Darmstädter Tagblatt 1884


08. April 1884

[  ][ ]

147.

14½.
Juhrgaug.

Wonnementopreis
Aientchnhrlich 1 Mart 50 Pf. uad
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent
gegengenommen; zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommen inDarnſteds
von der Expedition, Rheinſz. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen

für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

9 70.

Dienstag den 8. April.

1884.

Betreffend: Errichtung und Einrichtung der Fortbildungsſchulen.
Darmſtadt, am 4. April 1884.
Die Großherzogliche Kreis=Schul=Commiſſion Darmſtadt
an die Schulvorſtände des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, die noch ſehlenden Berichte über die Forbildungsſchulen im Winter 1883-84 an uns einzuſenden.
v. Marquard.
[3741


B e k a n n t m a ch u n g.
Das nachſtehende Local=Reglement wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Darmſtadt, den 4. April 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.

Local=Reglement, betr. die Vertilgung der Blutlaus.
Auf Grund des Artikel 31 des Feldſtrafgeſetzes wird mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Ermächtigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 25. März 1879 zu Nr. M. d. J. 4032 hiermit für den Kreis Darmſtadt
angeordnet:
8 1. Die Beſitzer von Apfelbäumen, gleichviel ob dies Hochſlämme, niedere Formbäume oder veredelte und unveredelte
Bäumchen in der Baumſchule ſind, ſind verpflichtet, dieſelben, ſobald ſich die Blutlaus an ihnen zeigt, von letzterer gründlich
zu reinigen.
8 2. In jeder Gemeinde iſt eine Commiſſion aus einer den Umſtänden entſprechenden Anzahl von Sachverſtändigen auf
ein Jahr zu ernennen, welche die Aufgabe hat, zweimal im Jahr, das erſte Mal im Monat Mai, das zweite Mal im Monat
September, in Begleitung der Feldſchützen und Baumwärter die Gemarkung zu begehen und unter Zuziehung der betheiligten
Grundbeſitzer die Apfelbäume auf die Blutlaus zu unterſuchen. Ebenſo ſind die Feldſchützen, bezw. Baumwärter zu ver=
pflichten
, von Frühjahr bis Herbſt die Bäume der Gemarkung genau zu controliren, um in jedem Fall, wo ſie die Blutlaus
antreffen, ſofort dem Bürgermeiſter Anzeige davon zu machen.
83. Wird ein Beſitzer von Apfelbäumen zur Anzeige gebracht, daß an einem der letzteren Blutäuſe vorhanden ſind,
ſo wird er vom Bürgermeiſter aufgefordert, die Bäume binnen 6 Tagen gründlich zu reinigen. Wird dieſer Aufforderung
nicht entſprochen, wovon ſich jedesmal die Commiſſion zu überzeugen hat, ſo tritt für jeden inficirten Baum eine Strafe von
1 Mark, für jedes Bäumchen in der Baumſchule eine ſolche von 10 Pfg. ein, wobei jedoch die Strafe für die Bäume ein und
desſelben Grundſtücks nicht über 20 Mark ſteigen darf. Die bezüglichen Bäume werden auf Koſten des Beſitzers gereinigt.
8 4. Jedes Jahr im Monat November iſt über das Reſultat der von der erwählten Commſſion vorgenommenen Be=
ſichtigungen
von Seiten der Bürgermeiſterei Bericht an das Großh. Kreisamt zu erſtatten.
8 5. Dieſes Reglement wird in jedem Jahr im Monat April in jeder Gemeinde ortsüblich bekannt gemacht.
Darmſtadt, am 2. Mai 1879.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. K.:
v. Zangen, Kreis=Aſſeſſor.
13742
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Schutz der öffentlichen Aulagen und Promenaden.
Im Intereſſe des Schutzes der öffentlichen Anlagen, Plätze und Promenaden machen wir das Publikum auf die Vor=
ſchriften
und Strafbeſtimmungen des Polizei=Reglements vom 26. April 1878 die Beaufſichtigung der Hunde in Darm=
ſtadt
und Beſſungen betr. hiermit aufmerkſam. Nach 8 1 desſelben iſt es unterſagt, Hunde in den dem Publikum ge=
öffneten
Großherzoglichen Hofgärten, in den ſtädtiſchen Anlagen, ſowie in den dazu gehörigen Fuß=Alleen und Wegen frei,
d. h. ohne daß ſie an einer kurzen Leine, oder dergleichen gehalten werden, umherlaufen, oder Gebüſche, Grasplätze und
Beete in denſelben betreten zu laſſen.

214

[ ][  ][ ]

M7o
799
Als ſolche Aulagen geltien; u) dle eingegäunten Theile des Vahnhofsplatzes, h) die Aulagen von dem frilheren Rhein=
thore
big zur Cavallerle=Kaſerne zwiſchen der Bahnhofs= und Kaſerneſtraße; e) die Aulagen zwiſchen der Main=Neckar=Bahn
und dem Exerzierplaz; a) hie eingegännten Theile des Wilhelminenplatzes; e) die Anlagen um die Stadtkapelle; 1) die Anlagen.
auf dem Mathildenplatz; 6) die Aulagen auf dem Wilhelmsplatz l(zwiſchen Ailles, Liebig und Wendelſtadtſtraße).
Nachts dürſen Hunde auch auf den Straßen nicht frei herumlaufen.
Nach 8 iſ: des geuannten Reglemeuts ſollen Hunde, welche vorſchriftswidrig herumlauſen, eingefangen und dem Waſen=
meiſter
Ubergeben werden, ſoſern der Eigenthümer nicht zur Stelle iſt und den Hund in Ghewahrſam nehmen kann.
Auch tritt Geldſtraſe bis zu 30 Mk. ein.
Wir erwarten von dem Publitum, daß es uus im Schutz uuſerer oöffentlichen Anlagen und Promenaden nach Kräften
unterſilltzt.

Darmſtadt, den 3. April 1881.


Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3743.
Ohly.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Wilhelm Wägner zu Darmſtadt wird
heute am 5. April 188., Vormttags
5 Uhr, das Konkursverſahren eröſſuet.
Der Kauſmann Heinrich Störger
hier wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursſorderungen ſind, bis zum
I. Mai 1884 einſchl. bei dem Gherichle
anzumelden.
66 wird zur Beſchluſſaſſung über die
Wahl des Verwallers, ſowie über die
Beſiellung elnes Glänblgerausſchuſſes und,
eintretenden Falls, über die in 8 120 der
Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände
und zur Prüſung der angemeldeten
Forderungen auf
Freitag den 9. Mal 188½,
Nachmittags 4 Uhr,
vor dem nnlerzeichneten Gherichte, Ter=
min
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird auſgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſlen,
auch die Verpflichtung auſerlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forder=
ungen
, für welche ſie aus der Sache ab=
geſonderte
Veſriedigung in Auſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
S. Mai 188. Anzeige zu machen.

Großherzogliches Amtsgericht
(37½
Darmſtadt I.

Bekanntmachung.
du unſer Firmenregiſter wurde einge=
tragen
:
Das von Löb Frohmann zu Ghriesheim
unler der Firma dob Frohmann= betrie=
bene
Handelsgeſchüft mit Colonlal=, Farb=
Leder= und Eiſemwaaren iſt ſeiſ dem 1.
September 1883 mit allen Aetiven und
Paſſiven auf Samnel Frohmann, Sohn
des döb Frohmann, übergegangen. Lehz=
terer
iſt uummehr Alleininhaber des Ge=
ſchüſls
und betreibl dasſelbe unter der
früheren Firma ſort=
Dem döb Frohmann zu Griesheim
und der Chefran des Samnel Frohmann,
geb. Joſeph, wurde Procura ertheill.
Darmſtadt, den 1. April 188.l.
Groſihergogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(1⁷⁄.
Lauer.
Uhrig.

Bekanntmachung.

Das Herbeiſahren des Waſſers zum
Begleſen der Straßen ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Oſſerten ſind bis
Mittwoch den 9. April d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unlerzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Stadt=
bauamt
zur Einſicht oſſen, bei welchem
auch die Formulare füͤr die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 2. April 1884.
Großherzogliche Blrgermeiſterei Darmſtadt.
3746
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer=Arbeit, ſo=
wie
die Thon= und Eiſenwaaren=Lieferung
für Herſtellung von Kauslen in der
Mauerſtraße und ſüdlichen Saalbauſtraße
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Ofſerten ſind bis
Mittwoch den 16. April l. Is.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Vorauſchlag und Bedingungen liegen
lauf dem Stadtbauaml zur Einſicht oſſen,
bei welchem auch die Formulare für dis
Oſſerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 1. April 1864.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. V.:
Miedlinger, Beigeordueler. 1747
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfülgung ſoll die
Hofraithe des Sattlers Vernhard Brauſ
dahier und zwar:

des Gemeinde= und Sparkaſſenrechners
Jacob Nohl in dem Hauſe Ecke der
Heerdweg= und Wittmanusſtraße 1½
ſwas hiermit zur oöffentlichen Kenntniß ges
bracht wird.
Die Zahltage ſind die ſeither üblichen.
Beſſungen, den 7. April 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
l3748
Berth.

