147.
Jahrgang.
VEUpopLö”
ſablatl.
147.
Jahrgang.
Wonnementopreis
vlertelährlich 1 Marl 50 Pf. hd.
Bringerlohn. Auzwaͤrtz werden von
allen Poſtamtern Beſtellungen
end=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quanal inck Voſtauffcͤlags
rag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
zhüUſitiep Uhierhſtungvoldi.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blßer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswäru
von allen Annonerm=Eweditionen
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, dez Groſh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
3 184.
Freitag den 19. September.
1884.
Bekanntmachung.
Diejenigen Steigerer, welche Grummetgras am 1. d. Mts. von den ſtädtiſchen
Pallaswieſen geſteigert und keine Bürgſcheine gemacht oder Zahlung bei der
Stadt=
laſſe geleiſtet haben, werden hiermit aufgefordert, ſolches zu bewerkſtelligen, das
Gras bis zum 22. d. Mts. abzumähen und wegzubringen, widrigenfalls auf Koſten
per Säumigen eine anderweite Verſteigerung ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 18. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
9568
Verſteigerungs=Anzeige.
ächſten Mittwoch und Donnerstag, den 24. und 25.
Sep=
tember 1884,
Herden in der Behauſung „Neckarſtruße Nr. 111 Hinterhaus, wegen
voll=
fändiger Auflöſung einer Haushaltung nachfolgende gut erhaltene Gegenſtände, als.
1 Divan in blauem Damaſt, 1 Sopha mit 6 Stühlen in ſchwarzem Damaſt,
2 vollſtändige Betten, verſchiedene Tiſche, 1 Waſchkommode und 1
Nacht=
tiſch mit Marmorplatten, 1 nußbaumene Kommode, 6 Schränke, Spiegel,
Bilder, Rohr= und Strohſtühle, L gepolſterter Seſſel, 2 Waſchtiſche,
Küchen=
möbel, Glas, Porzellan und allerlei ſonſtiger Hausrath, ſowie die
Garten=
laube von 1871 bis 1884,
oiffentlich meiſtbietend gegeu gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 17. September 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
09569
Haferlieferung.
Die Lieferung von 30 Centner Hafer
faͤr den ſtädtiſchen Faſſelſtall ſoll unter
den bei uns offen liegenden Bedingungen
ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Offerten wolle man
is zum 20. ds. Mts., Vormittags
11 Uhr,
erſchloſſen und gehörig überſchrieben in
den vor unſerem Büreau aufgehängten
Submiſſionskaſten einlegen.
Darmſtadt, am 11. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[9495
Ohly.
Kartoffel=Verſteigerung.
Donnerstag den 25. September d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Gemeindetannenwald aus
den Diſtricten Saufang und Maitanne
die Kartoffel=Ernte von 15.546 Hectare
Gelände in 96 Looſen öffentlich an die
Meiſtbietenden verſteigert.
Eredit wird bis Ende December d. J.
gewährt.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt
im Diſtrict Saufang.
Beſſungen, den 15. September 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[9570
1.
in großer Auswahl
empfiehlt
0957₈
G. V. Aiguer.
Buch= und Papierhandlung,
Eliſabethenſtraße I7.
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1 Pfund Laibchen 35 Pfg.,
Gothaer
vervelatwurst,
Emmonthalor
Edamor
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Honfchatolor
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empfiehlt
Jacob Röhrich,
[9572
Hoflieferant.
pollingor o Prauoroi.
Pillsemer,
nach Pilſener Art gebraut,
im Ausſchank,
mehrere Tage. (8544
9456) Kartofieln Mühlſtraße 70.
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2114
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Kräftigen reinſchmeckenden Kaſſee, 1= Pfa. per halb Kilo an,
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„
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Neue grüne Kern (keine alten)
Große Victoria=Erbſen.
Mittel
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Große Heller=Linſen
21
18
23
23
30
„ 28
„ 20
15
19
Weber,
Philipp
Carlsſtraße 24.
9579
Amnor Eintreffen der Aeuhriten
Platz zu gewinnen, verkaufe von heute ab den größten Theil meiner Waaren
10 pCt. billiger wie ſeither.
Harie Dauth, Louiſenſtraße 32. ſ27
Muinzer Birchenbau=Aotterie.
Haupt= und Schlußziehung wührend der Tage vom
W24. September bis einſchl. 6. October. u
Verlegung des Lichungstermins ist ausgeschlossen.
Gewinne: Nahe eine Viertel Million Mark i. W.
Ein Hauptgewinn von 100,000 Mark.
25,000M in Canzen 223.580 Mar W10,000
Ein Original=Voll=Loos 8 Mark, Reverſe auf halben Antheil 4 Mark
zu haben an allen Orten bei ſämmtlichen Verkaufsſtellen
Moritz Strauss yr. in Mainz
Generaldebitär.
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bewährtes Toilettenmittel,
zur Beförderung und Erhaltung einer
reinen und weißen Haut und zur
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aller Art, Hand= und Maſchinenarbeit,
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per Stück Mk. 1 bis Mk. 1.30,
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ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch/
Katholiſche
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in großer Auswahl vorräthig, bei
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Buchhandlung,
Eliſabethenſtraße 17.
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für Rückgabe des leeren Säckchens
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werden innerhalb 8 Tagen billigſt
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Muſter ſtehen zur gefl. Anſicht bereit,
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wie Putzarbeiten ſchnellſtens und billig
angefertigt. — Schützenſtraße 8, 2. Etage
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zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 66784
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wollen ihre Offerten unter Nr. 5 in der
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Expedition d. Bl. einreichen.
