127.
GELN
1
48
9
147.
Jlhrgung.
Monnementspeis
Viertelſhrlich 1 Marl 50 Pf. md
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.
(Srag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowle auswüru
von allen Annonen=Expeditionen
Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
164.
Freitag den 22. Auguſt.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Malzfabrikant Martin Moritz Mayer zu Mainz beabſichtigt auf ſeinem Anweſen Bauplatz 4,
Bau=
uadrat XxxIII., an der Schulſtraße zu Mainz einen Dampfkeſſel aufzuſtellen. Es wird dieſes mit dem Anfügen zur
öffent=
lichen Kenntniß gebracht, daß Pläne und Beſchreibung dieſes Unternehmens 14 Tage lang auf unſerem Büreau zur Einſicht
höffen liegen, ſowie daß Einwendungen dagegen innerhalb gleicher Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei uns vorzubringen ſind.
Mainz, am 18. Auguſt 1884.
Großherzogliches Kreisamt Mainz.
[8470
ſOok. 15515.)
J. V.: Heß.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen des Kanalbaues in der Waldſtraße wird die Straße für den Theil vom Saalbau bis zur Grafenſtraße für
Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, am 20. Auguſt 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
68471
Haas.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über den
hachlaß der Ehefrau des Briefträgers
ohann Peter Koch von Beſſungen iſt
ur Abnahme der Schlußrechnung de=
Verwalters, zur Erhebung von
Einwen=
dungen gegen das Schlußverzeichniß der
luüi der Bertheilung zu berückſichtigenden
Forderungen und zur Beſchlußfaſſung der
Mläubiger über die nicht verwerthbaren
VVermögensſtücke der Schlußtermin auf
hotenstag den 16. September 1884,
Nachmittags 3 Uhr,
Jor dem Großherzoglichen Amtsgerichte I.
lüerſelbſt, Hügelſtraße Nr. 31-33,
be=
ſimmt.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1884.
Kümmel,
erichtsſchreiber des Großherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt I. (8472
Bekanntmachung.
Im ſtädtiſchen Lagerhaus an den
bahnhöfen können vermiethet werden:
Vom 1. October d. J3. an:
1. Ein Raum von circa 300 Quadrat=
Meter im erſten Stock,
2. Ein desgl. von gleicher Größe im
zweiten Stock,
3. Ein Keller von circa 130 Quadrat=
Meter Flächenraum.
Vom 1. November d. J3. an:
4. Ein Bodenraum, eirca 340 Quadrat=
Meter haltend.
Die Räume 1, 2 und 4 eignen ſich
vorzugsweiſe zur Lagerung von Frucht,
Mehl und dergl.
Reflectanten belieben ſich auf unſerem
Büreau zu melden.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8473
Ohly.
Submiſſion.
Auf dem Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt ſollen die zur Ausbeſſerung der
Lagerſtraße erforderlichen Chauſſirungs=
Arbeiten zu 13250 Mark veranſchlagt in
ſöffentlicher Submiſſion vergeben werden,
wozu Termin auf
Dienstag den 2. September er.,
Vormittags 9 Uhr,
in unſerem Geſchäftslocal, Haus Nr. 66,
am Weſtende des Lagers anberaumt wird,
woſelbſt auch Bedingungen und
Koſten=
lanſchlag zur Einſicht aufliegen.
Offerten ſind verſiegelt und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen, zum
ge=
nannten Termin portofrei einzuſenden,
oder abzugeben.
Artilerie=Schießplatz bei Darmſtadt,
den 18. Auguſt 1884.
Großherzogliche Garniſon=
Berwaltung. (8474
Neue prima
Joll Häringe,
per Stück 7 und 8 Pfg.
ETIE' EGlGA8Tb,
Markt.
499
[8475
[ ← ][ ][ → ]1884
R 169
cO
Otel, oeſſel
feiner und milder wird der
Ge=
ſchmack, viel ſchöner goldbraun die
Farbe und viel geſünder unſer
tägliches Frühſtücks=Getränk, wenn
man dem Bohnenkaffee beim Kochen
desſelben eine nur ganz geringe
Menge Andre Hofer's Feigen=
Kaffee beimiſcht. Vorräthig in
faſt allen beſſeren Specerei= und
Delikateſſen=Geſchäften. Nur echt,
wenn jedes Packet außer der vollen
Firma Andre Hofer, Salzburg und
Freilaſſing, auch noch die
Schutz=
marke, das Bildniß des Tiroler.
Helden Andreas Hofer trägt.
wottenbaoh a. H.
ſo. ve-woei
(Eckhaus) in
ein Wohnkauls gunſtiger
Lage, gut rentirend und beſonders
geeig=
net für ein Ladengeſchäft Bäckerei,
Metzgerei ꝛc., zu billigem Preiſe.
Zu erfragen bei der Expedition. (8283
Neue Erfurter
Beukr-Ainſen
in garantirt käferfreier, vorzüglich
weichkochender Waare empfiehlt
uPL Webel
Carlsſtraße 24. (8476
Weiner hochverehrlichen Nachbarſchaft
l zur gefl. Notiz. daß auch
Flaſcheu=
bier über die Straße verkaufe und zwar:
Lagerbier aus der Krone per Fl. 20 Pf.,
Culmbacher Exportbier „ „ 30 „
Hildebrand'ſches Bock=Ale, „ 30 „
ebenſo empfehle meine vorzügl. Weine.
G. Höppel nur Haffechalle,
Grafenſtraße 27. (8477
Friedrichsdorter
LwiOPAOh.
Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch,
Magenleidend=
ſowie zum Gebrauch bei Biſiten ſtets friſch
zu haben. — Alleinverkauf im Laden der
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. 6784
3 Putter-Artikol.
Wir empfehlen garantirt rein:
Hais, Gerste, Bohnen-
und Haferschrot
)
(838.
d billigſt.
Brüder Jungmann.
Mehlhandlung.
O0oooooooooooo
numdnsetnen von Liqueuren
und uum Hinmachen von
Früchten
erforderlichen Artikel, wie:
Echten alten Hordhäuser,
Echten alten Franzbranntwein,
Echten alten Arac, Cognac und
Rum,
Hochgrädigen Weingeist,
Feinsten Einmachessig,
Holländer Rohrzucker,
Cölner Rafünade,
Sämmtliche fewürze,
Pergamentpapier
empfehle ich unter Garatie für
vorzüg=
lichſte Qualitäten.
vAxIst. d6AWIAA.