Bekanntmachung.
Die am 3. April im Diſtrict Schlüchter
ſabgehaltene Holzverſteigerung iſt ge=
nehmigt
. Die Abfuhrſcheine ſind vom
16. April an beim Großh. Neutamte Groß=
Gerau in Empfang zu nehmen. Holz=
überweiſung
am 17. April, Vormittags:
letzter Abfuhrtag am 5. Mai.
Mörfelden 6. April 1884.
Großherzogliche Oberforſterei Mörfelden.
[3749.
Marx.

Flur. Nr.
1 B8¾n

4 bli3¹⁄

Meter.
74 Hofrailhe Gar=
diſtenſtraße
,
ſidch Grabgarien da-
ſelbſt
,
Mittwoch den 23. April d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſlbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. März 1881.
Ghroßherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(307
Bekanntmachung.
Von Donnerstag den 10. April
d. J. ub befindet ſich die Dienſtwohunng

Bekanntmachung.
Die Lieferung nachſtehender zur Aus=
ſtattung
der neuen Baracken auf dem Ar=
tillerie
=Schieſplatz bei Darmſtadt erforder=
lichen
Uteuſilien, als:
A. Schreinerarbeiten:
4 Ausklopfgerüſte, 2 Bäule zum Auf=
ſtellen
der Waſſereimer, 24 Hofbänke
18 lſd. Meter Brodbretter inel. Befeſti=/
gung, 1 Fleiſchkaſten, 4 Futterkäſten, zehr
Futterſchwingen, 1 Gemüſekaſten, 8 Ge=
rüſte
zum Auflegen der Decken ꝛc., 15 Ge=
rüſte
zu Gewehren, 1 Gerüſt zu Monti=
rungsſtücken
, 10 Kleiderriechel mit Staub=
decken
, 7 Commoden für Feldwebel, ein
Küchentiſch, 2 Pritſchen, 1 Küchenſchrank,
8 Niechel von Holz mit eiſernen Haken,
6 Niechel mit Haken von Holz, 3 Rühr=
kellen
von Holz. 123 Schemmel ohne Lehne,
16 Schippen von Holz mit Beſchlag, zwei
Schleiſſleine mit Trog und Kurbel, 30
Stiefelkuechte, 14 Stühle mit Nohrgeflecht,
8 Stühle mit Brettſitz, 2 Stufentritte
18 Tiſche für Feldwebel, 15 Tiſche für
Gemeine 3 Tiſche mit Schubkaſten und
Verſchluß. 1 Fleiſchtiſch, 14 Tiſche in!
Hof, 16 Waſchtiſche für Feldwebel, fün
Wurſſchippen.
B. Schloſſerarbeiten und Eiſen=
waaren
:
1 Aſchen=Eimer von Eiſen, 135 Bettſteller
von Eiſen mit Brelteinlage, 6 Breuuma
terialkaſten von Eiſen, 6 Feuerhaken, ſeche

[ ][  ][ ]

Zeuerſchippen, 1 Fleiſchgabel, große, ein
Fleiſchmeſſer, Gewichte von Eiſen zu 50,
25, 20 und 10 Kg., zu 250, 200, 100
und 50 Gr. je 1 Stück, 2 Häckerlings=
maſchinen
, 2 Heugabeln, 1 Hackmeſſer,
6 Miſtgabeln und 6 Müllſchippen
ſoll
im Submiſſionswege vergeben werden.
Die Offerten müſſen bis
Dienstag den 15. April d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
mit geeigneter Aufſchrift verſehen, auf dem
Geſchäftszimmer der unterzeichneten Ver=
waltung
eingereicht ſein, woſelbſt die nähe=
ren
Bedingungen zur Einſicht aufliegen.
Artillerie=Schießplatz b. Darmſtadt,
den 2. April 1884.
(3750
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung.

Dünger=Verkauſ.
Mittwoch den 9. d. M.
Vormittags 1½ Uhr,
ſoll im Hofe des diesſeitigen Kaſerne=
ments
eine größere Partie Stall=
dünger
(Wintermatrazzen) öffentlich
meiſtbietend verſteigert werden.
Großherzoglich Heſſiſche Train=
Compagnie. (3609

Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 8. April 1884,
Vormittags 10 Uhr,
laſſen Gebrüder Becker in ihrem
Beſitzthum Mauerſtraße 17(früheres Mauer=
hoſpital
) diverſe gebrauchte kleine und große
Porzellan=Oefen ſowie einen Reſtau=
rations
=Heerd mit Kachelbekleidung gegen
baare Zahlung verſteigern.
Sämmtliche Oefen ſind im beſten Zu=
(3751
ſtande.

Wiener,

falSOL-Aom,
WILEGmb KIRSEIGh!
in hochfeinen Qualitäten, vorzüglicher
Backart und in Säckchen von 5 und 10 Pfd.
Cr. L. L06d.,
Bleichſtraße. (3323
Unglücklich
ſind Diejenigen, die durch das Er=
kranken
unſeres wichtigſten Lebens=
organs
, des Magens, ſich dauernd
leidend fühlen. Ein für Magen=
leidende
ſicher wirkendes und dabei
billiges Nährmittel bietet ſich in der
Liebig schen Maho-Leguminose.
Zu haben in den meiſten Apotheken
und Droquenhandlungen.
(2450

76

799

GiS UGAhIUO

von

Louisenplatz
Py, Louisenplatz
ſo
1rEe TEGMAT
4.,
4.
empfiehlt ihre
grösste Auswahl in diversen Ostersachen.
Haasen in Conſerven, naturell, prachtvolle Waare, in jeder
Stellung und Größe, Eier in Conſerven, Chocolade, Liqueur,
Candis, Marzipan, zum Oeffnen, in feinſter tadelloſer Waare.
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ſind in allen Großen zur geneigten Anſicht und Abnahme zu
billigſt geſtellten Preiſen empfohlen.
-(3752

Wlaschen-Bier.
Lagerbier aus der Brauerei Hanauer Hofn.
Lagerbier von Karl Werger, Worms.
Lagerbier
von der Frankf. Bierbrauereigeſellſchaft,
Wiener Exportbier.
vormals H. Henninger Emp; Söhne,
Tafelhier nach Pilſener Art,
Frankfurt a. M.
Lagerbier.
Exporthier von J. Hildebrand, Pfungſtadt.
Bock-Ale
Erlanger Exportbier.
Münchener Rocl.
Pilsener Lagerbier der Bürgerlichen Brauerei in Pilſen.
Pale Ale von Bass & Co.,
London.
Porter, Extra Stont von Barclay &amp Co.,
empfehle ich in ganz beſonders feinen, flaſchenreifen und glanzhellen Qualitäten.
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(3753
Eliſabethenſtraße
Hhelm Schulz,
Nr. 25.

1 RAL.z
GOO½
BLTTTII
Gzzlu-

2620) Das zuverlässigste und wirksamste aller un-
gar
. Bitterwässer, weil am gehaltreichsten an abfübrenden
Salzen und das am wenigsten unangenehm sohme-
ckende
der Bitterwässer überhaupt, ist das ERANx.
JoSRE-Rinteruasser. Dasselbe wird von den be-
dentendsten
Aerzten empfohlen und verbreitet sich über seine
Bestandtheile und Wirkungen eingehend die in allen Mineral-
wasser
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Proſessor v. Fehlinz in Stmitgart und Dr. C. F.
Kunze in Malle. Die Versendungs-Direction in Budapest.

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ſter=Ausſtellung
(3619
lade die verehrl. Herrſchaften ganz ergebenſt ein.
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16 Rheinſtraße 16.
Inhaber: Gustav Starhe.

[ ][  ][ ]

550

M70

Anſere Frnuen
werden auf die anerkannt vorzüglichen
Chocoladen der
deutſchen Firma

1.

3 kgl. Hoflieferant Stuttgart,
aufmerkſam gemacht. Dieſelben können
8 was Reinheit, Wohlgeſchmack und
8 Feinheit der Herſtellung anbelangt,
mit jeder ausländiſchen Firma con= 8
8 curriren. Niederlage in den meiſten 8
8 Conditoreien und Velicatessen-
(2614
8 Handlungen.
gaanaaunn
SaVIIR.
Weisse Fadennudeln, Pfd. 32 Pf.
36
Gelbe Fadennudeln
La. 40
do.
40
Gemüsenndeln
48
Eiergemüsenudeln
do. französ. 60
Fst. Cheveuz Canges 70
Nal. Maccaroni, echt
45
prima

empfehlen
Gehoh.
Lob6G &K.
am Ludwigsplatz. (375.

