Monnementsprels
o renhrtis 1 Mar 50 Pf. und
Gingerlohn. Autwärtz werden von
alen=Poſtämtern Beſtellungen
end=
engenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ors Quartal incl. Poſtaufichlaz
Irag= und AnzeigebCaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen: uDermſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Büößer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswärt
von allen Annonen=Erpeditionen
Amtliches=Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts= und ſümmtlicher Behörden.
„ 93.
Dienstag den 13. Mai.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Muſterungsgeſchäft pro 1884, insbeſondere Aushändigung der Looſungsſcheine.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche ſich im laufenden Jahre dahier zur Muſterung geſtellt und in der Stadt
Darm=
ſadt ihren dauernden Wohnſitz haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Looſungsſcheine dahier Meckarſtraße 3, mittlerer
Stock, Büreau, für Militärangelegenheiten) alsbald und ſpäteſtens bis zum 15. l. Mts. abzuholen, widrigenfalls nach
dieſer Zeit die Zuſtellung auf Koſten der Säumigen ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 1. Mai. 1884.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
(4650
v. Zangen.
Urtheils=Eröffnung.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 26.30. April l. J3. iſt der Musketier im 1. O. S. Infanterie=Regiment
fr. 22 Georg Kipp von Gundernhauſen, Kreis Dieburg, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe
von 160 Mark verurtheilt worden.
Raſtatt, den 7. Mai 1884.
(5002
Königliches Commandantur=Gericht.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die von der Stadtverordneten=Verſammlung genehmigten Voranſchläge der Stadtkaſſe, Pfandhauskaſſe, Armenkaſſe,
Hoſpitalkaſſe, Waſſerwerkskaſſe und Gaswerkskaſſe für das Etatsjahr 1884-85 liegen von dem 12. d. Mts. an 8 Tage lang
juͤ. Jedermanns Einſicht auf dem Rathhaus offen.
Darmſtadt, den 9. Mai 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6009
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Pflaſterer= und Asphaltarbeiten/
ur Herſtellung der Eliſabethenſtraße
zwi=
ſchen Neckarſtraße und Ludwigsplatz und
der Grafenſtraße zwiſchen Wald= und
Eiſabethenſtraße ſollen im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 15. Mai l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
be i unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen
bei welchem auch die Formulare für die
Ifferten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 6. Mai 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (4886
Die am 1. Mai im Diſtriet
Wieſen=
thal abgehaltene Ginſternwellen=
Ver=
ſteigerung iſt genehmigt worden. Die
Abfuhrſcheine ſind am 16. Mai beim
Großh. Rentamte Groß=Gerau abzuholen.
Ueberweiſung und erſter Fahrtag am
17. Mai.
Mörfelden, den 10. Mai 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
[5004
Marx.
Lieferungen
für das Großherzogliche
Gendar=
merie=Corps.
Die Lieferung der erforderlich
wer=
denden Bedürfniſſe an Tüchern und Stoffen,
ilbernen Treſſen, zur Anfertigung von
Bekleidungsſtücken für das Etatsjahr
1884-85 ſoll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden.
Offerten und Muſter ſind verſchloſſen
mit der entſprechenden Aufſchrift verſehen
bis zum 15. Mai l. Js.,
Vormit=
tags 1 Uhr,
Grafenſtraße 6, 3. Stock, einzureichen,
woſelbſt auch die Muſter und
Lieferungs=
bedingungen eingeſehen werden können.
Darmſtadt, den 29. April 1884.
Großherzogliche Gendarmerie=Corps=
Verwaltung.
J. A.:
Schenck,
Stabsquartiermeiſter.
(459)
Am Montag den 19. Mai currentis,
morgens 9 Uhr,
werden im Felddepot auf dem Artillerie=
Schießplatze bei Darmſtadt gegen gleich
baare Zahlung öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert:
291
1086
2 Zugpferde,
2 complette Pferdegeſchirre,
1 einſpänniges Geſchirr, ohne Kummet,
2 Leiterwagen (Eberſtädter Wägelchen),
1 Pflug,
1 Egge,
1 Haferſchrotmühle,
2 wollene Pferdedecken und ſonſtige
kleinere Geſchirrſtücke.
Die Pferde, ausrangirte Artilleriepferde,
ſind gut im Futter, gut im Zuge und
gehen l= und 2=ſpännig, Alter 11 und
12 Jahre.
Die Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (5005
46 93
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 14. Mai 1884.
Vor=
mittags 9 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Rithert'ſchen
Saale „ zum Schützenhof dahier
nachfol=
gende Gegenſtände gegen Baarzahlung:
eine größere Partie Wirthstiſche und
Stühle, 8 Kommoden, verſchiedene
Schränke, verſchiedene Tiſche, 2
Rohr=
ſeſſel, 5 Rohrſtühle, 6 Nußbaumſtühle,
verſchiedene Sopha's, verſchiedene
Spie=
gel, 4 Bettſtellen, 2 Holzgeſtelle, eine
Rolle mit Seil, ein eiſerner, engliſcher
Schwungpflug, eine Schiebkarre, eine
Miſtgabel, 1 Kornſchaufel, 1 Drahtſieb,
1 Stalllaterne, 1 Bock zum
Wagen=
waſchen, 1 Leiter, verſchiedene Uhren,
darunter eine goldene Savonet=
Remon=
toire=Uhr, zwei Ballen Kaffee, 3000 gute
Cigarren, 200 feine Damen= u.
Kinder=
ſchürzen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1884.
Engel,
(500,
Gerichtsvollzieher.
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henemn
ögie
Hunftgemerhliches Zeichnen.