Droguenhandlung,
Wilhelminenstrasse. (7803
Die Hof=Buchhandlung von
S
19
August Elingelhöfter
1
empfiehlt garantirt reinen, direkt importirten
chinesischen Thee, Ernte 1882,
zu Mk. 7, 5.25. 4. 75. 3.75, 3, 2.75
und 2.50 per Pfund.
Theespitzen, Pfd. Ml.25 M.l.I5.
AG hartotel
in Nr. 70 an der Stadtkapelle.
11ionmilch-8orke.
A vermöge ihres vegetabilischen Ge
haltes vorallglich für zarte, weiche
Haut, Stück 50 Pfg. empfichlt
Georg Liebig & Co. (8024
Ch. Adt. Kupferberg & Cie.,
HAINL.
Kupfer, Silber, Gold.
Hiederlago;
M.
W. Praussel.
Darmſtadt. 2269
Feinſten
das Feinſte was in Honig
exiſtirt.
empfiehlt in 1 Pfund=Gläſer,
V=
wie im Anbruch
Philipp Weber
Carlsſtraße 24. (8477
Gutuchten.
Herr Carl Retter in Münche
übergab mir eine als „
Maarwasser=
bezeichnete Flüſſigkeit mit dem
Geſuch=
dieſelbe zu prüfen und gutachtlich darübe
zu berichten. Dieſes Haarwaſſer enthäl
der damit angeſtellten Analyſe zufolg
durchaus keine den Haaren nachther,
lige Materien; ihre Beſtandtheile ſin
vielmehr ſolcher Art, daß von dem
Ge=
brauche des Mittels eher ein wohlthö
tiger Einfluß auf das Wachsthum de
Haare zu erwarten iſt, und ſteht dahe
ihrer Anwendung keinerler Bedenken
ent=
gegen.
München, den 7. September 1867.
fl. 8)
Dr. G. C. Wittstein.
Zu haben um 40 Pfg. und 1.10 Pfo
bei M. W. Praſſel, Rheinſtr. 14. (754.
Fin Aquarium, 1 Neck, 1 Barrez
C- zu verkaufen. Promenadeſtr. 52. (8382
neueſte Geſchichte billi=
Gtahe's zu verkaufen ineu), Land
wehrſtraße 33, 1 Treppe.
[8416
Sämmtliche
Artikel empfiehlt u. verſende
Gumu1. in bekannter Güte
E. Hroening, Magdeburg.
Neueſter Preiscourant gratis. (847S.
Crühobſt und Falläpfel werden ab
[8476
1 gegeben.
Carlshof.
F. Pitthan.
[ ← ][ ][ → ] Fin guter Acker, Oppenheimer Gau,
zu verpachten. Zu erfragen Capla=
[8027
neigaſſe 18.
M 164
72½
N.
uthsſtraße 9 ſind Sommer=Aepfel,
per Kumpf 1 Mk. zu haben. (8480.
M
W
7255) Rheinſtraße 16, 2. Stock,
Wohnung mit 6 Zimmern und Zubehör,
per 1. Sept. a. C. zu vermiethen.
Näheres bei M. W. Praſſel.
7790) Carlsſtraße 45 freundliche
Wohnung im Seitenbau, Zimmer, Cabinet,
Küche mit Waſſerleitung, unter
Glasab=
ſchluß, für einzelne Perſon zu vermiethen.
7945) Bleichſtraße 32 die Beletage,
5 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, per
1. Nobember zu vermiethen. — Näheres
J. Glückerts Hofmöbelfabrik.
8061) Rheinſtraße Nr. 5 eine
ſehr ſchöne geräumige Manſarde im
Vorderhaus (Waſſerleitung) an eine
ruhige Familie ſofort zu vermieth.
Näheres unten im Laden bei Herrn
Hof=Optiker J. Weingarten.
8096) Die bisher von Herrn
Mecha=
niker P. Beck im Hintergebäude meines
Hauſes, Rheinſtraße 41, bewohnte
Woh=
nung, beſtehend aus 2 Zimmern, 1
Ca=
binet, Küche, Boden, Keller, Holzſtall,
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes, wird am 15. September d. Js.
frei und iſt von da ab an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
8445) Riedelſtraße 35 im 2. Stock
3 Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz ꝛc.,
mit abgeſchloſſenem Vorplatz, per 15. Nov.
oder auch früher zu vermiethen.
8481) Beſſunger Carlsſtraße 46
eine neu hergerichtete Hochparterre=
Woh=
nung von 4 Zimmern mit allem Zubehör
ſowie Gartenantheil an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen. Rohde=Kolbe.
4
W
E
7948) Schulſtraße 16, 1 Treppe h.
ein eleg. möbl. großes Zimmer zu verm
1⁵⁄
Solide
tüchtige 2rgenten
werden unter günſtigen
Beding=
ungen angeſtellt zum Verkauf
ſtaat=
lich erlaubter Prämienloſe,
gewiun=
reichſte, leichtverkäufliche Spe=
[8482
cialttäten.
Offerten an Bankhaus
Engel & Co., Köln a. Rh.
1885
mit Patentkoffer zum Verpacken von Glas, Porzellan ꝛc.,
verſendet
per Achſe und per Eiſenbahn ,ohne Umladung:
J. GEchiert,
Hof=Möbelfabrik,
Wleichstr. 20 Darmsladt, Wleichstr. 20
Verpackungen im In= und Ausland
werden prompt und billigſt ausgeführt.
ollständige farantio.
(6633
Fachkundige Vertretung in allen Städten!
L=
Fine geübte Friſeurin nimmt Kunden
(8483
an. Waldſtraße 11.
Leier des ALudwigs-Feſtes
in der
Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Die Eltern und Lehrer der Kinder, welche die Knaben=Arbeits=Anſtalt beſuchen,
ſowie alle Freunde der Anſtalt, werden hiermit freundlichſt eingeladen, der Feier
des Ludwigsſestes, welches Montag den 25. d. M., Nachmittags 3 Uhr,
in dem Garten der Anſtalt ſtattfinden ſoll, beizuwohnen.
Zur Unterhaltung der am Feſte Theilnehmenden und zur Unterſtützung der
Anſtalt wird, wie in früheren Jahren, eine Verloosung, wobei jedes Loos
einen Blumenſtock gewinnt, ſtatthaben.
Looſe zu 20 Pfennige das Stück ſind in der Anſtalt, ſowie bei D. Fair
L Söhne von jetzt an bis zur Verlooſung zu erhalten.