J0000000000000l00000000000000
Offenbacher Zeitung
ſgegründet 1773
Aeltesto, vorbreitetste und grösste Zeitung Ollenbachs
mit
Unterhaltungs-Beilage,
Amtablatt
der Behörden des Kreiſes und in allen Orten desſelben, ſowie darüber hinaus 6
weit verbreitet, ladet hiermit zum Abonnement auf das vierte Quartal d. J.
ergebenſt ein. Dieſelbe wird, wie ſeither, auch fernerhin bemüht ſein, ſtets das 6
Neueſte möglichſt ſchnell zur Kenntniß ihrer Leſer zu bringen. In längeren und 6
kürzeren Leitartikeln werden die wichtigſten Tagesfragen einer eingehenden Be= (
ſprechung unterzogen, während die telegraphiſchen Depeſchen in gedrängter
Kürze über die neueſten Vorgänge auf politiſchem und ſonſtigen Gebieten
berichten. Den Intereſſen des Handels, der Landwirthſchaft und des Ge=
D werbes wird ſorgfältige Beachtung geſchenkt. — Täglicher Börſenbericht mit
ausführlichem Courszettel. — Ausführliche Verlooſungsberichte über alle
Prämienziehungen. Unter den Rubriken „Vermiſchtes” und „Aus Stadt und
Kreis” finden, wie ſeither, Vorgänge aus Offenbach und Umgegend, Berichte
über Concerte, Theater, Vereinsabende ꝛc. ihren Platz. Berichte über die
Sitzungen des Schöffengerichts, Schwurgerichts und der Strafkammer finden
ſich unter dem Titel „Gerichtsſaalr. Ueber die Sitzungen der
Stadtver=
ordneten bringen wir möglichſt ausführliche Referate.
Die tägliche
Unterhaltungs=Beilage
G bringt die intereſſanteſten Romane, Nobellen, Aufſütze belehrenden und unter=
9 haltenden Inhalts, Biograßhien, Literaturartikel, Miscellen, Gemeinnütziges,
Theater=Repertoir ꝛc.
Iuserate
werden in unſerer Expedition, ſowie in allen Annoncen=Expeditionen des
5 In= und Auslandes entgegengenommen und finden die weiteſte Verbreitung.
Inſertionspreis: 10 Pf. die einſpaltige, 20 Pf. die zweiſpaltige, 30 Pf.
T die dreiſpaltige, 40 Pf. die vierſpaltige und 50 Pf. die fünfſpaltige Petit= 2
zeile oder deren Raum. — Uhſere auswärtigen Leſer, welche das Blatt
D fortzubeziehen wünſchen, ſowie auswärtige neu hinzutretende Abonnenten
G bitten wir ihre Anmeldungen bei der nächſten Poſtanſtalt bald zu machen,
damit Störungen in der Zuſendung vermieden werden.
Offenbach, im September 1884.
(9577
Die Expedition der „Oſſenbacher Zeilung.
G Abonnementspreis: N. 2.10 pro Quartal. - 53 Pſ.
Postauſschlag.
g00oooooooooooheoooooooooooot
Geſchäftseröffnung und Empfehlung.
Mit dem Heutigen eröffne ich dahier Gardistenstrasze 16 eine
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und halte mich einem geehrten Publikum bei vorzüglichen Wurſt= und Fleiſch=
Hochachtngsvoll
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1 Kommode, 4 Rohrſtühle, 1 Spiegel,
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kaufen. Näh. bei der Exped.
(9578 L. 1 Holländer Hahn zu verk. (9530
2115
Rechnungs=Auszug
er
1
ſEinnahme u. Ausgabe des Vereins
zur Unterſtützung armer Kranken
vom Lande, Mathilden=
Landkran=
kenhaus, für 1882.
I. Einnahme.
Kaſſevorrath aus vorherg. Jah= M. Pl.
ren
785 40
Ausſtände aus vorherg.
Jah=
ren
993 10
Beiträge von Allerhöchſten
Herrſchaften.
300
Beiträge von Privaten
1243 18
Außerordentliche Beiträge und
2225 48
Collecten
Geſchenke und Vermächtniſſe . 3405 43
(darunter das
Jahresge=
ſchenk des inzwiſchen
ver=
ſtorbenen Geh.
Oberforſt=
raths von Stockhauſen von
1000 M.).
Vergütung für Krankenpflege:
a. von Gemein= M. Pf.
den 16511 80
b. von Privaten 2584 71
19096 51
Kapitalzinſen
1370 36
Ertrag der Oeconomie und des
Gartens
17 114
Einnahmen verſchiedener Art
80 60
Zurückempfangene Kapitalien. 4064 80
Caution des Sammlers.
71 09
Summe der Einnahme 33653 09
II. Ausgaben.
M. Pf.
198 15
Kapitalzinſen
Steuern und ſonſt. Abgaben . 283 09
1076 05
Unterhaltung der Gebäude
Mobilien und Hausgeräthe
612 66
Weißzeug, Bettwerk, Kleider . 3088 89
1855 52
Heizung und Beleuchtung
16383 93
Lebensmittel
326 58
Arznei.
68 19
Inſtrumente und Bandagen
Gehalte, Lohn und Gebühren 3538 69
871 95
Büreaukoſten:
Ausfälle, Abgänge und Nach=
82 40
läſſe
145 64
Ausgaben verſchiedener Art
Neu ausgeliehene Kapitalien. 1128 80
Abgetragene Kapitalien.
3000
Summe der Ausgaben 32660 56
Indem wir vorſtehenden
Rechnungs=
auszug zur allgemeinen Kenntniß bringen,
bemerken wir, daß die revidirte Rechnung
mit Urkunden auf dem hieſigen Rathhaus
zur Einſicht der Vereinsmitglieder
vier Wochen lang (9578a
offen liegen.
Darmſtadt, am 16. September 1884.
Der Vorſtand
des Vereins zur Unterſtützung
armer Kranken vom Lande
Ma=
thilden=Landkrankenhaus."
2116
R 184
ſ6h. Ad. Kupferberg a Eie
Malnz.
