Darmstädter Tagblatt 1884

142]
Jahrgang.

7⁄₈
„⁄.

½ah unnhes
Gr. Aind soen.
.
½72
4½
Hr.=
4e
REEUESLOUoN
L.4is
.

47:
Jahrgalg.

r 5.⁄ Wonnementpris½.
bietenhruch 1 Mark 5o Pl. md
Bringerlohn. Auzwäriz werden von
allen Pofiämtern Beſtellungen- ent=
Legengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal ſuck. Poſtaufſchlaz

rag= und Anzeigeblafk.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Dulerate
„
werdemangenommen: nDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von ellen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Edictalladung.
.„Nachverzeichnete auf die beigefügten
Namen in den betreffenden Grundbüchern
eingetragenen Liegenſchaften
1. Gemarkung Braunshardt.
Flur V, Nr. 447, Mtr. 900, Acker, 1 Gew.
lange Hohlgrabengewann, lautend
auf Heinrich Philipp Bender I. zu
Braunshardt.
5½½.
I. Gemarkung Hahn.
Flur ½, Nr. 243, Mtr. 147 Grabgarten,
im Ort, lautend auf Katharine Kraft,
Ehefrau des Karl Spalt zu Hahn,
ſollen veräußert werden, ohne daß das
Eigenthum, bezw. die Bezahlung des Kauf=
preiſes urkundlich nachgewieſen werden
ann.
Es ergeht daher die Aufforderung.
Eigenthums= oder ſonſtige dingliche An=
prüche an die bezeichneten Immobilien
int ſo gewiſſer
binnen 4 Wochen
bei dem unterzeichneten Gerichte geltend
zu machen und zu begründen, als ſonſt
ie vorliegenden Veräußerungs=Verträge
eſtätigt und der Eintrag der Erwerbtitel
nach Löſchung der beſtehenden Be=
ſchränkungen - in das Mutationsverzeichniß
verfügt. werden, wird.

Darmſtadt, den 18. Juni 1884.
Broßherzögliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[649.
v. Diemar.
Uhrig.

Konkursverfahren.
Die Konkursverfahren über
1) das Vermögen der Firma Friedrich
Alt, Uhrengeſchäft zu Darmſtadt,

2) das Privatvermögen des Friedrich
Alt daſelbſt,
3) das Privatvermögen des Auguſt
Borns daſelbſt,
werden, nachdem Vertheilung inmittelſt
ſtattgefunden und Ausweis hierüber zu
den Acten gegeben worden iſt, hiermit
aufgehoben.
Darmſtadt, den 19. Juni 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
gez. Beisler.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
ſ6495

Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung verſchiedener Lehr=
ſäle in den ſtädtiſchen Schulgebäuden vor=
kommenden Weißbinderarbeiten ſollen im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 27. Juni d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Boranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 19. Juni 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
16496
Hickler, Beigeordneter.

Bekanntmachung.
Vermiethung von Lagerräumen
betreffend.
Im ſtädtiſchen Lagerhauſe an den
Bahnhöfen können vermiethet werden:

1) Ein Raum von ca. 300 ⬜ Mtr.
im erſten Stock, zur Lagerung von
Frucht, Mehl ꝛc. geeignet, vom,
„
1. October an;
2) ein kleiner Raum von ca. 15 ⬜ Mr.
im dritten Stock vom 1. Juli
d. J. au,
Reflectanten belieben ſich auf= unſerem
Bureau zu melden.
Darmſtadt, den 21. Juni 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt:
J. V. d. B.
Hickler, Beigeordneter.
[649)

Großherzogliche
Landes=Irrenanſtalt.
Auf dem Submiſſionswege ſoll ver=
geben werden:
1) die Anlieferung von 70 Jacken aus
geſtreiftem Drell und von 35 Jacken
aus Wolleſtoff, einſchließlich dem
Liefern der Stoffe;
2) die Anlieferung von 70 Stück Bett=
teppichen und von 75 Meter ſtar=
kem Wolleſtoff zu Bettunterlagen;
3) die Anlieferung von 5200 Centner
guten melirten ſtückreichen Ruhr=
kohlen zu Ofen= und Herdbrand
ſich eignend;
4) das Umſetzen ſchadhafter Porzellan=
öfen.
Die Lieferungsbedingungen ſind auf
dem Bureau genannter Anſtalt vom 24.
bis 27. l. M. einzuſehen und Offerten,
verſchloſſen und verſehen mit der Aufſchriſt
„Submiſſion wegen Anlieferung von ..
bis zum
28. l. Mts., Nachmittags 5 Uhr,
317

Rheinstrasse 16.
Grösstes Kager aller

Geprütte Arbeit. Billige Preise. Carantie

1420
entweder per Poſt einzuſenden oder in den
vor dem Bureau aufgehängten Submiſ=
ſionskaſten einzulegen.
Heppenheim, den 21. Juni 1884.
Großherzogliche Direction der Landes=
Frrenanſtalt:
l6498
J. A.:
Schaum, Großh. Hausverwalter.
Großherzogl. Landeshoſpital.
Donnerstag den 3. Juli d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
ſollen im Großh. Landeshoſpitale verſchie=
dene abgängige Hausgeräthe, getragene
Kleider, Lumpen, Steinölfäſſer, altes Eiſen,
abgängige Ofentheile, Thüren, eine Partie,
gut erhaltenen Fenſter ꝛc., öffentlich meiſt=
bietend verſteigert werden.
Hofheim, am 20. Juni 1884.
Großherzogliche Landeshoſpitalkaſſe.
16499
Stroh.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 26. Juni l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
werden in der Böttinger'ſchen Brauerei
Ludwigsplatz dahier
6 Reilpterde
gegen Baarzahlung öffenlich verſteigert,
durch
Kaiſer,
Großh. Gerichtsvollzieher. 6500
Emm

R 121

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marken) zu beziehen:
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„ „ „ 33 „
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Nr. 3 obere Rheinstrasse Nr. 3.

