147.
Jahrgung.
EVIUULDD E
EGUION
147.
hahrgang.
Monnementsvreis
vlertehſihrſich 1 Mart 50 Pf. md.
Bringerlohn. Autwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal incL. Voſtauſchlag.
rag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 24.
in Beſſungen von Friedr. Blößerz.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allem Annoneen=Erpeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Graßh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
„3 139.
Freitag den 18. Juli.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Maßregeln zur Verhütung und Einſchränkung von Epidemien.
Wir ſehen uns veranlaßt, die Vorſchriften der nachſtehend abgedruckten Polizei=Verordnung zur Nachachtung hierdurch in
Erinnerung zu bringen.
Darmſtadt, am 16. Juli 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Maßregeln zur Verhütung und Einſchrünkung von Epidemien.
Auf Grund der Art. 78 und 48, V, 1 des Geſetzes vom 12. Juni 1874, die innere Verwaltung und die Vertretung
der Kreiſe und der Provinzen betreffend, wird nach Vernehmung des ärztlichen Kreisvereines für die Kreiſe Darmſtadt und
Groß=Gerau, unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz
vom 24. Januar 1883 (zu Nr. M. d. J. 833) für den Kreis Darmſtadt verordnet:
Jeder Arzt ſowie Jeder, der die Behanklung eines Kranken
übernimmt, iſt verpflichtet von allen in ſeiner Praxis vorkommenden
Fällen von:
1. Pocken (Blattern), ſowie Waſſerblattern bei Erwachſenen
Varicellae ). 2. Flecktyphus, 3. Recurrenzfieber, L. aſiatiſcher
Cholera, 5. Scharlach, 6. Diphterie, 7. Abdominaltyphus, 8.
epi=
demiſcher Ruhr, 9. Wochenbettfieber und 10. Trichinenkrankheit
idem Kreis=Geſundheitsamte Darmſtadt binnen 24 Stunden nach geſtellter
Diagnoſe Anzeige zu machen.
In gleicher Weiſe iſt jeder Haushaltungsvorſland, ſobald er von
dem Aufkreten einer der vorgenannten Krankheiten innerhalb ſeiner
Haus=
hhaltung Kenntniß erlangt hat, verpflichtet, innerhalb 24 Stunden der
Ortspolizeibehorde hiervon Anzeige zu erſtatten. Tritt eine der
erwähn=
ſen Krankheiten bei einer alleinſtehenden, zu keiner Haushaltung
gehö=
rigen Perſon auf, ſo liegt dieſe Verpflichtung dem Wohnungsvermiether
beziehungsweiſe deſſen Stellvertreter ob.
5 2.
Die gleichen Vorſchriften gelten bei Erkrankungen an Maſern und
Reuchhuſten, ſobald dieß von der Polizeiverwaltungsbehörde angeordnet
und eine desfallſige öffentliche Bekanntmachung erlaſſen worden iſt.
93.
Perſonen, die von einer der in 8 1 unter 1 bis 8 incl. genannten
Krankheiten befallen ſind, müſſen von den übrigen Bewohnern des Hauſes
ubgeſondert, beziehungsweiſe in einem beſonderen Zimmer untergebracht
Gerden. Dieſelbe Vorſchrift gilt unter den in 5 2 erwähnten
Voraus=
betzungen für Perſonen, die an einer der dort äufgeführten Krankheiten
Liden.
5 4.
In Fällen, in denen die Jſolirung im eignen Hauſe unthunlich
ſt, jedenfalls aber da, wo in Folge des im Hauſe beſtehenden größeren
Verkehrs. wie z. B. in Wirthshäuſern und offenen Geſchäften, beſondere
Nachtheile für das öffentliche Wohl zu erwarten ſind, kann die Polizei=
Vrwaitungsbehorde aͤuf Antrag des Kreis=Geſundheitsamts die Ver=
Eingung des Kranken in ein Krankenhaus oder die Sperre des betr.
wcals anordnen in der Ausdehnung und Dauer, welche das Kreis=
Geeſundheitsamt für erforderlich erachtet.
5.
Der Transport von an einer der in 6 1 unter 1-8 genannten
Atrankheiten Leidenden in einem öffentlichen Fuhrwerke iſt unterſagt.
Zowohl der Beſteller als auch der Fuhrwerksbeſitzer ſind ſtrafbar,
ſbald ſie wiſſentlich dieſem Verbote zuwiderhandeln.
5 6.
Den Familien= oder Haushaltungsangehörigen von an einer der
in 8 1 unter 1-8 incl. genannten Kränkheiten Leidenden iſt der Beſuch
von Schulen oder ähnlichen Anſtalten nur dann geſtattet, wenn ſie ſeit
der Zeit des Ausbruchs der Krankheit und während der Dauer derſelben
nicht in der Familienwohnung gewohnt oder verkehrt haben.
Dieſelbe Maßregel kann auf Antrag des Kreis=Geſundheitsamtes
auf die Angehörigen von an Maſern oder Keuchhuſten Erkrankten
an=
wendbar erklärt werden.