100IGI. ndEEa oh

(ruch)
das Pfund 30 Pfg., ſo lange
Vorrath, bei
Wilhelm Hanck.
Ballonplatz 5. (3757
AEGN
Congo, Pecoo, Souchong,
Thee-Mischung, Kaiser-Souchong,
in extrafeinen Qualitäten empfiehlt
Eriedr. Schaeſer,
Ludwigsplatz 7. (3758

Die neueſten Sorten engliſcher
LreratChaſter,
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derung
des Vor= oder Seitwärtsneigen
des Körpers, ſind wieder in großer Aus=
wahl
vorhanden.
Georg
Weiler
8 Wilhelminenſtraße 8. (526
Feiuste
IGlO6loll KürIGlall6.
Feinste

11

V. d. Hochheimer ketien-
gesellschaft
,
C. Lauteren Sohn, Mainz,
und
J. Oppmann, Würzburg,
empfiehlt
ablE L6u donl
Rheinstrasse 28. (3759.

Echten alten
AGATIIN
vorzüglicher Qualität, in ½ und ½⁄ Fl.
empfiehlt
Ppeedr, Schaefer
[3755
Ludwigsplatz 7.
Mantelets von 7 20 Mk.
Dollmans 12- 40
5. 20
Paletotls
empfiehlt in großer Auswahl.
JLohmann Simon,
Markt 4.
(361*
osterkarten,
Nonheiten 1884.
(3756
angekommen.
C. Hoffmann.
Wilhelminenſtraße 21.

EGIGIIEGL.MIIIGläll6
per Pfd. 30 und 40 Pf.
empfiehlt
Georg Liebig Sohn,
Rueinetrasse 28. (3762

Glycerin=Haarwaſſer.
aus der k. bayr. Hof=Parfümeriefabrik
C. D. Nunderſich, Nürnberg.
gegründet 1845,
verhindert raſch die Bildung von Schup=
pen
, ſowie das Ausgehen der Haare, deren
Wachsthum außerordentlich befördert wird.
Es verleiht dem Haar zugleich Glanz und
Weichheit und gibt demſelben ein angeneh=
mes
Parfüm, 1 M. bei Herrn
E. Scharmann, Hofbürſtenfabrikant,
Ludwigsplatz 2.
[2756
Dur Erleichterung
meiner werthen Abnehmer führt mein Ge=
ſchäftswagen
ſtets die bekannten
Keimem Hehle
in Säckchen von 5 und 2 Kilo vorräthig
mit, die ich zur Abnahme beſtens empfehle.
Preedr. Hivald,
kathol. Kirche 12. (3766
Einderstzwagen,
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Wilhelminenſtraße 10 im Laden. (3761

Lur Charvoone.
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Karpfen, 85 Seezungen,
Breſem, 35 Schellfiſche,
Backſiſche,
Maifiſche,
Gewäſſerten
Stockflsch und Labberdan.
Friſche Bratbückinge
per 10 Stück 40 Pfge.
AlIpp Wober
(3763
Carlsſtraße 24.
Arahambrod
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zu haben in der Bäckerei von
B. Rehrrs
Obergaſſe 18.
[3530

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Ludwigsplatz 7. 19l
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Hammann, Caſinoſtraße.
Alle Gläſer ſind mit dem Stempel des
Vorſtandes verſehen. Leere Gläſer werden
zurückgenommen.

[ ][  ][ ]

801

470

40.

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(3764
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per Paar M. 1., ſo lange Vorrath reicht.
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(3582

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innerung
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Lederpantoffel M. 2.80, mit Abſatz
M. 3.50, mit Zügen M. 3. 20, do. und
Abſatz M. 3. 80. Alle übrigen
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Wilhelminenſtraße,
Ludwig Heyl Sohn,
Holzſtraße.
[751
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215

[ ][  ][ ]

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Wohnung, 8 Zimmer mit allen Bequem=
lichkeiten
, am 20. Mai beziehbar.
1759) Ecke d. Eliſabethen= u. Louiſen=
traße
42 eine geräumige Manſarde. Aus=
ſicht
1. d. Palaisg., beſ. f. einzelne Dame.
1918) Schwanenſtraße 43 eine Par=
terrewohnung
von 3 Zimmern nebſt Zu=
behör
gleich zu beziehen.
1922) Beſſ. Holzſtr. 25 eine ſchöne
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, abgeſchloſſener
Vorplatz, auf Wunſch auch Garten, ſofort.
2149) Lauteſchlägerſtraße 17 eine
Parterrewohnung von 4 Zimmern nebſt
allem Zubehör, Waſſerleitung, per 1. Jum.
3095) Marktplatz 4 im Hinterhaus
iſt eine aus 4 Zimmern, Küche, Keller und
Speicherraum beſtehende Wohnung mit
Waſſerleitung zu vermiethen. Näheres da=
ſelbſt
im erſten Stock des Vorderhauſes.

M 70
3093) Louiſenſtraße 40 eine Woh=
nung
zu vermiethen für 170 M.
3160) Beſſ. Heidelbergerſtr. 11 iſt
wegen Wegzugs des Herrn Staatsraths
v. Meißner die Parterre=Wohnung, 6 Zim=
mer
, Badezimmer, mit allem Comfort per
20. Juni oder ſofort zu vermiethen.
Näheres daſelbſt ſowie bei Carl Vogel,
Maurermeiſter Schloßgartenſtraße 15.
3247) Beſſ. Carlsſtraße 3 iſt die
Parterrewohnung vom 1. Juni ab bezieh=
var
: 5 Zimmer mit Zubehör, auch neu
hergerichtetem Vorplatzabſchluß.
3295) Kleine Wohnungen an ruhige
Leute. Näheres bei C. Köhler, Rhein=
traße
49 oder Eliſabethenſtraße 4.
3419) Arheilgerſtr. 37 eine freundliche
Wohnung per Monat 14 Mk. alsbald zu
vermiethen.
Desgleichen eine kleine Wohnung per
Monat 9 Mk. zu vermiethen. G. Gerbig.
O000000000000060000
3418) Ecke der Hügel=u. Zimmer= "
0 ftr. 111. Stock 5 Zimmer, Manſarde,
9 Küche, Zubehör, per 15. Juli, event.
O auch früher, zu vermiethen.
eeeeeeeeeeeeoeeeooed
3422) Promenadeſtraße 76, Beletage
mit Balkon, 4 Zimmer, Küche, Boden=
kammer
, Gas und Waſſerleitung und allem
Zubehör per 1. Juli c.
3542) Beſſ. Hermannſtraße 7 im
2. Stock 4 Zimmer und Zubehör, ſowie
Manſardewohnung, 3 Zimmer ꝛc., ein=
zeln
oder zuſammen zu vermiethen.
3543) Beſſ. Carlsſtraße 47 Par=
terrewohnung
, 3 Zimmer ꝛc. ſowie
Manſardewohnung im Hinterhaus ſofort
zu vermiethen.
3544)
Neckarſtraße 15
1) Hoohparterre,z-5 Zimmer,
2) Beletage, 4-5 Zimmer,
zu jeder dieſer beiden Wohnungen gehö=
ren
ferner: je 3 Kämmerchen, Küche,
Waſſer, Bleiche, zeitweiſe Garten, billig
zu vermiethen, getrennt oder vereimgt.
3585) In der Nähe der Infanterie=
Caſerne eine feinmöblirte Wohnung
von drei Zimmern mit Küche ꝛc., ſeither
von einem Officier bewohnt, per ſofort.
3670) In meinem neuen Hauſe Pan=
kratiusſtraße
1, gegenüber dem Herrn=
garten
, eine ſchöne Wohnung, 3 Zimmer,
Küche mit Waſſerleitung und allen Be=
quemlichkeiten
per 1. Mai. ev. früher 3. verm.
H. Buchhammer Arheilgerſtr. 31.
3677) Kranichſteinerſtr. 22 iſt der
erſte Stock, beſt. aus 3 Zimmern und Zu=
gehör
, Mitgebrauch der Waſchküche, des
Bleichpl. ꝛc. zu verm. Näh. Schloßg. 10.
3777) Magdalenenſtraße 16 eine
kleine Wohnung gleich beziehbar.
3778) Heerdweg 97 6 Zimmer, Küche,
2 Manſardezimmer, 2 Keller, Waſchküche,
Bleich= und Trockenplatz, 1. Mai zu verm.
3779) Große Ochſengaſſe 16 eine
mittlere und kleinere Wohnung zu verm.

