147.
Jahrgang.
147.
ſhrgung.
Wommementgpes
Vlertelſahrlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auzwärn werden von
allen Poſtkmtern Beſtellungen
ent=
oegengenommen zu 1 Mark 5o Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag
Grag= und Anzeigebkaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iſerate
werdenangenommmi hn Darmſtadt
von der Expediion, Rheinſtr. Nr. 24.
mBeſſunzen von Friedr. Büher.
Hohzſtraße Nr. 26, ſowie anzwärn
von allen AnnontenEppeditiona.
Amtliches Organ
ſür die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamls, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
195.
Samstag den 4. Oktober.
1884.
Vietualienpreiſe vom 4. bis 11. October 1884.
4. Der Ochſenmetzger.
Ochſenfleiſch ¹⁄ Kllogr..
n. Der Rindsmetzger.
indfleiſch ¼ Kilogr.
ſ. Der Kalb=u. Hammelsmetzger.
Kalbfleiſch ¼ Kllogr.
Hammelfleiſch ¼ Kilogr.
Hammelsbruſt „ „
„
Pf.
74
64
66
70
50
v. Der Schweinemetzger.
Schweinefleiſch ¼ Kilogr.
Schinren ¼ Kilogr.
Dörrfleiſch ¼ Kilogr.
Geräucherte Kinnbacken ¼ Kilogr.
Speck ¼ Kilogr.
Schmalz, unausgelaſſenes, ¼ Klogr.
Schmalz, ausgelaſſenes. ¼ Kilogr.
Bratwurſt 1⁄ Kilogr.
Leberwurſt ¼ Kilogr.
1
Blutwurſt ¼ Kilogr.
Pf.
60
100
92
70
100
80
8
64
60
k. Der Bäcker.
Gemiſchtes Vrod 2½ Kilogr.
„
„ 14
2½
Schwärzes
„
Roggeubrod 2 Kllogr.
Wed
k. Der Bierbrauer.
Bier 1 Liter:
Pf.
68
84
62
54
24
Verloren:
Gefunden: 1 lederner Hundemaulkorb. 1 Schlüſſel. 1 Drücker. 1 kleiner Schlüſſel. 1 ſilbernes Armband. 1 desgl.
1 weißes Taſchentuch gez. 1 desgl. 1 desgl. 1 grauer Mädchenhut. 1 weißer baumwollener Kinderſtrumpf.
1 blau und weiß getupfte Schürze. 1 kleines Portemonnaie, enthaltend 37 Pfg. 1 braune Mütze. 1
Brillen=
futteralk 1 Handſchuhk 1 Taſchentuch gez. x 1 weißer Kragen.
Brillantnadel, beſtehend aus einer Goldroſette mit großem Brillant. 1 ſchwarzledernes Portemonnaie,
ent=
haltend 58 Mk. 1 gelbes Kindermäntelchen. 1 goldener Uhrſchlüſſel mit Kettchen.
Eutlaufen:
grauer Mops mit ſchwarzer Schnauze.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Die mit 1 bezeichneten Fundſtücke ſind im Großh. Hoftheater gefunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Betreffend: Die Reichstagswahlen.
Darmſtadt, am 1. Oktober 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die in nachſtehend abgedruckter Bekanntmachung getroffenen Anordnungen beauftragen wir Sie, alsbald und ſpäteſtens
am 19. Oktober 1884 auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, ſowie auf gleiche Weiſe und zu gleicher Zeit den Tag
und die Dauer der Wahlhandlung zu veröffentlichen.
Den Tag der geſchehenen Bekanntmachung wollen Sie unfehlbar am 19. Oktober l. J3. berichtlich hierher
an=
zeigen und dabei weiter angeben, ob die Auslegung der Wühlerliſten zu der in unſerem Ausſchreiben vom 22.
Sep=
kember d. Js. angegebenen Zeit ſtattgefunden hat, wie die etwa vorgebrachten Einwendungen erledigt worden ſind, ſowie, daß
der Abſchluß der Wählerliſten in der unter Poſ. 4 a und b des erwähnten Ausſchreibens angegebenen Weiſe
ſtattge=
funden hat, in welcher Beziehung bei den vorigen Wahlen vielfach gefehlt worden war.
Im Uebrigen empfehlen wir Ihnen, die in dem gedachten Ausſchreiben ertheilten Weiſungen auf das Pünktlichſte und
Gewiſſenhafteſte zu beachten.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wahlen zum Reichstage betreffend.
Nach 8 6 des Reglements zur Ausführung des Wahlgeſetzes für den Reichstag vom 28. Mai 1870 (Seite 52 der
Anlage 4 zum Reg.=Bl. Nr. 63 von 1870) ſind die Wahlbezirke zum Zwecke des Stimmabgebens (8 6 des Wahlgeſetzes) von
den zuſtändigen Behörden abzugrenzen. Als ſolche ſind nach der Anlage d. des Reglements für das Großherzogthum die
Kreisämter bezeichnet. Der 8 7 des Wahlreglements ſetzt feſt:
„ Jede Ortſchaft bildet der Regel nach einen Wahlbezirk für ſich. Jedoch können einzelne bewohnte Beſitzungen und
kleine, ſowie ſolche Ortſchaften, in welchen Perſonen, die zur Bildung des Wahlvorſtandes geeignet ſind, ſich nicht
in genügender Zahl vorfinden, mit benachbarten Ortſchaften vereinigt, große Ortſchaften in mehrere Wahlbezirke
getheilt werden. Kein Wahlbezirk darf mehr als 3500 Seelen nach der letzten allgemeinen
Volls=
zühlung enthalten.
596
R 195
2242
Nach 8 8 des Reglements haben die zuſtändigen Behörden für jeden Wahlbezirk den Wahlvorſteher, welcher die Wahl
zu leiten hat, und einen Stellbertreter desſelben, unter Beobachtung der Beſtimmungen des 8 9 des. Geſetzes vom 31. Mai
1869 zu ernennen, ſowie das Lokal, in welchem die Wahl vorzunehmen iſt, zu beſtimmen.
Um dieſen Vorſchriften nachzukommen, iſt für die bevorſtehenden Wahlen der Abgeordneten zum Reichstage das
Nach=
ſtehende von uns verfügt worden:
1) Zede Bürgermeiſterei des Kreiſes Darmſtadt hat, ſoweit Ausnahmen hier nicht bezeichnet ſind, einen Wahlbezirk zu
bilden; die ſelbſtſtändige Gemarkung (Gemeinde) Eich hat ſich der Bürgermeiſterei Hahn, die ſelbſtſtändige Gemarkung (
Ge=
meinde) Waſchenbach der Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt, die ſelbſtſtändige Gemarkung Sensfelderhof der Bürgermeiſterei
Wixhauſen anzuſchließen. Nachbenannte Bürgermeiſtereien zerfallen in folgende Wahlbezirke:
A. Darmſtadt:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen: Arheilgerſtraße,
Fuhrmanns=
ſtraße, Gardiſtenſtraße, Hoftheaterplatz, Kaupſtraße, Liebfrauenſtraße, Löffelgaſſe, Müllerſtraße, Pankratiusſtraße, Ruthsſtraße,
Schloßgarten, Schwanenſtraße, Wenkſtraße.
II. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen: Ballonplatz, Dieburgerſtraße,
Heinheimerſtraße, Hohlerweg, Ringſtraße, Kranichſteinerſtraße, Lauteſchlägerſtraße, Lichtenbergſtraße, Mauerſtraße,
Schloßgarten=
ſtraße, Taunusſtraße.
II. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus am Ballonplatz und den Straßen: Alexanderſtraße mit
Infan=
teriekaſerne, Magdalenenſtraße, Obergaſſe, Schloßgraben, Paradeplatz, Reſidenzſchloß, Ernſt=Ludwigsplatz.
IV. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus Rundethurmſtraße und den Straßen: Beckſtraße, Blumenſtraße,
Capellſtraße, Darmſtraße, Dreibrunnenſtraße, Erbacherſtraße, Mühlſtraße, Mühlweg, Rundethurmſtraße, Sackgaſſe, Soderſtraße.
incl. Gervinusſtraße, Stiftſtraße, Teichhausſtraße, Woogsplatz.
V. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Pädagog und den Straßen: große Bachgaſſe, Brandgaſſe, große
Kaplanei=
gaſſe, kleine Caplaneigaſſe, Döngesborngaſſe, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Kirchſtraße, Lindenhofſtraße, Pädagoggaſſe, Schulzengaſſe,
Woogsſtraße.
VI. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Pädagog und den Straßen: Kleine Bachgaſſe, Geiſtberg, Langegaſſe,
Markt=
ſtraße, Neugaſſe, große Ochſengaſſe, kleine Ochſengaſſe. Rſtergaſſe, Schirmgaſſe, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
VII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhauſe Ecke der Karls= und Niederramſtädterſtraße und den
Straßen: Ernſt=Ludwigſtraße, Grünerweg, Heinrichſtraße, Hölgesſtraße, Hügelſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigſtraße, Marktplatz,
Riedeſelſtraße mit Weyprechtſtraße, Sandſtraße, Schulſtraße, Schützenſtraße, Steinſtraße.
VII. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus Ecke der Karls= und Niederramſtädterſtraße und den
Straßen: Hochſtraße, Karlsſtraße, Kiesſtraße, Niederramſtädterſtraße, Roßdörferſtraße, Wienerſtraße.
14. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Grafenſtraße und den Straßen: Eliſabethenſtraße,
Heidelbergerſtraße, Marienplatz mit Dragonerkaſerne, Neckarſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße, Zimmerſtraße.
L. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen: Allee, Caſernenſtraße,
Caſinoſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße, Rheinſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
Al. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen: Artillerieſtraße,
Bahnhofſtraße, Bleichſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Fabrikſtraße, Feldbergſtraße, Frankfurterſtraße, Gartenſtraße, Georgsſtraße,
Grafenſtraße, Griesheimerweg, Hofſtallſtraße, Holzhof=Alle, Mathildenplatz, Weiterſtädterweg, Zeughausſtraße.
xhr. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Schulhaus in der Friedrichſtraße und den Straßen: Aliceſtraße,
Blu=
menthalſtraße, Dornheimerweg, Emilſtraße, Friedrichſtraße, Ireneſtraße, Kahlertſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße,
Liebig=
ſtraße, Pallaswieſenſtraße, Promenadeſtraße, Sensfelderweg, Victoriaſtraße, Wendelſtadtſtraße, Wieſenſtraße.
b. Beſſungen:
1. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Rathhaus und den Straßen: Annaſtraße, Eichbergſtraße, Eſchollbrückerſtraße,
Grünerweg, Heinrichſtraße, Heerdweg, Hermannſtraße, Karlsſtraße, Martinſtraße, Niederramſtädterſtraße, Roßdörferſtraße,
Rückertſtraße, Steinackerſtraße, Wilhelminenſtraße, Wilhelmſtraße.
11. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Mädchenſchulhaus (Schulſtraße 2) und den Straßen: Bruchwieſenſtraße,
Heidelbergerſtraße, Hofgartenſtraße, Holzſtraße, Hügelſtraße, Kirchſtraße, Klappacherſtraße, Seeſtraße, Stadt=Alle,
Witt=
mannſtraße.
I1I. Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Knabenſchulhaus (Ludwigſtraße 40) und den Straßen: Fabritſtraße,
Forſt=
meiſterſtraße, Friedrichſtraße, Herrngartenſtraße, Kiesſtraße, Ludwigſtraße, Orangerieſtraße, Sandſtraße, Schulſtraße, Weinberg.
ſtraße, Wingertſtraße.
C. Griesheim lgetrennt durch die den Ort durchziehende Staatsſtraße):
1. Wahlbezirk, den nördlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal im neuen Schulhauſe.
II. Wahlbezirk, den ſüdlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
d. Pfungſtadt (getrennt durch die den Ort durchziehende Staatsſtraße):
1. Wahlbezirk, den nördlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal in der Kleinkinderſchule.
II. Wahlbezirk, den ſüdlichen Theil umfaſſend, mit dem Wahllokal im Rathhaus.
2) Als Wahlvorſteher in den nur einen Wahlbezirk bildenden Bürgermeiſtereien hat der Bürgermeiſter, als deſſen
Stellvertreter der Beigeordnete zu fungiren.
Für folgende Gemeinden haben wir beſtellt:
als Wahlvorſteher:
2. Darmſtadt:
als Stellvertreter:
1. Wahlbezirk: Lehr, Stadtverordneter,
Ebert, Stadtverordneter,
II.
Lautz,
Roll, M., Kaufmann,
„
„
III.
Dieffenbach,
„
Manck, W.,
IV.
Flöring, Hofſchönfärber,
„
Juſtus, K., Branddirector,
.
V.
Diehl, K., Stadtverordneter,
Heß, Louis, Brauereibeſitzer,
„
VI.
Gräff, Gg. Sen., Rentner,
Hein, J. G., Hofſeilermeiſter,
„
VII.
1.
Gaulé, K., Stadtverordneter,
„
Müller, B. L., Papierhändler,
VIII.
„
Walz, Weinhändler,
Wambold, Louis, Kaufmann,
A. Darmſtadt:
I. Wahlbezirk:
E.
7
XI.
u
Eil.
„
G
b. Beſſungen:
1. Wahlbezirk:
II.
„
III.
„
C. Griesheim:
1.Wahlbezirk:
II.
A. Pfungſtadt:
1. Wahlbezirk:
II.
„
M195
½
als Wahlvorſteher:
Lauteſchläger, K., Stadtverordneter,
Möſer, J. G., Rentner,
Ganß, J., Stadtverordneter,
Blumenthal, H., Stadtverordneter,
Berth, Bürgermeiſter,
Wittmann, Beigeordneter,
Weinmann, Adam.
Philipps, Beigeordneter,
Maſſing, Bürgermeiſter,
als Stellvertreter:
hros, Fr., Hofſpengler,
Schneider, sen, Steinkohlenhändler,
Rudolf, W., Photograph,
Mahr, G9., Rentner.
Thomas, Friedrich,
Nohl, Jacob,
Wolf, Philipp III.
Gerhard, Ph. V. Gemeinderath,
Feldmann, Bal. xV., Gemeinderath.
2243.
Eck, Gemeinderath,
Scheuermann, Gemeinderath.
„
Engel, Beigeordneter,
Schiemer, Bürgermeiſter.
. 9) Die Wahlen ſind in dem Gemeindehauſe loder in dem deſſen Stelle vertretenden Gehäude) in Darmſtadt,
Beſſungen Griesheim und Pfungſtadt in den bei pos. 1, a-d bezeichneten Gebäulichkeiten vorzunehmen.
Es werden dieſe Anordnungen, welche auch für etwaige Erſatzwahlen innerhalb des erſten Jahres nach den allgemeinen
Wahlen Geltung haben (8 34 des Reglements) mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Wahlen zum
ſteichstag im ganzen Reiche auf
Dienstag den 28. Oktober 1884
feſigeſetzt ſind, ſowie daß die Abſtimmung um 10 Uhr Morgens beginnt und um 6 Uhr Abends geſchloſſen wird.
Darmſtadt, am 1. Oktober 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[10161
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß das Local für die Erhebung der Beiträge zur ſtädtiſchen
Krankenanſtalt für Gewerbsgehilfen und Dienſtboten von Montag den 6. Oktober l. J3. an ſich nicht mehr im
Hoſpitalgebäude ſondern in dem Hauſe Kirchſtraße Nr. 9 (neben der Stadtkirche) befindet.
Die Kaſſeſtunden ſind auf die Zeit von 9-12 Uhr Vormittags und von 2-5 Uhr Nachmittags mit Ausnahme des
Samstag Nachmittags feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 29. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
10096
Ohly.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß das ſtädtiſche Büreau für Krankenverſicherung der
Arbeiter ſich im Hauſe Kirchſtraße Nr. 9 (neben der Stadtkirche) befindet.
Die Geſchäftsſtunden ſind auf die Zeit von 9-12 Uhr Bor= und 2-5 Uhr Nachmittags feſtgeſetzt, Samstag
Nach=
mittags iſt das Büreau geſchloſſen.
Darmſtadt, am 1. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
10039
J. V.: Hickler, Beigeordneter.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß vom nächſten Dienstag den 7. Oktober l. 3s. an die von uns
aufgeſtellte Urliſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, eine
Woche lang während der gewöhnlichen Geſchäftsſtunden auf unſerem Büreau offen liegt. In der angegebenen Zeit kann
Jedermann das Verzeichniß einſehen und gegen die Richtigkeit oder Vollſtändigkeit desſelben ſchriftlich oder durch bei uns
ab=
zugebendes Protokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10162
J. V.: Hickler, Beigeordneter.
B e k a n n t m a ch u n g.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des Rohrnetzes die Abgabe von Waſſer aus dem
Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf kurze Zeit unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer in
Gefäßen zu halten und wührend der Unterbrechung den Verſchluß der Hähne ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
G0163
J. V.: Riedlinger, Beigeordneter.
2244
Bekanntmachung.
Die Kartoffelverſteigerung in der ſtädt.
Tanne vom 1. d. Mts. iſt genehmigt und
können die Abfuhrſcheine bei der
Stadt=
kaſſe alsbald empfangen werden.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1884.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (10164
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag der Landwirth
Ludwig Möſer IV. Wittwe von hier,
werden nachſtehende Immobilien und zwar:
Flur Nr. ⬜Meter.
19 183 2425 Acker a. Sandhügel,
23 148¼⁄ 2713 Acker in der Pfütze,
23 19½ 517 Acker hinter dem
23
24
24
25
192
87
138
37
527
2269
1350
1575
Rabenberg,
Acker daſelbſt,
Acker in der Lache,
Ucker daſelbſt,
1612 Acker daſelbſt, 25 39 1194 Acker daſelbſt, 25 42 3138 Acker daſelbſt, 25 83 2500 Acker, neben der 27 96 Löcherwieſe,
1426 Acker hinter der 28 279 Methwieſe,
769 Acker bei dem 28 279⁵⁄₀ Alandsbirnbaum.
769 Acker daſelbſt, 28 280 1531 Acker daſelbſt, 29 5 2394 Acker rechts dem 29 61 Judenbrunnen,
1244 Acker daſelbſt, 29 62 1169 Acker daſelbſt, 29 183 1831 Acker bei der Mar= 29 274 tinsmühle,
794 Acker auf der Haard, 29 275 1700 Acker daſelbſt, 29 276 1675 Acker daſelbſt, 29 „277 1356 Acker auf der Haard, 37 42 1919 Acker im kleinen 38 110⁄₁ Heinheim,
1169 Ackera. Seitersweg, 40 210 937 Acker am Molken=
brunnen
40 211 1806 Acker daſelbſt,
40 212
1462 Acker daſelbſt,
40 213
1581 Acker daſelbſt,
40 214
1706 Acker daſelbſt,
40 226
1437 Acker daſelbſt,
40 227
1644 Acker daſelbſt,
40 228 1531 Acker daſelbſt,
42 16
1900 Acker an der
Nacht=
weide,
50 35
1794 Wieſe zu
Scheſt=
heim,
Dienstag den 14. Oktober l. J.,
Nach=
mittags 3 Uhr,
an die Meiſtbietenden verſteigert und ſoll
bei annehmbarem Gebote der unbedingte
Zuſchlag ertheilt werden.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt
Berntheiſel.
[10166
R195
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Hofſchauſpielers Philipp Nötel gehörigen
Immo=
bilien, als:
Flur II. Nr. 130³⁄₁₀. ⬜ Meter 313⁄₁₀ Hofraithe Diebürgerftraße,
677 Grabgarten daſelbſt,
III. „ 130⁷⁄o.
ſollen
Montag den 6. Oktober d. Js., Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Bei annehmbarem Gebote kann der Zuſchlag ſofort ertheilt werden.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(10041
Berntheiſel.
bedingtem Zuſchlag verſteigert werden.
Bekanntmachung.
Darmſtadt, den 18. September 1884.
Auf freiwilliges Anſtehen der Land=ſ Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
wirth Friedrich Petri Wittwe ſollen
(9595
Berntheiſel.
nachſtehende Immobilien und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
1569 Acker im Bach=
7 8
gang,
29
3076 Acker rechts dem
51
Judenbrunnen,
1781 Acker neben der
vorderſten
Seiters=
wieſe,
3394 Acker an der
Nacht=
weide,
nächſten
Montag den 13. Oktober 1884,
Vormittags 10 Uhr,
öffentlich an den Meiſtbietenden mit un=
95
41
42
71
Verſteigerung.
Nächſten Montag den 6. d. Mts.,
Vormittags um 10 Uhr,
ſollen im Provinzial=Arreſthaushofe:
eine Partie Sandmauerſteine,
Brenn=
holz, verſchiedene Thüren,
ſchmied=
eiſerne Gitter, altes Eiſen u.
Ofen=
rohre ꝛc.
unter den vor der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen an die
Meiſtbietenden öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1884.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
(10166
Wießell.
Bekanntmachung.
Der Gemeinderath hat in ſeiner Sitzung vom 30. September beſchloſſen, die
Grubenentleerung der Aborte in Selbſtregie zu übernehmen und werden die zu
dieſem Zwecke nöthigen Anſchaffungen, als Fäſſer ꝛc., in aller Kürze gemacht
wer=
den. Wir ſind vom Gemeinderath beauftragt, dies unſern Einwohnern mitzutheilen,
dieſelben zugleich erſuchend, vorerſt ſich mit anderen Unternehmern von
Gruben=
entleerungen nicht einzulaſſen.
Beſſungen, am 1. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
10129
Bekanntmachung.
Die Pfandhaus=Verſteigerung beginnt
Montag den 13. Oktober, Nachmittags 2 Uhr.
Ein Verzeichniß der zur Verſteigerung kommenden Pfänder liegt
8 Tage lang
auf Großherzoglicher Bürgermeiſterei zu Jedermanns Einſicht offen.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1884.
ſlols7
Die ſtädtiſche Pfandhaus=Verwaltung.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 6. Oktober, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe im Hauſe „Dreibrunnenſtraße Nr. 121
nach=
verzeichnete gut erhaltene Mobiliargegenſtände, als:
1 Kanapee, 1 Seſſel, Rohrſtühle, 1 Herren=, 1
Damenſchreib=
tiſch, ovale und ⬜Tiſche, Waſch= und Nachttiſche, 1
Pfeiler=
ſchrank,-Spiegel, Schränke, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz
und ſonſtiger Hausrath
(10168
gegen baare Zahlung verſteigert.
I. Noustadt, Hof=Taxator.
verder
M 135
Pfänder=Verſteigerung.
Mittwoch den 8. Oktober 1884, Vormittags 10 Uhr anfangend,
werden im Saale der Nitſert'ſchen Brauerei zum Schützenhof
dahier im Auftrage des Herrn F. Berger, früher Pfandleiher,
Holzſtraße 20 dahier
22
Alle zurucbehultenen Pfünder
öffentlich meiſtbietend unwiderruflich durch den Unterzeichneten
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Ditkich, Großh. Gerichtsvollzieher.
Echrrinermerkzeng- und Holz
Verſteigerung.
Montag den 6. Oktober, Vormittags 9 Uhr,
werden „Heinheimerſtraße Nr. 270 wegen Geſchäfts=Aufgabe
nach=
verzeichnete Gegenſtände, als: 5 Hobelbänke mit vollſtändigem
Werkzeug, Hobeln, Schraubzwingen, Sägen, 1 Klopfſäge,
Schraub=
knechte, Schraubböcke, 1 Partie Diele, Kiefernholz und ſonſtige
Ge=
genſtände gegen Baarzahlung verſteigert.
B. Strauß, Taxator.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 9. d. M., Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe „Liebigſtraße 7, Parterre' wegen gänzlicher Aufgabe des Geſchäfts
achverzeichnete Gegenſtände, für Private und Spengler geeignet, gegen Baarzahlung
ſoffentlich verſteigert:
1 Partie Tiſche, Hand=, Wand= und Hänge=Lampen mit prima Brenner,
Glockenringe, Brenner, Petroleumkannen=Ausgüſſe, Flaſchenzugs= und
Verlänge=
rungsketten für Hängelampen, Kugelränder, Sparbüchſen, Dochtſcheeren,
Kaffee=
ſiebe, Schirm= und Zeitungshalter, Taſchenfeuerzeuge u. ſ. w., ſowie ferner
Kugeln, Tulpen, Lichtteller und Lichtſchützer, Cylinder, Oelvaſen und
Milch=
glasſchirme zu Tiſch= und Hängelampen.
Ferner eine Ladeneinrichtung, faſt wie neu, 1 Tiſch, 3 Meter lang mit
Doppelplatten, 1 Treppenſtellage, 1 Treppenſtuhl, 1 Comptoirpult mit
ge=
polſtertem Drehſtuhl, 1 Aushängekaſten mit verſchließbaren Läden und
Zink=
dach, mehrere gute Vorhängſchlöſſer, 1 eiſernes Schild, ſowie 1 Bettſtelle mit
Strohmatratze u. ſ. w.
[10171
ur Schlußvertheilung in dem
Kon=
kurſe über das Vermögen der Firma
Geſchwiſter Eimer zu Darmſtadt
1
ſind verfügbar Mk. 1493. 05 und an
Forderungen zu berückſichtigen:
Bevorrechtigte Mk. 189. 98
Unbevorrechtigte „ 5517. 95
Der Konkursverwalter:
Adolph Rady. (10172
Kartoffelverſteigerung.
Montag den 6. d. Mts., Mittags
4 Uhr,
um Dornheimerweg, 12 Looſe.
Zuſammenkunft an den
Bodenheimer=
ſchen Scheuern.
Müller. GOl7s
Kartoffelverſteigerung
Dienstag den 7. d. Mts., Mittags
4 Uhr,
am Scheftheimerweg, 6 Looſe.
Zuſammenkunft am Abgang des
Scheft=
heimerwegs von der Erbacherſtraße.
Müller. (o174
Kartoffelverſteigerung.
Dienstag den 7. Oktober,
Nachmit=
tags 4 Uhr,
[10175
werden auf dem Heerdweg ca. 2½ Morgen
Kartoffeln abtheilungsweiſe verſteigert.
ſEin Kaſſenhäuschen und ein
Hand=
wagen, für Fäſſer geeignet, zu
ver=
kaufen Hügelftraße 3.
