8
8 Haſiee-Brennore,
H. Disaus & Cio.,
4
D empfiehlt ihre ſo beliebt gewordenen
Clephanten=
Kaſfee's
gebrannt nach Dr. v. Liebig's Vor= E
chrift u. neu verbeſſerter Brenuart
Grosse Ersparniss
kräftig und fein im
Ge=
ſchmack.
In Packeten mit Schutzmarke 8
D=Elephantn verſehen von 1 und 8
⁄₂ Pfund. — Preis per Pfund: 8
f. Java=Miſchung M. 1.20
f. Weſtindiſch M. M. 1.40,
M. 1.60
f. Menado M.
M. 180.
f. Bourbon M.
extra f. Mocca M. M. 2.
8 Niederlagen in UARusTa07 bei: 8
8 Friedrich Buss, Franz Ebert,
Lugust Büchner, M. Laeger G
Paul Ensling, Christ. Schwinn, 46
Lud. Gerschlauer, Ph. Kuwerth,
(8077
Philipp Mober
Tiefſchwarze
„Gder-ApprehUr,
in Flaſchen mit Schwamm 50 Pfg.,
AAda--LuCk-ATEmC,
in Blechbüchſen 20 Pfg.,
empfiehlt in beſter Qualität
Cd1 vdbuugo,
Louiſenplatz 4. (o618
Stückreiches
Ruhrer Fehsohrol,
Cowaschene Huss- und Stück
kohlon,
Hlomgomachtes Tannonholn,
Hlötnchen und Hichenhohn
liefert zu den billigſten Preiſen (10326
Soderſtraße
Dohn, 52.
LOOSG
für die Weihnachts=Verlooſung der
hieſigen Gewerbhalle ſind 1 M.
in der Expedition d. Bl. zu haben.
207
AuOVerſan
wegen
Locat=-eranderung.
Um mit meinem großen, mit allen
Neuheiten dieſer Saiſon ausgeſtattetem
Lager vor meinem demnächſtigen Umzuge
möglichſt zu räumen, halte ich von heute
an einen mehrwöchentlichen Ausverkauf in
Tuch, Modewaaren, Damen=Mänteln
Weißwaaren und
Ausſtattungsgegen=
tänden aller Art, zu ganz bedeutend
ermäßigten Preiſen, und iſt hier einer
verehrlichen hieſigen und auswärtigen
Kundſchaft Gelegenheit geboten, ihren
Win=
terbedarf in guter, reeller und neuer
Waare zu Fabrikspreiſen einzukaufen.
M. . Meyer,
6. Ludwigsſtraße 6. (0735
Prima Stückr. Fettschrot.
Einzig richtige Anthracitkohlen für
amerikaniſche Oefen,
Vorzügliche Stückkohlen,
gewaſchene Nußkohlen,
Schwere Schmiedekohlen,
Braunkohlen=Briquettes,
Braunkohleu=Preßſteine,
Buchen= und Tannenholz, trockene
Qua=
lität, kleingemacht,
Tannenabfallholz (Klötzchen),
Engl. Patent=Feueranzünder, 50mal
Feueranmachen 10 Pfge.
Beſtellungen auf ganze Waggons
wer=
den direct von den renommirteſten Zechen
zum Originalgrubenpreis ſorgfältigſt
er=
ledigt durch
Bernhard M. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtr. 42. (8304
Hnorr's Hafermehl,
Woibenahn s Haformehl.
Timpe s Haformohl,
ſtets friſch in der
Droguen=Handſung von
Carl „atzmget,
Louisenplatz 4. 10325
Vorzüglichen Gau=Algesheimer
Traubenmoſt
per ¼ Liter 30 Pfg. empfiehlt
Georg Weber,
zur Ludwigshalle. 10740
2423
Gaudadmvh-
für Damen und Horren,
beſtes deutſches, franzöſiſches und
engliſches Fabrikat.
Alleinige Niederlage
von
Wieses
U6lIIAEll Eäldvohu
(D. R. P. Nr. 9407)
bei
G. Ph. Hiedor,
Rheinſtraße 12. 110576
Friſche Zufuhr direct vom Schiff.
Peima Qualität.
Preis bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Ctr. an
ohne Oetroi frei an den
Aufbewah=
rungsort
drobes Fettschrot per Ctr. 88Pi
Sohmiedegries,
Stück- a Husskohlen
zu billigſten Preiſen.
Gleich baare Zahlung.
Beſtellungen nehmen entgegen die Herren:
A. Anton, Wilhelminenſtr., C. C.
Kleber, Mathildenplatz. W. Manck,
Ballonplatz, J. Röhrich kath. Kirche,
F. C. Wittmann, Beſſ. Carlſtraße,
vie Commission (9584
der Steinkohlen=Act.=Geſellſchaft.
Friſch eingetroſſen.
ostsee-Delicatess-Häringe,
Russische Sardinen,
Sardines 1huile,
Verliner Rollmops,
Englische Speckbückinge,
Hronenhummor,
Caviar extra grobkörnig, loſe
und in Doſen
bei
C. Eammanh,
Caſinoſtraße 23. (0804
Salatkartoffeln
ſächt engliſche) werden abgegeben auf der
[10484
Ludwigshöhe.
644
[ ← ][ ][ → ] 2424
Schrt¾.Marke
Durch die directe
Ver=
bindung mit dem
Wein=
gutsbeſitzer Ern. Stein in
Erdö=Benye bei Jokay,
Inhaber der 5 Weinberge
Benesik, Baksa, Diokut.
Hoszu und Omläs, bin
ich in der angenehmen
Lage
garautirt echten
2 Chemisch aalysirter
medicinisohen
Chayer-Wein
zu Engros-Preiſen im Oétail abzugeben,
welcher ſich nicht nur als Stärkungsmittel
für Reconvalescenten, ſchwächliche Kinder
und Greiſe, ſondern auch zum gewöhnlichen
Gebrauch als vorzüglicher
Horgen-resp. vessertwein
wegen ſeiner Reinheit und Billigkeit ganz
beſonders eignet. — Certificate des
Ma=
giſtrats der Stadt Tokay, der
hervor=
ragendſten Chemiker und Unwverſitäten
liegen zur gefl. Einſicht bei mir aus.
garl Watzinger,
Louisenplatz 4. (8212
Grösste Erſndung
der Stahlfedern-Fabrikation
V. 1oARVleſes
feder das Papier
19.
Kuselspn--vsdern
Patentirt in allen Ländern.
Gleiten mit unbeschreiblicher
Leich-
tigkeit über jedes Papier.
Lu haben in allen Papier- u. Schreib.
waarenhandlungen.
Nur für Wiederverkäufer bei (8745
Möller & Broitschoid, Cöln.
RATLAIN
Feinſte Speiſekartoffeln:
Andersen Kartofkeln,
Achillos-Kartofkeln,
Aurora-Kartoſkeln,
per Malter 100 Kilo M. 5.
Salat-Kartofkeln
(rothe Mäuschen)
per Malter = 100 Kilo M. 8.-
Frei in Keller geliefert.
Proben.
Riedeſelſtraße 42, parterre.
Hahnmühle b. Pfungſtadt.
[10613
C. Eildebrand I.
Rartofehm
beſter Qualität, gelbe Amerikaner, ſowie
andere feine Sorten empfiehlt (0653
Ch. Ess, Heidelbergerſtr. 57.
4 207
Winter-Mandschuhe.
Größtes Lager
Waſchleder Hanſchuhe
von M. 1.50 an, in farbig und weiß,
ze9
Reinſ'idru. Handſchühe
8 Knopf lang, M. 2. den neueſten hellen Farben.
Chemische Handschuhwäschere,
AE8r,
Gebl. uunvil,
Handschuh-Pabrik,
Ludwigſtraße. (1089=
Aa Wettschrot,
Aa Stüchthohlen,
Ha geW. Busskohlen
zu den billigſten Preiſen empfehlen
(9042
Griesheim
Wollk Söhne.
Gedicinal Rothwein, Flaſche M. 1,
Harz’scher Eindervein, Flaſche
M. 1. 25,
Dey Madoira. ücht fſt. Qualität,
Flaſche M. 2. 50,
Malaga, ücht fſt. Qualität, Flaſche
M. 2.
Cognae, ücht, hochfein, Flaſche
M. 4.
[10894
empfiehlt
H. W. Prassel-
Jeß.
45
AAauTTErRSEAAtdn
in ſchöner Frucht per Pfd. 20 Pfg.,
Tollower Rübohen
billigſt.
Philapp Weber
Carlsſtraße 24. 110895
Hochfeinen
GrILUa-Aum
per Flaſche M. 2.
Hausfrauen zum Backen beſonders zu
empfehlen, da einige Tropfen davon dem
Gebäck einen ſehr feinen Geſchmack geben
Nur bei Z. Hirſch, Rheinſtr. 21. (10896
Schuhmnuren
aller Art, Hand= und Maſchinenarbeit,
von den feinſten bis zu den billigſten
Qualitäten empfiehlt
Aroh. Sohwohel,
7 Ernſt=Ludwigsſtraße 7.
Fin gebrauchter Bierpreſſionskeſſel
- 3. kaufen geſ. Saalbauſtr. 22. (10732
AGioz
Stückreiches Fettſchrot,
Nuß= und Stückkohlen,
Tannen= und Buchenholz
empfiehlt zu billigſten Preiſen
J. Schweitzer,
Eliſabethenſtraße 35. 19327
Porzollan- und orsorne oofon,
all. Conſtruct., ſowie Heerde werden
ge=
ſetzt und geputzt unt. Zuſich. reeller u.
pünktl. Bedienung bei billigen Preiſen.
Kiesſtraße 93. 10805
Die
Janpk- Haſſe-Bronnaro
von
A. Luntz sol. Nwo.,
Bonn
ſogr. W3I.
bringt ihre Spezialitäten
Gobr. Java-Lafkee's
in empfehlende Erinnerung.
