Amtliches Organ
füͤr die Behannlmachungen des Großh. Kreieamta, des Groſih. Volizeiamts und ſämmtlicher Behürden.
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1884.
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Darmſtadt, den 24. April 1884.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 25. April.
Deutſches Reich. Der Kaiſer ertheilte am Montag Nachmittag
dem Fürſten Vismarck wiederum eine längere Audienz und kann man
annehmen, daß es ſich hierbei abermals um die mit dem Rücktritt des
Fürſten Bismarck aus dem preußiſchen Staatsminiſterium
zuſammen=
hängenden Fragen gehandelt hat Laß der Kaiſer nunmehr die
Grund=
züge für die Conſtituirung des Staatsrathes genehmigt hat und zur
Zeit mit der Prüſung der die Details betreffenden Vorſchläge beſchäftigt
iſt, wird von den oficiöſen „Verk. Polit. Nachr.- beſtätigt.
Was die erſten Sitzungen des Reichstages und des preußiſchen
Abgeordnetenhauſes nach der Oſterpauſe anbelangt, ſo beſchäftigte ſich
der erſtere am Dienstag mit der zweiten Leſung der Novelle zum
Hilfs=
kaſſengeſetz. Artikel 2a wurde mit dem Zuſatz, wonach auf Antrag der
Caſſen die höhere Verwaltungsbehörde bei der Zulaſſung zugleich
be=
ſcheinigen muß, daß das Statut den Vorſchriften in 6 75 des
Kranken=
verſicherungsgeſetzes genügt, weiter Artikel 8 mit dem Zuſatz, wonach
decentraliſirte Verwaltungsſtellen einzurichten ſind, welche die
Berech=
tigung haben, Gelder bis zur halben Höhe des Jahresbeitrages
ſelbſt=
ſtändig zu verwalten, genehmigt. Die übrigen Artikel bis Artikel 11
wurden nach den Commiſſionsanträgen angenommen. Bei der
nament=
lichen Abſtimmung über den erſten Satz des 8 33 (Art. 11) ſtellte ſich
die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes heraus, ſo daß die weitere
Bera=
thung der Vorlage vertagt werden mußte; am Mittwoch war,
Schwerins=
tag”.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus genehmigte in der
Diens=
tagsſitzung zunächſt einige kleinere Geſetzentwürfe in dritter Leſung und
verwies hierauf in erſter Leſung die Vorlage, betr. die Verſtaatlichung
der Berlin=Hamburger=Bahn. der bremiſchen Bahnen, der Tilſit=
Inſter=
burger Bahn und der Oels=Gneſener Bahn an die Eiſenbahn Commiſſion.
Der hierzu gehörige Nachtragsetat wurde der Budgetcommiſſion
über=
wieſen und die Ueberſicht über die Verwaltung der fiscaliſchen
Berg=
werke, Hütten und Salinen pro 188½-83 für erledigt erklärt; zum
Schluß wurden noch mehrere kleinere Gegenſtände erledigt.
Nach Mittheilungen aus Berlin, werden, ſoweit bis jetzt bekannt,
der Kronprinz und die Kronprinzeſſion nebſt der Erbprinzeſſin von
Sachſen=Meiningen und der Prinzeſſin Victoria, ſowie Sr. K. H. dem
Prinzen Heinrich am 25. d. Vormittags 84 Uhr Berlin verlaſſen, um
ſich zu den Vermählungsfeierlichkeiten nach Darmſtadt zu begeben.
R
Zuvor jedoch gedenken, wie es heißt, noch der Kronprinz und der Prinz
Heinrich einer Einladung des Großherzogs von Sachſen zur
Auerhahn=
balz zu entſprechen. Aus dieſer Veranlaſſung begleiten Höchſtdieſelben,
die Frau Kronprinzeſſin und die Prinzeſſinnen Charlotte und Victoria
von hier aus bis Eiſenach, und während die Prinzeſſinnen dann von
dort nach Darmſtadt weiterreiſen, begeben ſich beide Prinzen von dort
zur Jagd nach der Wartburg zum Großberzog von Sachſen und treffen
erſt etwa zwei Tage ſpäter in Darmſtadt ein.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck empfing am Dienstag den
Frank=
furter Oberbürgermeiſter Dr. Miquel, wodurch die Gerüchte über den
Eintritt Dr. Miquel's in das preußiſche Miniſterium wieder neue
Nah=
rung erhalten haben. Etwas Näheres über dieſen Beſuch Miquel's beim
Reichskanzler iſt jedoch noch nicht bekannt.
