Darmstädter Tagblatt 1884


14. Oktober 1884

[  ][ ]

147)

147.
ahrgulg

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Marl 50 Pf.
vro Quartal inc. Poſtaufſchlag.

(Jrag= und Arzeigeb(att.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößerz.
Holzltraße Nr. 36, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

.R8 201.

Dienstag den 14. Oktober.

1884.

Betreffend: Die Reichstagswahlen.
Darmſtadt, am 1. Oktber 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die in nachſtehend abgedruckter Bekanntmachung getroffenen Anordnungen beauftragen wir Sie, alsbald und ſpäteſtens
am 19. Oktober 1884 auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, ſowie auf gleiche Weiſe und zu gleicher Zeit den Tag
und die Dauer der Wahlhandlung zu veröffentlichen.
Den Tag der geſchehenen Bekanntmachung wollen Sie unfehlbar am 19. Oktober l. J3. berichtlich hierher an=
geigen
und dabei weiter angeben, ob die Auslegung der Wählerliſten zu der in unſerem Ausſchreiben vom 22. Sep=
ſtember
d. Js. angegebenen Zeit ſtattgefunden hat, wie die etwa vorgebrachten Einwendungen erledigt worden ſind, ſowie, daß
der Abſchluß der Wählerliſten in der unter Poſ. 4 a und b des erwähnten Ausſchreibens angegebenen Weiſe ſtattge=
funden
hat, in welcher Beziehung bei den vorigen Wahlen vielfach gefehlt worden war.
Im Uebrigen empfehlen wir Ihnen, die in dem gedachten Ausſchreiben ertheilten Weiſungen auf das Pünktlichſte und
Gewiſſenhafteſte zu beachten.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wahlen zum Reichstage betreffend.
Nach 8 6 des Reglements zur Ausführung des Wahlgeſetzes für den Reichstag vom 28. Mai 1870 (Seite 52 der
Anlage 4 zum Reg.=Bl. Nr. 63 von 1870) ſind die Wahlbezirke zum Zwecke des Stimmabgebens (8 6 des Wahlgeſetzes) von
ben zuſtändigen Behörden abzugrenzen. Als ſolche ſind nach der Aulage d des Reglements für das Großherzogthum die
Kreisämter bez. net. Der 8 7 des Wahlreglements ſetzt feſt:
dede Ortſchaft bildet der Regel nach einen Wahlbezirk für ſich. Jedoch können einzelne bewohnte Beſitzungen und
kleine, ſowie ſolche Ortſchaften, in welchen Perſonen, die zur Bildung des Wahlvorſtandes geeignet ſind, ſich nicht
in genügender Zahl vorfinden, mit benachbarten Ortſchaften vereinigt, große Ortſchaften in mehrere Wahlbezirke
getheilt werden. Kein Wahlbezirk darf mehr als 3500 Seelen nach der letzten allgemeinen Volks=
zühlung
enthalten."
Nach 3 8 des Reglements haben die zuſtändigen Behörden für jeden Wahlbezirk den Wahlvorſteher, welcher die Wahl
zu leiten hat, und einen Stellvertreter desſelben, unter Beobachtung der Beſtimmungen des 8 9 des Geſetzes vom 31. Mai
1869 zu ernennen, ſowie das Lokal, in welchem die Wahl vorzunehmen iſt, zu beſtimmen.
Um dieſen Vorſchriften nachzukommen, iſt für die bevorſtehenden Wahlen der Abgeordneten zum Reichstage das Nach=
ſtehende
von uns verfügt worden:
1) Jede Bürgermeiſterei des Kreiſes Darmſtadt hat, ſoweit Ausnahmen hier nicht bezeichnet ſind, einen Wahlbezirk zu
bilden; die ſelbſtſtändige Gemarkung (Gemeinde) Eich hat ſich der Bürgermeiſterei Hahn, die ſelbſtſtändige Gemarkung ( Ge=
meinde
) Waſchenbach der Bürgermeiſterei Nieder=Namſtadt, die ſelbſtſtändige Gemarkung Sensfelderhof der Bürgermeiſterei
Wirhauſen anzuſchließen. Nachbenannte Bürgermeiſtereien zerfallen in folgende Wahlbezirke:
A. Darmſtadt:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen: Arheilgerſtraße, Fuhrmanns=
ſtraße
, Gardiſtenſtraße, Hoftheaterplatz, Kaupftraße, Liebfrauenſtraße, Löffelgaſſe, Müllerſtraße, Pankratusſtraße, Ruthsſtraße,
Schloßgarten, Schwanenſtraße, Wenkſtraße.
II. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen: Ballonplatz, Dieburgerſtraße,
Heinheimerſtraße, Hohlerweg, Ringſtraße, Kranichſteinerſtraße, Lauteſchlägerſtraße, Lichtenbergſtraße, Mauerſtraße, Schloßgarten=
ſtraße
, Taunusſtraße.
III. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen: Alexanderſtraße mit Iufan=
teriekaſerne
, Magdalenenſtraße, Obergaſſe, Schloßgraben, Paradeplatz, Reſidenzſchloß, Ernſt=Ludwigsplatz.
IV. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus Rundethurmſtraße und den Straßen: Beckſtraße, Blumenſtraße,
Capellſtraße, Darmſtraße, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße, Mühlſtraße, Mühlweg, Rundethurmſtraße, Sackgaſſe, Soderſtraße
icl. Gervinusſtraße, Stiftſtraße, Teichhausſtraße, Woogsplatz.
621

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2340

R 201
V. Wahlbezirk mit dem Wahlokal im Pädagog und den Straßen: große Bachgaſſe, Brandgaſſe, große Kaplanei=
gaſſe
, kleine Caplaneigaſſe, Döngesborngaſſe, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Kirchſtraße, Lindenhofftraße, Pädagoggaſſe, Schulzengaſſe,
Woogsſtraße.
VI. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Pädagog und den Straßen: Kleine Bachgaſſe, Geiſtberg, Langegaſſe, Markt=
ſtraße
, Neugaſſe, große Ochſengaſſe, kleine Ochſengaſſe, Rittergaſſe, Schirmgaſſe, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
VII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhauſe Ecke der Karls= und Niederramſtädterſtraße und den
Straßen: Ernſt=Ludwigſtraße, Grünerweg, Heinrichſtraße, Hölgesſtraße, Hügelſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigſtraße, Marktplatz,
Riedeſelſtraße mit Weyprechtſtraße, Sandſtraße, Schulſtraße, Schützenſtraße, Steinſtraße.
VIII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus Ecke der Karls= und Niederramſtädterſtraße und den
Straßen: Hochſtraße, Karlsſtraße, Kiesſtraße, Niederramſtädterſtraße, Roßdörferſtraße, Wienerſtraße.
I. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen: Eliſabethenſtraße,
Heidelbergerſtraße, Marienplatz mit Dragonerkaſerne, Neckarſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße, Zimmerſtraße.
L. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen: Allee, Caſernenſtraße,
Caſinoſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße, Rheinſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
xl. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen: Artillerieſtraße,
Bahnhofſtraße, Bleichſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Fabrikſtraße, Feldbergſtraße, Frankfurterſtraße, Gartenſtraße, Georgsſtraße,
Grafenſtraße, Griesheimerweg, Hofſtallſtraße, Holzhof=Alle, Mathildenplatz, Weiterſtädterweg, Zeughausſtraße.
HI. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen: Aliceſtraße, Blu=
menthalſtraße
, Dornheimerweg, Emilſtraße, Friedrichſtraße, Ireneſtraße, Kahlertſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Liebig=
ſtraße
, Pallaswieſenſtraße, Promenadeſtraße, Sensfelderweg, Bictoriaſtraße, Wendelſtadtſtraße, Wieſenſtraße.
b. Beſſungen:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Rathhaus und den Straßen: Annaſtraße, Eichbergſtraße, Eſchollbrückerſtraße,
Grünerweg, Heinrichſtraße, Heerdweg, Hermannſtraße, Karlsſtraße, Martinſtraße, Niederramſtädterſtraße, Roßdoörferſtraße,
Rückertſtraße, Steinackerſtraße, Wilhelminenſtraße, Wilhelmſtraße.
II. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Müdchenſchulhaus (Schulſtraße 2) und den Straßen: Bruchwieſenſtraße,
Heidelbergerſtraße, Hofgartenſtraße, Holzſtraße, Hügelſtraße, Kirchſtraße, Klappacherſtraße, Seeſtraße, Stadt=Allee, Witt=
mannſtraße
.
III. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Knabenſchulhaus (Ludwigſtraße 40) und den Straßen: Fabrilſtraße, Forſt=
meiſterſtraße
, Friedrichſtraße, Herrngartenſtraße, Kiesſtraße, Ludwigſtraße, Orangerieſtraße, Sandſtraße, Schulſtraße, Weinberg=
ſtraße
, Wingertſtraße.
C. Griesheim lgetrennt durch die den Ort durchziehende Staatsſtraße):
1. Wahlbezirk, den nördlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal im neuen Schulhauſe.
II. Wahlbezirk, den ſüdlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
d. Pfungſtadt lgetrennt durch die den Ort durchziehende Staatsſtraße):
1. Wahlbezirk, den norodlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahlokal in der Kleinkinderſchule.
II. Wahlbezirk, den ſüdlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
2) Als Wahlvorſteher in den nur einen Wahlbezirk bildenden Bürgermeiſtereien hat der Bürgermeiſter, als deſſen
Stellvertreter der Beigeordnete zu fungiren.
Für folgende Gemeinden haben wir beſtellt:

2. Darmſtadt:
1. Wahlbezirk:
II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

IX.