Niederlage in Darmstadt
bei den Herren CarlWalzinger,
Louisenplatz 4; Eman. Fuld,
Kirchstrasse 1; L. Buss.
Die-
burgerstrasse 9, Horitz
Lan-
dall, Mathildenpl. 1. In
Bes-
sungen bei den Herren A.
Feinmann, Carlsstrasse 8.
Ang. Harburg, Carlsstrasse 54.
In Griesheim bei Herrn
L. FroAmann.
Proben gratis! 6546
5446
Neckarſtraße 15
v 4 Zimmer, mit Kam=
Bolslage, mern, Waſſer, Bleiche
1. ſ. w., zeitweiſe Garten, billig.
6438) Dieburgerſtraße 74 3. Stock
5 Zimmer, Veranda mit ſchöner Ausſicht
nebſt allem Zubehör zu vermiethen.
6456) Wilhelminenſtr. 8 2 unmöbl.
Zimmer nebſt Alkoven zu vermiethen.
6807) Frankfurterſtr. 2 iſt die
9 Veletage mit 6 Zimmern, 1 Saal mit
Balkon, ſowie 2 Zimmer im 3. Stock
Z zu verm. und ſofort zu beziehen.
oo0000oooooooeoooeoooooode
7873) Louiſenplatz 7 Zimmer und
Cabinet, unmöblirt.
7391) Wilhelminenſtraße 19, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, eine
freund=
liche Manſarde, 3 Piecen, Waſſerleitung ꝛc.
an eine ruhige Dame oder Herrn.
Näheres Parterre daſelbſt.
7945) Bleichſtraße 32 die Beletage,
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. November zu vermiethen. — Näheres
J. Glückerts Hofmöbelfabrik.
7995) Heinrichſtraße 43 die Beletage
am 1. Novbr. beziehbar. Näh. Parterre.
8110) Ernſt=Ludwigſtraße 1
eine elegante Wohnung, 5 Zimmer, Küche.
Badezimmer, Gas= und Waſſerleitung, 3
Bodenkammern ꝛc. zu vermiethen.
8117) Wendelſtadtſtraße 11 der 3.
Stock, enth. 5 Zimmer nebſt allem
Zu=
behör, per Ende October er. zu vermiethen.
Näheres Wendelſtadtſtraße 13 parterre.
g00000eo000o000o0000000006
0 8220) Heidelbergerſtraße, F
F gegenüber Heinrichſtraße,
Par=
t0
terrewohnung von 5 Piecen,
9 Vorgarten und allem Comfort.
8 Auf Wunſch Stallung und 3
3 Remiſe. Näheres Nr. 23, I. 3
Geeoooeooooeoooeeoooo0e
3222) Beſſ. Seeſtr. 3 an d.
Alle=
eine kl. Manſardewohnung für 1-2 Perſ.
8331) Untere Bleichſtraße 35 eine
Wohnung von 5 Zimmern, Bodenräumen
und allen Bequemlichkeiten bis Mitte
Oe=
tober beziehbar.
P. Bauer.
8419) Ecke der Eliſabethen= und
Wilhelminenſtraße 17, gegenüber dem
Palaisgarten, iſt der dritte Stock bis
15. Nov. event. auch bald zu beziehen.
8531) Eine geräumige Wohnung in
unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe ſofort
billig zu vermiethen. Näheres Beſſunger
Schulſtraße 59, I. Stock.
8661) 3 Zimmer nebſt allem
Zu=
behör, neu hergerichtet, zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Zu erfragen bei
Schloſſermſtr. J. Ludwig, Grafenſtr. 35.
8766) Promenade 70
4
eine feine Parterre=Wohnung, 6
Zim=
mer, 2 Entreſols und üblichem Zu=H
behör per ſofort zu vermiethen.
Näheres Rheinſtr. 2. M. Fürth.
4
W
die
8781) Niederramſtädterſtr. 58.
Manſ., 3 Zimmer mit allem Zubeh., ſof.
8911) Grafenſtraße 16 iſt im
Vor=
derhaus eine Wohnung, 3. Stock, für
350 M. zu verm. und bald zu beziehen.
8916) Die Wohnung im mittl. Stock
des Hauſes der Renten=Anſtalt, Ecke der
Eliſabethen= und Neckarſtraße 60,
beſtehend in acht Zimmern u. ſ. w., auf
Verlangen mit geräumiger Manſarde, iſt
anderweit zu vermiethen.
8962) Schulſtr. 1 unmöbl. Zimmer.
9081) Verl. Kiesſtr. 74, Parterre,
4 Zimmer mit allem Zubehör bis 1. Noobr.
R207
9094) Kirchſtraße 14 im Vorderhaus
eine Wohnung, 3 Zimmer nebſt Zubehör,
zu vermiethen.
9211) Caſernenſtraße 62 Beletage
5 Piecen mit allem Zubehör ſofort bez.
9362) Rheinſtraße 16, 2. Stock,
Wohnung von 6 Zimmern nebſt Zubehör,
neu hergerichtet, ſofort zu vermiethen.
Näheres bei
M. W. Praſſel.
9460) Wienerſtr. 70, eine Tr., ein
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
9508) Mühlſtraße 9 iſt eine
Par=
terrewohnung, 4 Zimmer, an eine ruhige
Familie zu vermiethen und Mitte
Octo=
ber zu beziehen.
9729) Schulſtraße 10, 2. Stock, fünf
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer und
Gas, an eine ruhige Familie zu verm.
9768) Der Seitenbau meines Hauſes
am Ludwigsplatz, aus geräumiger
Werk=
ſtätte und Wohnung beſtehend, iſt zu ver=
Guſtav Hickler.
miethen.
10061) Fuhrmannsſtraße 13 ſind
zwei ſchöne Wohnungen zu vermiethen.
10062) Caſinoſtraße 30 iſt der
mitt=
lere Stock, 4 Zimmer, Veranda, Boden
und Keller ſogleich zu vermiethen.
10206) Mühlſtraße 20 im erſten
Stock eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmer, Küche, Keller,
Bodenkam=
mern, ſowie allen Bequemlichkeiten
per ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch
Gartenantheil. A. Caſtritius.
10209) Schirmgaſſe 2 eine neu
her=
gerichtete Wohnung, 2 Treppen hoch, im
Vorderhauſe, 4 Zimmer 2 Cabinette und
Zubehör bis 1. Dezember zu vermiethen.
10216) Louiſenſtr. 22 eine Wohnung
im Seitenbau zu vermiethen.
10217) Wilhelminenſtr. 6 iſt die Manſ.
4 Piecen u. all. Bequemlichk. Klein,Wtwe.
10220) Wienerſtraße 63 2 ſchöne
große Wohnungen, Parterre und
Man=
ſarde, an ruhige Familien zu vermiethen.
Näheres 2. Stock.
10222) Ludwigsplatz 8 die Belet.,
enthaltend 1 Saal, 6 große Zimmer,
Küche, Magdſtube, Bodenraum,
abgeſchloſſe=
nen Vorplatz ꝛc. neu herichtet; ebendaſelbſt
eine Wohnung im vierten Stock, enthaltend
3 Zimmer, Magd= und Bodenkammer ꝛc.
neu hergerichtet. Näheres daſelbſt bei
Wittwe Böttinger oder bei Herrn
B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
10342) Rheinſtraße 5
die erſte Etage zu vermiethen.
Näheres bei Herrn Weingarten im
Laden und Wilhelmſtraße 11.
W41) Waldſtraße 1 der erſte Stok
mit allem Zubehör ſofort zu beziehen.
Szuzut,
4
10500) Wendelſtadtſtr. 13 der
halbe 1. Stock, enthaltend 3 Zimmer
nebſt allem Zubehör, per ſofort zu
vermiethen. Näheres Parterre.
2455
10488) Eliſabethenſtraße 53 eine
freundliche Wohnung, drei Zimmer, Küche
mit Waſſerleit., Bodenkammer und Keller.
10501) Soderſtr. 21 iſt die Beletage
zu verm. Zu erfragen Holzſtraße 17.
10503) Der obere Stock unſeres
Hauſes am Ludwigsplatz
5 Zimmer, Küche und Zubehör, in allen
Theilen völlig neu hergerichtet, mit
Gas= und Waſſerleitung, baldigſt beziehbar.
J. G. Kahlert & Söhne.
10583) Bleichſtraße 19 eine ſchöne
Wohnung, 4 Zimmer mit allen
Bequem=
lichkeiten, ſofort oder ſpäter, preiswürdig.
10628) Wendelſtadtſtraße 24 iſt die
Beletage, 7 Zimmer mit Zubehör, ſofort
preiswürdig zu vermiethen. — Näheres
Aliceſtraße 23, parterre rechts.
10629) Soderſtr. 7, 1 St. hoch, eine
chöne Wohnung von 4 Zimmern, Küche
mit Waſſerltg. und ſonſtigem Zubehör,
alsbald beziehbar. Preis 440 Mk.
Näheres Marktſtraße 6.
10763) Niederramſtädterſtraße 31
eine kleine Wohnung zu vermiethen.
10764) Obergaſſe 20 eine kl.
Woh=
nung an eine reinl. ſtille Perſon zu verm.
10765) Bleichſtraße 25, Hinterbau,
auch 2 geräumige unmöblirte Zimmer
mit ſeparatem Eingang.
10773) Kiesſtraße 18, parterre, ein
unmöblirtes Zimmer für ſofort.
Zu vermiethen
an eine allein ſtehende Dame 2 ſehr ſchöne
unmöblirte Zimmer. Näheres Prome=
10897
ſade 27 parterre.
10898) Wendelſtadtſtraße 42 die
Beletage mit 5 Zimmern ſogleich beziehb.
7650a) Ein Lagerraum, verbunden
mit Schienengeleiſe, zu vermiethen.