Die Wiederaufnahme des Schulbeſuches iſt nur nach Vorlegung
eines ärztlichen Zeugniſſes geſtattet.
57.
Bei an einem der in 8 1 unter 1-8 inck., eventuell der in 5 2
genannten Krankheiten Verſtorbenen muß für thunlichſte Iſolirung der
Leiche, bis zur Wegführung derſelben auf den Friedhof, Soͤrge getragen
werden. Die Beerdigung derſelben hat innerhalb der von dem
behan=
delnden Arzte beziehungsweiſe dem Kreis=Geſundheitsamte zu
beſtimmen=
den Friſt zu erfolgen. Von dieſer Friſt hat der betreifende Arzt
be=
ziehungsweiſe das Kreis=Geſundheitsamt der Ortspolizeibehörde ſchriftlich
Kenntniß zu geben
In mit Leichenhäuſern in genügender Weiſe verſehenen Orten ſoll
die Leiche längſtens nach 18 Stunden nach erfolgtem Lode in das
Lei=
chenhaus verbracht werden. Eine Ausnahme von dieſer Vorſchrift iſt
nur mit Zuſtimmung des Kreis=Geſundheitsamtes geſtattet.
9 8.
Bei der Beerdigung von an den in 8 1 unter 1-8 genannten
Krankheiten Verſtorbenen iſt die Begleitung der Leiche für nicht im
Hauſe Wohnende nur von der Straße aus geſtattet, für Kinder gänzlich
unterſagt.
Bei einzelnen der in 5 1 und beziehungsweiſe 5 2 genannten
Krankheiten iſt, auf desfallſigen Antrag des Kreis=Geſundheitsamtes, die
Leichenbegleitung von der Ortspolizeibehörde ganz zu unterſagen.
Die Eröffnüng des Sarges bei der Beerdigung iſt nicht erlaubt.
9.
Der behandelnde Arzt iſt verpflichtet, ſich vor Verlaſſen der
Woh=
nung eines von einer der in 81 unter 1-9 incl., eventuell in 8 2
ge=
nannten Krankheiten Leidenden in geeigneter Weiſe zu desinficiren, hierzu
auch das ärztliche Pflegeperſonal anzuhalten und dieſes, ſowie die
Ange=
hörigen des Kranken zu unterrichten, wie ſie ſich ſelbſt und die im
Krankenzimmer g bräuchten Gegenſtände zu desinficiren haben.
6 10.
Die in 8 9 gegebenen Vorſchriſten gelten im Falle von Wochen=
431
1624
ſtrumente bei der Pflege von an Wochenbetifieber erkrankten Wöchnerinnen bis zu 30 Mark beſtraft.
nicht verwenden.
8 11.
Vorſchriften werben, inſoweit dieſelben nicht nach den 85 349, 350, 351
Darmſtadt, den 6. Februar 1883.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
R139
bettfieber auch für die Hebammen. Dieſelben dürfen ihre eigenen In= und 852 des Polizeiſtraſgeſehes ſtraßbar erſcheinen, mit einer Geldſtraſe
Die Unterlaſſung der in 5 1 und 2 vorgeſchriebenen Anzeige wird
dann nicht beſtraft, wenn jene Anzeige wenigſtens von einem der Ver=
Uebertretungen der in den vorſtehenden Beſtimmungen gegebenen pflichteten oder von anderer Seite richtzeitig erſtattet worden iſt.
[7338
B e k a n n t m a ch u n g.
Die für die obere Eliſabethenſtraße am 10. Juni d. J3. angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 15. Juli 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
ſ7339
B e k a n n t m a ch u n g,
für Haus= und Güterbeſitzer dahier.
Die früher und ſeit vorjähriger Steuerregulirung in der Benutzungsweiſe der Grundſtücke vorgenommenen Veränderungen,
als: 3. B. Anlegung eines Ackers zu einer Wieſe ſind binnen 14 Tagen im Amtslocal Großherzoglichen Ortsgerichts dahier
anzuzeigen.
Ebenſo ſind die durch Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= als an Hintergebäuden vorgenommenen
Ab= und Zugänge anzuzeigen.
Wenn dieſe Veränderungen an der Grundfläche der betreffenden Grundſtücke oder Hofräume ſtatthaben, ſo haben die
Eigenthümer vorſchriftsmäßige Meßbriefe binnen 14 Tagen hierher vorzulegen, und zwar bei Meidung der geſetzlichen Strafe
von 6 Mark für jeden Unterlaſſungsfall.
Dies gilt auch für alle früheren Bau= und Kulturveränderungen, welche zur Anzeige zu bringen, von den Intereſſenten
bis jetzt verſäumt worden iſt, und welche darum und wegen Nichteinbringung der Meßbrieſe in den Steuer=Kataſtern und
Grundbüchern bis jetzt noch nicht gewahrt werden konnten.
Die Säumigen werden nach Ablauf obigen Termins mit Rückſicht auf 8 4 der Verordnung vom 8. December 1852
Nr. 59 des Regierungsblatts, dem Großherzoglichen Amtsgericht 1 angezeigt und haben ſich dann die geſetzliche Strafe ſelbſt
zuzuſchreiben.