Kupfer, Silber, Gold.
Hiederlage:
H. W. Prassel.
Darmſtadt. (2269
(Eine Drehbauk mit allem Werkzeug
C preiswerth zu verkaufen. Zu erfrag.
bei A. Merz, Gardiſtenſtraße 15. (8998
ſcichene Hauſpähne und Holz, per
Centner 1 Mk., iſt zu haben und wird
in's Haus geliefert von Küfer Roth,
[o580
Kranichſteinerſtraße 16.
W
7945) Bleichſtraße 32 die Beletage,
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. November zu vermiethen. — Näheres
J. Glückerrs Hofmöbelfabrik.
9262) Beſſ. Carlsſtraße 43 ſind
2 unmöblirte Zimmer ſofort zu verm.
9551) Hermannſtraße 15 parterre,
zwei Zimmer mit Küche und Keller.
E
8800) Ludwigsplatz 3, 1. St., eine
hübſch möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9370) Kapellplatz 10, Manſarde, ein
möblirtes Zimmer zu verm. Preis 7 M.
Speclolarzt Dr. med. Hoyer.
Verlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141
WG
9519) Ein zuverläſſiiges
Frauenzim=
mer ſucht Laufdienſt. Näheres
Pancra=
tiusſtraße 11, 2. Stock.
W5) Eir raunlidhes. fkilhdes Ma.
chen ſucht Stelle in ein bürgerl. Haus.
Näheres in der Expedition.
9582) Ein älteres Mädchen, welches
Küche und Hausarbeit gründlich verſteht,
ſucht Stelle als Haushälterin bei einem
einzelnen Herrn oder in kleinem Haushalt.
Ferner ſuchen Stellen zwei perfecte
Herr=
ſchaftsköchinnen.- Beck, Stellenbureau,
Mathildenplatz 11, Eingang um die Ecke.
„
9523) Ein Dienſtmädchen mit gutem
Zeugniß für ſofort oder Michgelis wird
geſucht. Näher. in der Exped. d. Bl.
9583) Mädchen, die kochen können,
ſowie Hausmädchen erhalten ſehr gute
Stellenbureau Röſel, Eliſabe=
Stellen.
thenſtraße 46.
9584) Ein gut empfohlenes Mädchen,
welches kochen kann, geſucht Eichergſtr. I.
9585) Mehrere Mädchen gegen
hohen Lohn nach Auswärts geſucht.
Ver=
miethbüreau Frau Landau, Hochſtr. 10.
Tüchtige Ofenſetzer
ofort geſucht bei
J. Riſch in Mainz,
115570) Neubrunnenſtraße 14. (9296
9294) Für ein hieſiges Mehl=
und Getreidegeſchäft wird ein
tüch=
tiger junger Mann aus achtbarer
Familie für Comptoir und Reiſe
ge=
ſucht. Offerten unter E. L. 1884
an die Exped. d. Bl. erbeten.
9586) Ein Hausburſche geſucht.
Hirſch=Apotheke, Markt.
Für die Feier des Nationalfeſtes am 2. September ſind weiter eingegangen: Von
W. Weber 1 M. W. Netz 1 M. W. Hill 50 Pf. Dr. D. 1 M. H. Keller, Kommerzienrat
10 M. Möſer, Wilh. Schloſſermeiſter, 1 M. J. F. Beſt, Steinmetz, 1 M. Dr. Becker 1 M.
Maurer, Hauptmann a. D., 1 M. v. Preuſchen 1 M. Scriba, Oberſtlt. 1 M. Seibert,
Amts=
richter, 1 M. Lichtenberg. Major, 1 M. Dr. Lembke, Juſtizrath, 1 M. Knispel, Oberſtlt.,
1 M. v. Zangen 1 M. v. Rotsmann, Major, 1 M. Augſt, Regiſtrator 1 M. Rau,
Steuer=
rath 1 M. Schwarz 60 Pf. B. Schad 1 M. W. Leonhard 1 M. Hiſſerich, Bäckermeiſter 1M.
Heberer, Hofſchreiner, 20 Pf. Hahn 20 Pf. Appel, Metzgermeiſter, 1 M. Mehrere Herre: 2M.
30 Pf. Grein, Hofprediger, 1 M. Eimer, Rentner, 2 M. Frl. Knorr 2 M. Grünewald,
Rechtsanwalt 2 M. Pfannmüller1 M. 50 Pf. Ebel 50 Pf. Roellner 50 Pf. Mangold 1 M. C. Groſch
M. Schmidt 50 Pf. Küchler, Amtsrichter. 1 M. Ungenannt 1. M. Dr. C. Thiel 2 M.
Hauptm. v. Muralt 1 M. Nitſert, Pfarrer, 1 M. P. Geuter 2 M. H. Reineck1 M. H. Veith
(Alsfeld) 1 M. Schweisgut, Rector, 2 M. E. Lettermann 1 M. v. Zangen, Oberſt 2 M.
A. K. 1 M. 50 Pf. Welcker, O.=Poſtkomiſſ. 3 M. Achenbach, Reg.=Rat 1 M. v. Beauclair,
Miniſt.=Secr. 1 M. Ungenannt 1 M. Grein, Geh. O.Schulrat 2 M. Zuſammen 71 M.
30 Pf. Hierzu die bereits veröffentlichten 462 M. 35 Pf. Daher bis jetzt 533 M. 65 Pf.
Um gefällige weitere Beiträge und Rückgabe der noch gusſtehenden
Sammel=
liſten bittet
Der Rechner des Sedan=Comits Meyer, Hauptſtaatskaſſe=Kanzliſt Mühlſtraße 8).
egen eines größeren Eſſens
fällt der Mittagstisch
nächſten Sonntag aus.
Achtungsvoll
B. Riedmatter.
(9581
Traiſa.