[8213
IX
2245
Französische grüne Erbson,
Deutschs grüne ungesch. Erbsen,
ſiold-Erbsen, gelbe Erbsen,
Vietorla-Erbsen,
Geschälte Viotoria-Erbsen,
ſlespaltene Erbsen,
ene Thüringer Linsen, käferfrei,
in drei verſchiedenen Größen,
ſowie
Neue Bohmem
empfehle in ganz vorzüglicher
Koch=
art zu billigſt geſtellten Preiſen.
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Vergebung von Bauarbeiten.
Die zu der Erbauung eines Poſtgebäudes in dem Bahnhofe Darmſtadt
er=
forderlichen Arbeiten ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Die verſchiedenen Arbeiten ſind veranſchlagt, wie folgt:
15634 Mk. 39 Pfg.
Erd= und Maurerarbeit
Zimmerarbeit,
Dachdeckerarbeit
Spenglerarbei.
Tüncherarbeil
Schreinerarbei.
Glaſerarbeit
Schloſſerarbeit
6287
1428
612
2324
8023
1496
3088
16
80
66
12
08
80
50
38895 Mk. 51 Pfg.
Die betreffenden Pläne, der Koſtenanſchlag und die Bedingungen ſind auf dem=
Büreau unſeres Bezirksingenieurs zu Darmſtadt zur Einſicht der
Uebernahms=
luſtigen aufgelegt und ſind die Submiſſionen
lüngſtens bis zum 9. Oktober l. Js., Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und frankirt auf unſerem Secretariate dahier abzugeben. Auf dem
Umſchlage iſt zu bemerken: Submiſſion wegen Uebernahme von Arbeiten zu der
Erbauung des Poſtgebäudes in dem Bahnhofe Darmſtadt.
Mainz, den 27. September 1884.
In Vollmacht des Verwaltungsrathes:
Die Special-Direction.
(10047
IUuu GIhU”
Ich beehre mich auf mein reich ſortirtes Lager in ächten
Silberwaaren aufmerkſam zu machen, welches mich in den
Stand ſetzt, jeden, auch den größten Auftrag anzunehmen und in
kürzeſter Zeit auszuführen.
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und Wirthſchaftsſorten; ſowie die gangbarſten Formbäume vorräthig halte.
Auf Wunſch werde das Anlegen und Bepflanzen ganzer Baumanlagen mit
nbernehmen. Beſondere Wünſche über Sorten ꝛc., ſowie größeren Bedarf für ganze
Baumanlagen bitte mich bald gef. wiſſen zu laſſen.
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10189
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dunklere Farbe von ihren verſchoſſenen und abgetragenen
Stellen befreit werden konnten, nunmehr durch ein neues Verfahren
unzertrennt ſo aufgefärbt werden, daß die urſprüngliche Farbe nicht
nur erhalten bleibt, ſondern auch die abgetragenen und verſchoſſenen
Stellen gänzlich verſchwinden und dadurch das Anſehen neuer
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ſtücke erhalten.
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lich durch die ſogenannten
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ren, die am Holze und im Füllmaterial
(Sand, Kies, Schutt) haften, vielleicht auch
durch die Luft zugetragen werden. Wer
demnach einen Neubau ſchwammſicher
ſausführen will, der muß dieſe kaum
ſichtbaren Schwammſporen durch einen
geeigneten Anſtrich der gefährdeten Hölzer
und durch Imprägnirung des meiſt
in=
ficirten Füllmaterials vernichten. Das
einzig hierzu geeignete Mittel iſt das
Dr. H. Zerenner'ſche Patent=
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wenden möge, um der ſolideſten Bedienung
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2253
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18
do.
do.
Nr. 1 „
Ich füge dabei an, daß mein Geſchäftswagen dieſe Mehle in
Säckchen von 5 und 2 Kilo ſtets vorräthig mitführt und empfehle
deren Abnahme beſtens.
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(960k
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anerkannt vorzügliches Fabrikat,
halte den hieſigen Geſchäftsleuten beſtens empfohlen.
G0l24
Emil Reuter.
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Chr. Creter Mue., gr. Bachgaſſe 25,
6g. Darmstädter, Neckarſtraße 24,
Carl Debus, Schloßgaſſe 31,
Franz Ehert, Arheilgerſtraße,
Soph. Endnor, Ecke d. Soder=u.
Wieners=
ſtraße 51,
lacoby, Uue, Roßdorferſtraße 14,
A. Köhler, Carlsſtraße 26,
M. Lonz, Grafenſtraße 16,
69. Visl, Eliſabethenſtraße 22,
J. Volk, Frankfurterſtraße 6,
Wittmann, Beſſ. Carlsſtraße 14,
Julius Wüst, Stiftſtraße,
Walther, Wwe., Gardiſtenſtraße 31.
Ad. Hellermann; große Ochſengaſſe 8.
Vor Täuſchung iſt jede Flaſche
mit Etiquette verſehen.
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Husskohlen,
Melirte Rohlen,
Slüokkohlen
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6 Zimmer, Küche ꝛc., ſowie die Manſarde,
4 hübſche Zimmer mit Küche, nebſt drei
Kellern u. Gartenvergnügen per 1. Oct.
zu vermiethen. Näheres daſelbſt oder bei
Herrn B. L. Trier, Ludwigſtraße 10.
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Zimmer ꝛc. per Ende October event. auch
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Stock, beſtehend aus 6 Zimmern und
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9770) Soderſtraße 21 Parterre und
Beletage mit Garten zuſammen oder
ge=
theilt zu vermiethen. - Zu erfragen
Holz=
ſtraße 17
9771) Liebigſtraße 32 mittl. Stock,
4 Zimmer ꝛc., Waſſerltg. und Bleichplatz, zu verm. und alsbald zu beziehen.-
9864) Hermannſtr. 15 parterre, zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel u. Küche
ꝛc-
gosoooooooooooooooeooooooooe
8 9925) Ernſt=Ludwigsſtraße 5,
8 Beletage, 2-3 ſchöne Zimmer zu
L verm. Näh. zu erfr. im Laden daſ.
go0ooooooooooooooooooooooooe
9926) Heinheimerſtr. 16 eine ſchöne
Manſarde, 6 Zimmer mit allem Zubehör,
zuſammen oder getheilt zu vermiethen.
9927) Soderſtraße eine Wohnung mit
3 Zimmern und Zubehör, nebſt
Garten=
antheil zu vermiethen. Preis 264 Mark.
Näheres Große Bachgaſſe 25 im Laden.
9928) Heinrichſtraße 49 eine elegante
Balkon=Wohnung von 6 Zimmern m. Zub.,
großem Garten, ſofort zu beziehen.
9930) Roßdorferſtr. 1 iſt eine
ſehr ſchöne Wohnung, 3 bis 4
inein=
andergehende Zimmer, Küche, Bodenkammer,
Keller, Waſſerleitung und ſonſtigem
Zu=
behör, bis 1. November d. J. beziehbar
Stromberger.
zu vermiethen.
9932) Karlsſtraße 40 eine kl.
Woh=
nung im Seitenbau zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen.
9935) Große Caplaneigaſſe 7 eine
Wohnung zu verm. Näheres 2. Stock.
Zu vermiethen ſofort
eine kleine Wohnung, 2 Treppen hoch,
vorn heraus, an eine Dame in der Heinrich=
[10059
traße 58.
10060) Pancratiusſtraße 22,
gegen=
uber der Müllerſtraße, 4 große Zimmer,
Küche mit Waſſer, abgeſchloſſener Vorplatz
und Bleichplatz. — Desgl. die Manſarde
mit 2 Zimmern und Cabinet, Küche mit
Waſſer.
10061) Fuhrmannsſtraße 13 ſind
zrver ſchöne Wohnungen zu vermiethen.
10062) Caſinoſtraße 30 iſt der
mitt=
lere Stock, 4 Zimmer, Veranda, Boden
und Keller ſogleich zu vermiethen.
10063) Blumenthalſtraße 41 im
I. Stock 5 Zimmer, Magdſtube, Küche,
Keller, Glasabſchluß, Waſſerleitung,
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des Bleich=
Natzes per ſofort zu vermiethen.
wei Schlafſtellen zu vermiethen.
) Schuſtergaſſe 17.
[10114
10117) Sackgaſſe 10 eine kl. Wohn.
10206) Mühlſtraße 20 im erſten
Stock eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmer, Küche, Keller,
Bodenkam=
mern, ſowie allen Bequemlichkeiten
per ſofort zu vermiethen. Auf Wunſch
Gartenantheil. A. Caſtritius.
10207) Schloßgraben 3 eine kleine
Manſardenwohnung mit Waſſerleitung zu
Fr. Hauff.
vermiethen.
10208) Schulzengaſſe 22 iſt, ein
ſchönes Zimmer 3. verm. u. ſof. zu bez.
10209) Schirmgaſſe 2 eine neu
her=
gerichtete Wohnung, 2 Treppen hoch, im
Vorderhauſe, 4 Zimmer, 2 Cabinette und
Jubehör bis 1. Dezember zu vermiethen.
10210) Gartenſtraße 9 2 Zimmer
t vermiethen.
10211) Obergaſſe 40 eine Wohnung,
4 Zimmer nebſt Zubehör, bis Mitte
De=
unber beziehbar, zu vermiethen.
10212) Neckarſtraßr 4 zu vermie
hen: Beletage, 9 Zimmer mit Zu
behör, neu hergerichtet.
RE 195
10213) Landwehrſtr. 33. 2 Treppen
hoch, 3 Zimmer mit Manſardezimmer ꝛc.
ſofort beziehbar. — Näheres J.
Bruch=
feld, Alexanderſtraße 6.
10214) Beſſ. Carlsſtr. 35 iſt die
neu hergerichtete Beletage, 6 Zimmer nebſt
Zubehör ſofort zu bez. Hch. Giller.
10215) Gr. Kaplaneig. 48 2 kleine
Wohnungen und eine ſchöne Stube.
10216) Louiſenſtr. 22 eine Wohnung
im Seitenbau zu vermiethen.
10217) Wilhelminenſtr. 6 iſt die Manſ.
4 Piecen u. all. Bequemlichk. Klein,Wtwe.
10218) Gr. Bachgaſſe 31 eine
Woh=
nung zu vermiethen.
10219) Sandſtraße 22 eine kleine
Wohnung und Arheilgerſtraße 35 dsgl
Näheres daſelbſt.
10220) Wienerſtraße 63 2 ſchöne
große Wohnungen, Parterre und
Man=
ſarde, an ruhige Familien zu vermiethen.
Näheres 2. Stock.
10221) Lindenhofſtraße 1, Seitenb.
eine Wohnung zu verm. Preis monatlich
M. 11. 50.
10222) Ludwigsplatz 8 die Belet,
enthaltend, 1 Saal, 6 große Zimmer,
Küche, Magdſtube, Bodenraum,
abgeſchloſſe=
nen Vorplatz ꝛc. neu herichtet; ebendaſelbſt
eine Wohnung im vierten Stock, enthaltend
3 Zimmer, Magd= und Bodenkammer ꝛc.
neu hergerichtet. Näheres daſelbſt bei
Wittwe Böttinger oder bei Herrn
B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
10223) Wendelſtädtſtraße 22 eine
Manſarde=Wohnung von 2 Zimmern, Küche,
Bodenkammer und Keller. 10 M. 50 Pf.
per Monat ſofort zu vermiethen u. gl. bez.
10224) Karlsſtraße 39, Beletage,
5 Zimmer, Waſſer, Regeneiſt., Bleichplatz
und alle Bequemlichkerten zu vermiethen.
10225) Hügelſtraße 61 eine ſchöne
geräumige Manſardewohnung, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
Näheres bei Rechtsanwalt Dr.
Klein=
chmidt, Hügelſtraße 55.
10226) Liebigſtr. 5, Manſarde, 3 Z. ꝛc.
10227) Mühlſtraße 8 zwei freundl.
Wohnungen mit je 2 Zimmer, Küche,
Boden, Keller, Holzſtall, Waſchküche,
Bleich=
platz und Waſſerleitung zu vermiethen und
bis 1. Januar zu beziehen.
10228) Gr. Bachgaſſe 21 eine
voll=
ſtändige Wohnung an ruhige Leute.
10229) Liebfrauenſtr. 43 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
10230) Hochſtraße 9 iſt die
Beletag=
zu vermiethen und ſofort oder auch ſpäter
beziehbar.
10231) Neckarſtraße 16, 1 Treppe,
2 unmöbl. Zimmer nach der Straße.
6306) Marienplatz 11 Stallung
für 2 Pferde, Burſchenſtube, Remiſe ꝛc.
alsbald zu vermiethen. Näheres
Neckar=
ſtraße 5, Parterre.
2259
890) Ernſt=Ludwigſtraße 20 ein
großes Magazin.
Mliceſtraße 5 ſind große helle Rüume
als Werkſtätten oder Magazine per
ſofort zu vermiethen.
(6446
VVo
m. Entreſolwohng. gl.
Zhim Laaon beziehb. Capellpl. 14.
6687) Eine Werkſtätte und 2
Woh=
nungen zu vermiethen. M. Leißler,
Beſſ. Kirchſtraße 37.
Kleiner Laden,
mit oder ohne Wohnung im Hinterbau,
per 1. October zu vermiethen.
Eliſa=
bethenſtraße 4.
(6964
Dwer Werkſtätten zu verm.
Land=
wehrſtraße 21. Näh. bei B. Mayer,
Capellplatz 56.
[7193
7195) Größere Räumlichkeiten f.
Werk=
ſtätten, Engros= oder Fabrikgeſchäfte.
Näheres bei C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
7196) Rheinſtraße 47Laden mit
Entre=
ſolwohnung, zuſamm. oder getrennt.
Näh. bei C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4.
7650a) Ein Lagerraum, verbunden
mit Schienengeleiſe, zu vermiethen.
Näheres bei J. Spengler, Grafenſtr. 33.
9274) Kirchſtraße 8 ein
Wirthſchaftslocal
oder auch als Laden zu benützender,
großer Raum m. Wohn. iſt per 1. März
k. J. zu vermiethen.
9552) Laden, 1 Zimmer und Keller,
per 15. Decbr. oder früher. Näheres bei
C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
Für Trödler.
Langgaſſe 39 der Laden mit Wohnung
billig, per ſofort. Näheres Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 52.
[9734
9937) Gr. Ochſeng. 10 ein Laden
mit Wohnung für jedes Geſchäft paſſend.
10232) Heinheimerſtr. 27 iſt eine
geräumige Werkſtatt mit Holzſchoppen
und Boden zu vermiethen.
10233) Laden mit Wohnung in
guter Lage zu vermiethen. Näheres Beſſ.
Kirchſtraße 25 im 2. Stock.
10234) Ein Laden,
eine Wohnung per ſofort zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigspl. 4. Wilh. Schwab.
As.
6178) Wendelſtädtſtr. 22, II. Tr.,
ein großes gut möbl. Zimmer nach dem
Wilhelmsplatz, mit Bedienung.
7201) Roßdörferſtraße 14 iſt ein
gut möblirtes Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gange, mit oder ohne Penſion, ſof. z. verm.
7658) Carlsſtraße 23 möbl. Zimm.
8166) Roßdörferſtraße 32, 3. Stock,
ein ſchönes möblirtes Zimmer, mit allem
Comfort eingerichtet und ſorgfältiger
Be=
dienung zu vermiethen.
8226) Rheinſtraße 8, Hinterbau, ein
fein möbl. Zimmer mit oder ohne Cabinet.
8343) Dieburgerſtraße 16 möblirtes
Zimmer mit Cabinet ſogleich zu verm.
2260
8346) Steinſtraße 20 ein Zimmer
mit Cabinet, möblirt.
8426) Roßdorferſtraße 3 ein
freund=
lich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8551) Wilhelmſtraße 2 möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
8552) Heidelbergerſtr. 1 zwei möbl.
Parterrezimmer bis 1. October.
8666) Aliceſtr. 2 ein klein. möblirt.
Zimmer iſt billig gleich zu beziehen.
8797) Louiſenſtraße 8. 1. Etage,
zwei ineinandergehende Zimmer mit zwei
Betten ꝛc., ebendaſelbſt ein geräumiges
Manſardenzimmer zu vermiethen.
8799) Mauerſtraße 19 eine
geräu=
mige Stube ohne Möbel an eine oder
zwei Perſonen ſogleich zu vermiethen.
8801
Soderſtraße 59 1. Stock ein
ſchön möblirtes Zimmer.
8802) Hofſtallſtr. 6 ein auch zwei
ſchön möblirte Parterre=Zimmer mit
ſepa=
ratem Eingang zu vermiethen. Auch ein
kleines möblirt. Zimmer für 8 M. p. Mt.
8921) Ludwigſtraße 8 II. zwei fein
möblirte Zimmer für einen, allenfalls
auch zwei Herren.
8964) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9007) Heidelbergerſtraße 7 zwei
möblirte Zimmer.
9096) Marktſtraße 4 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9102) Martinſtraße 22 ein gut
möblirtes Zimmer und Cabinet mit
ſepa=
ratem Eingang.
9107) Schloßgraben 1, III. St. zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel zu verm.
9372) Beſſ. Carlsſtr. 3, im 2. St.
1 möblirtes Zimmer bis 1. October.
⁄
9313) Martinſtr. 24 ein freundlich
möbl. Wohnzimmer mit 2 Schlafcabinet,
mit oder ohne Penſion.
9464) Zimmerſtr. 5 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet in der Manſarde.
9465) Ludwigsplatz 6, 2. St., ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9517) Ernſt=Ludwigſtr. 24 ein möbl.
Zimmer per 1. Oct. Gg. Lerch Wwe.
9553) Soderſtraße 41 (parterre) ein
gut möblirtes Zimmer an einen
anſtän=
digen Herrn per 1. October.
9647) Caſinoſtr. 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9648) Annaſtr. 8 ein möbl. Zimmer
mit Cabinet zu vermiethen.
9657) Beſſ. Carlsſtr. 4, 2. Stock,
ein ſchön möblirtes Zimmer.
9658) Promenadenſtraße 28 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9735) Carlsſtraße 33 zwei nach der
Straße gehende Zimmer gut möbl. im
1. Stock zuſammen oder getr. zu verm.
9772) Hügelſtraße 19 ein gut möbl.
freundliches Zimmer mit ſep. Eingang per
15. October zu vermiethen.
9774) Martinſtr. 19 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
9819) Caſinoſtraße 28 im 3. Stock
ein kleines möblirtes Zimmer mit oder
ohne Koſt billig.
M 195
9820) Markt 2 im 3. Stock Zimmer
und Cabinet, möblirt
9821) Waldſtraße 25 im 1. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9866) Dieburgerſtraße 9 möblirtes
Zimmer per 1. October zu vermiethen.
9867) Waldſtraße 7 möbl.
Manſar=
denzimmer mit Cabinet, ſofort zu beziehen.
9938) Hölgesſtr. 13, Beletage, ein
ein möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
9940) Ludwigsſtr. 14 zwei möblirte
Zimmer einzeln zu vermiethen.
9947) Rheinſtraße 33, Hinterbau,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9948) Eliſabethenſtr. 64 ein ſchön
möblirtes Zimmer mit oder ohne Kabinet.
9949) Waldſtraße J. Parterre, ein,
auf Wunſch auch zwei möblirte Zimmer,
ofort oder auch ſpäter zu beziehen.
M
E
9952) Liebigſtraße ', Part., 2möbl. Zim.
10013) Magdalenenſtr. 23, 2. St.,
ein ſchön möblirtes Zimmer, Ausſicht auf
die Straße, gegenüber der neuen Inf.=Kaſ.
10014) Soderſtraße 50 parterre ein
gut möbl. Zimmer auf einige Monate.
10016) Soderſtraße 5, 1. St., ein
gut möbl. Zimmer mit Penſion zu verm.
10068) Ein möblirtes Zimmer auf
Wunſch mit Koſt zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
10069) Darmſtraße 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
10070) Ein gut möblirtes Parterre=
Zimmer, auf Wunſch mit Penſion.
Zu erfragen Soderſtraße 44 im Laden.
10071) Rheinſtr. 47 Vorderh., 2 Tr.,
gut möblirtes Zimmer nach der Straße.
10118) Ludwigsplatz6, Hinterhaus
ein kl. möbl. Zimmer per Monat 6 M.
10235) Heinrichſtraße 105,
Bel=
etage, ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
10236) Saalbauſtr. 4 zwei ſchöne
Zimmer, ein möblirtes und ein unmöbl.,
ofort zu vermiethen.
10237) Ecke der Victoria= u.
Land=
wehrſtraße 11 ein freundl. möbl. Zimmer
per 1. November.
10238) Ecke derl Promenaden= und
Wendelſtädtſtr., Parterre, ein gut möbl.
Zimmer mit Cabinet bis 1. Nov. zu bez
10239) Neckarſtr. 11 2 gut möbl.
Wohn= und Schlafzimmer ſof. zu beziehen.
10240) Neckarſtraße 11 im Seitenb.
e. 9. möbl. Zim. a. e. Herrn m. v. 0. Penſ
10241) Ein auch zwei gut möblirte
Zimmer in feinſter Lage Beſſungens zu
vermiethen. Näh. in der Exped.
10242) Schulſtraße 16, 1. St., ein
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
10243) Heidelbergerſtr. 21ein möbl.
Zimmer mit Kab. 3. verm. Seitenb. rechts.
10244) Kiesſtr. 54, 3. St., e. m. Zim.
10245) Bleichſtr. 5 e. ſch. m. Part.=Zim.
10246) Dieburgerſtr. 9 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
Froße Bachgaſſe 22 Schlafſtelle für
C, zwei Arbeiter.
[10247
Non heute an verkaufe ich Trauben=
O moſt per Schoppen 40 Pf., ſüßen
Apfelmoſt und ausgezeichnetes
Fla=
ſchenbier aus der Brauerei „zur Krone!
frei in's Haus, per Flaſche 18 Pf.
Achtungsvoll
Adam Kenzler,
Holzſtraße 24. (10126
1ap060n C nolllGallI.
Mein reichhaltiges Lager von Tapeten
und Rouloaux in jedem Genre halte beſtens
empfohlen. — Reſte von 6-16 Stück
werden, ſoweit der Vorrath reicht, zu
Fabrikationspreiſen abgegeben.
Philipp Ronn's Fahrikuiodſerlags.
Philipp Jungmann,
Wilhelminenſtraße 13.
Fortwährender Ankanf
von getragenen Kleidern, Schuhen und
Stiefeln, Bettwerk, Möbeln,
Uni=
formsſtücken ꝛc. zum höchſten Preis.
4.
gr. Ochſen=
W. FurIoh. gaſſe 31.
S.
Bute Pemsiom,
genaue Beaufſichtigung und Nachhilfe
bei einem akademiſch gebildeten Lehrer für
Schüler höherer Lehranſtalten in
Darm=
ſtadt. Näheres in der Exped. (10088
Eäm Ladem,
vent. eleganter erſter Stock in
beſter Geſchäftslage wird für
Ende dieſes Jahres zu miethen
geſucht.
Offerten mit Preisangabe unter
A. L. an die Expedition d. Bl.
(10086
zu richten.
hor
Er.
2261
R 195
Nationalliberale Partei.
Hesslsche Forlschriitsparlei.
AUkum Ahhut Zrhhennh.
Montag den 6. Oktober, Abends 8 Uhr,
m Ritsert’schen Caalo.
Der Kandidat der Partei, Herr Brauereibeſitzer Vrich von
Pfungſtadt, wird ſein Programm entwickeln.
[10152
Alle Wähler des Wahlkreiſes ſind eingeladen.
5
D Ucher
Das mit dem 1. December d. J3. in Kraft tretende
rankenkaſſe=Yerſicherungsgeſetz
ſchreibt die dazu nöthigen
ur und ſind dieſelben in leicht ſaßlicher, einfacher Einrichtung aus der Fabrik von
Cr. Wilh. Ruhfus in Dortmund bei mir zu haben.
Muſter=Formulare ſtehen zu Dienſten.
10099
Emil Weuter.
15.
Victoriaſchule und Lehrermnen=Demmar.
Aufnahmen in die Bictoriaſchule und in das Seminar finden am erſten
Lage des Winterſemeſters
Montag den 13. October, von Morgens 9 Uhr,
m Schullokale durch den Unterzeichneten ſtatt.
Die Großherzogliche Direction der Victoriaſchule.
Dr. Wulckow.
9836
Geſellſchaft Freundſchaft.
Samstag den 1. Oktober 1884:
1
Lk. Velrtüngstest
in don Räumon dos Saalbauos.
Der Vorstand. ſ024s
Beſtauration zur Roſenhöße
Erbacherſtraße 69.
Enpfehle dem gehrten Publikum mein Billard zur gefälligen Benuzung.
Hochachtungsvoll
Hch. Heiderich. vos
Kaufmänuiſcher Perein.
Unſere Vorleſungen für das Winterhalbjahr 1884-85 beginnen Montag
den 13. Oktober d. J.
Für den geſammten Cyklus haben wir ein unperſönliches Abonnement für
Nichtmitglieder des Vereins eröffnet und den Preis auf 7 Mk. 50 Pf. feſtgeſetzt.
Enzeichnungsliſten zum Abonnement ſind aufgelegt in den Buchhandlungen der
herren Bergſträßer, Rheinſtraße, Heß, Karlsſtraße und Vogelsberger,
Schützenſtraße.
Der Vorstand. 1025.
Friſche Zufuhr direct vom Schiff.
Prima qualität.
Preis bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Ctr. an
ohne Octroi frei an den
Aufbewah=
rungsort
Grobes Fettschrot per Ctr. 88 Pf.
Sohmiedegries,
Süok- ≈ Husskohlen
zu billigſten Preiſen.
Gleich baare Zahlung.
Beſtellungen nehmen entgegen die Herren:
A. Anton, Wilhelminenſtr., C. C.
Kleber, Mathildenplatz. W. Mauck,
Ballonplatz, J. Röhrich kath. Kirche,
F. C. Wittmann, Beſſ. Carlſtraße
Die Commission (9584
der Steinkohlen=Act.=Geſellſchaft.
Atzung.
des
10251
Vereins Heſſiſcher Aerzte
zugleich
Kreisveroin Darmstadt-fross-Gerau
im ſtädtiſchen Hoſpital
Montag den 6. Oktober 1884,
Nachm. 7 Uhr präcis.
Tagesordnung:
Herr Dr. F. W. Hoffmann: Ueber
hä=
morthagiſche Infarcirung der Netzhaut
nach Embolie.