L.

XI.

XII.

b. Beſſungen:
1. Wahlbezirk:
II.

III.
C. Griesheim:
1. Wahlbezirk:
II.
d. Pfungſtadt:
II.

als Wahlvorſteher:
Lehr, Stadtverordneter,
Lautz,

Dieffenbach,
Flöring, Hofſchönfärber,
Diehl, K., Stadtverordneter,
Gräff, Gg. sen., Rentner,
Gaulé, K., Stadtverordneter,
Walz, Weinhändler,
Lauteſchläger, K., Stadtverordneter,
Möſer, J. G., Rentner,
Ganß, J., Stadtverordneter,
Blumenthal, H., Stadtverordneter,

als Stellvertreter:
Ebert, Stadtverordneter,
Roll, M., Kaufmann,
Manck, W.,
Juſtus, K., Branddirector,
Heß, Louis, Brauereibeſitzer,
Hein, J. G., Hofſeilermeiſter,
Müller, B. L., Papierhändler,
Wambold, Louis, Kaufmann,
Gros, Fr., Hofſpengler,
Schneider, 8en., Steinkohlenhändler,
Rudolf, W., Photograph,
Mahr, G9., Stadtverordneter.

Berth, Bürgermeiſter,
Wittmann, Beigeordneter,
Weinmann, Adam.

Thomas, Friedrich,
Nohl, Jacob,
Wolf, Philipp III.

Philipps, Beigeordneter,
Maſſing, Bürgermeiſter,

Gerhard, Ph. V., Gemeinderath,
Feldmann, Val. XV., Gemeinderath.

Eck, Gemeinderath,
Scheuermann, Gemeinderath.

1. Wahlbezirk: Engel, Beigeordneter,
Schiemer, Bürgermeiſter.
3) Die Wahlen ſind in dem Gemeindehauſe loder in dem deſſen Stelle vertretenden Gebäude) in Darmſtadt,
Beſſungen, Griesheim und Pfungſtadt in den bei pos. 1, ad bezeichneten Gebäulichkeiten vorzunehmen.
Es werden dieſe Anordnungen, welche auch für etwaige Erſatzwahlen innerhalb des erſten Jahres nach den allgemeiner=
Wahlen Geltung haben (8 34 des Reglements) mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Wahlen zur=
Reichstag im ganzen Reiche auf
Dienstag den 28. Oktober 1884
feſtgeſetzt ſind, ſowie daß die Abſtimmung um 10 Uhr Morgens beginnt und um 6 Uhr Abends geſchloſſen wird.
Darmſtadt, am 1. Oktober 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
1016]
v. Marquard.

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14½

R 201
234)
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
den Monat September 1884 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 14 Mk., für Heu Mk. 6.-, für Stroh Mk. 5.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, am 9. Oktober 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
10557
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
(Abfuhrweſen). Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der Abfuhr=Unternehmer Philipp Vogel
heute den Betrieb eröffnet hat und derſelbe die Entlerung der Gruben aus den ihm zugetheilten Bezirken IV. und IX. ſſiehe
Tagblatt Nr. 176 vom 9. September l. Js) nunmehr vornehmen wird.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
10558
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.


e.

Bekanntmachung.
Betr.: Die Verwaltung der Ephraim,
Löb Bendheim'ſchen Stiftung.
Unterm Heutigen wurde beſchloſſen,
daß die in dieſem Jahre zu vergebenden
Brautlegate von je 857 Mark an:
Roſa geb. Steiermann, verehelichte
Emanuel Scharff in Bruchſal,
2)
Emma Bendheim, Tochter des Abra=
ham
Bendheim, geboren zu Sprend=
lingen
, zur Zeit in dem Rothſchild=
ſchen
Waiſenhauſe zu Paris,
u entrichten ſeien, was hiermit öffentlich
ekannt gemacht wird.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1884.
Proßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[10559
Arnold.
Bartha.

Flur. Nr.
21 61

21
21
22

62

Waldwegbau=
Arbeiten.
Die Planirung der Höllſchneiſe auf
17 Meter Länge ſoll auf dem Wege der
submiſſion vergeben werden. Die Be=
lingungen
liegen auf unſerem Büreau zur
inſicht offen.
Angebote ſind bis
Freitag den 17. d. Mt s., Vormit=
tags
11 Uhr,
lerſchloſſen und mit der Aufſchriſt: Sub=
uſſion
auf Waldwegbau=Arbeit: ver=
hen
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1884.
hroßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10560
Ohly.
Verpachtungsanzeige.
Auf freiwilligen Antrag der Landwirt.
orrad Hirſch II. Wittwe dahier, wer=
en
nachſtehende Immobilien und zwar
Flur. Nr. ⬜Mtr.
19 25 1569 Acker unter der
Windmühle,
19 85 2825 Acker, über der
Pallaswieſe,
19 86 1625 Acker daſelbſt,

24 33
27 39

Mtr.
27 39 1362 Acker daſelbſt,
27 40 475 Acker daſelbſt,
27 40 1269 Acker daſelbſt,

29 115⁵⁄

994 Acker rechts der
Windmühle,
987 Acker daſelbſt,
63 969 Acker daſelbſt,
2 2544 Acker im tiefen See,
24 110 1794 Acker in der Lache,
24 111 1094 Acker daſelbſt,
24 112 1869 Acker daſelbſt,
24 32 1291 Acker im Schnep=
penzahl
,
837 Acker daſelbſt,
337 Acker an der Täub=
cheshöhle
,
27 82 1457 Acker auf der Meht=
wieſe
,
879 Acker bei der Mar
tinsmühle,
29 116 361 Acker daſelbſt,
29 116⁵⁄ 908 Acker daſelbſt,
29 117 327 Acker daſelbſt,
29 117¾ 904 Acker daſelbſt,
29 258 2300 Acker auf der
Haard,
259 1794 Acker daſelbſt,
29
29 289 3175 Acker daſelbſt,
29 160 1881 Acker bei der Mar=
tinsmühle
,
29 161 1681 Acker daſelbſt,
34 39 1087 Acker bei der Kar=
peswieſe
,
34 40 987 Acker daſelbſt,
34 41 1419 Acker daſelbſt,
34 42 694 Acker daſelbſt,
34 96 2088 Acker hinter dem
Ziegelbuſch,
34 120 1188 Acker daſelbſt,
37 92 2481 Wieſe die Spitz=
eichwieſe
,
37 105 2675 Acker hinter den
Rödern,
Mittwoch den 15. Oktober l. J., Nach=
mittags
3 Uhr,

ſauf ſechs aufeinander folgende Jahre an
die Meiſtbietenden verpachtet.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[10441

Korb=
Weidenverſteigerung.
Freitag den 17. Oktober l. Js.,
Nachmittags 4 Uhr,
werden die diesjährigen Korbweiden, auf
der ſogenannten Blinnwieſe, öffentlich an
die Meiſtbietenden verſteigert.
Zuſammenkunft der Steigerer iſt an
Ort und Stelle zunächſt des Heuwegs.
Beſſungen, den 9. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[10561
Berth.
AArraattn
Dünger=Verkauf.
Mittwoch den 15. d. M. Bor=
mittags
10 Uhr,
ſoll im Hinterhofe des diesſeitigen
Caſernements
eine größere Quantität Stall=
dünger
(Sommermatratzen)
in kleineren Partien öffentlich meiſt=
K bietend verſteigert werden.
In gleicher Weiſe ſoll ſich hieran
der Verkauf eines alten, noch brauch=
baren
Krümper= (Kaſten=) Wa=
gens
anſchließen.
Großherzoglich Heſſiſche
K1o562) Train=Compaguie.
M.Drisrans
Mranrtia

Hiobig's Baohmohl
und Fuddingpulvor
empfiehlt in friſcher Sendung
ball eAGIngol,
Louiſenplatz 4. 10279

[ ][  ][ ]

2342

M. 201

Verſteigerungs=-unzeige.