Hieder Ramstadt.
Nächſten Samstag, Sonntag und
Montag findet die
Härchweihhe
ſtatt, wozu höflichſt einladet
Sohneider.
Bohnung.
9588.
Gegen Vergütung von 8-10 Mk.
täglich werden zwei möblirte Zimmer
mit Verköſtigung für zwei Herren auf
längere Zeit geſucht. Schriftliche
Aner=
bieten unter P. beförd. die Exped. d. Bl.
(n der Nähe der Windmühle, hinter der
2) Main=Neckarbahnlinie, wird ein an der
Straße liegendes Grundſtück zu kaufen
geſucht. Off. mit Größe und Preisang.
unter W. D. 1 poſtlagernd Darmſtadt
ſofort erbeten.
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Fin gebr. Kinderwagen, 1 do. Bett=
C. lädchen und Stuhlchen billig zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exped. (9590
Ein halbor Sporrsitis
ſnahe dem Ausgang) wird geſucht.
Offerten erbittet man Rückertſtr. 1I.
Wufträge für Clavierſtimmen wer=
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Muſi=
kalienhandlung von Hrn. A. Schödler,
Eliſabethenſtr. 7, und bei Hrn. Kuufmann
(9024
H. Keller, Promenade 26.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 19. September.
8. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Der Regiſtrator auf Reiſen.
Poſſe mit Geſang in 3 Acten von PArronge
und G. v. Moſer. Muſik von Bial.
1x Zander .. Herr Hanſen, vom Großh.
Hof=
theater in Karlsruhe, als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag, 21. September.
9. Vorſtellung in der 1. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Die Hugenoiten,
Große Oper in 5 Akten mit Ballet v. Mayerbeer.
Marcel ... Herr Gillmeiſter, als Debüt.
Gond=Cours.
Ruſſiſche Imwerſals
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold,
M. 1873-77
r 16.18-2
„ 2.30-35
4.17-21
R 184
2117
Todes=Anzeige.
(9592
Heute Mittag halb 1 Uhr entſchlief ſanft nach
längerem Leiden im 73. Lebensjahre unſer guter Gatte,
Vater und Bruder
Verlagsbuchhändler Wilhelm Beyerlo.
Verwandten und Freunden widmen dieſe Nachricht
ſtatt jeder beſonderen Anzeige
Darmſtadt, den 17. September 1884.
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt Freitag den 19. l. M.,
Nachmittags 4 Uhr.
Standesamtliche Nachrichten
ans Beſſungen.
Geborene:
Am 1. Auguſt: Dem Vieefeldwebel i. P. Leopold Munz, S. Leopold
Julius. Dem Schuhmacher Jgnaz
thea. Am 6.: Dem Bahnwärter
händler, T. Marie Jſabella
Doro=
yeorg Rauch, T. Maria. Am 9.
Dem Landwirt Jakob Wittmann III, S. Karl Chriſtian. Am 10.:
Dem Maurer Heinrich Theis, S. Karl. Am 11.: Dem Güterarbeiter
Ludwig Berg, G. Peter. Am 14.. Dem Pfläſterer Hch. Adam Creter I.
T. Katharina. Dem Metzger Gg. Wilh. Knauf, T. Margaretha
Eliſa=
betha. Am 15.: Dem Schloſſer Heinrich Pauli, T. Margaretha. Am
16.: Eine unehel. T. Dina Johanna. Dem Großh. Gymnaſiallehrer
Rud. Wilh. Karl Trümpert, T. Martha Sophie Maria. Am 17.: Dem
Hauptmann im Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 Georg von Oppen, S.
Georg Matthias Werner. Dem Feldwebel Joſeph Herrmann, S. Rudolf
Richard. Am 21. Dem Bahnarbeiter Friedrich Ernſt Kumpf, S.
Fried=
rich Ernſt. Am 22.. Dem Mechaniker Peter Groh, T. Wilhelmine
Katharina. Am 24.: Dem Maler Ernſt Friedland, S. Hubert Heinrich.
Dem Korbmacher Valentin Fritz, T. Dina. Am 26.: Dem Handarbeiter
Konrad Seipel, S. Johannes. Am 27.: Dem Weißbinder Johannes
Kumpf, T. Eliſabethe
Proclamirt als Verlobte:
Der Zimmermann Konrad Wienold dahier. mit Eliſabethe Krug von
Eberſtadt. Der Großh. Forſtwart Wilhelm Nold, mit Anna Caroline
Engel dahier. Der Privatdiener Gg. Nicolaus Eberhardt, mit Caroline
Metzger, geb. Hartung dahier.
Eheſchließungen.
Am 3. Auguſt: Der Handarbeiter Franz Hoppe, mit Eliſabethe
Erbes dahier. Der Privatdiener Heinrich Weber 1. von Ober=Ramſtadt,
mit Katharina Breivogel von Wörrſtadt. Am 10.: Der Weißbinder
Johann Georg Bönſel, mit Eliſabethe Margaretha Held hier. Am 31.
Der Controlgehülfe Ludwig Philipp Kientz, mit Dorothea Roſine
Sand hier.
Geſtorbene:
Am 6. Auguſt: Friedrich Helfrich, 2 M. 26 T. alt. Der Großh.
Reviſions=Controleur Johs. Rippert, 65 J. 10 M. alt. Am 7.: Guſtav
Groh, 2 M. 14 T. alt. Am 10. Die Ehefrau des Peter Gehbauer,
Katharina geb. Horn, 69 J. 7 M. alt. Am 16.: Leopold Julius Munz,
S. von V. Feldwebel i. P., 15 T. alt. Am 17.. Dem Schreiner
Fried=
rich Kurz. S. Adolf, 7 M. 9 T. alt. Am 21. Dem Schuhmacher
Wil=
helm Zahrt, S. Ernſt Louis Wilhelm, 4 M. 10 T. alt. Am 20.: Dem
Revier=Kommiſſär Auguſt Martin Bourgeois, S. Heinrich Franz. 1 M.
