Darmstädter Tagblatt 1884


22. April 1884

[  ][ ]

147.

147.
Jhrgüng

Monnementgpreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inel
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
pw Quartal incl. Poſtaufichlag.

Irag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Irſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinilr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärtg
von allen Anronen=Erpeditionen.

Auitliches Organ
fuͤr die Bekanntmachjüngeu des Größh. Breisamts, des Groſih. Poipiamils und fümmilicher Vehäirdat.

N. 78.

Dienstag den 22. April.

1884.

hſprüche an den unter der Rechts=
L.wohlthat des Inventars erworbenen
Nachlaß des Kaufmanns Bernhard Roſen=
heim
Inhaber der Firma S. Roſen=
heim
- zu Darmſtadt ſind binnen einer
Woche hier anzumelden.
Großherzogliches Amitsgericht
(4229
Darmſtadtl.

Bekanntmachung.
Vermiethung von Lagerraumen/
betreffend.
Im ſtädtiſchen Lagerhaus Nr. 2 ( nörd=
liche
Hälfte) ſollen folgende Räume mit
Wirkung vom 1. Juli d. Js. ab an die
Meiſtbietenden öffentlich verpachtet werden:
1) der 1. Stock, als Lagerraum für
Früchte, Mehl ꝛc., vorzüglich geeignet,
ca. 300.Om. umfaſſend;
2) ein kleiner Raum in dem 3. Stock,
ca. 16 Om. umfaſſend.
Die Verſteigerung findet
Mittwoch den 23. d. Mts., Vor=
mittags
11 Uhr,
auf unſerem Büreau unter den im Termin
bekannt gemacht werdenden Bedingungenſtatt;
lletztere können auch ſchon vorher auf un=
ſerem
Büreau eingeſehen werden.
Das Lagerhaus liegt unmittelbar bei
den Bahnhöfen und ſteht mit denſelben
durch Schienengeleiſe in Verbindung.
Darmſtadt, den 10. April 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
4055
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll die
Hofraithe des Sattlers Bernhard Brauf
Zahier und zwar:
Flur.
Nr. ⬜Meier.
4 568¾0 344 Hofraithe Gar=
diſtenſtraße
.
4 568½ 609 Grabgarten da
elbſt.
Mittwoch den 23. April d. 33.
Vormittags 1 Uhr,

an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. März 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(3071
Nadelſtreu=Verſteigerung.
Donnerstag den 24. April d. 3s.,
Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeindetannenwald Diſtrict
Kaiſerſchlag und Maitanne 290 Haufen
Nadelſtreu=Moos öffentlich an die Meiſt=
bietenden
verſteigert.
Beſſungen, den 18. April 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[(4230
4.

(ie Lieferung von circa 3000 Stück
T= Scheibenbrettern, Ausſchußmain=
bord
von mindeſtens 20 Emt. Breite-
für
die Regimenter Nr. 11 und 27, ſoll
am 1. Juni currentis
an den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Die Bedingungen ſind in dem Büreau
der unterzeichneten Behörde, auf dem
Schießplatze, einzuſehen.
Schießplahz=Verwaltungs=
Commiſſion. (4231
p l.
W

C
Deine Race=Hunde werden angekauft
5 und verkauft bei Georg Oehs,
Beſſ. Weinbergſtraße Nr. 10. (3771

Verſteigerung

von
Pferden, Vieh, Horräthen etr.
in Ariesheim.
Mittwoch den 23. April, Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaß des Peter Engel VI. von Griesheim ge=
hörigen
Mobilien, als:
2 Pferde (uchs und Schimmel, 1 Mutterſchwein, 1 fettes
Schwein, 3 Ferkel, 1 Rind, 1 Kuh, Vorräthe an Heu, Grum=
met
, Stroh, Dung, Kartoffeln, Hafer, Korn, Zwiebeln, Fleiſch,
Wurſt, Holz, 1 Einſpänner=, 1 Zweiſpänner=Wagen und ſonſtige
Ackergeräthe; ferner Möbel, Weißzeug, Bettwerk, Kleider, Haus=
und Küchengeräthſchaften
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
S. AdleT R., Amtsgerichts=Taxator.

Bekanntmachung.
Die Rechnung der israel. Religionsgemeinde zu Darmſtadt und Beſſungen für
188283 liegt auf dem Büreau Großh. Bürgermeiſterei dahier vom 23. d. Mts.
an acht Tage zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 21. April 1884.
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde.
4232
243

[ ][  ][ ]

906

R7

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[4235
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kaufsſtellen
zu haben.
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[4237
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Dieburgerstrasse 14
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das Vertrauen meiner geehrten Kundſchaft zu erwerben.
Darmſtadt, den 15. April 1884.
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[ ][  ][ ]

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Waſſer, Bleiche, zeitweiſe Garten, billig
zu vermiethen, getrennt oder vereinigt.
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gehör
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Bleichpl. ꝛc. zu verm. Näh. Schloßg. 10.

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2-3 Zimmer, Küche ꝛc. per ſſofort.

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mittlere Stock baldigſt zu vermiethen.

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D
W

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WWohn= und Schlafzimmer) an einen
oder zwei Herren zu vermiethen.
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2456) Heinheimerſtraße Nr. 31 eir
möhlires Zimmer.

3587) Mathildenplatz 6 im Seiten=
bau
ein unmöblirtes Zimmer zu verm.
3780) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Cabinet per ſofort. Näheres Rheinſtr. 49
bei C. Köhler.
4032) Stiftſtraße 46 ein möblirtes
Parterrezimmer, gleich zu beziehen.
4172) Schützenſtraße 10, 1. Etage,
ein ſchön möblirtes Zimmer mit Cabinet
zu vermiethen.
4248) Ellſabethenſtr. 1. freundl. und
geſund gelegen, Zimmer und Cabinet
mit oder ohne Möbel, ſeparatem Eingang,
zu vermiethen per ſofort.
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auch Dame kann ein ſchön möblirtes
Zimmer für die Dauer von drei Monaten
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Nr 51, parterre.
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Kindern, die eine Schule nicht beſu=
chen
und doch den Vorzug gemeinſchaftlichen
Unterrichts genießen ſollen, nach beſtimmter
Methode geordneten Unterricht, an welchem
noch einige Kinder (auch Knaben) vom
6. Lebensjahr - an ſich betheiligen können.
Der Unterricht beginnt Mittwoch, den
23. April. - Honorar quartalsweiſe.
Näheres Steinſtr. 33. mittl. Etage. (3443

Pini. Kaufm. w. 1 möbl. Z. in geb. Fam.
C=u. ruh. Lage: Off. E25a.d. Exp. 14253

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gut erhalten,
Porzellanaſen, geſuchtl2255
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durch die Expedition d. Bl. unter L. E.

[ ][  ][ ]

78

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für Nerven= und Gemüthskranke
zul Sayn b. Coblenz a. Rhein.
Seit dem Jahre 1869 beſtehend. Bäder, Electrotherapie, Gymnaſtik ꝛc.
Herrliche und geſunde Lage im anmuthigſten Theile des Rheinlandes. Gegen=
wärtig
durch comfortabel eingerichtete Neubauten bedeutend vergrößert.
Billard=, Muſik= und Leſe=Zimmer.
Aufnahme zu jeder Zeit bei mäßiger Penſion. Proſpecte und nähere
Auskunft durch die Unterzeichneten.
Dr. Behrendt,
M. Jacoby.
(4256
dirig. Arzt.

Kirchen=Chorſchule.

Der neue Curſus der Kirchen=Chorſchule beginnt am 1. Mai l. 33. Der
Eintritt der Knaben hat mit dem 7. bis 8. Lebensjahr zu erfolgen. - Anmel=
dungsformulare
können bis zum 30. l. Mts. Mittwochs und Samstags
Nachmittags von 2-3 Uhr im Schulhauſe, Ecke der Niederramſtädter= und Carls=
ſtraße
in Empfang genommen werden.)
Es wollen ſich indeſſen nur ſolche Schüler melden, welche nach dem ernftlichen
Willen ihrer Eltern entſchloſſen ſind, in der Chorſchule bis zu dem Zeitpunkte der
mit der Confirmation ſtattfindenden Entlaſſung zu verbleiben.
Die feierliche Entlaſſung der diesjährigen Confirmanden aus der Chorſchule
findet in der Stadtkirche Sonntag den 27. l. Mts. im Anſchluſſe an das von
dem evangeliſchen Kirchengeſangverein veranſtaltete Kirchenconcert ſtatt.
Gemeindemitglieder, welche die Zwecke der Chorſchule durch Zuwendung jähr=
licher
oder einmaliger Beiträge zu fördern geneigt ſind, werden gebeten, ihre deß=
fallſige
ſchriftliche Mittheilung an den Ausſchuß des evangeliſchen Kirchengeſangvereins
bezw. den Rechner desſelben, Herrn Miniſterialſecretär Ewald, gelangen zu laſſen.
Darmſtadt, den 20. April 1884.
Für den Ausſchuß des evangeliſchen Kirchengeſangvereins:
425)
Geheimerath Hallwachs.

Saalbau Darmstadt.
Deutsche Reichsfeohtschule.

