Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mark 50 Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Pohlämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufſchlag.
Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
PRüſltlttep uudttguttungvotute.
147.
Juhrgang.
Iſerate
werdenangemommen: unDarmſtade
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. W.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Kr. 36. ſowie auzwürtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 15. Oktober.
9 202.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Herbſt=Control=Verſammlung pro 1884 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus der 1. und 2. Compagnie des
1. Bataillons (Darmſtadt 1.) 1. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 115, wird in nachſtehender Weiſe
abge=
halten:
D. Compaguie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exerzierplatzes zu Darmſtadt.
2) L. Appell.
Dienstag den 4. November 1884. Vormittags 8 Uhr.
Für ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber aller Waffen und ſonſtigen Kategorieen, mit Einſchluß der zur
dispoſition der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften aus den Bürgermeiſtereien Arheilgen, Beſſungen, Braunshardt,
Eberſtadt, Erzhauſen, Eſchollbrücken, Gräfenhauſen, Griesheim, Hahn mit Eich, Malchen.
Von Wehrleuten ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche be;
ſondere Ordres erhalten werden.
b) H. Appell.
Dienstag den 4. November 1884. Vormittags 8½ Uhr.
Für dieſelben Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes aus den Bürgermeiſtereien Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=
Ram=
ſtadt mit Waſchenbach, Ober=Ramſtadt, Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Weiterſtadt, Wixhauſen.
L. Compagnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
2) L. Appell.
Mittwoch den 5. November 1884, Vormittags 8 Uhr.
Für ſämmtliche Reſerviſten der Infanterie von den Jahrgängen 1877 bis incl. 1819 in der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt.
Von Wehrleuten ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche beſondere
Ordres erhalten werden.
b H. Appell.
Mittwoch den 5. November 1884, Vormittags 8¾ Uhr.
Für ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber der Iufanterie von den Jahrgängen 1880 bis indl. 1883 in
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
c) H. Appell.
Mittwoch den 5. November 1884, Vormittags 9½ Uhr.
Für ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber der Jäger, der Pioniere, der Cavallerie, der Feld= und Fuß=
Artillerie, des Trains, der Marine, des ärztlichen und ſanitätlichen Perſonals und der Oekonomie=Handwerker, mit Einſchluß
der zur Dispoſition der Erſatz=Behorden entlaſſenen Mannſchaften von den Jahrgängen 1877 bis incl. 1883 in der Haupt=
und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Saͤmmtliche genannten Mannſchaften ſind zur Theilnahme an dieſen Control=Verſammlungen geſetzlich verpflichtet und
werden hierzu mit dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung fehlenden oder zu ſpät kommenden Leute die
geſetzliche Strafe zu gewärtigen haben.
Die Militärpapiere ſind mit zur Stelle zu bringen.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1884.
110608
von Hömbergk zu Bach, Major 3. D. und Bezirks=Commandeur.
Darmſtadt, den 6. Otober 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie die vorſtehende Bekanltmachung in Ihren Gemeinden in ortsüblicher Weiſe zu publieiren und
auf ſonſt geeignete Weiſe ſo viel wie möglich zur Kenntniß der Intereſſenten zu bringen.
v. Marquard.
624
E202
2352
Gefunden: 1 Schlüſſel. 1 desgl. 1. desgl. 1 rothledernes Hundehalsband mit Marke 2776.
Verloren: 1 lederner Ball.
Zugelaufen: 1 ſchwarzbrauner Hund mit weißer Bruſt.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Um die Pferdezüchter zu veranlaſſen, in ihrem Beſitz befindliche edle Zuchtſtuten zu längerer Zucht zu behalten und
nicht allzubald zu verkaufen, gewährt der Pferdezuchtverein im Großherzogthum Heſſen für fortlaufende Prämien an die
Be=
ſitzer ſolcher Zuchtſtuten, welche - als zu edeler Nachzucht vorzugsweiſe geeignet - von den betreffenden Vereins=
Com=
miſſionen als „Vereinsſtuten' anerkannt worden ſind und zwar:
1) 40 Mark für das erſte, nach Anerkennung der Stute als „Vereinsſtuten von derſelben gefallene und mit ihr
vorgeführte Saugfohlen;
2) 45 Mark für das zweite Fohlen aus dieſer Stute;
3) 55 Mark für das dritte Fohlen;
4) 60 Mark für das vierte Fohlen.
Der Verein behält ſich vor, bei Züchtung noch weiterer Fohlen aus derſelben Stute entſprechende Prämien zu gewähren.
Indem ich auf Erſuchen der Vereinscommiſſion für Starkenburg die vorſtehenden Beſtimmungen erneut zur Kenntniß
der Pferdezüchter bringe, wird zugleich mitgetheilt, daß der Ausſchuß des Pferdezuchtvereins in ſeiner Sitzung vom 9. Februar
d. Js. beſchloſſen hat, die Zahl der Vereinsſtuten von 11 auf 20 zu erhöhen. In Folge dieſes Beſchluſſes wird am
20. Oktober d. J3. dem 1. Herbſtpferdemarkttage zu Darmſtadt, anſchließend an die Vorführung der Stuten zur Prämirung,
eine Vorkürung geeigneter Stuten durch die Commiſſion ſtattfinden. Bewerber wollen daher ihre derartige Stuten am
Vor=
mittag des 20. Oktobers der alsdann auf dem Pferdemarktplatze verſammelten Auswahl=Commiſſion vorführen.
Darmſtadt, am 10. Oktober 1884.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Gros.
110609
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 22. v. Mts. für die Riedeſelſtraße angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
10610
Waldwegbau=
Arbeiten.
Die Planirung der Höllſchneiſe auf
517 Meter Lünge ſoll auf dem Wege der
Submiſſion vergeben werden. Die
Be=
dingungen liegen auf unſerem Büreau zur
Einſicht offen.
Angebote ſind bis
Freitag den 17. d. Mt s.,
Vormit=
tags 1 Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchriſt:„
Sub=
miſſion auf Waldwegbau=Arbeit:
ver=
ſehen bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(10560
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Hofſchauſpielers Philipp Nötel gehörigen
Immo=
bilien, als:
Flur III. Nr. 130⁄₁₀. ⬜Meter 313³⁄₁₀ Hofraithe Dieburgerſtraße,
677
Grabgarten daſelbſt,
III. „ 130⁷⁄o
ſollen Montag den 20. Oktober d. Js. Vormittags 10 Uhr,
zum letzten Male und mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert werden.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[(10440
Berntheiſel.