Eine geprüſte Lehrerin
ertheilt mehreren Kindern, die eine Schule
nicht beſuchen und doch den Vorzug
ge=
meinſchaftlichen Unterrichts genießen ſollen,
nach beſtimmter Methode geordneten
Un=
terricht, an welchem noch einige Kinder
ſauch Knaben) vom 6. Lebensjahre an, ſich
betheiligen können. - Honorar
quartals=
weiſe. Näheres Steinſtraße 33, mittlere
Etage. Beginn des Unterrichts: (10087
Donnerstag den 16. Oktober.
RGTangsonu18
von
Louise Müller.
Beginn des Wintersemesters:
Montag den 13. Okbober.
Prospecte in der Ausikalienhandlung
von G. Thies.
Anmeldungen werden Heinrichstr. 45
entgegenommen.
10079
Plte Wein=, Bier= und Bordeaur=
(T flaſchen kauft, auch werden dieſelben
abgeholt. Ph. Barth, Schlößg. 29. ſ10252
2262
R195
Der Janzunterrichk für die Rontags- und
Donnerstagspartie
beginnt Montag den 6. Oktober und zwar für die Damen von ½7 bis ½8 Uhr
und für die Herrrn von 8 bis 9 Uhr Abends.
Framz Hoſtmamm,
[10253
Hofballetmeiſter i. P.
Geſchäfts=Empfehlung.
Meinen werthen Kunden, ſowie einem verehrlichen Publikum von hier und
Umgegend die ergebenſte Anzeige, daß ich das von mir über 14 Jahren geführte
Filialgeſchäft des Herrn F. A. Wenck abgetreten habe und nunmehr in dem ſeither
von Herrn C. Franziscus innegehabten Lokale auf eigene Rechnung eine
M
Pa
W
w. Tabak. & Carrenhandlung zu
verbunden mit dem Verkaufe von
Flaschenbier & Tiqueuren
betreiben werde. — Durch meine Jahre langen praktiſchen Erfahrungen in dieſer
Branche bin ich in den Stand geſetzt, ſtets reelle und preiswürdige Waaren zu
führen und bitte das mir ſeither geſchenkte Vert rauen und Wohlwollen auch fernerhin
gütigſt bewahren zu wollen.
[10254
Hochachtungsvoll
Georg Colmar,
Ecke des Mathildenplatzes und der Zeughausſtraße.
Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt.
10255
Montag den 6. Oktober d. 33.:
Jobung.
Die Züge treten pünktlich 8½ Uhr Abends an ihren Geräth.
Das Commando.
häuſern au.
3 Staatsbahn-Prioritäten ſältero).
Meinen verehrten Kunden mache die Mittheilung, daß die zur
Couponsbeſorgung übergebenen Obligationen wieder eingetroffen ſind.
C. Sohade, Bankgeſchäft.
[0256
Die
Eröhnung meiner Weinvirthschaft
am Samstag den 4. Oktober 1884
behre ich mich meinen Freunden, Bekannten und Gönnern ganz ergebenſt anzuzeigen.
Für gute Weine und gute Küche iſt beſtens geſorgt.
ergebenſt
Um geneigten Zuſpruch bittet
10257
Ph. Selpp, Kiesſtraße 32.
Anſtttut der rugl. Fraulein.
Das Winterſemeſter beginnt am 20. October. Anmeldungen
werden entgegengenommen Waldſtraße 35.
Die Vorsteherin. 10024
Eine Verkäuſerin,
welche mehrere Jahre in einem hieſigen
Geſchäfte thätig war, ſucht anderwärs
Stelle. Zu erfr. in der Exped. G007.
10258) Eine gut empfohlene Frar
ſucht Beſchäftigung im Waſchen u. Putzen
oder Laufdienſt. Gr. Bachg. 14, i. Lader=
105) Man uchr uͤr dne Wih
für Nachmittags ſtändige Arbeit, ſowoh
für häusliche Arbeit wie auch im nähen
und flicken, und ſtehen gute Zeugniſſe
fick=
dieſelbe zu Dienſten. Näheres Nieder
Ramſtädterſtraße 52 im Laden.
„
Hin Mädchen, im Kleidermachen und
C= Weißzeugnähen geübt, wünſcht Be
ſchäftigung in oder außer dem Hauſe.
Näheres Expedition.
[10260
10261) Eine Frau
Näheres Brandgaſe 2.
ſucht Laufdienſt
10262) Eine junge, gut empfohlen:
Frau ſucht Beſchäftigung im Waſchen u.
Putzen. Obergaſſe 28.
10075) Eine Kindergärtnerin oder
ein gebildetes, junges Mädchen wird für
den ganzen Tag zu einem Kinde geſucht=
Sprechſtunden zwiſchen 10-12 und 3-
4 Uhr. Näheres in der Expedition.
9978) Für ein hieſiges feines
Putz=
geſchäft eine Arbeiterin geſucht. Offert
unter M. 50 a. d. Exped. d. Bl.
Frul
1.
Haul=
10149) Eine perfekte Reſtaurations=
Köchin ſofort geſucht. Bleichſtraße 25.
10150) Geſunde Amme geſucht
Näheres Georgſtraße 10 Parterre.
10120) Man ſucht für auswärts eir
Mädchen, welches gut kochen, alle
häus=
lichen Arbeiten verrichten kann und gute
Zeugniſſe hat. Näheres Mühlſtr. 24, I.
10077) Ein braves Mädchen von
Lande zum ſofortigen Dienſteintritt geſucht-
J. H. Möſer, Ruthsſtraße 16.
10263) Ein Dienſtmädchen geſucht-
Rheinſtraße 3, 1. St.
10264) Geſucht für nach
Bordeaurz=
ſofort ein tüchtiges Müdchen, welches
alle häuslichen Arbeiten und etwas kochen
kann. Nur ſolche mit guten Zeugniſſen
wollen ſich melden. Näheres
Wald=
ſtraße 49, Parterre.
10265) Brave Mädchen erhalten
ſo=
fort ſehr gute Stellen, Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
it
I.
10267) Ein Müdchen, welches zu
Hauſe ſchlafen kann, wird zur häuslichen
Arbeiten geſucht. Holzſtraße 11.
Hohrere junge Frauon
ſinden dauernde Beſchäftigung.
Näher. Carlsſtr. 12, Hinterbau. (0031
LChrliung
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
E. Eckert, Ernſt=Ludwigſtr. 21.
10267a) Ein Lehrlingmit guten
Schul=
ſenntniſſen unter günſtigen Bedingungen
geſucht. Näh. in der Expedition.
8830) Für meine mech. Strickerei einige
geübte Arbeiterinnen, ſowie 1
Lehr=
mädchen geſucht.
Adam Horn, Kirchſtraße 14.
Lehrliug,
in ein hieſiges En- gros-Geſchäft unter
gün=
bigen Bedingungen geſucht.
Offerten unter F. an die Exped. (8193
LChrlimg.
mit guten Schulkenntniſſen geſucht. (1636
A. Anton, Wilhelminenſtraße.
8837) Ein braver Junge kann in
mie Lehre treten bei Gg. Lang,
Schuh=
machermeiſter, Eliſabethenſtraße 35.
4991) Lehrling kann eintreten bei
Gg. Frank, Friſeur, Ludwigsplatz 5.
tooooooooooooooooooooeooooos
9983) Ein Lehrjunge kann
ein=
b treten in der Buchdruckerei von
6 Gebr. Fdelmanm, Kirchſtr. 8.
Leooceoeooooooeeeoooooooeoo
Ein Lohrling für Comptoir
geſucht. Anfangsgehalt.
Selbſtgeſchrie=
ene Offerten unter M. C. 70
Darm=
adt poſtlagernd erbeten.
[10122
10123) Einen Lehrling ſucht
L. Buchhammer,
Maler u. Lackirer, Neckarſtr. 11.
Die hieſige
ſo.
A4Or.
WClall vzz-chavn hée”
einer Cigarrenfabrik iſt proviſionsweiſe
z1 vergeben.
Cautionsſähige Bewerber wollen
ſchrift=
üche Offerten unter A. 101 an die Exp.
Bl. niederlegen.
[10083
Grafenſtraße 35.
Protectorin:
I. Kgl. H. Frau Prinzessin Karl.
Künſtlerſchule: Amk. 30,
Dilettanten=
ſchule: Rmk. 25,
Vorbereitungs=
ſchule: Rmk. 15 für Clavier, Rmk. 20
für Geige, Seminar zur Ausbildung
von Muſiklehrern und Lehrerinnen:
Rmk. 22.50 vierteljährlich.
Beginn des Semeſters: Donnerstag den
16. October. Theorie: Ruzicka.
Aeſthe=
tik und Literaturgeſchichte:
Hofkapell=
meiſter Schlöſſer. Methodik des
Cla=
vierſpielens: Kapellmeiſter Wallenſtein.
Sologeſang: Rübſam. Chorgeſang:
Wallenſtein. Clavier: Muſikdirector
Keiſer, Hayn, Kantor Oppenheimer,
Traumüller, Vogel und Wallenſtein,
Frau Rink, Fräul. Engelbach,
Hiſſe=
rich, Jaide, Köſter, Rippert,
Schleu=
ning und v. Zangen. Violine;
Hof=
concertmeiſter Hohlfeld und Oelsner.
Violoncello: Hahn u. Reitz.
Enſemble=
ſpiel: Hohlfeld und Reitz.
Treff=
übungen: Oppenheimer.
Anmeldungen nimmt entgegen
Der Director:
Capellmeiſter Martin Wallenstein.
Großherzogl. Kammervirtuos. (9556
Cluton schmackhafton Haſſoo,
ſowie täglich
friſchen Kuchen
109994
in der
Kaſſee-Halle, Grafenſtraße 27
Cunge Leute finden Pension in einer
iſraelitiſchen Familie.
(9835
Näheres in der Expedition.
10157)
Gesucht,
für Januar eine geſunde Wohnung vor
5 bis 6 Zimmern, womöglich mit
Gar=
tenantheil. Gefl. Offerten poſtl. H. 32.
Neine Wohnung befindet ſich jetzt
J
Schuſtergaſſe 1,
im Hauſe des Herrn Kaufmann Schmidt.
Auch werden daſelbſt Federn zum
Woſchen und Krauſen angenommen.
Elise Reicherd, Modiſtin. (10269
Pferdemartl. Loose
2 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
ſGetragene Kleider, Schuhe, Stiefel,
Uniformsſtücke, Bettwerk u. ſ. w.
werden fortwährend angekauft. J. Liod,
41 Langegaſſe 41.
[10270
Eine geprüfte Lehrerin, die längere
Jahre im Auslande war, wünſcht gegen
mäßiges Honorar
Poiore!
n AEaGGAGTTIGdt
auch Nachhülfe) im Franzöſiſchen und
Engliſchen, ſowie in anderen Schulfächern
zu ertheilen.
Roßdörferſtraße 53 parterre.
9l72
Fetragene Herren=u. Frauenkleider,
Uniformen, Schuhwerk ꝛc. kauft zu
hohen Preiſen. - Beſtellungen per Poſt.
Friedrich Bauer, Langegaſſe 49. (2703
Lur Herbst=Saison
empfehle ich mich den geehrten Damen
zu allen im Putzfach vorkommenden
Ar=
beiten in und außer dem Hauſe.
A. Harch, Modiſtin,
große Bachgaſſe 33. (0271
Vortwährender Inkauf
von getragenen Kleidern,
Militäreffec=
ten, Gold und Silber, Schuhen,
Bett=
werk, Möbeln und allen in dieſes Fach
einſchlagenden Artikeln.
L. Falk,
4 kleine Ochſengaſſe 4.
Beſtellungen erbitte per Poſt. (9112
WAlt. Gold u. Silber,
ſowie Antiquitäten jeder
Art werden zu höchſten
Prei=
ſen angekauft von
J. Smom,
Kirchſtraße 8.
Beſtellungen erbitte per Poſt.
Likherunterriohk
wird gründlich gegen mäßiges Honvrar
ertheilt. Näheres Expedition. (10127
Specinlarzt Br. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(1141
M195
2264
Bekanntmachung.
Die Rechnung über Einnahme und Ausgabe der evangeliſchen
Kirche zu Beſſungen für 1881184 liegt vom Heutigen an acht Tage
zu Jedermanns Einſicht auf Großh. Bürgermeiſterei offen.
Beſſungen, den 4. Oktober 1884.
Der evangeliſche Kirchenvorſtand. (0272
C AulbsAund zu k t AhAlUuA d. m.
der
Gehlachs bei Sedan.
dm Sonntag don 5. rosp. 19. Oklober er.
Eintrittsprois: 50 Ptze. pro Porson.
Obiges Rundgemälde von Professor Louis Braun in Münchon, das
grösste in Doutschland, bloibt nur noch bis ult. Oktober cr. ausgestellt und
wird das Panorama während der Aufstellung oines neuon Tableaus vom
I. Novemher er. auf kurzo Loit goschlosson. Die Miedoreröffnung wird seiner
[0273
Leit bokannt gemacht wordon.
Wie Direction.
Geſchäfts=Uebergabe.
Hierdurch die ergebene Anzeige, daß ich mein Colonial=, Specerei=, Tabak=
und Cigarren=Geſchäft, Ecke der Kies= und Karlsſtraße unterm Heutigen an
Herrn Th. Schuchmann
abgetreten habe, welcher dasſelbe unverändert weiter führt.
Indem ich meinen geſchätzten Kunden für das mir bewieſene Vertrauen und
Wohlwollen höflichſt danke, bitte ich, dasſelbe meinem Nachfolger zu Theil werden
Hochachtungsvoll
zu laſſen.
Adam Höhler.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1884.
Bezugnehmend auf obige Anzeige wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine
geehrten Abnehmner in jeder Weiſe zufrieden zu ſtellen und das dem Geſchäfte ſeit
12 Jahren geſchenkte Vertrauen zu erhalten ſuchen.
Hochachtungsvoll
[10274
Phb. Scharchinaun.
Asphalt= und Cement=Arbeiten
(9848
verfertigt unter Garantie zu den billigſten Preiſen.
Maurermeiſier,
Peter Wagner, Dreibrunnenſtr. 11.
Arbeilsnachweis.
9989) Louiſe Ott, ledig,
Pankratius=
ſtraße 11, Laufdienſt für Nachmittags.
9990) Frau M. Schmidt,
Alexander=
ſtraße 21, Weißzeugnähen, Kleidermachen
zu Hauſe.
Frau L. Fiſcher Wittwe, kleine
Capla=
neigaſſe 3, Laufdienſt.
Galber Sperrsiz
ſabzugeben. Wor ſagt die Exped. (10159
9791) Ein auch zwei ſchön möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion, im
Mittelpunkt der Stadt zu vermiethen.
Näheres in der Expedition d. Bl.
Zei einer Wittwe kann ein ſolides
D) Fräulein (Ladenmädchen) Wohnung
erhalten. Wo? ſagt die Exped. (8819
praot. Arat in Prank-
Dr. med. H. Gensch, urt 2. x. Rube=
Auat. Prof.Ricorde,
Parſs, hent rasch. gründl. u. ohne grovo Rocten alle
Aarva-, Paauer-, Aant. uechaino Tuthatu nuh ogo.
nor Nothdda-SpraAaitr jo- an d-L., Hur.
Rat zi.
„
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 7. Oktober 1884,
Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale „ zum
Schützenhofe; dahier mehrere feine
voll=
ſtändige Zimmereinrichtungen, eine
voll=
ſtändige Kücheneinrichtung, Weißzeug und
ſonſtige Ausſtattungsgegenſtände, 1
Kla=
vier, 1Cauſeuſe mit 6 gepolſterten Stühlen,
12 Weckeruhren, 1 Damenſchreibtiſch,
1 Hängelampe mit Flaſchenzug, 2
Schreib=
ſekretäre, mehrere Kleiderſchränke, 2
Kaſſen=
ſchränke, verſchiedene Oeldruckbilder,
Spie=
geln, mehrere Sopha's, 1 Geſtell mit
16 Bände Meyers Converſationslexikon
mehrere Rouleaux mit Vorhängen und
ſonſtige Gegenſtände durch den
Unter=
zeichneten öffentlich meiſtbietend
unwider=
ruflich verſteigert.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1884.
Engel,
Gerichtsvollzieher. (027k
10082) Feine Racehunde werden an=
und verkauft bei G. Ochs,
Heidelberger=
ſtraße 105.
Dwei Drittel=Plätze im L. Rang, neben=
2) einander, ſind für einige Zeit
abzu=
geben. Rheinſtraße 21, part. (0276
ſEs wird ein Kind in gute Pflege zu
E= nehmen geſucht. Gefl. Offert. unter
K. M. 100 poſtlg. Darmſtadt. (10277
VIIILIPP IEBBR,
Garlsſtraße 24.
8036)
Colonialwaaren., Delieatesen-
Seeſiech- & Mineralwaeser-
Handung.
En gror T en dtad.
SrvolAbirär:
Kaſſes, Lucker,
Lande=producte, Sämeroien,
Delicateren, Weine,
Mincralagauer & Seeſiache.
PIIIIpP WEBBR,
Carfsſtraße 2d.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von A. Rady
Rheinſtraße 47. Der Poſtdampfer „Hermann
ſtapitän Baur, vom Nordd. Aoyd, welcher
am 17. September von Bremen abging, iſt an
1. Oktober in Baltimore angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 5. Oktober.
2. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilung
Blaue Karten gültig.
Die Zauberflöte.
Heroiſch=Lomiſche Oper in 4 Alten von
W. A. Mozart.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
R 195
Todes=Anzeige.
(10258
Allen Freunden und Bekannten hiermit die traurige
Mittheilung, daß unſer lieber Vater, Großvater und
Schwiegervater
Wilhelm Blumer,
heute Nachmittag 3 Uhr nach kurzem aber ſchwerem
Leiden im 80. Lebensjahre ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Katharine Blumer,
Georg Blumer,
Eliſabethe Blumer.
Darmſtadt, 2. Oktober 1884.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehauſe aus, kleine Bachgaſſe 1, ſtatt.
W
[10259
Lodeo=zinzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten zur F
Nachricht, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, unſere
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Dorothee Leissler, geb. Dickel,
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 5 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Eliſabethenſtift, ſtatt.
Standesamtliche Nachrichten
aus Darmſtadt.
Geborene.
Am 25. September: Dem Hofgürtler Martin Schäfer, S. Ferdinand
Ernſt. Dem Chemiker Johann Ludwig Sigismund Edler von Graeve,
T. Eda Wilhelmine Antonie Thereſe Johanna. Am 21. Dem
Weiß=
binder Friedrich Franz Theodor Dambmann, T. Johanna. Am 22.:
Dem Sergeant im 1. Inf.=Regt. Nr. 115 Heinrich Ferdinand Simon,
T. Anna Eliſabeth Emilie. Am 24.: Dem Fabrikarbeiter Heinrich
Nicklas, T. Anna Louiſe. Am 26.: Dem Schreinermeiſter Georg Beſt,
S. Karl Auguſt Maximilian Ludwig. Am 24.: Dem Bahnbeamten bei
der Main=Neckar=Bahn Adam Karn, S. Philipp Wilhem Heinrich. Am
27.: Dem Lehrer an der Stadtknabenſchule Jacob Schmitt, S. Franz.
Am 25.: Dem Schloſſer Karl Werner, S. Karl Heinrich. Am 22.. Dem
Handarbeiter Georg Büdinger, S. Valentin. Am 20.: Dem Eiſengießer
Georg Friedrich Eckart, S. Emil Wilhelm. Am 27.: Dem
Schloſſer=
meiſter Karl Fick, T. Eliſabethe. Am 29.: Dem Conducteur bei der
Heſſ. Ludwigsbahn Simon Beſt, S. Ludwig Franz. Am 27.: Eine
un=
eheliche L. Eva Margarethe. Am 26.: Dem Zimmermann Johann
Georg Karl Hummel, T. Eliſabeth Louiſe Maria. Dem Bäckermeiſter
Konrad Peter Hartmann Hermann Kehres, T. Johanna Helene Eliſabethe
Chriſtina. Dem Schneider Ludwia Weitzel, S. Georg Lorenz Ludwig.
Am 27.: Dem Kürſchner Joſeph Reichel, S. Emil Joſeph.
Proclamirtals Verlobte.
Am 29. September: Uhrmacher Georg Rauch hier, mit Magdalena
Groß, T. des Spenglermeiſters Friedrich Groß hier. Maurermeiſter
Emil Böttinger hier, mit Katharina Lies zu Hambach, T. des
Mühlen=
beſitzers Lorenz Lies von da. Sattler Chriſtian Müller hier, mit
Eli=
ſabetha Spöhrer hier, T. des verſt. Landwirts Chriſtoph Spöhrer zu
Allendorf a. d. Lumda. Eiſengießer Ludwig Weber hier mit Maria
Schäfer, T. des Lohnkutſchers Heinrich Schäfer hier. Wagner Wilhelm
Müller hier, mit Dorothea Rühl, L. des verſt. Gärtners Peter Rühl
Hier. Profeſſor Dr. med. Heinrich Boſe zu Gießen mit Mathilde Kolb
Hier, T. des verſt. Fürſtl. Iſenb. Leibarztes Dr. Franz Kolb zu Offen=
Dach. Am 30.: Kellner Wilhelm Harlos hier, mit Barbara Fillauer
zu Bensheim, T. des Taglöhners Peter Fillauer daſelbſt.
Schuhmacher=
meiſter Kaſpar Obmann II., ein Wittwer zu Klein=Zimmern, mit
Eliſabethe Ganß zu Groß=Zimmern, L. des verſt. Maurers Georg
Ganß IV von da. Kaufmann Heinrich Bendheim zu Auerbach a. d. B.,
rnit Lina Neu, T. des Kaufmann Abraham Neu hier. Am 1. Oktober:
Sattler Bernhard Marſchall hier, mit Maria Seiberthier. Metallgießer
Georg Gerhardt hier, mit Eliſabetha Becker hier. Am 2.. Handarbeiter:
Chriſtian Wolf hier, mit Barbara Wölfelſchneider hier. Am 27. Sept.:
Zuſchneider Georg Metzger hier, mit Amalie Abel, T. des verſt.
Oktroi=
aufſehers Johann Adam Abel hier.
2265
Cheſchließungen.
Am 27. September: Der Schullehrer Wilhelm Heß in Roßdorf,
mit Katharina Müller in Roßdorf, T. des Großh. Bürgermeiſters Georg
Müller in Roßdorf. Der Eiſendreher Karl Wagner hier, mit Sophie
Hahn in Arheilgen, T. des zu Arheilgen verſt. Ackermanns Heinrich
Hahn. Der Zimmermann Wilhelm Chriſt hier, mit Eliſabeth Debus
hier, L. des Landwirts Ludwig Debus hier. Der Poſtſekretär Ludwig
Ochs hier, mit Amalie Wundt, L. des hier verſt. Betriebs=Inſpektors
Chriſtian Wundt. Der Lehrer Karl Süß in Frankfurt, mit Eliſabeth
Creizenach hier, T. des Oberlandesgerichtsrats Dr. Julius Creizenach
hier. Der Fürſtliche Kabinetsrat Alexander Menges in Sofia in
Bul=
garien mit Emilie Hickler hier, L. des Großh. Beigeordneten und
Kom=
merzienrats Guſtav Hickler hier. Am 29. Der Metalldreher Adam
Feldmann hier, mit Magdalena Baumann hier, L. des hier verſt.
Schneiders Ludwig Baumann. Am 2. Oktober: Der Heizer Georg
Stork, ein Witwer, hier, mit Louiſe Engel in Beſſungen, T. des zu
Sulzbach verſt. Bergmanns Carl Engel. Der Poſtunterbeamte Leonhard
Gremm hier, mit Anna Merz hier, L. des zu Worms verſt. Privatiers
Johann Merz.
Geſtorbene:
Am 28. September: Katharina Hörr, geb. Müller, Ehefrau des
Mechanikers Philipp Hörr, 24 J. 5 M., ev. Am 27.: Fabrikarbeiter
Adam Stein, S. des verſt. Bahnarbeiters Chriſtian Stein zu Bickenbach,
16 J. 9 M. 29 T., ev. Privatin Laura Diederichs, 75 J. 8 M., ev.
Am 28.: Friedrich Philipp Beſt, S. des Kaufmanns Johann Philipp
Beſt, 1 M. 3 T., kath. Am 20.: Tem Schreiner Karl Schneider ein
tot=
geborner Sohn. Am 29.: Wilhelm Bohländer, S. des Taglöhners
Wilhelm Bohländer, 1 J. 2 M. 4 T., ev. Am 1. Oktober: Adelheid
Schloß, geb. Mombach, Ehefrau des Agenten Samuel Schloß, 63 J.
21 T, israel. Am 30. September: Ernſt Hufnagel, S. des
Sattler=
meiſters Adam Hufnagel, 2 M. 15 T., ev. Am 1. Oktober: Barbara
Schmuck, geb. Schmidt, Witwe des Werkmeiſters bei der Heſſ.
Ludwigs=
bahn Johannes Schmuck, 66 J. 8 M., kath. Viktualienhändler Wilheln
Blumer, 78 J. 7 M., ev. Am 2.: Katharina Petry, geb. Förſter,
Witwe des Feldwebels i. P. Carl Auguſt Petrz. 49 J. 1 M., kath.
Am 1.: Ein Kind, Andreas Ellermann, 5 M. 1 2., kath.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 4. Oktober.
Deutſches Reich. Wie aus Berlin berichtet wird, ſollen auch im
nächſten Etatsjahre, um die neuerdings vielfach mit günſtigem Erfolg
veranſtalteten Ausſtellungen von Arbeiten der Handwerkslehrlinge zu
fördern, denjenigen Veranſtaltern ſolcher Ausſtellungen, welche für eine
zweckmäßige Einrichtung derſelben und für die ſachkundige und
un=
parteiiſche Beurteilung der ausgeſtellten Arbeiten die erforderlichen
Bürgſchaften bieten, Staatszuſchüſſe, ſo weit die Mittel reichen, zur
Bil=
dung von Staatspreiſen zur Verfügung geſtellt werden. Wo Innungen
beſtehen, welche die Pflege und Beaufſichtigung des Lehrlingsweſens zum
Gegenſtand ihrer korporativen Thätigkeit gemacht haben, werden die
Ausſtellungen, welche von einer Vereinigung derſelben, von
Innungs=
verbänden, veranſtaltet werden, bei der Bewilligung von Staatszuſchüſſen
in erſter Linie berückſichtigt werden.