Die ausserordentliche Verbreitung dieses Hausmittels hat eine ehenso
grosse Lahl ähnlicher Präparate als Nachahmer hervorgernfen, wolche sich
nicht entblöden, Verpackung, Parbe und Etikette in tänschender Weiso herzu-
stellen. Die Packete des ächten Stollwerck’schen Fabrikates tragen den vol-
len Namen des Fabrikanten und kennzeichnen eich die Vorkanfastellen dunch
ausgelegte Firmen-Schilder.

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Luduigstrasse a. Schirmkabril Schulstrasse 9.
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„
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in Atlas mit ſeidenen Spitzen
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ordentlich billig.
85
Friedr. Wilh. van den Herkhofl,
W. Harres Nachfolger.
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Luduigstrasse a. Schürmtabrilt Schulstrasse 9.

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Lu beziehen in Apotheken, Droquerien und Sporereihandlungen.
[1910

P.
„
Id
AUOAAb

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Sehuarie Costümstote und Fantasiestoſte

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Prinzessmandeln
per Pfund M. 1.
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Kanuugen
per Pfund 35 Pf.,
fürnbgr. bebkuohen
feinſter Qualität
Schachteln M. 1.40 und M. 1.
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EC ein= und zweiſpännig gefahren werden
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hufen Kirchſtraße 27.
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kaufen. Martinſtraße 24. (6541
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Carlsſtraße 24. 16539
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Arzt werden will.)
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ſendung des Betrags in Briefmarken
ranco gegen frauco.
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GeSAAA AIOOI „

1422

Fé 12½

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VaION
v0

[640)

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Reſtitntionsſchwärze
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termeister in Rottweil a. . — Die=
ſelbe iſt das vortrefflichſte Mittel, um
abgetragene, dunkle, insbeſondere
ſchwarze Kleider und Filzhüte,
namentlich die dunkeln Militär=
kleider, durch einfaches Bürſten mit
dieſer Flüſſigkeit wieder aufzufriſchen,
daß ſie wie neu erſcheinen. Sie
iſt in Flaſchen zu 1 M. und zu 50 Pf.
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Darmſtadt Carl Matzingor:
Frankfurt Hölzlo & Chelius;
Mainz Rohert Feim;
Friedberg: C. Görtz, Apotheker.

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Chr. Schwinn, Wilhelminenſtraße,
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haltbarem Glanz, iſt unbedingt eleganter und dauerhafter als jeder andere
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wie Oelfarbe) und der reine Glanzlack ohne Farbezuſatz.
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Erfinder und alleiniger Fabrikant des echten Fußboden=Glanzlack.
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3 Mk., hochfeinſte Qualität, friſch
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Carlsſtraße 24. (650

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A

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von einem, Officier bewohnt, per ſofort.
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1 Cabinet, Küche mit Waſſerleitung, ab=
geſchloſſener Vorplatz per 1. Auguſt an
ſruhige Leute.

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hergerichtet, von einer einzelnen Dame
ſ0 oder einzelnen Herrn per 1. Septbr.,
2 event. auch früher, zu beziehen.

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Gas, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
5911) Martinſtr. 35 eine hübſche
Wohnung GBeletage) von 2 gr. u. 3 kl.
Zimmern nebſt Küche. Näheres bei dem
Beſitzer C. Schwarz in der angren=
zenden Villa.
6026) Schützenſtr. 14 eine freundliche
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern, Küche,
Magdkammer nebſt, allen Bequemlichkeiten
zu vermiethen und per 1. Sept. l. J. zu
beziehen. Preis M. 320.

6242) In meinem Hauſe,
Beſſunger Wilhelminen=
ſtraße, iſt der 1. Stock zu
vermiethen und am 1. Oct.
zu beziehen. Adelb. Schwab.

g
14
P7.

10.
611
81
J.
186
1155

knem
4.

2ooeeogeeooaoeoooooeooeod,
5302) Schulſtraße 10, 2. Stock, fünf

6243) Ludwigsplatz 3, 2. St., eine
Wohnung mit allem Zubehör pr. 16. Sep=
tember zu vermiethen.
6298) Mühlſtraße 20 iſt der
erſte Stock, beſtehend aus 8 Zim=
mern u. ſ. w., mit allen Bequemlich=
keiten, ganz oder getheilt zu verm.
Auf Wunſch Gartenantheil.
A. Caſtritius.