Immobilien=Verkauf.
Die zum Nachlaß des Hefenfabrikanten Georg Appfel II. gehörigen
Immobillen:
Flur 7. Nr. 60-69. ⬜-Meter 30,163 Acker im Bachgang und
„ 26. „ 39½.
3313 Acker an der Täucheshöhle,
werden billig abgegeben. Nähere Auskunft ertheilt H. Störger,
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 41.
[10443
Am Donnerstag den 30. Oetbr. er.,
morgens 10 Uhr,
ſoll die Füllung des, ca. 110 Cubikmeter
haltenden Eiskellers auf dem Artillerie=
Schießplatze, an den Mindeſtfordernden
vergeben werden.
Die Lieferungsbedingungen können an
allen Werktagen auf dem Schießplatze, bei
dem Sergeanten Weber des 27.
Regi=
ments eingeſehen werden.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (0324
Bekanntmachung.
Dienstag den 21. Oktober l. J3,
Nachmittags 3 Uhr,
ſollen auf dem Rathhaus zu Griesheim
die zur Aufſtellung von Carrouſſels,
Schießbuden ꝛc., während des am 3.
No=
vember d. Js. ſtattfindenden Jahrmarktes
zu benutzenden Plätze an den
Meiſtbie=
tenden öffentlich verpachtet werden.
Griesheim, am 11. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Griesheim.
[10611
Maſſing.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 17. Oktober 1854,
Nach=
mittags 2 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale „zum
Schützenhof; dahier verſchiedenes feineres
Mobiliar, Kleiderſchränke, Canapee's, ein
Tafelklavier, 1 Nähmaſchine, verſchiedene
Kleider, ſowie verſchiedenes Bettwerk,
Kü=
chengeräthe ꝛc. durch den Unterzeichneten
unwiderruflich verſteigert.
Darmſtadt, 14. Oktober 1884.
Engel,
Gerichtsvollzieher.
10612
R202
2353
Neueſter
Vervielfältigungs-Apparat,
OVelostyIe)
liefert mehrere tauſend Abzüge in ſchwarzer Farbe - übertrifft „
Hecto=
graph, Autograph ꝛc." bei Weitem.- (äheres erſichtlich in meinem, im
August ausgegebenen Proſpect.)
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ſ0415
Bäckerei und Conditorei,
Elisabethenstrasse Nr. 43.
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marinirt, 10 Pf.
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Carlsſtraße 24. (10623
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M4
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10566
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Johs. Waltz.
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Aurlöhurr:.
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Engl. Raltwassorsoifo)
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9341) Wendelſtadtſtraße 13, 1. St.
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10216) Louiſenſtr. 22 eine Wohnunz
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Küche, Magdſtube, Bodenraum,
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10062) Caſtnoſtraße 30 iſt der
mitt=
lere Stock, 4 Zimmer, Veranda, Boden
und Keller ſogleich zu vermiethen.
10500) Wendelſtadtſtr. 13 der
halbe 1. Stock, enthaltend 3 Zimmer
nebſt allem Zubehör, per ſofort zu
vermiethen. Näheres Parterre.
10501) Soderſtr. 21 iſt die Beletage
zu verm. Zu erfragen Holzſtraße 17.
10503) Der obere Stock unſeres
Hauſes am
Ludwigsplatz
5 Zimmer, Küche und Zubehör, in allen
Theilen völlig neu hergerichtet, mit
Gas= und Waſſerleitung, baldigſt
bezieh=
bar, zu vermiethen.
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10626) Eine neu hergerichtete
Hochparterre=Wohnung
von 4 Zimmern mit allem Zubehör, ſowie
Gartenantheil an eine ruhige Familie zu
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Trier, Wilhelminenſtraße 25.
10627) Mühlſtraße 8 ein freundliches
Zimmer mit Küche, abgeſchloſſenem
Vor=
platz und allem Zubehör zu vermiethen
und am 8. Januar zu beziehen.
10628) Wendelſtadtſtraße 24 iſt di=
Beletage, 7 Zimmer mit Zubehör, ſofort
preiswürdig zu vermiethen. — Näheres
Aliceſtraße 23, parterre rechts.
10629) Soderſtr. 7, 1 St. hoch, eine
ſchöne Wohnung von 4 Zimmern, Küche
mit Waſſerltg. und ſonſtigem Zubehör,
alsbald beziehbar. Preis 440 Mk.
Näheres Marktſtraße 6.
10630) Magdalenenſtraße 21 ein
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
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7650a) Ein Lagerraum, verbunden
mit Schienengeleiſe, zu vermiethen.
Näheres bei J. Spengler, Grafenſtr. 33.
10067) Ludwigſtraße 12 Laden
mrit Wohnung am 1. Januar 1885 zu
beziehen.
10234 Ein Laden,
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Ernſt=Ludwigspl. 4. Wilh. Schwab.
10232) Heinheimerſtr. 27 iſt eine
geräumige Werkſtatt mit Holzſchoppen
und Boden zu vermiethen.
10631) Ludwigſtraße 18 ein
ge=
räumiger Laden mit Wohnung zu verm.
Näheres Gervinusſtraße 7.
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Wilhelmsplatz, mit Bedienung.
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gut möblirtes Zimmer mit ſeparatem
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8166) Roßdörferſtraße 32, 3. Stock,
lein ſchönes möblirtes Zimmer, mit allem
Comfort eingerichtet und ſorgfältiger
Be=
dienung zu vermiethen.
8226) Rheinſtraße 8, Hinterbau, ein
ſein möbl. Zimmer mit oder ohne Cabinet.
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Zimmer iſt billig gleich zu beziehen.
8801) Soderſtraße 59 1. Stock ein,
ſchön möblirtes Zimmer.
9102) Martinſtraße 22 ein gut
möblirtes Zimmer und Cabinet mit
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ratem Eingang.
9107) Schloßgraben 1, III. St. zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
9465) Ludwigsplatz 6, 2. St., ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9735) Carlsſtraße 33 zwei nach der
Straße gehende Zimmer gut möbl. im
l. Stock zuſammen oder getr. zu verm.
10069) Darmſtraße 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
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ſZimmer, auf Wunſch mit Penſion.
zu erfragen Soderſtraße 44 im Laden.
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Land=
vehrſtraße 1 ein freundl. möbl. Zimmer
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K 202
10238) Ecke der Promenaden= und
Wendelſtädtſtr., Parterre, ein gut möbl.
Zimmer mit Cabinet bis 1. Nov. zu bez.