Das nach der weſtafrikaniſchen Küſte beſtimmte Geſchwader tritt
am 15. Oktober in Wilhelmshaven zuſammen und ſticht unverzüglich
in See.
Nach den vorliegenden amtlichen Angaben über den Procentſatz der
im deutſchen Heere eingeſtellten Elſaß=Lothringer, welche keine
Schul=
bildung genoſſen haben, iſt der Procentſatz derſelben von 1870 mit
6-8 pCt. bis auf 0,76 pCt. in 1884 zurückgegangen.
In der bereits erwähnten Generalverſammlung des Vereins zur
Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen von Handel und Gewerde,
welche am Montag in Berlin ſtattfand, präziſierte Ruſſel die Ziele des
Vereins und wendete ſich Redner bei der Beſprechung der Börſenſteuer=
Vorlage gegen die procentuale Beſteuerung. Bei den Börſengeſchäften
handle es ſich keineswegs nur um Spekulationen, und nur der
feind=
ſelige Zug gegen das Kapital, der durch die Welt gehe, mache es
erklär=
lich, daß man von gewiſſer Seite gegen die Börſe eifere. Gegen ſolche
Agitationen müſſe die Geſetzgebung im Intereſſe des Volkswohlſtandes
warnen. Bei einer größeren Heranziehung des mobilen Kapitals zur
Beſteuerung müſſe innerhalb geſicherter Prinzipien verfahren werden,
nicht in dilettantiſcher Weiſe. Im allgemeinen ſprach ſich der Redner
für die Verſtaatlichung der Eiſenbahnen aus und betonte das poſitive
Mitwirken des Vereins bei den großen ſozialpolitiſchen Aufgaben. Das
Parlament beſitze in dieſer Frage zu wenig orientierte Männer. Der
Verein müſſe ſeine Erfahrung ohne Berückſichtigung der politiſchen
Parteirichtung zur Geltung bringen. Schließlich beantragte der Reduer
die Einſetzung eines 45gliedrigen Ausſchuſſes, in welchem der
Schwer=
punkt des Vereins ruhe und ſchloß unter lebhaftem Beifall mit dem
Appell, in der Wahrung der Standesehre ſtets zuſammenzuhalten. Das
vorgeſchlagene Statut wurde hierauf en bloe angenommen.
Nach in Bremen am 2. Oktober eingegangenen Nachrichten erhielt
der Vertreter v. Lüderitz in Angra Pequena, Heinrich Vogelſang, am
9. September von dem Korvettenkapitän v. Raven die Mitteilung, daß
das afrikaniſche Küſtengebiet zwiſchen dem 26. Grad ſüdlicher Breite
und der Walfiſchbai bis zum Kap Frio, unter den Schutz des Deutſchen
Reiches geſtellt ſei und zu dieſem Zwecke in Sandwichharbour, ſowie
602
2266
R 195
nördlich von der Walfiſchbai und am Kap Frio die deutſche Flagge
auf=
gehißt und Grenzpfähle mit den deutſchen Nationalfarben aufgeſtellt ſeien.
Der Vertreter wird erſucht, den deutſchen und engliſchen Kriegsſchiffen,
welche Angra Pequena anlaufen, hiervon Mitteilung zu machen.
Am 2. Oktober fand in München die feierliche Eröffnung der
deut=
ſchen Molkerei=Ausſtellung im Auftrag des Königs durch den Prinzen
Ludwig als Ehrenpräſident in Gegenwart der anweſenden Mitglieder
des königlichen Hauſes, der Miniſterien, der Militär= und Civilbehörden,
der deutſchen und fremdländiſchen Delegierten und ſonſtigen
Notabili=
täten programmmäßig ſtatt.
Der badiſche Städtetag wird ſtatt am 6. Oktober erſt am 13.
Okto=
ber in Heidelberg zuſammentreten.
In Andreasberg am Harz iſt die Trichinoſis ausgebrochen und ſind
weit uber 100 Perſonen erkrankt.
Der in offiziöſen Beziehungen ſtehende
Oeſterreich=Ungarn.
„Peſter Aoydi berichtet über die Stelle der Thronrede, welche von der
auswärtigen Politik handelt, daß dieſelbe das Ergebnis eingehender
Be=
ſprechungen zwiſchen dem ungariſchen Miniſterpräſidenten und dem
Grafen Kalnoky, dem Leiter der auswärtigen Politik Oeſterreich=Ungarns,
ſei. Es ſei alſo wohl jedes Wort derſelben genau erwogen worden und
ſtehe nichts zufälliges und unabſichtliches darin. Man dürfe daher
an=
nehmen, daß ſich weder am Charakter des deutſch=öſterreichiſchen
Bünd=
niſſes und an den innigen Beziehungen Oeſterreich=Ungarns zu
Deutſch=
land, noch aber auch an denen des öſterreichiſchen Staates zu Rußland
irgend etwas geändert habe. Nach wie vor ſei es nur Deutſchland, mit
welchem Oeſterreich=Ungarn in den möglichſt innigen Beziehungen ſtehe,
während Rußlands gar nicht ſpeziell gedacht, ſondern dasſelbe mit allen
übrigen Staaten, mit denen Oeſterreich in beſter Freundſchaft lebe,
„kumultativ abgethan werdel. Dieſe Auslaſſung des offiziöſen Blattes
erklärt die immerhin auffällige Thatſache einigermaßen, daß in der
Thron=
rede zur Eröffnung des ungariſchen Reichstags der Kaiſerzuſammenkunft
von Skierniewice mit keinem Worte gedacht iſt.
Frankreich. Präſident Greoy, welchen man am 2. Oktober in
Paris zurückerwartete, wird am Samstag den 4. d. dem Miniſterrate
präſidieren.
Handelsminiſter Hariſſon wird aus dem Miniſterium zurücktreten
und dürfte Rouvier, Präſident des Budgetausſchuſſes der Kammer, ſeine
Stelle übernehmen.
Das halbamtliche Blatt,=Paris” widerſpricht heute in entſchiedenſter
Weiſe der Nachricht des „Telsgraphe; daß der angebliche Vertrag
zwi=
ſchen Deutſchland und Frankreich am 23. Oktober endgiltig in Kraft
treten werde. 6s beſtehe überhaupt kein Vertrag zwiſchen Frankreich
und Deutſchland.
Der Kriegsminiſter legte am 2. Oktober dem Miniſterrate den
Ent=
wurf einer Organiſation der Kolonialarmee vor.
Die „Agence Havas” dementiert die verbreitet geweſenen Nachrichten
über die militäriſchen Operationen Courbets und die Beſetzung Kelungs
mit dem Bemerken, die Regierung habe ſeit 2 Tagen keine offizielle
Mit=
teilung von Admiral Courbet erhalten.
Aus Singapore wird berichtet, daß am 1. Oktober von dort ein
Schiff abging, um die Kabelverbindung zwiſchen Saigon, Haiphong und
Hongkong wieder herzuſtellen.
Die aus Aubervilliers bei Paris gemeldeten Choleratodesfülle
wer=
den als Cholera nostras bezeichnet.
Aus Oran wurden vom 1. bis zum 2. Oktober mittags 10
Cholera=
todesfälle und 11 weitere Erkrankungen berichtet.
In Ciry=le=noble bei Maçon hal ein Dynamitattentat ſtattgefunden
und erheblichen Schaden angerichtet.
Italien. Cholerabericht vom 1. Oktober. In den Provinzen
Aleſſan=
dria kamen 7 Erkrankungen und 12 Todesfälle, in Aquila 2 bezw. 2,
in Bergamo 13 bezw. 9, in Brescia 4 bezw. 3, in Campobaſſo 1 bezw. 2,
in Caſerta 15 bezw. 10, in Cremona 16 bezw. 7, in Cuneo 34 bezw. 12,
in Ferrara 5 bezw. 1, in Genua 82 bezw. 55, davon in der Stadt
Genua 81 bezw. 38, in Novara 2 bezw. 2, in Parma 3 bezw. 3, in
Pavia 3 bezw. 1, in Reggio 6 bezw. 2, in Rovigo 4 bezw. 1, in Salerno 2
bezw. 1, in Turin 2 bezw. 0, in Venedig 2 Erkrankungen und kein
Todesfall, wovon in der Stadt 1 Erkrankung, vor.
Schwedeu=Norwegen. Der König beabſichtigt, in der zweiten
Hälfte des Oktober ſeine Reſidenz auf längere Zeit nach Chriſtiania zu
verlegen. Das Kronprinzenpaar hat ſich von England nach Amſterdam
begeben, woſelbſt der Kronprinz die Maſſagekur des Dr. Metzner
ge=
brauchen will.
Rumänien. Das Königspaar begiebt ſich am Montag den 6. d. M.
nach Sigmaringen, um der Feier der goldenen Hochzeit des Fürſten und
der Fürſtin von Hohenzollern anzuwohnen.
Vereinigte Staaten. Die internationale Konferenz zur Feſtſetzungz
des erſten Meridians wurde am 2. Oktober in Waſhington eröffnet;
e=
waren die Vertreter von 22 Ländern zugegen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 4. Oktober.
Das Amtsblatt des Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz Sektion für Juſtizverwaltung Nr. 19 enthält folgendes
Aus=
ſchreiben betr. die Ausführung der Verordnung vom 9. September 1879
über die Tagegelder, Reiſekoſten und Umzugskoſten der Civilbeamten.
In der am Mittwoch in der hieſigen Stadtkapelle abgehaltenen
Dekanatsſynode gedachte u. A. Herr Dekan Ewald bei Eröffnung
der Verhandlungen des verſtorbenen Pfarrers Wagner in Griesheim,
deſſen Andenken mit warmen Worten ehrend, ſowie der Penſionierung
des Pfarrers Dingeldey in Roßdorf nach 60jähriger Dienſtzeit. Herr
Stadtpfarrer Dingeldey konſtatierte in dem von ihm erſtatteten Berichte
über den kirchlichen und ſittlichen Zuſtand in dem Dekanate Darmſtadt,
daß derſelbe ſich etwas gebeſſert habe, die Katechismuslehre werde meiſt
gut beſucht, die kirchliche Trauung ſei auf dem Lande allgemein im
Ge=
brauche, in Darmſtadt ſelbſt werden von den Getrauten 76 Procent
kirchlich getraut, eine traurige Erſcheinung ſeien indes die vielen
vor=
kommenden Eheſcheidungen; Taufverweigerungen kommen nur ſehr wenige
vor. Von Darmſtadt ſelbſt wird bemerkt, daß der Kirchenbeſuch gegen
das Vorjahr keinen großen Unterſchied zeigte, der Beſuch des
Abend=
mahls dagegen zugenommen habe. Auffallend ſei es, daß die Zahl der
Eheſchließungen in den beſſer ſituirten Geſellſchaftskreiſen im Abnehmen
begriffen ſei. Von den aus Miſchehen ſtammenden Kindern wurden
51 Procent evangeliſch getauft. Nach der hierauf erfolgten Wahl eines
geiſtlichen und eines weltlichen Mitglieds für die Landesſynode, deren
Ergebnis wir bereits geſtern mitteilten, erläuterte Herr Pfarrer Pahnke
die Frage: Bedarf die gegenwärtig in unſeren Gemeinden übliche
Be=
erdigung einer Beſſerung, eventuell welcher? und wurde nach einer
Diskuſſion hierüber, an welcher ſich die Herren Superintendent Dr. Sell
und Stadtpfarrer Pfnor, ſowie Juſtizrat Weller und Oberpoſtmeiſter
Pfaltz beteiligten, als Reſolution der Wunſch angenommen, daß eine
Leichenrede ſtatthaben ſolle, in welcher aber das Perſönliche möglichſt
zurückzutreten habe und daß der Rede ein Bibelwort zu Grunde zu legen
ſei. Bezüglich der Begleitung der Leiche durch den Geiſtlichen ſprach,
ſich die Synode einſtimmig dahin aus, daß es wünſchenswert ſei, wenn
die Begleitung durch den Geiſtlichen nicht im Wagen, ſondern zu Fuß
erfolge. Die Erledigung weiterer zur Beſprechung gebrachten Fragem
wurde der Entſcheidung durch das Kirchenregiment vorbehalten.
Nach Beendigung der Synode vereinigten ſich die Teilnehmer am
derſelben zu einem gemeinſamen Mittagsmahl im Prinzen Carl.
— Poſt=Perſonalnachrichten. Ernannt ſind der Ober=
Poſtkommiſſarius Wilh. Hoffmann in Darmſtadt zum Ober=
Poſt=
ſekretär und der Poſiſekretär Kröſchel ebendaſelbſt zum Ober=
Poſt=
direktionsſekretär. Angeſtellt iſt der Poſtaſſiſtent Siegler in Fürth
(Odenwald) als Poſtverwalter. Verſetzt ſind der Telegraphendirektor
Hadank von Darmſtadt nach Görlitz und der Ober=
Poſtdirektions=
ſekretär Kuß von Minden nach Darmſtadt behufs Uebernahme der
Telegraphendirektorſtelle. In den Ruheſtand getreten iſt der Poſtverwalter
Hedderich in Guntersblum.
Die letzte Monatsverſammlung des
Gartenbau=
vereins war ziemlich gut beſucht und erſtattete zunächſt der Präſident
Herr W. Schwab, einen kurzen Bericht über die Gartenbauausſtellungem
in Mainz und Frankfurt und referierte ſodann über die von dem Komits
zur Vorbereitung der Ausſtellung des hieſigen Gartenbauvereins inz
k. Jahre gefaßten Beſchlüſſe, wobei er Veranlaſſung nahm, die Damem
Um 2 Ehrenpreiſe für dieſelbe zu erſuchen. Aus den Verhandlungen
iſt zu erwähnen, daß aus Anlaß eines Vortrags des Herrn Lieutenanz
v. Röder, welcher das Ueberwintern von Fuchſien im freien Lande
empfahl und Herr Hofgärtner R. Noack bemerkte, daß dies nur
be=
niedern und den alten kleinblühenden Sorten möglich, aber nicht
vor=
teilhaft ſei, da dieſelben alsdann viel zu ſpät zur Blüte kämen. Bei
dieſer Veranlaſſung lud Herr W. Schwab die Mitglieder des Vereins
zu einem Beſuche ſeines Gartens ein, in welchem unter einem Rebgang
eine Allee von 84 hochſtämmigen Fuchſien in prachtvollſter Blüthe
auf=
geſtellt iſt. Weitere Gegenſtände der Verhandlung war noch Pflege=
und Schnitt der Granathäume, Beſtimmung von Obſtſorten ꝛc.
Hierauf berichtete der Präſident über das überaus günſtige
Re=
ſultat der Ausſtellung von an Arbeiterfamilien zur Pflege gegebener=
Pflanzen und wurde ſchließlich eindringlich gewarnt vor den Nachteilem
welche durch das zu tiefe Setzen der Obſtbaume entſtehen, eine Warnung
welche bei der herannahenden Pflanzzeit alle Beachtung verdient.
Ausgeſtellt waren in der Monatsverſammlung Obſt aus den
Garten der Frau Prinzeſſin Karl (Roſenhöhe), aus Kernen gezogew
Blutpfirſiche von Herrn Handelsgärtner May in Beſſungen, reiſe =
rau-
ben aus zweiter Blüte von Herrn Sinnigſohn und Aepfel und Birner
durch Herrn Rentner Hiſſerich und Herrn W. Schwab, von welchen ſic
namentlich die Birnen des letzteren durch ihre Größe auszeichneten.
Sonntag den 5. Oktober, abends 7 Uhr, wird Herr Predige=
Baſche von Berlin in dem Saale der Sonntagsſchule (
Heinrichſtratz=
gegenüber der Steinſtraße) einen Vortrag über Zweck und
Einrichtun-
der Sonntagsſchulen halten, zu welchem alle Freunde eingeladen ſind.
Immobilienverkäufe. Sämtliche Bauplätze zu beider.
Seiten der Beſſunger verlängerten Rückertſtraße bis zur Hochſtraße
Herrn Ingenieur C. Külp gehörend, ſind in anderen Beſitz übergegangew,
erner wurde verkauft ein Baugelände in der neuen projektierten Beſſunge
Hoffmannſtraße, ſowie das Haus des Herrn Ch. Leußler,
Kranichſteine-
ſtraße Nr. 30. Sämtliche Verkäufe wurden durch Agenten P. Thuring”
abgeſchloſſen.
Auch Seitens der Direktion der Main=Neckar=Bahn 5
auf Grund der Beſtimmungen des Krankenverſicherungsgeſetzes die
Grü=
dung einer gemeinſamen, alle Arbeiter dieſer Bahn umfaſſenden Be
triebskrankenkaſſe in Ausſicht genommen, welche ihren Sitz
hi=
haben wird.
Während des Monat September wurden im Schlachtham,
219 Ochſen, 75 Kühe und Rinder, 1344 Schweine, 592 Kälber, ſow
207 Hämmel und Schafe, in den Pferdeſchlächtereien 5 Pferde geſchlacht=
M. 195
R. Die Erneuerungsarbeiten der inneren Räume des Saalbaues
ind demnächſt beendet. Geſtern ſahen wir den großen Saal und waren
iberraſcht von der feinen, geſchmackvollen und künſtleriſchen Ausführung.
dieſe früher ſo kahlen Wände erkennt man kaum wieder und wird die
chöne Veränderung allgemein den größten Beifall hervorrufen.
Ins=
eſondere macht der Saal bei Gasbeleuchtung einen äußerſt brillanten
Eindruck. Zur würdigen Wiedereröffnung wird Samstag den 18. d.
in großer Feſtball veranſtaltet und Gelegenheit geboten, das erſte
jieſige Feſtlokal in ſeinem neuen Kleide bewundern zu können.
Ein=
eichnungsliſten zirkulieren in der Kürze und wird näheres durch
Annoncen mitgeteilt.
— Der erſte Gewinn der Mainzer Kirchenbau=Lotterie im Wert
von 100 000 M. fiel dem Holzhändler Ludwig Göttmann aus
Brens=
bach i. O. zu. Derſelbe begab ſich geſtern nach Mainz, um ſeinen
Ge=
mnn zu erheben.
Eingeſandt). Die vor Kurzem gebrachte Mitteilung, daß die
kon=
ſervative Vereinigung definitiv beſchloſſen habe, bei der
bevor=
ſtehenden Reichstagswahl für den nationalliberalen Kandidaten
Ulrich zu ſtimmen, wird nicht verfehlen, bei allen denen Befriedigung
hervorzurufen, welche den Wunſch haben, daß unſer Wahlkreis demnächſt
mcht durch einen Deutſch=Freiſinnigen, ſondern durch einen Mann im
Reichstag vertreten werde, der ſich nicht von vornherein in eine
grund=
ſützliche Oppoſition zu den bekannten Zielen der Reichsregierung und
bes Fürſten Bismarck ſtellt. Es wird ſchwere Arbeit koſten, den Sieg
zu gewinnen, aber er darf erhofft werden, beſonders auch nach dem
Engangs erwähnten Beſchluß der konſervativen Vereinigung. Die
Ge=
winnchance der nationalliberalen Partei liegt hauptſächlich im erſten
Wahlgang. Im Jahre 1881 verteilten ſich bei der erſten Wahl die
Stimmen auf Büchner (5108), Thiel (2901) und Goldmann (2125),
wozu noch 1360 auf Bebel und 309 auf v. Biegeleben kamen. Den
5108 Stimmen der Fortſchrittspartei ſtanden alvo 5026 der
national=
liberalen und konſervativen gegenüber. Allem Anſchein nach hat das
neuerwachte politiſche Leben auch in unſerem Wahlkreis einen Rückgang
der oppoſitionellen Parteien und eine Kräftigung derjenigen Elemente
im Gefolge, welche feſt zu Kaiſer und Reich ſtehen. Daraus darf die
Hoffnung geſchöpft werden, daß der Kandidat der nationalliberalen
Partei im erſten Wahlgang ſchon den Sieg davon trägt, wenn
Jeder=
mann ſeine Schuldigkeit thut.
(Eingeſandt.) eder, der die Beſſunger Eiſenbahnſtation benutzt,
wird die Beobachtung machen, daß an ſchönen Tagen und auch ſonſt zu
gewiſſen Zügen nach der Bergſtraße ꝛc. der Warteſaal beſagter Station
iel zu klein iſt, um alle Reiſenden zu faſſen, die denſelben zu benutzen
erechtigt ſind. Dieſelben ſind gezwungen, ſich um das Stationsgebäude
erum zu lagern. Eine Vergrößerung des Warteſaales reſp. Abtheilung
n verſchiedene Klaſſen wäre zeitgemäs.
— Vakante Stellen im Bezirk des Xl. Armeecorps.
Amoene=
erg, Stadtrat, Polizeidiener, 240 M. jährl. Daſelbſt, Stadtrat,
Stadt=
iener, 210 M. jährl. Frankfurt Kgl. Eiſenbahndirektion. Daſelbſt,
Zilfs=Bureaudiener, 2 M. 50 Pf. pro Tag. Daſelbſt, Städtiſches
golizei= und Verkehrsamt, Wieger bei den ſtädtiſchen Wagſtellen,
200 M. Gehalt ſteigend bis 1500 M. Lüdenſcheid, Polizeiverwaltung,
4 Nachtwächter je 500 M. jährl. Mainz. Kgl. Garniſon=Verwaltung,
7atsmäßiger Kaſernenwärter, 600 M. Gehalt. Deputate an Feuerungs=
und Erleuchtungsmaterialien und freie Wohnung. Preungesheim bei
Frankfurt a. M., Baurat Becker, Frankfurt a. M., Eichwaldſtraße
Nr. 50, 2 Bau=Aufſeher für die Dauer von 2 Jahren, je 90 M.
monat=
lich. Waltershauſen, Poſtamt, Landbriefträger, 480 M. Gehalt und
180 M. Wohnungsgeldzuſchuß. Welſchenenneſt, Poſtamt, Poſtverwalter,
während der Probezeil 2 M. 50 Pf. Tagegelder, nach erfolgter
An=
tellung 1050 M. Gehalt und 180 M. Wohnungsgeldzuſchuß. Wies=
Gaden, Bürgermeiſterei. Schulpedell, 900 M. Gehalt neben freier
Woh=
mung und Heizung. Wildungen, Poſtamt, Poſtſchaffner, 880 M. Ge=
Zalt und 108 M. Wohnungsgeldzuſchuß. Bezirk der Großh. Heſſ. (25.)
Diviſion. Mainz. Staatsanwaltſchaft am Landgericht der Provinz
Rheinheſſen, Schreibgehilfe, 600 M. jährl., Schreibvergütung.
Mainz, 3. Oktober. Herr Provinzialdirektor Küchler hat die
Ehm nationalliberalerſeits angetragene Kandidatur für den Wahlkreis
Mainz=Oppenheim definitiv abgelehnt. Man verſucht nun Herrn
Kommerzienrat Reuleaux zur Annahme der Kandidatur zu
be=
ſtimmen.
Die Fahrten der Salonboote „Humboldt= und „Friede= ſind
ſeit geſtern eingeſtellt.
Bodenheim, 3. Oktober. Unſere Gemeinde iſt in den letzten
Tagen wiederholt durch Feuer heimgeſucht worden. Im ganzen ſind
3 Häuſer, 5 Scheuern, 4 Ställe und mehrere Nebengebäude abgebrannt.
Auch eine Menge Frucht iſt dabei vernichtet worden und war ein Teil
der Abgebrannten nicht verſichert.
- Getreide= und Fettviehpreiſe in der Woche vom 23. bis
520. September 1884. Die Lage des Getreidegeſchäfts hat im Laufe
dieſer Woche keine Veränderung erlitten. Wir notiren:
Weizen: hierländiſcher neuer 17.-. bis 1725 Mk., ruſſiſcher
1650 bis 17.- Mk. norddeutſcher 16.50 bis 17.25 Mk. - Roggen:
Gierländiſcher neuer 15.50 bis 16.- Mk., pfälzer neuer 16. - bis
Gerſte: nach
1650 Mk.. ruſſiſcher 15. - bis 15.50 Mk.
Qualität hieſ. 16. - bis 17.50 Mk. bayriſcher 1750 bis 1850 Mr.
Hafer: nach Qualität hieſ. neuer 13.25 bis 14. - Mk.,
bayeri=
ſcher neuer 14. - bis 15. - M. per 100 Kilo. Die Fettviehpreiſe
Elieben unverändert wie in voriger Woche.
3. f. d. I. V.
Großherzogliches Hoftheater.
2267
Donnerstag, 2. Oktober.
„Kabale und Liebe.