Generalfeldmarſchall Graf Moltke, welcher noch immer mit einem
läſtigen Lungenkatarrh zu kämpfen hat, beabſichtigt, bei eintretendem
milderem Wetter ſich einen längeren Urlaub vom Kaiſer zu erbitten und
vorläufig auf ſeiner Beſitzung Kreisau in Schleſien Aufenthalt zu nehmen.
Die Commiſſion für den Geſetzentwurf über den Feingehalt von
Gold= und Silberwaaren begann am 23. die Generaldiscuſſion. Referent,
Karſten berichtete über eingegangene Petitionen; ihm perſönlich ſei die
Annahme des Geſetzes unmöglich. Correferent Perrot ſprach ſich dafür
aus entweder die Stempelberichtigung auf geringere Feingehalte
aus=
zudehnen oder die Stempelberichtigung auf ſchwerere Gold= und
Silber=
geräthe zu beſchränken.
Die Eiſenbahn=Commiſſion des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes
genehmigte ſämmtliche Verträge über den Erwerb neuer Bahnen, mit
Ausnahme der Bremer Bahn, worüber wegen Abweſenheit des Referenten
die Berathung ausgeſetzt wurde.
Der bisherige däniſche Geſandte in Petersburg, Kammerherr v. Vind,
iſt zum Geſandten in Berlin ernannt worden. Zu ſeinem Nachfolger
in Petersburg ſoll der bisherige Vertreter Dänemarks am Wiener Hofe,
General Kjär, deſignirt ſein.
Bei einer dieſer Tage in Kiel ausgeführten Probe=Mobiliſirung des
diesjährigen Uebungsgeſchwaders erfolgte die vollſtändige Mobiliſirung
innerhalb 3 Stunden, womit die Schlagfertigkeit unſerer Marine in
glänzender Weiſe dargelegt wurde.
Oeſterreich=Ungarn. Der „Wiener Preſſel zufolge wird in den
nächſten Tagen im ungariſchen Abgeordnetenhauſe ein Geſetzentwurf
ein=
gebracht werden, wonach der Theißregulirungs=Geſellſchaft die Aufnahme
einer Anleihe von zehn Millionen Gulden bewilligt wird.
Frankreich. Augenblicklich ſteit die am Montag erfolgte
Eröff=
nung der Seſſion der Generalräthe im Vordergrunde der Ereigniſſe.
Nur die Generalräthe der Departements der Seine, Korſica's und
Al=
geriens werden erſt zu einer ſpäteren Zeit zuſammentreten. Die
gegen=
wärtige Seſſion der Generalräthe iſt dadurch bemerkenswerth, daß in
ihr die ſchutzöllneriſche Bewegung, welche in Frankreich immer mehr
um ſich greift, zu einem ſcharf accentuirten Ausdruck gelangen dürfte.
Beinahe in ſämmtlichen Departements ſind Anträge auf Erhöhung des
Eingangszolles für Getreide, für Schlachtvieh, für Induſtriewaaren ꝛc.
geſtellt worden und heißt es, daß die Regierung dieſem Drucke auch
nachgeben und wahrſcheinlich einen neuen Zolltarif ausarbeiten laſſen
werde.
Die wegen der Theilnahme an dem revolutionären
Sonntags=
meetiſg in Paris verhafteten Ausländer Hauppe, genannt Waldo, und
Pachner (erſterer ein Preuße, letzterer ein Oeſterreicher) ſind aus
Frank=
reich ausgewieſen worden.