8246) Saalbauſtraße 73 ifl eine
elegante Parterrewohnung, beſtehend aus
3 Zimmern, Badeſtube nebſt allen Be=
quemlichkeiten bis zum 1. Auguſt wegzugs=
halber zu vermiethen.
6340) Heerdweg 22 iſt eine kleine
Manſarde mit Garten an ein kinderloſes
Ehepaar ſofort zu vermiethen.
6434) Ecke der Hügel= u. Zimmer=
ftraße Nr. 11 zwei Wohnungen, 3 reſp.
⁄3 Zimmer und Manſarde, zuſammen oder
getrennt per 1. Juli zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
6511) Holzſtr. 15 eine kl. Wohnung.
6512) Heinheimerſtr. 27 eine freund=
ſche Wohnung, bald beziehbar.
6513) Grafenſtraße 27 Vorderhaus
inks, 2 Treppen hoch, ein ſchön möblirtes
Zimmer, gleich zu beziehen.

KI2l
6514) Langgaſſe 27 zwei Wohnungen.
6515) Martinſtr. 22 möblirtes Zim=
mer und Cabinet mit ſeparatem Eingang.
6516) Hermannſtr. 15 parterre zwei
Zimmer mit oder ohne Möbel billig.
6517) Ecke der Beſſ. Carls, und
Hermaunsſtr. 1 zwei ſchöne Zimmer
unmöblirt, im Auguſt beziehbar.
Näheres im Laden daſelbſt.
6518) Grafenſtraße 36 ein großes
fein möblirtes Parterrezimmer ſofort.

Läden, Hagazine slo.
3097) Rheinſtraße 12 ein geräumigen
Laden nebſt Comptorr zu vermiethen.
5457) Rheinſtraße 16 Laden mit
Comptoir, und Wohnung im 2. Stock, zu=
ſammen oder getrennt per 1. September
zu verm. Näheres bei M. W. Praſſel.
6449) Eichbergſtraße 1 Stallung für
3 Pferde nebſt Burſchenzimmer per ſofort.

E

5357) Marktpaſſage 2 im 3. Stock
zwei möblirte Zimmer.
5464) Schulſtraße 16, 1. Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5844) Rheinſtraße 49 iſt ein möbl.
Zimmer zu vermiethen. M. Jacobs.
6033) Pankratiusſtraße 6 zwei
Zimmer zu vermiethen.
6181) Marienplatz 10 zwei Zimmer
nach der Straße, ohne Möbel, für ſofort
6307) Mühlſtraße 16 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu verm. im 1. Stock.
6308) Zwei geräumige, möblirte
Zimmer ſogleich zu vermiethen.
Näheres bei Trier, Ludwigsſtraße.
6309) Wilhelminenſtr. 9 ein freund=
lich möblirtes Zimmer mit ſep. Eingang.
6450) Bleichſtraße 47, 3. Stock, ein
ſchönes möblirtes Zimmer nach der Straße.
6519) Rheinſtraße 5 Hinterbau ein
möbl. Zimmer. Zu erfr. im Schuhladen.
6520) Waldſtraße 11 ein gut möbl.
Zimmer mit Cabinet ſogleich zu vermiethen
Ver erth. deutſch. u. engl. Unterricht
Te ſodaß der betr. Schüler v. d. Beſuch
der Fortbildungsſchule geſetzl. befreit iſt.
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Expedition d. Bl.

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Pflanzgarten gegen 5—6000 Mk. Anzah=
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der Lage und des Preiſes unter Chiffre
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A. 26 an die Expedition.

Sür 1. Oct. 3. miethen geſ. i. d. Nähe
28 d. Cav.=Caſerne: 2 unmöbl. Zim
mer, Stallung f. 3 Pferde u. ſ. w.
Schriftl. Offerten Neckarſtraße 19, par=
(6372
terre, links.

1433

AAlz,

6469) Ein erfahrener Gärtner ſucht
Beſchäftigung. Näher. Brandgaſſe; 4.

6523) Eine Frau ſucht Monatſtelle.
Saalbauſtraße 28, Manſarde.

W

6472) Eine einzelne Dame ſucht auf
den 2. Juli ein Mädchen, welches einfach
Kochen, Waſchen und Bügeln kann. Alice=
ſtraße 28, zwei Stiegen hoch.

6269) Sofort geſucht nach Wies=
baden 20-30 Mädchen, welche bür=
gerlich kochen k., durch Vermieth. Frau
Schug in Wiesbaden, Hochſtätte Nr. 6.
6475) Mädchen für leichte Arbeit wer=
den angenommen. Rosenthal Sche Puppen-
Fabrik.

Ein Lohrmädchen
in mein Stickereigeſchäft geſucht. (5037
C. F. Lemmler, Ludwigsplatz 10.
5487) Ein Lehrmädchen wird in ein
Weißwaarengeſchäft angenommen.
Näh. in der Exped. d. Bl.
0000000ooooooooooooooooooooe

6524) Ich ſuche eine geübte Ma=
ſchinen=Strickerin.
Holurlch Hoeser, Ludwigsſtr. 12.