Mittwoch den 15. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
werden im Saale der Reſtauration Orb, Ecke der Mühl= und Rundethurmſtraße,
gegen baare Zahlung verſteigert:
2 Betten, Tafeltücher und Servietten, Herrenkleider, 1 Herren= und 1 Da=
menſchreibtiſch
, Kommoden, Tiſche, Küchenſchrank mit Glasaufſatz, Garten=
bänke
, Gartengeſchirr, Kupferſtiche, Stahlſtiche, Lithographien und Hand=
zeichnungen
in Wappen, Piſtolen, Revolver und ſonſtige Gegenſtände.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[0442
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Betreffend: Das Einhalten der Tauben zur Saatzeit.
Denjenigen Einwohnern in Beſſungen, welche Tauben halten, wird hierdurch
aufgegeben, dieſelben ohne Ausnahme vom 14. Oktober bis 14. November l. Js.
bei Vermeidung einer Strafe von 2 Mark für jeden vorkommenden Uebertretungs=
fall
in den Schlägen einzuſperren.
Sollte ein oder der andere Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben
bis zum Eintritt oben anberaumten Termins in den Schlag zu bringen, ſo iſt da=
von
bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes bei der unterzeichneten
Behörde alsbaldige Anzeige zu machen.
Beſſungen, den 9. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(0563
Berth.

CarAG,

Durmſtadt,
Ludwigsplatz Nr. 4.
Neu eingetroffen in großer Auswahl:
Herbſt-LAnternnterröcke
in neueſter Machart, vom einfachſten bis zum eleganteſten
Genre,
Mollenr TüchersGhhurpez
Neuheiten)
(10564
zu ſehr vortheilhaften Preiſen.

1
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eingeführt von Friedr. Carl O0,
Würzburg &am; Hünchen.
N4 Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und directen
Bezug.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
M. W. Prassel,
19436
Rheinſtraße.

[ ][  ][ ]




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3005 Naar Manzh. Ppr. Föher '35 Pft⬜at 20P xe-

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350 Gruck Unterjaaen, früger-At. X..yüſe 95pfr.



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. Sckben. Felher. M.s.s2.) N.
47g Guz. Ail. Dein.
1600 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe, früher 85 Pf., heute 50 Pf.
1700 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe, geringelt, früher M. 1.20, heute 75 Pf.
1250 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe, prima Waare, früher M. 1.15,1000 Paar wollene Strümpfe, früher 30 Pf, heute 20 Pf.
heute M. 1.-
950 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe in ſchöͤnſter Waare, früher M. 2.75, 550 Stück wollene geſtrickte Jäckchen, früher 95 Pf., heute 60 Pf.
heute M. 1. 40.
350 Stück Damenweſten in allen Farben, früher M. 4. 25, heute M. 2. 50.
450 Stück geſtrickte Häkelunterröcke, früher M. 1. 85, heute M. 1. 25.
850 Paar weiße Unterhoſen, früher 95 Pf., heute 60 Pf.,
750 Paar geſtrickte farbige Unterhoſen, früher M. 1. 20, heute 75 Pf.
1000 Paar Bukskinhandſchuhe, früher 70 Pf., heute 45 Pf.
1500 Stück weiße und farbige ſeidene Foulards, früher 75 Pf., heute 40 Pf. 230 Stück geſtrickte Roͤckchen, früher 65 Pf., heute 40 Pf.
650 Stück Flanell=Damenhemden, früher M. 2.30, heute M. 1. 50.
750 Stück Flanell=Damenhoſen, früher M. 2. 80, heute M. 1. 75.
250 Stück Flanell=Damenröcke, ausgebogt, früher M. 4. 50, heute M. 2. 50.
950 Stück Filzunterröcke, früher M. 3.50, heute M. 2.-
750 Stück Filzunterröcke mit Volands, früher M. 4. 75, heute M. 3. 25.
680 Stück Nachthemden, groß u. mit Beſatz, früher M. 1. 85, heute M. 1.25. 680 Stück weiße Kinderſchürzen mit Stickerei, früher 50 Pf., heute 30 Pf.
1150 Stück Hemden in allen Façons mit Schweizerſtickerei, früher M. 3. 50,
heute M. 2.-
750 Stück Morgenjacken in Piquée und Shirting und mit Stickerei, früher
M. 2.60, heute M. 1. 50.
370 Stück weiße Unterröcke, früher M. 2.-, heute M. 1. 25.
280 Stück weiße Unterröcke mit breiter Stickerei, früher M. 4.50, heute M. 2.50. Schmale Zwirngardinen, früher 35 Pf. per Meter, heute 22 Pf.
190 Paar Flockpiqukeunterhoſen mit Beſatz, früher M. 1. 90, heute M. 1. 40. Schmale engl. Tullgardinen, früher 65 Pf. per Meter, heute 40 Pf.
3000 Stück Damen=Krauſenkragen, früher 25 Pf., heute 13 Pf.
2700 Stück leinene Stehkragen, früher 35 Pf., heute 20 Pf.
700 Dutzend Taſchentücher mit farbigem Rand, früher per Dutzend M. 3. 75, Küchenhandtücher, früher 25 Pf. per Meter, heute 15 Pf.
heute M. 2. 50.
450 Dutzend reinleinene Taſchentücher, früher M. 4. 50, heute M. 3. 25.
1800 Stück Schlaf= und Morgenhauben, früher 30 Pf. heute 15 Pf.
650 Stück wollene Capoten, früher M. 4. 50, heute M. 2. 50.
Für Herren;
450 Stück wollene Hemden, früher M. 2. 40, heute M. 1. 50.
350 Stück weiße Oberhemden mit lein. Einſatz, früher M. 4.25, heute M. 2.50.) Häkelſchoner, früher 35 Pf., heute 20 Pf.
750 Paar weiße geſtrickte Unterhoſen, früher 30 Pf. heute 55 Pf.
680 Paar farbige geſtrickte Unterhoſen, früher 80 Pf., heute 55 Pf.
390 Stück wollene Herrenweſten, früher M. b. 80, heute M. 3. 50.
1000 Stück wollene Halstücher, früher 60 Pf., heute 25 Pf.
Wiederverkäufer, denen es namentlich angelegentlichſt empfohlen ſei, erhalten entſprechenden Rabatt.
Unſere Ladeneinrichtung iſt billig abzugeben.

p
.
pC.
äAL-BSUAe-Söcel,.
Für Hinder:

750 Paar wollene geſtrickte Strümpfe, früher 75 Pf., heute 40 Pf.
320 Paar Bukskinhandſchuhe, früher 50 Pf., heute 35 Pf.

350 Stück geſtrickte Kinderkleidchen, früher M. 1. 20, heute 75 Pf.
190 Stück geſtrickte Kinderkleidchen, rein Wolle, früher M. 3. 50, heute M. 2.
390 Stück Pelzmuffen, früher M. 1.75, heute M. 1.
250 Stück Pelzmützen, früher 80 Pf., heute 50 Pf.
370 Stück wollene, geſtrickte Capotten, früher M. 1. 40, heute 80 Pf.
390 Stück wollene geſtrickte Shawls, früher 35 Pf., heute 20 Pf.
540 Stück Lätzchen, früher 25 Pf., heute 13 Pf.
750 Paar Flanellhoſen, gebogt, früher 80 Pf., heute 50 Pf.
1000 Stück Kragen, früher 15 Pf., heute 8 Pf.
750 Stück farbige Kinderſchürzen, früher 40 Pf heute 25 Pf.
Fornor unsor grosses lager in Corsets
zu fabelhaft billigen Preiſen.
Für den Hausbedark:
Breite Zwirngardinen, früher 80 Pf. per Meter, heute 50 Pf.
Breite engl. Tüll, früher M. 1. 20 per Meter, heute 70 Pf.
Weiße leinene Handtücher, früher 55 Pf. per Meter, heute 35 Pf.
Wiſchtücher, per Dtzd. früher M. 5. 50, heute M. 3. 50.
Rein leinene Betttücher, früher M. 3.- heute M. 2.-.
Rein leinene Tiſchdecken, früher M. 2. 10, heute M. 1.40.
Rein leinene Servietten, früher 70 Pf., heute 40 Pf.
Manilla=Tiſchdecken, früher M. 3.50, heute M. 2.
Leinene Kaffeedecken mit Franſen, früher M. 3. 50, heute M. 2..
Iſchläfrige Waffel=Bettdecken, früher M. 2. 75, heute M. 1. 75.
Manilla-Commodedecken, früher M. 2. 25, heute M. 1. 40.
Rothe Cachemir=Tiſchdecken, früher M. 3. 75, heute M. 2. 50.
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Parbigen und schwarzon Seiden-Poluche,
Farbigen und schwarzen Seiden-Epinglé,
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Ludwigſtraße
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in der L. C. Wittich'schen Hofbuchdruckerei zu haben.