England. Einer am 23. d. M. in London eingetroffenen Meldung
des Reuter'ſchen Bureau's aus Changhai zufolge, iſt der Vicekönig
von Pünnan in Hang=ſoa plötzlich geſtorben. Man vermuthet einen
Selbſtmord.
Einer Meldung des „Standard aus Kairo zufolge weigert ſich
Nubar Paſcha beſtimmt im Amte zu bleiben, wenn Berber nicht ſofort
Hilfe erhalte. General Wood treffe deshalb eilige Vorbereitung zur
Ab=
ſendung von Truppen, welche in dieſer Woche aufbrechen werden, falls
die engliſche Regierung nicht das Gegentheil anordne.
„Daily Telegraph” meldet aus Karro von geſtern das Gerücht,
Berber ſei bereits gefallen, wogegen die „Pall Mall Gazette! von gut
unterrichteter Seite erfahren haben will, der Gouverneur von Berber ſe
wohl in der Lage, ſich zu halten, wenn ihm unverzügliche Hülfe
ver=
ſprochen würde.
Türkei. Bei der Verabſchiedung des öſterreichiſchen
Kronprinzen=
paares vom Sultan, wobei der Kronprinz für die außerordentliche
Gaſt=
freundſchaft wärmſtens dankte, drückte der Sultan den Wunſch aus,
der Dampfer„Miramarz möge auf der Rückfahrt von Bruſſa noch einer
ganz kurzen Aufenthalt im Bosporus nehmen, damit er dem
Kron=
prinzenpaar vor deſſen gänzlicher Abreiſe noch einen freundlichen Gruß
ſenden könne.
Cgypten. Nach einem am 22. ds. Mts. in Kairo eingegangenen
Briefe von Giegler Paſcha in Korosko gelang es 3000 Perſonen,
Khartum zu verlaſſen, bevor die Stadt von den Aufſtändiſchen
voll=
ſtändig eingeſchloſſen wurde. Sechshundert Perſonen kamen in Korosko
an und wurden nach dem Norden weiterbefördert. - Der
Dele=
girte Cgyptens zur Conferenz in London wird vorausſichtlich Plum
Paſcha ſein.
In Kairo fand am 23. d. M. dem „Bureau Reuter” zufolge ein
gemeinſamer Rath im engliſchen Conſulat ſtatt, welchem Egerton,
Rubar Paſcha und General Wood beiwohnten. Es wurde beſchloſſen,
der engliſchen Regierung anzuempfehlen, eine gemiſchte engliſch=egyptiſche
81
939
Expedition zur Hülfe nach Berber zu ſenden. Die Expedition würde in
2 Monaten in Berber ankommen.
Vereinigte Staaten. Gemäß dem jüngſt vom Senat gefaßten
Beſchluß hat der Staatsſecretär Freelinghuyſen nunmehr die Flagge der
internationalen afrikaniſchen Geſellſchaft als befreundete Flagge
aner=
kannt.
Aus Gtavt unnd Lumz.
Darmſtadt, B. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſoriſchen
Lehrer an dem Gymnaſium zu Mainz, Dr. L. Schaum, zum Lehrer
an dieſer Anſtalt ernannt.
Ihre Majeſtät die Königin Victoria von England unternahmen
Mittwoch Nachmittag eine anderthalbſtündige Spazierfahrt in das
Mühl=
thal. Mit Ihrer Majeſtät fuhren S. K. H. der Erbgroßherzog.
J. Gr. H. die Prinzeſſin Victoria und die Marquiſe of Ely. Die
Herrſchaften kehrten über Eberſtadt um 6½ Uhr hierher zurück.
Ihre Kaiſerl. Hoheit die Deutſche Kronprinzeſſin. JJ. KK.
HH. die Erbprinzeſſin von Meiningen und die Prinzeſſin
Victo=
ria von Preußen treffen heute Abend 9 Uhr 10 Min. dahier ein.