6525) Brave Mäd=
ſehr gute Stellen. K.
Kirchſtraße 12.

hen erhalten nod
necht, Beſſunger

6526) Ein kräftiges gebil. Fräulein
zur Pflege einer Kranken geſucht. Näh.
in der Expedition d. Bl.
6527) Ein anſtändiges Mädchen als

in mein Cigarrengeſchäft geſucht.
Erfahrungen in der Branche ſind nicht

erforderlich.
Ph. Müiller, Reſtauration
nzur Schirn."
6528) Brave Mädchen erhalten ſofort
gute Stellen. - Stellenbureau Steiger,
Roßdörferſtraße 18.
Fin geſchickter Spengler, welcher mit
Blecharbeit, Bleilöthung und Juſtal=
lationsarbeiten gleich gut vertraut ſein
muß, wird geſucht. Nur durchaus leiſtungs=
fähige Leute wollen ſich melden bei
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Für Sohuhmacher.
Zur Uebernahme von Reparaturen ein
ſolider Meiſter, welcher eine Cylinder=
Maſchine beſitzt, für ein Ladengeſchäft
(6490
geſucht.
Offerten unter L. 100 beförd. d. Exp.
378

1424

Klal.

Wohnungsveränderung.
Voni,25. Juni an wohne ich Mügelstrasse 55.
Pahnete, Pfarrer.

fothaor Lobonsvorsicherungshank.

Am 1. Juni 1884 Verſichert 63080 Perſonen mit 450865,000 Mark.


117,000,000. „
Bankfonds.
„Verſicherungsſumme ausgezahlt ſeit Beginn . 150,778,000 „
Dividende 1884 für 1879. 44 pCt.
Seit dem Jahre 1883 iſt neben dem bisherigen ein neues Syſtem der
Ueberſchuß=Vertheilung (das „gemiſchte: Syſtem) eingeführt, deſſen Vorzug
darin beſteht, daß die Dividende, unbeſchadet gerechteſter Zumeſſung, mit
dem Verſicherungsalter beträchtlich ſteigt. Neu Beitretende müſſen ſich bei der
Antragſtellung für das alte oder das neue Syſtem entſcheiden.
Alles Nähere zu erfragen bei
Friedrich Bossler, Baupt-Agent,
Carlastrasse 4I.
(6258

Freiwillige
Turner=Feuerwehr Beſſungen.
Zur Feier des 15jährigen Beſtehens
H..
4
Samstag den 28. Juni:
5
FeStTRAII
auf dem Chauſſeehaus.
Mitglieder der. Turngemeinde haben freien Eintritt, wenn ſie ſich vorher beim
1. Obmann zum Empfang von Karten anmelden.
(6531
Die Obmannschart.

Verein der Jreunde in der Roth.
Einladung zur Generalvorsammlung
auf Donnerstag den 26. Juni, Nachmittags 5 Uhr, in dem Local
der Hauptſtaatskaſſe, Neckarſtraße Nr. 13.
(6532
Darmſtadt, den 21. Juni 1884.
Der Vorstand der Freunde in der Noth.

Waldparthie

des
Darmstädter Oeconomen-Vereins.
Sonntag den 29. Juni, präcis 2 Uhr,
Abmarsch am hohlen Wog nach dem WVoogsborg.
(6533
Daſelbſt Reſtauration, Muſik, Tanz und Spiele, wie alljährlich.

Gewerbtreibende, namentlich=Schloſſer
und Schuhmächer, welche brabe=
Jungen=unvermögender Eltern ohne Vers
gütung gegen Stellung der Koſt, Wohnung
und Kleidung; auf die Dauer von drej
Jahren in die Lehre nehmen, werden er=
ſucht, ſich an den Unterzeichneten in, kür=
zeſter Friſt zu wenden.

Alsfeld, im Juni 1884.
Hoffmann, Kreisrah. 16534,
—
gsährend meiner vierzehntägigen
Abweſenheit haben die HHrn.
Dr. Kaufmann, Georgſtr. 8,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigſtr. 21,
Dr. A. Hoflmann. Hügelſtr. 4,

die Güte mich zu vertreten.
Dr. mod. Stimmol.

Iwei Einjährig-Freiwilligo
ſuchen per ſofort zwei ineinandergehende,
möblirte Zimmer in nächſter Nähe des
Marienplatzes.- Offerten unter Chiffre
H. W. Darmſtädter Hof.
[653

Fümf Hark
Belohnung Demjenigen, der mir meinen
am Freitag Abend abhanden gekommenen,
Hund, weiß mit gelben Ohren, auf den
Namen ,Flink” hörend, Nr. 2496, zurück=
bringt oder genaue Auskunft darüber geben
[6537
kann.
Auguſt Adam, Carlshof.

5098) Eine Lehrlingsſtelle offen bei
J. J. Diofenbach, Darmſtadt.

6353) Solide Arbeiter können Koſt u.
Logis erhalten. Magdaleneuſtr. 9, Vor=
derhaus, 1 Stiege hoch.

Welt-Panorama.
[1962
(Café Stamm).
Dieſe Woche hochintereſſamt Rom, Florenz,
Venedig mit Ausgrab. von Pompey.
Entrée 20 Pf., Kinder 10 Pg.
Geöffnet v. 9 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abds.

Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady,
Rheinſtraße 47. Der Bremer Poſtdampfer,Eider,
Capitän Willigerod, vom Nordd. Aoyd, welcher
am 11. Juni von Bremen abging, iſt am 20. Juni
wohlbehalten in New=York angekommen.