Verband Darmſtadt.)
Samstag den 3. Mai, Abends 8 Uhr:

l.

zum Beſten der Errichtung deutſcher Reichswaiſenhäuſer,
unter gütiger Mitwirkung der Fräulein Sidonie Roth, Großh. Hofopernſängerin,
der Herren Kammerſänger Feßler, Hofſchauſpieler H. Edward und Hacker, Hof=
muſikdirector
Fritz Keiſer, Pianiſt H. Spangenberg, Hofconcertmeiſter O. Hohl=
feld
, Harfenvirtuoſe Wiedemann, Kammermuſiker Lehning, Oelsner, Ohls,
Petr und Reitz.

arrangirt von Herrn Profeſſor B. König:
a) Nach dem Begräbniß der Eltern,
b) Wie ſorgen wir für die armen Waiſen, eine Fechtſchulberathung,
c) Der Waiſen Heim.
Preiſe der Plütze: Sperrſitz 3 M., nummerirter Platz M. 2. 50, Saal 2 M.,
ſowie Karten für Mitglieder 1 M. ſind in der Muſikalienhandlung von G. Thies,
bei D. Faiz & Söhne, Carl Will Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 7, ſowie bei Inſpector
Velten und Abends an der Kaſſe zu haben.
Nach Beendigung des Concerts findet eine Verlooſung freiwillig zu obigem
Zwecke geſtifteter Gegenſtände ſtatt, zu welcher Looſe 30 Pfg. an den vorgenannten
Stellen zu haben ſind.
(4256
Das Fest-Comité.

E

4068) Eine reinl. Frau ſucht Monatſtelle.
Zu erfragen große Caplaneigaſſe Nr. 4.

4259) Empfehle den geehrten Herrſchaften
ſehr brave Mädchen. Vermiethbureau
Frau Katzenbach.

4260) Eine gutempfohlene Wartfrau
übernimmt Beſtellungen in Krankenpflege
ꝛc. Alexanderſtraße 15, Hinterbau part.

A
A

4226) Eine Lehrerin für Turnunter=
richt
wird geſucht. Anerbietungen ver=
mittelt
die Exped. d. Bl.
3498) Zwei Müdchen von 14 bis

16 Jahren geſucht. Näheres Carlsſtraße
Nr. 12, Hinterbau.

3502) Mehrere im Nähen geübte junge
Frauen finden dauernde Beſchäftigung.
Näheres Carlsſtraße 12, Hinterbau.

4041) Eine im Putzfache erfahrene
tüchtige Verkäuferin gegen hohen Ge=
halt
geſucht. Offerten unter Angabe bis=
heriger
Thätigkeit nimmt die Expedition
d. Bl. unter A. W. entgegen.

4185) Ein junges kräftiges Müdchen
aus guter Familie ſucht Stelle in einem
kleinen Haushalt. Näh. Erbacherſtraße 7.

4195) Ein zuverläſſiges Müdchen, das
mit Kindern umzugehen verſteht, wird per
ſofort für einen kleinen Haushalt geſucht.
Adreſſe zu erfragen i. d. Exp. d. Bl.

4196) Ein Fräulein aus guter Familie
nicht unter 25 Jahren, welches perfect
im Kleidermachen und Friſiren iſt, wird
zum baldigen Eintritt zu 2 Damen nach
England geſucht. Von wem ſ. die Exp. d. Bl.

4198) Eine gute Köchin findet Stelle
gegen entſprechenden Lohn. Nur ſolche
werden berückſichtigt, welche günſtige Zeug=
niſſe
beſitzen. Näheres Expedition.

4200) Es kann noch ein Lehrmüdchen
in ein Weißwaarengeſchäft angenommen
werden. Näheres Expedition.

4261) Tüchtige Mädchen finden ſofort
Stelle. Frau Cohn, kl. Ochſengaſſe 9.

4262) Mit der Nadel geübte
Mädchen, auch einige Schneider
finden dauernde und lohnende Be=
ſchäftigung
bei
H. Schuchard.

In einer auswärtigen Fabrik iſt die
1) Stelle eines Portiers durch einen
gut empfohlenen, geſunden Mann zu be=
ſetzen
. Gehalt 700 M., Wohnung, Garten=
land
ꝛc. Meldungen ſchriftlich unter
K. L. 10 an die Expedition. Gediente
Militärs erhalten den Vorzug. (4014

Dür ein Gebrauchs=u. Luxuswaaren=
T5 Geſchäft wird ein Lehrmädehen
[4220
geſucht. Näh. i. d. Exped.

[ ][  ][ ]

1486) In unſer Ladengeſchäft kann
ein
Tehrling
mit guten Schulkenntniſſen eintreten.
Magazin f. Rücheneinrichtungon:
Ghr. Virthvein & Co.,
Schulſtraße 1.

1888) Für ein hieſiges Fabrik= und
Engros=Geſchäft wird ein Lehrling mit
tüchtigen Schulkenntniſſen und aus guter
Familie geſucht; demſelben iſt jede Ge=
legenheit
geboten, ſich im kaufmänniſchen
Fache beſtens auszubilden. Offerten unter
A. H. 36 poſtlagernd hier erbeten.

2790) Einen braven Lehrling ſucht
Hch. Jacobi, Schloſſermeiſter, Beſſungen.

Lohrling

mit guten Schulkenntniſſen, gegen Ver=
gütung
geſucht.
Hermann Löb,
7 Ludwigsſtraße 7. (3366

Zimmerlehrlinge
[3442
geſucht.
Wm. Holtz, Eſchollbrückerſtraße 8

3505) Für mein Comptoir ſuche einen
jungen Mann in die Lehre.
C. Naumann,
Carlsſtraße 45.
3966) Mehrere kräftige Jungen,
14-16 Jahre alt, finden bei leichter
Arbeit dauernden Verdienſt.
Gebrüder Roeder, Herdfabrik.

4048) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn
H. Helfrich, Tapezier,
Grafenſtraße 27.

ſeide

4075) Einen Lehrling ſucht
M. Knöß, Schreiner, Heidelbergerſtr. 5.
Für Schneider.
Tüchtige Militürrockarbeiter finden
dauernde und lohnende Beſchäftigung
bei
D. F. 15119)
L. H. Berger Collani u. Cie.,
Mainz, große Bleiche 16. (4214

R78
911
Heſſiſche
Fortſchrittspartei.
Mittwoch den 23. April, Abends 8. Uhr:
Verſammlung
im
dartensaale der Ritsertschen Brauerei Hügelstrasse
Tagesordnung:
Aufſtellung eines Kandidaten für die Reichstagswahl.
Die Mitglieder werden bei der Wichtigkeit der Tagesordnung un zahlreiches
Erſcheinen freundlichſt erſucht.
Für den Vorſtand:
J. Metz IL.
[4267

ſind Diejenigen, die durch das Er=
kranken
unſeres wichtigſten Lebens=
organs
, des Magens, ſich dauernd
leidend fühlen. Ein für Magen=
leidende
ſicher wirkendes und dabei
billiges Nährmittel bietet ſich in der
ALiebig’schen Halto-Leguminose.
Zu haben in den meiſten Apotheken
und Droquenhandlungen.
(2450h
Cuxrlanden
werden ſchnellſtens und billigſt angefertigt
in der Kunſt= und Handelsgärtnerei
von
Earl Arheiger.
Soderſtraße 29. (4268

4263) Ein Lehrling mit ſchöner Hand.
hrift und gutem Schulzeugniß ſucht be
einem Gerichte oder ber einem Herrn Rechts
amwalt eine Stelle. Derſelbe kann aud
gleich eintreten. Zu erfragen i. d. Exped.
4264) Einen Lehrling ſucht
C. Hofimann's Buchhandlung,
Wilhelminenſtraße 21.

4265) Einen Lehrling ſucht
August Schmidt, Friſeur,
Darmſtädter Hof.

hebende Hummer.
Lebendfriſche.
Rheinſalm,
Maifiſche,
prima
Qualität.
Seezungen,
Nordd. Schellfiſche,
Billigſte Tagespreiſe.
ſſöhor.
MII
Carlsſtraße 24.
4269
Lussvoſen-Glanlaeſt
von dauerhaftem Glanze, ſchnell
trocknend, in Blechbüchſen von 1 Ko.
M. 2.
ſempfiehlt
4120
Emanuel Fuld.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung ſoll nach=
ſtehendes
dem Landwirth Martin Fuchs
dahier gehöriges Grundſtück und zwar:
Flur 7, Nr. 105, Mtr. 1731 Acker
am Oppenheimer=Gau
Dienstag den 6. Mai l. J3., Vor=
mittags
11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den Meiſt=
bietenden
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 18. April 1884.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[4271

C

Starkenburger
Bienennüchtervorein.
Einziges vom Vorſtande controlirtes
Haupt-Dopot des ächten
Schleuder-Honigs.
ETrodr. denastor
Ludwigsplatz 7. (911
Zweigniederlagen bei
M. Manck, Ballonplatz.
Hammann, Caſinoſtraße.
Alle Gläſer ſind mit dem Stempel des
Vorſtandes verſehen. Leere Gläſer werden
zurückgenommen.