- (Ordensverleihung.) Der „D. R.=A.u veröffentlicht die
durch Se. Maj. den Kaiſer dem Regierungsrath Stumpff, zu
Wiesbaden ertheilte Erlaubniß zur Anlegung des ihm von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog verliehenen Ritterkreuzes 1. Kl. des Großh.
Ver dienſtordens Philipps des Großmüthigen.
Lord Carlingford, Königl. Großbritanniſcher Miniſter, wird
heute hier erwartet; derſelbe ſteigt im Hotel zur Traube ab.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 7 vom 24. April
ent=
hält: Bekanntmachung, den Ausſchlag der directen Steuern für
das Etatsjahr 1884 85 betr. Hiernach betragen die
Normalſteuerkapi=
talien im Ganzen 25,829,376 fl., wovon auf Gewerbeſteuer 2,930,420 fl.
auf Grundſteuer 11,844,006 fl., auf Einkommenſteuer 10954,950 fl.
kommen. Nach den Steueranſätzen in Gemäßheit des Finanzgeſetzes vom
20. Mai 1882, wonach jährlich an directen Steuern auf die Mark
Ge=
werb= und Einkommenſteuerkapital der Betrag von 19 Pf. — 32¾ auf
den Gulden dieſes Steuerkapitals, auf die Mark Grundſteuerkapital der
Betrag von 17½ Pf. — 30 Pf. auf den Gulden dieſes Steuerkapitals
erhoben werden ſoll, treffen auf die Steuercommiſſariate:
Normalſteuerkapitalien:
Steueranſätze:
Gewerbſt. Grundſt. Eink=St. Gewerbſt. Grundſt. Eink.=St.
l.
fl.
Darmſtadt 345713 731703 1410135 11260368 219510.90 45930114
Gießen,
Mainz
Offenbach 310659 413587 886925 101186.10124076.10288884.16
Worms 212075 586427 649280, 690758417592810 21147978
Den geringſten Ertrag liefert das Steuercommiſſariat Schotten mit:
15710 128076 79825 5116.98 3842280 26000.16.
Die für Württemberg, Baden und das Großherzogthum Heſſen
gebildeten gemeinichaftlichen Sachverſtändigen=Vereine mit dem
Sitze in Stuttgart ſind heſſiſcher Seits wie folgt zuſammengeſetzt:
1. Literariſcher Sachverſtändigen=Verein: a. Mitglieder:
Ordentlicher Profeſſor an der juriſtiſchen Facultät der Landes=Univerſität
Gießen und Kanzler der Landes=Univerſität Dr. K. Gareis; Geheimer
Oberbaurath i. P. Dr. Fr. Müller zu Darmſtadt; b. Stellvertreter:
Verlagsbuchhändler Victor v. Zabern zu Mainz. 11. Muſikaliſcher
Sachverſtändigen=Verein: a. Mitglieder: Hofconcertmeiſter i. P.
F. Buchler und Hofmuſikdirector C. A. Mangold zu Darmſtadt. b.
Stell=
vertreter: Muſikverleger J. A. Andrs zu Offenbach. 111. Künſtleriſcher
Sachverſtändigen=Verein: a. Mitglieder: Hofmaler Profeſſor
A. Noack und Geheimer Oberbaurathi. P. Dr. Fr. Muller zu Darmſtadt.
b. Stellvertreter: Profeſſor H. Müller zu Darmſtadt. IV.
Photo=
graphiſcher Sachverſtändigen=Verein: a. Mitglieder:
Hofphoto=
graph K. Hertel zu Mainz; Profeſſor H. Müller zu Darmſtadt. b.
Stell=
vertreter: Hofphotograph Karl Backofen zu Darmſtadt. V. Gewerblicher
Sachverſtändigen=Verein: a. Mitglieder: Generalſecretär des
Landes=Gewerbvereins Baurath K. Buſch zu Darmſtadt; Fabrikant
Wilhelm Preetorius II. zu Mainz; Profeſſor H. Müller zu Darmſtadt.
b. Stellvertreter: Portefeuillefabrikant J. Fr. Knipp zu Offenbach.