ſ653₈
Dankſagung
Für die vielſeitigen Beweiſe innigſter Theilnahme bei der
Beerdigung unſerer guten Frau, Mutter, Schwiegermutter=
und Großmutter
Franziska Emmel
ſagen wir hiermit unſern tiefgefühlten Dank.
Familie Seb. Emmol.

Politiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 24. Juni.
Deutſches Reich. Bei der am Sonnabend fortgeſetzten Be=
rathung der Unfallverſicherungsvorlage erledigte der Reichstag in
raſcher Reihenfolge die Paragraphen 46 bis 90 durchaus nach den
Commiſſionsbeſchlüſſen. Bei Parograph 16 wurde auf Antrag Leuſchner
ein neuer 5 91 hinzugefügt, wonach Betriebsunternehmer, welche Knapp=

ſchaftsverbänden angehören, beſondere Knappſchaftsberufsgenoſſenſchaften
bilden können.Der= Reſt des Geſetzes wurde ebenfalls nach den Com=
miſſionsbeſchlüſſen angenommen, womit die zweite Leſung desſelben er=
ledigt iſt. Es ſind ſomit in der Sonnabendſitzung auch die Abſchnitte,
welche die Schiedsgerichte, die Feſtſtellung und Auszahlung der Ent=
ſchädigungen, die Unfallverhütung und das Reichsverſicherungsamt be=
treffen, ſowie die Schluß= und Strafbeſtimmungen genehmigt worden.
Am Montag ſtand außer der dritten Leſung der Unfallverſicherungs=
vorlage noch die dritte Verathung der Actiengeſetznovelle auf der Tages=
ordnung. — Die geſchäftliche Lage im Reichstage wird laut Beſchluß
des Seniorenconvents außer der Erledigung der Unfallverſicherung noch
diejenige des Actien= und des Relictengeſetzes geſtatten; von der Vera=
thung der Zoll= und Steuer=Vorlagen iſt dem Vernehmen nach Abſtand.
genommen worden. Es wird demnach auch die Stempelſteuer=Vorlage,
trohdem ſie der Bundesrath am Donnerstag in etwas modificirter
Form angenommen hat, den Reichstag nicht mehr beſchäftigen. Man
hofft, bis Ende Juni mit dem oben bezeichneten Arbeitspenſum fertig zu
ſein; die Anträge Windthorſt und Ackermann ſollen am kommenden
Mittwoch in dritter Leſung erledigt werden.
Die elfte Commiſſion des Reichstags erklärte ſich in ihrer Mehrheit
gegen die Anträge auf Wiedereinführung der Berufungs=Inſtanz und
beſchloß, folgende Tagesordnung dem Plenum zur Annahme zu em=
pfehlen; „In Erwägung, 1) daß die Wiedereinführung der Berufung
eine tiefgreifende Reviſion nicht nur der Strafproceßordnung, ſondern
ſauch des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes vorausſetzt, daß ſich aber bei der
Kürze der Zeit, welche ſeit dem Inkrafttreten der Juſtizgeſetze verfloſſen,
ein abſchließendes Urtheil über das Bedürfniß zu einer ſolchen Reviſion
nicht gewinnen ließ; 2) daß auch den Beſchwerden über die Strafrechts=
pflege, welchen die Anträge durch Einführung des Rechtsmittels der
Beruſung gegen Strafkammer=Urtheile begegnen wollen, in der Haupt=
ſache durch eine dem Geiſte der Strafproceßordnung entſprechende Hand=
habung dieſes Geſetzes abgeholfen werden kann, - geht der Reichstag
über die Anträge zur Tagesordnung über.
Der „Reichsanzeiger” publicirt das Geſetz, betreſſend die Stempel=
ſteuer für Kauf= und Lieferungsverträge im kaufmänniſchen Verkehr und
für Werkverdingungsverträge.
Die parlamentariſche Matinée beim Fürſten Bismarck hat am Frei=
tag unter regſter Betheiligung von Reichstagsmitgliedern aller Parteien