Der von Herrn Pröfeſſor Hermann Müller geleitete Unterricht im
kunſtgewerblichen Zeichnen für Gewerbtreibende ſvergleiche Gewerbeblatt
Nr. 17) hat im Laufe dieſer Woche begonnen (Dienstags und Donnerstags
von 2-5 Uhr im Lokal der Landes=Baugewerkſchule) und es können für denſelben
ſnbch einige Schüler aufgenommen werden. Anmeldungen wolle man bald an das
Püreau=Großherzoglichen Gewerbvereins Neckarſtraße 3) gelangen laſſen. (5030
Der Volksbildungs-Verein
Heöfnet den neuen Jahrez-Curaus in Deutach, einschliesslich.
Buch-
führung und Geschüftsaufsntz (Herr Lehrer Bernhard), Leichnen,
Geometrie u. geometr. Rechnen HHerr Professor Kumpa und Herr
lehrer Lanz) in französ. Sprache Herr Lehrer Pfaff u. Herr
Sprach-
ſehrer Dutoit,
Donnerstag den 15. Mai in der Knabenmittelschule
Eriedrichsstrasse).
Sprachkurse 1 M., andere Curse 50 Pf. per Monat.
In dem Leichnensaale daselbst werden Mittwoch den 14. Mai,
Abends 6 DVur, Anmeldungen der Schüler bezw. deren Eltern oder Lehr.
herren entgegengenommen und die Sohulordnung betreffende Mittheilungen
ge-
macht. Vorher. Anmeldungen sind an ohen genannte Herren Curslehrer oder
den Vorsitaenden des Vereins, Herrn Rechtsanwalt Heumann Cabrikstr. 21)
(4079
zu richten.
„
Gruhherzugiiurs Buſthruter.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leiſtungen und
oieferungen für das Großh. Hoftheater und die Hofmuſik wird bis zum 17. Mai
1884 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden
Koſten=
rechnungen getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt
werden.
(4978
Darmſtadt, am 10. Mai 1884.
Großh. Hoftheater= und Hofmuſik=Direction.
Saalbau Darmstadt.
Mittwoch den 14. Mai 1884, Abends 6 Uhr
zur Fröfknung der Sommer=Saison:
Grohrz Militur-Cunrert
84
lionlausgeführt von der ganzen Capelle des Großh. Heſſ. 1. Infanterie= (eibg.)
[503!
Regiments Nr. 115
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Eintrittspreis 30 Pf. — Actionäre 25 Pf. — Kinder über 8 Jahren 10 Pf.
Wei einer alleinſtehenden Wittwe kann ein
L. braves, ſolides Fräulein gute
Auf=
nahme finden. Frau Karch, Erbacher=
14873
ſtraße 13, I., Bau links.
4000 Harl
Mitte Juli auf erſte
Zu erfragen in der
upothek auszuleihen.
Expedition. 4973
5032) Ein feineres Mädchen, welches
gut engliſch ſpricht, in Haus und
Hand=
arbeit ſelbſtſtändig, ſucht Stelle bei
Kin=
dern oder zur Stütze der Hausfrau. Frau
Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
5033) Ein reinl. Mädchen ſ.
Monats=
dienſt. Näh. bei Frau Landau, Hochſtr. 10.
5034) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt
od. Waſchen u. Putzen. Langg. 27.2 Tr. h.
5035) Alleinſtehende Frau ſucht
Monats=
ſtelle. Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
4613) Dienſtſuchende Mädchen aller
Branchen erhalten gute Stellen u. billige
Wohnung durch Fchug's
Stellen=
bureau in Wiesbaden, Hochſtätte 6.
Briefe w. nur beantwortet w. 50 Pf.
Poſt=Freimarken beigefügt werden.
4999) Für ein feineres
Gebrauchs=
ſund Luxuswaaren=Geſchäft wird unter
günſtigen Bedingungen ein Lehrmädchen
aus guter Familie geſucht. Zu erfragen
in der Exped. d. Bl.
4981) Einen braven Lehrling ſucht
J. Fohl, Schloſſer und Pumpenmacher,
Beſſungen.
4875)
Aesmcht,
ein anſtändiges Mädchen, welches kochen
kann, zum ſofortigen Eintritt.
Zu erfragen in der Expedition.
8 Ladnerin=Geſuch.
In einem Manufacturwaaren=Geſchäft
wird eine tüchtige Ladnerin geſucht.
Offerten unter B. L. Nr. 12 befördert
die Expedition ds. Bl.
5036) Ein Müdchen, welches
ſelbſt=
ſtändig kochen kann, findet in einem guten
Hauſe, wo noch ein Hausmädchen gehalten
wird, ſogleich Stelle. Näheres
Saalbau=
ſtraße 73 parterre.
Ein Johrmädehen
in mein Stickereigeſchäft geſucht. (6037
C. F. Remmler, Ludwigsplatz 10.
5038) Mädchen mit guten Zeugniſſen
ſerhalten gute Stellen.
Frau Neßling, Louiſenſtraße 30.
5039) Ein ſolides Müdchen für leichte
Hausarbeit auf gleich geſucht.
Niederramſtädterſtraße 20.
Tüchtige Schlosser,
welche als Bauſchloſſer gelernt und in
Blecharbeit geübt ſind, erhalten lohnende
und dauernde Accordarbeit in einer
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Wo? ſagt die Exped.
(4776
293
. 5040) Ein intelligenter, ſtadtkun= 8
3 diger, junger Mann, in, ein feineres
8 Geſchäft als
Hausdienor
F geſucht, früherer Officiersdiener be= 8
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Hobelbänke und ein vollſt. Schreiner=
inventar, Sarg= und Holzvorräthe,
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Näheres Promenadeſtraße 28. (4909 Poluiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. Mai.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am Samſtag Vor=
mittag den Fürſten von Bulgarien, welcher darauf der Truppenbeſich=
tigung auf dem Tempelhofer Felde beiwohnte. Mittags fand im kron=
prinzlichen Palais ein Dejeuner ſtatt, woran außer dem Kronprinzen,
den Prinzen Wilhelm und Heinrich und den Prinzen von Wales, ſowie Chriſtian von Holſtein, auch der Fürſt von Bulgarien und die von
Potsdam herübergekommene Kronprinzeſſin mit Töchtern Theil nahmen.