Näheres bei J. Spengler, Grafenſtr. 33.
10234) Ein Laden,
eine Wohnung per ſofort zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigspl. 4. Wilh. Schwab.
10631) Ludwigſtraße 18 ein
ge=
räumiger Laden mit Wohnung zu verm.
Näheres Gervinusſtraße 7.
A
8166) Noßdörferſtraße 32, 3. Stock,
ein ſchönes möblirtes Zimmer, mit allem
Comfort eingerichtet und ſorgfältiger
Be=
dienung zu vermiethen.
8801)
Soderſtraße 59 1. Stock ein
ſchön möblirtes Zimmer.
9102) Martinſtraße 22 ein gut
möblirtes Zimmer und Cabinet mit
ſepa=
ratem Eingang.
9107) Schloßgraben 1, III. St. zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
9465) Ludwigsplatz 6, 2. St., ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6 207
2426
10069) Darmſtraße 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
10237) Ecke der Victoria=u.
Land=
wehrſtraße 11 ein freundl. möbl. Zimmer
per 1. November.
10238) Ecke der Promenaden= und
Wendelſtädtſtr., Parterre, ein gut möbl.
Zimmer mit Cabinet bis 1. Nov. zu bez.
10240) Neckarſtraße 1 im Seitenb.
e. 9. möbl. Zim. a. e. Herrn m. v. o. Penſ.
10294) Eliſabethſtr. 35 ſchön möbl. Z.
10514) Soderſtraße 51 ein hübſch
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
10585) Ecke des Mathildenplatzes
und Zeughausſtraße 7, erſter Stock,
ein auch 2 ſchön möblirte Zimmer mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
10675) Saalbauftr. 12 im 2. Stock
ein gut möbl. Zimmer per ſofort.
10676) Hermannſtraße 15 parterre
zwei möblirte Zimmer.
10680) Ein freundliches gutmöblirtes
Zimmer ſogleich zu beziehen. Näheres
Ernſt=Ludwigſtr. 24 im Handſchuhladen.
10783) Bleichſtr. 46, 3 St. hoch,
ein freundl. möblirtes Zimmer ſogleich zu
beziehen.
10784) Roßdörferſtr. 3 möbl. Zimmer.
10899) Alexanderſtr. 8, Hochpart. ein
od. 2 möbl. Zim. m. ſep. Eing. per 1. Nov.
10900) Ludwigsplatz 6 Hinterhaus
1 möbl. Zimmer per Monat 6 M.
10901) Bleichſtr. 17, 1 St. hoch, ein
ſchön möbl. Zimmer.
10902) Bleichſtr. 39 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10903) Carlsſtraße 32 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
Ein Finanzaſpirant,
findet Stelle. Schöne Handſchrift iſt
Vor=
bedingung, Sprachenkenntniß erwünſcht.
Schriftliche Bewerbungen unter Beifügung
einer Lebensbeſchreibung nimmt die Exp.
d. Bl. unter T. H. entgegen. Angabe
des bisherigen Einkommens, ſowie
Mit=
theilung darüber, ob der Dienſtantritt
Anfangs December d. J. oder Anfangs
Januar k. J. erfolgen kann.
Solche, welche die Staatsprüfung noch
nicht abgelegt haben, ſind nicht
ausge=
ſchloſſen.
[10904
Gründlicher Untericht
im Weißzeugnähen und im Zuſchneiden,
wird ertheilt.
[10794
0. Welcker, Soderſtraße 25.
Die Hofbuchhandlung von August
Mlingelhöſter empfiehlt ihren (8938
Journal Losezirkel.
30 vorschiedene Journale in 235 Exemplaren
Abonnementspreis 6 Mk. halbjährlich.
Proſpecte gratis.
Eintritt kann jederzeit erfolgen.
hat den Vogelküfig gewon=
Hr. I8nen. Ph. Weldert. 110905
BARESTAOT.
Mittwoch den 22. Oktober 1884, Abends 7½ Uhr, im großen Saale
des Saalbaues:
COUCURI
von Frau Wilma Horman-Heruda (Violine) und Herrn Carl
Ealle (Clavier) aus London.
Frogramm: Erſter Theil. Fantaſie=Sonate für Klavier, Op. 78. von
Schubert. Sonate für Violine, in D. von Händel. 3 Fantaſieſtücke für
Klavier und Violine, Op. 73. von Schumann. - Zweiter Theil. Sonate
für Klavier und Violine, in G. von Brahms. Barcarole in Pis, Polonaiſe
in 4s, für Klavier, von Chopin. Adagio ſposthumus) in G, für Violine
von Spohr. Polonaiſe brillante in 4, für Violine, von Wieniawsky.
D.Während der Dauer eines Muſikſtückes bleiben die Thüren geſchloſſen.
Billets (Sperrſitz 4 Mk.; nummerirte Sitze im Saal und in den
Logen 3 Mk; unnummerirte Plätze im Saal 2 Mk.; Vorſaal 1 Mk.)
ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies und Abends an der
[10906
Kaſſe zu haben.
Freitagsprobe füllt aus. Die erſten Proben für's 2. Concert
(Schickſalslied, Schön Ellen und Ein Morgen am Rhein) ſind
für die Damen: Dienstag den 28. Oktober, Abends 6 Uhr.
ür die Herren: Mittwoch den 29. Oktober, Abends 8 Uhr,
Darmſtadt, den 21. Oktober 1884.
Der Vorstand. (10907
theilen, daß die für
Mittwoch den 22. d. Mts., Abends 8 Uhr,
anberaumte
Verſammlung im großen Saale der
ſchen
Winte:
Brauerei
ſtattfindet. — Es wird gebeten, die Einladungskarten mitzubringen, da an
dem=
elben Abend in dem oberem Saale eine Verſammlung der deutſch=freiſinnigen
Partei ſtattfindet.
(10908
Die Bezirks-Comité's.
(1090,
Der Tamzumterricht.
ür die Dienstag= und Freitag=Partie beginnt Freitag den 24. Oktober und zwar
ür die Damen von ½7 bis ¹8 und für die Herren von 8 bis 9 Uhr Abends.
Franz Hotimany, Hofballetmeiſter i. P.
N207
Der Belhbinder, Maler, Tadkrer- und
Stukkateur=Verband Darmſtadt
hat beſchloſſen, eine Fachschule zum Erlernen der Zimmer= Holz= und
Schriftenmalerei zu errichten. — Junge Leute, welche ſich daran betheiligen wollen
bittet man ſich bei dem Vorſitzenden des Verbands
Herrn Ph. Kinkel, Soderſtraße 68,
bis Ende dieſes Monats anzumelden.
[10910
2427
Bekanntmachung.
Aus der am 19. Februar 1827 zur Feier der goldenen Hochzeit Ihrer
König=
lichen Hoheiten des Großherzogs Ludwig L. und der Großherzogin Louiſe von
der Vereinigten Geſellſchaft gegründeten milden Stiftung ſoll am 19. Februar 1885
zwei durch Sittlichkeit ausgezeichneten unbemittelten Brautpaaren, welche ſich
blei=
bend in Darmſtadt niederlaſſen, die ſtiftungsmäßige Ausſtattung zuerkannt werden.
Diejenigen Brautpaare, welche auf dieſe Ausſtattung Anſpruch machen zu
kön=
nen glauben, haben ihre Anmeldungen nebſt den erforderlichen Beſcheinigungen über
ihre Sittlichkeit ſowohl, als darüber, daß ſie ſich hier bleibend niederlaſſen wollen,
und im Falle ſie Dienſtboten ſind, über ihre Dienſtzeit bis längſtens zum 31.
De=
ſcember d. Js. bei dem unterzeichneten Präſidenten der Geſellſchaft einzureichen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Der Präſident der Vereinigten Geſellſchaft.
Hahn.
[1091.
Vereinigte Geſellſchaft.
Samstag den 25. Oktober 1884, Abends 8 Uhr:
W
10912) Eine gewandte Köchin ſucht
Stelle als Haushälterin oder für alles zu
1-2 Leuten. Sehr gute Zeugniſſe liegen
vor. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
10913) EineFrau empf. ſich im Waſchen
u. Putzen. Näh. Soderſtr. 16 im Laden.
W
Fin Mädchen vom Lande kann das Klei=
E dermachen unentgeltl. erlernen. Näh.
Eliſabethenſtr. 9, Manſarde. (10914
5) Mädchen können das Glanzbügeln
( gründlich erlernen. Alexanderſtraße
Nr. 14 parterre.
[10914a
Gesucht,
ein Müdchen, das bürgerlich kochen kann
und alle Hausarbeit gründlich verſteht, wird
ſofort geſucht. Wo? ſagt d. Exp. 110820
T in anſtänd. Mädchen kann das Kleider=
Emachen erlernen. Marktplatz 7. 110803
Ein Laufburſche
in ein hieſiges Geſchäft bei ſofortigem
Eintritt wird geſucht. - Auskunft ertheilt
die Expedition d. Bl.
[10915
desuohl
ein kräftiger Junge.
Waldſtraße 3. (1059,
Karten zum Beſuche der Balles für fremde Herren, ſowie Karten auf die
Galerien, welche jedoch nur für die Perſon gültig ſind, auf deren Namen ſie
lauten, werden auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der zur Einführung
be=
rechtigten Mitglieder an demſelben Tage, Nachmittags von 3-5 Uhr, in dem
Ge=
ſellſchaftslocale ausgegeben.
Das obere Local wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1884.
[10797
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
des
Invaſiden=Anterſtützungs=Vereins (866).
Die Mitglieder und Freunde des vorgenannten Vereins werden hiermit zur
Theilnahme an der
Donnerstag den 23. d. Mts., Abends 16 Uhr,
in dem Damenſalon des Saalbaues dahier
ſtattfindenden ordentlichen General=Verſammlung ergebenſt eingeladen.