puet Arth Raok.
Dr. med. H. Gensch, urt a. x. Auer
Assist. Prof.Rioords,
Parls, heilt rasch. gründl. u. ohne grosse Kosten alle
Nerven, Frauen-, Hant- u. geheime Erzdtheiten nach eige-
ner
Methode.: Sprechatunden 10-1 und 8-. Stitt.
Arau 2 L. Ausnürt brisfich.
186

Als Lehrling
kann ein mit guten Schulkenntmiſſen ver
chener Junge eintreten.
(4266
J. C. Herbert’sche
Hofbuchdruckerei Fr. Herbert)

Specinlarat Dr. Med. Heyer.
Berlin, Leipzigerſtraße 91, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Füllen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141
4270) Lehrlingſtelle offen bei
A. Sperber, Uhrmacher.

goffentl. Vortrag

im Hause Schützenstrasse 9,
Saal, Einterbau.
Dienstag den 22. d. M., Abends
8 Uhr:
Thema: Ueber die erſte und all=
gemeine
Auferſtehung.
Eintritt frei für Jedermann.
C. Beltz, Miſſionär. 4272h

[ ][  ][ ]

B e k a n n t m a ch ui n g.
Betreffend: Den Beginn des neuen=Schuljahrs.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das laufende Schuljahr für die ſtädtiſchen Schulen leigentliche Bolls=
ſchulen
und Mittelſchulen) am 9. April l. J3. endigt und das neue Schuljahr 1884-85 am 25. April l. Js. beginnen wird.
Wir fordern die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder ſchulpflichtiger, d. h. ſolcher Kinder, welche am 1. Mai l. J3. das,
6. Lebensjahr zurückgelegt haben werden, auf, dieſe Kinder, ſoweit dieſelben nicht in andere Schulanſtalten eintreten, rechtzeitig
anzumelden und in die betr. Schulen aufnehmen zu laſſen.
Bei der Anmeldung iſt Nachweis über das Alter der Kinder und Impfſchein oder Beſcheinigung über Befreiung von der
Impfung vorzulegen.
Auf Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter können ausnahmsweiſe auch ſolche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder
in die Schule aufgenommen werden, welche bis zum 30. September l. J3. das 6. Lebensjahr erreichen. Die Aufnahme jüngerer
Kinder iſt unzuläſſig.
Es wird beſonders. darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Kinder, welche bei vollendetem 14. Lebensjahr die Schule.
nicht volle 8 Jahre beſucht haben, alsdann nicht aus der Schule entlaſſen, ſondern noch ein weiteres Jahr zur Schule zuge=
zogen
werden.
Die Nichtanmeldung in den im Nachſtehenden vorgeſchriebenen Terminen kann bei den Mittlſchulen die Folge haben,
daß bei ſpäterer Anmeldung die Aufnahme unmöglich iſt.
Die Anmeldungen haben zu erfolgen:
Freitag den 25. April und Samstag den 26. April, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, und zwar:
für die Knabenmittelſchule im Schulhaus in der Friedrichsſtraße;
für die Mädchenmittelſchule im Schulhaus hinter der Stadtkirche;
für, die Stadtknabenſchule l. im Schulhaus auf dem Ballonplatz;
für die Stadtknabenſchule I. im Schulhaus in der Müllerſtraße;
für die Stadtmädchenſchule l. im Schulhaus nächſt der Rundethurmſtraße;
für, die Stadtmädchenſchule II. im Schulhaus nächſt der Blumenſtraße.
Den Oberlehrern der verſchiedenen Grupßen der Stadknaben= und Stadtmädchenſchile bleibt überlaſſen, ſich je nach
Bedürfniß über Verweiſung von Kindern aus der einen in die andere Gruppe zu verſtändigen.
Darmſtadt, den 31. März 1884.
Der Schulvorſtand:
Ohly, Oberbürgermeiſter.
[3396

Napellplatz 64 part. finden Schüler höherer
GL Lehranſtalten gute Penſion. (3060

Gold=Cours.
Rulkaſche Imperiaies
20 Frankei=Stücke .
Enelliſche Savercigns
ToRark ip. Golh.
.

M. 1641-7
16.20-
20.35 40
4.21 25

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 22. April.
6. Vorſtellung in der 8. Abonnementsabtheilung.
Neu einſtudirt:
Prinz Friedrich von Homburg,
oder:
Die Schlacht bei Fehrbellin.
Schauſpiel in 5 Akten von Heinrich von Kleiſt.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

(4273
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Mittheilung von dem geſtern Abend ½ 9 Uhr in
München im 19. Lebensjahre erfolgten Ableben unſeres
innigſtgeliebten Sohnes, Bruders, Enkels und Neffen
Friedrich Sziler, Akademiker.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. April 1884.

W
4274
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mittheilung, daß es Gott gefallen, unſer liebes
Emilie
Töchterchen
im Alter von 3 Wochen wieder zu ſich zu rufen.
Die trauernden Eltern:
Auguſt Schmidt und Frau.
Darmſtadt, 20. April 1884.

Todes=Anzeige.

(4275

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mittheilung, daß es Gott gefallen hat, unſern
lieben, unvergeßlichen Gatten, Vater, Bruder, Onkel und
Schwager
Peter Arnold
in ſeinem 55. Lebensjahre nach langem, ſchweren Leiden
heute Abend 12 Uhr zu ſich zu rufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Beſſungen, den 20. April 1884.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Friedrichſtraße 7, ſtatt.

(4276

Dankſagung.
Allen Lieben, die uns bei dem uns betroffenen Trauerfall
ihre Theilnahme durch Condolenz und Blumenſpenden bewieſen,
ſagen wir hiermit unſeren innigſten, herzlichſten Dank.
L. Weicher und Frau.

(4277

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der herzlichen Theilnahme an
dem Verluſte meiner guten Frau, ſowie für die derſelben durch
Geleitung zur Ruheſtätte erwieſenen letzten Ehre und für die
reichliche Blumenſpendung ſage ich hiermit meinen tiefgefühl=
teſten
Dank.
Darmſtadt, den 19. April 1884.
Karl Malzan, Polizeirevier=Commiſſär a. D.

[4278
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Theilnahme an dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres lieben, unvergeßlichen
Sohnes, Bruders und Bräutigams
Ludwig Becher
ſprechen wir, insbeſondere dem Geſangverein Liedertafel für
den ergreifenden Grabgeſang, unſern tiefgefühlteſten Dank aus.
Familie Berker,
Familie Kriekser.
Darmſtadt, den 20. April 1884.