Darmſtadt, den 14. Juli 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(7340
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 8.
Juli 1884 werden nachſtehende den
Satt=
lers Bernhard Brauß Eheleute dahier
gehörigen Immobilien und zwar:
Das l. und II. Ziel der Communal= und Kirchenſteuer
für 1884-85 iſt bei Vermeidung der Mahnung bis zum 1. Auguſt l. Js.,
Vor=
mittags von 8-12 Uhr, zur Stadtkaſſe zu bezahlen.
Darmſtadt, am 11. Juli 1884.
Die Stadtkaſſe.
Kriegk.
[7233
ſelbſt,
Montag den 4. Auguſt l. 33.,
Vormittags 1 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert und wird
ohne Rückſicht auf die Taxation der
Zu=
ſchlag ertheilt.
Darmſtadt, den 17. Juli 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Dermſtadt.
Berntheiſel.
[7341
Samstag den 19. Juli, Nachmittags
3¼ Uhr,
läßt der Unterzeichnete an Ort und Stelle,
Acker hinter der Roſenhöhe, am
Seiters=
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am Halm ganz oder in 2 Loſen
ver=
ſteigern.
[7342
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Darmſtadt, den 17. Juli 1884.
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zur Theilnahme wolle man bis längſtens Samstag Abend an das Büreau Großh.
Gewerbvereins, wo auch das ſpecielle Programm ausgegeben wird, gelangen laſſen.
Eintrachk.
Samstag den 19. Juli, Abends 8 Uhr,
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[7354
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Bürgerverein.
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Zeugniſſe, zu einer Dame geſucht.
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7357) Eine geſunde Amme
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7359) Brave Mädchen können ſogl.
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7360) Einem jungen Manne mit
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terziehen hat, geſucht.
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Expediton d. Bl.
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Lautz & Hoffmann.
Friedriohsdorſer
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Aerztlich anerkannt.
Erſatz für Muttermilch, Magenleidende
ſowie zum Gebrauch bei Viſiten ſtets friſch
Alleinverkauf im Laden der
zu haben.
L. Remmert Wwe., Bleichſtr. 45. (6784
Damen oder Einder.
welche einige Wochen in der Bergſtraße
zubringen wollen, finden freundliche
Auf=
nahme mit guter Penſion für 60 bis 75 M.
per Monat. Näheres Expedition. (7362
D i e
HrnouerungsLoose
3 Mark zur vierten Klaſſe der
Mainzer Kirchenbau=Lotterie
können in der Expedition d. Bl.
in Empfang genommen werden.
Schlußziehung 24. Juli.
19
o.
[7363
42
Hi6
833,
14 1
.
14.
459
52¼
72
92
142
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach kurzem, ſchwerem Leiden meine
liebe Frau
Louise, geborene Kuntz,
im 32. Lebensjahre, was ich Freunden und Bekannten
ſtatt beſonderer Anzeige mit der Bitte um ſtille
Theil=
nahme hiermit anzeige.
Darmſtadt, den 16. Juli 1884.
Im Namen der Familie:
Ludwig Armsheimer, Lohnkutſcher.
Die Beerdigung findet Samstag den 19. Juli, Morgens
um 8 Uhr, ſtatt.
15
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 18. Juli.
Deutſches Reich. Im preußiſchen Verkehrsminiſierium wird eine
neue Submiſſionsordnung ausgearbeitet. Man wird nicht fehl gehen,
wenn man annimmt, daß, bevor die revidirten Anordnungen erlaſſen
werden, wiederum die Meinungsäußerung competenter Männer aus dem
praktiſchen Erwerbsleben über dieſelben eingeholt werden wird. Daß
dabei neben den Vertretern der betheiligten Großinduſtrie auch ſolche des
Kleingewerbes gehört werden dürften, wird als ſelbſtverſtändlich gelten
können.
Der „Magd. 3tg.” zufolge wird Herr v. Bennigſen, jedenfalls den
Vorſtellungen ſeiner Freunde nachgebend, in ſeinem alten Wahlkreiſe ein
Mandat für den Reichstag wieder annehmen; dagegen bleibt der
Ober=
bürgermeiſter von Frankfurt a. M., Herr Miquel, bei ſeiner
Ableh=
nung aller Mandatsanträge, da er weitere parlamentariſche
Beſchäfti=
gung mit ſeinen amtlichen Befugniſſen nicht vereinbaren kann.
Geheimerath Koch iſt am 15. Abends wieder in Berlin eingetroſſen.
Gutem Vernehmen nach ſind faſt alle beſonders in den franzöſiſchen und
engliſchen Zeitungen gebrachten Mittheilungen über Aeußerungen
Koch=
in Bezug auf die Cholera in den franzöſiſchen Häfen entweder unrichtig
oder entſtellt widergegeben.
Der Großherzog und die Großherzogin von Baden reiſten am
16 Juli über Potsdam, Stralſund und Malmö nach Tullgarn ab, um
der Taafe ihres Enkels, Herzogs von Södermannland, anzuwohnen,
welche kommenden Camstag ſtattfinden ſoll.