Damit die dem Feſte beiwohnenden Kinder den Feſtſpielen der Knaben
unge=
ſtört zuſehen können, wird für beſondere Plätze geſorgt werden.
Darmſtadt, am 20. Auguſt 1884.
Der Vorſtand der Knaben=Arbeits=Anſtalt.
W. Für gute Getränke,
wie in früheren Jahren, geſorgt ſein.
Kuchen und andere
Speisen wird,
[8484
Bekantmuchung.
Darmstädtor Horbst-Pfordemarkt 1884.
Den Vertrieb unſerer Looſe, welcher im Großherzogthum Heſſen,
Groß=
herzogthum Baden, Frankfurt und Hauau (Heſſen=Naſſau) ꝛc. geſtattet iſt,—
haben wir dem
Herrn Horilz Strauss junior in Hainz
in alleinigem Generaldebit wieder übertragen.
Beſtellungen auf Looſe beliebe
man direkt au denſelben zu richten, woſelbſt Wiederverkäuſer die näheren
Be=
dingungen erfahren.
Darmſtadt, im Auguſt 1884.
[8485
Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.
1
W.
Höflichſt Bezug nehmend an Vorſtehendes erbitte gefl. Aufträge baldigſt, da wie
bisher nur 20000 Looſe 2 Mark (Stempelſteuer wird nicht erhoben) zur Ausgabe
gelangen und die Ziehung ſchon am 22. October d. Js. ſtattfindet. — Eine
Ver=
legung des Ziehungstermins iſt ausgeſchloſſen. - Looſe können ſchon nächſte
Woche bezogen werden.
Mainz, im Auguſt 1884.
Moritz Strauss junlor.
1886
R 164
Buhrhohlem
vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich und wenig rußend, dabei von
ſehr großer Heizkraft, aus der Zeche Ver. Hamburg, liefert das
Kohlengeſchäft von
F. Wolbaun
[7391
Geſchäftslocal: Grafenſtraße 18.
8486) Ein Müdchen aus achtbarer
Familie, welches kochen kann, gute
Zeug=
niſſe beſitzt und ſich jeder Hausarbeit willig
unterzieht, ſucht Stelle in einem kleinen
Haushalt; es wird weniger auf Lohn als
auf gute Behandlung geſehen.
Näheres Frau Landau, Hochſtr. 10.
M
1
8487) Brave Müdchen, welche kochen
können, gute Zeugn. beſitzen, können ſofort
ſowie auf Michaeli gute Stellen erhalten.
Näheres Frau Landau, Hochſtraße 10.
8488) Ein ordentliches, kräftiges
Mäd=
chen, welches gut kochen kann, wird
ge=
ſucht. Näheres in der Expedition.
Dwei Büglerinnen werden ſofort
an=
genommen. Alexanderſtr. 14. (8489
Frättige Burschen
von 16-18 Jahren finden als Taglöhner
Beſchäftigung bei
[8490,
H. Hchuchard.
Wir ſuchen noch einige,
voll=
ſtändig geübte
Arbeiterinnen
außer dem Hauſe für die Kinder=
Confection.
RAUhaIW'8
Woisswaarongeschäſt,
Ernſt=Ludwigſtr. 21. (8491
00000000000000
D i e
3 urneuorungs loose
3 Mark zur vierten Klaſſe der
Mainzer Kirchenbau=Lotterie
können in der Expedition d. Bl.
in Empfang genommen werden.
pruct. Art un Trut.
Dr. med. H. Gensch, iu . x. xuve=
LAtt. Prof. Rieord”,
Parſe, helt rasch, gründl. u. ohna groose Kooten all=
Aava., Lnua- Aaut- u. gshaimo Truthaita ueb dge.
nar Hothoda.: Sprocdannden 10-1 und L- L. Sun.
Ra AL Lumirtu zuz.
Speclalarzt Dr. med. Heyer,
Berlin, Leipzigerſtraße 9, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrunkheiten, ſelbſt in den
hart=
näckigſten Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
(1141
Dür die nächſten Wochen wird ein gutes
25 Reitpferd billig zu miethen geſucht.
Offerten mit Preisangabe unter F. 100
(8451
an die Exped. d. Bl. erbeten.
Hine Wohnung von mindeſtens 7 Zim=
C. mern m. Garten wird geſucht. Offert.
a. d. Exped. unt. W. 8 abzugeb. (8492
u Nur noch kurze Zeitl
Welt-Panorama
(Café Stamm).
7919
Dieſe Woche
Deutschland.
Entrée 20 Pf., Kinder 10 Pf.
Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abds.
Verſteigerungs=Anzeige.
Montag den 25. Auguſt 1884,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale zum
Schützenhofe” dahier
1 Waſchkommode mit Marmorplatte,
3 Nachttiſche, 4 Spiegel, 2 Tiſche,
2 Divan, 1 Kleiderſchrank, 1
Winter=
rock, 3 paar Hoſen, 1 Schleppſäbel
mit Kuppel, 3 Kommoden, 3 Sopha,
1 Secretär, 1Küchenſchrank, 1
Bücher=
ſchrank, 2 Bände von Schiller's
Werke, 36 Bändchen von Göthe's
Werke, 1 Etagere, 1 Regulator
durch den Unterzeichneten öffentlich
meiſt=
bietend gegen gleich baare Zahlung
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1884.
Engel,
(8493
Gerichtsvollzieher.
Traisa.
Nächſten Samstag den 23., ſowie
Sonn=
tag und Montag den 24. u. 25. Auguſt
ſindet die
Kirchweihe
8494
Achtungsvoll
ſtatt.
B. Riedmatter.
Kirchweihe in Traiſa.
findet Sonntag den 24. und
Mon=
tag den 25. Auguſt ſtatt, wozu
reundlichſt einladet
Philipp Wallhor,
Heſſiſcher Hof. (8495
Gold=Cours.
Rulſiſche Imperiales.
20 Franken=Stücke
Enaliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. 1672-76
16.21-25
„ 2034-39
„ 4.17-21
Standesamlliche Nachrichten
aus Beſſungen.
Geborene:
Am 1. Juli: Dem Reſtaurateur Franz Beſt, S. Friedrich Karl.