78
91
[4279
Dankſagung.
Für den reichen Blumenſchmuck und vielen Beweiſe herz=
licher
Theilnahme an dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
unſeres lieben, guten Sohnes und Bruders
Ludwig Büttner
ſowie die ehrenvolle Begleitung ſeiner Freunde und Bekannten
zur letzten Ruheſtätte, ſagen hiermit unſeren tiefempfundenen,
innigen Dank.
Die trauernde Mutter und Geſchwiſter.
Volitiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 22. April.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer hatte am 18. d. Mts.
Nachmittags 4 Uhr eine einſtündige Conferenz mit dem Fürſten Bis=
marck
und nahm am 19. mehrere Vorträge entgegen. J. M. die Kaiſerin
iſt zwar noch bettlägerig, doch macht deren Befinden ſtetige Fortſchritte.
Vom Kaiſer wie vom Kronprinzen iſt der Reichskanzler Fürſt Bis=
marck
in der jüngſten Zeit wiederholt empfangen worden und ſoll es
ſich in dieſen Audienzen um die Reactivirung des preußiſchen Staats=
rathes
gehandelt haben. Bekanntlich tauchte dieſe Frage neuerlich wie=
der
auf; was man indeſſen bisher über den Stand der Angelegenheit
erfuhr, war ſo verſchwommen, daß man glauben konnte, ſie würde auch
diesmal wieder im Sande verrinnen. Dem ſcheint nun aber nicht ſo zu
ſein, wie wenigſtens aus obiger Meldung hervorgeht; es wird auch von
Neuem verſichert, daß der Kronprinz den Vorſitz im Staatsrathe über=
nehmen
werden; doch liegt über dieſe Nachricht eine Beſtätigung noch
nicht vor, wie denn überhaupt das ganze Project erſt eine greifbarere
Geſtalt gewinnen muß. Hierauf ſcheint ſich auch die Bismarckeriſis=
hinauszuſpielen
, da jetzt von Veränderungen im preußiſchen Miniſterium
kaum mehr die Rede iſt, ausgenommen, daß Herr v. Bötticher das Han=
delsminiſterium
unter eigener Verantwortlichkeit mit übernimmt.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe harren von den wichtigeren Ge=
ſetzentwürfen
der zweiten Leſung diejenigen über die Capitalrentenſteuer
und über die Reform der Einkommenſteuer, in dritter Leſung iſt die
Jagdordnung durchzuberathen und ebenſo ſind von wichtigeren Vor=
lagen
noch das Communalnothſteuergeſetz und die Eiſenbahn=Vorlage zu
erledigen. Von den zahlreichen dem Abgeordnetenhauſe noch vorliegen=
den
Anträgen iſt namentlich derjenige des Abg. Windthorſt auf Vor=
legung
eines Geſetzentwurfes über die organiſche Reviſion der beſtehenden
kirchenpolitiſchen Geſetzgebung hervorzuheben. Was den Reichstag anbe=
langt
, ſo wird ſich das Hauptintereſſe an ſeinen weiteren Verhandlungen
auf die Debatten über die Verlängerung des Socialiſtengeſetzes concen=
triren
. Vermuthlich beendigt die mit der Vorberathung der betreffenden
Vorlage beauftragte Commiſſion ihre Arbeiten in nächſter Woche, woran
ſich jedenfalls ſofort die zweite Leſung im Plenum knüpft, von deren
Ausgang bekanntlich das Schickſal des Reichstages abhängt.
Die Mittheilungen über den angeblichen Verzicht des Grafen Ledo=
chowski
auf ſeine erzbiſchöfliche Würde werden jetzt dahin richtig geſtellt,
daß dieſer Verzicht zwar angeboten worden ſei, daß aber der Papſt die
Reſignation Ledochowski's nicht angenommen habe.
Die Germania läßt ſich aus Rom telegraphiren: Es verlautet,
daß der Papſt allmälig die Ueberſiedlung nach Frankreich vorbereite, wo
man ihm ſichere Gaſtfreundſchaft angeboten hat. Andere Anerbietungen
wurden abgelehnt. Nach der Mancini'ſchen Erklärung in Betreff der
Propaganda iſt eine Löſung der römiſchen Frage nothwendig. Aufſehen
hat es hier gemacht, daß der Pariſer Nuntius, der geſtern hier ankam,
ſofort wieder zurückgeſchickt wurde.
Am Samstag fand in Poſen eine aus der Stadt und der Provinz
zahlreich beſchickte Verſammlung von Vertrauensmännern der freicon=
ſervativen
Partei ſtatt; dieſelbe beſchloß die Gründung eines deutſchen
Centralvereins der vereinigten Conſervativen der Provinz Poſen und ein
gemeinſames Vorgehen bei den Reichstags= und Landtagswahlen mit
entgegenkommender Haltung gegen die Nationalliberalen.
Oeſterreich=Ungarn. Die Hoffnungen, welche die Wiener und
Peſter Blätter auf cie Orientreiſe des öſterreichiſchen Kronprinzlichen
Paares ſetzen, ſind durch den Empfang, welcher dem hohen Paare bei
ſeiner am Donnerstag erfolgten Ankunft in der türkiſchen Hauptſtadt
zu Theil geworden iſt, nicht getäuſcht worden. Ganz abgeſehen von jden
herzlichen Ovationen, mit denen die hohen Reiſenden von den Mitglie=
dern
der in Konſtantinopel domicilirenden öſterreichiſch=ungariſchen
Colonie begrüßt wurden, trug ihre Begrüßung durch Sultan Abdul
Hamid einen durchaus herzlichen=Charakter und auch die eingeborene
Bevölkerung der Hauptſtadt bekundete den Gäſten des Sultans ihre
Sympathie, wenn auch das orientaliſche Phlegma lebhaftere Gefühls=
äußerungen
verhinderte. Noch am Donnerstag ſtatteten der Kronprinz
und die Kronprinzeſſin mehreren Moſcheen einen Beſuch ab und em=
pfingen
am Freitag die Mitglieder des diplomatiſchen Corps. Der
Sultan hat dem Kronprinzen den Großcordon des Osmanie=Ordens mit
dem Stern und der Kronprinzeſin den Großcordon des Schefkatordens
mit Brillanten verliehen.
Wie die Preſſe; meldet, wird dem Reichsrath alsbald nach deſſen
Wiederzuſammentritt eine Geſetzvorlage wegen Verſtaatlichung der Alhrecht=
bahn
zugehen.
245

[ ][  ][ ]

N6
914
Die Deputation des oſtpreußiſchen Grenadier=Regiments Nr. 8.
welche zur= Beglückwünſchung des Erzherzogs Albrecht in Wien einge=
troffen
iſt, wurde am Montag zur kaiſerlichen Hoftafel gezogen.
Frankreich. Der neue ruſſiſche Botſchafter v. Mohrenheim über=
reichte
dem Präſidenten Grevy am Samstag ſein Beglaubigungsſchreiben
mit der Verſicherung, daß er beſtrebt ſein werde, die Traditionen, die

78

ihm ſein Amtsvorgänger hinterlaſſe, weiter zu pflegen; er rechne dabei
auf die Unterſtützung des Präſidenten Grevy. Präſident Grevy er=

widerte unter Hinweis auf die hohe Achtung und die lebhafte Sympathie.,
welche Fürſt Orloff ſich erworben habe, daß der neue Botſchafter bei
der Erfüllung ſeiner Miſſion der Mitwirkung der Regierung ſich ſtets
verſichert halten dürfe.
Der Präſident der Boers=Republik (Transvaal), Herr Paul Krüger,
wird zum 21. oder 22. April in Paris erwartet.
Der Kriegsminiſter empfing folgende Depeſche aus Hanoi: Die
Citadellen Phulanghien und Longoan ſind geſchleift. Da die Urheber
der Miſſionarmorde ſich in der Provinz Thanhoa befinden, ſo wird
beabſichtigt, dorthin vorzudringen.
Dem Marineminiſter ging am 19. d. nachſtehende Depeſche. des
Generals Millot aus Hanoi vom 16. April Abends zu: Nach der Ein=
nahme
von Hong=Hoa durch unſere Truppen flüchtete ſich der auf=
tändiſche
Prinz Hoang=Ke=Viem in der Richtung nach Dong=Van und
der Führer der Schwarzflaggen nach Phu=Lam=Thien. Unſere Truppen
verfolgten ſie unabläſſig. Die Citadellen von Phu=Lam=Thien und
Dong=Van wurden genommen und geſchleift und der Feind iſt in voll=
ſtändiger
Deroute. Wir werden unſere Operationen auf dem rechten
Ufer des Day fortſetzen, um den ſüdlichen Theil von Tonking zu
ſäubern und vollſtändige Genugthuung für die Maſſacres zu erhalten,
die daſelbſt vor drei Monaten ſtattfanden. Unſere Verluſte ſeit dem
Marſche auf Hong=Hoa betragen fünf europäiſche Soldaten und elf
annamitiſche Hülfstruppen. Die letzteren ertranken beim Ueberſetzen des
Fluſſes.
Nach einer in Paris eingetroffenen weiteren Depeſche ſind in Folge
der eingetretenen Regenzeit die militäriſchen Operationen eingeſtellt
worden.
England. Der Obſerver meldet aus Alexandrien vom 19. ds.:
Es verlautet aus guter Quelle, die engliſche Regierung ſei entſchloſſen,
auf der Conferenz in London die finanzielle Lage Egyptens zu beſprechen
und zu regeln. An dieſer Conferenz theilzunehmen, ſei der Zweck der
Reiſe Baring's.
Die Londoner Abendblätter melden aus Kairo vom 19. d. M., daß
Generalconſul Baring nach London berufen ſei, um mit dem Miniſter
zu conferiren und daß derſelbe nächſten Dienſtag abreiſen werde.
Einer Meldung des Reuter'ſchen Bureaus' aus Simla vom 18.
zufolge confiscirte die indiſche Polizei eine große Anzahl angeblich vom
Mahdi herrührender Proclamationen.
Rußland. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 19. d. M. nach
Petersburg übergeſiedelt.
Türkei. Im türkiſchen Cabinet ſind wieder einmal Perſonalver=
änderungen
im Gange. An Stelle Aarifi Paſcha iſt Aſſym Paſcha zum
Miniſter des Auswärtigen ernannt worden und der Miniſter der öffent=
lichen
Arbeiten, Haſſan Fedmi Paſcha, hat das Juſtizminiſterium über=
nommen
. Außerdem wurde der Ober=Ceremontenmeiſter Munir Bey
zum Muſchir (Feldmarſchall) ernannt.
Cohpten. Generalconſul Baring in Kairo empfing nachſtehende
Depeſche Gordon's aus Khartum vom 9. April: Ein hier eingetroffener
Kaufmann aus El=Obeid, der dieſen Ort vor 12 Tagen verließ, erzählt,
der Mahdi ſei von dem Stamme Tegeba zweimal geſchlagen wordengund
habe dabei empfindliche Verluſte erlitten. Der Mahdi ſei faſt in dem=
ſelben
Maße wie wir von Aufſtändiſchen umſchloſſen. Die Nachricht von
der Gefangennahme Clatin Bey's ſei unrichtig.
Huſſein Paſcha telegraphirt aus Berber nach Kairo am 19., daß
aus Khartum Flüchtlinge und die Garniſon von Shendy vor einigen
Tagen Shendy in Dampfſchiffen verließen. Die Schiffe ſind in Berber
noch nicht angekommen. Es iſt unbekannt, ob dieſelben geſcheitert, oder
von den Rebellen angehalten worden ſind. Baring reiſt mit dem
nächſten Brindiſi=Dampfer nach England ab.
In Kairo am 21. d. M. eingelaufene Nachrichten beſtätigen das
Gerücht, daß ein mit 300 Flüchtlingen von Shendy abgegangener Dam=
pfer
auf dem Nil ſcheiterte. Die Paſſagiere und Mannſchaften wurden
von Aufſtändiſchen angegriffen und ſämmtlich niedergemacht.
Die Heimreiſe Barings betrifft dem Vernehmen nach ägpptiſche
Angelegenheiten im Allgemeinen, ſpeciell aber die Sudanfrage. - Wie
es heißt, habe Gordon die britiſche Regierung benachrichtigt, daß er An=
geſichts
der Schwierigkeiten und der Verzögerung des Verkehrs künftig=
hin
nach eigenem Ermeſſen und unter eigener Verantwortlichkeit han=
deln
werde.
Die Sanitäts=Commiſſion in Alexandrien ordnete eine 24ſtündige
Quarantäne für die aus Calcutta kommenden Schiffe an; falls Cholera=
Todesfälle an Bord vorgekommen ſind, ſoll die Quarantäne eine acht=
tägige
ſein; auch für die den Suezcanal paiſirenden Schiffe werden
Trenge Quarantänemaßregeln getroffen.
Die deutſche Choleracommiſſion iſt am Sonnahend, von Kairt
kommend, wieder in Alexandrien eingetroffen und gedenkt von hier aus
mit dem nächſten nach Brindiſi abgehenden Dampfer die Rückreiſe nach
Curopa anzutreten.