25 T. alt. Am 24.: Dem Schuhmacher Leonhard Müller, S. Hermann,
4 M. 8 T. alt. Am 30.: Der Oberlehrer Peter Funk, 60 J. 5 M.
23 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 19. September.
Deutſches Reich. Se. Majeſtät der Kaiſer iſt Donnerstag früh
7 Uhr von Berlin nach Schloß Benrath abgereiſt.
In dem diplomatiſchen Verkehre Deutſchlands und Englands finden
raſch hintereinander Neubeſetzungen ſtatt. Denn während der engliſche
Botſchafterpoſten in Berlin durch Sir Malet neu beſetzt wurde, fand
auch gleichzeitig die Rückberufung des deutſchen Botſchafters Graf
Münſter in London ſtatt. Graf Münſter iſt ein hochverdienter
Diplo=
mat und echter Edelmann, ſoll aber nicht der rechte Mann für die neue
Situation Deutſchlands gegenüber Englands ſein, indem er
verſchiedent=
lichen engliſchen Zumuthungen gegenüber, zumal auch in der
Kolonial=
frage, zu ſanft entgegengetreten ſein ſoll.
Die Bürgerſchaft Bremens genehmigte die Beantragung des
Zoll=
anſchluſſes und nahm eine Reſolution an, daß die Genehmigung in der
Ueberzeugung erfolgte, daß die mit dem Reich vereinbarten bezüglichen
Einrichtungen dauernde ſeien.
Gleicheitig mit den Korpsmanövern am Rhein ſanden am 16.
bis 18. September auch ein großes Schiffs= und Feſtungsmanöver vor
Danzig ſtatt. Das aus Swinemünde kommende Panzergeſchwader voll=
zog gegen den Danziger Hafen einen großen Angriff, wurde aber von
der Kanonen= und Torpedoboots=Diviſion und den ſchweren Geſchützen
der Küſtenforts zurückgeſchlagen. Dem Flottenmanöver wohnte auch
der kommandirende General des 1. Armeekorps, Generallieutenant
v. Gottberg bei.
Frankreich. Einer Meldung von Reuters Bureau aus Shanghai
vom 17. September zufolge landeten 2000 Mann franzöſiſcher Truppen
am Kinpai=Paß, griffen die chineſiſchen Streitkräfte an und zerſprengten
dieſelben unter großen Verluſten. Die chineſiſchen Truppen befanden
ſich alsbald in vollem Rückzug.
Englaud. Nachdem der Zuſammentritt des engliſchen Parlaments
endgiltig für den 23. October anberaumt worden, veranſtalten Liberale
und Konſervative in England nunmehr mit erhöhtem Eifer
Kund=
gebungen und Gegenkundgebungen. Am Sonnabend, wo zu derartigen
Unterhaltungen am meiſten Zeit iſt, fand im Victoria=Park (London)
zu Gunſten der Wahlreformbill und gegen das Oberhaus eine
groß=
artige radicale Demonſtration ſtatt, an welcher mindeſtens 40,000
Per=
ſonen theilnahmen, die mit Muſik und Fahnen nach dem reizenden Park
zogen, wo von drei Tribünen kurze Anſprachen gehalten und
gleich=
lautende Reſolutionen zu Gunſten der Reformbill und Abſchaffung des
Oberhauſes beantragt und einſtimmig angenommen wurden. Der
Hauptredner war Bradlaugh, welchem ein äußerſt enthuſiaſtiſcher
Em=
pfang zu Theil wurde. Am ſelben Tage hielten die Konſervativen im
Hedſor=Park, dem prächtigen Landſitz Lord Boſton's unweit
Maiden=
head, eine von etwa 2000 Perſonen beſuchte Verſammlung zu Gunſten
des Vorgehens des Oberhauſes in der Reformbill=Frage ab, wobei Lord
Carnarvon die Hauptrede hielt, in welcher er u. A. bemerkte, daß die
Lords nicht abgeneigt ſein würden, einen Compromiß anzunehmen, aber
derſelbe müſſe ein wirklicher und kein einſeitiger ſein.
Belgien. Der König empfing am 17. d. Mts. die Bürgermeiſter
von Brüſſel, Gent, Lüttich, Mons, Arlon und Antwerpen, welche die
Veinbarung der Communen betreffs des neuen Schulgeſetzes
mitunter=
zeichnet haben. Auf die Anſprache des Bürgermeiſters von Brüſſel,
welcher auf die große Bedeutung der Petitionen von 820 Communen
mit 2800,000 Einwohnern hinwies, erwiderte der König: Ich nehme
Ihre Petition als den Ausdruck und die Wünſche einer großen Anzahl von
Bürgern entgegen, welche Magiſtrats= und Communalämter betleiden;
ich ha be auch eine ſehr große Anzahl Petitionen erhalten, welche ſich in
entgegengeſetztem Sinne ausſprechen. Angeſichts dieſer ſo verſchiedenen
Meinungsäußerungen muß ich Mich dem Willen des Landes, wie er
durch die Majorität der beiden Kammern zum Ausdruck gebracht iſt,
anſchließen. Ich werde Meinem Eide ſtets treu bleiben und fortdauernd
bemuht ſein, den regelmäßigen Gang der parlamentariſchen Regierung
ſicher zu ſtellen. Ich werde niemals einen Unterſchied zwiſchen Belgiern
machen, ſondern für Einen dasſelbe thun, was Ich für den Anderen
gethan. Mein Verhalten wird unter den gegenwärtigen Umſtänden das
nämliche wie 1879 ſein. Indem Ich von den Mir zuſtehenden
Präro=
gativen im Geiſte der Verfaſſung Gebrauch mache, diene Ich Belgien,
unſeren zwei großen politiſchen Parteien und der Sache der Fretheit,
der Ich tief ergeben bin.