Den Gegenſtand der Tagesordnung bilden:
1) die Entgegennahme des Rechenſchaftsberichts des Vorſtandes über die
Geſchäftsführung im Jahre 1883;
2) die Vorlage der von dem Verwaltungsrath geprüften und abgeſchloſſenen
Vereinsrechnung für das Jahr 1883;
3) die Beſchlußfaſſung über etwaige Anträge einzelner Mitglieder 68 11
des Statuts).
1079
Darmſtadt, am 14. Oktober 1884.
Der Vorſtand des Vereins.
Der Vorſitzende:
Nahn.
Der Schriftführer:
A. Buchner.
Ein Lohrling für Comptoir
geſucht. Anfangsgehalt.
Selbſtgeſchrie=
bene Offerten unter K. C. 70
Darm=
ſtadt poſtlagernd erbeten.
[10122
10123 Einen Lehrling ſucht
L. Buchhammer,
Maler u. Lackirer, Neckarſtr. 11.
flogon orsto Hypothekon
mit doppelter Sicherheit auf Häuſer oder
Liegenſchaften in Darmſtadt oder
Umge=
bung werden Capitallen in größeren
oder kleineren Beträgen zu mäßigem
Zins=
ſuße ausgeliehen.
Briefliche Anfragen durch Rudolf
Moſſe in Darmſtadt unter A. 3470
10916
erbeten.
Ein Schüler der oberſten Klaſſe der
2. Realſchule l. O. ertheilt jüngeren
Schülern Nachhülfsunterricht.
Näheres Kranichſteinerſtr. 47. (10917
Feſucht wird von einem Ehepaar ohne
C Kinder eine Wohnung von 4 bis
5 Zimmer im Oſtviertel per 1. Januar.
Off. sub M. N. bef. die Exped. (10918
Fin älterer Schüler d. Realſch. wünſcht
L jüngeren Nachhülfe zu ertheilen.
[10919
Wo? ſagt die Expedition.
645
2428
N 207
Bei vorkommenden Sterbefällen empfehle mein
reich=
haltiges Lager aller Arten
6
Holle. Comont. & Hetall-Cärgon
und werden alle nöthigen Beſorgungen prompt und billigſt
ausgeführt.
J. GüCkertl,
[971
29 Bleichſtraße 29.
Zetzgermeiſter Nolde empfiehlt ſich
2e Privatſchlachten zu billigem Preis
bei properer Bedien. Erbacherſtr. 12.110921
7821) Ueber Netters Haar=Waſſer. Es
kann nicht genug wiederholt werden, und iſt auch
darüber ſchon vieles von Autoritäten geſchrieben.
worden, daß Oele und Pomaden die Hautporen
nur verſtopfen, in Folge Zutritts des Staubes
ſich eine Schichte bildet, welche die
Hautaus=
dünſtung verhindert die Haarwurzeln erſtickt
und dadurch Kopfleiden und kahle Stellen
er=
zeugt. Und dennoch giebt es noch eine Unzahl;
Leute, die im blinden Vertrauen auf
ſchwindel=
hafte Reklame - unbedacht, ob das Verſprochene
zu erfüllen möglich ſei - Hunderttauſende für
ſchädliche Haarmittel ausgeben und in dem Wahne
leben, neue Haare auf kahlen Stellen zu
er=
zeugen, während ſie damit doch nur den
Char=
latanismus unterſtützen und ihrer Geſundheit
ſchaden. Wäre es denn nicht viel vernünftiger,
bei Zeiten von dem unnatürlichen Dreſſieren
der Kopfhaare abzulaſſen und dafür ein wirklich
gutes konſervirendes Haarmittel ſtatt der
ins=
geſammt ſchädlichen Oele und Pomaden zu
ge=
brauchen ? Als ein ſolch verläßliches und
un=
ſchädliches Mittel kann das Haar=Waſſer von
Karl Retter in München nicht genug
em=
pfohlen werden, da dasſelbe laut Gutachten
her=
vorragender ärztlicher Autoritäten, wie Prof.
Dr. von Wittſtein ꝛc. ꝛc., alles enthält, um das
Haar feucht, weich, glänzend und die Kopfhaut
immer thätig und weich zu erhalten ſowie die
läſtigen Schuppen innerhalb acht Tage gänzlich
zu entfernen. Zu beziehen das Flacon für M. 1.10
bei Herrn M. WV. Prassel, Rheinſtr. 14.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 22. Oktober.
Deutſches Reich. S. Maj. der Kaiſer iſt am Montag mittelſt
Extrazug nach Sigmaringen zur goldenen Hochzeit des Fürſtenpaares
abgereiſt, die Ankunft dortſelbſt erfolgte um 5½ Uhr nachmittags. Der
Kaiſer wurde mit Glockengeläute und Böllerſchüſſen begrüßt. Abends
fand Zapfenſtreich und Illumination der Stadt ſowie der umliegenden
Höhen ſtatt. Der von dem Erzbiſchof von Freiburg celebrierten Meſſe
wohnten u. a. die Fürſtin von Hohenzollern, die Königin von Sachſen
ſowie der König und die Königin von Rumänien bei. Der König von
Sachſen, der Prinz von Weimar und der portugieſiſche Geſandte ſind
eben=
falls in Sigmaringen eingetroffen.
Das Leſtament des Herzogs von Braunſchweig wurde am
Sonn=
tag eröffnet, über deſſen Inhalt iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Die
feierliche Beiſetzung findet im Dome zu Braunſchweig am kommenden
Samstag ſtatt.
Die Landesverſammlung iſt auf den 23. d. M. zu einer
außer=
ordentlichen Seſſion einberufen.
Als wichtigſte Punkte in dem Programm der Kolonialkonferenz in
Berlin nennt man, wie teilweiſe bereits mitgeteilt: 1) Die Konferenz
hat ſich nicht mit bereits erworbenen Beſitzrechten einzelner Staaten,
ſondern nur mit ſolchen Territorien Afrikas und der Südſeeinſeln zu
beſchäftigen, deren Beſitzrechte noch nicht geregelt ſind. Die Konferenz
beſtimmt: 2) Freiheit des Handels und freien Zugang aller Flaggen
auf dem Kongo. 3) Handels= und Schiffahrtsfreiheit für alle Machte
auf dem Niger. 4) Feſtſtellung des Rechts der Beſitzergreifung von
Ge=
bieten, welche noch nicht der Schutzherrſchaft einer civiliſierten Nation
unterworfen ſind. Erläuternd wird noch bemerkt, daß die Erhebung von
Zöllen am Kongo verhindert werden ſoll, daß der Handel nur ſolchen
Abgaben unterworfen ſein dürfe, welche zur Errichtung von nützlichen
Anlagen, wie Leuchttürme und Quais, Verwendung finden. Zur
Rege=
lung dieſer lokalen Frage ſoll die Einſetzung einer internationalen
Kom=
miſſion in Vorſchlag gebracht werden. Die Erreichung des gleichen
Zieles für den Nigerfluß bietet größere Schwierigkeiten dar, weil das
Delta dasſelben durch engliſche Beſitzungen eingeſchloſſen iſt, hier wird
es alſo von dem guten Willen Englands abhängen, ob es die gewünſchte
Freiheit für Handel und Schiffahrt auch den übrigen Nationen
ge=
währen will. Zur Feſtſtellung des Rechts der Beſitzergreifung wird
be=
merkt, daß in letzterer Zeit ſehr viele Beſitzergreifungen auf dem Papier
gemacht worden ſind und daß es deshalb nötig ſei, die thatſächliche
Beſitzergreifung zu verlangen und ſofern ſie bis zu einem gewiſſen
Zeitpunkt nicht geſchieht, die formellen Beſitzrechte erlöſchen.
Man erſieht hieraus, daß die Andeutungen, welche Fürſt Bismarck
im Juni in der Kommiſſion zur Beratung der Poſtdampfervorlage
machte, inzwiſchen feſte Geſtalt gewonnen haben. Das Programm der
Konferenz iſt zugleich das Programm für die deutſche Kolonialpolitik.
An die Stelle der engliſchen Herrſchaft in Weſtafrika, wie ſie von der
Regierung Englands bisher angeſtrebt worden iſt, ſoll der Grundſatz
der Freiheit des Handels und der Schiffahrt auf den beiden
Hauptſtrö=
men Weſtafrikas verkündet werden und an Stelle der papierenen Beſitz=
ergreifungen, wie ſie bisher unter dem engliſchen Einfluß im Kaplande
und in Auſtralien geübt worden ſind, ſoll die thatſächliche
Beſitzergrei=
fung allein Anſpruch auf Beachtung haben. Es iſt klar, daß die
Konfe=
renz eine gegen England gerichtete Spitze hat, das Streben der übrigen
ſeefahrenden Mächte, ſich gegen engliſche Anmaßungen zu vereinigen, iſt
aber durchaus naturgemäß und volkerrechtlich begründet. Die ubrigen
Nationen beanſpruchen auch ihre Rechte an der Koloniſation Afrikas,
Auſtraliens und der Südſeeinſeln und das damit unter Deutſchlands
Initiative verbundene Vorgehen der anderen Mächte dürfte ſich
allge=
meinen Beifalls erfreuen. Wie es ſcheint, hat auch England ſeine
Teil=
nahme an der Konferenz zugeſagt und ſich zu entſprechenden Konzeſſionen
bereit erklärt.
Es beſtätigt ſich, daß England im Principe die Einladung zu der
Kongo=Konferenz angenommen hat. England wünſche noch die
Erörte=
rung mehrerer Punkte. Die Nachrichten von dem Zuſammentritt einer
Vorkonferenz vor der eigentlichen Konferenz ſind unrichtig. Die
Ver=
einigten Staaten nahmen inzwiſchen ebenfalls die Einladung zur
Kon=
ferenz an. Die Türkei wird auf der Konferenz nicht vertreten ſein.