Etadt und Laud.

Darmſtadt, 22. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samsh,
den Kammerherrn v. Joeden, den Secondlieutenant der Reſerve Breide
bach vom Großh. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25, den zAmtsricht
Küchler, Mitglied des kirchlichen Disciplinargerichtshofes; zum Vort.
den Staatsminiſter Frhrn. v. Starck, den Oberconſiſtorialpräſident.
Dr. Goldmann, den Oberſtallmeiſter Frhrn v. Nordeck zur Raben
den Hofceremonienmeiſter v. Werner, den Geheimen Cabinetsrath
Becker, den Hoftheater=Director Wünzer.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Oberförſter
Oberförſterei Beerfelden K. Weigand in gleicher Dienſteigenſchaft
die Oberförſterei Hoch=Weiſel verſetzt, ſowie an demſelben Tage
Forſtacceſſiſten Ed. Haberkorn aus Ortenberg zum Oberförſter
Oberförſterei Beerfelden ernannt.
J. Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzeſſin von Wal=
werden
am 28., S. Kaiſ. Hoheit der Kronprinz des deutſche Reichl
am 29. d. M. hier eintreffen.
- Geſtern Vormittag trafen der Fürſt und die Fürſtin
Leiningen nebſt dem Erbprinzen Emich zum Beſuch des Großh. Hol
hier ein und kehrten Abends wieder nach Amorbach zurück.
Sonntag Vormittag 91, Uhr fand im Großherzoglichen neu=
Palais Gottesdienſt ſtatt, welchem J. M. die Königin Victoria,
D.
H. die Prinzeſſin Beatrice, S. Königl. Hoheit der Großherzog, der Er.
großherzog und Prinzeſſinnen=Töchter beiwohnten. Der hieſige engliſ
Geiſtliche Chaplain Cummin fungirte.
J. M. die Königin Victoria wurde am Sonntag durch die Nach
richt von der glücklichen Entbindung J. Kaiſ. Hoh. der Herzogin 7
Edinburg von einer geſunden Tochter erfreut.
Großfürſt Sergius von Rußland iſt am Sonntag Nachmittag 5½
von Stuttgart hier wieder eingetroffen. Derſelbe reiſte am Monh=
Abend 10 Uhr über Berlin nach Petersburg.
Aus Anlaß der bevorſtehenden Feſtlichkeiten des Groß. Harul=
werden
Rhein= und Wilhelminenſtraße mit venetianiſchen Maſi=
und Guirlanden decorirt.
0 Das dritte Kirchenconcert des evangeliſch
Kirchengeſangvereins ſoll Sonntag den 27. I. M., Aben
7 Uhr, in der Stadtkirche ſtattfinden. Im Anſchluſſe an daſſelbe wr
die feierliche Entlaſſung der diesjährigen Confirmanden aus der Chu=
ſchule
im Namen des Vereins von Herrn Superintendent Dr. Sell vo
zogen werden.
- Theater=Repertoire. Donnerstag, 24. April: Nachtlas
von Granada. Freitag, 25. April( Gedächtnißfeier Flotow'sy. Marth,
Sonntag, 27. April: Der Freiſchützl. Dienstag, 29. April (Feſtvo
ſtellung) Colombar. Donnerstag, 1. Mai; Heinrich V. . Freitc
2. Mai: Der Probepfeil; In Vorbereitung: Liebesplänkeleis, 6
Reiſe=Abenteuer, Des Uhrmachers Hut=
O Die Orcheſter= und 2oloproben zu der neuen Oper Colomb
haben ſchon vor etwa 14 Tagen ihren Anfang genommen.
Militärdienſtnachrichten.) v. Stuckrad, Oberſtlieuk
nant la suite des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 und Director d.
Kriegsſchule in Erfurt, unter Verſetzung in den Generalſtab der Arnu
zum Chef des Generalſtabs des 1X. Armeecorps ernannt; Frhr. Sche
v. Schmittburg, Unteroff. vom 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23., zur
Portepeefähnrich befördert; Otto, Major la suite des 3. Großh
Inf.=Regts. Nr. 117 und Platzmajor in Darmſtadt, mit Penſion 3½
Dispoſition geſtellt und zum Bezirkscommandeur des 1. Bats. (Darn.
ſtadt 11) 3. Großh. Landw.=Regts. Nr. 117 ernannt: v. Znanieck
Hauptmann und Compagniechef vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 11¼
zum Platzmajor in Darmſtadt ernannt und zugleich la guite d
Regiments geſtellt; Frhr. v. Krane, Premierlieutenant vom 1. Groß
Inf.=Regt. Nr. 115, zum Hauptmann und Compagniechef, v. Mülman
Cecond=Lieutenant von demſ. Regiment, zum Premierlieutenant befö
dert; Teßmar, Pr.=Lt. vom Poſen. Feld=Art.=Regt. Nr. 20, untr
Beförderung zum Hauptmann und Batteriechef, in das Großh. Feld=Ar!
Regt. Nr. 25, Burg, Hauptmann und Batteriechef vom Großh. Felb
Art.=Regt. Nr. 25, in das 1. Pommer. Feld=Art.=Reg. Nr. 2 verſetz;
Hoefer Holtze, Vicefeldwebel vom 2. Bat. (Halle) 2. Magdebur
Landw.=Regts. Nr. 27, zu Second=Lieutenants der Reſ. des 2. Groß
Inf.=Regts. Nr. 116, Feick, Vicefeldwebel vom 1. Bat. (Hamburg
2. Hanſeat. Landw.=Regts. Nr. 76, zum Second=Lieutenant der Reſ. de
Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, Ritſchl, Vicefeldwebel vom 1. Bo
Gießen) 2. Großh. Landw.=Regts. Nr. 116, zum Sec.=Lt. der Reſ. d=
6. Rhein. Inf.=Regts. Nr. 68, Steinberger Vicefeldwebel von den 1.
Bataillon, zum Sec=Lt. der Reſ. des 2. Großh. Inf.=Regts. Nr. 11
Link, Sec.=Lt. von der Landw.=Feld=Artillerie des 2. Bats. (Erbach i. O
3. Großh. Landw.=Regts. Nr. 117, zum Premierlieutenant - beförder:
v. Heſſert, Oberſtlieutenant z. D., von der Stellung als Bezirk=
commandeur
des 1. Bats.(Darmſtadt II) 3. Großh. Landw.=Aegts. Nr. 11
entbunden; Taſche, Pr.=Lt. von der Landw.=Juf. des 1. Bats. (Darn
tadt 1) 1. Großh. Landw.=Regts. Nr. 115, Wahl, Pr.=Lt. von de
Landw. Inf. des 1. Bats. (Gießen) 2. Großh. Landw.=Regts. Nr. 110
Heß l., Oec.=Lt. von der Landw.=Cavallerie des 1. Bats. (Mainz
4. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118 - der Abſchied bewilligt.
Cadetten=Vertheilung pro 1884. Es wurden zugetheilk
Cadet Frhr. v. Autenried 1. als charakteriſirter Portepeefähnric

[ ][  ][ ]

Can=
4 Brüid=
n
Vor
ſörſter

ogin

olon

der 9
r. 6.
23.
3. G
ſio=
12.