10240) Neckarſtraße 1 im Seitenb.
e. 9. möbl. Zim. a. e. Herrn m. v. v. Penſ.
10241) Ein auch zwei gut möblirte
Zimmer in feinſter Lage Beſſungens zu
vermiethen. Näh. in der Exped.
10294) Eliſabethſtr. 35 ſchön möbl. Z.
10299) Alexanderſtr. 8 zwei möbl.
Zimmer per 1. November zu vermiethen.
10381) Grünerweg 13, 1. Stock,
ein ſchön möblirtes Zimmer.
10382) Kiesſtraße 30 ſind zwei oder
drei möblirte Zimmer mit oder ohne
Penſion zu vermiethen.
10510) Waldſtraße 25, 1. Stock, ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2357
10383) Ein gut möblirtes Zimmer
zu vermiethen. J. Böttinger, Lapezier,
Mathildenplatz
10512) Grafenſtr. 37, 3. St., ein
möblirtes Zimmer, event. mit Penſion.
10513) Kiesſtraße 40 ein kleines,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10514) Soderſtraße 51 ein hübſch
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
10515) Wienerſtraße 62 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
10585) Ecke des Mathildenplatzes
und Zeughausſtraße 7, erſter Stock,
ein auch 2 ſchön möblirte Zimmer mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
10632) Roßdörferſtr. 26, mittlerer
Stock, zwei fein möblirte Zimmer.
Haatbau.=Ackien=Geſellſchaft
Darmstadt.
Zur Feier der Wiedereröffnung des neu reſtaurirten Saals wird Samstag
den 18. Oktober d. J., Abends 8 Uhr, ein großer Feſtball in ſämmtlichen
Räumen bei feſtlich beleuchtetem Hauſe abgehalten. Vor Beginn des Balles
findet ein durch die Capelle Adam ausgeführtes Promenade=Concert ſtatt.
Der Eintrittspreis beträgt:
für 1 Perſon
M. 2. -
„ 1 Familienkarte 2 Perſonen „ 3. 3
„ 4.
„
Einzeichnungsliſten ſind in Umlauf geſetzt; außerdem liegen ſolche in der
„Vereinigten Geſellſchaft; „Geſellſchaft Eintracht= und „Bürgerverein=, im
„Kaufmänniſchen Verein= und für den Mozartverein bei Herrn Pfeil offen.
Die Mitglieder des Muſikvereins, die Herren Officiere, die Herren Profeſſoren,
Studierenden und Beamten der techniſchen Hochſchule, die Einjährig=Freiwilligen,
werden gebeten im Saalbau bei Herrn Inſpektor Velten ſich einzeichnen zu wollen.
Am Ballabend werden nur Eintrittskarten Perſon 3 Mark abgegeben.
Die am Tanze Theilnehmenden erſcheinen im Ballanzug, die Nichttanzenden
im Geſellſchaftsanzug.
[10525
Balhhathzomo BGnUUöuo”
dauerhaft gebunden, vorräthig.
Karl Hess, Buchhandlung.
[10589
Carlsſtraße 29.
Bürgerverein.
Eintracht.
Samstag den 8. November, Abends 8 Uhr:
—
AALOvoL.
Coneort
16021
in den Räumen des Saalbaues.
Die Vergnügungs-Commission.
[10633
O.
GTtvalſchule fur -ſocen.
Der Wintereurſus in der Anſtalt des Unterzeichneten beginnt
Montag den 20. Oktober.
H. Reineck. (05l9
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Eliſabethenſtraße 17.
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9
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Vorſtellung kommenden Opern ſind vor=
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2359
E202
Mussk-Veroim.
L. Gondhnst
im Winter 1884-85 (53. Vereinsjahr),
Em Saalbau.
Montag den 20. Oktoher 1884,
Anfang pracis 7½ Uhr.
Ende gegen 10 Uhr.
4
Purudtea und MYLxI.
Dug
Dichtung aus Lalla Rookh von Thomas Moore,
componirt von Robert Schumann.
Unter Leilung des Herrn Hofmuſikidirectors C. A. Mangold,
und unter gütiger Mitwirkung der Soliſten:
Lopran: Fräul. Marie Fillunger, Concertſängerin aus
Frank=
furt a. M.,
41t: Fräul. Magda Bötticher, Concertſängerin aus Leipzig,
Tonor: Herr August Ruſk, Concertſänger aus Mainz,
Bass: Herr Martin Mann aus Darmſtadt,
ſowie der Großherzoglichen Hofmuſik.
Die Abgabe von Tageskarten und Programmen findet in den Buch= und
Mnſikalienhandlungen der Herren Bergſträßer, Bölling, Klingelhöffer und Thies
am Concerttage ſelbſt nur bis 5 Uhr Abends - ſowie im Saalbau Abends an
er Kaſſe von 6½ Uhr an ſtatt.
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
p.
1) für die beſonderen Sperrſitze
4 Mk. 50 Pfg.
2) für die nummerirten Plätze im Saal, auf
den Eſtraden und in den Logen
3 „
„
3) für die nichtnummerirten Plätze in den Logen
(2. Reihe)
2 „
4) für den Vorſaal
50
Zu der Sonntag den 19. Oktober, Morgens 10 Uhr, ſtattfindenden
Hauptprobe werden in den genannten Buch= und Muſikalienhandlungen, ſowie an
er Kaſſe Eintrittskarten zu Mark 1 ausgegeben. Ohne eine ſolche Karte iſt, außer
en Mitwirkenden, der Eintritt Niemandem geſtattet.
(10640a
Geſchäfts=Uebergabe.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich mein Colonial, Specerei=,
Tabak=
ud Cigarren=Geſchäft, Ecke der Kies= und Carlsſtraße, unterm Heutigen an
Herrn Th. Schuchmann
bgetreten habe, welcher dasſelbe unverändert weiter führt.
Indem ich meinen geſchätzten Kunden für das mir bewieſene Vertrauen und
Lohlwollen höflichſt danke, bitte ich, dasſelbe meinem Nachfolger zu Theil werden
u laſſen.
Hochachtungsvoll
Adam Höhler.
[10641
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Bezugnehmend auf obige Anzeige wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine
ehrten Abnehmer in jeder Weiſe zufrieden zu ſtellen und das dem Geſchäfte ſeit
2 Jahren geſchenkte Vertrauen zu erhalten ſuchen.
Hochachtungsvoll
Ph. Schachanann.
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Kheinſtraße 43 ſind eine Partie alter
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Margarethe Eßlinger. 10650
2360
M6. 202
vAAtPal-ACEGn-ROseISGId,”
Ell Darmstadt.