Italien. Am 16. d. Mts. kamen in Italien 581 Erkrankungen
und 325 Todesfälle an der Cholera vor.
Hiervon entfallen auf die
Stadt Neapel 463 Erkrankungen und 265 Todesfälle. Rom iſt
cholera=
frei. In Reſina nimmt die Cholera zu.
Rußland. Die Abreiſe der deutſchen Gäſte von Skierniewice
er=
folgte Mittwoch früh 8 Uhr morgens. Eine glänzende Suite
verſam=
melte ſich auf dem Perron, während die Herrſchaften in den weiten
Räumen des Specialbahnhofes ſich auf die herzlichſte Weiſe
verabſchie=
deten. Fünf Minuten vor Abgang des Zuges traten dieſelben auf den
Perron hinaus; Kaiſer Wilhelm die Kaiſerin, Kaiſer Franz Joſeph die
Großfürſtin führend, dann der Kaiſer Alexander und die Großfürſten,
von welchen der Großfürſt Michael Nikolajewitſch mit ſeinen zwei
Söhnen und General Richter zur Teilnahme an den Manövern am
Rhein mitfuhren. Erneut Abſchied nehmend, küßte Kaiſer Wilhelm der
Kaiſerin erſt den Mund, dann zweimal die Hand. Die Augen des
greiſen Monarchen waren feucht von Thränen. Auch die Kaiſerin war
ſichtlich ergriffen; hierauf küßte Kaiſer Wilhelm der Großfürſtin die
Hand. umarmte und küßte dreimal die Kaiſer Franz Joſeph und
Alexander, ſowie die Großfürſten und ſprach ſodann den im Halbkreiſe
verſammelten ruſſiſchen und öſterreichiſchen Suiten den Dank für die
herzliche Aufnahme aus. Nachdem der Kaiſer den Waggon beſtiegen,
trat er ſalutirend an das Fenſter und blieb in dieſer Stellung, bis der
Zug den Perron verließ, der Kaiſerin, den beiden Kaiſern und den
Großfürſten mit der Hand Grüße zuwinkend. Die Suite verbeugte ſich
tief, als der Zug ſich in Bewegung ſetzte. Ein viermaliges dröhnendes
Hurrah aller Verſammelten begleitete denſelben. Kaiſer Franz Joſeph
drückte jedem der Herren der deutſchen Suite mit freundlichem Adieu
die Hand. Als die Herrſchaften den Perron verließen, führte Kaiſer
Franz Joſeph die Kaiſerin am Arme.
Am ſelben Tage vormittags 10 Uhr verließ auch der Kaiſer von
Oeſterreich Skierniewice. Dieſelben Perſonen, welche dem Kaiſer
Wil=
helm das Geleite gegeben, waren auch diesmal auf dem Bahnhof
ver=
ſammelt. Nach herzlicher Verabſchiedung im Bahnhofsſalon betrat der
Kaiſer Franz Joſeph in ruſſiſcher Uniform, die Kaiſerin führend, den
Perron. Kaiſer Alexander folgte mit der Großfürſtin und den
Groß=
fürſten. Kaiſer Alexander und die Großfürſten trugen öſterreichiſche
Uniformen. Kaiſer Franz Joſeph verabſchiedete ſich auf das Herzlichſte
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E.
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von der Kaiſerin, welche ihm die Wange zum Kuſſe bot, und küßte
ſo=
dann der Großfürſtin die Hand, umarmte und küßte dreimal den
Kaiſer Alexander, demſelben herzlich die Hände ſchüttelnd und mit
war=
men Worten für die ſchöne Aufnahme dankend.
Das „Petersburger Journal” conſtatiert, daß die
Kaiſerzuſammen=
kunft vollkommen die Anſchauungen beſtätigte, womit das Journal
dieſelben begrüßte. An Stelle der iſolierten Aktion tritt das Prinzip
der Einigkeit, Verſöhnung und Beruhigung, wonach fortan alle
gegen=
wärtigen und zukünftigen Fragen behandelt werden ſollen. Der Friede
iſt vollkommen wirkſam geſichert für die beteiligten Mächte wie das
übrige Europa. Die richtige Würdigung dieſer Thatſache werde die
politiſche, ſoziale und ökonomiſche Situation Curopas günſtig
beein=
fluſſen, die Unſicherheit von heute auf morgen beſeitigen. Die Sicherheit
beruhe nicht auf abſtrakten Theorien und zufälligen Geſühlen, ſondern
auf praktiſcher Uebereinſtimmung der Intereſſen, welche die dauernde
Einigung herbeiführen müſſe.
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Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog langte am 16. ds. Mts.
an Bord der königlichen Pacht „Osbornei, von Vliſſingen kommend, in
Sheerneß an und ſetzte um 7½ Uhr die Reiſe nach London fort, von wo
er ſich zu einem Beſuche der Königin nach Balmoral begeben wird.
Stadtverordnetenverſammlung vom 18. September.
( Kurzer Bericht.) Vor Eintritt in die Tagesordnung teilt der Herr
Oberbürgermeiſter ein dringendes Geſuch der Bewohner der
Weyprechtſtraße um Einführung der Gasbeleuchtung mit. Dasſelbe
ging an die Baukommiſſion. — Hinſichtlich der Pflaſterung der
Arheilger=
ſtraße beantragte Ebert, den oberen Teil dieſer Straße zu kanaliſieren
und demnächſt auch zu pfläſtern, welcher Antrag ebenfalls an die
Bau=
kommiſſion verwieſen wird. — Rückert interpelliert über das Schickſal
der von den Inſtallateuren eingereichten Beſchwerde über die vom Gas=
und Waſſerwerk ausgeführten Privatinſtallationen, worauf der Herr
Oberbürgermeiſter mitteilte, daß die Angelegenheit in Kürze in
einer gemeinſamen Sitzung mit der Gas= und Waſſerkommiſſion
ver=
handelt werden wird. — Weiter genehmigte man die Wahl des Stadto
K. Müller zum Mitglied der Friedhofskommiſſion.
In die Tagesordnung eintretend nahm man von der Bilanz des
Gaswerks pro 1. April d. J. Kenntniß. Dieſelbe weiſt einen Reingewinn
von 113689 M. auf. Der Gasverluſt berechnete ſich auf 136 pCt.