natürlich mit Ausnahme der ſocialiſtiſchen Abgeordneten, ſtattge=
funden. Wie bei ſeinen Soirken, ſo zeichnete der Gaſtgeber auch diesmal
die anweſenden Vertreter des Centrums beſonders aus und ſpeciell mit
dem Abgeordneten Windthorſt unterhielt ſich Fürſt Bismarck etwa 20
Minuten in ſehr lebhaftem Geſpräch. Letzterer war in ausgezeichneter
Laune und wird ſein Ausſehen als vortrefflich geſchildert. (Nach privaten
Mittheilungen ſoll der Kanzler auf der Matinée ſeinem lebhaften Wunſche
nach Zuſtandekommen der Dampferſubventions=Vorlage Ausdruck ge=
geben haben und dürfte dies den Seniorenconvent des Reichstages be=
ſtimmen, die Vorlage doch wieder auf die Tagesordnung zu ſetzen).
In Verichtigung ungenauer Zeitungsmeldungen theilt die „Nordd.
Allg. 8tg.” mit, die Erklarung des baneriſchen Bundesrathsbevollmäch=
tigten zur Börſenſteuer habe gelautet: Die bayeriſche Regierung ſtimmt
dem Geſetzentwurfe in der jetzigen Faſſung zu, nachdem ihre urſprüng=
lichen Bedenken durch die nach den Anträgen der Ausſchüſſe erſolgenden
Aenderungen, namentlich inſoweit ſie ſich auf die Erleichterung der
Waarengeſchäfte beziehen, ſich erheblich gemindert hätten.
Oeſterreich=Ungarn. In Folge des Anwachſens der Gebirgsflüſſe
n Galizten haben mehrfach Uebeiſchwemmungen und Verkehrsſtörungen
auf Eiſenbahnen und Straßen ſtattgefunden. Der Frachtverkehr auf der
Karl=Ludwigsbahn iſt theilweiſe ſiſtirt.
Nachdem jetzt die Wahlen zum ungariſchen Reichstage beendigt ſind,
rüſtet man ſich diesſeits der Leitha zu dem Wahlfeldzuge, den die Auf=
löſung von neun Einzellandtagen nothwendig gemacht hat und bereitet
man ſich namentlich in den deutſch=liberalen Kreiſen zu einer energiſchen
Abwehr der gegneriſchen Angriffe vor. Unabhängig hiervon vollziehen
ſich in Prag in den nächſten Tagen die Neuwahlen zur gleichfalls auf=
gelöſten Handelskammer, deren Reſultat in der Czechiſirung der Handels=
kammer beſtehen dürſte.
Frankreich. Miniſterpräſident Ferry hat in ſeiner Colonialpolitik
einen neuen Triumpf gefeiert. Als einen ſolchen ſtellt ſich entſchieden
der zwiſchen Frankreich und dem Königreich Kambodſcha, dem Nachbar=
ſtaate von Franzöſiſch=Cochinchina, abgeſchloſſene Vertrag dar, durch
welchen die geſammte Verwaltung Kambodſchas in franzöſiſche Hände
übergeht. Es bedeutet dies die thatſächliche Annexion dieſes etwa 1500
Quadratmeilen großen Reiches durch Frankreich und hiermit hat die
Regierung des Herrn Ferry einen weiteren Schritt zu Gründung des
franco=indiſchen Colonialreiches der Zukunſt gethan, welches jetzt ſchon
Anmam, Tonkin, Cochinchina und nun auch Kambodſcha umfaßt. Un=
aufhaltſam rückt ſomit Frankreich den britiſchen Beſitzungen in Hinter=
indien näher, von denen es jetzt nur noch durch die beiden Mittelreiche
Virma und Siam getrennt iſt. Von Weſten, von Merw, her die Ruſſen,
von Oſten her die Franzoſen, ſo zieht ſich der Kreis fremder Macht=
ſphären immer enger um das indo=britiſche Kaiſerreich zuſammen. Die
leitenden Staatsmänner Englands werden die hierin liegenden Gefahren
für die Machtſtellung Englands in Aſien nicht verkennen.
Miniſterpräſident Ferry machte am Samſtag in der Sitzung des
Miniſterraths die Mittheilung, daß die Conferenz am 28. ds. Mts. in
London zuſammentreten werde.