Die Dampferſubventionsvorlage, welche eine einheitliche
Erweite=
rung erfahren hat, wodurch eine gründliche Umarbeitung derſelben
nötig wurde, wird dem Reichstage vorausſichtlich erſt nach
Weih=
nachten vorgelegt werden.
In der am 20. d. M. in Berlin ſtattgehabten Verſammlung der
deutſchen Rübenzuckerfabrikanten wurden die Anträge des
Vereinsaus=
ſchuſſes einſtimmig angenommen, denen zufolge zwingende Maßregeln
zur Verminderung des Rübenbaues nicht zu genehmigen ſind, dagegen iſt
zu konſtatieren, daß man feſt überzeugt iſt, daß der Rübenbau infolge
der jetzigen Lage des Zuckermarktes ſich naturgemäß einſchränken werde.
Bei der Abſtimmung waren 228 Fabriken vertreten. Ferner wurde
der Antrag angenommen, das Direktorium des Vereins zu beauftragen,
in zweckentſprechender Weiſe Verhandlungen darüber einzuleiten, daß in
Städten, welche als Sammelpunkte für den Zuckerhandel bedeutend ſind,
Niederlagen errichtet werden, worin unter annehmbaren Bedingungen
Rohzucker gelagert, beliehen und, ſei es freihändig oder im
Auktions=
wege, zum Verkauf geſtellt werden kann.
Schweiz. Aus Bern wird vom 20. d. M. berichtet, daß das
bekannte „Hotel des Alpes” in Mürren, oberhalb Lauterbrunnen, in
Brand ſteht.
Oeſterreich=Ungarn. Im ungariſchen Unterhauſe brachte Tisza
am 20. d. einen Geſetzentwurf über die Organiſation der Magnatentafel
als Oberhaus ein, welcher einem beſonderen Ausſchuß von 21
Mitglie=
dern zugewieſen wurde.
Der böhmiſche Landtag überwies am Montag den Antrag Clam=
Martinitz, betr. die Einführung der zweiten Landesſprache in den
Mittel=
ſchulen als obligatoriſchen Lehrgegenſtand, dem Schulausſchuſſe.
Die Erklärungen des öſterreichiſchen Miniſterpräſidenten, Herrn
Tisza, welche derſelbe jüngſt im ungariſchen Reichstag bezüglich der
Kaiſerzuſammenkunft in Skierniewice abgegeben hat, beherrſchen in
Oeſterreich=Ungarn noch immer die politiſche Diskuſſion. Es unterliegt
keinem Zweifel, daß Herr Tisza zu ſeinen Aeußerungen von Wien
gan=
geregt” worden iſt, zumal da der Sektionschef im Wiener auswaͤrtigen
Amte, v. Szögyenyey=Marich, eigens nach Peſt gekomimen war, um die
Rede Tiszas mit anzuhören.
Frankreich. Im Senat teilte Gavardin am 20. d. mit, daß er
dle Regierung über die egyptiſchen Angelegenheiten zu interpellieren
nünſche. Ferry erklärte, die Regierung ſei davon verſtändigt, daß
Eng=
land anfangs November Mitteilungen bezüglich Egyptens machen werde;
ſei bitte deshalb, die Interpellation bis zum 20. November zu vertagen.
Ler Antrag wird angenommen.
Ein Telegramm Briere de P3sles aus Haiphong vom 20. d. M.
vormittags 11 Uhr meldet, daß ſich große Maſſen feindlicher Truppen
ſih der Gegend des Roten Fluſſes zeigen. In dem Gefecht bei Tuyenquan
am 13. d. M. wurden die Chineſen mit beträchtlichen Verluſten
zurück=
ſgworfen, während die franzöſiſchen Truppen keine Verluſte erlitten;
alle franzöſiſchen Verwundeten ſind außer Gefahr.
Einer Depeſche Courbets vom 19. d. M. zufolge errichteten die
fjanzöſiſchen Truppen in der Umgebung ihrer Stellung Blockhäuſer, das
ſchlechte Wetter behinderte jedoch die Arbeit.
Velgien. In Belgien iſt am vergangenen Sonntag eine neue
Pahlſchlacht zwiſchen Liberalismus und Klerikalismus geſchlagen wor=
In. Diesmal ſpielte ſich der Kampf im Schoße der Gemeinden ab und
de Bedeutung der ſtattgefundenen Kommunalwahlen dürfte wohl ſchon
aus dem Umſtande erhellen, daß, während bis jetzt die Ernennung der
Pürgermeiſter und Schöffen auf Vorſchlag der Gouverneure direkt durch
an Miniſter des Innern durch einen Erlaß angeordnet wurde, fortab
r Bürgermeiſter aus der Majorität des Gemeinderates genommen
uerden muß, und daß nicht nur ſeine Wahl, ſondern auch die der
ſchöffen aus dem Gemeinderate hervorzugehen hat. Nach den bis jetzt
wrliegenden Berichten ſcheint es, als ob bei den Kommunalwahlen im
Algemeinen die Liberalen den Sieg davon getragen hahen. In Brügge,
hivelles, Hall, Oudenarde, Grammont und Fournes ſiegte die katholiſche
fartei, dagegen wurden die liberalen Kandidaten gewählt in Mons,
hraine, Jemappes, Jodvigne, Oſtende, Marche, Dixmude, Lüttich,
Na=
nair, Tournai, Rochefort, Löwen und in allen Vororten Brüſſels mit
Ausnahme von Etterbeck; ferner in Arlon, Verviers, Dinant, Dieſt und
Arton.
Rußland. In dem im Centrum Moskaus gelegenen Hauſe
Solo=
dwnikow, in welchem ſich bedeutende Magazine befinden, brach am
1. abends Feuer aus, durch welches cu. 60 Magazine, ſowie das
benach=
bfrte deutſche Theater in Aſche gelegt wurden.
Türkei. Der „ökumeniſche Patriarchenſtreit” in Konſtantinopel
iſ jetzt beendigt. Der Sultan empfing am Montag den zum
ökume=
liſchen Patriarchen ernannten bisherigen Metropoliten von Derkon,
ſoachim IV.
Caypten. Der Prozeß der Mitglieder der Staatsſchuldenkaſſe
ggen die Regierung iſt in Folge eines Uebereinkommens der Parteien
uf den 11. November vertagt.
Infolge der von der egyptiſchen Regierung gemachten Einwendungen
egen das Projekt Northbrooks iſt die vollſtändige Abſchaffung der
ſrmee aufgigeben und nur eine Reduktion derſelben auf 3000 Mann
beſchloſſen. Durch dieſe Maßregel wird das Armee=Budget auf
l0000 Lſt. verringert. Das Budget für die Polizei wird aul
bi0 000 Lſt. herabgeſetzt, obwohl eine Vermehrung um 1200 Mann
ſſektiv beabſichtigt iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Oktober,
- S. Königliche Hoheit der Großherzog ſind geſtern Abend aus
Ergland hierher zurückgekehrt und begeben Sich heute Vormittag 11½
lühr per Bahn nach Offenbach und von da per Wagen nach
Rumpen=
he m zur Beiſetzung des Höchſtſeligen Landgrafen von Heſſen.
Donnerstag den 23. d. nehmen Se. Königl. Hoheit der
Groß=
he rzog im Neuen Palais von ¼10 Uhr ab Meldungen und Vorträge
ent gegen.
- S. Köngl. Hoheit der Großherzog haben der Ernennung des
éektionsingenieurs L. Frey bei der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn=
Ceſellſchaft zum Betriebskontroleur die landesherrliche Beſtätigung
lerr eilt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kreis=
kutmeiſter des Kreisbauamts Erbach K. R. L. Reuling in gleicher
Aenſteigenſchaft an das Kreisbauamt Offenbach verſetzt.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Luiſe von Großbritannien
und Frland, Marquiſe of Lorne, iſt geſtern früh 5 Uhr von München
hier eingetroffen und im Großh. Neuen Palais abgeſtiegen.
- Das Großh. Heſſ. Regierungsblatt, Beilage Nr. 25
ent=
hlt. 1. und 2. Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 3.
Bekannt=
nnchung. die Ergänzung des Gräflich Görtz'ſchen Familienfideicommiſſes
ltr. 4. Bekanntmachung, die Beſtätigung von Stiftungen und
Ver=
nchtniſſen betr. 5. Ordensverleihungen. 6. Ermächtigung zur
An=
ulhme und zum Tragen eines fremden Ordens. 7.
Namensverände=
ung. 8. Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 9. Dienſtnachrichten. 10.
uiheſtandsverſetzungen. 11. Konkurrenzeröffnungen. 12. Sterbefälle
. Berichtigung.
Im Laufe des 3. Quartals 1884 ſind von Sr. Königl. Hoheit
hm Großherzog u. A. nachſtehende Stiftungen und
Vermächt=
naſſe beſtätigt und hiernach die betreffenden Behöͤrden zu deren Annahme
mmächtigt worden: Die Schenkung des Verlagsbuchhändlers Johann
Hilipp Diehl zu Darmſtadt mit der Bezeichnung „Joh. Phil. Diehl=
Stiftung= an die techniſche Hochſchule zu Darmſtadt zur Prämiirung
von Preisaufgaben aus dem Gebiete der Architektur, im Betrage von
1000 M. Das Vermächtnis der Wittwe des Kaufmanns Heyum Stade
zu Darmſtadt zu Gunſten der ſtädtiſchen Armenkaſſe daſelbſt, im
Be=
trage von 171 M. 43 Pf. Das Vermächtnis der Wittwe des Peter
Knies V. zu Hähnlein an das Mathilden=Landkrankenhaus zu
Darm=
tadt, im Betrage von 171 M. 43 Pf. Das Vermächtnis der Wittwe
des Kaufmanns Heyum Stade zu Darmſtadt zu Gunſten der Landes=
Waiſenanſtalt, im Betrage von 342 M. 86 Pf. Die Schenkung eines
Ungenannten an das St. Vincenz= und Eliſabeth=Hoſpital zu Mainz,
im Betrage von 60,000 M. Das Vermächtnis des Geh. Ober=
Con=
ſiſtorialrats Frey an das Mathilden=Landkrankenhaus zu Darmſtadt,
im Betrage von 175 M. Die Schenkung des Vorſtands der
ſakramen=
taliſchen Bruderſchaft zu Darmſtadt an die katholiſche Kirche daſelbſt
zur Stiftung einer jährlichen Meſſe, im Betrage von 370 M. Die
folgenden Zuwendungen an das Diakoniſſenhaus „Eliſabethenſtift” zu
Darmſtadt: Die Schenkung einer ungenannten Freundin des Hauſes
zur Errichtung eines Freibetts im Betrage von 3000 M. und 1000 M.