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2345

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Lechte ital. Macaroni,
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Feinste türk. Twetschen,
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38 Pfg.,
Feinsten Weinessig
6, 9 und 12 Pfg.
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Paul Ensling.

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genagelten Sohlen, alles in dauerhafter
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14
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werden gekauft Holz=
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engliſches Fabrikat.
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Rheinſtraße 12. (0576

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Gprotton,
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Carlsſtraße 24. (o577

Engliſche

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[ ][  ][ ]

2346

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ruhige Leute per Anfang Dezember.
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hergerichtete
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Familie ſofort zu vermiethen.

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Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer und
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geräumige Manſardewohnung, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
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chmidt
, Hügelſtraße 55.
10227) Mühlſtraße 8 zwei freundl.
Wohnungen mit je 2 Zimmer, Küche,
Boden, Keller, Holzſtall, Waſchküche, Bleich=
platz
und Waſſerleitung zu vermiethen und
bis 1. Januar zu beziehen.
10293) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung im Hinterbau an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
10379) Neckarſtraße 15 Mittelſtock,
4 Zimmer, 3 Kämmerchen ꝛc., Waſſer,
Bleiche, Garten. Näheres oben.
Rheinſtraße 47, Beletage,
Salon und Balkon, 6 Zimmer ꝛc. event.
Garten per Anfang Januar. Ebendaſ.
ſchöne Wohnung im 3. Stock, 5 Zimmer,
nebſt Zubehör, per Anfang Januar, beide
Wohnungen zu erfragen bei C. Köhler,
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Eliſabethenſtraße 4.
10582) Neckarſtraße 20 part. zwei
ſchöne Zimmer zu vermiethen und alsbald
zu beziehen.
10583) Bleichſtraße 19 eine ſchöne
Wohnung, 4 Zimmer mit allen Bequem=
lichkeiten
, ſofort oder ſpäter, preiswürdig.
10584) Ochſengaſſe 1 ein freundliches
Zimmer zu vermiethen. Näheres im
Cigarrenladen.

M
H
14

5
8

8964) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9007) Heidelbergerſtraße 7 zwei
möblirte Zimmer.
9553) Soderſtraße 41 (parterre) ein
gut möblirtes Zimmer an einen anſtün=
digen
Herrn ſofort.

[ ][  ][ ]

9372) Beſſ. Carlsſtr. 3, im 2. St.,
1 möblirtes Zimmer ſofort.
9647) Caſinoſtr. 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9820) Markt 2 im 3. Stock Zimmer
und Cabinet, möblirt.
9938) Hölgesſtr. 13, Beletage, ein
ſein möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
9947) Rheinſtraße 33, Hinterbau,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10014) Soderſtraße 50 parterre ein
ſgut möbl. Zimmer auf einige Monate.
0294) Eliſabethftr. 35 ſchön möbl. 8.
10382) Kiesſtraße 30 ſind zwei oder
drei möblirte Zimmer mit oder ohne
Penſion zu vermiethen.
10383) Ein gut möblirtes Zimmer
vermiethen. J. Böttinger, Tapezier,
Mathildenplatz 7.
10508 Eliſabethenftr. 22, II. St. ein
möblirtes Zimmer per ſofort beziehbar zu
vermiethen.
10509) Stiftſtr. 46, 2 St. hoch, ein
ſieundl. möbl. Zimmer ſofort zu beziehen.
10516) Neckarſtraße 1 gut möbl.
Wohn= und Schlafzimmer nahe der
Pragonerkaſerne.
10585) Ecke des Mathildenplatzes
und Zeughausſtraße 7, erſter Stock,
in auch 2 ſchön möblirte Zimmer mit
der ohne Penſion zu vermiethen.

M 201

4m weiteren Verwechslungen vorzu=
beugen
erlaube ich mir hierdurch
4 nochmals anzuzeigen, daß ſich mein
Geſchäft erſt vom
. April 1885 an Wilhelminen=
ſtraße
21
im Hauſe des Alice=Bazar) befindet,
is dahin Eliſabethenſtraße 17.
Hochachtend
10586
G. V. Aiguer,
huch=, Kunſt= u. Papterhandlung.

Aufgabe=Stunden
m Schüler und Schülerinnen in ſämmt=
ichen
Schulfächern werden täglich ertheilt.
55 können an denſelben auch ſolche Schüler
heilnehmen, die der Nachhilfe im Engli=
chen
, Franzöſiſchen oder Rechnen bedürfen.
Näheres Eliſabethenſtraße 60. (10426

10587)
Lohnender Vordionst
Solide, tüchtige Agenten eines
jeden Standes werden bei hohem
Verdienſte für den Vertrieb von ge=
ſetzlich
erlaubten leicht verkäuflichen
Staats= und Prämien=Looſen an=
geſtellt
. Franco=Offerten an Bankhaus
Mar Grünwald, Frankfurt a. M.

MonlgoltIIGh, Retung von

verſ. Anweiſun=
Trunksneht mit
uch ohne Wiſſ. vollſt. zu beſeitigen.
R. C. Falkenberg, Berlin C., Roſen=
ſalerſtraße
62.
[10588

2347

frosshornogliche Realschule I. u. I. Grdnung
zu Darmſtadt.
Das Winterſemeſter beginnt Mittwoch den 15. Oktober, Vormittags
8 Uhr. Anmeldungen neuer Schüler werden Montag den 13. Oktober, Vor=
mittags
9-12 Uhr, entgegengenommen; die Prüfung derſelben findet Dienstag
den 14. Oktober, Vormittags 9 Uhr ſtatt.
In die nnterſte Klaſſe der Vorſchule können erſt zu Oſtern wieder Schüler
eintreten.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1884.
Großherzogliche Direction der Realſchule.
Wuhl.
[l0386

Dor Verein für Verbreitung von Volksbildung
ſetzt den im Mai l. J. begonnenen Fortbildungs=Unterricht in Deutſch, einſchließlich
Buchführung und Geſchäftsaufſatz (Herr Lehrer Bernhard), Franzöſiſch in
2 Abtheilungen (Herr Lehrer Pfaff und Herr Sprachlehrer Dutoit), ſowie in
Geometrie und Zeichnen (Herr Prof. Kumpa) in dem Mittwoch den 22. Oktober
beginnenden Winterhalbjahr fort. Anmeldungen neuer Theilnehmer und derjenigen
ſeitherigen Schüler, welche Befreiung von der allgemeinen Fortbildungs=
ſchule
wünſchen, haben bei dem Vorſitzenden des Vereins, Herrn Rechts=Anwalt
Heumann, Fabrikſtraße 21, oder bei den genannten Herren Lehrern bis zum
16. Oktober zu erfolgen.
Zur Feſtſtellung der Liſte und Inſtruirung über Eintheilung des Unterrichts
ſind alle Betheiligten aufgefordert:
Donnerstag den 16. Otober, Abends 8 Uhr,
in der Knabenmittelſchule Friedrichsſtraße) ſich einzufinden.
Darmſtadt, 10. Oktober 1884.
Der Vorstand. (0518

Bdhuanulltuo Biuznttuot,
dauerhaft gebunden, vorräthig.
Harl Hess, Buchhandlung.
[10589
Carlsſtraße 29.

Der Juurnul-Leſrzirkel
[10590
von Vohs. Waitz,

enthält alle hauptſ.
Preis halbjährlich

liche illuſtrirte Unterhaltungs=Zeitſchriften.
k. 4.50. ſEintritt kann jederzeit ſtattfinden.

Schleſiſche
Leuer-Versicherungs-Gesellschaft.
Nachdem die bisher von Herrn Guſtav Stammler hier verwaltete Agentur
ſobiger Geſellſchaft mir übertragen worden iſt, empfehle ich mich zur Vermittelung
von Verſicherungen gegen Feuers=, Blitz= und Exploſionsgefahr, ſowie von
Transportverſicherungen und Verſicherungen gegen den Bruch von Spie=
gelgläſern
zu feſten und billigen Prämien.
Zu jeder weiteren Auskunft bin ich jederzeit bereit.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1884.
Hermamm Stamm,
10591
Wilhelminenſtraße Nr. 21.

Mufträge für Clavierſtimmen wer=
24 den entgegengenommen in der Muſi=
kalienhandlung
von Hrn. A. Schödler,
Eliſabethenſtr. 7,. und bei Hrn. Kaufmann
H. Keller, Promenade 26.
(9024

ein graues Filzhütchen
Verloren mit roſa Ausputz auf
der Promenade oder bis Wendelſtadtſtraße.
Bitte dasſelbe gegen gute Belohnung ab=
[10592
zugeben Wendelſtadtſtraße 13.
623

[ ][  ][ ]

M1

10539) Eine geſunde Amme kann
nachgewieſen werden. Wo? ſagt die Erp.