11058) Eliſabetheufir. 49 ein großer
gewölbter Keller zu vermiethen.
3097) Rheinſtraße 12 ein geräumiger
Laden nebſt Comptoir zu vermiethen.
rl

4
Bu
1585) Zwei ſchön möblirte Zimmer
(Wohn= und Schlafzimmer) an einen
oder zwer Herren zu vermiethen.
C. Eichberg, Capellplatz.
2456) Heinheimerſtraße Nr. 31 ein
möblires Zimmer.
3216) Louiſenſtraße 8, gegenüber der
Canzlei, ein ſchön möblirtes Zimmer.
3425) Möblirte Zimmer,
gleich beziehbar zu vermiethen. Ballon=
platz
10, 3. Stock.
3426) Grafenſtraße 27, Hinterbau,
1 Stiege hoch, ein fein möblirtes Zimmer
gleich beziehbar.
3427) Markt 3 ein möblirtes Zimmer.
Auguſt Creter.
3587) Mathildenplatz 6 im Seiten=
bau
ein unmöblirtes Zimmer zu verm.
3780) Ein hübſch möbl. Zimmer mit
Cabinet per ſofort. Näheres Rheinſtr. 49
bei C. Köhler.
3781) Schützenſtraße 17 ein fein möbl.
Zimmer.
Finige Schüler der unteren
C, Klaſſen der Realſchule können
von einem älteren Schüler,
Nachhülfsunterricht erhalten.
Näheres i. d. Exped. d. Bl. (3782
Man ſucht einen Lehrer oder Lehrerin
20E für italieniſchen Sprachunterricht.
Gefällige Offerten nebſt Bedin=
gungen
, bittet man unter Nr. 100 an
die Expedition abzugeben.
(3783
Geſucht
eine Wohnung von 5-6 Zimmern,
Stallung für 2 Pferde, Remiſe, Futter=
boden
und Burſchenſtube. Offerten an die
Expedition unter F. T. erbeten. (3597
R us der Kirchenkaſſe zu Ober=
Ramſtadt können 33000 M.
50 im Ganzen oder getheilt gegen
gehörige Sicherheit, ausgeliehen
werden.
Der Kirchenrechner:
Keller.
[3784
Knaben-Arbeits-Anſtalt.
Anmeldungen zur Aufnahme von
Rnaben werden
Mittwoch den 9. April, Nachmittags
3785
4-7 Uhr,
in der Anſtalt entgegengenommen

[ ][  ][ ]

R. 7d

140)
20
49
4½
L3
4½
ſ9
9

9
4)
btz

*.
52
42)

uG- URAnUho ra su

für deren Reinheit ich jede Garantie übernehme:

2)

per Flaſche
10 Pfa. ohne Glas,
90 Affenthaler M. I.



M. 1.15

per Flaſche
188ler Laubenheimer 60 Pfg. ohne Glas, Elfüſſer
1880er
d0.
1881er Freinsheimer 75 Oberingelhm. 85 Pfg.
1880er Wachenheimer M. I. Bord. Medoc M. 1.30 ,
188ler Deidesheimer M. 1.10 Eſtsphe
1881er Nierſteiner M. 120 St. Julien M. 1.70
ſowie Lager in Ungar- und Südweinen,
in moussirenden Weinen und Champagner.
W. Preisliſten ſämmtlicher auf Lager habenden Weine ſtehen franco zu
Dienſten.
[3786
Philipp Weber, garlsſtraße 24.


Wohmungsverämderuug.
Meine Wohnung befindet ſich nunmehr
Mathildenplatz Nr. 15,
Ecke der Promenadeſtraße, gegenüber dem neuen Juſtizgebäude.
Darmſtadt, den 1. April 1884.
(3709
Dr. Reuling, Rechtsanwalt.

Kaufmänniſcher Verein.
Dienstag den 8. April:

Gemüthlicher Abend

im Vereinslokal.
Vortrag des Herrn Hofſchauſpieler Edward.
Marie de France.
Altbretoniſche Liebes= und Heldenſagen in der Ueberſetzung von Dr. Wilhelm Hertz.
Anfang 8 Uhr.

Der Vorstand. (3787



Institut Kirschbaum.

Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 22. April. Die Aufnahme von
Schülerinnen findet vom 6. Lebensjahr an ſtatt. Anmeldungen nehmen die Vor=
[344]
ſteherinnen, Sandſtraße 20, entgegen.
f.
Wichtig für jede Familie.
der E. Klett'ſche Kräuter=Magenbitter iſt ein unübertroffenes Mittel
egn Magen= und Unterleibsbeſchwerden ꝛc. und bringe ich denſelben in empfehlende
Eeinnerung.
Glemens Behle, Spezereihandlung, Marktplatz. (10474

Dimmer, möbl. od. unmöbl., von einem
a) Lehrer geſucht in e. Fam., wo man ſich
durch Sprachunterricht (auch Nachh.) nützl.
machen kann. Näheres bei Frau Precht,
Rheinſtraße 47.
[3788
ſEin helles, geräumiges Local für eine
= mechaniſche Werkſtätte zu miethen
geſucht. Schriftl. Offerten mit Preisan=
gabe
unter Nr. 400 an d. Exped. (3596

Darmstädter
PierdemarktLoose
2 Mark, Ziehung 23. April,
für die Berlooſung der Saalbau=
Actien=Geſellſchaft 1 Mk., in,
der Expedition d. Bl. zu haben.

3790) Eine kinderl. Wittwe nimmt eine
Stellez. Kinder od. Monatsd. an. Langeg. 8.
gin junger Mann ſucht Comptoir=
C. poſten. Auch übernimmt derſelbe
ſchriftliche Arbeiten, ſowie das Nachtragen
von Büchern. Offerten unter P. 60.
an die Exped. d. Bl.
(3790a

3498) Zwei Mädchen von 14 bis
16 Jahren geſucht. Näheres Carlsſtraße
Nr. 12, Hinterbau.
3502) Mehrere im Nähen geübte junge
Frauen finden dauernde Beſchäftigung.
Näheres Carlsſtraße 12, Hinterbau.

Gesucht
eine perfecte Köchin, gewandt und rein=
lich
, ohne beſonders gute Empfehlung
braucht ſich keine zu melden; auch muß ſie
etwas Hausarbeit übernehmen. Sprech=
ſtunden
4- 7. Annaſtraße 46. (3549

3500) Maſchinenſtrickerin u. Lehr=
mädchen
geſucht. Ecke der Eliſabethen=
und Louiſenſtraße 42.
3791)
Geſucht
ein Müdchen, welches ſelbſtſtäündig
kochen kann und Hausarbeit verſteht.
Saalbauſtraße 73, Parterre.
3792) Brave Müdchen vom Lande
erhalten ſehr gute Stellen.
K. Knecht, Beſſunger Kirchſtr. 12.

3793) Ordentliche Dienſtmädchen kön
nen noch auf Oſtern gute Stellen erhalten
durch Frau Neßling, Louiſenſtraße 30.
3794) Eine brave, zuverläſſige Lauf=
frau
geſucht. Näheres in der Exped.

Tüchtige Maſchinenſchloſſer,
ſowie auf der Bohrmaſchine geübte Leute
ſauf dauerde Arbeit geſucht.
[3725
Gebr. Sohultz, Mainz.
3721) Fuhrmann, ein tüchtiger, der
ſehr gute Zeugniſſe beſitzt, geſucht.
Ludwig Alter, Möbelfabrik.

Verloren (Kinderſtiefeh.

ein Knopfstieſel
Abzugeben Kiesſtraße 32.
[3789

Zimmerlehrlinge
geſucht.
[3442
Wm. Holtz, Eſchollbrückerſtraße 8.

geprüft und mit guten Zeugniſſen verſehen,
findet ſofort Stelle bei
Wehner & Fahr,
Holzhofallee 1. (3795
3120, Für ein hieſiges, feineres Ge=
ſchäft
en=gros &K endétail wird ein junger
Mann als Lehrling mit Anfangsgehalt
geſucht. Selbſtgeſchriebene Offerten ſind
abzugeben bei der Expedition d. Bl. unter
B. H. 10.
3504) Eine Lehrlingſtelle offen bei
A. Sperber, Uhrmachet.

[ ][  ][ ]

864
Offene Lehrlingsſtelle
fur einen jungen Mann mit guten Schul=
kenntniſſen
unter günſtigen Bedingungen bei
Georg Hof. Eliſabethenſtraße. (3132
3730) Ein Lehrling mit den nöthigen
Schulkenntniſſen und ſchöner Handſchrift
für das Comptoir geſucht.
Gebr. Röder.