Nachmittags empfing der Kaiſer den Beſuch des Kronprinzen und des Der Fürſt Reichskanzler wurde am Samſtag vom Kaiſer empfangen. parlanientariſchen Taktik, Herr Dr. Windthorſt, ſeiner Rede einen der=
Bie den Mitgliedern der deutſchen Cholera=Commiſſion gewährte der beinahe ſiebenſtündigen Verhandlung lediglich die bedeutſamſten
Dotation beträgt 135,000 Mark. Es erhalten hiervon Dr. Koch 100,000, Momente hervorheben. Den Höhepunkt der Debatte bildete natürlich
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ner Hethoda: Sprecbtundan 10-1 und 2-4., gün.
Aano BL Lumirtan.
er uen
nd= Vernd
1S.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady.
Rheinſtraße 47. Der Antwerpener Poſtdampfer,
Pennland:, Capitän Weyer, von der Red Star.
Line, welcher am 26. April von Antwerpen
ab=
ging, iſt am 9. Mai, und der Bremer Poſtdampfer
„Werra', Capitän Barre, vom Nordd. Aoyd.
welcher am 3d. April von Bremen abging, iſt
am 10. Mai wohlbehalten in New=York
änge=
kommen.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt vom Agenten
Demuth, Saalbauſtraße 36. Der Bremer
Dampfer jOder, welcher am 26. April in Bremer
abging, kam am 8. Mai wohlbehalten in New=Yorl
an. Der Bremer Dampfer,Habsburg!, welcher
am 23. April in Bremen abging, kam am 7. Ma,
glücklich in Baltimore an.
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Golb=Cours.
Ruſiſche Imperſales
20 Franken=Stücke;
Enaliſche Sovereigns
Dollars in Gold
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M. 1671-16 Mäaldeme
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4.18 -22 Uhresberi
„
Bismarck einen längeren Beſuch gemacht hatte. Später beſuchte auch vativen Fractionen und die Nationalliberalen ihren zuſtimmenden Stand=!U wind
der Kronprinz den Fürſten Bismarck.
Die Reiſe Sr. M. des Kaiſers nach Wiesbaden iſt vorläufig aufgeſchoben
worden.
Am Sonntag den 11. d. M. fand bei dem Reichskanzler Fürſten blieb.
Bismarck eine Sitzung des Staatsminiſteriums ſtatt.
Beim Reichskanzler fand am Sonnabend eine große parlamentariſche vom idealen menſchenbrüderlichen Standpunkte aus die Verlängerung
Soirée ſtatt, zu welcher Abgeordnete der verſchiedenſten Fractionen Ein= des Socialiſtengeſetzes bekämpfte. Von der Freitagsdebatte läßt ſich an
ladungen erhalten hatten.
die Doctoren Gafky und Fiſcher je 15000 und der Chemiker Treskow
5000 Mark.
Nach der „Nat.=3tg.! wird die Kaiſerin von Rußland nach dem
20. d. M. in Rumpenheim eintreffen, um der am 26. ſtattfindenden
Vermählung Ihrer Couſine, der Prinzeſſin Eliſabeth von Heſſen mit
dem Erbprinzen von Anhalt, beizuwohnen. Wie lange der Aufenthalt
der Czarin in Deutſchland dauern wird, iſt unbeſtimmt.
ünden die.
Wohl ſelten iſt den Verhandlungen des Reichstags ein ſo allſeitigesſ hihdem jei
Intereſſe entgegengebracht worden, als es bezüglich der großen Socialiſten== un ſtärkerd
debatte von vergangener Woche der Fall war. Die Wichtigkeit des ver=hnteis
i=
handelten Gegenſtandes an und für ſich. die Mannigfaltigkeit der hier==hhliche m
bei zur Grörterung gelangten Fragen und endlich die nächſten Conſe=
Wie
dal=
quenzen der Debatte machen dieſes Intereſſe erklärlich, und die Nach=lU der
hül=
klänge der letzteren dürften noch geraume Zeit in unſerer inneren Politikſ M
allen-
hillich bis:
zu ſpüren ſein. Der Haupt= und Schwerpunkt der geſammten
Verhand=
lungen lag unſtreitig in der Freitagsſitzung, die ſchon durch die Redel ſnd ſich
des Fürſten Bismarck ein charakteriſtiſches Gepräge erhielt, während die) Fraur
Der
Verhandlungen vom Donnerstag mehr die Einleitung zu dem großen hül lie
Prinzen Wales, welcher Abſchied nahm, nachdem er noch dem Fürſten Redekampf bildeten. An letztgenanntem Tage legten die beiden Lonſer=M um;
punkt gegenüber der Socialiſtenvorlage dar, während der Meiſter der Mn
Aö=
gütag
artigen Charakter zu geben wußte, daß man über die Grundanſchauung
des Centrumsführers bezüglich der Vorlage nach wie vor im Unklaren hie
gry in
Entſchieden gegen dieſelbe erklärte ſich nur der Abg. Frhr.
v. Stauffenberg, von der deutſch=freiſinnigen Partei, welcher ſozuſagen
iems
40S
dieſer Stelle nur ein ganz allgemeines Bild geben und können wir aus- h
die Rede des Fürſten Bismarck, die er nach den Ausführungen des
preußiſchen Miniſters des Innern, Herrn v. Puttkamer, zur
Socialiſten=
vorlage hielt. Dieſelbe, markig und packend, wie alle Reden des
Kanz=
lers. knüpfte zunächſt an die zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich und
Ruß=
land ſtatkgefundenen Verhandlungen hinſichtlich eines gemeinſchaftlichen
Vorgehens gegen die Anarchiſten und politiſchen Mörder an, zu welchen
auch Frankreich, England und die Schweiz eingelanden worden waren
m.