(Eine geübte Friſenrin empfiehlt ſich
C den geehrten Damen für in u. außer
[10309
dem Hauſe. Waldſtraße II.

10593) Mehrere jüngere Mädchen im
Alter von 15-16 Jahren, ſowie mehrere

jüngere Hausburſchen ſuchen Stellen.-
Beck, Mathildenplatz 11, Eing. um d. Ecke.

A
RuzI

10542) Ein Mädchen mit guten
Zeugniſſen, das bürgerlich kochen kann
und ſich der Hausarbeit unterzieht, wird
gegen hohen Lohn geſucht. Wo? ſagt
die Expedition.

10544) Eine perfecte Köchin
für auswärts geſucht gegen hohen Lohn.
Zu erfragen bei Frau Hahn.

Ein erfahrener
10548)
Herrschaftskutscher

geſucht. Briefliche Offerten mit Abſchrif=
ten
der Zeugniſſe und Angabe der An=
ſprüche
unter E. 1630 an die Exped.
d. Bl. einzureichen.

10594) Eine Köchin, welche in der
iſrael. Küche bewandert, nach Frankfurt
geſucht. Jetzige Köchin iſt 7 Jahre in der
Stelle. Eine Reſtaurations=Köchin
nach Mainz geſucht. - Ferner zwei im
Fahren bewanderte junge Leute geſucht
Beck, Mathildenplatz 11. Eing. um d. Ecke.

10595) Ein junges, ordentliches Mäd=
chen
, welches zu Hauſe ſchlafen kann, ge=
ſucht
. Waldſtraße II.

Lehrling
geſucht für ein hieſiges Bankgeſchäft.
Offerten unter A. B. 12 an die
[10596
Expedition d. Bl.

M 201
Gesmcht,

wird ein junges Mädchen, das ſchreiben,
und rechnen kann, zur Ausführung ſaube=
rer
Arbeiten in einem Atelier. - Die
Stellung iſt ſelbſtſtändig und wird gut
bezahlt.
Schriftliche Offerten abzugeben bei der
Expedition d. Bl. unter 302. 10597

ein kräftiger Junge.
ſosnohl waldſtraße 3. 1059s

e.

Autkabriks.

Für eine Hutfabrik in Nord= Deutſch=
land
wird eine gewandte Garnirerin
als Directrice bei hohem Gehalt geſucht.
Gefl. Offerten unter D. 8. 667 an
Haaſenſtein a Vogler in Frankfurt
[10599
a. Main.

Magdeburger
1
GAI6TTTIb,
ſowie
dall- I. E6Sl8gIIkon
empfiehlt
Korts Landall,

Vorher Theilhaber der Firma
Emanuel Fuld,
Mathildenplatz 1. (0000

Verſteigerung.
Freitag den 24. d. M., Vormittags
10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete gr. Ochſen=
gaſſe
2u folgende Gegenſtände gegen baare
Zahlung:
1 Sekretär, 1 Kanapee und
1 Commode.
Darmſtadt, den 14. Okober 1884.
Naumann. (10603

Vordenunſlaschen

zu kaufen geſucht. Näheres in
der Expedition d. Bl.
[10604

An junge Herren
Studirende, Kaufleute ꝛc.) werden 3 bis
4 möbl. Zimmer, part., mit ganzer oder
theilweiſer Verköſtigung abgegeben.
Anfragen gub M. N. 3 befördert
die Expedition d. Bl.
(10605

p erhalten guten, billigen
Sohüls; Mittagstiſch zunächt
den Schulen.
[0401
Auskunft in der Expedition.

4

Foinste Trüſſollehorwurst,
hausmachende Leberwurs.
7
und Hengwurst,
hausmach. Presskopf
[10601
im Ausſchnitt empfiehlt
Ph. Schaoſkor, Hofmetzger.

Fine perfekte Büglerin nimmt noch
E= einige Kunden an in und außer dem

Hauſe. Näh. Holzſtr. 7 i. Laden. (10602

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von A. Rady,
Rheinſtraße 47. Der Poſtdampfer Braun=
ſcheig
;, Kapitän Phohle, vom Nordd. Aoyd
welcher am 24. September von Bremen abging,
iſt am 8. Oktober und der Poſtdampfer Oder=
Kapitän Sander, vom Nordd. Aoyd, welcher am
27. September von Bremen abging, iſt am
Der
9. Oktober in New=York angekommen.
Poſtdampfer Ems, Kapitän Chr. Leiſt, vom
Nordd. Loyd, welcher am 1. Oktober von
Bremen und am 2. Oktober von Southampton
abgegangen war, iſt am 10. Oktober 11 Uhr.
morgens wohlbehalten in New=York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 14. October.

7. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Der Probepfeil.
Luſtipiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

(10606

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Theilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres guten Vaters, des
Großh. Kriegsminiſterialregiſtrators i. P.
Georg Heinrich Mahr
ſagen wir unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

10601

Dankſagung.
Allen Denen, welche an dem Hinſcheiden unſerer innigſt=
geliebten
, unvergeßlichen Gattin und Mutter
Frau Elise Hrümer,
ſo herzlichen Antheil genommen und die ſo früh Heimgegangene
in ſo ſehr reicher Fülle mit Blumen und Kränzen ſchmückten,
insbeſondere Herrn Kirchenrath Ewald für ſeine troſtreichen,
ſchönen Worte und der am Grabe in ſo feierlicher Weiſe mit=
wirkenden
Muſikkapelle, ſagen wir unſern herzinnigſten Dank.
Die tieftrauernde Fantilie.
Karl Krümer.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 14. Oktober.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer beſuchte am 11. d. M. die
Herzogin von Hamilton aus Anlaß ihres Geburtstags und nahm an
dem Liner teil, das zu Ehren der Herzogin im Großh. Schloſſe veran=
ſtaltet
war, und zu welchem auch der Großherzog und die Großherzogin.
von Mecklenburg geladen waren.
Der König von Sachſen iſt am Samstag aus Wien zurückgekehrt=
und in Strehlen abgeſtiegen.
Im Befinden des Herzogs von Braunſchweig iſt einige Beſſerung
eingetreten.
Aus Anlaß der Dampfer=Subventionsvorlage ſind dem Reichskanzler
wieder verſchiedene Zuſtimmungsadreſſen zugegangen, worunter ſolch=
der
Deutſchen in Meſſina und Buenos=Ayres.
Der Bundesrat hielt am Donnerstag eine Plenarſitzung ab, aus
welcher der Beſchluß hervorzubeben iſt, dem Geſetzentwurfe, betreffend
die Fürſorge für Witwen und Waiſen von Angehörigen des Reichs=
heeres
und der Marine in der vom Reichstage angenommenen Faſſung
die Zuſtimmung zu verſagen.
Der Beſuch des deutſchen Botſchafters in London, des Grafen
Münſter, in Friedrichsruhe beim Fürſten Bismarck hat allen Ge=
rüchten
über angebliche Differenzen zwiſchen beiden Staatsmännern und
die hieraus reſultirende Abberufung des Grafen Münſter von ſeinem=
Londoner Poſten ein Ende gemacht.
Das zwiſchen dem deutſchen Botſchafter in Paris und dem franzö=
ſiſchen
Miniſterpräſidenten Ferry feſtgeſtellte Conferenzprogramm iſt dem

[ ][  ][ ]