Oeſterreich=Ungarn. Aus Wien wird unter m 16. Juli
mitge=
theilt, daß, nach den rückhaltloſen Geſtändniſſen, der theils im
Landes=
gerichte, theils im Militärgerichte inhaftirten Anarchiſten bezüglich aller
in den letzten Monaten verübten Raubmorde an Apotheker Lienhardt,
Heilbronner, der Familie Eiſert und Polizeicommiſſar Hlubeck die erſte
Anregung zu den Blutthaten in der Zeitſchrift „Rebelle im Sommer
1883 erfolgte, worin ein geheimes Comits die Beſchaffung von
Geld=
mitteln verlangte; die Beute floß größtentheils in die Parteicaſſe. Das
Geſtändniß Kammerers lautete ungefähr wie folgt: Die Aufforderung
zum anarchiſtiſchen Raubmord ging von Nummer eins des Rebell aus,
welche 1883 in München erſchien. Stellmacher verſchrieb Kammerer
aus Bern für den 21. October nach Baſel, wohin noch ein dritter
Un=
bekannter kam. Am 22. in Straßburg angelangt, rieth Stellmacher, den
Apotheker zu berauben, um nebſt dem Geld ſich auch Medicamente und
Gift zu verſchaffen. Zur Verwiſchung der Spuren wurde eine Droſchke
nächſt dem Bahnhofe um 11 Uhr Nachts gemiethet und außerhalb der
Stadt gefahren. Die auf dem Wege verſuchte Narkotiſirung des
Kut=
ſchers mißlang. daher wurde Reißaus genommen. Bei der Feſtung hielt
der Soldat, welcher erſchlagen wurde, ſie an. Um Mitternacht wurde
der Apotheker Lienhardt ermordet. Frau Lienhardt und das
Dienſt=
mädchen agnoscirten in Wien Stellmacher als das Individuum, das am
Attentatstag in der Apotheke bettelte. Bei Eiſert führten die
Raub=
mörder Bomben mit.
Frankreich. Die Commiſſion des Senats für die
Verfaſſungs=
reviſion beſchloß am 16. Juli nahezu einſtimmig, eine Reviſion des
Artikels 8. betreffend die finanziellen Rechte des Senats, nicht
ſtattfin=
den zu laſſen. Dagegen wurde das Amendement Faye, welches den
Artikel 8 vervollſtändigen will, in Erwägung gezogen.
Polizei Commiſſar Galien. welchem der Vorwurf gemacht wird, bei
dem Tumult vor dem Hotel Continental nicht die nöthige Energie
gezeigt zu haben, wurde abgeſetzt.
Die Miniſter Waldeck, Raynal und Heriſſon beſuchten am 16. Juli
die Marinehoſpitäler in Toulon.
Vom 15. Juli Abends bis zum 16. Vormittags 10 Uhr kamen ir
Toulon 22 Cholera=Todesfälle vor, worunter ſich die Gemahlin des
Admiral Fisquet befindet. In Marſeille ſtarben am 15. Juli
Vor=
rmittags 10 Uhr bis zum Abend 30 Perſonen und vom Abend des
15. Juli bis zum 16. Juli Vorm. 10 Uhr 20 Perſonen an der Cholera
Eine heftige Feuersbrunſt zerſtörte am 16. Juli die Schuppen der
Kettenſchiffahrts=Geſellſchaft in Marſeille; der Schaden beträgt ein=
Million Francs.
139
1639
England. Die „Times” meldet aus Schanghai vom 16. Juli,
daß das Tſung=li=hamen die von dem franzöſiſchen Geſandten geforderte
Zurückziehung der chineſiſchen Truppen von den Grenzen Töngkings,
ſo=
wie die geforderte Zahlung einer Entſchädigung abgelehnt habe.
Am 16. Juli entgleiſte der Schnellzug Mancheſter=Sheffield unweit
Peniſtone in Folge eines Achſenbruchs an der Locomotive beim Paſſiren
der Brücke. Der Zug ſtürzte auf die Straße, wobei zwanzig Perſonen
getödtet, dreißig verletzt wurden. Unter den Paſſagieren befanden ſich
einige Deutſche, welche über Grimsby nach Deutſchland reiſten.
Niederlande. Aus dem Haag wird mitgetheilt, daß die
Re=
gierung dem Staatsrathe einen Geſetzentwurf, der die Königin Emma
zur Regentin ernennt, im Falle die Prinzeſſin Wilhelmina Königin wird,
zur proviſoriſchen Billigung unterbreite.
Rußland. Ueber die Stadt und den Kreis Niſchni=Nowgorod,
ſo=
wie über die Kreiſe Balachna, Semenoff und Gorhatoff wurde für die
Zeit vom 13. Juli bis 22. September die Maßregel verſchäfter
Sicher=
heitsaufſicht verhängt.