E. Die gähnende Leere im Sperrſitz und in den Logen beſagte, daß
ein „klaſſiſches Stücku auf der Tagesordnung ſtand. Wo iſt das
Publikum, welches einſt mit angehaltenem Atem, mit klopfendem Herzen
alle jene ergreifenden Scenen verfolgte, die ſich in der ärmlichen
Bürger=
ſtube des Stadtmuſikus Miller abſpielen. Am 17. April 1784 - alſo
vor 100 Jahren - wurde „Luiſe Millerinz von Iffland in „Kabale
und Liebe= umgetauft und übte bei ſeiner Aufführung eine
unwiderſteh=
lich hinreißende Gewalt. Der greiſe Zelter bekennt in einem Brief an
Goethe in begeiſterter Rückerinnerung an die Jugendjahre: „Was dieſes
Stück vor fünfzig Jahren auf mich und ſämtliche Sprudeljugend für
elektriſche Macht ausgeübt hat, magſt Du Dir denken.” Wie ſteht es
heute damit? Hat unſer Schiller wirklich kein Publikum mehr, das
den ergreifenden und erhebenden Geiſt ſeiner Poeſie willig auf ſich
wirken läßt? Es ſtände ſchlimm um die Gemütsbildung, ſchlimm um
die äſthetiſche Erziehung der Jugend, wenn wir dieſe Frage verneinen
müßten! Der Schillerenthuſiasmus, d. h. die Begeiſterung für die
Jdeale, welche des Dichters Genius in lebensvollen Geſtalten verkörpert
vor uns hingeſtellt hat, iſt auch in unſerer Zeit noch nicht erloſchen, es
lebt ein unvergängliches Leben in dem Herzen unſerer Jugend, ſofern
ihre Phantaſie noch nicht überreizt, ihr Geſchmack noch nicht abgeſtumpft
iſt. Wer freilich durch die Blendwerke des franzöſiſchen
Senſations=
dramas, durch die Produkte eines einſeitigen Naturalismus überſättigt
worden, wird ſich für die impoſante Einfachheit der Schiller'ſchen Dichtung
keinen Sinn bewahrt haben. Es iſt ein Leichtes, über die Bizarrerien
im Ausdruck in „Kabale und Liebe' zu räſonnieren, das Gefühl zu
überſchwenglich, den Verſtand für zu ſataniſch zu erklären. Aber wie
unter der faltigen Draperie der Worte doch immer der menſchliche Körper
ſichtbar wird, wie es trotz aller weit ausholender Bilder doch immer
unſeres Gleichen ſind, die wir da handeln und leiden ſehen - das iſt
das Große an dieſem dramatiſchen Gemälde. - Frl. Haacke, eine, nach
ihrem dreimaligen Auftreten zu urteilen, recht talentvolle Kunſtjüngerin,
führte ſich als Luiſe zum erſtenmale unſerem Publikum vor. Allerdings
trug die Leiſtung noch den Stempel des Eingelernten; die Dame
dekla=
mierte, wie alle Anfängerinnen, mit zu häufiger Anwendung von
Drückern und hemmte den natürlichen Fluß der Rede durch übermäßige
Accentuierung und Pointierung; auch die noch keineswegs abgerundeten
Bewegungen ließen die Kunſtnovize erkennen, dagegen berührte ihr
ſchlichtes Spiel, das von allem Geſuchten frei war, ſowie ihre deutliche
und verſtändliche Sprachweiſe ſehr angenehm. Im ganzen verdiente die
Debütantin den lebhaften Beifall, der ihrer Leiſtung in reichem Maße
zu Teil wurde. - Hohes Lob verdient der Ferdinand des Herrn Hacker.
Vornehmlich in den Momenten, in welchen er ſich zum hochſten Pathos
der Leidenſchaft zu erheben hatte, vermochte er die Hörer mit ſich
fort=
zureißen, aber auch in den Stellen, wo der gedämpfte Ton des ſeeliſchen
Leidens einzutreten hat, verfehlte er den richtigen Ausdruck nicht. Weit
weniger anſprechend war die Lady Milford von Frl. Berl; dieſe
Schau=
ſpielerin hat uns noch kürzlich in der „Marfau (Demetrius) gezeigt,
was ſie wirklich leiſten kann, aber ihre Milford iſt nach der Schablone
ausgearbeitet und kann nur in wenigen Momenten anſprechen. Große
Künſtlerinnen haben dieſe Rolle mit Vorliebe als Paradepferde geritten,
Frl. Berl hüllt ſie von Anfang bis zu Ende in das Gewand einförmiger
Deklamation. Ob ſie nun zu ihrer Kammerzofe Sophie redete, oder die
affektvollen Scenen mit Ferdinand und Luiſe ſpielte, ſtets machte ſich
der nämliche Accent, der nämliche larmoyante Tonfall bemerkbar. Die
Lady Milford will nicht ſentimental geſpielt ſein, es iſt auch nicht eine
Figur, die „rühren” ſondern die „packen' und frappieren ſoll. Für
den Präſidenten Walter beſitzt Herr Dalmonico die paſſende
Erſchei=
nung und den harten, gebietenden Ton, ohne welche dieſe Figur nicht
gedacht werden kann. An den Sekretär Wurm kann ſich nur eine
ge=
diegene, erprobte Kraft wagen; Herr Wagner iſt im Lauf der Zeit zu
einer künſtleriſchen Leiſtungsfähigkeit herangewachſen, welche ihn die
Partie dieſes „trockenen Schleichers” mit viel Glück überwältigen läßt.
Herr Werner, welcher ehedem den Wurm gab, ſpielt jetzt mit Erfolg
den Muſikus; ſein Miller iſt ein in den kräftigſten Portraitzügen
ge=
haltenes Bild des deutſchen Bürgercharakters aus den niederen,
ein=
geengten Kreiſen. Der Hofmarſchall gehört zu den dankbarſten
Charakter=
bildern der deutſchen Bühne; dieſer trefflichen Charge verhalf Herr
Knispel zu höchſt komiſcher Wirkung. Frau Eppert(Luiſens Mutter)
und Herr Mickler (Kammerdiener) boten anſprechende Leiſtungen.-
Das Zuſammenſpiel befriedigte, nur hätten wir ſtellenweiſe ein
be=
ſchleunigteres Tempo gewünſcht.
Vermiſchtes.
—- Ueber die ſchon mehrfach angekündigte, heute, Samstag,
ſtatt=
findende Mondfinſternis wird Nachſtehendes mitgeteilt: Das erſte
Erſcheinen des Schattens wird ſich dem bloßen Auge am Mondrande
bemerkbar machen 83 Grad gegen Oſten vom nördlichſten Punkte der
Mondſcheibe, indem der Mond von Weſt nach Oſt den Erdſchatten
durchſchneidet. Wenn man die zunehmende Ausbreitung des Schattens
auf der Mondſcheibe betrachtet, ſo gewinnt man natürlich den Eindruck,
als dringe der Schatten gegen den Mond vor. In Wirklichkeit iſt die
Sache umgekehrt: der Schatten der Erde flieht vor dem Monde her,
dieſer aber jagt mit größerer Schnelligkeit demſelben nach, erreicht ihn
beim Beginne der Finſternis und läßt ihn hinter ſich zurück am Schluſſe
R.
2268
derſelben. Der Erdſchatten erſcheint auf dem Monde zunächſt wie ein
Rauch mit verwaſchenen Grenzen; wenn er die ganze Scheibe bedeckt,
entwickelt ſich jedoch ein dunkler kupferroter Schimmer, ſodaß der Mond
nunmehr zu glühen ſcheint. Wenn das Centrum des Erdſchattens auf
den Mond fällt - was nicht immer vorkommt -, ſo erſcheint um
das=
ſelbe herum ein großer dunkler Fleck, der nur wenig oder gar kein Rot
erkennen läßt. Am 4. Oktober wird der Mond mit ſeinem ſüdlichen
Teile das Centrum des Erdſchattens durchſchneiden. In dem düſter
r0ten Scheine des ganz verfinſterten Mondes laſſen ſich mittels des
Fernrohres die einzelnen Mondlandſchaften und ſelbſt kleine Hügelzüge
deutlich erkennen, doch iſt die Stärke dieſer Färbung ſehr verſchieden,
ja, in einigen Fällen iſt der ganz verfinſterte Mond vollſtändig
ver=
ſchwunden. Die Urſache dieſer Abweichungen iſt noch nicht völlig
er=
mittelt, wahrſcheinlich ſpielt die Bewölkung in der Atmoſphäre über
den=
jenigen Teilen unſerer Erde. für welche die Sonne in jenen Momenten
eben auf= oder untergeht, dabei die Hauptrolle. Die Veränderungen der
roten Farbe im verfinſterten Monde entſprechen in der That, worauf
ſchon Mädler hinwies, ganz denen, die unſere Abend= und
Morgen=
dämmerungen zeigen; vom brennendſten Lichtrot bis zur grünen
Kupfer=
farbe, ja bis zum Dunkelgrau finden wir alle Schattierungen. Wenn
das Ende der gänzlichen Verfinſterung herannaht, wird die Farbe des
Mondes nahe am Oſtrande wieder grauſchwarz und im Fernrohre ſieht
man auf den ſich dort erhebenden Hochgipfeln des Gebirges d’Alembert
zuerſt ein ſeltſames blaues Licht auftauchen. Dasſelbe entſpricht jedoch
nicht dem erſten direkten Sonnenſtrahle, ſondern erſcheint einige
Minu=
ten vor dem wirklichen Ende der gänzlichen Verfinſterung, wie man
ſo=
gleich bemerkt, wenn kurz darauf die Gipfel der Mondberge von den
195
Strahlen der ihnen wieder erſcheinenden Sonne vergoldet werden. Zu
Beobachtung der geſchilderten allgemeinen Erſcheinungen der Finſtern
genügt ſchon ein kleines Fernrohr. Von beſonderer Wichtigkeit dürfie
die diesmalige Verfinſterung für eine genauere Beſtimmung des
Mon=
durchmeſſers werden. Nach einem von der Sternwarte zu Pulkor
ausgearbeiteten Plane werden an mehreren mit ſtarken Fernrohren
aus=
gerüſteten Sternwarten die Bedeckungen ſehr lichtſchwacher Sterne durh
den verfinſterten Mond beobachtet, woraus ſich, wenn das Wetter nur
einigermaßen günſtig iſt, eine ſehr ſcharfe Beſtimmung des
Monddurch=
meſſers ergeben wird. Dieſe iſt aber von der größten Wichtigkeit, u.
auch für eine neue Erörterung der Frage, ob die Mondatmoſphäre eirz
für uns wahrnehmbare Lichtbrechung zeigt oder nicht.
Tageskalender.
Samstag, 4. Oktbr.: Hauptverſammlung des Vogelsberger Höhenelurh.
(Hotel Köhler).
Sonntag, b. Oktober: Stiftungsfeſt der Kaufmänniſchen Sektion deh.
Katholikenvereins.
Montag, 6. Oktober: Ordentl. Generalverſammlung des Muſik=Vereinl.
(Aula der Realſchule)
Allgemeine Wählerverſammlung der
Ne=
tionalliberalen Partei (Ritſert'ſchen Saale). — Sitzung des Vereirs
heſſiſcher Aerzte (Hoſpital). — Uebung der freiwilligen Turner=Feuey
wehr Darmſtadt.
Samstag, 11. Oktober: Siſtungsfeſt der Geſellſchaft Freundſchaf
Saalbau).
Montag, 13. Oktober: Vorleſungen im Kaufmänniſchen Verein.
Gottesdienſt bei den ev. Gemeinden.
17. Sonntag nach Trinitatis.
Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Herr Hofprediger Grein.
Feier des heil. Abendmahls. Die Beichte iſt
am Tage vorher um 3 Uhr.
In der Stadtkirche
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
In der Stadtkäpelle:
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Pfnor.
Feier des heil. Abendmahls. Vorbereitung
um halb 9 Uhr.
In der Militärkirche: (Stadtkirche).
Um 8 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Im Eliſabethenſtift:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Samstag, 11. Oktbr.: Beichte Nachmittags
3 Uhr.
Nachmittags.
In der Hoflirche:
Um 3 Uhr: Herr Pfaͤrrer Berner.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Herr PfarrerRitſert.
Die Taufen und Trajuſngen bei der evangel.
Gemeinde für die nächſte Woche= beſorgt Herr
Pfarrer Pahncke, dier Beerdigungen: Herr
Pfarrer Pfnor. 6
Anm.: Nächſten Sonntag, den 12. Ortober
wird in der Militärkirche das heil. Abendmahl
gefeiert, wozu Samstags. zupor, Nachmittags
3 Uhr, die Vorbereitung ſtattfindet.
Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Camstaͤg 4 Uh: Beichte.
18. Sonntag nach Pfingſten.
Roſenkrayzfeſt.
Vormitttgs.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 6 Uhr: Die erſte hl. Meſſe.
Um 7 Uhr: Austheilung der hl. Communion.
Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt.
Um 110 Uhr: Feierliches Hochamt und Predigt:
Herr Kaplan Schäfer.
Um 11 Uhr: die letzte hl. Meſſe.
Nachmittags.
Um 4 Uhr: Stiftungsfeier des kath.
Kaufmän=
niſchen Vereins. Predigt Herr-Kaplan Dr.
El; aus Mainz; hierauf Roſenkranzandacht
mit ſakramentaliſchem Segen:
Von Montag bis zumt Samstag iſt täglich
abends um 5 Uhr=Roſenkraßzandacht mil
ſakramentaliſchem Segen.
In der Kapelle zu Beſſungen iſt Sonntag
vormittags 9 Uhr heilige Meſſe mit Predigt,
Nachmittags um 32 Uhr: Chriſtenlehre u. Andacht.
Gottesdienſt in Beſſungen.
17. Sonntag nach Trinitatis.
Vormittags.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Krätzinger.
Nachmittags.
Um 12 Uhr: Chriſtenlehre der Konfirmirten.
Künftigen Sonntag den 12. Oktober wird
in der Kirche zu Beſſungen das Erntedankfeſt
gefeiert.
English Service in the
Hof-Kirche.
17. Sunday akter Trinity: Holy Communion at 8.
Morning Service at 12.
Evening Service at 6.30.
Wednesday October 8: Evening Prayer at 3.30.
J. E. Cummin A. A. Chaplain.
In d. Schloßcapelle zu Kranichſtein.
17. Sonntag nach Trinitatis.
Vormittags 11 Uhr:
Herr Pfarrer Römheld von Arheilgen.
pree. e.
Getaufte, Getraute und Beerdigte
in dieſer Woche.
Getanfte bei den evangeliſcheu Gemeinden.
Den 28. September: dem Fouragewärter Michael
Egly ein S., Auguſt; geb. 6. Sept.
Eod.: dem Schloſſermeiſter Auguſt Rühl eine
T. Chriſtine Eliſabetha Henriette Eleonore; geb.
10. Sept.
Eod.: dem Obſthändler Joh. Lang eine L.,
Auguſte; geb. 24. Aug.
Eod.: dem Oelhändler Wilhelm Fuhr ein S.
Wilhelm Karl; geb. 11. Sept
Eod.: dem Handarbeiter Joh. Phil. Emig eine
T. Eliſabeth; geb. 15. Sept.
Eod.: dem Küfer Joh. Adam Dingeldein ein S.,
Wilhelm; geb. 2. Aug
Eod.: dem Schloſſer Friedrich Becker eine T.,
Louiſe Marie Georgine; geb. 24. Aug.
Eod.: dem Tapezier Julius Karl Heinrich
Stief=
vater eine T., Johannette Marie Sophie; geb.
13. Aug.
Eod.: dem Tapezier Konrad Friedrich
Bartho=
lome eine L., Henriette; geb. 29. Juni.
Eod.: dem Kaufmann Georg Kaiſer ein S.,
Paul Karl Auguſt; geb. 24. Aug.
Eod.: dem Kaufmann Karl Boſſelmann eine T,
Wilhelmine Bertha Fanny Auguſte; geb. 27. Au=.
Den 30. September: dem Großh. Gymnaſid=
Director Dr. Adalbert Becker ein S., Adolf Kal
Theophil; geb. 21. Juli.
Eod.: dem Conducteur bei der Heſſ. Ludwigs
Bahn Jakob Koch eine T., Katharine Eliſabeth,
geb. 17. Oct. 1883.
Den 2. October: dem Lackirer Joh. Jacob Jor
dan eine T., Anna; geb. 2. Juli.
Eod.: dem Handarbeiter Ludwig Wiemer ein
T. Anna; geb. 13. Juli.
Getanfte bei der katholiſchen Gemeinde.
Den 27. September: dem Kaufmann Joharn
Philipp Beſt ein S., Friedrich Philipp; geb. de
25. Aug.
Den 28. September: dem Schloſſer Leonhard Bek
ein S., Jacob Wilhelm; geb. 18. Sept.
Eod.: dem Steinhauer Ludwig Bickel ein S.
Philipp Ludwig Heinrich: geb. 19. Aug.
Eod.: dem Bärbier Joſeph Ulzhöfer ein S.
Auguſtin Benjamin; geb. 15. Aug.
Den 1. October: dem Lehrer Jacob Schmitt eu
S., Franz; geb. 27. Sept.
Getrante bei den evangeliſchen Gemeindes
Den 27. September: Karl Süß, Lehrer zu Fran
furt a. M. und Eliſabeth Joſephine Creizenach.
Eod.: der Schulverwalter Wilh. Heß zu Rof
dorf u. Juſtine Katharine Müller.
Eod.: der Poſtſecretär Ludwig Ochs u. Amal:
Wundt.
Eod.: der fürſtl. Kabinetsrath Alexander Mengs
u. Emilie Hickler.
Den 28. September: der Bäckermeiſter Ludw;
Wilhelm Müller u. Franziska Har.
Eod.: der Zimmermann Wilhelm Chriſt u. Ek'
ſabethe Philippine Margarethe Debus.
Den 2. October: der Heizer Georg Storck und
Louiſe Engel.
Getrauie bei der katholiſchen Gemeinde.
Den 28. September: der Eiſendreher Franz Kal
Wagner u. Sophie Hahn von Arheilgen.
Den 2. October: der Poſtunterbeamte Leonha-
Gremm u. Anna Merz.
Beerdigte bei den evangeliſchen Gemeindes
Den 29. September: Katharine Hörr, geborez,
Müller, Ehefrau des Mechanikus Philipp Hör,
24 J. alt; ſtarb 27.
Den 30. September: Adam Stein, led. S. d
Bahnarbeiters Joh. Chriſt. Stein, 28 J. alt; ſta
den 27.
Eod.: Laura Diederichs, led. T. des Particulie;-
Franz Diederichs, 76 J. alt; ſtarb 27.
Beerdigte bei der katholiſchen Gemeind.
Den 50. September: dem Kaufmann Johax.
Philipp Beſt ein S. Friedrich Philipp, 1 M.alz;
ſtarb 28.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
[ ← ][ ][ → ]Extra=Beilage zum „Darmſtädter Tagblatt.”
de
Wähler des Reichstags=Wahlkreiſes Darmſtadt=Groß=Gerau,
abgehalten am 6. Oktober 1884,
im Kilſerl'ſchen Zaale in Darmſtadt.
CöD.
Lange vor Beginn der Verſammlung war der große Ritſert'ſche Saal überfüllt, ſo daß eine große Zahl von Wühlern in
den Nebenräumlichkeiten Platz ſuchen mußte. Man kann die Zahl der Anweſenden auf 1600 ſchätzen, die ſich aus allen Schichten
der Bevölkerung zuſammenſetzten und alle Parteirichtungen vertraten. Der Verlauf der Verſammluug, in welcher auch gegneriſche
Redner zum Worte zugelaſſen wurden, war ein ſehr belebter und gab unſeren Parteigenoſſen wiederholt Gelegenheit, die von
geg=
neriſcher Seite beliebten Schlagwörter auch ſchlagend zu widerlegen.
Wir dürfen zu dem geſunden Sinn unſerer Wähler das feſte Vertrauenhegen, daß ſie
wohl zu unterſcheiden wiſſenwerden zwiſchen Thaten und leeren Worten, zwiſchen Verſprechen
und Halten. Die Nationalliberalen habengezeigt, daß es ihnen Ernſt iſt mitihren Beſtrebungen,
daß ihnen das Volkswohl höher ſtehtals das Parteiintereſſe. Ihr Wahlrufiſt:
⁄o=
Alles für und durch das Volk!"
So laſſen wir denn die Reden unſerer Parteigenoſſen folgen; dem Vorwurfe der Gegner, daß wir nicht auch ihre Reden
veröffentlichen, begegnen wir mit dem Bemerken, daß außer den Socialdemokraten, welche die bekannten Lehren der Socialdemokratie
entwickelten (aber im Allgemeinen ſich ſachlich und fern von perſönlichen Ausfällen hielten) auch noch der Hauptredner der Deutſchfrei=
„ 9
ſinnigen, Herr Rechtsanwalt Schödler ſprach, ſich aber nur auf dem Gebiete der leicht hingeworfenen perſönlichen Verdächtigungen
bewegte, ein Verfahren, das ſelbſt vom ſocialdemokratiſchen Candidaten Müller gelegentlich einer am Mittwoch ſtattgefundenen
Wählerverſammlung in Beſſungen verurtheilt wurde. Unter dieſen Umſtänden werden es die Wähler des Kreiſes Darmſtadt=
Groß=Gerau nur anerkennen, wenn wir von der „Reder des Herrn Schödler keine Notiz nehmen.
Zuerſt ergriff das Wort:
Herr Rechtsanwalt Metz I.
Meine Herren!
Zum ſechstenmal ſeit Wiedererrichtung des
deutſchen Reichs wird am 28. d. M. das deutſche
Volk an die Wahlurne gerufen werden, um
da=
rüber ſeine Stimme abzugeben, in welchem Geiſt
es in den nächſten drei Jahren die Geſetzgebung
und Verwaltung des Reichs geleitet ſehen möchte.
Die diesjährige Wahl iſt eine hochbedeutſame,
nicht wegen der 6 Millionen Wähler, welche
vorausſichtlich von ihrem Stimmrechte Gebrauch
machen werden, obwohl eine ſolche Zahl nicht
ohne Einfluß auf die Reichspolitik und hiermit
mittelbar auch auf die europäiſche Politik bleiben
kann, auch nicht wegen der Aufgaben des nächſten
Reichstags, denn ſo wichtig dieſelben auch ſind,
ſo waren doch ſchon früher gleichwichtige geſtellt
und werden ebenſo wichtige oder noch wichtigere
folgen. Die Bedeutung der Wahl iſt vielmehr
darin gelegen, ob es gelingen wird, eine national
und freigeſinnte Mittelparkei von einiger Stärke
zu bilden, welche geeignet wäre, in allen
zweifel=
haften Fällen den Ausſchlag zu geben.
Augen=
blicklich befindet ſich in dieſer Stellung das
GCen=
trum, die klerikal=ultramontane Partei, welche
bewußt oder unbewußt in ihren Entſchlüſſen von
einer auswärtigen Macht beſtimmt wird, die ſeit
Jahrhunderten dem deutſchen Volk als dem
Träger des Lichts, Fortſchritts und der
Wiſſen=
ſchaft feindlich geſinnt war. Ein ſolcher Zuſtand
iſt Unerträglich und für das Reich gefährlich es
mnß mit allen Mitteln verſucht werden, das
Centrum aus ſeiner Stellung zu verdrängen und
es durch eine national geſinnte und auf Lunſerer
freiſinnigen Verfaſſung ſtehende Mittelpartei zu
erſetzen.
Unſer Hauptgegner bei der Wahl wird die
deutſchfreiſinnige Partei, die Nachfolgerin der
deutſchen Fortſchrittspartei, ſein. Es gilt ſomit
die uns trennenden Punkte ſo beſtimmt und klar
als möglich hinzuſtellen, um dem Wähler die
ſelbſteigene Wahl zu ermöglichen. Es trennt uns
von der deutſchfreiſinnigen Partei nnn nicht das
Programm, denn das Rückert'ſche Programm
ent=
hält außer dem gelaſſen hingeworfenen großen
Worte von der Trennung der Kirche vom Staat
keinen Satz, den nicht ſchon früher die national=
Iiberale Partei angenommen hätte, ſo die
Diäten=
forderung, obwohl ich ſehr vor der Annahme
warnen möchte, daß die Diäten eine andere
Zu=
ſammenſetzung des Reichstags zur Folge hätten,
ſo ſelbſt die verantwortlichen Reichsminiſterien,
für welche ſich der norddeutſche Reichstag im
April 1863 auf Antrag der Abgeordneten Tweſten
und Graf Münſter und unter zwar reſervirter
aber doch beifälliger Shmpathiebezeugung des
Grafen Bismarck mit 110 gegen 100 Stimmen
ausgeſprochen hatte; der Antrag blieb im Archiv
des Bundesraths aus partikulariſtiſchen Gründen
begraben, und möchte ich ſehr bezweifeln, ob die
Verſicherung des Herrn Rückert daß dieſer Antrag
für die Selbſtſtändigkeit der Mittel= und
Klein=
ſtaaten unverfänglich ſei, im Bundesrath einen
großen Eindruck machen wird; ich bin vielmehr
der Anſicht daß die Einführung verantwortlicher
Reichsminiſterien die Bundesſtactsminiſterien nach
und nach in Oberpräſidien verwandeln wird.
Was uns von der deutſchfreiſinnigen Partei
trennt, iſt vielmehr die parlamentariſche Taktik
der letzteren, ihre Stellung zur Reichsregierung.
Während die Stellung der nationalliberalen Partei,
aus deren Reihen die Reichsregierung ja nicht
genommen iſt, zur Regierung eine abwartende und
zur ſachlichen Prüfüng aller Geſetzesvorlagen
allezeit bereite iſt, nimmt die deutſchfreiſinnige
Partei eine ſtets ablehnende Haltung, eine prin=
Lipiell oppoſitionelle Stellung ein. Welche der
beiden Parteien hierbei im Rechte iſt, kann nach
der Reichsverfaſſung nicht einen Augenblick
zweifel=
haft ſein; die Reichsverfaſſung kennt zwei völlig
gleichſtehende Faktoren der Geſetzgebung, den
Bundesrath und den Reichstag; beide müſſen
einig ſein, wenn ein Geſetz zu Stande kommen
ſoll; ſind ſie nicht einig, ſo unterbleibt das Geſetz;
es muß alſo bei allen Streitfällen eine
Ver=
einigung verſucht, ein Compromiß geſchloſſen
werden; dieſer Weg des Compromiſſes iſt
der=
jenige, auf welchem aller politiſcher Fortſchritt
ſich bewegt, ohne Betretung deſſelben entſteht
ein politiſcher Stillſtand, wie wir ihn 22 Jahre
lang in Heſſen unter Dalwigk gehabt hatten,
wo ſich die Regierung und Stände faſt niemals
einigen konnten. Auch die konſtitutionelle
Er=
fahrung zeigt die Richtigkeit des Satzes, daß eine
Oppoſition aus Princip ſtets zu einer
unfrucht=
baren Verneinuns führt, wie ſich am Beſten bei
der freiſinnigen Partei und der Fortſchrittspartei
ſeit ihrer Geburt im Jahre 1867 erwieſen hat.
Endlich lehren auch die Conſequenzen der
geg=
neriſchen Partei die Unhaltbarkeit ihres Verfahrens;
wir würden bei einer ſolchen Maxime aller
libe=
ralen Parteien heute noch unter dem Bundestage
leben.