uche Verhandlungen indeſſen zu keinem Reſurtate geführt haben. Fürſt
ſömarck ließ ſich ſodann über das Blind'ſche Attentat aus und kam
hrauf auf das eigentliche Thema des Tags zu ſprechen. „Geben Sie
n Arbeiter Brod, d. h. Arbeit, ſo lange er geſund iſt; Unterſtützung,
mſr er alt oder invalid geworden - und unſere Ausnahmegeſetze
wer=
unnöthig ſein. Wenn der Staat und die geſetzgebenden
Körper=
uten etwas mehr für die arbeitenden Claſſen thun, ſo wird der
Ar=
bter wenn er eben ſieht, daß es uns mit den Bemühungen um ſein
Lohl Ernſt iſt, ſehr bald die ſocialdemokratiſchen Lehren verläugnen.
U Regierung iſt das Ernſt, aber die geſetzgebenden Körperſchaften
hten nicht Schritt.” Dieſe Worte, welche der leitende Staatsmann
n Reichstage zurief, treffen den Kern der Sache und zeigen, um was
4ſich in der ganzen Arbeiterfrage eigentlich handelt. Die weiteren
Aöführungen des Reichskanzlers richteten ſich in der Hauptſache gegen
u Fortſchrittspartei und iſt im Uebrigen noch hervorzuheben, daß er
lbüllich erklärte, die Ablehnung der Socialiſten=Vorlage würde die
Auf=
lung des Reichstages nach ſich ziehen. Von den nächſtfolgenden
Red=
utn ſprachen die Abgeordneten v. Treitſchke und v. Köller für
Abge=
oneter Rittinghauſen (Socialdemokrat) gegen die Vorlage. Abg. Eugen
Ahter der die Debatte eingeleitet verbreitete ſich weitſchweifend über
Diätenfrage, den Reptilienfonds und den Welfenfonds, das
Unfall=
ſuſicherungsgeſetz und das Blind'ſche Attentat ꝛc., ſchließlich warf er
dn Reichskanzler vor, daß es ihm weniger um die Bekämpfung der
Scialdemokratie, als vielmehr um die Vernichtung des Liberalismus
zuchun ſei. Letzterer Vorwurf gab dem Fürſten Bismarck Gelegenheit,
nchnals das Wort zu ergreifen, wober er ſich entſchieden gegen den
lgeordneten Richter wandte und mit der Aufforderung an das Land
wete, keinen fortſchrittlichen Abgeordneten mehr zu wählen. Nachdem
nch Abg. Dr. Windthorſt gegen die Art der Verwendung des
Welfen=
ſinds Verwahrung eingelegt und Abg. v. Forckenbeck die
Armenverwal=
ug in Schutz genommen, endete die Freitagsdebatte mit den üblichen
pſonlichen Bemerkungen.
Bei der Specialdiscuſſion über die Socialiſten=Vorlage, in welche
de Reichstag am Sonnabend eintrat, wurden zunächſt die Windthorſt'ſchen
Anendements zu den 86 9, 10, 17 und 18, welche ſich auf das Verbot
ſunr Vereinen und Verſammlungen beziehen, gegen die Stimmen der
beden conſervativen Fractionen und der Nationalliberalen angenommen.
lenſo ſtimmte der Reichstag den Windthorſt'ſchen Amendements
bezüg=
i der ſocialdemokratiſchen Preſſe 5811, 13, 24) zu. Dagegen wurden
d Abänderungsanträge zu den 86 26, 27 und 28 abgelehnt. Nunmehr
märte Abg. Dr. Hänel, er würde gegen die ſo umgeſtalteten
Para=
mphen des Geſetzes im Ganzen ſtimmen und da von conſervativer
Site hierüber namentliche Abſtimmung beantragt wurde, ſo zog
plötz=
lih Windthorſt ſeine ſämmtlichen ſoeben angenommenen Amendements
zück. Hierauf erfolgte die namentliche Abſtimmung über den einzigen
Atikel der Regierungs=Vorlage, betr. die Verlängerung des
Socialiſten=
getzes, welche mit 189 gegen 157 Stimmen angenommen wurde.
Afür ſtimmten geſchloſſen die beiden conſervativen Fractionen und die
Ationalliberalen, der kleinere Theil des Centrums und der
Deutſch=
freiſinnigen, ſowie einige Elſäſſer, dagegen der größere Theil des
Intrums, der Deutſchfreiſinnigen und der Elſäſſer, die Polen und die
Ecialdemokraten. Bei der am Montag ſtattgefundenen dritten Leſung
uͤrfte die Vorlage ohne weitere Debatte angenommen worden ſein.
Die „Nordd. Allg. 3tg.” beſpricht in anerkennendſter Weiſe den
ahresbericht der Frankfurter Handelskammer. Sie ſagt, in Frankfurt
ſtinden die Handels=Intereſſen der gewerblichen Thätigkeit voran!
Lotz dem ſei die Handelskammer objectiv, verſchließe ſich der Forderung
er ſtärkeren Vertretung der gewerblichen Intereſſen nicht und habe
herſeits die Initiative ergriffen, um das in ihrer Competenz liegende
Pgliche zu thun.
Wie das „F. Ju mittheilt, iſt jetzt jeder Zweifel ausgeſchloſſen,
a5 der hölliſche Plan, das Niederwalddenkmal bei der Einweihung
nt allen zur Stelle hefindlichen Perſonen in die Luft zu ſprengen,
mklich bis zur Legung der Zündſchnur ausgeführt war. Das Dynamit
hand ſich in den Drainröhren des Denkmals ſelbſt.