4
Dem 2. Großh. Inf=Rgt. Nr. 116, Portepee=Unterofficier v. Weſtern=
hagen
I. dem 3. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 117 als Secondlieutenant,
P.=U. Ehrhardt dem 4. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 118 als Second=
Lieutenant.
5 Das hierſelbſt zu dem Zweck zuſammengetretene Comite: eine
Amtgſh)' ſwürdige Enthüllungsfeier des dem Componiſten Friedrich von Flotow
von ſeiner Familie errichteten Denkmals zu veranſtalten, hat in mehreren
präſdnullſ Sitzungen die Einzelheiten, der Feier nunmehr endgültig feſtgeſetzt. Das
Rabnchh Comite ſteht unter dem Vorſitz des Herrn Miniſterial=Raths Freiherrn
tärah P v. Preuſchen und umfaßt außer demſelben folgende Mitglieder: die
Herren Hofconcertmeiſter Büchler, Hofcapellmeiſter de Haan, Pro=
feſſor
König (Schöpfer des Denkmals), Hofmuſikdirector Mangold,
1V. Profeſſor Noack, Hoftheaterdirector Wünzer und Hauptmann Zernin.
gae P Zum Tage der Feier iſt der 26. April 1804 beſtimmt, an welchem vor
ſörſter F, 22 Jahren Friedrich von Flotow zu Teutendorf in Mecklenburg das Licht der
Welt erblickte. Das Programm, deſſen Ausführung Nachmittags 3 Uhr
on Vall lauf dem Friedhofe beginnt, iſt folgendes: 1) Inſtrumental=Ein=
Leitung, ausgeführt von dem Bläſer=Chor der Großh. Hofmuſik; 2)
ich
Feſtrede, gehalten von Herrn Hoftheaterdirector Wünzer. 3) Ent=
fürſtin
4 ſhüllung des Denkmals wahrend des Geſanges des Männerchors
roßh. haſl laus der 3auberflöten mit unterlegtem Texte: Schutzgeiſt ꝛc., aus=
geführt
von Mitgliedern des Muſrk=Vereins, Mozart=Vereins,
chen neuk der Liedertafel, des Männergeſangvereins, Hoftheater=
ria
, 9.fſchors ꝛc. unter Leitung des Herrn Hofcapellmeiſters de Haanz 4)
g, der Et Niederlegung von Kränzen ſeitens der Deputationen und Anſprache der=
ſelben
; 5) Schlußgeſang: Schottiſcher Bardenchor (Stumme ſchläft
der Sänger ꝛc.1) Am Abend desſelben Tags wird eine geſellige Ver=
die
Naß. leinigung der Comitsmitglieder und Feſigäſte in dem Lokal der Kunſt=
genoſſenſchaft
ſtattfinden, zu welcher die letztere die Anregung gegeben hat.
Es wird ſehr freudig begrüßt werden, wenn alle Freunde der
tag 5ur Flotow'ſchen Muſe, welche der Feier ſelbſt beizuwohnen wünſchen, ſich
m Muth dem bereits hierzu gebildeten Kreiſe der Verehrer des verſtorbenen Com=
woniſten
anreihen wollten; es iſt ſomit jedermann Gelegenheit geboten,
ß. hnſitk iſſeiner Achtung gegen den Schöpfer von beliebten Opern Ausdruck zu geben.
9 Nächſten Samſtag den 26. April wird der hieſige Schubert=
en
Malk
Verein zum ehrenden Gedächtniß an Friedrich von Flotow (geb.
eb den 26. April 1812 zu Teutendorf) im decorirten Gartenſaale des
Reſtaurant Schmitz (Louiſenſtraße) eine muſikaliſch=declamatoriſche
h.
r. Feier veranſtalten.
Das Sommerſemeſter der techniſchen Hochſchule be=
4) ginnt Dienſtag den 22. April. Aus dem im Programm veröffentlich=
ten
Vorleſungs=Verzeichniß heben wir die nachſtehenden Fächer von all=
gemeinerem
Intereſſe hervor. Allgemein bildende Gegenſtände:
Geſchichte der deutſchen Literatur des achtzehnten Jahrhunderts, Ueber=
ſ
ſicht der deutſchen Literatur im neunzehnten Jahrhundert (Prof. Dr.
ſ'Roquette). Allgemeine Kunſtgeſchichte (Hofrath Prof. Dr. Schäfer).
Kunſtgeſchichte des Zeitalters der Renaiſſance (Privatdocent Dr. Adamy).
Geſchichte der Philoſophie (Privatrocent Dr. Gräfe). Rechtswiſſenſchaft
Landg.=Rath Heinzerling). Franzöſiſche Sprache: Lectüre von Le
Verre deau- von Scribe, Engliſche Sprache: Lectüre techniſcher Stoffe
Prof. Eger). Handelswiſſenſchaft (Lehrer Stern). Engliſch: Vanity
Pair by William Hikepeace Thackeray (Dr. Hangen). Natur=
irectu
wiſſenſchaften: Zoologie: Hiſtologie der Wirbelthiere und zoologi=
ſches
Prakticum (Prof. Dr. von Koch). Syſtematiſche Botanik, Mikro=
kopiſches
Prakticum und Allgemeine Mikroſkopie Prof. Dr. Dippel).
Geſteinslehre, Mineralogiſches und geologiſches Prakticum (Prof. Dr.
Lepſius). Experimentalphyſik (Prof. Dr. Dorn). Organiſche Chemie und
theoretiſche Chemie (Prof. Dr. Städel). Elektrotechnik: Elektriſche
Beleuchtung, elektriſche und magnetiſche Meſſungen (Prof. Dr. Kittler).

aniſ=
Potentialtheorie mit beſonderer Anwendung auf Elektricitätslehre (Prof.
Al.1 Dr. Dorn). Elektriſche Hochbahnen (Prof. Landsberg). Darſtellende
guite,
Künſte: Freihandzeichnen und techniſches Zeichnen (Prof. Kumpa).
Zeichnen und Malen (Prof. Noack). Ornamentik und maleriſche Per=
Bauzeichnen (Prof. Marx). Maſchinen=
ſpective
(Prof. Simons).
h.
zeichnen (Prof. Lincke). Planzeichnen (Kataſteringenieur Göbel).
Außerdem finden praktiſche Uebungen in den Laboratorien der Anſtalt,
imsbeſondere im chemiſchen, chemiſch=technologiſchen, phyſikaliſchen und
elektrotechniſchen Laboratorium ſtatt. Die Zeit für die einzelnen Unter=
richtsfächer
kann aus dem Stundenplan im Veſtibüle des Haupt=
gebäudes
entnommen, ſowie im Secretariat der techniſchen Hochſchule
ingeſehen werden; auch ſind daſelbſt Stundenplan und Programm
rhaltlich.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Beſuch einzelner Vor=
leſungen
und Uebungen auch ſolchen Männern ermöglicht iſt, welche
bereits einen Lebensberuf erwählt haben. Dieſelben ſind als Hoſpitanten
zum Beſuch des Leſezimmers und zur Benutzung der allgemeinen Biblio=
ſhek
der techniſchen Hochſchule berechtigt.
Am Sonntag Nachmittag fand die Beerdigung des nach längerer
Krankheit verſtorbenen Stadtverordneten P. Verbenich ſtatt, welcher
ſich in ſeiner vielſeitigen und langjährigen Thätigkeit die Achtung ſeiner
Mitbürger in hohem Grade erworben hatte. Im Verlaufe eines Viertel=
jahres
hat die Stadtverordnetenverſammlung nunmehr drei ihrer Mit=
glieder
durch den Tod verloren.
Am Sonntag Nachmittag berutzte ein Individuum die ruhige
Mittagsſtunde, um in einem Hauſe der Wienerſtraße ein Paar Stiefel
zu entwenden. Lasſelbe wurde indeß beobachtet und konnte bei ver=
uchter
Flucht in der Stiftsſtraße feſtgenommen werden, wodurch ein
keiner Straßenauflauf veranlaßt wurde.