Man wirft den Nationalliberalen Schwäche
und Nachgiebigkeit gegen die Regierung vor; nun,
wir in Heſſen können dieſem Vorwurf getroſt
ins Geſicht ſehen, es wird kaum eine
Partei in irgend einem Lande und
zu irgendeiner Zeitzufindenſein,
welche mit ſolchem Nachdrucke und
ſolcher Entſchloſſenheitgegenihre
Regierungaufgetreten iſt, wiedie
nationalliberäle ParteiinHeſſen;
ſie hat jene unvergeßliche Adreſſe an den
Groß=
herzog vom 16. December 1865 erlaſſen, in
wel=
cher ſie mit größtem Freimuthe den Regenten
auf die herrſchenden Mißſtände verwies und deren
Abhilfe forderte, eine Adreſſe, auf welche das
jüngſt von anderer Seite gebrauchte Wort
„Männerſtolz vor Fürſtenthronen” ſeine beſte
Anwenduug findet, die nationalliberale Partei in
Heſſen hat in die empfindlichſten Stellen tief
eingeſchnitten, indem ſie die Geſandtſchaften ſtrich,
Appanagen und Erziehungsgelder ablehnte, den
Großherzog um Herabſetzung der Civilliſte
er=
ſuchte, ſie hat in jeder Budgetperiode Hunderte
von Ausgabepoſten für nicht gerechtfertigt erklärt,
ſie hat endlich die Miniſteranklage erhoben. Wenn
alle dieſe Schritte nicht den gewünſchten Erfolg
hatten, ſo tragen die Verhältniſſe, nicht die Führer
der Partei hieran die Schuld. Ich kann
ver=
ſichern, daß dieſe Führer ſich im Dienſte des
Volkes aufgerieben haben. Und ſteht es mit der
nationalliberalen Partei im Reiche anders ?
Hat ſie nicht ausdauernd an der liberalen
Geſetz=
gebung mitgearbeitet? Sie wird ja ſchadenfroh
beſchuldigt, an die Wand gedrückt worden zu
ſein; wäre dies wohl geſchehen, wenn ſie dem
Reichskanzler unbedinat Heeresfolge geleiſtet hätte ?
Wenn aber unſere Partei im Reichstage in der
That eine allzugroße Schwäche und
Nachgiebig=
keit bewieſen hätte, ſo könnte dies doch für uns
keinen Grund abgeben, unſere politiſchen
Anſich=
ten zu verändern und in das gegneriſche Laͤger
überzugehen. Ich war ebenfalls mit einzelnen
Abſtimmungen der nationalliberalen Partei im
Reichstage nicht einverſtanden, aber dies konnte
mich doch nicht beſtimmen, Grundſätze über Bord
zu werfen, die ich ſeit einem Vierteljahrhundert
gehegt habe und bis an mein Ende zu hegen
hoffe. Ich ſtehe nach wie vor auf dem
Parkei=
programm vom 29. Mai 1881 und der
Heidel=
berger Erklärung vom 23. März l. J.
M. H. Es iſt ein Fehler der Deutſchen,
Oppoſition und Freiſinn zu identificiren. In
andern großen Culturſtaaten, wo wie in
Frank=
reich, in Italien ſeit 1½ Jahrzehnten, in
Eng=
land ſeit dem Tod des Lord Beaconsfield die
liberale Partei die Regierung führt, bilden die
2
Conſervativen die Oppoſtion, und Niemandem
kann es dort einfallen, den Opponenten unter
allen Umſtänden freiſinnig und den Freiſinnigen
opponiren zu ſehen. Nur in Deutſchland iſt es
anders, nicht ohne Mitſchuld der Regierungen,
welche immer den neuen Wein in alte Schläuche
üllen und wenn ſie den Curs des Staatsſchiffes
ändern, das Steuer dem ſeitherigen vielleicht
miß=
muthigen und principiell abgeneigten Steuermann
überlaſſen. Dieſe Stabilität der conſervativen
Regierungen in Deutſchland iſt es hauptſächlich,
welche die Anſicht hervorgerufen hat, daß Freiſinn
und Oppoſition immer Hand in Hand gehen
müßten; eine Aenderung hierin braucht noch
lange nicht zu einer parlamentariſchen Regierung
zu führen.
Man hat gegen meine Partei mehrfache
An=
ſchuldigungen erhoben. Wir ſollen den
Beſitz=
ſtand der deutſchfreiſinnigen Partei nicht achten,
allein wir achten ihn genau ſo, wie die deutſche
Fortſchrittspartei im Jahre 1817 unſeren
Beſitz=
ſtand geachtet hat. Der Wähler hat überhaupt
nach ſeiner gewiſſenhaften Ueberzeugung, nicht
nach dem Beſitzſtand zu wählen, wäre letzteres
richtig, ſo hätten wir überhaupt nur den erſten
Reichstag im Jahre 1871 zu wählen und nachher
nur die durch Tod oder Mandatsniederlegung
einbetretenen Lücken und zwar durch die Partei,
welcher der Abgeordnete angehörte, zu ergänzen
gehabt!
Wir ſollen ein Bünduiß mit der konſervativen
Partei eingegangen haben, allein die konſervative
Partei des Wahlkreiſes hat lediglich die Anſichten
unſers Kandidaten in der nationalen und
ſocial=
politiſchen Frage erwogen und ſodann, obwohl
unterrichtet von ſeiner abweichenden politiſchen
Auſchauung, ihn der konſervativen Partei zur
Wahl empfohlen. Die deutſchfreiſinnige Partei
hat aber wiederholt ſowohl in unſerem wie in
anderen Wahlkreiſen, auch mit reichsfeindlichen
Parteien, paktirt. Man wirft uns höhniſch den
Rückgaug unſerer Partei vor, welche von 155
Mitgliedern auf 45 geſunken ſei, dies iſt richtig,
aber in gleichem Maße bei den Geguern der Fall.
Die deutſche Fortſchrittspartei ſchied im Jahre
1867 aus der großen liberalen Partei zu 30 in
eine ohnmächtige frondirende Stellung; nach einem
kurzen Aufſchwung traten im Jahre 1874 nach
der Abſtimmung über das Militärgeſetz 11
Mit=
glieder aus, wodurch die Partei auf 38, alſo
immer noch weniger als unſere heutige Zahl von
45, reducirt ward; im Jahre 1878 nach der
Auf=
löſung des Reichstags verlor ſie wie die liberale
Partei überhaupt bei der Neuwahl in demſelben
Verhältniſſe wie wir, ja, wenn ich nicht irre, in
einem noch ſtärkeren Verhältuiſſe. Was aber die
Wahl dieſes Jahres den Deutſchfreiſinnigen
brin=
gen wird, das wird ihre gebeugte Haltung am
29. October d. J. beweiſen. Wir ſollen im
Reichs=
tage die indirekten, im heſſiſchen Landtage die
direkten Steuern verwilligt haben; das grade
Ge=
gentheil iſt aber der Fall; wir haben im heſſiſchen
Landtage eine Steuererleichterung beſchloſſen und
im Reichstage mäßige Zölle bewilligt, welche unſere
Kaſſen aus der Taſche des Auslandes füllten
und eine faſt unvermeidliche Erhöhung unſerer
Einkommenſteuer um etwa 30 pCt. unnöthig
machten. Hätte Herr Abgeordneter Büchner mit
ſeinem Votum gegen den Zolltarif von 1879 die
Mojorität gehabt, ſo würden wir in Heſſen
1250,000 M. Steuern mehr haben aufbringen
müſſen, welche jetzt das Ausland bezahlt.
In der Steuerfrage haben die Gegner einen
ge=
nialen Steuerreformplan entwickelt, den ich Ihnen
nicht vorenthalten darf. Die direkten Steuern
ſollen, ſo ſagen die Gegner, von denjenigen
Einkom=
men erhoben werden, bei welchen nach dem neuen
Einkommenſteuergeſetze die Progreſſion bereits
auf=
hört, alſo bei Einkommen von 20,000 M. und
mehr. Nun erheben wir in Heſſen etwa 8½
Millionen direkte Steuer, wir haben 312
Per=
ſonen in Heſſen mit einem Einkommen von 20,000
M. und mehr, es würde alſo durchſchnittlich
eine Steuer von etwa 27,000 M. auf ein
Ein=
kommen von 20,000 M. entfallen, und wenn wir
zu Ehren dieſes großen Steuerreformators
an=
nehmen, daß er nur von der Einkommenſteuer
geſprochen habe, welche jährlich 3¾ Millionen in
Heſſen erträgt, ſo würde immer nch auf ein
Ein=
kommen von 20,000 M. eine Steuer von über
12,000 M. entfallen11 Daß die Steuerpflichtigen
jene Steuer nicht bezahlen können und dieſe nicht
werden bezahlen wollen, liegt auf der Hand, ſie
würden vielmehr eintretenden Falls den
Wander=
ſtab ergreifen und über die Grenze ziehen, uns
überlaſſend, die 8½ Millionen oder die 3¾
Mil=
lionen anderweit aus unſern eignen Taſchen
auf=
zubringen. Ich bin ein überzeugter Anhänger
des allgemeinen Stimmrechts und zweifle nicht,
daß daſſelbe ſeinen Siegeszug durch alle
Cultur=
ſtaaten machen wird, aber ich weiß auch, daß es
zahlreiche und einflußreiche Gegner hat, und
deß=
halb bedauere ich lebhaft, daß in einer öffentlichen
Verſammlung von den Führern einer politiſchen
Partei ſolche unbegreifliche Behauptungen gewagt
werden. Herr Büchner hat mich jüngſt
konſer=
vativ genannt, als ich damals ſchon dieſen Saal
verlaſſen hatte; nun wenn ich konſervativ bin,
iſt es der Kandidat der Deutſchfreiſinnigen, Herr
Rückert, auch, denn ich unterſchreibe deſſen
Pro=
gramm mit der einzigen vorher bezeichneten
Aus=
nahme, wie meine Partei ſich wiederholt für die
darin niedergelegten Forderungen ausgeſprochen hat.
Aber auch ich erhebe ſchwere und gegründete
Anklagen gegen den Kandidaten der
deutſchfrei=
ſinnigen Partei. Er hat in allen Hauptfragen,
den Colonial=, Social= und Zolltariffragen
un=
klare und unbeſtimmte Erklärungen abgegeben:
nach dem Ausdruck ſeiner Sympathie für die
Pläne der Reichsregierung erhebt er Bedenken
und regt Schwierigkeiten an, welche für mich
keinen Zweifel laſſen, daß er ſchließlich mit der
Fraktion der Deutſchfreiſinnigen im Reichstage
gegen die zu erwartenden Vorlagen ſtimmen
wurde. Dabei muß ich die Liebäugelei mit allen
möglichen Parteien entſchieden rügen; den
Social=
demokraten wird der Bart geſtrichen und
mancher=
lei Verbeſſerungen das Wort geredet, worauf
übrigens von jeuer Seite treffend erwidert ward;
dem Centrum wird die Aufhebung des
Inter=
nirungsgeſetzes in Ausſicht geſtellt, wobei nur
zu verwundern iſt, daß Herr Rückert nicht auch
die Aufhebung des Jeſuitengeſetzes in einer
über=
wiegend proteſtantiſchen Stadt als eine liberale
Forderung bezeichnet; den Partikulariſten wird
darzuthun geſucht, daß die verantwortlichen
Reichs=
miniſterien den Beſtand der Mittel= und
Klein=
ſtaaten nicht gefährdeten, worin ich mir anderer
Anſicht zu ſein erlaube; ſogar der
Antiſemitis=
mus wird feierlich verdammt, obwohl keine
Er=
klärung und keine Abſtimmung meiner Partei
wird aufzuweiſen ſein, in welchen dem
Antiſemi=
tismus das Wort geredet und derſelbe nicht
vielmehr als unſittliche, einen Anachronismus
bildende ſtaatsgefährliche Beſtrebung verurtheilt
worden wäre.
Die Gegner ſind in einer Weiſe centraliſirt,
wie es kaum je eine politiſche Partei geweſen
iſt. Berlin iſt der Mittelpunkt. Von dort
ver=
breitet ſich das Blut in tauſend Kanälen nach
den Parteiſitzen in Nord= und Mitteldeutſchland;
auf dieſem Wege kommen die Inſtruktionen,
Programme, wohl auch Theile der Wahlreden,
wie weuigſtens die auffallende Uebereinſtimmung
der Kandidaten jener Partei in verſchiedenen
Wahlverſammlungen darthut, in die Provinz,
auf dieſem Wege die Ernennung von Kandidaten,
deren wir früher in Heſſen zwei zählten,
wäh=
rend jetzt bereits drei aus Berlin importirte
Kandidaten bei uns aufgetreten ſind. Ich
be=
ürchte zwar nicht, daß ein derartiger Kandidaten=
Import ein Monopol für die Reichstagswahlen
zu Gunſten der Stadt Berlin ſchaffen, daß eine
Verſtadtlichung der Reichstagswahlen
ein=
treten könnte, die ich ebenſo verwerfen würde,
als ich die Verſtaatlichung eines jeden
an=
deren Gewerbes verwerfe, allein ich würde
be=
dauern, wenn die liberale Partei auch nur die
Richtſchnur für ihre Handlungsweiſe aus Berlin
empfangen würde, da die dortigen Führer von
einem unauslöſchlichen Haſſe gegen den Mann
erfüllt ſind, welcher - man mag über ſeine
innere Politik urtheilen wie man will -
jeden=
falls der Neubegründer des deutſchen Reichs, der
Wiederherſteller der Macht des deutſchen Volkes
und der ſtarke Hort des europäiſchen Friedens
iſt. (Lebhafter Beifall.) Ohne eine prophetiſche
Gabe für mich zu beanſpruchen, glaube ich doch den
Deutſchfreiſinnigen zurufen zu dürfen: wenn Sie
fortfahren, gegen alle dem Volke förderlichen
Vor=
lagen zu ſtimmen, ſo wird das Volk ſchließlich
gegen Sie ſtimmen.
Ich bin als Vorſitzender des hieſigen Vereins
der heſſiſchen Fortſchrittspartei beauftragt, den
Vorſitz in dieſer Verſammlung zu übernehmen.
Indem ich dies hiermit thue, verkündige ich
zu=
gleich, daß nach unſerem Kandidaten jeder
Red=
ner von dieſer Tribüne aus 20 Minuten ſprechen
kann, und derſelbe ſich zu dieſem Zweck bei mir
anzumelden hat. Ich gebe nunmehr unſerem
Kandidaten, Herrn Urich, das Wort. CLauter
lebhafter Beifall).
Herr J. Urich=Pfungſtadt:
Hochgeehrte Verſammlung!
Wie Sie ſoeben durch den geehrten Herrn
Präſidenten der heutigen Verſammlung gehört
haben, bin ich von den Vertrauensmännern
der heſſiſchen Fortſchrittspartei für den Wahlkreis
Darmſtadt=Groß=Gerau als Candidat für den
nächſten Reichstag aufgeſtellt worden und freut es
mich, in Gegenwart einer ſo zahlreichen
Verſamm=
lung dieſen Herren für die große Ehre, welche mir
dadurch erwieſen, meinen herzlichſten Dank hiermit
ausſprechen und zu gleicher Zeit mich Ihnen
vor=
ſtellen zu können.
Wenn ich mich aus Geſchäftsrückſichten nicht
gleich entſchließen konnte, dieſe Candidatur
an=
zunehmen, ſo freue ich mich doch jetzt, ſchließlich
Ja geſagt zu haben, denn für das allgemeine
Wohl des deutſchen Vaterlandes als Vertreter
im Reichstag mitarbeiten zu können, iſt ein
ſchöner Beruf und ich darf wohl auch hinzuſetzen,
eine große Ehre. Der friſche, fröhliche Zug,
welcher jetzt durch Deutſchlands Gauen weht, um
unſere Partei wieder im Reichstag zu kräftigen,
iſt ein Zeichen, daß dieſelbe feſten Boden im
deutſchen Volke hat und ſo bin ich damit jetzt
voll und ganz bereit, die Candidatur anzunehmen.
Bevor ich nun beginne, Ihnen mein politiſches
Glaubensbekenntniß zu unterbreiten, bitte ich in
erſter Linie recht ſehr um Nachſicht, wenn ich
Ihnen keine geiſtreiche, ſtyliſtiſch unanfechtbare
Rede halte.
Als ein, von der Pique auf gedienter, mitten
im regen Geſchäftsleben ſtehender Bierbrauer
habe ich das Zeug hierzu nicht, ich werde mich
aber bemühen, Ihnen ſo, wie es mir auf dem
Herzen liegt, meine Anſichten zu entwickeln.
Seit der Gründung des Nationalvereins 1859
und der heſſiſchen Fortſchrittspartei Mitglied
der=
ſelben, habe ich ſtets auf Seiten der Männer
geſtauden, welche das Gedeihen des engeren
Vaterlandes ſowohl, als das des deutſchen
Vaterlandes in der freiheitlichen Entwickelung
geſucht haben und meine Herren, dieſen
Stand=
punkt nehme ich auch heute noch ein.
Treuer Anhänger der aus dem National=
Verein am 12. Juni 1867 hervorgegangenen
nationalliberalen Partei ſtehe ich auf dem Boden
der Erklärung vom 29. Mai 1881, welche in
Berlin erlaſſen wurde, ebenſo auf der am 23.
März d. J. in Heidelberg durch eine große
An=
zahl unſerer bedeutendſten Parteigenoſſen
aufge=
ſtellten „Erklärungz, welche auf den großen
Parteitagen in Neuſtadt und Berlin als
Grund=
lage für die jetzige Wahlagitation mit großer
Majorität angenommen worden iſt, und ich werde
mich bemühen, in möglichſter Kürze und
Klar=
heit die Hauptſätze dieſes Programms zu
be=
leuchten.
Der erſte Satz deſſelben lautet: „Wir
be=
trachten die Kräftigung des Reiches und die
För=
derung der gemeinſamen Angelegenheiten des
deutſchen Volkes auf dem bundesſtaatlichen Boden
der Reichsverfaſſung nach wie vor als unſere
vornehmſte Aufgabe.”
Sie ſehen, meine Herren, daß wir nicht darauf
ausgehen, einen centraliſirten Staat zu bilden,
ſondern wir wollen, daß auf dem bundesſtaatlichen
Boden, wie ihn die Reichsverfaſſung feſtgeſtellt,
weiter gearbeitet wird.
„Insbeſondere werden wir unabläſſig für die
Erhaltuug einer ſtarken deutſchen Heeresmacht
eintreten und keine nothwendigen Opfer ſcheuen,
um die Unabhängigkeit des Vaterlandes allen
Wechſelfällen gegenüber ſicher zu ſtellen.”
Meine Herren, wenn wir, was die
Heeres=
macht betrifft, kein nothwendiges Opfer ſcheuen
wollen, ſo werden wir doch ſtets beſtrebt ſein
da zu ſparen, wo geſpart werden kann. Ich
glaube, Sie ſind mit mir alle ſtolz, ein Heer zu
beſitzen, wie das unſere, und in der
gegen=
wärtigen Weltlage an dem Beſtand deſſelben
zu rütteln, würde ich für einen am Vaterland
begangenen Frevel halten.
„Mit der Nation theilen wir die hohe
Be=
friedigung über die auswärtige Politik des
deut=
ſchen Reiches und die großen Erfolge der
Frie=
densbeſtrebungen des Reichskanzlers.”
Meine Herren, wenn wir bedenken, welche
politiſche Rolle Deutſchland früher geſpielt und
welche Bedeutung das deutſche Reich in dem
Welt=
concert jetzt einnimmt, ſo danken wir dies in erſter
Linie unſerem Kaiſer und der Reichsregierung.
an deſſen Spitze unſer Reichskanzler Fürſt
Bis=
marck ſteht. In zweiter Linie ſind wir aber auch
unſeren Armeen von 187071 Dank ſchuldig für
die Tapferkeit und Todesverachtung, das deutſche
Vaterland vor der franzöſiſchen Invaſion gerettet
zu haben.
Den Führern und ihren Soldaten haben wir
die Gründung des deutſchen Reiches mit zu danken,
3
welche ſich in Mitten des feindlichen Landes in
Verſailles in ſo großartiger Weiſe pollzog.
Bei dieſer Gelegenheit hat unſer greiſe Kaiſer
nachdem er die Krone aufgeſetzt, feierlichſt erklärt
„Ich will ſein Mehrer des Reiches, aber nicht
im Sinne des Krieges, ſondern des Friedens=
und wie glänzend ſind dieſe Worte in Erfüllung
gegangen, denn wir leben in Mitten des tiefſten
Frieden, beſiegelt durch die letzte
Kaiſerzuſammen=
kunft in Skirniewice.
Wenn dieſer Theil des Heidelberger
Pro=
gramms, welchen ich ſoeben beleuchtet habe, erſt
vor Kurzem entworfen wäre, ſo würde demſelben
gewiß noch hinzugefügt worden ſein; „Wir
be=
grüßen die in Weſtafrika zum Schutze deutſcher
Niederlaſſungen ergriffenen Maßregeln, wir
er=
kennen darin freudig das Eintreten in die Reihe
der koloniſatoriſchen Ziele verfolgenden Völker.
Wir ſprechen die Erwartung aus, daß die
Reichs=
regierung bei ihrem weiteren Vorgehen auf die
volle Unterſtützung der Nation rechnen kann. Wir
halten überſeeiſche Dampferverbindungen für ein
unerläßliches Mittel zur Förderung des deutſchen
Ausfuhrhandels, zur Hebung des Anſehens der
deutſchen Flagge und zu innger Verbindung mit
dem Mutterlande. Wo ſolche Dampferlinien ohne
Unterſtützung zur Zeit nicht in einem, dem
deut=
ſchen Intereſſe entſprechenden Maße eingerichtet
werden können, halten wir geeignete Subventionen
aus Reichsmitteln für geboten, bedauern deßhalb
lebhaft das Scheitern der Dampfervorlage und
ſprechen die zuverſichtliche Hoffnung aus, daß eine
erneute Vorlage allſeitige Zuſtimmung und
An=
nahme finden wird.”
Meine Herren, es iſt dies die Reſolution,
welche der deutſche Kolonialverein am 21. v. M.
in Eiſenach einſtimmig angenommen hat und als
Mitglied desſelben ſtehe ich auf gleichem Boden.
Dabei iſt aber nicht geſagt, daß wir jeder
Vorlage der Regierung in dieſer Beziehung ohne
vorherige ſorgfältige Prüfung unſere
Genehmig=
ung geben. Wir denken nicht daran, einfach dem
einen oder anderen Rheder einen Zuſchuß von ſo
und ſo viel Millionen zur Unterſtützung ſeines
Geſchäftes zu geben, ohne die Sicherheit zu haben,
daß dieſes Geld im Intereſſe deutſcher Ausfuhr
und überhaupt der Erweiterung unſerer
Handels=
beziehungen nach überſeeiſchen Ländern angelegt
iſt. Die Reichsregierung beabſichtigt nicht,
Reichs=
colonien zu gründen, ſondern will den privaten
deutſchen Erwerbungen im überſeeiſchen Auslande
Schutz gewähren. Hat es uns nicht Alle hoch
erfreut zu hören, daß die deutſche Flagge jetzt
an mehreren Orten der Weſtküſte von Afrika ſich
entfaltet hatl Jetzt haben unſere dortigen deutſchen
Brüder nicht mehr nöthig, andere Nationen zu
bitten, ihnen Schutz zu gewähren und dankbar
müſſen wir deßhalb unſerer Reichsregierung ſein,
daß ſie langgehegte Wünſche zur
Ver=
wirklichung gebracht hat. Jedes
patriotiſche Herz wird bei dieſem
ich in ſo kurzer Zeit entwickelten
enormen Umſchwung mit mirrufen:
Dank unſerm Kaiſer, Dank unſerm
Reichskanzler, Dank unſerer Armeel
„Wir billigen die auf eine erhöhte Fürſorge
für das Wohl der arbeitenden Klaſſen gerichteten
Beſtrebungen des Reichskanzlers und unterſtützen,
vorbehaltlich einer ſorgfältigen Prüfung der
ein=
zelnen Maßregeln, die Reichsregierung in ihren
Bemühungen, die ſociale Lage der arbeitenden
Claſſe zu verbeſſern."
Meine Herren, wenn ich je Geſetzesvorlagen
warm begrüßt habe, ſo waren es die Kranken=
und Unfallverſicherungs=Geſetzes=Vorlagen.
Längere Zeit ſelbſt als Arbeiter thätig, ich
habe als Küfer und Bierbrauer 12 Jahre
mitge=
arbeitet und jetzt Arbeitgeber über ein Perſonal
von ca. 100 Leuten, habe ich Gelegenbeit gehabt
die Verhältniſſe des Arbeiterſtandes kennen zu
lernen, und glaube auch, daß mir unſer Perſonal das
Zeugniß nicht verſagt, ſtets ſein Wohl im Auge
zu haben, daß ich auch heute noch, was arbeiten
betrifft, ihnen nicht nachſtehe. Wir haben deßhalb
ſchon ſeit langer Zeit im Geſchäft eine
Kranken=
kaſſe errichtet, welche nahezu ſelbſtſtändig vom
Perſonal verwaltet wird und als das
Haftpflicht=
geſetz kam, waren wir mit die erſten, welche als
Mitglied in die Leipziger
Unfallverſicherungsge=
ſellſchaft eintraten. Unſer Perſonal iſt nicht nur
für die haftpflichtigen, ſondern auch für
nichthaft=
pflichtigen Fälle verſichert, ohne daß dasſelbe einen
Beitrag leiſtet. Dieſe beiden Geſetze ſind bereits
perfect geworden und hat unſere Partei für das
Zuſtandekommen kräftig mitgewirkt.
Sollte in der nächſten Seſſion das in
Aus=
ſicht genommene Arbeiter=Invaliditäts= und Al=
tersverſorgungs=Geſetz zur Vorlage kommen, ſo
werde ich, wenn mir die Ehre zu Theil werden
ſollte gewählt zu werden, ebenſo warm dafür
einſtehen. Wir Bierbrauer haben nämlich bereits
für unſere Arbeiter eine Invalidenverſorgung in
Ausſicht genommen und war ich ganz beſonders
hierfür im Ausſchuß des deutſchen Brauerbundes
thätig. Sie ſehen alſo, daß mir auch dieſe
Geſetz=
vorlage ſympathiſch iſt, verſchweigen will ich aber
nicht, daß die Ausführung eine viel ſchwierigere
iſt, als das Kranken=und Unfallverſicherungsgeſetz.
„Ihren liberalen Traditionen treu, werden
wir alle etwaigen Reactionsverſuche bekämpfen
und namentlich die Rechte des Reichstages, falls
deren Minderung verſucht werden ſollte,
entſchie=
den vertheidigen.
Nun meine Herren, aus dieſem Satze ſehen
Sie, daß wir keine Reactionäre ſind, wie man uns
ingegneriſchen Verſammlungen und in der Preſſe
hinzuſtellen beliebt. Es kommt hier ganz darauf an,
was man überhaupt unter liberal verſteht.