Dänemark. In Dänemark ſcheinen wichtige politiſche Ereigniſſe
unmittelbar bevorzuſtehen. Aus Gmunden (Oeſterreich) wird gemeldet,
daß der König von Dänemark, welcher noch einige Wochen daſelbſt zu
verweilen gedachte, plötzlich nach Kopenhagen zurückgereiſt iſt, wie es
heißt, in Folge eingetroffener Depeſchen in dringenden Regierungs=
An=
gelegenheiten. Vielleicht handelt es ſich um den Rücktritt des
Miniſte=
riums Eſtrup, das ſich von Beginn ſeiner Thätigkeit an im
entſchie=
denen Gegenſatze zu der radical geſinnten Mehrheit der däniſchen
Volks=
vertretung befunden hat.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Juli.
— Nach den Beobachtungen des hieſigen Kataſteramtes zeigte der
Thermograph am 16. Juli 330 C. bei S. W.
Der Gewitterſturm vom Mittwoch Nachmittag hat auch in
Beſſunger Gemarkung großen Schaden namentlich an den Obſtbäumen
verurſacht. Der Prinz=Emil Garten mußte dort geſtern, nach einer am
Thore desſelben befeſtigten Tafel, wegen der darin durch den Sturm
angerichteten Verwüſtungen dem Publikum geſchloſſen bleiben.
An dem ſog. Stirnweg vor der großen Tanne wurden 3 der ſtärkſten
Lindenbäume durch den Sturm entwurzelt. Auch aus der Bergſtraße
und vom Ried wird von großen Verheerungen berichtet.
Diviſionscommandeur General v. Radecke in Bromberg wurde
geſtern früh, als derſelbe den militäriſchen Uebungen im Scheibenſchießen
beiwohnte, durch eine Gewehrkugel am linken Oberſchenkel verletzt.
- Zu dem Attentat auf dem Niederwaldſchreibt die „K. 3.”:
In einer kürzlich veröffentlichten Mittheilung über die örtlichen
Unter=
ſuchungen, welche in der Nähe des Niederwald Denkmals vorgenommen
worden ſind, hieß es u. a. man habe dort Dynamit vergraben gefunden.
Dieſe Angabe beruht auf Frrthum. Nichtsdeſtoweniger hat ſich
heraus=
geſtellt, daß der verruchte Anſchlag gegen das Leben unſeres Kaiſers
wirklich vorbereitet worden iſt; ob die Ausführung des Verbrechens
durch einen glücklichen Zuſall oder durch die rechtzeitige Reue eines
der Schuldgenoſſen vereitelt worden iſt, ſcheint noch nicht klargeſtellt zu
ſein. Es dürfte mit der ſchwebenden Unterſuchung im Zuſammenhang
ſtehen, wenn durch eine amtliche Bekanntmachung die Anfrage ergeht,
in welcher Stadt es wohl eine Schwedengaſſe, Ballhofſtraße und
Linden=
gaſſe mit der Hausnummer 60 gebe. Die Schwedengaſſe wird in einer
öſterreichiſchen oder ſchweizeriſchen Stadt vermuthet.
Schon bei der Enthüllung des Niederwalddenkmals wurde
erwähnt, daß für die Geſichtszüge der Hauptfigur, dem Künſtler Profeſſor
Schilling, der Kopf einer ſeiner Töchter als Vorbild gedient habe. Jetzt
erfährt man, daß das Modell für den Arm der Germania in dem Arm
der Schauſpielerin Anna Haverland zu ſuchen iſt.
L. Beſſungen. Der Beſſunger ältere Geſangverein wird
ſeinen Ausflug auf den Niederwald, der am 22. Juni d. J. des
un=
günſtigen Wetters wegen, ausfiel, nun am 3. Auguſt d. J. ausführen
und ſoll nach Beſchluß des Vorſtandes das für den 22. Juni aufgeſtellte
Programm beibehalten werden. Etwaige Abänderungen desſelben
wer=
den bei der Billetlöſung den Mitgliedern und Freunden des Vereins
bekannt gemacht.
Mainz. 17. Juli. Seit dem vorigen Jahre war bekanntlich von
Mittel= und Südweſtdeutſchland aus in Verbindung mit belgiſchen
In=
tereſſentenkreiſen eine lebhafte Agitation für Verwirklichung des Planes,
von Mainz nach Brüſſel eine Querbahn über die Eifel zu bauen ins
Werk geſetzt worden, um einen möglichſt kurzen Weg nach einem
Stapel=
platze wie Antwerpen und darüber hinaus bis London zu ſchaffen. Herr
Maybach, an den man ſich um Unterſtützung wandte, hat indeſſen (wie
die „N. Bad. Ld34tg." berichtet) erklärt, daß das preußiſche
Eiſenbahn=
miniſterium ſich nicht in der Lage ſehe, ſich für eine Verwirklichung
jenes Projectes zu intereſſiren. — Der bekannte Friedrich Wilhelm Wolff
von hier. jetzt in Paris, weiſt, der „Fr. Z.” zufolge, die etwaige
Ver=
dächtigung, daß er die erwähnten Erpreſſungs= und Denunciationsbrieſe
in Betreff einiger widergeſetzlicher Befreiungen vom Militärdienſte
ge=
ſchrieben haben könne, ausdrücklich zurück.