R 20
Vernehmen nach in folgenden 3 Punkten feſtaeſtellt worden: 1) Freier 1 Regelung der von engliſchen und deutſchen Staatsangehörigen in Angra
Handel und freie Schiffahrt auf dem Kongo für alle Flaggen. 2) Ein= Pequena erhobenen und einander widerſprechenden Anſprüche gegen=
führung
eines gleichen Regimes. d. h. Handels= und Schiffahrtsfreiheit ſ wärtig der Gegenſtand eines Schriftwechſels zwiſchen den beteiligten
für alle Flaggen auf dem Niger. 3) Definierung des Occupations= Staaten.
rechts für alle noch keiner Flagge eines civiliſierten Staatsweſens unter=
ſſellten
Gebiete.
Nach den Aufſtellungen des Magiſtrats beträgt die Zahl der in Neu=Guinea zu begeben und das engliſche Protektorak über die Süd=
Verlin eingetragenen Reichstagswähler 283 818.
Oeſterreich=Ungarn. Am Samstag den 11. Oktober fand in ſ auf dieſen Gebieten iſt bis jetzt noch nicht geſtattet.
Wien die feierliche Schlußſteinlegung des Univerſitätsgebäudes durch
den Kaiſer ſtatt.
Die Wiener Zeitung! veröffentlicht ein Handſchreiben des Kaiſers. die Annahme des Protektorats über das Gebiet des Häuptlings Montſina
wodurch die Delegationen zum 27. d. M. nach Peſt einberufen werden. erklärt.
In dem Adreßentwurf des ungariſchen Unterhauſes wird der hin=
gebungsvollen
Treue für den Kaiſer, welche kein noch ſo ſtürmiſcher wieder nach Rom zurückgekehrt.
politiſcher Kampf zu erſchüttern vermöge, Ausdruck gegeben und die
Dringlichkeit einer Reform des Oberhauſes auf hiſtoriſcher Grundlage, des 10. Oktober 122 Perſonen erkrankten und 62 Perſonen geſtorben
ſowie die Notwendigkeit der anderen in der Thronrede angekündigten ſind, wird dem übermäßigen Genuſſe des neuen Weins zugeſchrieben.
Geſetzentwürfe anerkannt. Das Haus ſpricht ſich in dem Adreßentwurfe
für Sparſamkeit unter Wahrung der Sicherheit des Staates aus und noch berichtet, daß durch denſelben eine größere Anzahl von Ge=
findet
geſteigerte Beruhigung in lehr guten freundſchaftlichen Be= bäuden vollſtändig zuſammengeworfen und die Bewohner unter dem
ziehungen zu allen Staaten, in dem möglichſt innigen Verhältnis zu 1 Mauerwerk verſchüttet wurden. Andere Gebäude wurden auseinander=
Deutſchland, ſowie darin. daß dieſes den Charakter eines Bündniſſes geriſſen, die raſende Windsbraut riß die Dächer mit fort. Die Felder
zr Zweien beſitzende Verhältnis, welches 6 Jahre hindurch ſich als ſtarke ſind wie mit der Senſe geſchnitten, die Weingärten, Ulmen und
Garantie des europäiſchen Friedens bewährt habe, weder bezüglich ſeines Orangengärten ſind bis auf die letzte Spur verſchwunden, wo der
aͤußeren Umfangs, noch bezüglich ſeiner inneren Natur irgendwelche Ciklone in einer Breite von 200 Metern ſich bewegte.
Veränderung erfahren habe. Einer Verlängerung der Reichstagsperioden
wird zugeſtimmt, der Hoffnung auf Erneuerung des Ausgleichs mit l exceſſe in Kiew wurde behufs der Säuberung der Univerſität von ſchäd=
Oeſterreich auf der Baſis der Billigkeit Ausdruck zegeben und ſchließlich 1 lichen Elementen beſchloſſen, die Vorleſungen bis zum Neujahr 1883 zu
betont, daß die Aufrechthaltung des inneren Friedens und brüderlichen ſiſtieren, alle Studenten zu entlaſſen unter dem Verbot der Aufnahme
Einvermehmens der Geſellſchafksklaſſen und Konfeſſionen notwendig ſei. in anderen Univerſitäten, eine Univerſitätskommiſſion bis zum 1. Dezem=
der
Skierniewicer Kaiſerentrevue, über deren Zweck und Ergebnis, ſowie bilden. Die Kommiſſion muß hinſichtlich eines jeden Bittſtellers die
darüber, ob ein ſchriftlicher oder mündlicher Vertrag geſchloſſen wor= genaueſten Recherchen anſitellen, und darf nur diejenigen wieder auf=
den
ſei.
Im böhmiſchen Landtage wurden die bereits erwähnten Kommiſſions=
antraͤge
bezügl. der Zuckerkriſis ohne Debatte angenommen. Der Statt= mudir von Dongola und des Gouverneur von Merawi ein, welche die
letzung und mangelnder Initlative zurück und erklärte, die Regierung ) General Wolſeley befahl dem Mudir, mit Truppen nach Merawi zu
werde den Wünſchen des Landtags möglichſt entſprechen. In der Wahl= gehen, um die Gefangenen zu befreien oder loszukaufen. General Gor=
ſeform
=Kommiſſion wurde die Abänderung der Landtagswahlordnung l don erhielt Nachricht von einem Siege des Mudirs von Dongola bei
kückſichtlich der Einräumung des Wahlrechts an die ſogenannten Fünf= Korti, welcher die Wirkung hatte, den Mut der Garniſon von Khartum
guldenmänner beſchloſſen.

Frankreich. Finanzminiſter Tirard hat dem Miniſterrate die
Mitteilung gemacht, daß er ohne jede Reduktion in der Amortiſierung
ſas Gleichgewicht im Budget hergeſtellt habe.
In einem Artikel, der allgemein als offiziös angeſehen wird, macht
die Republique franzaiſel folgende Bemerkungen über das Verhältnis
zu Deutſchland: Gründe zum Bündnis lägen nicht vor. wie etwa im
Jahr 1855 für England und Frankreich, oder 1866 für Deutſchland und
talien; ebenſo wenig ſei anzunehmen, daß Frankreich jemals mit
Deutſchland in eine Einigung gleich der mit Oeſterreich treten werde
hagegen jeien deutſche und franzöſiſche Intereſſen ſo mannichfaltig, daß
ſie ſich in gewiſſen Punkten begegnen müßten."
General Briere de V3sle hat nachſtehende Depeſche aus Hanoi,
9. Oktober an den Marineminiſter gerichtet: Ein geſchicktes Mänöver
des Generals de Negrier, gerichtet gegen die auf dem Wege nach Lang=
Son liegenden Truppen, iſt vollſtändig gelungen. Der Feind, beſtehend
aus ſechstauſend Mann regulären Truppen, iſt vollſtändig bewaffnet
mit Mauſergewehren und Wallbüchſen (de fusils Mauser et de kusils
de rempart allerdings eine ſeltſame Zuſammenſtellung ?). hatte das
Centrum des Widerſtands nach Lang=Kep verlegt und ſich dort ver=
ſchanzt
; am 8. Oktober wurde er durch unſere Truppen angegriffen.
Die Chineſen verteidigten ſich hartnäckig in ihren Stellungen, indem ſie
heftige Gegenangriffe ausführten. Nach fünfſtündigem Gefechte wurde
der Feind verdrängt und bis zum Fluſſe in der Richtung des Dorfes
Nen=The verfolgt. Der Sammelpunkt und das Dorf, die beide be=
waffnet
waren, wurden mit gefälltem Bajonnett genommen. Im Dorfe
allein zählte man 640 tote Chineſen, darunter viele Mandarinen. Die
Truppen, die vortreflich geführt wurden, zeigten eine Entſchloſſenheit,
welche geſtattete, ſich der Rückzugslinie des Feindes zu bemächtigen,
ſowie auch ſein ganzes Material mit einer Anzahl von Pferden und
Maultieren zu erbeuten. Unſere Verluſte betragen einen toten Offi=
zier
, den Hauptmann Plante vom 111. Linien=Infanterie=Regiment, 22
Coldaten tot, 50 Soldaten und 8 Offiziere verwundet, darunter Ge=
neral
de Negrier, der leicht am Schenkel verwundet iſt, und ſein Ordo=
nanz
=Offizier, der auch leicht verwundet iſt. Ich laſſe das Dorf
Lang=Kep ſtaͤrk beſetzen, um die Oeffnungen der Kehllinien in der Hand
zu haben. Ich werde den Loochnan= ſowie den Pen=The=Paß verſperren
können. Gegen Weſten und Süden iſt die Ruhe durch die Beſetzung
der Feſtungen Phun=Nim und My=Luong, von wo die chineſiſchen Ban=
den
vertrieben wurden, geſichert. Deren Chef, Lieutenant Lu=Ninh=Phuoc,
wurde getödet. Die Küſte iſt durch unſere Fahrzeuge gut bewacht.
Ich werde das direkte Kommando der Truppen übernehmen und Hanoi
verlaſſen.
England. Nach einer in den Zeitungen veröffentlichten Mitteilung
Lord Derbys bildel die Niederſetzung einer gemiſchten Kommiſſion zur