Am 2: Dem Kammmacher Aug. Hugo Schiller. T. Maria Anna. Am
5.: Dem Schloſſer David Huhn, T. Anna Eliſabethe. Am 10.: Dem
Pfläſterer Jacob Demmel, S. Heinrich Ludwig. Am 11.: Dem
Land=
wirth Gg. Wolf VII., T. Maria Katharina. Dem Schuhmacher Adam
Hörbert, T. Anna. Am 15.: Dem Schuhmacher Georg Schroth, S.
Heinrich. Am 18.: Dem Maurer Gg. Adam Kartſcher, T. Ein unehel.
S. Georg. Am 22.. Dem Maurer Friedrich Ludwig Geyer, T.
Char=
lotte Louiſe. Am 23. Ein unehel. S. Ludwig Auguſt Friedrich. Am
24.: Dem Maurer Thomas Meiſel, S. Johann Peter. Am 25.: Dem
Taglöhner Philipp Hendrich, S. Am 31.: Dem Saalwärter Philipp
Heeb, T. Anna.
Proclamirt als Verkobte:
Der Contrnlgehülfe Ludwig Philipp Kientz, mit Dorothea Roſine
Sand dahier. Der Schreinermeiſter Joh. Philipp Sachs II., mit
Katha=
rina Heil dahier. Der Schuhmacher Georg Philipp Haas, mit Johanna
Maria Henkel hier.
Cheſchließungen.
Am 12. Juli: Der Schneider Philipp Jacob Fuchs hier, mit
Hen=
riette Margarethe Selzer zu Darmſtadt. Am 13.: Der Zimmermann
Chriſtian Heinrich Gimbel, mit Marie Sophie Eberhardt hier. Am 20.:
Der Bürſtenmacher Karl Dreſte, mit Margaretha Roth hier. Der
Ser=
geant Oswald Paul Neumann hier, mit Maria Eliſabetha Ellenberger
von Groß=Umſtadt. Der Zimmermann Friedrich Wald, mit Philippine
Suſanna Carolina Haas hier.
Geſtorbene:
Am 1. Juli: Der Lehrer i. P., Georg Philipp Wilk, 85 J. 11 M.
alt. Der Trainſoldat Jacob Amberg, 23 J. 5 M. alt. Der
Weißbin=
der Joh. Heinrich Bickhardt, 52 J. alt. Am 4.: Dem Poſtſchaffner
Johannes Röder, S. Heinrich. 1 M. 12 T. alt. Am 6.: Dem
Schuh=
macher Chriſtian Müller, S. Georg Martin, 1 M. 25 T. alt. Am 7.:
Dem Oberlazarethgehülfen Andreas Stix, S. Georg Adam, 2 M. 19T.
alt. Am 11.: Die Wittwe des Obereinnehmers Karl Textor, geb.
Wey=
land, 71 J. 4 M. alt. Die unverehel. Louiſe Dittmar, 76 J. 10 M.
alt. Dem Oberlazarethgehilfen Andreas Stix, S. Heinrich Andreas,
1 J. 2 M. alt. Am 13.: Dem Großh. Hauswärter Karl Wilh. Heinrich
Haak, S. Karl Wilhelm Heinrich, 6 M. 8 T. alt. Die Wittwe des
Magazinverwalters Philipp Weintz, Eliſabethe, geb. Hechler, 66 J. 9 M.
alt. Am 22.: Ein unehel. ungenannter S. Dem Bahrarbeiter Adam
Bergmann, S. Michael, 24 T. alt. Am 23.: Dem Obſjſnzarethgehülfen
Andreas Stix, S. Auguſt Jacob, 3 M. 5. T. alt. Am 24.: Dem
Fabrikarbeiter Joh. Friedrich Schnellbächer, T. Katharina Sophie, 2 J.
8 T. alt. Am 26.: Dem Taglöhner Philipp Hendrich, S., 2 T. alt.
Am 27.: Ein unehel. S. Georg, 24 T. alt.
R 164
1887
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 22. Auguſt.
Deutſches Reich. Die veränderten Dispoſitionen bezüglich der
bevorſtehenden Kaiſer=Mansver am Rhein, werden mit der projectirten
Begegnung des Kaiſer Wilhelm mit Kaiſer Alexander in Verbindune
gebracht. Dieſelben ſollten bekanntlich ſchon vor dem 15. September
thren Anfang nehmen. Die „Köln. Ztg.' berichtet indeß, daß die
Feld=
manöver des 7. und des 8. Corps gegen einander erſt am 15. Septbr.
beginnen und am 17. September endigen würden. Am 19. September
würde die Parade des 7. Corps vor dem Kaiſer, am 20. Corpsmanöver
des 7. Corps vor dem Kaiſer und am 23., dem Schlußtage,
Corps=
manöver des 8. Corps ſtattfinden. Das Parade= und Manöverterrain
bleibt dasſelbe, wie es in den urſprünglichen Befehlen angeordnet war.
In „unterrichteten Kreiſen” will man ſogar wiſſen, daß die Kaiſerparade
des 7. Corps bei Wevelinghoven, die für den 15. September angeſetzt
war, nicht ſtattfinden könne, weil um die genannte Zeit eine Kaiſer=
Begegnung an der ruſſiſchen Grenze beabſichtigt ſei, während es
anderer=
ſeits wieder heißt, daß dieſe Begegnung auf deutſchem Boden und erſt
Ende September erfolgen werde.
Die Reichsregierung hat das aus dem Saargebiet an ſie gerichtete
Erſuchen, einen Reichscommiſſar für die im nächſten Jahre zu
Ant=
werpen ſtattfindende Ausſtellung zu ernennen, abſchlägig beſchieden.
Der ablehnende Beſcheid ſoll mit dem Hinweis auf den lediglich privaten
Charakter des Unternehmens motivirt ſein.
Die Londoner Conferenz iſt kaum geſcheitert, und ſchon verlautet
wieder von einer Conferenz der Großmächte. Gegenſtand derſelben ſoll
diesmal die Congofrage ſein und heißt es, daß Deutſchland demnächſt
die Einladungen erlaſſen und auf der Conferenz den Vorſitz führen
werde. Man erwartet von der Conferenz die Aufſtellung neuer
rich=
tiger völkerrechtlicher Grundſätze, namentlich was Staatenneubildungen
durch private Annexion, oder Erwerb wilder Staatsgebiete durch
Pri=
vate oder durch civiliſirte Staaten anbelangt. Es dürfte da wohl auch
die Angra=Pequena=Frage hineinſpielen.