Frankfurt, 17. Juli. Der heute Mittag um 11 Uhr 20
Min=
hier von Metz eintreffende Zug ſtieß bei der Einfahrt in den
Neckarbahnhof auf eine Rangirmaſchine. Die beiden Locomotiven
wur=
den beſchädigt, die Paſſagiere und das Perſonal kamen mit dem Schrecken
davon.
(F. J.)
R
1630
Frankfurt, 17. Juli. Im Palmengarten iſt. im Warmhaus
Nr. 5 eine Lotospflanze zur Blüthe gebracht worden. Da dieſelbe
nux wenige Tage dauert, ſo werden die Beſucher des Palmengartens und
namentlich die Blumenfreunde hierauf aufmerkſam gemacht.
Augsburg. 17. Juli.- Geſtern Abend 9 Uhr brach in der weit
bekaͤnnten Maſchinenfabrik von Niedinger Feuer aus und iſt
ein großer Theil derſelben, namentlich die mechaniſche Werkſtätte und
die Drechslerei, niedergebrannt.
Unſere Getränke.
Die Zahl der Getränke, welche der Menſch Gaumen und Magen zu
lieb erſonnen hat, ſteigt mit der zunehmenden Cultur. Die Entwicklung
der Völker hat auch in Beziehung auf die Getränke eine merkwürdige
Uebereinſtimmung mit der des Kindes. Für ein Volk auf der erſten
Stufe ſeiner Entwickelung und für das kleine Kind genügen, den Durſt
zu befriedigen, Milch und Waſſer. Bald reichen dieſe einfachen Getränke
nicht mehr aus und das Individuum ſowohl wie die Geſammtheit
greift nach Flüſſigkeiten, die zugleich die Phantaſie und die Thätigkeit
des Nervenſyſtems anregen. Da ſind denn zwei Klaſſen von Getränken
zu unterſcheiden: die ſogenannten Aufgußgetränke und die
gegoh=
renen. Unter den erſteren ſind die uns am wichtigſten: Kaffee. Thee
und Chocolade oder Cacao. Die früheſte Jugend des Kaffeetrinkens
verliert ſich in die geheimnißvolle Sage. Eine arabiſche Erzählung
be=
richtet: eine Heerde von Ziegen, die von den Bohnen und Blättern des
Kaffeebaumes geſchmauſt, habe während der Nacht, ſtatt zu ſchlafen,
ihre Ziegen= und Bocksſprünge gemacht. Durch dieſe beſondere Luſtigkeit
der Thiere aufmerkſam geworden, hätten Mönche der Urſache
nachge=
ſpürt und dieſelbe im Genuß der Kaffeefrüchte entdeckt. Sie befolgten
das Beiſpiel der Ziegen und nahmen die aufregende Wirkung gleichfalls
wahr. Wie man auf das Röſten der Bohnen gekommen, das verſchweigt
die Sage. Abeſſiniſche Chriſten oder nach Andern ein berühmter
Muha=
medaner Mullah Chadelly, ſollen den Kaffeetrank zuerſt benutzt haben,
um ſich während der naͤchtlichen Andachtsübungen munter zu erhalten.
Von Abeſſinien ſcheint der Kaffee nach Perſien gekommen zu ſein (875),
von da nach Arabien gegen Anfang des 15. Jahrhunderts. Der Raffee
ward den Muſelmännern als aufregend und ſomit gegen die Vorſchriften
des Koran verſtoßend, verboten, ia förmlich in den Bann gethan, und
die Rechtgläubigen prophezeiten: „Die Geſichter aller Kaffeetrinker
wür=
den einſt am Tage des Gerichts noch ſchwärzer erſcheinen als der
Kaffee=
topf, aus dem ſie das Gift getranken.” Nichtsdeſtoweniger hat ſich der
Kaffee unter den Nachfolgern des Propheten die größten Verehrer
er=
worben. 1630 gab es in Kairo mehr als 1000 öffentliche Kaffeehäuſer;
1645 ward der Kaffee in Italien eingeführt; 1632 errichtete ein Grieche
Pasqua das erſte Kaffeehaus in London, welches noch jetzt beſteht; 1671
entſtand das erſte Kaffeehaus in Marſeille, 1672 durch einen Armenier
in Paris. Das Pfund Kaffee koſtete damals 140 Franes. 1675 ließ
Karl II. die Kaffeehäuſer als revolutionäre Inſtitute ſchließen, und
engliſche Spottgedichte nannten das ſchwarze Getränk: Kienrußſyrup,
ſchwarzes Türkenblut, Abſud aus alten Schuhen und Stiefeln ꝛc.
Deuiſch=
land hatte damals noch einen ſehr geringen Verbrauch der fremden
Bohnen, es bezog ſeinen Vorrath geröſtet aus Holland. Die Wirkung
des Kaffee's iſt zur Genüge bekannt. Nicht nur iſt der ſchwarze Trank
ein vortreffliches Mittel gegen Ermüdung, er regt auch die Phantaſie
an und vermindert den Stoffverluſt im Körper. Ebenſo wirkt er als
Gegenmittel bei Opiaten ſowie beim durch Spirituoſen erzeugten Rauſch.