Von dieſem Reingewinn ſind noch 31870 M. verfügbar, welche z
Gunſten des Erneuerungsfonds für das laufende Jahr übertragen
werden. - Hinſichtlich des vom Kreisamt aus formellen Gründen
be=
anſtandeten allgemeinen Beſchluſſes, daß die Gaspreiſe zu ermäßigen
ſeien, führte Oſann eingehend aus, daß der vom Kreisamt angezogene
Art. 43 der Städteordnung nicht maßgebend erſcheine, da die Frage
der Ermüßigung des Gaspreiſes keine Privatangelegenheit, ſondern als
eine öffentliche, allgemeine zu betrachten ſei, alſo im Fragefall auch
ein=
zelnen Stadtverordneten nicht verwehrt werden könne, eine deßfallſige
Petition mitzunnterzeichnen.
Der Schlußantrag, die Beanſtandung für nicht gerechtfertigt zu
er=
klären und das Kreisamt zu erſuchen, dieſelbe fallen zu laſſen, eventuell
dem Kreisausſchuß zur weiteren Entſcheidung vorzulegen, fand nach
kurzer Debatte Annahme. Hierauf beſchäftigte man ſich mit dem von
16 Stadtverordneten eingebrachten Antrag, Ermittelungen darüber
an=
zuſtellen, ob für 330,000 M. eine neue Gasanſtalt hergeſiellt werden
tönne und erſt auf Grund dieſes Materials zu erwägen, ob noch weitere
Aufwendungen in das alte Werk zu machen ſeien, bis dahin aber die
Frage der Ermäßigung des Gaspreiſes in den Schranken zu laſſen, ein
Antrag der vorerſt an die Gaskommiſſion ging.
Die Schalter der Oktroi=Erhebeſtellen ſollen künftig mit Gas
be=
leuchtet und dafür den Erhebern pro Jahr 200 Kubikmeter Gas
unent=
geltlich zur Verfügung geſtellt, auch die Gasbeleuchtung bis an die
Er=
hebeſtelle in der Frankfurterſtraße fortgeführt werden, in Folge deſſen
die dortige Straßenbeleuchtung mit Petroleum in Wegfall kommen wird.
Endlich beſchloß man, den öffentlichen Brunnen an dem Kinkel'ſchen
Hauſe in der Döngesborngaſſe, der ohnehin geſundheitsſchädliches Waſſer
liefert, zu beſeitigen. - Hierauf fand geheime Sitzung ſtatt.
Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen
be=
finden ſich in Darmſtadt bei den Herren: C. Behle, Marktplatz,
J. Hartmann, Heidelbergerſtr. 24. Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21.
F. Lautermann, große Kaplaneig. 26. A. Merz, Gardiſtenſtr. 15. J. H.
Möſer, Ruthsſtr. 16. G. P. Poth, Caſinoſtr. 12. M. Roll, Dieburgerſtr. 2.
J. Schuchmann, Beckſtr. 2 und Frl. Margarethe Leißler, Beſſunger
Kirchſtr. 37. In Arheilgen bei den Herren: Theodor Brücher, Georg
Benz. In Biblis bei den Herren: Platz, Mayer, Miſchler II. In
Bickenbach bei den Herren: S. Bendheim, K. Rebnig. In
Biebes=
heim bei den Herren: Rothermel, Geipert, Knöbel. In Egelsbach
bei den Herren: Nathan Kahn, J. Schrodt V. In Heubach bei den
Herren: J. Zieres III. P. Zieres V. In Lengfeld bei Herrn Nic.
Lippert. In Meſſel bei Herrn H. Heberer. In Nieder=Ramſtadt
bei den Geſchwiſter Stenger. In Ober=Ramſtadt bei Herrn A.
Hof=
ferbert. In Roßdorf bei Herrn Conr. Poth VII. In Seeheim
bei Herrn A. Hufnagel. In Stockſtadt bei Herrn L. Herbert. Die
Verkäufer geben die=Poſtwertzeichen zu demſelben Betrage wie die
Poſi=
anſtalten an das Publikum ab.
Die Prüfung der Gerichtsſchreiber= und
Gerichts=
vollzieher=Aſpiranten der Provinz Starkenburg und der Propinz
Rheinheſſen findet am 20. Oktober in Darmſtadt, reſp. Mainz ſtatt.
Bensheim, 18. September. Nächſten Sonntag findet dahier
eine Verſammlung behufs Beſprechung einer Eiſenbahnlinie von
Bensheim durch den Odenwald nach Miltenberg=Wertheim und
Würzburg ſtatt. In einem Vortrag wird Herr Civilingenieur Müller
aus Freiburg, welcher das Project der Höllenthalbahn ausgearbeitet
hat, eine Darſtellung geben, in welcher Weiſe die Bahn mit dem
ge=
miſchten Syſtem, Vollbahn, bez. Nebenbahn mit theilweiſer Benutzung
von Zahnradbahn auszuführen iſt.
Groß=Gerau, 17. September. Am Samstag wurden beim
Güterſchuppenbau der hieſigen Oelfabrik vier männliche Skelette, faſt
aufrecht ſtehend, gefunden. - In raſcher Folge treffen jetzt die
Zucker=
rüben, welche in der neuen Zuckerfabrik zur Verarbeitung gelangen ſollen,
mittelſt Eiſenbahn hier ein. Die Waggonladungen kommen aus dem
Odenwald, der Station Reinheim ꝛc.