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1425
Der Ackerbau=Miniſter wird nächſtens im Miniſterrathe einen Ge=
etzentwurf wegen Erhöhung des Einfuhrzolles auf Rindvieh Unterbrei=
ten. Von einer Erhöhung, des Mehlzolles hat die =Regierung Abſtand
genommen.
Der Senat. lehnte zwei zu dem Eheſcheidungsgeſetze eingebrachte
Aniendements ab, nach welchen die' Eheſcheidung verboten ſe n ſollte im
Falle Kinder=vorhanden ſind und beſtätigt in der zweiten Leſung das
erſte Votum; Aufhebung des Geſetzes von 1876, mit 158 gegen 115
Stimmen.
Der Antrag des Senators de Gavardie, die Verathung der ägppti=
chen Frage auf Montag feſtzuſehzen, würde abgelehnt.
Die Deputirtenkammer beendete am 21. d. M. die erſte Leſung der
Rekrutirungsvorlage.

England. Den „Daily News” zufolge ſoll die Vorlegung der
zwiſchen dem Staatsſecretär des Auswartigen, Carl Granville, und dem
franzöſiſchen Botſchafter Waddington gewechſelten Depeſchen au, das Par=
lament am Montag den 23. d. M. erfolgen.
Ein aus neun Panzercorvetten beſtehendes Uebungsgeſchwader wird
in den nächſten Tagen in den deutſchen Nordſeegewäſſern zwiſchen der
Elbmündung und Helgoland eintreffen und dort etwa acht Tage ma=
növriren.
Itallen. Nach einer Mittheilung aus Rom vom 22. Juni ſind in
Pontremoli bei einer Exploſion der dortigen Pulverfabrik 30 Perſonen
getödtet und 17 ſchwer verwundet worden.
In Neapel wurde am 21. d. M. der wegen Mordes mehrerer ſeiner
Kameraden kriegsrechtlich verurtheilte Soldat Misdea erſchoſſen.
Velgicn. Der „Moniteur belge” meldet die Genehmigung der
Entlaſſungsgeſuche der Gouverneure von Hennegau und Luxemburg.
Der Gouverneur von Weſtflandern iſt zur Dispoſtion geſtellt worden.
Der „Moniteur belge= veröffentlicht ferner die bereits gemeldete Amts=
entlaſſung des Gouverneurs von Brabaut.
Niederlande. Der Prinz von Oranien iſt amt Samstag Nach=
mittag um 2 Uhr geſtorben und damit König Wilhelm III., jetzt 64 Jahre
alt, der letzte männliche Sproſſe der regierenden Familie geworden.
Nach dem für Luxemburg, deſſen Großherzog der König der Niederlande
iſt, geltenden Succeſſionsrecht ſind die Frauen durch internationale Ver=
träge von der Regierung ausgeſchloſſen und würde ſonach die Krone
Luxemburg auf die naſſauiſche Linie des Hauſes Oranien übergehen.
Rußlaud. Der König von Griechenland mit Gemahlin und der
Großherzog von Heſſen mit Familie haben am 21. d. M. Petersburg
verlaſſen. Se. K. H. der Großherzog geht vorerſt mit den jungen
Herrſchaften in Begleitung der Miß Jackſon und der Herren Frhr.
v. Rabenau und Muther nach Breslau und Schloß= Fiſchbach, wäh=
rend das übrige Gefolge, Freiin v. Graney. Hofmarſchall v. Weſter=
weller und Oberſtlieutenant v. Herff, über Leipzig nach Darmſtadt zu=
rückkehren.
Bis zum 1. April d. J. betrugen die Reichseinnahmen 164,008 359
Rubel gegen 150,768547 Rubel in der glei len Periode des Vorjahres,
die Reichsausgaben 162254392 Rubel gegen 158,193,486 Rubel. im
Vorjahre.
Türkei. Ein am 21. Juni veröffentlichtes Jrade des Sultans
ſanctionirt das Project, betreffend die Convertirung der türkiſchen
Schuld und ermächtigt den Finanzminiſier, zu dieſem Behufe Delegirte
nach Guropa zu entſenden.
Cghpten. Das erſte Bataillon des Suſſer=Regiments, welches
gegenwartig in Margobat bei Aſſint ſteht, wird am Dienstag den
24. d. M. nach Aſſuan abgehen.
Vereinigte Staaten. Nach langem Suchen haben nun auch die
Demokraten ihren Candidaten für den Präſibentenpoſten der Union ge=
funden. Die in der letzten Woche ſtattgeſundenen demokratiſchen Conven=
tionen haben ſich ſämmtlich für die Aufſtellung des Gouverneurs des
Staates New York, Cleveland, als Präſidentſchaftscandidaten der demo=
kratiſchen Partei ausgeſprochen. Dem Vernehmen nach iſt die Candi=
datur von Cleveland acceptirt worden. — Der amerikaniſche Senat hat
eine Bill angenommen, welche die bei den Mormonen herrſchenden Miß=
bräuche beſeitigt und der zur Folge die Verhältuiſſe im Staate Utah
nach den Landesgeſetzen geordnet werden ſollen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Juni.
— Die nächſte Sitzung der Kammer der Stände findet Don=
nerstag den 26. d. Mts. Vormittags 10 Uhr ſtatt.
Nach einer Mittheilung der „D. 8tg.” hat S. M. der Kaiſer
von Rußland durch ein vom 15. Juni datirtes Manifeſt die an dieſem
Tage in der Kathedral=Kirche des K. Winterpalais feierlich vollzogene
Vermählung des Großfürſten Sergei Alexandrowitſch mit der Prin=
zeſſin Eliſabeth von Heſſen allen getreuen Unterthanen verkündet. Dabei
iſt zugleich von Sr. Majeſtät befohlen worden, daß die Frau Großfürſtin
ſeliſſaweta Feodorowna, Gemahlin des Großfürſten Sergei
Alexandrowitſch, mit dem Titel „Kaiſerliche Hoheit” zu nennen ſei. Am
17. d. Nachmittags fand im Palais des Großfürſten Sergei bei den
Hohen Neuvermählten eine glänzende Gratulationscour ſtatt. Auf
der breiten feſtlich geſchmückten Freitreppe des Palais ſtand die Groſ=
fürſtliche Dienerſchaft in ſehr geſchmackvollen weißen, mit Gold geſtick=
ten Lioreen. Oben an der Treppe empfingen der Hofmarſchall, ſowie
die Adjutanten Sr. Kaiſerl. Hoheit die Ankommenden und geleiteten