Freitag den 31. Oktober 1884, Abends 8 Uhr, findet im Vorſaal des
Saalbaus die ſtatutenmäßige
ordentliche General=Verſammlung
der Saalbau=Actiengeſellſchaft zu Darmſtadt ſtatt, zu welcher die Actionäre
hier=
durch eingeladen werden.
Tagesordnung:
1) Geſchäftsbericht des Vorſtandes mit den Bemerkungen des Aufſichtsraths.
2) Bilanz für 188384 mit Gewinn= und Verluſtrechnung.
3) Voranſchlag für 188586.
4) Abänderung der 88 5, 7, 15, 17, 21 und 23 der Statuten.
5) Wahl von ſechs Mitgliedern des Vorſtands und von drei Mitgliedern des
Aufſichtsraths.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1884.
Für den Vorſtand der Baalbau-Actien=Geſellſchaft:
[10651
Der Schriftführer:
Der Vorſitzende:
Dr. E. E. Hollmann, Rochtsanwalt.
Gustav Hiekler.
Allgemeine Wählerverſammlung in Beſſungen.
Mittwoch den 15. Oktober, Abends 8 Uhr, findet im dem
56
Gaale -Aum Chaussechaus,
eine allgemeine Wählerverſammlung ſtatt, in welcher der Reichstagskandidat Herr
Baumeiſter Chr. Rückert von Darmſtadt ſein Programm entwickeln wird.
[0652
Die Wähler des Wahlkreiſes ſind hierzu eingeladen.
Das Central-Wahl-Comité der deutsch-froisinnigen Partoi.
Farbigen und schwarzen
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14
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1)
Off. m. Preis E. G. 200 a. d. Exp. 110655
(10658¾
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht, daß
Frau Eisabetho Fronz,
Wittwe des Großh. Oberrechnungsreviſors Frenz, heute
Nachmittag nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1884.
Die Berdigung findet Mittwoch den 15. d. M.,
Nach=
mittags 3 Uhr, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 15. Oktober.
Deutſches Reich. Der deutſche Kronprinz wird bereits in der
zweiten Hälfte des Oktober in Berlin zurückerwartet, zu welcher Feit
auch der Staatsrat einberufen werden wird, deſſen feierliche Eröffnung
wahrſcheinlich durch den Kronprinzen erfolgen dürfte. Die Sitzunge
werden in den Räumen des königlichen Schloſſes ſtattfinden, weldt,
bereits dazu hergerichtet werden. Es ſollen unmittelbar nach der
Kor=
ſtituirung des Staatsrats die verſchiedenen Sektionen gebildet werden
welche in Ausſicht genommen ſind. Das Bureau, welches vorläufih
aus einem Vorſteher, drei Sekretären und einem Regiſtrator beſtehen
ah=
ſoll, wird bei dem Zuſammentritt des Staatsrats bereits eingerichtet ſein. Ezy,
In wie weit die Arbeiten des Staatsrats dazu beitragen werden, die
Uen
Parlamente zu entlaſten, indem die Vorlagen ſo zu ſagen„durchgeſiebterh
an Abgeordnetenhaus und Bundesrat gelangen, muß abgewartet
wer=
den. Jedenfalls wird es in der bevorſtehenden Campagne an Stoſf
nicht fehlen. Der Termin für die Einberufung des Reichstages iſt an
maßgebender Stelle noch nicht feſtgeſetzt, doch iſt es zweifellos. daß der
Zuſammentritt des Reichstags zwiſchen dem 11. und 18. November er
folgt. Der preußiſche Landtag ſoll nicht vor dem 15. Januar nächſten
Jahres verſammelt werden. Der preußiſche Etat hängt vom
Reichs=
budget ab. Man hofft dieſes bis zu den Weihnachtsferien fertig zu
ſtellen, was ſich allerdings nur ermöglichen läßt, wenn in der Wocke
ſechs Sitzungen abgehalten werden. Aber auch bei ſolcher Anſtrengurg
ſind diesmal die Kolliſionen des Reichstages mit den Einzelparlamenten
und beſonders mit dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe unvermeidlich, urd
ſie werden die Toppelmandatare ſchlimmer treffen als in früheren
Sei=
ſionen. Wie hier Abhilfe zu ſchaffen iſt, ohne Einführung der
zwei=
jährigen Etatsperioden, bleibt immer noch ein Rätſel.
k.
Nicht mehr vierzehn Tage trennen uns noch von den
Reichstags=
wahlen. Die Wahlvorbereitungen ſind nahezu vollendet, die Kandidaten
ſaſt überall aufgeſtellt. Man will vielfach eine gewiſſe Mattigkeik und
Gleichgiltigkeit in der Wählerſchaft konſtatieren, namentlich von klerikaler
und deutſchfreiſinniger Seite wird hierüber geklagt. Es mag ſein, daß
die Ziele der Regierung, die Aufgaben der bevorſtehenden
Reichstags=
ſeſſion verhältnismäßig wenig bekannt ſind und die Agitation darauf
ange=
wieſen war, die alten vielerörterten Fragen und Themata immer
wie=
der aufs Neue zu verhandeln. Es fehlte der Wahlbewegung
einiger=
maßen an ſachlichem Inhalt und an packenden Schlagwörtern, einen um
ſo breiteren Raum nahmen die gegenſeitigen Auseinanderſetzungen der
Parteien, das Vorhalten von „Sündenregiſtern' ein. Was die Wahlen
uns bringen werden, iſt bei dem allgemeinen direkten Wahlrecht ein
Unberechenbares Ding, doch darf man der Hoffnung Raum geben, daß
b6 h burch die Wahlen Männer in den Reichstag entſendet werden, die es
urnſt mit ihrer Aufgabe nehmen und welche nicht zu den prinzipiellen
Nein=Sagern' gehören.