78
915
Der diesjährige Frühlings=Pferdemarkt hat geſtern
bei guter Witterung begonnen. Der Markt iſt ziemlich gut befahren
und befinden ſich unter den zum Verkauf und zur Prämiirung ausge=
ſtellten
Pferden und Fohlen viele hübſche, mitunter ſehr ſchöne Exemplare.
Die Zahl der zu Markt gebrachten Thiere beträgt gegen 400; unter den
Verkäufern befinden ſich auch einige Zigeuner.
- Wie die N. H. V.r vernehmen, hat das Großh. Polizeiamt in
der jüngſten Zeit die Frage, auf welche Weiſe die durch die vom Exer=
cierplatz
hereingewehten Staubmaſſen der Geſundheit der
Bewohner der Neuſtadt drohenden Nachtheile möglichſt beſeitigt werden
können, in Erwägung gezogen und hierüber ein Gutachten der techniſchen
Geſundheitsbehörde eingefordert. Hoffen wir, daß dieſes Vorhaben unſerer
Polizeibehörde energiſch gefördert und von einem erſprießlichen Erfolg
begleitet ſei.
0 Aus Anlaß einer geſtern von der Strafkammer des hieſigen
Landgerichts gepflogenen Verhandlung wurde die das Vagabunden=
thum
ſo recht kennzeichnende Thatſache conſtatirt, daß ſich ein junger
kräftiger Burſche aus Sandbach ſeit dem Jahre 18i7 ohne Legitimations=
papiere
und ohne irgendwo Arbeit gefunden zu haben, bis Februar d. J.
in Deutſchland bettelnd herumgetrieben. Merkwürdigerweiſe glaubte ſich
der Betreffende auch noch gegen die Unterſtellung, daß er ein Land=
ſtreicher
jei, entſchieden verwahren zu müſſen.
- Geſtern früh ſtarb in Frankfurt plötzlich nach vorhergehendem
längeren Krankenlager der frühere Reichstagsabgeordnete Dr. A. v.
Brüning, Mitbegründer und Mitbeſitzer der großartigen Anilinfarben=
fabrik
bei Höchſt und Eigenthümer des Frankfurter Journals.
- Getreidepreiſe in der Woche vom 8. bis 15. April 1884.
Im Getreidegeſchäft iſt in der jüngſten Woche von keiner beſonderen
Veränderung zu berichten, es ſcheint, daß wir auf dem niedrigſten Stand=
punkt
angelangt. Das Geſchäft war der Feiertage wegen ganz ohne
Belang. Wir notiren die letzten Preiſe:
Weizen: hierländiſcher 19.25 bis 19.75 Mk., ruſſiſcher 20.- bis
20.25 Mk., amerikaner 20.- bis 21.0 Mk. Roggen: hierländiſcher
15.50 bis 16. - Mk., franzöſiſcher 15.75 bis 16.25 Mk., ruſſiſcher 15. 15.25 Mk. - Gerſte; nach Qualität hieſ. 17.- bis 18.- Mk.,
thüringer 18.50 bis 19.50 Mk. - Hafer: nach Qualität hieſ. 1450
bis 15.25 Mr., württ. 15. - bis 15.75 Mk. Saathafer: bayeriſcher
16. - bis 1675 per 100 Kilo. - Ochſen: 1. Qualität 68 Mk.,
11. Qualität 62 M. Kühe: L. Qualität 62 bis - M., 11. Quali=
tät
64 bis M. per 50 Kilo. - Kälber: L. Qualität 65 Pf.,
I1. Qualität 50 Pf., - Hämmel: 1. Qualität 71 Pf., IL. Qualität
50 Pf. - Schweine (inländiſche): nach Qualität 48-50 Pf. per
1 Kilo.
Z. f. d. l. V.
- Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady, Rheinſtraße 47.
Der Antwerpener Poſidampfer Vaterland:, Capitän Griffin, von
der Red Star Line, welcher am 2. April von Antwerpen abging, iſt
am 18. April wohlbehalten in Philadelphia angekommen. - Der
Hamburger Poſtdampfer Bohemia, Capitän Karlowa, von der
Hamb.=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher am 2. April von
Hamburg via Hävre abging, iſt am 18. April wohlbehalten in New=York
angekommen.
Der Hamburger Poſt=dampfer, Gellert, Capitän
Kühlewein, von der Hamb=Amerik. Packetf.=Act.=Geſellſch., welcher am
6. April von Hamburg via Hävre abging, iſt am 19. April wohlbe=
halten
in New=Hork angekommen. - Der Bremer PoſtdampferFulda
Capitän Undütſch. vom Nordd. Aoyd, welcher am 9. April von Bremen
abging, iſt am 18. April wohlbehalten in New=York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 20. April.
Gounod's Fauſt.
E. Für eine jugendliche Sängerin dürfte es zur Einführung kaum
eine dankbarere Partie igeben, als die der Margarethe. Fräulein
Aechner erſang ſich mit ihr ſofort die Gunſt des Publicums. Ihre
Stimme iſt eine wohlgebildete und recht ausgiebige; von ganz beſonderer
Klarheit und angenehmem Schmelz ſind die mit der Kopfſtimme ge=
ſungenen
Töne. Gleich die erſten wohlbekannten Sätze: Bin weder
Fräulein .. . riefen im Hörer die Ueberzeugung wach, daß man es
hier mit keiner Anfängerin zu thun habe. Die Durchführung der
Rolle muß in allen Theilen als eine harmoniſche bezeichnet werden.
Frl. Lechner betont in der Geſtalt der Margarethe vorzugsweiſe das
naiv=empfindſame Moment; zum wirklich tragiſchen Aſſect vermochte fie
ihr Spiel auch in der Kerkerſcene nicht zu ſteigern. Aber was will das
heißen gegenüber den prächtigen, friſchen Stimmmitteln, der ſympathiſchen
außeren Erſcheinung?!
Frl. Lechner war doch eine Margarethe, die
uns voll und ganz befriedigte. Mehrere Male erhielt die junge Dame
bei offener Scene Applaus. Der reiche Beifall, den das Publicum der
Sängerin eutgegenbrachte, wird ſie für das nächſte Gaſtſpiel jedenfalls
beſtens ermuthigt haben.
Herr Gillmeiſter bewährte ſich auch im Mephiſto als ein denken=
der
Künſtler. Auffaſſung und Darſtellung erfordern uneingeſchränkte:
Lob, im Geſang berührte das zu häufige Tremolo nicht immer wohl=
thuend
, bei einigen Sätzen ſchien uns auch die Stimme etwas verſchleiert.
Der Fauſt des Herrn Bär iſt längſt accreditirt. Die Oper erwies ſich
auch diesmal als ein Zug= und Paradeſtück; mehrere Plätze waren ganz
ausverkauft. Für das ſorgfältige Arrangement der Bacchanale ver=

[ ][  ]

916
4
dient Frl. Dittmann Dank. In dem Schlußtableau, die Apotheoſe
Margarethens, bewährte ſich wieder das Talent des Herrn Maſchinen=
meiſters
Kranich:

78

Die Lage unſeres Mittelſtandes, insbeſondere diejenige
des deutſchen Kleingewerbes.

Von Ferdinand Dieſſenbach in Dresden.
(Schluß.)
IV. Staatsaufſicht und Staatshülfe.
Bekanntlich hat ſich Baron Münchhauſen mit ſammt ſeinem Reit=
pferd
an ſeinem eigenen Zopf aus einem Sumpfe, in welchen er gerathen
war, herausgezogen. Der Baron war bis jetzt der einzige, der dieſes
wunderbare Kunſtſtück fertig gebracht hat. Auf keinen Fall wird der
deutſche Bürger= und Handwerksmann dieſes lehrreiche Beiſpiel der
Selbſthilfe; nachahmen. Bei uns in Deutſchland muß immer noch
die mächtige Hilfe der Obrigkeit hinzukommen. Das ſind wir von
Alters her gewohnt und in den früheſten Zeiten haben ſich unſere Re=
gierungen
die Regelung der wirthſchaftlichen Zuſtände angelegen ſein
laſſen. Schon Kaiſer Karl der Große - auch einer, der aus Bis=
marck'ſchem
Holze geſchnitzt war -, hat ſich um Gewerbebetrieb, Land=
wirthſchaft
und Weinbau bekümmert, denn aus ſich allein hätten ſich
unſere ehrjamen Ahnherrn nimmer von ihrer bequemen Bärenhaut weg=
gerührt
. Dieſe Sorgfalt, mit welcher die Regierungen namentlich in
den Reichsſtädten über den Gewerbebetrieb wachten, läßt ſich durch das
geſammte Mittelalter verfolgen. Erſt die neueſte Zeit mit ihrem kraſſen
Individualismus hat die Theorie aufgeſtellt, daß der Staat ſich in das
wirthſchaftliche Leben nichts einzumiſchen habe; eine Theorie, die man
lediglich zu dem Zweck aufgeſtellt zu haben ſcheint, um dem Unweſen
der Gründungen, der Agiotage und der Börſenſpeculationen alle Thüren
zu öffnen.
Der Staat hat die Pflicht nicht nur den Gewerbebetrieb und die
Ausbildung der Gewerbetreibenden zu beaufſichtigen, ſondern auch direkt
auf dem Weg der Geſetzgebung den Gewerben, da wo es Noth thut,
helfend unter die Arme zu greifen.
In dieſer Beziehung hat ſich das ſtaatliche Prüfungsweſen ſehr
wohlthätig erwieſen. Das Inſtitut der Fabrikinſpectoren und Dampf=
keſſelreviſoren
hat ſich ſehr raſch eingebürgert und in Sachſen beiſpiels=
weiſe
tragen die Fabrikinſpectoren und Dampfkeſſelreviſoren, welche bei=
nahe
allerwärts bei den Beſitzern gewerblicher Unternehmungen das
herzlichſte Entgegenkommen finden, entſchieden zur Verbeſſerung und
Vervollkommung des Gewerbebetriebs bei. Von weſentlichem und un=
mittelbarſtem
Nutzen ſind in Sachſen Induſtrie= und Kunſigewerbe=
ſchulen
und eine Reihe von Gewerbszweigen haben durch den Einfluß
dieſer Anſtalten einen ganz neuen Aufſchwung genommen. Es ſeien in
dieſer Beziehung die Erzeugniſſe der Kunſtſchmiederei, eiſerne Thore,
Gitter u. ſ. w. erwähnt und ſind beiſpielsweiſe in Dresden Firmen vor=
handen
, deren Erzeugniſſe den ſchönſten Leiſtungen der Renaiſſance auf
dieſem Gebiet nicht nachſtehen. Einen ähnlichen Aufſchwung hat die
Dresdener Bau= und Möbelſchreinerei durch den Einfluß der Kunſt=
gewerbeſchule
genommen, und der edle, ſeit Semper dort allerwärts
gepflegte Renaiſſanceſtyl, auf den Steinmetze, Tiſchler, Maler und Deco=
rateure
eingeſchult ſind, verleiht den Erzeugniſſen des Dresdner Kunſt=
handwerks
ein ungemein flottes und vornehmes Gepräge.
Nicht minder wohlthatig äußert ſich bei der ſächſiſchen und nament=
lich
der Dresdener Induſtrie die Staatshülfe durch den Einfluß der
öffentlichen Kunſiſammlungen. Die daſige geſammte Metalltechnik zieht
aus den claſſiſchen Vorbildern des hiſtoriſchen Muſeums und des grunen
Gewölbes ihren Nutzen und namentlich die Broncegießerei zeichnet ſich
auf dem Gebiete des Kleinguſſes, durch Leiſtungen aus, welche Den=
jenigen
der beſten Pariſer Fabriken nicht nachſtehen.
Die prächtigen Muſter der in der königl. Porzellan= und Gefäß=
ſammlung
aufbewahrten alten chineſiſchen Porzellane ſind der geſammten
ſächſiſchen Porzellan= und Fayencefabrikation geläufig geworden, ebenſo
wie man den ſchönſten Motiven der Schmuckgegenſtände des Edelſtein=
zimmers
des grünen Gewölbes in den Juwelierläden begegnen kann.
Weſentlich fördernd wirkt auch die directe, der Großinduſtrie wie
dem Kleingewerbe geſpendete Ermunterung und Anerkennung. Ehren=
diplome
, Medaillen und Geldbelohnungen ſind Auszeichnungen, durch
welche man tüchtige, pflichtgetreue Arbeiter belohnt. Die ſächſiſchen
höheren Localbeamten, die Miniſter, ja der König ſelbſt, begeben ſich in
die Werkſtätten und es iſt kein irgendwie hervorragendes gewerbliches
Etabliſſement vorhanden, welches König Albert, der meiſt von ſeiner
hohen Gemahlin begleitet wird, nicht ſchon perſönlich beſichtigt und zu=
gleich
mit werthvollen Beſtellungen bedacht hätte, wie denn überhaupt
der Hof nur im Inlande kauft. Es entſpricht völlig der Aufgabe des
Staates, Künſte und Gewerbe zu ermuntern, wenn das ſogenannte
Submiſſionsweſen eine möglichſte Einſchränkung erfährt. Auch
muß man in Erwägung ziehen, daß bei allen Lieferungen und Arbeiten,
welche von öffentlichen Behörden vergeben werden, das Intereſſe des
Staats oder der Gemeinde eine ſolide Ausführung fordert. Dieſer Ge=
ſichtspunkt
iſt in Sachſen der maßgebende und haben wir ; B. bei
näherer Erkundigung in Erfahrung gebracht, daß die ſchönſten Er, eug=
niſſe
der Geſchicklichkeit des modernen Handwerks. welche Dresden auf=