Frankreich. Das Ergebniß der indirecten Steuern im Monat
Aril blieb um ſechs Millionen hinter den Voranſchlägen des Budgets
ſnd um zwei Millionen hinter dem Erträgniß des April 1883 zurück.
würde ſich hiernach ein Deficit von 28½ Millionen für die vier
ten Monate des Jahres 1884 ergeben.
Der neue chineſiſche Geſandte in Paris Li=Fong=Pao, gab am
eitag zu Ehren des nach London abreiſenden Marquis Tſeng ein
ſchiedsdiner und wurde am Samſtag Vormittag von Miniſterpräſident
frry in Privataudienz empfangen.
Prinz Napoleon hat einen manifeſtartigen Brief an ſeine Anhänger
nöffentlicht, in welchem er ſeine bekannten democratiſchen Doctrinen
Ederholt und im Uebrigen verſichert, daß keinerlei Differenzen zwiſchen
hn und ſeinem Sohne Jerome Napoleon beſtünden. Eine Bedeutung
ud dem Briefe in republikaniſchen Kreiſen nicht beigelegt.
England. Am Sonntag den 11. früh trafen der Prinz und die
kinzeſſin Ludwig von Battenberg in London ein und beſuchten nach
ker Ankunft die Königin Victoria.
In der letzten Sitzung des Oberhauſes trat Lord Granville ſehr
khaft für den Congo=Vertrag ein, der England große Vortheile ſichere;
Zweck des Vertrags bezeichnete Lord Granville die Ausdehnung des
findels und die Unterdrückung des Sclavenhandels.
Im Unterhauſe wurde die Vieheinfuhrbill in dritter Leſung mit
4 gegen 21 Stimmen angenommen.
93
1091
Wie der „Obſerveru meldet, iſt der von dem Khedive geäußerte
Wunſch, auf der Conferenz durch einen Delegirten vertreten zu ſein,
welcher Aufſchlüſſe über die Lage in Cgypten zu geben hätte, abſchläglich
beſchieden worden.
Ein den „Times' zugegangenes Telegramm aus Shangai vom
11. Mai meldet die Unterzeichnung des Vertrags zwiſchen Frankreich
und China. China erkennt das franzöſiſche Protectorat über Tonking
an. Grenzpolizei und Zölle werden gemeinſam geregelt. Die Provinzen
Kuangſi, Quangtung, Puennan werden unter ſpäter feſtzuſtellenden
Be=
dingungen dem allgemeien Handel eröffnet. China zahlt keine
Kriegs=
tſchädigung.
Spanien. Die in voriger Woche ſtattgefundenen Neuwahlen zum
Senat haben dem Cabinet Canovas del Caſtillo auch in dieſer
Körper=
ſchaft eine entſchiedene Majorität gebracht. Die Zahl der miniſteriell
geſinnten Senatoren beträgt einſchließlich der dem Senate kraft eigenen
Rechts angehörenden oder vom König auf Lebenszeit ernannten
Mit=
glieder 270, dagegen die der oppoſitionellen Senatoren nur 90.
Cghpten. Der Mudir von Dongola telegraphirt am 10. d. M.
nach Kairo, daß die neulich abgeſandte Recognoſcirungs=Abtheilung nach
Dongola zurückgekehrt ſei und berichtete, daß Meraweh, der ſüdlichſte
Punkt, mit welchem die telegraphiſche Verbindung noch offen, von den
Inſurgenten beſetzt ſei. Das ganze Land ſüdlich von Debbah befinde
ſich in vollem Aufſtande; er, der Mudir, habe eine beträchtliche
Streit=
macht irregulärer Truppen abgeſandt, um die Straße über Debbah
hinaus wieder frei zu machen.
Aus Kairo wird vom 11. d. M. berichtet, daß dem Vernehmen
nach die engliſchen Militärbehörden angewieſen worden ſeien, für eine
eventuell abzuſendende Expedition zum Entſatze von Khartum
Vorberei=
tungen zu treffen.
Vereinigte Staaten. Der Senat genehmigte die Schifffahrtsbil,
welche im Weſentlichen Folgendes beſtimmt: Alle Officiere americaniſcher
Schiffe müſſen Bürger der Unionsſtaaten ſein. Die nach auswärts
gehenden Schiffe dürfen im Auslande eintretende Vacanzen bis zur
Heimkehr mit Ausländern ausfüllen. Wenn Schiffe in den
Unions=
ſtaaten für fremde Rechnung ganz oder theilweiſe von ausländiſchem
Material, worauf Einfuhrzoll gezahlt iſt, gebaut ſind, wird bei der
Ausfuhr der Schiffe der Betrag des entrichteten Zolles abzüglich von
10 pCt. zurückvergütet.
China. Die Kriegs= und die Friedenspartei am chineſiſchen Hofe
bekämpfen einander noch immer. Li=Hung=Chang, der leitende
Staats=
mann China's, hat der Kaiſerin eine Denkſchrift übergeben, in welcher
die Nothwendigkeit einer ſofortigen Verſtändigung mit Frankreich
dar=
gelegt wird. Die Kaiſerin berief hierauf den Staatsrath, zu dem auch
Prinz Chun zugezogen wurde, um über die Denkſchrift zu berathſchlagen,
und dieſer ſoll ſich gegen die von Li=Hung=Chang befürwortete
Friedens=
politik ausgeſprochen haben. Andererſeits heißt es aber auch, daß in
Tientſin zwiſchen den franzöſiſchen und den chineſiſchen Bevollmächtigten
die Friedenspräliminarien in der Tonking=Angelegenheit begonnen haben.
Aus Giadr und Laud.
Darmſtadt, 13. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Director der
Realſchule zu Gießen W. Soldan zum Director der Realſchule zu
Mainz ernannt.