Der bekannte Naturforſcher Moleſchott hält dem Kaffee eine große
Lobrede und ſagt unter anderem: „Der Kafſee wirkt zwar auch, wie
der Thee, auf das Denkvermögen anregend, jedoch nicht, ohne zugleich
der Einbildungskraft eine weit größere Lebhaftigkeit zu ertheilen; die
Empfänglichkeit für Sinneseindrücke wird durch den Kaffee erhöht,
da=
her einerſeits die Beobachtung geſteigert, auf der andern Seite aber
auch die Urtheilskraft geſchärft wird. Es entſteht ein Drang zum
Schaffen, ein Treiben der Gedanken und Vorſtellungen, eine
Beweglich=
keit und eine Gluth in den Wünſchen und Idealen, welche mehr der
Geſtaltung bereits durchdachter Ideen, als der ruhigen Prüfung neu
entſtandener Gedanken günſtig iſt." Unter den Kaffee=Surrogaten hat
die Cichorie die meiſte Verbreitung gefunden. Ihre Wirkung auf den
Körper iſt durchaus nicht wohlthuend, und ein Witz nennt die Cichorie:
dieübelſtealler Wurzeln und die Wurzel alles Uebels.
Thee - Cacao.
In China beſtand der Gebrauch des Theetrinkens ſchon in ſehr
frühen Zeiten, etwa im 3. Jahrhundert unſerer Zeitrechnung. Es iſt
wahrſcheinlich, daß Theeſtrauch und Theetrinken von dem benachbarten
Aſſam in das Reich der Mitte einwanderten. Um das Jahr 810war
die Pflege des Theeſtrauchs bereits in Japan eingeführt uid Chineſen
und Japaner erklären den Gebrauch des Theelrinkens durch eine Sage,
welche große Aehnlichkeit mit jener von der Erfindung des Kaffeetrinkens
hat. Ein frommer Büßer hatte das Gelübde gethan, eine Zeit lang
un=
unterbrochen Tag und Nacht hindurch zu beten. uls ihn der Schlaf
hierbei überwältigte, ſchnitt er ſich im heiligen Zorn die Augenlider ab
und warf ſie von ſich. Es geſchah ein Wunder. Aus den zur Erde
fallenden Augenlidern ſproßte ein Gewächs auf, deſſen Blätter in ihrer
Geſtalt durch ihren Beſatz mit Wimperhaaren die Form der Augenlider
nachahmten und denen die Kraft inne wohnte, den Schlaf zu vertreiben.
139
Ums Jahr 1550 ſoll die Nachricht von dieſem aſiatiſchen Getränk
nach Europa gelangt ſein und zwar zunächſt nach Venedig; aber erſt
1610 erhielt die holländiſch=oſtindiſche= Handelsgeſellſchaft Theepäckchen.
1638 hatten ruſſiſche Reiſende den erſten chineſiſchen Thee gegen Zobel
eingetauſcht und in Moskau Beifall damit gefunden, ſo daß ziemlich um
dieſelbe Zeit das berühmte Blatt auf dem Landwege und zur See ſeinen
Eroberungszug gegen Curopa begann. Noch 1664 war dieſer Thee in
Curopa etwas ſo ſeltenes, daß die engliſch=oſtindiſche Handelsgeſellſchaft
ihrer Königin ein ſehr koſtbares Geſchenk mit 2 Pfund Thee zu machen
glaubte. Das Monopol. der engliſch=oſtindiſchen Comvagnie hemmte
durch die unverhältnißmäßig geſteigerten Preiſe lange die weitere
Ver=
breitung und die Hartnäckigkeit, mit welcher Altengland daſſelbe Princip
auch in den amerikaniſchen Colonialländern durchführen wollte, war mit
ein wichtiger Grund zum Bruch zwiſchen beiden und zur Bildung der
Vereinigten Staaten. Neben der mercantilen Bedeutung hatte der Thee
mithin auch eine welthiſtoriſche erhalten.— Die Wirkungen des Thees auf
den menſchlichen Organismus haben zu allen= Zeiten ebenſo viele
Lob=
preiſungen als Angriffe hervorgerufen. Dabei iſt häufig die Grenzlinie
zwiſchen Gebrauch und Mißbrauch nicht ſcharf genug feſtgehalten
wor=
den. Thee, zu ſtark und in zu großen Mengen genoſſen, kann bei
manchen Conſtitutionen recht peinliche Zufälle, bei Thieren ſogar
Läh=
mung veranlaſſen. Die Chineſen ſelbſt haben ein Sprüchwort: „Junge
Theetrinker, alte Hinker.” Als der Thee in Curopa bekannt wurde,
rühmten ihn Aerzte ſeiner Zeit als ein wahres Lebenselixir, und in
Frankfurt a. M. erſchien z. B. eine Schrift: „Gründlicher Bericht, wie
ein Jeder, dem ſeine Geſundheit lieb iſt, den Thee nicht allein zu Hauſe
gebrauchen, ſondern wie auch ein Soldat im Felde ſich damit
conſer=
viren kann." Der Thee war darin als ein Hauptmittel gegen alle
mög=
lichen Uebel empfohlen. Als Gegenſchrift erſchien darauf: „Septimius
Podogra, der profitable Apotheker Tod in dem fremden Kräutlein Thee,
ſammt ſeiner mediciniſchen Sackpfeife."