0 Stadtverordnetenſitzung vom 24. April. (Kurzer
Be=
richt.) Vor ſEintritt in die Tagesordnung theilt der Herr
Oberbür=
germeiſter mit, daß der Tod abermals eine Lücke in die
Verſamm=
lung geriſſen, die Stadt durch das Ableben des Hrn. Stadtverordneten
P. Verbenich einen tüchtigen Bürger, die Stadtverordneten einen
treuen, gewiſſenhaften Collegen verloren. Die Verſammlung ehrt das
Andenken des Verſchiedenen durch Erheben von den Sitzen.
Weiter lenkt der Großh. Oberbürgermeiſter die Aufmerkſamkeit
auf die auf dem Tiſch des Hauſes ausgeſtellten zwei prachtvollen
ſilber=
nen Kandelaber, welche als Hochzeitsgeſchenk der Stadt der Prinzeſſin
Victoria überreicht werden, worauf Stadtv. Bergſträßer einige
Mit=
theilungen über die am Vorabend der Vermählung ſtattfindenden
Feſt=
lichkeiten machte, insbeſondere bemerkte, daß eine Anzahl
Männergeſang=
vereine ihre Betheiligung an einer vor dem Palais des Prinzen
Alexan=
der ſtattfindenden Serenade zugeſagt, daß ferner der Louiſenplatz durch
10 von der Firma Möhring in Frankfurt mit großer Liberalität
unent=
geltlich zur Verfügung geſtellten elektriſchen Lampen mit einer
Geſammt=
lichtſtarke von 20000 Kerzen erleuchtet werden wird.
Hierauf trat man und zwar unter dem Vorſitz des Herrn Stadty
251
M.
M.
M.
126558 353481 553195 412217410004430180183.54
786790 1065385 2136695 25626870319615.50 69595212
Hauſer in die Berathung des Verwaltungsberichts für 1882,83 ein.
Die Finanzcommiſſion beantragt unter Anerkennung der trefflichen
Ge=
ſchäftsführung unſerer Bürgermeiſterei Decharge zu ertheilen.—- Nachdem
Rückert verſchiedene Punkte hervorgehoben, welche bei Aufſtellung des
nächſten Verwaltungsberichts berückſichtigt werden ſollen, wurde der
Commiſſionsantrag einſtimmig angenommen. — Der nach Beendigung
der Berathung wieder eingetretene Herr Oberbürgermeiſter dankie
für dieſes Votum und hob beſonders hervor, daß das erzielte Reſultar
weſentlich der tüchtigen, pflichtgetreuen Mitwirkung der ſtädtiſchen
Beamten zu verdanken ſei.
Im Anſchluß hieran beſchloß man unter Verzicht auf die
Duk=
legung des Commiſſionsberichts die Berathung des Budgets für 188415
Ein Geſuch des H.
nächſten Donnerstag und Freitag vorzunehmen.-
Zehfuß, ihm die Erbauung einer Villa an der Roßdörferſtraße zu er=
Für
theilen, wurde dem Commiſſionsantrag entſprechend, abgelehnt.
Anlage eines Brunnens an der Kreuzung der Landwehr=und
Weiter=
ſtädterſtraße wurde ein Credit von 500 M. bewilligt, nachdem
nament=
lich Lehr warm hierfür eingetreten. Weiter beſchloß man die
bau=
fällige Scheuer nebſt Stall der von der Stadt erworbenen
Hegendörfer=
ſche Hofraithe abzubrechen und das ſo gewonnene Terrain dem
Kirchen=
platz zuzuſchlagen.
Da nunmehr der Zeitpunkt gekommen, wo der früher mit der Firma
Harres und Barth abgeſchloſſene Vertrag wegen Uebernahme der
Weyprechtſtraße ſeitens der Stadt zu erfüllen iſt, ſo wurde dem
Commiſſionsantrag gemäß entſprechender Beſchluß gefaßt.
Rückert forderte die Bürgermeiſterei auf, die Schritte des
Polizei=
amts behufs Bewältigung der vom Exercierplatz hereinwirbelnden
Staubmaſſen zu unterſtützen, was der Herr Oberbürgermeiſter zuſagte.