— Der Graf und die Gräfin von Erbach=Schönbera haben
das Schloß zu König i. O. bezogen, um dort einen längeren Aufenthalt
zu nehmen.
Gerichtsacceſſiſt Dr. M. Mayer iſt durch Verfügung vom 9. Mai
1884 zum Hülfsgerichtsſchreiber bei Großh. Oberlandesgericht beſtellt
worden.
.) Die zweite Kammer hatte bekanntlich in Gemäßheit einer von
dem Abg. Schröder und Genoſſen geſtellten Antrags einen
Geſetzent=
wurf angenommen, wonach das Geſetz vom 3. Mai 1858, welches dem
höchſtbeſteuerten Grundbeſitzer Sitz und Stimme in dem Gemeinderath
einräumt aufgehoben werden ſoll. Der von dem Geſetzgebungsausſchuß
erſter Kammer durch Herrn von Willich erſtattete Ausſchußbericht
bean=
tragt wie auch auf früheren Landtagen Ablehnung des desfallſigen
Be=
ſchluſſes zweiter Kammer und betont namentlich, daß der große
Grund=
beſitzer, deſſen Intereſſe mit denen der geringſten Bauern verbunden ſei,
ſchon vermöge ſeiner meiſt höheren Bildung ganz beſonders zur
Ver=
tretung und Wahrung der Gemeindeintereſſen berufen erſcheine.
Bei der Abſtimmung über die Verlängerung des
Socialiſten=
geſetzes ſtimmten von den Abgeordneten des Großherzogthums Heſſen
mit Nein: die Herren Bamberger-Bingen, Büchner-Darmſtadt,
Gutfleiſch-Gießen, Liebknecht-Offenbach, Lüders-Alsfeld und
Philipps-Mainz. Mit Ja ſtimmten die Herren E. v. Löw-
Bens=
heim und Marquardſen-Worms. Herr Schröder-Friedberg
fehlte bei der Abſtimmung.
In Betreff der zu gründenden Arbeiter=Colonie erfahren
wir, daß in dieſen Tagen an den Vereins=Vorſtand ein Schreiben des
Verwaltungs=Comite des Friedrich Wilhelm=Victoria=Fonds eingelaufen
iſt, wonach einer nach dem Muſter von Wilhelmsdorf einzurichtenden
Arbeiter=Colonie für das Großherzogthum Heſſen aus den Mitteln des
genannten Fonds nach der Eröffnung der Anſtalt, wenn dieſelbe binnen
Jahresfriſt bewirkt ſein wird, eine Unterſtützung von 5000 M.
gewährt werden ſoll, unter Vorbehalt der Bewilligung einer weiteren
Subvention aus den für die eventuelle Errichtung einer Arbeiter=
Colonie=
in der Preußiſchen Provinz Heſſen=Naſſau reſervirten Fonds. Wie in
J
1092
Frankfurt und Wiesbaden geſchehen, ſo wird auch in Darmſtadt die
Bildung eines Local Comits veranlaßt werden, welches die Sammlungen
in hieſiger Stadt für dieſen gemeinnützigen Zweck in's Werk ſetzen wird.
Dem ſtatiſtiſchen Rückblick auf das Großh. Hoftheater
im Theaterjahr 1883-84 entnehmen wir: Vom 2. September 1883 bis
11. Mai 1884 wurden 135 Abonnement= und 13 Suspendu=Vorſtellungen
gegeben - unter letzteren 4 Benefize. 2 Aufführungen für Kinder, deren
eine am Vormittag war und eine Feſtvorſtellung; außerdem fand am
21. September im Kurhaus=Theater zu Homburg v. d. H. eine
Feſt=
vorſtellung vor Sr. Majeſtät dem Kaiſer Wilhelm ſtatt unter
Mit=
wirkung der Signora Zelia Trebelli aus London - alſo im Ganzen
119 Vorſtellungen. Von dieſen Aufführungen gehörten 75 der Oper,
1 der Concertmuſik, 4 dem Ballet, 12 dem komiſchen Genre mit Muſik
und 72 dem Schau= und Luſtſpiel an. Dasi Repertoire der Oper
bildeten 41 verſchiedene Opern. Neu waren darunter „Die
Walküre=
lvom hieſigen Perſonal dargeſtellt) und „Colombau. — Neu
ein=
ſtudirt erſchienen: „Titusv, „Der Waffenſchmied= „Der Dorfbarbier”
„Der Templer und die Jüdin=, „Aleſſandro Stradellat, „Undine=
„Romeo und Julier. Das komiſche Genre mit Muſik brachte
neu: „Der Welkumſegler wider Willenv. — Neu einſtudirt: „Die Kunſt
geliebt zu werden” und „Das Mädchen aus der Feenwelt, oder: Der
Bauer als Millionär” Das Schau= und Luſtſpiel bot 11
Neuig=
keiten: „Miß Sara Campſon”, „Fedorar, „Um ein Nichts=, „
Flatter=
ſucht= „Der Schriftſtellertag=, „Apfelbaum, Erdmännchen und Flöte=,
„Der Probepfeil= „Durch3 Ohr”, „Liebes=Plänkeleiv, „Ein Reiſe=
Aben=
teuer” und „Des Uhrmachers Hut= — Neu einſtudirt: „Roſenmüller
und Finke, oder: Abgemacht= „Ein höflicher Mann”, „Ipligenie auf
Tauriss, „Die Memoiren des Teufels=, „Deborah, „König Rene's
Tochter”, „Die Malers, „Die Fourchambault”, „Das Stiftungsfeſt”
„Tartüffe”, „Das Urbild des Tartüffe; „König Oedipus”, „Oedipus in
Kolonos, „Die Verſchwörung des Fiesko zu Genua” „Prinz Friedrich
von Homburg, oder: Die Schlacht bei Fehrbellin' und „Doctor Robin”.