Moleſchott, deſſen Charakteriſirung des Kaffee=Einfluſſes wir bereits
citirt haben, äußert ſich über die Wirkungen des Thee's nicht weniger
günſtig: „Man wird zu ſinnigem Nachdenken geſtimmt, und trotz einer
größeren Lebhaftigkeit der Denkbewegungen läßt ſich die Aufmerkſamkeit
leichter von einem beſtimmten Gegenſtande feſſeln. Es findet ſich ein
Gefühl von Wohlbehagen und Munterkeit ein, und die Thätigkeit des
Gehirns gewinnt einen Schwung, der bei der größeren Sammlung und
der beſtimmt begrenzten Aufmerkſamkeit nicht leicht in Gedankenjagd
ausartet. Wenn ſich gebildete Menſchen beim Thee verſammeln, ſo
führen ſie gewöhnlich geregelte, geordnete Geſpräche, die einen
Gegen=
ſtand tiefer zu ergrunden ſuchen, und welchen die heitere Stimmung,
welche der Thee herbeiführt, leichter als ſonſt zu einem gedeihlichen
Ziele verhilft."
Die Entdeckung Amerikas verhalf den Culturvölkern zu einem
neuen und köſtlichen Genußmittel, dem Cacao. Der Cacao wird in
verſchiedenartiger Bereitung genoſſen. Man macht aus den geröſteten
Bohnen durch Zerreiben derſelben eine feine Maſſe, die durch ihren
Fett=
gehalt in der Wärme teigartig wird, in gewöhnlicher Temperatur
er=
härtet und mit heißem Waſſer ein beliebtes Getränk giebt; oder man
entölt ihn und benutzt blos das fettfreie Cacaomehl zu Aufgüſſen. In
größter Menge aber verbraucht man den Cacao zur Bereitung der
Cho=
colade. Der Genuß der Chocolade war bereits bei den Mexicanern
ge=
bräuchlich, ehe die Spanier mit ihnen bekannt wurden. Das Wort ſelbſt
lautet im Mexikaniſchen chocolatl und iſt zuſammengeſetzt aus choco-
Cacao und latl — Waſſer. Lie Spanier ſollen um 1520 die erſte
Chocolade nach Europa gebracht haben. Von Spanien aus verbreitete
ſie ſich weiter und kam zunächſt nach Deutſchland, das durch ſeine
Dy=
naſtie in vielfachen Beziehungen zu dem ſpaniſchen Hofe ſtand. Der
Gebrauch aber blieb wegen des hohen Preiſes, in dem ſich der Cacao
hielt, und wegen der geringen Bekanntſchaft mit der Art der
Zuberei=
tug, lange Zeit ein ſehr beſchränkter. Erſt ziemlich ſpät machte
Frank=
reich Bekanntſchaft mit dem Genußmittel, entweder durch Maria
There=
ſia von Spanien, die Gemahlin Ludwig XIV., oder ſchon 1653 durch
den Cardinal Richelieu. In der erſten Zeit war auch hier der
Cacao=
trank mit dem Reize des Geheimniſſes umkleidet, allmahlich aber
ge=
wann es größere Oeffentlichkeit und jetzt gibt es daſelbſt
Chocolade=
fabriken, welche jährlich 25 Millionen Kilogramm Chocolade in den
Handel bringen.
(Fortſetzung folgt.)
Literariſches.
Für das ſangeskundige Publikum unſeres geſchätzten Leſerkreiſes,
dürfte die Mittheilung von Intereſſe ſein, daß ſoeben im Verlage von
A. Schödler, hier, die lehte Compoſition Fr. von Flotow's
betitelt: „Der blinde Muſikant- erſchienen iſt; dieſelbe, ein
tiefergreifen=
des und leicht ausführbares Lieb für Sopran, auch Mezzo=Sopran mit
aparter Singſtimme, dürfte allen Verehrern des unſterblichen Meiſters
willkommen ſein. Der Preis von 1 M. 50 Pf. iſt, in Anbetracht der
ſehr eleganten Ausſtattung des Werkes, als ein mäßiger zu bezeichnen.
Tageskalender.
Freitag, 18. Juli: Concert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag. 19. Juli: V. Stiſtungsfeſt des Darmſt. Zither=Clubs (Karlshof).
Sommer=Caſino der Vereine Bürgerverein und Eintracht (Saalbau).
Sonntag, 20. Juli: Ausflug des Schubert=Vereins in die Bergſtraße.
Sommer=Ausflug des Localgewerbvereins nach Seligenſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.