Li=
beral ſein, nenne ich die Erhaltung der
freiheit=
lichen Errungenſchaften zu erſtreben und den
ferneren Ausbau unſerer Reichsverfaſſung nach
reiheitlichen Grundſätzen zu regeln ſuchen.
Liberal nenne ich aber nicht, das Beſſere ſtets
als Feind des Guten hinzuſtellon und unter
allen Umſtänden auch den beſten Geſetzesvorlagen
Oppoſition zu machen, ſobald ſie nur von Seiten
der Regierung kommen.
Wenn der Eine oder Andere unſerer Partei
mehr nach rechts oder links lenkt, ſo iſt dies bei
allen Parteien der Fall und am allerwenigſten
hat die jetzige deutſchfreiſinnige Partei uns dies
zum Vorwurf zu machen. Seit der Fuſion mit
den früher unſerer Partei angehörenden
Seceſ=
ioniſten, welchen Schritt ich ſehr bedauert habe,
hat gerade die Fortſchrittspartei verſchiedene
Ele=
mente bekommen, welche eigentlich nicht zu ihnen
gehören. Alſo ein Recht, andern Parteien dies
zum Vorwurf zu machen, hat die deutſchfreiſinnige
Partei gewiß nicht. Ich ſtehe auf meinen alten
Liberalen Grundſätzen und werde dieſen ſtets treu
bleiben, deſſen können Sie verſichert ſein.
Für die Aufrechterhaltung des geheimen
Stimmrechts werden wir eintreten, ich würde
alſo meine Zuſtimmung zu einer Aenderung des
jetzigen Wahlgeſetzes nicht geben. Da hier nur
vom geheimen Stimmrecht die Rede iſt, ſo
könn=
ten am Ende Zweifel entſtehen, ob die
national=
liberale Partei gegen das allgemeine gleiche
Stimm=Wahlrecht wäre. Meine Herren, ich ſtehe
ganz auf dem Boden der Reichsverfaſſung, bin
alſo für das allgemein gleiche, geheime und
di=
recte Stimmrecht.
„Die Zollgeſetzgebung des deutſchen Reiches
betrachten wir vorerſt in ihren weſentlichen
Grund=
lagen als abgeſchloſſen und halten gegenwärtig
eine ſyſtematiſche Anfechtung derſelben für
nach=
theilig und gefährlich. Dies ſchließt jedoch eine,
durch die Erfahrung begründete Aenderung
ein=
zelner Zolltarifbeſtimmungen ebenſowenig aus,
als die Berückſichtigung neu hervortretender
Be=
dürfniſſe des Verkehrslebens.”
Meine Herren, ich war nicht ohne Bedenken,
als die neue Zollgeſetzgebung kam, ebenſowenig
meine Parteifreunde. Wir ſehen aber, daß ſich
Handel Induſtrie und Gewerbe doch im
Allge=
meinen wohler fühlen und die Ausfuhrreſultate
der erſten 7 Monate d. J. ſind wieder recht
zu=
friedenſtellende. Wenn von freihändleriſcher Seite
behauptet wird, daß die Ausfuhrwerthe nicht im
gleichen Verhältniß zur Mehr=Ausfuhr ſtänden,
was ich nicht beurtheilen kann, ſo wollen wir
hoffen, daß ſich auch hierin bald Beſſerung zeigt.
Sollten durch die neue Zollgeſetzgebung
In=
duſtriezweige ſehr leiden und eine Aenderung
er=
wünſcht ſein, ſo werde ich ſtets bemüht ſein,
Beſſerung ſchaffen zu helfen.
„Im vollen Maße würdigen wir namentlich
die gegenwärtige Lage der deutſchen
Landwirth=
ſchaft und werden unbefangen die aus der
Noth=
wendigkeit der Erhaltung dieſer wichtigen
Grund=
beſte unſeres Volkes hervorgehenden
Anforde=
rungen prüfen.”
Ja meine Herren, als Mitinhaber von nahezu
100 Morgen Feld und einem größeren Viehſtand
einerſeits und durch mein Geſchäft in ſteter
Re=
lation mit der Landwirthſchaft andererſeits weiß
ich nur zu gut, daß es der Landwirthſchaft nicht
zum Beſten geht. Die Ernten der letzten Jahre
waren in Deutſchland ſchlecht und doch hatten
wir durch die Einfuhr der noch mit jungfräulichem
Boden ausgeſtatteten Länder, nach den hieſigen
Productionsverhältniſſen zu urtheilen, billige
Preiſe. Der im Jahre 1879 eingeführte
Frucht=
zoll hat nicht vermocht, die Preiſe zu erhöhen und
ich bin feſt überzeugt, wenn er auch noch mehr
erhöht würde, ſo würde dies keinen Einfluß auf
den Preis des deutſchen Getreides haben, ſobald
die Ernte im Ausland gut und im Inland
ſchlecht ausgefallen iſt. Konnten wir doch im
Herbſt 1882 hier Gerſte zu 15-16 Mk. kaufen
und haben 21- 22 Mk. für öſterreichiſche Gerſte
ausgeben müſſen, weil erſtere zum Brauen
un=
tauglich war. Ebenſo iſt es mit der anderen
Frucht, wenn ſie keine Backart hat, wie ſich die
Bäcker ausdrücken. Ich ſehe dieſen Zoll lediglich
als einen Finanzzoll an, welchen einmal das
In=
land, einmal das Ausland trägt und da letzteres,
wenn die Ernte dort irgend gut ausgefallen iſt,
verkaufen muß, ſo wird das Ausland wohl auch
ferner öfters den Zoll zahlen müſſen. Auf die
Preiſe des Brodes hat dieſer Zoll ſeit der
Ein=
ührung 1879 wenig oder gar keine Einwirkung
gehabt, im Gegentheil, wir haben und hatten
ge=
rade in dieſer Zeit theilweiſe billigere Preiſe als
vor der Zolleinfuhr. Koſten ja die 200 Pfund
Korn heute kaum 16 Mk., Waizen nur 17 Mk.
Eine Erhöhung der Fruchtpreiſe hatte alſo der
Zoll bis daher nicht im Gefolge gehabt. Ich
glaube auch, daß bei normalen Jahrgängen
eine mäßige Erhöhung keinen weſentlichen
ſEinfluß auf die Brotpreiſe im Gefolge haben
würde, ſollte dies aber bei nicht normalen
Jahr=
gängen, alſo bei Mißrathen des deutſchen Getreides
der Fall ſein, ſo müßte ſelbſtverſtändlich der Zoll
wieder in Wegfall kommen, wozu Regierung und
Reichstag in dieſem Fall, der anderen
Bevölke=
rung gegenüber, verpflichtet wären, denn der
Land=
wirth ſowohl als wir Alle, hätten Nachtheil
daran.
Meine Herren, für die Landwirthſchaft ſowohl
als für uns Alle liegt der Nutzen darin, daß die
Zolleinnahmen zu Vermeidung anderer Steuern
verwendet werden und da dies thatſächlich der
Fall, unſer Großherzogthum Heſſen hat nämlich
aus dem Ertrag der Zölle ca. 1,200,000 Mk.
er=
halten, ſo würde ich, ſollte eine mäßige Erhöhung
von Seiten der Regierung zur Vorlage kommen,
dieſelbe gerne einer eingehenden Prüfung
unter=
werfen.
Meine Herren, es iſt dies eine der
ſchwie=
rigſten Fragen, welche zu löſen immerhin nöthig
ſein wird, denn es iſt recht traurig, daß ein Stand
wie die Landwirthſchaft, welcher die Hälfte
unſerer Bevölkerung ausmacht, ſo oft nicht einmal
die Productionskoſten für das Getreide löſt. Jeder
von uns will doch für ſeine Arbeit auch
ent=
ſprechend bezahlt werden und werden Sie mir
gerne zuſtimmen, wenn ich Ihnen hiermit
ver=
preche, daß ich für alle Geſetzesvorlagen, welche
im Intereſſe der Landwirthſchaft an den Reichstag
kommen warm eintrete, wenn ich die Ehre haben
ſollte, gewählt zu werden.
„Wir erkennen in der Ordnung und der
Auf=
rechthaltung eines geſicherten Rechtszuſtandes die
erſte Pflicht des Staates, werden bereitwillig der
Reichsregierung die zur Abwehr ſtaatsgefährlicher
Umtriebe erforderlichen Machtmittel gewähren und
erachten deßhalb die Verlängerung des
Socialiſten=
geſetzes für dringend geboten.”
Meine Herren, ich bedauere ſehr, daß trotzdem
ja doch von der Seite der Regierung und dem
größten Theil der bemittelten Claſſe Alles
auf=
geboten wird den weniger Bemittelten ihre
Exi=
ſtenz zu erleichtern, - ich erinnere nur an die
kaiſer=
liche Botſchaft vom 17. Novbr. 1881, an das
ſchon beſprochene Kranken=, Unfall=, Invalitäts=
und Alterverſorgungsgeſetz, an die verſchiedenen
Vereine, welche ſich zur Aufgabe geſetzt, das Loos
der Arbeiter zu verſtehen, - ein großer Theil der
arbeitenden Bevölkerung eine Unzufriedenheit mit
allen beſtehenden Verhältniſſen Ausdruck gibt.
Sollte die Regierung eine abermalige
Ver=
längerung des Socialiſtengeſetzes verlangen, ſo
würde ich, wenn die Regierung mit triftigen
Gründen nachweiſt, daß ohne daſſelbe eine Gefahr
für den Staat und die Geſellſchaft eintreten würde,
der Vorlage zuſtimmen, ſollte es aber möglich
werden vom Standpunkt des gemeinen Rechts
ein Geſetz zu erlaſſen, welches ſolchen
ſtaats=
gefährlichen Beſtrebungen wirkſam entgegen tritt,
ſo würde ich vorziehen, dieſem zuzuſtimmen.
Ich möchte ſehr wünſchen, daß das Beiſpiel
eines Theils der Arbeiterbevölkerung vom
Rhein=
land und Weſtphalen bald Nachahmnung fände,
die Beſſerung ihrer Verhältniſſe nicht darin zu
ſuchen, ſich der übrigen Bevölkerung feindlich
gegenüber zu ſtellen und Unzufriedenheit unter
ihre Mitarbeiter zu ſäen, wodurch doch ſicher
4
nichts Gedeihliches erreicht wird, ſondern auf dem
Boden der beſtehenden Rechtsordnung, wie wir
dies thun, ihre Verhältniſſe zu verbeſſern ſuchen.
Wie ſchon geſagt, bemühen ſich nahezu alle
Par=
teien, insbeſondere die nationalliberale, mit der
Regierung die Wege hierzu ausfindig zu machen
und werden dieſe Beſtrebungen von Seiten der
Arbeiter unterſtützt, ſo kann doch Erſprießlicheres
geleiſtet werden, als wenn von den Führern, ob
mit oder gegen ihren Willen, das kann ich nicht
unbedingt behaupten, Unzufriedenheit, in den
Maſſen genährt wird!
„Durch höhere Beſteuerung der
Börſenge=
ſchäfte, durch Erhöhung der Branntweinſteuer
unter Wahrung der Intereſſen beſonders der
kleinen landwirthſchaftlichen Brennereien, ſowie
durch eine beſſere Regelung der Zuckerſteuer
könnten die Mittel gewonnen werden, um in
erſter Reihe ſchwer drückende Steuern anderer
Art zu erleichtern.
Meine Herren, ich habe für meine Perſon
keine Sympathie für neue Steuern und
beſchäf=
tige mich nur deßhalb damit, weil ſie in das
Programm aufgenommen ſind, um eventuell eine
Reihe drückender Steuern anderer Art erleichtern
zu können.
Es iſt unbeſtritten, daß der hohen
Beſteue=
rung im Wechſel des mobilen Kapitals
gegen=
über auch das immobile einer Beſteuerung fähig
iſt. Letztere muß aber in einer Weiſe geſchehen,
daß die Börſengeſchäfte nicht unmöglich gemacht
werden und der Geſchäftsmann nicht darunter
leidet. Einem Geſetz, wie das dem letzten
Reichs=
tag vorgelegte Börſen=Geſchäftsſteuer=Geſetz würde
ich nie meine Zuſtimmung geben und iſt ſolches
auch bereits von der Regierung wieder
zurückge=
zogen.
Eine Erhöhung der Branntweinſteuer wäre
nicht nöthig, wenn die Fabrikatſteuer auf Grund
der Normen eingeführt würde, worauf jetzt die
Maiſchraumſteuer baſirt. Durch die bedeutend
verbeſſerten Brennereieinrichtungen wird eine viel
größere Ausbeute erzielt, als das Geſetz jetzt zur
Grundlage hat und würde dies dem Reich
nahe=
zu 13 Millionen Mehreinnahme bringen, ohne
die Steuer, welche durch die Einführung von
Seiten der neu eingerichteten Brennereien noch
dazu käme.
Ich habe bereits im Jahre 1879 in der „
Zeit=
chrift für die landwirthſchaftlichen Vereine” meine
Anſichten über die Einführung der Fabrikatſteuer
kundgegeben und betrachte dieſelbe heute noch als
eine große Wohlthat für den mittleren
Bauern=
ſtand, da es ihm hierdurch wieder möglich wird,
zu brennen und einen größeren Viehſtand zu
halten. Die kleinen Landwirthe können ſich
Ge=
noſſenſchaftsbrennereien gründen und wenn dann
noch Molkereibetrieb hinzukommt, ſo würde eine
gute Rentabilität nicht ausbleiben. Sind doch
Butter und Käſe aus Darmſtadt und Umgegend
bereits eine ſehr beliebte Handelswaare bis nach
den fernſten Ländern geworden.
Die Regelung der Zuckerſteuer iſt ſchon lange
im Reichstag angeregt und wäre dieſelbe ſchon
vorgenommen, ſo hätten wir die Kriſis, welche
leider in der Zuckerfabrikation eingetreten iſt,
nicht gekommen. Heute ſtehen wir vor einer
Ueberproduction, ſodaß die Preiſe um 15-20 %.
heruntergegangen ſind. Eine Erhöhung der Steuer
würde deßhalb jetzt wohl ſchlecht am Platze ſein.
„Das Geſetz über den
Unterſtützungswohn=
ſitz halten wir in vielen Beziehungen für
mangel=
haft und eine Reviſion desſelben, unter voller
Aufrechthaltung der Freizügigkeit, für geboten.
Meine Herren, alle Diejenigen, welche mit
mir die Ehre haben, ſchon längere Zeit in einer
Gemeindekörperſchaft thätig ſind, werden mir
zu=
geben, daß betreffs des Unterſtützungswohnſitzes
etwas gethan werden muß. Gerade die Städte
und größeren Ortſchaften leiden ſehr darunter
und wird ſich auch wohl eine Aenderung des
Ge=
ſetzes erreichen laſſen, ohne die Freizügigkeit
ein=
chränken zu müſſen, denn ich bin ganz
entſchie=
den dafür, daß ſich jeder Deutſche da ernähren
darf, wo er glaubt, daß es ihm gut gehen könnte.
Ebenſo meine Herren, bin ich für die Erhaltung
der Gewerbefreiheit.
Als langjähriger Vorſitzender des
Localge=
werbevereins in Pfungſtadt hatte ich Gelegenheit,
dieſe Frage öfters zu ventiliren, als ſich von
anderer Seite Beſtrebungen für Errichtung von
obligatoriſchen Innungen Kund gaben und habe
ich mich gefreut, daß derartige Beſtrebungen bei
uns in Heſſen keinen Boden gefunden haben.
Betreffs Aufnahme der Lehrlinge können
Meiſter und Eltern dadurch Ordnung ſchaffen,
daß ſchriftliche Berträge abgeſchloſſen werden, in
welchen die gegenſeitigen Rechte gewahrt ſind.
Solche gelten nämlich nur allein bei eventuellen
Streitigkeiten. Auch dürften Lehrlings=, Geſellen=
und Meiſterprüfungen gewiß von Nutzen ſein,
wenn ſolche facultativ durch die einzelnen
Ge=
werbebrauchen mit Unterſtützung der Regierung
gebildet würden. Sollten Vorlagen kommen zur
Hebung und Unterſtützung des Gewerbeſtandes,
0 werde ich ebenſo warm dafür eintreten, wie
ich dies im Intereſſe der Landwirthſchaft thue.
Ich bin gegen das Tabaksmonopol, da ich
mich nicht dazu hergeben kann, mit einem Schlage
Tauſende von Exiſtenzen der Gefahr auszuſetzen,
ohne Beſchäftigung und dadurch ſchließlich
brod=
los zu werden und eine blühende Induſtrie zu
vernichten.
Die Vergütungen, welche der Staat zu geben
im Auge hatte, können die Gefahr einer
plötz=
lichen Exiſtenzloſigkeit Vieler nicht beſeitigen,
überdies hat ſa auch die Straßburger
Tabaks=
manufactur zur Genüge erwieſen, daß das
Tabaksmonopol für Deutſchland abſolut nicht
paßt
Meine Herren, ich bin auch gegen eine
Er=
höhung der Brauſteuer, wenn ſolche wieder
ge=
plant werden ſollte, nicht nur deßhalb, weil ich
Bierbrauer bin, ſondern weil ich im Intereſſe der
heſſiſchen und norddeutſchen Bevölkerung, mit
welcher wir in Steuergemeinheit ſind, die beſtehende
Steuer für hoch genug halte.
Eine Erhöhung würde neben den höheren
Bierpreiſen auch dahin führen, daß die kleiuen
Brauer nicht mehr beſtehen könnten und hiezu
möchte ich gerade wie bei der Tabakſteuer meine
Hand nicht bieten.
Es bleibt mir nur noch im Großen und
Ganzen übrig, mich über meine eventuelle Sellung
zum Culturkampf auszuſprechen. Meine Herren,
ich wünſche von Herzen, daß derſelbe recht bald
ſein Ende finden möchte, denn ich achte alle
Con=
ſeſſionen. Staat und Kirche ſollen ſich gegenſeitig
ehrlich verſtändigen und wenn dann Vorlagen
kommen, welche die Würde und Rechte des
Staa=
tes nicht verletzen, ſo werde ich dafür ſtimmen,
aber nach Canoſſa gehe ich nicht mit!
Ich hoffe, Ihnen meine politiſchen Anſichten
klar gemacht zu haben und überlaſſe Ihnen zu
urtheilen, ob ich geeignet bin, Ihr Vertreter im
Reichstag zu werden.
Ich danke Ihnen noch herzlichſt für die mir
geſchenkte Aufmerkſamkeit und ſchließe mit dem
Rufe: „Hoch Kaiſer und Reichl (
Lang=
anhaltender, lebhafter Beifall.)
Herr Rechtsanwalt Dr. Oſanu, welcher die
Discuſſion eröffnete, führte aus, es laſſe ſich
da=
rüber ſtreiten ob die Anſchauungen des Herrn
Rückert oder des Herrn Ulrich die richtigen ſeien,
in vielen Dingen gingen beide gar ncht weit
von einander, während ſich wieder in verſchiedenen
Dingen beide Parteien grundſätzlich von einander
trennten. Während der ſehr langen Rede, welche
Herr Rückert in der neulichen Verſammlung
ge=
halten, habe er ſich fragen müſſen, ob denn Herr
Rückert die Theilnehmer an der Verſammlung
für Schulkinder in politiſchen Dingen gehalten
habe, oder ob dieſelben nicht vielmehr in
derar=
tigen Fragen ſchon erfahren ſein müßten. Herr
Ulrich habe dagegen heute in kurzen Zügen das
Heidelberger Programm vorgelegt, und an
das=
ſelbe, welches die brennenden Tagesfragen
be=
handele und eine beſtimmte Stellungnahme
ver=
lange, ſeine Bemerkungen geknüpft. In jener
Verſammlung habe man ferner unſere
vielge=
ſchmähte Partei ſo ſchlecht hingeſtellt, als ob
kaum noch Jemand ein Stück Brod von ihr
nehmen möge, von der anderen Seite aus werde
dagegen die Partei wieder zu ködern geſucht, und
aſt mit Glacehandſchuhen angegriffen. Man
ſollte aber doch nicht im ſelben Moment, da man
mit der nationalliberalen Partei liebäugelt, ſagen,
daß dieſe Partei, welche nur mit Bismarck
lieb=
äugele, nichts könne, als neue Steuern
aufzuer=
legen ꝛc. Unſere Partei hat es nie gethan und
thut es auch in der Folge nicht, daß ſie leere
und unerfüllbare Verſprechungen in das Volk
wirft. Daß es ohne Steuern nicht gehe, ſei ſtets
betont worden, aber zu verſprechen die
Militär=
zeit werde abgekürzt werden, die Zölle und
Steuern ſeien zu ermäßigen oder abzuſchaffen,
darauf könne man ſich nicht einlaſſen, ſolche
Ver=
prechungen bildeten nur einen Köder für
Die=
jenigen, welche vielleicht nicht darüber nachdenken
ob es denn auch möglich ſein werde, das
Ver=
ſprochene zu halten, auf die Dauer werde man
aber auch mit ſolchen Manövern nicht mehr
aus=
kommen. Solche unerfüllbaren Verſprechungen
wollen wir den Deutſchfreiſinnigen überlaſſen,
welche ja behaupten, daß ſie den Freiſinn
ge=
pachtet haben, aber eigentlich doch nur unter dem
Banner Eugen Richters marſchiren. Das ſage
nicht er, ſondern es werde von hervorragenden
Männern anderer Richtungeu behauptet, z. B.
von Herrn Stern in Frankfurt, welcher erklärte,
er könne und werde ſich nicht unter das
Com=
mando des Herrn Eugen Richter beugen.
Ge=
legentlich der Berathung über das
Socialiſten=
geſetz habe es ſich gezeigt, wie bedenklich es mit
der Einheit und den Grundſätzen der deutſchen
Fortſchrittspartei beſtellt ſei, alle Anſtrengungen
des Herrn Richter hätten auch nicht genügt, das
Reſultat zu ändern. Und was für Schläge
hät=
ten in den Blättern der Partei diejenigen Herren
erhalten, welche entgegen den getroffenen
Ab=
machungen ſich erkühnten für das Socialiſtengeſetz
zu ſtimmen. Die Zollfragen betreffend werde
von den Candidaten der Fortſchrittspartei,
na=
mentlich in Süddeutſchland, geſagt, daß za die
Zölle vorerſt einmal beſtehen bleiben könnten,
während Herr Richter in ſeinem „
Reichsfreund=
erklärte, die Partei ſtimme nicht nur gegen eine
Erhöhung der Zölle, ſondern auch für
Abſchaf=
fung aller Zölle. Gleichwohl ſagen dieſelben
Herren in Süddeutſchland, man ſei ja für
Er=
haltung der Zölle und wolle ſich die Sache erſt
näher anſehen, wenn die Frage einer
Zollerhöh=
ung an den Reichstag herantrete. So ähnlich
habe ſich auch Herr Rückert in der neulichen
Ver=
ſammlung geäußert, ganz daſſelbe habe auch
Herr Major Hinze von Berlin jüngſt in
Fried=
berg erklärt, und ganz im ſelben Moment ſage
wiederum das Oberhaupt der Partei in Berlin,
in unſerem Parteiprogramm iſt die Abſchaffung
der Zölle ausgeſprochen. Iſt das uun
Partei=
disciplin und Grundſatz, oder iſt es nicht etwa
ein Wahlmanöver! In was unterſcheidet ſich
alſo die nationalliberale Partei von der
Gegen=
partei? Auf Verſprechungen, die unerfüllbar
ſind, laſſen wir uns nicht ein; wir wollen ein
ſtarkes und mächtiges Reich, in welchem
mög=
lichſter Friede und Ordnung herrſcht. Iſt das
etwa conſervativ ? Begeht unſere Partei etwa
einen Fehler, indem ſie jene Grundſätze aufſtellt,
oder iſt uns etwa ein Vorwurf daraus zu machen,
daß wir uns bei dieſer Wahl nicht von den
Con=
ſervativen trennen, mit welchen wir in dieſen
Fragen eben einig gehen, und unſeren
Candida=
ten durchzuſetzen ſuchen. Mit den von uns ſo
d
grundverſchiedenen Deutſchfreiſinnigen zu gehen
de.
iſt uns ebenſo unmöglich, als mit den Ultra=
Larl
montanen zu gehen, daraus folgt, daß wir mit
Denen gehen werden, welche uns in dieſen großen
gard
Fragen am nächſten ſtehen und das ſind die
en.
Conſervativen. Ein ſolch offenes Vorgehen kann
rene
doch keinen Grund abgeben uns darüber
Vor=
örr,
würfe zu machen. Man wirft den
Nationallibe=
ralen auch die Compromiſſe vor aber iſt denn
de=
die neue deutſchfreiſinnige Partei nicht ebenfalls, farl
im höchſten Grade ein Product des Compromiſſes?, jers
Wir haben in den alten Grundſätzen beharrt,
während die Gegenpartei beſtrebt war neue Grund= de.
ann
ſätze aufzuſtellen. — Wird denn auch in anderen, it;
Staaten ewig an der Militärfrage gerüttelt?
ganz gewiß nicht. Wie kommt es nun, daß in
Deutſchland dieſe Frage immer wieder in den
Vordergrund geſchoben wird? In Frankreich,
Oeſterreich, Rußland ꝛc., welche die gleichen und
theilweiſe noch größere Militärlaſten tragen
müſſen, fällt es Niemanden ein hieran zu rühren,
während bei uns von einzelnen Parteten geſagt
wird, „wir ſind nun einmal dafür, daß die zwei=
jährige Dienſtzeit genügend
erſcheint=
hier
mußte Redner ſeine höchſt beifällig
aufgenom=
menen Ausführungen ſchließen, da die Redezeit
abgelaufen war.
Herr Otto Wolfskehl.