Die „Nordd. Allg 3tg.'ſchreibt: Der Gedanke, die weſtafrikaniſchen
Fragen auf einer Konferenz zu regeln, habe, wie in Frankreich, ſo auch
Enter den übrigen direkt intereſſierten und eingeladenen Mächten bisher
ei Belgien, Spanien, Holland, und unter den Mächten, denen die
Mit=
teilung von der beabſichtigten Konferenz gemacht worden ſei bei
Oeſterreich und Rußland, lebhafte Zuſtimmung gefunden. — Dem
näm=
iche Blatte zufolge hat die Reichsregierung vor einiger Zeit in London
Schritte gethan, um den deutſchen Handelsintereſſen im weſtlichen Teile
er Südſee gegenüber den Beſtrebungen auf Beſitzergreifung aller noch
ſceien Gebiete in der Südſee Sicherheit zu verſchaffen. Die
freundſchaft=
lchen Beſprechungen hierüber hätten zunächſt bezüglich Neuguineas zur
Folge gehabt, daß die engliſche Regierung beſchloſſen habe, nur die
Süd=
lüſte Neuguineas und die in unmittelbarer Nähe dieſer Küſte
befind=
lichen Inſeln unter britiſches Protektorat zu ſtellen. Inſoweit an andern
1998 P unkten deutſche und engliſche Intereſſen konkurrieren ſollten, laſſe ſich
eine weitere Verſtändigung erhoffen.
Für die Eventualität des Ablebens des Herzogs von Braunſchweig
hat das Regentſchaftsgeſetz vom 15. Februar 1879 Vorſorge getroffen.
fraft deſſen übernimmt alsdann ein aus den Mitgliedern des
Miniſte=
rbeil
riuims, dem Landtags=Präſidenten und dem Präſidenten des
Oberlan=
higſten ſdisgerichies beſtehender Regentſchaftsrat die Regierung. während der
ſLondlag binnen Jahresfriſt den Regenten aus der Zahl der nicht regierenden
Mitglieder der deutſchen Fürſtenhäuſer zu wählen hat, ſofern der „
Thron=
falgeru die Regierung nicht antreten kann. Bekanntlich wünſcht Herzog
-. Wilhelm, daß die Erbfolge von dem Hauſe Hannover angetreten wird,
vogegen aber ſowohl das Land als auch Preußen ſind. Da der Herzog
on Cumberland, der Sohn weiland König Georgs von Hannover, das
und Leutſche Reich bis heute noch nicht anerkannt hat, ſo kann
ſelbſtverſtänd=
licg auch von ſeiner Nachfolge auf den braunſchweigiſchen Thron nicht
möll. die Rede ſein.
Wie aus Kiel vom 13. d. M. berichtet wird, iſt die Korvette,
Gnei=
verm
au”, eines der nach Weſtafrika beſtimmten Schiffe, 3-4 Meilen
ſüd=
lich von Laaland auf eine Untiefe gerathen. Die „Hanſau und der
ſSchleppdampfer „Notus” wurden von Kiel entſandt, um beim Abſchleppen
u aſſiſtieren.
Die Ordre des Chefs der Admiralität, nach welcher bei den
Ma=
roſen= und Werftdiviſionen alle 4jährig=Freiwilligen einzuſtellen ſind,
vllche ſich melden, hat zur Folge gehabt, daß überaus zahlreiche
An=
mldungen in Kiel und in Wilhelmshaven beſchafft ſind. Täglich
er=
ſ=ſolgen neue Einſtellungen und zeigt der Andrang. daß der Bedarf aus
iſſer Kategorie leicht gedeckt werden kann. Die Marineverwaltung
be=
rſchtet die vermehrte Einſtellung von 4jährig=Freiwilligen als das
inzige Mittel, um ſich von der Handelsmarine unabhängiger zu machen.
Schweiz. Der Führer der Anarchiſtengruppe in der Stadt St. Gallen,
chneider Formaneck, hat von der ſtädtiſchen Polizei den Befehl erhalten,
13 innen 14 Tagen St. Gallen zu verlaſſen.
Oefterreich=Ungarn. Zwiſchen Wien und Budapeſt ſcheint der
hnan reßburger Viehmarkt zu einer Quelle unverſiegbarer Zwiſtigkeiten zu
welde ſver den. Neuerdings iſt die Frage der Vieheinfuhr von Ungarn nach
ſor=terreich wieder das Thema polemiſcher Erörterungen zwiſchen den
werdet, legierungen und den Journalen beider Hälften der Monarchie. Aus
rläufig lnlaß eines in Ungarn vorgekommenen verdächtigen Erkrankungsfalles
eſtehen laſte die niederöſterreichiſche Statthalterei die Einfuhr von Vieh aus
tet ſein. ſebenbürgen und dem Preßburger Comitat nach Niederöſterreich
ver=
hen. die ſoſen. Darob dringende Reklamationen von ungariſcher Seite und
Auf=
ſiehte= ſehuing der Statthaltereiverfügung durch den öſterreichiſchen
Handels=
t wer= hmiſter. Kurz darauf iſt nun wieder ein ungariſcher Maſtochſe in der
tation Bruck umgeſtanden und ſprach ſich der zugezogene Thierarzt
ahin aus, daß der Verdacht der Rinderpeſt vorliege. Daraufhin hat
ſt a
ah der ieder der öſterreichiſche Miniſter des Innern die Aufhebung des
be=
nber ſrs leffenden Statthalterei=Erlaſſes ſiſtiert, während vom ungariſchen
nähten handelsminiſter im Namen der ungariſchen Regierung auf
tele=
faphiſchem Wege bei der öſterreichiſchen Regierung entſchieden Ver=
Reich=
alh= hahrung gegen die weitere Aufrechthaltung des Erlaſſes eingelegt
orden iſt. Allem Anſchein nach wird alſo auch der diesjährige
ſchlenkriegs zu Ungunſten Eisleithaniens entſchieden werden.
Frankreich. Die Ernennung Rouviers zum Handelsminiſter iſt
n 13. d. M. durch Greoy unterzeichnet worden.
Ein Telegramm General Brieres aus Phulanthuan vom 11. d.
ſdet, daß die leichte Verwundung, welche General Negrier erlitten,
202
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demſelben einige Ruhe auferlege. Das Gefecht am 8. d. ſoll dem Feinde
lediglich an Toten etwa 1000 Mann, einſchließlich der Oifiziere, gekoſtet
haben.
In einem Artikel über die Kongo=Konferenz in Berlin wendet ſich
die „Nepublique françaiſes in äußerſt heftiger Weiſe gegen England,
welchem ſie eine ſelbſtſüchtige, die Intereſſen der anderen Mächte verletzende
Politik in Cgypten vorwirft. Das Blatt bezeichnet das Zuſammengehen
der kontinentalen Mächte in der Kongo= wie in der egyptiſchen Frage
als eine „Liga der bedrohten Intereſfens. Die egyptiſche Frage ſei
durch die Schuld Englands eine europäiſche geworden. Curopa könne
nicht dulden, daß eine einzige Macht den Weg nach Indien und China
beherrſche. Die Beſitzergreifung des Nilthals durch England wäre das
Signal zur Teilung des türkiſchen Reiches und würde eine europäiſche
Konflagration zur Folge haben, die das friedensbedürftige Curopa
ver=
tagt wiſſen will.