2349
An den Kommandanten der engliſchen Schiffsſtation in den
auſtraliſchen Gewäſſern ſind telegraphiſche Befehle ergangen, ſich nach
küſten nebſt den benachbarten Inſeln zu proklamieren. Die Anſiedlung
In Folge Einſpruchs der engliſchen Regierung hat die Exekutive
von Transvaal die Zurücknahme der Proklaniation beſchloſſen, welche
Italien. Der deutſche Botſchafter v. Keudell iſt von Caſtellamare
Die Wiederzunahme der Cholera in Neapel, an welcher im Laufe
Ueber den Wirbelſturm in der Umgegend von Catania wird
Rußland. Nach einer amtlichen Mitteilung über die Studenten=
Abg. Juranyi interpellierte am Samstag die Regierung in betreff l ber 1884 zur Entgegennahme von Bittgeſuchen um Wiederaufnahme zu
nehmen, deren Zuverläſſigkeit durchaus zweifellos iſt.
Egypten. In Kairo liefen am 11. d. M. Mitteilungen des Unter=
halter
wies die der Regierung gemachten Vorwürfe wegen Pflichtver=U Ermordung Stewarts und die Gefangennahme ſeiner Begleiter beſtätigen.
neu zu beleben. Nachrichten von Maſſauah zufolge ſind Ruhe=
ſtörungen
an der abyſſiniſchen Grenze durch Raubanfälle der Shohas
entſtanden. Die Rebellion greift um ſich.
Kanada. Am 11. Oktober Mittags 1 Uhr fand in Quebeck neben
dem Parlamentsgebäude eine Exploſion ſtatt. Dieſelbe richtete an den
benachbarten Gebäuden großen Schaden an. Der Exploſiönsſtoff ſoll
Dynamit geweſen ſein. Gegen 3 Uhr erfolgte unweit der Stelle der
erwähnten Exploſion eine zweite, durch welche ein Arbeiter leicht ver=
letzt
, weiterer bemerkenswerter Schaden aber nicht angerichtet wurde.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Oktober
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Forſtmeiſte,
des Forſts Darmſtadt K. Reiß auf ſein Nachſuchen unter Bezeugung
der Zufriedenheit mit ſeiner mehr als 50jährigen treuen und erſprießs
lichen Dienſtführung in den Ruheſtand verſetzt, und den Hofjägermeiſter
und Oberförſter der Oberförſterei Kranichſtein L. von Werner zu
Darmſtadt zum Forſtmeiſter des Forſts Darmſtadt ernannt.
Das Verordnungsblatt für die evangeliſche Kirche des
Großherzogtums Heſſen Nr. 5 enthält die Ergebniſſe der kirchlichen
Statiſtik vom Jahre 1883.
Wie bekannt, iſt das Hochzeitsgeſchenk Ihrer Königl. Hoheilt
der Prinzeſſin Ella, welches die Stadt Darmſtadt der aus der Heimat
geſchiedenen Fürſtin widmete, ein nunmehr fertig geſtellter Biblothek=
ſchrank
. (Die Bibliothek ſelbſt wurde bekanntlich von hieſigen Damen
gewidmet.) Die Zeichnungen zu dieſem Schranke ſind von Herrn Archi=
tekt
Henninger in Mainz im Stile der deutſchen Renaiſſance in muſter=
giltigen
Formen entworfen. Die Ausführung geſchah für Rechnung
des Gewerbehallevereins dahier in den Werkſtätten der
Herren Schreinermeiſter Endres und Heil in durchaus tadel=
loſer
, meiſterhafter Weiſe. Das Material des faſt ganz maſſiv gearbei=
teten
Möbels iſt deutſches Nußbaumholz, matt gewichſt; im Innern und
an der Rückſeite iſt Eichenholz verwendet; die Beſchläge ſind mattes
ouivre poli. Die Arbeik iſt nicht nur ein unſere geſamte hieſige In=
duſtrie
ehrendes Erzeugnis, ſondern ſie liefert auch im Beſonderen den
Beweis, daß die hieſigen Handwerker an Leiſturgsfähigkeit und Sach=
kenntnis
der Branche keine Konkurrenz zu fürchten haben. Diejenigen,
welche Bedarf haben, werden ſich ſelbſt und dem gedrückten Klein=
gewerbe
am meiſten nützen, wenn ſie auch dem Letzteren Aufträge zu=
wenden
. Solches wird mehr als vieles andere zur Hebung des Hand=
werkerſtandes
beitragen.
Es dürfte für alle Damen, die ſo bereitwillig zur Herſtellung der
Altardecke für die Stadtkirche behülflich waren, von Intereſſe ſein,
daß dieſelbe von Dienstag bis Donnerstag in dem Schaufenſter des
Herrn Ph. Bechtold, Rheinſtraße, ausgeſtellt iſt.

[ ][  ]

R

2350
8 Den Reigen der Concerte in dem neu reſtaurierten, höchſt ge=
ſchmackvoll
ausgemalten großen Saale des Saalbaus wird der Muſik=
verein
am Montag den 20. d. M. eröffnen. Alle Freunde wirk=
lich
guter Muſik werden es dem ſtrebſamen Vereine dank wiſſen, daß er
nach etwa 5 Jahren wieder einmal Schumann's Meiſterwerk Para=
dies
und Perir dem Publikum zu Gehör bringt. Wie bei den ſeit=
herigen
Aufführungen wird das ſinnige Märchen, die geiſtreiche, duftige
Kompoſition wieder eine große Anzahl andächtiger Zuhörer anziehen,
und daß die Ausführung eine treffliche werden wird, darüber kann kein
Zweifel obwalten, da die Chöre, wie wir hören, jetzt ſchon auf das
Exakteſte gehen und die Soli in den beſten Händen ſind. Die Peri,
eigentlich die Trägerin des Ganzen, wird von Frl. Fillunger ge=
ſungen
. Ueber deren unvergleichliche Leiſtung in dieſer Partie iſt es
nicht nötig, ein Wort zu verlieren, ſie iſt noch von früher im Gedächt=
nis
Aller; es iſt als wäre dieſe Partie geradezu für ſie geſchrieben. Das
Altſolo hatte Frl. Spieß bereits feſt übernommen; dieſelbe hat nun
leider früher eingegangener Verpflichtung halber abgeſchrieben, doch iſt
für dieſelbe voller Erſatz in Frln. Magda Böttcher aus Leipzig
gefunden; dieſelbe, eine Schülerin Stockhauſens, verbindet mit gediegener
Schulung eine herrliche Altſtimme. Den weniger bedeutenden Tenorpart
hat Herr Ruff aus Mainz übernommen, der denſelben hier ſchon mit
Erfolg geſungen hat. Die anderen kleinen Soli ſind wie früher Mit=
gliedern
des Vereins uͤbertragen. Alle Soliſten haben ſich verpflichtet
zu der am Sonntag morgens 10 Uhr ſtattfindenden Hauptprobe
pünktlich zu erſcheinen, es haben deshalb diejenigen, welche das Concert
nicht beſuchen können, Gelegenheit, das ſchöne Werk alsdann ſo gut wie
am darauffolgenden Abend zu hören.
Die Kammermuſikabende des Quartettvereins werden
Anfang November beginnen. Wie in den vorigen Jahren, ſo werden
auch dieſes Jahr 4 Soirken ſtattfinden und zwar vorausſichtlich an
folgenden Tagen: Die erſte am 10. November, die zweite am 8. Dezbr.,
die dritte am 26. Januar, die vierte am 2. März. Das für ſämtliche
Abende bereits feſtgeſtellte Programm iſt ein äußerſt intereſſantes und
lautet: 1. Abend: Quartett in B von Haydn. Klavierquartett in Es
von Beethoven. Streichſertett in B von Brahms. 2. Abend: Trio
0p. 59 in C von Martucci. Streichquartett in G von Beethoven.
Klavierquartett von Saint=Sasns. 3. Abend. Streichquartett von
Klughardt. Trio op. 87 in Cdur von Brahms. Streichquintett in
Gmoll von Mozart. 4. Abend. Streichquartett in Es von Mozart.
Streichquartett in A-moll von Beethoven. Trio von Naprawnik.
Herr Stud. phil. Speier, der ſchon mehrfach die Mitglieder der
Turngemeinde mit litteraturhiſtoriſchen Vorträgen erfreut hat, hielt
Samstag den 11. Oktober d. J. im oberen Lokale der Turngemeinde
einen auch von Gäſten zahlreich beſuchten Vortrag über die Nibelungen=
ſage
. In der dem Redner eigenen feſſelnden Vortragsweiſe behandelte
derſelbe die 20 Theile des Nibelungenliedes in kritiſcher Darſtellung
und erntete zum Schluſſe des Vortrags reichen Beifall von der dank=
baren
Zuhörerſchaft. Dem Redewarten der Turngemeinde, Herrn Max
Anſpach, muß ſeitens der Mitglieder Anerkennung für die Fürſorge
ausgeſprochen werden, mit welcher er derartige belehrende Themata in
planmaßiger Reihenfolge zur Behandlung gelangen läßt.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
September l. J. 85 Kranke mit 1649 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
Für den erſten Preis der Mainzer Kirchenbaulotterie,
welcher aus 6 vollſtändigen Zimmereinrichtungen mit Tafelſilber und
Service, Gemälden, Schmuckgegenſtänden und einem eleganten Landauer
beſtand, hat der glückliche Gewinner im Odenwald nach Abzug aller
Procenten und Speſen immer noch die Summe von 75000 Mark er=
halten
.
Auerbach, 13. Oktober. Die Traubenleſe nimmt hier kom=
menden
Mittwoch ihren Anfang.
Erbach, 10. Oktober. Se. Erlaucht der Graf von Erbach, der be=
kanntlich
in der Bukowina einen ſehr ſtark ausgedehnten Jagdbezirk ge=
pachtet
hat, iſt nach dreiwöchentlicher Abweſenheit in Begleitung ſeines
Bruders, des Grafen Arthur, und des Herrn Forſtmeiſter Ihrig hier=
her
zurückgekehrt. Sieben ſtarke Geweihe von abgeſchoſſenen Hirſchen
bildeten die mitgebrachten Jagdtrophäen.
Mainz. Am 8. Oktober fand ſeitens der Staatsregierung
die baupolizeiliche Abnahme der großen Bahnumführungs=