Von den in dieſem Theaterjahr auf dem Großh. Hoftheater erſchienenen
Gäſten wirkten in der Oper: die Herren Feßler (wurde engagirt),
B. Eilers (wurde engagirt), Schott, Vogl, J. Hofmann, Miranda,
Gill=
meiſter (wurde engagirt), die Damen Trebellt (bei der Feſtvorſtellung
in Homburgl, Moran=Olden, Marianne Brandt, Lechner und Engdahl;
im Concert: Tereſina Tua; — im Ballet: Fräulein Sutor (wurde
engagirt); — im Schau= und Luſtſpiel: Herr Wisthaler (
Ehrenmit=
glied) und Fräulein Schneider (wurde engagirt). Ausgeſchieden
ſind nach dem Theaterjahr: die Herren B. Eilers und Kraſa; die Damen
Pichon und Schneider. Geſtorben: Scenerie=Iuſpector Bormuth.
Am Himmelfahrtstage (den 22. Mai), am Sonntag den 25. Mai,
an den beiden Pfingſtfeiertagen (1. und 2. Juni), ſowie dann ferner
bis auf Weiteres an jedem Sonntage werden nachverzeichnete
Extrazüge mit allen drei Wagenelaſſen und abgekürzter Fahrzeit von
Frankfurt nach Heidelberg und umgekehrter Richlungabgefertigt; für dieſe
Züge ſind die Sonntagsbillete gültig: ab Darmſtadt 810
Vor=
mittags, in Bensheim 81 in Weinheim 9s, in Heidelberg 9as mit
An=
ſchluß nach Schwetzingen. In Heidelberg geht Abends der Extrazug ab
715 iſt in Weinheim 786, in Bensheim 81, in Darmſtadt 91o, in
Frank=
furt 916 ¾i er Zug hat gleichfalls Anſchluß von Schwetzingen. Die
Züge halten mit wenigen Ausnahmen an allen Stationen.
Verein ehemaliger Studirender der techniſchen
Hochſchule zu Darmſtadt. Zur Gründung eines ſolchen Vereins
hat ſich aus ehemaligen Studirenden und einigen Profeſſoren der
tech=
niſchen Hochſchule ein Comité gebildet, welches demnächſt Einladungen
zu einer Sonntag den 15. Juni abzuhaltenden conſtituirenden
Sitzung verſenden wird. Zur Erleichterung der Adreſſirung dieſer
Ein=
ladungen werden alle Leſer dieſer Zeilen, welche die techniſche Hochſchule
zu Darmſtadt oder die ehemalige höhere Gewerbeſchule beſucht haben,
gebeten, ihre gegenwärtige Adreſſe dem Vorſitzenden des Comites, Herrn
Stadtverordneten Rückert zu Darmſtadt zugehen zu laſſen.
Es exiſtiren bereits zahlreiche Vereine und Geſellſchaften von Männern,
welche die gleiche Bildungsanſtalt beſucht haben. Sie verfolgen faſt
ausnahmslos das Ziel, die freundſchaftlichen Beziehungen, die ſich auf
der Grundlage gemeinſamer Arbeit entwickeln, trotz räumlicher
Tren=
nung nach Abſchluß der Studien weiter zu pflegen, und ſie hinüber zu
retten in das Berufsleben, wo die praktiſchen Früchte der
Jugend=
freundſchaft reifen können. Das Fehlen eines derartigen Bandes iſt von
den ehemaligen Studirenden der hieſigen techniſchen Hochſchule ſchon
recht oft als ein Mangel empfunden worden. Umſomehr darf man
hoffen daß die jetzt ergehende Anregung allſeitigen Beifall finden wird.
Der Verein ſoll alljährlich ein Adreſſenverzeichniß ſeiner Mitglieder
herausgeben und ſich in Sachen der Stellenvermittlung für dieſelben
bethätigen. In letzterer Hinſicht iſt die Unterſtützung durch den
Lehr=
körper der techniſchen Hochſchule bereits zugeſichert worden. Das
Pro=
gramm der conſtituirenden Verſammlung wird noch veröffentlicht
wer=
den. Man beabſichtigt auch die Gelegenheit zu einer Vorberathung
über das im Jahre 1886 ſtattfindende 50jährige Jubiläum der
techniſchen Hochſchule zu benützen.
G, 8. Section Darmſtadt des deutſchen undöſterreichiſchen
Alpenvereins. In der letzten Monatsverſammlung ſprach Herr
Geh. Medicinalrath Dr. Weber über die Entdeckungsreiſe, welche die
Herren Dt. Retzer= und Paſſavant an- der Weſtklülſte Afrikas
unter=
nahmen und über deren=Ergebniß noch wenig in die Oeffentlichkeit
ge=
drungen iſt. Die beiden kühnen Forſcher widmeten ſich, hauptſächlich
der Schädelmeſſung, um hierdurch den Raſſenunterſchied der dort
leben=
den Völker feſtzuſtellen. Das Reſultat dieſer Unterſuchungen wurde
von dem Vortragenden einer eingehenden, Beſprechung unterzogen und
mit Hülfe einiger Schädel und Tabellen auf ſehr belehrende Weiſe
er=
läutert. Viel intereſſantes bot das Verleſen einiger Originalbriefe des
Dr. Retzer, in deren Beſitz ſich Herr Dr. Weber befindet. Eine darin
vorkommende Mittheilung, dürfte wohl für jeden Deutſchen höchſt
er=
freulich klingen; der Reiſende bemerkt nämlich, daß wir - und zwar.