Es ſei unmöglich, daß England länger darauf
be=
harre, Curopa zu trotzen und daſſelbe zu äußerſten Beſchlüſſen zu
drängen.
Die Kammern ſind am Dienstag zu einer neuen Seſſion
zuſammen=
getreten. Dieſelbe verſpricht, ſich nach mehr als einer Seite hin intereſſant
zu geſtalten.
Italien. Am 11. d. M. kamen in Neapel (Stadt) 122 Erkrankungen
und 70 Todesfälle, am 12. d. 84 Erkrankungen und 51 Todesfälle an
der Cholera vor.
Belgien. Der kommende Sonntag wird für Belgien als Tag der
Kommunalwahlen wohl neue Unruhen bringen. Die Klerikalen, welche
bisher nur mit einzelnen Kandidaturen in den Wahlkampf getreten
waren, haben diesmal eine vollſtändige Kandidatenliſte veröffentlicht,
welche ſie mit der Partei der ſogenannten Unabhängigen vereinbart
haben.
Rußlaud. Die Leiche des Generals Totleben wurde am 12. d. M.
in feierlicher Weiſe in Riga nach dem Bahnhofe übergeführt. Die
Ab=
fahrt nach Sebaſtopol erfolgte am 13. Der Trauerzug, beſtehend aus
den Mitgliedern der Behörden und allen Gewerken und Vereinen,
ge=
leitete die Leiche nach dem Bahnhofe. Eine große Anzahl Trauernder
aller Stände hatte ſich dem Trauerzuge angeſchloſſen. Der Sarg war
mit Blumen bedeckt; Militär bildete Spalier. Die Rigaer
Geſangver=
eine empfingen die Leiche am Bahnhofe mit Trauergeſängen. Die
feier=
liche Beiſetzung erfolgt in Sebaſtopol am 17. October.
Cgypten. Dem am 12. Oktober in Kairo ſtattgehabten
Miniſter=
rate wurde vom Khedive ein von ihm an Nubar Paſcha gerichtetes
Schreiben mitgeteilt, welches beſagt, daß die egyptiſche Regierung ſich
zur Schadloshaltung Nubars und des Finanzminiſters verpflichtet
er=
achte, ſofern die internationalen Gerichtshöfe die Beſchlagnahme des
Privatvermögens dieſer beiden Miniſter wegen Siſtierung der
Amorti=
ſation ausſprechen ſollten.
Kanada. Bei den bereits gemeldeten Exploſionen in der Nähe
des Parlamentsgebäudes wurden 2 Perſonen leicht verletzt. Durch die
Unterſuchung iſt feſtgeſtellt worden, daß der Exploſionsſtoff zweifellos
Dynamit geweſen iſt. Durch die erſte Exploſion entſtand ein 12 Fuß
hohes und 5 Fuß breites Loch in der Mauer der 3. Etage oberhalb des
rechten Saaleinganges; durch die zweite wurden die an der Nordoſtecke
des Gebäudes die Stützen des letzteren bildenden Eckſteine ſtark nach
außen gedrückt. Das Gebäude und die Sprengſtoffmagazine, ſowie das
Parlamentshaus im Ottawa werden jetzt ſtreng bewacht. Auf die
Er=
mittelung der Urheber der Exploſion iſt eine Belohnung von 1000 Doll.
ausgeſetzt worden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Landrichter
bei dem Landgerichte der Provinz Oberheſſen A. Haller zum
Land=
gerichtsrate bei dieſem Gerichte ernannt und dem katholiſchen Pfarrer
zu Sprendlingen, im Kreiſe Alzey, F. J. Reuter das Ritterkreuz
2. Klaſſe des Ludewigs=Ordens verliehen.
Ihre Durchl. Gräfin Marie v. Erbach=Schönberg und Se. D.
Prinz Franz Joſeph von Battenberg befinden ſich gegenwärtig zu
Beſuch Sr. Hoheit des Fürſten Alexander von Bulgarien in Sofia.
— Die für Donnerstag den 16. October, Nachmittags präcis 3 Uhr
aubezaumte Stadtverordneten=Verſammlung hat folgende
Taçesordnung: 1) Mitteilungen. 1) Abſchluß der Polizeikaſſe für
1885-84. 3) Vertilgung der Blutlaus. 4) Uebungsturm für die
frei=
willige Feuerwehr. 5) Verbreiterung der Kiesſtraße. 6) Baugeſuch im
Griesheimer Weg. 7) Akkord über Unterhaltung von Baum=Anlagen.
8) Summiſſionsweſen, insbeſ. bezügliche Wünſche des
Lokalgewerbe=
vereins und des Handelsvereins. 9) Naturaliſationsgeſuch des Herrn
E. A. Germann. 10) Benutzung eines Schulſaales zu Geſangsübungen.
In der dermalen offen liegenden Liſte derjenigen hieſigen
Ein=
wohner, welche während des nächſten Jahres zu dem Amte eines
Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, ſind 4957
Perſonen eingetragen. Der Eintrag iſt bedingt durch die Angehörigkeit
zum Deutſchen Reich, Lebensalter von 30 Jahren und mindeſtens
zwei=
jähriger Aufenthalt in der Gemeinde.
Exk Am Sonntag nachmittag ſtellte ſich Herr Reichstagskandidat
Ulrich von Pfungſtadt den Wählern in Ginsheim und abends in
Biſchofsheim vor. Sowohl jene als auch insbeſondere dieſe
Ver=
ſammlung war außerordentlich zahlreich beſucht und hatte den beſten
Verlauf. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit und hohem Intereſſe folgten
Nö
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die Anweſenden der patriotiſchen, volkstümlichen und klaren Entwickelung
ſeines nationalliberalen Programms und den überzeugenden Darlegungen
des Herrn Rechtsanwalts Oſann in beiden Verſammlungen und des
Herrn Rechtsanwalts Grünewald in der Biſchofsheimer. Dieſelben
empfahlen aufs wärmſte unter Erläuterung der Parteiverhältniſſe und
der brennenden Fragen den Herrn Ulrich als Reichstagsabgeordneten.
Eine Stimme für einen Gegenkandidaten wurde nicht laut, vielmehr
ſchloſſen die Verſammlungen unter allgemeinem donnernden Hoch auf
Herrn Urich.