1889) Für mein Manufacturwaaren=
geſchäft
ſuche ich einen Lehrling.
Franz Caydoul.

2790) Einen braden Lehrling ſucht
Hch. Jacobi, Schloſſermeiſter, Beſſungen.

Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen, igegen Ver=
gütung
geſucht.
Hermann Löb,
(3366
7 Ludwigsſtraße 7.
3505) Für mein Comptoir ſuche einen
jungen Mann in die Lehre.
C. Haumann,
Carlsſtraße 45.

R6 70
11
VonGnb. 10U0o
im Hanse Schützenstrasse 9,
Saal, Uinterbau.
Dienstag den 8. April, Abends
8 Uhr:
Thema: Ueber die Zeichen und
Merkmale unſerer Zeit und
ihre Bedeutung für die Ge=
genwart
.
Eintritt frei für Jedermann.
C. Bellz, Miſſionär. (3797
Gh.AAeeAhArAhah
Rörsr-Auſt. ägos

48

in allen Combinationen zu

10304)

7Ax1AOoe
Gsollations.
zwecken werden In den hiezu beſtgeeig=
neien
österr.-ungar. Nerthen,
am günſtigſten an der für dieſelben,
einzis maſgebenden Wiever,
Böresvollzogen. Erläuternden Pro=
ſpect
hierüber, erprobte Informa=

Beklob=Blarres Mi Eirh. Porkanc')
n. gratis. Deckung müßig. Cond=).
tionen coulant.
Bankhaus zl. El Tnar, F
Wien, Schottenrin
rriire

(Der anonymen Briefſchreiberin am Lud=
L wigsplatz zur Notiz, daß ein Schloſſer=
lehrling
ſolch confuſen Blödſinn nicht ge=
ſchrieben
hätte. Uebrigens gibt es Schloſſer,
die mit ſolchen Briefſchreibern noch lange
(3796
nicht tauſchen.

in allen Schattirungen, beſte Qualität,
empfiehlt in Büchſen zu 1 Ko. M. 2
8
Huianꝛte reltd.s

ie für nächſten Samstag beſtimmten Anzeigen bitten
wir bis längſtens Donnerstag Vormittag aufgeben
zu wollen, da am Charfreitag das Geſchäft ge=
ſchloſſen
bleibt.
Expedition des Tagblatts.

Speclalarat ur. md. Kayek,
Berlin, Leipzigerſtraße 9l, heilt auch
brieflich Magen=, Unterleibs=, Frauen=
und Hautkrankheiten, ſelbſt in den hart=
näckigſten
Fällen, ſtets ſchnell mit beſtem
Erfolge.
[1141

Fine perfekte Büglerin empfiehlt ſich
C den geehrten Herrſchaften beſtens im
Hauſe zu bügeln. Schwanenſtr. 12. 13798

eſucht ein kleiner gebrauchter Röder=
C= Heerd. Promenade 50.
(3735

Gold=Cours.
M. 1678-73
Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
16.24-20
Engliſche Sovereigns.
20.47-42
Dollars in Gold
422 19

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Am Paſſahfeſte.
Mittwoch den 9. April am Vorabend des
Feſtes. Gottesdienſt: Anfang Abends um 6½ Uhr.
Donnerstag den 10. und Freitag den 11. April
an den Tagen des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang
Morgens um 8½ Uhr.
Donnerstag Predigt um 91 Uhr. Nachmit=/
tagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Donnerstag am zweiten Abend des Feſtes,
Gottesdienſt: Anfang Abends um 7 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Pessnch-Pest.
Donnerstag, 10. April: Vorabend 6 Uhr 25 Min
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Freitag, 11. April: Vorabend 7 Uhr 35 Min.
Morgens 7Uhr 30 Min.
Samstag, 12. April: Vorabend 6 Uhr 15 Min.
Morgens 7Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr
40 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 13. April an:
Morgens 6 Uhr.
Nachm. 5 Uhr 45 Min.

Volttiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 8. April.
Deutſches Reich. Das Befinden des Kaiſers, der an einer leichten
Erkältung erkrankt war, iſt den Umſtänden angemeſſen ein durchaus
befriedigendes. wenn auch die Nachrichten von ſeiner gänzlichen Wieder=
herſtellung
ſich als verfrüht erwieſen haben. Bezüglich der Abreiſe des
Kaiſers nach Wiesbaden verlautet noch nichts beſtimmtes, doch heißt
es, daß dieſelbe bald nach den Oſterfeiertagen erfolgen ſolle.
Der Kronprinz iſt auf der Rückreiſe von London am Sonntag
Nachmittag über Antwerpen in Brüſſel eingetroffen und hat Abends
11 Uhr von dort die Reiſe nach Berlin fortgeſetzt.
In der Bundesrathsſitzung vom b. April iſt endlich die vieler=
wähnte
Angelegenheit der Einſetzung eines verantwortlichen Reichs=
miniſteriums
zur Sprache gekommen. Die preußiſche Regierung gab
hierbei die Erklärung ab, daß ſie den principiellen Standpunkt Sachſens
dahin theile, daß kein Zweifel aufkommen dürfe, bezüglich des Ent=
ſchluſſes
ſämmtlicher Bundesregierungen, die Verträge, worauf die
Reichsinſtitutionen beruhen, in unverbrüchlicher Treue aufrecht zu er=
halten
und gemäß der Reichsverfaſſung zum Schutze des innerhalb des
Bundesgebietes gültigen Rechtes zu handhaben. Jede Verminderung an
Zuverſicht der Bundesregierungen über die Feſtigkeit der unter ihnen
geſchloſſenen Verträge würde Zweifel über die Zuverläſſigkeit derſelben
gervorrufen und könnten ſolche Zweifel bei politiſchen Criſen bedenklich
wirken. Je mehr die preußiſche Regierung unter ſchweren Kämpfey
und Gefahren für das dem deutſchen Volke erforderliche Maß von Ein=

heit eingetreten ſei, um ſo ſorgfältiger ſei ſie darauf bedacht, zu ver
hüten, dieſen Gewinn durch politiſche Mißgriffe in Frage zu ſtellen.
Einen ſolchen Mißgriff würde ſie in jeder Ueberſchreitung der Bedürf=
nißgrenze
in unitariſcher Richtung erblicken. Die Einrichtung eines
verantwortlichen Reichsminiſteriums ſei nur auf Koſten der von den
Bundesregierungen im Bundesrathe vertragsmäßig auszuübenden Rechte
möglich und erſcheine die von der neuen Fortſchrittspartei angeſtrebte
Einrichtung eines Reichsminiſteriums als ein Mittel zur Unterwerfung
der Regierungsgewalt unter die Reichstags=Majoritat und deren Be=
ſchlüſſe
. Selbſt bei feſten Reichstags=Majoritäten aus den heutigen
Parteien würde ein parlamentariſches Regiment die ſichere Einleitung
zur Wiederauflöſung des Reiches ſein. Die Regierung eines großer
Volkes durch die Parlamentsmehrheit ſei unzertrennbar von aller
Schäden und Gefahren eines Wahlreiches. Der Gedanke eines verant=
wortlichen
Reichsminiſteriums müſſe daher nach jeder Richtung hir
ſtreng bekämpft werden, da er ſich nicht verwirklichen laſſe, ohne die
verfaſſungsmäßigen Rechte der Reichsglieder zu ſchädigen, und der
Schwerpunkt der Reichsregierung in wechſelnde Parlamentsmehrheiter/
hinüber zu leiten. Sämmtliche Regierungen ſchloſſen ſich der preußiſcher
Erklärung an.
In den letzten Märztagen ſind den betrefſenden Behoͤrden bereits
die Anweiſungen zugegangen, die Vorbereitungen für die nächſten Reichs
tagswahlen in Angriff zu nehmen. Dieſer ſo frühzeitige Erlaß ſchein:
darauf hinzudeuten, daß an leitender Stelle die Eventualität einer
Reichstags=Auflöſung ernſtlich in's Auge gefaßt worden iſt.
Gegenüber einer römiſchen Correſpondenz der Germania' über

[ ][  ][ ]