Das Vermächtnis des Geh. Oberconſiſtorialrats Frey und deſſen
Ehe=
frau, im Betrage von 175 M. Die Schenkung des Fräulein v. Bibra,
im Betrage von 200 M. Die Schenkuna des Pfarrers Leyhdecker zu
Frankfurt a. M., im Betrage von 1000 M. Die Schenkung des
Ge=
nerallieutenants Adolf von Grolman. im Betrage von 500 M. Die
Schenkung Sr. Kaiſerl. Hoheit des Großfürſten Sergius von Rußland.
im Betrage von 200 M. Die Schenkung des Hülfsvereins zu
Darm=
ſtadt, im Betrage von 200 M. Die Schenkung des Barons Stephan
Schey zu Wien, im Betrage von 400 M. Die Schenkung des
Hof=
predigers Grein zu Darmſtadt, im Betrage von 500 M. Die Schenkung
des Rudolf Sangenwald und Dr. Emil Burkhardt zu Baſel aus dem
Nachlaß der Fräulein Mathilde Garaſſu, im Betrage von 8000 M. Die
Schenkung der Sparkaſſe Groß=Gerau, im Betrage von 200 M. und
von weiteren 200 M. zum Neubau, und die Schenkung der Kaſſe des
Johanniter=Ordens zu den Koſten des Neubaues eines Krankenhauſes
im Betrage von 5000 M.
Die für morgen Nachmittag 3 Uhr anberaumte
Stadtver=
ordneten=Verſammlung hat folgende Tagesordnung: 1)
Mit=
teilungen. 2) Ausführung des Geſetzes vom 15. Juni 1883, die
Kranken=
verſicherung der Arbeiter betreffend. 3) Antrag der Anlagekommiſſion,
den Exerzierplatz betreffend. 4) Geſuch, Errichtung einer Verkaufsbude
in der ſtädtiſchen Anlage betreffend. 5) Baugeſuch für die verlängerte
Arheilger Straße.
Zur Einführung des Krankenverſicherungsgeſetzes iſt
zu bemerken, daß auch die Stadt in ihrer Eigenſchaft als
Arbeit=
geberin (alſo für Gas= und Waſſerwerk, die ſtädtiſchen Taglöhner),
wie andere größere Betriebe, eine Betriebskrankenkaſſe errichten
wird, auch iſt die Bildung von Ortskrankenkaſſen (für verwandte
Berufsarten) in Ausſicht genommen. Trotz dieſer und anderer bereits
erwähnter Organiſationen und der beſtehenden freien Hülfskaſſen wird
doch allem Anſchein nach für die eigentliche Gemeindeverſicherung
(welcher alle Diejenigen angehören die nicht bei einer anderen Kaſſe
verſichert ſind) noch eine ſehr beträchtliche Anzahl
verſicherungspflich=
tiger Perſonen übrig bleiben.
. Bei der diesmaligen Wahlcampagne iſt es als eine höchſt
auffallende und ſehr bedauerliche Thatſache auch in unſerem Wahlkreiſe
konſtatiert worden, daß die Socialdemokratie in den ländlichen
Gemein=
den eine nicht unbedeutende Verbreitung gefunden hat, nicht nur bei
dem eigentlichen Arbeiterſtand, ſondern auch bei den Kleinbauern. Den
letzteren werden ſelbſtverſtändlich die ſocialdemokratiſchen Lehren in höchſt
vorſichtiger Weiſe, mit den nötigen Umſchreibungen und unter
Ver=
ſchweigung ihrer letzten Ziele vorgetragen. Mit Recht betonte Herr
Oberbürgermeiſter Ohly in einigen hier abgehaltenen
Wählerverſamm=
lungen, daß für die gebildeten Stände die heilige Pflicht vorliege, ſich
mehr, als dies ſeither geſchehen, um jene Verhältniſſe zu bekümmern
und durch direkten, perſönlichen Verkehr mit der ländlichen Bevölkerung
auf dieſe letztere in belehrender Weiſe einzuwirken, um die weitere
Ver=
breitung dieſer Irrlehre zu verhindern.
Dem Werkſtättearbeiter A. Voll der Heſſ. Ludwigseiſenbahn
iſt das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren erteilt
worden.
1 Herr Muſikdirektor Mangold eröffnete am Montag die für
dieſen Winter in Ausſicht genommenen Konzerte des Muſikvereins mit
der Aufführung von Robert Schumann's „Paradies und die Peri”
Dieſes vielgliedrige, reich kolorierte „romantiſche Oratorium” iſt
Schu=
mann's umfangreichſtes Werk und wird von bedeutenden Vereinen mit
Vorliebe für Aufführungen auserſehen. Auf eine eingehende Analyſe
der Tonſchöpfung wollen wir uns nicht weiter einlaſſen, da bereits an
dieſer Stelle von anderer Seite eine ausreichende und zutreffende
Be=
ſprechung erfolgt iſt. Wir verbreiten uns deshalb nur über die Art
und Weiſe ſeiner diesmaligen Wiedergabe.
Die hohen Erwartungen, welche man Frl. Marie Fillunger
ent=
gegenbrachte, erwieſen ſich im Laufe des Abends als durchaus
gerecht=
ſertigt. Hinſichtlich der ſehr hohen Sopranlage der„Peri=Partie” wurde
den Anſprüchen nicht nur nach dieſer Seite hin ſeitens der Frl.
Fil=
lunger völlig, genügt, auch was Ausdauer im Allgemeinen und die
muſikaliſche Bewältigung des Ganzen anbetrifft, muß der Sängerin
ent=
ſchiedenes Lob geſpendet werden.
Der Vertreter der Tenorpartie, Herr Auguſt Ruff aus Mainz,
H9
2430
legte mit anzuerkennendem Erfolge bei ſeinen verſchiedenartigen Soli
das Hauptgewicht auf eine temperamentvolle, gelegentlich auch
drama=
tiſch gefärbte Deklamation. Der kühn trotzende Held, der ſiechende und
ſterbende Jüngling, der ſinnige Erzähler und gerührte Zeuge
ergreifen=
der Scenen, alle dieſe Phaſen der von dem künſtleriſchen Vermögen eines
Einzigen abhängig gemachten Partie fanden in Herrn Ruff ein beredtes
Organ. Die Soli des „Gazna” des räuigen Sünders (Baß) und die
ſchildernder und betrachtender Art. welche einer Barytonſtimme zuerteilt
ſind, hatte Herr Martin Mann übernommen. Charakter und
Stimm=
lage des Ganzen ſagen der Individualität des Sängers ſehr zu, und
auch in den Coloquartetten gab die Grundſtimme ein treffliches
Funda=
ment ab, ſo daß Herrn Mann's diesmaliges Auftreten als erfolgreich
bezeichnet werden darf.
Als tüchtige Vertreterinnen der anſprechenden, muſikaliſch reich
be=
dachten Alt= und Mezzoſopranpartieen zeigten ſich die Damen
Böt=
ticherk und Lerch. Das große Solo der „Jungfrau”: „2 laß mich
von, der Luft umfangen” wurde von Fr. C. von Hagen mit
ſeelen=
vollem Vortrag geſungen. Nun zu den Chören. „Das Paradies und
die Peris iſt kein Chorwerk im eminenten Siſine des Wortes, aber doch
gehen eine ganze Reihe muſikaliſcher Schönheiten gerade vom Chor aus,
deſſen Verhalten nur zweimal aktiv, perſönlich, meiſt aber reflektierend,
ergänzend, ausmalend iſt. Die choriſtiſchen Teile, vorzüglich vorbereitet,
von Tonfülle und lebendigem, wo es ſein mußte, auch zart empfundenen
Vortrag unterſtützt, getragen von einer prächtigen Orcheſterleitung haben
einen beſonders nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen. Die Volkschöre und
die geteilten Männerchöre der Eroberer und der Indier im erſten Teil
waren ebenſo markig und kräftig im Ton, als auch charakteriſtiſch im
Ausdruck; ſchön gealiedert und nuanciert auch die große Freiheitshymne,
welche dieſe Abteilung ſchließt; in der darauffolgenden beſtachen der
Chor der Nilgenien und das unvergleichliche „Schlaf nun und
ruhr das Ohr durch ihr herrliches Piano. In dem großen Schluß= und
Bewillkommnungschor, in welchem ſich die jubelnde Freude der
Heer=
ſchaaren des muhamedaniſchen Paradieſes über die erlöſte Genoſſin
gel=
tend macht, war das Mögliche zur Erreichung der vom Komponiſten
beabſichtigten idealen Wirkung gethan. Aber die muſikaliſche Phantaſie
Schumanns hat hier nicht mehr den hohen Flug, der ſie zu anfang des
Werkes auszeichnete, die vom Hörer verlangte muſikaliſche Steigerung,
der alles vorhergehende überſtralende Eindruck tritt in der
Schlußnum=
mer nicht zutage.