8 In den Lokalitäten der Landesbaugewerkſchule befindet ſich noch
bis zum 20. d. M. eine Ausſtellung von Zeichnungen ꝛc. von
den Schülern der hieſigen Handwerker=Sonntags=Zeichenſchule,
welche für jedermann frei zugänglich iſt. Allen Gewerbtreibenden und
Freunden der Gewerbe iſt der Beſuch dieſer Ausſtellung, welche der
Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt veranlaßt hat,
angelegent=
lichſt empfohlen.
ex Wir machen das kunſtſinnige Publikum wiederholt auf das
Mittwoch den 22. Oktober im Saalbau ſtattfindende Konzert des
aus=
gezeichneten Künſtlerpaares Herrn Charles Halle und Madame Wilma
Normann=Reruda aufmerkſam. Schon ſeit einer langen Reihe von
Jahren behaupten die beiden Künſtler einen erſten Rang in der Londoner
Birtuoſenwelt, zu deren gefeiertſten Celebritäten ſie gehören. Ueber die
unvergleichliche Meiſterſchaft Halles im Klavierſpiel herrſcht dort nur
eine Stimme. Frau Normann=Neruda iſt unſtreitig die bedeutendſte
Violinvirtuoſin der Gegenwart. Mit einer förmlich abſichtlichen
Ver=
meidung aller Effekthaſchereien, einer ſeltenen Einfachheit und
Keuſch=
heit des Ausdrucks, gepaart mit der natürlichſten Anmut und Grazie,
weiß ſie ihre größten Wirkungen zu erzielen.
Die am Sonntag und Montag im kleinen Saal des
Saal=
baues ſtattgehabten Zaubervorſtellungen des Herrn Prof. Merelli
waren ſehr gut beſucht und fanden die zum Teil ſchon von früher
be=
kannten Leiſtungen des Künſtlers den reichſten Beifall. Bei der
Vor=
ſtellung am Sonntag konnten über 100 Perſonen keinen Platz mehr
er=
halten.
Der große ausführliche Fahrplan der Heſſ. Lugwigsbahn,
welcher mit dem heutigen Tage in Kraft tritt, iſt erſchienen.
Mainz. 14. Oktbr. Von der Mainzer Kirchenbau=Lotterie
blieben von 100000 zur Verausgabung beſtimmte Looſen 13 000
un=
verkauft. Die auf dieſe unverkauften Looſe gefallenen Gewinne ſollen
indſſen ſehr erheblich ſein.
Betreffs der letzten Züge die den hieſigen ſeitherigen
Ludwigs=
bahnhof am Dienstag Abend verlaſſen, ſind folgende Dispoſitionen
ge=
troffen: der letzte Perſonenzug, welcher von hier abgeht, iſt der um
11 Uhr 45 Minuten in der Richtung nach Cöln; um 12 Uhr verläßt
ebenfalls ein nach Cöln abgehender Güterzug als letzter Zug den alten
Bahnhof. Sofort nachdem dieſer abgelaſſen iſt, wird ein Lokomotivzug
ſämtliche Lokomotiven, welche noch im alten Bahnhof halten, nach dem
neuen Centralbahnhof verbringen, nachdem dies geſchehen iſt, wird eine
ſchwere Gütermaſchine das geſamte vollende Material der Ludwigsbahn,
welches ſich noch im alten Bahnhof befindet, nach dem neuen
Central=
bahnhof befördern, ſo daß am Morgen des 15. Oktober ſämtliche Wagen
aus dem alten Bahnhof entfernt ſind. Der erſte fahrplanmäßige Zug,
welcher im neuen Centralbahnhof einfährt, iſt der Dienstag Nacht um
11 Uhr von Bingen hier eintreffende Güterzug.
Am Eröffnungstag des Centralbahnhofs=Gebäudes werden
ſämt=
liche Warteſäle und Reſtaurationsräume, trotzdem, daß dieſe Räume
bis auf den Warteſaal 3. Klaſſe noch unvollendet ſind, dem
Publi=
kum geöffnet ſein. Nach dem Eröffnungstage werden dieſe Räume
wieder geſchloſſen. um vollſtändig hergerichtet und dann erſt dem
allge=
meinen Verkehr übergeben zu werden.
Die Differenz. die ſeit einiger Zeit zwiſchen den Richard
Wagner=
ſchen Erben und der Firma Schott Söhne, die das Verlagsrecht des
„Parſifalu beſitzt, betreffs einer Concertaufführung dieſes Werkes
ſchwebte, iſt dem „B. B.1 zufolge gütlich beigelegt worden. Die
Wagner=
ſchen Erben erkennen an, daß der Firma Schott, nach den Abmachungen
mit dem verſtorbenen Meiſter, das Recht zu einer vollſtändigen
Auf=
führung zuſteht; die Verlagsfirma verzichtet hingegen freiwillig darauf,
dieſes Recht auszuüben, behält ſich dagegen vor, den „Parſifal in
ver=
kürzter Form für Concertaufführungen zu vergeben.
Mainz. 13. Oktober. Die Specialdirektion der Heſſiſchen
Ludwigseiſenbahn=Geſellſchaft macht nunmeher olfiziell bekannt,
daß vom 15. Oktober ab auch die Halteſtelle „Mainz Neuthorz für den
Perſonen= und Güterverkehr eröffnet werde; gleichzeitig macht dieſelbe
bekannt, daß zwiſchen dem Centralbahnhof Mainz und der Trajektanſtalt
Mainz=Caſtel eine Omnibusverbindung eingerichtet worden ſei, welche
am 15. Oktober in Kraft trete.
Frankfurt, 14. Oktober. Auf Einladung des deutſchen
Kolonial=Vereins wird Herr Nobert Flegel nächſten
Don=
nerstag den 16. d. im kleinen Concertſaal des Saalbaues einen
Vor=
trag über ſeine letzte Forſchungsreiſe halten, in welchem er insbeſondere
die Bedeutung des Niger= und Kamerunsgebietes, ſowie des
zwiſchen=
liegenden auf unſeren Karten bisher nur als „weißer Flecku
erſcheinen=
den Innern für Deutſchlands überſeeiſche Intereſſen eingehend
behan=
deln wird.
202
Kaufmünniſcher Verein.
Erſter Vortrag.
„Molière und die Frauen: von Dr. Ludw. Geiger aus Berlin.