4
eine Unterredung Keudell's mit Depretis, betreffs Löſung der italieni=
ſchen
Miniſterkriſis, wobei Depretis ſein Mißfallen über die Haltung
Oeſterreichs ausgedrückt hätte, bemerkt die Nordd. Allg. 3tg.¼, an der
ganzen Nachricht ſei nicht ein wahres Wort, v. Keudell habe Depretis
ſeit Februar nicht geſehen.
Nach amtlichen Rotizen erhielt bei der Reichstagserſatzwahl Witte
8306 und Viereck 4839 Stimmen, ungiltig waren 106 Stimmen.
Unter dem Vorſitze des Grafen Behr=Bandelin hat ſich dieſer Tage
in Berlin die Geſellſchaft für deutſche Coloniſation zur Begründung
deutſcher Ackerbau= und Handelscolonien conſtituirt.
Die Kammer der bayeriſchen Reichsräthe berieth am 5. d. Mts.
den von der Abgeordnetenkammer abgelehnten Antrag der Regierung,
betr. die Aufbeſſerung der Beamtengehälter und beſchloß einſtimmig,
die hierfür gefordeten 1,171,270 M. in den Etat einzuſtellen. Den Be=
ſchlüſſen
der Abgeordnetenkammer bezüglich der Culturrentenbank, der
Feuerverſicherung des Hoftheaters, der Ablöſung der Baupflicht für
die Annenkirche, der Zuſchüſſe zu den Kirchenbauten in München und
Nürnberg, ſowie bezüglich des Ausbaues des Hafens in Ludwigshafen
ertheilte die Kammer der Reichsräthe ihre Zuſtimmung.
Freiherr
v. Cramer=Klett, Mitglied der Kammer der Reichsräthe, iſt am 6. d. M.
geſtorben.
Die zweite badiſche Kammer hat ſich am Freitag bis zum 22. d. vertagt.
Oeſterreich=Ungarn. Die Regierung des Grafen Taaffe hat wie=
der
einmal in dem Kampfe zwiſchen Deutſchen und Czechen ihr Gewicht
zu Gunſten der letzteren geltend gemacht. Die Prager Handelskammer,
die in ihrer Majorität bis jetzt eine deutſche war, iſt aufgelöſt worden
und ſollen die Neuwahlen auf Grund einer Wahlordnung ſtattfinden,
welche den Czechen mit der Mehrheit in der Prager Handelskammer
zugleich vier neue Mandate im böhmiſchen Landtage und zwei Mandate
im Reichsrathe ſichert. Künftig werden demnach die deutſchen in der
Handelskammer nur noch 18 bis 20 Sitze beſitzen, die Czechen aber
28- 30. Die Deutſchböhmen werden ſich natürlich dieſe Vergewaltigung
nicht gutwillig gefallen laſſen und im Abgeordnetenhauſe wie beim
Verwaltungs=Gerichtshofe dagegen proteſtiren; doch kann man dieſem
Proteſt ſchon jetzt einen Mißerfolg prophezeien.
Die Wiener Zeitung= veröffentlicht am 6. d. M. die Eiſenbahn=
convention
mit der Türkei, Serbien und Bulgarien.
Im ungariſchen Unterhauſe erklärte Miniſterpräſident Tisza in
Beantwortung einer bezügl. Interpellation die Verordnung der nieder=
öſterreichiſchen
Statthalterei betreffend die Vieheinfuhr aus Ungarn ſei
nicht gerechtfertigt, die ungariſche Regierung habe das Erforderliche
veranlaßt, er ſei überzeugt, die öſterreichiſche Regierung werde die Un=
haltbarkeit
der Verordnung einſehen. Sollte eine gutliche Beilegung
wider Erwarten nicht gelingen, ſo werde die ungariſche Regierung zu
jedem geſetzlichen Mittel, ſelbſt zur Retorſion greifen.
Frankreich. Die Kammer der Abgeordneten hat in ihrer Sitzung
vom 5. d. M. den Beſchluß des Senats, wonach die Pariſer Municipal=
wahlen
mittelſt des Liſtenſerutiniums in jedem der beſtehenden Arron=
diſſements
ſtattfinden ſollen, abgelehnt und ihren Beſchluß, daß vier
große Wahlbezirke gebildet werden ſollen, in denen die Wahl mittelſt
des Liſtenſcrutiniums zu erfolgen hat, mit 334 gegen 156 Stimmen
aufrechterhalten.
In dem Kohlenrevier von Anzin wurden eine Anzahl der Striken=
den
verhaftet, welche die nicht ſtrikenden Arbeiter an der Arbeit ver=
hindern
wollten und den Händen der Gensdarmen einen Arreſtanten
entriſſen hatten.
Der Temps hebt den Ernſt dieſes Vorganges hervor und ſagt,
die Strikenden, die bisher eine geſetzliche Haltung beobachteten, ſuchten
gegenwärtig die Wiederaufnahme der Arbeit zu verhindern. Das Blatt
gibt eine Darſtellung der Gewaltthätigkeiten gegen die Gensdarmen und
Soldaten, welche von ihren Officieren kaum zu halten geweſen wären
und conſtatirt, daß die Bewegung durch ſocialiſtiſche Hetzer verurſacht
worden ſei, denen es darauf ankomme, die Anſtrengungen, welche im
Intereſſe der Menſchlichkeit und der Revublik zur Beilegung des Strikes
gemacht würden, zu vereiteln. - In Cochinchina ſind einige Cholerafälle
vorgekommen.
England. Die Beiſetzungsfeierlichkeit der Leiche des Herzogs von
Albany in Windſor begann Samstag Vormittag 11 Uhr. Der Sarg
wurde in Proceſſion von der Prinz=Albert=Kapelle nach der St. Georgs=
Kapelle durch Mannſchaften des ſchottiſchen Regiments, deſſen Oberſt der
Verſtorbene war, getragen; demſelben folgte der Prinz von Wales, dem
zur Seite Ce. K. K. Hohett der Kronprinz und Se. K. Hoheit der
Großherzog von Heſſen gingen, während der Großherzog von Mecklen=
burg
=Strelitz, die Prinzen Ludwig von Battenberg, Eduard von Sachſen=
Weimar, Philipp von Sachſen=Koburg und der Fürſt von Waldeck,
owie die Specialgeſandten der fremden Souveräne und andere hohe
Würdenträger folgten. Die Königin, umgeben von den Prinzeſſinnen,
der Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz und der Prinzeſſin Friederike
von Hannover, ſowie das diplomatiſche Corps, die Miniſter, hochgeſtellte
Geiſtliche und politiſche Notabilitäten erwarteten den Leichenzug in der
St. Georgs= Kanelle. Sobald derſelbe hier angelangt war, fand die
Leichenfeier ſtatt, nach welcher der Sarg in die königliche Gruft hinab=
geſenkt
wurde.
Spanien. Der oberſte Gerichtshof änderte das Urtheil des Ge=
richtshofes
Leres im Proceß gegen die Mitglieder der ſchwarzen Hand=
ab
und verurtheilte alle 15 Angeklagte zum Tode.

70
86
Schweden=Norwegen. Die in einigen ſchwediſchen Zeitungen er=
wähnten
Gerüchte, wonach die norwegiſche Regierung durch Geſandte
der vereinigten Reiche an gewiſſe auswärtige Regierungen die Anfrage
gerichtet hätte, ob ſie in dem norwegiſchen Conflict eventuell auf eine
Unterſtützung ſeitens dieſer Regierungen zu rechnen hätte, und wonach
letztere dieſe Anfragen beantwortet hätten, werden officiell als vollſtän=
dig
grundlos bezeichnet.
Biörnſon, welcher ſich gegenwärtig in Paris aufhält, beabſichtigt
ſich nach Chriſtiania zu begeben, um in der Anklage wegen Majeſtäts=
beleidigung
gegen das Blatt Verdensgang wegen des incriminirten
von ihm herrührenden Artikels ſelbſt die Vertheidigung zu übernehmen.
Rumänien. Durch ein am Samstag früh in dem Univerſitäts=
gebäude
in Bukareſt ausgebrochenes Feuer wurden die Pinakothek, die
Malerſchule und die Herbarien vollſtändig vernichtet, ebenſo die Biblio=
thek
und die Acten der geographiſchen Geſellſchaft; die numismatiſchen
und naturhiſtoriſchen Sammlungen, ſowie die Bibliothek und die Acten
der Akademie und des Senatbureaus ſind ſtark beſchädigt. Der
König und ſämmtliche Miniſter waren auf der Brandſtätte erſchienen,
von den zur Hülfeleiſtung beigegebenen Soldaten wurden mehrere ſchwer
verletzt.
Griechenland Die Kammer nahm am Freitag das Budget an,
die Seſſion wurde am Samstag geſchloſſen.
Türkei. Der Kirchenſtreit in Konſtantinopel, in welchem der
griechiſche Patriarch die Hauptrolle ſpielt, iſt noch nicht beigelegt. Der
jüngſt dem letzteren ausgeſtellte Beſtallungs=Berat war nämlich von
einer Note der Pforte begleitet, welche die Tragweite desſelben weſent=
lich
einſchränkt. Die Pforte behält ſich darin das Recht vor, den unteren
griechiſchen Clerus vor die gewöhnlichen Gerichte zu ſtellen und beab=
ſichtigt
, die traditionellen Privilegien der orthodoxen Biſchöfe in Zu=
kunft
Beſchränkungen zu unterwerfen.
Der Patriarch ſchien trotzdem
zur Annahme dieſer Vorſchläge bereit, wurde jedoch durch den Wider=
ſtand
des Laienrathes daran verhindert.
Cgypten. Der Conſeilspräſident Nubar Paſcha hat dem Khedive,
weil es ihm nicht möglich ſei, mit dem Generalſecretär Cliffort Loyd
Hand in Hand zu arbeiten, am 6. ds. ſeine Entlaſſung angeboten. Der
Khedive hat dieſelbe indeß vorläufig nicht angenommen. Nubar Paſcha
hatte ſich auch zu dem Generalconſul Baring begeben, um demſelben
ſeinen Demiſſionsentſchluß mitzutheilen.
Ein in Kairo von Huſſein Paſcha eingetroffenes Telegramm mel=
det
: Alle Straßen oberhalb Berber's ſind von Aufſtändiſchen beſetzt und
abgeſperrt. Es iſt unmöglich, mit Depeſchen nach Khartum durchzu=
dringen
. Die Stämme zwiſchen Shendy und Khartum ſind in offenem
Aufſtande. Huſſein Paſcha befürchtet, auch Berber und Dongola wür=
den
bald von den Aufſländiſchen umzingelt ſein. Von Gordon fehlt ſeit
dem 23. März jede Nachricht.

Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 8. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Steuer=
commiſſär
des Steuercommiſſariats Grünberg. Steuerrath K. Limpert,
das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=Ordens Philipps des Groß=
müthigen
verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden heute, Dienstag,
von London abreiſen und Mittwoch wieder hier eintreffen.
Sicherem Vernehmen nach überreichte S. K. Hoheit der Groß=
herzog
das Ritterkreuz 1. Cl. Philipps des Großmüthigen dem von
hier nach Metz verſetzten Oberſtabsarzt Dr. Metzler bei der Abſchieds=
audienz
.
In den Ruheſtand verſetzt wurde der Aſſiſtent bei den natur=
wiſſenſchaftlichen
Abtheilungen des Muſeums, L. Weber.
Dem Vernehmen nach beabſichtigt eine Anzahl der an der Berg=
ſtraße
gelegenen Orte bei der Großh. Regierung dahin vorſtellig zu
werden, daß von der Main=Neckarbahn Sonntagsbillete zum ein=
fachen
Preis hin und retour für Frankfurt reſp. Darmſtadt nach Eber=
ſtadt
, Bickenbach, Zwingenberg. Auerbach, Bensheim und Heppenheim
ausgegeben werden.
Wir begrüßen es mit Freuden, daß der Vorſtand des
Muſikvereins vielſeitigem Wunſche nachgegeben hat und eine
Wiederholung von Beethovens herrlicher wissa solennis
am Charfreitag vorbereitet. Jeder Muſikfreund wird gerne das
eminente Werk noch einmal horen und ſich dadurch das Ver=
ſtändniß
desſelben näher bringen. Dazu wird ihm aber auch
noch ein novum geboten, das die Schönheit des Werkes gewiß noch
weſentlich erhöhen wird. Ein hieſiger ausgezeichneter Orgelſpieler hat
ſich nämlich bereit erklärt, die von Beethoven componirte Orgelpartie
zu übernehmen und wird dieſelbe jedenfalls vorzüglich zu Gehör bringen.
Auch die Beſetzung der Soli iſt nicht ganz dieſelbe geblieben. So wird
namentlich die Tenorpartie zu viel beſſerer Geltung kommen als in der
erſten Aufführung. Zu dem Allem machen die ſehr niederen Preiſe des
Charfreitagsconcertes es auch einem größeren Publikum möglich, ſich
an den Schönheiten des Meiſterwerkes des Größten aller Componiſten
zu erfreuen.
Eingeſandt.) In der am 3. April in der Brauerei Heß abge=
haltenen
Verſammlung der Heſſiſchen Fortſchrittspartei, in welcher eine
Beſprechung über das Innungsweſen erfolgte und man demſelben
einige Sympathie entgegenbrachte, ſprach man ſich ſchließlich dahin aus,
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daß das Innungsweſen bei uns noch keinen praktiſchen Erfolg gehabt
habe. Einen wirklich praktiſchen Erfola können auch freie Innungen
niemals bieten, dieſelben ſind jedoch als Uebergana zu obligatoriſchen
Innungen ſehr zu empfehlen und in's Leben zu rufen. Der Reichs=
taasabgeordnete
Ackermann und Genoſſen; welche der conſervativen
Richtung angehören, ſtellen, autem Vernehmen nach, demnächſt im Reichs=
tage
wiederum den Antrag, die Gewerbeordnung dahin abzuändern, daß
der 6100e eingeführt werde, der ungefähr heißen würde: Nur Innungs=
meiſter
ſind berechtigt, Lehrlinge auszubilden Wenn dieſer Paragraph.
zum Geſetz erhoben würde. ſo wäre dieſes ein Recht, welches man den
Innungsmeiſtern einräumt und wodurch die Innungen feſt zuſammen=
gehalten
würden. E3 iſt im Grunde genommen auch eine ganz berechtigte
Forderung, daß nur die Meiſter, welche zu einer Innung zuſammen=
getreten
ſind, Lehrlinae ausbilden können, indem die Innungsmeiſter
durch das Innungsgeſetz manche Pflichten übernehwen, welche der außer=
halb
der Innung ſtehende nicht trägt. 6s iſt deßhalb für uns Hand=
werker
am Beſten, wenn wir der unſerem Intereſſe entſprechenden con=
ſervativen
Richtung im Reichstage zum Siege zu verhelfen ſuchen.
Ein Handwerker.
() Der Thierſchutzverein für das Großherzoathum Heſſen nimmt An=
laß
, gegenüber der in Ausſicht ſtehenden neuen Jagdordnung und damit
verbundenen anderweiten Heegzeitfrage unter ganz beſonderer Rückſicht
darauf, daß die für Wildenten dermalen mit dem 1. April beainnende
Heegzeit eine viel zu ſpäte erſcheint, Material über das Auffinden von
Entengelegen und jungen Enten im Monat März zu ſammeln. An
Hand desſelben ſoll bei dem Miniſterium dahin gewirkt werden, daß die
Schonzeit für die Wildente ſchon mit dem Monat März beginnt, da
andernfalls eine förmliche Ausrottung zu gewärtigen ſtehe.
Immobilienverkauf. Das Haus Ballonplatz 7 (Achen'3
Brauerei nebſt Keller) ging durch Kauf in den Beſitz des Herrn Gaſt=
wirth
Georg Hettinger hier über.
T. A.
Mainz. 7. April. Mit der bevorſtehenden Gartenbau= Aus=
ſtellung
wird auch zum erſten Male eine Ausſtellung von Zeichnungen
der Gärtnerlehrlinge verbunden ſein.-
Wie uns mitgetheilt wird, ſind
mehrere hieſige und auswärtige Liebhaber der Reitkunſt zur Gründung
eines Mittelrheiniſchen Rennvereins zuſammengetreten. Das
erſte Verbandsrennen ſoll Anfangs Juni dieſes Jahres in Mainz ver=
anſtaltet
werden und will man als Rennplatz den unteren Theil der
Ingelheimer Aue, der ſich zu fraglichem Zwecke beſonders eignet, von
der Stadt überlaſſen haben.
Mainz. 6. April. Der Waſſerſtand des Rheins iſt in fort=
währendem
Fallen und zwar täglich um ca. 2 Centimeter begriffen und
müſſen die großen Schiffe bereits bei Caub einen Theil der Ladung
löſchen, um nach dem Oberrhein gelangen zu können.
Frankfurt. Ein wahres Prachtſtücks der Schmiedekunſt iſt zur
Zeit im hieſigen Kunſtaewerbeverein ausgeſtellt. Es iſt dies ein Theil
der Einfriedigung, welche in der durch ihre vorzüglichen Arbeiten weit=
bekannten
Fabrik von Valentin Hammeran hierſelbſt für das von Pro=
feſſor
König entworfene, in Darmſtadt zu errichtende Flotow=Denkmal
hergeſtellt wurde. Der Entwurf zu dem prächtigen Gitter rührt von
Herrn Architect Linnemann her. Feſſelt ſchon der in künſtleriſcher Hin=
ſicht
hervorragende Entwurf der Einfriedigung, ſo iſt es doch mehr die
in dieſer Weiſe ſehr ſeltene Ausführung einer reinen Schmiedearbeit,
welche das Intereſſe aller Kunſtfreunde in Anſpruch nimmt. Nament=
lich
die in das Gitter verflochtenen Zweige ſind beachtenswerth, da ſie
ohne irgendwelche Bankbearbeitung durch Feile oder Meiſel nur frei
am Ambos geſchmiedet wurden. Die Schwierigkeit der Arbeit läßt ſich
am beſten an dem ſeparat ausgeſtellten Zweige beurtheilen.
Die elektriſche Bahn von Offenbach nach Frankfurt wurde
am Samstag früh zum erſtenmale auf der ganzen Strecke befahren; der
regelmäßige Betrieb ſoll Donnerstag den 10. April aufgenommen wer=
den
. Die ganze Strecke von 6⁄₈ Kilometer wird in etwas über 20 Mi=
nuten
zurückgelegt.
Die Kaiſerin von Oeſterreich mit Erzherzogin Valerie und Ge=
folge
beſuchten am 4. d. Mts. die Burg Rheinſtein und das National=
denkmal
auf dem Niederwalde; am 5. April verließ die Kaiſerin Wies=
baden
und traf Nachmittags in Heidelberg ein, wo ſie im Auftrage des
Badiſchen Hofes von Oberſt Kammerherr von Gemmingen und Stadt=
director
v. Scherrer empfangen wurde und im Schloßhötel Wohnung
bezog.
Am Samstag früh wurde in Kaſſel der 100=jährige Geburts=
tag
Spohr's durch Geſänge auf dem Friedhofe und Abends durch
Feſvorſtellung von Jeſſonda ſowie durch Schmückung ſeines Denk=
mals
in würdiger Weiſe gefeiert.
Lübeck, 7. April. Der Dichter Emanuel v. Geibel iſt Sonn=
tag
früh geſtorben.
Schiffsnachrichten, mitgetheilt von A. Rady Rheinſtraße 47.
Der Bremer Poſtdampfer Saliers, Capitän Wiegand, vom Nordd.
Aoyd, welcher am 22. März von Bremen abging, iſt am 3. April,
und der Antwerpener Poſtdampfer Rhynland; Capitän Jamiſon, von
der Red Star Line, welcher am 22. März von Antwerpen abging, iſt
am L. April wohlbehalten in New=York angekommen.