4 Ueber Frau Norman=Neruda, welche Samstag den 18. d. M.
in Frankfurt konzertierte ſchreibt die „Frankf. 3tg. vom 20. d. M.: Frau
Norma=Neruda abſolvierte das große Programm mit dem vollen
Einſatze ihres außergewöhnlichen Könnens und ihrer bemerkenswerten
ausdauernden Kraft. Sie bezauberte durch den Wohllaut ihres Tones,
ſie imponierte durch die Größe desſelben. Sie entzückt durch
unver=
gleiche Feinheiten im Spiele, ſie riß hin durch das Temperament, welches
- man hörte
dasſelbe beſeelt. Von der Virtuoſin hörte man nichts
nur die edle große Künſtlerin, welcher es nicht darum zu thun war,
ſich bewundern zu laſſen, ſondern die unvergänglichen, unvergleichlichen
Schöpfungen, deren Interpretin ſie war, zur vollen Geltung zu bringen ꝛc.
Das „Frankf. Journ.” ſchreibt: Dieſe ausgezeichnete, hier beſtens
akkreditierte Künſtlerin (ſie hat ſich ja wiederholt in den Muſeums=
Konzerten als Soliſtin aufs glänzendſte bewährt) hat ſich bei dieſer
Gelegenheit dem hieſigen Konzert=Auditorium auch als vortreffliche
Quartettſpielerin ebenſo vorteilhaft präſentiert, und unter ihren
Rival=
innen dürfte ſich wohl ſchwerlich noch eine violinſpielende Dame finden,
welche eine gleich vielſeitige muſikaliſch künſtleriſche Ausbildung und
Leiſtungsfähigkeit zu entfalten im Stande wäre. Wenn wir hier
aus=
übender Künſtlerinnen Erwähnung thun, deren Talent und Geiſtesgaben
ſie befähigt haben, ſich alle Kunſtgattungen der alten und neuen Schule
zu eigen zu machen, ſo nennen wir Frau Cl. Schumann als Pianiſtin und
Frau Neruda als Violiniſtin, zwei Künſtlerinnen, welche nicht nach
äußer=
lichen Virtuoſen=Erfolgen geizen, ſondern ihr ſchönes Talent ſtets in den
reinſten Dienſt der hehrſten Kunſt geſtellt haben.
— Der diesjährige Herbſipferdemarkt war ſtärker befahren
als nach dem Verlauf des kurz vorangegangenen Frankfurter Marktes
erwartet werden konnte. Namentlich der ſchwerere Schlag war ſtark
und in ausgezeichneten Exemplaren vertreten, es wurde ferner bei
Vor=
führung der im Lande gezüchteten Fohlen vielfach die Aeußerung laut,
daß nachgerade die ſtetige Hebung des Pferdeſtandes in Heſſen evident,
und dieſer Erfolg beſonders dem Wirken des Landespferdezuchtvereins
zu verdanken ſei.
In den ſtädtiſchen Stallungen waren 153 Thiere eingeſtellt, welche
Zahl bei den letztvergangenen Märkten kaum erreicht wurde. Von den
zur Prämiirung in der Lagerhausſtraße und der anliegenden Wieſe
auf=
geſtellten, ca. 150 Thieren ſtanden nur ganz wenige zum Verkau,
offerirt. Auf dem Lagerhausplatz, - wo ca. 80 meiſtens geringwertige
Thiere ausgeboten waren, welche meiſtens ohne Protokollierung ab
gehen, dürften 25-30 Umſätze ſtattgefunden haben. — Von den in den
ſtädtiſchen Stallungen eingeſtellten Thieren wurden 33-35 verkauft,
und es beläuft ſich der Geldumſatz daf ür auf ca. M. 25000. Wenn
4 Wie uns mitgeteilt wird, iſt Frlu. Magda Bötticher keine
Schü=
lerin Stockhauſens, wie in Nr. 200 d. Bl. angegeben war.
207
auch das Geſchäft äuf dem Markt nicht eben brillant genannt werd
kann, ſo war dasſelbe immerhin den allgemeinen Zeitverhältniſſen en
ſprechend, und iſt nicht ungünſtig zu nennen, insbeſondere als Herh
pferdemarkt.
4 Seit nunmehr 10 Jahren beſteht neben den Jugendriegen
Winterkurſus für Männerturnen bei der hieſigen Turngemeinh.
welcher Samstag den 18. Oktober neuerdings wieder mit 20
Thei=
nehmern eröffnet wurde. Die Uebungen beſiehen ausſchließlich in Fr
übungen ohne Geräthe oder in ſolchen mit Eiſenſtab und Hanteln un
werden aus dem reichlich vorhandenen Uebungsſtoff derart ausgewähl,
daß die Eingewöhnung auch Ungeübter ohne Schwierigkeit möglich
Auch iſt den Mitgliedern die Beteiligung an den Fechtübungen
Vereins geſtattet. Die Uebungsſtunden ſind auf Mittwochs und
Sam=
tags Abends 8½-9 Uhr präcis feſtgeſehzt. Weitere Anmeldungen könm
zur Uebungszeit in der Turnhalle am Wogsplatze erfolgen.
Eingeſandt. Die Reichstagswahlbewegung wird imm.
lebhafter und die Ausſichten für die nationalliberalen Kandidaten
wo=
den täglich günſtiger. Am Freitag ſprach Herr Bierbrauereibeſiz.
Ulrich von Pfungſtadt, der Kandidat für den Wahlkreis Darmſtadt.
Groß=Gerau, unter allgemeinem Beifall in Büttelborn, beſtes
unterſtützt von dem Vorſihenden Herrn Bürgermeiſter Sensfelder
ſelbſt, den Herren Rechtsanwalt Metz l. und Amtsrichter Küchler „
Darmſtadt, ſowie Herr Brauereibeſitzer Müller von Groß=Gerau. M.
Samstag ſtellte ſich Herr Ulrich einer außerordentlich zahlreichen
Be=
ſammlung in Eberſtadt unter dem Vorſitz des Herrn Gaſtmt
Grimm von dort mit beſtem Erfolg vor, wobei noch die Herren
Rech=
anwälte Dr. Oſann und Grünewald, ſowie Herr Lehrer Reineck 4
Darmſtadt ſprachen. Die Verſammlung am Sonntag in Groß=Gera
war ſo koloſſal beſucht, wie je eine doreen, und fiel aufs glänzend
aus. Die trefflichen Ausführungen des Kandidaten ſowohl als au
die begeiſternden Anſprachen des Vorſitzenden, Herrn Gutsbeſitzer Dil
und des Herrn Dr. Oſann fanden durchſchlagenden Beifall. Eben
verliefen ein zuvoriger Beſuch in Verkach und die von den Hern
Stadtverordneter Bergſträßer und Landtagsabgeordneter Friedrich
an demſelben Sonntag in Wolfskehlen und Erfelden und von n
Herren Rechtsanwalt Grünewald und Lehrer Reineck in Weiterſta
abgehaltenen Verſammlungen.
Gleich günſtige Nachrichten erhalten wir über die am Sonntag rn
dem Kandidaten für die Wetterau, Herrn Oberlandesgerichtsrat Göh
aus Darmſtadt, in Butzbach mit trefflicher Unterſtützung des Hem
Dr. Vogt daſelbſt und des Herrn Rechtsanwalts Metz L. von Darmſt”
abgehaltene ſehr zahlreiche Verſammlung. Aufs beſte fielen endlich ach
diejenigen aus, welche der Kandidat für den Odenwald, Herr Gutsbeſie
Scipio unter Mitwirkung des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly
Darmſtadt, in Michelſtadt unter dem Vorſitz des Herrn
Oberam=
richters Bogen daſelbſt und in König unter demjenigen des Gräflih
Rentamtmanns Herrn Schäfer abhielt. Dagegen endeten die
18. l. M. von den Deutſchfreiſinnigen in Erbach und am 19. l. Mn.
Wald=Michelbach für deren Kandidaten Herrn DOrville einberufem
Verſammlungen mit einer Niederlage derſelben, an letzterem
Orte=
ſonders infolge der ſchlagenden Widerlegungen der nationalliberan
Redner, Herren Gutsbeſitzer Dr. Heidenreich von Affolterbach,
Landta=
abgeordreten Arnold von Darmſtadt und Rechtsanwalt Schmieel von1
L. Beſſungen. Großherzogliches Miniſterium des Innern 1
der Juſtiz hat auf eine von den hieſigen Wirten und Reſtauratenn/
bei Großh. Kreisamte Darmſtadt eingereichte Vorſtellung, die
Ve=
legung der Kirchweihe betr., mittelſt Entſchließung vom 10. d. k.
genehmigt, daß die Kirchweihe in Beſſungen künftig am 21. Septr.
gefeiert werde. Hiernach wird dieſelbe, ſofern nicht der 21. Septemr
ſelbſt auf einen Sonntag fällt, an demjenigen Sonntag vor oder rch
dem 21. September abgehalten, welcher dem letzteren Tag am nächn
liegt,
L. Beſſungen. 20. Oktbr. Bei unſerm geſtern ſtattgefunden
Nachkirchweihfeſte wurde ein Einwohner von hier, ohne jede
Ven=
laſſung von einem in Nieder=Ramſtadt wohnenden Burſchen nicht
urr=
heblich mit Meſſerſtichen traktiert, ſo daß ärzliche Hülfe in Anſprch
genommen werden mußte. Der rohe Thäter wurde heute früh
Großh. Polizeiamte Darmſtadt vorgeführt.
Mainz, 19. Oktbr. Für die ausgeſchriebene Stelle eines Direk!
für die Gasfabrik und das Waſſerwerk haben ſich 60 Kandidan
gemeldet.
Der Verwaltungsrat der heiſiſchen Ludwigseiſenbahn hat denjenn
Beamten, welche an der Schöpfung und dem Gelingen des ganzen
U=
führungswerkes mitgewirkt haben, den Architekten, Ingenienn
und ſonſtigen techniſchen Beamten der Ludwigsbahn, namhafte
Grei=
fikationen bewilligt.