Schließlich wurde Herr Beigeordneter Hickler mit 31 abgegebenen
Stimmen einſtimmig zum Jeigeordneten wiedergewählt.
O In der geſtrigen Sitzung der Strafkammer des hieſigen
Land=
gerichts wurde der Bürgermieiſter Peter Keilmann von Bürſtadt
wegen Vergehen im Amt - Fälſchung eines Gemeinderathsprotocous
zu der geſetzlich zuläſſigen Minimalſtrafe von einem Monat Gefängniß
verurtheilt. Der Fall lag etwas eigenthümlich. Es handelt ſich
näm=
lich darum, die für den für etwaige Waſſersnoth beſchafften
Rettungs=
nachen nöthige Mannſchaft zu beſtimmen und ſah der Gemeinderath u. A.
einen gewiſſen J. Winkel V. vor. Derſelbe lehnte jedoch die ihm
zu=
gedachte Function entſchieden ab, worauf der Bürgermeiſter der
Zu=
ſtimmung des Gemeinderaths für dieſen Fall ſicher das Protocoll dayin
abänderte, daß nunmehr ein J. Winkel 1V. mit dieſer Charge betraut
erſchien.
4 Der evangeliſche Kirchengeſangverein wird Sonntag,
den 27. April d. J., Abends 7 Uhr in der Stadtkirche eine
kirchen=
muſikaliſche Aufführung mit folgendem Programm veranſtalten: 1)
Euge, für Orgel in Gemol, von J. S. Bach. 2) Der Gerechte, ob er
gleich zu zeitig ſtirbt (5ſtimmige Mottete), von Joh. Chr. Bach. 3)
Choral: Wir werden bei dem Herrn ſein (geſungen von der Chorſchule).
4) O Jeſu Chriſti, von Riegel. 5) Maria Magdalena, von A. Gabrieli.
6) Alleluja, Christus surrexit, von Anerio. 7) Oſterlied der böhmiſchen
Brüder. 8) Choral: O ſelig Haus, da man dich aufgenommen (ge=
10) Ich
ſungen von der Chorſchule). 9) Cui sedes, von Caldara.
lag in tief.: Todesnacht, von J. Eckardt (geſungen von dem Verein
und der Chorſchule). Entlaſſung der Confirmirten aus der Chorſchule.
11) Choral: Nun freut euch lieben Chriſten gemein. Der Eintritt zu
den unteren Räumen der Kirche findet nur gegen Eintrittskarten
ſtatt, welche Samstag, den 26. April, Nachmittags 2 Uhr,
in dem Pädagoggebäude, (unteren Stock) unentgeltlich, jedoch
nur an Erwachſene ausgegeben werden. Fur diejenigen, welche einen
jährlichen Beitrag zur Kirchenchorſchule zahlen, ſind Eintrittskarten
reſervirt und können Freitag den 25. April bei Herrn Buchhändler
H. Waitz gegen Vorzeigung der Quittung über den Jahresbeitrag pro
1883 in Empfang genommen werden. Die Emporbühne, gegenüber der
Orgel, iſt für die nichtactiven Mitglieder des Vereins reſervirt. Die
Kirche wird um 6 Uhr geöffnet. Freiwillige Beiträge bittet man in
die, in der Kirche befindlichen Opferſtöcke einzulegen.
Repertoire=Entwurf für das Großh. Hoftheater.
Sonntag, 27. April: „Der Freiſchützl. Dienstag, 20. April, Ab. 8usp.
Feſtvorſtellung) Neu: „Colombar. Donnerstag, 1. Mai: „Der
Probepfeil”
Die diesjährigen Landwehrübungen beginnen nach
neuer=
licher Beſtimmung erſt am 4. Juni und dauern 12 Tage lang. E3
ſollen die Jahrgänge 1874 und 1875 eingezogen werden.