Nach einem dem „Hamb. Corr.” zugegangenen Telegramm aus
Madeira ſoll der Generalconſuk Dr. Nachtigal, der als kaiſerlicher
Com=
miſſar mit dem Kanonenboote,Moever auf dem Wege nach dem Congo
und Angra Pequena befindlich iſt, auf Cameroons und Bimbia die
deutſche Flagge entfaltet haben. Die Nachricht einiger Berliner Blätter,
daß dabei dieengliſche Flagge erſt beſeitigt worden ſei, wird anamtlicher Stelle
für unbegründet gehalten; es iſt auch nicht anzunehmen, daß der
deut=
ſche Generalconſul ohne zwingende Provocation von anderer Seite einen
derartigen Schritt auf ſeine Verantwortlichkeit gethan haben ſollte.
Nähere Aufklärung über den Anlaß zu der ſenſationellen Meldung muß
abgewartet werden.
Der „Rhein.=Weſtph. 8tg.! wird aus Hamburg gemeldet,
General=
conſul Nachtigal ſei auf den Wörmann'ſchen Beſitzungen ſüdlich des
Congo angelangt und habe auf denſelben die deutſche Flagge aufhiſſen
laſſen. Die Firma Wörmann habe vorher mit den das Hinterland
be=
herrſchenden Häuptlingen Verträge abgeſchloſſen, wodurch ihr alle
Hoheitsrechte abgetreten worden ſeien. Die Beſitzungen der Firma
Wör=
mann liegen in der Nähe der Inſel Fernando Po, wo das deutſche Reich
kürzlich eine Kohlenſtation erworben hat. Bereits im vorigen Jahre iſt auch
von dem inzwiſchen verſtorbenen Herrn Dr. v. Brüning in Frankfurt in
Gemeinſchaft mit Herrn Geh. Commerzienrath Sigle von einem
Häupt=
ling am Congo eine ziemlich bedeutende Colonie erworben worden.
Zu der „Times==Meldung, die Regierung des Caplandes habe eine
Proclamation erlaſſen, in welcher ſie erklart, daß ſie die Walfiſchbai
nebſt dem anliegenden Gebiete annectire, hatte die „Nationalzeitung
bemerkt.: „Wenn das janliegende Gebiet” ein mäßiger Diſtrict iſt, welcher
zu engliſchen Niederlaſſungen gehört, ſo wird Niemand etwas dagegen
einznwenden haben; ſoll aber darunter das ganze Territorium
verſtan=
den ſein, auf welches in der jüngſten Zeit von Capſtadt her Anſprüche
erhoben wurden, d. h. das ganze ſüdweſtliche Afrika, von der ſüdlichen
Grenze der portugieſiſchen Beſitzungen bis zur Capcolonie reſp. den
Boer=Anſiedlungen, nur mit Ausnahme von Angra Pequena, ſo wird
eine ſolche lediglich papierene Beſitzergreifung jedem Dritten gegenüber
unverbindlich ſein; Deutſchland würde noch beſonders dagegen Stellung
zu nehmen haben, da die Abſicht, einer Colonie in Angra Pequena jede
Entwickelung abzuſchneiden, offenbar wäre. Die „Nordd. Allg. 3tg.
druckt dieſe Bemerkung ohne Zuſatz ab, woraus hervorgehen dürfte, daß
dieſelbe der in unſeren leitenden Kreiſen vertretenen Auffaſſung entſpricht.
Die „Nordd. Allg. 3tg.” bemerkt gegenüber den bekannten
Be=
ſchlüſſen der Capregierung: „Die deutſche Regierung werde nicht geneigt
ſein, das, was in dieſer beſonderen Welt geſchehe, die Verſuche, die
deut=
ſche Niederlaſſung in Angra Pequena zu unterbinden und hermetiſch
einzuſchließen, als - Zufalle zu betrachten. Dieſe Verſuche, welche eine
geringſchätzige Unfreundlichkeit gegen eine befreundete Nation bildeten,
eien nach dem internationalen Recht als Handlungen der engliſchen
Regierung zu betrachten, die ſie nicht verhindert habe.
Schweiz. In den im Gange befindlichen Unterhandlungen zwiſchen
der Schweiz und dem päpſtlichen Stuhl wegen Neuordnung der
Diöce=
ſanverhältniſſe der Cantone Baſel und Teſſin, haben ſich anſcheinend
Schwierigkeiten erhoben. Dem Vernehmen nach ſind von dem
päpſt=
lichen Abgeſa. ten Ferrata auf der Berner Conferenz zur Regelung der
ſchweizeriſchen Bisthumsangelegenheiten Forderungen geſtellt worden, in
welche die Schweiz nicht einwilligen kann. Ferrata erwartet nun neue
Inſtructionen, infolge deſſen die Verhandlungen augenhlicklich ruhen.
Der Verleger der „Freiheit!, Pfrau, wurde wegen Verbreitung eines
anarchiſtiſchen Aufrufs anläßlich der Hinrichtung Stellmachers
ver=
haftet.
Frankreich. Die Pariſer Abendzeitungen vom 20 Auguſt melden:
Li=Fong=Pao werde am 21. die letzte Unterredung mit Ferry haben, der
ihm die Entſchließungen der franzöſiſchen Regierung mittheilen werde.
Letztere ſei entſchloſſen, an 80 Millionen Entſchädigung feſtzuhalten.
Dieſelbe könne durch Erhebung der Zölle entrichtet werden, welche
Frank=
reich an gewiſſen Punkten überlaſſen würde. Eine zweitägige Friſt iſt
bewilligt. Die Antwort der chineſiſchen Regierung iſt noch zu erwarten.
Im Weigerungsfalle iſt Courbet beordert, das Arſenal in Foutſchen
und andere Punkte wegzunehmen. Mehrere Schiffe gehen demnächſt zur
Verſtärkung des Geſchwaders nach den chineſiſchen Gewäſſern ab.
In den letzten 24 Stunden bis zum Vormittag des 20. Auguſt
ſind in Marſeille 8, in Toulon 1, in den Departements Herault 2.
Garde 3, Aude 7 und Oſtpyrenäen 15 Cholera=Todesſälle
vorge=
kommen.
England. Die „St. James Gazette= und „Pall Mall
Gazette=
ſprechen ſich entſchieden mißbilligend über die Politik Gladſtone's
gegen=
über Deutſchland aus. Die „Pall Mall Gazette erklärt, die
Freund=
ſchaft mit Deutſchland müſſe ein Fundamentalgrundſatz der auswärtigen
Politik Englands ſein und bleiben.