70
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, L. April.
Kriegim Frieden.
B. Läßt man das Genre der Luſtſpielvoſſe gelten, ſo kann dies
militäriſche Schauſpiel vor vielen anderen in Ehren beſtehen. In dieſem
Stück iſt Moſer wieder einmal der unmittelbaren Anſchauung des
Lebens nahe gekommen. Die bunt an einander gereihten Situationen
beruhen nicht auf einem trockenen Rechenexempel, ſind vielmehr mit
debens= und Geſtaltungsfreude der Wirklichkeit nachgebildet. Voraus=
ſethzungen
, Charaktere und Motivirungen muß man auf guten Glauben
hinnehmen; die Situationen ſind wirklich launia. liebenswürdig und
anſpruchslos. Wir ſind ſchließlich nicht einmal böſe darüber, durch
Scheinconflicte getäuſcht, durch unhaltſame Vorausſetzungen und ge=
waltſame
Löſungen dupirt worden zu ſein, denn es handelt ſich ja nur
um ein=Manöver, um ein Scheingefecht, bei welchem Parteien und Be=
wegungen
nicht ernſt zu nehmen ſind. Man geht aber im Lob und in
der Anerkennung dieſes Moſer'ſchen Schwanks entſchieden zu weit, wenn
man ihm eine culturhiſtoriſche Bedeutung zugeſtehen will, wie dies
ſeiner Zeit die Neue freie Preſſe' gethan. Durch eine Parallele mit
den Soldaten von Reinhold Lenz wird von der Wiener Kritik nach=
gewieſen
, daß das Moſer'ſche Luſtſpiel den höheren Bildungsſtand des
modernen Militärs im Gegenſatz zu den rohen Kriegern des vorigen
Jahrhunderts verkörpere. Daß dieſer Fortſchritt hiſtoriſch vorhanden
iſt, iſt gewiß richtia. daß er aber durch die Geſtalten der ſchwächlichen
Muſe der Herren Moſer und Schonthan nicht veranſchaulicht wird, iſt
ſicher nicht minder richtig.
In der Wiedergabe der humorvollen Situationen vereinigten ſich
unſere Bühnenkräfte zu einem höchſt lobenswerthen Enſemble. Mit
Lorbeerkränzen wurden bedacht Fr. Kläger (Ilka) und Herr Steude
Reif=Reiflingen), eine Auszeichnung, der ſich dieſe trefflichen Darſteller
längſt würdig gemacht hatten.
Samstag, 5. April.
Lohengrins.
E. Das dritte und letzte Gaſtſpiel des Herrn Anton Schott
ſtand auf der Höhe der vorhergegangenen und befriedigte alle unſe re
Erwartungen. Herrn Schott's Erſcheinung als Lohengrin iſt denkbar
vortheilhaft. Alle Vorzüge ſeines Aeußeren ſind gehoben durch ein
glänzendes Coſtüm; die ſilberne Waffenzier, das volle, blonde Haar,
der Schwan auf blinkendem Helm und funkelndem Schild vervollſtän=
digen
das ideale Bild des aus unnahbarer, heiliger Ferne daherkommen=
den
Ritters. Auch in pſychologiſcher Hinſicht blieb der Sänger dieſem
Bilde nichts ſchuldig und vermochte uns vollſtändig in jene ideale
Sphäre zu entrücken, welcher in der Phantaſie des Dichtercomponiſten
das Ganze ſeine Entſtehung verdankt. Die Interpretation der Rolle
war in keinem Zuge verfehlt, überall war das edle Maß von Seelen=
ruhe
und Größe eingehalten, das zwar die tiefſte Innerlichkeit bei Freude
und Schmerz nicht ausſchließt, aber doch nie in heftige und gewaltige
Leidenſchaftlichkeit übergeht. Die Haltung des ganzen Körpers verfiel
keinen Augenblick in die Sphäre des Alltäglichen, der Charakter des
Gott=Geſandten hob ſich hell und erhaben von ſeiner Umgebung ab.
Zur Elſa beſitzt Frl. Roth alles Erforderliche. Für den lyriſch= drama=
tiſchen
Geſang eignet ſich ſowohl das herrliche Organ der Sängerin wie
die natürliche Art ihres Vortrages und ihrer Darſtellung; das Spiel
der Künſtlerin muß durch ſeine Wärme und Poeſie in höchſtem Grade
feſſeln. Das düſtere Paar: Ortrud und Telramund fand wie ſonſt an
Frl. Finkelſtein und Herrn Feßler vollgültige Repräſentanten.
E.iiie. e. eienen.
C.
G.
Eiavaetaruimrart Arerr. e. en.
Literariſches.
- Allgemeines deutſches Commersbuch. Lahr, Moritz
Schauenburg, 1882. 25. Aufl. Jubiläumsausgabe. Das beliebteſte
und verbreitetſte aller deutſchen Commersbücher, bekannt als Lahrer
Commersbuch= tritt uns heuer im Feſtgewande entgegen und bietet
uns ſeinen Lieberſchatz, vermehrt durch die beſten Neudichtungen der
letzten Jahre. Ein allgemeines deutſches Commersbuch wurde es als=
bald
nach ſeinem erſten Erſcheinen durch die Verbreitung und Beliebt=
heit
, die es an allen Univerſitäten deutſcher Zunge, in den Landen des
heutigen Deutſchen Reichs wie in Oeſterreich und der Schweiz, an den
älteſten Hochſitzen deutſcher Wiſſenſchaft ſowie an den jüngſten Pflege=
ſtätten
Straßburg und Czernowitz gewann. Jahr um Jahr brachte eine
neue Auflage und jede Auflage brachte neue Lieder, neue Weiſen. Die
herrlichen Melodien zu den Liedern Scheffels, welche beim Heidelberger
Preisſingen den von der Verlagsbuchhandlung ausgeſetzten Preis erhiel=
ten
und dem Commersbuche einverleibt wurden, ſind eine der ſchönſten
Gaben, welche jemals der deutſchen Studentenſchaft dargeboten wurden.
Die Jubelausgabe unſeres Commersbuches. iſt nun zu einer wahren
Prachtausgabe geworden. Der Inhalt deſſelben in allen ſeinen vier
Abtheilungen: Vaterlandslieder, Studentenlieder, Volkslieder, Humori=
ſtiſche
Lieder, iſt durch beinahe 150 neue Lieder bereichert worden.

Tages=Kalender.
Dienstag, 8. April: Gemüthlicher Abend des Kaufm. Vereins ( Vereins=
local
).
Oeffentl. Vortrag des Miſſionärs Beltz (Schützenſtr. 9).
Charfreitag, 11. April: Außerordentliches Concert des Muſikvereins
Stadtkirche).

Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.