in Folge des ebenſo taktvollen wie ſelbſtbewußten Auftretens der in jenen
Küſtenſtrichen lebenden deutſchen Kaufleute - diejenige Nation ſeien,
welche von den Eingeborenen mit der meiſten Achtung und dem, größten
Entgegenkommen behandelt würden. Erſchütternd. war, der Bericht des
Herrn Paſſavant über den Tod des Dr. Retzer, welcher in der
Came=
ransbai durch Umſchlagen des Bootes ertrank, während es Herrn
Paſſa=
vant ſelbſt gelang, ſchwimmend das Ufer zu erreichen; die Leiche des
Verunglückten war nicht zu erlangen. Der Vorſitzende dankte Herrn
Geh. Medicinalrath Dr. Weber im Namen der Section für den
belehren=
den Vortrag und äußerte zugleich den Wunſch, den von dem Redner
urſprünglich zum Vortrag gewählten Gegenſtand, die Schneeblindheit,
für die Tagesordnung einer ſpäteren Verſammlung erbitten zu dürfen.
N Samstag Nachmittag wurde einem Dienſtmädchen in der Meſſe
das Portemonnaie mit ca. 4 M. aus der Taſche entwendet.
In der
Nacht vom 10. auf den 11. d. M. wurde von einem wachehabendent.
Schutzmann gegen 3 Uhr innnerhalb der Verkaufsbuden auf dem
Markt=
platz Geräuſch vernommen. Auf ſein Hinzueilen gewahrte er eine
Manns=
perſon, welche alsbald Reisaus nahm unter Zurücklaſſung einer ganz
neuen Reiſetaſche und geſtohlener Gegenſtände im Werthe von ca. 36 M.,
Sonntag Morgen wurde in der Schloßgartenſtraße eine 4bjährige
Nätherin in ihrem Bette todt aufgefunden. Es dürfte hier eine
Ver=
giftung vorliegen.
Zur Eröffnung der Sommerſaiſon im Saalbau findet
Mitt=
woch 14. Mai, Abends 6 Uhr großes Militär=Concert der Capelle
des Leibgarde=Regts. Nr. 115 ſtatt.
— Wenn das Wetter fürder günſtig iſt, ſteht der Bienenzuchl
Zugelau
abermals eine reiche Ernte in Ausſicht. Die auf den 10. Septembet
d. J. feſtgeſetzte Generalverſammlung des Starkenburger Bienenzüchter/
Vereins in Darmſtadt, verbunden mit Ausſtellung, Prämiirung und
Verlooſung, dürfte zur Verallgemeinerung dieſes wichtigen Zweiges der,
Landwirthſchaft ſehr viel beitragen. Die Vorbereitungen hierzu werder
jetzt ſchon getroffen und ſoll Mittwoch Abend, den 14. d. M., in der.
Monatsverſammlung, bei Reſtaurateur Weber, darüber berathen werden
Dem früheren Generalſecretär der landwirthſchaftlichen
Verein=
des Großherzogthums, nunmehrigen Profeſſor am eidgenöſſiſchen
Poly=
technikum zu Zurich, Dr. Kraemer, iſt vor einigen Tagen von den
Ackerbauminiſter Frankreichs der franzöſiſche landwirthſchaftliche Ver/
dienſtorden verliehen worden.
D. B.
Jugenheim. Großfürſt Paul von Rußland trifft, dem
Ber=
nehmen nach, zum Beſuche der hohen Herrſchaften auf dem Heiligenberg
heute hier ein. - Zahlreiche Privatwohnungen ſind von Fremden füy
den Sommeraufenthalt bereits gemiethet und täglich treffen Curgäſt;
hier ein. Es hat den Anſchein, daß auch dieſe Saiſon einen regen
Ver=
kehr in die Bergſtraße bringen wird.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 9. Mai.
E. Die Wiederholung von Molieres „Tartüffer ging in der
nämlichen anſprechenden Weiſe vor ſich wie die Aufführung im Januar,
welche wir damals. eingehend beſprachen. An„Tartüffe' ſchloß ſich das,
aus dem Franzöſiſchen durch V. Friedrich übertragene einaktige
Luſt=
ſpiel „Doctor Robin; welches in Erinerung an den unſterbliche:
Garrick - geb. 1716 geſt. 1779 - die Macht der Schauſpielkunſt au
die Gemüther der Menſchen verherrlicht.
Herr Edward fand als Garrick vollauf Gelegenheit, ſein
ſchau=
ſpieleriſches Können nach den verſchiedenſten Richtungen hin zu entfatter
und Frln. Ethel gab die ſchwärmeriſche Mary mit viel Anmuth und
Liebenswürdigkeit.
Sonntag. 11. Mai.
Trohdem „Carmenz den Schluß der Saiſon bezeichnete, hatt/
ſich zu dieſer letzten Vorſtellung kein ſehr zahlreiches Publikum
einge=
funden. Der Lenz lockte in's Freie, und dann war es bereits zum
fünften Mal, daß uns in dieſer Saiſon die graziös=pikanten Lied= und
Tanzweiſen der „Habanera” und der „Sequidillau umflutheten. Frlr.
Finkelſtein (Carmen), die Vertreter der beiden anderen Hauptpar
tien: Herr Bär (Don Joſe) und Herr Feßler (Escamilla) und di
übrigen Mitwirkenden ließen es ſich angelegen ſein, dieſem letzten Theater
abend all den Glanz zu verleihen, welcher die vorhergehenden Carmer
aufführungen ausgezeichnet hatte.
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Tages=Kalender.
Dienstag, 13. Mai: Vortrag des Miſionärs Beltz, im Hauſe Schützer
traße 9, Hinterbau
Mittwoch, 14. Mai: Großes Militär=Concert (Saalbau).
Hierzu 2 Beilagen: „Sommerfahrplan der Main=Neckar= und Heſſiſchen Ludwigs=Bahn betr."
Druck und Verlag: L.= C. Wittlich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
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