Aus den Verhandlungen des Parlamentes der Capcolonie über die
Einverleibung der Weſtküſte Südafrikas iſt hervorzuheben, daß der Abg.
Innes die Hoffnung ausſprach, die Regierung werde das Wort Linie
weitherzig auslegen und der Linie auch die nöthige Breite geben, damit
man der deutſchen Anſiedelung in den Rücken komme und dieſelbe
ein=
ſchließe. Sehr offenherzig ſprach ſich auch der Abg. Siaulen aus, der
unlängſt in London war, wo er ſich für die Anwendung der
amerika=
niſchen Monroelehre auf Südafrika verwandte. Er meinte, man möge
nur herzhaft zugreifen, die engliſche Regierung werde nachher alles
be=
ſtätigen. Die einverleibten Gebiete wurden ſpäter für die Capcolonie
einen großen Werth erhalten.
Ftalien. Am 19. Auguſt kam in Bergamo ein Choleratodesfall
vor, in der gleichnamigen Provinz acht Erkrankungen, drei Todesfülle,
in Genua eine Erkrankung, in Maſſa=Carrara drei Erkrankungen, in
Parma ein Todesfall. Die Quarantäne auf Sicilien, Sardinien und
den anliegenden Inſeln für Provenienzen des italieniſchen Feſtlandes iſt
von 10 auf 21 Tage erhöht.
Rußland. Anläßlich des Geburtstages des Kaiſers von
Oeſter=
reich fand am Montag ein Galadiner bei dem Kaiſer in Krasnoje Selo
ſtatt, woran der öſterreichiſche General Fürſt Windiſchgrätz, der deutſche
und franzöſiſche Botſchafter und der deutſche Militärbevollmächtigte
theilnahmen. Der Kaiſer toaſtete auf den Kaiſer von Oeſterreich, worauf
die Muſikcapelle die öſterreichiſche Nationalhymne intonirte.
Caypten. Major Chermſide meldet aus Suakim, daß Osman
Digma's Anhänger allmälig von ihm abfallen. Mehr als 3000
der=
ſelben ſind deſertirt und haben ſich nach Hatpih, einem Orte auf der
anderen Seite von Suakim, begeben.
Der Mudir von Dongola hat eine Menge Boote, 500 Kameele und
1200 Mann zuſammengebracht, um die Regierungsdampfer die Cataracte
hinaufzubefördern. In wenigen Tagen werden weitere 500 Mann zur
Hilfeleiſtung bereit ſein.
Die Miſſion des erſten Lords der engliſchen Admiralität, Lord
Northbrook's, erſcheint jetzt plötzlich in einer ganz neuen Beleuchtung.
Es heißt nämlich, der Endzweck der Miſſion Northbrooks ſei die
Ab=
dankung des gegenwärtigen Khedives Tewfik Paſcha durchzuſetzen und
deſſen Sohn Abas unter der Regentſchaft des Miniſterpräſidenten Nubar
Paſcha als Khedive zu proclamiren.
China. Einem Gerüchte zufolge ſoll die Kaiſerin beſchloſſen haben
Frankreich den Krieg zu erklären. Die chineſiſchen Unterhändler Tſo
Tſung Tang und Shu Tſeng Chen ſind in Verfolg von Inſtructionen
aus Peking von Shanghai nach der Hauptſtadt zurückgekehrt, da keine
Ausſicht auf eine Beilegung der Schwierigkeit mit Frankreich
vorhan=
den iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Auguſt.
— Das Großh. Regierungsblatt Nr. 24 vom 20. Auguſt
ent=
hält: Geſetz, die Enteignung von Grundeigenthum betr.
- Herr Staatsminiſter Finger, Exc., hat am Donnerstag einen
kurzen Urlaub angetreten.
O (Stadtverordnetenverſammlung, 21. Auguſt. Kurzer
Bericht). Vor Eintritt in die Tagesordnung ergriff Herr Beigeordneter
Riedlinger das Wort, um aus Anlaß eines Schreibens des Stadtv.
Prof. Dr. Büchner, deſſen Thätigkeit als Stadtverordneter zum
Gegen=
ſtand von Angriffen in einem Frankfurter Blatt gemacht wurde, unter
allgemeiner Zuſtimmung der Verſammlung die Ueberzeugung zum
Aus=
druck zu bringen, daß fragliche Ausſtellungen hinſichtlich der Thätigkeit
des genannten Herrn abſolut unzutreffend ſeien, und man ſich der
Hoff=
nung hingebe, daß Herr Büchner nach wie vor Mitglied der
Verſamm=
lung bleiben werde. Damit war dieſe Angelegenheit erledigt und konnte
man alsbald in Gemäßheit der neuen Steuergeſetze zur Wahl der
Ein=
ſchätzungscommiſſionen ſchreiten. Zu Mitgliedern für die erſte
Abthei=
lung wurden die Herren Rentner Helfmann, Friedr. Mahr, Adolf
Sander, Rechnungsrath Petſch und Stadtv. Lauteſchläger, zu
Erſatz=
männern die Herren H. Blumenthal, Baumeiſter Harres und Rentner
500
1888
M
Uebelshäuſer, zu Mitgliedern der zweiten Abtheilung die Herren
Weis=
binder Bäſſel Stadtv. Ganß, Rentner G. Gräf, Rentner Hiſſerich,
Hofſchloſſer A.Schmidt, Hofſchreiner Schorlemer, ſowie Kaufmann E.
Wambold, zu Erſatzmännern die Herren Hofweisbinder Frank, Rentner
Nungeſſer, die Stadtv. Hochſtätter und Lehr, ſowie Zimmermeiſter Ph.
Spieß gewählt.
Weiter wurden in die Commiſſion für Veranlagung der
Gewerbe=
ſteuer die Herren Stadtverordneten Ganß u. Mahr, Rentner Uebelshäuſer,
zu Erſatzmaͤnnern Bierbrauer L. Heß und Schreiner Chr. Schmidt
ge=
wählt.
Ein Geſchenk unſeres Ehrenbürgers, des Herrn Baurath Hobrecht
in Berlin, die Pläne der dortigen Canaliſation, wurde mit Dank
entgegen genommen.