Tageskalender.
Mittwoch, 22. Oktober: Concert von Frau Wilma Norman=Neruda „d
Herrn Carl Halle (Saalbau).
— Vereins=Verſammlung im
Kaf=
männiſchen Verein. — Wahlverſammlungen der Deutſchfreiſin nien/
Partei. (Reſtauration Orb). — Wählerverſammlung der Heſſſen:
Fortſchritts=(Nationalliberale) Partei (Brauerei Winter).
Donnerstag. 23. Oktober: Generalverſammlung des Invaliden=
Urr=
ſtützungs=Vereins (1866) (Soalbau).
Brusk und Berlags L. c. lſihiche Goſhnsdruasral. - Oerantvortlic ſir die Redacſion: Cari Allſich.
[ ← ][ ][ → ]Extra=Beilage zum „Darmſtädter Tagblatt."
Mitbürger!
Von Neuem ergeht an Euch der Ruf, des Volkes Vertreter in den Reichstag zu entſenden!
In ernſter Zeit tretet Ihr an die Wahlurne, um durch Abgabe Guerer Stimmen dem Willen des Voltes Ausdruck
zu verleihen!
Sehen wir doch, wie in dem durch Jahrzehnte erſehnten, aus dem Blute der Söhle aller deutſchen Stämme
neuerſtandenen, geeinigten deutſchen Reiche der Hader der Parteien heftig entflammt iſt, und ganze Schichten der Bevölkerung
unter dem Banne der Phraſe ſich in Gegenſätzen zur Reichsregierung befinden.
Doch dem verſtändigen Manne gilt die Thatsache mehr als die Phraſe!
Wir ſehen, wie überall von den Führern der früheren preußiſchen Fortſchritts=Partei, die ſich jetzt die
deutſchfrei=
ſinnige neunt, der Haß gegen die beſtehende Ordnung geſchürt, und die Fackel der Zwietracht in die Maſſen des Volles
geworfen wird.
Wenden vir un unſeren Alck in die Bergaungenheit, und pulſen wir an der Hand der Thalſachen, wus diſe
deulſch=
freiſinnige Partei geſchaffen hat.
Wir ſtehen vor einem unlösbaren Räthſel! Iſt es möglich, - ſo fragen wir - daß deutſche Männer in
ihrem Vaterlande, dah Volksvertreter ſich ſo ſehr in Widerſpruch gegen die gebieteriſchen Forderungen der Zeit ſetzen können
Und doch, dem iſt ſol
Als die Veorfaſſung des norddeutſchen Bundes unter langen und ſchwierigen Verhandlungen mit den
Regie=
rungen zum Abſchluß= gelangte, ſtimmte die Fortſchrittspartei dagegen.
Als das preußiſche Abgeordnetenhaus dieſe neue Verfaſſung genehmigte ſtimmte die Fortſchrittspartei dagegen.
Als nach den Siegen von 1810 die Vertrüge mit den ſüddentſcheu Staaten die einzig gegebene Grundlage
zur Wiederherſtellung des deutſchen Reiches gewähren ſollen, ſtimmte die Forſchritt=Partei, die ſich jetzt die deutſchfreiſiunige
nennt, dagegen!
As im Jahre 1874 n unſerr Heeresverſaſſung eine Einigung ergiclt wunde, welhe die Sturke und Feligkit unſeres
Herweſens mit den conſtitutionellen Rechten der Nation in Einklang brachte, ſtimmte die Fortſchritts= jetzt deutſchfreiſinnige Partei
dagegen! Und heite ſehen wir ſie wieder gegen unſer Heerweſen anſtürmen, welches verhindert hat, daß die geſegneten
deutſchen Fluren von Frankreichs Armieen überſchwemmt wurden. Sind die Schrecken des Jahres 1870 ſo raſch vergeſſen,
daß es heute ſogar als „patriotiſches Handlung betrachtet wird, wenn man an unſerem tapferen Here rütteltl's
Die Juſtizgeſetze, welche ein gemeinſames Band um alle Deutſchen ſchlingen, fanden auch keine Gnade vor der
Fortſchritts jetzt deuhſchfreiſiunigen Partei, ſie ſtimmte dagegen!
As die Reßierung dem Unfug der Wanderlager, welche das ſeßhafte Geſchäft ſo empfindlich ſchädigen, durch ein
Geſetz entgegen wirkeſ=wollte, ſtimmte die Fortſchritts= deutſchfreiſinnige Partei dagegen!
Als die Regierung die Ausbeutung der geſchäftlich Unerfahrenen durch Wuchergeſetze zu verhindern ſuchte, ſtimmte
die Fortſchritts= deutſchfreiſinnige Partei dagegen!
Als es galk, duch das Soeialiſtengejetz den gemeingeführlichen Beſtrebungen der Socialdenoktatie einen
wirk=
ſamen Damm entgegenzuſetzen, ſtimmte die Fortſchritts= deutſchfreiſinnige Partei dagegen!
Auch der Shitz der Landwirthſchaft fand kein Entgegenkommen, und die Fortſchritts= deutſchfreiſiumige Partei
ſtimmte, als es galt ſGetreidezölle einzuführen, dagegen!
Als die Ruͤchsregierung in ihrer Fürſorge für die arbeitenden Klaſſen das Krankenkaſſen= und
Unfallerſicher=
ungsgeſetz dem Reichstage vorlegte, ſtimmte die Fortſchrittse deutſchfreiſiunige Partei dagegen!
In Aller Erinnerung iſt es noch, wie dieſe deutſchfreiſinnige Partei die Vorlage der Dampferſubvention
be=
kämpfte, und wie einer ihrer hervorragendſten Führer, Herr Ludwig Bamberger, den Hohn des Auslandes gegen Deutſchland
herausforderte!
Das Alles ſind unwiderlegbare Thatsachen.
Iſt die Fortſchritts=Partei, oder wie ie ſich jetzt nennt, die deutschfreisinnige, nicht in der That eine
Partei der Verneinung, der Opposition um jeden Prois' Kann ein Deutſchfreiſinniger als Vertreter
desjenigen Bolkes gelten, welches auf dem ganzen Erdenrund als ein friedliches, thätiges und schaffendes gerühmt wird ?!
Und die vo vielgeschmähte nationalliberale Partel, vie hat je ſich verhaltens
Auch hier ſprechen Thatſachen!
Die nationalliberale Partei hat an der Schaffung aller obenbezeichneten Geſetze, die heute zum Theil ſelbſt von
gegnerischer Seite als freiheitliche bezeichnet werden, mitgearbeitet. Iſt es nicht lächerlich, wenn man heute
unſere Partei verdüchtigt, ſie wolle alle dieſe Geſetze, die ſie zum Beſten des Bolkes errungen, preisgeben 1!
Die nationalliberale Partei wird auch fernerhin mannhaft
eintreten:
Für die Macht und Größe des deutſchen Reiches. Zwar ſind dieſe gut gewahrt. Wie hat doch unſer Kaiſer
ritterlich ſein Wort gelöſt, das er 1811 in Verſalles ſprach: Ich will jein ein Mehrer des Reichs, doch nicht im
Sinne des Krieges, ſondern im Sinne des Friedens.
Für die Rechte des Volkes, durch Aufrechthaltung des allgemeinen, directen und geheimen Stimmrechts, und
Beibehaltung einjähriger Budgetperioden.
Für nuſer Heerweſen. Ein jahrtauſend altes Sprichvort ſagt ſchon: Wenn du im Frieden leben willte, ſei
ſtets zum Kriege gerüſtet.
Für die Sockialpolikiki des Reichslanzlers, welche ene Beſſeung der arbeitenden Klaſſer ehnlich erftuobt.
Für die durch die Verfaſſung gewährleiſtete Gleichheit aller Confeſſionen vor dem Geſetze.
Mit Freude begrüßt die nationalliberale Partei die erſten Schritte der Reichsregierung in Anbahnung einer
Colonial=
politik, die dem ganzen Volke zum Segen gereichen mögel
Mithürger ! In kurgen Worten haben wir, an der Hand unwiderlegbarer Thatjachen, vor Euch die Gegenſitze
entwickelt, die uns von der deutſchfreiſinnigen Partei ſcheiden. Bei dieſer iſt das Beſtreben vorwaltend, den
Regierungsvor=
lagen grundſützlich entgegengutreten; die nationalliberale Partei dagegen verſchmäht parlamentariſche Lorbeeren
auf Kosten des Volkes. Ihr ſteht das Volksintereſſe höher, als das Intereſſe der Partei. Ohne
Voreingenom=
menheit wird ſie die Regierungsorlagen ſachlich prüfen. Weun je die Vergangenheit eine Bürgſchaft für die Zukuuft
bietet, ſo darf die nationalliberale Partei den Wahlen ruhig entgegenſchauen.
Wühlerl Ihr ſeid berufen am 28. Oetober an der Wahlurne durch
Abgabe Enerer Stimmgettel
zu zeigen, auf weſſen Seite Ihr ſteht: auf der Seite Jener, die wie bisher, auch fernerhin in
ruhigem, aber entſchieden ſachlichem Auftreten am Ausbau der freiheitlichen Geſetzgebung mithelfen
werden, alſo auf nationalliberaler, oder auf Seite derjenigen, die ſo viele für das
Vater=
land wichtige Geſetze grundſätzlich bekämpft haben und ſich nachher mit ihnen brüſten, alſo auf
deutſchfreiſinniger!
Die Wahl iſt keine ſchwere!
Wer von Guch dafür eintreten will, daß Deutſchlands Macht nach Außen auch fernerhin
erſtarke und der Frieden im Innern alle Stämme einige zur Schaffung von Geſetzen, welche die
Wohlfahrt des geſammten Volkes erſtreben, der gebe ſeine Stimme dem Candidaten
der nationalliberalen Partei.
„ 9unags