— Nachfolgende Rummern gewannen bei der Verlooſung
gelegent=
lich des Frühjahrs=Pferdemarktes die beigefügten 19 Hauptgewinne:
Nr. 13443 ein elegantes vis-a-vis mit 2 Grauſchimmel (Wallache) und
completen plattirten Geſchirren; Nr. 19336 ein Reitpferd - brauner
Wallach - mit Sattel und Zaum; Nr. 17354 ein Stuhlwagen mit
Pferd - dunkelbrauner Wallach - und Geſchirr; Nr. 9515 ein Pferd
Rappſtute; Nr. 4758 ein Pferd - kaſtanienbraune Stute; Nr. 1290
ein Pferd - Rappſtute; Nr. 2813 ein Pferd - braune Stute; Nr. 2520
ein Pferd — Muscatſchimmel (Wallach); Nr. 712 ein Pferd -
Fuchs=
ſtute; Nr. 5225 ein Fohlen - braune Stute; Nr. 10495 ein Fohlen
braune Stute; Nr. 14779 ein Fohlen — Stichelrappſtute; Nr. 619 ein
Fohlen:
brauner Wallach; Nr. 16586 ein Fohlen - braune Stute;
Nr. 10375 ein Fohlen - Fuchsſtute; Nr. 10895 ein Fohlen -
Dunkel=
ſchweißfuchsſtute; Nr. 3632 ein Fohlen - dunkelbrauner Hengſt; Nr. 5830
ein Fohlen - Fuchsſtute; Nr. 10513 ein Fohlen - Fuchsſtute. Die
officielle Ziehungsliſte liegt auf der Expedition d. Bl. zur Einſicht auf.
Die officielle Ziehungsliſte der Mainzer Blumen= und
Pflanzen=Ausſtellung liegt auf der Expedition d. Bl. zur Einſicht auf.
Mainz, 24. April. In der geſtern Abend ſtattgehabten
Stadt=
verordnetenverſammlung wurde mit allen gegen 7 Stimmen der
Be=
ſchluß gefaßt, das von der badiſchen Geſellſchaft für Gasbeleuchtung
Gebr. Puricelli) gemachte Anerbieten ſtatt des früheren jährlichen
Pachtes von 46000 M. einen ſolchen von 115000 M. auf die Dauer von
20 Jahren zu zahlen, abzulehnen, und weitere Verhandlungen mit
genannten Herren abzubrechen. Ferner wurde beſchloſſen, das Gaswerk
Seitens der Stadt in Selbſtbetrieb zu nehmen.
Offenbach, 24. April. Herr Staatsſecretär Dr. Stephan
be=
ſichtigte geſtern in Begleitung der Herren Oberpoſtdirectoren von
Darm=
ſtadt und Caſſel das hieſige neue Poſtgebäude und ſprach ſich ſehr
an=
erkennend über die Bauausführung desſelben aus. Die Ueberſiedelung
aus dem alten in das neue Gebäude wird vorausſichtlich im Herbſte
ſtattfinden können.
Gießen, 24. April. Dienstag Abend beſichtigte Herr
Staats=
ſecretär Dr. Stephan das neue Poſtlocal in der Schulſtraße.
Friedberg, 24. April. In Folge Beſchluſſes einer am 19. d. M.
einberufenen Verſammlung ſoll eine Scriba'ſche Stiftung in's Leben
ge=
rufen werden. Zweck derſelben ſoll ſein, junge Friedberger beiderlei
Geſchlechts, welche ſich dem Handwerke oder Kunſtgewerbe widmen und
deren Streben, Befähigung und Charakter ſie hierzu berechtigt, nacht
Maßgabe der vorhandenen Mittel behufs weiterer Ausbildung in ihrem
Geſchäft nach beſtandener Lehrzeit zu unterſtützen, eventuell denſelben
bei ihrer Etablirung in Friedberg eine Unterſtützung zu gewähren. Die
hierbei verfolgte Tendenz darf im vollen Maße als im Sinne unſeres
durch die Stiftung zu ehrenden Mitbürgers angeſehen werden.