Weiter bewilligte man für Errichtung eines Geräthſchuppens für
den am Sporerthor ſtationirten neuen dritten Zug unſerer Feuerwehr
den angeforderten Credit von 2400 M., ebenſo 860 M. für
Ausrüſtungs=
gegenſtände für dieſen Zug. In der Debatte erkannte man allſeitig mit
hoher Befriedigung an, daß der letzte Brand mit außerordentlicher
Ge=
ſchwindigkeit und Geſchick gelöſcht worden und conſtatirteferner, daß die
Verhandlungen wegen Reorganiſation unſerer Feuerwehr noch im Gange
ſeien.
Im weiteren Verlaufe der Sitzung nahm man Kenntniß von der
Rechnung der Wittwenkaſſe der ſtädtiſchen Angeſtellten für 1883184, die
bereits ein Capitalvermögen von 9256 M. aufzuweiſen hat.
Ferner
brachte Lehr die immer noch nicht gehobene Waſſernoth in der Gardiſten=
und Pancratiusſtraße zur Sprache, in welcher Beziehung Herr
Bei=
geordneter Riedlinger darauf aufmerkſam macht, daß das
Stadtbau=
amt alsbald nach der ſtattgehabten Schließung zweier öffentlicher Brunnen
die Errichtung von Nothbrunnen aus der neuen Waſſerleitung
ange=
ordnet habe. Zudem ſei nach dem Bericht des Stadtbauamtes in
frag=
licher Gegend kein eigentlicher Nothſtand vorhanden. Der Herr
Ober=
bürgermeiſter ſicherte zu daß im Laufe des morgigen Tages die
Sache gründlich geprüft und erforderlichen Falles ſofort Abhülfe
ge=
ſchaffen werden ſolle.
Ein Geſuch von Bewohnern der nördlichen Seite des Ludwigsplatzes,
die projectirte Trottoirherſtellung nicht in Thonplättchen, ſondern mit
Asphalt bewerkſtelligen zu laſſen, wurde von der Baucommiſſion
befür=
wortet und demgemäß beſchloſſen, nur für die ſüdliche Seite des Platzes
Thonplättchen zur Anwendung zu bringen.
Hinſichtlich der definitiven Beſetzung von 5 Schulſtellen, wofür 40
Bewerber aufgetreten ſind, glaubte man an dem früheren Beſchluß
feſt=
halten zu ſollen, daß nicht allein hier ſtationirte Schulverwalter, ſondern
auch auswärtige verdiente Lehrer zu berückſichtigen ſeien, überließ
da=
gegen der Schulbehörde die eigentliche Auswahl unter den aufgetretenen
Bewerbern. - Hieran reihte ſich eine geheime Sitzung.
O Die Octroirechnungen hieſiger Stadt conſtatiren u. A., daß ſeit
den letzten Jahren die Einfuhr von kleingemachtem und
Ab=
fallhol; eine bedeutende Zunahme erfahren hat und von 8516 Ctr.
im Jahre 1881-82 auf 19564 Ctr. in 1883-84 geſtiegen iſt.
0 Wie verlautet, nehmen die Vorſtellungen des Großh.
Hof=
theaters am 7 September ihren Anfang.
Gießen. Dem in voriger Woche wie ſchon ſeit Jahren dahier
ver=
anſtalteten Kinderfeſte, an welchem ſich ca. 2500 Schüler und
Schü=
lerinnen mit ihren Lehrern nebſt einigen Muſikkapellen betheiligten,
wohnten auch Lehrerdeputationen aus Darmſtadt und andern Städten
des Großherzogthum an, um die Arrangements kennen zu lernen.
Frankfurt. Nach Feſtſtellung der in der Verſammlung vom
28. April gewählten Reviſionscommiſſion ſind bis zum 15. d. für eine
Arbeitercolonie für das Großherzogthum Heſſen und den
preußiſchen Regierungsbezirk Wiesbaden eingegangen; an einmaligen
Beiträgen von 3301 Perſonen 52,377. 85 M. in Frankfurt a. M.,
fnäm=
lich 14 5000 M. 1a 2000 M., 5 1000 M., 14600 M., 22500 M.,
1 400 M. 11 a 300 M., 3ä 250 M., 11 200 M. 2 ä 150 M.,
64 100 M. ꝛc. hinunter bis zu 34 10 Pf. und 1 ä 5 Pf.),
233. 20 M. in Niederrad, 155. 30 M. in Hauſen, 72. 60 M. in
Bona=
mes, 48 M. in Niederurſel, 316. 50 M. in Oberrad, zuſammen alſo
52377. 85 M. Ferner an jährlichen Beiträgen 1 500 M., 5 100 M.,
5 50 M. ꝛc. bis zu 3 ä 1 M. und 1 ä 50 Pf., im Ganzen 180 im
Betrage von 2419. 50 M. (Hiervon ſtehen noch 270 M. aus.) An
Zinſen ſind 189. 50 M. eingegangen. Die Geſammteinnahme beträgt
daher bis heute 54,716. 85 M. Die Ausgaben beſtanden in Koſten für
Aufrufe, Colporteure. Bureauarbeiten ꝛc. zuſammen 2115. 74 M., bleibt
Beſtand 52601. 11 M.
Wiesbaden. Die hier lebenden 239 Militärpenſionäre,
worunter nicht weniger als 53 Generale und 139 Oberſten,
Oberſtlieu=
tenants und Majors haben 1022,700 M. Penſion zu verzehren.
Der zwölfte internationale Getreide= und
Saatenmarkt in Wien wird am 2. und 26. Auguſt l. J. in der
Rotunde des Weltausſtellungspalaſtes im k. k. Prater, verbunden mil
einer vom Vereine öſterreichiſcher Malzfabrikanten verbundenen Gerſten=
Samen=Ausſtellung und mit der Generalverſammlung des Verbandes
öſterreichiſcher Müller und Mühlenintereſſenten abgehalten werden. Nach
dem Programme des Saatenmarktes iſt der 25. Auguſt dem Vortrage
der Ernteberichte aus faſt allen kornbauenden Staaten Guropa's, aus
Indien und Amerika, der 26. Auguſt den Geſchäften gewidmet. An=
164
meldungen werden im Secretariate der Wiener Frucht= und Mehlbörſe
entgegengenommen und daſelbſt den Theilnehmern Auskünfte über die
Fahrpreisermäßigung ertheilt, welche faſt alle größeren
öſterreichiſch=
ungariſchen Transportanſtalten für die Reiſe von und nach Wien den
Mitgliedern des Saatenmarktes gewährt haben. Gleichzeitig findet in
Wien bekanntlich eine internationale Ausſtellung von Motoren und
Werkzeugmaſchinen für das Kleingewerbe ſtatt.