E Der geſchätzte Redner leitete ſeinen Vortrag durch die
Bemer=
kungen ein, daß es leicht ſei vor einem größeren Publikum über die
Frauengeſtalten unſerer Klaſſiker zu ſprechen, da die Phantaſie der
Hörer bei dieſen gleichſam die vom Vortragenden entworfene Skizze
auszuführen im Stande iſt — anders verhält ſich heutzutage die
gebil=
dete Laienwelt gegenüber den Schöpfungen Molieres, welche in unſerer
Zeit keine allzugroße Popularität beſitzen, mit Ausnahme jener zwei
Komödien, die ſich dauernd auf unſerer Bühne eingebürgert haben:
„Der eingebildete Kranke- und „Tartüffe: Gegenwärtig wird freilich
die Moliereforſchung mit großem Fleiße betrieben: wir haben
Moliere=
lexikon, ja ſogar Molierezeitſchriften, aber dies iſt doch nicht ſo, wie man
wohl wünſchen möchte, im Stande, das Intereſſe des großen Publikums
auf den Komödiendichter, welcher für ſeine Zeit ſo unendlich viel
be=
deutete, hinzulenken. Hätten wir über das Zeitalter des XIV. Ludwig
keine andere Quellen als die Komödien Molieres, ſo wären wir doch
im Stande, uns nach den darin gezeichneten Figuren und Verhältniſſen
ein ziemlich getreues Bild jener Epoche zu konſtruieren.
Mit einem ehrenden Ausſpruch Göthe's über den Moliere'ſchen
Ge=
nius führte der Redner zu ſeinem eigentlichen Thema über. Nach
eini=
gen biographiſchen Notizen, welche ſich aus Molikres früher Jugendzeit
bis zum Ergreifen der Schauſpieler=Karriere bezogen, kam Herr Dr.
Geiger auf die drei Schauſpielerinnen zu ſprechen, welche von
bedeuten=
dem Einfluß auf des Dichters Leben geweſen und widmete jeder dieſer
Damen einige charakteriſierende Worte. Den Hauptteil des Vortrags
bildete ſelbſtverſtändlich die Vorführung der Frauentypen, welche ſich in
des Dichters Komödien finden; längere Zeit verweilte Redner bei den
Luſtſpielen „Les Préciensesé und „Die gelehrten Frauen.” Die
Beſpre=
chung des erſteren bot Anlaß zu einem flüchtigen, aber nicht
unintereſ=
ſanten Eintreten auf die Entſtehung und Bedentung jener vornehmen
Zirkel, welche unter dem Namen„Précieuſesa in der Kulturgeſchichte/
rankreichs bekannt ſind und deren Mitglieder ſich die Aufgabe geſtellt
hatten, die ſchon damals höchſt feine und elegante franzöſiſche Sprache
zu überfeinern, indem ſie an Stelle der einfachen und natürlichen
Aus=
drucksweiſe die lächerlichſten und geſchraubteſten Redensarten ſetzten.
Eine ähnliche Ausgeburt jener Zeit geißelt das zweite Luſtſpiel „
Di=
gelehrten Frauen” dieſes kehrt ſich nicht etwa, wie man dem Titel nach
glauben könnte, gegen die Frauenbildung, ſondern nur gegen Prüderie,
Pedanterie und die eitle Scheingelehrſamkeit. Gegen die Unnatur in
Sprache, Gefühl und Dichtung ſchleuderte Moliere ſein ganzes Leben,
hindurch die ſcharfen Waffen ſeiner Satire.
Molikres unglücklicher Ehe mit Armande Bejar. den wechſelnden
Stimmungen, welche dies Verhältnis auf des Dichters Gemüt ausübten
und deren poetiſchen Niederſchlag wir unfehlbar in den drei Komödien,
„Die Frauenſchule”, „Die Männerſchulen und „Der
Miſan=
thropü erblicken dürfen, gehörten die Schlußbetrachtungen des Redners.
Vermiſchtes.
- Bei dem gemeinſchaftlichen Mittageſſen des deutſchen Philo
logentages, welcher kürzlich in Deſſau abgehalten wurde, war
nach=
ſtehendes hübſch ausgeſtattetes lateiniſches Menu (Cenge ordo) aufgelegt:
1. Gustus: Jus caneris incoctis conditum. - II. Cenae forgule:
Lumbuli bubuli eubassati addito iure vini Materiani ex insulis
fortnnati=
nec non globulis ex solani tuberibus. - Vel brassica florens vel
phascolus viridis una cum perna linguisque scissis.- Anguilla
coct=
eum iare mixto compositoquo. - Assum ferinum. - Savilla et acetaris.
— H. Secundae mensae: Lactis. flos glacialis ad modum principi,
Pueckleri. - Butyrum caseusque. - Seriblitae.
Der „Vinorum conspectust führt von verſchiedenen Weinſorte;
auf: L. Vine atra. II. Vina alba: a. Mosellenm, b. Rhenana, c. Jawi
panensia. - Am Schluſſe der Weinkarte findet ſich die Bemerkung:
Concta vina ab quinqueviris peritissimis praogustata gunt, elects,
robata.
- Wahlkomik. Die ultramontanen „Eichsfelder Volksblätter
ſchreiben in ihrem Wahlaufruf am 9. ds.: „An die Gewehre! Am,
Dienstag über vierzehn Tage iſt für ſämtliche wahlberechtigte
Katho=
liken Deutſchlands General=Appell und Geſinnungsvarade. Dann heißt,
es: „An die Gewehre! und Keiner darf fehlen! Alle müſſen Manz!
für Mann antreten und Jeder giebt einen Schuß ab. An Stelle der
Kugel, - denn mauſetot wollen wir die Gegner doch nicht ſchießen,
ſondern ihnen Zeit zur Bekehrung und Buße laſſen - wird ein
zu=
ſammengeſalteter Wahlzettel in den Lauf geſteckt und dieſer den national
liberalen und mittelparteilichen Unglücksraben ſo feſt ins Geſicht
ge=
puſtet, daß ihnen Hören und Sehen vergeht. Die Urnen, in welche die
Wahlzettel - kein Wahlkommiſſar darf in die Zettel ſeine Naſe ſtecken,
gelegt werden, müſſen ſo ſchwarz werden, daß ein Rabe mit Dink
und Stiefelwichſe darin wie eine weiße Taube ausſieht, und wenn
oben=
drein die Nationalmiſerabelen und Bismarck=Lakeien vor Aerger ſchwan
werden, dann haben wir ſie weit genug.”
Tageskalender.
Mittwoch. 15. Oktooer: Allgemeine Wählerverſammlung in Beſſunge
(Chauſſeehaus).
Dmck und Berla: L. c. Bhlſoeide Ooßusdruackrat. - Perantvortlics ſür de Redaction: Cari Mite.
1l.