201
der Regierung ſowie der anderen Beteiligten die glänzende und gute
Ausführung der Arbeiten und Einrichtungen anerkannt worden war.
Der Eröffnung des neuen Centralbahnhofes und damit dem gewaltigen
Schritt, welcher beſtimmt iſt, der Stadt Mainz eine andere Bedeu=
tung
und größere Entwickelung zu geben, ſteht nun kein Hindernis
mehr im Wege.
Mainz, 12. Oktober. Eine Kartenſchlägerin wird ſich dem=
nächſt
vor Gericht zu verantworten haben, weil ſie ein armes Mädchen
für ſein gutes Geld derart bethörte, daß es ſeine Herrſchaft beſtahl, um.
Geld für die Kartenſchlägerin zu bekommen, und nachträglich gar dem
Irrſinn verfiel. Wenn man den Gerüchten Glauben ſchenken darf, ſo
ſollen in unſerer aufgeklärten Zeit dieſem Aberglaubeu ziemlich ſtarke
Opfer gebracht werden.
Die Schloßkaſerne, welche wegen Erkrankung der dort liegenden
Soldaten geräumt werden mußte, iſt wieder bezogen worden.
Bei der jüngſten Offenlegung der Wahlliſten ſind im Ganzen 232
Beanſtandungen von ſolchen Perſonen vorgekommen, welche nicht in der
Liſte ſtanden und nunmehr nachträglich eingetragen worden ſind.
In Mainz laufen täglich nach und von 6 Linien 152 Züge aus
und ein, darunter 34 Schnellzüge und 62 gewöhnliche Perſonenzüge.
Mitunter beſorgen fünf und ſechs Züge zu gleicher Zeit ihre Anſchlüſſe.
Mannheim, 13. Oktober. Jean Becker, der Gründer des
Florentiner Quartetts, iſt Freitag abend nach ſchwerer Krankheit hier
geſtorben.

bauten ſtatt. Von Darmſtadt war als Vertreter der Staatsregierung
Herr Oberfinanzrat Schulz erſchienen; geladen waren von Mainz die

Herren Provinzialdirektor Küchler, Oberbürgermeiſter Dr. Du=Mont,

Baurat Heim; von der Ludwigsbahn die Herren Vicepräſident Werner,
Dr. Falker, Geheimrat Reinhard, Vorſitzender der Direktion, Geh.

Oberbaurat Kramer, Bezirksingenieur Kraus ſowie der Unternehmer der
Umführungsbauten, Herr Arnoldi. Die Herren beſtiegen einen am alten
Bahnhof haltenden Extrazug, welcher ſie zuerſt an die Station Neuthor,
ſodann durch den Tunnel an den Centralbahnhof brachte. Jedes Bau=
werk
, namentlich der große Tunnel, wurde eingehend beſichtigt, ſodann
auch beſonders die inneren Einrichtungen, wie die Anlagen für elektriſche
Beleuchtung, die Gasfabrik, die Räume des Bahnhofsgebäudes ſelbſt
und die Centralweichenſtellungen. Ueber Station Mombach=Gartenfeld
erfolgte hierauf die Rückfahrt, nachdem allgemein ſeitens des Vertreters

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 10. Oktober.
E. Der heutige Theaterabend gehörte Flotow's liebenswürdiger
Oper Marthar deren unverwüſtliche Anziehungskraft das gut be=
ſetzte
Haus wieder einmal aufs neue bezeugte. Die Vorſtellung nahm
einen recht animierten Verlauf, namentlich waren es die Hauptſtellen der
Oper, welche die Hörer zu ſtürmiſchen Beifallsſpenden aufforderten.
Frau Mayr=Olbrich ſingt und ſpielt die Martha mit demſelben
Erfolge wie die großen künſtlichen Partieen einer Jſabella, Königin der
Nacht ꝛc.; ihre letzte Roſau ergreift durch die ſinnige einfache Vortrags=
weiſe
vielleicht mehr als dies die blendendſten Koloraturen zu thun
vermögen.
Frl. Finkelſtein, welche eine Brünhilde, Ortrud, Amneris auf
dem Repertoire hat, kann ſich in die neckiſche Rolle der Naney, welche
dem Charakter nach ins Genre des Weber'ſchen Aennchens fällt, mit
ebenſovielem Verſtändnis hineinfinden. Herrn Hofmüller'3 kang=
volle
, jugendfriſche Stimme von echtem Tenortimbre berührte als Lionel
aufs angenehmſte. Der Sänger wurde auf das ſchmeichelhafteſte durch
Applaus und Hervorruf ausgezeichnet und mußte dem Verlangen nach
einer Wiederholung des Liedes Ach ſo frommi Folge leiſten.
Der Plumkett des Herrn Gillmeiſter war geſanglich ganz vor=
trefflich
, mit Anerkennung gedenken wir der Wiedergabe des prächtigen
Porterliedes;, aber mit der Auffaſſung der Rolle in ſchauſpieleriſcher
Hinſicht können wir uns nicht befreunden. Der Plumkett iſt allerdings
eine weit derbere Auflage des engliſchen Landedelmannes als Lionel, aber
der Humor hat ſtets ein maßvoller zu bleiben, und vor allem dürfen
die Manieren nicht in's Groteske gezogen werden, denn ſonſt bleibt es
unerklärlich, wie dieſer Pächter das Herz einer vornehmen Dame ge=
winnen
kann. - Das Ballet that ſich am heutigen Abend mit hübſchen
Leiſtungen hervor; beſonders waren es die von Frl. Weiner und
Frl. Swoboda ausgeführten Einzeltänze, welche ſich großen Beifalls
erfreuten. An Frl. Weiner dürfte unſere Bühne eine treffliche Acqui=
ſition
machen, die Dame tanzt mit ausgezeichneter Schule und viel Grazie.
Sonntag, 12. Oktober.
Heute gieng Mozart's Zauberflöter in ihrer ganzen märchen=
haften
Pracht an unſeren Augen und Ohren vorüber. Die Aufführung
dieſer Oper iſt ſtets ein Prüfſtein für das Können der Regie. Durch
die luxuriöſeſte Dekorierung hat man es zuwege gebracht, dieſe Mozart=
ſche
Tonſchöpfung in die Reihe der großen Opern- zu rücken, während
ſie eigentlich in die Kategorie der opera buffe fällt. Die Beſetzung war
ſo ziemlich die nämliche wie im vergangenen Jahre. Herr Gillmeiſter,
der ſich an unſerer Bühne zuerſt als Saraſtro eingeführt hatte, machte
in dieſer Rolle auch jetzt einen ſo günſtigen Eindruck, daß er die be=
kannte
Arie In dieſen heil'gen Hallen zweimal ſingen mußte. Herrn
Hofmüller liegt die Partie des Tamino ausgezeichnet. Er ſang die=
ſelbe
mit wohlverdientem Beifall. Als Pamina erfreute uns Frln.
Wooge diesmal durch eine klare ſympathiſche Stimme. Mit alter
Bravour vertrat Frau Mayr=Olbrich die Königin der Nacht. Das
Damen=Trio war beſetzt durch die Damen Roth, Ethel und Roß=
mann
, die drei Knaben wurden von den Damen Finkelſtein,
Simony und Schütky geſungen. Herr Bögel hat ſich in die dank=
bare
Rolle des Papageno beſtens hineingelebt. Sein Spiel war dega=
giert
und durchaus dem Charakter der luſtigen Perſonz im Stücke
angemeſſen. Auf der Höhe der Situation ſtand er in dem Duett mit
Papagena; mit dieſem erntete er und ſeine Partnerin, Frl. Simony,
ſtürmiſchen Beifall; dieſe Nummer mußte gleichfalls da capo geſungen
werden.

Hierzu eine Beilage der Nationalliberalen Partei.

B.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.