weiſt, nicht dem Submiſſionsverfahren ihre Entſtehung verdanh,
ſondern tüchtigen Meiſtern in Auftrag gegeben wurden.
Dieſes gilt z. B. von den Thüren und Fenſtern der Königl. G
mäldegallerie, den zur Aufbewahrung der Paradewaffen dienend=
Schränken im hiſtoriſchen Muſeum und von einer ganzen Reihe äh=
licher
Gegenſtände, alles Arbeiten, die - wenn man ſo ſagen darf
für die Ewigkeit gemacht ſind.
Durch dieſe und ähnliche Mittel kann der Staat dem Kleingewer=
direkt
unter die Arme greifen, allein die ſchrankenloſe Gewerbfreihe,
welche durch die wirthſchaftlichen Grundſätze der letzten Jahrzehnte zur
Princip erhoben wurde, hat noch manche andere einem ſoliden Gewerb=
betrieb
hindernd in den Weg tretende Mißbräuche zu Tage gefördert. 2.
hmn iſt zunächſt der Unfug der ſogenannten Ausverkäufe und Wande
lager, ſowie das Hauſiren mit Handwerksproducten zu rechnen. Insb
ſondere iſt der Zwiſchenhandel mit Handwerkserzeugniſſe
der Ruin jedes ehrlichen Handwerks. Wanderlager ſollten auf öffen
lichen Jahrmärkten und anderwärts nur von ſelbſtſtändigen Meiſte=
und Fabrikunternehmern, unter der Vorausſetzung, daß ſie fixe Prei
einhalten, geführt werden dürfen.
Allein noch ein anderes Uebel gibts, an welchem unſer Kleinhan=
werk
und unſer Mittelſtand krankt. Juſtus Möſer klagte bereih
1775 in ſeinen Patriotiſchen Phantaſien; daß Handel und Handwe=
zurückgehen
, und ſucht die Urſachen dieſer Erſcheinung nachzuweiſe
Man laſſe ſich," ruft er, die Rollen von unſeren Handwerkern zu
ſeit hundert Jahren zeigen. Die Krämer haben ſich gerade dreifa.
vermehrt, und die Handwerker unter der Hälfte verloren. Juſiu
Möſer ſieht in dem Detailhandel einen Schaden für das Handwer
Dieſes iſt ein Irrthum, denn auf dem Detailhandel beruht das G.
deihen der Fabrikinduſtrie. Allein eine gewiſſe Art von Detailhand
hat unſerem Gewerbebetrieb entſchiedenen Nachtheil gebracht; wir mel
nen den Detailhandel mit geiſtigen Getränken. Seit der Einführzn
der Gewerbefreiheit haben die Schankwirthſchaften eine ungemeine R
nahme erfahren und in großen Städten iſt faſt kein Haus, deſſen unten
Etage, auch Keller, nicht als Bier= oder Branntweinkneipe diente. Die
unter den Namen Heckenwirthſchaften, Büdchen, Klappen u. ſ. w.
kannten Kneipen ſind ein wahres Verderbniß für unſere Arbeiter un
Kleinhandwerker. Es ſind zugleich die Brutſtätten der Unzufriedenhe
und eine Zuflucht für die bedenklichſte Geſellſchaft. Man würde de
Handwerk eine Wohlthat erweiſen, wenn man dem Betrieb des Schau,
gewerbes wieder angemeſſene Beſchränkungen auferlegen und dageg
dem Herbergsweſen eine größere Aufmerkſamkeit zuwenden wolltl
Es handelt ſich vor allen Dingen darum, den Handwerker wieder au
der wüſten Umgebung, in welcher er ſich befindet, herauszureißen un=
ihn
in eine geſündere Luft zu verpflanzen.
In letzterer Beziehung bieten die katholiſchen Geſellenver
eine ein lehrreiches Vorbild, wie es denn eine Stärke des ſogenannt
Ultramontanismusz iſt, daß er namentlich auf ſocialem Gebiete en
große praktiſche Befähigung bekundet. In den katholiſchen Geſellenv=
einen
, an welchen ſich die Elite der katholiſchen Geſellſchaft betheiliz
findet der junge Kaufmann oder Handwerker nicht allein geſellige Za
ſtreuung und Freunde, ſondern auch Familienverkehr und Leute,
welche er ſich anſchließen kann. Er findet hier ungefähr alles das, m
dem Handwerker ehedem auf der Zunſtherberge geboten wurde.
Ob es möglich ſei wird, die katholiſchen Geſellenvereine, wenn
ſo ſagen darf, in's Proteſtantiſche zu überſetzen, dieſe Frage ſoll hi
nicht weiter unterſucht werden. Erfolge dürften damit ſchwerlich erzi
werden, denn der Conflict, welcher in unſerem Proteſtantismus zwiſch
Rechtgläubigkeit und freier Forſchung beſteht, überträgt ſich auf dl.
Verhältniſſe und nothwendig auch auf Verſuche, Vereine mit confeſſionch
politiſcher Grundlage zu organiſiren. Eines aber dürfen wir aus dieh
Vereinen lernen, daß alles wahrhaft ſittliche Leben im Innerſten
einer religiöſen Grundlage ruht, und in unſerer heutigen Zeit, wo ul=
nach
den Worten unſeres Reichskanzlers unſer wirthſchaftliches Leke
auf Grund des praktiſchen Chriſtenthums umgeſtalten, haben 1
Urſache, auch das theoretiſche Chriſtenthum, die Lehren der Religieh.
auf welcher unſer geſammtes Staatenſyſtem erwachſen iſt, nicht zu vn
geſſen und ihnen einen größeren Antheil als ſeither an dem ſociab
Leben einzuräumen.

Tages=Kalender.
Geſchäftsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtre.
ſachen: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 U
Armen=und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags 1
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samsta
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags V
11-12 Uhr.

Dienstag 22. Apil: Vortrag des Miſionär C. Beltz, im Hauſe Schütz.
ſtraße 9, Hinterbau.
Mittwoch 23. April: Verſammlung der heſſiſchen Fortſchrittspan
(Brauerei Ritſert).
22. und 23. April: Darmſtädter Pferde= und Fohlenmarkt.
Samstag 26. April: Generalverſammlung des Kaufmänniſchen Vereias
Montag 28. April: Feſt=Concert (Saalbau).
Camstag 3. Mar: Concert der Deutſchen Reichsſechtsſchule, Verben,
Darmſtadt (Saalbau).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.