M. H.l In den Verſammlungen, welche die
deutſchfreiſinnige Partei neuerdings abgehalten
hat, iſt gegen die nationalliberale Partei u. A.
auch der Vorwurf erhoben worden, daß ihre
Anhänger im Reichstage im Parteiintereſſe, nach
Opportunitätsrückſichten abgeſtimmt hätten, oder,
wie man ſich ausgedrückt hat, um der lieben
Exiſtenz willen, um nicht an die Wand gedrückt
zu werden. Kein Vorwurf iſt weniger berechtigt
als dieſer und keine Partei iſt weniger befugt,
ihn gegen uns zu erheben, als gerade die
deutſch=
freiſinnige. Das beweiſt die parlamentariſche
Geſchichte ſeit Beſtehen des deutſchen Reiches auf
jedem Blatte. Während die nationalliberale
Partei von jeher thätig mitgewirkt hat, wo es
galt, die beſſernde Hand anzulegen und beſtehende
Noth= und Mißſtände zu beſeitigen, iſt das
Ver=
halten unſerer Gegner ſtets das einer ſtarren,
unfruchtbaren Negation geweſen, ſodaß Alles,
was erreicht worden iſt, nicht mit der früheren
Fortſetzung auf der Beilage.
[ ← ][ ][ → ]5
Fortſchrittspartei, ſondern gegen dieſelben
er=
reicht wurde. Das iſt die wahre
Reichsfreund=
lichkeit, die wahre Volksfreundlichkeit, auf deren
Bethätigung wir Anſpruch erheben, und wenn
unſere Gegner ſich gegen den Vorwurf der
Reichs=
feindlichkeit verwahren, ſo überſehen ſie, daß es
ſich um Reichsfeindlichkeit in dem Sinne, als
ſuchten ſie das Band der Einheit zwiſchen den
einzelnen Völkern und Stämmen Deutſchlands
wieder zu zerreißen, überhaupt gar nicht handelt.
Wir wiſſen ſehr wohl, daß in der Maſſe des
Volkes die Freude an der in gewaltigen Kämpfen
und mit ſchweren Opfern errungenen Einheit und
der Stolz auf die deutſche Machtſtellung viel zu
lebendig iſt, als daß eine Partei, die die
Zer=
reißung dieſes Bandes auf ihre Fahne ſchriebe,
nicht ſehr bald gewahr werden müßte, wie ſie den
Boden unter den Füßen verliert. Aber die
thä=
tige Mitwirkung an dem inneren Ausbau des
Reichs, das iſt es, was wir bei der
deutſchfrei=
ſinnigen Partei vermiſſen, und wogegen ſie
ge=
fehlt hat, nur zu oft gerade aus
Parteirückſich=
ten, wie ſie uns fälſchlich zum Vorwurf macht.
Im Parteiintereſſe, m. H., mag es ja hin und
wieder nicht unklug erſcheinen, gegen an ſich
zweckmäßige Maßregeln zu ſtimmen, wenn nicht
in allen Punkten das Wünſcheuswerthe erreicht
werden kann, weil man hinterher ſtolz erklären
kann, man habe noch weit mehr zum Beſten des
Volkes erreichen wollen. Ob ein ſolches
Ver=
halten aber auch im Intereſſe des Volkes ſelbſt
liegt, das iſt die Frage, um die es ſich handelt,
denn die Abgeordneten werden in den Reichstag
gewählt, um im Volksintereſſe zu wirken, nicht
aber im Intereſſe ihrer Partei.
Was von der Haltung unſerer Partei im
Reichstage, gilt auch von ihrer Thätigkeit im
Landtage. Hat man ſich doch auf der gegneriſchen
Seite nicht geſcheut, zu behaupten, die
national=
liberale Kammermehrheit habe nichts zu Wege
gebracht als neue Steuern. Man verſchweigt
alſo was auf allen Gebieten des wirthſchaftlichen
Lebens, ſei es zur Verbeſſerung der
Landwirth=
ſchaft, zu Gunſten von Handel und Gewerbe, zur
Beſeitigung von Nothſtänden, welche ſchwere
ele=
mentare Ereigniſſe herbeigeführt hatten, kurg zur
Hebung des Volkswohlſtandes geſchehen iſt und
glaubt einen Eindruck anf die Wähler zu erzielen,
wenn man das billige Schlagwort in die Maſſen
wirft, der Landtag habe nichts geſchaffen als neue
Steuern!
Und gerade was dieſe neuen Steuergeſetze
be=
trifft, iſt das Auftreten unſerer Gegner ungemein
charakteriſtiſch. Seit mehr als zwölf Jahren iſt
die Reformbedürftigkeit unſerer direkten
Steuer=
geſetzgebung ein von allen Seiten ohne Unterſchied
der Parteiſtellung anerkannter Satz. Wiederholte
Verſuche ſind vergeblich gemacht worden um eine
Beſſerung in der Richtung ſtärkerer Heranziehung
des Kapitaleinkommens, Zuziehung der
Actien=
geſellſchaften zur Einkommenſteuer, Einführung
bek Progreſſion bei dieſer letzteren, Aenderung
des Gewerbſteuergeſetzes namentlich zum Zweck
der Erleichterung der kleinen und kleinſten
Ge=
werbtreibenden, deren Wohl und Wehe die
deutſch=
freiſinnige Partei ja fortwährend im Munde führt,
zu erreichen. Nachdem nun endlich am Schluſſe
des vorigen Landtags eine Verſtändigung zwiſchen
Regierung und Kammern nach langer, mühevoller
Arbeit ſoweit erzielt war, daß ein poſitives
Re=
ſultat vorlag, hätte man, wenn es nach den
Wortführern der deutſchfreiſinnigen Partei
ge=
gangen wäre, Alles wieder in die Schanze ſchlagen
ſollen, weshalb2! Weil es nicht gelungen war,
der erſten Kammer gegenüber die
Weiterfüh=
rung der Progreſſion über 20,000 M.
Einkom=
men hinaus durchzuſetzen, während ſie nach dem
Willen von Regierung und zweiter Kammer ihren
Abſchluß erſt bei 30,000 M. hatte finden ſollen!
Hier haben Sie, m. H., ein greifbares Beiſpiel
deutſchfreiſinnigen Verhaltens! Ich möchte wohl
wiſſen, welche Antwort wir zu hören bekämen,
wenn wir die 100,000 ſeitherigen
Einkommenſteuer=
pflichtigen, welche vom nächſten Jahre an durch
das neue Geſetz für einkommenſteuerfrei
erklärt ſind, wenn wir die vielen Tauſende kleiner
und kleinſter Gewerbetreibenden, welche demnächſt
ini hrer Gewerbeſteuer herabgemindert oder
gänz=
lich davon befreit ſind, fragen würden, ob ſie
lieber ihre ſeitherige Steuer weiter bezahlen
wür=
den, weil einige wenige Hundert Höchſtbeſteuerte
in ihrer Einkommenſteuer nicht noch mehr
er=
höht worden ſeien, als dies durch das neue Geſetz
ohnehin geſchehen iſt. Ich glaube, die Antwort
würde an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig
laſſen.
Und genau das gleiche Verhalten, wie in
dieſer unſere hieſigen Wähler ſpeciell berührenden
Frage, bemerken wir auch auf Seiten der
deutſch=
freiſinnigen Partei wie ihrer Vorgängerin, der
deutſchen Fortſchrittspartei im Reichstage. Bei
den Juſtizgeſetzen, wie in der Zollgeſetzgebung
und den ſocialpolitiſchen Vorlagen ſtets dieſelbe
prinzipiell, negirende, oppoſitionelle Haltung.
Wenn wir ſehen, wie die Reichsregierung und
an deren Spitze der Reichskanzler, der mit ſeinem
weitumfaſſenden Blick erkannt hat, wie
noth=
wendig dies iſt, ſich ſeit Jahren beſtrebt, bei den
immer ſchwieriger werdenden wirthſchaftlichen
Zu=
ſtänden, bei dem immer drohender ſich
geſtalten=
den Klaſſengegenſatze durch poſitive Maßregeln
einzugreifen, darin unausgeſetzt mit einer
nörgeln=
den Oppoſition mit unfruchtbarer Verneinung
zu kämpfen hat, ſo muß uns dies mit den
ſchwerſten Bedenken für die Zukunft erfüllen.
Denn, m. H., vergeſſen Sie nicht, ſeither war
es eine Minorität, die den Gang der
Geſetz=
gebung zwar verlangſamen, aber doch nicht
dauernd hemmen kounte. Von dem Augenblicke
aber, wo dieſe Minderheit zu einer Mehrheit
er=
ſtarkt, wäre allen weiteren Maßregeln in der
be=
zeichneten Richtung ein Riegel vorgeſchoben.
Deshalb m. H., bekämpfen wir die
deutſch=
freiſinnige Parter, weil wir von der
Ueber=
zeugung durchdrungen ſind, daß ihre Kräftigung
gleichbedeutend, iſt mit ſchweren Nachtheilen
für die innere Entwickelung unſeres deutſchen
Vaterlandes. Denn das genügt nicht, daß man,
wie Herr Rickert thut, wenn wohlthätige Geſetze
gegen die Stimmen der eigenen Partet dennoch
zu Stande gebracht ſind und man ſieht, daß das
Volk im Großen und Ganzen damit einverſtanden
iſt, hinterdrein erklärt, man habe ja nichts
da=
gegen, daß zunächſt einmal eine ehrliche Probe
mit jenen Geſetzen gemacht werde. Das Volk
verlangt mehr, es verlangt thätige Mitwirkung
an der Schaffung ſolcher Geſetze, nicht aber
un=
fruchtbare Negation.
Das fühlen auch unſere Gegner ſehr wohl,
ſie fühlen wie erſt neuerdings gerade in der Frage
einer deutſchen Kolonialpolitik die Haltung ihrer
Partei auf Widerſpruch in breiten Schichten des
Volkes geſtoßen iſt. Deßhalb drehen und winden
ſie ſich jetzt und ſagen, ſie ſeien ja in der Sache
ganz einverſtanden, und hätten nur zur Vorſicht
mahnen und vor Ueberſtürzung warnen wollen.
Allein dieſe Ausflüchte werden bei dem geſunden
Sinne des Volkes nichts helfen, es wird wiſſen,
wo es ſeine wahren Freunde zu ſuchen hat und
wenn bei den bevorſtehenden Reichstagswahlen,
welche die Mahnung enthalten, ſich hierüber in
unzweideutiger Weiſe auszuſprechen, jeder unter
uns, der von der nämlichen Ueberzeugung
durch=
drungen iſt wie wir, in vollem Maße ſeine
Schuldigkeit thut, ſo wird, deſſen bin ich ſicher,
die richtige Antwort nicht zweifelhaft ſein.
CLang=
anhaltende Bravorufe.)
Herr Oberbürgermeiſter Ohly.
M. H.l Wenn ich in dieſer Verſammlung
als Wähler das Wort ergreife, ſo weiß ich
wohl, daß mir dies von gegneriſcher Seite wegen
meiner amtlichen Stellung übel genommen wird.
Ich darf aber wohl annehmen, daß mich die
Vertreter der Bürgerſchaft, als ſie mich zum
Bürgermeiſter wählten, nicht in politiſchen Dingen
mundtodt machen wollten, ja ich glaube, die
hie=
ſigen Einwohner könnten mir den Vorwurf der
Feigheit machen, wenn ich Anſtand nähme
offen auszuſprechen, auf welcher Seite ich in den
großen Fragen, welche dermalen unſer Vaterland
bewegen, mit meiner Ueberzeugung ſtehe. Und
ſo trete ich hier öffentlich auf, um Herrn
Ulrich aufs Allerwärmſte als Abgeordneten für
den Reichstag zu empfehlen und mich auch ſodann
der Abwehr gegen die Verdächtigungen
anzu=
ſchließen, welche man von gegneriſcher Seite
ge=
gen die nationalliberale Partei und folglich auch
gegen unſeren Candidaten und von dieſer Stelle
auch vor Kurzem gegen mich ausgeſprochen hat.
Wenn ich Ihnen den nationalliberalen Candidaten
Ulrich empfehle, ſo befinde ich mich dabei in
günſtigerer Lage, als diejenigen, welche die Wahl
der vom Berliner deutſchfreiſinnigen Engroslager
importirten Herren Lüders, Hintze ꝛc. befürworten.
Denn dieſe Herrn ſind in Heſſen unbekannt,
wäh=
rend wir Herrn Ulrich als unſeren Landsmann
genau kennen. Ich ſelbſt bin mit Herrn Ulrich
ſeit ca. 20 Jahren befreundet, und zwar hat
Gleichartigkeit der Ueberzeugung in politiſchen
und anderen öffentlichen Dingen mich und meine
Geſinnungsgenoſſen mit Ulrich zuſammengeführt
und ſeither verbunden. Er war, ſo lange ich ihn
kenne ſtets ein ebenſo national, wie liberal
ge=
ſinnter Mann, von offenem und rechtlichem
Cha=
rakter, Entſchiedenheit der Ueberzeugung und des
Auftretens. In ſeiner politiſchen Nichtung hat
er nie geſchwankt. Es iſt mir noch wohl im
Ge=
dächtniß, wie er vor Jahren im Wortwechſel mit
einem politiſchen Gegner erklärte. „ich ſtehe und
falle mit der nationalliberalen Partet” So hatte
er denn auch nicht nöthig, ein großes, alle
mög=
lichen Fragen erörterndes Programm aufzuſtellen.
Ich gebe auf ſolche papierene Programme, welche
man leicht zerreißen kann, nicht viel, vielmehr
ſehe ich mir den Mann und ſeinen Charakter an
und frage, ob er für eine ernſte und
gewiſſen=
hafte Prüfung jeder an ihn herantretenden Frage
volle Garantie biete. Und ich bin feſt davon
überzeugt, daß dies bei Ulrich derFall iſt.
Was die gegen die nationalliberale Partei
und gegen mich ſelbſt ausgeſprochenen
Verdäch=
tigungen betrifft, ſo will ich nicht wiederholen,
was meine Freunde in dieſer Beziehung ſchon
geſagt haben. Schon bei den letzten
Landtags=
wahlen nahm man keinen Anſtand, ohne alle
Veranlaſſung mich und meine Parteigenoſſen
in der Preſſe und in Verſammlungen als Leute
ohne Charakter und feſte Ueberzeugung
hinzu=
ſtellen, uns als Reactionäre, Bismarckſche „
Ja=
ſager” ꝛc. zu bezeichnen. Männer von Ehre und
Ueberzeugung ertragen derartiges nicht, vielmehr
ſind wir dahin gedrängt und feſt entſchloſſen, den
Spieß herumzukehren und wenn auf uns
ge=
ſchlagen wird, ebenfalls zu ſchlagen, deßhalb
haben wir uns in der „Wahl=Correſpondenz: ein
Organ gegründet und nun ſchreien die Gegner
darüber, daß wir ihnen nicht ruhig den Rücken
hinhalten. Sie wollen uns „nationalliberale
Sündenregiſters vorhalten und ſollten doch erſt
einmal das große Regiſter der eigenen Sünden vor
die Augen nehmen. Sie haben ja im Reichstag
und in ihrer Preſſe Oppoſition gegen faſt alle
Ein=
richtungen erhoben, welchen Deutſchland ſeine
ſEinheit und innere Entwickelung verdankt. Dies
gilt namentlich von den ſocialpolitiſchen Vorlagen
der Reichsregierung, von der Kranken= und
Un=
fallverſicherung der Arbeiter, von den Zöllen zu
Gunſten der ſchwergedrückten Landwirthſchaft,
von dem Wuchergeſetz ꝛc. Während wir, die
Nationalliberalen, in den beſten Abſichten und
mit aller Entſchiedenheit die Fragen wahrer
Volkswohlfahrt in die Hand nehmen und die
Reichsregierung in ihren deßfallſigen Beſtrebungen
zur Herſtellung des inneren Friedens und
na=
mentlich zur Hebung der Landwirthſchaft und
der Gewerbe, ſowie Verbeſſerung der Lage der
arbeitenden Klaſſen unterſtützen wollen, haben
die „Deutſchfreiſinnigen; in ihrem Programm
für dieſe Dinge nur leere Theorien und Phraſen
Denn wenn 3. B. ihr Programm den Arbeitern
in Ausſicht ſtellt: „bei voller Wahrung der
Gleich=
berechtigung, der Selbſtthätigkeit und des freien
Vereinigungsweſens der arbeitenden Klaſſen,
ſEintreten für alle auf Hebung derſelben
gerich=
teten Beſtrebungen,, ſo iſt das eben weiter nichts,
als eine Phraſe, unter welcher ſich jeder denken
kann, was er will. Und ſolche Gegner werfen
uns Verſchwommenheit unſeres Programms
vor und nennen uns „Staatsſocialiſten” weil
wir den Arbeiter und Kleinhandwerker nicht
län=
ger ſich ſelbſt und dem Mancheſterthum überlaſſen,
ſondern dieſen ſchwächeren und dem verheerenden
Concurrenzkampfe nicht gewachſenen Ständen durch
eine verſtändige Geſetzgebung Hülfe und Schutz
gegen den drohenden Untergang gewährt wiſſen
wollen. Ich hoffe, der einſichtsvolle Theil der
Handwerker und Arbeiter wird auf den ihm von
unſeren Gegnern gebotenen Leim nicht gehen,
ſon=
dern wohl erwägen, auf welcher Seite ſeine wahren
Freunde ſtehen. In der Abwehr gegen
grund=
loſe Verdächtigungen, welche ſchon ſeit längerer
Zeit gegen die Reichsregierung und gegen die der
Reichsregierung ſympathiſch gegenüberſtehenden
Na=
tionalliberalen gerichtet werden, komme ich nun
zu einem Punkt, von welchem ich zwar ungern
rede, von welchem aber endlich einmal öffentlich
geſprochen werden muß, nämlich zu dem Vorwurf,
der Antiſemitismus werde in Berlin von
oben herab und namentlich von Seiten des
Für=
ſten Bismarck beliebäugelt und begünſtigt. Man
ucht hierdurch und zwar leider! nicht ohne
Er=
folg die Iſraeliten in das Lager der Deutſch=
Freiſinnigen oder anderer die Politik der
Reichs=
regierung bekämpfenden Parteien zu treiben. Es
giebt kaum einen grundloſeren Vorwurf als den
fraglichen. Ich will hier die Urſachen und
Ur=
heber der Antiſemitenbewegung nicht näher
be=
leuchten, wohl aber kann und muß mit voller
Beſtimmtheit geſagt werden, daß die in der
preußiſchen Verfaſſung, wie in der
Reichsgeſetz=
gebung unumwunden anerkannte Gleichberechtigung
aller religiöſen Bekenntniſſe von der
Reichsregie=
rung gewiſſenhaft reſpectirt wird. Als aus
An=
laß der Antiſemitenagitation der Abgeordnete Hänel
im Abgeordnetenhauſe die Staatsregierung wegen
6
ihrer Stellung zu dieſer Frage und dem im Gang
befindlichen Adreſſenſturm interpellirte, erflärke
der Vicepräſident des Staatsmlniſteriums Graf
Stolberg ſofort, daß die Königliche
Regie=
rung ſicht daran denke, eine
Aende=
rung des beſtehenden
Rechtszuſtan=
des eintreten zu laſſen. Schon im
Februar 1880 hatte der Kronprinz des deutſchen
Reichs dem Vorſitzenden der isräelitiſchen Gemeinde
zu Berlin, dem jetzt verſtorbenen Stadtrath
Magnus, gegenüber erklärt:
er halte die antiſemitiſche Agitation für eine
Schmach für Deutſchland, er habe ſich im
Aus=
land den Ausländern gegenüber dieſer Agitation
zeſchämt.
Im Jahre 1881 ſprach ſich der Kronprinz
demſelben Herrn Maguus gegenüber in gleichem
Sinne und noch viek entſchiedener aus, indem er
ſagte:
er hege über die Antiſemiten=Agitation noch
dieſelbe Anſchauung wie im vorigen Jahre, er
mißbillige und verwerfe dieſelbe auf das
Ent=
ſchiedenſte. Was ſein Gefühl am meiſten
ver=
letzte, ſei die Hineintragung dieſer Tendenzen
in die Schule und in die Hörſäle. In die
Pflanzſtätten des Edlen und Guten ſei dieſes
böſe Samenkorn hineingeworfen worden;
hof=
fentlich werde es nicht zur Reife gelangen. Er
vermöge es nicht zu faſſen, wie Männer, die
auf geiſtiger Höhe ſtehen oder ihrem Berufe
nach, ſtehen ſollten, ſich zum Träger und
Helfers=
helfer einer in ihren Vorausſetzungen und
Hielen gleich verwerflichen Agitation hergeben
könnten. Er gebe ſich der ſicheren Hoffnung
hin, die Bewegung werde im Sande verlaufen,
denn derartige ungeſunde Dinge könnten keinen
Beſtand haben. „
Als gleichwohl die Antiſemitenagitation ihren
Fortgang nahm und bis zu tumultuariſchen
Scenen ſich ſteigerte, da machte dieſem Unfug
der Miniſter des Innern durch einen energiſchen
Erlaß an die Behörden ein Ende, ein Erlaß, der,
wie allgemein bekannt iſt, dem Willenund
Befehl Sr. Majeſtätdes Kaiſersſeine
Entſtehung verdankte.
Was nun
gar die Stellung des Fürſten Bismarck zu der
Antiſemitenbewegung betrifft, ſo ſollte doch in
Aller Gedächtniß ſein, daß er dieſelbe im Jahr
1881 einem israelitiſchen Kaufmann, Behrens
aus Berlin, unzweideutig genug verurtheilt hat,
indem er laut einer unwiderſprochen gebliebenen
Mit=
theilung der National=Zeitung bezüglich des
Vor=
wurfs, daß er die Antiſemiten=Bewegung begünſtige,
dem genannten Herrn gegenüber äußerte?
„Nichts kann unrichtiger ſein. Ich
miß=
billige ganz entſchieden dieſen Kampf gegen die
Juden, ſei es, daß er auf konfeſſioneller oder
gar auf der Gründlage der Abſtammung ſich
bewege. Mit gleichem Rechte könute man eines
Tages über Deutſche von polniſcher oder
fran=
zöfiſcher Abſtammung herfallen' wollen und
ſagen, es ſeien keine Deutſchen. Daß die
Ju=
den mit Vorliebe ſich mit Handelsgeſchäften
befaſſen nun das iſt Geſchmackſache, und durch
ihre frühere Ausſchließung von anderen
Be=
rufsarten mag das wohl begründet ſein. Aber
ſicherlich berechtigt iſt es nicht, über ihre größere
Wohlhabenheit jene aufreizenden Aeußeungen
zu thun, die ich durchaus verwerflich finde,
weil ſie den Neid und die Mißgunſt erregen.
Ich werde niemals darauf eingehen, daß den
Juden die ihnen verfaſſungsmäßig zuſtehenden
Rechte in irgend einer Weiſe verkümmert werden.
Die geiſtige Organiſation der Juden im Allge=
meinen macht ſie zur Kritik geneigt und ſo
findet man ſie wohl vorzugsweiſe in der
Oppo=
ſition; aber ich mache keinen Unterſchied zwiſchen
chriſtlichen und jüdiſchen Gegnern meiner
Wirth=
ſchaftspolitik, die ich nach meiner Ueberzeugung
als erſprießlich für das Land verfechte. Wenn
ich zuſtimmende Adreſſen und Telegramme
be=
antwortet habe, ſo erfülle ich damit eine Pflicht
der Höflichkeit, wie ich dies ſchon Richter
er=
wiederte; ich würde mit Vergnügen ebenſo
höfliche Worte auf Zuſtimmungsworte der
Fortſchrittspartei gegeben haben, ich habe nur
keine erhalten.”
Das ſind doch wohl officielle Kundgebungen,
die an Klarheit und Beſtimmtheit nichts zu
wün=
ſchen übrig laſſen, gleichwohl aber in
Verſamm=
lungen und Flugſchriften verſchwiegen werden.
Mik Genugthuung darf ich hinzufügen, daß wir
Nationalliberalen unſeren iſrael. Mitbürgern
ge=
genüber ſtets auf demſelben Standpunkt wie der
Kronprinz des Deutſchen Reichs und Fürſt
Bis=
marck geſtanden und die Antiſemitenbewegung nach
allen Richtungen verurtheilt und abgewieſen
ha=
ben. Zur Ehre unſerer Stadt ſei es geſagt, daß
auch wir dies in öffentlicher
Stadtverordnetenver=
ſammlung durch einſtimmige energiſche
Zurück=
weiſung einer an uns gerichteten aͤntiſemitiſchen
Zumuthung gethan haben. Ich gebe deßhalb den
Iſraeliten Zu bedenken, ob es recht und billig iſt
und ihrem wohlverſtandenen
Inter=
eſſeentſpricht, wenn ſie bei den
bevorſtehen=
den Wahlen im Lager unſerer Gegner ſtehen und
die ſyſtematiſche Oppoſition gegen eine Regierung
unterſtützen, welche jeden Verſuch, die politiſche
Gleichberechtigung der iſraelitiſchen
Reichsange=
hörigen zu ſchmälern, mit Entſchiedenheit
zurück=
gewieſen hat. (Stürmiſcher Beifall.)
Erſt um Mitternacht hatte die Verſammlung ihr Ende erreicht. Die Anregungen in den Reden unſerer Parteigenoſſen werden
gewiß auf fruchtbaren Boden gefallen ſein.
Wühler des IW. heſſiſchen Wahlkreiſes
Darmſtadt=Groß=Gerau,
Ihr ſeid berufen am 28. October an der
Enerer Stimmzettel
ahlurne durch Abgabe
zu zeigen, auf weſſen Seite Ihr ſteht: auf der Seite Jener, die wie ſeither, auch fernerhin in ruhigem
aber entſchieden ſachlichem Auftreten am Ausbau der freiheitlichen Geſetzgebung mithelfen werden, alſo
auf nationalliberaler, oder auf Seite derjenigen, die alle unſere bisherigen Geſetze grundſätzlich
be=
kämpft haben und ſich nachher mit ihnen brüſten, alſo auf deutſchfreiſinniger!
Die Wahl iſt keine ſchwere!
Wer von Euch dafür eintreten will, daß Deutſchlands Macht nach Außen auch fernerhin erſtarke
und der Frieden im Innern alle Stämme einige zur Schaffung von Geſetzen, welche die Wohlfahrt des
geſammten Volkes erſtreben, der gebe ſeine Stimme dem Candidaten der nationalliberalen Partei
und wähle am 28. Oktober Herrn Bierbrauereibeſitzer
and
de.
Karl
hard
den.
orene
Hörr,
liers
nde.
hann
alt;
Verlag der =Wahl=Correſpondenz der Heſſichen Fortſchritts= tnationalliberalen) Partei=
Druck von H. Kichler in Darmſtadt.