Mainz. 17. Sept. Die von Seiten des Generalſtabsarztes Dr.
Lauer in der Schloßkaſerne vorgenommenen ärztlichen Unterſuchungen
haben zur Folge gehabt, daß das Innere der Kaſerne einer vollſtändigen
Renovation unterworfen wird. Nicht allein, daß der Bewurf in den
Zimmern entfernt und derſelbe erneuert wird, auch die Fußböden
wer=
den aufgeriſſen und die Erde unter denſelben, die möglicherweiſe von
Krankheitsſtoffen inficirt iſt, entfernt. — Geſtern fand wieder eine
Dis=
location der noch hier befindlichen Truppen des 117. Infanterie=
Regi=
ments ſtatt. Sämmtliche, demnächſt abgehende Reſerviſten werden in
die Baracken am Rheinthor kaſernirt, während die noch verbleibenden
Mannſchaften im Fort Karl untergebracht ſind.
Gießen. 17. Sept. Wie man dem „G. A.u mittheilt, iſt in einer
am Montag Abend ſtattgefundenen Vorſtandsſitzung des Vereins der
nationalen und liberalen Partei beſchloſſen worden, von einer
Unter=
ſtützung der Reichstagskandidatur des Herrn Dr. Gutfleiſch abzuſehen.
Dieſer Beſchluß ſoll einer demnächſtigen General=Verſammlung
unter=
breitet werden.
Frankfurt, 17. Septbr. Die Herbſtmeſſe iſt heute zu Ende
ge=
gangen. In der letzten Meßwoche erholte ſich die Mehrzahl der
Ver=
käufer durch einen zufriedenſtellenden Erlös und den Verkauf ihrer
Waaren. An den letzten Tagen ſah man faſt ununterbrochen die Buden
von Käufern umlagert und mit Päcken und Hausgeräte beladen nach
Hauſe eilen. In der Oſtendſtraße war das Leben und Treiben auf
dem neuen Platze ſo bewegt, daß oftmals förmlich die Paſſage geſperrt
war. Trotz dem großen Verkehr und dem neuen Platz ſind die
Schau=
ſteller und Schießbudenbeſitzer unzufrieden, da ſich durchgängig ihre
ſEinnahmen unter die Häfte derjenigen ſtellen, die ſie auf dem
Bleich=
garten gehabt. — Die Errichtung der hieſigen Lagerhäuſer kann
jetzt als geſichert angeſehen werden, da die Zeichnungen dafür bereits
die Höhe von 800,000 M. erreicht haben. Die noch fehlenden 200,000 M.
hofft man auch binnen Kurzem in der Umgegend, in Hanau, Darmſtadt
u. ſ. w. aufzuhringen.
Hanau, 18. Sept. Wie das „F. Krsbl." hört, wird Se. Königl.
Hoheit der Landgraf von Heſſen nebſt Höchſtdeſſen Familie am 22. ds.
Schloß Adolfseck verlaſſen, um für den Winter wieder dauernden
Auf=
enthalt zu Schloß Philippsruhe zn nehmen. In dieſer Woche werden
jedoch noch mehrere hohe Gäſte zur Jagd auf Schloß Adolfseck erwartet,
u. a. S. G. H. der Prinz Alexander von Heſſen, ſowie Se. Excellenz
der Staatsſekretär Dr. Stephan.
Wiesbaden, 16. September. Die hierorts proiektierte „
Kranken=
kaſſe für Frauen und Jungfrauen' iſt nunmehr auf Grund der
einge=
reichten Statuten behördlicherſeits als eingeſchriebene Hilfskaſſe zugelaſſen
worden und wird am 1. Oktober ihre Thätigkeit beginnen.
Paris. 13. September. Geſtern ſtieg der Luftballon der
Hauptleute Renard und Krebs um 4½ Uhr Nachmittags im
Bei=
ſein des Kriegsminiſters und weniger geladener Perſonen zum
zweiten=
mal in die Höhe. Nach den Einen verlief das Experiment in ſehr
be=
friedigender Weiſe; der „Figaros aber ſchreibt darüber: „Nach zehn
Minuten fruchtloſer Anſtrengungen hörte die Schraube auf, ſich zu drehen,
und der Ballon erreichte einige Kilometer von ſeinem Ausgangspunkte,
in Belizy, zwiſchen Villaconblay und Verſailles, den Boden. Der
läng=
liche Ballon der Herren Renard und Krebs iſt allerdings nach Meudon
zurückgekommen, aber gebunden, von etwa fünfzig Mann geſchleppt.
Man hat ſich in der letzten Zeit allzu ſehr beeilt, die endgiltige
Er=
langung der lenkbaren Luftſchifffahrt zu feiern. Der„Figaro= hat
wohl=
weislich ſeine Vorbehalte gemacht und angedeutet, daß die
Schrauben=
luftſchiffe von Giffard im Jahre 1852, Dupuy de Löme im Jahre 1872
und Tiſſandier im Jahre 1883 ebenſogut, wie dasjenige der Herren
Renard und Krebs auf ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt wären, wenn
ebenſo vollſtändig Windſtille geherrſcht hätte, wie bei dem erſten
Ex=
periment dieſer Offiziere. Heute hat der Landwind geweht und das
Luftſchiff vom Chalais-Meudon ſich von ihm forttragen laſſen.
Tageskalender.
Samstag, Sonntag u. Montag:Kirchweihe in Nieder=Ramſtadt( Schneider).
Sonntag, 21. Septbr.: Blumen=Ausſtellung von Arbeiterfamilien.
Nruck und Verlag: L. 6. Wittihſde Gofbucdruckeret. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Mltlch.