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1426
Doyen, dem K. deutſchen Botſchafter, General=Lieutenant und General= Wegs weiter giengen, weil ſis an Nichts gedacht, auch keine Hülferufe
den. Der Miniſter des Auswärtigen, Staatsſecretär und Wirkl. Geh. keit wieder hergeſtellt.
Rath v. Giers, ſtellte die Botſchafter vor, worauf durch jeden Bot=
ſchafter das Perſonal ſeiner Boiſchaft vorgeſtellt wurde. In gleicher nachdem die Herren Commercienath Engelhardt und Sparkaſſerechner
Frau Großfürſtin, welche jedem die Hand zum Kuſſe reichte, dann F. A. Wenck gewählt.
folgte die Begrüßung des Großfürſten. Die Frau Großfürſtin trug
ein roſa Kleid mit ſilbergeſtickter Schleppe, dazu einen Kopfputz und des Herrn Polizeirath Haas eine Delegirtenverſammlung des ſüdweſt=
Hofmeiſterinnen und Hoffräulein J. M. der Kaiſerin und der Groß= ſtelligt wurde. Aus den Verhandlungen, welche meiſt interne Angelegen=
toren und die Ehrenvormünder; die General=Adjutanten, die Generale beabſichtigt, eine Einrichtung in's Leben zu rufen, um auf=Verlangen/
Garde. ſowie von allen Truppentheilen der Garde der in jedem Range einen Unterrichtscurſus in der Buchhaltung einzurichten. Mit Intereſſe.
die zweiten Hofchargen nebſt den Staatsſecretären des Kaiſers; die ſchaftlichen Conſumvereinen gute Kunden gewonnen.
Gouverneure und Adelsmarſchälle des Gouvernements St. Petersburg,
nacheinanber erſchienen, betrug mehr als 1500. — Unter den zahlreichen quardſen, Prof. Dr. Enneccerus und Bankdirector Eckhard von
Geſchenken, welche der Großfürſt Sergei zu ſeiner Vermählungsfeier er=l Mannheim. Unter den Gegenſtänden der Berathung befindet ſich auch
preußiſchen 3. Ulanen=Regiments deſſen Chef der Großfürſt iſt. Gerau. Abends findet geſellige Vereinigung im Saale des Darmſtädter
Haſſelbe beſteht in einer ſilbernen Bowle, wie ſolche nach einer alten Hofes ſtatt.
Sitte alle ſich verheirathenden Officiere des Regiments am Tage ihrer
Oberſtlieutenant v. Treskow. Demſelben iſt am Tage der Vermählung jedoch nicht die Genehmigung, indem die Taxation 500 M. beträgt.
des jungen Großfürſtlichen Paares vom Kaiſer der St. Annen=Orden
2. Klaſſe in Brillanten verliehen worden.
öffentlicht die durch Se. Maj. den Kaiſer dem Oberſtabsarzt 2. Kl. Gebiete der Architectür verwendet wird.
Dr. Metzler, Regimentsarzt des Infanterie=Regiments Nr. 98, ertheilte
Verdienſtordens Philipps des Großmüthigen.
O Schwurgericht. In der am Samstag ſtattgehabten, nicht
öffentlichen Sitzung wurde der 23jährige Taglöhner Wilhelm Zubrod ſollen ſtets vor Abgang des Zuges coupirt werden.
von Zwingenberg wegen eines verſuchten Verbrechens gegen die Sittlich=
keit zu 2jähriger Zuchthausſtrafe verurtheilt.
Geſtern begann die Verhandlung der Strafſache gegen den 24 jähri=
Verbrechens gegen die Sittlichkeit (8 177 u. 178 des Strafgeſetzbuches).
Die Natur der Sache erforderte den vom Gericht bis auf Weiteres an=
geordneten Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Wie bekannt handelt es ſich
hier um die am Abend des erſten Oſtertags zwiſchen Georgenhauſen
und Spachbrücken ſtattgehabte Schändung der ledigen Katharina Bauer
von Gundernhauſen, welche den Tod der Genannten zur Folge gehabt.
Gutem Vernehmen nach behauptet Kaffenberger der in der Vorunter=
ſuchung wiederholt detaillirte Geſtändniſſe gemacht, insbeſondere die An=
wendung von Gewalt, ſowie den Umſtand zugeſtanden, daß er ſeinem
Opfer den Mund zugehalten, nunmehr, daß er ſich eigentlich an den
Vorfall nicht mehr erinnern könne, ſchützt außerdem, wie herkömmlich,
Trunkenheit vor. Nach dem im Weſentlichen übereinſtimmenden Gutachten
der Sachverſtändigen, der Herren Dr. Dannenberger, Bloch und Ober= Medi=
cinalrath Neidhardt, iſt anzunehmen, daß der Tod der Kath. Bauer durch
Erſticken hervorgerufen wurde, und zwar dadurch, daß dem durch die Flucht
und die Gegenwehr bereits ermatteten Mädchen die flache Hand auf den
Mund gelegt war. Die Möglichkeit, daß der Tod etwa durch Herz= oder
Hirnſchlag hervorgerufen worden ſei, wuͤrde nach Lage der Sache verneint.
Andererſeits conſtatirten die Sachverſtändigen, daß ſich Verletzungen an
der Leiche vorfanden, die zwar nicht tödtlich waren, wohl aber auf An=
wendung bedeutender Gewalt ſchließen laſſen. - Damit ſtimmt auch
der Befünd an dem Thatort überein, der deutlich erkennen ließ, daß die
Getödtete erſt wie ein Wild gehetzt und dann auf drei verſchiedenen
Plätzen mit dem Angeklagten gerungen haben muß. Einen ergreifenden
Eindruck ſoll das Zeugniß des Vaters der Getödteten gemacht haben, der
ſeine 2jährige brave Tochter, die zu Beſuch nach Reinheim gegangen,
als friſches blühendes Mädchen verließ und am nächſten Morgen als
Leiche auffinden mußte.
Die Verhandlung wird 2 Tage in Anſpruch nehmen.
Mit Fug und Recht bezeichnete es die Staatsbehoͤrde als eine Schande
und Schmach, daß die Begleiter des Angeklagten, Roßdörfer Burſchen,
welche mit ihm in Spachbrücken geweſen, wenigſtens den Anfang der