Das „Journal officieks veröffentlicht den Bericht der Commiſſion,
welche von dem franzöſiſchen Unterrichtsminiſter zur Prüfung der von
Paſteur erfundenen Impfung gegen die Hundswuth eingeſetzt
worden war. Das Schriſtſtück beſagt, daß alle von Paſteur angeführten
Thatſachen ſich durch angeſtellte Verſuche vollkommen beſtätigt haben;
von 42 Hunden wurden 23 geimpft und dieſe mit den reſtlichen 19 theils
direct von wüthenden Hunden gebiſſen, theils durch Einimpfung des
Virus toll gemacht. Die 23 geimpften Hunde blieben vollkommen
ge=
ſund, indeß bei den übrigen 19 die Tollwuth in höherem oder
geringe=
rem Grade ausbrach.
Eingeſandt.) Die Amſelfrage. Die Trauben in unſeren
Gärten fangen gegenwärtig an zu reifen und verſprechen eine reiche
Ernte, und dennoch frage ich mich mit Sorgen: werde ich denn dieſes
Jahr endlich die Trauben auch auf meinem Tiſche ſehen, oder habe ich
ſie wiederum nur für die Spatzen und die Amſeln gepflegt? Dieſe
Näuber genießen ja uns armen Menſchen gegenüber einen Schutz, gegen
den man ſich bis jetzt vergeblich zu wahren verſucht hat!
Da iſt vor Allem der Schulgelehrte und docirt uns die ungeheure
Nützlichkeit der lieben Thierchen; er hat ihre Kröpfe und Mägen
unter=
ſucht, die Füße und Flügeldecken von Inſecten darin gefunden und auf
das Haar ausgerechnet, wie viel Millionen Inſecten jährlich der biedere
Spatz und die liebliche Amſel zu Nutz und Frommen der Menſchheit
vertilgen. Hut ab vor ſolcher Gelehrſamkeit, denn jetzt iſt das
Vater=
land und mein Garten gerettet!
Dem Gelehrten ſteht würdig zur Seite der Naturſchwärmer. Ich
nehme es ja Niemanden übel, wenn er die Lieblingsmelodie des
Sper=
lings: „Zwilch, Zwilchz für reizend, und das Leitmotiv der Amſel
„Tüt, Tüt, Tüt, Tiritſchiritſchiritſch' für melodiſch hält, aber ich leiſte
gerne Verzicht auf dieſe muſikaliſchen Genüſſe, wenn ich als
Eintritts=
geld zu einem ſolchen Bühnenweihfeſtſpiel meine Erdbeeren und Trauben
opfern ſoll, und wünſche die ganze Gegenwarts= und Zukunftsmuſik der
Spatzen und der Amſeln zum Kukuk oder nach - Bayreuth.
Zu dem Gelehrten und dem Naturſchwärmer kommt endlich gar
noch der Vereinsmenſch. Da hat, wie ich aus guter Quelle erfahren,
der Gartenbauverein in Dingsda, einen merkwürdigen Beſchluß gefaßt,
der den Gartenbeſitzern gewißz viele Freude machen wird. Es wurde
nämlich beſchloſſen, in Gemeinſchaft mit dem Thierſchutzverein auf
Ein=
führung einer Katzenſteuer - (warum nicht gleich einer
Katzencapital=
rentenſteuer ?) - hinzuwirken, damit die lieben Spayen und Amſeln
nur ja in Gemüthsruhe ſich an unſeren Erbſen, Erdbeeren und Trauben
laben können, ohne von den böſen Katzen geſtört zu werden!
Meiner Anſicht nach gibt es nur ein wirkſames Mittel gegen ſolche
Gefühlsduſelei, das iſt ein energiſches Auftreten der Gartenbeſitzer. Ich
für meinen Theil halte dasjenige Thier für ſchädlich, welches mir
Scha=
den bringt, ohne daß ich mich an die zwiſſenſchaftliche: Unterſcheidung
von „nützlichen= und „ſchädlichen' Thieren halte; und wenn ich nun
Jahr aus Jahr ein ſehe, daß ich wegen der Gefräßigkeit und des
Muth=
willens der Spatzen und der Amſeln keine Erbſen, keine Erdbeeren und
keine Trauben bekomme, ſo muß ich das Recht haben, dieſe Thiere, die
mir mein Eigenthum zerſtören und meinen Genuß verkümmern, zu
ver=
nichten. Das lehrt der geſunde Menſchenverſtand und ich hoffe, daß
dieſer trotz Gartenbau= und Thierſchutzverein zur Geltung gelangt. Vor
einiger Zeit hat der Schulweisheit gegenüber, welche die Amſel für einen
zu ſchützenden Singvogel erklärt, dieſer geſunde Menſchenverſtand bei
einem bayeriſchen Gericht, in Würzburg glaube ich, freilich erſt in der
höheren Inſtanz. nach eingehender Unterſuchung zu der Entſcheidung
geführt, daß die Amſel weit eher ein ſchädlicher Raubvogel, als ein dem
Thierſchutz unterliegender Singvogel ſei. Der Angeklagte, der eine Amſel
getödtet hatte, wurde daraufhin freigeſprochen!
Sollte es nicht möglich ſein, auch bei uns es einmal auf eine
richter=
liche Entſcheidung ankommen zu laſſen ? Die Gartenbeſitzer haben es in
der Hand, eine ſolche herbeizuführen, und es iſt wohl zu erwarten, daß
das Reſultat das nämliche ſein wird, wie in Würzburg. Denn was dem
Bayern billig iſt, muß dem Heſſen recht ſein, und es thut wahrlich
Noth, der Bevölkerung einmal zum Bewußtſein zu bringen, daß Schutz
der Menſchen und ihres Eigenthums dem Schutz der Thiere vorzu=
Civis.
gehen hat.
Tageskalender.
Freitag, 22. Auguſt: Allgemeine Verſammlung zur Feier des Sedan=
Feſtes (Saalbau).
Samstag. 23. Auguſt: Sommer=Caſino des Männer=Geſang=Vereins
„Concordiar (Carlshof)
Samstag den 23. Sonntag den 24. und Montag den 25.: Kirchweihe
in Traiſa (B. Riedmatter).
Sonntag den 24. und Montag den 25.: Kirchweihe in Traiſa (Philipp
Walther, Heſſiſcher Hof).
Veramtwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.