Wiesbaden, 22. April. Der ſtädtiſche Kurdirector Herr Heyl
hat die Ermächtigung nachgeſucht, daß die ſtädtiſche Kurverwaltung
Maßregeln zur Veranſtaltung eines eintägigen Rennens für Officiere
der deutſchen Armee in der Zeit der Anweſenheit Sr. Majeſtät des
Kaiſers in Wiesbaden treffen darf, wie ſolche Rennen auch in anderen
Orten, z. B. Baden=Baden ꝛc., ſtattfinden.
Wie aus dem Taunus vom 22. d. M. berichtet wird, hat die
in den letzten Nächten herrſchende Kälte, verbunden mit bedeutendem
Schneefall, die Kirſch=, Pflaumen= und Frühbirnenblüthen in den
Thä=
lern, noch mehr aber auf den Höhen, meiſt zerſtört. Die in der
Gegend von Cronberg meiſt abgeblühten Aprikoſen, welche bereits
finger=
dicke Früchte angeſetzt haben, werden auch größtentheils zerſtört worden
ſein. In der Nacht vom 19. auf den 20. d. M. waren die Zweige der
blühenden Obſtbäume frühmorgens mit Eiszapfen behangen. Hieraus
läßt ſich ſchließen, daß die Anfangs zu großen Hoffnungen berechtigende
Blüthenpracht einem reichen Herbſtſegen weſentlich ſchadet. Die
Winter=
frucht hat nicht gelitten, ebenſo auch nicht die ſoeben aufgehende
Hafer=
ſaat; dagegen ſind aber die Rapsblüthen vielfach zerſtört, weniger durch
den Froſt als durch die Schneemaßen, welche die zahlreichen Zweige
ab=
knickten. Auf den Höhen und in den Nadel= und dichten Laubwäldern
liegt noch immer eine mehrere Centimeter hohe Schneedecke. In den
Gärten ſind die jungen zur Anpflanzung beſtimmten Pflanzen, ſowie
Salat an beſonders exponirten Stellen durch den Froſt erfroren und
ſchwarz geworden.
Berichtigung. Die geſtrige Mittheilung bezüglich der Ankunft
Sr. Hoh. des Fürſten von Bulgarien iſt dahin zu berichtigen, daß der
Fürſt am 29. d. M. hier eintreffen wird, um an der am 30.
ſtatt=
findenden Vermählungsfeier Theil zu nehmen. - In der erſten Zeile
unſeres Referats über den „Prinzen von Homburgi muß es heißen:
Nach (im Sinne von nächſt) Schiller iſt Heinrich v. Kleiſt unſer
ein=
ziger wirklicher Dramendichter. Durch ein Verſehen des Setzers iſt der
literarhiſtoriſche Lapſus. „Friedrich Schiller erklärte... in den Druck
gelangt. Bekanntlich ſtarb Fr. Schiller ſchon 1805; Heinrich v. Kleiſt
aber dichtete ſeine hervorragendſten Werke in den Jahren 1808 u. 1810.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Bremer Poſtdampfer=Weſer” Capitän Bruns, vom Nordd. Aoyd,
welcher am 4. April von Bremen aͤbging, iſt am 20. April wohlbehalten
in Baltimore, der Hamburger Poſtdampfer „Weſtphalia” Capitän
Barends, von der Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher am
9. April von Hamburg via Hävre abging, iſt am 21. April, und
der Bremer Poſtdampfer „Rhein=, Capitän Neynaber, vom Nordd.
Lloyd, welcher am 12. April von Bremen abging, iſt am 23. April
wohlbehalten in New=York angekommen.
Tages=Ralender.
Freitag 25. April: Verſammlung der Deutſchen Reichsfechtſchule,
Ver=
band Darmſtadt (Reſtauration Schmitz). — Vortrag des Miſſionär
C. Beltz im Hauſe Schützenſtraße 9, Hinterbau.
Samstag 26. April: Generalverſammlung des Kaufmänniſchen Vereins.
Hierzu eine Beilage für Nichtpoſt=Abonnenten: „ Geſchäfts=Verlegung von Auguſt Schwab betreffend.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.